Singles Match:

Aiden Rotari vs. Lionel Jannek

Referee: Mike Kontrak



FEEL THE MOVEMENT,

FEEL THE PRESSURE!


YOU WANNA TRY TO TAKE ME UNDER?

I’LL NEVER BOW, ‘TIL I’M SIX FEET UNDER!

LISTEN TO THE SOUND OF ROLLING THUNDER!

YOU CAN’T BREAK ME! YOU’LL NEVER TAKE ME DOWN!


Es ertönt „Down“ von Thousand Foot Krutch. Und die Fans freuen sich. Die Halle wird leicht verdunkelt und wenig später wird ein einzelnes Flutlicht aktiviert, in dessen Mitte sich der bekannte Österreicher befindet. Als er seine Pose zeigt geht das Licht schlagartig wieder an und der „Superior One“ macht sich, unter dem Jubel der Fans, auf den Weg zum Ring. Dabei vergisst er auch nicht mit der ersten Reihe und einigen Fans die sich aus der zweiten Reihe nach vorne quetschen abzuklatschen.


Im Ring angekommen wird beim Turnbuckle noch einmal posiert, bevor die Musik verstummt und LJ sich seiner Trainingsweste entledigt. Er wirkt zum einen sehr happy darüber, dass er vor seinem Rücktritt noch einmal die Chance bekommt gegen so einen jungen, talentierten Mann wie Rotari antreten zu können, aber auf der anderen Seite blickt er auch etwas wehmütiger ins Publikum als zuvor, da er nicht mehr lange hier sein wird, um all das hier zu erleben.


Pete: „Lionel Jannek noch in Aktion zu erleben, bevor er die Stiefel an den Nagel hängt, ist für die Fans der GFCW sicher etwas ganz Spezielles. Aber seine Aufgabe heute wird nicht einfach. Rotari ist jung, hungrig nach Erfolg und hat von einem der Besten in diesem Geschäft gelernt.“

Sven: „So ist es. Jeder der glaubt, dass das von vornherein gegessen ist, sollte außerdem nicht vergessen, dass Lionel Jannek schon zuvor das eine oder andere Mal von einem ‚jungen Wilden‘ überrumpelt worden ist! Vielleicht wird ja Rotari der nächste. Es würde seiner Karriere in jedem Fall einen enormen Schub geben. Sollte er mit LJ mithalten können, würde sogar das schon ein helles Licht auf ihn werfen.“



Und hier kommt der Mann, der sich trotz der Tatsache, dass es sich bei diesem Duell nicht um ein Titelmatch handelt, irgendwie wie der „Herausforderer“ anfühlt. Aiden Rotari tritt auf die Stage, und sein Blick ist stur auf die Mitte des Stadions fokussiert. Dort findet er nicht nur Ringschürze und Seile, sondern auch seinen heutigen Gegner.


Alles um ihn herum vollkommen ignorierend beginnt er den Weg zu seiner wahrscheinlich größten Herausforderung, was den Singles Bereich angeht. Aber exakt darum geht es ja schließlich auch. Um sich an der Seite von Robert Breads nicht wie ein Klotz am Bein zu fühlen, muss er unter Beweis stellen, dass er in der Lage ist, die Creme de la Creme der GFCW-Historie zu bezwingen.


Und Lionel Jannek zählt ganz zweifelsohne dazu. Sein Platz in der Hall of Fame ist bereits reserviert und seine Aufnahme ist eine Frage des „wann“ und nicht des „ob“. Der perfekte und gleichermaßen womöglich schwierigste Gegner, den Rotari heute Abend haben könnte. Denn Lionel hat sicherlich nicht vor sich vor Brainwashed gegen jemanden vom Status eines Aiden Rotari geschlagen zu geben.


Der Kronjuwel von Chişinău ist angekommen, steigt über die Treppe auf den Apron und betritt ohne Umschweife den Ring. Keine Posen, keine Gesten, keine Psycho-Spielchen, nichts von dem, was Aiden Rotari vielleicht noch vor einigen Monaten versucht hätte. Auf seinem Weg sich zu einem Wrestler zu entwickeln, der nicht nur Siege, sondern auch Titel einfahren kann, hat er sich von seinen einstigen Wegen emanzipiert… und das ist bislang noch nicht allzu gut gelaufen.


Wollen wir für ihn hoffen, dass sich das heute ändert.


Die Glocke läutet. Es geht los.


Jannek bleibt erst einmal ruhig, er will Rotari kommen lassen, vermutlich sehen was dessen Taktik ist und dann darauf reagieren. Aiden nimmt diese Einladung an, und umgeht jede Form von Lock-Up, Grappling oder ähnlichem, indem er versucht, mit Jabs und Punches erste Nadelstiche zu setzen. Jannek kann jedoch jedes Mal nach hinten zucken, manchmal auch zur Seite, und lächelt sogar leicht schief, als es Rotari auch beim x-ten Versuch nicht gelingt, den ersten Treffer zu landen. Dann hebt The Superior die Arme, senkt das Kinn und hebt die Augenbrauen, als wolle er sagen „Wollen wir nicht lieber das hier versuchen?“


Und Rotari ist tatsächlich entweder nervös, frustriert oder fired up genug, um sich darauf einzulassen. Vielleicht ist auch das hier wieder ein Versuch, sich entweder Jannek, sich selbst oder den Fans zu beweisen, denn der Aiden Rotari vor einigen Monaten hätte sich so nicht ködern lassen. Doch er geht den Collar & Elbow Tie ein, und auch wenn Aiden kein per-se schlechter Wrestler im Bereich Technik ist, ist er doch keineswegs in der Lage, sich mit den besseren Leuten im Roster zu messen.


Jannek schafft scheinbar mühelos den Übergang in einen Side Headlock den er verstärkt, indem er die Handgelenkte hin und her dreht und sie in den Schädel von Rotari drillt. Sobald dieser einen Konter gefunden zu haben scheint rutscht Jannek schon fast routinemäßig in einen Hammerlock und landet hinter Aiden. Sofort versucht Rotari, mit einem Elbow zu kontern, doch Jannek duckt sich darunter hinweg, nutzt den Schwung von Rotari und zeigt einen Inside Cradle!


Eins…





Zwei…





Kick-Out!


Das war knapper als es Rotari gerne hätte, und er springt aus dem Hold auf die Füße und sieht gleichermaßen frustriert wie auch beschämt aus, als Jannek ihm beim auf die Beine kommen mit Daumen und Zeigefinger signalisiert, wie knapp das schon vor – ohne, dass er überhaupt angefangen hat zu schwitzen.


Eine clevere Taktik von Lionel, nachdem Aiden im ersten Drittel des Tag Team Matches bei Stranded mehr oder minder vorgeführt wurde und offenbar den Drang verspürt, diese Schmach wieder gut zu machen. So kann Jannek Rotari in „sein“ Match locken und klar seine Stärken ausspielen.


Selbstverständlich gilt es dann von Rotaris Seite aus, das zu vermeiden. Schwierige Sache: Er muss diese Demütigung so stehen lassen, denn er wird Jannek hier nicht mit Technik schlagen können. Er muss sich auf das besinnen, was er selbst gut kann – und das war immer eine Stärke von Rotari.


Doch im Moment scheint es so, als würde er versuchen, der Wrestler zu werden, von dem er glaubt, es sein zu müssen.


Und deshalb versucht Aiden es erneut. Lock-Up, eine kurze Drehung von Jannek, er verdreht Aidens Arm – und Rotari flippt herum, um auf dem Hosenboden zu landen. The Alpha Lone Wolf setzt auch nicht direkt nach, er ist sich bewusst, dass es effektiver ist, Aiden hier nun einfach eine Sekunde sitzen und innerlich kochen zu lassen, als ihm irgendeinen Move zu verpassen.


Zähneknirschend kommt Rotari wieder hoch, die Augen hasserfüllt – und zwar nicht unbedingt in Richtung Jannek, sondern scheinbar mehr nach innen gerichtet. Er verflucht seine eigene Unfähigkeit, diese Art von „Prestige-Wrestling“ mitgehen zu können. Doch so wie er es verstanden hat ist das der Weg zu Championship Gold, und er wird ihn gehen müssen.


Aiden putzt sich den Mund ab, dann geht er wieder zu Jannek, der mit süffisantem Lächeln die Arme hebt. Er hat Aiden exakt da, wo er ihn haben will – bis er es nicht mehr hat. „Einmal ist kein Mal, zwei Mal ist Zufall, drei Mal ist eine Serie“ – und Rotari macht keine Serie aus Fehlern. Stattdessen taucht er unter den Armen von Lionel weg und rammt ihm stumpf die Schulter in den Magen.


Dabei bleibt es nicht. Wie ein wütender Stier treibt Rotari Jannek vor sich her, in die Ringecke, rammt ihm die Schulter immer wieder in den Magen, und zwar mit einer bisher unbekannten Aggression und Intensität. Ansonsten waren die erfolgreichsten Momente von Rotari stets kühl und kalkuliert, hier schlägt er sich mit rücksichtsloser… ist das schon Verzweiflung?


Der Referee unterbricht diese Salve von Schulterstößen schließlich, da Jannek sich in den Seilen befindet, und Rotari hebt die Arme… um dann mit einem verdammt saftigen Elbow Strike in die Magengrube nachzusetzen, in der Sekunde, in der ein röchelnder Jannek die Ringecke verlässt!


Es zeigt sich eindeutig: Das ist eine deutlich bessere Variante für Rotari zum Sieg zu kommen. Dieser Grappling-Kram liegt ihm nicht unbedingt. Er kann rücksichtslos zuschlagen, sich auf ein Körperteil fokussieren, er hat gute Strikes und eine Menge Wege, Leute auf ihren Kopf zu werfen… nun, und dabei theoretisch das Element der moralischen Fragwürdigkeit auf seiner Seite.


Aber eben nur noch theoretisch.


Jannek spuckt einmal aus, und da ist kein Schmunzeln mehr, sondern ein grimmiges Nicken. Er hat verstanden, dass er hier keinen Spaziergang geschenkt bekommt, und für seinen Sieg wird arbeiten müssen. So geht er nun auf Rotari zu und es entbrennt ein Duell der verschiedenen Wrestling-Philosophien.


The Opportunistic Artist setzt auf Stück für Stück eskalierendes Pro-Wrestling, und er weiß scheinbar zu jedem Zeitpunkt perfekt, für welchen Move Rotari gerade schwach genug ist. So kann er im Verlaufe der nächsten Phase des Duells stets im richtigen Moment typische Moves wie seine Neckbreaker-Varianten durchbringen, um Rotaris Offensive immer dann zu unterbrechen als dieser sich auf dem Weg zu befinden scheint, eine möglicherweise dauerhaft wirkungsvolle Kombination zu landen.


Denn Aiden bleibt nun bei dem, was bislang funktioniert hat. Während Jannek sein Standard-Programm runterzuspielen scheint – was einmal mehr dafürspricht, wer hier wen wie ernst nimmt – hat Rotari sich einen Fokuspunkt ausgesucht und zielt mit fast schon stumpfen, aber stets effektiven Aktionen auf die Mid-Section von Jannek ab. Sowohl Rippen als auch Magen bekommen einiges ab, von Elbows und Punches bis hin zu Aktionen wie einem Gutbuster.


Allerdings weiß Jannek auch hier stets genau, wie er es nicht zulässt, dass eine gewisse Linie überschritten wird. Denn jedes Mal, wenn Lionel die Luft verlässt, um richtig weiterzukämpfen, versucht Rotari eine seiner größeren Aktionen zu zeigen – einen Suplex oder eine Lariat, die stets gekontert werden.


The Spotlight Highlight ist in der Lage, Rotari allein dadurch zu frustrieren, dass er seine Taktik als das erkennt, was es ist: Ablenkung. Aiden will Lionel dazu bringen, stets eine Attacke auf die Mid-Section zu erwarten, wenn es doch sehr unwahrscheinlich ist, dass das sein Endgame ist. Sein prägnanter Submission Move geht gegen die Beine, sein Backdrop Driver auf den Kopf, und er wird Moves in diese Richtung zeigen wollen, um seine Finisher vorzubereiten. Deshalb diese falsche Fährte von Rotari, die schlau wirkt und gegen viele Gegner funktionieren würde.


Aber nicht mit Lionel Jannek. Immer den Neckbreaker parat, in verschiedensten Varianten, immer im passenden Moment den Takedown als Konter, und schließlich kann Jannek zum ersten Mal so etwas wie ein richtiges Statement setzen, indem er einen Ansatz zum Belly To Belly Suplex von Rotari im richtigen Moment voraussieht und ihn mit einem Spinebuster kontert.


Rotari knallt also auf die Matte, und Jannek verzieht zwar schmerzverzerrt das Gesicht, als er sich wieder aufrichtet – die Tatsache, dass Aidens Arbeit nicht sein Endgame war, heißt nicht, dass sie keine Spuren hinterlassen hat – aber setzt sofort in bekannter Manier nach seinem Spinebuster mit einem Knee Drop nach. Das anschließende Cover bringt den ersten Nearfall seit dem Einroller zu Beginn ein.


The Tactical Sovereign geht nun dazu über, größere Bomben abzufeuern. Er hebt Rotari aus und schleudert ihn anschließend mit einem eigenen Belly To Belly Suplex durch den Ring, als wolle er unterschwellig auch noch einmal aufzeigen, dass er den Move durchbringen kann, an dem Rotari scheitert. Aiden knallt auf den Ringboden und stöhnt laut, während Jannek eine triumphale Pose im Ring macht und andeutet, es nun beenden zu wollen.


Tatsächlich zieht er Aiden dann nach oben und hakt die Arme ein, bereit, zum Outclash – doch Rotari nutzt die Vorarbeit, die er geleistet hat, aus, und wirft sich mit dem Oberkörper in Richtung Rippen von Jannek, sodass dieser stöhnend den Hold löst und sich die Rippen hält. In den Augen von Rotari blitzt erneut Wut und so etwas wie verletzter Stolz auf – hatte Jannek WIRKLICH jetzt schon gedacht, er könnte seinen Finisher durchbringen? Hatte Lionel gedacht, das hier wäre schon gegessen, dass Rotari besiegt wäre?


Das befeuert ihn scheinbar, und mit voller Wucht tritt Rotari Jannek in den Bauch. Dabei ist keine große Technik wie bei seinem Sleaze-Partner dabei, sondern es ist stumpfe Gewalt – gerade so gut ausgeführt, dass es gefährlich ist. Und wie aus Prinzip packt Rotari danach Jannek und zeigt den Belly To…


Elbows von Jannek! Rotari wollte hier wieder einmal einen Punkt machen, statt die bestmögliche Route zum Sieg zu wählen, wollte erneut irgendwem irgendetwas beweisen, und weil Jannek durchschaut zu haben scheint, wie Rotari tickt, hat er die richtige Kontermaßnahme parat, nachdem er vorhersehen konnte, was Rotari tun würde.


Schließlich muss Rotari loslassen, und die Scham steht ihm wieder einmal ins Gesicht geschrieben. In zwei Versuchen den Move nicht durchgebracht, den Jannek beim ersten Mal versucht hatte… und so versucht er sich sogleich an blinder Rache, als er eine Lariat abfeuert!


Geduckt von Jannek! Der nimmt den Schwung gleich mit und donnert Aiden einen Spinning Roundhouse Kick an den Schädel, der Rotari von den Füßen reißt. Falsche Entscheidungen, getroffen aus verletztem Stolz, und das war wohl eine zu viel. Jannek setzt das Cover an.



Eins…





Zwei…





Kick-Out von Aiden Rotari. Jannek wirkt für eine Sekunde ein wenig entnervt, dann schüttelt er sich jedoch, holt einmal tief Luft – nach der ganzen Bearbeitung ist das wohl nötig – und erhebt sich. Er streckt den rechten Arm in die Luft, um anzudeuten, was er vorhat, und die Crowd wird lauter, als ihr klar wird, dass der Peak of Superiority – der vernichtende Schlag auf den Solarplexus – folgen soll.


Rotari kommt wieder auf die Füße, greift sich die Seile zur Hilfe, dreht sich um – und zeigt auf, dass es nicht an seinem Wrestling IQ liegt, dass er den großen Sieg bislang noch schuldig geblieben ist. Er hat natürlich gehört, wie laut es geworden ist, und daraus kann ein schlauer Wrestler seine Schlüsse ziehen… zum Beispiel, dass hier wohl ein großer Move angedeutet wird. Wäre es der Outclash, würde Jannek die Arme von Rotari packen, und da er es nicht tut… nun, den Schluss hat Rotari richtig gezogen.


Und so duckt er sich unter dem Schlag weg. Rammt Jannek die Faust mit voller Wucht in die Rippen, sodass es in einer nicht unbedingt poetischen, aber dennoch seltsam bedeutungsschwangeren Wendung nun Lionel ist, dem die Luft geraubt wird. So steht Jannek also nun einen Moment lang da wie eine Statue, reglos und überrascht von diesem Konter, und das kann Rotari ausnutzen.


LARIAT!


Mit unglaublicher Wucht wird Lionel Jannek von den Füßen gefegt. Er legt beinahe schon einen Flip Bump hin, als sich die gesamte Frustration von Rotari zu entladen scheint, und kracht mit einem lauten „Rumms!“ auf die Matte. Aiden versucht nicht einmal, ihn zu pinnen, in dem Wissen, dass das nicht reichen würde, und stolpert sogleich wieder zu Jannek.


Er packt The Superior an den Haaren und als wir das Gesicht von Lionel sehen, wie er da nach oben gezerrt wird, können wir glasige Augen und einen leicht offenen Mund sehen. Diese Lariat hat ihm wirklich übel mitgespielt, doch Rotari will auch Nummer sicher gehen, um sich den großen Sieg, nach dem es ihm so sehr dürstet, auch wirklich einzufahren.


Also positioniert er sich hinter Lionel, in perfekter Position, packt ihn um die Hüften und…


BACKDROP DRIVER!


Jannek kontert nicht. Keine Gegenwehr von Lionel.


Rotari steht ideal, kann Lionel in die Ringmitte schleudern, sodass er weit weg von den Seilen landet und nicht in diese greifen kann, was wohl der einzige Ausweg für Jannek nach diesem Move wäre – schließlich ist bislang noch niemand ausgekickt, wenn Rotari die Aktion durchgebracht hat.


Das Problem ist: Er bringt sie nicht durch.


Er zögert einen Moment. Dann wirbelt er Lionel, sehr zur Verwirrung und zum Erstaunen der Fans, einmal herum – und nimmt ihn in die Position für den Belly To Belly Suplex.


Rotari will zumindest diese Peinlichkeit ausmerzen, und Jannek diesen einen Move verpassen, der ihm im Match-Verlauf bislang so übel mitgespielt hatte.


Natürlich kommt es dann so, wie es kommen muss.


BACK BODY DROP!


Jannek reichen diese vielleicht zwei Sekunden, in denen Rotari es sich anders überlegt und ihn herumwirbelt, und er geht leicht in die Hocke, platziert den eigenen Oberkörper in der Nähe von Rotaris Mid-Section und drückt die Beine durch. Aiden segelt durch die Luft, die Arme rudernd. Es wirkt fast schon so, als wolle er nach dem Sieg greifen, der ihm so sicher in den Händen gelegen hatte, wenn er doch nur nicht…


Mit einem dumpfen Geräusch knallt Rotari auf die Matte, während Lionel – noch immer japsend, aber nun wieder offensiv gut dabei – sich zu ihm umdreht. Aiden will so schnell er kann wieder hochkommen, will nicht zulassen, dass dieser fatale Fehler ihn wirklich das Match gekostet hat – dass er sich SCHON WIEDER selbst um die Früchte seiner Arbeit gebracht hat.


Doch leider ist sein Gegner heute Abend Lionel Jannek, und das war ein kolossaler Fehler zu viel. Am Ende hat das ganze Setup von Jannek, Rotari während des Matches konstant zu unterbuttern, ihm den Rettungsring geliefert, als er ihn am meisten brauchte, indem er Rotari nicht nur körperlich, sondern auch psychisch bearbeitete.


Eine wahre Größe des Sports.


Im Gegensatz zu Aiden Rotari.


Als der sich gerade wieder aufmachen will, Jannek zu attackieren, bekommt er gnadenlos und ohne zu zögern den Peak of Superiority verpasst. Lionel Jannek muss niemandem irgendetwas beweisen, und er kann einfach das tun, was ihm am Ehesten den Sieg bringt, ohne sich über die Implikationen Sorgen zu machen. Rotari fällt zu Boden, und während er fällt, packt Lionel die Arme von Aiden, hakt sie ein und donnert ihn mit dem Outclash auf die Matte.


Der anschließende Pin ist reine Formsache.


Sieger des Matches durch Pinfall: Lionel Jannek!!!




Pete: „Eine durchaus herzeigbare Leistung von Aiden Rotari gegen ein langjähriges, erfahrenes Aushängeschild der GFCW! Es gibt wirklich nicht viel was er sich vorzuwerfen hat.“

Sven: „Außer, dass er einmal mehr verloren hat.“

Pete: „Das passiert auch den Besten! Und gegen einen Lionel Jannek kann man schon einmal verlieren.“


Lionel Jannek bekommt vom Referee, in klassischer Manier, den Arm nach oben gereckt, während sich Rotari erst langsam wieder erfängt. Es dauert nicht lange bis er merkt was Sache ist und die Enttäuschung ist unübersehbar. Er müht sich wieder auf die Beine. Der Blick wandert zwischen der Ringmatte und Lionel Jannek hin und her.


Sven: „Da hat er sich wohl zuviel abgebissen. Und das resultiert zumeist in großer Enttäuschung. Vielleicht ist er einfach nicht gut gen-“

Pete: „Er IST gut! Sehr gut sogar! Das hat er grade bewiesen! Aber es fehlt einfach noch irgendetwas und das gilt es für Rotari jetzt zu finden. Er darf nur nicht an diesen Niederlagen zerbrechen.“


Lionel Jannek dreht sich zu Rotari und applaudiert ihm anerkennend, was ihm einige Fans auch gleichtun. Doch Rotari will davon nichts wissen. Sichtlich geknickt vergräbt er das Gesicht in den Händen, verlässt den Ring und zieht enttäuscht von dannen. Lionel Jannek blickt ihm besorgt hinterher und spornt die Fans an Rotari, bei seinem Abgang, aufmunternde Geräusche zukommen zu lassen. Doch entweder kümmert es Rotari nicht oder er ist so mit seinen Gedankengängen beschäftigt, dass er es nicht realisiert. So verschwindet er reaktionslos hinter dem Vorhang.


Sven: „Sieht nicht so gut aus…“

Pete: „Ich bin sicher Rotari wird seinen Weg finden und- HEY! Was…???“


Und langsam schweift auch der Blick der Fans kollektiv von Rotari in den Ring. Dort steht Lionel Jannek und blickt unverändert seinem geschlagenen Gegner hinterher. Aber er ist nicht mehr alleine im Ring!


Pete: „Wo kommt er jetzt so plötzlich her??“

Sven: „Oh Junge… OH JUNGE!“


Lionel Jannek hat es noch nicht bemerkt, aber hinter ihm lauert jemand. Offenbar bereit anzugreifen! Die Fans rufen und schreien und jubeln, aber nichts davon nimmt der Österreicher als eine Warnung wahr. Doch jetzt wendet er seinen Blick doch von der Auftrittsrampe ab und dreht sich dabei um…


Er erblickt seinen Gegenüber!


LJ zuckt kurz zusammen!


Die Blicke treffen sich!


LIONEL JANNEK und ZEREO KILLER!


Aber… es gibt keinen Angriff. Auch wenn Zereo Killer so aussieht, als hätte er jeden Moment angegriffen, so blickt er LJ, immer noch in leicht hockender Position, nur in die Augen. Lionel Jannek blickt Zereo Killer ebenfalls an und bleibt vorsichtig. Doch auch er blickt seinem Langzeit-Rivalen in die Augen.

Die Fans sind außer sich vor Freude!




YES! YES! YES! YES! YES!“




Sven: „Warum… warum greift er nicht an?“

Pete: „Ich denke er will Lio auf diese Weise verdeutlichen, dass er sein Gegner im letzten


Match sein will! Oh, das wäre natürlich ein krönender Abschluss!“

Die beiden verharren noch eine Weile in ihren Blicken… Ohne seinen Blick abzuwenden, bewegt sich LJ schließlich, mit vorsichtigen Schritten, zu den Ringseilen und verlässt langsam den Ring. Ausdruckslos blickt ihm Zereo Killer ungebrochen hinterher. Und auch als LJ die Rampe rückwärts hochgeht, bleibt sein Blick auf Zereo fixiert. Seine Gefühlslage ist äußerlich nicht sichtbar… doch innerlich spielt es sich wohl gerade richtig ab.


Pete: „Ich würde sagen die Nachricht ist angekommen.“

Sven: „Aber warum zieht sich Lio einfach zurück? Will er etwa Zereo nicht als seinen Abschlussgegner?“

Pete: „Zereo meldet zumindest als erster Anspruch. Jetzt liegt die Entscheidung wohl bei LJ.“


Doch die bekommen wir, wie es aussieht, jetzt noch nicht. Lionel Jannek verschwindet wort- und reaktionslos hinter dem Vorhang und zurück im Ring bleibt Zereo Killer. Auch er lässt sich äußerlich nichts anmerken. War es denn nun eine Herausforderung? Eine Warnung? Eine Kontaktaufnahme? Nur Zereo Killer weiß das. Nach einigen Sekunden die er noch zur Auftrittsrampe starrt, verlässt auch er den Ring. Er überlegt zuerst ob er durch das Publikum verschwinden soll, so wie er auch aufgetaucht ist… Doch dann sieht er die Fans in der ersten Reihe und entscheidet sich nach kurzer Bedenkzeit doch dagegen.


Pete: „Dieser Mann ist für mich inzwischen nur noch ein einziges Rätsel…“

Sven: „Ich hoffe wir bekommen bald unsere Antworten.“



Tammy: „Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir gemeinsam… Ask Skógur!“


Wir sehen Ask heute nicht zum ersten Mal. Er steht bereit für das Interview und wirkt leicht desorientiert. Nicht so freudig und gut gelaunt wie sonst, nicht mal so ausgeglichen-entsprechend den Umständen, wie bei der letzten Show War Evening, aber auch nicht zu niedergeschlagen wie an manch anderer Stelle in diesem Jahr.

Ask begrüßt Tammy mit einem recht ruppigen Handschlag, bis diese schließlich mit dem Interview beginnt.


Tammy: „Ask. Eine einfache Frage, zu dieser turbulenten Zeit: wie geht es dir?“


Einfach? Naja. Ask überlegt kurz, bevor er antwortet.


Ask: „Hmm. Fassen wir mal zusammen.“


Ask kratzt sich am Hinterkopf, bevor er bei seiner folgenden Ansage die einzelnen Punkte mit seinen Fingern anzählt.


Ask: „Nachdem ich bei Allegience Alex Ricks besiegt habe, habe ich mein GFCW World Title Match – also, ja irgendwie schon die Chance meines Lebens – vermasselt. Dann bin ich gegen Morbeus angetreten und hab auch da mal wieder verloren. Und seitdem labern mich all die Typen voll, die irgendwie irgendwas mit Morbeus zu tun haben: von dem Cowboy NCT über diese Ultras. Aber hey, immerhin kann man sich in solchen Zeiten, in denen es irgendwie mal wieder nicht so richtig läuft, auf seine Kumpels verlassen, richtig? Falsch. Denn vor zwei Wochen, da liefs mit Thomas auch nicht so gut. Hmm, aber ja gut, der hat ja auch sein Päckchen zu tragen, jedenfalls…“


Ask sammelt sich kurz und wirkt überraschend gelassen.


Ask: „Geht es mir dafür aber irgendwie… erstaunlich… gut? Mann, ich weiß auch nicht, natürlich zieht das teilweise schon echt runter, aber ich hab mittlerweile so viel erlebt, teilweise auch deutlich schlimmeres, das ich glaube ich besser mit so ner Downphase klar komme, denn ja… wie ich immer so schön sage, es geht ja auch wieder bergauf. Und daran arbeite ich jetzt.“

Tammy: „Irgendwelche Ideen, wie du das einleiten könntest?“

Ask: „Tja, mit nem Sieg über Morbeus wäre schon erstmal viel getan. Und… darauf kannst du Gift nehmen… oder naja, vielleicht lieber nicht… aber das will ich auf jeden Fall. Morbeus… den schnapp ich mir noch. Bisher hat vieles nicht im ersten Anlauf geklappt, aber irgendwann, dann schon. Und dabei kann ich mich auch gleich noch um seine Gefolgschaft kümmern.“


Ask nickt, als würde er sich selber zustimmen.


Ask: „Ja… es gab Zeiten, da hätte mich das alles ziemlich fertig gemacht, aber jetzt weiß ich. Ich kanns schaffen. Und das werde ich auch.“


Während Ask sich tatsächlich wieder mal selber gut aufbauen kann und Tammy schon an der nächsten Frage herumüberlegt, gesellt sich jemand weiteres zum Interview hinzu… Thomas Camden. Ask scheint sich generell erstmal freuen zu wollen, doch bemerkt recht schnell, dass es Thomas wohl nicht all zu besser geht, als vor zwei Wochen.

So schlurft er da wie ein Häufchen Elend durchs Bild, hat die Hände in den Hosentaschen (gut, das hat nix zu sagen), und sucht mit seinem Blick eher den Bogen ab.


Thomas: „Na dann mach mal ‚Einer gegen alle‘, klappt für uns beide ja immer gut, mit’m Kopp durch die Wand zu woll’n…verdammt gut.“


Beiläufig gibt er den Kommentar in Richtung Kumpel ab noch bevor der sich wirklich auf den zusätzlichen Gast einstellen kann. Muss er aber auch gar nicht, denn da ist Camden auch schon wieder verschwunden und schleift sich weiter durch die Show.

Damit ist Asks sich-aufbauende gute Laune bereits wieder am Abflachen. Er schaut Camden hinterher und wirkt sogar leicht verärgert, gleichermaßen aber auch etwas enttäuscht und vor allem aber unsicher. Aber gut, wenn Thomas schmollen will, dann ist das eben so. Ask wendet sich noch mal zu Tammy, die ihn auch etwas fragend anschaut.

Er zuckt mit den Armen und verlässt die Szenerie schließlich ebenfalls.





Fisher – Losing It ertönt aus den Boxen Der pulsierende Vibe dieses Electro-Songs überträgt sich sofort auf die Zuschauer.



Und kommen auch die Ultras zum Vorschein. Slay, Max und auch Carola sind am Entrance zu sehen und gehen fokussiert zum Ring. Dahinter zeigt sich auch in bester Gesundheit: Ray Douglas! Der ehemalige GFCW World Champion wird von vereinzelnden Buhrufen begrüßt. Ansonsten sind einige Fans in Deutschland aber eben auch froh, diesen Topstar der Liga zu erblicken. Alle Ultras sind modetechnisch schon im Herbst angekommen und tragen schwarze Jacken und darunter die typische Ginggear. Eine durchaus ungewöhnliche Garderobe.




Mit der Einblendung von Morbeus Logo, verändert sich auch das Entrance Theme in Gesaffelsteins Pursuit.


Im Ring angekommen hält Ray Douglas auch das Mikrofon in der Hand und beginnt seinen Vortrag.


Morbeus: „Da sind wir also wieder. Heute auch wieder komplett. Die Fists for Future Foundation sind zurück.


Um den Logo-Overkill zu komplementieren, wird nun auch noch das entsprechende Logo eingeblendet:



Morbeus: „Ach, herrlich das alte Ding da wiederzusehen. Aber eine romantische Verklärung ist heute nicht angebracht. Ich bin glücklich, die Ultras wieder bei mir zu haben. Aber die Narben sie sind noch längst nicht verheilt. Wie die UUB damals rausgeworfen worden aus der GFCW. Und auch mir hat man übel mitgespielt. Aber nun sind wir wieder vereint und unser Feind ist klar: Die Children of Wrath. Mein altes Team. Das war mein Team. Gemeinsam mit Niander Cassady-Taylor haben wir vor 20 Jahren die Wrestlinghallen der Welt erobert. Doch alles, was mal oben war, kommt auch wieder runter. Nur scheinbar kann Niander mit der Vergangenheit nicht abschließen, nicht akzeptieren, wenn andere, die BESSER SIND ALS ER, mehr Erfolg haben. So kam er 2021 wieder und versuchte uns zu zerstören. Fackelte unsere Wohnung in Berlin ab. Ja klar, konnte ihm keiner nachweisen und so. Doch der Mann, er will mich zerstören. Und er setzt alles daran es zu realisieren. Meinen Neffen hat er eingespannt, damit es noch schmerzhafter für mich wird. Nur! Ich gehe dem ganzen nicht mehr aus dem Weg. Enough is Enough! Nun sind wir mit euch auf Augenhöhe. Wir sind bereit für den Krieg und fordern euch zur ersten Schlacht heraus! Das ist alles! Alles was du immer wolltest, Niander! Und jetzt? Drückt ihr euch etwa?“


Sven: „Hui, hui, hui. Hoffentlich geht es gleich richtig rund.“

Pete: „Tja, wie reagieren die CoW wohl?“



ZOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRRRRRRRRRNNNNNNNNNNNNN


Die bekannten Klänge von Cassady_Taylors Western Entrance erklingen in den Tiefebenen Norddeutschlands und die Children of Wrath sind in kompletter Mannstärke auch direkt am Entrance zu sehen.


Mit einem Baseballschläger in der Hand aufmunitioniert, geht NCT voran. Maurice, Kyd und Kyle folgen mit stark angesäuertem Gesichtsausdruck ihrem Chef.


Die Zuschauer sind ganz verzückt, schließlich gibt es vermutlich gleich richtig auf die Schnauze. Ein großes Spektakel bahnt sich an.


Die CoW kommen in den Ring und stellen sich der Foundation gegenüber. 4 gegen 4. Wobei das Duell Carola gegen Maurice könnte aber unausgeglichener nicht sein. Dennoch hat Carola für den Riesen ein liebevolles Augenzwinkern übrig und der Koloss scheint wie damals direkt „dahingeschmolzen“ zu sein.


Kyd steht Max Moustache gegenüber. Die beiden größten Paradiesvögel der jeweiligen Gruppierung. Slay Oakland und Morbeus stehen eng zusammen und Niander und Kyle direkt gegenüber. NCT will gerade sein Statement beginnen, als Kyle ihm überraschenderweise das Mikro aus der Hand reißt. Der Cowboy schaut kurz ungläubig und dann doch grinsend auf den säuerlich wirkenden Heißsporn aus der Douglas-Linie.


Kyle: „Endlich stehen wir hier, Onkel. Das ganze Versteckspiel hat nun ein Ende. Von uns beiden! Wir haben sicherlich ein paar Sachen zu klären, aber aus welchem Grund wollt ihr drei denn nun ein Tag Team Match bestreiten? Weil ihr in Unterzahl seid, richtig! Wir sind vier ausgewachsene Topwrestler und ihr seid nur drei und….Carola. Soll das ganze hier ein faires Miteinander werden? Keiner von uns Anwesenden glaubt doch daran! Ich habe genau gesehen, was Ihr da mit Ask bei Stranded abgezogen habt. Ihr halter euch alle für besonders pfiffig, ja?!“


Die Ultras lachen Kyle ins Gesicht, getreu dem Motto: „Toll, dass du das gerafft es, Junge.“


Morbeus: „Kyle, du hast ein wachsames Auge. Soll ich mich bei dir entschuldigen? Für was? Dass ihr mich mit vier Mann jagt! Und dass ich nun zumindestdie Ultras an meiner Seite habe. Stumpf ist Trumpf war schon immer die Devise von Dir, Niander. Kommt mit einem Baseballschläger zum Meeting. Willst du nun gleich damit mir meinen Schädel damit einhämmern?“


NCT greift nun zum Mikrofon und schwingt mit der anderen Hand schon mal den Baseballschläger.


NCT: „Nichts würde ich lieber machen als das! Der Schläger ist eine Warnung. Komm uns nicht zu nah, sonst setzt es was?“

Morbeus: „Häh? Wer von uns beiden hat denn die Minderwertigkeitskomplexe? Du jagst mich. Und du hast dich dementsprechend als erstes auf munitioniert.“

NCT: „Weil ich dich und deine Fähigkeit kenne, sich wie ein Aal aus brenzligen Situationen herauszuwinden. Aber diese Zeiten sind vorbei. Ich werde dir dafür keine Chance mehr geben! Ach weißt du was, Ray. Wir lassen das mit dem Tag Team Match heute und verprügeln euch lieber SOFORT!“


Die anderen Kinder des Zorns wirken etwas überrascht. Das war scheinbar so nicht abgesprochen. Insbesondere Maurice der vor Carola steht weiß nicht, was er machen soll. Er erkundigt sich nochmal bei Niander, ob er jetzt nun wirklich die doch eher zierliche Frau schlagen soll.


Ganz anderes die Fists for Future Foundation. Als ob sie nur auf das Signal gewartet hätten ziehen Morbeus, Max Moustache und Slay Oakland jeweils ein Brecheisen hinter ihren Rücken hervor. Ein Raunen geht durch ganz Kiel!


Sven: „Die Children sind vorbereitet, die Foundation ist besser vorbereitet!“


Morbeus brüllt dann los und schlägt dem verdattert dreinschauenden Niander den Baseballschläger aus der Hand. Slay Oakland trifft mit dem ersten Schlag Kyle Douglas in den Magen und Kyd Flawless bekommt die Stange von Moustache gar einmal durch das Gesicht gezogen! Carola grinst ohne etwas in der Hand zu haben nur den Hünen an. Und Maurice? Der schaut sich kurz an, wie seine zornigen Brüder zu Boden gehen…….und geht dann!


Sven: „Aha. Maurice erobert heute aber mal gar nichts. Er ist der erste Fahnenflüchtige!“

Pete: „Er schüttelt nur mit dem Kopf, aber schöne Geste, dass er Birkenstock in Ruhe lässt. Allerdings eben auch alle Anderen aus der Foundation.“


Niander sieht im Augenwinkel, dass Maurice den Ring verlässt und spuckt „Guft und Galle“ in Richtung des gebürtigen Bottropers.


KLONCK


Da hat Morbeus Niander schon wieder mit der Eisenstange getroffen. Auch Kyle und Kyd liegen am Boden. Moustache und Oakland hauen dann beide nochmal auf die Only Friends drauf! Carola schaut derweil angestrengt, ihr scheint das alles keine Freude zu bereiten.

Morbeus zelebriert nun den nächsten Schlag gegen Niander. Er holt extrem lange aus….als plötzlich….


Sven: „DA IST ASK SKOGUR! ASK KOMMT ZUM RING GELAUFEN!“


Die Zuschauer gehen voll mit. Hier ist noch jemand, der die schlimmsten Gräueltaten nun verhindern möchte.


Überrascht ihn zu sehen, geht Morbeus einen Schritt zurück anstatt nach vorne und setzt keinen weiteren Schlag auf NCT. Nickend schaut er zu den UUB herüber und geschlossen treten die Fists for Future Foundation den Rückzug an.


Skogur kniet sich kurz zu Kyle und Kyd herunter und erkundigt sich nach deren Wohlbefinden.


Morbeus ergreift nochmal das Mic, auch wenn alle vier schon über die Barrikade in Richtung Zuschauer gehüpft sind.


Morbeus. „ASK! Das war ein Fehler sich in unsere Angelegenheiten einzumischen! Wir beide sehen uns wieder im Ring! In HANNOVER! IN ZWEI WOCHEN!“


Die Foundation verschwindet dann im Menschenmengenmeer. Malträtiert bleiben die Children ohne Maurice zurück? Welche Rolle spielt nun Ask Skogut im Krieg der Stables?



Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


Schwanenburgunder.


Der edle Tropfen des Erfolges.


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Jetzt in der kaiserlichen Edition aus Bio-Reben.


Schwanenburgunder, der kaiserliche.


Probieren Sie ihn jetzt.



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So genießt bloß ein Kaiser.


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Two on One-Handicap Match:

Birds of Decay (Mykru & Scarecrow) vs. Robert Breads

Referee: Thorsten Baumgärtner



Sie sind da.


Buhend empfängt das Holstein-Stadion die Birds of Decay, die sich nach ersten kryptischen Tönen mit dem im Choral gesungenen Ailaralalá der Tanxugueiras zunächst als hinter gen Abendhimmel aufsteigende Nebelschwaden als Silhouetten auf der Bühne präsentieren, sodass lediglich zwei brennende Fackeln in den Händen der linken Silhouette dafür sorgen, dass man die Tag Team Champions eindeutig als solche ausmachen kann und sich noch sicherer wird, als sich der Rabenschnabel der Pestmaske auf dem Kopf der zweiten Silhouette mehr und mehr hervortut.


Sie sind die Champions.


Fackeltanzend geht Mykru unrhythmisch vorweg, tritt durch den Nebel die Rampe hinunter und geht Ricksenburg entgegen, während sein Herr und Meister namens Scarecrow im langen schwarzen Ledermantel, mit Championship und zerbrochener Maske hinter ihm folgt.


Pete: „Zwischen den beiden ist alles wieder in bester Ordnung, wie mir scheint.“

Sven: „Mykru hat sich entschuldigt und Scarecrow ist nicht nachtragend, was erwartest du?

Pete: „Ich frage mich eher, was wir heute Abend erwarten können.

Sven: „Robert Breads ist ein Meister seines Fachs, keine Frage…gegen die Tag Team Champions dürfte das für ihn aber trotzdem eine gewaltige Aufgabe sein.


Eindrucksvoll steigt ein Feuerball kurz vor dem Ring in den Nachthimmel auf, dann liegen die Fackeln auch schon am Boden. Die Birds of Decay entern den Ring. Zeit zu zeigen, was sie können.



Bow Down“ von I Prevail kündigt die Ankunft des Mannes an, der das tut, was viele tun, wenn die wichtigste Beziehung „ein wenig Abstand braucht“: seine Wut darüber an allen anderen auslassen. Heute Abend beinahe schon omnipräsent und immerhin dahingehend im Early 2010s GFCW MVP-Modus unterwegs wird er diese Epoche heute auch im Ring channeln müssen, wenn er irgendeine Chance haben will: Robert Breads ist der Underdog, und zwar ziemlich eindeutig.


Nicht nur, dass er ein Handicap Match bestreiten muss, nein, es sind auch noch die Tag Team Champions, es ist auch noch Leviathan, es sind auch noch die Ricksenburg-Bezwinger, es ist der ehemalige Schützling Scarecrow. Die Vergangenheit holt Breads also heute Abend auf mehr als nur eine Weise ein.


Missmutig, aber trotzdem nicht unkonzentriert marschiert der Hall of Famer zum Seilgeviert. Klar, ein Sieg ist nicht gerade wahrscheinlich, aber die Möglichkeit, ein Tag Team Title Match zu ergattern und die Füße hochlegen zu können, was das angeht, bis Aiden seine kleine De-Tour hinter sich gebracht hatte – auch wenn diese nun ganz offenkundig einen weitern umgeplanten Umweg einbauen würde – und man gemeinsam angreifen konnte.


Der Kanadier steigt in das Seilgeviert, und während die Musik verstummt blickt er zu seinen Gegnern am heutigen Abend herüber. Auch die hatten bis vor einigen Minuten noch nicht gewusst, dass sie hier heute antreten werden und schon gar nicht gegen weg, aber immerhin waren sie in der klar besseren Position.


Sei’s drum: Robert Breads ist immer noch Robert fucking Breads und er würde schon irgendwie einen Weg finden.


Die Glocke läutet, und das Match beginnt mit Breads und Scarecrow im Ring, so wie Mykru auf dem Apron. Tag Rules gelten in diesem Handicap Match, es ist keine Tornado Rules Variante.


In den ersten Zügen des Matches wird sofort ersichtlich, welche Strategie der klar benachteiligte Kanadier hier fährt. Seine beste Chance, hier eine Mini-Sensation zu schaffen und sich eigenhändig einen Shot auf die Tag Team Titles zu sichern, besteht darin dieses Match sehr schnell zu beenden und keine Wechsel zuzulassen. Mit jeder Minute, die vergeht, wird sein Nachteil gegenüber dem Team, das sich abwechseln kann, Cardio-mäßig größer, und solange er keine Wechsel zulässt, bestreitet er hier im Prinzip ein Singles Match. In einem solchen Duell eins gegen eins wäre er mit Sicherheit sowohl gegen Silas als auch gegen Mykru favorisiert.


Scarecrow beginnt das Match mit aggressiven Grappling Versuchen. Hier steckt natürlich eine gewisse Vergangenheit in der Auseinandersetzung, wo Scarecrow doch die „School of Breads“ willentlich verlassen hat, um sich Leviathan und Drake Nova Vaughn im Speziellen anzuschließen. Der Wunsch, es dem ehemaligen Lehrmeister zu zeigen, ist da nur nachvollziehbar, weshalb die erhöhte Wut und Intensität im Werk von Scarecrow nicht überrascht – auch nicht Robert Breads.


Der arbeitet allerdings auch nicht groß gegen diese dringlichen Versuche, den Kanadier auf die Matte zu bekommen, sondern windet sich bloß aus möglichen Holds heraus, und positioniert sich dabei stets so, dass er mit dem Rücken zu Mykru steht – oder in anderen Worten: zwischen Scarecrow und einem Wechsel.


Hinzu kommt die steigende Frustration von Silas ob des ständigen Entkommens von Breads, sodass die Versuche, ihn mit einer Statement-Aktion in die Knie zu zwingen, risikobeladener werden. Exakt darauf hat Breads hier spekuliert, und er kann ihn so in eine Situation locken, bei der Scarecrow Anlauf für eine größere Aktion holen will, und dadurch die Distanz kreiert, die Breads für einen Roundhouse Kick braucht, der Silas zu Boden wirft.


Mykru ist auf dem Apron nicht begeistert davon, und ein großer Nachteil des Teams wird in dem Moment offensichtlich, in dem Breads ihn ausnutzt: Nun, da er die Kontrolle hat erlangen können, setzt er selbst einen Side Headlock gegen den am Boden liegenden Scarecrow an, und zwar in einer Position, in der Scarecrow Mykru nicht sehen kann. Und da die andere Hälfte der Tag Team Champions bekanntlich nicht spricht, kann Mykru Silas auch nicht aushelfen und ihm zurufen, was Breads vorhat oder plant zu tun, selbst wenn es aus der Perspektive außerhalb des Ringes erkennen oder zumindest erahnen kann.


Dafür, dass Robert Breads heute Morgen noch nicht wusste, dass er dieses Match haben würde, hat er einen ziemlich guten und spezifisch auf die Schwächen der Birds of Decay – Scarecrows Wunsch Breads zu übertreffen, Mykrus Kommunikationsdefizit – zugeschnittenen Plan entwickelt. Die Exekution ist allerdings ein Problem.


Denn das Feuer, das in Silas ganz offensichtlich brodelt, hat Breads zwar erlaubt, in diese Situation zu kommen. Es macht es ihm aber auch unglaublich schwer, Scarecrow zu kontrollieren. Die Holds und kleinen Manöver, die Breads einsetzt, um Silas am Boden zu halten – simple Head- und Wristlocks, Kniestöße oder Forearms aus kurzer Distanz – schwächen Scarecrow nicht beträchtlich, sodass er sich immer stärker zur Wehr setzen kann und kleinere Nadelstiche setzt – ein Punch in den Magen hier, einen Ellbogen in die Rippen da.


In gewisser Weise ist es also hier schon ein kleiner Sieg für Scarecrow, als Breads tatsächlich die „Advanced Moves“ auspackt, um ihn zu kontrollieren, da er hier eindeutig zeigt, dass er nicht nur als Tag Team Wrestler sehr, sehr stark geworden ist, sondern auch in einem eins gegen eins weit davon entfernt ist, mit Rookie Beater Moves ausgeschaltet werden zu können.


So arbeitet sich Scarecrow Stück für Stück selbst dem Hot Tag entgegen, und Mykru streckt den Arm so weit er kann in den Ring, ohne den Apron zu verlassen, offenbar fast schon übereifrig, sich hier als guter Co-Champion zu beweisen. Breads muss also die größeren Aktionen auffahren, und die sind natürlich anfälliger für Konter. Man darf auch nicht vergessen, dass die Champions Teil eines Stables sind, dass sich etliche Male mit Breads duelliert hat, und so ist es eigentlich nur logisch, dass Scarecrow in dem Moment, in dem der Hall of Famer von einem Side Headlock in einen Sleeper Hold wechselt – vermutlich für einen Sleeper Suplex – im genau richtigen Moment eine Art Stunner als Abwehr parat hat.


Der Move ist nicht besonders verheerend, allerdings bringt er Abstand zwischen Scarecrow und Breads, was Silas den Wechsel erlaubt, und das ist selbstverständlich ein absoluter Game Changer. Mykru entert den Ring sofort und stürzt sich mit Punches auf Breads, dessen Plan den Bach runterzugehen scheint. Was Größe und Gewicht angeht sind die Unterschiede in diesem Match nicht groß erwähnenswert, aber die jugendliche Frische und das Tempo von Scarecrow und auch Mykru kann Breads nicht mitgehen, wenn erst einmal richtig losgelegt wird.


Wie eine lästige Fliege versucht Breads den stummen Champion mit Kicks und Slaps zu vertreiben, doch Mykru hat richtige Wadenbeißer-Qualitäten, lässt sich davon nicht unterkriegen und kann sogar mit Hilfe der Seile einen Tornado DDT anbringen, der den Champions einen ersten Nearfall über Breads bringt.


Scarecrow hat sich mittlerweile auf dem Apron wieder aufgerichtet und nickt Mykru zu, der bereitwillig sofort den Wechsel einleitet. Die zwei zeigen einen beeindruckenden Double Team Move, bei dem Breads auf die Beine gezerrt wird, um von zwei verschiedenen Seiten gleichzeitig mit Mykrus Discus Elbow und Scarecrows Spinning Heel Kick am Kopf getroffen zu werden. Tandem-Offensvie der Tag Team Champions, die es nun, da der Damm gebrochen ist, schaffen, den eigenen Vorteil auszuspielen. Mykru verlässt den Ring, während Scarecrow den Pin ansetzt, und wir kommen der „drei“ zwar näher, doch noch ist Breads nicht besiegt.


An dieser Stelle ist es an Scarecrow, Breads zu malträtieren. Er setzt dem Kanadier ordentlich zu, der an dieser Stelle nicht allzu viel entgegenzusetzen hat, solange der ununterbrochene Angriff von Silas andauert. Nach einem technisch besonders schönen Running Neckbreaker – vielleicht auch deshalb mit zusätzlichem Fokus auf die Form ausgeführt, um Breads zu zeigen, was man so alles ohne ihn lernen kann – kann Scarecrow sogar einen weiteren Nearfall einfahren. Breads kickt aber wieder aus.


Scarecrow atmet einmal durch, dann blickt er auf den sich langsam erhebenden Breads hinab, und aus dieser Position der eigenen Dominanz heraus klatscht Silas Breads erst mit voller Wucht die flache Hand auf den Hinterkopf und dann, als Breads sich hochgewuchtet hat, ins Gesicht. Eine schallende Ohrfeige, die zeigen soll, wer hier jetzt das Sagen hat.


Und Feuer wird mit Feuer erwidert. Breads zuckt nichtmal, sondern schlägt direkt mit einer noch viel härteren Ohrfeige zurück. Scarecrow taumelt zurück, im Gegensatz zu Breads ist er nicht ganz so standfest, und blickt wütend zum Kanadier, der sich zu seiner vollen Größe aufrichtet, Scarecrow vor die Füße spuckt und dann mit dem Zeigefinger auf sein eigenes Gesicht deutet. Er fordert Silas zum Schlagabtausch auf.


Scarecrow lässt sich darauf ein, wütend und enttäuscht darüber, dass Breads‘ seinen Slap so einfach wegestecken und dann einen übleren austeilen konnte. Mykru hüpft auf dem Apron herum, um mit seinen Füßen Lärm zu machen, und streckt erneut die Hand so weit er kann in den Ring, um Silas einzuwechseln, weil ihm klar ist, was Breads da versucht: Nämlich Scarecrow in SEIN Match zu ziehen.


Und das gelingt ihm auch.


Breads kann die erneute, noch härtere Ohrfeige von Silas wegstecken, und kontert nun mit einem Kick voll an die Brust von Silas. Robert mag Geschwindigkeit und Beweglichkeit eingebüßt haben, aber wenn es um Striking geht, ist er noch immer so gut wie zuvor, wenn nicht durch die Diversifizierung seines Arsenals – sowohl was die Anzahl der Kick-Varianten als auch die Erweiterung des Repertoires mit Slaps und Chops angeht – dann durch den erhöhten Fokus, dem er dieser Disziplin beimisst.


Scarecrow kann in mit Breads in diesem Match mithalten, aber nicht, wenn es um Striking geht. Das liegt nicht daran, dass er als Trainee unter Breads steht, sondern eher daran, dass so gut wie jeder Wrestler in dieser Disziplin unter Breads steht.


Die zwei tauschen Slaps und Kicks aus, und mit jedem Tritt – keiner davon in seiner Intensität schwächer als der davor – und jeder Ohrfeige – die von Seiten Scarecrow nun doch in ihrer Stärke nachlassen, je öfter er den Fuß an die Brust bekommt – wird der Ausgang dieses Duells im Duell offensichtlicher. Schließlich feuert Breads eine Salve ab, drei schnelle Tritte hintereinander, einen an die Brust, einen an den Oberschenkel, einen an die Hüfte.


Das gibt Silas in diesem Moment den Rest, er wankt endgültig und droht zu fallen, die Beine scheinen sich zu verknoten, als sein Oberkörper sich wendet… aber nur um Schwung zu holen und Breads eine Spinning Back Fist zu verpassen!


Damit hat „Canada’s Own“ überhaupt nicht gerechnet und taumelt, völlig unvorbereitet getroffen davon, rückwärts. Wären da nicht die Seile in der Nähe, er wäre mit Sicherheit umgefallen, und Silas hat die Möglichkeit, diesen Moment auszunutzen, um wieder zu wechseln.


Erneut ist es an Mykru, eine von Scarecrow gut vorbereitete Situation auszunutzen. Breads wischt sich ein wenig Blut von der Oberlippe, das aus seiner zwar nicht gebrochenen, aber dennoch Flüssigkeit lassenden Nase tröpfelt. Und das vielleicht oberste Gesetz der Natur kennt auch jemand, der von Breads heute noch als „Haustier“ bezeichnet wurde:


If it bleeds, it can be killed.


Mykru stürzt sich auf den nun ersichtlich gewordenen Schwachpunkt, und versucht, den sein Gesicht mit den Händen schützenden Breads mit Hilfe von Ellbogenschlägen da zu malträtieren, wo das Blut fließt. Da Robert sich jedoch noch immer in den Seilen befindet ist es am Referee, Mykru von Breads wegzuziehen.


Das nutzt der zweifache Heavyweight Champion selbstverständlich aus, und sofort feuert er einen Tritt in Richtung Mykru ab, sobald der Stumme vom Referee weit genug weggezogen wurde. Doch der Tag Team Champion duckt sich und springt seinerseits ab – Dropkick gegen Robert, der ihn zu Boden wirft.


So schnell er kann erklimmt Mykru anschließend das Top Rope, um nachzusetzen, während Breads noch am Boden ist. Der richtet sich zwar schon wieder auf – es war ein Dropkick, kein absoluter Killer-Move – aber für die Aktion, die Mykru plant, muss Breads nicht unbedingt flach auf der Matte liegen.


Er springt vom obersten Seil mit einem Double Foot Stomp ab, der ihn sicherlich mindestens sehr nahe an den Sieg herangebracht hätte, wenn Breads sich nicht hätte zur Seite rollen können. In seinen jüngeren tagen war der Top Rope Double Foot Stomp eine seiner eigenen Waffen gewesen, und er weiß, dass die beste Defensive das Ausweichen ist.


Natürlich landet Mykru auf den Füßen, weshalb der Aufprall nicht ganz so schlimm ist. Mykru muss nur kurz das Gleichgewicht und stolpert dabei zwei Schritte nach vorn. Dieser Moment reicht Breads aber, um sich hochzustemmen und von hinten auf ihn zuzuschießen. Mykru sieht währenddessen seinen Partner auf dem Apron, der seine Hand ausstreckt, nach dieser kurzen Pause von dem heftigen Schlag- bzw. Trittaustausch mit Breads wieder fit genug, um einzugreifen.


Und Mykru streckt die Hand im gleichen Moment aus, in dem er von Breads um die Hüften gepackt wird. Mykru kommt FAST an die Hand von Scarecrow, der sich so lang macht, wie er nur irgendwie kann, doch in der allerletzten Millisekunde wird er von Breads via German Suplex von den Füßen gerissen.


Und Scarecrow klatscht in die Hände.


Verwirrung macht sich in den vorderen Reihen breit, bevor sich in den nächsten Momenten offenbart, wie clever diese Aktion war. Da Breads Mykru von hinten packt und in die Luft stemmt, kann er Scarecrow nicht sehen, und auch wenn der Referee weiß, dass hier kein Wechsel erfolgt ist, so glaubt Breads es nun, weil er das Abklatschen gehört hat. Silas hat also die Schwäche, die Breads bei den Birds of Decay ausgemacht hat – die mangelnde Kommunikation durch Worte von einer Seite – umgedreht und Breads mit Hilfe eines non-verbalen aber akustisch scheinbar eindeutig identifizierbaren Geräusches auf eine falsche Fährte geführt.


In anderen Worten: Sowas können nur hervorragende und verdammt schlaue Tag Team Wrestler.


Der Released German Suplex geht durch, Mykru donnert hinter Breads auf die Matte und verzieht das Gesicht vor Schmerzen – doch es folgt kein Pin. Denn Robert glaubt, Scarecrow sei nun der legale Mann, nachdem er das Klatschen gehört hat, und Silas lässt ihn das weiter glauben, indem er nun den Ring entert, wie ein Wrestler, der sich gerade selbst eingetaggt hat.


Scarecrow lässt eine heftige und rücksichtslose Clothesline vom Stapel, wobei er direkt auf die Nase von Breads zählt. Der Mann aus Toronto kann sich jedoch darunter wegducken, legt in einer flüssigen Bewegung die Hände um Scarecrows Hüften, bringt sich hinter ihm in Position und hievt ihn wie aus einem Guß mit einem mächtigen German Suplex in die Höhe, lässt Silas auf den Nacken knallen und geht in die Brücke.


Absolut perfekt ausgeführt, man könnte es nicht besser machen.


Das bringt Breads bloß überhaupt nichts.


Er hält die Brücke für einen Moment, ehe er offenkundig irritiert ist, dass der Referee nicht zählt. Breads löst die Brücke, setzt sich auf und blickt verwirrt zum Ringrichter, der ihm klar macht, dass Scarecrow nicht der legale Mann ist. Das versteht Robert erst nicht, bis bei ihm der Groschen fällt, und er im Stile einer Antilope, die ein Rascheln im Gebüsch gehört hat, den Kopf umher reißt.


Da sieht er Mykru, den immer noch legalen Mann im Ring, wie er auf ihn zuschießt, abspringt und das Gesicht des Kanadiers, der sich gerade aufmacht, wieder auf die Beine zu kommen, mit seinem Fuß und voller Geschwindigkeit beinahe durch die Matte hindurch ballert. Der Curb Stomp namens „Blank“ sitzt, Breads wird von Mykru auf den Rücken gedreht und zum Sieg für die amtierenden GFCW Tag Team Champions gepinnt.


Sieger des Matches durch Pinfall: Birds of Decay (Scarecrow & Mykru)


Man würde nicht glauben, dass es die Tag Team Champions besser aussehen lassen kann, wenn sie zu zweit ein Handicap Match gewinnen. In dem Fall war der Gegner allerdings Robert Breads, der einen eindeutigen Plan hatte und bei dem es einen kleinen Geniestreich der höchsten Würdenträger der Tag Team Division brauchte, um ihn letztlich zu besiegen. Überzeugende und sehr gute Leistung des Kanadiers, dessen Niederlage hier absolut keine Blamage ist – was er allerdings womöglich selbst anders sieht.


Die Champions bekommen ihre Titelgürtel gereicht, und während Mykru Scarecrow aufhilft – der German Suplex mag nicht zum Pinfall geführt haben, weh tat er aber trotzdem – setzt Breads sich stöhnend auf, nun den gesamten Bereich rund um Nase und Mund voller Blut.


Scarecrow hockt sich mit seinem Titelgürtel in der Hand vor Breads und deutet sich zuerst mit dem eigenen Zeigefinger an die Schläfe – ein eindeutiger Hinweis darauf, dass er Breads nicht nur besiegt, sondern auch outsmartet hat – ehe er auf den Titelgürtel deutet, den Mykru umklammert. An der Hand des Stummen befand sich dank der vorherigen Attacken im Match auf Breads etwas Blut des Kanadiers, und Scarecrow macht Breads klar, dass sein Blut der Einzige Teil von Breads sein würde, der jemals die Tag Team Titel berührt.


Breads zieht eine Grimasse – halb aus Schmerz, halb aus Genervtheit – und applaudiert höhnisch, während er sich aufrichtet, um den Tag Team Champions zum Sieg in diesem Handicap Match zu gratulieren. Ein kurzer Austausch unschöner Worte folgt – Lippenleser an die Front, es ist nicht auszumachen, was genau gesagt wird – bevor Mykru sich entscheidet, die Situation aufzulösen, indem er sich neben Scarecrow stellt und dessen Hand in die Höhe reckt, um daran zu erinnern, wer hier gerade eben gewonnen hat.


Breads blickt von Silas zu Mykru – der nun immerhin in zwei aufeinanderfolgenden Shows Alex Ricks und Robert Breads gepinnt hat – und schüttelt bloß den Kopf, verkneift sich jeden weiteren Kommentar und wischt sich mit dem Unterarm über den Mund. Als er das Blut auf dem Arm sieht wirkt er unglücklich, aber nicht unbedingt geknickt. Ihm war klar gewesen, dass das hier ein Himmelfahrtskommando war, das nur eine Hail Mary gewinnen konnte, und es hatte eben nicht funktioniert.


Trotzdem: Gegen Leviathan, Mykru und vor allem Scarecrow zu verlieren war besonders bitter. Vor allem wenn man doch eigentlich einen gemeinsamen Feind hatte, der an diesem ganzen Schlamassel schuld war.


Gottverdammtes Ricksenburg.




Gegen Lionel Jannek zu verlieren ist weder eine Schande noch peinlich.


Dennoch ist es für Aiden Rotari eine Katastrophe.


Noch immer verschwitzt, noch immer erschöpft und gerade erst wieder wirklich bei Atem sitzt er in einer stillen Ecke des Gebäudes, den Blick ins Nirgendwo gerichtet, und er macht keine Anstalten, unter die Dusche zu springen, ein Interview zu geben oder sonst etwas zu tun, was man nach einem Match eben so tut.


Er sitzt einfach nur da und wirkt verloren.



Natürlich gibt es noch andere Wrestler, die er herausfordern kann. Aber der Gedanke, vielleicht doch einfach noch nicht gut genug zu sein – und vielleicht, nur vielleicht sogar auch niemals so gut zu werden – einen Wrestler vom Kaliber „All-Timer“ nicht nur an seine Grenzen bringen, sondern ihn auch besiegen zu können, fällt wie ein weder veränder- noch ignorierbarer Schatten über alles, was Aiden in diesem Moment durch den Kopf gehen dürfte.


Er war nicht viel schlechter als Lionel Jannek.


Er war fast genauso gut wie Lionel Jannek.


Aber „fast“ ist das Wort, das er jetzt am allerwenigsten gebrauchen kann. Wobei es eine Sache gibt, die er nun tatsächlich noch weniger gebrauchen kann. Ein Mann tritt aus den Schatten der Kabine. Er muss hier gewartet haben. Perlweißes Grinsen wird von der Kamera aufgenommen, ehe der Mann in der Kabine es selbst mitbekommt. Eben jenes Grinsen macht einen Schritt und noch einen weiteren Schritt nach vorne.


Es ist Antoine Schwanenburg.


In den vergangenen Wochen hatte er immer mal wieder gegen Aiden gewettert und es stellte sich heraus, dass sie eine Sache gemeinsam haben: Fehlende Sympathie für den jeweils anderen.


Antoine: „Na?“


Leicht lehnt sich der Triple Crown Champion nach vorne, das Grinsen noch immer stark vorhanden. Aiden schrickt auf, begibt sich sofort in Kampfposition, Antoine geht einen Schritt zurück.


Antoine: „Nur die Ruhe. Es ist nur so, Aiden... ICH wollte der erste Mann sein, der dir im Falle eines Sieges gratulieren kann. Du weißt ja, wie viel ich von dir als Mensch und auch als Wrestler halte und natürlich ging ich stark davon aus, dass du dort draußen deinen Mann stehen kannst. Dass du einen Triple Crown Champion wie Lionel Jannek, den ich übrigens bereits schlagen konnte, auf faire und ehrliche Art schlagen wirst können. Mann, ich habe dir so die Daumen gedrückt.“


Überschwänglich und übertrieben, man könnte auch lächerlich sagen. gestikuliert der Mann aus Köln.


Antoine: „Aber nun hast du leider nicht gewonnen, das hast du doch nicht, oder? Welch' eine Schande. Das ist ja wirklich äußerst ärgerlich und ich kann dir versichern: Das passiert den allerbesten. Niederlage nach Niederlage, das kann schon mal passieren. Nicht, dass mir das je in dieser Form passiert wäre, aber in der Theorie kann das sicherlich passieren, daher mein Tipp für dich: Sei nicht so niedergeschlagen, ja?“


Für keine Sekunde weicht das Antoin'sche Grinsen, neben dem Wort Schadenfreude sieht man auf Wikipedia heute sein Gesicht.


Antoine: „Aber gut, was will man auch erwarten, wenn man sich einen Mentor schnappt, der selbst nur noch durch Niederlagenserien auf sich aufmerksam macht. Wie viele seiner letzten 10 Matches hat Robert Breads verloren? 15?“


Nun lacht er nicht nur äußerlich, er lässt es jetzt auch durch einen Ausstoß heißer Luft akustisch wirken. Dann beugt er sich doch noch mal nach vorne und haucht einen letzten Satz in die Richtung von Aiden.


Antoine: „Du bist ein Nichts, Aiden.“


Aiden Rotari: "Große Worte nach einer Niederlage gegen die Vogelscheuche."


Nun, so ganz richtig ist das nicht. Mykru hatte Alex Ricks gepinnt, aber auf dem Papier – und wir wissen, wie Rotari solche Dinge gerne betrachtet – haben die Birds of Decay nun einmal auch Antoine Schwanenburg besiegt. Aber das ist selbstverständlich ein schwacher Konter, so kurz nach den Ereignissen von Stranded.


Dennoch: Das Auftauchen von Schwanenburg hat einen Funken verursacht, der bei Aiden ein Feuer auszulösen scheint. Er ächzt sich auf die Beine, und schwankt dabei leicht, nach diesem harten Kampf gegen Jannek, er muss sich sogar einen Moment lang an der Wand festhalten – und für einen Moment sieht man einen kurzen Ausdruck der Scham über das Gesicht von Aiden huschen. Nicht einmal Auge in Auge mit dem Mann, der ihn seit Wochen verbal wie auch im Ring gedemütigt hatte, kann er ohne Hilfe stehen.


Der Geist ist deutlich williger als der Körper.


Trotzdem steht er jetzt und Schwanenburg ist nach Niander Cassady-Taylor tatsächlich erst der zweite Mann, der von Aiden Rotari statt kühler und undurchschaubarer Gleichgültigkeit mit unverhohlener Abneigung angestarrt wird.


Aiden Rotari: "Solltest du Hilfe gegen Leviathan brauchen ist das hier allerdings eine unhöfliche Art und Weise, danach zu fragen."


Rotari möchte so cool und abgeklärt klingen wie es Schwanenburg tut, und seine Worte schlagen in eine ähnlich sarkastische Kerbe, aber die Stimme – gerade erst erholt nach diesem Fight gegen den zukünftigen Hall of Famer Jannek – lässt ihn nicht. Dabei hat er wohl da zumindest einen besseren Punkt: Nach Pleiten gegen Luna und Zane haben es nun die Birds of Decay geschafft, Schwanenburg zu schlagen. Nichts davon ist Rotari bislang passiert.


Aiden Rotari: "Das ist, nehme ich an, der Grund für dein Auftauchen? Zumindest kannst du wohl kaum behaupten, du würdest nicht immer noch aufmerksam verfolgen, wie ich mich mache, wenn du hier auf mich gelauert hast."


Damit hat Aiden nicht ganz Unrecht. Er geht einen Schritt auf Antoine zu, doch dabei verzieht er die Miene vor Schmerz, ein weiteres Zeichen der Schwäche. Ein weiteres Zeichen für einen Sterblichen im Angesicht eines Mannes, der den Olymp nicht bloß schon längst erklommen hat sondern ihn seit über einer halben Dekade sein Zuhause nennen darf.


Aiden Rotari: "Wenn du dich so sehr an meinem Leid erfreust…"


Und wie auf's Stichwort bricht Rotari in ein kurzes Husten aus. Sein Auftritt hier ist in jeder Form peinlich für ihn, und vielleicht trifft er auch deshalb in diesem Moment eine fragwürdige Entscheidung im Rahmen von Überkompensation.


Aiden Rotari: "...dann beteilige dich doch selbst daran. Ich brauche einen Sieg gegen einen Wrestler aus der Kategorie "All-Timer". Diesen Rang kann ich dir wohl schlecht absprechen. Ich kann allerdings gegen dich kämpfen. Lege den Termin fest. Lege die Match-Art fest. Sei es drum. Laut dir bin ich ein "Nichts". Ich will das Gegenteil beweisen."


Wobei sich immer noch die Frage stellt, WEM er das eigentlich beweisen will: Breads? Schwanenburg? Den Fans? Sich selbst?


Aiden Rotari: "Du hast mit voller Absicht diesen Abstecher gemacht, um mich lächerlich zu machen. Das können wir uns auch leichter machen. Aiden Rotari gegen Antoine Schwanenburg… wo du willst… wie du willst… wann du willst."


Antoine schüttelt mit dem Kopf.


Antoine: „Schau’ dich an, Versager.“


Ekel ziert sein Gesicht, dann kommt aber doch wieder das Grinsen durch, er kann es halt nicht lassen.


Antoine: „Und hör’ dir vor allem mal zu.“


Bauch rein, Brust raus und diese mit Luft vollgepumpt, er baut sich so groß vor Aiden auf, wie er nur kann.


Antoine: „Du wirfst mir vor, von zweiter Chance zu zweiter Chance zu schwingen, wie Tarzan auf Lianen und nun… forderst du selbst eine. Witzig, ist es das nicht?“


Die weißen Beißerchen von Antoine zeigen an: Witzig.


Antoine: „Bist du so verzweifelt, Aiden, so gebrochen, dass du bereit bist, deine eigene Worte wie einen Veggie-Taco zu fressen? Ich verachte dich, Aiden.“


Auch wenn man Antoine klar ansieht, dass er hier den jungen Mann hier gerne noch länger köcheln lassen will, so springt bei Antoine auch die kompetitive Ader durch und es scheint schon, als hätte er prinzipiell Lust auf einen Kampf, zumindest verrät dies seine Körperhaltung.


Antoine: „Wenn du sagst, ich hätte gegen die Vogelscheuche verloren, dann musst du ganz klar anerkennen, dass DU bei Stranded gegen MICH verloren hast. Wenn dies die Brille ist, durch die du schaust, kannst du zu keiner anderen Konklusion kommen. Also sag’ es Aiden, ich will dass du es exakt so aussprichst. Sage: „Ich will eine zweite Chance, Herr Schwanenburg.“ Du willst eine zweite Chance gegen mich, dann ist dies der Weg. Ich habe in diesem Kampf nichts zu gewinnen. Ich gewann bereits gegen dich. Du bist kein großer Name, kein fantastischer Wrestler, gegen den es Wert wäre, noch einmal anzutreten. Ich habe also keine Lust auf einen Kampf gegen dich, Aiden.“


Jetzt ist Aiden in einer kleinen Zwickmühle, das genießt Antoine sichtlich.


Antoine: „Und als wenn das noch nicht schwer genug für dich wäre Aiden, packe ich noch einmal etwas oben drauf. Ich lasse dir die Wahl. Nachdem du mich um eine zweite Chance gebeten hast, darfst du dir aussuchen, in welcher der zwei folgenden Match-Arten du gegen mich antreten willst. Willst du deine zweite Chance in einem einfachen Singles Match verpulvern? Oder…“


Das ist es, was Antoine wirklich will, das sprüht aus jeder Faser seines Körpers nur so aus ihm raus.


Antoine: „Willst du dem BESTEN Antoine Schwanenburg aller Zeiten gegenüberstehen in der Match-Art, die wie für ihn geschaffen ist? Du hast die Wahl, Aiden. Singles Match… oder Pure Rules.“


Selbstverständlich hat Rotari nicht wirklich eine Wahl. Gerade nach der Kritik, die er selbst an Antoine geäußert hatte, was das Verweigern von Match-Arten anging, die dem Gegner in die Karten spielen, kann er sich hier eigentlich nur dafür entscheiden, sich die kleinere Blöße von beiden zu geben und das zu akzeptieren.


Dafür muss er einen Satz sagen, der ihm überhaupt nicht gefällt. Und das lässt Aiden ihn mit der Art und Weise, wie er Schwanenburg die Worte ins Gesicht speit, auch wissen – allerdings nicht, indem er schreit oder vor Wut kochend die Worte ausspricht, die es auszusprechen gilt, um das zu bekommen, von dem Aiden zumindest glaubt, es zu wollen.


Nein, er geht in die andere Richtung. Rotari legt einen vollkommen überzogenen und damit eindeutig ironischen, absurd unterwürfig klingenden Tonfall an den Tag, der Schwanenburg wohl Megalomanie unterstellen soll. Dabei verschränkt Aiden tatsächlich auch noch die Hände hinter dem Rücken und lässt seine Stimme so monoton und emotionslos klingen, dass man sich jede Spekulation darüber sparen kann, wen Rotari hier als sein "Spirit Animal" channelt, wenn es darum geht, eine lächerlich flehend klickende Bitte an Antoine Schwanenburg zu stellen.


Aiden Rotari: "Ich will eine zweite Chance, Herr Schwanenburg."


Und trotz der Veralberung des Partners von Schwanenburg, trotz der grotesken Inszenierung auf Seiten von Rotari kann er nicht verstecken, dass er hier eingeknickt ist. Er hat es auf die Weise getan, die ihn zumindest einen Teil seiner Würde behalten ließ, indem er indirekt in Richtung Ricksenburg zurückfeuerte, aber genauso wenig kann Aiden sich der Realität verschließen, dass ein mindestens ebenso großer Teil besagter Würde in diesem Moment von ihm abfiel.


Aiden Rotari: "Und ich bin selbstverständlich nicht feige genug, die Pure Rules auszuschlagen."


Ob das eine gute Entscheidung ist bleibt abzuwarten. Es ist allerdings die einzige Möglichkeit für Rotari, hier nicht noch mehr sein Gesicht zu verlieren. Das ist ihm heute im Ring und nun auch noch im Backstage-Bereich bereits zur Genüge passiert. Und Apropos Gesichter, Antoine hat seines nicht verloren, ganz im Gegenteil. Wer ihn kennt, der weiß: Dieser Mann steht auf solche Machtspielchen und erst recht dann, wenn er es ist, der am Ende oben steht und auf seinen Gegenüber nieder blicken kann.


Und sein Gesicht erzählt die ganze Geschichte, da Bedarf es keinerlei Worte. Natürlich hat Antoine gerne das letzte Wort, aber hier ist das nicht nötig. Er hat Aiden da, wo er ihn haben wollte.


Nonchalant und als wäre nie etwas gewesen, schlendert er dann gen Kabinentür, nimmt die Klinke in die Hand und dreht sich dann doch noch einmal um. Ein letzter Blick geht zu Aiden, der ihn natürlich nicht erwidert. Aus Scham? Aus Ekel? Aus einer Kombination von allem? So oder so, Antoines Lächeln kämpft sich durch den Bart, als er die Türklinke dann tatsächlich nach unten drückt.


GFCW World Championship-Open Challenge:

Zane Levy (c) vs. ???

Referee: Guido Sandmann



Zum zweiten Mal an diesem Abend ist es also so weit. Unter der üblichen Kulisse aus Beleuchtung und Video kündigt sich der Mann auf dem Thron der Liga an: Zane Levy. Der Purifier. Der World Champion.

Pete: „Es wurde zwischen den Shows angekündigt, wir haben es vorhin noch einmal unterstrichen gehört: Zane Levy wird da weitermachen, wo Zereo Killer ihn unterbrochen hat und diesen Titel verteidigen, Tag ein, Tag aus der Champion sein, von dem er glaubt, dass er es sein muss.“
Sven: „Würdest du ihm denn widersprechen?“
Pete: „Du das ist seine Wahl. Ich persönlich kann sie nur gut heißen, denn einmal mehr dürfen wir zwei uns freuen ein World Title Match zu kommentieren. Für alle da draußen, die es nicht unter die 15.000 Fans hier in Kiel geschafft haben.“

Einmal mehr brandet Jubel auf, als die Leute aus den Sitzen springen, um Levy zu begrüßen. Kiel scheint wohl aus irgendeinem Grund gutes Pflaster für ihn zu sein. Ein Fakt, der ihm natürlich auch selbst nicht entgeht, als er mit dem glänzenden Titel um den Hüften und in seiner schlichten, schwarzen Kapuzenjacke über die Bühne springt und die Crowd förmlich anpeitscht. Einige Schritte hinter ihm tritt Drake Nova Vaughn auf die Bühne.

Mit wesentlich weniger Party im Sinn. Vaughn blickt sich aufmerksam um, einen Baseballschläger über der Schulter. Die Rolle scheint klar.

Sven: „Und schau dir an, wer Zane den Rücken freihält.“
Pete: „Smart. Drake stellt sicher, dass Zane hier seiner Rolle als Champion nachgehen kann. Und nicht nur seiner Rolle als Ends Rivale.“
Sven: „Das ist ja wohl aktuell dasselbe.“
Pete: „Das wissen wir gleich, wenn wir wissen, ob End sich hier raustraut.“
Sven: „Das hat doch nichts mit trauen zu tun.“
Pete: „Mhm.“

Nachdem Zane die Autogramme und Fistbumps nachholt, die er vorhin so unhöflich hatte unter den Tisch fallen lassen, rutscht er mit Anlauf auf den Apron und bleibt dort eine Sekunde liegen, um mit dem Gürtel zu posieren. Er gefällt sich als Champion. Und irgendwo soll das den GFCW Stars ja dann auch mal gegönnt sein. Schließlich heißt es aber Back to Business. Während Drake sich neben ihm aufmerksam umblickt, lässt Levy sich ein Mikrofon reichen und spricht in Richtung des Backstagebereichs, nachdem er sich aufgerappelt und in die Mitte des Rings geschoben hat.

Zane: „Alright. Ihr wisst, was Sache ist, also machen wir das direkt. Wer auch immer sich da hinten bereit gemacht hat, schwing deinen Arsch in den Ring!“

In der Halle macht sich einen Moment die Spannung breit, während Drake und Zane zwei kurze Worte wechseln und letzterer dem bereitstehenden Guido Sandmann seinen Titel überreicht.

Sven: „Es muss doch End werden.“
Pete: „Und wenn nicht, wer….“



OOOOOOOH! CAN’T STOP ME NOW!“

Sven: „Was?? Was will DER denn hier???“

Pete: „Die Herausforderung annehmen wie es aussieht, was sonst. Oh, darauf freue ich mich! Das kann großartig werden!““

Sven: „Oder äußerst peinlich für David! Was denkt der sich dabei?? Womit verdient er diese Chance?? Das macht er doch sicher nur, weil Meistert es auch gemacht hat!“


Die Fans freuen sich auf jeden Fall sehr über den Auftritt von David Hott. Bei vielen wächst trotz der ursprünglichen Sympathie für Zane die Hoffnung, dass er so vielleicht seine unglückliche Niederlage bei Stranded wett machen kann!

Der Brite betritt, unter großem Jubel, die Arena. Freudig begleiten die Fans seine Musik mit rhythmischem Mitklatschen. Aber… irgendwie scheint der Brite recht hektisch. Er stürmt regelrecht durch den Vorhang zu seinem Auftritt, posiert nicht, fasst nur den Champion im Ring ins Auge. Etwas unsicher dreht er sich noch einmal um, wohl um sicherzustellen, dass ihm keiner diese Chance streitig machen möchte. Dann geht es eilig die Rampe hinunter, Mikrofon geschnappt und sprunghaft in den Ring.

Im Ring angekommen, atmet der Brite erst einmal durch. Irgendwie scheint er es noch nicht so recht fassen zu können, dass er hier und jetzt gerade Auge in Auge mit dem GFCW Champion steht, der eine offene Herausforderung ausgesprochen hat. Noch etwas unsicher blickt er sich um, doch die positive Reaktion und der Zuspruch der Fans geben ihm die Energie die er braucht. Er führt das Mikrofon zum Mund und blickt Zane Levy in die Augen…


Doch der unterbricht ihn mit einer hochgehaltenen Hand, während er noch einmal kurz zu Drake flüstert, der sich daraufhin auf eine Seite aus dem Ring schwingt. Als die Hott stoppende Hand schließlich zu einem fast unauffälligen, aber doch klaren Signal übergeht, schwingen sich auch Mykru und Scarecrow über die Barrikade. Leviathan hat den Ring umkreist, was mit leichten Buhrufen tatsächlich bedachte wird.


Wachsam blickt Hott einige Male nach rechts und links. Umgeben von Leviathan und immer bedacht darauf, dass es vielleicht gleich einen Angriff geben könnte. Doch der Brite beschließt hartnäckig zu bleiben und sein Schicksal herauszufordern. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Allerdings hat Zane auch beruhigende Worte übrig.

Zane: „Ich… Will nicht, dass irgendjemand hier die falsche Ansicht hat. Ich will, dass dieses Match normal ablaufen kann und deshalb passen die drei auf, dass genau das passiert. Aber wenn…“

Verschmitzt blickt er auf Hott.

Zane: „Es dich nervös macht, kannst du gerne noch zurückziehen.“

Pete: „Woher kommt diese Seite denn jetzt plötzlich wieder?“
Sven: „Ist doch zumindest ehrlich.“

Das Mikrofon wandert wieder zum Mund und sehr zur Freude der Fans spricht Hott die nächsten Worte.

David Hott: „Nene. Zane Levy… ICH nehme deine Herausforderung an.“

Kopf hoch halten, dem Champion in die Augen blicken und abwarten, heißt es nun für den Briten.

Sven: „Oh David… Du bist nur Sekunden von einer Tracht Prügel entfernt, Junge.“

Pete:„Abwarten.“

Ein breites Grinsen taucht auf Levys Gesicht auf, als er Hott die Hand entgegenstreckt.
Ein kurzes Zögern, dann nimmt er diese an, während der Titel über die beiden erhoben wird.

Zane: „Worauf warten wir dann noch.“

Knackend fliegen die Mikrofone aus dem Ring und ein allzu bekanntes Geräusch ertönt.

DING DING DING


Es ist ein vorsichtiges Abtasten, mit dem die beiden das Match beginnen. Vielleicht auch eine Art des Duells, auf das sich beide einlassen, um ihre Kräfte in verschiedenen Aspekten des professionellen Wrestlings zu messen. David Hott trumpft im klassischen Ringkampf zunächst auf, was in Anbetracht der Perfektion, die die 5*Hautevolee in jeden ihrer Moves legen wollte, sicherlich nicht überrascht. Ein wenig Gegenwehr kann Zane durchaus gerade am Boden leisten, wo er die MMA Einflüsse, die sich durch den Stil Leviathans ziehen, gut nutzen kann. Brenzlig wird es nur einmal, als eine Unaufmerksamkeit Hotts ihn fast schon so früh im Match im Peacekeeper enden lässt, doch mit viel Instinkt schiebt er sich nahe genug ans Seil, noch bevor Levy den Griff in gefährlichem Maße anziehen kann.

Nach kurzer gegenseitiger Anerkennung ist es dann Levy, der beschließt genug zu haben und sein Glück nicht erneut im Ringkampf gegen Hott zu testen. Als sein Herausforderer erneut versucht in Position zu gehen, fängt Zane ihn mit einem schnellen Kick ab. Doch David ist vorbereitet. Nicht nur beweist er die Toughness diesen nahezu cheap shot wegzustecken, sondern feuert auch sofort zurück. Die beiden versuchen sich gegenseitig auszugucken und wirbeln in einem wilden Tanz aus versteckten und akrobatischen Kicks und Knee Strikes durch den Ring, ohne wirklich einen entscheidenden Treffer zu landen, bis Hotts Schwung ihn an die Ringseile treibt, so Zane mit einem extrem hohen Dropkick den Körper seines Gegners über das Seil auf den Apron und unsanft auf den Boden neben dem Ring befördern kann.

Pete: „Das war… chaotisch.“
Sven: „Ich an Zanes Stelle hätte mich überhaupt nicht auf die erste Phase eingelassen. Stürz dich gleich hinein. Hott ist der komplettere Wrestler, aber er hat am Ende des Tages eigentlich einen sehr ähnlichen Stil: Viele Kicks. Viel High Flying. Und wenn du ihn dahin bringst als Zane…“

Mit einem majestätischen Plancha segelt Levy über das oberste Seil und mäht Hott unter aufbrandendem Szenenapplaus von den Beinen.

Sven: „… solltest du als Champion auch gut genug sein, dass man dich nicht auf deinem eigenen Feld schlägt.“
Pete: „Guter Punkt, Sven, aber man muss auch dazu sagen Zanes Kampfgeist in Ehren, aber er hat sich natürlich in einen klaren Nachteil gebracht mit der Vorankündigung der Open Challenge.“
Sven: „Natürlich. Hott wird das seit zwei Wochen geplant haben. Video, Vorbereitung, alles. Zane? Er hatte das nicht. Plus er musste wahrscheinlich für den Fall der Fälle sogar für End planen. Fighting Champion schön und gut, aber man darf auch mal schlauer sein, als das.“

Zane scheint kurz zu überlegen, Hott außerhalb des Rings weiter für dessen ersten wirklichen Fehler in diesem Match zu bestrafen, doch entscheidet sich dann dafür, ihn zurück in den Ring zu befördern. Kurz kann Levy simple Offensive aufrecht halten um Hott mehr und mehr Körner um Luft zu rauben, doch nachdem Hott das Fenster zum Kontern findet und Zane mit einem harten Tornado DDT förmlich in die Matte bohrt beginnt das Match richtig Fahrt auf zu nehmen. Als wollten sie sich gegenseitig immer noch einmal übertreffen beginnt die Flugshow der beiden nun so richtig. Vom Springboard Moonsault zum Whisper in the Wind, ja sogar einem Phoenix Splash vom zweiten Seil seitens Zane wird sich hier wirklich nichts erspart. Doch das hohe Risiko der Manöver wird selten voll belohnt. Der Instinkt der beiden in diesem sehr ähnlichen Stil ermöglicht viele saubere Konter. Der Schaden durch die Missglückten Aktionen hält sich aufgrund der enormen Athletik der Kontrahenten zwar in Grenzen, doch immer wieder wird eine verfehlte Aktion sofort mit simplen, aber harten Strikes, oder Aktionen wie Suplessen oder Neckbreakern bestraft. Es ist ein wenig, als würden beide bei jedem Big Move den Reverse Knopf aus WWE 2k23 benutzen.

So wirklich scheint sich niemand einen großen Vorteil erarbeiten zu können doch…

Sven: „Bilde ich mir das ein, oder wirkt Zane hier noch um einiges frischer?“
Pete: „Ich weiß nicht. Er wirkt vor allem ruhiger. David scheint mir fast ein wenig frustriert, seine Aktionen nicht so ins Ziel zu bekommen.“
Sven: „Dabei ist Geduld so wichtig gegen Zane. Kondition ist eine seiner Angriffsflächen, das wissen wir alle. Hott ist hier noch in keinem großen Nachteil, wenn er nur die Ruhe behält… Ja dann kann er die Sensation schaffen. Denn ich sags dir wies ist: Ich glaube, dass Zanes größte Waffe immer noch Überraschung ist. Du weißt was er kann. Ja. Aber dieser Stil ist so schwer einzuschätzen, wenn du ihm tatsächlich gegenüber stehst. Hott kann das.“
Pete: „Absolut, aber Levy hat mittlerweile bewiesen, dass er nicht ohne Grund World Champion ist. Hott mag seine Karten noch auf der Hand haben. Aber er muss sich sehr genau überlegen, wie er sie spielt. Sonst ist das hier schnell vorbei.“

Zane kann seinem Herausforderer tatsächlich noch ein wenig weiter zusetzen, doch der große Knall bleibt weiterhin aus. Und so findet David Hott tatsächlich mehr und mehr seine Ruhe. Und lässt sich nicht mehr in so gigantischem Maße auf die Flugshow ein. Körperlich überlegen, versucht er mehr und mehr zurück zu einem Gesamtpaket zu finden in diesem Match. Ruhe. Kontrolle. Gegen den wildesten Kampfstil der Liga. Und tatsächlich gelingt es ihm. Mehrmals auf die Matte geslammt und sichtlich benommen findet sich Levy nach einer missglückten Springboard Aktion wieder. Und mehrere Strikes und einen Nearfall später steht ein schwer atmender, aber eben STEHENDER David Hott im Ring, während Levy nach Luft schnappend in einer der Ringecken kriecht…

Unter großer Anstrengung umklammert Levy die Ringseile um die Ecke, in der er sich befindet, herum. Es gelingt ihm sich mit ihrer Hilfe fast so schnell auf ein Knie nach oben zu ziehen, wie der völlig erschöpfte David Hott sich von den letzten, harten, Minuten endlich mal erholen konnte. Der Champion atmet schwer. Es ist jedoch fast schon ein Grinsen, mit dem er seinen Herausforderer hier anblickt, der sich nun ebenfalls auf ein Knie gestützt ihm zuwendet.

Und den Ausdruck erwidert.

Pete: „Schau dir diese zwei an!“
Sven: „Respekt und Wettbewerb und die beiden genießen jede Sekunde davon. Sich selbst zu testen bis zum Limit und alles für das größte Gold unseres Sports. DAS ist wofür die GFCW steht.“

Noch einmal atmet Zane durch, bevor er die Kraft zusammen nimmt sich schwungvoll auf die Beine zu schieben und auf Hott zuzutreten, der es ihm gleich tut. Ohne Anzeichen abzubremsen, fast schon mit einem halben Headbutt, presst Levy seine Stirn gegen die von Hott und murmelt dem etwas zu. Mit einem hämischen Grinsen scheint dieser zu antworten, bevor er zurückzieht, den Staredown bricht und dem Champion einen krachenden Uppercut verpasst.

Der taumelt zurück, doch Hott scheint nur zu warten, dass er sich endlich fängt. Mit einem energischen Kopfschütteln gelingt Zane das auch und er zieht seinerseits auf und feuert einen Forearm Strike gegen Hotts Schläfe, der den förmlich zu absorbieren scheint.

Klatschend schlägt der nächste Uppercut ein, doch diesmal gibt Levy sich nicht die Blöße des Zurückweichens und teilt die Quittung sofort aus, was diesmal Hott kurz zu einem sehr tiefen Durchatmen zwingt.

Hin und her tauschen die Beiden die Strikes aus, ein Test von purer Toughness und Willen, der die Zuschauer zu Szenenapplaus bewegt, doch genau so heftig wie der Austausch ist, so kurz ist er auch, als Zane unter dem weiter wachsenden Applaus der Zuschauer von einem weiteren Uppercut Hotts auf die Matte geschickt wird und nur benommen erneut in die Seile greift, um sich zu stabilisieren.

Plötzlich wandelt sich der Applaus im Publikum zu einem aufgeregten Murren, Schreien und Buhen. Hott blickt sich hastig um. Auch Levy scheint in seinem irritierten Zustand herumzusuchen.

Sven: „Was ist…“

V TRIGGER

Pete: „Der Knee Strike in den Seilen von Hott!“
Sven: „Ich glaube nicht, dass der voll saß ich glaube Zane hat den Block…“
Pete: „MEISTER!“

Tatsächlich schießt Matthäus Meister aus dem Publikum an den Ring heran. Sofort schießen Mykru und Scarecrow in Position, während Drake weiterhin auf der anderen Seite des Rings zur Sicherung bleibt. Im Ring rappelt Levy sich tatsächlich wieder auf, nicht voll von Hotts versuchtem K.O. Schlag getroffen, während der hektisch zwischen Levy und der Szene am Ring hin und her blickt. Meister rauscht mit seiner gesamten Wucht direkt auf die Tag Champions zu.

Sven: „Alte Feinde sehen sich wieder!“
Pete: „Und schau dir die Kraft von Meister an!“

Ohne Umschweife feuert er Mykru mit einem harten Stoß von sich und beginnt sich mit Scarecrow zu schlagen. Doch dabei scheint sein Ziel nicht einmal zu sein die beiden auszuschalten. Nein. Er drückt sich im Brawl Stück für Stück am Tag Champion vorbei.

Sven: „Meisters Ziel ist der Ring!“
Pete: „Aber… Wieso?“
Sven: „Da fragst du noch, er will verhin…“
Pete: „DRAKE!“

Aus dem Nichts hatte Vaughn nun doch seinen Posten aufgegeben, schießt in den Ring und durch diesen hindurch um zu helfen zu verhindern, dass Meister den Ring betritt. Mit einem harten Baseball Slide treibt er den Hühnen zurück und springt schließlich, Baseballbat im Anschlag, hinterher um nun gemeinsam mit den Birds of Decay Hotts ehemaligen Tag Team Partner zu Boden zu schlagen.

INVERTED FRANKENSTEINER

Sven: „Das Match geht weiter!“
Pete: „Hott hat sich einen Moment zu viel ablenken lassen, aber wer kanns ihm verübeln!“
Sven: „Pete, es gibt keinen Grund zu glauben, nach den Monaten dass Zane lügt wenn er sagt, Leviathan regelt das außen.“
Pete: „Ach was weiß ich denn… Hott aber jetzt schwer, SCHWER angeschlagen…“

Wankend springt David wie ein Flummi wieder auf die Beine, doch wohl mehr aus Rückprall und Instinkt, als irgendein bewusster Gegenschlag. Und so ist es auch ein leichtes für Levy zu lauern.

SUPERKICK

Flach schlägt David auf den Boden auf und die Zuschauer beginnen zu Jubeln. Sie wissen was kommt.

Sven: „Ist es Zeit?“

Doch als Zane gerade den Schritt über seinen Gegner macht, hin zur Ringecke, zum obersten Seil, zu seinem Territorium, zerreißt ein gellender Schrei von Drake die Luft in der Arena und unter dem erneuten Zeigen und Raunen und Toben der Menge wirbelt Zane herum und kann sich gerade noch so aus der Schussbahn werfen, als The End mit einem Steel Chair bewaffnet auf ihn zustürmt.

Pete: „Woher dennn…..“
Sven: „Absolutes Chaos hier draußen.“
Pete: „Auch Meister rührt sich wieder!“
Sven: „Leviathan hat jetzt alle Hände voll zu tun!“

The End dreht sich sofort um und bereitet sich mit gefletschten Zähnen darauf vor, erneut auf Levy loszustürmen, der sich gerade aus seiner sauberen Abrollbewegung wieder auf die Beine stellt, doch er kommt nicht weit, da ihm von außerhalb des Rings von Mykru die Beine weggezogen werden, so dass der ehemalige Leviathan Leader nach vorne stürzt und hart mit dem Kiefer auf dem Stuhl aufschlägt, der vor ihm zu Boden scheppert.

Ein wenig benommen kommt er so auf den Matten um den Ring herum an, doch Meister ist nicht weit. Mit einem mächtigen Haken in die Region der Leber und Nieren bringt er Vaughn dazu, seine Waffe fallen zu lassen und kann nur mit Mühe von Scarecrow von der Szenerie entfernt gehalten werden, während Mykru wild auf End einzutreten beginnt.

TORNADO KICK

Pete: „Hott ist wieder da!“
Sven: „Diesmal ist es Zane, der ein Auge zu viel auf das Geschehen am Ring hatte!“

Sofort legt Hott aus dem Handspring heraus noch einen Moonsault nach und geht ins Cover.

1…

2….

Levy reißt die Schulter hoch, während am Ring Meister auch Scarecrow von sich stoßen kann und Mykru von End herunter reißt.

Pete: „A...Arbeiten die beiden zusammen?“
Sven: „Ich glaube nicht wirklich, aber gerade sind sie beide hier, mit dem identischen Ziel!“

The End rappelt sich wieder auf und bearbeitet gemeinsam mit Meister ein kurzes Stück Mykru, bevor er ihm grob bedeutet, sich um den Rest von Leviathan zu kümmern, während er selbst auf den Apron steigt.

BYCICLE KNEE

Doch Hott hat aufgepasst. Getroffen stürzt End vom Apron herab, während Drake seinen Bat wieder gefunden hat und dem heranrasenden Meister quer über den Brustkorb zieht, was diesen unter einem lauten Stöhnen auf den Boden treibt, so dass Drake seinem ehemaligen Mentee auf die Beine helfen kann und diesen anweist zu verhindern, dass The End noch einmal eingreifen kann.

Im Ring jedoch ist Hott längst auf dem obersten Ringseil angekommen. Das Chaos ausgeblendet. Und bereit für den größten Moment seiner Karriere, als er kurz mit beiden Händen einen Titelgürtel um seine Hüften andeutet.

OOOOFF
THEEE
CHAAAAAARTS

Pete: „Zane bringt sich gerade nochmal aus der Schussbahn!“
Sven: „Hott versucht sauber zu landen, aber scheint da etwas zu viel Wucht auf das Knie bekommen zu haben!“

Tatsächlich prallt der Herausforderer zwar auf beiden Füßen, allerdings etwas hinkend von der Matte ab. Mit allem Instinkt eines Champions zieht Zane aus der Hocke mit dem rechten Arm auf und schlägt einen harten Chop Block gegen das Bein, was Hotts Knie zum nachgeben zwingt.

Blut riechend springt Levy auf und nimmt Anlauf in die Seile, doch als er dabei ist einzuschlagen, ist Hott wieder auf den Füßen und greift Levy.

SPANISH FLY

NEIN

Pete: „Zane sorgt dafür dass beide wieder auf den Füßen landen!“

Diesmal ist es Levy, der mit dem Jumping Knee Strike Hott ins Straucheln bringt und seinerseits jetzt zugreift, um das Match zum Ende zu bringen!

CLEANSING MACHINE

Sven: „Hott sieht die Sterne!“
Pete: „Und apropos Sterne, Zane ist auf dem Weg. Der vielleicht spektakulärste Finishing Move in der GFCW an diesem Tag!“

Tatsächlich klettert Levy, erschöpft, gezeichnet, aber adrenalingeladen bis in die Haarspitzen, auf das oberste Seil.

Sven: „Warte: The End stößt Scarecrow weg!“

FALLING STAR

Cover!

1!

End hechtet in den Ring.

2!

Sven: „Mykru hält ihn zurück!“

3!!!!!!!!!!!!!!


DING DING DING

Sieger des Matches durch Pinfall: Zane Levy!!!



Das Bild das sich abzeichnet ist reinstes Chaos. David Hott liegt geschlagen im Ring. Zane Levy keuchend nur wenig besser beisammen, aber siegreich, neben ihm. Die fünf Männer außerhalb des Rings liegen, knien und sitzen erschöpft von ihrem Brawl auf den Matten und an die Barrikaden gelehnt, der Stuhl liegt im von einer dünnen Blutspur Ends gezeichnet auf dem Apron, Guido Sandmann scheint selbst nicht so recht zu wissen, wo oben und unten ist, doch ein Pinfall wurde gezählt. And still.

Laura: „Der Sieger und damit weiterhin GFCW WORLD CHAMPION. „Purifier“ ZAAAAAAAAAAAAAANE LEEEEVYYYYYYYYYYYYY!“

Auf beiden Knien auf seinen Gegner blickend wendet Zane nun den Kopf zur Seite. Dort, durch die Seile, nimmt der Ringrichter gerade den Titel. Seinen Titel. In die Hand und wendet sich zu ihm um. Kurz muss er noch durchatmen. Er beugt sich vornüber.

Pete: „Was ist hier gerade passiert?“
Sven: „Wir haben viel aufzuarbeiten in zwei Wochen, aber eines muss man Zane und Leviathan lassen: Er wollte dieses Match fair zuende bringen. Und Leviathan hat dafür gesorgt, um haaresbreite, das es das auch konnte.“
Pete: „Zwei Erzfeinde, die darauf nur gebrannt haben Zane und Hott ihren Moment zu rauben, sind heute erstmal die geschlagenen. Und… Woah!“

Ein Raunen geht durch die Ränge. David Hott, noch immer auf dem Rücken liegend, doch sichtlich wieder bei Sinnen, hatte Sandmann den Titel aus den Händen gerissen und rollt sich unter einer fragenden bis enttäuschten Geste Levys einen halben Meter von diesem Weg.

Sven: „Enttäuschung und Triumph so nah beieinander. Im Wrestling eine Sache von gerade einmal drei Sekunden. Die dein Leben verändern können.“

Mit zusammengebissenen Zähnen blickt Hott auf den Titel. Einige Sekunden verharrt er, doch dann schüttelt er den Kopf und ein zu sich gekommenes Lächeln liegt in seinem Gesicht. Mit aller Kraft, die er noch übrig hat richtet er sich auf die wackligen Beine und tritt den Schritt, den er sich entfernt hatte, wieder auf seinen Gegner zu.

Und streckt ihm den Titel entgegen. Ein wenig irritiert blickt Zane auf, doch besinnt sich dann, dass der Sieger nicht am Boden zu knien hat. Auch er schiebt sich in eine aufrechte Position, blickt seinem Herausforderer fest in die Augen und nimmt den Titel an.

Nachdem er ihn über seine Schulter geworfen hat, streckt er seine Hand in Richtung Hott aus, der unter tosendem Applaus der GFCW Galaxy in Kiel akzeptiert.

Pete: „Und damit verabschieden wir uns für heute, vielen vielen Dank wie immer, an jeden einzelnen da draußen, die das hier möglich machen. Ohne euch gibt es keine GFCW.“
Sven: „Und ein bisschen auch nicht ohne uns.“
Pete: „Ich hoffe es doch. Sven und Pete out für heute. Wir sehen uns. Tschüss.“



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Danke an alle Schreiber!!!