Nach einer kurzen Werbeunterbrechung befinden wir uns in der Halle und man sieht im Ring ein aufgebautes Set, welches man schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Ein weißer Flauschteppich wurde über den ganzen Ringboden ausgelegt, darauf befindet sich ein hellrosaner, runder Glastisch, auf dem sich mehrere pinke Mikrofone befinden und zwei weiße Ledercouch, auf denen jeweils drei Leute Platz nehmen könnten. Von der On Stage bis hin zum Ring ist ein weißer Teppich ausgerollt worden. Bevor man am Ring angekommen ist, ist ein weißer Türrahmen aufgebaut, die Tür ist verschlossen. Auf dem Titantron sieht man ein altbekanntes Logo.
Eine Show in der Show, welche man schon sehr lange nicht mehr gesehen hat, gibt heute Abend – jetzt – sein Comeback. Die Zuschauer wenden ihre Blicke in Richtung des Zeitnehmers, denn dort sitzt die wunderbare Brünette, welche der Host dieser Show ist: Eva! Sie trägt ein schwarzes, tief ausgeschnittenes Abendkleid, ist bereits mit einem Schallwandler bewaffnet und macht sich nun auf dem Weg ins Geviert. Begleitet von lechzenden Geräuschen und Pfiffen entert sie den Ring zwischen dem ersten und dem zweiten Seil, ehe sie sich im Zentrum des Squared Circles in ihrer vollen Pracht präsentiert.
Eva: „Hallo liebe Wrestlingfans! Ich hoffe, dass es euch gut geht?“
Sie bekommt durchwegs positive Reaktionen und nimmt diese auch dankend mit ihrem bezaubernden Lächeln an.
Eva: „Es ist kein Geheimnis, dass heute endlich die großartigste Show in der Show zurückkehrt: E.F.A: - Entertainment For Adults!“
Die Schönheit wird durch Applaus unterbrochen, ehe sie das Mikrofon wieder zu ihren bezaubernden, vollen Lippen fährt und weiterspricht.
Eva: „Es ist viel zu lange her, dass wir hier gemeinsam Spaß im Ring hatten, aber ich will auch nicht lange um den heißen Brei reden. Ich bitte den einzig Wahren zu mir in den Ring: Dr. Dick!!!“
Hoffnungsvoll und voller Leidenschaft blickt sie in Richtung des Entrance Bereichs und erwartet den Mann, der absolut jede Frau versteht. Das Logo wird eingeblendet, die Musik geht los und – siehe da – die Jubelrufe für den Mann aus Busendorf werden immer mehr.
Come on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick I need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper help me Dr. Dick my fever's rising please come quick I know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper Come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
Und da ist er auch schon! Im Doktorkittel erscheint er samt seiner Ehefrau Dirty Mary auf der On Stage. Dick schließt sogar den Kittel komplett, man kann erkennen, dass er drunter sogar etwas angezogen hat. Nicht nur seinen pinken Wrestlingslip. Ja, sogar ordentliche, weiße Lackschuhe und… was macht er jetzt? Er reißt sich den Doktorkittel vom Leib und lässt ihn auf der On Stage liegen! Drunter kommt ein komplett weißer Anzug zum Vorschein. Seine Dirty Mary hingegen trägt ein schwarzes, viel zu kurzes Sekretärinnen Outfit und ist wie immer mit ihrem Klemmbrett bewaffnet. Sie schaut sich ihren Ehemann ganz genau an und macht sich Notizen… welche sie dann den Fans nicht vorenthaltet! Auf dem Klemmbrett steht lediglich ein Wort: SEXY! Das freut den Frauenklemptner so sehr, dass er seiner Mary einen Kuss auf dem Mund gibt und nun deutet er in Richtung Backstagebereich, dass sie alle kommen sollen… Moment mal… alle? Wer denn?!?!?
Großer Jubel bricht aus, als man seinen gesamten Harem zu Gesicht bekommt: Stacy, Tracy, Casey, Mai Thai, Sauvignon Blanc und Ecchi-ren!
Das Sextett überholt Mary und den Doc und gehen voraus. Sie bleiben beim Türrahmen stehen und drehen sich um in Richtung des entgegenkommenden Ehepaares. Stacy, Tracy und Casey stellen sich links neben den Türrahmen auf und reichen sich die Hände. Sauvignon Blanc, Mai Thai und Ecchi-ren machen es den anderen Dreien gleich, nu stellen sie sich rechts neben den Türrahmen. Inzwischen sind Dirty Mary und Dr. Dick bei der Tür angekommen. Der Doc versucht die Tür zu öffnen, sie ist aber abgeschlossen. Danach scheint ihm ein Lichtlein aufzugehen, er greift in die Innentasche seines Anzugs und nimmt einen Schlüssel raus. Mit diesem lässt sich die Tür aufsperren und er tritt mit seiner Frau über die Schwelle. Am Ring angekommen bittet der Doc seine Frau, dass sie dort stehen bleiben soll und er übergibt ihr den Schlüssel. Der Doc entert den Ring, begrüßt Eva mit einem herzlichen Klopfer auf den Hintern. Außerhalb schließt Dirty Mary die Tür wieder ab und stellt sich wieder vor dem Ring mit Blickrichtung zur On Stage.
Schon längst hat sich der Frauen-Arzt einen Schallwandler vom Glastisch geschnappt und brüllt mal direkt ins Mikrofon, was gleichzeitig sein geniales Theme unterbricht.
Dr. Dick: „Man, wie sehr freut es mich, hier zu sein und eine E.F.A. Show abhalten zu können!“
Die Halle bleibt eingepinkt, aber die Jubelrufe für den „Arzt“ werden immer größer. Hören wir tatsächlich „Dick“-Chants.
Dr. Dick: „Was für ein versautes Publikum hier in Magdeburg, oder?“
Er beginnt zu grinsen und dem Publikum gefällt diese Aussage nicht so ganz. Es schleichen sich wieder einige Buhrufe ein und der Doc mit hektisch abwehrenden Gesten. Er versucht sich zu erklären.
Dr. Dick: „Nein nein nein nein nein! Freunde, das war nicht böse gemeint, das war lediglich ein Scherz! Oh man… es ist wirklich hart, ein Guter zu sein!“
Murmelt er zum Schluss durch den Schallwandler, es war allerdings eindeutig zu hören. Eva versucht die Situation zu retten.
Eva: „Liebe Leute… es ist immer noch nicht sehr einfach für unseren liebenswerten Doktorchen, sich richtig artikulieren, sich richtig zu verhalten und alles, was dazu gehört! Er war sein ganzes Leben lang ein Mensch, der nur auf sich geschaut hat und er hat erkannt, dass das nicht wirklich ein guter Weg ist. Er ist immer noch im Lernprozess, versteht ihr? Eventuell auch in einer Art Selbstfindungsphase, was er tatsächlich sein will. Was er aber sofort herausfand ist, dass er für euch da sein will! Dass er euch unterhalten will! Er will euch zum Lachen bringen. Glaubt mir, wenn ich sage… er mag euch, er mag die GFCW Galaxy!“
Während ihrem Verteidigungsplädoyer geht der Busendorfer nach draußen und reißt das zweite Blatt des Klemmbretts von seiner Frau runter… Dort steht so einiges geschrieben, was er nun in die Kamera hält und gleichzeitig das Mikrofon vor seinen Lippen positioniert.
Dr. Dick: „Es ist wahr! Und wie ihr seht, habe ich mir genau diese Rede, genau so vorbereitet, wie es euch Eva gesagt hat. Also… ich sage dasselbe nun nochmal!“
Er räuspert kurz, entert den Ring und deutet mit einer Handbewegung zu Eva.
Dr. Dick: „Dasselbe!“
Danach beginnt er zu klatschen und legt den Zettel sorgfältig in eine Ringecke, ehe er auf dem Sofa Platz nimmt und in Richtung seines Sextetts blickt.
Dr. Dick: „Ich hoffe sehr, dass ihr eines Tages uneingeschränkt hinter mir stehen könnt, denn ich will euch unterhalten und dabei natürlich auch erfolgreich sein! Heute geht’s mit dem Teil der Unterhaltung weiter.“
Er macht eine kurze Atempause, ehe der Titantron anspringt und Szenen der letzten Show gezeigt werden, in der Cornelius van Leuween von einer „geschlossenen Gesellschaft“ spricht und der Doc irritiert nachfragte, wie das eine geschlossene Gesellschaft sein kann, wenn nix abgesperrt ist.
Die Szene Endet nach wenigen Sekunden wieder, das E.F.A. Logo prangert wieder übergroß auf der Leinwand, ehe Dirty Mary sich der Tür nähert und versucht diese aufzumachen. Sie ist verschlossen. Anschließend versucht sie auf der linken Seite und auch auf der rechten Seite dran vorbeizugehen! Doch das funktioniert nicht.
Dr. Dick: „Siehst du, Cornelius? Das ist eine geschlossene Gesellschaft! Die Tür ist verschlossen und links und rechts davon befinden sich feminine Dreierbarrieren! Undurchdringbar! Dennoch lade ich dich hier und jetzt ein, dass du an dieser geschlossenen Gesellschaft teilnehmen darfst!“
Er deutet in Richtung der On Stage und dann wird das Theme von Cornelius tatsächlich gespielt!
So
where the hell do I go from here? Unser holländischer Jungspund betritt gemeinsam mit seinem Partner Ishimura die Stage. Und er
scheint ziemlich angepisst zu sein, wahrscheinlich lag ein
weiteres Aufeinandertreffen mit dem Doktor nicht in seinem
Interesse. Schnellen Schrittes gehen die beiden #SLT Jungs die
Rampe herunter, entlang der buhenden Fans der GFCW
Galaxie.
Der Frauen-Arzt versteht die ganze Schreierei nicht und erhebt sich ebenfalls von seiner Sitzgelegenheit und gibt dann prompt eine Antwort. Währenddessen wurde dafür gesorgt, dass die Musik nun nicht mehr läuft.
Dr. Dick: „Warum zum Geier schreist du denn so laut? Kannst du mich das nicht normal fragen? Ich wollte dich lediglich in unsere geschlossene Gesellschaft einladen, verstehst du? Und… eventuell wollte ich mich bei dir sogar entschuldigen, dass ich einfach so in der vergangenen Show dich unterbrochen habe. Deswegen seid ihr heute meine Gäste meiner Show, damit wir uns ein wenig darüber unterhalten können.“
Der Doc nimmt wieder Platz und bietet seinen Gästen abermals einladend die weiße Couch gegenüber an.
Eva baut sich vor Cornelius van Leuween auf und bietet ihn die Bru- äh… die Stirn
Eva: „Wie kannst du es nur wagen, so abfällig über die größte Show in der Show zu reden? Der Doc hat dich eingeladen, damit ihr euch wie Erwachsene unterhalten könnt! Er hat sich sogar bei dir entschuldigt!!!“
Energisch stöckelt sie in die Ecke, in der der handgeschriebene Zettel des Docs liegt und hält diesen Leuween vor die Nase.
Eva: „Hier! Hast du vorhin nicht zugehört! Er will ein guter Mensch sein! Und er arbeitet wirklich hart an sich und entschuldigt sich auch bei Idioten wie dir!“ Dr. Dick: „Eva Eva Eva Eva…“
Längst ist auch der Doc nicht mehr auf dem Sofa und stellt sich hinter Eva. Er beruhigt sie, indem er ihren Hintern streichelt und sie dann sanft zur Seite stellt.
Dr. Dick: „Aber sie hat wirklich Recht, das ist sehr unhöflich von dir. Ich will dich lediglich ein paar Dinge fragen. Wer weiß? Vielleicht können wir dadurch unsere Differenzen sogar klären?“
Ein weiterer Versuch, die Gäste auf das Sofa zu bitten… allerdings unnötig, denn sie sitzen tatsächlich schon. Sie wirken Beide zwar noch angepisst, aber sie hören den Worten des Docs zu.
Auch der Frauenklemptner nimmt dann auf einem Sofa Platz und setzt das Mikro wieder an.
Dr. Dick: „Ich habe mich bereits entschuldigt und dadurch, dass ihr letzten Endes sitzen geblieben seid, gehe ich davon aus, dass ihr diese Entschuldigung auch nonverbal angenommen habt.“
Keine Reaktion ist auch eine Reaktion in diesem Falls. Der Doc fährt fort.
Dr. Dick: „Lasst mich die Frage stellen, was ihr nun in der GFCW vorhabt. Du und dein asiatischer Freund.“
Dr. Dick: „Ach ja, das Tag Team Turnier… Ich habe leider vergessen mich anzumelden. Ich hätte gern mit einen meiner Frauen dran teilgenommen.“
Der Doc unterbricht Ishimura für diesen „Spruch“, was dieser natürlich nicht lustig findet. Ihm wird in böser Blick zugeworfen und dieser entschuldigt sich abermals gestikulierend. Cornelius
greift nach dem Mikrofon seines Kollegens. Dr. Dick: Nein natürlich nicht, mein neuer Freund!“
Ob diese beiden Parteien wirklich Freunde werden, wagt man just in diesem Augenblick zu bezweifeln. Van Leuween verdreht mal die Augen und hört widerwillig den Doc ein weiteres Mal zu. Der scheint nämlich noch nicht fertig zu sein.
Dr. Dick: „Ich habe noch eine weitere Frage…“
… und dann ist der Spuk endlich vorbei? Es sieht so aus, als würde Cornelius das nochmal über sich ergehen lassen.
Dr. Dick: „Warum zum Teufel nennt der da sich von Yoko Ono zu Inuyasha um? Das ergibt doch gar keinen Sinn, oder?“
Cornelius verdreht die Augen, allerdings ist der Grund dafür nicht eine Stunde Französichnachhilfe von einer der Dick Damen, sondern er ist angepisst, darüber, dass man seinen Partner und Ihn selbst anscheinend nicht ernst nimmt! Mit rotem Kopf steht Cornelius auf und stellt sich vor den Doktor, beugt sich zu ihm herunter und führt sein Mikrofon langsam in Richtung Mund.
Cornelius van Leeuween: „… “
Jedoch folgen nicht wie erwartet
harsche Worte, sondern er lässt lieber Taten sprechen und
zwar in Form eines gezielten Schlages mit dem Mikrofon!
Banzai Drop!
Auf dem Weg aus dem Ring, schenkt Cornelius der Kamera ein Siegerlächeln, während sein Partner grimmig dreinblickt. Sichtlich zufrieden bahnen sich die Beiden einen Weg durch die buhenden Fans hindurch.
Der niedergeschlagene Doc blickt sich um, sieht seine Frauen, die sich aus der Ferne um ihn sorgen… Er sieht allerdings auch ein Mikrofon, welches neben ihm auf der Ringmatte liegt. Schwer keuchend und hustend robbt er sich langsam in dessen Richtung und schnappt sich dieses. Er schafft es nicht sich aufzusetzen, zu sehr hat dieser Banzai Drop gesessen, zu sehr sind die Rippen angeschlagen, dennoch presst er ein paar Worte aus sich heraus.
Dr. Dick: „Cor…Cornelius… Ishimura…“
Sie sind schon ganz in den letzten Reihen der Crowd und wollten gerade im Backstagebereich verschwinden, doch sie hören tatsächlich noch die keuchende Stimme des Docs. Genervt drehen sie sich um.
Dr. Dick: „I-ich wollte dieses Gespräch doch nur mit einem kleinen Scherz beginnen, ve-verstehst du?“
Auch wenn sein eingeladener Gast kein Mikrofon mehr hat, kann man ihn deutlich verstehen.
Cornelius van Leuween: „Scheiß auf dich!!!“
Nur der Doc selbst scheint es nicht gehört zu haben und spricht weiter.
Dr. Dick: „Da-das wird ein Nachspiel haben. I-ich fordere dich zu einem Match, damit wir unsere Differenzen im Ring…“
Er hat doch große Schmerzen und muss seine Rede unterbrechen. Langsam schafft er es aber wieder, sich mithilfe der Ringseile auf die Beine hochzuziehen. Dann beendet er seinen begonnenen Satz.
Dr. Dick: „… im Ring klären können… Bei Title Nights!“
Genervt verschwinden van Leuween und Ishimura. Die Frauen nähern sich dem Ring und.
Dr. Dick: „Nein, nein, bleibt stehen! Überquert nicht die Türschwelle…“
Auch wenn die Schmerzen groß sind, sind die Augen schnell weit aufgerissen und er macht eine rasche Handbewegung in Richtung seines Harems. Er deutet auf den Hallenboden.
Dr. Dick: „Nicht dass ihr euch verletzt. All die Glasscherben hier vor der Türschwelle… Verschwindet nach hinten, ich komme nach.“
Die Frauen machen, was ihnen gesagt wird und der Doc verlässt mit Schmerzen den Ring und humpelt ebenfalls in den Backstagebereich zurück.
Aiden Rotari: „Ich wüsste wirklich gern wer seine Quelle ist.“
Der Rookie aus dem GFCW Performance Center legt das Tablet, welches er in Händen hält, auf den Tisch neben ihm. Dort zu sehen ist die Homepage des „Catch Beobachter“ von Dave Hetzer. Irgendeine Story über den nächsten Trainee der regelmäßig in den Main Shows der GFCW auftreten soll. Irgendetwas über sein angebliches Debüt bei Title Nights.
Robert Breads: „Er hat öfter Recht als dass er es nicht hat.“ Aiden Rotari: „Da kenne ich noch jemanden.“
Rotari hat Breads im Visier.
Der Coach des GFCW Performance Centers sitzt auf der anderen Seite des Tisches, gegenüber von Rotari, den Blick nach unten gewandt. Vor beiden Wrestlern befinden sich beinahe leere Teller, anscheinend hat man sich gerade am Catering bedient und über die neusten News und Gerüchte aus der Welt des Wrestling, der GFCW und vielleicht bald nicht mehr der PCWA geschwatzt.
Aiden Rotari: „Du hattest Recht mit dem was du vorhin gesagt hast. Dass du kein Titelmatch mit Drake verdienst.“
„Canada’s Own“ sagt nichts. Er schiebt mit einer Plastikgabel Essensreste hin und her.
Robert Breads: „Ja.“ Aiden Rotari: „Ich schon.“ Robert Breads: „Ich weiß.“ Aiden Rotari: „Warum überlasst du dann nicht mir deinen Spot in zwei Wochen?“
Eine komplett wertfreie Frage, lediglich gestellt aus reinem Interesse. Mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht hebt Breads den Kopf.
Robert Breads: „Weil ich… das nicht kann. Noch nicht. Ich würde wirklich… “ Aiden Rotari: „Schon in Ordnung.“
Ein beruhigendes Lächeln von Rotari.
Aiden Rotari: „Ich versteh’ schon.“ Robert Breads: „Du kriegst den ersten Shot falls ich den Titel gewinne.“ Aiden Rotari: „Ich hoffe du erwartest kein „Danke“. Ich habe mir das auch ohne deine Großzügigkeit verdient, weißt du?“ Robert Breads: „Ja, ist mir klar. Mehr als jedem Anderen.“ Aiden Rotari: „Und falls du verlierst… dann hast du nichts von diesem Match und ich kriege so eine Chance vielleicht nicht noch einmal. Title Nights steht vor der Tür und es wird sicher nicht nur mich geben wenn es darum geht wer ein Titelmatch bei der wichtigsten Show des Jahres haben möchte. Das ist dir hoffentlich bewusst.“
Langsam nickt der Kanadier.
Robert Breads: „Natürlich. Wenn ich nicht gewinne, dann… nun, dann schulde ich dir was. Ich halte meine Versprechen.“ Aiden Rotari: „Du gibst dein Bestes, ja.“
Aiden streckt den Arm über den Tisch aus und klopft Breads aufmunternt auf die Schulter.
Aiden Rotari: „Einverstanden. Entweder ein Titel-Match oder einen Gefallen von Robert Breads… da weiß man ja fast gar nicht was man lieber hätte.“
Mit einem Stöhnen streckt sich Breads, dann lehnt er sich an die Wand hinter sich.
Robert Breads: „Lass uns einfach hoffen dass ich gewinne. Es wäre mal wieder Zeit.“ Aiden Rotari: „Ich hoffe du verlässt dich auf mehr als nur Hoffnung.“
Ein Schmunzeln schleicht sich auf das Gesicht von Rotari.
Aiden Rotari: „Soll ich dich ein bisschen coachen wie man gegen Drake gewinnt, Coach? Du musst einfach bloß aus seinem Move mit dem „Donnie Darko“-artigen Namen auskicken und dann…“ Robert Breads: „Du wirst damit jetzt nicht aufhören bis das Match statt findet, oder?“ Aiden Rotari: „Natürlich nicht.“ Robert Breads: „Das ist doch…“ Aiden Rotari: „Hättest du mal das Richtige getan und mir deinen Spot überlassen. Jetzt ist es zu spät. Durch dein ungerechtfertigtes Titelmatch musst du jetzt durch.“ Robert Breads: „Ich bereue es zutiefst.“ Aiden Rotari: „Solange du es in zwei Wochen nicht bereust ist alles gut, mein Freund.“
Man hat ihn nicht erwartet und vor allem nicht vermisst. Dennoch streift Lucien Pitworth Jr. mit beeindruckender Selbstverständlichkeit durch die Gänge der Magdeburger GETEC-Halle, bewegt sich schwingenden Schrittes vorbei an GFCW-Mitarbeitern und manch bekanntem Gesicht, ohne auch nur den Hauch von Aufmerksamkeit daran zu verschwenden – keiner von ihnen besitzt ausreichend Relevanz um auch nur angesehen werden von den zweifelsfrei wählerischen Augen des Filmproduzenten, dessen letzter Auftritt schon gut einen Monat her ist. Ziellos wirkt Pitworths Gang nicht, im Gegenteil: Er navigiert schnurstracks auf ausgerechnet jenen Bereich zu, in dem er nichts zu suchen hat: Die Kabinen der Superstars, gewissermaßen das Heiligste der Backstage-Area. Er wirft Blicke auf die Schilder, die die zugeordneten Wrestler verraten und mit jedem Blick wird Pitworth ungeduldiger. Den Richtigen hat er noch nicht gefunden. Dafür aber jemand anderen. Den Mann, den man „Sie“ nennt…zumindest in seinen Träumen. Mit vielleicht eben diesem Traum vor dem geistigen Auge geht der Commissioner mit einer Kaffeetasse in der Hand den Gang entlang und dem Produzenten entgegen. Über den Tassenrand hinweg sieht er Pitworth Jr., schlürft den Schluck noch schnell zu Ende, schluckt und begrüßt Lucien auf freundlichste Weise mit…
Eric: „Auf der Suche nach jemanden?“
Der Filmproduzent verdreht die Augen und beinahe auch seinen Körper, indem er sich auf den Hacken umdreht und entschwindet, den Commissioner einfach stehen lässt. Doch dann scheint er sich zu erinnern, wie die letzte Begegnung mit Fletcher ausging – nämlich mit einem Verweis – und setzt stattdessen sein schmierigstes Lächeln auf.
Lucien Pitworth Jr.: „Oh, das ist ja wie gerufen. In der Tat habe ich eine Frage an…“
Er lehnt sich vertrauensvoll vor, grinst Fletcher direkt an.
Lucien Pitworth Jr.: „Sie.“
Als wäre er George Clooney und der Billigkaffee aus dem Automaten ein feines Nespressoböhnchen nickt der Chef(chen) langsam übertrieben lächelnd.
Lucien Pitworth Jr.: „Wo finde ich Player?
Der Candy Commissioner dreht sich auf dem Fußballen um 90 Grad, deutet mit dem Daumen der Kaffeetassenhand hinter sich.
Eric: „Am Gangende links, da irgendwo auf der rechten Seite. Warum?“
Statt einer Antwort nestelt Pitworth in der Tasche, zieht eine auf wertigem Papier gedruckte Karte hervor, auf der „Invitation“ steht.
Lucien Pitworth Jr.: „Es ist vollbracht.“
Skeptisch nimmt Fletcher die Karte mit der freien Hand an, dreht sie in Leserichtung, zieht eine Augenbraue hoch.
Eric: „Der Keek-Film?“ Lucien Pitworth Jr.: „Eine bescheidene Bezeichnung für dieses Meisterwerk. Aber ja, so kann man es sagen. Der Keek-Film ist fertig. Und in meiner Hand halte ich eine Einladung für die Premiere. In Los Angeles. Inklusive Flug, Hotel, Verpflegung. Interesse?“
Fletcher dreht die Einladung noch einmal in seiner Hand, schaut sie sich genau an, sodass Patrick Bateman Flashbacks von Paul Allens Visitenkarte bekommen würde.
Eric: „Hmm…nicht wirklich.“
Und schwuppdiwupp wird die Karte wieder in Richtung Produzent gehalten. Fast wirkt Pitworth erleichtert, gewinnt dann sein Grinsen zurück.
Lucien Pitworth Jr: „Ich suche Player. Davon, ihn einzuladen, verspreche ich mir ohnehin mehr…“
Er beugt sich vor, flüstert Fletcher beinahe verschwörerisch ins Ohr.
Lucien Pitworth Jr.: „…Action.“
Die Tür zur Kabine von Player öffnet sich, und der ehemalige World Champion tritt heraus. Er erblickt sofort, wer sich hier vor seiner Kabine aufhält und fragt sich, was hier vor sich geht.
Lucien Pitworth Jr: „Da ist er ja! Der Mann, den ich suche.“ Player: "Was soll das hier bitte werden, wenn es fertig ist?"
Er weiß nicht was er von all dem halten soll.
Lucien Pitworth Jr.: „Bitte sehr.“
Er reicht Player die Karte.
Lucien Pitworth Jr.: „Gratisflug nach Los Angeles. Hotel, Verpflegung. Auch eine Stadttour, wenn du willst.“
Player schaut sich die Karte an. Immer noch hat er keinen Schimmer, was hier vor sich geht.
Player: "Wofür ist das? Was soll der ganze Mist hier?" Lucien Pitworth Jr.: „Meine einzige Bedingung ist, dass du bei der Premiere des Hatha-Ways anwesend bist.“ Player: "Bitte was? Wieso sollte ich mir das angucken wollen?"
Die Verwirrung ist Player buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
Lucien Pitworth Jr.: „Nun, du bist – ob erfreulich oder nicht – ein großer Teil des jüngsten Keek-Geschichte. Wäre doch schade, wenn du dann nicht vor Ort bist und deinen eigenen Teil dazu beisteuerst, dass dieser Tag ein großer Erfolg wird. Controversy Creates Cash after all.“
Player zieht die Augebrauen nach oben…
Player: "Das stimmt allerdings…"
Er schaut sich die Karte noch einmal an, überlegt kurz.
Player: "OK! Ich werde da sein!" Lucien Pitworth Jr: „Ach, und Keek selbst wird natürlich auch da sein. Ist sicher kein Problem, was? Ihr habt euch sicher einiges zu…sagen.“
Beim letzten Wort tropft es vor Ironie. Und da schlürft auch Fletcher hörbar dazwischen. Nicht mit den Füßen, sondern der Kaffeetasse…
Eric: „Hachja, was es nicht alles für Zufälle immer gibt…Player…“
Er dreht sich zum Ex-Champion und gleichzeitig Herausforderer, hat Lucien hinter sich im Rücken.
Eric: „Wenn du zu der Veranstaltung gehst…dann verlasse ich mich auch darauf, dass du dich zusammenreißen kannst. Gleiches gilt für Keek. Ihr könnt schon noch früh genug gegeneinander kämpfen, aber bei so einer Vorführung will ich nicht, dass die GFCW mit irgendeinem Skandal auffällt, weil ihr die Fäuste nicht stillhalten könnt, klar?“
Er dreht sich demonstrativ zu Pitworth Jr. und nimmt diesen scharf ins Visier.
Eric: „Auch wenn so ein wenig Medienwirksamkeit wohl einem hier ganz gut gefallen würde…“
Ein erneutes Schlürfen unterstreicht nochmal das Gesagte. Player muss leicht grinsen.
Player: "Mach dir darüber mal keine Sorgen. Wird schon alles glatt über die Bühne gehen. Doch garantieren kann ich für nichts."
Player dreht sich zu seiner Tür um.
Player: "Und jetzt verschwindet, ich habe ein Match, auf das ich mich vorbereiten muss!"
Und kaum hat er diese Worte gesprochen verschwindet er in seiner Kabine.
Lucien Pitworth Jr.: „Sie können sich sicher sein, dass wir für eine gesittete Atmosphäre sorgen. Es soll ja niemand WÜTEND werden. Wir wollen alle nur einen schönen Filmabend genießen.
Mit diesen Worten geht er von dannen und man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass der Gang noch beschwingter als zuvor ist. Fletcher bleibt zurück, schaut Pitworth hinterher, dann nach unten auf seine Kaffeetasse. Ein Seufzen folgt, bevor er zu sich selbst spricht.
Eric: „Alles klar…muss ich dann also schonmal eine Entschuldigung für den Premierenabend schreiben…“
Er schaut hoch, ruft dem Produzenten hinterher.
Eric: „Pitworth, wohin werden wir die Strafe zahlen müssen?!“
Sven: „Willkommen zurück in der Halle und an den Bildschirmen hier vor Ort in der GETEC Arena in Magdeburg! Es sind nur noch wenige Augenblicke und dann steht die allererste Steve Steel Bench Press Challenge an! Viele haben sich gefragt, was sich dahinter verbirgt und es ist im Wesentlichen ganz einfach. Es werden die Steve Steel Jünger aus dem GFCW Performance Center gegen Desmond Briggs antreten in einer Bench Press Challenge. Desmond muss dabei mindestens genauso viele Wiederholungen oder mehr als sein Kontrahent schaffen!“ Pete: „Genau, Sven. Dabei wird Steve Steel die Reihenfolge bestimmen und ebenfalls als Host das Ganze moderieren. Und da erklingt auch schon die Auftrittsmusik des Bronzed Adonis! Lassen wir also Steve Steel in die Halle kommen.“
Wie aufs Stichwort erscheint der Blondierte auf der On Stage und präsentiert seinen prächtigen Adoniskörper den baffen Zuschauern im weiten Rund, die vor Neid nur so erblassen. Eingeölt und gebräunt protzt der Hüne herum, bevor er einen Schallwandler hinten aus der Hose zieht.
Steve Steel: „Ladies and Gentlemen, es ist endlich so weit: Heute sehen sie… den unglaublichen Steve Steel, hehehe!!! Aber nicht nur das, nein! Es gibt auch noch meine neue Entourage zu bewundern, wenn da auch keiner dabei ist, der so beeindruckend ist wie ich natürlich! Aber das verwundert ja auch niemanden… Und dann ist da auch noch… Desmond Briggs, dieser jämmerliche Haufen Elend. Meint, er wäre muskulös, pah! DOCH HIER SIND JETZT: MEINE NEUE TRUPPE, DIE STEEL BOYS!!!“
Ohne große Musik erscheinen jetzt Findus McMorlock, The Cringemaster, Steven Smith, Francesca und 2 unbekannte muskelbepackte Performance Center Jungs, die schon ein oder zweimal im Bild aufgetaucht sind, begeben sich in den Ring und stellen sich zu Steve Steel. Die Hantelbank in der Mitte und daneben der Ständer mit den Scheiben für die Langhantel.
Bitte Link einbauen
Desmnd Briggs Musik erklingt und die Fans jubeln, als er die Stage entert und mit einem Lächeln im Gesicht auf die Rampe tritt. Er reißt die Arme in die Luft und ein Feuerregen regnet von der Decke auf den Raw Black Diamond herunter. Er „badet“ kurz darin und dann geht es zu den Fans mit denen erst mal abgeklatscht wird. Es geht um den Ring herum, wo ebenfalls mit den Fans abgeklatscht und sich kurz sogar unterhalten wird. Er lässt sich ein Mikrofon geben und slidet in den Ring. Da stehen auf der einen Seite 7 Personen und auf der anderen Seite Desmond alleine. Desmond macht keinen Eindruck von Nervosität, als er lächelnd das Mikro an die Lippen setzt.
Desmond Briggs: „Magdeburg! Was geeeeeeehhhhhhhhhttttttt aaaaaaaaaaaaaaaaaaabbbbbbbb!“
Der Lärm nimmt zu, während Desmond es mit einem breiten Lächeln registriert.
Desmond Briggs: „Schön das erste Mal bei euch zu sein meine Sisters and Brothers! Heute Abend hat Mr. Steve Steel etwas ganz besonderes vorbereitet und darauf dürfen wir uns alle freuen. Ich zerlege die Performance Center Pfeifen in einem sportlichen Wettstreit! Wahnsinn wie gefährlich das werden wird, wenn ich mir die Guys so ansehe.“
Desmond deutet auf Steven Smith und Francesca, während sein Lächeln breiter wird.
Desmond Briggs: „Untrainierte Chubby Guys, spindeldürre Typen und eine Frau? Ich bin echt kein Sexist oder ähnliches, aber sorry Francesca. Was genau soll das für dich bringen, wenn du so viel Gewicht stemmst? Du bist ganz schön zierlich…“
In der Stimme des New Yorkers liegt keine Überheblichkeit, sondern ernstgemeinte Zweifel während er fragend zu Steve Steel sieht. Der hält nämlich Francesca etwas zurück, die gerade auf Desmond losgehen will.
Steve Steel: „Sachte, sachte, Babe! Lass dich nicht provozieren von diesem… diesem… WIESEL!!!”
Steel legt ganz nonchalant seinen Arm um Francesca und tätschelt ihr wie beiläufig den Hintern.
Desmond Briggs: „Mir egal, Stevie-Boy! Naja wenigstens hast du 2 Guys mit wenig Hirn und mehr Muskeln im PC gefunden. Lass uns anfangen, Boi!!!“ Steve Steel: „Grmpf… Na gut, Boy, dann mach dich auf eine Niederlage durch K.O. in der ersten Runde gefasst, denn hier ist meine Nummer 1, hier ist FINDUUUUUUS MCMOOOOOOORLOCK!!!“
Findus geht zu dem Rack mit den Gewichten und nimmt sich 10 Kilo pro Seite. Ein ungläubiger Blick von Steve Steel und ein Schulterzucken von Findus zeigen die einzige Kommunikation zwischen den Zweien an. Findus startet…
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… …7!
Findus kommt hoch und sieht fast entschuldigend zu Steve, während ihm The Cringemaster auf den Rücken klopft. Desmond geht auf die Bank und hebt die Hantelstange aus der Führung.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… 11… 12… 13…
Er packt die Hantel zurück das Gestänge und springt auf die Beine. Er sieht fragend zu Steve, welcher das Mikro wieder an die Lippen setzt.
Steve Steel: „NA SOWAS, HAHAHA, AUCH EIN BLINDES HUHN FINDET MAL EIN KORN!!! Findus hat heute nicht ordentlich gefrühstückt, das merkt man! Aber jetzt: Hier kommt niemand geringeres als mein neuer Bodyguard, THE CRINGEEEEEEEMASTERRR!!!!!“
The Cringemaster nimmt die 10 Kilo herunter und knallt 25 kg Scheiben drauf. Jeweils eine pro Seite und beginnt nun seinerseits mit dem Satz.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… 11… …11!
Desmond ballert sich drunter nachdem The Cringemaster aufgestanden ist und beginnt seinerseits mit seinem Satz.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… 11… 12… 13… 14…
Er knallt die Hantel zurück auf das Gestänge und lächelt zu den Performance Center Guys. Steve sieht nicht zufrieden bisher aus und setzt erneut das Mikro an die Lippen.
Steve Steel: UNFASSBAR, LEUTE!!! IHR KRIEGT HIER HEUTE ABEND ECHT WAS GEBOTEN!!! Jetzt kommt mein bester Mann, der bisher noch in allen Wettkämpfen ungeschlagen ist! Der Mann mit einem Namen so ähnlich wie meiner, hahaha!!! Es ist: STEVEN SMITH!!!“
Der Chubby Guy nimmt sich 2x 15 Kilo Scheiben in die Hand und packt jeweils eine pro Seite drauf. Er legt sich drunter und mit einem lauten Schnaufen wird die Hantel aus der Führung geholt.
1… 2… 3… 4… 5… 6… …6!
Steve Steel rauft sich entnervt kurz die Haare, während Desmond sich drunter legt und sofort beginnt.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… 11… 12… 13… 14… 15…
Die Fans feiern Desmond, während er ein breites Lächeln nicht verbergen kann. Steve Steels Gesichtsausdruck wird immer finsterer.
Steve Steel: „Mhpf… Na gut, das ist jetzt aber wirklich verwunderlich, so weit hat es bisher noch keiner geschafft! Aber der nächste Mann, an dem ist nun wirklich kein Vorbeikommen: Mr. Jaden PEARRRRRRRCE!!!“
Der Angesprochen tritt hervor und endlich scheint es eine Herausforderung zu geben. Er hat sicherlich die 120 Kg eines Desmond Briggs nicht oder aber die 137 Kilo eines Steve Steels, aber trotzdem wirkt Mr. Jaden Pearce mit seinen 190 cm und den knapp 106 Kilo nicht wie ein dünner Hering. Scheint ein fast so geiler Macker wie dieser Timo Schiller zu sein. Er nimmt die 15 Kilo herunter und knallt dafür jeweils zwei weitere 25 Kilo pro Seite drauf. Anerkennend nicken Steve und auch Desmond über das Ziel des Rookies. Circa 170 Kilo befinden sich auf der Bank.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… …10!
Desmond nickt nochmals anerkennend, während er mit ernsterer Miene sich unter die Langhantel legt. Man merkt das es ab jetzt etwas sportlicher werden wird.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… 8… 9… 10… 11…
Desmond kommt leicht schnaufend hoch und beginnt vor Steve provozierend zu flexen, was dieser mit einem leicht genervten Blick registriert. Der Bronzed Adonis setzt das Mikro an die Lippen, jetzt schon fast schnaubend vor Grimm.
Steve Steel: „BORIS… ZUUUUUKOVVV!!!“
Sven: „Es beginnt der entscheidende Part dieser Challenge. Und der beste Teilnehmer kommt zum Schluss. Boris Zukov sieht aus als würde er mit Bären im Wald ringen irgendwo in Russland. Er geht zu den Gewichtsscheiben und wählt nochmal 25 Kilo pro Seite!“ Pete: „Ob Desmond das Gewicht mitgehen kann? Das ist ein ganz schöner Batzen an Gewicht und er hat schon ein paar Sätze hinter sich…“
Boris Zukov hat schulterlanges braunes Haar, einen kleinen Oberlippenbart und trägt eine alte Militärhose und dazu Fliegerstiefel wie sie bei der russischen Armee getragen werden. Er legt sich unter die Stange.
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… …7!
Eine beachtliche Leistung von Boris Zukov, was sogar Steve Steel ein kleine Lächeln abringt. Der Russe sieht herausfordernd zum Raw Back Diamond, welcher sich konzentriert unter die Stange legt und mit seinem Satz beginnt…
1… 2… 3… 4… 5… 6… 7… … … …
Auf ein Nicken von Steve stürmen Steven Smith und Mr. Jaden Pearce zu Desmond und drücken das Gewicht nach unten!
Sven: „Das Ding ist wohl gelaufen. Das wird Desmond wohl nicht schaffen und damit hat er die Challenge nicht geschafft und wird KEIN Match bei Title Nights gegen Steve Steel kriegen…“ Pete: „Das ist eine faire Challenge? Wie soll Desmond das Bitte schaffen, wenn noch zwei Leute das Gewicht herunterdrücken?“ Sven: „Die Regeln sind klar, Pete. Sollte er nur eine Aufgabe oder ein Match nicht schaffen, dann wird es kein Match geben. Damit hat sich die Sache erledigt…“
Doch da scheint Sven seine Rechnung ohne Desmond Briggs gemacht zu haben! Desmond kann Mr. Jaden Pearce irgendwie in den Magen kicken und auch Steven Smith trifft er mit dem Fuß am Bein, sodass Beide abgelenkt sind. Mit einem Wutschrei reißt Desmond die Hantelstange hoch! 8!!!
Die Hantel knallt in die Führungsschiene und Desmond erhebt sich mit Wut im Gesicht. Er macht ein paar Schritte auf Steve Steel zu, welcher beschwichtigend die Hände hebt.
Steve: „Was zum…?! Immer locker bleiben, Desmond, wir werden doch wohl nicht handgreiflich werden, oder…“
Bam!
Mr. Jaden Pearce verpasst Desmond einen Schlag in den Rücken. Dieser dreht sich ohne auch nur Anstalten von Schmerzen um und kickt ihm erneut in den Magen! Steve Steel und seine Schützlinge nutzen die Gunst und begeben sich aus dem Ring, während Desmond mit einer Backfist nachsetzt und dann Mr. Jaden Pearce zum Ironheart Manor aushebt!
Ironheart Manor auf die Hantelbank!
Desmond sieht wie die Bank zu Bruch geht und kümmert sich nicht weiter um Pearce. Er dreht sich in Richtung Backstage um und stapft mit energischen wütenden Schritten hinter seinen Gegnern her.
Pete: „Die Challenge ist bestanden, aber die Sache zwischen Steve Steel und Desmond Briggs geht weiter. Ich bin gespannt, was noch ansteht und was sich Steve Steel noch einfallen lässt um zu verhindern das er auf Desmond Briggs trifft.“ Sven: „2 Shows in Kiel und Bremen hat er ja noch Zeit und da wird sich Steve Steel bestimmt was einfallen lassen können. Ich sehe das Match noch nicht, da ich Steve einfach für zu gerissen und clever halte.“ Pete: „Das werden wir wohl bald erfahren. Bis dahin geht es wieder Backstage!“
Zane:
„Ich trau dem Mann nicht.“ Sie betreten nun die Kabine Ends und als sie eingetreten sind, versucht die Kamera direkt die Ausmaße der Umstrukturierung von Ends Kabine zu erfassen. Wie es wohl nicht anders zu erwarten war, ist alles sehr dunkel gehalten – dunkle Möbel und recht wenig Beleuchtung, gerade so, dass alles im Raum erkennen zu ist, erfüllen die Kabine. Dennoch, ist diese Kombination aus Ends Kabine und Corleones Büro überraschend stilvoll eingerichtet. Recht weit vorn ist ein großer Schreibtisch platziert, ebenfalls dunkel und ebenso ziemlich leer, es wirkt so, als solle dieser vor allem eines tun: Eindruck schinden, vielmehr, als er einem tatsächlichen Zweck dienlich ist oder sein soll. Aber da sitzt James Corleone, der seine Gäste bereits erwartet. Wieder im stilvollen Anzug, allerdings ohne Brille und ohne Hut. Hinter ihm ist noch recht viel Raum übrig, nach einer kleinen Lücke steht auch schon eine große, schwarze Couch, entgegengesetzt zum Schreibtisch. Quasi „Rücken an Rücken“ und auf der Couch, sitzt The End, ebenfalls mit dem Rücken gedreht zu den Gästen und Corleone. Ihm gegenüber befindet sich eine große Vitrine. Zwei Seitenschränke und in der Mitte eine große, pinnwandartige, Fläche. Man sieht in einer Ecke ein großes Bild von Thomas Camden, durchgestrichen. Daneben eines von Alex Ricks, ebenfalls durchgestrichen. Weitere Bilder kann man ebenfalls erahnen, allerdings sind diese alle abgedeckt. Auf einem der Seitenschränke ist klar und deutlich ein Plattenspieler zu erkennen, aus dem gerade „Blacklist“ der Trash-Metal Band Exodus spielt. Vereinzelt stehen in den leeren Fächern weitere Metal-Platten herum, ebenso ist ein Fach Ends Schlagring gewidmet, der vor allem im Steel Cage Match gegen Thomas Camden zum Einsatz kam. Einige der Fächer sind ebenfalls noch abgedeckt, sodass man bisher nur erahnen kann, was sich darunter verbirgt. Eines wird hier aber recht deutlich – das mag wohl nicht unbedingt die Art von Raum sein, die man sich bei The End hätte vorgestellt. End bleibt nach wie vor auf seiner Couch sitzen, die Arme weit ausgebreitet, ohne den Anstand zu erwecken, Drake und Co. Begrüßen zu wollen. Anders hingegen James Corleone, der nun tatsächlich aufsteht, um den GFCW Intercontinental Champion in Empfang zu nehmen.
Corleone: „Willkommen, Mister Vaughn, es freut uns sehr, sie hier begrüßen zu dürfen!“ Drake:
„Wie sagt man so schön Mr. Corleone?“
James Corleone will gerade wieder antworten, als es aus dem Hintergund heißt…
The End: „Mister Corleone.“
The End erhebt sich tatsächlich von seinem Spot aus dem Schatten und so stößt auch er nun zu der illustren Runde hinzu. Er trägt ein „Amon Amarth“ T-Shirt und seine dunkle Hose. Er wirkt recht locker, warum auch nicht, nach seinem eindrücklichen Sieg eher am Abend. Dennoch, ganz so abgekühlt und distanziert, wie er sich in den letzten Wochen gegeben hat, ist er nicht oder zumindest, wirkt das alles ganz anders.
The End: „Drake! Ich kann dem von mir hoch geschätzten Mister Purple nur anschließen! Willkommen hier in MEINEM Reich. Setzen wir uns doch… willst du etwas?“ Drake:
„Wer bist du und was hast du mit End gemacht, hm?“ Neben der Couch sind noch eine, nicht weniger stylische und passende Stühle positioniert, sodass für jeden Teilnehmer ein Platz gegeben ist. The End und James Corleone nehmen auch direkt auf der Couch Platz, während den Gästen die Stühle zur Verfügung stehen, worauf Drake sich auch grinsend sinken lässt, den Titel gefällig über der Schulter. Zane und Luna bleiben hingegen stehen. Die Augen wachsam auf ihren neuen eventuellen Verbündeten gerichtet. James Corleone holt nun, währenddessen einen Crown Royal Whiskey, den er sofort allen anwesenden Personen anbietet. End offenbart, dass er bereits ein Glas hat, das Corleone entsprechend neu auffüllen darf, während auch Vaughn mit einer befehlenden Geste annimmt.
The End: „Ich bin kein Monster.“ Drake: „Hey das ist mein Spruch.“
Nach diesen Worten legt End eine Pause ein, in der man das eben Gesagte Wort für Wort verinnerlichen kann, vor allem in Anbetracht dessen, was End bereits alles abgezogen hat.
The End: „Auch ich, kann ein Glas Whiskey und eine gute Platte genießen,… aber wie dem auch sei. Ich denke es erübrigt sich zu sagen, dass du hier wohl der einzige Mensch bist, der uns versteht und deshalb, ist es nur logisch, dass wir uns zusammentun. Gemeinsam ist es nur eine Frage der Zeit, bis die GFCW uns unterliegt. Von nun an, bist du ein Teil von Ends Eroberung und ich Teil von Leviathan. Zwei Parteien, die zusammengefunden zu haben, um die GFCW in der Anarchie zu ertränken.“
Fast
schon gelangweilt grinst Vaughn in sein Glas hinein, als er einen
Schluck nimmt. Noch immer lehnt er entspannt in seinem Stuhl.
The End und James Corleone werfen sich einen Blick zu, den wohl nur die beiden verstehen werden. Dann allerdings ändert sich Ends fast schon freundliche und erwartungsvolle Stimmung, wieder in eine düstere, kalte, distanzierte. Es scheint wieder durch, wer The End wirklich ist. Er erhebt sich und läuft samt Glas einmal um die stehenden Mitglieder von Leviathan herum. Sowohl Zane Levy, als auch Luna Rosario mustert er genauesten Blickes, bis er seine Runde schließlich komplett vollzogen hat. Dann setzt er sich nun ebenfalls auf einen Stuhl, der von den Gästen ausgeschlagen wurde, direkt neben Drake. Er setzt nun seinerseits sein Glas an und trinkt es in einem Schluck aus, bevor er das Glas Corleone in die Hand drückt, ohne ihn dabei anzusehen.
The End: „Du hast recht. Lassen wir das Theater, reden wir Klartext. Fakt ist, ich habe dir vor zwei Woche geholfen. Fakt ist, du kannst mir hin und wieder auch gut behilflich sein. Fakt ist, Verbündete zu haben, hat seine Vorteile. Aber Fakt ist auch, dass ich nicht hier bin, um Freunde zu finden…“
Ends Blick wird immer strenger, dabei klammert er sich an die Augen des GFCW Intercontinental Champions. Die Anspannung wird nun langsam etwas deutlicher, Zane und Luna gehen auch immer weiter in Lauerstellung und vor allem James Corleone scheint eine drohende Eskalation zu wittern, doch dann… ändert sich Ends Stimmung einmal mehr.
The End: „… doch damit eine Allianz erfolgreich sein kann, muss man einander kennenlernen, da stimme ich dir zu. Also… lass uns weggehen. Corleone, mehr Whiskey. Kameramann, zisch ab.“
Gesagt, getan und so kümmert sich der Manager Ends einmal mehr um das Befüllen der Gläser. Mit diesen nach wie vor obskuren und irrsinnigen Bildern und einer Stimmung, die man sich selbst wohl noch erschließen muss, schickt James Corleone den Kameramann nun aus seinem Büro und damit endet das Segment.
Die Tür geht zu, der Körper setzt sich auf die Bank, der Oberkörper lehnt sich nach vorn, die Hände falten sich ineinander, die Unterarme legen sich auf die Oberschenkel, der Blick geht zum Boden, die Frage geht mit ruhiger Stimme an seinen Schützling.
Alex: „Nun?“
Camden steht vor dem Mathematiker, eine Hand in der Hosentasche, mit der anderen kratzt er sich leicht verlegen am Hinterkopf, schiebt die Lippen ein wenig gestülpt nach vorn, während er den Kopf ein stückweit zur Seite dreht. Dieser Auftritt ist zwei Wochen her, man erkennt es schnell an Alex’s verschwitztem Körper, Camdens relativ schweißfreiem Körper und vor allem an der vorhergehenden Einblendung „vor zwei Wochen“.
Thomas: „Meinste, warum ich Niander eine reingehaun habe?“
Weiterhin kein Blickkontakt mit seinem Schützling. Ricks nickt nur ruhig, zeigt sein Gesicht niemanden, auch nicht der Kamera. Er schnauft nur kurz durch und wiederholt sich mit einem etwas fordernderen Ton.
Alex: „Nun?“
Amüsiert lacht der Hobbykoch kurz auf. Er mag diese herzerwärmende Art des Freiburgers einfach. Mit einem Schmunzeln und Schulterzucken kommt eine ebenso klare Antwort wie es die Frage auch verlangte.
Thomas: „Ich fands sinnvoll.“
Wieder ein Nicken des Mathematikers. Da steckt keine Wertung der Antwort drin. Er erkennt nur an, soeben drei Wörter gehört zu haben. Ein „Aha“ wäre angemessen, bleibt aber aus. Dafür schaut Ricks auf, schaut mit klaren Augen zum Oregano (so nennt man die Leute aus Oregon nicht, aber wer weiß das schon).
Alex: „Thomas, wurde dir schon einmal gesagt, dass der Feind deines Feindes dein Freund ist?“
Camden wirft den Kopf nach hinten und lässt zeitgleich ein längeres….
Thomas: „Aaaaaaaaach komm…“
folgen. Hätte er seine Hände nicht in den Hosentaschen würde er vermutlich auch abwinken. Tatsächlich nimmt er aber eine Hand heraus, greift die Stuhllehne neben sich und zieht den Stuhl zu sich heran, um vor Ricks Platz zu nehmen.
Thomas: „Morbeus ist nicht mein Feind. Die ganze Foundation nicht. DICH hat der Chef gefragt. Ob ich ihm helfe, ist doch wurscht. Ich kenne dich doch auch mittlerweile gut genug um zu wissen, dass du erstens selber deine Hausaufgaben erledigen willst und zweitens keine Lust auf weitere Ablenkungen hast. Also sorge ich halt dafür, dass alles beim Status Quo bleibt. Du kümmerst dich für den Chef um Morbeus, die Wahrheit um die Ultras und ich halte euch allen Niander vom Hals. Ist doch n Deal, oder?“
In Ricks rumort es. Man meint eine Zähneknirschen erkennen zu können, zumindest bewegt sich der Kiefer leicht. Letztlich öffnet er sich aber nur um Worten Platz zu machen. Worte gesprochen in vollster Ruhe.
Alex: „Und du meinst nicht, dass wir dieses Thema schneller beenden könnten, wenn sich Raymond Douglas auch mit Niander Cassady-Taylor befassen müsste?“
Camden legt den Kopf schief, zieht eine kleine Schnute.
Thomas: „Najaa…schneller schon…aber hätteste darauf Bock, Alex? Seit wann nimmst du denn Abkürzungen? Du hast doch Don Sheen damals selber den Arsch gerettet, weil du ihm lieber selber eine reinhauen wolltest. Jetzt sorge ich halt dafür, dass du dich um Morbeus kümmern kannst. Passt doch alles…“
Der Amerikaner zuckt erneut mit den Schultern. Für ihn ist das Thema damit eigentlich erledigt. Sollte man meinen, dann runzelt sich aber seine Stirn.
Thomas: „Die Frage ist nur…warum muss das mit dir und Morbeus eigentlich sein? Nur, weil der Chef dich fragt? Meine Kleine hasst den Spruch zwar, aber…wenn er sagt, du sollst aus dem Fenster springen, machst du das auch? Ich meine, Morbeus hat dir doch nix getan.“
Zuckte Alex’s Augenlid soeben? Gut möglich. Dieses Nachfragen in dieser unschuldig interessierten Art ist ungewohnt. Aber ja, Alex hatte schon ärgere Blutfehden in der Vergangenheit. Dann wendet Ricks seinen Blick ab, blickt auf sein Handgelenk und beginnt das Tape abzuwickeln. Dabei spricht er.
Alex: „Wenn Claude Booker meine Hilfe für etwas benötigt, dann erledige ich, was er für mich vorgesehen hat, Thomas. Ich bin ein Angestellter von German Fantasy Championship Wrestling und Claude Booker ist mein Arbeitgeber. Das ist die Erklärung.“
Die ersten Runden sind abgerollt.
Alex: „Dass ich bislang noch keine persönliche Begegnung mit Raymond Douglas hatte…ist egal. Die Zeit wird kommen. Dass ich Tha Bomb und Thor an meiner Seite habe…ist egal. Ich kämpfe auch allein. Das weißt du. Das weiß Claude Booker. Meine Aufgabe ist es, Raymond Douglas und die Fist for Future Foundation daran zu hindern sich bei German Fantasy Championship Wrestling ungerechte Vorteile zu verschaffen, Thomas. Sie haben das System betrogen. Nun bekommen sie es mit mir zu tun. Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Ratsch, da wird das letzte bisschen Tape (und einige Armhaare) abgerissen. Die Fronten sind geklärt.
Es ist, als wären sie nun weggewesen: Zeus und Aristides entern die Halle wie noch 2016. Mit derselben Selbstverständlichkeit und begleitet von den gleichen Reaktionen.
„BUUUUH!“
Pete: „Zeit für das vielleicht unerwartetste Comeback des Jahres. Zeit für Zeus.“
Der kahlköpfige Grieche ist bereits in Ringmontur gekleidet. Die da wäre: Unbekleideter, unfassbar muskulöser Oberkörper, schwarze Trunks, schwarze Knieschoner und ebenso schwarze Ringstiefel. Klassisch, wie es nur sein kann. Doch das physische Charisma des Mannes aus Athen spricht für sich. Wie er zum Ring marschiert versetzt mehr Angst und Schrecken als es eine aufwändige Gewandung je könnte. Neben ihm stolziert Aristides ungepflegt wie eh und je. Seine schwarzen, langen Haare sind fettig, er trägt ein halboffenes Hemd und eine ausgeblichene Hose, die an seinen dürren Beinen schlottert.
Sven: „Zeus gegen Timo Schiller. Was für eine Aufgabe für den jungen Mann. Ich kann es kaum glauben, dass es dieses Match gibt. Fast 130 Kilo auf 183. Das sind die Daten von Zeus‘. Selten gab es ein größeres Kraftpaket in dieser Liga.“ Pete: „Wenn überhaupt. Mir fällt keines ein.“
Aristides erreicht zuerst den Ring, springt die Ringtreppe hoch und bleibt kurz auf dem Apron stehen. Dann folgt ihm sein Mandant, Aristides drückt mit der Hand das mittlere Ringseil nach unten und Zeus entert bequem den Ring.
Pete: „Aristides fordert ein Mikrofon. Mal hören, was er zu sagen hat…“
Zunächst aber Unerwartetes: Aristides gibt das Mikrofon sogleich an Zeus weiter. Der mächtige Grieche schaut den Schallverstärker an wie ein Höhlenmensch ein Telefon.
Zeus: „Ich habe Nichts zu sagen. Holt Timo Schiller. Mein Opfer.“
Damit reicht er Aristides das Mikrofon zurück und für einen Augenblick sieht es so aus, als ob es der Manager dabei belassen will. Er will das Mic schon einem Mitarbeiter reichen, dann aber entscheidet er sich doch anders und führt es an die Lippen.
Aristides: „Aber ich habe Dinge zu sagen. In dieser Liga werden noch immer die gleichen Fehler gemacht wie vor fünf Jahren…“
„BUUUUH!“
Aristides: „Noch immer gibt es Männer, die den Mund weiter aufreißen als ein Vogeljunges bei der Fütterung. Bloß erwartet sie für ihr Brüllen kein Fressen, sondern Vernichtung. Heute wird sie einem Jungen, ich nenne ihn nicht mal Mann, zu Teil, der wahrlich besser daran getan hätte, uns aus dem Weg zu gehen.“
Höhnisch grinsend geht Aristides auf und ab, redet sich einen Rausch.
Aristides: „Timo Schiller hatte nichts mit der Sache zu tun. Es war eine Sache zwischen mir, Keek Hathaway und Eric Fletcher. Eine Sache, die von Respekt handelte, den man mir nicht entgegenbrachte. Eigentlich wäre es an Keek Hathaway gewesen, sich den Konsequenzen für sein Handeln zu stellen. Doch dann kam dieser Bursche…“
Abwertender kann man das letzte Wort nicht betonen. Aristides legt raubtierhaft seinen Kopf schief.
Aristides: „Und machte das Ganze zu seiner Sache. Einerseits müsste ich wütend darüber sein, denn so wird das große Comeback des Zeus an einen Rookie verschwendet, der es nicht wert ist, den Ring mit meinem Mandanten zu teilen. Andererseits jedoch bin ich unendlich dankbar.“
Er untermalt diese Aussage mit einem Lächeln direkt in die Kamera.
Aristides: „Seine Torheit eröffnet Zeus die Chance, heute zu zeigen, was mit Menschen geschieht, die die Fehler begehen, von denen ich eingangs sprach. Timo Schiller wollte zu einem Gegner für Zeus werden. Aber heute wird er nur zu einem Spielobjekt. Einem Opferlamm.“
Der letzte Satz, mehr gehaucht als gesprochen, wird von Aristides genüsslich herausgezögert.
Aristides: „Und ich bin glücklich darüber…“
Pete: „Da kommt der – je nach Auffassung – mutige oder dumme Timo Schiller. Bereit für sein großes Match.“
Der blonde Hüne, 106 Kilo auf 1,92m, wirkt energisch. Er rennt zum Ring statt sich Zeit für Posen oder einen inszenierten Auftritt zu nehmen. Während sein Theme aus den Boxen hämmert, hat er den Blick starr auf Zeus gerichtet, der ohne verzogene Miene im Geviert aus ihn wartet. Schiller rollt sich unter dem Seil ins Squared Circle und verscheucht mit seinem forschen Auftritt Aristides, der sich nach draußen in Sicherheit begibt.
Sven: „Timo kommt ohne Keek. Klare Botschaft…dieses Ding will er heute allein drehen.“
Pete: „OH MEIN GOTT! Timo Schiller mit der Sensation. Der Junge schafft fast schon Historisches.“ Sven: „Aber Schuld hat Aristides. Er hat seinen eigenen Klienten abgelenkt. Dabei hatte der doch alles im Griff.“ Pete: „Interessiert Timo jetzt wenig. Schau, wie er sich freut!“
Tatsächlich springt Schiller positiv fassungslos im Ring umher, sein Gesicht ist ein einziges, fleischgewordenes OMG. Er rauft sich die kurzen blonden Haare und schüttelt euphorisch die Ringseile.
„GEILER MACKER!“ „GEILER MACKER!“ „GEILER MACKER!“
Pete: „Aber Achtung! Was macht Zeus!?“
Der Grieche hat jetzt erst den Schock überwunden, sein One Night Only-Comeback verloren zu haben. Aber er ist nicht geschlagen. Nicht in einer Art und Weise, dass er keine Gefahr mehr darstellt für den Mann im Ring. Schiller hat die Gefahr aber noch nicht gesehen, die sich hinter ihm grimmig aufbaut.
Pete: „Wird er Schiller attackieren?“ Sven: „Was…was macht er da?“
Zeus rollt sich aus dem Ring. Dort, wo Aristides liegt. Der Mann, der ihm das Match gekostet hat. Der Manager hält sich den Nacken, scheint ansonsten aber regeneriert und lässt sich von Zeus auf die Beine helfen. Aristides redet beschwichtigend auf Zeus ein, aber…
BELLY TO BELLY GEGEN ARISTIDES!
Pete: “Zeus wendet sich gegen seinen Manager!“
„YES!“ „YES!“ „YES!“
Die Fans sind aus dem Häuschen, den ungeliebten Aristides durch die Luft fliegen zu sehen. Sie sind auf eine positive Weise geschockt, doch sobald sie sich gesammelt haben, jubeln sie Zeus für diese unerwartete Wendung zu.
Sven: „Zeus ist auf 180. Er rächt sich an dem Mann, dessen Ego heute das Match entschieden hat.“
Das macht der stille Mann deutlich, indem er ganz entgegen seines sonstigen Naturells neben dem besinnungslosen Aristides kniet und diesem etwas auf Griechisch ins Ohr schreit, das garantiert keine netten Worten sind.
Und was macht Timo Schiller?
Der Sieger, dessen Musik schon verklungen ist, sieht die Szenen zwischen Zeus und Aristides mit Freude. Doch sein Grinsen schwindet als plötzlich Zeus wieder in den Ring steigt und sich vor Schiller aufbaut.
Pete: „Ein Handshake wird das kaum werden!“
LARIAT GEGEN TIMO SCHILLER!
Sven: „Zeus wütet! Er nimmt Aristides UND Timo Schiller auseinander. Nach seiner Niederlage ist er nicht zu halten.“
Berserkergleich prügelt er auf Schiller ein, der die Hände vors Gesicht hebt, um sich notdürftig zu schützen. Doch gegen die wie Bomben einschlagenden Fäuste des Griechen ist er schutzlos. Nach wenigen Sekunden hat sich ein Cut an der Augenbraue des Dortmunders geöffnet. Die Zuschauer nehmen es entsetzt mit offenen Mündern und lauten Buhrufen hin. Doch plötzlich kippt die Stimmung!
„KEEK!“ „KEEK!“ „KEEK!“
Pete: „Da kommt Hathaway!“
Unter begeistertem Beifall des Publikums stürmt Hathaway zum Ring. Dort hat Zeus die nahende Gefahr gesichtet und vollführt die allseits bekannte „Komm doch her“-Handgeste, um sich dem World Champion zu stellen. Doch plötzlich wird er von unerwarteter Seite umgerissen.
Sven: „Da kam jemand aus dem Publikum.“ Pete: „Es ist Aiden Rotari.“ Sven: „Rookie hilft Rookie!“
Rotari reißt Zeus mit Wucht zu Boden, dann schließt er die Hände um den mächtigen Nacken des Zeus und nimmt diesen in einen Half Nelson. Ganz gelangt es ihm nicht, den wohl angedachten Half Nelson Suplex auszuführen, doch es reicht, um Keek die Zeit zu verschaffen, um in den Ring zu kommen. Das macht der Namibianer sogleich und ehe sich die Zuschauer versehen, sind Rotari und Keek gemeinsam zugange.
Elbow Strike von Rotari gegen Zeus!
Moldawiens größter Sportexport nach Sheriff Tiraspol erwischt den ehemaligen World Champion perfekt. Der Grieche wird schmerzhaft getroffen, tapst nach dem Volltreffer benommen umher und gelangt so unfreiwillig in eine perfekte Position für Keeks Angriff.
DOLPHIN DASH VON KEEK!
Der Running Knee Strike, Keeks mittlerweile bekannter Finisher, beendet die Offensivaktion von Zeus. Der Grieche fliegt durch die Wucht aus dem Ring und bleibt geschlagen auf dem Hallenboden liegen.
„YES!“ „YES!“ „YES!“
Keek nimmt sich nur kurz Zeit, um mit den Fans zu feiern. Dann schlägt er Aiden dankbar auf die Schulter und die Beiden verständigen sich wortlos: Es geht hier nicht um sie, es geht um Timo Schiller. Gemeinsam helfen sie dem Dortmunder auf die Beine. Dieser wirkt so als würde er kaum mitbekommen, was gerade passiert ist, doch ein breites Grinsen bildet sich in seinem Gesicht, kaum dass er seine beiden „Freunde“ erblickt hat. Er knufft sie freundschaftlich an und muss von Rotari gestützt werden, damit er nicht wieder zusammenklappt. Hathaway und Aiden nehmen je eine Hand Schiller und reißen sie in die Luft.
Pete: „Was für ein tolles Bild! Zwei Rookies, die einander in Sympathie verbunden sind, und der Überraschungschampion vertreiben einen bösen Schatten der Vergangenheit.“ Sven: „Die Halle sieht es genauso. Genießen wir den Moment kurz und dann geht’s auch schon weiter heute bei War Evening.“
|