Es heißt immer, FW-Spieler sind kreativ und besitzen eine große Vorstellungskraft. Also stellt euch bitte die spannendste, dramatischte und interessanteste Einleitung aller Zeiten vor, an deren Ende man Peter Falk im Backstagebereich stehen sieht.
Peter Falk: „Hallo liebe Fans! Wir stehen kurz vor einem Schlachtfest von Main Event. Ich weiß, ihr könnt es kaum noch erwarten, bis Jimmy Maxxx auf Keek Hathaway trifft. Und als seriöser Interviewer lasse ich mich natürlich nicht lumpen und habe einen höchst interessanten Gesprächspartner aufgetrieben, der euch die Wartezeit auf den Kampf etwas verkürzen wird!“
Die Kamera zoomt ein Stück weg. Falk steht, natürlich elegant gekleidet, mit dem Mikrofon im Anschlag da. Doch neben ihm ist niemand zum Interviewen. HALLUZINIERT FALK??? Neben ihm steht ein aufblasbarer Pool, an deren Oberfläche Dosen der Marke „2,5% Original“ schwimmen. Doch niemand ist zu sehen, der mit Falk reden könnte.
Peter Falk: „Ich begrüße Keek Hathaway!“
Plötzlich bewegt sich die Wasseroberfläche, die Dosen werden auseinander getrieben. Keek Hathaway taucht elegant aus dem Wasser wie Halle Berry in „Stirb an einem anderem Tag“. Sein unbekleideter Oberkörper glänzt durch die Nässe. Peter Falk legt seufzend den Kopf schief, während er lächelnd beobachtet, dass ein Tropfen von Hathaways voluminöser Unterlippe perlt.
Keek Hathaway: „Ich brauchte eine Abkühlung nach der letzten Nachricht, die ich von Ninjarina erhalten habe. Er hat mich zur Weißglut getrieben. Wochenlang habe ich gerätselt, wer der Typ ist. Ob ich ihn kenne. Und dann ist es ein Kampfschüler vom anderen Ende der Welt! Wieso hat er mich als Ziel erkoren? Es macht mich wütend, dass ich das nicht weiß...“
Hathaway lässt sich wieder ins Wasser fallen, nur Kopf und Hals schauen über die Oberfläche hinweg.
Peter Falk: „Die Videos waren mit kryptischen Botschaften versehen. In einem Horrorhaus lief die Zeit schneller und im heutigen Beitrag wurde die Frage gestellt, ob du die Erde und...“
Falk verstummt. Er probiert geheimnisvoll zu wirken, macht eine Flüsterstimme und kommt ganz nah an das Ohr Hathaways.
Peter Falk: „...dein Leben verstehst! Hast du eine Antwort darauf gefunden, was er dir damit sagen will? Im Video merkt er an, dass man als Ninja die Welt versteht...“
Er will mit einem zwischenzeitlichen Verstummen Dramatik aufbauen.
Peter Falk: „Ist er dir überlegen?“
Vor seiner Antwort fischt Hathaway im Wasser nach einer Dose, öffnet sie geschickt und nimmt einen Schluck.
Keek Hathaway: „NEIN! Ich weiß nicht, was er mir sagen will. Es wirkt wirr, was er von sich gibt. Erst zeigt er mit einer Metava eines Hauses, wie meine Seele angeblich aussieht. Dann soll ich die Welt verstehen. WAS SOLL DAS?“
Vor Wut schüttelt Hathaway eine Dose.
Keek Hathaway: „Er ist mir zu deep! Ich kapiere nicht, was er mir sagen will. Vielleicht steckt ja eine Bedeutung dahinter, doch für mich sind seine Videos ein Buch mit sieben Siegeln! Doch das ist nun egal. Ich weiß, wer er ist. Und er will bald kommen! Endlich!“
Er ballt die Fäuste.
Keek Hathaway: „DANN MACHE ICH IHN KAPUTT!“
Um das mit passenden Taten zu untermalen, leert er eine Dose und zerdrückt sie dann ganz doll. Falk ist beeindruckt und jubelt laut!
Peter Falk: „Dann können wir uns auf die Konfrontation also freuen. Doch zuvor du dich Ninjarina widmen kannst, steht dir heute noch ein ganz anderer Kampf bevor. Im Main Event, dem ersten Hauptmatch seit deiner Rückkehr. Und dein Gegner ist eine wahre Hardcore Ikone und ein erfahrener Mann in dieser Liga – Jimmy Maxxx! Das ganze findet Stilgerecht in einer Auseinandersetzung ohne Regeln statt. Teile doch bitte deine Gedanken dazu mit uns!“
Der Namibianer überlegt einen Augenblick, dann taucht er ein Stück aus dem Wasser auf und kommt nah an die Kamera.
Keek Hathaway: „Maxxx hat es wirklich schwer getroffen. Nicht nur, dass er Jimmy Maxxx ist, nein, auch wird ihm die heutige Matchansetzung nicht gefallen. Denn er trifft ausgerechnet dann auf mich, wenn ich WÜTEND bin! Wegen Savan. Wegen Ninjarina. Wegen überhaupt...“
Er steht auf, dann steigt er aus dem Pool. Seine Military-Hose ist völlig durchnässt, auch in den Schuhen steht das Wasser.
Keek Hathaway: „Dieses Match ist mehr als ein normaler Kampf bei einer Wochenshow! Es ist das Treffen zwischen einer selbsternannten Hardcore-Ikone und einem Mann, bei dem Härte jede Faser des Körpers durchdringt...“
Interessiert hebt Falk die Augenbrauen und kichert.
Keek Hathaway: „Doch heute klären in unserer Paradedisziplin, wer wirklich Hardcore ist und wer nur Scheiße labert. Was natürlich nicht heißen soll, dass Maxxx im Siegesfall keine Scheiße labert. Das tut er sowieso. Aber dann hat er kein Recht mehr, sich als Hardcore Ikone zu bezeichnen. Denn Keek Hathaway wird heute allen Menschen in der Halle und vor den Fernsehern beweisen, dass nur Savan und ich die wahren Hardcorebossmegakings sind!“
Drohend hebt er seine Fäuste, was sich Peter Falk sicher beeindruckt.
Peter Falk: „Ich glaube, Jimmy Maxxx wird sich in Acht nehmen müssen. Du scheint bereit zu sein, deinem Gegner heute die Grenzen aufzuzeigen. Gleich geht es schon los. Hast du noch abschließende Worte für dieses Interview?“
Der Afrikaner überlegt einen Moment, dann platziert er sein wutverzerrtes Gesicht direkt vor der Kamera und holt tief Luft.
Keek Hathaway: „Eigentlich bin ich schwer zum Kochen zu bringen, doch in den letzten Wochen hast du es geschafft, Ninjarina! Schaue, was ich heute mit Jimmy Maxxx mache. Er wird kaputtgeballert und ich bin mir sicher, dass du es auch verfolgst. Und dann solltest du dir noch einmal genau überlegen, ob du dich wirklich mit mir anlegen willst! Ich boxe dir schon die Antworten auf die Fragen, die du in deinen Videos gestellt hast, aus dem Leib. Darauf kannst du dich verlassen!“
Damit verstummt Hathaway. Er lässt sich ohne weiteres Wort einfach nach hinten fallen und landet im Wasser. Dabei wird Falk voll nassgespritzt, dann schaltet das Segment ab.
Man hört im Hintergrund „The Dragon lies bleeding“ von Hammerfall. Eine Animation vom Drachen von Loddos wird eingeblendet. Dieser fliegt kreuz und quer über den Bildschirm. Eine Videosequenz wird unten links eingeblendet, die gerade mal ein Viertel des Bildschirms einnimmt. Dort sieht man den Lord of Steel und Thunder im Ring. Thunder spricht ins Mikro hinein.
Thunder: Welcome to the Night of ... Zuschauer: ThunderSteel
Das erste kleine Video wird angehalten, dafür erscheint oben rechts ein kleines Video wo der Lord of Steel näher zu sehen ist und auch er spricht ins Mikro hinein.
LoS: Wenn ihr sehen wollt, wie wir unseren Gegner den Hintern versohlen, dann gibt mir ein lautes „Let's dance!“ Zuschauer: Let's dance!!!
Auch dieses Video wird angehalten. Nun sieht man links oben eine Szenenfolge von Thunder's Finisher, dem Thunderdome aus verschiedenen Matches. Parallel wird unten rechts eine Szenenfolge von dem Finisher vom Lord of Steel, dem Steelhammer aus verschiedenen Matches zu sehen. Dann erscheint eine Szenenfolge in der gleichen Größe in der Mitte des Bildschirms von ThunderSteels Finisher, dem Striking Blade aus verschiedenen Matches. Die Videosequenz wird immer größer, bis sie den gesamten Bildschirm ausfüllt. Zuletzt jubeln ThunderSteel im Ring und feiern mit den Fans und im Hintergrund hört man die Fans immer und immer wieder „ThunderSteel“ rufen. Ein Schriftzug erscheint in der Mitte mit den Worten „ThunderSteel – Sie sind wieder da!“.
Nur Momente sind seit dem begeisternden Main Event zwischen Jimmy Maxxx und Keek Hathaway vergangen. Noch immer ist das Publikum im Amsterdamer Paradiso ganz aufgewühlt von der harten Auseinandersetzung und feiert abwechselnd die Kontrahenten, die GFCW im allgemeinen oder sich selbst. Nachdem die letzten Wiederholungen auf dem Titan Tron erloschen sind, gönnt sich die Regie eine weitere Kamera – möglicherweise die letzte am heutigen Abend – und holt schlussendlich Pete und Sven ins Bild. Ein sichtlich aufgeregter Sven wischt sich einen Schweißtropfen aus dem Gesicht und nimmt einen Schluck Wasser, dann lächeln die Beiden mit gewohnter Professionalität in die Kamera.
Pete: „Was für ein Abend! Sven, ich glaube nun kann Brainwashed kommen, oder? Heute haben wir wirklich Werbung für unsere Liga gemacht.“ Sven: „Da liegst du richtig, Sven. Doch eine Sache fehlt noch. Schließlich betrug Lex Streetman seinen Contender vor zwei Wochen um den Sieg...“ Pete: „Genau! Und deshalb hat Dynamite, wir haben es zuvor am Abend gehört, eine abschließende Diskussionen zwischen den Beiden angesetzt. Mal gucken, ob sich Lex zu einer Entschuldigung durchringt. Und ob sie von Herzen kommt.“ Sven: „Wir sehen, dass hier schon Pulte aufgestellt werden. Doch schauen wir vorher noch einmal die Wiederholung des Augenblicks an, der die Gemüter so erhitzt hat!“
~~~09.08.2013~~~
Sven: „HANDSPRING BACK ELBOW!“
Lex sieht die Aktion kommen...
Pete: „Wirklich schon ausgeführt vom Warrior. Es ist eine seiner Trademarkaktionen!“
...und weicht aus! Der Ellbogen des Kriegers landet im Nichts. Er braucht seine ganze Körperbeherrschung um trotz des Schwunges anzuhalten. Für den Bruchteil einer Sekunde ist er abgelenkt, sieht nicht wie Lex hinter ihm ist.
ROLL UP!
EINS...
Pete: „Was!? Lex greift an die Hose!“
ZWEI...
Pete: „Nun legt er auch noch die Beine auf die Seile!!!“
DREI!
~ ~ ~ Einige Fans lassen sich zu Buhrufen hinreißen, als die unerwartete Unfairness Streetmans auf der Videoleinwand abgespielt wird. Man sieht das typische Grinsen des Champions, dann wird zurück in die Halle geschaltet.
Sven: „Ich denke ja immer noch, dass er alles richtig gemacht hat! Endlich ist Lex vernünftig geworden. Bloß will das keiner einsehen. Also diskutieren wir das nun aus. Hoffentlich sehen wir wenigstens einen Brawl...ich glaube an den neuen Lex Streetman!“
Während der Wiederholung wurden die Umbauarbeiten im Ring abgeschlossen. Ein Teppich ziert die Matte. Zudem wurden zwei Stehpulte aufgebaut, die mittig im Geviert aufgestellt wurden. Auf einem kleinen Glastisch liegen drei Mikrofone bereit, die schon auf ihren Einsatz warten.
Pete: „Und da sehen wir unseren Gastgeber!“
Gemeint ist Peter Falk. Dieser kommt ohne Entrance-Theme, dafür mit einem breiten Lächeln, die Rampe hinunter und entert den Ring über die Treppe. Mit einen Nicken bedankt er sich für den warmen Applaus der Zuschauer, dann greift er nach einem der Mikrofone und räuspert sich.
Peter Falk: „Wir alle können es kaum noch erwarten, wenn in gut zwei Wochen der World Heavyweight Gürtel zwischen Lex Streetman...“
Zu den üblichen Jubelreaktionen mischen sich diesmal auch Buhrufe. Einige Zuschauer haben dem Titelträger seine Tat nicht verzeihen können.
Peter Falk: „...und dem Pheasant Warrior ausgefochten wird.“
„Pheasy“-Rufe von einem Teil der Halle. Der Maskierte erntet abermals lauten Zuspruch und ist auch in Amsterdam extrem beliebt.
Peter Falk: „Alleine bei den Namen schlackern mit vor Vorfreude bereits die Ohren. Uns sollte im besten Fall ein Fest dieses Sports bevorstehen. Doch das Tag-Team-Match vor zwei Wochen mag für den ein oder anderen einen Wendepunkt dargestellt haben. Können wir uns noch auf ein faires Spektakel freuen, wir wir erwartet hatten? Ist der gegenseitige Respekt noch vorhanden? Lasst es uns herausfinden...“
PHEASANT WARRIOR
Die Musik der Guatemalteken bringt die Halle in Jubelstimmung. Der No. 1 Contender wird mit Chants und freudigem Klatschen empfangen, während er zum zweiten Mal am heutigen Abend auf der Rampe erscheint. Diesmal ohne Mohammed und den Reborn Warrior. Dafür mit zielstrebigem Gang in Richtung des Squared Circles.
Peter Falk: „Aus Guatemala, mit einem Gewicht von 92 Kilogramm. Er ist der Gewinner des Finest Hour Turniers und No. 1 Contender auf die GFCW World Heavyweight Championship...“
Den ungewohnten Job als Ringansager macht Falk gut. Er holt Luft, dann schmettert er den Namen, unterstützt durch die Rufe der Fans, durch das Mikrofon.
Peter Falk: „Der PHEASANNNNT WAAAAARRRIOOOOOOR!“
Für einen Moment verharrt Pheasy auf dem Apron. Er betrachtet die Zuschauer mit ihren Plakaten, dann zwingt er sich zu einem Lächeln und springt über das oberste Ringseil ins Geviert. Dort rollt er sich ab und kommt athletisch direkt vor dem kleinen Tisch zum Stehen. Er greift nach einem der Mikrofone und stellt sich hinter eines der Pulte.
Peter Falk: „Herzlich Willkommen, Pheasy. Wir haben vorhin schon deutlich gehört, wie du zu Streetmans Aktion stehst. Wie sieht es aus? Möchtest du noch etwas loswerden, bevor ich den Champion zu uns in den Ring rufe?“
Einen Moment lässt sich der Maskenmann Zeit, dann hebt er das Mikrofon an den Mund.
Pheasant Warrior: „Ich habe vorhin genug gesagt. Nicht ich bin es, der reden muss. Sondern Streetman. Er hatte nun lange genug Zeit, über das nachzudenken, was er gleichen sagen wird. Wie er seine respektlose Tat erklärt. Der Moment, in dem er sich mehr als nur einen Zacken aus der unbefleckten Krone brach. Ruf ihn raus, ich will hören, was er zu sagen hat!“
Schon manifestiert sich der Blick des Fasankriegers auf die Entrance Rampe, während Peter Falk abermals das Sprachrohr anhebt und seine Stimme erklingen lässt.
Chairs
thrown and tables toppled,
Bevor der neue „Meister der Fragen“ allerdings zum Zuge kommt, schmettern bereits Rise Against mit „Behind Closed Doors“ aus den Boxen und kündigen den Mann an, der letzte Show zweifelsohne für die Kontroverse des Abends in Prag gesorgt hat. Dass seine Taten von vor zwei Wochen bei Weitem nicht einfach so hingenommen werden, zeigt sich anhand der wieder deutlich hörbaren Buhrufe der GFCW-Galaxie, als der aktuelle Träger im On-Air Bereich der Halle erscheint. So richtig glücklich schaut der Amerikaner ebenfalls nicht aus der Wäsche, allerdings wissen wir spätestens seit seinen Gesprächen mit Jimmy Maxxx und Breanna Ouths, dass dies nicht zwingend mit dem Matchausgang begründet ist, sondern viel mehr mit dem allgemeinen Echo auf seinen ergaunerten Sieg gegen den Warrior.
Peter Falk: „Aus Los Angeles, Kalifornien, USA... mit einem Kampfgewicht von 95 Kilogramm... er ist amtierende GFCW Heavyweight Champion... Leeeex Streeeetmaaaan!“
Hat wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit Michael Buffer, der gute Peter Falk. Ein Grund mehr, dass die Atmosphäre im Paradiso mittlerweile beinahe elektrisierend ist. Es knistert und knastert überall, vor allen Dingen, als sich die Blicke der kommenden PPV-Gegner nach einigen Sekunden endlich treffen. Von seinem Rednerpult blickt der Pheasant Warrior schweigend, aber eisig herüber zur Rampe, auf der Streetman ebenso wenig grinsend den Blick erwidert. Es dauert ein paar Augenblicke, bis der Stare-Down wieder beendet wird und der Los Angelino endlich seinen Weg zum Ring beschreitet kann. Einen Weg, den er fast erwartungsgemäß alleine und nur für sich zurücklegt. Keine Handshakes an die Fans, die größtenteils heute wahrscheinlich eh nicht die Hand ausstrecken würden. Keinen Blick in die größtenteils immer noch stark skeptischen Zuschauerreihen. Er setzt einfach nur einen Schritt vor den Nächsten und steht wenig später bereits vor dem „Squared Circle“.
Pete: „Es ist also angerichtet! Der finale Showdown vor ihrem Titelmatch bei „Brainwashed“ steht vorbei und so unterkühlt habe ich die Atmosphäre zwischen den Beiden noch nie erlebt. Das sind meilenweite Unterschiede zu ihrem ersten Treffen direkt nach Pheasys Turniersieg.“ Sven: „Wundert dich das etwa? Damals war das eher „Ringelpietz mit Anfassen“, aber jetzt ist endlich die richtige Würze im Spiel. Und warum? Das sage ich gerne nochmals... Streetman ist endlich ein Mann geworden und hat seine Kanten gezeigt! DAS ist endlich ein interessanter Champion und nicht dieser aalglatte Fairnessbubi aus der nahen Vergangenheit.“ Pete: „Du wirst scheinbar nie müde, das zu betonen, oder?“ Sven: „Nein, kein Stück!“
Der neue/etwas andere/veränderte/wieauchimmer Lex Streetman hat sich derweil durch die Seile in den Ring gehievt und steht sofort unmittelbar neben seinem zugewiesenen Rednerpult. Bevor er sich jedoch sein Mikrofon schnappt, dreht er sich nochmals zum Guatemalteken um und blendet dank der Scheinwerfer über dem Ring seinen Gegenüber mehr oder minder provokativ an. Mit einem gekonnten Handgriff löst er den angestrahlten Titelgürtel von seiner Hüfte und legt ihn theatralisch langsam vor sich auf das Pult.
Dann stellt er sich endlich hinter seinen Platz, nicht allerdings ohne nochmals kurz auf sein schwarzes T-Shirt zu verweisen. Von seiner Brust aus strahlen nämlich drei reflektierende Sterne in Richtung seines Gegenübers, jeder Einzelne hierbei für einen Titelerfolg Streetmans stehend. Er hatte die Triple-Crown bereits gewonnen, Pheasy hingegen noch keinen Titel. Warum sollte sich also ausgerechnet bei Brainwashed etwas daran ändern?
Peter Falk: „Meine Herren... schön, dass ihr Beide dem Ruf unseres Chefs Claude Booker gefolgt seid und euch für diese Podiumsdiskussion hier eingefunden habt. Vor eurem anstehenden GFCW Heavyweight Titelmatch bei „Brainwashed“ gibt es noch ein zwei Dinge, die die GFCW-Galaxie und sicherlich auch der jeweils Andere noch gerne wissen möchte. Aus diesem Grund...“
Noch während Falk den Satz beginnt dreht er sich leicht zum Mann aus Los Angeles hin. Dieser merkt natürlich sofort, dass die Augen auf ihn gerichtet sind und erwidert, wenn jetzt auch nicht super begeistert, den Blick.
Peter Falk: „... klären wir am Besten sofort die Frage, die uns wohl allen am Meisten auf der Zunge liegt. Lex, nach dem Main Event von Prag haben wir alle nur die eine Frage im Kopf, die du uns hoffentlich nun beantworten kannst. Warum? Welche Gründe gab es, dass du dich zu diesem unsauberen Ende des Matches hast hinreißen lassen?“ Gespannte Ruhe in der Halle und in der Tat dürften es nun 1.504 Augenpaare sein, die auf eine Antwort des Champions warten. Den Fans, dem Pheasant Warrior, Peter Falk, Sven, Pete... ihnen allen ist Streetman noch eine Antwort schuldig und die scheint er, wenn auch wohl eher weniger bereitwillig, geben zu wollen. Langsam und wohl noch über passende Worte nachdenkend hebt er das Sprachrohr vom Pult auf und lässt seinen Blick durch das Paradiso schweifen, ehe er beim Fasanenkrieger zum Stillstand kommt.
Lex Streetman: „Ganz ehrlich... es war eine spontane Entscheidung, die ich in der damals aufkommenden Situation im Affekt getroffen habe. Sie war bei Weitem nicht von Anfang geplant gewesen und mit Sicherheit gab es auch andere Möglichkeiten, das Match zu beenden. Es hätte alles ganz anders laufen können und damit meine ich nicht nur das Tag Team Rematch. Bereits das erste Tag Team Match, der GFCW Galaxy Guess und auch der Wettkampf auf der Brücke. Sie alle hätten einen anderen Ausgang haben können, denn sie waren allesamt knapp oder hart umkämpft. Doch wie wir nun mal alle wissen, sind sie nicht anders ausgegangen und das müssen wir so akzeptieren, ob wir es wollen oder nicht.“
Fast wie ein Diplomat wählt der Amerikaner seine Worte und im Gegensatz zu seinen bisherigen Aussagen über seine „Schandtat“ hört sich diese Variante doch sehr vorsichtig und bedächtig an. Auch seine Mimik passt sehr gut dazu, denn auch diese wirkt derweil nicht mehr hasserfüllt und zornig. Stattdessen ist es vorsichtige Neutralität, die sich auf seinem Antlitz breit macht. Vielleicht aber auch ein bisschen Demut, um seine Aktion ein wenig herunterzuspielen?
Lex Streetman: „So sollten wir denke ich auch über die Geschehnisse in Prag denken. Auch dieses Aufeinandertreffen war erneut eine knappe Angelegenheit, die Pheasy und der Reborn Warrior ebenfalls hätten gewinnen können. Doch sie haben nicht gewonnen, denn ich habe dich nun mal gepint, Pheasy. Auch das sollten wir denke ich mittlerweile alle so akzeptieren, wie es geschehen ist. Es lässt sich nichts mehr an den Tatsachen ändern und selbst, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, so würde ich es nicht tun. Ich will nicht sagen, dass ich stolz auf diese Art von Pinfall über dich bin. Aber ich stehe dazu und bin mitunter auch froh, dass ich dies gemacht habe! Und in solchen Situationen würde ich es wahrscheinlich immer wieder so machen!“
Ein Raunen und auch vereinzelte Buhrufe durchziehen nun die Amsterdamer Arena. Diese Worte waren doch schon etwas aussagekräftiger, als die Ersten, auch wenn sie wiederum vielleicht weitere Fragen aufwerfen. Wie gut, dass wir dafür Peter Falk im Ring haben, der sofort die letzten Meinungen des Champions aufnimmt.
Peter Falk: „Das heißt, du würdest zur Not auch im Titelmatch bei Brainwashed zu solchen Mitteln greifen und somit nicht das Titelmatch, sondern auch deinen eigenen Namen und Ideale herunterziehen und verschandeln?“
Die Augenbrauen des Titelträgers heben sich aufgrund der recht schnippisch gestellten Fragen leicht, normalisieren sich jedoch wieder, als er das Mic abermals anhebt.
Lex Streetman: „Habe ich das gesagt? Ich sprach lediglich von „solchen Situationen“, wie beispielsweise in diesem Tag Team Match. Sofern es um den Titel gibt, werdet ihr euch auf mich verlassen können und einen ehrenhaften und fairen Kampf sehen. Und diese Aussage kannst du mir wahrhaftig so glauben, Warrior!“
Mit dem Schallwandler in der Hand schreitet Streetman nun einen Schritt näher auf den Guatemalteken zu und verlässt somit sein eigentlich ihm zugeordnetes Pult. Für kurze Zeit treffen sich wieder die Blicke der Kontrahenten und die Fans wittern bereits, dass sich die Spannung noch ein wenig erhöhen dürfte. Mit Sprechchören ihrerseits versuchen die Stimmung zusätzlich anzuheizen, wobei die Rollenverteilung wieder klar vergeben ist. Pheasy ist oben auf und Lex sieht sich weiterhin mit etlichen Skeptikern und Kritikern konfrontiert.
„Pheasy!“ „Why Lex, why?“ „Pheasy!“ „Why Lex, why?“ „Pheasy!“
Unter den Zurufen der GFCW-Galaxie zeichnet sich auch im Ring wieder Bewegung ab. Beide Hände Streetmans schnellen langsam nach oben. Die Rechte bewegt sich zu seinem Mund, um das Mikrofon gleich nochmals benutzen zu können. Die Linke wird nach vorne und mit einer offenen Handfläche ausgestreckt. Das Angebot eines Handshakes! Und dies meint der Kalifornier scheinbar ernst, nicht umsonst sinkt sein Kopf ein wenig in Richtung Boden.
Lex Streetman: „Es war nicht richtig, was ich in Prag getan hab! Du hast einen anderen Lex Streetman verdient, als den, den wir vor zwei Wochen gesehen haben. Unser Titelmatch sollte nicht unter dem Banner persönlicher Differenzen ausgefochten werden, sondern alleine wegen des Sports. Einen ehrenvollen und toughen Kampf, das ist es, was die Fans, der Titel und zuletzt auch die gesamte GFCW sehen wollen. So habe ich mich in der letzten Show nicht verhalten und ich nehme die volle Verantwortung hierfür auf mich. Ich hoffe, du kannst über diesen Schönheitsfehler hinwegsehen und mir zeigen, dass die Größe eines Fasanenkriegers auch darin besteht, zu vergeben und zu vergessen. Vielleicht nicht zwingend für mich... aber hoffentlich für das Ansehen dieses Titels und der GFCW an sich.“
Es ist durch die Maske schwer ersichtlich, aber der Pheasant Warrior wirkt nachdenklich. Sein Kopf ist gesenkt. Erst nach Sekunden der Ruhe richtet er seinen Blick wieder auf und starrt dem Amerikaner in die Augen.
Pheasant Warrior: „Natürlich kann ein Fasanenkrieger auch vergeben. Vor allem ich, schließlich war meine Vergangenheit auch kein Idealbild dessen, was ich nun repräsentieren möchte. Dementsprechend liegt es mir nah, Fehler auch zu verzeihen...“
Die Stimmlage des Maskierten verrät deutlich, dass es ein „Aber“ gibt.
Pheasant Warrior: „Doch Voraussetzung ist, dass ich wirklich guten Willen dahinter erkenne. Deine Worte klingen gut, du scheinst deinen Fehler eingesehen zu haben. Doch Worte sind nur die Hälfte, die ganze Bedeutung erkennt man dann, wenn man beobachtet, wie ein Mann sie ausspricht. Ich gebe zu, dass ich unsicher bin.“
Geteilte Reaktionen auch weiterhin beim Publikum. Streetman konzentriert sich ganz auf den Herausforderer, der offenbar im Gesicht des Champions eine Antwort sucht.
Pheasant Warrior: „Du meinst, dass du im Titelmatch nicht zu solchen Mitteln greifen wirst. Aber ist nicht gerade dort die Verlockung größer? Wenn es nicht nur um einen einfachen Sieg, sondern um die Krone dieser Liga gehen wird.“
Deuten auf den Titel.
Pheasant Warrior: „Bei Brainwashed würde dich eine Niederlage mehr als dein Gesicht kosten. Sondern das Gold, für das du mehrere Jahre gekämpft hast. Den Titel, den du unter Schweiß und Schmerzen endlich als glorreichen Höhepunkt errungen hast. Ich gebe zu, ich könnte fast verstehen, wenn du dann mit aller Macht das Match gewinnen willst. Doch diese hast du sogar schon bei einem bedeutungslosen Teammatch eingesetzt. Was also sichert mir zu, dass du wirklich ausgerechnet beim Titel fair bleibst?“
Er lässt die Frage im Raum stehen, blickt zwischen Streetman und den Fans hin und her. Doch dann macht er einen Schritt vor, stellt sich neben das Pult.
Pheasant Warrior: „Doch ich kann kein freundschaftliches Match beim PPV fordern, wenn ich mich selbst quer stelle und dich nach einem Fehler verurteile. Ich nehme deine Entschuldigung an.“
Der Maskierte streckt die Hand zu Streetman aus. Dieser zögert nur kurz, schlägt ein. Sie starren sich in die Augen, Pheasy sagt ein paar leise Worte, die für die Kamera nicht verständlich sind.
Pete: „Kollege, auch wenn du mich gleich verurteilen wirst...aber ich muss sagen, ich mag diese Entwicklung. Das Match ist für mich noch größer, wenn ich weiß, dass der sportliche Bessere gewinnen wird!“
Doch die neue Idylle wird gestört...
Pete: „Sven, sieh nur, Lex dreht sich um! Er schnappt sich den Titel und... RENNT AUF DEN WARRIOR ZU!“ Sven: „Quark, der will sich nur schnell aus dem Staub machen!“
Noch nicht einmal ein Aufschrei der Fans kann in der Schnelle ertönen, als Lex bereits hinter dem Krieger auftaucht. Der Titel liegt in der Hand. Wie im Zeitlupenmodus will er eventuell damit ausholen, vielleicht aber auch nur den Titel die Lüfte recken! Die Schreie der Fans ertönen erst jetzt, zu spät. Pheasy kann gegebenfalls nicht mehr reagieren...
Ok! You've waited long enough. Here it is: The Dynamite
Wie vom Blitz getroffen, stoppt Lex Sekundenbruchteile vorher ab und hastet sofort einige Schritt zurück. Der Pheasant Warrior, welcher scheinbar nichts von dem eventuell versuchten Cheap Shot mitbekommen hat, verharrt ebenfalls im Ring und blickt genauso wie der Champion ein wenig überrascht, aber genauso erwartungsvoll zur Rampe. Bei den Fans dominieren erst noch die Buhrufe bezüglich Streetmans wohl erneuter hinterhältiger Aktion, doch das Blatt wendet sich prompt, als ein piekweißer Anzug hinter dem Vorhang zum Vorschein kommt.
Mit einem freundlichen Lächeln betritt Dynamite den On-Air Bereich des Paradiso und die Zuschauer rufen natürlich sofort den Namen des Ligen-Bosses. Ihm haben sie es in erster Linie ja schließlich zu verdanken, dass die GFCW auf ihrer Europa-Tour auch Halt in den Niederlanden macht. Doch nur wegen des Publikums wegen scheint sich Claude Booker nicht von seinen Akten und Papierkram getrennt zu haben. Ein Mic in seinen Hand wartet nämlich nur auf seinen Einsatz und wenn der Chef redet, haben alle Anderen die Klappe zu halten.
Dynamite: „Lex... Pheasy... ich bin zufrieden mit euch! Eure heutige Aussprache scheint ja voller Erfolg gewesen zu sein und ich hoffe, dass die Probleme nun bei Seite geräumt wurden.“
Der Blick Dyes geht hier im Speziellen in Richtung des Champions, der allerdings keinerlei negativer Reaktionen folgen lässt. Die Zufriedenheit bei Booker wird daraufhin noch ein Stück größer, offensichtlich hat auch er den versuchten Angriff Lexs nicht mitbekommen oder anders interpretiert. Ähnlich wie nämlich Sven, sind sich in der Tat auch nicht alle Fans einig, was genau die Bewegung Streetmans ausdrücken sollte. War es wirklich ein Angriff oder sollte es letzten Endes nur ein Posen mit erhobenem Titelgürtel werden?
Dynamite: „Mit dem heutigen Ende der Show habt ihr Beide denke ich bewiesen, dass in gut zwei Wochen zwei Ausnahmekönner ihres Fachs um die größte Krone dieser Liga antreten werden. Für dieses Unterfangen wünsche ich euch Beiden alles Gute und ich bin davon überzeugt, dass ihr dem Titel alle Ehren werdet und der Sieger am Ende verdienter Champion sein wird. Euch, liebe GFCW-Galaxie hier in Amsterdam, danke ich für den heutigen Abend und schaltet auch in sechszehn Tagen wieder ein, wenn es endlich heißt „GFCW Brainwashed 2013“! Vergesst nicht, ihr seid der Grund, warum die GFCW bereits so lange besteht und ihr seid für die Entwicklung in der Zukunft mitendscheidend. Habt noch einen schönen Abend und bis zum PPV!“
Mit dieser kurzen Ansprache verabschiedet sich Booker auch schon wieder, allerdings nicht ohne nochmals einen kurzen Gruß an die beiden Verbliebenden im Ring zu senden. Diese sehen ihrem entschwindenden Vorgesetzten noch kurz nach, ehe sie wieder alleine im Ring sind. Und das lässt sich der Pheasant Warrior nicht zweimal sagen. Sofort kommt wieder Leben in seinen Körper, ruckhaft dreht sich der Maskierte um und... starrt seinen Gegenüber an!
Streetman tut es ihm gleich, allerdings erst, als er die rechte Hand mit dem Titelgürtel des Kaliforniers nach oben gestreckt wird. Um genau diesen Preis wird es bei Brainwashed gehen. Hoffentlich fair. Aber eins können wir jetzt schon sagen. Es wird spannend werden. Sehr spannend. Und mit Sicherheit höchst unterhaltsam. Also schaut euch unbedingt den PPV an, wenn es schlussendlich heißt: Lex Streetman... The Pheasant Warrior... GFCW Heavyweight Championship!
© 2001-2013 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
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