Hunk: „Oh man, diese Sara de Witt ist echt eine heiße Schnitte oder?! Ich meine, habt Ihr das Outfit heute gesehen?! Der Waaahnsinn!“ Joe Jobber: „Hehe, krieg den Mund mal wieder zu, Hunk! Du sabberst ja fast! Aber Recht hast du natürlich schon. Da könnte man richtig ins Schwärmen geraten, hach.“ Parn: „Leute, bitte! Und Ihr wundert Euch noch, warum Ihr aktuell keine Matches bekommt. Vielleicht mal weniger gaffen, und dafür wieder mehr trainieren!“
Die drei wohlbekannten Edeljobber der GFCW schlendern gemütlich Seite an Seite durch den Backstagebereich. Hunk schlürft dabei genüsslich einen Milch Shake, Joe pfeift sich ein dick belegtes Sandwich rein und Parn blättert in einer Auto-Zeitschrift herum. Die lassen es sich so richtig gut gehen. Können sie ja auch, denn schließlich steht keiner der drei heute Abend auf der Card, was sie aber scheinbar nicht im Mindesten davon abhält, hier anwesend zu sein und sich im Cateringbereich auf Firmenkosten durch zu schlemmen.
Hunk: „Ach du musst mal ganz still sein, Parn! Wann hattest du denn dein letztes Match?“ Parn: „Hast ja Recht. Vielleicht sollten wir uns mal aktiv beim Comissioner in Erinnerung rufen, was meint Ihr?“ Joe Jobber: „Warum eigentlich nicht. Schaden kann es ja auch nichts, ein noch schlechteres Standing können wir gar nicht mehr bekommen.“ Hunk: „Traurig, aber wahr. Hey, da vorne ist doch Maxxx‘ Büro. Lasst uns einfach mal nachschauen, ob er da ist!“
Kurzentschlossen stiefeln die drei schnurstracks zu dem Büro herüber. Gerade will Joe Jobber an die Tür klopfen, als diese ruckartig aufgeht und ein Mann heraustritt, der unsere Jobber fast über den Haufen rennt. Es ist nicht Jimmy Maxxx. Obwohl von ähnlicher Größe wie der Kalifornier, eher sogar noch etwas kleiner. Dafür aber deutlich breiter und muskulöser. Der Mann, der hier vor unseren Gelegenheitswrestlern steht, kann nur als äußerst kompakt beschrieben werden. Klein, aber dafür unglaublich kräftig. Quadratisch, praktisch, gut könnte man auch sagen. Er trägt eine verwaschene Jeans und ein schwarzes Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln. Die langen, nassen Haare sind hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden. Er steht einfach nur da und schaut die drei an. Dann schließt er die Tür. Sein Blick ist grimmig, aber nicht unfreundlich.
Joe Jobber: „Ähm, entschuldigen Sie bitte, wir wollten zum Comissioner, dürften wir mal durch?“
Der Mann reagiert nicht.
Parn: „Hallo, sind sie etwa schwerhörig?! Sie blockieren die Tür. Wir müssten mal durch! Wir haben Sie doch höflich gebeten, es wäre überaus freundlich, wenn Sie mal zur Seite gehen könnten.“
Wieder zeigt der Mann keinerlei Reaktion. In seinen mürrischen Blick mischt sich der Hauch eines Schmunzelns, so als würde er sich insgeheim darüber freuen, hier sein Spielchen mit den dreien zu treiben.
Hunk: „Also das reicht mir jetzt! Wir lassen uns doch hier nicht zum Narren halten! Wir sind drei zu eins in der Überzahl. Los jetzt!“
Hunk macht Anstalten, den Unbekannten an der Schulter zu packen, um ihn unsanft zur Seite zu schieben. Doch dazu kommt es nicht. Der kleine Mann weicht geschickt aus und schlägt Hunk gleichzeitig blitzschnell den Milch Shake aus der Hand, so dass dieser genau auf Joe Jobber landet, dessen Shirt jetzt total versaut ist.
Joe Jobber: „NEIIIN! Fuck, was soll denn das?! Spinnst du total?!“
Hunk ist so perplex, dass er erstmal gar nicht reagiert, und auch Parn schaut unentschlossen drein, so als überlege er, wie auf diese Unverfrorenheit nun zu reagieren sei.
Joe Jobber: „DUU!!! Jetzt reicht es mir aber endgültig! Du hast es zu weit getrieben, jetzt …“
Aber Joe beendet den Satz nicht, denn in dem Moment zuckt der Unbekannte minimal nach vorne, und unsere drei Athleten weichen sofort zurück. Irgendetwas an diesem Mann sagt ihnen wohl, dass es besser wäre, sich nicht auf eine körperliche Konfrontation mit ihm einzulassen, trotz der Überzahlsituation. Der unbekannte Mann tritt dann blitzschnell an den Jobbern vorbei und ist verschwunden. Scheinbar hat er genug davon, mit den Workern seinen Schabernack zu treiben. Diese schauen ihm fassungslos nach.
Parn: „Also das ist … Ich … so etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt. So ein Rüpel!“ Joe Jobber: „Wie sehe ich denn jetzt aus?! So kann ich doch nicht zu Jimmy Maxxx rein!“
Wieder geht die Bürotür ruckartig auf, und ein GFCW Mitarbeiter im Anzug streckt seinen Kopf hervor.
GFCW Mitarbeiter im Anzug: „Was ist denn hier draußen los, verflucht?! Wir versuchen hier zu arbeiten, so eine Show stellt sich nicht von alleine auf die Beine!“ Hunk: „Ähm … Wir wollten zu Jimmy Maxxx. Ist der Comissioner da?“ Mitarbeiter: „Was wollt Ihr von ihm? Matches?! Dachte ich es mir doch. Das tut mir echt Leid für euch, aber just gerade haben wir einen neuen Wrestler unter Vertrag genommen, Ihr habt ihn nur knapp verpasst. Für euch ist leider erstmal nichts da, aber wenn wir wieder Leute brauchen sollten, rufen wir Euch als Erste an, versprochen. … Meine Güte Jobber, ziehen Sie sich ein neues T-Shirt an, wie laufen Sie hier nur herum, was sollen denn die Leute denken?!“ Joe Jobber: „Aber …“
Doch bevor Joe irgendetwas erwidern kann, hat der Mitarbeiter die Tür schon wieder zu geknallt.
Parn: „Das glaube ich jetzt alles nicht …“
Und mit den drei völlig überrumpelten Jobbern fadet diese Szene aus und War Evening aus Kassel geht in einen Werbebreak.
Die Halle ist voll mit begeisterten Zuschauern die ihre Superstars feiern und mächtig Stimmung machen. Die Halle ist voll mit einem Lichtermeer aus der Lichtanlage und aus der Soundanlage erklingt nun Prey for Me von Korn, was unseren Commissioner ankündigt. Wie immer in gewohnter Weise kommt er auf die Bühne, gefolgt von Michael Payne mit Rotten Galaxy Championship.
Langsam laufen beide die Rampe herunter, unter lautem Buhrufen der Fans der GFCW. Auf seiner Brust prangert wie immer das „Don´t use Dynamite“ Logo, er betritt den Ring und lässt sich vom Team ein Mikrofon reichen. Hinter ihm baut sich wie gewohnt Payne auf.
Jimmy Maxxx: „Guten Abend GFCW Fans! Am heutigen Abend, kurz nach einer grandiosen Großveranstaltung, bietet die GFCW ihnen eine weitere angeheizte Show, wo wir nun das Match des Rotten Galaxy Champions sehen werden gegen den Puppenspieler. Doch bevor wir zu diesem Match kommen, wird noch eine Frage beantwortet die mir oft gestellt wurde die letzten Tage. Was genau wird Michael Payne mit seinem Vertrag machen?“
Ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Berliners, Payne dagegen regungslos.
Jimmy Maxxx: „Die Antwort ist ganz einfach und auch wenn ich gesagt habe, das die Verträge nur BIS Title Nights gelten wird jeder meine folgende Handlung verstehen und die Wichtigkeit dieser Entscheidung.... denn wir fordern Dynamite!“
Ein Jubel gemischt mit Raunen geht durch die Halle als Jimmy den Vertrag auspackt.
Jimmy Maxxx: „Ganz genau, Dynamite! Ich fordere mit dem Vertrag von Michael Payne ein Match gegen Dynamite. Wo mein Vertreter Michael Payne gegen einen Vertreter von Dynamite antreten wird. In einer Matchart die als Synonym für die GFCW steht.... einem Beercastle Match!“
Pete: „Die Matchart die Sid the Scum berühmt gemacht hat!“ Sven: „Auch nur einer von Dynamites Versagern.“
Jimmy Maxxx: „Und in diesem Match, da wird nicht nur einfach der Rotten Galaxy Championship auf dem Spiel stehen oh nein..... Nein ich will mehr als das. Dynamite, die Zeit ist gekommen nach einem Jahr wo ich die GFCW erfolgreicher führte als du die letzten Zehn Jahre. Die Zeit ist gekommen, um All In zu gehen am Pokertisch!“
Pete: „Was meint er damit?“ Sven: „Jetzt sei doch mal ruhig, er wird es uns erklären!“
Jimmy Maxxx: „Was das heisst wirst du dich gerade fragen Dymaite in deinem stinkigen alten Büro das nach alte Herren Furz riecht... Ganz einfach! Ich will alles! Ich möchte nicht nur die Kontrolle über die Shows, ich möchte die GFCW!!
Ein riesiges Buhkonzert folgt dieser schockierende Aussage.
Jimmy Maxxx: „Wenn mein Wrestler, Michael Payne, das Match gewinnt. Wirst du mir die komplette GFCW überschreiben! Kein Comeback, keine Lücken kein gar nix. Ich werde der größte Star am Promoterhimmel des Pro Wrestling! Dann werden wir alle deine alten beschissenen Konzepte abschaffen. Neue Titel, neue Deko, neue Shows! Weg mit diesem beschissenen überdrehten und völlig kaputten Finest Hour Turnier, stattdessen wird unter meiner Vision etwas zurückkehren was die GFCW schon lange gebraucht hat.... ULTRA VIOLANCE!!!!“
Wieder ein Raunen aber gefolgt von Buhrufen.
Jimmy Maxxx: „Außerdem wird der Rotten Galaxy Championship zum dritten offiziellen Championship der GFCW Historie! Und du? Du wirst nur eine schlechte Erinnerung bleiben, genau wie die Zehn verlorenen Jahre der GFCW!“
Das Buhkonzert wird lauter und lauter...
Jimmy Maxxx: „Jedoch, da ich ein fairer Sports und Geschäftsmann bin wie jeder weiß, werde ich auch etwas aufs Spiel setzen. Doch nicht nur irgendwas nein.... gleiches Recht für Alle! Wenn Michael Payne das Beercastle Match verliert, werde ich die GFCW verlassen.... FÜR IMMER!!!“
Ein lauter Aufschrei von Jubel unter den Fans in der Halle.
Jimmy Maxxx: „Richtig gehört, kein Wrestler oder Managervertrag nix.... wenn Michael Payne mich nicht zum Besitzer der GFCW macht, bin ich durch mit dieser Geschichte. Keine Tricks, keine Hintertüren. Ich werde die GFCW komplett verlassen und nie wieder zurrückkehren! Keine nervigen, sinnlosen bescheuerten Promos mehr wie ihr Spinner da draußen auf euren Dirt Sheets immer schreibt. Kein Gejammere mehr, keine 1000 Gimmicks mehr oder Titelträume. Alles oder Nichts! Das größte und wichtigste Match in der Geschichte der GFCW, meiner Geschichte und die von Dynamite! Ich gebe dir in der nächsten Show Zeit, dich zu melden Dynamite! Wenn nicht, sehe ich das als automatische Aufgabe deinerseits an und erkläre mich am Ende der Show zum Sieger! Und nun zeigt mein Bodyguard warum er mich bei Title Nights zum neuen Besitzer der GFCW machen wird!“
Nun verlässt er den Ring und Michael Payne wartet auf den Puppenspieler....
Wir befinden uns in den Backstagegängen der Arena. Man hört schon aus der Ferne Stimmen die sich unterhalten. Nach kurzer Zeit sehen wir auch wem diese Stimmen gehören. Ins Bild kommen Don Sheen und Lisa. Der Rich Guy, schon voll in Ringmontur und mit seiner blauen College Jacke, seine Managerin derweil mit einem wunderschönen bordeaux farbenen, langen Abendkleid. Die Zwei schlendern den Weg entlang und tuscheln miteinander als auf einmal Lisa den Finger hebt.
Lisa: „Donny, schau mal wer da drüben ist.“
Genau das tut der dann auch. In die Richtung, in die Lisas ausgestreckter Arm samt Zeigefinger zeigt. Und seine Miene wird sofort finster. Genau das hat ihm gerade noch gefehlt. Denn da ist noch jemand. Nur wenige Meter Luftlinie von Lisas Fingerspitze entfernt.
Der Mathematiker, Alex Ricks. Direkt neben dem Vorhang, der die Fans von dieser Szenerie ausschließt, sodass ihnen nur die Leinwand übrig bleibt. Doch hören kann man sie bestens. Also auch den leichten Jubelausbruch beim Anblick Ricks'. Nur der Don, der freut sich eben nicht darüber, dass der Freiburger dort wie der passivste Türsteher aller Zeiten mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor ihm steht und ihn emotionslos anstarrt.
Alex: Und?
Simpel, aber es reicht um Sheen auf 180 und darüber hinaus zu bringen. Voller Verachtung stampft er auf seinen „Kollegen“ zu, baut sich vor ihm auf und brüllt ihn regelrecht an.
Don Sheen: „WAS MACHST DU HIER? ICH HAB JETZT KEINE ZEIT FÜR SO EINEN KINDERGARTEN MIT DIR!!
Und so will er sich einfach an Ricks vorbeischieben und zu seinem Match in die Halle, aber genau vor seiner Nase streckt Alex den Arm aus. Versperrt den Weg, blockiert den Rich Guy ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Natürlich wäre es ein Leichtes für den Erdinger, den Arm einfach wegzustoßen, sogar zu brechen...aber diese Dreistigkeit des Mathematikers sorgt beim Don eher für Fassungslosigkeit. Vor Wut schäumend starrt er seinen Gegenüber an, während sich Lisa bedeckt im Hintergrund hält. Bloß nicht zwischen diese beiden Streithähne geraten.
Don Sheen: Was willst du?!
Ricks' Arm bleibt ausgestreckt, aber nun geht zumindest seine Blickrichtung zur gleichen Seite. Augenkontakt mit Don Sheen. 2 Augen, die vor Hass in Flammen sind und 2, die vor Eiseskälte erstarren.
Alex: Ich warte auf deine Erklärung. Deine Entschuldigung. Dein Versuch, irgendwie noch zu verhindern, dass ich dir bei der erstbesten Gelegenheit eindeutig und nachhaltig klar mache, dass man mich nicht zum Feind haben sollte. Bei dem Talent von uns beiden steht seit dem Beginn unserer GFCW Karrieren fest, dass wir irgendwann aufeinander treffen werden. Und nach all deinen Aktionen in unserer gemeinsamen Vergangenheit will ich dir hier nur noch eine letzte Chance geben, deine kommende Niederlage gegen mich weniger schmerzhaft zu machen. Also...
und dann macht er den Weg wieder frei. Verschränkt die Arme wieder hinter seinem Rücken. WENN der Don also gehen will, dann soll er das tun. Das würde dem Mathematiker offensichtlich als Antwort reichen. Aber irgendetwas muss passieren.
Alex: Ich warte.
Zur Verwunderung beider Parteien schiebt sich auf einmal die zierliche Lisa zwischen die Beiden. Beruhigend blickt sie erst ihren Rich Guy, dann den Mathematiker an.
Lisa: „Was soll eigentlich immer der Streit mit euch beiden? Meine Güte, könnt ihr euch nicht einfach einmal zusammenreißen?“ Don Sheen: „Was heißt hier zusammenreißen? ER ist Schuld daran, dass ich nicht den Sieg für unser Team nach Hause bringen konnte. ER ist der Grund, wieso wir verloren haben. Wer hat denn alle eliminiert? ER oder ich? Sorry Lisa, aber das ist eine Sache zwischen ihm und mir.“
Sanft schiebt er seine Managerin aus dem Weg. Diese stößt ein leichtes Seufzen aus und geht langsam wieder in den Hintergrund. Sheen geht währenddessen noch einen guten Schritt in Richtung Alex Ricks, so dass die beiden Köpfe nur noch wenige Centimeter trennen.
Don Sheen: „Du willst eine Entschuldigung von mir? DU? Für was? Dafür dass du der Grund dafür warst, dass wir verloren haben?“
So dreht sich der Mathematiker nun also komplett zum Rich Guy. Atmet tief durch. Seine Miene verzieht sich. Diese Niederlage nervt ihn, das weiß man, ausnahmsweise sieht man es ihm sogar an. Aber dieser Kommentar bringt seine Wut noch ein Stückchen weiter. So wird auch der Winkel seiner Augenbrauen spitzer. Seine Handhaltung löst sich, der rechte Zeigefinger wird auf den Freiburger selbst gerichtet.
Alex: ICH wurde nach deinem Angriff eliminiert. Keine Ausrede oder Entschuldigung. Fakt. Ich hätte es wissen müssen. Man darf dir nicht trauen, ich durfte nicht von falschen Voraussetzungen ausgehen. Dafür muss ich mich bei Johnboy und Jason entschuldigen. DU hingegen...
der Zeigefinger dreht seine Position um 180°.
Alex: wurdest eliminiert, weil du von meinem bloßen Anblick eingeschüchtert warst. Unbegründet. Denn ich wollte auch zu diesem Zeitpunkt nur klar stellen, dass niemand sonst in diesen Kampf eingreift. Wir hatten eine Abmachung und ich stehe zu meinem Wort.
Glaubt Ricks diese Worte selber? Oder geht er wirklich davon aus, dass der Don auch nur ein einziges Wort davon glaubt? Man weiß bei ihm ja nie so genau.
Alex: Aber diese Abmachung ist jetzt vorbei. Und wenn du vor zwei Wochen schon vor meiner Anwesenheit Angst hattest...wie ist es dann jetzt? Jetzt, wo unsere Abmachung vorbei ist? Immerhin WEISST du jetzt, dass ich dich auseinandernehmen werde. Jetzt sofort, wenn du willst.
Mit diesen Worten ballt der Mathematiker tatsächlich seine Hände zu Fäusten. So sehr hat ihn in seiner Zeit in dieser Liga wirklich noch niemand auf die Palme gebracht. Und würde er dem Don auch noch so gerne hier und jetzt sofort die Visage polieren...irgendwie schafft er es dennoch, sich unter Kontrolle zu halten und manierlich zu wirken. Aber er hofft einfach auf eine falsche Aktion seines Gegenübers. Als würde er den Don bitten, ihm einen Grund zu geben, ihn hier und jetzt einzustampfen.
Don Sheen: „Komm schon Alex. Komm schon. Mein Oberarm ist größer als dein Oberschenkel und du willst mir jetzt drohen? Überleg dir besser was du machst, sonst dreh ich den Spieß um und nehme dich auseinander! Aber weißt du was? Nicht heute. Heute habe ich andere Sorgen. Heute kümmere ich mich erst einmal um die bayerische Ehre und werde Crutch vernichten. Mach dir Gedanken, was du sagst Alex. Aber heute kannst du mich in Ruhe lassen. Meine Gedanken werden schon wieder zu dir wandern, wenn ich es für nötig halte. Das... ist nur eine logische Konsequenz.“
Tief blickt der Rich Guy seinem Gegenüber in die Augen. Kein Lachen dieses Mal. Keine Emotion des Dons. Wie reagiert Alex Ricks auf einen so ernsten, fokussierten Don Sheen?
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Er starrt ihn an. Nicht wie sonst. Nicht mit leerem Blick eher durch ihn hindurch. Nein. Er starrt Don Sheen direkt in die Augen und wenn der Rich Guy eine Seele haben sollte, dann starrt der Mathematiker auch diese direkt an. Es liegt Spannung in der Luft. Genug, um einen ganzen Media Markt am Laufen zu halten....aber die Spannung in Ricks' Fingern löst sich. Die Fingerknöchel nehmen wieder Farbe an. Die Faust wird gelockert.
Blitzschnell und starr reißt er den Arm hoch, zeigt mit Zeige- und Ringfinger auf seine Augen, dreht die Hand sofort, deutet mit dem Zeigefinger auf den Erdinger. Kein Blinzeln, kein Zucken. Einfach nur die Hand, die wie eine Peitsche durch die Luft schlägt.
Und der Mathematiker grinst. Die Fratze eines Teufels. Aber mit genau dieser Fratze schaut er seinen Gegenüber noch ein letztes Mal an...und geht dann aus dem Weg.
Er geht einfach weg, in Richtung Backstagebereich. Der Kopf noch immer in Richtung Sheen. Aber Ricks geht...
Alex: Viel Glück...für alles.
Sarkastischer kann man diese vier Worte kaum äußern. Aber der Mathematiker zeigt Emotionen. Verliert er die Kontrolle? Ist es das, was der Don will? So oder so lässt der Mathematiker ihn hier allein. Der erste Angriff wurde abgewiesen.
Pete: „Liebe Zuschauer ich erfahre gerade das wir nun Backstage zu einer speziellen ankündigung schalten....“ Sven: „Ja wir lauschen jetzt den Worten unseres großartigen GFCW Anführers...“ Pete: „Ach Sven.....“
In dem Moment schaltet die Kamera weg in den Backstage Bereich zum Schreibtisch in Jimmy´s Büro. Dieser sitzt hinter seinem Tisch, mit den Händen geballt auf dem Tisch, starrer Blick gerade auf die Kamera gerichtet wirkt er etwas angespannt und auch schlecht gelaunt.
Jimmy Maxxx: „Meine Damen und Herren, ich habe mich dazu entschlossen mich nun in die Show schalten zu lassen um ihnen eine wichtige Mitteilung zu übermitteln. Ich habe mich nach mehrfacher Beratung des GFCW Office dazu entschieden, Banega nach seinem unsportlichen und der Promotion schadenden Verhalten auf unbestimmte Zeit zu suspendieren. Ich enthebe ihn auch hiermit seinem Status als GFCW Intercontinental Champions und erkenne ihm den Titel ab. Der GFCW Intercontinental Championship ist hiermit Vakant und ohne Besitzer!“
Ein kurzer Blick auf das Blatt vor ihm, während aus der Halle verwunderte Buhrufe zu hören sind. Keine sehr populäre Entscheidung.
Jimmy Maxxx: „Außerdem wurde entschieden, das in der kommenden Show eine Over the Top Rope Battle Royal stattfindet. In dieser Open Invetational Battle Royal ist jeder eingeladen der kein anderes Match hat und teilnehmen möchte. Als ersten Teilnehmer natürlich kündige ich Rotten Galaxy Champion Michael Payne an. Die restlichen Teilnehmer kündigen sich bitte bis zur nächsten Show offiziell beim GFCW Office an. Ich danke für ihre Aufmerksamkeit!“
Dann schaltet die Kamera wieder in die Halle zu Pete und Sven.
Pete: „Was für eine Neuigkeit... Banega ist nicht mehr Champion!“ Sven: „Wen wunderts? So wie er sich aufgeführt hat nachdem er sich nen neuen noch beschisseneren Namen zugelegt hat?“ Pete: „Bleib doch mal Professionell Sven...“ Sven: „Bin ich doch? Niemand legt sich mit unserem Commissioner an!“
Im Interviewbereich steht McMüll bereit. Der Hall of Famer ist geschniegelt und gestriegelt wie es sich für einen GFCW-Hall of Famer gehört. Und er grinst. Denn er weiß, dass er heute einen seltenen Gast begrüßt. Einen Mann, der ihn gerne als seinen „Haus-und-Hof-Interviewer“ bezeichnet.
McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy, hier an dieser Stelle ist es mir eine große Freude euch meinen Interview-Gast vorzustellen, der in wenigen Minuten in den Ring steigen wird, um am heutigen Main Event teilzunehmen. Bitte empfangt mit mir zusammen, Oberpollings own, Jason Crutch!“
Jubel brandet auf in der Rothenbach-Halle. Waren die Fans zuvor schon angeheizt, so freuen sich die Crutch-o-Maniacs jetzt erst recht, als sie ihren Liebling auf dem Titan Tron sehen. Der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion trägt wie immer die schwarz verspiegelte Sonnenbrille. Heute in tiefblauer Wrestling-Leggins mit den weißen „Jason“ und „Crutch“ Lettern auf dem rechten und linken Bein. Oben rum darf die schwarze Weste mit dem „Crutch-o-Mania“-Aufdruck nicht fehlen. Freundlich schüttelt er seinem Haus-und-Hof-Interviewer die Hand und legt dann einen Arm um ihn.
Jason Crutch: „Mülli, alte Socke. Wie lange ist das schon her, hm?“ McMüll: „Ich weiß es nicht, Jason. Aber es ist viel Zeit vergangen, seit du das letzte Mal hier bei mir standest. Jason, nur ein paar kurze Worte. Wie ist es dir in den letzten Monaten ergangen?“
Der Oberpollinger nimmt den Arm von McMüll. Gute Frage. Wie ist es ihm denn ergangen? Er stand lange nicht mehr bei einem Interview. „Nervös“ wäre wohl übertrieben, wenn er seine Gefühlswelt gerade beschreiben müsste. Lange genug ist er im Geschäft. Es ist Routine. Dennoch ist es ein eigenartiges Gefühl, jetzt wieder hier zum Interview bereit zu stehen. Und vor allem: Direkt zu seinen Crutch-o-Maniacs zu sprechen.
Jason Crutch: „Du machst es mir zu Beginn hier nicht einfach, Mülli. Alle Welt weiß, insbesondere die Crutch-o-Maniacs, dass ich in 2016 ein Auf und Ab erlebt habe. Es lief nicht gut für mich. Wenn ich mir meine Bilanz so ansehe, fühle ich mich an meine Anfänge hier in der GFCW zurückversetzt. Ich hatte Anlaufschwierigkeiten. Vergleiche ich die Zeit mit damals, so fallen Gemeinsamkeiten auf: Ja, die Fans liebten mich. Sie lieben mich auch jetzt. Ja, ich habe top Matches bestritten. Die habe ich auch in 2016 bestritten. Meine Sieg-Niederlagen-Bilanz ließ dennoch zu wünschen übrig. Und so ließ sie auch 2016 zu wünschen übrig. Und genau wie damals, als ich gezwungen war zu pausieren, habe ich mich in 2016 freiwillig dazu entschlossen, zuhause meinen weiteren Werdegang zu überdenken.“
Damals wurde ihm die ärztliche Freigabe von Dr. Sigmund F. Reuth entzogen. Um aber präsent zu bleiben, engagierte sich Jason Crutch mal als Fanartikelverkäufer, mal als Ticketverkäufer am Eingang der Halle oder als Staffmitglied im Backstage-Bereich. Erinnerungen an diese Zeit werden wach, man sieht es an Crutchs Gesichtsausdruck und anhand der Pause, in der er die damalige Zeit reflektieren lässt. Doch dann setzt er fort.
Jason Crutch: „Es gibt durchaus Parallelen. Und genau wie damals nutzte ich die Pause für einen Reset. Nach der Niederlage gegen Lex Streetman bei der Anniversary Show wurde mir bewusst, dass ich mir selbst darüber klar werden musste, wo es mit Jason Crutch hingehen sollte. Ich setzte mir das Finest Hour Turnier als Ziel. Dort sollte meine Stunde schlagen. Ich wollte mit einem BÄM zurückkommen, das Turnier gewinnen und wieder zurück an die Spitze der GFCW schießen. Dorthin, wo ich mich nach 2015 immer noch sehe.“
Jubel bei den Crutch-o-Maniacs. Laute „JA-SON, JA-SON, JA-SON“-Rufe werden laut und veranlassen den ehemaligen GFCW-Heavyweight-Champion dazu, eine Pause zu machen, da ihn sonst niemand mehr versteht. Zweifelsfrei: Er ist immer noch einer der, wenn nicht DER beliebteste Superstar in der GFCW.
Jason Crutch: „Nur leider gab es Komplikationen. Ich traf auf Zeus. Ich traf auf den aktuell amtierenden GFCW-Heavyweight-Champion. Und als ich durch Eingriff seines miesen Managers Aristides aus dem Turnier ausschied, wurde mir einmal mehr bewusst, wie der Hase läuft: Du musst eine Drecksau sein, um in diesem Business zu bestehen. Es funktioniert wohl nur noch, wenn du bescheißt. Ich ging also wieder nachhause in unser wunderschönes Niederbayern, reflektierte einmal mehr. Es tauchte ein Interview auf, das ich heute bereue. Denn ich benahm mich weinerlich und beschwerte mich über die Gegebenheiten der aktuellen GFCW. Ich beschwerte mich darüber, dass ehrliche und integre Männer wie ich oder auch Johnboy Dog auf der Stelle treten, während Männer wie Zeus, die mittels ihres Managers betrügen, oder Gruppierungen wie die Blood Brothers Connection, die ständig durch unfaire Taktiken und Betrügereien auffallen, an die Spitze dieser Promotion schießen. Sieh dir doch nur den Sieg von Zeus bei Brainwashed an, als Beispiel.“
Man erinnert sich, dass auch der Triumph bei Brainwashed nicht völlig mit rechten Dingen zuging. War da nicht der Schlag mit dem Titelgürtel gegen Lex Streetman...? Auch die Fans erinnern sich, weswegen sie buhen...
Jason Crutch: „Es sind derartige Taktiken, die mich in eine erneute Pause zwangen. Denn Zeus‘ Angriff während meiner Ansprache bei War Evening vor einigen Monaten sorgte dafür, dass mir nichts anderes übrig blieb. Denn entgegen der Erwartungen Aller wollte ich an diesem Abend NICHT meinen Rücktritt vom aktiven Wrestling bekanntgeben!“
YEEEEEEEEEAAAAAAHHHH
YOURE A CHAMPION! JASON CRUTCH! YOURE A CHAMPION! JASON CRUTCH!
Jason Crutch: “Ich wollte an diesem Abend sagen, dass ich entgegen aller Gerüchte NICHT die Schnauze voll habe vom Wrestling und den unfairen Aktionen des Großteils dieses Rosters! Und dass ich auch, entgegen vieler Gerüchte, mich NICHT verändern wollte. Jason Crutch soll Jason Crutch bleiben! Und Jason Crutch WIRD Jason Crutch bleiben! Zum Teufel mit den Betrügern, den Dieben, den Rücksichtslosen. Zum Teufel mit Männern wie Aristides, Jasper Randall, Drake Ackley, Daniel oder Player! Ich bin wieder da! Ich bin 100% Jason Crutch – und das wird so bleiben! Und so, Mülli, alte Socke, schließt sich der Kreis.“
Er wendet sich dem Hall of Famer zu, legt wieder einen Arm um ihn und zieht ihn zu sich. Er herzt ihn einen Moment, lächelt. Mülli gefällt das – wieso auch immer. Denn auch er grinst. Dann drückt JC ihn wieder von sich.
Jason Crutch: „S1margl holte mich so gesehen wieder zurück. Und es passte wie die Faust aufs Auge. Denn während Jimmy Maxxx ihn praktisch aus dem Jason Crutch Invitational jagte mit seinen schmutzigen Tricks, bot S1margl mir die einmalige Gelegenheit, genau gegen die Art Vereinigung anzutreten, die ich bekämpfen will. Die Blood Brothers Connection um Jimmy Maxxx. Wieder hatte ich mir ein hohes Ziel gesetzt. Wieder war ich wild entschlossen. Und wir waren nahe dran, Mülli, alte Socke. Ooooh, waren wir nahe dran. Es stand 3:1, Mülli. DREI zu EINS!“
Und er hält die Finger der Hand demonstrativ in die Kamera. Immer noch, wenn er daran denkt, kann er es nicht fassen, was danach passierte...Und seine Gesichtszüge verfinstern sich, als er in die Kamera blickt.
Jason Crutch: „Don Sheen. Du hast es versaut! Du hast die Allianz, unseren Zusammenschluss unterschiedlichster Charaktere, verraten. Während Alex Ricks, Johnboy Dog und ich uns dem Großen Ganzen unterordnen konnten, konntest du das nicht. Dein übergroßes Ego ließ das nicht zu. Du bist jung, Don. Du bist talentiert. Das sind deine guten Eigenschaften. Deine negativen überwiegen aber: Du bist auch rotznäßig, überheblich, verblendet, opportunistisch, feige – und hinterhältig. Denn dein tätlicher Angriff auf Ricks – ja, ich habe die Bilder im Nachhinein gesehen - ließ die Situation auf 2:1 heranschrumpfen. Und deine widerwärtige Spuckattacke, dein tätlicher Angriff auf mich sorgte schließlich auch noch für mein Ausscheiden.“
Er nimmt die Sonnenbrille ab, packt sie weg. Er guckt zu McMüll, dann wieder zur Kamera. Seine Augen blitzen...
Jason Crutch: „Ich erwartete gar keine Entschuldigung, Don. Du hast uns blamiert. Und du hast uns einen wichtigen Sieg gekostet in all deiner Überheblichkeit. Wie heißt es so schön? Was man sät, das erntet man. Du hast eine Saat gesät, die du niemals in der Lage sein wirst, zu ernten. Ich weiß, dein Schicksal liegt in Alex Ricks‘ Händen. Euch verbindet mehr als dich und mich. Aber heute Abend will ich meinen Moment der Rache. Denn weder heiße ich deine Aktionen von Brainwashed gut, noch will ich mir länger deine Protzereien bezüglich deiner Herkunft hören, Don. Ich werde nicht zulassen, dass du unser wunderschönes Bayern weiter beschmutzt. Ich will nicht, dass die Leute denken, in Bayern rennen nur Menschen wie du herum: Arrogant. Hochnäsig. Prahlerisch. Neidisch. Selbstsüchtig.“
Jubelrufe bei den Crutch-o-Maniacs. McMüll wechselt das Mic in die anderen Hand, denn er ist kurz davor, während JCs langem Monolog einen Krampf zu kriegen.
Jason Crutch: „Alex Ricks, keine Sorge. Ich werde dem Don heute Abend in den Arsch treten. Ich werde versuchen, ihm etwas Integrität und Respekt einzuprügeln. Aber ich sorge dafür, dass noch genügend für dich übrig bleibt. Don Sheen. Wenn der Abend vorbei ist, wirst du sehen, dass ich besser bin als du...vertrau mir!“
Er versucht, Don Sheen durch die Kamera hindurch alleine mit seinem Blick zu strafen. Doch dann setzt er die Brille wieder auf, schüttelt McMüll zum Abschluss die Hand und verlässt die Szenerie. Der Hall of Famer aber wendet sich nochmal an die Fans in der Halle.
McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy, das war Jason Crutch. Und der Main Event startet...jetzt gleich!“
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Danke an alle Schreiber!!!
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