FLASHBACK: Vendetta 120 – PCWA Cotatores Trophy, Berlin 17.10.2016


Schalte in den Backstagebereich des PCWA Theaters. In einem der unzähligen Lockerrooms der Katakomben erblicken wir - wie könnte es am heutigen Tag anders sein – ein Tag Team, welches sich selbstredend nur auf eine einzige Sache heute Abend konzentriert. Die Cotatores Trophy... Chance und Motivation zugleich für sämtliche Duos, die sich gleich im Tag Team Elimination Match in den Squared Circle werfen. Diese Chance, binnen eines Abends aus dem Stand heraus an Gold zu kommen, weckt sowohl innerhalb der PCWA Begierde und lockt auch außenstehende Kämpfer zumindest für einen Abend (und bei Erfolg selbstredend für einen längeren Zeitraum) nach Berlin, um sich dem hiesigen Publikum hier zu präsentieren.

Zu letztgenannter Option gehören definitiv die zwei Akteure, welche sich aktuell an einem Tisch zusammengesetzt haben und sich momentan mit Sicherheit nicht über Gott und die Welt unterhalten. Ein lockerer Plausch ist für Johnboy Dog und Lex Streetman schließlich nicht der Grund gewesen, warum sie von Dortmund respektive der GFCW sich auf den Weg nach Berlin zur PCWA gemacht haben und das mussten im früheren Verlauf der Show bereits die aktuellen Titelträger Ashley Stanton und Robert Barker zumindest verbal spüren. Die zwei Gastwrestler, und soviel sollte sicher sein, wollen mit Sicherheit das Bestmögliche aus ihrem heutigen Auftritt herausholen, wenngleich der theoretische Titelgewinn vielleicht nicht unbedingt das Eintausend prozentige Hauptziel des Duos darstellt. Zumindest nicht für einen Part der Beiden, welcher zugleich seine Stimme im Raum erhebt.


Lex Streetman: „Also, Johnboy, wie wir Beide wissen können wir heute nicht unbedingt mit jahrelanger Erfahrung in gemeinsamen Matches glänzen...“


Kleiner Fun-Fact direkt zu Beginn. In der Tat traten die Zwei gerade einmal ein einziges Mal zusammen auf derselben Seite in einem Match an... am Anfang dieses Jahres in der GFCW... mit einem Ergebnis, was man getrost als „Fehlstart ins Jahr 2016“ betiteln kann. Das Match damals ging nämlich krachend verloren. Ein Grund also, wieso die Beiden seitdem nie wieder zusammen in den Kampf zogen?

Im Gesicht des blonden Amerikaners Streetman ist von solch einer Skepsis zumindest Nichts zu erkennen. Stattdessen versucht er mit einer eher kühlen Mimik so analytisch wie möglich an die heutige Herausforderung heranzugehen in der Hoffnung, dass sein Gegenüber eine ähnliche Meinung zu dem Thema besitzt.


Lex Streetman: „Aber wir Zwei dürften zumindest genug Erfahrung besitzen, um uns auf diese doch ziemlich ungewohnte Situation einzustellen und sie bestmöglich zu meistern. Immerhin haben wir ein gemeinsames Ziel und nur deshalb haben wir uns ja auch auf den Weg nach Berlin gemacht.“


Der alte Hund nicht. Es war wahrlich keine allzu schwere Entscheidung, die man zu treffen hatte, als man sich auf das Abenteuer Cotadores-Trophy einließ. Und Johnboy Dog, bekannt für Lust auf Neues, mag hier vielleicht sogar ein ganz kleines bisschen die treibende Kraft gewesen sein. Aber selbst wenn es nicht so war: Dass diese beiden GFCW-ja-fast-Veteranen hier zusammen an einem kleinen Tischlein sitzen und sich besprechen, mag im Anbetracht der neuerlichen Auseinandersetzung als kleines Wunder gelten. Aber manchmal fraß der Teufel eben auch gepfefferte Fliegen...


Johnboy Dog: „Die Leute werden sicher sagen, es sei verrückt, hier aufzutauchen. Aber wann ist das Leben denn mal nicht verrückt? Wann bewegen wir uns mal nicht am Rande des Erlaubten, und nun sogar darüber hinaus? Ich bin mir sehr sicher, dass wir die Zeit gut nutzen werden, egal wie. Ob wir nun in der einen Hinsicht ein Erfolgserlebnis haben - oder in der anderen: Ich bin mir sehr sicher, dass zwei erfahrene und sich einige Kämpen wie wir nicht mit leeren Händen zurückkehren werden. Und auch wenn wir die übrigen Teilnehmer, mit sehr wenigen Ausnahmen, kaum kennen - die haben doch genau das gleiche Problem, nur andersherum!“


Plötzlich springt die Türe auf. Johnboy und Streetman schauen überrascht zum Eingang, wo sie sogleich drei bekannte Gesichter erkennen. Dies bewirkt, dass sie sofort ihre Arme hochziehen, um einen möglichen Angriff der Eindringlinge abzuwenden. S1margl und Zeus aber schauen sich ob dieser Reaktion mit einem Gemisch aus spontaner Belustigung und der Idee, auf diese Schutzhaltungen tatsächlich aggressiv zu reagieren.

Dann aber macht der Night Fighter einen Schritt von Zeus weg und lehnt sich an die nächstbeste Wand, während Zeus neben Aristides verharrt und seinen GFCW World Title zurechtrückt.


S1margl: „Wollt ihr hier und jetzt tatsächlich einen Kampf anzetteln? Und die viel interessantere Frage ist doch... Warum? Weil ihr glaubt gegen uns eine Chance zu haben? Habt ihr nicht. Oder weil ihr denkt, dass ich bei War Evening zu Unrecht Gewinner des Matches geworden bin, huh?! Ist es das? Habt ihr nicht nur deswegen gerade die Fäuste hochgezogen, sondern seid auch deswegen hier aufgekreuzt?“


Mit einem zornigen Gesicht, auf welchem ebenso ein Fragezeichen zu erkennen ist, stößt sich der Höllenhund von der Wand ab und macht einen Schritt auf die beiden GFCWler zu.


S1margl: „Gebt es zu! Es ist das alte Spiel... Ihr denkt, wir beide stehen zu Unrecht im Main Event von Title Nights. Realität aber ist: Ihr seid eifersüchtig.“


Die Lippen Johnboys formen sich bereits zu einer Entgegnung, doch dann prescht der kleine Grieche verbal vor.


Aristides: "Nicht, dass mir je die Gründe gefehlt hätten, euch nicht zu mögen. Doch in den letzten Wochen habe ich zudem noch kennenlernen müssen, dass es vollkommen die Fähigkeiten zur Einsicht fehlen. Zur Einsicht, dass Zeus der wahre und einzige Champion in der Liga ist. Das hat er bereits bewiesen. Was also bewegt euch dazu, uns selbst an diesen Ort, zu diesem Anlass, zu folgen und eine weitere aussichtslose Schlacht zu führen in der Hoffnung, dass euch irgendwann einmal ein Lucky Punch gelingt?"


Wollte gerade noch der zweite Hund neben S1margl sein Wort erheben, ist es nunmehr sein heutiger Partner, der sich zuerst Gehör beziehungsweise zunächst Aufmerksamkeit verschafft. Mit einem fast schon belustigten Aufschnauben unterlegt verlässt der Mann aus Los Angeles seine vorherige Haltung und verschränkt stattdessen seine Arme vor der Brust.


Lex Streetman: „Es ist schon ein wenig amüsant zu sehen, wie ein kleiner Tapetenwechsel bei euch scheinbar manche Kleinigkeiten verschwinden lässt, die euch in Wirklichkeit alles andere als dermaßen überlegen im aktuellen Zeitpunkt darstellt. Griechen...“


Damit sind natürlich unweigerlich Aristides und Zeus gemeint, auf denen sich nun auch die stahlblauen Augen Streetmans fokussieren.


Lex Streetman: „... ihr wisst ganz genau, auf welche Art und Weise ihr die GFCW Heavyweight Championship von mir errungen habt. Mein Fehltritt zur ersten Titelverteidigung gegen euch nanntet ihr damals „Betrug“ und genau dies ist es auch, was ihr bei unserem zweiten und letzten Titelmatch angewandt habt. Du, Aristides, warst damals das nicht berechtigte Zünglein an der Waage und entsprechend ist dein Vertreter mitnichten „der“ wunderbare Champion, den du in ihm siehst. Zwischen uns ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und solange ihr mich nicht „fair and square“ in einem Match besiegt, wird das auch noch so bleiben.“


Weder Zeus, in dessen Antlitz man nur selten so etwas wie eine emotionale Regung erkennen kann, noch sein Mentor scheinen von diesen Worten beeindruckt zu sein und ein (verbaler) Konter bleibt zunächst aus. Zeit also für den Leiter einer eigenen Wrestling-Schule – die auf den Namen „L.A. Gym“ in der Stadt der Engel hört – sich zu seinem momentan zweiten Kontrahenten zu orientieren. Auch die Wege der Töle und des GFCW Triple Crown Champions hatten sich in den letzten Wochen in der Dortmunder Promotion schon des Öfteren gekreuzt.


Lex Streetman: „Und was dich angeht, S1margl... ja, du hast mich in der letzten „War Evening“-Ausgabe gepinnt und mir darüber hinaus auch noch mein angestrebtes Rückmatch gegen Zeus genommen. Aber zunächst einmal weißt du hoffentlich noch, dass ich bereits am nächsten Freitag in der GFCW meine Chance der Revanche bekomme, wenn wir Zwei uns abermals im Ring gegenüberstehen. Dieses Mal sogar „One on One“ ohne eine dritte Beteiligung.“


Zugegebenermaßen ist dieses vermeintliche „Dream Match“ mit einem fünfzehnminütigen Zeitlimit versehen worden, aber wen interessieren in diesem Moment bitte solche Randnotizen. Viel spannender sind die giftigen Blicke, die momentan vor allen Dingen zwischen S1 und LS ausgetauscht werden. Augenscheinlich ist auch zwischen diesen Beiden noch Einiges an „unfinished Business“ vorhanden, welches eventuell ja heute bereits „abgearbeitet“ werden kann. Aprospos abarbeiten - da muss doch tatsächlich der vermeintlich zu kurz gekommene einschreiten.


Johnboy Dog: „Tatsächlich hast du, wundersame Töle, am Freitag vorvergangener Woche gewonnen. Aber darf ich erwähnen, dass du MICH nicht gepinnt hast? Und dass ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf Eure Begegnung schaue? Sie wird am Match bei Title Nights wohl nichts ändern, aber allein aufgrund dieser Tatsache, darf Lex dir am Freitag gerne das Fell über die Ohren ziehen, Mad Dog. Und nicht nur das, meinetwegen darf das gerne eine Schlacht werden! Weil nur zusehen aber keinen Spaß macht, sind wir heute hier. Die Teilnahme ist jedem freigestellt, also können wir ebenso selbstverständlich daran teilnehmen, wie Ihr das tut. Oder ist der Grieche, ja du, nur darauf aus, seinen im Moment ärgsten Rivalen an die kurze Kette zu legen und zu beschwichtigen?"


Diese Antwort erhält als Reaktion ein lautes Lachen von S1margl, was allerdings von Aristides durchschnitten wird.


Aristides: "Ein entscheidendes Match? Lex, ich bitte dich. Zeus braucht nicht zu beweisen, dass er eindeutig der Bessere ist. Denn den Beweis hast du schon alleine gebracht. Ganz einfach dadurch, dass es dir nicht einmal gelang, dich für ein weiteres Titelmatch zu qualifizieren. Du hattest schließlich die Chance. Und hast wieder einmal versagt. Finde dich damit ab. Genau wie Johnboy. Ihr scheint von eurem Plan also nicht abbringbar. Gut, dann lebt mit den Konsequenzen. Lebt damit, nun auch vor einem noch größeren Publikum eure Grenzen aufgezeigt zu bekommen."


Mit einem Nicken bestätigt S1 die Worte des griechischen Managers. Bedrohlich lässt er allerdings auch noch ein paar Worte folgen.


S1margl: „Es ist doch offensichtlich, dass ihr hier seid, da ihr das Match bei War Evening verloren habt. Wenn etwas anderes der Fall wäre, hättet ihr doch längst gemeldet und auf der Vendetta Card wäre bereits euer Name erschienen. Aber nein, ihr habt nachdem ich Zeus gefragt habe, entschieden, dass auch hier nach Berlin kommt. Da ihr alleine nichts mehr erreicht habt, versucht ihr es nun eben im Team. Das werden wir allerdings erneut nicht zulassen! Wir sind nicht umsonst Champion und Nummer Eins Herausforderer. Und ihr... ihr geltet nicht umsonst als Versager.“


Wenn Blicke töten könnten...“... na ja, ihr kennt den Spruch. Das Beäugen Streetmans zu seinen Gegnern ist derzeit wohl am Besten mit diesem Spruch zu beschreiben und auch wenn der Amerikaner in der GFCW gemeinhin als ruhiger und emotionsloser Akteur bekannt ist, scheinen ihn die Worte des fliegenden Hundes aktuell doch arg zu reizen. Entsprechend eindringlich und intensiv entwickelt sich auch seine Stimmlage, als er als Erster von seiner Seite wieder reagiert.


Lex Streetman: „Es ist schon verwunderlich, S1margl... kaum stehen wir einmal wieder in deiner alten Heimat, schon bröckelt deine komplette Fassade herunter, die du aufwendig in deinem Konflikt gegen Mike MacKenzie in der GFCW aufgebaut hast. Hier zeigst du aber schlussendlich dein wahres abscheuliches Gesicht, welches du bereits vor unserem letzten Match in der GFCW hast aufblitzen lassen. Das damalige Angebot, gemeinsame Sache gegen Johnboy im #1 Contendershipmatch zu machen, war der wahre S1margl, den du nun auch hier und heute wieder zeigst. Von dem Standpunkt aus passt ihr Zwei wunderbar in ein Team, doch dies ist wohl auch schon der einzige Grund, warum ihr ein gutes und erfolgreiches Duo sein könntet.“


Symbolisch stellt sich Streetman nunmehr Schulter an Schulter neben JBD und blickt fast schon überprüfend zu seinen drei Gegenüber, die sich ihm unterschiedlicher nicht präsentieren könnten. Während der Eine – S1margl – als ein Mix aus Wut und Lässigkeit an der Wand lehnt, scheint der Andere – Aristides – die ganze Scharade von Johnboy und Streetman in keinster Weise ernst zu nehmen. Der dritte im Bunde mit Namen Zeus steht derweil noch immer schweigend und grimmig reinschauend im Türrahmen und hält kommentarlos sein Titelgold auf der Schulter.


Lex Streetman: „Heute Abend wird es nicht darum gehen, sein eigenes Ego über die Ziellinie zu manövrieren, sondern etwas zu erreichen, was beide Partner zum gleichen Anteil erreichen wollen. Johnboy und ich haben heute genau dieses gemeinsame Unterfangen, wenn wir euch an einem Triumph oder einem guten Abschneiden in der Trophy hindern können. Möglicherweise brauchen wir allerdings auch kaum etwas für dieses Vorhaben tun, denn seien wir mal ehrlich... wie gut kann ein Team schon funktionieren, welches sich in ein paar Wochen bereits gegenseitig in einem Titelmatch gegenüberstehen wird? Sieht so etwa ein wahres Team aus... oder eben ein Team, welches sich tatsächlich respektiert und damit auf gemeinsamen Halt setzen kann?“

Aristides: "Nur ein wahres Team also? Oh ja, ganz so wie ihr? Zwei Männer, die sich noch bei War Evening bekämpft haben? Bestehend auch dir, Lex, der ziemlich lange über das Angebot von S1margl nachdenken musste, ob er ihn nicht ausschalten will. Und nun seid ihr also das große, felsenfest eingeschworene Team. Ich bin beeindruckt. Von eurer Heuchlerei."


Ein bitteres Lachen vom alten, nichtfliegenden Hund folgt, als Aristides einmal mehr vorprescht und, in den Augen des alten Herrn, seinen Zögling offenkundig der Lächerlichkeit preisgibt, aber das behält er für sich. Unwidersprochen bleiben die Worte des Griechen aber keinesfalls, denn Johnboy geht einen Schritt nach vorn und wirft einen warnenden wie überzeugten Blick erst auf den anderen Köter, dann aber auf die beiden Griechen.


Johnboy Dog: „Du kannst gerne darauf herumreiten, dass Lex ein Weilchen überlegen musste, ob er nicht mit der Töle da gemeinsame Sache gegen mich machen wollte. Unter uns gesagt hätte wohl jeder so gehandelt. Und manch einer wäre vielleicht schwach geworden und hätte sein wahres Ich zeigen müssen. Lex hat sich nicht auf diese kleinen Scharmützel eingelassen und ist schlussendlich jener gewesen, der gepinnt wurde. Nicht ich. Also kein Grund, mich zum Verlierer zu stilisieren - und S1 zum großen Gewinner - denn das ist er nicht! Und richtige Entscheidungen treffen? Welche denn? Die, sich statt mit der böse Blood Brother Connection, lieber mit Zereo Killer anzulegen, hinter einer Pussy herzulaufen, die des Versuchs nicht wert ist? Ist das eine richtige Entscheidung? Und was ist mit der Art und Weise, wie Zeus seine Matches bestreitet und beendet? Ist das etwa das, was man als zweifellos richtig erachten muss? Nie im Leben! Hat nicht S1 kürzlich neben Zereo Killer in der PCWA für Negativschlagzeilen gesorgt, als er eine Frau schlug? Und sie nicht nur schlug, sie übel zurichtete? Auch eine richtige Entscheidung, ja? Falls ihr die Entscheidung trefft, ihn damit rehabilititeren zu wollen, dass er Gold trägt - vergesst es. Da sind wir vor - und das mit jedem noch so kleinen Fitzelchen Ehrgeiz, das wir unser Eigen nennen! Und genau deshalb werden wir euch daran hindern zu gewinnen - und im Idealfall selbst gewinnen!"


Unzufrieden sieht der Hund mit sich nicht aus, hat sich förmlich in Rage geredet...und ein wenig rot angelaufen ist er auch - bei dem Schwall an Worten gar kein Wunder!


S1margl: „Oh Johnboy, mir kommen die Tränen, wenn ich deine ritterlichen Worte höre. Dumm nur, dass wir nun wieder an dem Punkt angekommen sind, wo wir bereits beim letzten Mal aufgehört haben. Du weißt nicht, wer ich bin. Du kennst weder die Hintergründe von meinen Taten noch meine Beweggründe. Oder willst du mir etwa verklickern, dass es immer falsch ist, eine Frau zu schlagen, huh?! Nun, dann darfst du gleich womöglich nicht am Main Event teilnehmen, denn dort tritt mit Ashley Stanton eine Frau an. Mal sehen, wie ehrenhaft deine Werte dann noch sein werden, wenn es um die Cotatores geht... wirst du dich gleich auf den Rücken werfen und ihr den Sieg schenken oder wirst du ihr nicht doch mit einer Clothesline die Beine wegschmettern?“


Provokant blickt die unbekannte Konstante zu Johnboy.


S1margl: „Wir vertreten heute die GFCW in der PCWA, weil wir die Elite sind.“


Kurzes Schmunzeln von Streetman. Da kann er sich eine Entgegnung doch nicht verkneifen.


Lex Streetman: „Eine Elite, von der der eine Teil bald seine Karriere beenden muss. Das zeigt doch, dass es dir nicht um die GFCW geht. Es geht dir einzig und alleine um dich. Von Anfang an ging es dir nur um dich.“


S1 rollt mit den Augen.


S1margl: „Warum seid ihr denn alle so negativ? Ich habe meine Karriere gesetzt, weil ich davon überzeugt bin, dass ich sie nicht aufgeben muss. Und aus diesem Grund plane ich auch über das Match gegen Azrael Rage hinaus. Vermutlich hast du deinen Titel gegen Zeus verloren, weil du so ungern im Voraus planst, Lex. Du guckst immer nur, was vor dir liegt und bist deswegen auch einem Match gegen mich aus dem Weg gegangen. Das ist aber nicht der Weg, der zum Erfolg führt. Für den Erfolg braucht es Weitsicht.“


Das Stichwort für Aristides. Mit prophetischer Geste tritt er vor und saugt die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf wie ein Schwamm.


Aristides: "Weitsicht wie sie nur ein Gott oder sein Verkünder besitzen können. Ich habe schon oft genug bewiesen, dass meine Vorhersagen nichts als die Wahrheit sind. Lediglich ein paar Ewiggestrige besudeln meine Worte noch mit Zweifeln. Und heute sage ich voraus, dass dieser Abend nur auf eine Art und Weise enden kann. Mit einem Sieg von Zeus und S1margl. Es ist wahr, dass sie keine Freunde sein mögen. Doch seit wann muss eine Armee aus Freunden bestehen?"


Kurzer Blick in die Runde. Eine Antwort wartet er aber nicht ab.


Aristides: "Worum es geht, ist Können. Größe. Qualität. Und jene würde mein Team sogar noch besitzen, wenn sie Todfeinde wären. Darum ist der Ausgang des heutigen Abends ein offenes Geheimnis.“

Lex Streetman: „Glaub an deine Worte, solange du sie noch sprechen kannst. Am Ende des Abends werden sie dir in deinem Halse stecken bleiben, wenn ihr merkt, dass euer Hochmut euch Nichts weiter eingebracht hat, als einen tiefen Fall, den ihr noch bereuen werdet."


Johnboy Dog nickt bestätigend und beschließt, sich auch noch - kurz - zu Wort zu melden.


Johnboy Dog: „Es geht um weit mehr als Können, Größe und vermeintliche Qualität, die du ins Feld führst, Aristides. Es geht um Anstand, Aufrichtigkeit und Mut. Und darum, Dinge zu tun, die einfach getan werden müssen. Und genau das werden wir tun. Der Hund und der Mann aus der Stadt der Engel werden Euch beweisen, dass Euer Weg nicht der sein wird, der zum Erfolg führt."



Wir befinden uns vor der Halle in Oldenburg. Ein kühler Nachmittag ist kurz davor, seine Pforten zu schließen, während die Weser-Ems Halle ihre öffnet. Die ersten Mitglieder der GFCW Galaxie tummeln sich gespannt und in voller Vorfreude vor den Toren um erneut ihren liebsten Wrestlern zujubeln zu dürfen, schließlich befinden wir uns auf der Road zur Title Night und dies sorgt nicht nur bei den Wrestlern für einige Prozente mehr, auch die Fans sind Erfahrungsgemäß deutlich heißer, wenn es langsam heiß für das Roster wird.


Wir hören im Hintergrund einige Zuschauer, welche genau diese Themen besprechen und Wetten abschließen, was noch so passieren wird. Egal, wo man hinblickt, eins haben alle gemein: Vorfreude. Es folgt eine langsame Kamerafahrt, welche die Arena und die noch wartenden Fans in ihrer vollen Pracht einfängt. Angekommen an den Würstchenbuden, wo sich einige Fans schon fleißig versorgen, hört man ein kleines Stückchen weiter weg den jüngeren Bruder des Trucker-Duos: Frank.


Frank der Trucker: "Moonshine! Moonshine!"


Die Kamera fährt näher zu den Geräuschen und wir erblicken Frank, wie er vor seinem Army Pick Up Truck steht, auf welchem diverse Glasflaschen und Krüge zu erblicken sind. Die ersten Fan watscheln mit ihren Bratwürsten in den Händen zum Geschehen und es dauert nicht lange, bis einige Schaulustige sich versammelt haben, denn nicht an jedem Tage erblickt man so offen einen ihrer neuen Lieblinge. Frank grinst leicht debil und entsorgt lässig seinen Kautabak, ehe er sich auf die Lade seines Trucks stellt.


Frank der Trucker: "Jungens, guckt her, frisches Moonshine für euch! Frisch gebrannt! Limitierte Sonderedition! BIG RIG Moonshine! Los Leute, 10er das Pint!"


Die Zuschauer wissen noch nicht so recht, wie sie das ganze einzuordnen haben, machen einen leicht verwirrten Eindruck und schauen sich gegenseitig an. Frank hält demonstrativ eine Flasche hoch und poliert diese mit dem Ärmel seines abgetragenen Flanellhemds.



Frank: "Ich unterschreibe jede Flasche, ne?"


Die Stimmung unter den Anwesenden wird schlagartig besser und es beginnt ein Chor:


Fans: "Ne! Ne! Ne! Ne!"


Frank macht nun einen sehr verwirrten Eindruck und blickt sich hilfesuchend um.


Frank: "Schlagt zu!"

Fans: "NE?"

Frank: "Jungs?"

Fans: "NE?


Frank macht sich jetzt erstmal selbst ein Fläschchen auf, er versteht die Welt nicht mehr. Nach einem großen Schluck seines eigen gebrauten Moonshines hofft er auf Besserung, während die Fans weiterhin sichtlich belustigt sind. Der erste Zuschauer greift sich allerdings ein Herz und zückt eine lederne Geldbörse und die Augen des Truckers werden Größer. Wie immer, hatte ihm sein Moonshine geholfen und das Grinsen kehrt zurück.


Frank: "Ich hab' genug für alle, n.."

Fans: "NE?"


Frankie zuckt mit den Schultern und immer mehr Fans greifen sich eine Flasche, wobei es den meisten eher um Belustigung zu gehen scheint, als um das Moonshine. Frank kommt kaum mit dem Kassieren und Signieren hinterher als sich noch jemand anders für die Menschentraube zu interessieren scheint.


Frank: "Jack, los komm her!"


Jack Bobo erreicht die Szenerie und wirkt leicht verschlafen. Aus seinen leicht verstrubbelten, kurz- bis mittellangen Haaren liest man ein Mittagsschläfchen heraus. Es scheint, als hätte Jack heute ein frisches Unterhemd angezogen, welches weiß aus dem offenen Flanellhemd herausscheint und auch seine Jeans hat verhältnismäßig wenige Flecken. Leicht desorientiert kämpft er sich zum Geschehen und schaut seinen Bruder argwöhnisch an. Die Menge feiert die Brüder, welche allerdings von Sekunde zu Sekunde kleiner wird, da dein Einlass in die Arena begonnen hat. Jack nimmt seinen Bruder zur Seite, welcher mit Geld wedelt.


Frank: "Jack, guck dir das an!"


Er zählt das Geld


Frank: "40, 50, 60, 70... Jack, guck dir an wie viel!"


40, 50, 60, 70.. 80?... 90... flüstert er


Frank: "Mehr als 100!"

Jack Bobo: "Was zur Hölle?"


Jack runzelt die Stirn und versucht die Situation zu verstehen. Seine Augen wandern von seinem grinsenden Bruder, hinüber zu dem Bündel mit Geld, wieder zu seinem grinsenden Bruder und schließlich zu den letzten verbliebenen Flaschen, welche alle ein handgemaltes Etikett mit dem Schriftzug 'BIG RIG Moonshine' erhalten haben.


Jack: "Sag mir nicht, dass du unseren Jungs deinen Moonshine verkauft hast..."


Frank nickt wild mit dem Kopf uns sein Grinsen wird immer breiter


Jack: "Alter, willst du die Leute umbringen? Das Zeug vertrag ja nichtmal ich! Das kann nicht dein Ernst sein..."


Frank klopft Jack auf die Schulter


Frank: "Jack, bin ich dumm oder wie? Das is natürlich 'ne Sonderedition! Ich versuch mich anzupassen, ne?"

Jack: "... aber warum? Du weißt schon, dass wir dafür echt Stress bekommen können? Du kannst deinen Shit doch nicht offen auf der Straße verkaufen!"

Frank: "Bleib ruhig, das is offizielles Big Rig Merch, alles durchdacht, ne?"


Jacks Gesichtsausdruck zu urteilen ist er nicht der Meinung, dass das so einfach ist, wie es ihm sein Bruder weismachen will, aber er winkt ab


Frank: "Wie willst du sonst die Kohle blechen, die die uns vor 2 Wochen aufgebrummt haben. Die Jungs lieben das Zeug und bald schwimmen wir in Schotter! Easy."


Jack fasst sich an die Stirn, nur um sich kurz danach eine Kippe und ein Feuerzeug aus seiner Hemdtasche zieht und sich die Zigarette in den Mund schiebt und anzündet. Nach einem tiefen Zug, ergreift sein Bruder wieder das Wort.


Frank: "Jack, wir hatten hier 'nen echt geilen Start! Na ja, mal von der Asche abgesehen, die die von uns haben vollen, wa? Das bieg ich hier grad gerade! Also komm runter und lass mich auch mal was für's Team machen! Trust me, ne?"


Frank zupft stolz an seinen Hosenträgern.


Frank: "Ich hab viel Erfahrung mit Moonshine, weißte doch. Zur Not tarn ich das Zeug als Marmelade, easy, ne?"


Jack, dessen Stirnrunzler sich in ein seichtes Lächeln wandeln, atmet tief durch und klopft seinem Bruder leicht mit der Faust gegen die Schulter.


Jack: "Ach Frank, komm, pack ein. Die Show fängt gleich an."


Jack nimmt noch einen letzten Zug von seiner Kippe, ehe er diese entspannt auf dem Asphalt austritt. Die beiden Brüder lachen und klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, während die Kamera langsam fadet.


Er ist wieder da. Zurück in seinem Trümmerhaufen. Das Schlachtfeld, das er sich selbst kreiert hat. Müde und erschöpft sitzt er dort inmitten der Fetzen all der zerrissenen Blätter, die er vorher noch durch die Luft warf. Die Holzsplitter der zerstörten Bank und Garderobe sind über den Boden gesprenkelt. Der Schweiß tropft ihm von der Stirn, läuft in chaotischen Linien an seinem Oberarm herunter, sammelt sich an den Ellbogen, formiert sich zu größeren Tropfen und fällt letztlich ins Nichts. Doch trotz all der Erschöpfung und all des Chaos um ihn herum...er wirkt zufrieden.


Die Beine angewinkelt, die Hände ineinandergeschlagen. Ellbogen auf Knie abgelegt, Nach vorn gebeugt. Er ist mit seinen Kräften am Ende . Aber er lächelt zufrieden. Das, was man bei ihm als Lächeln bezeichnen kann.


Mäc Müll: Alex...darf ich noch einmal stören?


Aus den Gedanken gerissen schaut der Mathematiker auf. Hat womöglich soeben noch einmal die Battle Royal Revue passieren lassen. Doch der Moment ist vorbei. Nur wirkt er davon nicht genervt. Tatsächlich sind seine Mundwinkel noch immer ansatzweise nach oben verzogen und so gibt es nach kurzer Musterung des Gegenübers auch ein bestätigendes Nicken. Und der Verweis mit der rechten Hand, Müll solle sich doch einen Stuhl nehmen. Egal wie ramponiert dieser ist. Den Interviewer sollte er schon noch aushalten.


Vor allem wenn er sich so vorsichtig darauf setzt, wie er sich im Moment bewegt. Die Bilder, die er zuvor am Abend von Ricks sah, schüchterten den Hall of Famer ein. Machen den Freiburger noch unberechenbarer als ohnehin. Aber er will licht ins Dunkle bringen Und so geht er in Richtung Ricks. Macht einen kleinen Abstecher zur Seite, greift sich den verbogenen Stuhl, klappt ihn unter quietschenden und winselnden Tönen auseinander und setzt sich. Dann setzt er an. Vorsichtig.


Mäc Müll: Alex..wie geht es dir?


Erneutes Nicken vom Mathematiker. Diese Frage wird akzeptiert. Müll muss sich leicht nach vorn beugen, den Mikrofonarm absenken, damit Ricks vom Boden aus antworten kann. Alex kommt ihm allerdings kaum entgegen. Sein Kopf ist immerhin aufrecht. Zwar schaut er nach vorn ins nichts, aber zumindest im Augenwinkel kann er vermutlich Mäc Müll erkennen.


Alex: Besser. Ich kann zufrieden sein. Ich habe mein Ziel erreicht.

Mäc Müll: Alle außer Don Sheen?

Alex: ALLE....außer Don Sheen. Korrekt. Das wurde erreicht. ICH habe es erreicht. Ja, ich kann zufrieden sein...Aber ich bin es nicht.


Stirnrunzeln nun beim Freiburger. Hat er das selber erst jetzt realisiert? Dass ihm dieses Ergebnis doch nicht reicht? Es scheint fast so. Sein Lächeln ist verflogen. Er wirkt nachdenklicher. Das fällt auch einer Interviewlegende wie Mäc Müll auf.


Mäc Müll: Wieso nicht? Bist du mit dem Matchausgang unzufrieden? Immerhin erhältst du nun in zwei Wochen in einem Einzelmatch eine weitere Chance, den Titel zu gewinnen.


Und schon wieder nickt der Mathematiker. Selten hat er IRGENDJEMANDEM derart häufig zugestimmt. Fast das gesamte bisherige Gespräch über. Und auch jetzt nickt er noch weiter bei seiner Antwort, wobei es mit der Zeit weniger wird.


Alex: Genau. Das Ende. Jason Crutch und ich. Und die Möglichkeit Gold zu ergreifen. Wieder einmal. Nach unserem ersten Kampf suchte ich Jason in seiner Kabine auf und sagte etwas Bestimmtes. Ich notierte mir den Satz damals. Hypothesentests. Überprüfungen, ob gefällte Thesen letztlich stimmen. Ich sagte: „Die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Aufeinandertreffen steht bei nahezu 100%. Dann jedoch mit einem anderen Ergebnis.“ Meine These stimmte. Meine eigentliche Vermutung für das tatsächliche Ergebnis aber nicht.


Nun einmal ein Kopfschütteln. So viel Bewegung hat man selten in Promos des Mathematikers. Aber vielleicht wurde am heutigen Abend tatsächlich irgendein Schalter in ihm umgelegt. Vielleicht lässt er seinen Emotionen von nun an eher freien Lauf. Seine Leistung im Ring beeinflusst es ja anscheinend nicht negativ.


Alex: Du sagst es, in zwei Wochen treten wir wieder gegeneinander an. Und ich werde mich wieder hinsetzen müssen und mich auf diesen Kampf vorbereiten. Denn offensichtlich habe ich in meinen vorigen Überlegungen eine Sache übersehen. Ich habe zwei Wochen, um sicherzustellen, dass das Ergebnis in zwei Wochen wirklich das von mir Erwartete ist...

Mäc Müll: Aber das war heute eine Battle Royal! Das kannst du ja unmöglich als nächstes Match zwischen Crutch und dir vorhergesehen haben.

Alex: Die Art des Kampfes ist egal. Heute waren wir zu acht, in zwei Wochen existiert praktisch kein Ringrichter. Jimmy Maxxx hat keine Regeln. Aber es ist egal. Ich weiß, wie man sich im Ring zu verhalten hat. Ist dir denn kein Unterschied zwischen Brainwashed und heute aufgefallen, obwohl es beide Male anfangs acht Männer im Ring waren?

Mäc Müll: Öhm, doch...natürlich.

Alex: Korrekt...


Jeder kann dort Unterschiede erkennen, aber selbstverständlich genügt dem Mathematiker diese Antwort noch nicht. Er will nicht wissen, ob es Unterschiede gab. Er will wissen, WELCHE das waren.


Alex: Heute war jeder Mann auf sich allein gestellt, vor einem Monat noch trafen zwei Gruppierungen aufeinander. Und ich habe mich angepasst. Ich wusste, ich muss bei Brainwashed nicht riskant agieren und kann meinen Allianzpartnern auch einfach nur Vorteile verschaffen, die diese letztlich ausnutzen. Selber glänzen konnte ich offensichtlich nicht. Wurde von Sheen als das schwächste Glied der Allianz verlacht und es stimmte sogar. Nicht das Schwächste natürlich...das Unauffälligste. Denn was hast du heute gesehen, Mäc? Heute siehst du, was passiert, wenn die intelligenteste Person der GFCW auf sich allein gestellt ist. Die Hälfte aller Eliminierungen ist mir zu verdanken. Diesen Kampf habe ich bestimmt. Doch am Ende jubelt Jason Crutch mit den Zuschauern.


Und just in diesem Moment wird es laut im Backstagebereich. Ricks' Tür stand die ganze Zeit offen, doch das Werkeln der Crew war nie sonderlich störend. Jetzt ist es allerdings anders. Es sind keine Arbeitsgeräusche. Es ist stellenweiser Applaus, Zurufe wie „Kopf hoch!“ oder „Stark gekämpft, JBD!“ Und Ricks stößt ein kurzes Schnaufen aus. Eines der verächtlichen Sorte. Mit einer Hand deutet er auf die offene Tür, in Richtung des wieder abklingenden Lärms.


Alex: Das meine ich. Was hast du gerade gehört, Mäc? Einen Johnboy Dog, der wofür auch immer gefeiert wird. Er wird umjubelt, Jason wird umjubelt, ich bin eine Randerscheinung. Versteh mich nicht falsch. Ich verlange keinen Jubel. Das ist mir egal. Ich will Respekt. Und in zwei Wochen werde ich mir diesen verdienen.


Sein Blick mittlerweile entschlossen, er behält die Tür seit dem Lärm von zuvor im Auge. Es waren nicht nur Zurufe von Backstagemitarbeitern. Es war ein Symbol, wohin Ricks in seiner Karriere möchte. Ein Teilziel ist greifbar nahe. Doch eine Sache gibt es da noch.


Mäc Müll: Und Don Sheen?


Schlagartig wechselt der Blick zu Mäc Müll. Ricks' Miene ist finster. Es hat keinen Sinn mehr, er kann seine Emotionen gegenüber Sheen nicht mehr verbergen. Zu viel ist da mittlerweile vorgefallen. Diese Sache muss endgültig aus der Welt geschafft werden.


Alex: In meinem Kampf gibt es keine Regeln...Wenn er sich rächen will...werde ich bereit sein.


Und SCHNITT!



FLASHBACK: Vendetta 120 – PCWA Cotatores Trophy, Berlin 17.10.2016


In der Mitte der PCWA Cotatores Trophy Challenge:


Mike Garland: „SUPERKICK von Zeus gegen Dante!!! Aber er geht nicht auf die Matte sondern wird direkt vom elenden Hund in Empfang genommen…“

Vincent Craven: „ENTER NIGHT! Der SCREWDRIVER sitzt perfekt und S1margl hakt das Bein ein… „

 

Eins…

 

zwei…

 

STREETMAN MIT DEM SAVE!!!

 

Mike Garland: „Ist der Typ bescheuert??? Wieso unterbricht er den Pin? Dante und Poe wären weg gewesen!“

Vincent Craven: „Ich denke, dass er S1 die Eliminierung nicht gönnen wollte. Schließlich hat der Hund den No.1 Contenderspot auf den Titel, den Lex Streetman unter mehr als kontroversen Umständen an Zeus verloren hat!“

Mike Garland: „Was interessiert uns das in der PCWA? Er hat eine klare Eliminierung unterbunden!“

Vincent Craven: „Ich habe nicht erwartet, dass du das verstehst… „


Kommen wir zurück zum Geschehen im Ring. Dante Rodriguez hat sich irgendwie aus dem Ring gerollt, während sich S1margl und Lex Streetman einen old fashioned Staredown liefern. Auch deren Partner, namentlich Zeus auf der einen und Johnboy Dog auf der anderen, sind nun im Ring.


Vincent Craven: „Und auf einmal haben wir das komplette GFCW Worldtitle Picture in einem PCWA Ring. Das C in PCWA steht ja bekanntlich für Crossover!“

Mike Garland: „Jepp, Vinnie… und das DQ in DQ steht für Disqualifikation! Was haben die Vier alle zusammen im Ring verloren? Wir haben hier immerhin keine Tornado Rules!“

Vincent Craven: „Beruhige dich. Nelson Frider hat alles im Griff… hoffe ich.. „


Das hoffen wir alle. Der Ringrichter steht schlichtend zwischen beiden Parteien und versucht irgendwie, etwas Ruhe hinein zu bringen. S1margl hat ein paar warme Worte für Lex Streetman übrig, während Zeus Johnboy Dog mit einer unmissverständlichen Geste zu verstehen gibt, was er von ihm hält.


Mike Garland: „Vielleicht sollten wir ein Stück rohes Fleisch in den Ring werfen. Das würde diesen Tieren sicherlich gut tun.“

Vincent Craven: „Ja, die Spannungen sind wirklich greifbar. Nelson Frider macht einige eindeutige Gesten in Richtung des Zeitnehmers… offensichtlich droht er beiden Teams mit Disqualifikation!“

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Vincent Craven: "Oha, da bahnt sich eine knifflige Situation an. Ein Team in der Ringmitte, während auf jeweils einer Seite des Rings verschiedene Teammitglieder warten."

Mike Garland: "Mir viel zu kompliziert. Ich will Action!"


Und die kommt auch, Mike! Poe stürmt los! Ebenso Lex Streetman! Zeus und die Töle reagieren! S1margl schnappt Marc Poe am Nacken und befördert diesen mit Schwung aus dem Ring! Zeus hingegen fängt Streetman ab und nagelt diesen mit einem krachenden SPINEBUSTER auf die Matte! Sofort zieht er diesen wieder nach oben und schubst ihn in Richtung S1...

 

ENTER NIGHT!!!

 

Vincent Craven: "Der Screwdriver sitzt perfekt! Und Nelson Frider hat sich mittlerweile beim Zeitnehmer informiert, dass diese beiden wirklich die regulären Kombattanten sind!"

Mike Garland: " Und zählt folgerichtig den Pin von der Töle an Lex Streetman!"

 

...eins....

 

Vincent Craven: "Johnboy Dog will in den Ring sliden, aber Aristides hält ihn fest!!!"

 

...zwei...

 

Mike Garland: "JBD will auf den Manager von Zeus außerhalb des Rings losgehen.. ABER WIRD VON DESSEN SCHÜTZLING MIT EINER LARIAT UMGEMÄHT!!!"

 

...DREI!!!

 

***DING***DING***DING***


Der Ringrichter zählt den Pin durch. Das war's für Lex Streetman und Johnboy Dog. Und wieder einmal ist Aristides involviert gewesen.


Jane Nelson: " Das Team von Lex Streetman und Johnboy Dog wurde eliminiert!"


Bitter. Erneut muss sich Lex Streetman aufgrund des Eingreifens von Aristides geschlagen geben.


Mike Garland: "Unfassbare Szenen haben sich gerade abgespielt. Aber es ist Fakt... Streetman und Johnboy Dog sind raus."

Vincent Craven: "Korrekt. Bleiben noch Powerful T.J., Poe und Rodriguez sowie S1margl und Zeus."

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SUPERKICK + DRAGON SUPLEX GEGEN ZEUS!!!

 

Und sofort steigt Sasaki aus dem Ring, um die Aufmerksamkeit des Refs nicht von Shinsukes Cover abzulenken. Aber da hat noch jemand anderes ein Wörtchen mitzureden.


Vincent Craven: "Dieser verdammte Aristides! Was hat er auf dem Apron verloren??"

Mike Garland: "Ist doch klar: Er beschwert sich bei Nelson Frider, dass Sasaki nicht disqualifiziert wurde. Der hatte nämlich nichts im Ring zu suchen. Wawawas soll das denn jetzt?! Aristides wird der Halle verwiesen!! Nelson Frider fordert ihn auf zu gehen!! Eine absolute Frechheit ist das!!!"


Aber der Schaden ist natürlich schon angerichtet. Die Crowd hatte in der Zwischenzeit den Count übernommen und ist sogar bis zur Vier angelangt, als der zu gleichen Teilen konsternierte wie auch zornige Shinsuke Hondo aufgestanden und nun mit angesäuerter Miene in Japanisch auf den Ringrichter einredet, der davon nur leider nichts versteht. Blöd auch, dass er dadurch nicht sieht, wie Zeus sich hinter ihm aufbaut und ihn sich kurzerhand mit dem Rücken voran auf die Schultern lädt.

 

HADES – DIE TORTURE RACK VON ZEUS!

 

Sofort will FREAK Sasaki erneut eingreifen, allerdings kommt es dazu nicht, da er von S1margl am Fußgelenk gepackt wird, welcher sich heimlich an ihn angeschlichen hat und sich nun bei ihm für den Eingriff von eben revanchiert, indem er ihn vom Apron zieht. Donnernd kracht Sasaki mit dem Schädel gegen die Stahlkante des Rings und ist ausgeknockt. Niemand da, der Shinsuke Hondo helfen kann, welcher sich unter unfassbar großen Schmerzen bäumt. Lange genug haben sie durchgehalten, aber jetzt ist einfach Schluss! Er muss abklopfen, bevor es ihn zerreißt.


Vincent Craven: "DAS WAR'S! SHINSUKE HONDO GIBT DAS ZEICHEN, DASS ER AUFGIBT UND WIR HABEN NEUE COTATORES TROPHY HALTER!!!"

 

***Ding***Ding***Ding***

 

Jane Nelson: "Sieger der jährlichen Cotatores Trophy Challenge nach 21 Minuten und 34 Sekunden und somit NEUE Cotatores Trophy Halter: ZEUS UND S1MARGL!!!"

Vincent Craven: "Einfach unglaublich, die Allianz aus GFCW und PCWA setzt sich gegen vier andere Teams durch und beerbt die Religion."



Im Parking Lot Bereich sehen wir gerade, wie Jason Crutch in Zivilklamotten, die Sporttasche geschultert, die schwere verglaste Doppeltür in den Backstage-Bereich öffnet. Als er das rote Lämpchen auf der Kamera erblickt und dadurch feststellt, dass er auf Sendung ist, zwinkert er geradewegs in die Cam und zeigt ein flüchtiges Victory-Zeichen. Als der Oberpollinger um die Ecke biegt, stolpert er fast in seinen Haus-und-Hof-Interviewer, nämlich den GFCW-Hall of Famer McMüll. Nachdem sich der erste Schrecken bei beiden verflüchtigt hat, nutzt McMüll die Gelegenheit…so wie er das immer macht…


McMüll: „Jason, was für ein Glück! Darf ich ein paar Fragen…“

Jason Crutch: „Natürlich darfst du, Mülli, alte Socke! Hab ich dir jemals ein Interview ausgeschlagen? Nur mach es kurz, ich muss heute total fokussiert sein, weswegen ich schleunigst in den Lockerroom möchte. Mich sammeln und so, du verstehst?“


McMüll zurrt den Krawattenknoten zurecht, räuspert sich und legt los.


McMüll: „Jason, die Battle Royal in der letzten Show verlief nicht ganz so, wie wir alle uns das gewünscht hätten. Wie gehst du nun mit dem Ergebnis um?“

Jason Crutch: „Mülli, alte Socke, jeder in der GFCW-Galaxy hätte sich vor zwei Wochen gewünscht, dass sämtliche Fragezeichen durch Ausrufezeichen ersetzt worden wären. Wir alle hätten uns gewünscht, dass schon vor zwei Wochen der einstimmige neue Intercontinental-Champion gefunden worden wäre. Und noch besser wäre es gelaufen, wenn ich jetzt hier stehen könnte und meinen Crutch-o-Maniacs das Gold präsentieren könnte.“


Er fährt sich über das Kinn, lässt den Blick an die Decke schweifen. Ja…das wäre wirklich was gewesen. Doch bevor er vollends in seinen Gedanken versinkt und McMüll hier blöd rumstehen lässt, setzt er lieber fort:


Jason Crutch: „Doch die GFCW war noch nie ein Wunschkonzert. In diesem Business, und speziell in dieser Liga, musst du schnell auf alles Mögliche reagieren. Und oft genug musst du dich auch mit dem Abfinden, was dir präsentiert wird. Und es ist, wie es ist: Ich weine nicht herum. Ich beschwere mich nicht. Heute Abend soll es endgültig entschieden werden. Und ich werde alles dafür tun, um siegreich aus dem Match gegen Alex Ricks hervorzugehen.“

McMüll: „Was hältst du von Jimmy Maxxx‘ Entscheidung, dass er sich selbst zum Special Referee auserkoren hat?“


Der Oberpollinger grübelt kurz, verlagert sein Gewicht von dem einen Fuß auf den anderen. So versucht er Zeit zu gewinnen. Doch er weiß, dass nicht viel Zeit bleibt. Und wenn er ehrlich ist, die Antwort ist leicht, selbst wenn er weiß, dass er darauf achten muss, was und vor allem, WIE er jetzt antwortet.


Jason Crutch: „Siehst du, Mülli, alte Socke. Es ist gar nicht lange her, da hatte ich gemeinsam mit Don Sheen, Johnboy Dog und meinem heutigen Gegner Alex Ricks bei Brainwashed die Gelegenheit, etwas gegen Jimmy Maxxx und die Blood Brothers Connection zu unternehmen. Doch wir alle wissen, und da machen wir uns nichts vor: Wir haben versagt. Also ist Jimmy Maxxx noch weiterhin an der Macht. Wer weiß, was geschehen wäre, wären wir siegreich gewesen? Vielleicht hätte sich die BBC von innen heraus zerstört. Vielleicht hätten wir was verändert. Doch dem ist nicht so. Jimmy Maxxx ist immer noch hier.“


Und hier liegt Enttäuschung in den Worten, ganz klar.


Jason Crutch: „Ich kenne Jimmy schon eine Weile. Auch wir haben vor langer Zeit Seite an Seite gekämpft. Ironischerweise ebenfalls im Jason Crutch Invitational. Und weißt du? Jimmy hat sich gar nicht mal so sehr verändert. Er ist immer noch dasselbe ARSCHLOCH wie damals! Doch…“


Er zögert…hat er gerade einen Fehler gemacht?


Jason Crutch: „Seine Machtbesessenheit ist schon fast obsessiv. Doch ich muss ebenso damit leben wie die Kollegen im Backstage-Bereich. Darunter zufälligerweise auch Alex Ricks. Ich weiß nicht, was Jimmy vorhat. Und ich weiß nicht, ob er in dem Match einen von uns beiden bevorzugt. Doch ich lebe in der gleich Ungewissheit wie mein Gegner, da mache ich mir nichts vor.“

McMüll: „Denkst du, Jimmy wird das Match fair leiten?“

Jason Crutch: „Ich kann nur das glauben, was er angekündigt hat: Unterm Strich ist es ihm wohl völlig gleichgültig, ob wir uns im Ring heute zu Krüppeln schlagen. Er hat klar gesagt: Er will eine Entscheidung haben. Er will heute einen neuen Intercontinental-Champion küren. Und eines weiß ich auch: Jimmy Maxxx mag ein Arschloch sein. Doch er ist kein Lügner. Er mag sich oftmals selbst in den Himmel loben, und oft genug denke ich ob seiner Entscheidungen, dass er den Verstand verloren zu haben scheint. Du siehst es auch an seiner Herausforderung an Claude Booker zu einem Match, in dem er alles verlieren kann. Seine gesamte Karriere aufs Spiel setzt. Doch nochmal: Er ist kein Lügner! Wie er seine Aussage, dass er heute einen neuen Intercontinental-Champion kürt, allerdings auslegt, nun…das vermag ich nicht zu sagen.“


Und er schmunzelt sogar dabei.


McMüll: „Noch einige Worte zu Alex Ricks?“


Der Oberpollinger wollte eigentlich schon abhauen. Doch diese Frage musste wohl noch sein. Gerade will JC zu einer Antwort ansetzen. Ja, er holt sogar schon Luft dafür. Doch dann hält er inne.


Jason Crutch: „Ich beantworte dir eigentlich immer alle deine Fragen, Mülli. Doch die Antwort auf diese Frage hebe ich mir auf. Denn ich werde mir später noch Zeit nehmen, um live in der Halle zu meinen Crutch-o-Maniacs zu sprechen. So, wie ich das eigentlich immer mache. Sorry.“

McMüll: „Hast du schon eine Party geplant für nach der Show, Jason?“


Crutch streift sich wieder übers Kinn, schultert die Sporttasche und lächelt verschmitzt.


Jason Crutch: „Wie lange kennen wir uns schon, Mülli…alte Socke?“


Und das lässt er so stehen. Nachdem er seinem Haus-und-Hof-Interviewer nochmal auf die Schulter geklopft hat, macht er kehrt und macht sich auf den Weg zum Lockerroom.



Tatort, Büro des General Managers (und vielleicht bald ja schon des Besitzers der GFCW). Noch bevor die heutige Show überhaupt so richtig auf Touren gekommen ist, beziehungsweise überhaupt offiziell eröffnet wurde, herrscht im Arbeitsraum von Jimmy Maxxx bereits „volle Hütte“. Dieses Mal ist die Ansammlung an GFCW-Stars allerdings geplanter Natur, denn bereits vor ihrer Ankunft an der Halle wurde sie darüber informiert, sich doch bitte als Allererstes am Freitag Abend bei ihrem Vorgesetzten zu melden.


Gesagt, getan und somit stehen „sie“ mehr oder minder glücklich über diese Einladung in den vier Wänden des gebürtigen Berliners. Sie... damit gemeint sind zum Einen der GFCW Heavyweight und PCWA Cotatores Champion Zeus, samt seines Mentors Aristides, und sein neuer #1 Contender sowie ebenso Halter der Cotatores S1margl, sowie auf der anderen Seite des Raumes Johnboy Dog und Lex Streetman. Allen fünf Gästen scheint offenkundig noch nicht bewusst zu sein, warum sie noch vor Showbeginn hierher geordert wurden und entsprechend abwartend blicken sie deshalb auf Maxxx, welcher just in diesem Moment hinter seinem Bürotisch aufsteht und die Stimme erhebt.


Jimmy Maxxx: „Ich habe euch alle heute hierher eingeladen, um euch ein Lob und eine Gratulation auszusprechen. Und glaubt mir, damit werfe ich nicht einfach so um mich herum. Ich bin sehr kritisch gegenüber den Handlungen innerhalb der GFCW. Jedoch kann ich nicht verneinen, dass die Idee, sich nach S1margls Ankunft hier nun auch auf der Seite der PCWA im stolzen Namen für die GFCW zu versuchen, mehr als nur glorreich war. Es ist genau diese Art von Eigenhandlung, die ich so schwer vermisst habe in der GFCW. Sich stolz in den Ring zu begeben, um der Beste in der GFCW zu sein und der ganzen Welt. Um nicht einfach nur eine weitere Figur in irgendeiner War Evening Ausgabe zu sein... Genauso wie es auch S1margl getan hat, als er sich zum neuen Herausforderer auf den World Title gekämpft hat. Es wurde ihm Nichts geschenkt, sondern er ist losgezogen und hat es sich genommen. Genau der Grund warum ich ihm auch das Match gegen den Verräter der GFCW, Zereo Killer, gegeben habe!“


Überraschung steht im Antlitz des fliegenden Hundes geschrieben, so hat er aus Maxxx‘ Munde noch nie solche positiven Worte gehört.

Dann schlägt sich ein breites Grinsen unter der Tölennase nieder und der Night Fighter tritt einen Schritt hervor, so als wolle er sich von den anderen beiden und selbst von Champion Zeus abheben.


S1margl: „Danke für diese Worte – denn tatsächlich war es meine Idee, an dem Cotatores Trophy Match teilzunehmen und nicht die Idee von Johnboy oder Streetman… Und wie schon meine Ankündigung bei der letzten Ausgabe von War Evening in Erfüllung ging und ich mich zum Herausforderer machte, so wurde auch unsere Ankündigung wahr, dass wir die PCWA Cotatores gewinnen...“

Mit einer Handgeste unterbricht der Commissioner die Ansprache von S1margl.


Jimmy Maxxx: „.... hier kommen wir nun zum ABER Teil meiner Ansage. Denn seht ihr: Das Match gegen Zereo Killer, das habe ich ihm gegeben. Weil ich dafür die Befugnis und die Position habe. Weil ich hier der Chef bin und meine Augen, Ohren und Hände über jedes Detail der GFCW habe. Jedoch, den 3 Way Dance um diese Position, die du nun inne hast, S1margl, die hat ein unwichtiger kleiner dreckiger Kerl aus der Vergangenheit von Zeus und seinem Betreuer da drüber gemacht. Nun frage ich euch, wie kann ein Kerl, der hier weder unter Vertrag steht, noch irgendwelche Befugnisse über einem Mac Müll oder Joe Jobber hinaus hat, ein Main Event Match in Bezug auf den wichtigsten Titel des Pro Wrestling festsetzen?“


Gespannt lauschen die fünf Männer Jimmy Maxxx. Eine Fragezeichen steht auf ihren Gesichtern geschrieben – das eine eher hoffnungsvoll, das andere eher kritisch.
Noch aber sagt keiner der Beteiligten ein Wort, was Jimmy dazu veranlasst, sich bestätigt zu sehen.


Jimmy Maxxx: „Richtig erkannt.... GAR NICHT! Darum hat es das Herausforderer Match in dem Sinne nie wirklich gegeben. Da es nie von mir offiziell sanktioniert wurde. Lasst mich das hier nochmal klar und deutlich ausführen, damit ihr es kapiert und die Leute da draußen, ok? Der Einzige, ich meine der EINZIGE, der hier irgendwelche Matches, ganz besonders im Bezug auf unsere Champions festsetzt, bin entweder ich oder vielleicht noch Dynamite, da dieser NOCH über mir steht. Ansonsten niemand, kein Al „Spawn“ Simmons, keiner der Champions und ganz besonders kein dahergelaufener Typ, den hier irgendwer mit aus seiner Biografie anschleppt. Da ich aber kein absoluter Unmensch bin und du, S1margl, nicht nur klar und deutlich einen Sieg dafür errungen hast, sondern auch für mich in der PCWA für Aufruhr gesorgt hast, lasse ich dir die Position des Herausforderers.... ABER! Ich möchte heute Abend im Main Event noch einmal die Leistung sehen, die ihr Vier in der PCWA gezeigt habt. In einem Tag Team Match! S1margl und Zeus treten an Seite an Seite gegen.... Dog und Streetman! Sollten S1margl und Zeus siegreich hervorgehen, so bleibt alles beim Alten und du S1margl kriegst deine One on One Chance um den Titel. Jedoch, sollte es mein Freund Lex und der alte Hund da drüben schaffen, zusammen zu arbeiten und euch zu schlagen, wird es bei Title Nights ein bombastisches 4 Way Dance um den wichtigsten Titel dieser Welt geben.... die GFCW World Heavyweight Championship!“


Es folgt: Die Explosion der Bombe. Zumindest bildlich gesprochen. Aristides schreit seine Wut heraus und wendet sich mit hochrotem Kopf an Maxxx.


Aristides: „WAS!? Das…das kann nicht sein! DAS…DARF…NICHT…SEIN. Wir können nicht allen Ernstes nun darunter leiden, dass du dich nicht früher drum gekümmert hast und die Entscheidung annulliert hast, bevor sie getroffen wurde. Wieso soll ausgerechnet Zeus nun der Verlierer der Sache sein und gegen vier Leute antreten? Nur wegen ihm war der Auftritt bei der PCWA so ein Erfolg!“


S1margl: „What?!“


Kritisch fragend wendet sich der Night Fighter an Aristides und schenkt ihm einen abfälligen Blick.


S1margl: „Rede keine aus Angst geborene Scheiße, Aristides. Zeus und ich haben gut zusammen gearbeitet und so den Sieg errungen. Das ist die Realität.“


Mit einem letzten allessagenden Blick bedenkt er den griechischen Manager, dann wirbelt er herum, um Maxxx anzusehen. Kurz sammelt er sich und starrt den „Boss“ empört an.


S1margl: „Realität ist auch, dass ich das Number One Contender Match fair gewonnen habe. Die beiden dort haben ihre Chance vertan, sowohl in Titlematches, als auch im Contender Match. Warum bekommen sie Gnadenkampf um Gnadenkampf geschenkt, während ich mir alles erkämpfen musste? Außerdem hat Lex heute schon seine Chance – ich kämpfe heute gegen Streetman in einem Singles Match. Und sollte er mich wirklich schlagen, kann er nach Title Nights eine Titelchance gegen mich fordern… Vielleicht kämpft er sogar beim PPV gegen Johnboy Dog, weil ihr Team ja doch nicht so gut funktioniert hat, wie gedacht, huh?!“


Ein höhnischer Blick fällt nun auf JBD und LS. Ehe diese jedoch reagieren können, ergreift Maxxx erneut das Wort.


Jimmy Maxxx: „Ah ah ah.... das hier ist nicht das neue Segment „Diskutieren mit dem Boss“, sondern das hier ist ein Meeting gewesen, in dem der Mann mit dem letzten Wort eine eindeutige Ansage gemacht hat! Ist das klar? Ich bin hier der Chef, ob es euch passt oder nicht. Ich bin nicht hier, um euer Freund zu werden, sondern um gute Shows zu liefern und Tickets zu verkaufen. Und diese Sache hier, die riecht nach Geld, Ruhm und Respekt an jeder kleinen Ecke. Und nun, raus aus meinem Büro! Die Show fängt gleich an und ich habe noch Einiges zu tun.... und ich denke mal ihr auch?!?“


Der Hund, nicht der fliegende, sondern der andere. Schmunzelt leicht in sich hinein, als er zunächst Maxxx' Ankündigung lauscht, zum anderen aber in der Folge den teilweise doch sehr erbosten Reaktionen der Gegner innerhalb der PCWA. Der Blick wandert hinüber zu Jimmy Maxxx, aber einen Knicks deutet der Hund immerhin nicht an – dass Maxxx trotz allem den Respekt des GFCW-Hundes genießt, steht ja immerhin außer Frage.


Johnboy Dog: „Zuallererst denke ich, dass wir die GFCW bei der Cotatores-Trophy würdig vertreten haben. Diese beiden Jungs dort drüben haben eben das bessere Ende für sich gehabt, aber man muss nun nicht so tun, als wären Lex Streetman und Johnboy Dog chancenlos gewesen!“


Zustimmendes Nicken seitens Streetman mag ihm gewiss sein – gut dass JBD nicht die Tatsache erwähnt, dass ER darauf gedrängt hat, unter dem Banner der Outlawz anzutreten. Vielleicht hat Jimmy das, das mag man meinen, aber auch nicht mitbekommen, weshalb es gleich weiter im Text geht. Ist eh besser!


Johnboy Dog: „Wisst ihr....ich mag euch. Ich mag den alten Köter, der nicht verhehlt, dass er alt ist. Ich mag den Griechen, der so ziemlich der einzige Grieche ist – abgesehen von meinem Stammgriechen – der nicht dem Pleitegeier unterlegen ist. Und ich mag Lex, der von sich sagen kann, eine ehrliche Haut zu sein. Aber so sehr ich innerhalb der PCWA unsere, also die Farben der GFCW vertreten habe, so muss ich doch sagen, dass hier jeder für sich steht. Wer weiß denn schon, wo Zeus heute stünde, wenn es seinen Hinternlecker Aristides nicht gebe? Wo wäre S1margl, wenn Zereo Killer sich nicht angemaßt hätte, sich über PCWA und GFCW zu stellen? Einzig bei Lex bin ich mir sicher, dass er dort ist wo er hingehört – und das ist eben nicht der Main Event von Title Nights. Lex hat den Titel schon gehalten und er hat ihm einige Zeit lang viel Zauber verliehen. Aber der Zauber ist verflogen und wer meine Geschichte kennt, weiß dass es nur einen geben kann, der nach Title Nights siegreich im Ring steht: Mich. Und wisst ihr warum? Weil sich niemand in den letzten zweieinhalb Jahren so dermaßen den Arsch aufgerissen hat, um die GFCW dort zu halten, wo sie zweifellos ist: An der Spitze der Nahrungskette. S1margl ist sicher nicht hier, weil unsere Bratwurst so gut schmeckt, oder die Ziele so einfach zu erreichen sind. Sondern in der GFCW wartet jeden Tag eine neue Herausforderung auf dich – das macht schließlich den Reiz aus. Unser leiser Grieche, der ja unbedingt ein Sprachrohr braucht, hat das leider noch nicht erkannt...aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis das auch mal zu Zeus vordringen wird....“


Ein Grinsen folgt, ehe der Hund wieder ernst wird und sich endgültig neben Streetman platziert.


Johnboy Dog: „Lex und ich haben aber gezeigt, dass wir zusammen funktionieren können – ich denke mal, Jimmy hat das auch wahrgenommen. Jeder der unser Auscheiden in der Cotatores-Trophy gesehen hat, hat auch gesehen, dass ebenso die anderen hätten ausscheiden können. Ihr habt letztlich dafür gesorgt, dass dem so war, das will ich gar nicht abstreiten; aber es hätte ebenso gut euch treffen können. Hier wiederum gelten andere Regeln, an die sich Zeus noch gewöhnen muss und denen sich der Köter ob er will oder nicht anpassen muss.“

Aussagen, die der Los Angelino neben ihm nur allzu sehr mit einem kleinen Nicken unterstreichen kann. Ein eindeutiges Funkeln in seinen stahlblauen Augen ist nach Bekanntwerdens dieser erneuten Chance zu erkennen und auch ein kleines verschmitztes Grinsen kann er sich nicht verkneifen... die Möglichkeit eines eventuell doch noch zustande kommenden Titelmatches und die sichtbare Empörung von S1margl und der Griechen machen es möglich!


Lex Streetman: „So gerne ich heute auch gegen dich angetreten wäre, S1margl... aber du hast Jimmy gehört. Somit müssen wir uns wohl noch ein bisschen gedulden, bis unser alleiniges Aufeinandertreffen stattfinden wird. Wirklich schade drum und du scheinst in der Tat nicht wirklich darüber begeistert zu sein. Bedanke dich gegebenenfalls aber bei unserem General Manager, denn wie du es gerade gehört hast. Er setzt die Matches fest... nicht wir.“


Vergleicht man die Reaktionen der Töle und des Institutionellen zu diesem geplatzten „Dream Match“ miteinander, dann scheint offensichtlich nur der fliegende Hund so richtig wütend über diese Absage zu sein. Bei Streetman selbst überwiegt wie beschrieben eher die Freude über... ja über was eigentlich mehr?

Darüber, noch eine weitere Chance auf ein Titelmatch zu bekommen oder doch mehr darüber erneut einem Match gegen S1margl entkommen zu sein?

Lex Streetman: „Griechen...“

Und schon wendet sich der Fokus des Blondschopfes weg vom PCWA-Worker und hin zum Duo Infernale, mit welchem er sich in den letzten Monaten schon zu genüge umher schlagen musste. Bekanntlich ist zumindest der Leiter des „L.A. Gyms“ mit dieser Angelegenheit noch nicht durch und so dürfte dies für ihn neben dem Titelmatch und einem Spot im Main Event von „Title Nights“ eine dritte Motivationsspritze sein.


Lex Streetman: „Vielleicht dachtet ihr nach der letzten Show, ihr seid mich los. Aber weit gefehlt, denn ich werde solange nicht Ruhe geben, bis ich das dritte und entscheidende Match gegen Zeus bekommen habe. Ihr Beide, oder zumindest du, Zeus... wenigstens du solltest doch so langsam nachvollziehen können, warum ich dieses finale Match haben möchte. Es wäre ein Abschluss unserer Rivalität, an dessen Ende wir tatsächlich wissen würde, wer von uns aktuell der Bessere von Beiden ist. Und das wäre doch bestimmt auch im Interesse von dir, oder?“

Noch bevor überhaupt eine Reaktion vom gottesgleichen Krieger kommen kann und die Worte in seinen Kopf dringen, hat Aristides bereits wieder die Aufmerksamkeit des Champions auf sich gezogen und versucht ihm diesen “Firlefanz“ wieder auszureden. Streetman kümmert sich allerdings nun wieder weniger explizit um die zwei Südeuropäer, sondern holt ein weiteres Mal Luft... dieses Mal mehr, wo er seinen heutigen In-Ring Partner im Fokus hat.

Lex Streetman: „Johnboy und ich wissen, dass wir genauso gute Argumente für ein Titelmatch aufweisen können, wie es S1margl kann und dies werden wir heute nochmals im Ring untermauern! Solltest ihr dies für nicht fair halten, dann besiegt uns heute doch einfach im Ring... sollte doch schließlich nicht so schwierig sein, einen alten Hund und einen Durchschnittswrestler zu besiegen, oder?“


Beißende Frage zum Schluss, welche allerdings – so soll es wohl auch gewollt sein – unbeantwortet im Raum stehen bleibt. Eine dieses Mal eindeutige Geste von Maxxx soll die anwesenden Protagonisten nämlich nun aber wirklich aus seinem Büro vertreiben und tatsächlich beginnt sich nun Einer nach dem Anderen aus dem Raum zu verabschieden.


Den Anfang machen Zeus und Aristides, wobei vor allen Dingen Letztgenannter noch sichtbare böse Blicke den heutigen Gegnern seines Schützlings zuwirft. S1margl schiebt sich indes sogleich an dem lauernden Griechen vorbei und verlässt wortlos den Raum. Schon jetzt scheint er sich in Gedanken auf das neu anstehende Match vorzubereiten, bzw. diese Farce zu verarbeiten.
Zu guter Letzt wollen sich erst Johnboy und dann auch Streetman in Bewegung setzen und treten nacheinander auf den Türbogen des Offices zu, hinter dem noch immer Aristides wartet.

Jimmy Maxxx: „Ach, und Lex?“

Überrascht von dieser erneuten Meldung bleibt der Mann aus Los Angeles genau in der Schnittstelle von Flur und Büro stehen und lässt seinen Blick nun über die linke Schulter zurück in Richtung Schreibtisch fallen. An diesem hat sich Maxxx derweil wieder in seinen Stuhl fallen lassen und blickt seinen früheren Partner ebenfalls verheißungsvoll an.


Jimmy Maxxx: „Wir sind vielleicht Freunde, Partner und Kollegen. Aber der Mann mit den wichtigen Argumenten, das bleibe ich kapiert? Und mein Argument steht, in der GFCW wird einem Nichts mehr geschenkt. Sondern für Respekt und Erfolg gearbeitet! Was das heißt? Ganz einfach, du hattest zwei Chancen. Und hast Beide versiebt. Darum, solltest du weder heute Abend noch bei Title Nights siegreich sein..... WARS DAS! Kein Titelmatch mehr solange Zeus Champion ist...“


Aristides: „Die einzig kluge Entscheidung, die ich bislang an diesem Abend gehört habe. Reicht aber nicht. Ich halte deinen neuen Plan weiterhin nicht nur für unfair und dilettantisch, sondern auch unfair. Gewissermaßen blasphemisch! Ein Frevel!“


Kopfschüttelnd blickt sich der Grieche ein letztes Mal um. Aber keiner der Anwesenden scheint ihm wirklich zuzuhören. Ärgerlich stapft Aristides auf, dann stürmt er mit hochrotem Kopf aus der Szenerie.

Momente der Stille ziehen auf, in der sich diese knallharte Nachricht wohl erst mal legen muss. Konnte man damit rechnen? Konnte LEX damit rechnen? Scheint er besonders getroffen von dieser Nachricht zu sein? Gute Frage, nächste Frage...

Wie beinahe üblich fällt zunächst eine äußere Reaktion beim Blondschopf eher spärlich aus. Stattdessen ruht sein Blick schweigend auf seinem früheren Weggefährten und Co-Champion, der ihm gerade diese verbale Ohrfeige gegeben hat. Ein kurzes Nicken signalisiert, dass die Nachricht bei ihm angekommen ist... nicht wirklich wohlwollend zwar, aber zumindest akzeptierend. Wenngleich die Antwort doch ein wenig schnippischer ausfällt.

Lex Streetman: „Verstanden... ach, und eigentlich sollte man zu seinem Vorgesetzten doch besser ein distanziertes Verhältnis haben, oder? Nicht, dass mir noch Jemand vorwerfen würde, ich würde meine guten Beziehungen nach oben ausnutzen oder Dergleichen...“

Ironie? Durchaus... etwas was man von den nächsten Aussagen dann nicht mehr behaupten kann.


Lex Streetman: „Also... nenne mich nicht mehr „Freund“, Jimmy. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Oder sehe ich das etwa falsch... Boss?


Es scheint fast so, als fliege die verbale Schelle nun in Richtung des gebürtigen Berliners, der allerdings genauso schweigend reagiert, wie es Streetman gerad eben in seiner Position getan hat. So bleibt von Seiten des General Managers lediglich ein nachdenklicher Blick übrig, als der Los Angelino endgültig den Raum verlässt und im Nachgang sogar die Tür zurück in ihre Angeln fallen lässt. Ob dieses kurze Scharmützel am Ende noch Folgen haben könnte, werden wir in Zukunft sehen, doch freuen wir uns stattdessen auf unseren neuen Main Event für heute Abend... Zeus & S1margl... VS Johnboy Dog & Lex Streetman... live bei War Evening!




War Evening, Oldenburg (Weser-Ems-Halle), 21.10.2016


In Kooperation mit



Die Kamera hält auf die Entrance Stage und pünktlich wie die Show selbst ertönt nun “Masqurading of the Wicked” der Edge of Throns aus den Lautsprecherboxen der Weser-Ems-Halle. Tausende von Zuschauer klatschen, jubeln und beobachten nun das obligatorische Feuerwerk, welches natürlich auch bei dieser Ausgabe von GFCW War Evening nicht fehlen darf. Wie immer strecken die Fans stolz die Plakate für ihre liebsten Superstars der Liga in die Höhe, wozu heute einige „JBD“- oder gar „Alex Ricks = IC Champ – das ist nur eine logische Konsequenz“-Schilder zu finden sind. Auch die klassischen „G-F-C-DUB“-Chants lassen nicht lange auf sich warten und nachdem das uns allseits bekannte GFCW Logo auf dem Titanthron eingeblendet wird, schwenkt die Kamera nun an den Zuschauerrängen vorbei und die Zuschauer an den Fernsehgeräten können nun ein Meer aus Fans betrachten, welches einheitlich herausschreit, wie gehyped ein jeder Einzelner auf diese Ausgabe von War Evening ist!


Doch auch das schönste euphorische Feuerwerk muss mal ein Ende haben und so normalisiert sich die Lautstärke in der Arena halbwegs, damit unsere Lieblingswochenshow endlich starten kann. Nun ist auch das grün-blaue Kommentatorenteam am Pult zu sehen und natürlich haben beide wieder ihr hübschestes Fernsehlächeln aufgesetzt. Ein finaler Schluck aus dem bereit gestellten Wasserglas und ein letzter Blick in das pickepacke volle Rund lässt den zwei Herren der Headsets ein freundliches Nicken entlocken, ehe sich in bekannter Weise Einer der beiden Herren zu Wort meldet und die Show damit offiziell eröffnet.


Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie und herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Wir befinden uns mit vollem Tempo auf der „Road to Title Nights 2016“, welche nur noch vier Shows von heute Abend entfernt liegt und so langsam aber sicher beginnt, Formen anzunehmen. In der letzten Show haben wir bereits eine geballte Ladung Action und Spannung bekommen und auch hier und heute wird sich daran mit Sicherheit Nichts ändern! Wir senden heute live aus der Weser-Ems-Halle in Oldenburg, wo genau 10.000 begeisterte Anhänger der GFCW-Galaxie anwesend sind und mit uns zusammen einen bombastischen Abend erleben werden.“

Sven: „Davon gehen wir definitiv alle aus und damit auch ein fröhliches „Hallo!“ von meiner Seite aus! Wie schon erwähnt gab es vor vierzehn Tagen mit einem kontroversen Titelmatch und einem neuen #1 Contender auf die GFCW Heavyweigth Championship große Meldungen zu verkünden, aber mit einem Blick auf die heutige Card können wir vollkommen problemlos daran anknüpfen! Wieder einmal hat GFCW-Commissioner Jimmy Maxxx fünf spannende Matches zusammengestellt, die er selbst auch noch mit einem eigenen Auftritt toppt! Meine Damen und Herren... wir präsentieren euch die heutige Matchcard für die „War Evening“-Show aus Oldenburg!“


Tag Team-Match:
Big Rig (Jack Bobo & Frank der Trucker) vs. Hunk & Silverberg
Referee: Mike Gard


Pete: „Beginnen werden wir die Show mit einer weiteren Neuverpflichtung unserer aller Lieblingsliga! Bereits in der letzten Show haben sich Big Rig alias Jack Bobo und Frank der Trucker unserer Fangemeinschaft vorgestellt und haben mit ihren Trucks für ordentlich Wirbel gesorgt. Heute werden die Zwei das erste Mal in den Ring steigen, wenn sich gegen die beiden Veteranen Hunk und Silverberg antreten werden. Gelingt Big Rig gleich im ersten Match der erste Sieg und wie werden sie dieses Mal mit ihren Trucks in die Halle kommen? Das alles und noch mehr werden wir im heutigen Opener erleben!“


Open Challenge:
The Cruel vs. ???
Referee: Howard Eagle


Sven: „Beim Stichwort „Neuverpflichtung“ ist aktuell auch The Cruel zu nennen, welcher vor vierzehn Tagen sein In-Ring Debüt feierte und dort den guten alten Parn besiegen konnte. Für heute hat Mike Burnout eine Open Challenge an alle GFCW-Worker ausgesprochen, dies meines Wissens nach noch nicht wirklich beantwortet wurde. Wir dürfen also gespannt sein, gegen wen der Rookie antreten wird und ob er auch heute siegreich aus dem Ring treten wird. Wer wird sein Gegner sein... ein weiterer Neuling oder aber ein alteingesessener Veteran? Dazu mehr in unserem zweiten Match!“


Live-Interview mit GFCW-General Manager Jimmy Maxxx


Pete: „In der letzten Show war es endlich soweit, Claude „Dynamite“ Booker trat nach längerer Zeit wieder vor die Kameras und reagierte dort auf die Herausforderung von GFCW-Commissionier Jimmy Maxxx zu einem Match bei „Title Nights 2016“. Kurz und knackig nahm Dynamite die Herausforderung an, womit wir bei DER Show der Shows im Jahr ein Beercastle-Match zwischen Maxxxs Vertreter Micheal Payne und einem noch nicht bestimmten Repräsentanten Bookers um nicht weniger als die Herrschaft in der GFCW sehen werden! Heute Abend hat Maxxx um ein Live-Interview gebeten, wo er womöglich auch die Annahme seiner Herausforderung eingehen wird. Was wir allerdings sonst noch von ihm im Interview erwarten dürfen, werden wir wohl im Laufe der Show erfahren.“


Triple Threat-Match:
Daniel vs. Player vs. Ryder McKnight
Referee: Peter Cleven


Sven: „The New Breed... eine Gruppierung von jungen, aufstrebenden Talenten, die bereit waren, die alt eingepflegten Statuen in der GFCW niederzureißen und frischen Wind an die Spitze der Liga zu bringen! Anfang des Jahres machten sich Daniel, Player und Ryder McKnight auf, die GFCW von unten durchzumischen, doch das Bündnis hielt nicht lange an. Nach wenigen Erfolgen war es schlussendlich Daniel, der mit seinem Beitritt in den Fight Club den finalen Sargnagel in das Stable rammte und von dort an war jeder der Drei auf sich alleine gestellt. Heute steigt das wahrscheinlich entscheidende Triple Threat Match der Drei, wo mit Sicherheit Jeder zeigen will, dass er das stärkste Glied im New Breed war. Ein ppv-würdiges Match am heutigen Abend mit der Frage... wer dieser drei Jungspunde wird sich am Ende durchsetzen?“


Singles Match um den vakanten GFCW Intercontinental Titel:
Alex Ricks vs. Jason Crutch
Special Referee: Jimmy Maxxx


Pete: „Es sollte DAS Spektakel in der letzten Show werden und endete in einer Riesendiskussion. Eine „Over the Top Rope“-Battle Royal sollte den Nachfolger des suspendierten GFCW Intercontinental Champions finden und endete schlussendlich mit zwei beziehungsweise keinem Sieger. Sowohl Alex Ricks, als auch Jason Crutch fielen gleichzeitig aus dem Ring raus, womit kein eindeutiger Sieger ermittelt werden konnte. GFCW-Commissionier Jimmy Maxxx wollte dies allerdings nicht so stehen lassen, weswegen er das heutige Entscheidungsmatch zwischen Ricks und Crutch mit sich selbst als Special Referee angesetzt hat. Wer verlässt „War Evening“ als neuer GFCW Intercontinental Champion und darf somit auf einen gesicherten Platz bei „GFCW Title Nights 2016“ hoffen? Dies werden wir im Co-Main Event erfahren, der bis vor ein paar wenigen Minuten noch der Main Event der Show war.“


Tag Team-Match

Zeus & S1margl VS Johnboy Dog & Lex Streetman
Referee: Phönix


Sven: „Brandfrisch aus der Preshow haben wir aber noch Folgendes Match zu bieten, welches Jimmy Maxxx gerade eben erst festgesetzt hat. Letzte Woche erst konnte sich S1margl in einem Triple Threat gegen johnboy Dog und Lex Streetman durchsetzen, um neuer #1 Contender auf Zeus GFCW Heavyweight Championship zu werden. Am letzten Montag traten genau diese zwei Teams in der gleichen Konstellation bei der „Cotatores Trophy“ der PCWA an, wo S1margl und Zeus doch tatsächlich auch die Trophy sichern konnten und damit Titel in einer fremden Liga halten! HA, da habt ihr es Berlin, seht wie gut unsere Jungs hier sind... jedenfalls bekommen JBD und Streetman heute noch die Chance, mit einem Sieg im Tag Team Match ebenfalls noch in das Titelmatch bei „GFCW Title Nights 2016“ zu kommen. Ob ihnen dies gelingen wird oder Zeus und S1margl es beim Singles Match belassen können, sehen wir in unserem ganz frisch angesetzten Main Event!“
Pete: „Soweit die heutige Card, aber natürlich erwarten wir auch noch weitere Auftritte von anderen GFCW-Superstars. Freuen Sie sich unter Anderem noch auf die GFCW Tag Team Champion Jaspar Randall und Drake Ackley vom Fight Club, den Puppenspieler, Rick Murk und die „Age of Rising Dragons“. Viel Spaß also mit der heutigen „War Evening“-Ausgabe wünschen euch Pete...“

Sven: „... und Sven! Ab dafür, hin zur ersten Kameraschalte!“



Wir schalten in den Backstage-Bereich. Um genauer zu sein in das Büro von GFCWs General Manager. Wieso wir das so genau wissen? Na, weil eben besagter General Manager hinter einem edlen Schreibtisch auf einem noch edleren Ledersessel sitzt. Auf einer edlen Ledercouch, die nur so vor Adel strotzt, haben sich Daniel und Jasper Randall drapiert. Hinter Jimmy Maxxx hat sich seine Nummer 1, Michael Payne, mit verschränkten Armen postiert, während Drake Ackley, der letzte im Bunde, an den Türrahmen des geräumigen Büros gelehnt ist, Arme verschränkt, Beine überschlagen, und Kaugummi kauend mit grimmigem Blick.


Die Blood Brothers Connection, die derzeit dominanteste Kraft in der GFCW. Das hier sieht aus wie eine kleine „Ratssitzung“. Und wir dürfen uns geehrt fühlen, ihr beizuwohnen. Doch wie lange hier schon „getagt“ wird, können wir natürlich nicht sagen. Wir wissen aber, dass wir gerade hineinplatzen…


Jasper Randall: „…dich nur darüber in Kenntnis setzen, Jimmy, dass wir einen großen Fisch an der Angel haben. Einen…“


…ein verschmitzter, vielsagender Blick hinüber zu Drake Ackley, dessen Augenwinkel beinahe freudig nach oben gehen…


Jasper Randall: „…WIRKLICH…GROSSEN…FISCH! Du wirst sehen, Jimmy. Der Fight Club, und damit auch die Blood Brothers Connection, wird bald einen Mann in seinen Reihen wissen, der in der Lage ist, auch den GFCW-Heavyweight-Championtitel für uns zu gewinnen. Und damit würgen wir Claude Booker und all den anderen Leuten, die nicht an unsere Macht glauben, die nicht verstehen, wofür deine neue Ausrichtung dieser Firma steht, noch einen rein.“

Jimmy Maxxx: „Meinst du ja? Findest du nicht, das wir momentan wichtigeres zu tun haben, als neue Leute zu rekrutieren Jasper? Der Fight Club ist bis jetzt nicht mal auf der Title Nights Card vertreten, der wichtigsten Nacht des GFCW Kalenders. Und ich muss Payne auf sein Match vorbereiten und traiunieren. Denn das Beercastle ist keinesfalls einfach nur ein Scherzmatch wie es viele vielleicht denken.“


Claude Booker…die GFCW. Jeder Fan erinnert sich an die epische Herausforderung von Jimmy Maxxx an den Besitzer der GFCW. Und an die…ähem…epische Antwort von eben selbigem. Grund genug, dieses heikle Thema aufzugreifen. Title Nights. Beercastle-Match. Michael Payne vs einen Schützling von Claude Booker. Der Gewinner bekommt alles, der Verlierer nichts. Anhand der Reaktion in den Gesichtern von Drake Ackley und Jasper Randall ist deutlich abzulesen, dass hier…Unbehagen vorherrscht…Und es ist der New Yorker, der das doch länger eintretende Schweigen bricht.


Jasper Randall: „Ein Beercastle-Match, Jimmy…Ich meine…Michael Payne! Du…Wir haben uns hier gerade etwas aufgebaut. Nicht alleine durch dich, aber auch mit dir haben wir hier etwas geschaffen, das niemand zuvor geschaffen hat. Wir haben die organisatorische Kontrolle über dieses Unternehmen. Du legst all deine, nein…all UNSERE Zukunft in die Hände von…“


Er sagt es nicht. Aber sein Blick wandert hinüber zu Michael Payne. Und sein Blick sagt alles…Fragt im Übrigen nicht, was Michael Paynes Augen in diesem Moment erwidern. Denn er hat die versteckte Kritik durchaus verstanden. Auch Jimmy Maxxx bleibt der stille Vorwurf nicht verborgen, und er beobachtet die schlitzförmigen Augen der beiden Männer ganz genau, sagt aber noch nichts. Wie auch, schließlich ist es Jasper Randall, der das unbehagliche Schweigen bricht und das tut, was er verdammt gerne tut. Reden!


Jasper Randall: „Herrje, ich meine, Jimmy…wieso…wieso steigst du nicht selbst in den Ring? Du hast es noch drauf! Du warst dereinst als Hardcore Kid bekannt!“


Dann steht er plötzlich auf, geht hinüber zum Schreibtisch, stützt beide Hände auf die Tischplatte, beugt sich leicht vor zu dem Begründer der Blood Brothers Connection – doch der regt sich nicht. Hört nur zu…Hört zu, was ein flüsternder Randall, der so leise spricht, dass es Ackley und Daniel nicht hören können…


Jasper Randall: „Und wieso…wieso stellst du alles aufs Spiel? Völlig ohne Not! Es…gibt Unruhe im Team, Jimmy. Du bist ohne Vorwarnung, ohne Absprache dort raus gegangen und hast diese Herausforderung gestellt. Hast Paynes Vertrag eingelöst und riskierst in diesem Match ALLES. All das, was wir uns GEMEINSAM erarbeitet haben. Wir haben noch nicht darüber gesprochen seitdem, doch es wird gemunkelt. Ich weiß nicht, wie lange…“


Maxxx haut auf den Tisch und steht aus seinem Stuhl auf. Mit einem verbissenen Blick starrt er seinen Geschäftspartner an.


Jimmy Maxxx: „WAS? Du weisst nicht WAS? Jetzt hör mal zu Jasper, ich habe dich nicht nur zum Sprachrohr und Vertreter der BBC gemacht, sondern aus dir auch einen Star ok? Und nur weil ich dich dazu gemacht habe, bedeutet das nicht gleichzeitig das du hier der Boss bist. Sondern ICH! Und ich muss mir keineswegs von jemanden anhören, der selbst ungefragt einfach irgendjemanden in meine Familie holt irgendeine Kritik über unloyalität anhören ist das klar? Nur weil ich dich und Drake zu unangefochtenen Champions und Top Stars der GFCW geformt habe, heisst das nicht das ich euch auch sofort entlassen könnte oder würde wenn du nochmal meine Autorität in Frage stellst!“


Er setzt sich langsam wieder hin und versucht die Tonlage etwas zu senken.


Jimmy Maxxx: „Du, Drake und Daniel... ihr habt alles bekommen was ihr wolltet. Alles was ich euch versprochen habe und mehr. Ihr seid der Stern am Himmel dieser Liga, seid Monaten. Aber was ist mit mir hm? Meinst du etwa hier zu sitzen und die Liga von einem Haufen Scheiße zu Gold zu verwandeln, während Dynamite dafür den Lob einstreicht ist das was ich mir gewünscht habe? Es geht hier nicht um irgendeine Rache Jasper. Sondern um meinen Payoff! Ich war die Hardcore Ikone Jasper da hast du Recht, aber hast du jemals auch nur irgendjemanden hier meinen Namen im gleichen Atemzug mit Erfolg gehört? Nein, ich hätte meinen Verstand verloren und wäre das Problem der Liga. Und das obwohl die Liga zurzeit unter meiner Feder ihren zweiten Frühling erlebt. Darum habe ich alles aufs Spiel gesetzt Jasper, weil ich endlich ausgezahlt werden möchte für meine Arbeit ohne den Erfolg teilen zu müssen. Und der einzige Grund warum ich nicht selber in den Ring steige ist, weil ich im Ruhestand bin Jasper. Die Ärzte haben mir gesagt das ich noch lange nicht wieder Fit bin um selber in den Ring zu steigen. Willst du das ich im Rollstuhl hinter euch herrolle? Ich bin nicht der Mittelpunkt dieser Familie Jasper, sondern nur der Vater der am Ende des Tisches sitzt. Und ich vertraue Payne genauso wie ich euch vertraue. Ich bin das Hirn und ihr die Muskeln!“


Randall, der während Jimmy Maxxx‘ Ansprache vom Schreibtisch zurückgewichen ist, einige Schritte durch das Büro getätigt hat, um letztlich wieder vor dem Schreibtisch zu Stehen zu kommen, wirkt etwas nervös.


Jasper Randall: „Aber was ist…was wird…“


Er hält inne, sammelt sich nochmal, sucht die richtigen Worte.


Jasper Randall: „Im Fall der Fälle, ich meine…wenn er…“


…wieder der schiefe Blick hinüber zu Michael Payne…


Jasper Randall: „…wenn er verliert, was wird aus uns? Wenn du aus der GFCW verschwindest…wenn Claude Booker wieder die Kontrolle übernimmt. Du weißt, dass er uns loswerden wollte, weil wir nicht in sein System passen. Was wird dann aus uns?“


Die Antwort auf diese doch sehr interessante Frage erfahren wir an dieser Stelle nicht, denn es ist der Jungspund Daniel, der Spross von Johnboy Dog, der plötzlich von der Couchlehne springt und unterbricht. Mit einem Schlag wandern alle Blicke zu dem Heißsporn hinüber, der mittlerweile nichts mehr liebt als den Kampf. Und der wohl durch seine Mitgliedschaft beim Fight Club sich endgültig emanzipiert hat. Und das nicht nur von seinem Vater. Denn vor noch wenigen Monaten wäre es undenkbar gewesen, dass er ein Gespräch wie dieses einfach so unterbricht…


Der Jungspund schüttelt den Kopf und greift sich – jedenfalls sinnbildlich – Jasper Randall halbwegs am Kragen, am liebsten würde er ihm vermutlich einen Satz heiße Ohren verpassen. Aber das getraut er sich dann doch nicht, so dass es Worte richten müssen. Und es sind scharfe Worte, darauf kann hier jeder wetten!


Daniel: „Ich fasse es nicht! Ich fasse es nicht, Jasper! Wirklich!“

Wieder schüttelt der Legendensohn den Kopf und schaut demonstrativ in Richtung Michael Payne.


Daniel: „Wie kannst Du diesen Adonis vor dem Herrn nur in Zweifel stellen, Jasper! Wie kannst du nur daran zweifeln, dass alles was wir uns aufgebaut haben, in unseren Händen bleibt, weil Michael diese Made, wer auch immer es sein wird, im Nachgang vernascht und zermatscht? Ich verstehe dich nicht!“


Daniel tigert einige Schritte herum und bleibt schließlich vor Jimmy Maxxx stehen. Der Respekt vor dem derzeitigen Stuhlmann ist durchaus da, allerdings schüttelt Daniel auch hier wieder den Kopf.


Daniel: „Schau, das ist Jimmy Maxxx. Jimmy ist eine echt coole Sau, der es längst nicht nur mehr um die Rache an Dynamite geht. Richtig? Das ist es doch? Jimmy will immer die Macht haben und wenn er neben der Macht über die GFCW noch die Macht über den Fight Club mithilfe der Bloodbrothers Connection haben kann, dann wird er ALLES dafür tun, dass diese Macht auch in seinen Händen bleibt – habe ich nicht Recht, Jimmy?“


Daniel erreicht Drake Ackley, schüttelt den Kopf und steht schließlich seitlich neben Jasper Randall, dem er in einer beinahe schon brüderlich zu nennenden Geste den Arm um und die Hand auf die Schulter legt.


Daniel: „Ganz egal, was in diesem Match passieren wird, wird es den Fight Club auch danach geben – und wir werden das System genauso ficken wie die verdammte GFCW! Und jeder, der nicht hundertprozentig dahintersteht, darf sich warm anziehen. Denkt an meine Worte! So wie es auch Player und Ryder heute tun werden. Ihr habt in der Battle Royal gesehen, wer wirklich etwas taugt. Ryder hat bewiesen, dass er ein Schlappschwanz ist, genauso wie Player bewiesen hat, dass er außerhalb seiner Homezone nicht einmal einen Grashalm umknicken kann! Ich soll ANGST haben? Angst....ein seltsames Wort. Nach diesem Match gibt es nur zwei Männer mehr, die Angst haben müssen.....und von diesen beiden heißt niemand Daniel! Es wird genauso laufen wie in der Battle Royal – Ryder und Player beharken sich, Daniel profitiert. Und wenn nicht...mache ich eben ernst.“

Noch ein kurzer Blick zu Jimmy Maxxx folgt, ehe der junge Mann ausschnauft.


Daniel: „....ernst....“


Drake Ackley…Jasper Randall…Michael Payne…sie alle blicken erstaunt auf den Jungspund, dem man diese markigen Worte, genau zu diesem Zeitpunkt, wohl niemals zugetraut hätte. Und irgendwie, selbst wenn der ein oder andere einen Seitenhieb abbekommen hat, scheinen sie alle Respekt dafür zu empfinden. Und das Erstaunen weicht schnell, und v. a. Jasper Randall überkommt ein leicht zufriedenes, ja, fast schon stolzes, nur wenige Sekunden währendes Lächeln.


Und Jimmy Maxxx?


Jimmy Maxxx, der Generalmanager und Anführer der Blood Brothers Connection, grinst. Diese Einstellung gefällt ihm. Business Talk! Er steht auf und geht zu Daniel und klopft diesem auf die Schulter.


Jimmy Maxxx: „Das ist es.... Das ist es meine Freunde! Genau diese Denkweise hat mir gefehlt in der GFCW. Daniel versteht mich, er ist auch bereit alles zu geben und zu opfern um später in den nächsten Generationen als ein Name für Erfolg zu gelten....“


Er dreht sich kurz um zu Jasper.


Jimmy Maxxx: „Die Frage ist Jasper, was ist mit deiner Motivation? Mit deinem Einsatz für die BBC? Oder hast du irgendwo die Eier fallen lassen die du gezeigt hast um diese Titel...“


er deutet auf Jaspers Tag Team Gürtel.


Jimmy Maxxx: „zu gewinnen? Denk darüber nach, während ich mich um ein paar Deals kümmere....“


Der Blick Jaspers: Grimmig…zähneknirschend…die Fäuste geballt…Hat jemals jemand so mit ihm gesprochen? Doch Jimmy Maxxx ist das Oberhaupt. Er ist der Anführer der Blood Brothers Connection. Er ist es, der ihn und den Fight Club vor einer möglichen Suspendierung durch Claude Booker vor dessen Entmachtung bewahrt hat. Kann er es sich erlauben, hier Widerwort zu geben…?


Und Jimmy Maxxx?


Er verlässt den Raum und lässt die BBC zurück. Auch Payne blickt immer noch leicht schnaufend mit den Armen verschränkt auf den Fight Club Anführer, während sein Rotten Galaxy Championship glänzt.


Tag Team-Match:
Big Rig (Jack Bobo & Frank der Trucker) vs. Hunk & Silverberg
Referee: Mike Gard

Hunk und Silverberg stehen bereits im Ring.


I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT,

DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT



Das Licht flackert golden und I Love This Life von LOCASH ertönt.



I LOVE DRIVING MY TRUCK ACROSS THE RAILROAD TRACKS, IF YOU HIT IT TO QUICK, IT'LL HIT YOU RIGHT BACK



Die typischen Truck Air Horns ertönen und die beiden Amerikaner rollen in Kolonne in die Arena. Vorne fährt der Truck von Jack Bobo, in dunkelblauem metallic erleuchtet er. Direkt dahinter sein Bruder im kirschroten Truck, auf dessen Seite in großen Lettern MADISON steht. Ohne Auflieger nehmen die beiden auch recht schnell fahrt auf und sind fast schon am Ring angekommen.


I LOVE A FRESH CUT FIELD WITH A FIRST FROST ON, HOW IT SHINES LIKE GOLD WHEN THE SUN TURNED ON


Jack und Frank steigen nahezu simultan aus ihren Trucks, welche einiges an Platz benötigen, selbst ohne Auflieger. Frank spuckt noch schnell seinen Kautabak aus und Jack zieht sein Hemd aus, sodass sie beide Kampfbereit sind. Beide rollen sich in den Ring und klatschen nochmal miteinander ab.


I LOVE THE SOUND OF THEM WHEELS WITH MY BABY SINGING ALONG

WHEN "THE BOYS OF SUMMER" COMES ON


Die Trucker stellen sich jeweils auf einen Turnbuckle, um ihren Trucks noch einmal ihre Liebe zu zeigen und gemeinsam mit den Fans zu jubeln. Die Jungs springen vom Turnbuckle und der Ring gerät ins Wanken, ehe sich Jack Bobo aus dem Ring verabschiedet und seinem jüngeren Bruder das Feld überlässt.


Zu erst im Ring stehen Frank der Trucker und Silverberg. Die Glocke ertönt und beide Kontrahenten liefern sich direkt ein Kräftemessen, bei dem sich erst mal niemand so richtig und entscheidend durchsetzen kann. Doch dann rammt Frank seinem Gegner ein Knie in den Magen und verschafft sich dadurch einen Vorteil im Kräftemessen. Nun drückt er Silverberg mühelos in die Ringecke wo sein Bruder steht und bearbeitet ihn mit Schlägen gegen Brust und Bauch. Jack signalisiert, dass er ins Match will und Frank tut ihm den Gefallen auch prompt. Bevor Frank das Feld räumt, bodyslamt er Silverberg lässig zu Boden und Jack verpasst ihm einen Elbow Drop. Die beiden Trucker lassen sich etwas feiern, während ihr Gegner versucht, in seine eigene Ringecke zu kommen, um abklatschen zu können. Dies kann Jack natürlich nicht zulassen und zieht ihn wieder zurück in die Ringmitte, um ihn zu Covern. Mike Gard geht zu Boden:


1... und Kick Out!


Sven: Was sollte das Cover denn? Natürlich kickt er da aus.


Silverberg schaut ein wenig verdutzt, steht aber dann recht schnell auf. Er versucht die Oberhand zu gewinnen, indem er Jack in die Seile brawlt. Dieser versucht den Schwung mitzunehmen und kommt mit einer heftigen Clothesline zurück.


Pete: Silverberg lässt sich da nichts anmerken!


Jack versucht es noch einmal. Er lässt sich zurück in die Seile fallen, um mit dem Schwung eine gewaltige Clothesline herauszuholen. Diesmal hatte er mehr Erfolg, Silverberg taumelt leicht zurück. Er ist allerdings noch weit davon entfernt, zu Boden zu gehen. Noch einmal lässt sich Jack Bobo in die Seile fallen und Silverberg bereitet sich auf die Dritte Clothesline vor. Jack Bobo nimmt Schwung auf, aber anstatt einer Clothesline, zeigt er einen starken Yakuza Kick!


Sven: Das muss ihn doch aus den Socken hauen!


Silverberg geht zu Boden und sieht Sternchen, während Jack das Cover will.


1...2.... aber der Kick Out. Jack Bobo lässt sich ein wenig feiern und verteilt Küsschen an seinen Truck. Sein Bruder am Apron springt natürlich sofort auf den Zug auf und fasst sich an sein Herz. Die beiden stellen Augenkontakt her und feiern gemeinsam ihre Trucks.


Silverberg nutzt die Zeit, um sich mit Hunk abzuklatschen, welcher jetzt auch endlich am Match teilnehmen darf. Hunk nimmt fahrt auf und will Jack Bobo direkt angehen, doch dieser duckt sich lässig unter ihm durch, um dann fix mit Frank abzuklatschen. Dieser versucht nun, sich durch das Seilgeviert zu kämpfen und fängt sich direkt einige Schläge von Hunk. Frank versucht sich unbeeindruckt zu zeigen und schubst Hunk weg von sich. Hunk allerdings will das Momentum nutzen und geht Frank sofort wieder an und prügelt auf die Brust des jüngeren Bruders ein. Ein weiteres Mal schubst Frank Hunk zurück. Frank dreht sich einmal um sich selbst um an Schwung zu gewinnen und holt eine Discus Lariat heraus, die sich gewaschen hat!


Sven: MAN OH MAN!
Pete: Das hat mal gesessen, mein Lieber Scholli!


Frank grinst und hebt Hunk auf. Er schleudert ihn nun in die Ringecke, nur um selber schnell Fahrt aufzunehmen und ihm einen Big Splash zu verpassen! Hunk taumelt aus der Ecke, doch Frank setzt seine Offensive gnadenlos weiter fort. Es folgt der nächste Irish Whip in die Ringecke und erneut sprintet er hinterher für den Big Splash. Hunk sackt in sich zusammen, doch Frank setzt mit einigen heftigen Tritten nach. Frank hebt lässig beide Arme und lässt sich feiern, ehe er sich mit seinem Bruder abklatscht. Frank hebt Hunk auf stemmt ihn in die Luft, bis Jack den Squared Circle betritt. Frank legt Hunk auf die Schultern seines älteren Bruders und dieser schüttelt Hunk gut durch.


Sven: Ein Torture Rack! Das muss es doch sein.


Jack Bobo lässt Hunk allerdings recht schnell wieder zu Boden und gibt seinem Bruder ein Zeichen. Offenbar will er das Match so langsam aber sicher beenden. Jack versucht ein Cover an Hunk!



1...2.... aber Silverberg unterbricht das Cover! Der Ref versucht Silverberg aus dem Ring zu bekommen, ehe auch Frank den Ring betritt und Silverberg einen Overhead Belly to Belly Suplex verpasst. Jack signalisiert, dass Frank den Ring wieder verlassen soll, denn sogleich Irish whippt er Hunk in die Ringecke. Dort klatscht er mit seinem Bruder ab, welcher den Ring wieder betritt. Jack hievt Hunk in die Alabama Slam Position und zeigt seinen Finisher.


Sven: Das ist es, Miss Piggy!

Pete: Sitout Alabama Slam!


Frank steigt auf das unterste Ringseil und zeigt einen Big-Splash mit anschließendem Pin.


Sven: BIG RIG, BIG RIG!


Mike Gard stürzt sich zu Boden...



1....2.....3! BIG RIG sind die Sieger! Mike Gard reißt die Hände der Beiden hoch!



Sieger des Matches durch Pin: BIG RIG!



Dunkel und feucht.


So lässt sich die Umgebung leicht beschreiben, in der sich Jasper Randall und Drake Ackley gerade bewegen. Das gleichmäßige eindringliche Brummen im Hintergrund lässt auf einen Boiler schließen, weswegen wir ruhig davon ausgehen dürfen, dass wir uns hier in den Tiefen der Weser-Ems-Halle befinden, womöglich sogar im Heizungskeller.



Jasper Randall: „Das letzte Mal, als wir mit ihm privat gesprochen haben, hat er sich auch hier aufgehalten. Und ich denke, wir werden ihn auch dieses Mal wieder hier antreffen. Denn schließlich sieht es fast so aus, als hätte er nun wieder zu seinen Wurzeln zurückgefunden.“


Die beiden Fight Clubberer gehen einen kleinen Steg entlang, das Brummen des Boilers nimmt langsam ab – und dann halten beide inne.


Jasper Randall: „Wir haben ihn gefunden.“


Tatsächlich. Die Person, die sie gesucht haben, ist äußerst selten „einfach nur so im Lockerroom“ anzutreffen wie jeder x-beliebige Superstar. Denn diese Person ist alles andere als ein x-beliebiger Superstar. Er ist ein Dämon!


Die Kamera schwenkt jetzt herum und wir erblicken … natürlich den Demon of Death! Der hünenhafte Riese ist plötzlich einfach da! Zunächst entweicht aus einem riesigen, verrosteten Ventil dunkelgrauer, fast schwarzer Dampf, und als sich der Dampfstrahl dann langsam verzieht, werden dahinter die kantigen Umrisse des Hünen erkennbar. Der Demon of Death steht mit leicht schräg gelegtem Kopf da, so dass ihm die grauen Haare auf eine Schulter fallen, und mustert die Neuankömmlinge durch seine furchteinflößende Maske kritisch. Er trägt seine enganliegende Ringkleidung, die schwarze Leggins mit den glänzenden Stiefeln und dazu ein tief ausgeschnittenes Ringeroberteil. Das ganze Outfit in Flammenmusteroptik mit kleinen, grünen Narben.


Drake Ackley will sich sofort an seinem Kumpel vorbeischieben, sich dem Ungetüm entgegenstellen. Doch den rechten Arm ausgestreckt, und schon hält Jasper Randall seinen Tag-Team-Partner auf. Ackley beißt grimmig die Zähne zusammen, doch er gehorcht, verschränkt die Arme und tut das, was er neben Kämpfen am besten kann: Kaugummi kauen. Dann ertönt die tiefe Stimme von Murk.


Demon of Death: „Ihr zwei, Euch kenne ich doch! Jasper Randall und Drake Ackley. Was habt Ihr hier unten verloren?! Was treibt Euch in den Heizungskeller hinunter? In mein Reich?! Doch sicher nicht die gemütliche Einrichtung oder?“


Die Blicke der Zuschauer werden durch einen kurzen Kameraschwenk wieder auf die schmutzigen Wände und auf die unzähligen großen und kleinen Rohre gelenkt, die überall an den Wänden und an der Decke entlang laufen. Aus einigen Heizungsrohren tritt Dampf aus, aus anderen tropft es. Um die Heizungsanlage der Weser-Ems-Halle war es auch schon einmal besser bestellt.


DOD: „Ja genau, das hier unten ist mein Reich! Hier habe ich noch meine Ruhe! Also sprecht, was wollt Ihr von mir?! Oder seid Ihr nur hier hergekommen, um Euch eine Tracht Prügel abzuholen?“


Man könnte Drake Ackley fast knurren hören, der am liebsten hier und jetzt auf den Demon of Death losgehen möchte. Doch er vertraut Jasper Randall, und deswegen überlässt er wie fast immer ihm das Reden. Der hält schon einmal beschwichtigend die Hände nach oben.


Jasper Randall: „Gaaanz ruhig, Demon. So soll ich dich ansprechen, oder? Denn wenn ich das richtig verstanden habe, ist Rick Murk wieder Geschichte? Du hast dich endlich wieder auf das besonnen, was du wirklich bist, oder? Ein MONSTER! Ein UNGETÜM! Ein DÄMON DES TODES!“


Eigentlich hätte Randall auf Antwort gehofft. Doch der DoD tut nichts dergleichen. Im Gegensatz. Mit schief gelegtem Kopf blickt er auf den New Yorker herab. Und der scheint zu ahnen, dass er sich lieber mit seinem Anliegen beeilen sollte, bevor der Demon wirklich böse wird.


Jasper Randall: „Es ist lange her, Demon. Erinnerst du dich? Schon kurz nach deinem Eintreffen in der GFCW, als du wie ein trostloses abgehalftertes Wrack in deinem heruntergekommen Van hier debütiert bist, hatten wir dich aufgesucht. Wir wollten dich dorthin holen, wo ich dich von Anfang an gesehen habe. Du hattest dich von Leuten wie Claude Booker und den Obrigkeiten der GFCW unterdrücken lassen. DIE BOSSE hatten dich in etwas gezwängt, das sie für richtig hielten. Das sie für erfolgversprechend empfanden. Doch ich habe dein Potenzial schon damals erkannt.“


Der grimmige Blick durch die Maske hindurch haftet immer noch auf dem Sprachrohr des Fight Club. Doch ansonsten keine Regung. Randall weicht sicherheitshalber schon einmal einen Schritt zurück, während man Drake Ackley förmlich anmerkt, dass er auf alles gefasst ist und mit allem rechnet.


Jasper Randall: „Und ich bin froh, dass du nun endlich deine dämonischen Wurzeln anerkennst. Du hast Kletten wie Dr. Dick abgelegt, du hast wieder deine Maske aufgesetzt und endlich gesehen, dass es nur einen Weg für den Demon of Death gibt. Und das nach oben! Doch, mein Lieber...“


Der DoD scheint langsam die Geduld zu verlieren. Er tut einen Schritt nach vorne. Randall weicht um eben diesen Schritt zurück...


Jasper Randall: „...es gibt immer noch etwas, das an dir haftet wie Ballast. Ein Heißluftballon mit zuvielen Sandsäcken an Bord kann nie in höhere Sphären aufsteigen, Demon. Und genauso ein Sandsack ist Ryder McKnight. Er ist nichts anderes als Ballast. Fallobst. Good-for-nothing. Ein Punching Ball. Jemand, an dessen Seite zu nicht länger deine Zeit verschwenden solltest.“

Demon: „Rider. Er ist … mein Tag Team Partner. Du meinst also, ich sollte ihn hintergehen, ja?! Dass ich Rider nicht brauchen würde, um meine Ziele zu erreichen?! Das mag schon sein. Ein Dämon braucht natürlich niemanden, also ganz sicher auch nicht Euch! Doch Rider und Ich wir haben uns ein gemeinsames Ziel gesetzt, und das sind … Eure Tag Team Champion Titelgürtel zu erobern! Und wenn ich mir einmal etwas vorgenommen habe, dann erreiche ich das auch!“


Ein flüchtiges Lächeln auf Randalls Gesicht. Er wendet kurz den Blick um zu seinem Tag-Team-Partner, der äußerst finster dreinblickt. Ackley lässt den Nacken knacken...


Jasper Randall: „Demon, Demon, Demon...wieso so engstirnig? Du siehst nicht das Große Ganze! Du glaubst doch nicht im ernst, dass du mit dieser Nulpe Ryder McKnight an deiner Seite auch nur den Hauch einer Chance auf diese Tag-Team-Titel hast, solange wir sie innehalten? Nein, Demon. Sei vernünftig und hör zu!“


Randall tut mutigerweise sogar einen Schritt auf seinen Gegenüber zu. Er lächelt das freudlichste Lächeln, dessen er in der Lage ist.


Jasper Randall: „Du setzt auf das falsche Pferd. Setz auf uns! Setz auf den Fight Club! Setz auf die Blood Brothers Connection! Hast du bei Brainwashed nicht gesehen, zu was die BBC in der Lage ist? Ich...ich meine, wir haben vier der talentiertesten Wrestler der GFCW an einem Abend aus dem Weg geschafft. Wir sind die am längsten amtierenden Tag-Team-Champions in der Geschichte dieses Unternehmens. Wir sind der erste gemeinsame Intercontinental-Champion in der Geschichte dieses Unternehmens. Wir brechen Rekorde über Rekorde. Und wir haben den General Manager an unserer Seite. Siehst du denn nicht, Demon? Wir erwählen dich aus, der nächste GFCW-Heavyweight-Champion zu werden! Wir werfen deinen Hut im Namen der Blood Brothers Connection, nein...im Namen des Fight Club in den Ring! An unserer Seite, Demon, wirst du mit deiner neuen Einstellung unaufhaltsam sein.“


Immer noch keine Reaktion beim DoD. Aber er legt den Kopf wieder schief, und man merkt dann doch, dass er nachdenkt. Randall wartet die Reaktion ab. Nimmt die Hände beschwichtigend hoch. Seine Stimme wird eindringlicher...bohrt sich in DoDs Schädel...


Jasper Randall: „Du hast unser Angebot damals abgelehnt, Demon. Und seien wir ehrlich: Deine Karriere dröppelte dahin. Sie war am Dahinsiechen. Während du dich mit Leuten wie Dr. Dick oder Savior beschäftigt hast, sind wir von Main Event zu Main Event, von Triumph zu Triumph gezogen. Jetzt, Demon, biete ich dir eine weitere Chance, uns beizutreten.“


Er reckt seine Hand nach vorne – will wohl schon mit einem obligatorischen Handschlag besiegeln...Der Kopf des Demon legt sich wieder schief, in Richtung der ausgestreckten Hand. Schweigen. Und dann...verfinstert sich plötzlich der Blick von Jasper Randall. Und er knurrt:


Jasper Randall: „Der Fight Club bietet normalerweise keine zweite Chancen. Einmal abgelehnt, und du bist raus...Du solltest dir diesmal ganz genau überlegen, was du...“


Plötzlich schießt eine Pranke des Demon of Death nach vorne und umschließt den Hals von Jasper Randall. Drake Ackley schnellt blitzschnell nach vorne, doch er wird mit einem Big Boot zu Boden geschickt, während er die Gurgel des Jasper Randall immer noch hart umschlungen hält.


Hm...so endete auch damals ihr letztes Gespräch...


Randall röchelt und gluckst, umfasst mit beiden Händen die Pranke des DoD, versucht den Griff zu lockern. Ein verständliches Wort bringt er nicht hervor. Dann rückt der DoD seinem Opfer ganz nah heran. Und Randall kann förmlich seinen fauligen Atem riechen. Den Breath of Death...hm...Breath of Death...was wäre das für ein geiler Name für einen Finishing Move, gerade für jemanden, der Demon of Death heißt?


Und gerade in dem Moment, als jeder mit einem krachenden Chokeslam rechnet, lässt der Dämon von seinem Opfer ab und stößt ihn bloß von sich. Er schnaubt wütend, was man an den sich hebenden und senkenden Schultern erkennt. Einen Moment verharrt dieses Bild so. Randall am Boden. Er und der DoD fixieren sich mit ihren Blicken. Gerade will sich der erholte Drake Ackley auf ihn stürzen, als es ertönt...


Jasper Randall: „DRAKE!!!“


Und der Chicagoer hält inne. Als möchte er ihn mit dem Blick töten, blickt er den DoD an. Und ohne ihn aus den Augen zu lassen, hilft er seinem Tag-Team-Partner auf die Beine, schön auf Distanz zum DoD...


Demon of Death: „Der World Heavyweight Champion Titel … Du bietest mir also den bedeutsamsten Titel der GFCW an?! Du meinst, an Eurer Seite könnte ich ihn tatsächlich erringen? Mh, ein sehr … interessantes Angebot … das muss ich schon zugeben. Ich werde es mir … durch den Kopf gehen lassen, Randall. Aber jetzt verschwindet hier! Sofort! Ihr habt hier nichts verloren!“


Randall grinst zufrieden, während ihn sein Partner stützt. Und der Fight Club gehorcht tatsächlich. Die GFCW-Tag-Team-Champions machen kehrt und verlassen die Heimstätte des Demon of Death, der nachdenklich zurückbleibt.



Wir befinden uns Backstage in einer der Umkleidekabinen. Jack, der ältere des Truckerduos, sitzt entspannt auf seiner Bank und hat die Füße hochgelegt. Von seinen Stiefeln hat er sich bereits verabschiedet und es scheint, als könne ihn nichts aus der Fassung bringen. Locker bewegt er seine Zehe, als sei er froh, dass diese endlich mal an die Luft gekommen sind. Seine Arme hat er verschränkt hinter seinem Kopf um ihn zu stützen und ein älterer Cowboy Hut in tarnfarben liegt ihm halb auf dem Kopf, halb im Gesicht.


Auf der anderen Seite des Raumes sieht man Frank, den jüngeren Trucker. Enthusiastisch geht er auf und ab. Immer wieder ballt er seine Fäuste oder reibt sich voller Freude seinen Bierbauch.


Jack: "Frankie, komm mal runter, das Match ist vorbei. Zeit sich auszuruhen, Junge!"


Frank kann nicht still stehen bleiben.


Frank: "Ja genau deswegen, Mann! Wir haben gewonnen! DER ERSTE SIEG! BIG RIG, NE?"


Der Kautabakliebhaber streckt beide Arme gen Kabinendecke und feiert.


Frank: "Wie kannst du da so ruhig bleiben? Denen haben wir es echt gegeben, ne?"


Der ältere Bruder richtet sich langsam aber sicher aus seiner halb sitzenden - halb liegenden Position auf.


Jack: "Jo, das war unser erstes Match und haben easy gewonnen. Wir haben uns jetzt auch mal Feierabend verdient. Entspannungszeit, verstehst du?"

Frank: "Das heute war erst der Anfang! So wie wir es Hunk und Silverberg gegeben haben, so werden wir es jedem Team hier geben! Hast du dir die mal angeguckt? Die packen wir locker. Bisschen Training und dann können die nix gegen uns machen, ne? Den Titel können wir easy erreichen, wir haben es mehr drauf als die anderen!"


Jack nimmt seinen Hut ab und geht auf seinen Bruder zu. Er legt eine Hand auf seine Schulter als Zeichen, dass nun eine Schulung kommt.


Jack: "Frankie, entspann dich. Der Titel, really? Wir sind gerade mal hier angekommen. Ich gebe dir Recht, dass wir die anderen Teams schlagen können, wenn wir uns gut vorbereiten, kein Problem. Aber Junge, schlag dir das mal aus dem Kopf. Du weißt, ich bin nicht der Typ der Ziele hat. Ich bin frei. Deswegen bin ich Trucker, du erinnerst dich? Ich fahre, wenn ich fahren will. Ich fahre die Ware, die ich fahren will. Ich fahre wohin ich will. Wenn du den Titel hast bist du alles, aber nicht mehr frei. Jeder und deren Omas wollen auf einmal was von dir. Das ist einfach zu viel Stress, Bruder."


Er holt noch einmal Tief Luft, es scheint, als sei sein Monolog noch nicht beendet. Verwirrt und etwas traurig ist der Blick seines Bruders schon geworden.


Jack: "Frank, ich will freitags nach der Show nichts lieber, als mir irgendwo ein gemütliches Plätzchen suchen, an dem ich rechts ranfahren kann, das Fenster runter kurble und ein kühles Bierchen trinke, während ich die Landschaft genieße. Ich bin der Typ, der rollen lässt. Ich gehe nicht auf die Jagd."


Frank hat sich mittlerweile hingesetzt und wirkt niedergeschlagen.


Jack: "Mir geht es hier null um irgendwelche Titel. Das Einzige, worauf ich echt Bock habe sind unsere Jungs da draußen. Ich will, dass die genau so viel Spaß haben, wie wir zwei. Guck mal, ohne uns beide könnten die noch depressiv werden. Die brauchen einen Grund in die Arena zu kommen und zu feiern und du weißt, was wir am besten können. Schön mit den Jungs feiern und Spaß haben! Du merkst doch selber, wie die uns mögen, wie die Mandy und Madison lieben! Das ist mein Ding."


Franks Gesicht blitzt wieder auf, als hätte er einen Einfall.


Frank: "Jack, jawoll, du sagst es! Unsere Jungs, ne? Ja, die brauchen uns. Und wir geben denen, was die wollen, ne?

Jack: "Sicherlich..."

Frank: "Die wollen doch auf jeden Fall, dass wir Erfolg haben, oder? Die sind doch auch nicht blöd. Als Verlierer können wir denen doch auch nicht mehr unter die Augen treten, ne?"

Jack: "Komm, übertreib nicht. Nur, weil ich es ruhig angehen will heißt es nicht, dass wir Verlierer sind. Ich will jedes Match für die Jungs gewinnen, Logo, aber mir geht es um den Spaß, den wir dabei haben."

Frank: "Titel gewinnen macht doch Spaß?"

Jack: "Ach Frankie... wenn der Titel irgendwann in unserer Fahrtrichtung liegt, so be it. Nehmen wir dann mit, wenn es soweit ist. Jetzt sollten wir erst einmal abschalten und uns ein Bier gönnen. Ein bisschen mit den Jungs feiern und einfach Spaß am Leben haben. Spaß, an den einfachen Dingen. Titelchancen ergeben sich irgendwann, oder eben nicht. Es kommt, wie es kommt, Frank. Lass uns so lange einfach ein bisschen Spaß haben."


Frank nickt und grinst. Sein Enthusiasmus ist zwar verschwunden, nicht jedoch das Grinsen. Aus seiner Tasche holt er zwei Dosen Bier und stößt mit seinem Bruder an. Die beiden unterhalten sich noch etwas, ehe das Bild langsam schwarz wird.


Open Challenge:
The Cruel vs. ???

Referee: Howard Eagle


Ringsprecher: Da keiner der beiden Athleten aufgetreten ist, fällt dieses Match leider aus. Wir bitten um euer Verständnis.



Die Kamera schaltet jetzt in den Backstagebereich und wir finden uns plötzlich im Parking Lot, in der Tiefgarage der Weser-Ems-Halle, wieder. Dort stehen einige Fahrzeuge, unter anderem ein riesiger TV-Truck, und überall liegen Kabel und es stehen Flight Cases herum. Und dann sehen wir Rider McKnight, den Modellathleten, das Powerhouse von GFCW, den Rächer der Enterbten und unangefochtenen Herrscher im Riders Kingdom. Der Chicagoer ist bereits in voller Ringmontur, und der glänzende Schweiß auf seinen Armen bedeutet wohl, dass er sich auch schon ordentlich im Kraftraum warm gemacht hat, schließlich hat er heute ja ein Match zu bestreiten. Und nicht irgendein Match, nein. Ein Triple Threat Match! Aber nicht gegen irgendwen, NEEIIN! Gegen Player UND gegen Daniel. Seine beiden ehemaligen New Breed Waffenbrüder. Aber wie alle treuen GFCW-Fans ja wissen sollten, haben sich die beiden schnell als wahre Ritter disqualifiziert und sich stattdessen als widerliche Wegelager offenbart. Diese beiden waren keine Waffenbrüder, nein, die haben vielleicht gerade mal das Zeug dazu, als Schildknappen Rider’s Steigbügel zu halten. Eigentlich nicht einmal das. Sie könnten vielleicht die Scheiße der Pferde wegschöppen, um mal im Bild zu bleiben. Aber mit den bloßen Händen! … Irgendwie so etwas könnte Rider wohl gerade durch den Kopf gehen, als er durchs Parking Lot marschiert, scheinbar auf der Suche nach Etwas oder Jemanden. Er hat heute mal wieder ein Riesenmatch vor der Brust, aber vorher gilt es wohl, noch etwas anderes zu erledigen.


Rider McKnight: „Hey, Mann! Hast du Rick Murk heute schon in der Halle gesehen?“

Irgendein Backstage-Mitarbeiter: „Ähm, nein, leider nicht.“

Rider McKnight: „Mist, wo steckt der denn bloß schon wieder?! Ich muss unbedingt mit dem Demon sprechen, nachdem er sich ja in der letzten War Evening Show so … radikal verändert hat.“

Staff-Member: „Ja, das kann man so sagen! Er scheint jetzt wieder … dämonischer daherzukommen. Wie ein Dämon halt. Passt ja auch zum … na ja, Demon of Death.“

McKnight: „Ähm, ja sicher. Trotzdem Danke, Mann.“


Rider läuft weiter und kommt jetzt durch einen mit schwarzen Vorhängen abgehängten Flur in Richtung des Cateringbereichs. Dort lungern ein paar Leute herum, Mitarbeiter, die gerade scheinbar nichts anderes zu tun haben (ja, auch die gibt es in der GFCW), Angehörige von Wrestlern, oder aber auch ein paar Superstars selbst, die sich irgendwie die Zeit vertreiben wollen oder müssen. An einem langen Tisch sehen wir Joe Jobber, die alte GFCW Legende, mit seiner gesamten Familie sitzen. Sie plaudern fröhlich und sind alle richtig glücklich, endlich einmal wieder glückselig vereint zu sein. So ein Leben als geschäftiger Jobber führt halt dazu, dass man die meiste Zeit des Jahres On the Road ist. Ein schönes Bild diese Family Reunion, aber dafür hat Rider jetzt keine Zeit. Er lässt den Jobber-Clan hinter sich und kommt nun in den Backstage-Interviewbereich, wo wir unmittelbar eine weitere GFCW-Legende erspähen.


Rider McKnight: „Hey! Mac Müll, hast du den Demon of Death heute schon in der Arena gesehen?“


Der Interviewer zuckt unmerklich nach vorne, so als wittere er hier sofort die Chance auf ein schnelles, spontanes Interview. Dafür wird er ja schließlich auch bezahlt. Die Kamera geht schon in Position und Mac Müll legt los.


Mac Müll: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier haben wir Rider McKnight, der scheinbar auf der Suche nach seinem Tag Team Partner, dem Demon of Death, ist. Nein, Mr. McKnight, ich habe ihn heute noch nicht gesehen, er ist heute wohl auch gar nicht hier. Mir wurde zugetragen, dass der Demon nach seinem Erdrutschsieg vor 14 Tagen gegen Savior unmittelbar danach die Halle verlassen hat, seitdem wurde er nicht mehr gesehen. Scheinbar hat er auch einen offiziellen Termin im GFCW-Headquarter in Dortmund unter der Woche platzen lassen, niemand weiß, was mit ihm los ist und wo er ist.“

Rider McKnight: „Mh, verstehe. Ich konnte ihn seit der letzten Show auch nicht mehr erreichen. Das macht mir echt Sorgen, Mac Müll. Schließlich sind wir Tag Team Partner und sollten eigentlich immer wissen, was mit dem anderen los ist. Aber jetzt hat sich der Demon so extrem verändert, er scheint Rick Murk hinter sich gelassen zu haben und wieder zu dem dämonischen Hünen, halt dem Demon of Death, geworden zu sein.“

Mac Müll: „So sah es vor 14 Tagen in der Tat aus! Und du selbst konntest seiner Verwandlung ja sogar persönlich beiwohnen und hast leibhaftig miterlebt, wie gewaltig diese Auferstehung war! Ihr wart zwar durch eine Tür getrennt, dennoch konnten wir alle die Intensität spüren, die diesem Augenblick inne wohnte. Da ist es einem schaurig den Rücken runter gelaufen, sage ich Euch! Als dieser grüne Qualm unter der Tür hindurch kam und den ganzen Lockerroom durchflutet hat, da hätte ich auch reiß aus genommen!“

Rider: „Das stimmt, Mac Müll! Da war mir wirklich ein wenig Bange, das gebe ich gerne zu. Der Demon ist nur sehr schwer einzuschätzen, schon als Rick Murk ist er ein grimmiger Bursche, den man lieber nicht schräg von der Seite anquatscht, aber jetzt. Ich meine, wir haben ja alle gesehen, was er mit Savior und Azreal gemacht hat!“

Mac Müll: „Oh ja, das haben wir! Eine Machtdemonstration! Aber hattest du wirklich Angst, dass das Monster sich sogar gegen dich wenden könnte?! Ich meine, Ihr seid immerhin Tag Team Partner und habt Euch vorgenommen, gemeinsam große Ziele zu erreichen.“

McKnight: „Das ist richtig. Und das haben wir auch immer noch vor! Ich für meinen Teil jedenfalls. Und um deine Frage zu beantworten, in diesem Moment war ich mir absolut nicht sicher, was der Dämon gemacht hätte, wenn er durch diese Tür aus dem Showerroom gekommen wäre. Deshalb habe ich erstmal das Weite gesucht. Nicht weil ich Angst gehabt hätte, so ein Quatsch! Das hast du doch nicht etwa gedacht, Mac Müll, oder?!“

Mac Müll: „Ähm, nein, ach was, so ein Quatsch. Du doch nicht, Rider. Rider und Angst, das sind zwei Worte, die sich gegenseitig ausschließen.“

Rider: „In Ordnung. Also nein, nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich vorsichtig war! Wenn der Hüne einmal entfesselt ist, dann geht man ihm lieber aus dem Weg, und ich wollte nicht riskieren, dass es zu einer Konfrontation oder sogar zu einem Bruch zwischen uns kommt, nur weil der Demon die Kontrolle über sich verloren hatte.“

Mac Müll: „Verstehe!“

Rider McKnight: „Und was den Demon of Death angeht, haben wir doch alle gesehen, dass er mir später gegen Daniel, diese Ratte, und seine schmutzigen Fight Club Freund beigestanden hat! Er ist genau zur richtigen Zeit aufgetaucht, und das hat schon gereicht, damit der Fighling Club das Weite sucht! Es ist also alles in bester Ordnung, die Demon Knights sind die brachialste Kraft in der GFCW, ach was, im gesamten Wrestling! Und wenn wir schon über Daniel sprechen, Mac Müll: Heute Abend, hier in Oldenburg, werdet Ihr alle Zeugen werden, wie ich Daniel nicht nur im Triple Threat Match besiegen werde, nein, ich werde Daniel zerstören! Ich werde seine Karriere ein für alle Male beenden, ich werde ihm so zusetzen, dass der gute Johnboy Dog seinen Sprössling nicht mehr wieder erkennen wird!“

Mac Müll: „Du sprichst das Triple Threat Match an, Rider. Dort hast du es aber nicht nur mit Daniel zu tun, sondern auch mit deinem Erzfeind Player. Du wirst beide besiegen müssen. Und schauen wir den Tatsachen ins Auge, die beiden hassen dich. Siehst du die Gefahr, dass sie heute sogar gemeinsame Sache gegen dich machen werden? Ich meine, Daniel und Player sind nun zwar nicht dafür bekannt, allzu gut miteinander auszukommen, aber vielleicht schweißt sie die gemeinsame Sache, ja der gemeinsame Hass, heute zusammen!“

Rider McKnight: „Weißt du was, Mac Müll: Um ganz ehrlich zu sein, es interessiert mich einen Dreck, was die beiden heute versuchen werden! Ich denke, sie wollen beide das Match gewinnen und beweisen, dass sie der wahre Kopf von The New Breed waren, der Beste von uns Dreien. Diesen Ehrgeiz haben sie beide. Ob sie erst einmal mich ausschalten wollen, um dann den Sieger unter sich auszumachen? Das kann schon sein, doch das spielt keine Rolle für mich. Ich werde mein Ding durchziehen, Mac Müll, und du weißt ganz genau, was das heißt! 110% Power! 110% Einsatz! 110% purer Wille! 110% Rider McKnight!“

Mac Müll: „Das klingt verdammt selbstbewu …“

???: „110% Rider McKnight! Blablabla!“


Nicht nur Ryder ... pardon, RIDER, sondern auch Mac wenden sich sehr erstaunt um und Mac muss den Blick ein wenig senken – es ist Daniel, schon im mausgrauen Kapuzenpulli des Fight Club, der sich an die Szenerie herangeschlichen hat und lässig mit dem Kopf schüttelt. Die stylische Jogginghose hat gerade etwas von Baggy Pants ... Ihr wollt nicht wissen, wo die sitzt! Daniel kaut sehr betont auf einem Kaugummi herum und mustert Rider eher mit marginalem Interesse.


Daniel: „110% Bratwurst. 110% Loser. Das ist es doch, was du eigentlich sagen wolltest, HOMIE?“


Daniel lässt das Kauen des Kaugummis nicht, sondern legt Rider kurz die Hand auf die Schulter und schaut zu Mac. Allerdings lässt er den Kontrahenten auch schon wieder los, ehe der die Möglichkeit hat, zu protestieren.


Daniel: „Weißt du ... du bist eigentlich gar kein schlechter Kerl. Aber du bist zu lieb für das, was wir ernsthaften Kerle hier treiben, weißt du? Ich will dich schwitzen sehen, ich will, dass du rücksichtslos agierst – das wäre das, was dich besser machen würde. Ich glaube, die fairen Mittel hast du doch alle durch? Und was hat es dir gebracht, bis auf ein, zwei minderwertige Title-Shots? Sieh mich an! Ich kann mir einen Gegner meiner Wahl aussuchen und bin Tagteam-Champion! Wenn ich morgen Zeus im Ring treffen und ihm den Titel abnehmen will, kann ich das tun! Wenn ich beschließe, an Drake's Stelle die Tagteamtitel zu verteidigen – kann ich das tun!“


Das selbstsichere Grinsen, dass folgt – und zudem eine Reihe weißer Beißer entblößt – hat sich Daniel in den letzten Wochen angewöhnt, ganz ohne Frage. Aber bieten lässt Rider sich das nicht unbedingt ...


Rider: „Oh, Daniel! Welch‘ freudige Überraschung. Aber warte, wo sind denn …“


McKnight schaut sich ganz demonstrativ im Interviewbereich um, so als erwarte er noch jemanden.


McKnight: „Ja leck die Ziege!!! Jasper und Drake sind nicht mit von der Partie!? Das kleine Kid traut sich tatsächlich ohne seinen beiden Pappis hierher? Respekt, du hast Mut, mein Junge!“


Jetzt ist es wiederum der Modellathlet, der seinem ehemaligen Tag Team Partner schnippisch auf die Schulter drischt und dabei laut auflacht.


Rider: „Oder warte! Die beiden stehen dahinten gleich um die Ecke, richtig? Soo! Dann macht es wieder Sinn. Tsts. Und hör endlich auf damit, so einen Dünnschiss zu verzapfen, Daniel! Du kannst dir die Gegner aussuchen?! Ach so, verstehe. Du suchst dir lieber aus, dir keine Gegner auszusuchen oder? Gegen welchen ernsthaften Wrestler hast du denn bitte zuletzt ein Match gewonnen?! OHNE die, nennen wir es mal ‚Hilfe‘, deiner beiden neuen Freunde! Du kannst morgen Zeus den Titel abnehmen? An Drakes Stelle die Tag Team Championtitel verteidigen?! Ach Daniel, ich habe es dir in der letzten Show schon gesagt, und wiederhole mich sehr gerne: Du lebst in deiner ganz eigenen Traumwelt, mein Freund. Aber mach du mal, so wie du das meinst. Ich aber werde meinen Weg weiter gehen, und dann werden wir ja sehen, wer letztlich der bessere Mann ist!“


Daniel kann nicht anders, aber das vorherige Rider-Grinsen ist einfach zu ansteckend. So grinst auch Daniel, allerdings gefriert das bei jedem Wort, das Riders Mund verlässt. So dass da schließlich ein etwas sparsam dreinschauender Daniel steht, der einen bösen Blick in Richtung Mac wirft, der sich dankenswerterweise auch gleich verdünnisiert.

Daniel: „Hör gut zu, Bürschlein. Ich habe mir, seit ich in der GFCW bin, den Arsch aufgerissen! Ich habe Comedy-Matches bestritten, ich habe meinen Daddy fast besiegt und ich habe mich auf dich und diese Parlohunze namens Player eingelassen. Und was war der Preis? Ich wurde fast gefeuert! Dann bin ich in mich gegangen und habe Buddies gefunden, die mich aufgerichtet haben. Habe etwas gefunden, das mir Spaß macht – und aus mir zudem einen sehr erfahrenen jungen Mann macht! Ich bin Tagteam-Champion, ich trage Gold, weißt du? Welchen Titel hast du in der GFCW gehalten, Raider? Welche Glanzlichter hast du gesetzt? Wo ist deine Entwicklung, Buddy? Ich sehe keine. Ich sehe den gleichen Raider vor mir, der mir schon vor zwei Jahren begegnete. Und du tust die gleichen Dinge wie damals – das einzige, was sich immerfort ändert ist dein Name.“


Daniel schmunzelt kurz, beschließt dann aber, den Bogen noch ein wenig weiter zu spannen.

Daniel: „Player ist genauso wie du – nur anders, Raider. Bei Player ändert sich auch nichts, aber der ist ja auch mit allem zufrieden. Ich nicht! Ich stelle das System in allem, was es ist, infrage! Es kann doch nicht sein, dass wir unten gehalten werden, nur weil dieses verfickte System keine andere Aufgabe weiß, als uns zurückzuhalten? Natürlich wird es immer diese geben, für die es nicht reicht – den Puppenspieler oder auch Player. Aber Player ... ich sagte es ja bereits, fühlt sich nur in seiner Homezone wohl. Er wagt nichts! Absolut nichts!“

Der Blick wandert zurück zu Rider, wegen dem er ja eigentlich hier steht.

Daniel: „Du hast Potential in dir, das fühle ich. Aber so wie du dich derzeit gibst, wirst du nicht einmal einen Bruchteil davon nutzen können! Überleg dir gut, welche Schritte du als nächstes gehst – und überlege dir gut, ob dich nicht vielleicht jemand an die Hand nehmen und dir die Welt zeigen sollte. Ansonsten besteht die große Möglichkeit, dass dein Traum, wie auch immer er aussieht, schneller beendet ist, als du es dir vorstellen möchtest ...“


Daniel nickt noch einmal und dreht sich schließlich demonstrativ zur Seite weg, um betont langsam fortzugehen – falls Rider ihm noch ein paar Worte schenken will. Aber der schaut ihm nur mit ernstem Blick hinterher, und dann zoomt die Kamera langsam in Großaufnahme auf Riders Kopf. Und das Lächeln kehrt in sein Gesicht zurück. Selbstbewusstsein. So als denke Rider sich gerade: Ich habe jemanden, der mir zur Seite steht … einen … Demon! Und was hast du, Daniel?


Fade Out.



Pete: „Meine Damen und Herren, im Ring steht bereits Mac Müll bereit mit zwei Stühlen. Es sieht so aus, als kommen wir jetzt zum Live Interview mit unserem Commissioner Jimmy Maxxx.“

Sven: „Ich bin so gespannt was unser großartiger Anführer zu sagen hat, der komplett Eigenständig die Liga umgekrempelt und verbesser hat!“

Pete: „Jetzt bleib mal auf dem Teppich Sven und lass uns das Wort an MacMüll übergeben.“


Im Ring steht der sehr ernst blickende Mac Müll, der mit einem Mikrofon in die Kamera blickt.


Mac Müll: „Meine Damen und Herren, heißen wir nun herzlich willkommen den GFCW Commissioner Jimmy Maxxx...“


Dann ertönt Prey for Me von Korn was natürlich den Mann aus Berlin ankündigt, der auch auf der Bühne erscheint. Mit einer eiskalten und ruhigen Ausstrahlung, in einer Anzughose und einem schwarzen „DONT USE DYNAMITE“ T-Shirt sowie einer Brille auf der Nase betritt er recht förmlich die Halle und läuft langsam die Rampe herunter zum Ring. Die Fans buhen, Maxxx blickt in die buhende Runde bevor er die Stahltreppe erklimmt und in den Ring steigt. Er gibt Mac die Hand und setzt sich auf einen der Stühle bevor ihm Mac ein Mikrofon reicht.


Mac Müll: „Guten Abend Commissioner Maxxx...“

Jimmy Maxxx: „Guten Abend..“


Wieder ein láutes Buhkonzert aus den Reihen der Fans während dieser Begrüßung, trotzdem bleibt der Berliner ruhig und kalt.


Mac Müll: „Sie haben um dieses Interview gebeten Commissioner Maxxx, möchten sie dem Publikum erklären wieso sie sich heute hier zur Aussprache begeben?“


Jimmy schmunzelt kurz und etwas genervt.


Jimmy Maxxx: „Diese Frage stellt sich eigentlich gar nicht Mac, die Antwort darauf ist doch für alle offensichtlich und auf dem Silbertablett präsentiert worden. Bei der War Evening Show nach Brainwashed kam hier hier in diesen Ring und stellte mit viel Feuer und Leidenschaft die Herausforderung meines Lebens und die wohl größte in der Geschichte der GFCW. Die Herausforderung an Dynamite um die Kontrolle und den Besitz der ganzen GFCW. Daraufhin gab Dynamite eine glohrreiche Antwort auf meine Herausforderung bekannt. Also lehnte ich mich zurück, hielt mich aus der darauffolgenden Show raus um mich mit Popcorn und Getränk bewaffnet der anstehenden Ankündigung von Dynamite zu widmen. Und was war? NICHTS! Dieser Mann kam wiedermal in seiner völlig naiven und bescheuerten Art in diesen Ring geschlendert, stellte sich hin und sagte nur Ja ich nehme an und nannte nicht mal einen Wrestler als seine Vertretung.... und weißt du auch warum Mac?“

Mac Müll: „Nein...“

Jimmy Maxxx: „WEIL ER NIEMANDEN HAT!!!“


Der Commissioner rückt bis an den Rand der Sitzfläche, versucht aber ruhig zu bleiben. Mit einem kalten Blick erhebt er den Zeigefinger fast ins Gesicht von MacMüll.


Jimmy Maxxx: „Ich bin ehrlich Mac, meine Erwartungen waren nicht so hoch wie meine Spannung auf Dynamite´s Reaktion auf meine Herausforderung. Aber diese wurden noch weit unterboten! Dieser Mann hat wiedermal bewiesen, wie wenig er in dieser Liga und in diesem Buisness verloren hat. Dieser Mann kümmert sich einen Scheißdreck um diese Liga. Die Liga, die ich ihm entrissen habe aus seinen Fingern. Etwas was vor mir keiner auch nur gewaagt hätte zu denken. Doch ich habe es getan Mac! Und was war? Nichts.... er hat es einfach akzeptiert und hingenommen. Keine Attacken, kein Eingreifen nichts. Es ist ihm egal gewesen! Ich dagegen, kümmere und Sorge mich zu sehr um die GFCW. In den letzten Monaten habe ich glasklar bewiesen, das ich die Leidenschaft , den Antrieb und den Willen habe um diese Liga in eine neue Zukunft zu führen.“

Mac Müll: „Und darum die Herausforderun?“


Der Berliner schüttelt mit dem Kopf.


Jimmy Maxxx: „Nicht nur Mac... das war nicht der einzige Grund. Sondern eher eine Motivation und Antrieb in meinem Grund die Liga übernehmen zu wollen. Siehst du Mac, ich bin hier in der GFCW das schwarze Schaf ok? Ich weiß das. Wenn die Leute einen Spruch reißen, dann meisstens mit einer Anekdote über mich. Den Mann der 1000 Gimmicks und der sinnlosen Promos. Und vielleicht mögen sie zu einem Teil auch Recht haben, denn meine Vergangenheit ist ein Teil von mir. Das Problem ist, das diese Vergangenheit mich und meine Arbeitseinstellung vollkommen überschattet. Es ist egal das ich in fast allen namenhaften Ligen der Welt wie FSP, RSW, PCWA und vielen anderen angetreten bin. Es ist unwichtig, das ich gegen die größten Namen wie Andy Menace angetreten bin und sie besiegt habe. Oder in fast jeder Liga einen Titel gehalten habe. Nein, das alles verblasst in der Erinnerung an den Wrestling Tiger, den Gothminister oder meine völlig überdrehten Fehden und Auftritte in der GFCW. Es interessiert niemanden mehr, was ich tue. Ich werde immer dieser Kerl bleiben in den Augen der Fans und der Wrestler. Scheißegal, ob ich die letzten Jahre mir genauso den Arsch aufgerissen habe wie Robert Breads, S1margl oder Chris McFly Jr.! Ich kann tun was auch immer ich möchte, ich bin bereits tot in den Gedanken meiner Kollegen oder der Fans.“


MacMüll wirkt etwas verwirrt.


MacMüll: „Und wo liegt da der Zusammenhang zur Herausforderung?“


Maxxx rückt wieder vor an die Kante des Sitzes und schaut Mac direkt in die Augen.


Jimmy Maxxx: „Mac... ich werde niemals den Respekt bekommen den ich haben will, indem ich hier in der Mitte der Show rumspringe und gegen irgendwelche Typen antrete, welche nach zwei Shows wieder verschwinden. Oder indem ich als Repräsentant der Liga rumrenne und einem verblendeten Dynamite Zucker in den Arsch blase. Ich habe selbst mehrere Versuche unternommen ein Unternehmen an den Start zu bringen. Ob Fantasy Pro Wrestling oder andere Projekte eine eigene Liga als Konkurrent der GFCW aufzubauen scheiterten an meiner damaligen Inkompetenz und Naivität. Aber jetzt, wo ich bereits die halbe Miete in der Tasche habe und den Schritt mache die GFCW zu übernehmen und endgültig zu beweisen das ich ob als Wrestler oder Offizieller mehr in die Welt des Pro Wrestling gehöre als zum Beispiel ein Dynamite, da muss man mir den Respekt und die Anerkennung geben für meine Arbeit die mir zusteht. Das ist alles was ich will. Ich habe es satt mir diese Scheiße anzuhören, ich sei ja nicht der Chef hier. Sondern Dynamite. Ich frage dich und das ganze GFCW Universum, warum? Was tut Dynamite für die GFCW? Wo engagiert er sich mehr als ich es tue? Indem er solche lächerlichen Promos abliefert wie die über meine Herausforderun? Scheiße, es geht um die gesamte Liga, seine ganze zehnjährige Arbeit und er tut so als würde er gerade Mettwurst an der Ladentheke bestellen! Und das soll in euren Augen der Boss sein? Das ist euer Vorbild für die GFCW? Jemand der nicht mal fünf vernünftige Sätze zu seiner Wrestlingshow rausbekommt?“


Mac schaut kurz auf seine Fragenkarten, überlegt kurz und setzt dann eine neue Frage an.


MacMüll: „Aber wenn das Match so wichtig ist, wieso gehst du dann heute in das Intercontinental Titlematch als Special Referee?“


Maxxx schaut Mac an als wäre dieser von einem anderen Stern.


Jimmy Maxxx: „Ernsthaft Mac? Ist das dein Ernst? Es ist meine Pflicht als Boss hier, dafür zu sorgen das die Fans eine Show geboten kriegen und eine GFCW die ihresgleichen sucht. Und das war sie für lange Zeit nicht. Vorallem was die Championships anging. Banega war nur die Spitze des Eisbergs in der Folge der Ruinierung des Intercontinental Titels. Mac, lass mich dir eine Frage stellen.... wie oft meinst du, sind die Wrestler der GFCW in den letzten Monaten zu mir ins Büro gekommen und haben gesagt, Mr. Commissioner ich möchte ein Titelmatch. Ich möchte der beste sein und um der beste zu sein muss ich den Champion enttrohnen...“

MacMüll: „Keine Ahnung...“


Mit den Fingern deutet Maxxx eine Null an.


Jimmy Maxxx: „Gar nicht Mac.... Nada, Null... Manchmal frage ich mich, was die Hälfte der GFCW Superstars eigentlich hier will? Sie fahren mit ihren großen Trucks durch die Gegend, erzählen von ihren Familien und Kindern oder gründen irgendwelche Gruppierungen die genauso lange halten wie Dynamites Nerven unter Stresssituationen. Aber keiner von ihnen stellt sich hier in diesen Ring und sagt, mein Ziel ist es entweder Intercontinental oder World Champion zu werden. Über die Tag Team Titel wollen wir doch gar nicht erst sprechen, da ja unsere Tag Team Szene so am wachsen und sprudeln ist seid ich nicht mehr Teil der Champions bin...“


Sagt er mit einem eher sarkastischen Unterton und Gesichtsausdruck.


Jimmy Maxxx: „Banega war nicht mal das Hauptproblem in der letzten Zeit, ich habe ihn einfach nur disziplinieren müssen, da er dem Titel noch mehr schadete als er eh schon war. Der Intercontinental Championship lag zu dieser Zeit bereits am Boden und in einem schlechten Zustand. Als wäre der Titel irrelevant für die Wrestler und unwichtiger als irgendwelche Background Geschichten und Familienstreitigkeiten. Und genau darum habe ich entschieden mich heute in das Titelmatch zwischen Alex Ricks und Jason Crutch einzumischen! Weil ich dazu beitragen möchte, das diese Fans heute Abend nach Hause gehen und sagen Mann, dieses Match war einfach brutal und spannend. Diese beiden Wrestler haben alles gegeben um den Titel zu erringen und dafür respektiere ich sie, die GFCW und den Championship. Das ist mein Ziel für heute Abend. Ich werde sicherstellen das heute Abend hier eine Schlacht geschlagen wird um einen Titel der mir sehr am Herzen liegt. Der Titel der meine Karriere wirklich ins Rollen brachte. Heute Abend in diesem Ring werden zwei der besten Wrestler der GFCW, welche sich bereits klar in der Battle Royal als die besten herrausstellten, um einen der wichtigsten Titel im Pro Wrestling antreten. Und ich werde dafür Sorgen das dieses Match nicht durch irgendwelchen Schnick Schnack beeinträchtig oder entschieden wird. Das einzige was heute in meinen Augen wichtig sein wird sind zwei Schultern die bis drei auf der Matte sind oder eine Hand die deutlich abklopft. Eine andere Entscheidung wird es nicht geben!“


Er legt das Mikrofon nieder, steht auf von seinem Stuhl und dreht sich ohne weitere Reaktion auf Mac oder die Fans um und verlässt den Ring. Der Soundtechniker reagiert und spielt Maxxx Theme während dieser die Halle verlässt.




THE AGE OF RISING DRAGONS

(Kaito Tokugawa & Shinya Kensuke w. SAKE)


In der folgenden Einstellung sieht man Kaito, Shinya und Sake beisammen, die Arme auf der Brust verschränkt, ausdruckslos in die Kamera sehen. Während Fürst Tokugawa die zentrale Position in der Mitte für sich beansprucht, stehen Shinya und Sake an seiner Seite, wie Statisten.


ONE TEAM


Die Gesichter von Kaito, Shinya und Sake werden einzeln gezeigt Bei jedem Teammitglied verbleibt das Bild für einen Augenblick, damit der Zuschauer kurz die Gelegenheit kriegt, sich die Gesichter der Neulinge einzublenden.


ONE MISSION!


Altes Archivmaterial aus Asien wird eingeblendet. Zwei maskierte Athleten im dunklen Wrestling Outfit stehen im Ring. Einer zeigt einen Lariat, während die andere Person mit einem Moonsault auf einen unbekannten Japaner landet. Das Cover. One. Two. Three.


Im nächsten Bild sieht man die Athleten einen völlig unbekannten Titel aus Asien in der Luft halten. Wer gute Augen hat erkennt am Körperbau, dass es sich hierbei um einen Mann und eine Frau handelt. Ein Mixed Tag Team aus Sake und Tokugawa. Während diese Szene wird eine weibliche Stimme eingeblendet.


Sake: „Ich war Teil der ersten Age Of Rising Dragons. Es war ein tolles Gefühl mit den ganzen Männern zusammen im Ring zu stehen und diese Gürtel berühren zu dürfen.“


BIG IN JAPAN?


Es folgen Einspielungen von einem Mann, der in schwarzer Hose und schwarzer Maske, mit dem Symbol eines goldenen Drachen verziert, in verschiedenen Puroresu Kämpfen zu sehen ist. Es werden einige fantastische Moves und Bewegungen gezeigt, was jedoch fehlt sind Siegesszenen. Nicht einmal wird die Person als Sieger eines Matches gezeigt. Die Szenen verschwinden, während eine Stimme die Situation kommentiert.


Kaito Tokugawa: „Ich bin Tokugawa Kaito. Der Sohn eines alten japanischen Fürsten, der noch immer davon träumt eines Tages Shogun zu werden. Dieser Traum über eine längst vergessene Tradition verfolgt mich noch immer. Der Name Tokugawa ist in Japan von Bedeutung. Trotzdem erlaubte man mir nicht ohne Maske zu kämpfen. Sie sagen, mein Weg im Wrestling wäre eine Schande für die traditionelle und stolze Familie der Tokugawa-Samurai.“


A BARBEDWIRE WARRIOR


Hier werden Szenen aus dem Tokugawa Dojo in Needles gezeigt, wo die GWS ihre Shows veranstaltet. In einem Training sieht man Kaito Tokugawa mit einer Leiter trainieren, die mit Stacheldraht umwickelt ist in einem Ring mit Stacheldrahtseilen. Die Kulisse sieht aus, wie in einem japanischen Deathmatch. Eine Stimme wird eingeblendet.


Kaito Tokugawa: „Ich ging nach Amerika, um das Hardcore Wrestling zu revolutionieren.“


In einer weiteren Einstellung ist zu erkennen, wie Tokugawa ein Ringoutfit aus Leder entwirft, in dem er Stacheldraht einarbeitet. Das Gimmick des ‚Barbedwire Warriors‘ wurde geboren.


INOVATE WRESTLING LIKE NO OTHER


In dieser Szene steht Kaito Tokugawa auf dem Top Rope, in der neuen Stacheldraht Kleidung gehüllt, fixiert den Gegner an und springt eine hohe Shooting Starpress auf seinen Gegner. Er trifft den Gegner sehr hart, die Fans belohnen die Aktion mit einem lauten Chant. Sein Gegner liegt mit aufgerissenen Wunden am Boden und ist vom Draht gezeichnet.


AND DESERVES TO CALL A WARRIOR!


In dieser Einstellung steht Kaito Tokugawa bei den Fans an der Absperrung im Wortwechsel. Einer der Fans hat ein Skateboard dabei. Tokugawa entreißt ihm das Skateboard, positioniert es am Boden, nimmt Anlauf, bis genügend Schwung vorhanden ist und springt vom Skateboard mit einem Lariat auf seinen Gegner an der Absperrung. Beide Athleten durchbrechen die Absperrung und landen im Publikum.


Stimme: A skateboard Lariat! A SKATEBOARD LARIAT?? ARE YOU KIDDING ME???

Kaito Tokugawa: “Ich ging nach Amerika, um meinen Kampfstil zu verändern. Ich wurde der gefürchtete Stacheldrahtkrieger. Mit jedem Match kam ein neuer, gefährlicher Move dazu.“


COULD THIS MEN WORK TOGEHTER?


In der Szene sieht man Shinya Kensuke, Tokugawas Schüler, wie er im GFCW Backstage Bereich zu einem AC/DC Song auf ein Bein durch den Raum hüpft, die Luftgitarre spielend, bis der X-Fighter von Tammy entdeckt wird. Auch Shinya Kensuke kommentiert diese Szene.


Shinya Kensuke: Ich habe ein ungewöhnliches Training entwickelt. Aber ich wurde auch von einem ungewöhnlichen Mann trainiert. Ich bin stolz darauf, Mitglied der neuen Age Of Rising Dragons zu sein!


WOULD THIS WOMEN

STEP INTO THE RING AGAIN

AS PART OF THE DRAGONS?


In der letzten Einstellung sieht man Sake, im MMA Dress gekleidet, an einem Sandsack für MMA Sport trainieren. Sie ist fokussiert, konzentriert und ihre Schläge treffen das Ziel perfekt. Sake kommentiert ihre eigenen Szenen.


Sake: „Ich war Teil der originalen Age Of Rising Dragons und ich werde weiterhin ein Teil dieses Teams sein. Ich habe keine Ahnung, wie die Dinge in Deutschland gehandhabt werden, aber sobald sich die Gelegenheit ergibt in einem Mixed Tag Team zu kämpfen, werde ich mein Team unterstützen. Im Ring und am Ring.“


Das Bild wird jetzt komplett ausgeblendet und eine abschließende Einblendung wird hinzugefügt.


THIS ::: ARE

THE AGE OF RISING DRAGONS

ONLY ON WAR EVENING – COOMING SOON



Wir schwenken über in den Ring, wo wir in Großaufnahme einen lebensgroßen Alex Ricks sehen – als Pappfigur, als…



Sofort springen die Menschen in der Weser-Ems-Halle von ihren Sitzen. Ja, es war vor einem Jahr die große Frage: Wer hat die größte Fangemeinde in der GFCW? Es war die Zeit, als es hieß: Zereo Killer vs Jason Crutch. Zereo Army vs Crutch-o-Maniacs. Damals waren die Voraussetzungen andere.


Laura: „Sehr geehrte Damen und Herren…“


Jason Crutch hatte in gewisser Weise den Pfad der Tugend verlassen. Ja, eine lange, eine sehr lange Geschichte. Und Zereo Killer war der GFCW-Heavyweight-Champion. Vor einem Jahr noch hätte man gesagt: Unentschieden. Heute aber, rund zwölf Monate später, dürfte die Frage nach dem beliebtesten Superstar in der GFCW schnell beantwortet sein.


Laura: „…bitte lassen Sie uns gemeinsam begrüßen, aus Oberpolling…“


Denn Zereo Killer hat den oben beschriebenen Pfad der Tugend spätestens bei der Anniversary Show längst in einer Weise verlassen, wie es nicht einmal Jason Crutch vor einem Jahr tat. Und Superstars wie Lex Streetman, der trotz all seiner doch ehrlichen Art und Weise immer mal wieder durchblitzen lässt, dass er mehr verbissen und zielgerichtet als publikumsfreundlich ist, oder Johnboy Dog hinken dann doch noch einen Ticken hinterher. Deswegen dürfte die Antwort auf die Frage nach dem beliebtesten Superstar in der GFCW derzeit eindeutig lauten…


Laura: „JASON CRUUUUUUUTCH!“


Der Begründer der Crutch-o-Mania hat zwischenzeitlich schon den Ring erreicht und entert ihn, wie sonst auch, über die Ringtreppe. Gekleidet ist der ehemalige GFCW-Heavyweight-Champion – zumindest NOCH – in einer diesmal schwarzen Jeans. Auf dem diesmal tiefblauen T-Shirt prangen weiße „Us against the world“-Lettern. JC entert einen Turnbuckle, reißt beide Arme hoch, klopft sich mit der rechten Hand gegen die linke Brusthälfte, während er mit dem linken Zeigefinger durch das Rund der Halle deutet. Als Abschluss seiner Einlaufparade landet er locker auf den Beinen im Ring und lässt sich vom Timekeeper ein Mikrofon reichen, welches er zeitgleich zum Verstummen seiner Theme zum Mund führt. Doch…


YOURE A CHAMPION

YOURE A CHAMPION

YOURE A CHAMPION


Natürlich – mit einem bescheidenen Lächeln senkt er das Mikrofon, stützt sich mit dem linken Arm auf die Schulter des Papp-Alex-Ricks und lässt seine Anhänger gewähren. Ja, er genießt es. So, wie er es immer tut. Doch auch irgendwann geht diese Phase vorbei, und selbst seine Crutch-o-Maniacs wollen nun doch endlich wissen, was er zu sagen hat.


Jason Crutch: „Seht ihr, dieser Kumpel hier…“


Und er herzt den Alex-Ricks-Pappaufsteher, drückt ihn an sich während seiner Pause, stellt ihn dann aber wieder zurecht und spricht wieder ins Mikrofon…


Jason Crutch: „…Es war im Mai diesen Jahres, vier Tage vor meinem Geburtstag. Ihr Crutch-o-Maniacs, ihr kennt mich. Ich bin immer mal wieder für irgendwelche Späße aufgelegt. So auch an diesem 06. Mai 2016. Einer meiner Gegner an diesem Abend in diesem für mich sehr wichtigen Match war Alex Ricks.“


Die Reaktionen auf die bloße Erwähnung dieses Namens fallen gemischt aus – großartige Jubelstürme sind aber nicht zu erwarten. Selbst wenn sich der Mathematiker auf eine gewisse Weise durch seine stoische Art, die mancher Fan als „Coolness“ auslegen mag, in die Herzen der GFCW-Galaxy gekämpft hat – speziell durch seine Fehde gegen Don Sheen – so stößt sie hier, wenn es gegen Jason Crutch geht, auf etwas Unsicherheit. Nicht einmal die Fans wissen in dieser Situation so recht, was sie von Alex Ricks halten sollen. Und Crutch lächelt.


Jason Crutch: „Keine Sorge, ich weiß ebensowenig, was ich von Alex Ricks halten soll. Was soll man von einem Typen erwarten, der nur aus Zahlen zu bestehen scheint und in dessen Kopf nichts anderes herumspukt, als Zahlen, Ergebnisse, Formeln und Sudoku-Rätsel.“


Ein zweites Mal legt er den Arm um den Papp-Alex-Ricks – und wendet nachdenklich den Kopf hinüber zu ihm.


Jason Crutch: „Am 06. Mai stand ich hier in diesem Ring und kommunizierte mit diesem Typen hier…“


…er schüttelt den Pappkameraden etwas…


Jason Crutch: „…weil es niemanden gab, mit dem ich hätte kommunizieren können. Alex Ricks war im Lockerroom ein Rätsel für uns alle, inbegriffen mich. Doch dann geschah etwas. Alex Ricks zollte mir nach seiner Niederlage gegen mich Respekt, schüttelte mir die Hand. Und wenn ihr alle euch zurückerinnert, blieb ich verwundert zurück und wusste nicht mit dieser Geste umzugehen. Dann teamten wir zusammen. Bei Brainwashed schien es so, als wären wir eine Einheit. Gemeinsam mit meinem Freund Johnboy Dog und einem Typen, den ich hier nicht erwähnen möchte, traten wir gegen das ultimativ Böse in der GFCW an, die Blood Brothers Connection.“


BUUUUUUUUUUUUH


Jason Crutch: „Und es funktionierte gut. Wir arbeiteten zusammen. Mehr verlange ich nicht von Leuten, die mir ein Rätsel sind. Und dann kam die Battle Royal. Und auch da klappte es gut. Damit ihr mich nicht falsch versteht: Alex Ricks ist für mich immer noch ein Rätsel. Und wird es wohl immer bleiben. Ich könnte hier stehen, und mit diesem Typen hier…“


…wieder schüttelt er den Pappkameraden etwas…


Jason Crutch: „…meine Scherze, mein Palaver und meinen Schabernack treiben. Ich könnte Alex Ricks verhohnepiepeln, ihn zur Witzfigur stempeln, ihn vor der Öffentlichkeit lächerlich machen. So, wie ich es an jenem 06. Mai tat. Doch…dann geschah etwas. Und deswegen…“


Er packt den Pappkameraden und schleudert ihn aus dem Ring. Dann blickt er mit ernster Miene genau in die Kamera. Gewieft und routiniert, wie er ist, weiß er genau, wo die Kamera steht…


Jason Crutch: „…Alex Ricks ist ein Rätsel. Wird es bleiben. Doch er hat mir mehrfach Respekt entgegengebracht, und so werde ich es ihm vergelten. Keine Pappkameraden, Alex Ricks. Ich bin hier, um jetzt Mann zu Mann mit dir zu reden. Und ich denke in Hinblick auf den Ausgang der Battle Royal in der letzten Show und in Hinblick auf den heutigen Main Event gibt es noch einiges zwischen uns zu bereden. Deswegen bitte ich dich jetzt hier heraus…“


Und beim Bitten bleibt es auch. Die Halle bleibt stumm. Kein Red Rider, der aus den Boxen schallt. Stattdessen ist das einzige, was man zu hören bekommt, das unruhige Grummeln einer Menge von mehreren Tausend Zuschauern. Und einem Jason Crutch, der abwartend im Ring steht, auch wenn der selbst keine Laute von sich gibt. Aber er schaut zumindest gespannt zum Eingangsbereich. Da, wo sich nach solch einer Aufforderung normalerweise der Angesprochene Sekunden später präsentieren würde. Aber die Häufigkeit, in der „normalerweise“ und Alex Ricks zueinander kongruente Begriffe sind, konvergiert wohl gegen Null, wie es der Mathematiker selbst womöglich formulieren würde.


Für die Fans ist das allerdings eher enttäuschend. Und gab es vorher noch eine überraschend deutliche Mehrheit an Leuten, die den Mathematiker bejubelten, so werden nun die Buhrufe lauter. Aber auch eine weitere Stimme präsentiert sich. Gerade als Jason das Mikrofon wieder zum Mund führt...


Alex: Du wolltest mich sprechen?


Tatsache.


Da steht er. Der Mathematiker, Alex Ricks. Mittig auf der Rampe. Und der Jubel kehrt zurück, nur leider nicht einmal annähernd vergleichbar mit Jason Crutch zuvor. Nur war sein gesamtes Auftreten auch ein wenig ausgeschmückter. Denn was haben wir hier? Keine Musik, keine Ankündigung durch Laura. Er wurde zum Ring gebeten und dahin ist er nun auch unterwegs, so simpel ist das. Bereits in seinem Aufzug, als stünde der Main Event schon jetzt an. Und während er die Rampe hinunterspaziert in Richtung Ring, Jason und darin inbegriffen, sein heutiger Gegner, nimmt er das Mikro wieder zum Mund und richtet ein paar Worte und leere Blicke in Richtung des Oberpollingers.


Alex: Nun, hier bin ich. Du hättest mich deutlich einfacher in meiner Kabine erreicht, aber mittlerweile kenne ich dich, Jason. Ich kann dich einschätzen. Und falls du es dich fragen solltest...ja, das wird in unserem Kampf später ein großes Problem für dich.


Diese stoische Ruhe in seiner Stimme. Vom Selbstvertrauen her gibt es in der Liga vielleicht keinen besseren Gegner für Don Sheen. Aber nicht heute. Heute heißt es Alex Ricks gegen Jason Crutch. Und genau diesem nähert sich der Mathematiker immer weiter. Muss allerdings an seinem Pappdoppelgänger vorbei...


oder darüber hinweg. Ohne seiner Kartonversion auch nur eines Blickes zu würdigen, tritt er ihr, den, nun ja, missbilligenden Blicken Jason Crutchs zum Trotz, mittig ins Gesicht, auf die Brust, auf den Unterkörper und marschiert weiter zum Ring. Ihm ist ja vieles egal, das weiß man ja...aber er selbst? Länger darüber nachdenken sollte man zumindest jetzt allerdings nicht. Immerhin hat er das Ringinnere erreicht. Steht Jason gegenüber. Und könnte kaum apathischer aussehen.


Alex: Aber sparen wir uns das Ganze...was kann ich für dich tun?


Die Fans – gebannt. Denn unwirklich mutet all das an. Hier Jason Crutch, dem seine Anhänger absolut treu sind, auch durch die schweren Zeiten von vor einem Jahr – wohl die schwerste Zeit in Crutchs Karriere. Dort der eiskalt berechnende Freiburger Alex Ricks. Wie Euphorie gegen Apathie – deutlicher geht es wohl kaum. Und die Euphorie setzt das Mikrofon an – süffisant lächelnd.


Jason Crutch: „Einmal mehr, Ricks. Einmal mehr…“


Und er hält inne, zu Boden blickend, immer noch das süffisante Lächeln auf den Lippen…Und der Zeigefinger der linken Hand fächert, eher beiläufig, konstant in Richtung des Mathematikers. Doch dann ändert sich abrupt die Haltung des ehemaligen GFCW-Heavyweight-Champions, und er stellt sich ernst blickend seinem heutigen Main Event-Gegner entgegen:


Jason Crutch: „Der Unnahbare, was? Das willst du sein. Huh? Einmal mehr? Aber, hm, das ist wohl deine Art. Aber was soll’s, du hast deine Art, ich die meine, was? Siehst du, Ricks, deinen Einwurf beantwortend, wieso ich dich in deiner Kabine einfacher erreicht hätte als hier…ja, du hast recht! Das wäre tatsächlich einfacher gewesen!


Der Unterschied ist aber, dass ich mich nicht verstecke, hier zur reden, vor all diesen Leuten in OLDENBURG!“


YEEEEEEEEEAAAAHHH


Sven: „Booooah, ist das billig…“

Pete: „YEEAH! Cheap Pops FTW, Sven! So läuft das Geschäft!“


Der Oberpollinger deutet mit dem linken Zeigefinger der ausgestreckten Hand einmal auf das Rund in Halle, dann weist er auf sich selbst…


Jason Crutch: „Der Unterschied zwischen mir…“


…dann auf sein Gegenüber…


Jason Crutch: „…und dir ist, dass ich den Fans, immer, wenn ich mich alle zwei Wochen auf die Reise mache, was bieten will. Und das ist etwas, das DU nie verstehen wirst. Denn du versteckst dich hinter Formeln und irgendwelchen Taktiken. Emotionslos, ohne Hingabe, voller Ausdruckslosigkeit. Und deswegen werden diese Leute auch nicht hinter dir stehen. Aber wen interessiert es? Dich sicherlich nicht. Unabhängig davon, Ricks…ich habe dich durchschaut!“


Da hebt der Mathematiker nun sogar einmal den Kopf. Stand er zuvor kerzengerade vor seinem Gegenüber, die Hände, wie immer, hinter dem eigenen Rücken ineinandergelegt, und zeigte nicht das leichteste Anzeichen einer Körperregung, so wirft er nun zumindest in Zeitlupentempo seinen Kopf in den Nacken. Das vielleicht langsamste Nicken der letzten Jahre. Und dabei bleibt es nicht. Auch die Hände lockern sich und zumindest die Rechte geht mitsamt Mikrofon wieder zur Vorderseite Alex' Körpers. So verengt sich Ricks' Blick dezent, die Augenbrauen werden nach unten gezogen, der gesamte Kopf geht ein wenig herunter und sein Tonfall? Fast schon zynisch.


Alex: Hast du das? Magst du Oldenburg dann vielleicht aufklären?


War es das? Das erste Mal, dass Ricks tatsächlich bewusst wahrgenommen hat, in welcher Stadt er auftritt? Aber muss es dann solch ein verhöhnender Moment sein, der ihm nicht einmal den Hauch eines Jubelzurufs einbringt? Crutch zumindest, das Subjekt, das für Ricks in diesem Moment überhaupt interessant zu sein scheint, nötigt es – mal wieder – eines seiner freundlichen, fast schon neckischen Lächeln ab. Doch der leicht bedrohliche Tonlaut, der in der Ansprache, die er jetzt hält, mitschwingt, lässt nicht auf Humor oder Heiterkeit schließen…


Jason Crutch: „Wohl kaum einer in dieser Liga ist in der Lage, seine Gegner so zu lesen und zu studieren wie du, kann ihre Schwächen ausloten wie du. DOCH: Selbst du hast deine Momente, Ricks. Ich, nein, WIR ALLE konnten uns vor zwei Wochen davon überzeugen. Du bist nicht immer der ruhige, kalkulierende, unberechenbare Taktiker. Auch du hast – vielleicht willst du es nicht hören – deine Schwachpunkte. Vor zwei Wochen konnten wir sehen, wie du ausgetickt bist – vor Wut, im Zorn gegen einen gewissen Mann, dessen Namen ich nicht nennen möchte.“


Er geht einige Schritte, spricht sich in Rage, ohne unbeherrscht zu wirken. Und wendet sich dann wieder direkt seinem Gegenüber zu, macht noch eine seiner künstlerischen Pausen:


Jason Crutch: „Und ob du es glauben magst oder nicht, aber DAS könnte heute Abend entscheidend dafür sein, dass ich dich ein weiteres Mal zum 1-2-3 auf der Matte halte. Und das, Ricks, wäre gleichbedeutend damit, dass du dein großes Ziel, das durch deinen Wutausbruch vor zwei Wochen erstmals WIRKLICH ans Tageslicht gekommen ist, nicht erreicht hast: GOLD ERRINGEN! Denn das 1-2-3 für mich würde bedeuten, dass nicht Alex Ricks, sondern Jason Crutch der neue unumstrittene GFCW-Intercontinental-Champion ist!“


Alex: Aha...


Der Blick geht nach unten, für eine Sekunde dreht sich Ricks von seinem Gegenüber weg. Klopft sich mit dem Mikrofon, wie so oft gesehen, mal wieder an die Stirn. Er sortiert womöglich seine nächsten Worte, vielmehr muss er allerdings abwarten, bis die Jubelrufe für JA-SON! JA-SON! JA-SON! endlich wieder abklingen. Schließlich passiert aber genau das und der Gegenschlag kann beginnen. Nur der Augenkontakt, der fehlt. Noch immer zeigen Ricks' Augen in seitliche Richtung auf den Boden.


Alex: Du erwähntest vorhin, dass ich dir nach unserem ersten Kampf Respekt zollte und das stimmt auch. Ich respektiere dich. Für dein Talent im Ring. Du bist ein guter Kämpfer. Das merkte ich damals, am 6. Mai, wie du ja betont hast. Das merkte ich bei Brainwashed und das werde ich auch heute merken, davon gehe ich aus...Aber tu dir und mir einen Gefallen und ruiniere nicht diesen Respekt mit deinen lächerlichen Worten.


Jetzt dann doch der Blick zu Crutch, der ihm aufmerksam zuhört. Ricks fokussiert ihn, diese Worte sind für Jason und sonst niemanden. Dass die Fans hier auch anwesend sind, wen kümmert das schon? Ricks zumindest nicht.


Alex: Tatsache, vor zwei Wochen hast du eine andere Seite von mir kennengelernt, ich war wütend. Don Sheen regte mich auf. Nennen wir ruhig seinen Namen, er weiß genauso gut wie ich, dass unsere Geschichte noch nicht vorbei ist. Nicht solange ich ihn nicht Eins gegen Eins im Ring in die Finger bekomme.


Da gibt es sogar mal wieder Jubelrufe von den Fans. Dieses Match steht für Weihnachten schon recht oben in der Wunschliste. Aber dieser Jubel stört den Mathematiker im Moment eher, unterbricht ihn nur. Er mag es nicht, unterbrochen zu werden. Und so entflieht ihm sogar ein minimaler Seufzer.


Alex: Aber war ich deswegen in der Battle Royal unkonzentriert? Oder war ich vielleicht der Erste, der nach der Eliminierung vom Puppenspieler schaltete und Michael Payne eliminierte? Oder war ich vielleicht derjenige, der Sheens Überheblichkeit gegen ihn ausnutzte? Jason, vielleicht stimmt es ja und du hast eine Schwachstelle bei mir ausgemacht...Emotionalität gehört allerdings nicht dazu. Das gilt eher für........dich.


Dieser Fingerzeig, der wie eine Pistole auf die Brust wirkt. In den vergangenen Wochen bekam Sheen den schon einige Male zu spüren, am heutigen Abend ist das Ziel aber dann in Jason Crutch doch ein deutlich anderes. Und mit dem Finger auf Jasons Brust fährt Ricks fort.


Alex: Willst du unseren ersten Kampf noch einmal rekapitulieren? Was passierte davor und danach? Du verlierst einen wichtigen Kampf gegen Lex Streetman, verlierst dein Selbstvertrauen und fliehst ins Nichts. Nur um Wochen später zum Jubel der Massen zurückzukehren. Diesen Jubel, den du brauchst, um zu existieren und vielleicht nur noch mit solch billigen Methoden erhaschen kannst.


Buhrufe werden laut, aber Ricks gibt ihnen keine Chance, fährt einfach fort. Ihm doch egal, ob seine nächsten Worte ein wenig schwerer verständlich sind, die Schüler werden schon begreifen, dass der Unterricht fortgesetzt wird.


Alex: Ich bitte um Ruhe, danke... Du kommst zurück, verlierst gegen Zeus und wieder. Du verschwindest. Enttäuscht. Niedergeschlagen. Du willst aufhören, warum? Nur um Wochen später wieder den gleichen Trick zu benutzen und deine Rückkehr zu zelebrieren. Was wird heute passieren, Jason? Ich habe mein Ziel vor Augen. Den Titel. Für mich, für mehr Geld, als Druckmittel gegen Don Sheen, mir endlich diesen Kampf zu geben. Aber ich kann mein Verlangen kontrollieren. Du mit all deinen Gedanken? Was wirst du tun, wenn du heute wieder verlierst? Die Liga bis Title Nights verlassen? Deinen so geliebten Anhängern mal wieder den Rücken kehren?


Die Spannung steigt mit jedem Wort des Mathematikers aber er ist anscheinend immer noch nicht fertig. Zumindest ist sein Finger endlich wieder zu seinem Körper zurückgewandert und lässt von Crutch ab. Die Worte stechen vermutlich schon genug.


Alex: Ich habe unsere Auftritte vor zwei Wochen gesehen. Du weißt, was ich hauptsächlich wollte. ALLE...außer Don Sheen. Mein Ziel ist erreicht. Auf mir lastet kein Druck. Ich kann heute tun, was ich will, ich bin bereits zufrieden. Eine Freiheit die beflügelt. Du, Jason? Du sehnst dich nach einem Gürtel. Alle konnten sehen, wie verzweifelt du deinen Erfolgen hinterhertrauerst. Und heute hast du deine Chance...doch du hast den Druck. Und Druck führt zu Fehlern. Fehlern, die ich ausnutzen werde. Weil ich kalkuliere. Weil ich plane. Und weil du am Druck zerbrechen wirst.


Und dann lässt er endlich vom Mikro ab. Nur noch das eisige Starren in Richtung Gegenüber. Man kann deutlich sehen, dass es an Jason Crutch nagt. Und die Fans können es auch sehen. Hat der Freiburger hier tatsächlich einen wunden Punkt getroffen? Die Unwahrheit hat Alex Ricks nicht unbedingt gesprochen. Doch diese Worte kann der Oberpollinger nicht einfach so stehen lassen, weswegen er das Mic zum Mund führt.


Jason Crutch: „Jetzt hör mal zu, Ricks. Ich...“


Auf einmal dröhnt der bekannte Bass von „Yes Sir“ durch die Boxen und reißt die Szenerie auseinander. Die Blicke der Kontrahenten wenden sich direkt zur Rampe auf der sich Don Sheen, mit einer Blauen Collegejacke und einem Schallwandler bewaffnet, inzwischen eingefunden hat. Hektisch geht er hin und her, scheint nicht wirklich die richtigen Worte zu finden. Das sehen wir vom, normalerweise, so schlagfertigen Don sehr selten. Nach einer kurzen Denkpause ist es dann aber soweit. Sheen führt das Mic zum Mund.


Don Sheen: „Beide von Euch! Haltet eure Fresse! Fuck, Alter. So einen Scheißdreck kann man sich ja nicht geben! Es ist immer die selbe Leier wenn man euch reden hört. Jason. Jedes Mal aufs Neue kommst du hier raus und kriechst so minderwertigen Leuten in den Arsch damit du Selbstbestätigung bekommst. Sogar in so einem Drecksloch wie Oldenburg!“


BUUUUUUUUUUUUH


Die Stimmlage ändert sich und wirkt sehr statisch und roboterhaft.


Don Sheen: „Ich....Alex......Mathe....Gewinnen......Sheen blöd......schlau.....alle durchschaut..... ALTER HALT DIE FRESSE! Ich kanns nicht mehr hören. Wie zur Hölle kann man so emotionslos sein? Genau wegen einer solchen Haltung hast du hier noch absolut gar nichts erreicht. Und weißt du was Alex? Das wird auch so bleiben. Niemand wird sich an dich erinnern, egal ob du heute Abend Champion wirst oder nicht! Du wirst nur ein Name in einer Liste sein. Über mich hingegen, sprechen seit meinem Debüt alle! Weißt du wieso? Weil ich verdammt talentiert bin und aus meinen Fehlern lerne.“


Er unterbricht kurz, und begibt sich langsam in Richtung Ring. Der Blick nach wie vor auf die beiden Titelanwärter im Geviert gerichtet, entert der Rich Guy über die Treppe das Viereck. Er starrt die Beiden an und fletscht schon fast die Zähne. Die Wut ist ihm sichtlich anzusehen.


Don Sheen: „Aber worum es mir eigentlich geht: ICH SOLLTE HIER STEHEN. NICHT IHR!! ICH HABE DEN SCHEIß GÜRTEL MEHR VERDIENT ALS IHR BEIDE ZUSAMMEN! Einen Fehler gemacht. Unaufmerksam gewesen und dann eliminierst ausgerechnet DU mich?“


Der Finger nur noch wenige Millimeter von Ricks´ Nase entfernt.


Don Sheen: „Jeder hätte mich rauswerfen können, bei jedem anderen wär es mir egal gewesen und hätte mich damit abgefunden. Aber ausgerechnet du?! Weißt du, ich hoffe irgendwie dass du den Titel heute Abend holst, damit ich ihn dir in unserem unvermeidbaren Match wieder abnehmen kann. Aber nun nochmal zu dir.“


Er dreht sich ein gutes Stück zur Seite und blickt jetzt dem Oberpollinger tief in die Augen.


Don Sheen: „Du bist wie so ne verkackte Fahne im Wind! Mal da, mal nicht, aber das hat der Ricks, ja schon gut zusammengefasst. Jemand wie du hat den Titel sogar noch weniger verdient als der Pisser hier drüben. Du bist einfach jemand der sich immer so darstellt als wäre er der Babo vom Dienst. Dein Sieg über mich, war pures Glück. Wenn man dich alleine lässt hat man ja gesehen was passiert. War bei Brainwashed ja nicht mehr zu übersehen. Crutch. Du bist Abschaum. Du bist einfach nur eine peinliche Figur dessen beste Zeiten rum sind, du dich aber noch auf deine längst verflossenen Erfolge stützt. Es ist mir egal wer von euch den Titel heute holt, denn am Ende der Geschichte werde sowieso ich der GFCW Intercontinental Champion sein. Und wisst ihr Penner auch wieso? Denn ich bin Don Sheen and you should be.....“


Er macht kurz eine Pause und schaut seine Gegenüber noch einmal bedrohlich an.


Don Sheen: „Ihr kennt den Rest“


Mit einem Ruck, dreht sich der Rich Guy um und geht Richtung Seile um den Ring zu verlassen. Doch dann ist es der Oberpollinger, der das nicht einfach so zulassen kann. Schließlich wurde er vorher rüde unterbrochen. Und alleine an seiner Mimik kann man ablesen, dass Crutch ziemlich sauer auf den Erdinger ist, weswegen er auch gleich mal seine Stimme erhebt...


Jason Crutch: „Jealous...? Meintest du eifersüchtig? Du Rotzbengel bist ein verzogenes Söhnchen eines reichen Daddys. Was hast du überhaupt zu deinem Reichtum beizutragen? Ich denke, das fragen sich in der GFCW mittlerweile alle. Evtl. solltest du unsere Erinnerungen dahingehend einmal auffrischen!

Es würde dir gut zu Gesicht stehen, Sheen, wenn du etwas mehr Demut an den Tag legen würdest. Du bist mit einem BÄNG in die GFCW gestartet. Manch einer spricht von dem großartigsten Debüt aller Zeiten. Doch was geschah in den letzten Monaten, Sheen? Du hast dein Feuer verloren! Nicht nur hast du unser JCI-Match verkackt, du hast gegen mich verloren, und du hast auch bei der Battle Royal enttäuscht. Es gibt im Moment nichts, aber auch GAR NICHTS, weswegen wir auf dich eifersüchtig sein sollten, Sheen. Ricks und ich stehen hier, weil wir es uns verdient haben.“


Durchaus Applaus im Publikum – denn ob man Ricks jetzt mag oder nicht: Beide haben sich fair in der Battle Royal durchgesetzt und für ein heißes Fotofinish gesorgt. Crutch bestätigt den Applaus nickend und sucht sogar Bestätigung in Ricks‘ Augen. Doch der findet er nur Leere, weswegen er sich ein letztes Mal dem Rich Guy zuwendet.


Jason Crutch: „Und wenn der Abend heute vorbei ist, wenn sich der Staub gelegt hat und der Rauch sich verzogen hat, wird es zunächst eine große Party mit den Crutch-o-Maniacs geben, denn ICH werde der neue Intercontinental-Champion sein.

Und wenn du deine Probleme mit Ricks geklärt hast, bin ich gerne bereit, dir ein weiteres Mal Manieren beizubringen.“


Und zwischen den Staredown der beiden schiebt sich der Mathematiker. Wendet Sheen nur die kalte Schulter zu, fokussiert lieber seinen heutigen Gegner. Starrt ihn an. Und führt das Mikro langsam wieder zum Mund. Spricht leise. Man muss schon ganz genau hinhören. Aber die Aussage ist klar.


Alex: Du wirst scheitern...


und dann setzt er ab. Und nur noch die Augen begegnen sich. Sheen bleibt daneben. Er hängt in dieser ganzen Geschichte mit drin...doch heute heißt es nur Alex Ricks gegen Jason Crutch. Oder etwa nicht?...