Ein leerer
Parkplatz. Und leer heißt in diesem Fall wirklich ziemlich
leer. Die Atmosphäre um die Arena ist fast gespenstisch.
Klar, irgendwo in der Ferne hörte mal den Lärm der
Straßen und natürlich war die Stadt nicht
ausgestorben. Aber man war nah dran. Und der schwarze Pick-Up der
mit zu hoher Geschwindigkeit und zu lauter Musik aufs Gelände
schießt wäre genug aufgefallen, wenn auf der
Ladefläche nicht zwei wohlbekannte Brüder sitzen
würden, die viel zu viel Spaß damit haben In Flames
mitzubrüllen. Man kann von Glück reden, dass die Musik
aus den Lautsprechern zu laut ist, um die beiden zu hören,
denn das wäre vermutlich nicht schön.
Als das
Auto abrupt zum stehen kommt, trotz der Leere sauber in einer
einzelnen Parklücke, springt Damian elegant von der
Ladefläche. Finn… Aus offensichtlichen Gründen
nicht. Noch immer das zerstörte Bein in einer Schiene und
mit Krücken bewaffnet braucht der ältere Bruder von
Luna und Damian erstmal ein ganzes Eck Zeit und Hilfe. Genug Zeit
für Luna aus dem Fahrersitz zu springen und sich genüsslich
in der Sonne zu strecken, während Drake mal wieder klar
macht, was er von diesem Wetter hält und mürrisch zwei
Taschen vom Auto schnappt.
Luna:
„Och komm schon Drake, willst du jetzt wieder jeden Tag so
drauf sein.“ Drake: „Jeden,
der zu warm ist, ja.“
Grimmig
dreinblickend, wartet er auf Finn und darauf, dass Luna sich
endlich in Bewegung setzen würde, als Damians Blick quer
über den Platz wandert… Und eine schnell laufende, in
sich zusammengesunkene Gestalt erblickt.
Damian:
„You good, Finn?“
Der
stützt sich auf seine Krücken und schiebt sich ächzend
von der Ladefläche.
Finn:
„Jaja, alles super.“
Geübt
beginnt er um das Auto herumzugehen und bleibt neben Drake
stehen.
Finn: „Von mir
aus können wir.“
Damian
ist in der Zwischenzeit längst mit seiner Tasche über
der Schulter losgerannt, über den leeren Asphalt.
Damian:
„Zane! Zane hey warte mal kurz...“
Levy
dreht sich um und blickt unter seiner Kapuze in Richtung
Rosarios, als der außer Hörweite läuft. Luna
erblickt Zane ebenfalls und winkt ihm kurz zu, was der erwidert,
bevor er sich kurz mit Damian unterhält und in Richtung der
Halle geht.
Luna: „Also
Jungs. Abfahrt.“
Fröhlich
grinsend springt sie fast schon vornweg, während Infinity
die Augen nach oben dreht und Finns eingeschränkte Mobilität
ihn sichtlich frustriert.
Doch das ist noch nicht alles, denn
von der Seite joggt auch Henry Phoenix Jr. heran. Er grüßt
Drake und Co als wäre er Teil der Familie, merkt aber anhand
von Drakes Blick recht schnell, dass dem doch nicht so ist.
Geräuschvoll inhaliert der Champ die warme Luft und wartet
darauf, dass Phoenix beginnt ihn zu nerven.
Henry: "Was
ist los?"
Henry wirkt so, als würde er
die Kälte nicht verstehen, die ihm entgegen kommt. Eine
verbale Antwort darauf bekommt er allerdings noch nicht,
höchstens noch mehr Abweisung von Drake, Gleichgültigkeit
von Finn und eine unsichere Luna.
Henry: "Ihr
habt schon gesehen, was letzte Show passiert ist? Ich hab's dem
Ricks gegeben. Um euch zu zeigen, dass ich das Zeug hab!"
Die Reaktion ändert sich
jedoch nicht. Blicke werden ausgetauscht, doch sie bleiben kühl.
Augenbrauen werden hochgezogen, Nasen werden gerümpft.
NEMESIS wirken gelangweilt, bis Drake sich schließlich
dreht und langsam den Gang zur Arena beginnt. Die anderen Folgen,
Luna mit einem entschuldigenden Blick.
Henry: "EY!"
Aber sie gehen weiter. Henry joggt
hinterher und stellt sich vor die Gruppierung.
Henry: "YO!
Was soll die scheiße, man? Ich kann euch helfen! Ich will
euch helfen!"
Langsam
verliert Infinity die Geduld. Ungläubig öffnet er den
Mund wie zu einer Antwort, doch wirft stattdessen nur fragende
Blicke zu Luna und Finn. Was will der Wicht eigentlich? Ist das
sein ernst? So oder so ähnlich laufen die telepathischen
Gespräche untereinander gerade ab.
Henry: "Ich
bin die Show suspendiert worden wegen der Scheiße! Ich hab'
meine Karriere auf's Spiel gesetzt damit! Ich will für euch
kämpfen, man! Ich will denen eine rein drücken und auf
eurer Seite stehen! Ich hab das drauf! Das vor zwei Wochen war
nur ein Vorgeschmack."
Mit
einem dumpfen Geräusch fällt die Tasche aus Drakes Hand
auf den Boden. Noch immer wortlos geht er in die Knie und öffnet
sie halb. Gerade genug, dass er das oberste ihres Inhalts
herausziehen kann: Den GFCW-Heavyweigt Titel. Langsam, fast schon
drohend, richtet er sich wieder auf. Und blickt von Henry zu dem
Gürtel in seiner Hand, zu Henry.
Drake:
„Henry, weißt du, was das ist?“
Eine
rhetorische Frage.
Drake:
„Das ist der Beweis, dass ich dich nicht brauche. Jannek
hat mich geschlagen. Das einzige Mal, als wir auf dich angewiesen
waren, hast du versagt. Ich bin immer noch Champ. Irgendetwas
läuft immer für mich. Ich brauche deine Hilfe nicht.
Und wenn ich Hilfe bräuchte würde ich mich nicht mehr
auf dich verlassen. Wenn du meinst, dass das letzte Show dein
ultimatives Risiko war, bist du noch lächerlicher, als ich
dachte.“
Mit eiskaltem
Blick, den Titel noch immer demonstrativ auf Henrys Kopfhöhe,
tritt er einen Schritt näher an diesen heran. Der weicht
einen halben Schritt zurück.
Drake:
„Du hast keine Ahnung, was es bedeutet einer von uns zu
sein. Du hast in deinem Ego-Trip dich von Antoine rumschubsen
lassen und wir haben dich rausgeholt. Du hast deine Chance
vergeigt. Und jetzt suchst du eine neue, wieder auf dem Rücken
von anderen und wieder alleine. Deinen Partner? Den hast du
längst geopfert. Und jetzt? Bettelst du um Anerkennung,
wegen den kleinsten Dingen. Du machst das für dich. Nicht
für uns. Oder irgendjemanden da draußen. Für
irgendetwas größeres. Du machst es einfach nur für
dich, so wie alles, was du bislang getan hast.“
Er
wirft den Gürtel über die Schulter, greift die Tasche
und setzt an wieder zu gehen.
Drake:
„Ich steh zu meinem Wort. Ja du hast versagt, aber du hast
schätze ich mal irgendwie deinen Teil erfüllt. Ich
werde dir die Chance besorgen wieder in den Ring zu steigen. Aber
merkt dir ein paar Dinge. Erstens: Ich war zweimal der, der dich
aus dem Schatten gezogen hat. Ich kann dich jederzeit wieder
dahin zurückbefördern. Und zweitens: Du bist keiner von
uns. Du wirst es nie sein. Geh dem Champion aus der
Sonne.“
Ohne weiteren
Kommentar oder blick marschiert Infinity an ihm vorbei. Etwas
irritiert, aber eher belustigt hüpft Finn rasch auf den
Krücken hinterher, während Luna frustriert die Augen
schließt, tief Luft holt, dann aber doch mitgeht, während
sie noch einen raschen Blick zurückwirft auf Henry, der wie
ein begossener Pudel auf dem heißen Asphalt zurückbleibt.
FADE OUT
War
Evening, Freiburg (Franz Siegel Halle), 24.04.2020
In
Kooperation mit
Ja,
Zico Chain verteilt wieder ein wenig Mercury Gift und doch ist
heute hier in Freiburg alles anders: Die GFCW spart! Keine Pyro,
keine gleißenden Lichter…aber die Melodie, immerhin.
Die ist immernoch da und wird sich wohl auch nie mehr ändern.
Ein
Schwenk geht über die Leeren Ränge, die sich vor
anderen leeren Rängen nicht verstecken brauchen. Sieht man
da möglicherweise schon Nemesis im Publikum hocken? Schade,
dafür war die Kameraeinstellung zu ungenau. Aber der Schwenk
auf die Kommentatoren funktioniert und ratzfatz sind wir bei
Sven, Pete und dem Unsichtbaren dritten, der allerdings nichts zu
sagen hat und deshalb nicht nur der unsichtbare, sondern auch der
stumme Dritte ist. Geben wir ihnen das Wort!
Sven:
„Willkommen in Freiburg, liebe GFCW Galaxie…oder
das, was davon noch übrig ist, wenn ich mich so umsehe!“
Pete:
„Howdiw, liebe Rrrrässlingfreunde, wie ein guter alter
Bekannter immer zu sagen pflegte! Wir lassen uns von Tante Corona
nicht unterkriegen, aber tatsächlich sind wir hier zu einem
besonderen Zeitpunkt an einem besonderen Ort…aber dazu
später mehr!“
Sven: „Dauert
auch gar nicht lange, bis die Action losgeht!“
Ankündigung
von Claude "Dynamite" Booker
Pete:
„Hört zu, wenn der Chef Euch etwas zur aktuellen
Situation zu sagen hat! Die GFCW hat sich alle Mühe gegeben,
so gut wie möglich weiterzumachen – und wie und ob es
Finest Hour geben wird, wird Euch Dynamite gleich selbst
erzählen!“
Sven: „Nach
längerer Zeit taucht er mal wieder vor den Schirmen auf –
wie wichtig das Ganze sein muss, sieht man daran, dass er selbst
erscheint und nicht Johnboy Dog auf uns, die Aktiven und die
Fernsehzuschauer loslässt.“
Singles
Match: Jim'Boy Joe (/w Saunaclub Herbert) vs. Jack White (/w
Rexas) Referee: Mike Gard
Sven:
„Ist ersten Match des Abends treffen die Saunegänger
auf Contrast Collision – jedenfalls teilweise.“
Pete: „JBJ,
der von den beiden wohl der bessere Wrestler ist, trifft auf Jack
White, der im Moment…nunja, der einzige ist, der bei
Contrast Collision in den Ring steigt.“
Sven: „Rexas
muss mittlerweile schon rostig wie eine vergessene Haubitze sein.
Oder kannst du dich an sein letztes Match erinnern?“
Pete: „Nope!
Dafür kann ich mich gut an die letzte Show und die
phänomenale Anti-NoShow von Alex Hansen erinnern. Dabei hat
er sich wohl etwas wehgetan und dürfte heute auf seine große
Rückkehr verzichten, so meine Information.“
Sven:
„Irgendwie schon schade, dass man das Potential verschenkt.
Aber gut, machen wir mit dem nächsten Punkt weiter, denn….“
Kaiserliches
Vergnügen-Match: Alex Ricks vs. einen Gegner aus seiner
Vergangenheit Special Guest Commentator: "Kaiser"
Antoine "Brainpain" Schwanenburg Referee: Jack Bobo
Pete:
„…der Kaiser möchte sich vergnügen und
schickt Alex Ricks dafür in den Ring. Damit das sogar Sinn
ergibt, handelt es sich hierbei um einen Gegner aus Alex‘
Vergangenheit….da ist die Auswahl ja breit gefächert,
denn es gibt eigentlich bis auf Herbert fast niemanden, gegen den
der Mathematiker nicht schon angetreten ist.“
Sven:
„Spannung ist hier auf jeden Fall geboten!“
Pete:
„Nachfolgend beginnt im Prinzip der schöne Teil des
Tages, weil….“
Dog´s
Inn Gastgeber: Commissioner Johnboy Dog
Sven:
„….du meinst OBWOHL wir Johnboy Dog in Natura
erleben müssen? Ja, genau. Aber spätestens danach
dürften einige neue Weichen gestellt sein. Und dann geht die
Ringaction erst so richtig los!“
Singles
Match: Zereo Killer (/w Lionel Jannek) vs. Maurice "The
Conquerer" (/w Lonewolf Tyler) Referee: Mike Kontrak
Pete:
„Zereo Killer trifft in Begleitung von Lionel Jannek in
einem Singles Match auf Maurice, den Eroberer. Und der hat
Lonewolf Tyler im Schlepptau!“
Sven: „Wann
hat eigentlich die Metamorphose vom Lonesome zum Lonewolf
stattgefunden?“
Pete: „Keine
Ahnung, Sven. Aber die Idee war wohl so gut, dass Tyler die
gleich für sich übernommen und damit erstmals in der
Karriere einen Namen hat, der was hermacht!“
Sven: „Dein
Favorit?“
Pete: „Ich
mag Mo, aber ich sehe Zereo Killer hier klar vorn!“
Singles
Match: Zane "Purifier" Levy (/w Damian und Luna
Rosario) vs. Lonewolf Tyler Referee: Jo Dardano
Pete:
„Als nächster trifft Zane Levy auf den Tagteampartner
des Eroberers, den einsamen Wolf, über den wir gerade noch
gesprochen haben.“
Sven: „Ich
sehe hier niemanden, der nicht in das Match eingreifen würde.
Allein Nemesis hat ja viele Möglichkeiten – wenn das
sauber endet, esse ich Gänseleber. Roh!“
Pete: „Soll
ich die Bestellung schonmal aufgeben?“
Sven: „Tzs…es
folgt noch der Main Event!“
Non-Title
Match: Kid Daniel vs. Drake Infinity Referee: Guido
Sandmann
Sven:
„Drake Infinity muss sich mit einer Wanze namens Kid Daniel
herumschlagen.“
Pete: „Nun,
diese Wanze wirkte, wie du gesehen hast, sehr fokussiert. Aber
natürlich wird das nicht reichen. Dennoch eine gute Chance,
sich zu beweisen.“
Sven:
„Beweisen? Zähl mal, wie oft sich Kid Daniel schon
bewiesen hat – und gescheitert ist, Mensch!“
Pete: „Reg
dich ab, Sven. Er ist im Ring trotzdem besser als du. Und
Herbert. Und Mike.“
Sven:
„Pah….ach ja, außerdem könnten auftreten:
Player, Big Jack, Holladiewaldfee, ein Kaktus, eine Schnecke und
äh….Onslaught. Viel Spaß bei der Show!
Pete:
„Auch von mir viel Spaß!“
Kurze
Zeit später geht es in die Parking Area!
Aktuelle
Serien in der GFCW:
Serie
an GFCW Shows (PPV inklusive): 8
Alex
Ricks‘ Siegesserie: 2
Serie
an Referenzen bezüglich eines fehlenden Headsets: hiermit 8
Serie
an Shows in denen man sieht, wie Alex Ricks Antoine Schwanenburg
in die Halle bringt: hiermit 2
Nur
ist es diesmal eben nicht der Tesla, der um die Ecke biegt und
sich der Kamera präsentiert. Heute wählte man ein paar
Nummern größer und so präsentiert sich der
Mathematiker aus der Ferne hinter dem Lenkrad eines mächtigen
weißen Sprinters Marke Mercedes-Benz. Platz genug zum
Rangieren ist definitiv, eine gut gefüllte Parkhalle sieht
anders aus. So kann Ricks nach einem großen Schlenker auch
recht entspannt in eine, halt, zwei Parklücken seitlich der
Kamera einbiegen und das Ungetüm abstellen.
Während
sich die Kamera langsam nähert, öffnet sich die
Fahrertür und Ricks steigt zügig aus, geht direkt ohne
Unterlass zur Tür des Laderaumes und öffnet diese. Viel
erkennt man nicht, so schnell ist der Kameramann, halt, es ist
2020, das Kamerapersonal nicht und noch versperrt die nun
geöffnete Tür die Sicht.
Alex
greift in den Transporter hinein, lehnt sich nach vorn, zieht
etwas heraus. Man hört metallisches Scheppern und das
Schleifen von Metall über den Boden des Transporters. Dann
ein lautes…
Metall:
„Klonk!“
als
eine Platte angeschrägt von der Ladefläches
Transporters auf den Boden der Parkhalle fällt. Eine kleine
Schräge also von der Alex Ricks nun zurücktritt und
Platz macht. Auch die Kamera ist endlich an Ort und Stelle für
die Auflösung der ganzen Vorbereitung. Die Bluetooth Box
geht an.
DIES
IRAE
Antoine
Schwanenburg, der Kaiser, er rollt von der Ladefläche.
Rollt? Ja, er rollt. In einem modifizierten Golfkart fährt
er langsam aber sicher die metallene Platte, um den Freiburger
Boden zu befahren. Das Golfkart selbst ist durch Plexiglas
abgeschirmt, sodass er wie isoliert in seinem Gefährt wirkt.
Sehen sie hier: Late Stage Social Distancing. Schwanenburg
gelingt es einmal mehr einen oben drauf zu setzen. Überrascht
das? Nein. Nein, das tut es wahrlich nicht.
Und
Antoine fährt los. Gen Arena. Alex selbst ist etwas
überrascht. Nicht unbedingt weil Antoine ihn einmal mehr
anschwieg, sondern viel mehr weil das Tempo nicht gerade gering
ist. Alex muss hinterher joggen. Mit Gepäck auf dem Rücken
natürlich. Und anfangs sogar noch etwas flotter, weil er
durch die kurze Irritation erst einmal den Abstand aufholen muss.
Nach wenigen Sekunden holt er ihn aber doch ein und spricht so
ruhig, wie möglich trotz der angestrengteren Atmung.
Alex:
„Willkommen also in Freiburg. Ich nehme an, du biste nicht
überrascht von der Anzahl an Zuschauern, die mich hier
begrüßen.“
Antoine:
"Während der Fahrt bitte nicht dem Kaiser sprechen."
Kein
Blick zur Seite des Kaisers. Natürlich nicht, immer das Ziel
im Blick haben. Ricks tut es ihm allerdings gleich, schaut auch
nur nach nach vorn. Spricht weiter, lässt sich noch (?)
nichts anmerken.
Alex:
„Wenn es recht ist, würde ich dann wieder zurück
zum Thema kommen. Cyrus Achaemid, Curse, Drake Ackley, ich hatte
bereits einige Namen ausgeschlossen. Antoine, ich habe meine
Unterlagen daheim studiert und die Eckpunkte der Ansetzung
verglichen. Die Lösung ist eindeutig.“
Antoine:
""Während der Fahrt bitte nicht dem Kaiser
sprechen."
Jetzt
doch ein Verziehen des Gesichts des Mathematikers. Egal wie
sicher er sich seiner Sache ist, eine Bestätigung ist dann
doch oft noch einmal mehr wert. Aber nichts da. Antoine fährt
einfach unentwegt weiter auf die große Tür zum
Backstagebereich zu und erreicht diese schließlich auch.
Nur will Ricks nicht sofort öffnen. Stellt sich neben das
Kaisermobil und nimmt eine Klinke der Doppeltür in die Hand.
Dann der abgeklärte Blick zu Antoine, der nur auffordernd
auf das Ziffernblatt seiner Armbanduhr deutet.
Alex:
„Nun. Dann zu Punkt zwei. Henry Phoenix Jr.“
Ricks
dreht sich, nimmt beide Klinken in die Hand und stößt
die Türen auf. Sofort surrt es weiter, das edle Gefährt.
"You
waited long enough! Here it is! "The Dynamite!"
Die Halle verdunkelt
sich plötzlich und eine riesige Explosion detoniert vor dem
Titantron, welche die ganze Halle durchschallt. Claude "Dynamite"
Booker kommt in einem kompletten weißen Dress, wobei Teile
des Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern. Gelassen grinst er in
die Kamera, die ihn auf den Weg in den Ring verfolgt.
Sven:
"Es gab eine Pressekonferenz, in der es hieß: 'KEIN
FINEST HOUR!'. Ich bin äußerst gespannt, was der Chef
dazu zu sagen hat."
Pete:
"Ich auch! Kein großer Event im Sommer wäre
irgendwie fatal!"
Die Musik von Steve
Lukather mit "Tumescent" ertönt. Merklich fehlen
die gewohnte DYE-NA-MITE! Chants. Auf dem Titantron läuft
eine Filmsequenz immer wieder ab, wo ein Bündel
Dynamitstangen zu sehen ist. An diesen Bündel ist ein Docht
zu sehen, welcher langsam herunterbrennt. Dann explodiert das
Bündel Dynamit und Schrift erscheint auf dem Titantron.
Nacheinander sind die Worte "Claude", "Booker"
und "Dynamite" zu sehen. Danach erscheint
Zusammenschnitte von Backstageszenen und Ausschnitte von Matches
von Dynamite. Immer wieder sind die explodierenden Dynamitstangen
zu sehen und die Schriftzüge. Die sanften Klänge seiner
Titelmusik begleiten den Chef der GFCW zum Ring. Dynamite geht
nun in den Ring und stellt sich hinter dem dort aufgebauten Pult.
Die Musik verstummt langsam.
Dynamite:
"Hallo Freiburg!"
Eine kurze
Schweigesekunde wird eingelegt.
Dynamite:
"Ihr wisst, so fängt es meistens an, wenn ich hier
herauskomme. Ich begrüße so viele Fans wie ich kann
per Handklatsch, wenn ich auf die Ränge blicke, versuche ich
in jedes einzelne Gesicht zu schauen. Ohne die Fans wäre die
GFCW eben nichts, das ist die Wahrheit!"
Hier würde
normalerweise eine Jubelarie stattfinden. Lautstarke DYE NA MITE!
Chants und so weiter. Claude, der alte Profi macht auch
instinktiv eine kleine Pause, weil das eben sonst so sein würde.
Dass es nicht so ist, ist auch für ihn etwas seltsam und er
versucht schnell wieder in den Redefluss zu kommen.
Dynamite:
"Vorige Woche gab es eine Pressekonferenz in der gesagt
wurde, dass es Finest Hour nicht geben wird. Das, liebe Fans da
draußen, ist leider die Wahrheit. Wir standen ohne Location
da. Aber nicht nur für Finest Hour, auch für die Go
Home Show. Nun, zu der Go Home Show kann ich euch eines
versichern: Wir werden es bis dahin geschafft haben, unser
Performance Center in Dortmund fit für die Übertragung
zu kriegen!"
Zufrieden blickt er in
die Kamera.
Dynamite:
"Warum also nicht aus Dortmund Finest Hour stattfinden
lassen? Das wurde ich sehr oft von euch, der GFCW Galaxy gefragt.
Ich kann verstehen, dass ihr das auch angenommen hättet. Für
mich aber bedeuten diese PPVs sehr viel. Ich will sie nicht aus
dem PC heraus ausstrahlen. Ich liebe das PC, ich liebe Dortmund,
aber für unsere PPVs muss immer eine besondere Atmosphäre
herrschen. Normalerweise ist die GFCW Galaxy für diese Atmo
verantwortlich, aber das geht ja bekanntlich leider nicht."
Er blättert seine
Notizen kurz auf dem Pult durch, bevor er dann wieder beginnt zu
sprechen.
Dynamite:
"Finest Hour wird zurück kehren, hoffentlich im
nächsten Jahr dann. Aber was ist jetzt mit diesem Slot,
fragt ihr euch sicherlich. Auch meine Wrestler haben mich das
immer und immer wieder gefragt. Ihr kennt mich, ich bin ein
ehrlicher Mann. Ich bin immer ehrlich. Im schlimmsten Fall hätten
wir eine War Evening ausgestrahlt und eben keinen PPV. Aber ich
habe in den letzten zwei Wochen mit dem gesamten Team an einer
Lösung gefeilt und gearbeitet. Ich wollte eine Lösung,
die uns alle zufrieden stellt. Wir wollten eine Lösung, die
etwas... 'besonderes' ist. Big Time Feeling. Und das, GFCW
Galaxy, das haben wir erreicht."
Vor den Fernsehern
flippen die Leute aus! Und auch den Wrestlern dürfte ein
Stein vom Herzen fallen, die sich so auf einen PPV gefreut
hatten.
Dynamite:
"Aber genug von mir. Ich halte mich in den letzten Jahren
lieber im Hintergrund auf, das wisst ihr nur zu gut. Deswegen
bedanke ich mich schon mal bei allen Fans und lasse euch einfach
mal mit diesem Bild hier alleine. Wir sehen uns!"
Claude packt langsam
seine Sachen zusammen, während das Bild langsam fadet.
21.06.2020.
GFCW
STRANDED.
LIVE
VOM STRAND AN DER NORDSEEKÜSTE.
Noch immer
niedergeschlagen betritt Henry Phoenix Jr. die Halle. Die
Schultern abgesackt, der Blick irgendwo zwischen leer und
verbissen. Als Ringrichter war er nicht eingeplant. Hatte Drake
ihm irgendwie die erwähnte Chance beschafft? Oder ist der
Plan einfach nur sich zu weigern wieder umzudrehen? Wenn ihn
niemand fragt, werden wir die Antwort wohl nicht erfahren. Aber
der Versuch… Versuch? Gedanke? Wunsch? … mit
NEMESIS zusammenzuarbeiten, und zwar nicht nur als Laufbursche,
ist wohl erstmal Geschichte.
???:
„Henry! Henry jetzt warte doch mal!“
Schlagartig
bleibt er stehen, aus seiner Mimik ist kaum etwas abzulesen.
Lediglich die Körperhaltung verrät ein wenig
Anspannung. Vielleicht sogar einen Funken Hoffnung, als von der
Seite eine keuchende Luna ins Bild gejoggt kommt.
Luna:
„Meine Fresse ey, ich dachte du haust einfach wieder
ab.“
Noch immer nach
Luft ringend stützt sie sich kurz auf ihren eigenen Knien
ab, bevor sie sich wieder aufrichtet und immer noch ein ganzes
Stück kleiner, als ihr Gegenüber. Kommentarlos nimmt
Phoenix sie zur Kenntnis. War er wachsam? Oder wollte er sich
nicht die Schwäche geben hier zuerst etwas zu sagen, einen
erneuten Versuch zu starten?
Luna scheint
das auch aufzufallen und sie dreht ein wenig genervt die Augen
nach oben.
Luna: „Bist
n ganz starker Kerl, Henry, wirklich. Weiß du was?
Eigentlich sollte ich dich betteln lassen. Ich sollte dich vor
uns auf dem Boden winseln lassen, dass wir dir eine Chance geben,
weil du es ohne uns nicht schaffst, aber ich werds nicht tun. Und
zwar, weil es nicht die Wahrheit wäre. Nicht die ganze
jedenfalls. Denn ja, du brauchst uns. Aber egal wie sehr Drake
sich dagegen wehrt das anzuerkennen: Wir auch jemanden wie
dich.“
Sie wendet den
Blick nicht von ihrem Gesprächspartner ab, sondern hält
den ruhigen, ernsten Blickkontakt.
Luna:
„Wir haben es uns zu einfach gemacht. Wir haben uns darauf
verlassen, dass du schon reichst, um Jannek zu besiegen. Wir
haben uns überschätzt, andere unterschätzt und
nicht vorsichtig genug geplant. Es ist alles so unfassbar
undurchsichtig und ganz direkt, Henry… Ich bin mir nicht
sicher, dass wir als Sieger aus dieser Nummer gehen.“
Mit
verschränkten Armen sieht sie immer noch auf den Mann, dem
sie im letzten Jahr überhaupt erst einen Weg außerhalb
des Sklaventums unter Antoine Schwanenburg gezeigt hat. Und
Henry? Der scheint sein Schweigen nur deshalb nicht zu brechen
weil er irgendwie nicht so ganz die richtigen Worte
findet.
Luna: „Wir sind
alle nicht perfekt. Und glaub mir, es widert mich an, wie schnell
du dich hast hängen lassen und wie du jetzt deinen Partner
einfach abgestellt hast und selbst wieder um jeden Preis ins
Rampenlicht willst, aber ich hab dir damals nicht geholfen, weil
ich Antoines Truppe schwächen musste. Ich hab dir geholfen,
weil ich es für richtig angesehen habe. Bis jetzt hast du
deine Sache gut gemacht. Und ich wäre die allerletzte, die
dir im Weg stehen wird, wenn du Rache an Antoine willst. Drake
ist kein Diktator. Und Drake ist nicht NEMESIS. Das alles ist
größer, als sein Ego und im Gegensatz zu ihm…
Wäre ich beruhigt dich an unserer Seite zu haben. Die Frage
ist nur Henry… Was möchtest du? Denn unser Weg ist
keiner, auf dem du einfach umkehren kannst.“
Henry schmeißt die
Sporttasche hin, die geräuschvoll auf den Boden platscht und
zuckt mit den Schultern.
Henry: "Hab
ich mich hängen lassen? Es lief nicht und mein Vertrag im
Ring wurde nicht verlängert. Mir wurde gesagt, dass ich nur
als Ref weitermachen kann. Habe ich nicht hart genug gearbeitet?
Ich hab' alles gegeben in der Zeit. Ich hab' jeden Stein
umgedreht. Du weißt das ganz genau, ich hab Chancen
versucht zu nutzen."
Dann schüttelt er mit dem
Kopf.
Henry: "Jetzt
sieht das natürlich blöd aus, weil es nix wurde. Aber
ich habe nach Strohalmen gegriffen, aber am Ende waren es alles
Nieten. Würde ich die Sachen noch mal anders machen? Ne.
Ganz ehrlich, das würde ich nicht. Ich wüsste nicht,
was ich hätte anders machen sollen. Ich wollte Chancen, ich
hab nach Chancen gegriffen. In einer anderen Welt wäre einer
dieser Strohhalme keine Niete gewesen und ich müsste nicht
eure Drecksarbeit machen, sondern würde beim PPV vielleicht
gegen Drake im Ring um den Title fighten."
Einen kurzen Moment wartet er auf
eine Reaktion von Luna. Die scheint aber darauf zu warten, dass
Henry noch weiter spricht. Eine Sekunde von seltsamer Stille und
dann ergreifen beide gleichzeitig das Wort. Aber Luna setzt
prompt ab, als Henry weiter spricht.
Henry: "Ich
bin ehrlich mit mir, ich war insgesamt auch nicht gut genug. Aber
an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Glück, dann wäre
ich auf 'nem anderen Weg gewesen. Da hätte es dann
vielleicht anders ausgesehen. Ich leb' mit den Konsequenzen. Fakt
ist, ich hab keinen scheiß Bock mehr auf diese Ref-Scheiße.
Wenn ich unter gehe, dann ziehe ich Wichser wie Antoine mit mir
in die Hölle. Wenn nicht mit euch, dann suche ich mir 'nen
beschissenen anderen Weg."
Ein
zufriedenes, kaltes Grinsen schleicht sich in Lunas
Gesicht.
Luna: „Na
dann. Wir schaun uns die Show von der Tribüne aus an.
Vielleicht magst du ja mein Bodyguard sein.“
Sie
entfernt sich einige Schritte, zögert aber, wartet auf Henry
ohne sich erneut umzudrehen. Und nach einem kurzen Moment nimmt
der tatsächlich die Tasche auf… Und folgt ihr in die
Gänge der Arena.
Der
Song „What If I Kissed You“ von Drake
ertönt.
Zum
Erstaunen des GFCW-Kamerateams und der Zuschauer daheim vor den
Fernsehern kommen Saunaclub Herbert und Jim’Boy Joe die
Rampe der Franz Siegel Halle in Freiburg heruntergelaufen. Beide
tragen Jeans und ein in die Hose gestecktes pinkes Hemd. Herbert
hat ein Tässchen Espresso in der Hand und JBJ eine Go Pro am
Selfie-Stick montiert. JBJ scheint das ganze Geschehen vor leerem
Publikum dokumentieren zu wollen.
Pete:„Das
ist das erste Mal, dass ich Saunaclub Herbert ohne Bademantel
oder Bier im Plastikglas sehe.“ Sven:„Ja,
verdammt ungewohnter Anblick.“ Pete:„Und
was hat es mit dieser komischen Einlaufmusik von Drake auf sich?
Das klingt ein bisschen soft und empfindlich für die beiden
Sauna Boys.“ Sven:„Liegt
wohl am Namen...“
Herbert
und Joe steigen in den Ring. Herbert schlürft noch
genüsslich den Espresso leer und lässt sich ein Mic
geben. Joe hält weiterhin mit der Go Pro Cam drauf und filmt
Herbert. Der Saunaclubberer zieht einen weißen Brief aus
der Tasche.
„In
den vergangenen Tagen bekam ich eine Mitteilung von den
GFCW-Offiziellen. Mir wurde geschrieben, dass meine Video-Promos
jede Woche Sexismus propagieren, Frauen objektifizieren, sexuelle
Belästigungen beinhalten, häusliche Gewalt gut reden,
Fußfetischismus glorifizieren und Ehebruch verharmlosen.
Ähnliche Kommentare wurden auch in diversen Internet-Foren
geschrieben.“
Herbert
atmet tief ein und macht eine Pause.
„Als
ich vor einem halben Jahr mich dazu entschieden habe - im
gehobenen Alter von 55 - es mit dem Wrestling einmal zu
versuchen, wollte es mir einer meiner Kneipenkumpels wieder
ausreden. Er sagte, dass es in der deutschen Wrestlingszene nur
so von Cucks und SJW’s wimmle und ich die Finger davon
lassen soll, weil meine Persönlichkeit von diesen Menschen
niemals angenommen werden würde...“
Pete:„Cucks?“ Sven:„Cuckold.
Ein Hahnrei. Damit wird ein Ehemann bezeichnet, dessen Ehefrau
fremdgegangen ist. Pete:„SJW?“ Sven:„Social
Justice Warrior. Ein soziale Gerechtigkeitskrieger, der sich für
Minderheiten, Frauen, Klima und sonstige Belange unter dem
Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit einsetzt.“
„Das
richtige Hardcore Wrestling Ende der 90er Jahre war frei von
politischer Korrektheit. Pro Wrestling und Sexismus waren schon
immer zwei einander historisch verbundene und sich gegenseitig
verstärkende Komponenten. Der Erfolg des damaligen
Wrestlings beruhte auf einer Anti-Establishment Haltung, die mit
Counter-Culture und In-Your-Face Promos zum Ausdruck gebracht
wurde. Frauenverachtung und ein kreativer unkonservativer
Wrestlingstil schlossen dies mit ein. Wrestlingpromoter waren
gleichzeitig Pornoproduzenten und umgekehrt.
Noch
leben wir in einem Land von Meinungsfreiheit, auch wenn uns diese
mehr und mehr durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und
Upload-Filter genommen wird. Ich werde mir selber keine Auflagen
geben, was ich sagen oder machen darf. Es wird auch in Zukunft
Fußfetisch-Anpielungen geben, auch während meiner
Live-Matches. Normalisierung von Bordellbesuchen als Fluchtmittel
aus dem Alltag und Hobby sind für mich auch in Zukunft kein
Tabu. Auch einen respektvollen Umgang mit allen 316 verschiedenen
Geschlechtern und Rassen, insbesondere osteuropäischen
Frauen, wird es von uns auch in Zukunft nicht geben.
Die
heutige Wrestling-Generation sind Dungeons & Dragons Nerds,
die lieber mit Schülern freitags durch die deutschen
Großstädte marschieren. Die Bastard-Kinder der
deutschen 68er-Generation versuchen sämtliche Institutionen
zu korrumpieren und sie sind empfindlicher als ein
Drake-Song.
Die
PWC hatte im Jahr 2001 ein ähnliches Problem und einen
Champion, der nicht einmal seinen eigenen Namen richtig schreiben
konnte: Fighting Angel.
Die
GFCW hat einen Champion, der nicht mal ‚dass‘ von
‚das‘ unterscheiden kann. Strenggenommen sind wir in
der LFCW – Legasthenigger Championship Wrestling.“
JBJ:„Es
heißt Legastheniker, nicht Legasthenigga, Herbert! Das wäre
nicht politisch korrekt.“
„In
dieser Sportart scheint es schon Tradition zu haben, dass die
Leute, die am wenigsten mit Worten zurecht kommen den wichtigsten
Titel trugen. Jim’Boy und ich servieren euch jedoch jeden
Freitag zu War Evening ein ganz anderes Paket. Anstatt
Charakterentwicklung in Romanlänge sind wir das stark
gewürzte argentinische Rumpsteak, dass auf eurem Weber-Grill
liegt und in 10 Minuten fertig ist.“
Pete:„Dass
oder das?“
Sven:„Die
vierte Mauer wurde zerstört.“
„Jim
Boy’Joe und Saunaclub Herbert stehen für toxische
Maskulinität, die P-gENeration-Is und MFWGA!“
Herbert
lässt das Mic fallen und JBJ nimmt seine letzten Worte noch
mit der Go Pro Cam
auf.
Pete:„MFWGA?“ Sven:„Irgendetwas
angefangen mit ‚Make‘ und ‚Great Again‘
am Ende.“ Pete:„Führen
wir auch Shoot-DVD‘s im GFCW Online-Shop?“ Sven:„Nein,
deswegen hatte JBJ wohl seine Go Pro dabei.“
Schauplatz: Ein
Schlafzimmer.
In
zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in
schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes
gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar
romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme
sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes,
der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das
Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder
das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in
Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt,
läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme
sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt
ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“
ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück
gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe
des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein
neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere
Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“.
Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut
und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt
uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich
hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der
Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf
den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen
Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist,
während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie
zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem
Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl
Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt
mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die
schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte
JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand knuspert der Oberpollinger seine
Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den
Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann
wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben
sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es
seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann,
er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht
zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine
Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich
ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen.
Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund
geführt. Mmmmh...JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der
Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und
stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht.
Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr
Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend,
lächelnd...
Schnitt.
Noch
einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt,
lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme
sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In
Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann
es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich
sogar um Gnade.
Schnitt.
Der
Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im
Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher,
sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt
daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der
Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben
dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt
auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem
Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT!“
CUT
Singles Match: Jim'Boy
Joe (/w Saunaclub Herbert) vs. Jack White (/w Rexas) Referee:
Mike Gard
„SHOWTIME
BOOOOOOOOOOAAAAY“
Die
Musik des Machos, des Sexiest Man Alive, Des Mannes der 7 ½
Holds weil es mehr auch einfach nicht braucht, ertönt.
JBJ
tänzelt in Begleitung mit Sauna Club Herbert auf die
Stage. Die Leere Halle (wenn wir mal von Nemesis absehen)
interessiert Ihn nicht – er zieht seine Show ab und
trash talkt in die Kamera während er vom Ringannouncer
angekündigt wird.
„Aus
Miami, Florida – wiegt 99 Kg und ist 179 CM Gross –
Man nennt Ihn Double J, JBJ oder auch DEN Macho.. Jim –
BOOOOOOOOY – Jooooooeee!“
JBJ
betritt den Ring und posiert mit SCH
Die
Neon Pink beleuchtete Halle verdunkelt sich rasch und nur der
Ring und die Stage vorne werden noch belichtet.
Einige
Sekunden vergehen und das Duo ist immer noch nicht da und
langsam wird JBJ misstrauisch – doch ehe er realisiert
das Jack White tatsächlich hinter dem Ihm steht war es
zu spät und muss den Ring Boden knutschen.
Die
Halle wird wieder normal beleuchtet und der Offizielle läutet
das Match an.
DING
DING DING.
Noch
im Pinkem Hawaii Hemd & Bandana bekleidet steht er auf
und torkelt auf den Beinen in den Armen von White
CHECKLIST
– SPINNING BACKFIST!
Nein.
JBJ lässt sich auf den Hintern fallen um dem
zerstörerischen Angriff zu umgehen.
Sauna
Club Herbert steht am Ringrand und weiss nicht was er im Ring
sieht… Rexas sitzt im Schneidersitz auf dem
Kommentatorenpult vor dem Ring. Weswegen auch weder Sven noch
Pete zu hören waren.
Im
Ring sehen wir JBJ der von Jack White weg kriecht doch
schnell vom gleichen gestoppt wird.
Chop
Block!
Der
Macho reagiert schnell und lässt den Kölner
umknicken – schnell steht auch Joe auf und rennt in die
Seile für eine Clothesline
Regalplax
von Jack und der Jim Boy Joe liegt wieder.
„JACK
IS GONNA KILL YOU“ Schreit Rexas lauthals lachend.
Das
gefällt Herbert nicht und schubst ihn vom
Kommentatorenpult und lässt ihn zu den Kommentatoren
krachen.
Mit
einem Auge schaut da auch White zum Geschehen hin aber seine
Konzentration widmet sich wieder zwangsweise seinem Gegner
der versucht aus dem Ring zu fliehen.
Am
Ringerschlüpper gepackt und es folgt eine reihe von
Regalplessen.
Rexas
steht ausserhalb des Ringes auch wieder auf und springt vom
Pult aus auf Herbert und ein Brawl bricht aus.
Dem
Ref gefällt das gar nicht und spricht ein Machtwort aus:
„Rauswurf beider Athleten“
Herbert
und Rexas diskutieren mit dem Offiziellen und Jack
unterbricht kurz seine Regalplex Serie und sieht sich das
Geschehen an..
LOW
BLOW! Jim Boy Joe beweist Ringübersicht und nutzt die
kurze Atempause die Jack ihm unbeabsichtigt lässt.
Beide am Boden. Auch die Weichteile eines Jack Whites können
weh tun und Double J ruht sich vom Regalplex Massaker aus.
Rexas
und Herbert werden nun per Security aus der Halle gerzerrt.
Situation
realisierend lacht der Macho aus Miami und streicht sich
schon sieges sicher den Schnauzbart… es geht in die
Ringecke…
„STEH
AUF!“ Fordert Joe den Kölner auf… es soll
der Knee Strike Folgen ohne Kneepad..
Jack
ist auf allen Vieren… verkraftet noch den Low Blow.
JBJ
rennt auf Ihn zu…
CHECKLIST!
Jack
ist schnell wie der Blitz aufgestanden als wäre nichts
und haut den Macho um – er überschägt sich
sogar einmal nach der Spinning Backfist…
Der
Kölner wirft sich auf JBJ…
1…..2…..3..
DING
DING DING JACK WHITE GEWINNT.
Doch
viel Zeit zum Feiern nimmt sich Jack nicht und wirft, so
wütend der Kölner wirkt, Joe aus dem Ring und lässt
ihn wie einen Sack Kartoffeln zu Boden klatschen.
Wir
sehen etwas was wir von Jack länger nicht sahen –
Emotionen. Wütend rafft der Kölner JBJ auf und
wirft Ihn in die Stuhl reihe und steigt hinterher…
paar
Stühle werden aufgeklappt und zurecht geschoben…
der Kopf Joes wird auf die Stuhl Plattform gelegt…
Jack stellt den Boy aufrecht und bringt diesen in die White
Out Position..
Einige
Zentimeter trennen Joes Schädel und die Stahlstühle
vom Kollidieren mithilfe des White Outs…
Jack
fackelt da aber nicht lange und lässt JBJ durch die
Stühle krachen… leblos lässt er den Macho
liegen und verzieht sich ohne weiter dem Trümmerhaufen
aus Florida beachtung zu schnenken...
Das
Bild wechselt nun in den Backstage Bereich. Besser gesagt in die
Interview Area. Dort steht Mac Müll bereit für ein
Interview.
Mac
Müll: „Liebe GFCW Galaxy. Mein jetziger Gast: BRYAN!“
Von
links betritt jetzt Bryan das Bild. Mit fettem Grinsen und
gekleidet in seinem Standard Armani Anzug.
Mac
Müll: „Bryan, bei Dooms Night vor 4 Wochen haben wir
endlich Ihren neuen Klienten, Big Jack, zu Gesicht bekommen. Sind
Sie zufrieden mit seinem Debüt hier in der GFCW?“
Bryan:
„Mehr als du dir vorstellen kannst, Mac. Immerhin hat er
den Commisioner – eine GFCW Legende – Johnboy Dog,
eine Abreibung verpasst, die er so schnell womöglich nicht
mehr vergessen wird!“
Mac
Müll: „Sie haben es angesprochen: Er hat sich den
Commisioner vorgenommen! Haben Sie denn keine Angst vor den
Konsequenzen, die das nach sich ziehen könnte?“
Bryan:
„HA! Bitte! Konsequenzen? An dem was passiert ist, ist er
selber schuld! Sollte er meinem Klienten jetzt irgendwelche
Geldstrafen, oder sogar eine Suspendierung aufbrummen, dann zeigt
das nur, dass er selber nicht mit den Konsequenzen leben kann,
die seine Worte und Taten nach sich ziehen!“
Mac
Müll: „Das mag ja vielleicht sein, aber trotzdem…“
Bryan:
„Nichts trotzdem, Mac! JBD hat das bekommen, was er
verdient hat, besser gesagt nach was er gefragt hat! Er wollte
Big Jack und das hat er bekommen! Dennoch… Sollte JBD es
verspüren Rache haben zu wollen ist er herzlich dazu
eingeladen! Denn: In 2 Wochen wird Big Jack sein erstes Match in
der GFCW bestreiten, in Form einer Open Challenge! Und glaube
mir: Big Jack wäre mehr als erfreut, wenn JBD selbst sich
die Ehre geben würde!“
Bryan
zwinkert Mac noch einmal zu, ehe er dann das Bild verlässt…
Mac
Müll: „Danke, Bryan!“
Und
das Bild fadet aus…
Die Szenerie
wirkt seltsam. Seltsam im Sinne von: Normalerweise sehen die
Besprechungen bei NEMESIS etwas anders aus. Aber während
Finn auf die Krücken gestützt außerhalb der
Kabine wartet wühlen Damian und Drake in selbiger herum. Und
schlichten vor der Kabine…. Sachen auf.
Damian:
„Wo zur Hölle sind...“
Die
Hände in die Hüften gestützt blickt er auf den
Stapel aus zwei Tüten Chips, ein paar Bier, Cola, Pizza und
die hart aus der Reihe fallenden Obstspieße.
Drake:
„Hm?“
Fragend
blickt er Rosario an, während er mit einem Schlag eine
Kühlbox abstellt.
Damian:
„Drake. Wo sind meine Kekse.“
Sein
älterer Bruder reißt die Augen auf und springt hastig
zwei Meter mit den Krücken zurück.
Damian:
„Drake.“
Infinity
ringt die Hände umeinander und starrt die Decke an.
Drake:
„Mhhh. Also. Pass auf. So… Ehm. Ich steh hier,
okay?“ Damian:
„Mhm.“ Drake:
„Uuund sortiere den Kram, okay?“ Damian:
„Ja.“ Drake:
„Und überlege wie viele Pizzen ich bestelle, weil you
know wir sind nicht so viel Leute und das ist eh zu viel, weil
ich ja auch nicht viel esse, wenn ich kämpfen
muss...“ Damian:
„Weiter.“ Drake:
„Und ich stehe da und dann kommt dieser Typ an…
Kurze Haare, Grüne Augen, wirklich gutaussehend, bisschen
Emo-Style… Uuuuund schnappt sich das oberste vom
Stapel...“ Damian:
„ZANE!“
Er
wirbelt herum und will Levy eine schallende Ohrfeige verpassen,
doch der taucht genauso rasch ab, wie er aufgetaucht war und kaut
demonstrativ auf den letzten Resten einer Packung Kekse rum.
Zane: „So ein großer
Junge und so vernarrt in seine Kekse.“
Im
Hintergrund scheint Drake nicht gerade begeistert, dass sie Zane
bei… Bei was eigentlich mitschleppen?
Finn:
„Wo bleibt Luna denn wieder?“ Drake:
„Egal. Lass schonmal auf die Tribüne gehen, bevor wir
den Anfang ver...“
Er
hält inne, mitten im Satz und starrt auf Luna, die um die
Ecke biegt, Henry im Schlepptau.
Drake:
„Willst du mich...“
Doch
seine Gefährtin ignoriert ihn komplett und schnappt sich
einen Teil der Vorräte.
Luna:
„Henry, hilfst du mir kurz?“ Henry:
„Hm? Ja...Ja, klar.“
Die
beiden angeln einen Großteil der Fressalien und Getränke.
Und ohne weitere Worte, nur mit einem ermahnenden Blick, passiert
Luna Infinity und macht sich auf in Richtung der Zuschauerränge.
Begeistert sieht der Champ nicht aus, aber ein leichtes Nicken
ist alles, was er übrig hat, anstelle von Einwänden.
Seufzend hebt Damian die Kühlbox auf, die das letzte
ist, das noch fehlt.
Drake:
„Könnt ihr einfach aufhören unsere feinde auf
unsere Feiern zu schleifen?“ Damian:
„Drake...Vielleicht ist Luna doch das Brain in der
Beziehung, hm?“
Nicht
ganz ernst gemeint. So versteht Drake es auch, der Rosario
spielerisch auf den Hinterkopf schlägt.
Zane:
„Nich das erste Mal, dass die Verteilung so is.“
Laut
lachend klatscht er mit Damian ab, während Drake mit einem
gespielt entgeisterten Blick an letzter Stelle des Trosses läuft.
Drake: „Ich hasse euch
alle.“
Das
Bild wechselt nun in den Backstage Bereich. Besser gesagt in die
Interview Area. Dort steht Mac Müll bereit für ein
Interview.
Mac
Müll: „Liebe GFCW Galaxy. Mein jetziger Gast: BRYAN!“
Von
links betritt jetzt Bryan das Bild. Mit fettem Grinsen und
gekleidet in seinem Standard Armani Anzug.
Mac
Müll: „Bryan, bei Dooms Night vor 2 Wochen haben wir
endlich Ihren neuen Klienten, Big Jack, zu Gesicht bekommen. Sind
Sie zufrieden mit seinem Debüt hier in der GFCW?“
Bryan:
„Mehr als du dir vorstellen kannst, Mac. Immerhin hat er
den Commisioner – eine GFCW Legende – Johnboy Dog,
eine Abreibung verpasst, die er so schnell womöglich nicht
mehr vergessen wird!“
Mac
Müll: „Sie haben es angesprochen: Er hat sich den
Commisioner vorgenommen! Haben Sie denn keine Angst vor den
Konsequenzen, die das nach sich ziehen könnte?“
Bryan:
„HA! Bitte! Konsequenzen? An dem was passiert ist, ist er
selber schuld! Sollte er meinem Klienten jetzt irgendwelche
Geldstrafen, oder sogar eine Suspendierung aufbrummen, dann zeigt
das nur, dass er selber nicht mit den Konsequenzen leben kann,
die seine Worte und Taten nach sich ziehen!“
Mac
Müll: „Das mag ja vielleicht sein, aber trotzdem…“
Bryan:
„Nichts trotzdem, Mac! JBD hat das bekommen, was er
verdient hat, besser gesagt nach was er gefragt hat! Er wollte
Big Jack und das hat er bekommen! Anderes Thema bitte!“
Mac
Müll: „Na gut. Nachdem Big Jack jetzt sein Debüt
hinter sich hat: Was kommt als nächstes?“
Bryan
lacht laut auf und klopft Mac auf die Schultern…
Bryan:
„Naja, bei Dooms Night hat jeder gesehen, zu was mein
Klient fähig ist. Von daher: In 2 Wochen würde Big Jack
gerne etwas mehr zeigen. Also: Wer auch immer den Mut besitzt mit
ihm in den Ring zu steigen, ist herzlich dazu eingeladen dies zu
tun! Tja, und dann, was dann kommt wird sich zeigen!“
Er
zwinkert Mac noch einmal zu, ehe er dann das Bild verlässt…
Mac
Müll: „Danke, Bryan!“
Und
das Bild fadet aus…
Kaiserliches
Vergnügen-Match: Alex Ricks vs. einen Gegner aus
seiner Vergangenheit Special Guest Commentator: "Kaiser"
Antoine „Brainpain“ Schwanenburg Referee: Jack
Bobo
Die Arena wird komplett in
schwarz gehüllt. Anders als sonst bleibt sie auch
schwarz, kein Handyblitz, kein gar nichts. Aber die Arena
bleibt nicht lange schwarz, denn der Titantron beginnt zu
leuchten.
K
A I S E R
Die
sechs Letter, die dem Fan vor dem Volksempfänger ein
Schaudern über den Rücken laufen lassen. Der
selbsternannte Kaiser, Behüter von Kultur, Mann, der die
Zukunft war und weiß Gott was sonst noch so hat durch
sein Auftreten in den vergangenen Wochen für Aufsehen
gesorgt. Nur Daenerys Targaryen und Drake Infinity haben mehr
Beinamen.
Die
Musik ertönt und die Stage wird von Dunkel auf immerhin
gedimmt... gedimmt.
DIES
IRAE
Weißer
Nebel hüllt die Stage ein und es dauert nur einen My,
bis Antoine, der KAISER, durch eben jenem Nebel rollt. Ja, er
rollt noch immer. Das Kaisermobil ist bereit und gerüstet
für den Krieg. Beinahe schon in BIG RIG Manier rollt er
die Stage entlang und wie die Queen winkt er all' seinen Fans
zu. Bei voller Arena sind es genau so viele wie nun, bei
leeren Rängen. Alex Ricks ist übrigens auch dabei,
schließlich bestreitet er gleich ein Match. So wie der
Kaiser das gerade inszeniert, kann man schon mal vergessen,
dass es eigentlich um Alex Ricks geht. Der Mann, der um seine
Einlaufmusik betrogen wurde, jobbt neben dem Kaisermobil her,
bis sie beim Ring ankommen. Alex betritt ihn umgehen, während
Antoine um den Ring herum fährt, um bei Sven und Pete
halt zu machen. Der Kaiser kommentiert das Match schließlich!
Pete:
"Antoine Schwanenburg.. fährt, ja, so seltsam es
auch klingt, gerade auf uns zu und wird uns sicherlich sehr
mit seinen Analysen zum Match bereichern.. oder so ähnlich."
Sven:
"Absolut! Seit zwei Wochen freue ich mich wie ein
kleines Kind auf diesen Tag!"
Aber
dem ist nicht so. Antoine steigt zwar aus dem Gefährt,
nimmt aber nicht bei den Kommentatoren Platz. Viel mehr
steigt er über die Absperrung und geht... auf die Ränge?
Pete:
"Och schade Sven! Du hattest dich ja so gefreut!"
Sven:
"Was? Nein! Kaiser, ich bitte dich! Beglücke uns
mit deiner Expertise!"
Auch
Alex guckt Antoine etwas stutzig hinterher und schnappt sich
ein Mikrofon.
Alex:
"Also Antoine. Zeig mir meinen Gegner."
Aber
Antoine ist noch auf dem Weg nach oben. Der Kaiser ist kein
D-Zug, aber das Ziel wird langsam klar. Wie jede gute Arena
hat auch die Echte Helden Arena (Franz Siegel Halle hieß
sie früher, kleiner Fehler!) einen VIP Bereich, bzw.
eine Loge. Dort hin ist er auf dem Weg und auch bald schon
angekommen.
Sven:
"Na gut, ich kann schon verstehen, dass das hier unten
dem Kaiser nicht ausreicht!"
Und er
ist in der Loge angekommen. Er zieht sich ein Headset auf und
spricht den Satz, der wahrscheinlich zum Satz des Jahres 2020
gewählt werden wird.
Antoine:
"Hallo? Kann man mich hören?"
Die
Antwort lautet: Ja, kann man!
Sven:
"Ich wusste, dass der Kaiser uns nicht im Stich lässt!"
Pete:
"Herzlich willkommen, Antoine! Wir freuen uns, dass du
uns zugeschaltet bist."
Antoine:
"Nun, ich freue mich jetzt nicht ganz so viel, aber
immerhin muss ich nicht da unten bei euch sitzen."
Sven:
"Das kann ich verstehen! Wenn ich eine Wahl hätte,
würde ich auch nicht hier bei Pete sitzen!"
Pete
versucht das als alter Medienprofi zu überspielen und
zum Thema zu kommen.
Pete:
"Alex wird gegen einen Gegner aus seiner Vergangenheit
kämpfen hieß es. Kannst du verraten, wer es sein
wird?"
Aber
das muss er gar nicht, denn der Gast verrät sich selbst.
I
LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,
DONT
MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
Das
Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.
I
LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT
IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK
Die ikonischen
Truckhorns ertönen und schallen durch die die leere
Halle. Unter normalen Umständen würden die Fans nun
durchdrehen und lautstark "NE? NE? NE?" skandieren
oder BIG RIG so laut schreien, wie sie nur können, doch
all' das gibt es diesmal natürlich nicht.
Nichtsdestotrotz erscheint kurze Zeit später ein großer,
kirschroter Peterbilt Truck auf der Stage.
Pete:
"Frank ist der Gegner!"
Der Truck lässt
die Hupe zwei mal laut ertönen. Im Ring merkt man Alex
nicht viel an. Er schien es aber gewusst zu haben.
Sven:
"Frank ist tatsächlich ein alter Rivale von Alex!
Bei Doom's Night 2018 traten sie in einem Ironman Match an,
was Ricks damals mit 2:1 für sich entschieden hat."
Antoine:
"Dass Alex sich überhaupt hat pinnen lassen, ist
eine große Frechheit und deshalb habe ich diesen Gegner
auch akquiriert. Alex soll diese Schmach gerade bügeln
und einen locker flockigen Sieg nach Hause bringen. Der Junge
braucht ein bisschen Selbstvertrauen."
Pete:
"Durch die fehlenden Zuschauer gibt es etwas mehr Platz
für die Trucks und Frank nutzt den super aus. Ein
bisschen größer, als dein kleines Kaisermobilchen,
Antoine!"
Antoine:
"Es geht um den Zweck. Ich habe keinen Napoleon-Komplex,
ich muss mir nicht durch mangelnde Körpergröße
anderswo übergroße Statussymboliken holen. Mir
geht es einzig und allein um den Zweck und dieser Zweck ist:
Mobil gegen die Umwelt geschützt sein."
Sven:
"Antoine, ich muss schon sagen: Mir gefällt es
wirklich gut, dass du dich so um Alex kümmerst, obwohl
er dich so häufig enttäuscht."
Antoine:
"Nun, das ist wie mit einem kleinen Hund. Natürlich
habe ich keine große Lust so zu tun, als sei es die
größte Leistung wenn er mir das Stöckchen
wieder bringt. Aber ich tue es dennoch! Mit Alex ist das
eigentlich ganz ähnlich."
Der Truck
macht sich auf den Weg und offensichtlich fährt Jack,
denn Frank hängt sich lässig halb aus dem
Beifahrerfenster. Am Ring angekommen steigen beide Trucker
aus. Jack trägt natürlich die Referee Uniform,
während Frank sein rotes Flanellhemd an hat. Frank rollt
sich in den Ring, während Jack über die Ringseile
den Ring betritt. Jack nickt auch Alex zu, der starr zurück
nickt und Frank flaniert ein bisschen durch den Ring.
Abwechselnd hebt er den rechten, dann den linken Arm
senkrecht in die Höh' und brüllt dabei.
Frank:
"BIG! RIG! BIG! RIG!"
Jack
klopft ein paar mal in die Hände und signalisiert:
Leute, es geht los! Macht euch bereit!
DING
DING DING
Es
ist also soweit, Alex Ricks gegen Frank Bobo!
Sven:
"Shades of 2018, right here!"
Pete:
"Ob das Ergebnis diesmal anders wird?"
Antoine:
"Hoffentlich. Wenn Alex Ricks verliert, dann leine ich
ihn an eine Autobahnrasttätte."
Kaum
ist das Match angeläutet, legt Frank auch schon los wie
die Feuerwehr.
DISCUSS
CLOTHESLINE!
Pete:
"Ach du Heiland!"
Das
war saftiger als Oma's Sonntagsbraten und irgendwie hat Ricks
das nicht kommen sehen und es zieht im fast buchstäblich
die Schuhe aus. Frank gibt ja zu Beginn gerne mal Gas, aber
einen solchen Blitzstart nach der längeren Auszeit?
Nicht schlecht, Herr Specht!. Er scheint selbst fast ein
wenig überrascht zu sein, wie gut das geklappt hat und
verschläft beinahe das Cover. Aber nur beinahe.
Antoine:
"Himmel..."
1...
2...
KICK
OUT!
Sven:
"Das war schon extrem knapp an der Drei, Alex muss
wirklich aufpassen, wenn er hier nicht den kürzeren
ziehen will!"
Antoine:
"Außerdem muss er mir Vergnügen bereiten. Das
Match heißt nicht umsonst Kaiserliches Vergnügen."
Aber
zunächst bleib Frank im Fahrersitz. Kurzerhand schwingt
sich der dickliche Trucker mit seinem Gewicht auf den
Oberkörper des Hometown Heros uns es hagelt Fäuste.
NE?
NE?
NE?
NE?
NE?
Momentchen
Mal! Es gibt keine Fans! Wer brüllt denn da NE? immer,
wenn eine Faust Alex trifft?
Antoine:
"Dieser Abschaum. Warum sind die eigentlich hier? Das
vergnügt mich nun aber ganz und gar nicht."
Nemesis
natürlich! Sie haben sich auf den leeren Rängen
breit gemacht feuern Frank hämisch an.
Pete:
"Der Junge hat heute aber Super Plus anstatt Diesel im
Tank."
Frank
wirkt energiegeladen, spritzig und einfach motiviert den Mann
aus Freiburg endlich Mal zu schlagen. Doch anstatt ein
weiteres Mal zum Pin zu gehen, steht er auf und zieht Alex
sehr unsanft mit auf die Beine. Der hat leichte
Orientierungsprobleme, denn im Match angekommen ist er noch
überhaupt nicht. Mit dem Kopf scheint er viel mehr noch
in der Kabine, oder bei Antoine zu sein, weswegen nicht viel
Gegenwehr kommt. Frank whippt Ricks in die Ecke. Er sprintet
hinterher, das ist VINTAGE FRANK BOBO!
BIG
SPLASH!
Drake
und Co jubeln wie wild. Es wirkt nicht ganz ehrlich und
wirklich viel mehr als Häme gegenüber Alex... aber
hey! Es ist Leben in der Bude.
Doch
wer Franks Matches beobachtet, der weiß, dass er nur
sehr selten bei einem Big Splash halt macht. Eigentlich
versucht er jede Ringecke mitzunehmen und so ist es auch
diesmal. Der Whip in die gegenüberliegende Ringecke
folgt.
Nemesis
und Co: "Ooooooooooooooooooh..." Big Splash!
Wirklich
wunderbar, da haben wir Henry Phoenix Jr. in der Crowd sogar
ein Bild von schießen sehen, wie der fast 130kg leichte
Trucker durch die Luft flog. "Die Fans" skandieren
und skandieren und einmal und als Dank für die
Anfeuerungsrufe geht es dann in Ringecke Nummer 3.
ooooooooooooooooooooh... BUUUUUUUUUUUH!
Unfassbar,
aber Alex scheint im Match angekommen zu sein. Der leicht
beleibte Trucker fängt sich einen Stiefel ein! Frank war
so sicher hier seine Aktionen durchzubringen, dass er
wirklich gar nicht damit gerechnet hat, dass Ricks seine Füße
hochreißen kann und muss sie wirklich sehr unsanft
einstecken. Frank geht zu Boden und rollt sich instinktiv aus
dem Ring heraus.
Sven:
"Vielleicht kann Alex jetzt mal zeigen, was er so drauf
hat. Los, Alex, der Kaiser schaut zu!"
Antoine:
"Um ehrlich zu sein: Ich bin ursprünglich davon
ausgegangen, dass Alex das Match zu diesem Zeitpunkt schon
gewonnen hat und ich auf dem Weg nach Hause bin. Das ist gar
nicht gut."
Frank
hält sich außerhalb des Ringes mit einem Arm an
der Absperrung fest und mit der anderen Hand überprüft
er seine Beißerchen. Er schüttelt sich mehrmals,
also diese Stiefel waren offensichtlich sehr schmerzhaft und
nun ist die Frage, wie der Mathemann jetzt davon profitieren
kann. Frank konnte einige starke Aktionen zeigen, die
sicherlich auch ihren Tribut zollen, doch Ricks muss sich vor
Antoine beweisen, das weiß er selbst auch am Besten.
Pete:
"Ricks stellt sich auf den Apron!"
Der
Freiburger verlässt den Ring und zeigt einen Double Axe
Handle gegen den Kopf des Truckers! Der war noch mit seinen
Zähnen beschäftigt und konnte deshalb kaum auf
seinen Gegner reagieren. Doch für Ricks ist hier noch
nicht Schluss, aber der Ref beginnt mit dem Count.
1...
2...
Alex
blickt den Ref an und geht greift sich dann den Trucker. An
seinen Hosenträgern zieht er ihn auf die Beine und er
schmeißt ihn mit voller Wucht gegen die Absperrung!
Sven:
"Das hat sicherlich weh getan."
Pete:
"Das ist der aggressivere Alex, gefällt dir das,
Antoine?"
Antoine:
"Mir würde es mehr gefallen, wenn Alex die Chose
endlich beenden würde."
Gekracht
hat es jedenfalls und für Alex ist es genug, um den Ring
wieder zu betreten.
3...
4...
Hofft
hier Ricks ernsthaft auf einen Count Out Sieg? Na ja, Sieg
ist am Ende des Tages Sieg und in ein paar Wochen kräht
da eh kein Hahn mehr nach. Aber so weit muss es auch erst
einmal kommen und Frank bewegt sich schon jetzt wieder gen
Ring, zwar langsam, aber er tut es.
Pete:
"Um den Trucker aus den Socken zu hauen braucht es schon
mehr!"
Antoine:
"Wenn Alex per Count Out gewinnen muss, dann steht es
schlimmer um ihn, als ich dachte."
Sven:
"Autobahnraststätte?" Antoine:
"Wie kannst du es wagen? Ich und einzig ich allein' habe
das Recht so über Alex zu sprechen!"
5...
6...
Ricks
merkt jedoch selbst, dass er mit dem Count Out Sieg ohnehin
nicht zufrieden wäre und geht zum Ringseil. Da Frank
jedoch schon am Apron angekommen ist, überlegt er sich
eine Strategie, wie er weitermacht, wenn Frank wieder im Ring
ist.
Pete:
"Fair wie Ricks ist, lässt er Frank in den Ring
kommen!"
Antoine:
"Fair wie er ist? Das war eine vergeudete Möglichkeit."
Der
Trucker betritt den Ring und Ricks lässt ihn tatsächlich
gewähren und auf die Beine kommen. Aber als Frank dann
mit beiden Beinen auf dem Boden steht, rennt Ricks los.
Sven:
"Frank duckt sich weg!"
Ricks
hatte eine Clothesline versucht, aber Frank, grazil wie eine
gut genährte Antilope, hat das kommen sehen. Frank aber
will die Gunst der Stunde nutzen und rennt selbst los. Der
Plan von Alex war eigentlich ganz gut, denkt er sich wohl und
will einen ähnlichen in die Tat umsetzen. Jetzt duckt
Alex sich aber weg!
Sven:
"Den Plan kannte Ricks schon irgendwoher."
Ricks
aber reagiert blitzartig und lässt Frank gar nicht erst
entkommen. Sleeperhold! Den setzt er eigentlich ganz
ordentlich an, aber Frank wirkt nicht so, als wenn ihn dieser
Griff außer Gefecht setzen würde. Das merkt Ricks
aber selbst schon recht schnell und setzt Plan B um. Eine
lässige Transition.
NECKBREAKER!
Aber
der Protegé des Kaisers geht nicht zum Cover, er nutzt
die Situation für einen Boston Crab!
Pete:
"Frank soll also einmal mehr mit einem Submission
Manöver zur Strecke gebracht werden!"
Antoine:
"Das ist der Alex, den ich sehen will."
Wenn
Frank ein Pokemon wäre, dann wäre die Attacke:
Submission Hold sehr effektiv gegen ihn. Das weiß Alex
Ricks natürlich und nutzt diese Schwäche gezielt
aus. Die Krabbe sitzt allerdings wirklich ganz gut und Frank
hat hier schon merklich mehr Probleme, als im Sleeperhold
zuvor.
Nemesis:
"Buuuuuuuuuuuuuh!"
"Die
Zuschauer" geben all' ihre Energie dem Trucker, doch
dieser ächzt und stöhnt vor Schmerzen. Ein guter
Boston ist äußerst schmerzhaft. Jack Bobo muss
seinen Bruder mehrmals fragen, ob dieser aufgibt, aber die
Antwort heißt immer NE!
Alex
gibt immer mehr Kraft in den Boston, doch das erlösende
Abklopfen soll einfach nicht folgen. Ganz im Gegenteil sogar,
er gewinnt sogar ein bisschen mehr Luft. Mit beiden Armen
stützt Frank sich ab und versucht sich in die Höhe
zu drücken. Alex droht das Ganze zu entgleiten, jetzt
muss dieser schnell eine Entscheidung treffen. All In gehen
mit dem Boston Crab oder eine andere Aktion anhängen,
solange er noch die Oberhand hat? Er entscheidet sich für
letzteres. Er beendet den Hold und es folgen unzählige
Tritte gegen den am Boden liegenden Trucker!
Sven:
"Das sieht nicht schön aus, ist aber äußerst
effektiv." Antoine: "Das
hätte er eleganter lösen können. Ich hätte
es mühelos geschafft, in einen anderen Aufgabegriff
überzugehen."
Der
Freiburger tritt und tritt, wischt sich dann den Schweiß
von der Stirn und überlegt sich seinen nächsten
Zug. Er scheint nicht zu glauben, dass ein Pin in Frage
kommt, deswegen wählt er einen anderen Weg. Er zieht
Frank auf die Beine.
Pete:
"Er will es beenden!"
Frank
auf die Beine zu hieven klingt einfacher, als es in der
Praxis ist, aber mit all' seiner Kraft gelingt es dem
Freiburger doch das Ziel war es nicht Frank auf die Beine zu
kriegen, er zieht weiter durch! Er will mehr!
Sven:
"Lösungsweg? Das sagenumwobene Manöver, mit
dem Antoine Schwanenburg bei Title Nights 2017 seinen Title
verteidigt hat?"
Antione:
"Mir steht dieser Angriff tatsächlich ganz gut, das
stimmt."
Mit
einer unglaublichen Kraft reißt er den Trucker nach
oben.
LÖSUNGSWEG!!!
Pete:
"DAS WAR ES DOCH BESTIMMT!"
Das
sah fantastisch aus, aber Alex geht nicht zum Pin. Er will
dem Kaiser etwas zeigen. Er bringt sich langsam in die
Position.
Pete:
"Ist das denn nötig?"
Sven:
"Antoine will einen eindeutigen Sieg!"
Antoine:
"Das ist auf jeden Fall nötig."
Jack
versucht auf Alex einzureden, aber nichts da.
LIMES!
Frank
klopft sofort ab. Ricks löst den Griff nicht sofort,
aber schnell genug, bevor Jack eingreifen muss.
DING
DING DING!
SIEGER
DES MATCHES DURCH SUBMISSION: ALEX RICKS!
Alex
Ricks besiegt Frank einmal mehr.
Sven:
"Anfangs hatte Ricks Probleme, aber als er im Match drin
war, lief es ganz gut für ihn."
Pete:
"Dafür, dass Frank so lange weg war, hat er sich
gut gehalten! Das muss man ihm mal zu gute halten."
Antoine:
"Alex hat definitiv mindestens fünf Minuten zu
lange gebraucht. Aber wie ich bereits sagte, das Ganze sollte
eher für sein Selbstvertrauen sein. Ansonsten kann ich
nur noch mal sagen, dass es mir einmal mehr kein Fest war,
hier zu sein."
Sven:
"Wunderbarer Kommentar, Antoine, ich danke dir dafür
von ganzem Herzen!"
Pete:
"Ich würde sagen, wir machen einen Spot und dann
können wir drei noch mal ganz kurz über das Match
sprechen?"
Antoine:
"Nein."
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Zurück
aus der Werbung, doch das Bild ändert sich nur minimal.
Wobei…wenn Big Rig gerade noch zu sehen ist und im
nächsten Moment nicht, ist “minimal” womöglich
das falsche Wort. Aber darum soll es nicht gehen, es ist nur eine
verschrobene Weise zu erklären, dass Alex Ricks allein im
Ring steht. Ganz allein? Nein. Hat er etwa mittlerweile ein
Headset? Auch nicht. Aber immerhin ein Mikrofon. Und das führt
er auch gekonnt zum Mund, während er in der Mitte des
Seilgevierts steht und die Kamera vor sich ins Visier nimmt. Und
er spricht…anders…aufgekratzter, fast ja schon
gezwungen motiviert und euphorisch…aber wer würde ihn
schon zu solch einem Verhalten zwingen?
Alex:
„Untergebene und Untergebene, erheben Sie sich von Ihren
Sitzen daheim, weiten Sie ihre Augen und Ohren, öffnen Sie
Ihre Herzen und Ihren Geist, um seinen Worten zu lauschen…“
Man
erkennt sonst nicht viel außer Kälte in Ricks‘
Augen, doch immer wieder verraten kleine Zuckungen und
Pupillenregungen zur Seite, wie unangenehm ihm diese Rolle ist
und wie sehr er sich über eine Alternative freuen würde.
Doch des Kaisers Wort ist des Mathematikers Gesetz. Und er fährt
fort, wird mit jedem Teilsatz lauter, während Luna
gelangweilt die letzten Reste aus einer Tüte Popcorn kratzen
will, schließlich aufgibt und die Krümel einfach in
den Mund schüttet.
Alex:
„Er ist der Hüter der Kultur, er ist der Bringer der
Weisheit, er ist der Lichtblick der Liga, der Unterwerfer der
Unwürdigen, die Hoffnung der Ordnung…“
Jetzt
wird er laut…und unentspannt, so ungern wie er englische
Wörter verwendet.
Alex:
„DER NÄCHSTE GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPION!...“
Nochmal
lauter. Drake sieht auf seinem Platz sichtlich amüsiert aus,
Ricks so zu sehen. Tatsächlich fährt der auch den Arm
aus und reckt und streckt ihn in Richtung Loge.
Binnen
Sekunden schwenkt die Kamera um, hin zur Loge, aus eben jener der
Kaiser den Kommentar zum Match beisteuerte. Langsam erhebt er
sich aus seinem Sitz und ein einzelner Spot erleuchtet ihn hell,
als sei er der Mond in einer lauen Sommernacht.
Pete:
"Und damit verabschieden wir Antoine Schwan..."
Sven:
"DEN KAISER"
Pete:
"Ehm, ja, genau, damit verabschieden wir ihn, war wie
immer.. sehr speziell."
Sven:
"Inspirierend und erleuchtend meinst du damit?"
Pete:
".... ja..."
Mit
langsamen Schritten watet der Kaiser hinab zum Ring, an all' den
leeren Sitzen vorbei. All den leeren Sitzen? Nein. Die vier
Mitglieder von NEMESIS stehen auf und deuten demonstrativ an, vor
dem Kaiser auf die Knie zu sinken. In diesem Moment wirkt es so,
als würde sich Antoine sich auch im übertragenen Sinne
"hinab" begeben. Hinab, hinab zum Fußvolke und
den Bauern. Einer der Gründe dies so zu inszenieren war das
sicherlich, Schwanenburg ist ein Meister der gelebten Metapher.
Das wichtigste ist: Es hat Wirkung. Während Antoine langsam
Stufe für Stufe nimmt ist Alex gezwungen, jeden einzelnen
dieser Schritte zu genießen, denn tun kann er nichts. Er
sieht Antoine an, wie er hinab steigt, als würde Jesus
persönlich aus dem Himmel hernieder fahren.
Mittlerweile
an der Absperrung angekommen, steigt er lässig über sie
herüber und betritt den Apron des Ringes über die dafür
vorgesehenen Stufen. Mit verschränkten Armen starrt Infinity
in den Rängen eisig auf die Szene. Doch den Ring selber, den
betritt er nicht. Er wartet. Aber worauf?
Ein
bestimmender Blick geht gen Alex. Ah, natürlich! Alex hat
mal wieder seinen Einsatz verpasst. Eilig geht Alex zu Antoine,
damit er ihm den Einstieg in den Ring erleichtern kann, indem er
sich auf das mittlere Ringseil setzt und das obere nach oben
drückt. Erst jetzt betritt der Kaiser den Ring, ohne aber
Alex noch einmal anzusehen. Er positioniert sich mitten in den
Ring und Alex eilt erneut dabei. Alex reicht dem Kaiser das
Mikrofon. Doch der lehnt ab. Er lässt sich eines von außen
reichen.
Antoine:
"Alex, natürlich will ich dich zu deinem Sieg
beglückwünschen."
Alex
bleibt starr, in bester Türstehermanier mit beiden Fäusten
vor dem Schritt gehalten.
Antoine:
"Nach dem du eigentlich nichts anderes gemacht hast, als zu
versagen dachte ich mir: Vielleicht kannst du den ja besiegen.
Und hey, das hast du! Es war zwar nicht so deutlich wie ich
dachte und hoffte, aber nun ja. Wollen wir mal nicht so sein, am
Ende zählt es nur, dass du gewonnen hast und ein bisschen
Selbstvertrauen getankt hast, nicht wahr?"
Warum
klingt vor allem der letzte Abschnitt so, als würde Antoine
mit seinem sechsjährigen Sohn reden?
Antoine:
"Aber wenn ich schon einmal hier in diesem Ring bin, dann
können wir die Zeit auch noch ein bisschen effizienter
nutzen und ich verlange den aktuellen GFCW World Heavyweight
Champion.“
Er
weigert sich dem Champion auch nur die Aufmerksamkeit zu geben,
ihm in die Augen zu blicken, während er selbstgefällig
und majestätisch im Ring steht.
Antoine:
„Drake, du hast eine Audienz mit dem Kaiser!"
Er
klatscht zwei mal in die Hände. Auf der Tribüne, rollt
Drake die Augen nach oben. Sichtlich reden sowohl Luna, als auch
Damian auf ihn ein. War das erwartet? Wie würden sie es
handhaben? Jedenfalls schien der Champion nicht gerade viel Zeit
zum Nachdenken zu brauchen. Kurz wendet er sich um, doch er
angelt sich nur von einem Stuhl hinter ihm seinen Titelgürtel
und wirft ihn sich über die Schulter, bevor er grinsend
wieder in den Ring blickt. Der Kaiser wendet sich zwar zu der
Truppe auf der Bühne. Doch noch immer scheint er dem Lord of
Madness nicht seinem direkten Blick würdigen zu wollen.
Antoine:
"Wie Alex schon vollkommen richtig sagte, bist du bloß
der Interimstitelträger und natürlich bin ich es,
Antoine Schwanenburg, der Kaiser, dem es obliegt dieses Amt auf
Dauer zu tragen. Während meiner Abwesenheit warst du es, der
Schindluder mit dieser obersten Ehre trieb, aber nun, nun sind
diese Zeiten passé. Der Kaiser ist zurück und er will
seine Krone. De facto magst du diesen Titel tragen, de jure
jedoch verfügt nur der Kaiser und er alleine über
diesen goldenen Preis."
Während
den Sätzen hat Drake sich mit gelangweilter Mine auf den Weg
nach unten gemacht, doch so ganz kann er seine Vorfreude nicht
verbergen. Diesem Mal ging er mit dem klaren Vorteil in den Krieg
mit Schwanenburg. Er war der Champion. Er hatte die etablierte
Armee hinter sich. Und er hatte den bereits geschlagen, der im
Ring als Kaiser angepriesen nach dem Thron der GFCW strebte.
Noch hinter der Absperrung bleibt er stehen und lässt
sich ebenfalls ein Mikro reichen. Wie viele von denen wohl bei
den Zeitnehmer und Glöcknern rumlagen?
Gelassen
stützt er sich auf die Barrikaden, den Titel noch immer auf
der Schulter. Und er lässt es sich nicht nehmen, Antoine
direkt niederzustarren.
Drake:
„Antoine. Weißt du was, mein Bester? Ich weiß
diesmal tatsächlich nicht, was ich sagen soll. Denn du…
du und ich… Ich glaube, wir haben vor zwei Wochen alles
gesagt, was es zu sagen gibt. Außer… Einer Sache,
die ich klarstellen sollte. Als ich sagte, du dürftest
denselben Grund mit mir teilen – dachtest du wirklich, ich
würde dir ein Match anbieten?“
Ungläubig
lacht er Schwanenburg ins Gesicht.
Drake:
„Nein. Nein, wieso sollte ich. Was ich dir geboten habe,
ist eine letzte Chance, mit einem Champion auch nur denselben
Ringboden zu berühren, denn was ich glaube, ist, dass du nie
wieder um diesen Titel antreten wirst. De jure my ass, ich weiß
nicht, ob du was bemerkt hast… Aber die Hydra gibt nen
scheiß drauf, was irgendwelche alten Eliten meinen für
Ansprüche zu haben.“
OHHHHHHHHH
SHIT
Finn
brüllt aus den oberen Rängen durch die leeren Hallen.
Finn:
„Hat er nicht gesagt. Ey Damian, haste gehört. De Jure
ansprüche bringen nichts gegen uns.“ Damian:
„Oh gut. Ich dachte schon, wir müssen dem erstbesten
Platz machen, der laut brüllt, nachdem er letztes Jahr 8
Leute ihrem Schicksal ausgeliefert hat und uns trotzdem nicht
stoppen konnte. Jetzt bin ich aber erleichtert.“
Ebenso
wie Finn brüllt er so laut in die leere Halle, dass es nicht
zu überhören ist. Mit einem breiten Grinsen blickt
Infinity kurz über die Schulter, kann sich das Lachen kaum
verkneifen, als er sich wieder zu Antoine dreht und mit einer
Hand laaaang über die Barrikade streicht.
Drake:
„Weißt du… Ich werde nicht in diesen Ring
kommen. Ich werde nichtmal über diese Absperrung steigen.
Und weißt du warum? Weil ich gnädig bin. Ich überlasse
einem Fürsten, der längst all seine Macht verloren hat
Land, um irgendwie seine Relevant vorzutäuschen. Aber eines
muss klar sein.“
Erneut
geht die Gestik zur Absperrung.
Drake:
„Die niederen müssen ganz klar, von den starken
abgegrenzt werden. Denn das einzige Herrschaftssymbol, dass du im
Moment hast, ist ein gebrochener Sklave. Wenn ich GANZ viel Gnade
zeige, bring ich dir die Pappkrone vorbei, die Luna vom
Burgerking mitgenommen hat, um dich nachzuäffen. Ich
hingegen habe eine verfickte Armee. Einen Hund, den du
herangezüchtet hast, um mich zu beißen. Und eine Krone
eines alten Systems, die ich verseucht habe. Einen Platz in
dieser Welt, von dem aus ich mit jedem Wort und jeder Geste
dieselben Schlagzeilen schlage wie du… Und damit die
Anerkennung kriege von den Dingen, die ich vernichten will.“
Mit
einer langsamen Bewegung richtet er den Titel über seinen
Kopf. Die Verzierungen scheinen düsterer zu schimmern, als
je zuvor.
Drake:
„Ich bin der ultimative Usurpator. Und du nichtmal in
derselben Dimension wie ich. Also hör auf mich zu fordern,
arbeite deinen Weg aus dem Dreck, wie du es letzte Woche so groß
angekündigt hast, hör auf, Zeit zu stehlen, und
gewähre dem wahren Herrscher seine Show.“
Mit
den letzten Worten lässt er das Mikro fallen, spuckt vor
„Antoines“ Ring und bedeutet einen Angestellten das
Mikro aufzuheben, während er sich zurück auf seinen
Platz auf der Tribüne macht.
So
nun? Was genau hat Drake nun eigentlich erreicht? Er erreicht,
dass die Blicke zum Oberrang gehen, wo sich niemand geringeres
befindet….als jemand, der Johnboy Dog sein könnte.
Johnboy
Dog: „Wunderbar! Wenn Ihr euch jetzt noch die Köpfe
einschlagt, feiere ich das zutiefst! Aber ihr seid ja
gewissermaßen räumlich getrennt, von daher wird das
wohl nicht passieren.“
Stirnrunzelnd
scheint er nachzudenken, was er eigentlich als nächstes
sagen wollte, während ihn ein Drakesches Grinsen und ein
nicht ganz so zufriedener Ausdruck seitens Antoine begleiten. Ah!
Da scheint ihm doch glatt die Erleuchtung zu kommen. Na
hoffentlich…
Johnboy
Dog: „Antoine…Antoine….Antoine. Seine
Exzellenz der über Leichen gehen würde, wenn es das
sein müsste, nicht wahr? Tut mir leid das sagen zu müssen,
aber einfach hier erscheinen und nach einem Titelmatch verlangen,
ja es sogar FESTZULEGEN….nein, das ist nicht die GFCW. Mag
sein, dass dereinst im römischen Reich, als Kaiser noch en
vogue waren, so verfahren wurde…aber damals gab’s ja
auch Löwen, denen man die Versager zum Fraß vorwarf
anstatt sie wie nuttige Sklaven hinter sich her zu ziehen. Sorry
Alex! Wobei….eigentlich nicht sorry, denn irgendwie bist
Du ja auch selbst schuld.“
Ein
süffisantes Lächeln setzt sich auf den altväterlichen
Zügen fest, während im und um den Ring herum wohl
gerade die Hölle gefriert.
Johnboy
Dog: „Nun denkst Du sicher, lieber Antoine, ich würde
mich one night only in ein Titelmatch booken. Oder einem meiner
vierzig Söhne ein Titelmatch verschaffen. Keinesfalls! Denn
Daniel tritt heute Abend gegen Drake an, sehr richtig. Aber es
geht dabei nicht um den Titel, das hatte er zähneknirschend
zu akzeptieren. Aber er HAT es akzeptiert – eine Fähigkeit,
die dir, lieber Antoine, vollkommen abgeht. Du bist nicht der,
der die Entscheidungen trifft und wenn ich befinde, dass es einen
besseren Gegner für Drake Infinity gibt, als Du es bist,
dann….“
Frech
und unverschämt, wie es natürlich zu Lionel Jannek
passt, setzt plötzlich die Musik des Österreichers ein
und unterbricht die Worte Johnboy Dogs. Sofort suchen die Augen
aller Beteiligten und die Kameras nach der einen Hälfte der
Tag-Team Champions und es dauert auch eine Weile bis er entdeckt
wird. Er erscheint aus einem der Publikumseingänge in die
Arena und bleibt auch dort stehen, um den erforderten
Sicherheitsabstand auch ganz bestimmt einzuhalten. Zur Sicherheit
hat er sich zuvor außerdem ebenfalls ein Mikrofon besorgt,
denn leere Ränge hin oder her, will der Österreicher
sichergehen, dass man ihn auch hört, ohne dabei schreien zu
müssen.
Er
hat einen guten Blick über alle Anwesenden und lässt
einen solchen fragenden über diese schweifen, bevor er das
Mikrofon zum Mund führt. Und wenn er das macht, dann weiß
man bereits, dass nun böse Worte folgen (aber keine
ordinären!)…
Lionel
Jannek: „Also… Corona ist es nicht. Aber ich werde
trotzdem das Gefühl nicht los, als ob sich jeder einzelne
von euch irgendwas eingefangen hat. Und es rottet euch langsam
aber sicher die letzten Hirnreste weg! Da bleibe ich lieber hier
hinten, sonst bekomm ich das auch noch ab!“
Alle
Blicke sind, noch abwartend, auf den Österreicher gerichtet.
Dieser mustert die Personen die um und am und im Ring stehen
ausführlich.
Lionel
Jannek: „Eigentlich sollte ich mit Alex Ricks beginnen…
aber bei ihm muss es eher ein Kurzschluss sein, denn wie wir alle
wissen haben seelen- und willenlose Robotersklaven kein Gehirn.
Also ist eine weitere Analyse bei ihm wohl überflüssig!“
Starr
wie Eis, wie eben einer solcher Roboter steht Ricks da und lässt
diese Worte über sich ergehen.
Lionel
Jannek: „Mit Abstand, ist das heute das wohl mieseste,
dämlichste und luftverpestendste Live Publikum, das wir je
hatten! Aber ich werde, im Vergleich zu früher, nicht
großartig auf das Publikum herziehen, denn Zereo und ich
haben euch schon mehr als deutlich genug in die Schranken
verwiesen und werden es auch jederzeit wieder so tun… da
ist bereits mehr als genug gesagt!“
Langsam
steigt die Unruhe der Anwesenden, denn jeder von ihnen könnte
der nächste sein!
Lionel
Jannek: „Zunächst mal zum noch leichtesten
Gehirnschaden… SCHEINBAR, denn im Laufe seiner langen
Karriere ist der Hund ja sicher ein ums andere Mal auf den Kopf
gefallen, wer weiß was sich da oben angesammelt hat. Aber
eben diese Kopftreffer und die Infektion, die da offenbar bei
euch, trotz Sicherheitsabstand, herumgeht, scheint dich geistig
stark einzuschränken JBD… Denn sonst wäre dir
schon vor EINEM MONAT klar geworden, dass es nur EINEN logischen
Herausforderer auf den Titel geben kann: MICH!“
Die
Reaktion des Publikums bleibt aus, aber wenn das Haus voll wäre,
dann wären LJ wohl doch nun einige Jubelrufe
entgegengekommen!
Lionel
Jannek: „Erstens hatte ich noch gar nicht die Chance Drake
in einem Titelmatch entgegenzutreten… und das führt
mich zu Zweitens: ICH war es der seine prächtige
Siegesserie, in einem Non-Title-Match, beendet und ihn besiegt
hat! Ich weiß nicht wer hier in der GFCW dauernd die Regeln
umschreibt, aber für mich ist es logisch, dass Jemand der
den Champion besiegt hat, auch ein Titelmatch bekommen sollte!
Und das bin ICH!“
Kurz
setzt er das Mikrofon ab und deutet zuerst auf seinen
Tag-Team-Titel und dann auf seine freie Schulter, als würde
er schon mit dem Gedanken spielen zwei Gürtel über den
Schultern zu tragen.
Lionel
Jannek: „Damit kommen wir auch schon zum nächsten
Patienten: Drake Infinity. Ja, unseren armen Champion hat
ebenfalls das Hirn-rott-Virus infiziert! Deine Worte, die du
selbst so gerne hörst, weil sie dich intelligenter wirken
lassen, als du wirklich bist, waren ja vorher schon grenzwertig
idiotisch…“
Jannek
verziert diese Worte mit einem bemitleidenden Grinser, der aber
gleich wieder verschwindet, denn die nächsten Worte sind
sein vollster Ernst.
Lionel
Jannek: „…aber wenn du denkst, dass du nach Finest
Hour immer noch der Champion sein wirst, dann hast du, auch
offiziell bewiesen, die ultimative Geistesstörung! Denn ob
es dir passt oder nicht: Bei Finest Hour trittst du gegen MICH
an! Gegen den Mann von dem du weißt, dass er dich besiegen
kann, weil er es schon getan hat! Und Drake, ich WERDE dich NOCH
EINMAL besiegen und dir diesen Titel, den du nicht wert bist, aus
deinen dreckigen Händen reißen, damit wir uns nie
wieder deine Ohrenkrebs verursachenden Worte anhören müssen!
Zähl die Tage Drake, denn es wird schon bald vorbei sein!“
Der
Österreicher setzt das Mikrofon ab und wendet sich zum
gehen… doch dann scheint ihm noch etwas einzufallen und er
kehrt noch einmal mit dem Mikrofon zurück.
Lionel
Jannek: „Bist eben leicht zu übersehen, naja egal,
besser spät als gar nicht.“
Dem
Kaiser steht die Zornesröte im Gesicht, aber das kann LJ von
seiner Position aus nicht sehen.
Lionel
Jannek: „Weißt du, ich habe Jason Crutch in seiner
Anfangszeit hier erlebt und ich dachte dämlicher und irrer
wird’s nicht mehr… Ich hab mich wohl geirrt.“
Kurzes
Kopfschütteln bei Jannek. Was der Kaiser davon hält
wollen wir hier aus Jugendschutzgründen nicht abdrücken…
Lionel
Jannek: „Was für eine Nummer. Fehlt nur noch der aus
Papier gebastelte Napoleon-Hut und Voila… das Klischee des
Verrückten Kaisers ist geboren. Aber keine Sorge Antoine,
ich hab auch gute Nachrichten für dich: Ich hab damals
Crutch von seinem Leiden geheilt… und wenn dir der Weg zum
Doktor zu lang und zu teuer ist, kümmere ich mich gerne auch
um DEIN Leiden und schlag dir wieder etwas Verstand in die
Birne!“
Noch
einmal ein Kamera-Zoom in das eiskalte und hochmotivierte Gesicht
des Österreichers, der es sichtlich genießt die
Fernsehzeit an sich zu reißen.
Lionel
Jannek: „Nachdem ich nicht weiß wie fortgeschritten
der Hirnschaden bei euch ist, den das Virus hinterlassen hat,
hier noch einmal in Kurzform: NEMESIS: Schnauze halten, Drake:
Du, ich, Titelmatch… Johnboy: Mach es fix! Und Kaiser:
Therapie und dann hinten anstellen! Analyse beendet! Gern
geschehen! Freut mich, dass ich euch helfen konnte!“
Dem
Hund steht so ein kleines, minimales Bisschen der Mund noch
offen, aber immerhin sabbert er nicht. Wobei das nicht heißt,
dass er es nie tun wird. Es dauert einige Momente und auch der
Mittfünfziger, der gerade eher dreißig Jahre älter
wirkt, führt den Schallwandler wieder nach oben.
Johnboy
Dog: „Ich will Feuer in der GFCW! Richtig geiles Feuer! Und
deshalb, sorry Antoine, wird es diesen Kampf, dieses Ereignis
geben: Drake Infinity vs Lionel Jannek um den
GFCW-Heavyweight-Title!“
Zufriedenheit
löst der alte Mann damit sicher nicht bei allen aus, aber er
schafft es immerhin, dass sogar Lionel Jannek mal einen Moment
zufrieden vor sich hin lächelt....wenn man den verzogenen
Ausdruck denn lächeln nennen möchte. Sekunden später
sind wir auch schon der Szenerie entronnen.
Ein cremiger Teig wird vom
Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben
die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine
Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder
durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich
kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie
vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse
vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme
einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in
das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf
zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße
Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln.
Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an
Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über.
Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen
Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener
Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft
einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht
und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und
statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer
Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das
Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem
ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie.
Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine
logische Konsequenz.
Und wie man es aus sämtlichen
Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere
unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.