Der Fasanenkrieger hatte die Kabine verlassen und die Tür hinter sich geschlossen. Der Gang in ein neues (Wrestler-)Leben.

Er tritt aus der Halle auf den Parkplatz, genießt die frische Luft. Sie hilft ihm dabei, nach diesen Ereignissen einen freien Kopf zu bekommen. Es ist kalt, aber die Temperatur wird vom Guatemalteken kaum wahrgenommen.

In wenigen Momenten wird der Main Event angeläutet, doch auf den Warrior wird man als Zuschauer verzichten müssen. Normalerweise hätte ihn der Ausgang des Fights natürlich interessiert, doch heute nicht. Was Lex Streetman und Robert Breads heute Abend veranstalten, wird ihr eigener Kampf sein.


Er macht ein paar Schritte in den Nachthimmel. Keine Menschenseele ist weit und breit zu sehen. Die Autos stehen regungslos in den Parklücken. Keine Motorengeräusche, keine Stimmen. Vollkommene Stille. Nur die Gedanken im Kopf des Lateinamerikaners spielen ein wirres Konzert. Der Versuch, sie zu ordnen. Einen klaren Kopf zu bekommen. Es war eine langwierige Entscheidung, den Schritt zu gehen und einen Schlussstrich unter die Gang zu setzen. Doch schlussendlich wurde sie mit jedem voranschreitenden Tag klarer.


Das waren nicht seine Ideale. Nicht die Ziele, für die er kämpfen wollte. Angetreten mit der Hoffnung, seine Traditionslinie der Fasanenkrieger weltbekannt zu machen und sich einen respektablen Namen zu erkämpfen, wurde er zu einem Feindbild für die Zuschauer. Sie sprachen ihm die Ehre ab.

Er hat den Namen der guerreros del faisan in den Dreck gezogen. Keine Frage. Kann er sich noch reinwaschen? Oder ist es dafür zu spät? Als er sich in diesem Moment an einen Laternenpfeiler lehnt, weiß er die Antwort auf die Frage selbst nicht. Schweres Ausatmen. Vor seinem Mund bildet sich durch die Kälte ein weißer Schleier.

Kann er die Schande der letzten Monate noch gutmachen? Vom Gedankenspiel im Kopf überwältigt und erdrückt, schüttelt der Pheasant Warrior selbigen. Dann hebt er langsam die Hand. Er greift an das Hinterteil seiner Maske. Langsam öffnet er den Verschluss. Er seufzt. Mit beiden Armen greift er an seine Maskierung.


Er zieht sie vom Kopf. Nun steht er da, sein Gesicht im Schatten verdeckt, und betrachtet die Maske, das Symbol der Fasanenkrieger, in seinen Händen. Ist es noch seine? Kann er sie noch mit Stolz tragen?


„Noch ist es nicht soweit.“


Überrascht schnellt der Krieger herum. Wer sprach da? Woher kam die Stimme? Sie kommt ihn vertraut vor, doch kein Gesicht tut sich in seinen Gedanken auf.


„Ich bin hier.“


Er wendet sich in die Richtung der Stimme. Angestrengt kneift der Krieger die Augen zusammen. In der Dunkelheit kann er nur vage eine Gestalt ausmachen, die sich ihm nähert. Ein langsamer Gang, eine gebückte Haltung. Die Erkenntnis trifft den Pheasant Warrior plötzlich.


Pheasant Warrior: „MANOLO!“


Stumm tritt der alte Mann aus dem Schatten. Er lächelt und nickt seinem Gegenüber freundlich zu.


Manolo: „So ist es, guerrero.“

Pheasant Warrior: „Was machst du hier? Wieso bist du nicht in Guatemala. In deinem Dorf?“


Würde man ihn erkennen können, sähe man völlige Überraschung auf dem Gesicht des Kriegers. Er hätte mit vielem gerechnet. Aber nicht mit Manolo in Deutschland. Bei einer GFCW Show. Der Dorfälteste hatte ihn im vergangenen Jahr in Guatemala begrüßt. Der Greis mit dem aschgrauen Haar führte den jungen Krieger in die Geheimnisse der Kriegertraditionen ein. Auf einer abenteuerlichen Reise durfte er das Geburtshaus des zweiten und größten Fasanenkriegers aller Zeiten besichtigen. Er erfuhr dort von einer besonderes Ausbildung.


Manolo: „Es war keine leichte Reise im großen Vogel hierher, mein Sohn. Aber weißt du, es gibt wichtigere Dinge als das Dorf. Auch der älteste Fuchs muss irgendwann seinen Bau verlassen, wenn es der Gemeinschaft dient.“


Er gibt ein schwaches Lächeln von sich. Auf einem Stock gestützt kommt er näher und greift nach der Hand des Wrestlers.


Manolo: „Und was wäre wichtiger als ein guerrero del faísan?“

Pheasant Warrior: „Ein schlechter Krieger, Manolo. Ich...ich habe versagt. Ich habe die Ideale der Kriegerschaft verraten. Es wäre wohl das Beste, wenn ich die Maske abgäbe.“


Der alte Mann legt den Kopf schief. Doch keine Schelte ist von ihm zu erwarten. Er lächelt bloß.


Manolo: „Nein. Ganz und gar nicht. Mein Sohn, wenn du eine Sache noch lernen musst, dann ist es, dass man aus Fehlern lernen kann. Man darf sie nicht nur machen, man muss es ab und an sogar tun. Nur so kann man fortschreiten.“


Er fixiert den Krieger aus trüben Augen.


Manolo: „Erinnerst du dich noch, als dir der Wächter im Fasanenhaus von der Ausbildung erzählte?“


Nicken. Natürlich. Wie kann er es vergessen?


Pheasant Warrior: „Ja. Du sagtest, ich bin noch nicht bereit, nach dem Programm des legendäres Armondo zu trainieren.“


Es fällt dem Krieger schwer, es auszusprechen. Seitdem er von der Ausbildung zum richtigen Krieger gehört hatte, war er Feuer und Flamme gewesen, sie irgendwann beginnen zu dürfen. Doch heute musste er feststellen, dass er offenbar den falschen Weg dafür gegangen war.


Manolo: „Ja. Und weißt du noch, warum der Wächter dir das sagte?“

Pheasant Warrior: „Weil ich abgelenkt war. Mein Kopf war nicht frei, ich konnte die Anforderungen nicht erfüllen. Und ich schätze, das werde ich auch nie. Es tut mir Leid, die Tradition so beschmutzt zu haben.“


Die faltige Hand Manolos legt sich auf die Schulter des Kriegers.


Manolo: „Er sagte, dass du abgelenkt bist, weil du von falschen Einflüssen beherrscht wirst, nicht wahr?“


Stummes Zustimmen.


Manolo: „Ich habe dich beobachtet, mein Sohn. Du hast es nicht bemerkt und nicht gewusst, doch stets ruhte mein trüber Blick auf dir. Meine Augen sind zwar schwach, doch mein Verstand ist noch der eines jungen Mannes. Leider musste ich feststellen, dass wirklich recht hatte.“


Der Krieger lässt die Schultern hängen. So ist es.


Manolo: „Guerrero. Mein Blick ist aber noch immer scharf genug zu erkennen, wenn ein Mensch sich verändert. Und heute meine ich mit großer Sicherheit, einen Wandel bei dir erkannt zu haben. Du hast einen mutigen Schritt genommen. Nicht jeder hätte die Ehre besessen, einen garantierten Erfolg für die Wahrung der eigenen Würde zurückzustellen. Doch du hast es gemacht.“


Eine Erwiderung durch den PW unterbricht Manolo sanft durch Heben eines mahnenden Fingers.


Manolo: „Weißt du, von welchen Einflüssen der Wächter sprach? Von denen, die du heute hinter dir gelassen hattest.“


Er lächelt. Der Krieger hingegen wendet seinen Kopf zum alten Mann. Er probiert etwas zu sagen, doch findet nicht die richtigen Worte.


Pheasant Warrior: „W-was...heißt das?“

Manolo: „Deine Zeit ist gekommen. Ich bin hier, damit ich dich für die Ausbildung abholen kann. Und nun setze die Maske wieder auf.“


Vor Ehrfurcht fällt der Fasanenkrieger auf die Knie. Er kann es nicht fassen. Manolo legt ihm eine Hand auf die Schulter.


Es ist soweit...












*Klopf - Klopf - Klopf*


Das war das Signal von einem Hallenmitarbeiter. Jetzt geht es los, der Main Event steht vor der Tür! Vor seiner Lockerromtür steht hoffentlich niemand mehr und falls doch, würde er von Lex Streetman einfach vollkommen ignoriert werden. Wie im Vorfeld felsenfest vorgenommen hatte der Los Angelino den ganzen Abend alleine in seinem Lockerrom verbracht und sich in Ruhe auf das Match vorbereitet. Und als er nun mit einem motivierenden Klatschen vom Sofa aufsteht, spürt er dieses Gefühl, dass ihn in seinem Vorhaben einwandfrei bestätigt.


Ja, es war das richtige Vorgehen gewesen!“


Einmal tief Ein- und Ausatmen und schon schreitet der Blondschopf in Richtung Tür, bereit seinen vielleicht wichtigsten Ringmarsch in seiner bisherigen Karriere abzuliefern. Alles lief heute optimal, es gab keine Ablenkung, keinen Stress, nur die Konzentration auf das Match... doch die wird nun doch kurzfristig gestört.


Vor dem Ausgang zum Backstagebereich und unter dem Türschlitz liegt etwas, was sofort in Streetmans Blickwinkel fällt. Es musste erst vor kurzem scheinbar unter dem Türschlitz hindurch geschoben worden sein, denn bei seiner Ankunft im Raum war der Türbereich noch objektfrei gewesen. Doch nun liegt dort dieser Zettel auf dem Boden, welcher mit der rechten Hand Streetmans problemlos aufgehoben wird und im Folgenden den Blick auf ein Foto frei gibt. Und kaum, dass Streetman das Foto erkennt, ist es doch um ihn geschehen. Kurzzeitig, für nur wenige Sekunden war das nun anstehende Match vergessen. Stattdessen blicken die weit aufgerissenen und überraschten Augen auf den Schnappschuss aus dem Jahre 2009. Die Abbildung aus Austin, Texas. Das Bild, wo diese unvergessene Zeit festgehalten wurde.


Walker’s Wrestling Highschool“


Genau das Bild, was Breanna Ouths heute von Chris McFly bekommen hatte, hat also seinen Weg doch noch in die Hände von Streetman gefunden. Und nicht nur das, schließlich gibt es ja auch noch den Zettel. In schönster Frauenhandschrift wurde dort ein Satz aufgeschrieben, der für viele Leute nur ein Satz sein mag. Doch für Lex Streetman, wie auch für Chris McFly war es mehr als eine Abfolge an Worten. Es war eine Erinnerung an die Vergangenheit... ein Lebensmotto... ja fast schon eine Legende.


Hast du je ein wildes Tier gesehen, was Mitleid empfindet?“


Sekunden verrinnen. Augenblicke, in denen der Suburb nur steht und atmet. Es war klar, von wem diese beiden Nachrichten kamen. Und auch die Schrift lässt keinen Zweifel für ihn erscheinen, wer letzten Endes die beiden Erinnerungsstücke hier deponiert hat. Und sie hatten ihren Zweck erfüllt.


Er hat es also nicht geschafft. Den ganzen Abend, ja fast schon die komplette Anreise von Los Angeles nach Herne hatte Streetman nur an den Main Event gedacht. So war es und so sollte es auch bis zum Ringgong sein. Doch nun war alles dahin. Sein Fokus war gebrochen und seine Gedanken liegen nun in seinen Händen... sehr zur Freude von Lex Streetman!


Zuerst sind es seine Lippen, die nun ein zufriedenes und selbstsicheres Grinsen aufweisen. Und auch in den Rest des Körpers kommt nun wieder Leben zurück, als er das Foto und den Zettel behutsam auf das Sofa legt und sich abermals zur Tür aufmacht. Eine unerwartete Geste, die aber im positiven Sinne eingeschlagen hat wie eine Bombe. Das war der allerletzte Motivationsschub gewesen, den er braucht. Jetzt war es Zeit zu kämpfen. Jetzt war es Zeit zu siegen.


Lex Streetman: „Ich hol mir das Ticket für „Doom’s Night“!








No. 1 Contender Match für den GFCW Heavyweight Titel:

Lex Streetman vs. Robert Breads

Referee: Phönix



Lex Streetman steht bereits im Ring und seine Musik klingt langsam aus.


Nummer zwei: Robert Breads. Der Kanadier kommt nun auch noch zu seinem Match zum Ring, und wenn es etwas gibt, in dem er Erfahrung hat, dann sind das Big Matches, Matches, in denen es um vieles geht, in denen es um alles geht. „Canada's Own“ ist abgeklärt in solchen Situationen, Nervosität kennt er nicht. Das hier ist nur ein Match von vielen... und doch etwas Besonderes.


Nichts würde Robert Breads lieber tun, als bei Dooms Night gegen Dean Welkey zu kämpfen. Der Swagmaster und er haben noch eine Rechnung offen, und wenn Streetman dabei im Weg steht, muss er eben weichen. Und so tritt der frühere GFCW-Champion auf die Rampe, mit seinem allseits bekannten Shirt, den allseits bekannten rot-weißen Hosen und dem allseits bekannten, selbstzufriedenen Gesichtsausdruck.


Unter gemischten Reaktionen kommt Breads zum Ring – in den letzten paar Wochen ist der Kanadier immer beliebten geworden, doch nun heißt sein Gegner Lex Streetman, und gegen dessen Popularität kann Breads wohl nicht einmal ankommen, wenn er ein Heilmittel gegen Krebs erfindet.


Der frühere Präsident betritt nun das Seilgeviert und tritt seinem heutigen Opponenten gegenüber, doch dieses Mal gibt es nicht schon vor dem Match eine Ohrfeige, wie es noch vor 4 Wochen der Fall war. Dieses Mal will Breads nichts aus Lex herauskitzeln, dieses Mal brauch er das nicht. Streetman wird kämpfen, um endlich seine große Chance zu bekommen, um die Cinderella-Story perfekt zu machen und um Dean Welkey heraus zu fordern. Doch genau das will auch Robert Breads. Ein Konflikt, der nun in der traditionellsten aller Varianten gelöst wird: In einem Wrestling-Match.


Der Ringrichter checkt noch einmal kurz, ob beide Kontrahenten bereit sind, das sind sie – also geht das Match los, die Glocke läutet.


Let's go Lex!


Let's go Lex!


Let's go Lex!


Die Fans stehen hier klar hinter dem US-Amerikaner, und dieser klatscht in die Hände – stachelt die Zuschauer noch an. Breads blickt umher, scheinbar ein wenig beeindruckt und guckt dann Streetman an: „Wie machst du das?“


Lex scheint ein wenig verwirrt, was will Breads damit sagen? Nun beginnt Robert, selbst zu rufen: „Let's go Breads! Let's go Breads!“ Das macht die GFCW-Galaxie aber nicht mit, und man feiert lieber weiter Lex Streetman. „Ihr Propaganda-Opfer, das ist doch kacke!“, schreit der Kanadier, und rudert wütend mit den Armen.


You suck!


You suck!


You suck!


Na, das kennt Breads doch nur zu gut. Diese Reaktionen haben ihn seine komplette Karriere über begleitet, und nun sind sie wieder da. Breads schüttelt mit dem Kopf, wackelt mit den Händen – als wolle er sagen „Nein, Nein, so meinte ich das nicht“. Stattdessen blickt er nun zu den Fans und beginnt wieder zu rufen „Herne! Herne! Herne!“ - und tatsächlich, einige Leichtgläubige, Naive und Tobis feiern im Publikum. Der Rest fällt nicht darauf hinein. Doch Breads zuckt mit den Achseln, besser als nichts – und wendet sich Lex Streetman zu.


BIG BOOT!


Robert bekommt direkt ins Gesicht, seine Spielereien am Anfang haben ihn unaufmerksam gemacht – er ist arrogant genug zu glauben, dass Streetman wieder an der letzten Hürde scheitert, wieder den „Big One“ nicht gewinnen kann, während er einmal mehr in einer „High Pressure Situation“ den Sieg einfahren kann, sein Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten ist unerschütterlich – nicht so aber sein Gesicht, dass gerade Bekanntschaft mit der Fußsohle des Suburbs machen durfte.


Pete: „So muss das losgehen, ein Match, bei dem eine ganze Menge auf dem Spiel steht – da gibt es keine Zurückhaltung!“


Sofort geht Breads zu Boden und rollt sich direkt aus dem Ring, um einer weiteren Attacke zu entkommen. Doch Lex geht hinterher, stellt sich vor die Seile, packt das Oberste, holt so Schwung und springt ab – Crossbody nach draußen!


Doch Breads hat das kommen sehen und rollt sich zur Seite, springt in einer flüssigen Bewegung wieder auf die Beine und dreht sich blitzschnell um, um seinen Kontrahenten, der ins Leere geflogen ist, anzusehen. „Hahaha... What the hell?“


Das sind Breads' „letzte Worte“, ehe ihn ein Shoulderblock von den Beinen reißt. Denn der ehemalige „Alternative“ hat voraus geahnt, dass Breads sich zur Seite werfen würde. Und so ist er keinen Crossbody gesprungen, sondern bloß auf den Apron und springt nun von dort per Shoulderblock gegen seinen Opponenten und reißt ihn von den Füßen.


Sofort steht der Kalifornier wieder auf und packt seinen Gegner am Kopf, um ihn sogleich wieder in den Ring zu werfen. Dann steigt er auf den Apron hinterher und tritt durch die Seile in den „Squared Circle“. Dort kommt Robert gerade wieder auf die Beine, etwas angeschlagen, und er wird direkt von Lex mit einem Chop an die Brust empfangen. Der Kanadier taumelt rückwärts, und Streetman knallt gleich den nächsten Handkantenschlag hinterher. Das Publikum ruft „Woooo!“, und „Canada's Own“wankt mit dem Rücken gegen die Polster in der Ringecke.


Dort angekommen gibt es einen dritten Chop gegen die Brust, Breads schreit auf und Lex wird einmal mehr gefeiert. Doch da springt Robert aus seiner Ecke, wirbelt Lex herum und wirft ihn in die Ringecke. Und dann feuert Breads einen Chop ab!


Man hört ein lautes „Au!“ - von Robert Breads. Der Kick-Experte schüttelt die Hand aus, die er gerade mit voller Wucht gegen die Brust seines Gegners geschleudert hat. „Wie zur Hölle machst du das?“, ruft er dann seinem Gegner zu – und wird direkt selbst wieder gepackt, herum gewirbelt und muss Chops einstecken, Rapid Fire, ohne Pause, fünf Stück hintereinander!


Schließlich sackt der Kanadier zusammen und bleibt sitzend in der Ringecke liegen. Streetman blickt auf seinen Rivalen hinab, dreht sich dann um und nimmt Anlauf, wirbelt herum... und rennt los, tiefgesprungener Dropkick!


Zumindest soll es den wohl geben – doch in der Zeit, in der Lex Anlauf genommen hat, ist Breads wieder aufgesprungen und nun läuft Streetman mit voller Wucht direkt in einen üblen Dropkick des Kanadiers, der den Mann aus Los Angeles zu Boden wirft.


Breads atmet durch und kniet sich langsam wieder hin. Wütend blickt er auf seine gerötete Brust hinab und schnauzt seinen Gegner an „Das war keine Aufforderung zur Demonstration“. Angepisst packt der Kanadier den Partner seines früheren Erzrivalen und zerrt ihn in die Ringecke, richtet ihn dort auf und lehnt ihn an die Polster. Dann holt er mit der Hand aus und... stoppt. Nein, er lässt die Hand sinken, das mit den Chops lässt er nun mal lieber. Stattdessen tritt er einen Schritt zurück – und feuert Kicks ab, Kicks gegen die Brust, einen, zwei, drei, vier!


Nun ist es an Streetman, zusammen zu sacken. Er bleibt in der Ringecke sitzen und Breads nimmt nun auch Anlauf – doch im Gegensatz zu Lex läuft er rückwärts und behält den Mann aus Los Angeles im Auge. Er will ja nicht in seine eigene Falle laufen. Und dann rennt er los – Tiefgesprungener Dropkick!


Sven: „Autsch... Breads verhöhnt Streetman hier mehr oder minder, er zeigt, dass er der Cleverere ist.“


Dieses Mal geht der Move durch, und Lex wird hart getroffen. Breads steht wieder auf und zieht seinen Gegner in die Ringmitte, wo er ihn liegen lässt, damit er sich von allein wieder aufrichten kann. In der Zwischenzeit steigt unser kanadischer Held auf das zweite Ringseil, wartet dort auf seinen Gegner, der nun wieder steht, sich zu dem Mann aus Toronto umdreht – und Breads springt nun seinerseits einen Shoulderblock!


Der Kanadier will hier wohl beweisen, dass er alles, was Lex kann, ebenfalls drauf hat – nur eben besser. Dumm an der Sache nur: Lex lässt sich einfach fallen. Und so fliegt Breads über seinen Gegner hinweg und klatscht einfach wie ein Karpador, das Planscher einsetzt, auf die Matte. Kurz stöhnt „Canada's Own“ auf, doch er erhebt sich schnell wieder – nur um von hinten gepackt zu werden.


INVERTED DDT!


Der Move sitzt, und dann packt sich Streetman Breads für den ersten Pin des Matches.


Eins...


Zwei...


Kick-Out kurz nach zwei, das reicht natürlich noch nicht zum Sieg für den Fan-Favorite. Das weiß Lex auch, und so setzt er gleich mit einem Headlock gegen den am Boden liegenden Breads nach. So will er seinen Opponenten auf der Matte halten, die Kontrolle behalten – und das klappt auch, zumindest auf kurze Sicht, recht gut. Denn Breads zappelt zwar herum, kommt aber nicht frei, denn Lex positioniert sich sehr geschickt hinter dem Rücken seines Gegners.


Doch schließlich kann Robert sich auf die Knie erheben, und langsam kommt er nach oben, Stück für Stück, bis er endlich wieder auf den Beinen ist... und dann setzt es einige Ellbogen-Hiebe in die Rippen seines Gegners. Schließlich lässt Streetman widerwillig los, und sofort nutzt der Kanadier das, rennt los, in die Seile... nur damit Lex ihm hinterher rennen kann.


Und so kassiert Robert, als er schließlich in den Seilen ist, auch schon einen Kniestoß in den Magen und sackt zusammen. Lex zieht seinen Gegner gleich am Körper in die Ringmitte, packt ihn erneut von hinten um den Kopf... Inverted DDT!


Nein, dieses Mal nicht – Breads kann sich befreien und seinen Gegner weg schubsen. Streetman verliert dabei kurz das Gleichgewicht, kann sich dann aber wieder fangen – doch das reicht Breads, um herum zu wirbeln...


ROUNDHOUSE KICK!


Direkt an den Schädel... Nein! Lex duckt sich weg, Breads verfehlt um einige Zentimeter, wirbelt aber so schnell er kann wieder richtig herum... doch da springt Streetman schon ab! Leg Lariat!


BREADS FÄNGT LEX AUF! STREETMAN LANDET AUF ROBERTS SCHULTERN! POWERBOMB!


Und sofort bleibt Breads in der nach vorne gebeugten Position, pinnt seinen Gegner...


Eins...



Zwei...



Kick-Out von Lex. Doch sofort schnappt Robert sich seinen Gegner am Kopf, reißt ihn nach oben und packt ihn um die Hüften...


GERMAN SUPLEX!


Doch Streetman kontert... Er verlagert sein Gewicht, sodass Breads ihn nicht hoch stemmen kann. Allerdings hat der Kanadier eine etwas unorthodoxe Methode, dieses Problem zu lösen – er lässt den Amerikaner los und schubst ihn einfach nach vorne. Dann taumelt Lex auch schon, überrascht von dieser Aktion, nach vorne, in die Seile.


Und da wird er auch schon von hinten gepackt, er hat Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht...


RELEASED GERMAN SUPLEX! DIESES MAL FLIEGT STREETMAN!


Doch er landet auf den Füßen, direkt hinter Breads! Und packt nun seinerseits zu!


GERMAN SUPLEX! STREETMAN ZEIGT DEN MOVE SELBST! UND ER GEHT DURCH! IN DIE BRÜCKE!


Eins...


Zwei...


Kick-Out des Kanadiers!


Pete: „Das gibt es ja nicht. Breads versucht es einmal, es klappt nicht, er versucht es zweimal, es klappt nicht... und dann zeigt Lex das Ding einfach.“

Sven: „Breads ist ja ein Spezialist darin, seine Gegner zu verhöhnen. Ob gewollt oder nicht – das hier hebt Lex auf eine ähnliche Ebene. Was Breads in zwei Versuchen nicht schafft, schafft Streetman in einem.“


Ein Match, ganz anders als ihr letztes – nicht methodisch und fokussiert, sondern High-Spot-lastig und schnell. Eine ganz andere Seite beider Wrestler, die sich offenbar dieses mal keine einzelne Schwachstelle aussuchen wollen, sondern sich einfach so lange mit Moves töten, bis einer bis drei liegen bleibt.


Als Breads auskickt, rollt er einmal mehr so schnell es geht aus dem Ring. Oftmals fehlt den Wrestlern die Übersicht, den kürzesten Weg aus dem Ring zu finden, oder sie wollen etwas beweisen, indem sie im Ring bleiben und weiter fighten – nicht so Robert Breads. Der Mann war schon in so vielen Situationen, in denen der Gegner ihm den Kopf abreißen wollte, dass er die schnelle Flucht wohl so gut drauf hat wie kaum ein Anderer.


Doch Lex Streetman weiß das, er kämpft zum wiederholten Male gegen „Canada's Own“, und als Breads draußen wieder steht, hat Lex schon den halben Weg quer durch den Ring zurück gelegt, und dann geht’s durch die Seile nach draußen – Suicide Dive auf Breads!


Fuck him up, Streetman, fuck him up!


Fuck him up, Streetman, fuck him up!


Fuck him up, Streetman, fuck him up!


Die Crowd steht geschlossen hinter ihrem Favoriten, da nützt Breads auch seine neu hinzu gewonnene Popularität nichts – gegen Lex Streetman kommt er nichtmal ansatzweise an. Und selbiger Lex Streetman springt nun auf, klatscht mit einigen Fans in der ersten Reihe ab und ruft dann noch einmal seinen unbedingten Siegeswillen laut in die Halle.


Anschließend wird Robert Breads gepackt und erneut in den Ring geworfen. Der Kanadier hat übel leiden müssen, der Suicide Dive hat ihn voll am Schädel erwischt und dementsprechend benommen ist das Mitglied der Blödel-Elite nun auch. So bleibt er nahe der Ringseile liegen, während Lex von außen auf das Top Rope steigt... sich dort aufrichtet... und abspringt!


TOP ROPE LEGDROP!


Doch Breads setzt sich auf! Lex verfehlt, und bleibt sitzend auf der Matte, mit einem lauten Schrei als er auf das Steißbein kracht. Breads ist in der Zwischenzeit schon wieder aufgesprungen, herum gewirbelt und zieht voll durch.


HEAD KICK!


Streetman duckt sich weg! Er packt Breads am Oberschenkel... Einroller!


Eins...


Sofort kickt der Kanadier aus, rollt durch...


HEAD KICK! NUN DOCH NOCH!


DER PIN!


Eins...


Zwei...


Kick-Out von Lex Streetman!


Pete: „Beeindruckendes Match von beiden Athleten. Man merkt, die zwei standen erst vor vier Wochen gemeinsam im Ring, die zwei standen schon mehrfach gemeinsam im Ring und kontern sich einfach komplett auf.“

Sven: „Ja, man merkt einfach den Unterschied, wenn Leute zum ersten oder zum vierten Mal gegeneinander kämpfen.“


Breads wirkt wenig begeistert, dass Streetman sich hier noch einmal befreien kann, er hätte hier gerne sein Ticket für ein Titelmatch gegen Dean Welkey gelöst. Doch noch wird das nichts, und so muss sich der Kanadier noch etwas gedulden. Darin ist er bekanntlich aber nicht sonderlich gut - also überlegt er zwei Sekunden lang, dreht sich dann um und packt die Beine seines Gegners. Er setzt den Boston Crab an!


KONTER! SMALL PACKAGE!


Eins...


Zwei...


Kick-Out bei kurz vor drei! Fast hätte der Klient von Breanna Ouths hier das Match gewonnen, einmal mehr nachdem eine der typischen Aktionen von Breads voraus geahnt wurde. Beide Wrestler springen auseinander, und beide richten sich so schnell sie können wieder auf. Breads ist einen Tick schneller, und schon ist das Bein oben.


ROUNDHOUSE KICK!


Einer der berühmten Kicks des Kanadiers – und gerade deswegen so vorhersehbar. Streetman duckt sich, wirbelt herum und... WAS ZUR HÖLLE?


ROUNDHOUSE KICK! AN DEN KOPF VON BREADS!


Lex zeigt den Move seines Gegners! Und der sitzt! Das Cover...



Eins...



Zwei...



Kick-Out!


Sven: „Klar, warum nicht? Wenn die eigenen Moves nicht klappen, dann nimm die deines Gegners – Streetman hat mal eben innerhalb eines Matches einen komplett neuen Plan entwickelt.“


Und so macht unser Amerikaner nun auch da weiter, wo er gerade aufgehört hat – bei Breads' typischen Aktionen. Und so springt er aus dem Cover hoch, packt die Beine seines Gegners, stellt sicher dass er einen festen Stand hat – um nicht in seine eigene Falle zu rennen – und setzt den Boston Crab an!


Doch Breads kontert! Er kann seinen Gegner mit den Beinen wegschubsen, dieser kracht gegen die Polster in der Ringecke, mit dem Oberkörper voran, wankt rückwärts, wird gepackt – Sleeper Hold!


UND VON DA AUS SLEEPER SUPLEX! STREETMAN KRACHT AUF DIE MATTE!


Aber das reicht Robert noch nicht – er pinnt seinen Rivalen um das goldene Ticket bei Dooms Night nicht, sondern klettert auf das oberste Ringseil. Von dort blickt er auf seinen Gegner, und springt ab.


TOP ROPE DOUBLE FOOT STOMP!


Der Pin sofort hinterher...




Eins...




Zwei...





Kick-Out! BREADS SETZT SOFORT NACH! BOSTON CRAB!


Please don't tap!


Please don't tap!


Please don't tap!


Nun haben sie es von „Non-Stop-Action“ in „Wie krank ist das denn?“ verwandelt. Streetman hängt im Submission Hold fest, und der Kanadier zieht voll durch, das ist ein Move, der Matches gewinnen kann. Und das weiß auch Lex, der in Richtung der Seile kriecht, so schnell er kann – doch das ist nicht besonders schnell, denn Streetman wird hier ordentlich durchgebogen, das kann weder gut für den Rücken noch für die Beine sein.


Doch Lex ist ein Kämpfer, das war er immer schon und das wird er immer sein. Deswegen lieben ihn die Fans. Und deswegen kann er das hier nun durchziehen. Streetman beginnt zu schreien, als Breads die Knöchel seines Gegners fast auf seine Augenhöhe hebt, um den Hold so schmerzhaft wie nur irgendwie möglich zu gestalten.


Stück für Stück schafft Streetman es, sich nach vorn zu kämpfen. Das Seil rückt näher, zentimeterweise, und er hebt die Hand... doch will er tappen? Will er das Seil erreichen? Will er...


ER SCHAFFT ES! LEX IST IM SEIL!


Die Fans atmen auf, ihr Favorit ist noch im Rennen. Und was die GFCW-Galaxie freut, ärgert Robert Breads – noch etwas, was sich auch in den letzten paar Monaten nicht geändert hat. Doch nun muss er erstmal durchschnaufen, dann rollt er sich herum, richtet sich langsam auf und wartet auf seinen Gegner. „Komm schon!“, ruft Robert Breads seinem Gegner zu, „Komm schon!“


Streetman kommt langsam auf die Beine, wirkt angeschlagen, wirkt angegriffen, doch nicht besiegt. Endlich steht er wieder, wendet sich um...


BICYCLE KICK!


Nein! Lex duckt sich weg! Breads ist kurz irritiert, dreht sich um, und sieht Streetman!


LARIAT! ER SCHLÄGT DEM KANADIER FAST DEN KOPF AB! SOFORT DER PIN HINTERHER!




Eins...



KICK-OUT VON BREADS BEI 1! Und sofort kniet er sich hin! Breads spuckt Streetman ins Gesicht! „Fuck you, this is my spot!“


Und da knallt Lex „Canada's Own“ einen Kick an den Kopf, und noch einen, und zieht ihn hoch, hakt das Bein ein...


LAG ATTACK! DER MOVE MIT DEM ER BREADS AUCH SCHON VOR VIER WOCHEN BESIEGT HAT!


Und der Finisher geht durch! Sofort pinnt der Amerikaner Robert Breads...




Eins...




Zwei...




Drei! Streetman löst das goldene Ticket!



NEIN! BREADS' BEIN LIEGT AUF DEM SEIL!


Pete: „Das ist nicht wahr! Das kann gar nicht wahr sein! Dieses Match ist noch nicht vorbei!“


Und das können auch die Fans nicht glauben, sie schreien ihre Seele aus dem Leib – immer noch in der Hoffnung, Lex Streetman zum Sieg zu treiben. Doch auch ein gewisser Robert Breads hat einen gewissen Teil der Zuschauer hinter sich gebracht, es ist jedes Mal das Gleiche, schon seit Monaten – er ist nicht der netteste Kerl auf diesem Planeten, aber er beweist immer und immer wieder, dass er sich auch rein sportlich beweisen kann, dass er sich durch seine Leistungen im Ring Respekt verschaffen kann. Doch das ist auch der Unterschied zwischen ihm und Lex – die Fans respektieren Robert Breads, doch sie lieben Lex Streetman.


Der Amerikaner richtet sich langsam auf, sein Kopf wackelt hin und her, das kann doch nicht wahr sein. Wie zur Hölle konnte Robert Breads nur aus diesem Move entkommen, dem Move, mit dem er schon letztes Mal gewinnen konnte?


Langsam, Stück für Stück, kämpft sich Robert Breads nach oben. Er muss nun versuchen, irgendwie in dieses Match zurück zu kommen, er ist am Boden, er muss es irgendwie schaffen – und was er auf keinen Fall machen darf, ist Streetman noch weiter zu motivieren, ihn gar wütend zu machen, ihn noch mehr anzustacheln. Und das weiß Breads auch.


Im nächsten Moment spuckt er gleich nochmal, ruft „Go fuck yourself, bitch!“ und verpasst seinem Gegenüber eine schallende Ohrfeige. Das ist respektlos gegenüber Lex Streetman, doch seine Verrücktheit, selbst jetzt noch mehr aus seinem Gegner rauszukitzeln, verschafft ihm den Respekt der Zuschauer. Leider aber nicht den Sieg.


Denn Streetman packt direkt zu, hakt das Bein ein, schleudert seinen Gegner heurm...


LAG ATTACK!


Sven: „Das muss das Ende sein!“

Pete: „Der Referee ist unten...“

Sven: „Das... gibt es nicht!“


Breads rutscht tatsächlich in der Luft aus dem Hold heraus! Streetman brauch eine Sekunde, um zu realisieren, was passiert ist, dreht sich um...


BICYCLE KICK! DIREKT INS GESICHT! DER PIN!




Eins...





Zwei...





Drei!



NEIN! KICK-OUT!


Breads dreht direkt weiter! BOSTON CRAB!


Sven: „Ist das der Ernst der Beiden? Andere Wrestler wären schon längst im Krankenhaus.“

Pete: „Ich glaube nicht zwangsläufig, dass die beiden da nach dem Match nicht hinmüssen. Das ist ja völlig verrückt!“


Breads zieht den Hold erneut mit voller Wucht durch, das KANN gar nicht gut gehen, da MUSS Streetman doch tappen, das MUSS das Ende sein, das MUSS...



*KRACH*



Pete: „Was soll denn das?“

Sven: „Was geht hier vor?“

Pete: „Warum zur Hölle...?“


Das sind die Fragen, die wohl gerade jedem GFCW-Fan in der Halle durch den Kopf gehen. Es entbrennt ein Orkan an Buhrufen, als der Ringrichter zu Boden sinkt, getroffen vom Stuhlschlag des meistgehassten Mannes in der GFCW.


GFCW World Champion Dean Welkey.


Der Swagmaster hat GFCW-Referee Phönix mit einem Klappstuhl in den Rücken geschlagen. Sofort löst Robert Breads den Griff und rennt auf Welkey zu – da ist er, seine Hassfigur, sein neuer Chris McFly, sein neuer Dynamite, direkt vor ihm und in Reichweite. Doch Breads ist erschöpft, Dean hat einen Stuhl... und mit dem schlägt Welkey nun um sich.


Getroffen von diesem Schlag sinkt der Kanadier zu Boden, und es dauert nur drei Sekunden, ehe Lex Streetman, der unter Schmerzen aufgesprungen war, um sich an Welkey zu vergreifen, das gleiche Schicksal ereilt. Der Swagmaster hat beide potentiellen Number One Contender und den Ringrichter beerdigt.


Der GFCW World Champion triumphiert über seinen gefallenen Gegnern, er streckt den Stuhl, die Waffe seiner Wahl, in die Höhe.


This is bullshit!


This is bullshit!


This is bullshit!


Pete: „Und... wer hat nun gewonnen?“

Sven: „Niemand. Ich glaube... es sind beides Verlierer. Beide liegen am Boden. Der einzige Gewinner am heutigen Abend ist Dean Welkey.“


Der Mann aus San Diego lässt seinen Stuhl im Ring liegen, neben den beiden gefallenen Männern. Selbstzufrieden wandert Welkey die Rampe herunter, in den Backstage-Bereich, und beendet War Evening mit einem großen Fragezeichen.


Pete: „Meine Damen und Herren... mit diesen Bildern gehen wir off-air. Wir wissen auch nicht mehr als sie.“

Sven: „Die Aufklärung erwartet sie dann in zwei Wochen bei War Evening, liebe GFCW-Galaxie. Bis dahin....“


YOU'VE WAITED LONG ENOUGH! HERE IT IS! DYNAMITE!


Und schon hat sich die Stimmung in der Halle um 180 Grad gedreht, Pete und Sven verstummen und Dean Welkey bleibt kurz vor dem Eingang zum Backstage-Bereich stehen. Die Zeit bleibt stehen, und da tritt Claude Booker auch schon auf die Rampe – wütend, aber entschlossen.


Claude Booker: „Dean Welkey... So einfach kommst du uns nicht davon. Wir hatten angekündigt, heute einen Number One Contender zu küren, und das werden wir auch tun. Ich denke, jedem Fan ist klar, dass so etwas nicht ungeschoren davon kommen darf.“


Welkey sieht das ganz anders, er starrt den Präsidenten wütend an – doch was soll er tun? Dynamite ist der Chef.


Claude Booker: „Bei der nächsten Show wird es eine Vertragsunterzeichnung geben, für ein Match bei GFCW Dooms Night 2013. Es wird um den GFCW World Title gehen. Dean Welkey wird in diesem Match stehen. Und sein Gegner ist...“


Robert Breads hat sich inzwischen wieder aufgerichtet. Er hatte bei dem Chairshot deutlich mehr Glück als Lex Streetman, der voll am Kopf getroffen wurde, und starrt nun Dynamite an. Klar, zum Ende des Matches hin hatte er den Mann aus Los Angeles im Boston Crab, er sah wie der sichere Sieger aus, er sah...


Claude Booker: „Lex Streetman!“


„Was? WAS?!“ Breads schreit im Ring umher, tritt gegen das Seil – was soll denn das? Was soll das? Warum?


Claude Booker: „Dean... ich sehe dich in zwei Wochen. Viel Spaß bei deinem Match gegen Lex.“


Die Musik des Präsidenten spielt, und im Ring ist ein Robert Breads, der Mitarbeiter anschreit, den am Boden liegenden Lex Streetman anschreit, der wieder und wieder gegen das Seil tritt, der Flüche von sich gibt – aber das alles nützt nichts.


Robert Breads: „Moment Mal... Moment Mal! Was soll dieser Scheiss?!“


Doch bei dem ganzen Geschrei war auch der Wunsch nach einem Live-Mikrofon dabei. Und das haben die GFCW-Mitarbeiter mitbekommen und es Breads gereicht. Und das kann Dynamite nun nicht verhindern. Die Musik verstummt, der Präsident hält inne. Das kann nichts Gutes heißen.


Robert Breads: „Claude Booker, fick dich!“


Ja, so kennt man die Beziehung zwischen Breads und Booker. Und Breads schreit nun und flucht wie sonst nie, seine Eloquenz ist vollkommen dahin.


Robert Breads: „Diese bescheuerte Scheisse kann nicht dein Ernst nehmen. Dye, du bist ein nutzloser Präsident ohne jede Kompetenz.“


Booker erhebt sein Mikrofon, wird aber sofort nieder gebrüllt.


Robert Breads: „Es ist mir scheissegal, ob du mich in einem World Title Match sehen willst oder nicht, ob du verhindern willst, dass ich noch einmal den Titel kriege... Stell' deine beschissenen persönlichen Probleme hinten an. Du weißt so gut wie ich, dass ICH der Main Event bin, der ALLEINIGE Main Event, seitdem Danny Rickson von diesem Mann...“


Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Welkey.


Robert Breads: „...ausgeschaltet wurde. ICH bin ALLES, ICH bin diese Liga, ICH will Dean Welkey, ALLE wollen mich und Welkey sehen, ALLE wollen sehen wie ich diesem Arschloch Schmerzen zufüge, dafür, was er dem EINZIGEN Mann angetan hat, der aus auch nur ANSATZWEISE mit mir aufnehmen konnte. Es wird Zeit, dass diese Liga wieder den Mann mit dem Titel hat, der auch der BESTE ist. Also nimm dich endlich zusammen, hör auf mir der Scheisse und wachs über dich hinaus – du weißt, es ist das Richte! Du weißt, ich bin DER Richtige! Du weißt, das ist nur fair!“


Booker steht einfach nur da, starrt Robert Breads an, seinen Erzfeind, den Mann, der ihm so viel Leid zugetragen hat. Der Mann, der nicht verloren hat. Der Mann, der näher an einem Sieg dran war, als Lex Streetman. Der Mann, der jeden besiegen kann, und das immer und immer wieder beweist.


Claude Booker: „Beim nächsten War Evening gibt es die Vertragsunterzeichnung. Mit Dean Welkey... und mit Lex Streetman.“


Und das sind seine letzten Worte. Damit senkt er das Mikrofon. Und er dreht sich um. Breads steht einfach nur der Mund offen, er starrt dem Präsidenten hinterher, während Dean Welkey sich hämisch in Richtung Robert Breads dreht, und mit dem Finger auf ihn deutet.


Claude Booker: „...und Robert Breads!“


Welkey wirbelt herum. Der GFCW-Präsident hat sich doch noch zu einigen letzten Worten hinreißen lassen. Er starrt Breads an, ausdruckslos und mit versteinerter Miene.


Claude Booker: „Mach was draus, Robert.“


Der Kanadier lehnt sich an das Seil und blickt den Präsidenten unserer Liga an – und nickt. Breads beginnt zu grinsen. Er ist Teil der Vertragsunterzeichnung. Er ist Teil des Matches beim Pay-Per-View.


Breads' Blick wandert zu Dean Welkey. Der World Champion ist nun an der Reihe, eine Salve von Flüchen abzulassen, doch er hat kein Mikrofon und wohl auch keine Chance, den Präsidenten in irgendeiner Form zu überzeugen.


Von hinten tritt in diesem Moment Lex Streetman neben Robert Breads. Zwei Männer starren Dean Welkey an, zwei Männer die aus einer ganz anderen Zeit stammen als Welkey, die schon länger dabei sind – doch die gerade nicht den Titel halten. Und das wollen sie.


Langsam wenden sie sich einander zu. Robert Breads und Lex Streetman starren einander an. Gerade kämpften sie gegeneinander, nur um es danach nicht mehr tun zu müssen, um ein für alle mal fest zu stellen, wer der Bessere ist, wer das Titelmatch verdient hat. Nun heißt es...


Dooms Night 2013


GFCW World Championship


Dean Welkey vs Lex Streetman vs Robert Breads






Pete: Wenn das mal keine geile Entscheidung von unserem Chef Dynamite ist?! Ein Triple Thread-Match um den Heavyweight Titel bei Dooms Night 2013. Mit diesen Bildern verabschieden wir uns von euch. Bis in zwei Wochen, euer Pete.

Sven: Ciao, euer Sven.


© 2001-2013 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!!!