Robert Breads: „Und damit hat die Streak begonnen!“


Wir befinden uns im Backstage-Bereich – vor der schon oftmals zitierten Interview-Wand, gespickt mit Logos von zukünftigen und vergangenen Events sowie denen einiger ausgewählter, besonders großzügiger Sponsoren.


Der kanadische Hall of Famer, der bei der letzten Ausgabe von War Evening in knappen zwei Minuten sein Match gegen Kyd Flawless für sich entscheiden konnte, steht mit nach vorne gedrückter Brust direkt vor der Kamera und spricht mit einem Überschwang an Euphorie der zumindest ein gewisses Maß an Selbstironie vermuten lässt.


Ein Stück hinter ihm, so gut es eben geht in der Nähe des nächstbesten Schattens und eindeutig bewusst im Hintergrund der Szenerie, befindet sich Aiden Rotari – Arme vor der Brust verschränkt, den unangenehm unterkühlten Blick direkt auf die Kamera gerichtet, als wolle er dem Zuschauer selbst direkt in die Seele blicken.


Robert Breads: „Eins zu null für mich in diesem Jahr. Nach den vielen Niederlagen der Vergangenheit ein wohltuender Erfolg. Ungeschlagen in 2023! Das können meine angeblichen Nachfolger wie Alex Ricks oder Antoine Schwanenburg nicht von sich behaupten, nicht wahr? Vielleicht ist es doch noch einmal Zeit…“


Dann stockt Breads. Schüttelt den Kopf. Er lächelt, und er wendet sich Aiden Rotari zu.


Robert Breads: „…nein, ist es nicht. Und vielleicht wird es das auch nie wieder sein. Die große Singles Karriere ist aller Voraussicht nach vorbei, liebe Breads’o’maniacs. Es ist Pro-Wrestling, ihr wisst schon, sagt niemals „nie“, aber diese Chose bei der letzten Show war lediglich ein… Test. Eine Übung. Um zu sehen, ob ich mein Versprechen gegenüber meinem Partner halten kann.“


Aiden Rotari: „Und das hast du getan.“


Nun tritt er vor – der Mann, der bei der letzten Show lediglich ein Beobachter des Sieges seines früheren Mentoren war.


Aiden Rotari: „Du hast mir versprochen, noch mit mir mithalten zu können, wenn wir es gemeinsam probieren wollen. Und du hast das Versprechen gehalten.“


Interessante Dynamik. Dass Breads in seinen eigenen Augen Rotari sein Können beweisen musste spricht zwar einerseits für die wirklich katastrophale Phase von Breads‘ Karriere, die nun hoffentlich hinter ihm liegt, aber auch dafür wie sehr Breads Rotari schätzt. Schließlich scheint er ihn momentan was die Fähigkeiten im Ring angeht selbst für den Besseren der Beiden zu halten. Und so hat der ehemalige Lehrer ohne zu Murren dem Schüler den Beweis geliefert, der nötig gewesen zu sein schien.


Aiden Rotari: „Das bedeutet, dass wir uns dem Ziel widmen können, das uns eigentlich vor Augen schwebt. Den GFCW Tag Te…“


Und plötzlich poltert eine ganze Bande in das Kamerabild – nicht unbedingt zur großen Überraschung von Sleaze. Ein Cowboy, ein Monster, ein Griesgram und ein bunter Vogel colorieren die Szenerie auf ihre eigene Art. Ja, wird denn in Gera auch Karneval gefeiert? Vielleicht. Doch diese vier Herren sind nur die Children of Wrath und sind jahreszeitenunabhängig kostümiert. Der bunte Vogel namens Kyd Flawless schaut dabei böse in Richtung seines Bezwingers. Der selbsternannte Prodigy der Wrestlingwelt, Mr. Kyle Douglas, schaut griesgrämig-bedröppelt, vermutlich weil ihm selbst der Zugang zu den Wrestling-Fleischtöpfen verwehrt geblieben ist, in die Runde. Monster Maurice lässt dagegen eher

ausdruckslos die Muskeln spielen – seine Paraderolle. Wo wir dann auch schnell beim Chef der Vereinigung sind, der wie immer auch Prokura für das Sprechen erteilt bekommen hat: Niander Cassady-Taylor. NCT kann seine Abscheu für Breads und Rotari kaum verbergen und schnalzt schon abschätzig mit der Zunge, als ob er Essensreste aus den Zahnzwischenräumen beseitigen wöllte.


NCT: „Schnalz. Wenn da nicht das größte Furunkel am Arsch der Wrestlingwelt spricht? Ach, und Klein-Moldawien ist auch mal wieder da?! Ihr zwei Raketenwissenschaftler feiert euch ab, weil klein Robert doch nochmal einen hoch bekommen hat und einen Rookie geschlagen hat? Tolle Leistung für einen Hall of Famer und ehemaligen HEAD COACH, mir kommen gleich Tränen der Rührung.“

Robert Breads: „Genau genommen habe ich deinen Rookie geschlagen.“

NCT: „Und ich werde DEINEN Rookie gar in unter zwei Minuten schlagen, wenn du mich denn lässt.“

Robert Breads: „Welchen Rookie? Ich habe einen Partner.“


Kyle Douglas verdreht nur kurz die Augen und gibt dann zu Protokoll: „Hey, ihr beiden Boomer. Ist doch egal, ob wir nun über „Rookies“ oder „Partner“ reden.“


Aiden Rotari: „Das würde ich auch behaupten insofern die Alternative zu „Young Boy von jemandem“ bloß „Neffe von jemandem“ wäre.“


Ein kurzes Schweigen. Alle vier Männer haben eine eindeutige Körpersprache, die Luft ist voll von Spannungen, ehe doch wieder das Wort ergriffen wird.


Aiden Rotari: „Dennoch… dein Angebot eines direkten Duells finde ich alles andere als uninteressant, Cowboy. Ich habe Poseidon nicht vergessen.“

NCT: „Haha. From Ocean to Ocean wird immer das Highlight deiner Karriere bleiben, du kleine Landratte. Einmal frei zu sein….hmm. Was ich aus dir nur gemacht hätte, Fishtari….“

Kyle: „Den Herrscher der sieben Weltmeere? Tja, wer nicht will, der hat schon. Ich bin unter Niander in Single-Matches noch immer ungeschlagen, Aid. Wie sieht es da eigentlich bei dir aus? Wie oft hat dir The End schon den Arsch aufgerissen? Reicht das Zählen mit einer Hand noch aus? Läuft bei dir irgendwie noch gar nicht so in Richtung Herrscher von irgendetwas…“

Aiden Rotari: „Korrekt, ich habe das Duell gegen einen aktuellen Champion knapp verloren… wie viele Titelmatches um Singles Gold konnte Niander dir denn schon verschaffen? Du wärst besser beraten auf den Spuren deines Onkels zu wandeln und den Stimmen in seinem Kopf zu lauschen als diesem Scharlatan.“

Robert Breads: „Ein Scharlatan… den sowohl Aiden als auch ich sehr gerne in die Finger bekommen würden.“


Ein zustimmendes Nicken von Rotari, bei dem er Kyle Douglas für keine Sekunde aus den Augen lässt.


Aiden Rotari: „Richtig. Und deshalb ist es überaus praktisch, dass ihr zu uns gekommen seid, ehe wir euch suchen mussten.“

Robert Breads: „Es ist nämlich so…“


Breads hingegen hat NCT im Visier. Er spricht langsam, gedehnt und eindeutig herablassend mit ihm, als würde er jemandem mit klaren geistigen Defiziten erklären müssen dass zwei und zwei gleich vier ergeben.


Robert Breads: „…wir möchten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir möchten beide ein Match mit Niander Cassady-Taylor, und wir möchten den GFCW Tag Team Titles einen Schritt näher kommen. Für Letzteres brauchen wir einen Sieg in einem Match zwei gegen zwei, idealerweise bei einem Pay-Per-View. Und da kommt eure Zirkustruppe ins Spiel.“


Mit dem Zeigefinger deutet Breads nacheinander auf alle Mitglieder der Children of Wrath.


Robert Breads: „Aiden und ich werden uns nicht entscheiden müssen, wer dich in die Finger bekommt, Niander. Wir werden es beide tun – in einem Tag Team Match. Aiden Rotari und Robert Breads…“


Er deutet jetzt auf das T-Shirt, welches er trägt, mit dem „SLEAZE“-Schriftzug darauf.


Robert Breads: „…gegen Niander Cassady-Taylor… und… was meinst du?“


Fragend dreht „Canada’s Own“ sich seinem Partner zu, der den Blick von Kyle Douglas abwendet – und nun mit höhnischem Schmunzeln Kyd Flawless ins Visier nimmt.


Aiden Rotari: „Ich wäre für ein Duell… ehemaliger Head Coach gegen ehemaliger Head Coach… sowie… ehemaliger Star-Schüler…“


Damit spielt er offenkundig auf sich selbst an.


Aiden Rotari: „…gegen den aktuellen Star-Schüler. So hat jede Partei am Meisten zu beweisen.“

Robert Breads: „Und nach der letzten Show wissen wir alle, wie die Entscheidung…“


Das Nervenkostüm von Kyd Flawless ist bekanntermaßen nicht ansatzweise so farbenfroh wie seine Garderobe. Dem jungen Mann aus Seattle platzt sichtlich schon wieder die Hutschnur und er verfällt mit seiner ersten gesprochenen Silbe bereits einer Tonalität, die an einen schimpfenden Rohrspatz erinnert.


Kyd: „….Was habt ihr zwei nichtsnutzigen Loser denn bitte schon in der letzten Zeit bewiesen? Ihr seid zwei Labberköppe die in den letzten beiden Jahren vor allem eins seid: GE-SCHEI-TERT!“


Maurice: „Höhö. Der Kleine hat recht. Ihr seid LOOOSER!“


Nun hat auch jeder Partizipant dieser Szene sein Geld redlich verdient und nicht nur kostenlos Luft „weggeatmet“. Dem jungen Herrn Douglas gefällt die Einmischung seines Tag Team Partners allerdings sichtlich überhaupt nicht. Doch der Rohrspatz lässt sich nicht einfangen.


Kyd: „Bei Dooms Night werde ich euch beiden euer Maul stopfen! Jeder von den Children of Wrath steht über einem Aiden Rotari. Rotari würde es in unsere Gruppierung nicht schaffen – weil zu schlecht! Beim PPV werden wir auch wissen, wer hier den besseren Coach hat! Und die Antwort ist sehr eindeutig…“


Aiden Rotari: „Und der steht auch wirklich bei Doom’s Night im Ring, wenn du antrittst, ja?“


Nun schweift der Blick wieder zu Kyle Douglas. Breads hingegen zuckt nur mit den Schultern.


Robert Breads: „Ist euch überlassen, Kinder des Zorns. Niander… Aiden und ich sind bereit. Such dir einen Partner aus, und lass uns beim Pay-Per-View endlich unseren kleinen Konflikt aus der Vergangenheit auf die einzige Art und Weise aus der Welt schaffen, die Männer wie wir kennen: erniedrigende Revanche.“


Spricht es aus und macht auf dem Absatz kehrt, dreht sich herum und verlässt die Szenerie. Rotari lässt einen spöttischen Gesichtsausdruck in die grobe Richtung von Douglas junior folgen, ehe er scheinbar ohne irgendein Geräusch dabei zu verursachen seinem Partner folgt.


Das Team Sleaze ist kaum aus dem Raum, da plustert sich das Rotkehlchen auch schon wieder auf.


Kyd: „Wie ich diese beiden arroganten Pisser hasse?!“

Kyle: „Nun beruhige dich doch erstmal. Die wollen dozh nur unter deine Haut, Kyd.“

Kyd: „Ich muss Niander unterstützen gegen die beiden. Ihr alle wisst, wie sehr mir ein Erfolg gegen Robert Breads bedeuten würde.“

Kyle: „Wem würde ein Erfolg gegen Robert FUCKIN Breads denn nichts bedeuten?“

Kyd: „Ja, Kyle. Aber die beiden haben meine Ehre schon mega angekratzt. Ich verspreche euch hoch und heilig, dass ich auf alle Anweisungen von Niander hören werde. Ich werde alles umsetzen, was ihr mir im Training beibringt, um zu gewinnen. Ich weiß, dass ich sooo kurz vor dem absoluten Durchbruch stehe?! Ihr müsst mir einfach glauben. Und wenn wir gegen Sleaze siegen, dann bewirkt das einen riesigen Push für uns alle!“

NCT: „Schnalz.“

Kyle: „ Ach Kyd……“


Der natürlich noch immer selbstverliebte Kyle Douglas zeigt mal wieder seinen softspot. Noch immer wünscht er seinem OnlyFriend den großen Erfolg in der GFCW, der ihm bis auf kleinere Siege, noch immer verwehrt blieb. Trotz mancher Rückschläge ist der Glaube beim Kanadier in seinen Kumpel von der Nordwestküste ungebrochen.


Kyle: „Seufz.“


Ein lausbübisches Grinsen huscht über das Gesicht des Schimpfenden. Doch die letzte Instanz mit Veto-Recht hat noch nicht gesprochen….


NCT: „Listen, young guns. Die Herausforderung wurde ausgesprochen und wir werden annehmen. Flawless zeigt sich. Er will es wissen. Er gibt Gas. Genau den Ansatz fordere ich von euch allen ein. Das gilt auch für dich, Kyle. Das ist hier keine Wohlfühloase. Dein Partner will es aber mehr. Du seufzt nur, wenn es darum geht, wer an meiner Seite sich in einem PPV-Match präsentieren darf. Auf der ganz großen Wrestling-Bühne. Du steckst zurück, Kyle. Dieses Verhalten ist hier nicht angebracht. Mitläufer werden keine World Heavyweight Champions. Lass dir das eine Lehre sein. Daher ist meine Entscheidung folgerichtig: Kyd und ich werden beim PPV auf die beiden Pisser treffen. Coach gegen Coach…..und Star-Schüler…gegen Star-Schüler. Ende der Durchsage!“


Flawless und Niander klatschen nun ab. Sie werden die CoW bei Dooms Night repräsentieren. Kyle Douglas ist dagegen die Kränkung ins Gesicht geschrieben. Ein leichtes Zittern ist beim jungen Kanadier zu beobachten. Doch die Impulskontrolle scheint ehemaligen kanadischen Ringerchampion schon beeindruckend ausgeprägt zu sein. Kein Wutausbruch oder ähnliches. Er schluckt die harten Worte seines Mentors.


Die Kamera zoomt nun leicht heraus aus der Szenerie und fängt das gesamte Stable nochmal ein. Anschließend fadet sie aus.



Was ist dein Problem???“


So ertönt ein Schrei aus dem Off. Der Mann der ihn getätigt hat stapft, ziemlich grimmig aussehend, auf jemanden zu. Der wütende Mann ist die Koloss-Hälfte der Tag-Team Champions, Matthäus Meister. Seine Zielperson kann also nur einer sein…


David Hott: „Das könnte ich dich auch fragen, Big Matt!“


Unbeeindruckt stellt sich der, doch kleinere, Brite seinem Partner gegenüber, der sich direkt vor ihm platziert und anschnaubt wie ein wütendes Rhinozeros.


Matthäus Meister: „Warum hast du meine Hilfe abgewiesen? Hältst du dich für etwas Besseres oder was??“

David Hott: „Hab ich dich darum gebeten? No. Und ich hab es dir zuletzt wieder und wieder gesagt: Wenn wir gewinnen, dann wie echte Champions: Weil wir die Besseren sind! Und nicht mit Stühlen, Titelgürteln oder sonstwas!“


Meister kann nicht glauben was er da schon wieder hört. Um Fassung bemüht streicht er sich einmal über das Gesicht und blickt ungläubig zum Himmel.


Matthäus Meister: „Bist du immer noch auf diesem Trip des ‚ehrenhaften Champions‘? Ich dachte Dye hätte dir das bei der letzten Show ausgeredet!“

David Hott: „Er hat viel geredet und getan… aber DAS redet er mir nicht aus! Und solange ich DAS HIER immer noch bei mir trage und Matches gewinne, gibt mir der Erfolg Recht!“


Dabei reckt er Meister demonstrativ den Tag-Team-Gürtel entgegen. Und seine Worte finden mit einem leichten Jubel auch Anklang bei den Fans. Meister greift sich an den Kopf… und probiert es weiterhin diplomatisch (auf seine Art).


Matthäus Meister: „Und wozu das Ganze? Damit du dich wegen Lio und Carina besser fühlst?“


Ein provokanter, verbaler Schlag unter die Gürtellinie. Hotts Mine verzieht sich zwar sichtbar, er bleibt aber gefasst. Und Meister ist auch noch nicht fertig.


Matthäus Meister: „Oder damit diese dämlichen, unbedeutenden Schlaumeier da draußen, vor dem Bildschirm und im Internet dir Loblieder singen? Oder denkst du ernsthaft, unsere Gegner werden es dir danken? Mach dich nicht lächerlich! Die würden gegen uns doch im erstbesten Moment ebenso Schummeln um zu gewinnen! Du willst die Titel unbedingt verlieren oder??“

Hott wendet kurz nachdenklich den Blick ab.


David Hott: „Matt… wenn du wirklich mit meiner Art und Weise und wie ich die Dinge regle nicht einverstanden bist…“


doch dann baut er sich direkt vor Meister auf und blickt ihm todernst in die Augen.


David Hott: „…dann mach deinen Shit im Mainer doch alleine!“


Da fällt die Fanreaktion schon lauter aus und Meister blickt seinen Partner einmal mehr ungläubig an. Nach einmal tief beruhigend durchatmen, schüttelt der Koloss den Kopf.


Matthäus Meister: „Nix da! Du wirst dabei sein ‚Partner‘! Denn wenn nicht, dann kracht es… aber heftig!“


Der Riese wendet sich ab und lässt seinen Partner stehen. Dieser blickt ihm kurz hinterher und schüttelt dann nur enttäuscht den Kopf.


Was bedeutet das für den Main Event?



Die Welt ist unfair.

So viele gute Serien, die zu früh abgesetzt werden, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist oder es eigentlich so viele Möglichkeiten gäbe, noch neue Geschichten zu erzählen aber nichts da. So oft schon geschehen und in den Zeiten der Streamingdienste passiert das noch häufiger. Naja und während man all diese Sachen vermisst und hinterhertrauert, kommt dann das hier. Die Neuauflage des Programms, bei dem man schon beim ersten Mal gar nicht wusste, dass man es braucht.


Aber ja, natürlich…man braucht diese Neuauflage


UNBEDINGT!



Da isser, der Hobbybäcker! Diesmal nicht daheim in seiner hauseigenen Küche, anscheinend wurde, zumindest für diese Folge (?), tatsächlich das Geld für ein kleines Backstudioset locker gemacht. Wo ist man genau? Keine Ahnung – vielleicht gab es eine Kooperation mit einer der unzähligen Backwettbewerbe auf Netflix und Co.. Spätestens wenn ein prominenter Gastjuror, den niemand kennt, auftaucht, haben wir Gewissheit.

So taucht aber nur der Oregono auf. Mit einem vorfreudigen Grinsen steht er in Backschürze gekleidet hinter einer breiten Arbeitsfläche, hat neben sich alle möglichen Küchengeräte und Zutaten und hinter sich Backofen, Mikrowelle, Kühlschrank und alles, was man halt so gebrauchen könnte, je nachdem, was hier passieren soll.


Thomas: „Grüße euch! Meine Damen und Herren und alle, die’s werden wollen, es is jetz schon ‘n Weilchen her, dass ich mich hier so vor euch präsentiert habe, aber naja, was soll ich sagen…es gab überraschende Gönner und Befürworter, die ganz gerne ‘ne neue Folge gesehen hätten. Die den ganzen Spaß sogar hier sponsern, holla die Waldfee.“


Abschätzig nickt er mit großen Augen in die Kamera. Das ist echt keine Selbstverständlichkeit für ihn.


Thomas: „Unter einer Bedingung, die mir aber eh ganz recht is. So kriege ich nämlich vielleicht ansatzweise mal einen Einblick darin, wie es so is The End zu sein und ständig Leute zu haben, die um einen herumwuseln und die man irgendwie dirigieren muss…Eigene Kinder sind da ja doch ‘n bissl was anderes. Also gut…The End schikaniert seine Leute inner GFCW, schaun wa mal, wie sehr es wirklich hilft, wenn man ständig wen anner Seite hat.“


Er dreht den Kopf zur Seite und schaut abseits des Sets ins vermeintliche Nichts.


Thomas: „Na dann…unter der Bedingung, dass er als Sponsor hier selber dabei is und mir ‘n bissl zur Hand geht…was haste dir für heute denn überlegt …“


So geht der Arm zur Seite und der Gast wird eingeladen vor die Kameras zu treten.


Thomas: „Lionel.“


Und da taucht plötzlich, sehr zur Freude der Fans und wohl sehr zum Unglauben vieler anderer, der Österreicher aus dem Off auf! Freudig lächelnd und mit Anzug gekleidet, schüttelt er Camden erstmal die Hand (was wohl diesen auch selbst mindestens ein wenig überrascht, immerhin hatten die beiden letztes Jahr noch eine große Auseinandersetzung).


Lionel Jannek: „Servus, verehrte Zuschauer! Ich hoffe ihr seid ebenso begeistert, über diese Show, wie ich es bin hier sein zu dürfen. Zumindest solltet ihr es sein! Denn heute gibt es zur Feier des Tages etwas ganz Besonderes: Eine Echte. Wiener. Sacher. Torte.“


Das klingt ja schon einmal nicht schlecht. Das sehen auch die Fans so, die darauf wohl ebenso Lust hätten. Camden hört sich das Ganze amüsiert an. Er hat jetzt schon seinen Spaß und die ersten Zutaten noch nicht einmal in die Hand genommen. Stattdessen gibt er nur einen Daumen hoch, sodass die Ähnlichkeiten zu seinem Showlogo nur noch minimalst sind. Zustimmend nickt er seinem Backkollegen während der Vorstellung zu.


Thomas: „Na, wenn das mal nich was Feines is…also rein ins Gemüse. Lionel, um mich ‘n bissl auf The End vorzubereiten, wie machen wir’s? Überlegen wir uns einfach gemeinsam, was wir wie machen oder soll ich dich endmäßig einfach klein reden? Also quasi…öööh“


Er reißt den Kopf schnell zu beiden Seiten und schaut sich knapp um. Dann erblickt er aber noch etwas was ihm gar nicht gefällt.


Thomas: „Lio!“


Der Hobbybäcker zieht eine Schürze hervor und dreht sich dann zu LJ… der sich wohl gerade dabei ertappt fühlte, bei den Zutaten die Finger dran zu haben. Ist ja auch gutes Zeug dabei. Sofort zieht Jannek die Finger weg, als Camden sich zu ihm dreht und ihm die Schürze hinhält, sehr zur allgemeinen Belustigung. Der Österreicher zögert allerdings etwas…


Thomas: „So wie ich dich kenne, ist dieser Stoff den du da trägst nicht billig. Also entweder Schürze, … oder verhunzter Anzug.“


Das sieht letzten Endes auch LJ ein und er schlüpft, immer noch zögerlich, in die Schürze. Angefeuert von „SCHÜRZE! SCHÜRZE! SCHÜRZE!“ Rufen der Fans. Und da steht er nun: Anzug und Schürze… auf der Dynamite, mit Eselsohren abgebildet ist. Camden versucht sich so gut er kann, ein Lachen zu verkneifen (man will seinen Sponsor ja nicht vergraulen) und versucht sich mit Blick auf die Zutaten abzulenken.


Thomas: „Ah, also…So, du schmilzt jetzt die Kuvertüre da drüben, 130g. Wehe es sind mehr oder weniger….sonst….sonst…ööööh…“


Er schaut sich noch einmal um, dann fallen seine Augen aber auf etwas in Greifweite, was er direkt packt und demonstrativ durch die Luft.


Thomas: „Hier! Sonst hau ich dir das Nudelholz übern Dez!...Ok so? Klingt das nach End?“


Lacher bei den Fans. Auch LJ schmunzelt. Dann geht er seinem Auftrag nach. Peinlich genau wiegt er ab.


Lionel Jannek: „Ich denke aber nicht, dass ein Gramm mehr oder weniger den Unterschied macht, dass das Ding ungenießbar wird… anders als manche Leute in der Führungsriege. Bei denen reicht auch das Normalgewicht schon aus.“

Thomas: „Ein Gramm mehr oder weniger macht keinen Unterschied, lass das bloß nich Alex hör’n.“


Mit reichlich Spaß nimmt er dabei mittlerweile geschmolzene Butter aus der Mikrowelle. Dabei verschwimmt das Bild für einen Moment und man bemerkt einen kleinen Zeitsprung. Nachdem Jannek nun schon sorgfältig (?) die Form eingefettet und mit Mehl bestäubt hat, blickt er zu Camden rüber, der gerade damit kämpft den Puderzucker aufzubekommen.


Lionel Jannek: „Was könnte ich denn als nächstes tun?“


Camden blickt sich um und deutet mit einem Kopfnicken auf die 6 Eier die zusammengepfercht schon auf der Arbeitsfläche bereit liegen. Mit dem Daumen deutet zur Seite.


Thomas: „Öööh, och joa, kannste schonmal die Eier trennen?“


Dann widmet sich TomCam wieder der hartnäckigen Zuckerpackung, die wohl jemand mit einer Kindersicherung versehen haben muss.

Etwa 10 Sekunden später hört er ein „Erledigt. Sonst noch was?“.

Ungläubig über die Geschwindigkeit seines Partners dreht sich Camden um… wo die Eier nun nicht mehr an einem Fleck, sondern in regelmäßigen Abständen auseinandergelegt wurden.

Die Fans jaulen auf. Thomas allerdings muss darauf erstmal ausschnaufen. Und das ist sicher nicht nur der Packung Puderzucker geschuldet. Der Kopf kippt ab, das Schütteln ist Automatismus.


Thomas: „Biste nich der Spezi für Tiefschläge? Du wirst doch wohl wissen, wie du ‘n Ei kaputt kriegst…“


Der Österreicher hat einen kurzen Ah-Ha-Moment und zuckt dann entschuldigend mit den Schultern.


Lionel Jannek: „Wenn man ein paar Monate nicht mehr im Ring steht, kommt man aus der Übung…“


Nun packt der Österreicher nochmal eines der Eier und macht sich zum Zerschlagen bereit. Camden blickt nun doch etwas stirnrunzelnd zu seinem Partner und überlegt wohl reuig, ob es wirklich so eine gute Idee war, den Österreicher mit dieser Aufgabe zu betrauen. Insgeheim fragt er sich auch gerade, wie LJ es wohl geschafft hat, die Mehlpackung so einfach aufzubringen, während er hier so sehr mit dem Puderzucker kä-

KA-PUFF!

Beim Greifen der Tüte zerfliegt diese mehr oder minder in ihre Einzelteile und verteilt den Zucker über die Arbeitsfläche und die beiden Herren im Studio. Jetzt sieht der Oregono auch, wie die Tüte so leicht auf ging. Mit einem schelmischen „Ups“-Gesicht schaut ihn der Wiener an…Camden winkt nur ab.


Thomas: „Was soll’s, nur wer nix macht, macht nix falsch…Gegen End werde ich ja auch ‘n bissl rumfetzen müssen.“


So springt die Zeit wieder einmal ein wenig in die Zukunft, sodass eine Vanilleschote, die vorher noch auf der Arbeitsfläche liegt, einen Moment später im Teig verschwunden ist und sich Marmelade (oder Konfitüre, da gibt es einen Unterschied) und Schokokuvertüre auf der Theke eingefunden haben. Tatsächlich haben sich die Teigzutaten alle zusammengefunden. Jannek, der aussieht als hätte er im Zeitsprung in einen komplett weißen Anzug gewechselt, rührt und Camden schaut ihm über die Schulter.


Thomas: „Wenn ich dich jetz lobe, weil du Sachen gut ‘steif schlägst‘…muss ich dann sagen No homo oder eher sowas wie ‚Und dich schlag ich auch steif, End!‘, was meinste?“


Der Wiener lässt sich nicht ablenken, wischt sich nur mit der Rührhand mal den Schweiß von der Stirn. So verdeckt er sich und auch sein Schmunzeln.


Lionel Jannek: „Das mit dem Trashtalk solltest du noch ein wenig üben, da bleibst du lieber beim Backen…So, ich würde sagen, der ist fertig. Ab ins Rohr oder?“


Abschätzig und mit dezenter Skepsis schaut sich Camden die Mischung an.


Thomas: „Na wennde meinst.“


So schiebt er dem Superior die Springform entgegen, sodass der den Teig einfüllen kann. In der Zwischenzeit dreht sich Camden zum Ofen.


Thomas: „Beim Backen ist aber nicht nur das Vorheizen wichtig! Sondern in diesem Fall auch, dass die Ofentür eine Fingerbreite offenbleibt.“


Er blickt zu LJ, der ihn fassungslos anblickt und den Kopf schüttelt.


Lionel Jannek: „ICH steck den da ganz bestimmt nicht hinein, bei der Hi…ach NÖ!!!“


Von der Fingerbreite noch abgelenkt bemerkt er zu spät, dass er mit der Rührschüssel an der Springform lehnt, zu weit runtergeht und dafür sorgt, dass der ganze Teig kentert. Schon ist die Arbeit der letzten Minuten quer über den Boden verteilt.

Camden quetscht ein Geräusch durch Zähne und Lippen.


Thomas: „Meh…schöne Schokolade.“


Jannek scheint sein Malheur zu bereuen, hebt entschuldigend die Hände. Nun, das Superior bezieht sich scheinbar nicht auf alles… Aber Camden winkt schon ab.


Thomas: „Tjoa, was soll’s…nutzen wir halt die moderne Technik.“


Zeiteinblendung, eine Uhr, die innerhalb eine Sekunde eine Stunde verstreichen lässt und mit einem *BING* wieder zurück ins Backstudio schaltet, wo die beiden hinter einer…eindeutig handgemachten, aber trotzdem lecker aussehenden Torte stehen. Sogar die Präsentationsarme sind ausgestreckt.


Thomas: „Edel Lionel….verdammt edel.“


Lionel Jannek: “In der Tat... sieht fast so gut wie gekauft aus.”


Camden tritt einen Schritt zurück, zieht ein Schubfach auf, greift nach unten und nach kurzem Geklimper hält er zwei Kuchengabeln in der Hand, die er anbietend zwischen Jannek und sich hält. Mit einem Augenzwinkern begegnet er wieder seinem Assistenten.


Thomas: „Nach dir…wennde denn endlich mal was von mir probier’n willst.“


Innerlich platzt der Oregono sicher vor Erwartungsspannung, lässt sich äußerlich aber davon kaum etwas anmerken. Denn in der Vergangenheit hat er immer wieder versucht LJ zum Probieren seiner Kuchen zu bewegen. Muffins, Torten (sogar einmal hausgeliefert), … doch nie mit Happy End.

Ist heute die Nacht der Nächte?

Wird LJ endlich einen Camden-Kuchen probieren?

Jannek blickt Camden noch etwas an. Zögerlich… unschlüssig… skeptisch…

Doch dann greift er nach seiner Gabel… nimmt sich sein Tortenstück…

Die Fans stehen alle! Keiner sitzt! „YES“-Rufe!

Die Gabel gleitet durch den Kuchen… kommt auf der Gabel zu liegen… Die Gabel bewegt sich nach oben…

Raunen im Publikum und große Augen bei Camden…

So groß, dass LJ noch einmal absetzt und Camden etwas befremdlich anblickt… sehr zum Unmut der Fans!

EAT THE CAKE! EAT THE CAKE! EAT THE CAKE!“

Camden wendet sich etwas peinlich berührt ab, beobachtet das ganze Geschehen aber weiterhin im Augenwinkel.

Die Gabel hebt sich erneut… langsam… der Mund öffnet sich…

Das Stück ist im Mund! Der Mund geschlossen und es wird gut gekaut! Es ist geschehen!

Camden ist innerlich geradezu im siebten Himmel. Over One Year In The Making! Endlich ist es passiert! Dass die Fans total ausrasten, ist ja wohl klar. Camden kichert fast wie ein kleines Kind zu Weihnachten… was Jannek dazu bringt ihn erneut fragend anzublicken. Camden wechselt sofort zu einem seriösen Gesicht über.


Thomas: „Und? Was sagste…?“


Janneks Kopf wippt nachdenklich hin und her. Der Bissen wird runtergeschluckt… und das Fazit?


Lionel Jannek: „Geil.“


Erneut Jubel in der Halle. Ein klein wenig wohl auch wegen des ungewohnten Wortes aus Janneks Mund. Aber Sachertorte macht das eben mit einem. Camden grinst zufrieden… doch dann fällt sein Blick erneut auf den Fehlversuch von zuvor. Doch Jannek klopft ihm aufmunternd auf die Schulter.


Lionel Jannek: „Keine Sorge, Tom. Ich sorge schon dafür, dass diese Zutaten nicht verschwendet sind.“


PLÖTZLICH EIN CUT. UND WIR SIND IN DYNAMITES BÜRO.


Dynamite überprüft gerade einige Papiere die er zugestellt bekommen hat…


*Klopf Klopf Klopf*


Verwundert legt Dye die Papiere zur Seite und sieht etwas genervt aus.


Dynamite: „Ich habe doch gesagt, dass ich nicht gestört werden will!“


Widerwillig geht er zur Tür und öffnet sie. Ein unbekannter Bote steht, mit einem rundlichen Behälter, der mit einem Tuch abgedeckt ist, vor ihm. Der junge Mann blickt auf den Lieferschein.


Bote: „Herr Hooker?“


Dynamite: „Nein, Booker! Was wollen Sie?“


Bote: „Spezial-Lieferung.“


Der Bote nimmt das Tuch vom Behälter und bevor Dye noch fragen kann was das soll-


*QUAFLTSCH*


bekommt er ohne Vorwarnung, den ruinierten Sacher-Teig ins Gesicht! Die Fans bejubeln diese Aktion des Boten lauthals (So bekommt man jemanden an einem Abend over!), während Dye den Schock erst einmal verdauen muss (no Pun intended). So gut es geht wischt er sich den Schokoteig aus den Augen und sieht aus als könnte er jemanden den Hals umdrehen… der Bote ist allerdings bereits (wohlweißlich) schon weggegangen. Er erblickt den Lieferschein am Boden und liest den Absender…


Lionel Jannek


Jetzt lässt Dynamite einen lauten, verärgerten Schrei raus und wirft auch in seiner Wut einige Gegenstände durch sein Büro. Was er außerdem noch macht sehen wir nicht und wollen es vielleicht auch gar nicht, denn wir schalten erneut ins Kochstudio um.


CUT INS STUDIO.


Da stehen Lionel Jannek und Thomas Camden und mampfen genüsslich weiter. Bis Jannek wohl auffällt, dass sie wieder gefilmt werden. Er stößt Camden mit dem Ellbogen an und deutet in Richtung Kamera. Camden räuspert sich kurz und ringt um abschließende Worte… Von Jannek ist da keine Hilfe zu erwarten, der hat den Mund noch gehörig voll.


Thomas: „Tjoa… äh… ja, ich würde sagen, dat wars für heude, Leude.“


Schließlich hat nun auch LJ den Mund frei.


Lionel Jannek: „So ist es! Bis zum nächsten Mal bei ‚WHAT’S CAMDEN COOKIN‘?‘… Vermutlich dann wieder ohne mich.“


Der Österreicher stützt sich an der Arbeitsfläche ab und grinst in die Kamera.


Lionel Jannek: „Ach ja und Dye… wir sehen uns bei Doom’s Night.“


Einmal mehr frenetischer Jubel in der Sachsen-Arena, gepaart mit wechselnden „CAMDEN!“ und „LJ!“ Rufen. Camden setzt seine Kostprobe nun ebenfalls fort. LJ nimmt noch eine Gabel voll in den Mund… bevor ihm noch was einfällt.


Lionel Jannek: „Und übertreibs nicht, Dye. Zuviel Sachertorte ist nicht gesund für dich.“


Ein kurzes Kochstudio-Jingle ertönt und die Kamera zoomt von den beiden Herren weg, während diese zum Abschied winken.


Pete: „Das war eine… sehr interessante Einschaltung. Und einmal mehr hat Lio einen Weg gefunden unserem Boss eins auszuwischen.“

Sven: „Unfassbar was aus Lio geworden ist! Da muss ich mich ja schämen, dass ich ihn jemals unterstützt habe! Den Boss schikanieren ist ja schon schlimm genug, aber jetzt auch noch mit diesem Camden zusammen SOWAS… Ekelhaft! Aber eines sei gesagt: Wenn LJ weiß was für ihn gut ist, dann sollte er nach all dem was er bisher getan hat seine Visage bei Doom’s Night lieber nicht blicken lassen! Das könnte schwer nach hinten los gehen!“

Pete: „Warten wir es ab. Ich bin jedenfalls gespannt ob er wirklich auftaucht und wenn ja, wie.“


Singles Match:

Matthäus Meister vs. Scarecrow

Referee: Jack Bobo




Die Lichter in der Halle scheinen nahezu vollständig in Ruhepause zu gehen, als die tiefen Sounds von Whitechapels „Doom Woods“ aus den Boxen in die Arena dringen. Lediglich einige dunkelrote Scheinwerfer tauchen die von Nebel umschlungene Bühne in ein unheilvolles Schimmern. Der verdorbene, tote Wald in schwarz und weiß, dessen einzigen Farbstich dünne Rinnsale aus Blut darstellen präsentiert sich düster auf dem Titantron, die eiserne, rostige Vogelscheuche scheint im Hintergrund wie ein Jäger nur darauf zu warten zuschlagen zu können.

Auf der Bühne selbst nähert sich aus dem Bereich des Vorgangs langsam eine wohlbekannte, schemenhafte Gestalt dem Ring an, wobei die Umrisse größer und klarer werden, als sie droht den Nebelschleier zu verlassen.

Mit dem Einsetzen des Gesangs tritt er dann aus dem Nebel. Rot und Weiß zucken Blitze durch die Dunkelheit der Halle, leicht vornübergebeugt schnellt Scarecrows Kopf in abgehackten Bewegungen nach links und rechts, wobei hinter der zersplitterten Pestmaske natürlich auch die glühenden, roten Augen wieder scharf die Umgebung mustern.

Zerfetzt schleift der lange Ledermantel über den Boden, während die Leviathan Symbole wie eingebrannt auf den Handinnenflächen Scarecrows liegen.

Sven: „Pete, der fünfte apokalyptische Reiter ist wieder da.“
Pete: „In der Tat ein Stück her, dass wir Scarecrow so, und vor allem alleine, hier draußen gesehen haben, aber das hatte ja auch gute Gründe.“
Sven: „Joa, man war halt so ganz nebenbei damit beschäftigt sich zum Nummer 1 Herausforderer auf die Tag Team Titel zu machen. Gute Gründe? Es gibt halt keinen besseren Grund!“
Pete: „Tja aber apropos alleine: Wer das nicht ist, ist Scarecrows Gegner heute.“
Sven: „Das war natürlich alles wieder meisterhaft konstruiert, aber wenn es jemanden gibt, der sich in dieser Lage nicht hängen lässt, dann wohl Leviathan. Es mag ein Handicap Match sein, aber du und ich sollten uns nichts vormachen: Als Mitglied von Leviathan bist du nie allein. Und das weiß auch Scarecrow, der hier mit allem Selbstbewusstsein der Welt reingehen kann.“
Pete: „Ich glaube du stellst das ein bisschen zu einfach da, Handicap ist Handicap.“

Am Ring angekommen posiert Scarecrow noch einmal unter Feuerfontänen auf der Ringecke, bevor er langsam die Maske vom Gesicht zieht.

Sven: „Nur ein Weg es rauszufinden.“
Pete: „Allerdings.“



Can’t Stop Me Now“ von The Score ertönt zum zweiten Mal an diesem Abend. Und es bedeutet wohl schlechte Nachrichten für Scarecrow, der sich nun einer 2 gegen 1 Situation gegenüber sieht… oder doch nicht?

Denn Matthäus Meister ist zwar auf der Rampe, mitsamt seinem Titelgürtel über der Schulter, aber sein Partner lässt sich nicht blicken. Auch nach längerem Warten taucht Hott, sehr zum sichtlichen Missfallen von Meister, nicht auf. Wütend schüttelt er den Kopf und macht sich nun alleine auf den Weg zum Ring.


Sven: „Ich fass es nicht, dass Hott seinen Partner da einfach so hängen lässt!“

Pete: „Bei den Champions läuft nun schon seit einigen Wochen einiges falsch. Aber das überrascht mich nun doch…“

Sven: „Ist dem guten Hott etwa ein Handicap-Match nicht ehrenhaft genug?“

Pete: „Vielleicht hat es aber auch eher mit ihrer Diskussion von vorhin zu tun.“


Meister stapft durch die Ringseile, lässt den Gürtel fallen und stürmt sofort auf Scarecrow zu!


*Ding! Ding! Ding!*


Sofort drängt Meister seinen Gegenüber, mit all seiner Körpermasse, in die Ringecke. Dort folgen noch heftige Shoulder Blocks hinterher, bevor er Scarecrow mit einem Arm, aber ner Menge Schwung aus dem Ring befördert. Meister daraufhin mit einer abfälligen Geste in Richtung Rampe, was wohl an seinen Partner gerichtet war. Er lässt außerdem alle wissen, dass er es auch ohne Hott schafft.


Sven: „Meister tut wieder einmal das was er am besten kann: Seine ganze Stärke ausspielen und Dominieren.“

Pete: „Ein Handicap-Match wäre führ Scarecrow wirklich fatal gewesen… aber man muss sich die Frage stellen, ob das hier nicht auch schon schlimm genug ist.“


Scarecrow müht sich nach diesem harten Fall auf den Apron, wo allerdings schon Meisters übergroße Pranken auf ihn warten. Geistesgegenwärtig aber lässt sich Scarecrow fallen und erwischt so Meister am obersten Seil mit einem Slingshot. Scarecrow will nachsetzen und geht in die Seile, doch seine Clothesline bringt Meister nur kurz zum wackeln. Er versucht es nochmal, wird aber von Meister mit einer Military Press hochgehoben und dann einfach wie ein Sack Erdäpfel auf die Matte fallen gelassen.


Pete: „Bärenstärke, Intelligenz, Widerstandsfähigkeit… was für eine Blaupause eines Kolosses.“

Sven: „Ein Koloss der, im Gegensatz zu Hott, außerdem bereit ist alles für den Erfolg zu tun!“


Meister geht in die Seile und zeigt einen Legdrop, dem Scarecrow aber gerade noch ausweichen kann! Sofort setzt er mit einem Diving Dropkick und Tritten nach. Am Besten den Riesen gar nicht erst auf die Beine lassen. Meister aber packt sich Scarecrow mit einer Hand an der Gurgel… kassiert dafür aber sofort einen Kniestoß. Weitere Kicks und Tritte folgen, bis Meister einen abfängt und in einen Exploder Suplex verwandelt!

Meister macht sich nun zu seinem Pounce Tackle bereit, doch als er auf Scarecrow zuläuft weicht dieser aus und Meister landet in der Ringecke! Scarecrow springt auf das zweite Seil und landet einen Double Foot Stomp in den Rücken von Meister.


Sven: „Wir reden hier so munter über den Champion, aber Scarecrow ist ja schließlich auch nicht von Pappe!“

Pete: „Kreativ, Trickreich, Unvorhersehbar… Nicht umsonst sind er und Mykru die Herausforderer auf die Titel!“


Meister richtet sich langsam wieder auf und Scarecrow lauert ihm bereits auf…


COMING OF WAR!


So hätte er es wohl gerne, aber er bekommt Big Matt nicht hoch. Nach zwei Ansätzen befreit sich Meister mit einem Hip Toss. Scarecrow aber will weiter am Ball bleiben, auch wenn in seinem Kopf wohl nun die Rädchen drehen wie er ohne seinen Finisher diesem großen Mann besiegen soll. So läuft er aber direkt in einen SPINEBUSTER von Meister! Der macht sich erneut für den Pounce Tackle bereit und landet diesen auch auf heftige Art. Wie ein Flummi federt Scarecrow aus der Ringecke zurück und in die Ringmitte, wo er benommen liegen bleibt. In seinem unberechenbaren Flug hat er allerdings auch Referee Bobo erwischt der nun ebenfalls am Boden liegt! Meister sieht das natürlich mit Freuden und denkt sich wohl „Wer braucht schon diesen David?“. Seelenruhig verlässt er den Ring und schnappt sich einen Stuhl. Zurück im Ring deutet MM an, dass er nun Schluss machen wird…

Bis auf einmal merkwürdige Geräusche erklingen. Meister blickt sich um und sieht auf der Videowall einen Backstage-Bereich der gefilmt wird. Die Kamera schwenkt und da steht Mykru. Der lächelt in die Kamera und MM fragt sich was das soll.

Ein weiterer Schwenk der Kamera und da…


Sven: „David Hott!!“

Pete: „Da ist er also! Er hat das Match nicht verweigert, er wurde attackiert!!! Wir brauchen Hilfe da hinten!“


Meister sieht das und weiß nicht wie er reagieren soll… da trifft ihn von hinten der SERPENTS KISS!!!

Pete: „Woah! Da hat jemand in Lunas Trickkiste gestöbert!“


Meister ist völlig überrumpelt! Wird aufgerollt! Bobo ist da!


1…


2…


3!!!


Sven: „Unfassbar!!! Scarecrow gewinnt das Ding!“

Pete: „Meister war durch Mykrus Aktionen abgelenkt und wurde beinhart überrascht!“

Sven: „Das wird Meister überhaupt nicht schmecken…“

Pete: „In der Tat, eine Niederlage vor dem Pay-Per-View die gar nicht gut tut. Und Hott auf seine Weise-“

Sven: „NEIN! Ich meine, dass Hott gerade mitverantwortlich war für Meisters Niederlage! Das wird wieder zurecht Ärger für Hott geben!“

Pete: „Er wurde attackiert!“

Sven: „Hätte man auch vermeiden können!“


Scarecrow verlässt siegreich den Ring, während wir auf der Videowall sehen, wie ein offenbar wiederauferstandener Hott sich nun mit Mykru prügeln will, während Security die beiden Männer trennt. Meister kommt langsam auch zu sich und fügt schnell die Puzzleteile zusammen was da gerade passiert ist. Mit hochrotem Kopf und Mörder-Mine schnappt er sich seinen Titelgürtel und stapft Scarecrow hinterher. Der zwar zusieht, dass er sich zügig aus dem Staub macht, aber dabei trotzdem Meister noch weiter provoziert.


Pete: „Na das kann ja heiter werden beim Pay-Per-View! Werden die Spielchen und Tricks der Birds am Ende für den Titelgewinn reichen?“

Sven: „Wenn sich die Hautevolee wegen ihrer Situation nicht schleunigst was einfallen lässt, dann sieht es fast so aus! Ein Picknick wird das jedenfalls für keines der beiden Teams!“



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Danke an alle Schreiber!!!