Die Show
ist noch nicht so richtig im Gange, dafür sind backstage
schon einige Menschen unterwegs. Die einen arbeiten hier, die
anderen werden das bald tun. Und dann gibt es Urgesteine wie Mac
Müll, der sicher irgendwo herumsteht und auf ein Interview
lauert. Im Moment ist er aber nicht zu sehen… und hätte
bildtechnisch auch gar keine Attraktivitätschance gegen das
Bild, das sich dem geneigten Betrachter bietet: Carola
Birkenstock – nur echt mit dem Klemmbrett und wie immer
bezaubernd aussehend, egal was sie trägt – und
Maurice, der wohl mal wieder zu erobern beabsichtigt. Dass das
mit Carola nicht klappt, scheint er inzwischen ja zu wissen, aber
es gibt ja noch viele, viele andere Dinge, die man erobern kann.
Maurice trägt ein wunderbares, blaues Shirt, auf dem eine
Dose von „Mo’s Massivem Muskeln Macher“ –
inklusive des kleinen Schreibfehlers – zu sehen ist. Stolz
wie Oscar sieht er ja ohnehin fast immer aus und auch der heutige
Tag macht hierbei keinen Unterschied. Gerade scheint ihm Carola
etwas zu erzählen, als man sich indirekt der Kamera nähert.
Carola:
„… sind viel proteinreicher als alles was du kennst.
Also du solltest es probieren.“ Maurice:
„Die Crutchips?“
Ganz
offenbar geht die Unterhaltung schon eine gewisse Weile und
Carola tut gut daran, mit den Augen zu rollen – so wie
jetzt. Offenbar nicht zum ersten Mal.
Carola:
„Nein…“ Maurice:
„Dann weiß ich auch nicht. Aber trotzdem will ich
Hähnchen.“
Carola
seufzt ergeben und begleitet den Riesen noch bis zum Gang zum
Catering, entschuldigt sich dann aber spontan und lässt das
Riesenbaby den letzten Weg alleine gehen. Und da ist er, Maurice,
der Eroberer… kurz vor dem Paradies! Maurice erreicht mit
saftigem Blick den Cateringbereich, gierig auf die vielen
Buletten und… dann schwenkt die Kamera zu einem der
Klapptische herüber, die unmittelbar vor dem Büffet
aufgebaut wurden. Dort sitzen einige alte Bekannte von ihm.
Steve
Steel: „Hehe, wenn das nicht mal unser alter Maurice ist!
Maurihice, hier sind wir!“
Der blonde
Adonis winkt Maurice eifrig zu dem New Breed-Tisch herüber.
Denn außer dem Muskelprotz sitzen dort auch noch Percy
Addams und Ricky Murk, der DoD! Addams grinst süffisant,
während Murk in aller Seelenruhe einen Burger futtert und
scheinbar keinerlei Notiz von den neuen Geschehnissen nimmt.
Steve
Steel: „Hey Mo du altes Haus, na bist du auf der Suche nach
Futter?! Hier gibt’s lecker Buletten und Kartoffelsalat,
nimm dir doch ne Ladung und setz dich zu uns! Ricky stärkt
sich auch schon, nicht, dass du nachher noch vom Fleisch fällst
und dann irgendwelche Ausreden vorschiebst von wegen, du hättest
Hunger gehabt oder so, wenn der Demon dich zerstört hat,
hehe!!!“
Zumindest
das Ziel Mo’s war in Sicht gekommen: Das Buffet, wenn man
diesen etwas karikativen Aufbau von Schlachtabfällen so
nennen wollte. Oh… und etwas zu Essen gab es ja auch noch.
Der Riese aber bleibt stehen und mustert die seltsame Bagage auf
den billigen Plätzen. Die haben ihm gerade noch gefehlt!
…
stellt er lakonisch fest. Ricky Murk zuckt jetzt
kurz und unmerklich, lässt sich aber sonst nichts weiter
anmerken. Dann schiebt er gaaanz langsam Maurice seine Hand (wie
Player sagen würde) von seiner runter und hebt den saftigen
Burger genussvoll in Richtung Mund, als Maurice blitzeschnell
erneut zupackt, heftiger diesmal. Jetzt brummelt Murk.
Mit einem
Ruck zieht er seine Hand von Maurice’s weg, wobei der halbe
Burger zerbröselt und auf dem Tisch landet. Percy Addams
kriegt dabei ein bisschen Ketchup auf seine Jacke gespritzt.
Percy
Addams: „Heeey, ihr Rüpel, so passt doch auf!
Herrgott, Steve, sag du doch auch mal was!“
Der blonde
Hüne lacht sich ins Fäustchen und streicht sich
genüsslich über den Bart.
Steve
Steel: „HOHO, wie köstlich! Das sieht mir nach einer
handfesten Meinungsverschiedenheit aus! Leute, Leute, klärt
das doch nachher im Ring! Jetzt wollen wir alle gemütlich
zusammen essen. Morris, da am Buffet gibt es noch Zeus Salat mit
Hühnchenstreifen, hol dir doch davon was, HAHAHA!!!“
Was
er dabei nicht im Blick hat, ist der nahezu tödliche Blick
Maurice’s, der ihn da trifft. Und wenn der sich einmal in
den Kopf gesetzt hat, dass er etwas haben will – nun…
dann nimmt er es sich. Wie den Burger… oder was noch davon
übrig ist, in den er – hallo? Corona?! – einfach
hapst und direkt vor den Augen von Ricky Murk sehr gründlich
kaut… noch ungestraft. Als er fertig ist, meldet sich auch
das Sprachzentrum zurück. Allerdings erst, nachdem er den
tödlich bohrenden Blick auf Steve Steel gelegt hat.
Maurice:
„Das sagt der, der verloren hat. Das sagt der, der
glitschen muss, damit er eine Chance hat. Das sagt der, der große
Fresse hat. Maurice macht das sauer…!“
Sprichts
und langt mit der Rechten nach dem Kragen… von Percy
Addams, dem schwächsten Glied in der löchrigen Kette.
BATSCH!!!
Steve
Steel: „HAHAHA, NIMM DAS, DU GROBIAN!!!“
Steve
Steel hatte unbemerkt von den anderen eine große
Salatschüssel vom Büffet genommen und diese Maurice
jetzt voll ins Gesicht gepfeffert. Die Schüssel fällt
deppernd zu Boden, während Maurice sein Gesicht komplett mit
Salat (und Joghurtdressing!) bedeckt ist. Ricky Murk guckt
weiterhin grimmig, doch er schnappt sich jetzt die große
Ketchuptube und bespritzt damit Maurice, das alles ohne eine
Miene zu verziehen, er guckt einfach weiter grimmig. Er entleert
die ganze Ketchuptube ins Gesicht von Maurice, so dass sein Kopf
jetzt aussieht wie blutüberströmt. Das alles macht Murk
mit stoischer Ruhe, während Maurice total perplex ist und
sich zunächst nicht rührt. Vielleicht aber ist er auch
einfach nur… sauer? Es folgt ein ziemlich lauter Brüller,
der kundtut, dass Mo mit dieser Art von Buffet wirklich etwas
sehr… unzufrieden ist…
BAHM!
Das
war der Tisch, den er hochgeworfen und unter scheppern, Klirren,
Klatschen und anderen teils etwas unappetitlichen Geräuschen
umgeworfen hat! Dazu schaut er recht…naja, von seinem
Gesicht sieht man ja nicht viel, doch was man sieht, ist…
rot! Und das dürfte inzwischen nicht nur Ketchup sein, der
ihm da langsam über die Mattscheibe tropft. Immerhin hat er
die ehrenwerte Gesellschaft so zum Aufstehen gebracht und dreht
sich schließlich um, um wütend von Dannen zu stapfen…
nicht, ohne noch ein paar Takte zu sagen.
Maurice:
„Das werdet ihr bereuen…!“
…
meint er und hört kaum noch, was da hinter ihm alles gerufen
wird. Die New Breed-Member lachen höhnisch und freuen sich,
in diesem kleinen Scharmützel (irgendwie) die Oberhand
behalten zu haben. Mit dem schallenden Lachen von Steve Steel
fadet die Szene aus.
Die
Brust tut weh und das ist gut so. Wieder ein anstrengendes aber
gutes Workout hat er hinter sich gebracht. Zufrieden beendete er
das Training, als er den Anruf bekam das der Boss persönlich
mit Ihm sprechen möchte. So machte er sich gleich auf den
Weg hierher vor das vor die Porsche Arena in Stuttgart. Dynamite
hat ihn 4 Stunden vor dem Showstart vor die Halle bestellt.
Abseits vom Trubel und mit weniger Verkehr ein geeigneter
Treffpunkt um sich zu unterhalten. Das Wetter ist grau, aber es
regnet nicht. Dynamite lächelt leicht, während Desmond
sich zu ihm gesellt. Dynamite reicht Desmond kommentarlos einen
Becher Kaffee, den der schwarze New Yorker dankend annimmt. Er
nimmt den Deckel ab um ihn abkühlen zu lassen und sieht
Dynamite fragend an. Zunächst sagt keiner ein Wort und beide
genießen ihre Heißgetränke. Doch irgendwann ist
Desmond Briggs zu ungeduldig.
Desmond
Briggs: „Sie haben mich hierher bestellt Boss, dass wir
reden können. Ich bin da, also was gibt es?“
Der
Blick richtet sich direkt auf seinen Gegenüber, welcher kurz
noch auf seinen Kaffee mit starren Augen sieht.
Dynamite:“
Ich möchte dich hier zur Rede stellen. Hast du jemanden
beauftragt Cornelius mit einem Eisenrohr zu attackieren?“
Desmond
weiß nicht, was er sagen soll. Völliger Unglaube
spiegelt sich im Blick des New Yorkers wider. Jetzt sieht er
seinerseits starr in die schwarze Brühe, während er
überlegt.
Desmond
Briggs: „Glauben Sie wirklich, dass ich vorhabe Cornelius
über einen Dritten verletzen zu lassen? Was soll der Scheiß
Boss? Ich habe so einen Quatsch nicht nötig! Wer behauptet
sowas?“
Dynamite
zückt aus seiner Hose ein Smartphone heraus, entsperrt es
und tippt darauf herum. Dann hält er es Desmond Briggs unter
der Nase.
Dynamite:
„Hier schau selbst!“
The
Raw Black Diamond sieht sich das Video der letzten Show mit Aiden
Rotari und Cornelius an. Er sagt kein Wort und schüttelt
nur den Kopf. Seine Gedanken fahren gerade Achterbahn. Er tippt
etwas auf dem Smartphone ein und zeigt seinerseits seinen Skit
mit dem Gas- und Wasserinstallateur. Als das Video zu Ende ist,
sieht Desmond Briggs Dynamite an.
Desmond
Briggs: „Also Boss? Glauben Sie immer noch, dass ich das
getan hab? Ich habe lediglich eine kühlere Kabine erwartet
und mir wird das als Angriff ausgelegt? Nur weil Aiden Rotari
etwas in Dinge rein interpretiert? Er darf wirklich Leute
verletzen und niederschlagen aufgrund eines Verdachts, der aus
der der Luft gegriffen ist?“
Der
Boss der GFCW will etwas erwidern, aber Desmond Briggs lässt
ihn nicht zu Wort kommen. Der New Yorker ist sichtlich
aufgebracht und stellt sich demonstrativ knapp 2 Meter vor
Dynamite. und sieht ihm in die Augen.
Desmond
Briggs: „Das schon bei den Talenten mit solch heftigen
Bandagen gekämpft wird ist echt heftig Boss. Sowas geht gar
nicht und sie schenken dem auch noch Glauben! Aber mit mir kann
man das ja machen. Ich habe sicherlich meine Probleme mit den
Bois Cornelius Van Leuween und Aiden Rotari, aber letztlich sind
das Probleme die ich im Ring lösen möchte und nicht
durch solche Bullshit Aktionen!“
Dynamite:
„Hey, jetzt komm' erstmal runter. Ich möchte nur die
Wahrheit hören. War das Video mit dem Klempner wirklich so
gemeint oder nicht?!“
Desmond
Briggs: „Fuck Boss, es waren locker 45 Grad in der Kabine!
Ich übertreibe nicht, dass es da drin Hot as Hell war,
Bruder! Ich habe nichts vorgehabt, was diesen Scheiß
betrifft.“
Dynamite
schaut Desmond Briggs an und überlegt.
Dynamite:
„Ich glaube dir, Desmond. Damit ist die Sache für mich
erledigt.“
Dynamite
dreht sich um und möchte gehen.
Desmond
dreht sich mit, als Dynamite an ihm vorbeigehen will.
Desmond
Briggs: „Hey Boss Eines können Sie mir glauben. Nein,
Eines müssen Sie mir glauben! Ich bin in diese Liga gekommen
weil es zu viele Morbeus oder Player in dieser Liga gibt. Ich
will für gutes und ehrliches Wrestling stehen. Nicht für
irgendwelche Tricks oder Ähnliches. Ich will einfach nur ein
Fighter sein und hoffentlich eines Tages ein Fighting Champion.
Ich will vieles anders machen, als die meisten meiner Kollegen.
Ich habe das Zeug dazu vieles zu verändern und viel möglich
zu machen. Es war halt nur ein Missverständnis und Aiden hat
da was Falsches rein interpretiert.“
Desmond
scheint zu überlegen und schüttelt dann energisch den
Kopf.
Desmond
Briggs: „Danke, dass Sie das Gespräch gesucht haben
und mir die Augen geöffnet haben. Es gibt zu viele
Missverständnisse und Probleme in dieser Liga. Ich danken
ihnen für ihre Offenheit Dynamite.“
Mit
einem Nicken geht Dynamite in Richtung Halle. Desmond sieht auf
den Rest seines Kaffees und gießt ihn weg. Die Lust auf
Kaffee ist ihm vergangen. Er zerknüllt den Becher und wirft
Ihn in einen Mülleimer, während seine Gedanken bei
Aiden Rotari und Cornelius Van Leuween sind.
Desmond
Briggs: „Was führen diese Zwei nur im Schilde?“
Am
unteren Bildschirmrand wird „Schauplatz Düsseldorf
Oberkassel“ eingeblendet. Wir befinden uns in einer
äußerst pompös eingerichteten Penthouse Wohnung,
egal wohin man blickt, der Boden in Granitoptik, die große
offene Küche mit Tresen, die royalblaue Wildledercouch oder
die abstrakten Gemälde an den Wänden, all das schreit
nach schweineviel Geld! Die Kamera schwenkt leicht nach links
um und wir begeben uns in Richtung einer großen
Fensterfront, dort hinter verbirgt sich eine riesige
Dachterrasse. William nähert sich von außerhalb der
„Fenster“ und öffnet uns den Weg in Cornelius
ganz persönliches Paradies. Eben jener junger Holländer
hat es sich in einer Sonnenliege bequem gemacht, er liegt dort
mit freien Oberkörper, kurzer roter David Hasselhoff
Baywatch Gedenkhose, einer Beautymaske im Gesicht und
Gürkchenscheiben auf den Augen.
Cornelius
van Leeuween: „William meine Sonne ist schon wieder unter
gegangen, bitte mach mir noch einen Tequila Sunrise
fertig.“ William:
„Hältst du es wirklich für eine gute Idee sich
volllaufen zu lassen, wenn du gleich Gäste
erwartest?“
Cornelius
hebt eine Gürkchenscheibe an und schielt zu William
rüber.
Cornelius
van Leeuween: „Als wir das letzte Mal bei Morbeus zu Besuch
waren, hatten seine Leute und er auch eine lange Nacht hinter
sich! Und außerdem klang sein Tonfall am Telefon schon
etwas zu ernst für meinen Geschmack, also werde ich wohl
oder übel locker genug für uns Beide sein müssen.
Also los weniger reden und mehr Cocktails!“
William
nimmt das Glas aus der Hand von Cornelius und begibt sich in die
Küche als plötzlich...
DING
DONG
Unten
hat jemand den Aufzug des Penthouses betreten. Wir hören
unsere Primadonna von der Dachterrasse aus rufen.
„Wenn
man vom Teufel spricht, nimm unseren Besuch bitte angemessen in
Empfang!“
Im
Aufzug stehen Raymond „Morbeus“ Douglas und Carola
Birkenstock. Zwei Viertel der Fists for Future Foundation
besprechen flüsternd ihre Strategie für das kommende
Gespräch.
Morbeus:
„Ich sehe dir deinen Zorn an, Carola. Aber vergiss nicht,
dass Cornelius Gesellschafter der Morbeus Foods GmbH ist.“
Carola:
„Aber wir müssen ihm doch klarmachen, dass das was er
macht…also….“
DING
DONG
Der
Aufzug hält im obersten Stock. Ray Douglas setzt sofort sein
Business-lächeln auf, währenddessen Carola noch in
ihren Unterlagen rumwurschtelt. Dann gehen beide ihre ersten
Schritte in die Düsseldorfer Penthouse-Wohnung.
Morbeus:
„Ahh, William. Schön dich wieder zu sehen.“
William:
„Frau Birkenstock, Herr Douglas – schön sie hier
in Düsseldorf begrüßen zu können. Herr van
Leeuween erwartet sie bereits, bitte folgen sie mir.“
Morbeus:
„Mensch, hier kann man sich es aber gut gehen lassen. Da
bin ich doch etwas neidisch. Ich habe in einem früheren
Leben auch mal im Rheinland gewohnt. Wäre ich doch in
Düsseldorf geblieben ist ja so ein bekannter Schlager…das
passt dann ja ganz gut. Kennste das Lied überhaupt noch,
Carola?“
Carola:
„Schöner Playboy, du wirst nie ein Cowboy sein. Das
war glaube ich die zweite Zeile, Ray.“
Morbeus:
„Textsicher.“
Carola:
„Musste ich oft bei meiner Oma hören, dadurch hat sich
für mich ein Bild von Düsseldorf eingeprägt, dass
aus Spinnern und Blendern besteht, die denken ihnen gehöre
der Planet!“
Morbeus
versteht die Anspielungen der etwas aufgekratzten Carola deren
Perfektionismus wieder durchschlägt. Kurz reißt er
seine Augen weit auf, um ihr zu signalisieren, dass sie nun in
der kommenden Konversation etwas ruhiger machen solle.
Morbeus:
„Hallllooooo Cornelius. Wie geht’s? Wann bist du
wieder kampfbereit?“
Van
Leeuween richtet sich auf und dreht sich in Richtung der
freundlich klingenden Stimme, dabei nimmt er die Gürkchenscheiben
von seinen Augen und drückt diese William in die
Hand.
Cornelius
van Leeuween: „Morbeus und Carola, es ist schön euch
beide wiederzusehen! Mir geht es bis auf meinen nach wie vor
angeschlagenen Arm blendend, am Anfang der nächsten Woche
steht eine weitere Untersuchung an, hoffentlich weiß ich
dann mehr. Es ist so tragisch, dass ein so talentierter junger
Mann wie ich so unschön ausgebremst wurde. Aber genug von
mir, wie geht es euch? Wo habt ihr den Rest der FFFF gelassen?“
Cornelius
lächelt zuerst freundlich und wirkt dann aus dem Nichts
erschrocken.
Cornelius
van Leeuween: „Hat William euch schon etwas zu trinken
angeboten? William bring mir bitte meinen Sunrise und mach
unseren Besuchern bitte auch direkt welche!“
Morbeus:
„Sehr freundlich William. Für mich aber bitte die
alkoholfreie Variante, ich bin seit ein paar Jahren trocken…ihr
versteht.“
Cornelius
van Leeuween: „Carola, du trinkst aber doch einen mit mir,
oder?“
Carola
Birkenstock grinst daraufhin sehr verkniffen Cornelius an und
schaut dann Morbeus tief in die Augen.
Carola:
„Sehr gern, Cornelius.“
Morbeus:
„Mich freut es ja, dass wir uns alle so gut verstehen.
Cornelius, danke dass du so kurzfristig Zeit für uns hast.“
Carola
und Morbeus setzten sich nun auf zwei Stühle, währenddessen
William die Getränke bringt.
Cornelius
van Leeuween: „Natürlich habe ich für
Geschäftspartner und Freunde auch kurzfristig Zeit.“
Morbeus:
„Wir möchten dir natürlich noch mal für
deine Gesellschaftertätigkeit in der Morbeus Foods GmbH
danken.“ Carola:
„Hüstel!“
Morbeus:
„Ehm, und mit deinen finanziellen Impulsen können wir
natürlich in ganz neue Sphären vorstoßen.“
Carola:
„Hüstel, Hüstel?!“
Morbeus:
„Und deine Idee für den Werbespot die war auch
ziemlich gut…“
Und
dann bricht es aus Carola raus…
Carola:
„Aber leider erwarten wir in der Umsetzung dann etwas mehr,
Cornelius. Der Spot war nicht sehr professionell gemacht und
eigentlich müssen wir den nochmal neu drehen. Das Produkt
soll doch verkauft werden?!“
Cornelius
van Leeuween: „Ich fand es auch ziemlich unprofessionell,
dass wir bei den Aufnahmen gestört wurden und dass obwohl
William extra ein „Bitte nicht stören“- Schild
an meiner Umkleidekabinentür angebracht hatte. Ist so etwas
zu fassen?“
Carola:
„ Also ich weiß nicht ob es nur an der Unterbrechung
gelegen hat….also es ist eher das Gesamtkonzept, was uns
bisher noch nicht so überzeugt.“
Morbeus:
„Hmm, aber klar, helfen wir dir mit der weiteren
Ausgestaltung wo wir können. Nicht wahr, Carola?!“
Carola:
„Hmpf.“
Morbeus:
„Aber Cornelius, da ist noch was anderes. Ich habe gesehen,
dass du nun bei den Shows auch einen Bodyguard hast. Aiden
Rotari. Du weißt, dass ich aktuell mit Breads so meine
Probleme habe und Rotari scheint sein Musterschüler zu sein.
Eine toxische Kombination. Das sind falsche Leute, denen kann man
nicht vertrauen. Daher mein Rat an dich: Pass auf dich auf. Ich
habe gesehen was er im Ring mit Schiller, angeblich auch ein
Vertrauter von ihm, angestellt hat. Der Junge ist verschlagen und
riecht bei dir bestimmt nur das große Geld…halt dich
lieber fern von Leuten, die es nur auf dein Geld abgesehen haben,
mein Freund.“
Carola:
„Hust.“
Cornelius:
„Vielen Dank Morbeus, dass du deine Einschätzung der
aktuellen Situation und Umstände mit mir teilst. Es zeigt
mir, dass wir eben nicht nur eine geschäftliche, sondern
auch eine freundschaftliche Beziehung pflegen. Und wahrscheinlich
hast du sogar Recht mit der Annahme, dass es viele Leute gibt,
die in mir lediglich eine wandelnde Chanel Geldbörse sehen.
Sie reichen mir die Hand nur um mich auf ekelhafteste Art und
Weise auszunehmen und dann fallen zu lassen. Allerdings glaube
ich fest daran, dass du dich bezüglich Aiden täuschst!
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich in ihm mein eigenes Ich
aus vergangenen Tagen sehe, schließlich kenne ich ihn bis
dato doch kaum. Dementsprechend kann ich letztendlich nur auf
mein Bauchgefühl vertrauen und es ist eben jenes
Bauchgefühl, das mir sagt, dass mit der richtigen
Führungsperson, die ihm den Rücken stärkt, aus
Aiden wirklich etwas werden kann!“
Cornelius
nimmt genüsslich einen dicken Schluck Sunrise und schenkt
seinen Gegenübern nach absetzen das Glases ein Lächeln.
Cornelius
van Leeuween: „Doch selbst, wenn ich mich bezüglich
Aiden drastisch irre und das Ganze komplett in die Hose geht, was
bleibt mir aktuell übrig? Es gibt dort draußen
irgendjemanden, der es auf mich abgesehen hat, jemand ohne
Skrupel, der nicht davor zurückschreckt, meine noch junge
Karriere zu beenden und mir somit zu nehmen was ich am liebsten
tue. Anscheinen möchte irgendjemand einfach meine Welt
brennen sehen! Doch dagegen werde ich vorgehen und dafür ist
mir jedes Mittel grade recht!“
Morbeus:
„Cornelius ich kann deine Sorgen nachvollziehen. Paranoia
ist nichts Gutes. Als Geschäftspartner kann dich nur
warnen, Robert Breads und Rotari können wir nicht vertrauen.
Nimm dich in Acht vor ihm.“
Carola:
„Und den Werbespot machen wir nochmal neu….“
Nun
steht Morbeus auf und flüstert Cornelius etwas ins Ohr. Die
Kamera fadet aus.
War
Evening, Stuttgart (Porsche Arena), 21.05.2021
In
Kooperation mit
Pyro
allenthalben und infernalischer Lärm, während die Mucke
nur so loslegt – War Evening hat die heiligen Porschehallen
von Stuttgart erreicht! Gut, zumindest wird die Arena hier von
Porsche gesponsort und das sieht man auch ein wenig in der
Umgebung, wo so einige Embleme herumhängen. Fünfhundert
der anwesenden Zuschauer sollen Porsche-Mitarbeiter sein, die das
Ganze zwar nicht zwingend verdienen, aber dafür bringen sie
Begeisterung mit, die sich in infernalischem Lärm gleich zu
Beginn niederschlägt. Im Eingangsbereich steht nämlich
der kümmerliche Rest einen Lamborghini Aventador,
demgegenüber ein geradezu blitzblinkender Porsche Panamera,
der den Lambo auszulachen scheint. Ergo: Alles tutti hier im
Schwabenländle!
Nach dem
obligatorischen Schwenk durch die Halle, der die Stimmung noch
einmal sehr gut einfängt, landen wir auch schon bei den
beiden Kommentatoren, Pete und Sven, die sich sicher gleich noch
einmal vorstellen werden.
Sven:
„Geeeeeeee-Eff-Zeh-Weh- Galaxy! Wir sind in Stuttgart
angekommen!“
Pete: „Und
wie man sieht, hat der Krieg schon begonnen…und Porsche
hat Mercedes niedergerungen! Doch heute sind wir für weitaus
Größeres hier!“
Sven: „Genau!
War Evening aus Stuttgart steht an und wir haben eine kleine,
aber feine Card….und Verstärkung!“
Der
Kameraschwenk nach links zeigt uns nämlich nun das etwas
wenig beeindruckende Gesicht von… Percy Addams! Dieser hat
sich noch zwei Burger vom Buffet gerettet und einen Fresskorb mit
allerlei Leckereien auf das Kommentatorenpult gestellt!
Pete:
„Wir haben heute Begleitung von Percival Addams! Grüß
Sie, Percy!“
Addams:
„Danke, danke! Es tut schon ganz gut, mal hier zu sitzen,
hihi!“
Sven: „Das
ist aber nicht alles, Percy. Weil der Demon of Death, Ricky Murk,
ja gleich sein Comebackmatch bestreitet, bleibste am besten
direkt als Gastkommentator hier! Mit Snacks sind wir ja
versorgt!“
Addams:
„Oh….eine Ehre, das! Ich werde mich für euch
einsetzen, damit ihr endlich mal gescheite Frisuren
bekommt…hehe….heeeey! Sven! Lass das…meine
Haare sind echt!“
Sven
nimmt die Hände wieder aus Percy’s Dachmatte und dafür
den Cardschrieb in die Hand.
Großes
Comeback-Match des Jahres: Maurice "The Conquerer"
vs. "The Demon of Death" Ricky Murk Referee: Jack
Bobo
Pete:
„Der einstige Edeljobber der GFCW, Ricky Mu-…ja,
Percy?“
Addams:
„Ricky Murk war nie EDELJOBBER! Ricky Murk ist eine
Legende! Für einen Mann seiner Größe hat er
unglaubliches geleistet und ich lasse nicht zu, dass er kleiner
geredet wird, als er ist! Er wäre fast einmal Tag Team
Champion geworden!“
Sven: „Wurde
er aber nicht.“
Pete: „Da
muss ich Sven Recht geb-“
Percy
Addams ist sauer und zeigt das äußerlich auch recht
gut. Tolles Mienenspiel des großartigsten Managers der
GFCW-Geschichte!
Addams:
„Schluss! Das heute wird das großartigste
Comeback-Match in den letzten zehn und für die kommenden
zehn Jahre! Rick Murk hat viel vor und wird es auch zeigen!“
Sven: „Wir
sind gespannt! Denn auch Maurice The Conquerer wird zeigen
wollen, dass er nicht nur am Buffet richtig reinhauen kann….und
er nannte ja auch schon einen Titel sein Eigen.“
Pete: „Wo
stecken eigentlich die anderen? The Dark Niyght Raiyder? Frazier
Malone? Chevy Rambler?“
Addams:
„Schluss! Ihr habt genau gesehen, was passiert ist! Und wir
haben schließlich noch andere Matches….solche, in
denen der Ausgang weit weniger klar ist, als in einem Match, das
Ricky Murk dominieren wird, haha!“
Singles
Match: Thor vs. Zane "Purifier" Levy Referee:
Henry Phoenix Jr.
Sven: „Nicht
dominieren dürfte hier die Fairness, oder?“
Pete: „Ich
weiß nicht. Immerhin steht die Sache nun aus und gehört
beseitigt. Und wenn ich bedenke, dass….“
… Und
jetzt wird auf einmal in der gesamten Halle das Licht
ausgeschaltet!
Lange
passiert nichts. Unruhe macht sich im Publikum bemerkbar!
Doch
dann plötzlich...
Yeah
You
know I've been around for a while now
Not
sure if I have much left to prove
Yeah,
I do, haha
Und
kaum sind diese Worte in dem Song gesprochen, wird ein Spotlight
auf die Entrance Stage geworfen. Und in diesem steht er dann…
"THE MAN"… PLAYER!!!
*YYYYYEEEEEAAAAAHHHHH*
Und
die Fans flippen aus!
Sven:
„Wie? Was? Hä? Davon steht aber nichts in meinen
Unterlagen!“
Pete:
„Nun… ich schätze wir müssen die Ansage
kurz beiseite schieben…“
Sven:
„Für Player? Ernsthaft? Nach dem was er bei der
letzten Show abgezogen hat, sollte er nicht hier sein, sondern im
Zuchthaus sitzen!“
Pete:
„Die 5*Hautevolee waren aber auch keine Kinder von
Traurigkeit! Player sieht doch sehr angeschlagen aus und nach dem
was letztes Mal passiert ist, wundert mich das nicht…“
Sven:
„Die 5*Hautevolee hat sich nur zur Wehr gesetzt! Er hat es
nicht anders verdient!“
Pete:
„Ach so? Alle drei haben sich gewehrt, ja? Schon klar…“
Doch
heute erscheint uns Player etwas anders: ER IST WÜTEND! …
Und angeschlagen! Sichtlich! Durch sein normales In-Ring Outfit
kann man es sehen: Verbände um die Rippen, getapte
Handgelenke und Unterarme. Im Gesicht, auf der linken Wange, ein
Pflaster. Und am Kopf kann man einige Stiche erkennen, nicht
viele, aber sehr sichtbar.
Er
läuft, so schnell es geht, zum Ring.
Im
Ring angekommen lässt er sich sofort ein Mikro geben, das
Spotlight wird von ihm genommen und das Licht in der Halle wieder
angeschalten. Der Theme von Player hört auf zu spielen…
Sofort
will Player anfangen zu reden. Er fängt an das Mikro zum
Mund zu führen, doch durch die Schmerzen in den getapten
Armen muss er wieder ablassen. Er sieht dadurch etwas traurig
aus...
*PLAYER*
*PLAYER* *PLAYER*
Die
Fans bauen ihn auf und er versucht es noch einmal…
Player:
"Aber jetzt!"
Er
hat das Mikro zum Mund gehoben bekommen und bekommt dafür
von den Fans Applaus.
Player:
"Wie ihr sehen könnte, hat die letzte Show ein paar,
naja sagen wir mal, Narben bei mir hinterlassen. Ha. Shit, so
schlimm sah ich noch nie aus. Aber ich will hier gar nicht lange
rumstehen und euch die Ohren voll heulen. Ihr wisst das ich nicht
der Typ dafür bin. Ein paar Verletzungen wie diese…
die werden mich nicht davon abbringen bei Finest Hour in den Ring
zu steigen!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player:
"LIONEL JANNEK! Ha, du kleiner Bastard. Hast mich vor zwei
Wochen ganz schön überrascht mit deinen zwei neuen
Lakaien. Habt mir, wie man sieht, ordentlich zugesetzt. Doch
Lionel. Das Einzige was du mit dieser Aktion erreicht hast: Du
hast der ganzen Welt gezeigt, dass du Angst hast! Angst davor mit
mir in den Ring zu steigen! Angst davor ein WEITERES Mal gegen
mich zu verlieren… Angst davor… deinen Heavyweight
Titel an mich abzugeben!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player
lässt kurz den Arm nach unten senken, legt das Mikro in die
andere Hand und führt mit dieser nun das Mikro…
Player:
"Lionel. Du kannst versuchen was du willst, du kannst mit
Tausend Männern kommen und mir die Makrone kaputt kloppen:
Ich werde immer wieder aufstehen! Um mich davon abzuhalten bei
Finest Hour anzutreten müsst ihr mich schon umbringen! Ich
werde bei Finest Hour mit dir in diesen Ring steigen! Und genau
dann wirst du merken: Der Kerl, der hier steht: Der ist die
Grenze!"
*YYYEEEAAAHHH*
Player:
"Aber das ist Finest Hour! Das ist in vier Wochen! Für
heute: Auch wenn ihr es nicht glauben wollt … ICH HAB BOCK
AUF EINEN FIGHT!"
*YYYEEEAAAHHH*
Die
Laune von Player switcht von wütend zu enthusiastisch!
Player:
"Nicht nur habe ich Bock auf einen Fight … Ich habe
Bock auf Rache! Und zwar Rache an den Bitches die mir all das
hier angetan haben!"
Player
dreht sich zur Entrance Stage…
Player:
"Also: 5 Haute-was-auch-immer! Heute Abend! Ich fordere euch
heraus, euch mir fair zu stellen!"
In
der Halle ertönt ein Song den die GFCW-Fans bisher noch
nicht kannten. „Can’t Stop Me Now“ von The
Score schallt aus den Boxen. Wäre da nicht offensichtlich an
der Videowall zu sehen wer da herauskommt, dann wüssten die
Fans wohl nicht wie sie auf die unbekannte Musik reagieren
sollen. Doch so ist es eindeutig, dass die Gruppe die hier
herauskommt nichts anderes als Buh-Rufe und Pfiffe verdient. GFCW
World Heavyweight Champion „The Superior“ Lionel
Jannek, „The Extravagant Enforcer“ Matthäus
Meister und „The Dauntless Daredevil“ David Hott
treten durch den Vorhang und gehen, gemächlichen Schrittes,
auf die Auftrittsrampe. Einen voluminösen Auftritt gibt es
nicht, dafür ist dieser Auftritt scheinbar zu spontan. Aber
nichtsdestotrotz sitzen bei allen drei Männern die Anzüge
perfekt und auch ihre Laune passt verständlicherweise. Der
Champion steht zwischen seinen beiden Neuanwerbungen, mit einem
Mikrofon in der Hand, und kratzt sich nachdenklich am Kopf.
Lionel
Jannek: „Wirklich schade, Player… Da hatten wir
eigentlich bei der letzten Show schon das perfekte Ende für
unsere Geschichte und dann kommst du hier heraus und ruinierst
wieder alles. Ich habe dieses Bild immer noch vor mir: Player und
seine Karriere in einem Scherbenhaufen seines großen
Traumes liegend, geschlagen und hoffnungslos unterlegen. Das ist
Stoff für einen Hollywood-Blockbuster. Na ja, dafür
müsste aber jemand anderes den Helden spielen. So wäre
das wohl eher etwas für ein kleines, low-budget „New
Age“-Theater mit Amateurschauspielern, eben passend zu dir,
Player…“
Amüsiert
lacht die 5* Hautevolee über diesen Spruch und über
Player, während dieser der Truppe deutet sie sollen nur in
den Ring kommen und öffnet sogar die Seile für sie.
Lionel
Jannek: „Na schön, Player. Ich habe schon befürchtet,
dass es sinnlos sein wird an deine Vernunft zu appellieren. Egal
wie schlecht es für dich steht, du kommst trotzdem zurück
und bestehst auf dein Titelmatch, obwohl dir tief drinnen doch
klar ist, dass es erfolglos für dich enden wird. Ich kenne
solche Typen wie dich, Player, sie können ihre Fans einfach
nicht im Stich lassen und sind gewillt sich für diese
geradezu umzubringen… und genau solche Dummköpfe wie
dich gibt es in der GFCW, nein, in der Wrestling-Welt, mehr als
genug. Umso besser für mich.“
Stolz
grinsend deutet Lionel Jannek auf den Titel auf seiner Schulter.
Er denkt bestimmt, dass Herausforderer mit solcher Einstellung
Kanonenfutter für einen Champion wie ihn sind. Die Fans und
Player würden ihm da aber sicher widersprechen.
Lionel
Jannek: „Du willst also trotz deinem Zustand den Fans eine
Show bieten und gegen David Hott und Matthäus Meister
antreten? Anscheinend haben dir die zwei Abreibungen noch nicht
gereicht, hm? Was auch immer dich glücklich macht, Player.
Sollst du haben. Du bekommst ein Tag-Team-Match gegen David Hott
und Matthäus Meister von der 5*Hautevolee!“
Jubel
bei den Fans! Das klingt nach einem tollen Match! Player wäre
wohl am Liebsten, wenn das Match jetzt sofort stattfinden würde,
denn er kann es sichtlich kaum erwarten Hott und Meister in die
Hände zu bekommen. Inzwischen tippt David Hott seinem Boss
auf die Schulter und flüstert ihm etwas zu. Daraufhin
übergibt der Champion ihm das Mikrofon.
David
Hott: „Player, Baby, so wie ich dich bis jetzt
kennengelernt habe, bist du nicht gerade der Hellste. Du kommst
hier heraus und reißt die Klappe auf, gegen 3 heiße
Typen die dich bereits mehr als einmal fertig gemacht haben…
und du forderst sie zu einem Match heraus? OK, whatever, Baby.
Soll ja vorkommen. Aber… ich nehme mal an, du hast dich
noch nicht einmal mit dem Gedanken beschäftigt wer denn
überhaupt dein Partner sein soll, hab ich recht?“
Genervt
blickt Player in Richtung der 5*Hautevolee. Im Moment
interessiert ihn das wohl eher wenig, solange er beide Männer
in die Finger bekommt. Das macht er auch deutlich. Er hat also
wohl in erster Linie ins Auge gefasst das Match alleine zu
bestreiten.
David
Hott: „Das hab ich mir gedacht! Aber ich kann mir beim
besten Willen auch nicht vorstellen wer so dumm wäre mit dir
gemeinsam gegen UNS anzutreten! Den heißesten Haufen an
Talent den die GFCW je gehabt hat, Baby! Alle die da hinten im
Lockerroom sitzen, haben gesehen wozu wir fähig sind! Wer
will es sich da noch mit uns verscherzen und auf unserer
Abschussliste stehen? Ich sag es dir, Player: NIEMAND!“
Laute
Buh-Rufe der Fans. Doch die stören David Hott nicht im
Geringsten. Selbstverliebt rückt er seine Sonnenbrille
zurecht und richtet sich eine Strähne seiner Haare, die
gerade nicht richtig sitzt.
David
Hott: „Ohne Partner, was machst du dann, Baby? Den Schwanz
einziehen und davonlaufen? Oh nein, Player, so kommst du uns
nicht davon! Wenn du erstmal mit uns da im Ring stehst, dann
wirst du auch kämpfen! Mit Partner oder ohne! Du rufst nicht
die 5*Hautevolee heraus, verschwendest unsere kostbare Zeit, in
der ich die heißen Mädels dieser Stadt aufreißen
könnte, und läufst dann davon! No way, no how!“
Sollte
dieses Szenario eintreten würde sich den Fans wohl ein
ähnliches Bild wie bei den letzten 2 Shows ergeben. Es ist
mehr als fraglich ob das wirklich so eine gute Idee von Player
wäre und ob die 5*H ihn dann noch einmal so leicht
davonkommen lassen wird. Aber genau das ist wohl die Strategie
von Hott hier. Er will an Players Ehre und Stolz rütteln,
damit er sich überhaupt in diese, potenziell gefährliche,
Situation begibt.
David
Hott: „Aber schätz dich glücklich, Player Baby!
Du wirst in die GFCW Geschichtsbücher als das erste In-Ring
Opfer von David Hott und Matthäus Meister eingehen! Ob mit
oder ohne eine unglücksselige Person, die dein Partner sein
möchte. Das ist eine Ehre! Ladies and Gentleman! Freut euch,
denn heute wird es wieder HOTT! Und zwar
OFF.
THE. CHARTS!“
David
Hott verbeugt sich schon jetzt einige Male vor den GFCW Fans, als
wäre es schon etwas Großes, wenn er überhaupt
beschließt in den Ring zu steigen. Naturgemäß
erntet er dafür von den Fans nur Ablehnung. Plötzlich
stoppt Hott mitten in einer Verbeugungs-Bewegung und realisiert,
dass Matthäus Meister die Hand aufhält und scheinbar
das Mikrofon haben will. Dabei blickt er ungebrochen nur in
Players Richtung. Hott übergibt Meister vorsichtig das
Mikrofon. Dieser nimmt langsam die Sonnenbrille ab und seine
Augen starren bedrohlich und mordlüstern auf Player. Er
führt das Mikrofon zum Mund und spricht mit einer ruhigen,
tiefen Stimme und bedächtig.
Matthäus
Meister: „Player, wir hatten ja bereits das Vergnügen.
Doch nur der Formalität halber: Mein Name ist Matthäus
Meister. Sag einfach ‚Meister‘ zu mir.“
In
seinen Worten hört man eine Art Höflichkeit heraus. Er
spricht wie ein Gentleman. Ein bedrohlicher, muskelbepackter
Gentleman dessen Job es ist Feinde zu vernichten.
Matthäus
Meister: „Ich hoffe in deinem Interesse, dass du einen
Partner findest. Denn ansonsten werden die ersten beiden
Angriffe, verglichen mit dem was wir heute mit dir anstellen
werden, regelrecht verblassen. Das ist keine leere Drohung,
Player. Es wird ein Massaker werden. Eines von dem du nicht mehr
so schnell erholen wirst.“
Noch
sieht Player recht unbeeindruckt drein und starrt angepisst in
die Richtung der Hautevolee. Aber was ist nun wirklich sein Plan?
Will er wirklich alleine kämpfen? Wird er einen Partner
suchen? Und wenn ja, wird er fündig werden?
Matthäus
Meister: „Du hast es mit deinen eigenen Worten gesagt,
Player. Wir müssen dich umbringen, wenn wir dich aufhalten
wollen. Ist das wirklich dein Wunsch? Denn dann lässt du uns
ja nicht wirklich eine Wahl.“
Ein
kurzes diabolisches Grinsen huscht über das Gesicht den
Hünen. Der Gedanke scheint ihm zu gefallen.
Matthäus
Meister: „Wir sehen uns später, Player. Und dann wirst
du in uns, und vor allem in mir, deinen Meister finden.“
Der
Koloss lässt das Mikrofon fallen und reibt sich bereits
begierig die Hände, bevor alle drei Männer mit der
rechten Hand das Zeichen der 5*Hautevolee in Players Richtung
strecken. Danach verlassen sie selbstzufrieden und siegessicher
die Auftrittsrampe und gehen Backstage.
Player
hat sich natürlich alles genau angehört. Man sieht ihm
an, dass er angepisst ist. Er lässt das Mikro fallen,
schüttelt mit dem Kopf und verlässt dann den Ring.
Sven:
„Na, da hat sich Player ja wieder was eingebrockt!“
Pete:
„Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass unsere Show so
anfängt, liebe Fans! Aber das bedeutet wir dürfen der
Card ein weiteres Match hinzufügen!“
Sven:
„Und darauf freue ich mich schon! Player kann einem fast
schon leidtun! Wer bitte stellt sich freiwillig an seiner Seite
der 5*Hautevolee entgegen, nach dem was diese bis jetzt gezeigt
hat?“
Pete:
„Abwarten, Sven! Liebe Fans, wir wurden in der Ausführung
der Ankündigung der heutigen Card unterbrochen. Sorry dafür!
Wir werden das Programm jetzt, wie geplant fortsetzen!“
Addams:
„Was…was war das?“
Sven: „Sehr
gute Frage….wüsste ich selbst gern. Wie auch immer,
wir sagten ja, weiter im Text…“
Pete: „Genau,
wir haben nämlich trotz allem noch den Main Event!“
6
Men-Tag Team-Match: Robert Breads & Aiden Rotari &
Timo Schiller vs. Morbeus & Urban Ultras Berlin (Max
Moustache & Slay Oakland) Referee: Mike Kontrak
Sven:
„Während Danny Rickson nämlich verzweifelt nach
Tag Team Partnern sucht…okay, verzweifelt ist übertrieben,
schnappt sich Robert Breads einfach welche.“
Pete: „Mit
zwei mehr-oder-minder-Schützlingen geht es gegen die Fists
For Future Foundation! Und da Maurice im Opener gefordert ist,
muss der Chef eben selbst ran!“ Addams:
„Aber die drei sind trotz allem eingespielt!“
Sven: „Das
ist wohl wahr. Und ich sehe hier einen durchaus würdigen
Main Event vor uns!“
Pete: „Das
absolut, Sven! Drum lasset die Spiele beginnen…da
erscheint gleich mal der Demon of Death!“
Man
sieht einen jungen Mann im Fitness-Center. Es ist recht
offensichtlich, dass der, eher schlanke, Brillenträger noch
nicht sehr oft hier war. Aber trotzdem macht er sich voller Eifer
an die Arbeit!
Doch
schon das anheben einer Langhantel wird für ihn zur großen
Hürde und er läuft bei seinem vergeblichen Versuch
knallrot an, bevor er aufgibt…
ES
IST NICHT WICHTIG, WIEVIEL DU DRÜCKEN KANNST…
Nun
versucht sich der junge Mann an den Laufbändern. Doch auch
hier hat er so seine Schwierigkeiten. So kommt es wie es kommen
muss und das Laufband wirft ihn von der Maschine, begleitet von
einem Aufschrei des Mannes…
ES
IST NICHT WICHTIG, WIE SCHNELL DU LAUFEN KANNST…
Vielleicht
macht er beim Seilspringen eine gute Figur? Der Anfang sieht
zumindest sehr vielversprechend aus… Bis der junge Mann
übermütig wird und andere Sprungtechniken ausprobieren
will. Dabei verheddert er sich sehr unglücklich im Seil und
stolpert aus dem Kamerabild, woraufhin ein unangenehmes Krachen
und Klirren zu hören ist…
ES
IST NICHT WICHTIG, DASS DU WEISST WAS DU TUST…
Unser
Freund ist vollkommen außer Atem und blickt auf seine
Sportuhr, die ihm zu seinem Entsetzen anzeigt, dass er erst seit
knapp 10 Minuten trainiert… was eine resignierende Mimik
unseres jungen Herren erzeugt…
ES
IST AUCH NICHT WICHTIG, WIE LANGE DU DURCHHALTEN KANNST…
Frustriert
lässt sich unser fitnessinteressierter Freund auf einen
Sessel plumpsen und holt seinen Proteinriegel hervor, von dem er
genüsslich einen Bissen nimmt. Der unvergleichliche
Geschmack, lässt ihn den Fitness-Frust erstmal vergessen.
Freundlich klopfen ihm plötzlich wildfremde Muskelmänner
anerkennend auf die Schulter und mit vor Erstaunen offenem Mund,
stellt er fest, dass die Damen im Raum ihm eindeutige Blicke
zuwerfen…
Kein
Wunder! Das ist ja schließlich auch nicht irgendein
Riegel…, sondern DAS Status-Symbol unter den
Fitness-Fanatikern!
DAS
EINZIGE WAS ZÄHLT IST, DASS DU DABEI AM ENDE TROTZDEM
EINFACH VERDAMMT GUT AUSSIEHST!
[Verbindung
wird hergestellt]
[Bitte
warten]
[Verbindung
wird hergestellt]
[Bitte
warten]
Geduldig tut
er, wie ihm von der Technik geheißen wird. Während
sein Tablet noch verbindet, richtet Mac Müll die Kamera aus,
bis sie seinen Kopf und Oberkörper einfängt. Er richtet
sich den Kragen, wischt sich einen Krümel aus dem Gesicht
und wartet dann, bis endlich eine Verbindung gefunden wurde.
„Gespräch beginnen“ steht dort, nur ein Tippen
trennt ihn noch vom Beginn der Interviews mit seinem
Gesprächspartner in einem anderen Land; doch Profi wie er
ist, dreht sich Müll zunächst in die Fernsehkamera und
moderiert fachgerecht und seriös wie einst Peter Falk das
folgende Segment an.
Mac Müll:
„In den letzten zwei Shows waren wir Zeugen eines
besonderen Formats. Zum ersten Mal seit der Gro Gock Star Search,
die nun schon viele Jahre auf dem Buckel hat, durfte die GFCW
Galaxie über das Schicksal von Wrestlern bestimmen. Danny
Rickson hatte seine #RicksonTeamChallenge ins Leben gerufen und
ihr, damit meine ich euch, hattet die Chance, den Sieger per
Voting zu küren. Schauen wir uns noch einmal das Ergebnis
an, welches schon vor einigen Tagen auf der offiziellen Website
bekanntgegeben wurde…“
Platz
3: 6 Wrestler mit gleicher Stimmenanzahl
Platz
2: Henry Phoenix Jr.
Platz
1: Garrison Gaeta
Mac Müll:
„Der Italiener Gaeta wird also in die GFCW zurückkehren
und ist der Auserwählte an Ricksons Seite. Nicht unbedingt
ein Zeitgenosse, der bislang für Kameradschaft bekannt war.
Doch das ist eben das Spannende an diesem Format – Rickson
wollte schließlich beweisen, es mit jedem aufnehmen zu
können. Deswegen rufen wir ihn doch mal an und schauen, was
er zur Wahl der GFCW Galaxie zu sagen hat.“
Ein Klick auf
„Gespräch beginnen“ und schon wandelt sich das
Bild auf dem Tablet. Wir sehen dort ein modern eingerichtetes
Wohnzimmer mit großer Couch. Auf dieser sitzt – oder
lümmelt sich besser gesagt – ein leger gekleideter
Danny Rickson. Der Engländer streicht sich die Haare aus dem
Gesicht, dann begrüßt er Müll wortlos, doch mit
einem nachlässigen Winken.
Mac Müll:
„Danny, das Voting ist erst einige Tage vorbei. Was ist das
Erste, was du gedacht hast, als du das Ergebnis gesehen hast.“
Danny
Rickson: „Ok.“
Mac Müll:
„Ok…?“
Danny
Rickson: „Ok.“
Mac Müll:
„Nicht mehr? Einfach nur Ok?“
Danny
Rickson: „Einfach nur ok.“
Von der
Mundfaulheit seines virtuellen Gegenübers doch etwas kalt
erwischt, sammelt sich Müll einen Moment, dann wendet er
sich wieder dem Gespräch zu.
Mac Müll:
„Warum nur okay?“
Danny
Rickson: „Du fragtest mich danach, was ich als ERSTES
dachte. In meinem Kopf haust nicht Oscar Wilde, der um jeden
Gedanken ein pfiffig formuliertes Bonmot strickt. Ich bin
Wrestler, habe in einer offenen Challenge einen Partner gesucht
und als es zu Ende war, dachte ich ‚Ok‘. Im Sinne von
‚Alles klar, dann ist es eben Gaeta geworden‘.“
Dankbar, dass
er nun zumindest mehr als einen Satz als Antwort erhalten hat,
will Müll nicht abreißen lassen, lehnt sich im besten
Talkshow-Stil nach vorn, um mit investigativer Finesse tiefer in
die Gedankenwelt des Interviewten zu bohren.
Mac Müll:
„Und dieses ‚Ok‘ hat eine bewertende
Komponente? Ein gutes Ok, ein schlechtes Ok? Oder ein Ok, weil
dir Gaeta so völlig egal ist?“
Danny
Rickson: „Ein ‚Ok‘ ganz ohne Bewertung.“
Mac Müll:
„Löst Garrison Gaeta bei dir so wenig aus? Hättest
du lieber wen anders an deiner Seite gehabt. Henry Phoenix Jr.
beispielsweise, der nur ganz knapp gescheitert ist? Oder Keek
Hathaway, eine Kultfigur der GFCW?“
Nun ist es an
Rickson, nach den passenden Worten zu suchen. Doch tut er es
nicht mit Unsicherheit, sondern mit zur Schau gestellter
Lässigkeit. Er lehnt sich auf dem Sofa zurück, streicht
sich sein Sweatshirt glatt und nimmt eine noch bequemere Position
ein.
Danny
Rickson: „Gaeta ist mir genauso egal oder wichtig wie jeder
andere Wrestler. Lass es mich erklären, Mac, bevor du
weitergräbst, ohne je zum Kern dieses ‚OKs‘ zu
kommen. Du hast doch sicherlich – wie jeder andere
Zuschauer – gesehen, wie ich diese Challenge angekündigt
habe. Die Grundaussage, die also das Fundament der ganzen Sache
ist, war doch, dass ich mit JEDEM Wrestler an meiner Seite Erfolg
haben kann. Weil ich nun mal, und ich kann mir diesen Spruch bald
auf ein Voiceboard packen, der beste Wrestler in der Geschichte
dieser Liga bin. Und wenn ich mit jedem Wrestler Erfolg haben
kann…und Erfolg haben WERDE, dann ist es völlig egal,
ob die Zuschauer Gaeta, den Pheasant Warrior, Braden Hero oder
Zacharias Zwengelmann wählen. Dieses Ok, was mir beim Sieg
von Gaeta durch den Kopf ging, war im Grunde eine Erkenntnis.“
Mac Müll:
„Welche Erkenntnis?“
Danny
Rickson: „Die Erkenntnis, dass dann eben Gaeta an meiner
Seite den Team-Titel gewinnen wird. Dass
ich mit ihm Pay-per-View-Main-Events bestreiten werde. Und
nun bald bei Finest Hour mein Debüt mit ihm feiere. Gaeta
ist dafür genauso gut oder schlecht geeignet wie jeder
andere, weil mein Plan schließlich ist, dass ich mit jedem
auskommen kann. Sonst hätte ich meinen Partner selbst
bestimmen können oder Robert nach einem halbwegs
talentierten Burschen aus dem Performance Center fragen können.“
Verständiges
Nicken von Müll. Langsam kommt er dahinter, dass die
Mundfaulheit seines Gegenübers anfangs nicht gelangweilt
oder despektierlich gemeint war, sondern lediglich Ausdruck jener
Selbstsicherheit, die Rickson schon zuletzt deutlich machte.
Mac Müll:
„Dann bist du dir also sicher, dass der Erfolg sich ganz
von selbst einstellen wird?“
Danny
Rickson: „Ich habe nie etwas für gegeben hingenommen,
Mac. Ja, ich bin der Beste, doch dafür habe ich gekämpft.
Im wahrsten Sinne des Sinnes und im Training. Wenn ich also sage,
dass ich zusammen mit Gaeta nun ein hervorragendes Team bilden
werde, dann geht das nicht auf Gottesgabe zurück, sondern
darauf, dass ich ihn fortan tagein, tagaus zum Training schleppen
werde, bis er nachts vom gleichen Ehrgeiz träumt wie ich.
Dann werden wir erfolgreich sein. Und ich bin davon überzeugt,
dass es so kommen wird.“
Mac Müll:
„Bislang steht der Name Gaeta nicht unbedingt für
Teamwork. Im Gegenteil, er hat bei seinem Bewerbungsvideo deinen
Namen kaum in den Mund genommen. Fast scheint es so, als seist du
nur Mittel zum Zweck, eine Fahrtkarte zurück in die Liga.
Hast du Bedenken, dass er nicht mit der gleichen Leidenschaft
dabei ist wie du?“
Einen Moment
ist Rickson stumm, atmet aus und scheint ernsthaft zu überlegen.
Danny
Rickson: „Als ich meinen 5-Punkte-Plan vorgestellt habe,
war die Option des Scheiterns nicht eingeplant und sie ist es bis
heute nicht. Ich will an der Seite Gaetas erfolgreich sein, weil
es das Publikum so bestimmt hat und ich werde erfolgreich sein,
weil ich das beste Komplettpaket bin. Also ist letztendlich egal,
wie groß seine Leidenschaft und sein Wille derzeit sind.
Ich sorge dafür, dass es bald ausreichend ist, damit er das
Werkzeug zu meiner Unsterblichkeit ist, dass ich mir von ihm
erhoffe zu sein.“
Gestisch
macht Rickson deutlich, dass diese Aussage nicht nur als
Ankündigung zu verstehen ist, sondern auch den Schlusspunkt
für dieses Interview darstellt. Das scheint Müll
ebenfalls so zu sehen. Er lehnt sich am Tablet vor, verabschiedet
sich nickend von Rickson und unterbricht dann die Verbindung.
Mac Müll:
„Starke Worte von Rickson, doch was werden wir wirklich
sehen? Wir wissen von beiden Wrestlern, dass sie Großes
vollbringen können. Doch scheinen sie auf zwei Seiten zu
stehen und zwischen ihnen eine Schlucht. Wir sind uns wohl einig,
dass dies allen Potenzials zum Trotz ein steiniger Werk werden
kann. Ich bin gespannt.“
Wir
sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn
Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren
unterstreicht das ganze Bild.
Dann
sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der
Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an –
und drückt ihn zu Boden.
Ein
weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine
Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht
durch.
Beim
nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an –
der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich:
Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht
durch und erzielt einen Touchdown.
Während
die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die
Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden.
Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach
vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit
seinen Händen den Kopf.
Plötzlich
zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir
plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt
Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST
THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille
auf der Nase, eine Tüte „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er
starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den
Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da.
Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte
Junge.
Dann
dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber.
Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen
die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst
entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er
ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte,
stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und
Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die
Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man
hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der
Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat
wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch
nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom
Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim
nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner
– und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen
Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim
dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der
kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand
der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht),
macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden,
schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn
Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der
Schiri pfeift.
Schnitt.
Man
sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und
hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir
sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte
JASON CRUTCHs
CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige
der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und
kaut JASON CRUTCHS
CRUTCHIPS.
Sprecher
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT“
CUT
Vor
zehn Tagen…
Timo
Schiller: „Zumindest fragen hättest du uns
können, weißte?“
Mit verschränkten
Armen steht der Dortmunder am Rande des GFCW Performance Centers,
sein linker Fuß wippt gleichermaßen nervös wie
genervt auf und ab. Sein finsterer Blick ist auf Robert Breads
gerichtet, seinen Coach, der sich mit Schiller und dessen
„Frenemy“ Aiden Rotari für ein paar Minuten aus
dem alltäglichen Gewirr zurück gezogen hat.
Im Hintergrund der
Szenerie kann man das eine oder andere inzwischen doch bekannte
Gesicht bei intensivem Training erkennen – sei es Findus
McMorlock oder SCARECROW, der unter größtem Widerstand
zumindest die Sonderzeichen aus seinem Namen entfernen ließ
um der GFCW-Homepage einen großen Gefallen zu tun.
Robert
Breads: „Das hätte ich. Ich hätte allerdings auch
nicht damit gerechnet dass du ein Problem damit hast trotz einer
Niederlage in deinem Debüt dein nächstes Match in einem
Main Event zu bestreiten. Gegen einen Champion.“
Timo
Schiller: „Ein Champion der mir gegenüber ganz und gar
nicht so wirkt als sollte ich gegen
ihn kämpfen.“
Robert
Breads: „Das hast du bei Aiden auch gedacht. Und guck’
mal wie das für dich ausgegangen ist.“
Aiden
Rotari: „Ich wollte doch wirklich nur helfen.“
Timo
Schiller: „Ja, schon klar. Du hast bloß den
offensichtlichsten Ansatzpunkt genommen der ganz klar da war und
das für deine Zwecke ausgenutzt.“
Aiden
Rotari: „Okay, wenn du meinst. Und Morbeus tut das nicht?“
Schweigen von Schiller.
Entnervt seufzt Breads, hebt die Arme über den Kopf und
streckt sich. Es wirkt so als wäre das alles nicht die erste
Diskussion die die drei zu dem Thema hatten.
Robert
Breads: „Es geht RayRay nicht um dich, Timo. Es geht um
mich.“
Timo
Schiller: „Klar geht es um dich. Es geht immer um dich,
check’ ich.“
Robert
Breads: „Du verstehst mich falsch. Es geht ihm
um mich. Du bist ihm völlig egal, glaub’ mir. Ich
meine…“
Mit dem Rücken
lehnt sich der Kanadier an eine Wand.
Robert
Breads: „…wie würdest du in diese ganze Fists
For Future Versagertruppe reinpassen? Würdest du dich mit
diesen Leuten wohl fühlen? Sei ehrlich zu dir selbst.“
Erneut ist Timo still.
Eine Menge Frustration hat sich bei ihm aufgebaut.
Robert
Breads: „Und wo wir gerade bei RayRay sind…“
Ein weiteres Mal muss
Breads seufzen. Morbeus bereitet ihm an jeglichem möglichen
Punkt Kopfzerbrechen. Alles was Robert tut hat mit ihm zu tun –
Schiller, Rotari und natürlich sein Match bei Finest Hour.
Robert
Breads: „Aiden, ich weiß, du hast einen neuen…
Freund gefunden.“
Kurzer, prüfender
Blick von Breads in Richtung Schiller. Dieser schnaubt bloß
und schaut in eine andere Richtung.
Robert
Breads: „Und dein neuer Freund Cornelius hat eine wie auch
immer geartete Partnerschaft mit RayRay und seinen Leuten am
Laufen, sehe ich das richtig?“
Rhetorische Frage,
selbstverständlich.
Robert
Breads: „Das wird keinerlei Einfluss auf unser gemeinsames
Match haben. Richtig?“
Aiden
Rotari: „Vertraust du mir etwa nicht?“
Robert
Breads: „Ich bin doch nicht wahnsinnig.“
Der Amerikaner
schmunzelt bloß bei dieser Bemerkung. In aufrichtigem und
entschlossenem Tonfall spricht er dann erneut.
Aiden
Rotari: „Ich kann das trennen, sei dir sicher. Ich werde
dieses Match, die größte Chance meiner bisherigen
Karriere, immerhin… das sollte man ja auch nicht
vergessen…“
Neckisch stößt
Rotari Schiller die Faust von der Seite gegen den Arm. Er wirft
dem Deutschen einen aufmunternden Blick zu.
Aiden
Rotari: „…was ich sagen möchte ist: Mach’
dir keine Gedanken. Dieses Match aufgrund entfernt statt
findender Ereignisse die diesen Kampf nicht wirklich beeinflussen
anders zu behandeln als ich es sonst tun würde wäre
hochgradig unprofessionell. Und genau das wollen wir ja
schließlich sein: Professionell. Profis. Das wird sicher
auch Cornelius verstehen.“
Ob das der Wahrheit
entspricht wird sich wohl noch zeigen müssen. Rotari wendet
sich indessen an seinen Mit-Rookie und Partner bei der Show.
Aiden
Rotari: „Was ist mir dir? Können wir auf dich zählen?“
Grummelnd tritt Schiller
einen Schritt näher an Breads und Rotari heran.
Timo
Schiller: „Wir klären das wie Profis. So wie Aiden
sagt.“
Mit funkelnden Augen
blickt er zu Breads.
Timo
Schiller: „Aber das ist kein Gefallen, den ich dir tue. Ich
mache das um den Fans eine gute Show zu bieten.“
Breads lächelt.
Robert
Breads: „Gut, dann weiß ich dass du dir Mühe
gibst. Sieh’ mal, im Gegensatz zu RayRay oder… ich
weiß nicht, irgendwelchen anderen Leuten…“
Beiläufig scheint
der Kanadier auf Rotari hinzuweisen.
Robert
Breads: „…habe ich nichts davon dich anzulügen.
Oder für irgendetwas zu missbrauchen. Ich will dir sogar
helfen, ganz ehrlich – auch nicht weil ich dir einen
Gefallen tun will oder was auch immer, sondern weil es mir hilft,
meinem Ruf, meinem Standing, meinem… was auch immer…
wenn du so beliebt wie möglich wirst. Das werden Leute mir
schließlich genauso ankreiden wie dir, egal ob ich 100%
oder 0% Verdienst an deinem Erfolg habe.
Deshalb
kannst du mir glauben, Timo. Ich mache das für dich, ja –
aber ich mache das für dich weil es auch für mich gut
ist. Niemand tut dir hier irgendwelche Gefallen aus purer
Nettigkeit, jeder hat immer irgendeinen Hintergedanken. Meinen
kennst du, und der kommt dir im Endeffekt nur zu Gute.
Will
ich diese drei Geeks schlagen? Absolut. Und sie werden schummeln
und alle möglichen Tricks probieren um diesen Sieg zu
erringen, Timo, glaub’ mir.“
Timo
Schiller: „Wenn sie nur gegen dich antreten würden,
Robert, aber ich bin schließlich auch…“
Robert
Breads: „Sei nicht so naiv.“
Timo
Schiller: „Sei nicht so pessimistisch.“
Robert
Breads: „Ich bin nicht pessimistisch. Ich bin erfahren. Und
erinnere dich bitte an dein Match mit Aiden. Nochmal. Mach nicht
den gleichen Fehler zwei Mal.“
Daraufhin will Schiller
offenbar erst etwas erwidern, fängt sich dann aber.
„Canada’s Own“ fährt fort.
Robert
Breads: „Ihr müsst auf alles vorbereitet sein. Eure
Augen immer offen haben, egal ob ihr gerade der legale Mann seid
oder nicht. Diese Leute können uns… sie können
euch nicht schlagen ohne zu betrügen. RayRay ist der
schwächste Intercontinental Champion seit… ich weiß
nicht…“
Aiden
Rotari: „Stryfe. Der war wirklich furchtbar schlecht. Ein
Witz.“
Robert
Breads: „Wenn du das sagst. Worauf ich hinaus will: Ich
will, dass wir dieses Match gewinnen. Klar und deutlich. Es gibt
keinen Rookie-Bonus, ich zeige keine Nachsicht mit euch. Wir
werden als gleichwertiges, faires…“
Ein kurzer Blick zu
Rotari, der nur mit den Schultern zuckt.
Robert
Breads: „…Team agieren. Wir werden die bestmögliche
Leistung abrufen und alles dafür tun den Fans in der Arena…“
Nun schaut Breads zu
Schiller.
Robert
Breads: „…zu zeigen dass wir schlicht das bessere
Team sind. Ohne jeden Zweifel. Ohne kontroverses Ende. Wir geben
ihnen einen Vorgeschmack auf das was passieren wird wenn –
und nichts falls - ich RayRay besiege. Auf das was passieren wird
wenn du…“
Mit dem Finger deutet
Robert auf Timo.
Robert
Breads: „…erst einmal fester Bestandteil der Shows
bist. Auf das was passieren wird wenn die neue Generation, eure
Generation, die GFCW erst einmal fest in ihrem Griff hat und in
ein goldenes Zeitalter führen wird. Doch bevor ich meinen
Platz räume muss ich die Sünden meiner Vergangenheit
wieder gut machen, muss ich der Liga selbst noch das letzte
Bisschen geben das ich im Tank habe und dem vernachlässigten
Titel das geben was er so lange schon so dringend nötig hat.
Einen
Champion der stolz auf diesen Gürtel ist. Der das nicht als
Durchlaufstation sieht. Als Zeitvertreib bis er zu Höherem
berufen ist. Für mich ist der Titel den ich halte der
höchste Titel der Liga, so behandle ich ihn und so will ich
auch dass er behandelt wird. Ich werde jedes Titelmatch als etwas
Besonderes betrachten, keine halbgaren Auswege suchen, nein, ich
werde Prestige zu der Historie dieses Titels hinzufügen wie
es noch nie zuvor geschehen ist damit wer auch immer mich beerben
mag mit dem Gewinn dieses Titels etwas Großes erreicht
haben wird.“
Breads blickt zwischen
seinen beiden Schülern hin und her. Dann grinst er.
Robert
Breads: „Bleibt nur die Frage wer von euch das irgendwann
einmal sein wird.“
Großes Comeback-Match des Jahres:
Maurice „The Conquerer“ vs.
„The Demon of Death“ Ricky Murk
Referee:
Jack Bobo
Ricky Murk steht bereits im
Ring.
Hammerfall
– Hammer High darf die Boxen hier in Stuttgart
beschallen und es ist klar, dass Maurice The Conquerer zum
Ring kommt. Mit seiner Wucht erscheint er auf der Stage und
wird von den wenig Abstand haltenden Fans – man könnte
meinen, alles sei wie früher – bejubelt….auch
mal was neues. Aber gut, hier haben die Fans wohl das
kleinere Übel, hehe, gewählt.
Maurice
stratzt zielgerichtet hindurch in Richtung Ring, biegt aber
auch noch kurz zum Kommentatorenpult ab, um dort Percy Addams
ein paar unverständliche Takte zu sagen, die jenen fast
innerhalb seines Sitzes verschwinden lassen. Ricky Murk lockt
den Riesen dagegen in den Ring…der Demon ist heiß
und würde hier wohl am liebsten kurzen Prozess mit dem
Youngster, der nicht einmal halb so alt ist wie er, machen.
Maurice
hat es dagegen nicht eilig und umrundet den Ring erst einmal
in Ruhe, ehe er den Apron entert und sich, wie immer über
das oberste Ringseil, in den Ring schwingt, als sei er gar
nicht fast zweihundert Kilogramm schwer. Dort lässt er
sich bereitwillig von Jack Bobo abchecken und wirft Ricky
Murk böse Blicke zu.
Es kann
losgehen….
DING
DING DING
Und so
startet es dann auch, das ‚Große Comeback Match
des Jahres‘.
Addams:
„Go Rocky, go!“
Sven:
„Ehm…Ricky, nicht?“
Addams:
„Sag ich doch!“
Im
Ring stehen sich Ricky Murk und Maurice gegenüber…und
gegenüberstehen ist hier wörtlich gemeint, denn der
Demon schaut nur knapp nach oben zum Milchbübisch
Grinsenden Mo, der selbstsicher genug wirkt, sich davon nicht
beeindrucken zu lassen. Jack Bobo hat sich ein schönes
Plätzchen zur Beobachtung gesucht, wo er nicht unter die
Räder kommt, wenn diese beiden Dampfwalzen erst einmal
loslegen. Und es kommt, wie es kommen muss…
Maurice
nimmt Anlauf.
Shoulderblock
gegen Murk!
Gestanden!
Murk
nimmt Anlauf!
Shoulderblock
gegen Mo!
Gestanden!
So
geht es eine Weile abwechselnd, bis der erfahrene Murk
einfach mal ausweicht und Mo ins gegenüberliegende Seil
watscheln lässt. Der federt zurück und wird nun aus
dem Gleichgewicht geshoulderblockt, während Percy Addams
nach einem Avocadoschnitzel langt. Das im Ring ist spannend
genug, zu vergessen, WAS man isst.
Murk
setzt sogleich mit einem Chokehold in der Ecke nach, der aber
nicht die Zustimmung von Jack Bobo findet, der tüchtig
mit ihm schimpft. Murk grunzt und wendet sich kurz Bobo zu,
was Maurice die Gelegenheit für einen kleinen, fiesen
Augenstecher und einige Kicks gegen den unteren Murk gibt. Es
wechseln sich Tritte und einige Schläge auf den oberen
Rücken ab. Die tun dem alten Mann auch etwas weh und als
es in die Seile geht, setzt Mo mit einer Art Chop nach.
Sekunden
später wandert der Demon von einer Ringseite auf die
nächste und wird das Opfer eines Side-Suplex, der
Maurice scheinbar gar keine Mühe bereitet, den Ring aber
in seinen Grundfesten erzittern lässt! Maurice ist
erstaunlich behende wieder auf den Beinen und befördert
auch den Demon auf die langen Stempel, auf dessen Stirn sich
die ersten Schweißtropfen abzeichnen – er wird
halt nicht jünger! Es folgt eine Art Bodyslam, der
allerdings vollkommen misslingt, weil Mo Murks Gewicht wohl
etwas unterschätzt…nun denn, die Show muss
weitergehen und so richtet Mo den Riesen ein zweites mal auf.
Doch diesmal kann Murk kontern! Schläge gegen Brust und
Gesicht des Riesenbabys, das daraufhin zurückweicht. In
der Ringecke reckt Murk den Stiefel so hoch er kann, doch
wieder ist Jack Bobo zur Stelle….
….die
nächsten Minuten plätschert das Match eher vor sich
hin….das bemerkenswerteste ist noch ein Side Suplex
von Murk gegen Maurice für zwei…..doch dann
passiert es….
Addams:
„Er bringt ihn ja fast um!“
Warum
ist Percy Addams so aufgebracht? Nun….Maurice der
Eroberer hat den „Rückkehrer des Jahres“ in
einem Chokehold und würgt dem da so richtig die Luft ab.
Murk hat schon ein Knallrotes Gumm- äh Gesicht und
Maurice scheint keine Anstalten zu machen, loszulassen.
Da!
Steve Steel rennt zum Ring und der Bronzed Adonis scheint die
Lösung zu haben, auch wenn er gar nicht richtig zu
wissen scheint, wie ihm geschieht….irgendwie wollte er
da wo er nun ist – Ringside – ja gar nicht
sein…Steve trieft förmlich vor Babyöl und
das macht Maurice rasend, auch wenn der sich bemüht,
seinen Hold gegen Murk durchzubringen! Doch er begeht einen
Fehler! Maurice, in seiner Denkfähigkeit nun einmal kein
Alex Ricks, lässt mit einer Hand kurz los, um Steve
Steel mit DEM ABGENAGTESTEN FINGER DER GFCW-GESCHICHTE zu
drohen! Steve zuckt kurz erschrocken zusammen….aber
nicht etwa, weil Maurice ihn bedroht hat, oh nein! Sondern
weil Ricky Murk mit seinen hundertachtzig Jahren es schafft,
den Maurice von sich zu werfen – über das
Ringseil! Maurice torkelt hinaus und kommt auf dem
Hallenboden zu liegen, wo Steve Steel gleich zehn Längen
Abstand nimmt, damit die Chance auf den Sieg hier wenigstens
lebt!
Der
Demon of Death klettert hinterher und das natürlich über
das oberste Ringseil, während Jack Bobo Maurice schon
bis sieben angezählt hat. Der hat sich immernoch kaum
nennenswert bewegt. Murk rutscht allerdings nun vom Apron
aus….und landet mit schmerzverzerrtem Gesicht und
einem Schrei, den man mindestens bis nach Mannheim gehört
hat, auf dem Hosenboden! Percy Addams schreit sich am
Kommentatorenpult auch etwas zurecht und ist auch ohne
Mikrofon gut zu hören. Besorgt reckt er eine Banane in
Richtung Steve Steel, der erst im zehnten Anlauf versteht,
was Addams von ihm will. Also sammelt er die Banane ein und
will sie dem Demon bringen, um den zu stärken….doch
für den Demon wäre ein Doc oder Riechsalz gerade
die bessere Wahl! So dauert das seine Zeit und schließlich
bildet sich ein Schatten über Steve Steel….
MAURICE
IST SAUER!
Ganz
offensichtlich ist er das, während Jack Bobo inzwischen
fast aufgegeben hat, zu zählen. Nicht schon wieder ein
Count-Out! Maurice will sich Steve Steel packen, glitscht
aber – natürlich – ab und Steve Steel jumpt
in den Ring. Maurice will hinterher…..der Demon of
Death klettert mittlerweile auch wieder auf den Apron –
und steht Steve Steel bei seiner Flucht im Weg! Der erwischt
den Demon genau in dem Moment, als sich entscheidet, ob er IN
oder AUS dem Ring klettert…Murk hängt halb drin
und Maurice kann gerade noch abbremsen, während Steve
Steel vor lauter Babyöl aus dem Ring glitscht! Maurice
nutzt die Hilflosigkeit Murks gnadenlos aus…
Addams:
„NEIN! DAS DARF ER NICHT! ER….“
Interessiert
Maurice nicht. Der setzt zum Rauf-Runter an…..und
zieht durch!
Jack Bobo
ist unten!
1
2
3!
Sieger
via Pinfall: MAURICE THE CONQUERER!
Sven:
„Addams ist sofort zu Murk geeilt um zu sehen, was los
ist…“
Pete:
„Der Demon sieht ziemlich mitgenommen aus. Jetzt wäre
Riechsalz vielleicht eine Option….“
Sven:
„Das Match hat auf jeden Fall einen Sieger, das ist ja
auch mal was wert!“
Eine
Kamerafahrt über den nächtlichen Spessart zeigt uns,
dass ein Gewitter tobt. Blitze zucken am Horizont, die Bäumen
biegen sich im Sturm. Ein Schnitt zeigt uns das alt ehrwürdige
Gemäuer der Anstalt in Besitz des von Greifenstein. Ein
erneuter Cut zeigt uns das Innere. Die etwas heruntergekommenen
Gänge, die maroden Wände, das flackernde Licht. Dennoch
schlendert hier und dort ein Pfleger durchs Bild, verschwindet im
düster wabernden Dunkel der Gänge. Der Regen peitscht
gegen die alten Fenster. In unstetem Rhythmus schlägt der
lädierte Laden gegen eines davon. Für zwei Sekunden
fällt der Strom aus, geht aber sofort wieder an.
Eine
neuerliche Kamerafahrt führt uns einen Gang entlang. Aus den
Türen links und rechts dringt teilweise jämmerliches
Gewimmer. Ein markerschütternder Schrei zerfetzt die
Geräuschkulisse. Jemand lacht gespenstisch, ja, irre. Ein
Blitz zuckt und verwandelt den Gang in tageslichtähnliche
Zustände.
Ein
weicher Szenenwechsel zeigt uns eine Tür. Und wir kennen
diese Tür. Sie führt direkt in Bartholomäus‘
Gemächer. Der Donner grollt, als die Kamera immer näher
an die Tür heranzoomt und dann „durch sie hindurch zu
gehen scheint“. Und nun sind wir im Inneren des von
Dutzenden und Aberdutzenden Kerzen erleuchteten Raum…
Bartholomäus‘
Zuhause…
Und
dort hinten in der Ecke…ein Schatten, so groß wie
ein Haus, kauert auf einem Stuhl, sitzend vor einem Schreibtisch.
Das flackernde Kerzenlicht bietet düsteres Ambiente, lässt
uns aber sehen, was Bartholomäus dort tut. Er sitzt an
seinem Schreibtisch. Wie ein Kleinkind summend lässt er sich
vom Kameramann nicht ablenken. Er zeichnet ein Bild mit
Wassermalfarben. Der Malkasten ist geöffnet. Ein bizarres
Bild, das uns hier dargeboten wird. Denn man traut dem
208-cm-Hünen nicht zu, dass er hier sitzt, im Kerzenschein
an seinem alten Schreibtisch, und mit dem Malkasten Bilder malt.
Doch als wir uns umsehen, sehen wir erstmals, dass auch
zahlreiche Bilder bereits am Boden liegen. An den Wänden
hängen. Das ganze Drumherum wirkt wie ein Kinderzimmer eines
7- oder 8-jährigen… Und während Bartholomäus
eine uns (noch?) unbekannte Melodie summt, zuckt ein weiteres Mal
ein Blitz am Himmel und erhellt das Zimmer. Und der krachende
Donner, der folgt, unterstreicht mit einem Mal das Auftauchen von
Rufus von Greifenstein, der abseits des Schreibtisches in seinem
Rollstuhl sitzt und seinen (Zieh-)Sohn zufrieden beobachtet.
Rufus
von Greifenstein: „Seht nur, wie friedlich mein
Bartholomäus dort sitzt und einer seiner
Lieblingsbeschäftigungen nachgeht. Doch leider, leider ist
es nicht das, was ihn vollends erfüllt. Oh nein. Denn sehen
Sie, verehrtes Publikum, mein Bartholomäus kann nur auf eine
Art und Weise zufriedengestellt werden: und das ist, wenn er mit
seinen ‚Freunden in der GFCW spielt‘.“
Bartholomäus
summt fröhlich weiter. Die Kamera zeigt uns nun, dass
Bartholomäus ganz eindeutig Daniel und Phoenix C. Miller
gemalt hat. Nicht nur einmal, sondern auf bestimmt einem Dutzend
weiterer Blätter nochmal. Es ist keine große Kunst,
die wir hier sehen. Vielmehr ähneln die gemalten Figuren
denjenigen, wie ein 10jähriger sie evtl. malen würde.
Doch anhand der Ringkleidung kann jeder GFCW-Fan klar darauf
schließen, dass es sich um Phoenix C. Miller und Daniel
handelt.
Rufus
von Greifenstein: „Es hätte zahlreiche Möglichkeiten
gegeben, Phoenix Miller. Wir hatten doch unsere Streitigkeiten
längst beigelegt. Du hast doch bei Title Night erkennen
können, dass du meinem Bartholomäus klar unterlegen
bist. Und wir hatten uns alle versöhnt. Es hätte alles
so einfach sein können. Doch nun sieh uns an. Sieh an, was
du angerichtet hast. Du hast meinen Bartholomäus mit SEINER
‚Maria‘ geschlagen. Du weißt nicht, weißt
nicht im Geringsten, was er mit DIESER ‚Maria‘
assoziiert. Du hast nicht die geringste Ahnung, Phoenix Miller.
Niemand fasst DIESE ‚Maria‘ an. Du kannst es nicht
ahnen, nicht wahr? Und ich könnte dir vergeben. Ja, das
könnte ich. Nur: Bartholomäus – er kann es nicht!
Du hast wieder angefangen, Phoenix, ob beabsichtigt oder nicht.
Und du wirst nun die Konsequenzen tragen.“
Bartholomäus
summt beruhigt sein Lied, taucht den Pinsel wieder in den
Wasserbecher ein, tränkt ihn dann genüsslich in brauner
Farbe und setzt seinen Zeitvertreib fort, malt an einem weiteren
Daniel weiter, während die Kamera weiterschwenkt und uns
„Maria“ nun leibhaftig zeigt. Der
stacheldrahtumwickelte Stuhl, der am Schreibtisch lehnt.
Griffbereit für die abnormal großen Pranken des
Bartholomäus.
Rufus
von Greifenstein: „Und du Daniel, bist ebenso im Fadenkreuz
gelandet. All diese Angelegenheit hat sich in eine
Dreierkonstellation entwickelt, und ich kann selbst gar nicht
sagen, wieso es dazu kommen konnte. Du warst im Weg, als
Bartholomäus sich dem neuen Ziel, dem
Intercontinental-Championtitel, zuwenden wollte. Und dass wir
ausgerechnet gegen dich verloren haben zehrt an den Nerven meines
Bartholomäus. Du kannst das nicht verstehen. Niemand kann
das. Und dann…“
Während
ein Blitz das Zimmer erhellt sehen wir, dass sich von
Greifensteins Mundwinkel angewidert verzerren.
Rufus
von Greifenstein: „…rennst du ebenfalls mit einem
STUHL herum, den du ‚Amy‘ nennst. Du…DU
VERSTEHST DAS ALLES NICHT! IHR versteht das alles nicht. Versteht
Bartholomäus nicht! Und nein, ihr werdet es auch nie
verstehen. Nur ich…nur ich verstehe ihn. Nicht wahr,
Bartholomäus?“
Er
lächelt, wie nur ein Vater voller Zufriedenheit beim bloßen
Gedanken an seinen Sohn lächeln würde. Doch
Bartholomäus antwortet nicht. Stattdessen bewegt sich der
Berg von einem Schatten. Und fast schon andächtig hebt er
alle Bilder auf, die er in den letzten Minuten gemalt hat. Unter
der schwarz-braunen Ledermaske hervor ist ein widerwärtiges
Grinsen auszumachen. Mit seinen mächtigen Pranken
durchblättert der „Hüne aus der Heilanstalt“
die Bilder.
Rufus
von Greifenstein: „All die Pracht, seht sie euch an!
Erschaffen mit seinen eigenen Händen! Wie wundervoll!“
Er
reißt die Arme nach oben.
Rufus
von Greifenstein: „Seht es euch an!“
Ein
Blitz erhellt das Zimmer! Und Bartholomäus beginnt zu
Lachen. Es ist ein…verzerrtes Lachen, kehlig. Grässlich!
Dann zittern die Hände. Bartholomäus hebt die Hände
nach oben, lacht, die gemalten Blätter in seinen Händen
knittern langsam, aber sicher.
Rufus
von Greifenstein: „Phoenix C. Miller! Daniel! In SEINEN
Händen! Ihr beide, ihr alle, IN SEINEN HÄNDEN! WIE
WUNDERVOLL! WIE ABSOLUT WUNDERVOLL!!!!“
HAHAHAHAHAHAHAHAHA
Und
dann verformt sich das Lachen in Bartholomäus‘ Gesicht
in eine grässliche Fratze. Das Antlitz des Bösen
schlechthin hinter einer Maske verborgen. Er schlägt die
Bilder auf den Schreibtisch, nimmt einen Pinsel, tunkt ihn in
rote Farbe. Und jeden Daniel, jeden Phoenix C. Miller, übermalt
er mit knallendem Rot.
Rufus
von Greifenstein: „Das ist es, seht ihr? Das ist es! So
werdet ihr enden! Beide! Und du, Daniel, bist als erstes dran! In
zwei Wochen, Daniel, in zwei Wochen! Dann aber endgültig!
‚Maria‘ – ‚Amy‘…es darf nur
eine geben. Verstehst du das nicht? VERSTEHST DU DAS DENN NICHT?
HAR HAR! Bartholomäus – er versteht es! Und NUR er…“
Bartholomäus
stößt tierische Laute aus, denn voller Inbrunst
überkleckst er ein Bild nach dem anderen mit blutroter
Farbe, so, dass die Gesichter von PCM und Daniel nicht mehr
sichtbar sind. Dann fällt sein Blick auf einen Stuhl, den er
auf einem Bild an die Seite von Daniel gemalt hat. Er hält
inne, hält das Bild hoch, fixiert den Stuhl. „Amy“…
Rufus
von Greifenstein: „In zwei Wochen, Daniel, wird es vorbei
sein! Mit ‚Amy‘. Dann existiert nur noch ‚Maria‘.
Und wieso?“
Dann
schreit Bartholomäus laut auf. Wutschnaubend. Und er
zerfetzt das Bild mit dem Stuhl. Zerfetzt noch ein Bild. Und noch
eins. Zerfetzt alle Bilder.
Rufus
von Greifenstein: „Wer weiß das schon? So, wie er
euch hier gerade vernichtet hat, Phoenix und Daniel, so wird er
dich, Daniel, und ‚Amy‘ in zwei Wochen bei War
Evening vernichten! Ich weiß es! Denn ich habe es
festmachen lassen!
Daniel
vs Bartholomäus – in einem ‚Amy und Maria on a
Pole‘-Match!
Und
eine wird zerstört werden!
Ein
weiterer Blitz zuckt – und noch einer – und noch
einer! Der Donner grollt, während das „Geschöpf
aus dem Spessart“ wie ein Berserker in seinem Zimmer wütet.
Die grässlichen, tierischen Laute und das abscheuliche
Lachen Rufus von Greifensteins begleiten uns noch länger.
Viel länger, als wir den Weg zurückgehen, den wir
gekommen sind. Zur Tür hinaus…die heruntergekommenen
Gänge entlang, begleitet von dem Wimmern und Schreien der
anderen Insassen. Zurück zum Gang mit dem klappernden
Fenster, hinaus in die dunkle, stürmische und regnerische
Nacht…zurück, weg von hier. Weg von der Heilanstalt
in den dunklen Wäldern im Spessart…
Die
Kamera zeigt die Reporterin Tammy, diese befindet sich auf dem
Parking Lot der Porsche Arena und steht vor einer Art Camper.
Doch der Camper ist nicht irgendein Camper….
Es
ist der e-home der Firma Dethleffs. Die Revolution des
Wohnmobils! Der Vorreiter des Elektro-Campings. Immerhin reicht
eine Akku-Ladung schon für eine Fahrt von bis zu 200
Kilometern aus.
Tammy:
„Ich stehe nun hier vor der Türe des Campers, dem
niemand geringerem als dem aktuellen GFCW Intercontinental
Champion gehört. Und er wird….
Plötzlich
geht auch schon die Türe des Campers auf und ein grinsender
Raymond „Morbeus“ Douglas strahlt in die Kamera
hinein.
Morbeus:
„Tammy, da seid ihr ja schon. Kommt doch rein in unser
wunderbaren Foundation-Express!“
Tammy
und der Kameramann steigen in den E-Camper ein.
Auf
der einen Seite der weißen Ledersofas sitzen bereits die
beiden Urban Ultras Berlin, Slay und Max. Morbeus setzt sich zu
den beiden, Tammy nimmt auf der anderen Seite Platz. Auf dem
Tisch liegt funkelnd der GFCW Intercontinental Champion-Title.
Tammy:
„Ray, sie überraschen uns immer wieder. Was für
ein Gefährt hat die Foundation denn nun schon wiedergekauft?
Ich dachte“
Morbeus:
„Tammy, das ist die Zukunft des Wohnmobils. Ein wichtiger
Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende! Doch fangen wir erst
einmal mit dem drängendsten Thema an – dem Antrieb. Im
Iveco Daily Electric Chassis des e.home. besorgt ein Dreiphasen
Drehstrommotor mit 80 kW Leistung und Wasserkühlung die
Fortbewegung. Dieser Elektromotor wird von mehreren 400 V
Batterien betrieben, die sich bis zu 1.500-mal aufladen lassen.
So schafft der e.home rund 250.000 Kilometer bis zum ersten
Batterien-Wechsel – ideal für unsere GFCW-Tourneen.
Slay:
„Die Aufladung dauert allerdings….
Morbeus:
„Sicher ist der Wagen noch nicht perfekt, aber es wird ja!
Das e.home hilft uns auf jeden Fall unsere Gemeinschaft zu
stärken und als Einheit in jedem GFCW-Standort aufzutreten.“
Max:
„Wo ist eigentlich Carola abgeblieben? Sie sollte doch für
das Interview auch hier sein und Produkte announcen…“
Slay:
„Keine Ahnung, das ist schon etwas merkwürdig…“
Tammy:
„Heute Abend trifft die FFFF auf Robert Breads und die
beiden Nachwuchsstars Timo Schiller und Aiden Rotari in einem
6-Men Tag Team Match!“
Slay:
MAIN EVENT TIME, BABY?!“
Morbeus:
„Nachwuchsstars? Tammy, ich bitte dich. Timo Schiller ist
ein großes Talent, aber er braucht noch Zeit. Rotari ist
ein Selbstdarsteller der sich wie ein Parasit in diese Liga
zeckt. Jetzt will er sogar noch den Bodyguard für Cornelius
spielen, das scheint ja alles nicht sonderlich seriös, wenn
sie mich fragen. Aber er passt gut zu Robert Breads, der sich nun
wie ein neuer Samariter aufspielt. Fair will er spielen, fair
will er gewinnen. Er ist und bleibt ein Komödiant.“
Tammy:
„In den letzten Wochen haben wie sie auch im Performance
Center gesehen. Wollen sie Timo Schiller etwa Robert Breads
abwerben? Es gab da schließlich eindeutige Aufnahmen…“
Morbeus:
„Tammy, bitte. Ich gebe gerne Hinweise und Tipps an
talentierte Wrestler weiter. Schiller ist einer davon. Meines
Erachtens ist er aber leider nicht in einer optimalen Position.
Er braucht einen ernsthaften Förderer. Das habe ich ihm dann
auch nochmal gesagt….nicht mehr und nicht weniger. Die
Foundation ist aktuell sehr gut aufgestellt.“
Max:
„Die Urban Ultras Berlin freuen sich den zwei Buben eine
richtige Lehrstunde zu erteilen. Schließlich brauchen wir
mal neu Gegner. Wir sind hungrig!“
Tammy:
„Wieso neue Gegner? Beermachine wird vermut….
Slay:
„Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Tammy. Beermachine?
Die albernen Punks haben wir zerstört. Beide sind kaputt,
kampfunfähig. Das war das mindeste was wir tun konnten, um
den Diebstahl an unseren Rädern und die weiteren
Peinlichkeiten der beiden zu rächen!“
Max:
„Wir haben uns gegen die beiden durchgesetzt. Ende der
Geschichte. Jetzt widmen wir uns wieder den wichtigeren Themen
und da steht bei uns natürlich im Fokus, dass Ray sich gegen
Robert Breads und seine Würstchen durchsetzt. Er kann sich
auf uns verlassen. Wir holen heute den Sieg.“
Tammy:
„Ray, sie werden dann bei Finest Hour ihren Titel gegen
Robert Breads verteidigen. Wird der heutige Abend ein
Vorgeschmack auf das was dann noch kommt?“
Morbeus:
„Erst einmal wird es ein Vorgeschmack für Robert
Breads werden. Denn die Foundation kann nur ein Vorbild im Sinne
von „Best Practice“ für ihn sein. Wir sind
annähernd gleich alt, aber hier sitzen schon zwei etablierte
Stars. Breads steht da noch ganz am Anfang seiner
Mentoren-Entwicklung und das wird man im Ring natürlich
sehen.“
Tammy:
„Das mag sein, allerdings ist er Hall of Famer und noch
immer in Form. Jetzt haben Sie heute Unterstützung durch die
UUB, aber sie müssen ihm in 4 Wochen auch allein im Ring
begegnen? Haben sie Respekt vor der Aufgabe?“
Morbeus:
„Immer diese Glorifizierungen. Robert Breads hier, Robert
Breads da. Der Mann war zu einer Zeit hier auf dem Thron, da war
das Niveau der Wrestler nicht ansatzweise so hoch wie jetzt. Und
jetzt kommen andere Legenden auch noch zurück – wie
Danny Rickson. Diese Leute verkennen, dass sich das Wrestling
verändert und dynamischer geworden ist. Ihre glorifizierten
Zeiten Anfang des letzten Jahrzehnts sind heute nichts mehr wert.
Diese Leute sind alt geworden und dennoch gieren sie nach Titeln.
Das werden wir verhindern. Ob im Tag Team oder mein wunderbarer
Intercontinental Title. Hall of Famer gehören in die
Mottenkiste!“
Morbeus
ist seine Kampfeslust nun spürbar anzumerken.
Morbeus:
„Heute ABEND, ROBERT BREADS. Endlich treffen wir uns im
Ring. Endlich lernst du mich und meine Jungs kennen!
Nun
schaut Ray Douglas auf seine Uhr und dann die UUB an.
Morbeus:
„Slay, Max. Wo ist Carola? Sie ist zu diesem Termin nicht
erschienen. Geht sie bitte suchen.“
Tammy:
„Die FFFF also auf der Suche nach Carola. Wir geben wieder
zurück an Pete und Sven.“
VIDEO
ENDE
Sven:
„Ein schöner Camper den die FFFF dahaben. Damit
tuckern die Ökos also nun durch die Lande, knuffig.“
Pete:
„Später im Main Event treffen sie also auf Breads,
Rotari und Schiller. Und bis dahin ist hoffentlich wieder Carola
Birkenstock aufgetaucht.“
Wo
ein Backstagebereich zu finden ist, ist meist auch Mac Müll
nicht weit. Und in letzter Zeit wird er oft um das Modell „Mean
Daniel“ ergänzt, das offenbar auch den Weg in die
Porsche-Arena in Stuttgart gefunden hat. So wie jetzt. Der
elegant gekleidete Mac Müll…und Mean Daniel, den wir
ja heute schon auf einem von Bartholomäus‘ schrecklich
schönen Bildern gesehen haben, wie sie ein fünfjähriger
nicht schöner malen könnte.
Mac
Müll: „Bei mir steht Mean Daniel, der erst so richtig
mean ist, seit Bartholomäus angefangen hat, ihn zu
zeichnen…oder?“
(Mean)
Daniel scheint über die Ansprache jetzt nicht ganz so
begeistert und rümpft die Nase ein wenig. Aber Unrecht hat
der Mac ja nun auch wieder nicht. Trotzdem wirkt Daniel eher
genervt.
Mean Daniel: „Manchmal möchte
ich dich für deine dummen Sprüche ins Nirvana kloppen,
Mac. Bartholomäus kann nicht zeichnen, er kann nicht
wrestlen…ja, nicht mal reden kann er! Also kann er:
Nichts. Und trotzdem…“
Mac
Müll: „….wirst Du bei War Evening gegen ihn
antreten. Oder ist das mehr Stuhl vs Stuhl?“
Mean
Daniel: „Also Mac…ich möchte hier nicht über
meinen Stuhl sprechen, ja? Über Amy kann man sicher
sprechen, wobei es sie weitaus länger gibt als dieses
Dingsda….Maria oder wie er dieses Stacheldrahtgeflecht
nennt. Ich kann das nicht ernst nehmen….was dieses Ding
angeht. Aber er hat Amy beleidigt!“
Mac
schaut ein wenig irritiert, doch die Reaktion ist ja im Endeffekt
genau das, was er erwartet hat. Daniel sprüht vor Ehrgeiz,
das geht aus den Worten kaum hervor.
Mac
Müll: „Dass Amy dir schon länger wichtig ist,
wusste die GFCW war. Wo hast du sie die ganze Zeit
gelassen?“ Mean Daniel:
„Es ist gar nicht immer so leicht, einen Platz für
einen Stuhl wie sie zu finden, Mac. In ihrer Vollkommenheit
braucht sie einen Platz, an dem die Aura ihrer selbst voll und
ganz zum Tragen kommt. Und bei War Evening in zwei Wochen, wird
sie noch einmal ihre Absolute Wichtigkeit und Wucht entfalten
können, wie sie nur AMY entfalten kann. Sorry, aber da muss
Maria einpacken.“
Man
merkt Mac an, dass er durchaus irritiert ist – andererseits
hat er in vielen Jahren GFCW ja auch schon einiges erlebt. Obs
nun Tote, Lebende, Untote oder andere Dinge waren….soll
hier ja auch Leute geben, die sich mit Essen bewerfen….warum
soll man sich also nicht um Stühle kloppen?
Mean
Daniel: „Hör zu, Mac. Amy hat sich ihr reizendes Wesen
bewahrt. Trotz allem, was passiert ist, ist sie dennoch immer ein
Stuhl geblieben, der einem nötigenfalls Halt geben kann. Das
sehe ich bei Maria nicht….da holt man sich ja Schrammen am
Po!“
Da
klingt Daniel gar etwas empört – und hat Macs Frage
gleich von vornherein abgewürgt. Der muss sich nun eine neue
ausdenken, was etwas dauert. Aber er schafft es.
Mac
Müll: „Was wird passieren, wenn einer von euch bei War
Evening gewinnt?“
Daniel
schüttelt jetzt den Kopf, als wolle er böse Geister
verscheuchen. Die Antwort auf Mäkkes‘ Frage kann das
ja noch nicht sein. Ist sie auch nicht.
Mean
Daniel: „Weißt Du Mac….das ist noch lange
nicht vorbei. Es ist nicht jetzt vorbei, es ist morgen nicht
vorbei…und wer weiß, ob es bei War Evening vorbei
ist. Es gibt da diese große Unbekannte…ich denke du
weißt, wen oder was ich meine. Und von daher wage ich mich,
jetzt schon den Weltfrieden auszurufen. Aber wir sind dem Ganzen
zumindest einen Schritt nähergekommen. Doch vor dem Frieden
steht bekanntlich die Eskalation. Und ich werde es tun.
Eskalieren. Und meinen Vater danach rächen. Das ist nicht
vorbei, Mac….es ist nicht vorbei…“
Die
letzten Worte hat Daniel förmlich in sich hineingemurmelt
und schleicht an Mac vorbei weiter durch die Halle. Hoffentlich
findet er auch den Weg den er sucht, denn ein wenig verwirrt hat
der Legendensohn in diesen Momenten doch gewirkt….
Timo
Schiller: „Hast du kurz Zeit, Bruder?“
Wir befinden uns
an einem der Orte im Backstage-Bereich der GFCW die von allen
Mitarbeitern – ob nun Wrestler, Kamera-Männer oder
Offzielle – am regelmäßigsten frequentiert
werden: Dem Catering. Dort hat sich der „Dortmunder Jung“
Timo Schiller eingefunden, die Hände in den Taschen und mit
einem leicht nervösen Ausdruck auf dem Gesicht.
Ein Ausdruck,
der Thomas Camden bisher anscheinend fremd ist. Ihn gibt es
eigentlich nur in der entspannten Version, es sei denn, er
begegnet gerade The End. So steht er hier an die Wand gelehnt,
kaut eher minder begeistert auf einem von Lionel Janneks Riegeln
und wirkt etwas überrascht, als er von der Seite
angesprochen wird.
Thomas:
„Oh, hi…freilich, kommt eh ganz gelegen. Sonst ist
ja anscheinend jeder hier beschäftigt. Was gibt’s?“
Timo
Schiller: „Nunja, ich suche… wie soll ich sagen…“
Mit sichtlichem
Unbehagen im Blick kratzt er sich am Kopf.
Timo
Schiller: „…einen Ratschlag, wenn du so willst.“
Thomas:
„Da fragst du MICH?“
Amüsiert
schaut der Amerikaner zum Jungspund aus dem Performance Center,
vergisst bei dem Kommentar glatt vom Energybar abzubeißen
und hält ihn nur in Mundhöhe, während er kurz
auflacht und Schiller anschaut. Er schüttelt den Kopf, zuckt
mit den Schultern.
Thomas:
„Also ich bin ja vielleicht älter als du, aber mehr
Erfahrung hier in der Liga? Da hört’s auf. Ich meine,
genau deswegen habe ich ja auch das Schwein, dass Alex an meiner
Seite ist und ich ihn fragen kann, wenn ich irgendwelche Probleme
habe. Tjoa und du hast doch auch einen Mentor.“
Timo
Schiller: „Genau da liegt das Problem.“
Camdens Lächeln
verschwindet sofort. Der Rookie aus dem Performance Center
druckst sichtlich herum.
Timo
Schiller: „Ich bin mir nicht unbedingt sicher welche
Interessen für meinen… Mentor… gerade
besonders im Vordergrund stehen, weißte? Also ich glaube
nicht dass er irgendetwas sabotiert oder ein Problem mit mir hat
oder sonstiges, ich meine, was hätte er davon, nur…
naja, es gibt eben Leute die passen zusammen und manche Leute
passen nicht so ganz zusammen. Der richtige Führungsstil für
den Einen kann für den Anderen komplett falsch sein und ich
weiß nicht ob die Robert Breads’sche „School of
Thought“ für mich genauso funktioniert wie sie das für
Aiden tut.“
Fragend und fast
schon ein wenig hoffnungsvoll wendet sich Schiller direkt an
Camden.
Timo
Schiller: „Hast du dir solche Fragen noch nie gestellt? Ob
das wirklich alles so richtig ist wie es zwischen Ricks und dir
verläuft?“
In anderen
Zeiten würde Camden Schiller jetzt vielleicht eine Hand auf
die Schulter gelegt, jetzt schmunzelt er nur leicht, reibt sich
mit einem Wisch das Kinn und reibt sich dann mit einem Finger
kurz unter der Nase, während er nach links oben ins Nichts
schaut.
Thomas:
„Najaaa…“
Dann der Blick
wieder zu Timo. Mit einem Augenzwinkern.
Thomas:
„So ganz harmonisch läuft’s bei Alex und mir ja
auch nicht, oder?“
Er winkt ab,
zuckt mit den Schultern. Mittlerweile ist der Riegel gänzlich
genascht, also können beide Hände wieder in ihre
gewohnten Hosentaschen.
Thomas:
„Timo, ich schätze mal, ich werde mit Ricks bei quasi
jeder Begegnung nie so ganz einig werden. Also komm schon…ich
glaube, er ist jetzt nicht gerade der Typ Mensch, der unbedingt
ein Sympathiebolzen für jeden sein will. Aber mir kann’s
wurscht sein. Ich bin bei ihm um zu lernen und ich möchte
meinen…viel bessere Ansprechpartner als die beiden werden
du und ich nicht finden.“
Schiller zieht
eine Grimasse die zu sagen scheint „Das hatte ich
befürchtet“.
Timo
Schiller: „Kann ich trotzdem um einen Rat bitten? Das Ding
ist halt… ich fühle mich momentan echt gestresst,
richtig mies, und du bist relativ… entspannt, hab’
ich den Eindruck. Du bist als Einziger in so einer ähnlichen
Lage wie ich, die ganze Mentor-Nummer… Aiden zu fragen
macht halt nicht viel Sinn und dieser Desmond Briggs… ich
weiß nicht, nach diesen krassen Videos über seinen
Coach wirkt der für mich auch etwas außen vor. Du
wirkst halt relativ vernünftig, checkste?“
Der Dortmunder
nimmt die Hände aus den Taschen und reibt sie abwesend
gegeneinander.
Timo
Schiller: „Was würdest du in so einer Situation machen
in der du jemandem zugeteilt wirst der… nun, der
vielleicht nicht ganz offen mit dir ist? Ich meine, wenn der mich
einfach nicht leiden kann und mich loswerden will, okay, wenn er
das sagen würde, nur… das glaube ich nicht.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Ich weiß nicht ob es
Sinn macht sich von einem der besten Lehrmeister die man sich
wünschen kann loszusagen nur weil man ein bisschen zweifelt
und… nun, weil man im besten Fall noch eine andere Option
hat. Aber auch das weiß ich nicht sicher, und selbst wenn,
wäre es wirklich besser einem Morbeus zu folgen als einem
Robert Breads? Das ist alles so…“
Mit den Armen
rudert er umher, unklar welches Wort am Besten geeignet wäre.
Timo
Schiller: „…viel.“
Schulterzucken.
Timo
Schiller: „Wenn du in meiner Situation wärst…
was würdest du machen? Ich würd’ echt gerne nur
mal eine andere Perspektive hören, weißt du, kann auch
sein dass ich das total kaputt denke, aber es geht hier um meine
Zukunft, meine eine große Chance und ich will mir genau
überlegen was die beste Art und Weise wäre das alles
anzugehen. Mit dem ollen Breads, mit der FFFF, ganz allein oder…
ach, ich hab’ doch auch keine Ahnung. Es wäre bloß
gut mal jemandes Meinung dazu zu hören der am Ehesten
nachvollziehen kann wie es mir geht, das wäre wirklich…
naja, richtig edel, sozusagen, Bruder.“
Mahnend hebt
Camden einen Zeigefinger, schaut Schiller grimmig und mit
finsterem Blick an, sodass der tatsächlich etwas nervös
wird. Mit einem Mal klingt Camdens Stimme tiefer, brummender,
bedrohlicher.
Thomas:
„Es heißt verdammt edel.“
Das letzte Wort
kriegt er kaum noch raus ohne schon wieder ins Grinsen
zurückzuverfallen. Anspannung ist sofort wieder weggeblasen.
Man sieht wie Schillers Schultern wieder absinken, man kann das
Heruntergehen des Pulses förmlich an der Ohrenröte
ablesen. Und das bemerkt auch der Amerikaner mit einem
Durchpusten durch die Nase kommentierend.
Thomas:
„Eieiei, du stehst halt echt komplett oder Strom, oder?“
Amüsiertes
Kopfschütteln vom Mann aus Oregon.
Thomas:
„Hachja, nochmal so jung und voller Elan sein, hmm? Timo,
ich versteh’s. Du hast große Träume. Das hier
ist eine riesige Chance und freilich willst du, dass dann auch
alles perfekt läuft. Oder zumindest verdammt gut. Klar, ich
wollte hier auch ne gute Zeit haben. Aber ich glaube, wir haben
beide ziemlich schnell rausgefunden, wie die Realität
aussieht, oder? Dir schenkt Aiden einen ein und End mir. GTW –
ganz tolle Wurst. Weiß der Geier, was da immer hinter den
Aktionen steckt.“
Er zuckt die
Schultern, runzelt die Stirn, stellt die Lippen quer, hebt die
Hände mit den Handflächen nach oben getreu dem Motto
„Woher soll ich das wissen?“
Thomas:
„End, Rotari, Breads, Morbeus und meinetwegen auch noch
Ricks, wir haben doch beide keine Ahnung, was in all den Köpfen
vorgeht…aber ist das so wichtig? Du weißt doch, was
DU erreichen willst. Geh halt mal ‘nen Schritt zurück,
mach dir den Kopf frei und lass dich nicht verrückt machen.
Du bist ein Neuling an der Seite von Breads, freilich kommen auf
einen Schlag Eindrücke und Kommentare aus allen Richtungen,
hast du was anderes erwartet?“
Mit einem
weiteren Kopfschütteln schaut er Schiller an, der ihm
aufmerksam zuhört und immer wieder zustimmend nickt oder
auch mit dem Kopf wippt „Jaaaa, stimmt schon irgendwieee.“
Thomas:
„Du willst wissen, was ich machen würde? Das, warum
ich in die Liga gekommen bin. Das, was ich tun will. Und wenn mir
jemand dabei helfen kann, meine Ziele besser zu erreichen, dann
umso besser. Wir suchen doch hier keine Freunde, wir suchen
Unterstützung. Und wenn sich in 3 Monaten herausstellt, dass
Ricks mich nur benutzt hat, pff, dann hat er mir in den drei
Monaten trotzdem immerhin dabei geholfen, mich zu verbessern.“
Camden zuckt
erneut mit den Schultern, dreht sich von Schiller weg, schaut
wieder zum Cateringtisch und fischt nach einem Muffin. Beiläufig
spricht er weiter.
Thomas:
„Behalt ‘nen kühlen Kopf, Timo. Die Zeit hier
wird schon noch hitzig genug…Hier zur Stärkung, die
schmecken sogar halbwegs.“
Sagt er und
lupft den Muffin zu Schiller, der überrascht die Hände
nach vorn schießt und den Muffin wie in schlechten
Comedyszenen wie eine heiße Kartoffel mit den Handflächen
watscht und erst beim dritten Versuch wirklich zu greifen
bekommt. Camden hingegen dreht sich schon langsam weg, bleibt
dann aber doch nochmal stehen…
Thomas:
„Ach übrigens…du hast nicht zufällig End
gesehen? Ich such den Kerl schon die ganze Show.“
Singles
Match: Thor vs. Zane „Purifier“ Levy Referee:
Henry Phoenix Jr.
Laura:
„Sehr geehrte Damen und Herren, liebe GFCW Galaxy.
Dieses Match findet leider aufgrund eines Coronaverdachts bei
einem der Teilnehmer nicht statt. Wir bitten um Verständnis.“
Klopf
Klopf
klopf klopf klopf
Patsch
Patsch
So
klingt es vermutlich, die Überwachungskamera aus dem Gang
des Hotels überträgt allerdings leider ohne Ton. Soll
aber auch unwichtig sein, denn ein 35jähriger, der so an
eine Tür klopft, verdient es eigentlich ohnehin auf ewig im
Gang stehen gelassen zu werden. Da ist es auch egal, wenn die
musizierenden Fingerknöchel und Handfläche am Ende
eines 1,92m großen und 103kg schweren Kraftprotzes sind.
Aber
der Hausbesuchsfetischismus wirkt offensichtlich auch in die
andere Richtung und so erbarmt sich Alex Ricks doch, öffnet
von innen die Tür, schaut Camden mit flüchtigem Blick
an, tritt zur Seite und Thomas geht mit einem unkenntlichen
Gesichtsausdruck, da im Gang noch Maskenpflicht herrscht, ins
Zimmer und die Überwachungskamera ist machtlos.
.
.
.
Mit
leichter Überraschung in der Stimme meldet sich der
Amerikaner zu Wort, während Ricks das Bild erst nach einer
oder zwei Sekunden freigibt als er sich von der Kamera wegdreht
und sich im Klappstuhl gegenüber des Sessels für Camden
setzt.
Thomas:
„Du nimmst uns auf?“
Noch
im Gehen antwortet der Mathematiker.
Alex:
„So muss ich nicht alles in mein Buch schreiben. Danke
für’s Kommen…und für den Kuchen.“
Beiläufig
schaut er zum Tisch zur Seite, wo tatsächlich ein Pi-Pie zu
finden ist…wenn auch allerdings mit einem etwas anderen
Aussehen als die Backmischung aus dem Shop. Recht Direkt dreht
sich Ricks aber wieder zu seinem, nun ja demaskierten, Schüler.
Alex:
„Thomas, ich nehme an, du hast mein Gespräch mit The
End mittlerweile noch einmal gesehen und verfolgt? Deine Wut hat
sich gelegt?“
Camdens
Kopf wippt hin und her, er rollt ein wenig mit den Augen. Ein
ertappter Fünftklässler, der seinen Fehler eingestehen
muss.
Thomas:
„Jaaaa, freilich, passt schon, ich habe es in den falschen
Hals bekommen. Ich wollt’s halt nur klar stellen. End ist
mein Problem, ich kriege den schon gebacken, da brauchst du dir
deinen Kopf machen.“
Stirnrunzeln
beim Freiburger. Es bereitet ihm sichtlich Bauchschmerzen,
vielleicht werden Erinnerungen an seine Geschichte mit Drake
wieder wach, den er auch zu lange eher „ignorierte“,
so weit wie ein Ricks das halt jemals machen würde.
Alex:
„Thomas, ich sagte dir bereits. The End gehört dir.
Aber wenn du schon meine Unterstützung willst, dann werde
ich dir diese auch geben.“
Abschätziges
Nicken des Neulings.
Thomas:
„Passt schon...denk ich.“
Diese
gleichgültige, dauerentspannte Haltung. Man sieht Ricks an,
wie sehr es ihn immer wieder irritiert, wie sich Thomas bisher in
der Liga präsentiert. Er schnauft, spricht weiter, hat sich
gedanklich wohl eine Liste vorbereitet.
Alex:
„Nun…das ist eine Entwicklung, Thomas…genauso
wie deine Einstellung, um das Thema noch einmal anzusprechen.
Lass mich dir noch einmal etwas zeigen.“
Der
Mathematiker steht auf, geht kurz um Camden herum zum Nachttisch
neben dem Hotelbett, öffnet das oberste Schubfach, zieht
sein schwarzes Notizbuch heraus und während er darin
blättert und seinen Blick versenkt, wandert er zielsicher
zurück zu seinem Stuhl, bis er mit seinem Finger bei einer
Zeile stehen bleibt, sich nach vorn lehnt und eben diese Zeile
seinem Protegé zeigt.
Alex:
„Mein Gespräch mit Thundersteel…du wurdest mir
als motiviert beschrieben, Thomas. Erklär mir doch noch
einmal…wie passt das zu deinem Auftreten vor zwei Wochen.“
Thomas:
„Dass ich kein Gold will, lässt dir keine Ruhe, was?“
Sagt
er mit einem verschmitzten Grinsen und einem leicht amüsierten
Luft-durch-die-Nase-Stoßatmen, doch der Mathematiker schaut
ihn nur gleichgültig an.
Thomas:
„Schon witzig, da sagst du in jeder Show, dass dir alles
egal ist und dann taucht einmal einer auf, dem Titel egal sind
und deine Welt gerät aus den Fugen?“
Er
schüttelt noch immer mit einem Grinsen im Gesicht den Kopf,
hat Alex aber klar im Blick, wirkt aufklärend.
Thomas:
„Alex, ich bin kein Idiot. Falls ich mal eine Chance auf
Gold kriegen sollte, werde ich freilich versuchen, die Chance
auch zu nutzen. Aber das ist nicht mein großes Lebensziel.
Ich muss hier nicht zwanghaft der Beste sein. So weit reicht mein
Mathewissen auch noch, dass es rein rechnerisch nur einen Besten
geben kann. Und was dann? Sollen alle anderen aufhören, weil
sie das nicht sind? Wird ne ziemlich kleine Liga dann, oder?“
Ricks
runzelt die Stirn immer mehr, seine Miene verfinstert sich.
Gerade, dass er diese Ansage zu hören bekommt, nachdem er
vor knapp 2 Monaten genau vor dieser Situation stand.
Thomas:
„Alex, ich habe eine Frau, die mich liebt, ein Kind, das
sich freut, wenn es mich sieht und trotzdem noch die Zeit und
Möglichkeit, einmal etwas neues auszuprobieren und mich zu
beweisen. Ich bin zufrieden hier. Ich will hier einfach eine gute
Zeit haben und mich mit einigen Leuten anlegen. Dann ist meine
Welt in Ordnung. Ich will nur nicht bei allem übergangen
werden, dann bin ich zufrieden.“
Ricks
zieht die Augenbrauen zusammen, schaut Camden noch für einen
Moment an, während der sich in seinem Sessel zurücklehnt
und mit einer lachsen Handbewegung deutlich macht „So ist
das halt.“ Wieder geht der Blick des Mathematikers in sein
Buch.
Alex:
„Was hast du getan, dass du den Eindruck erweckst motiviert
zu sein?“
Thomas:
„Hast du mich denn schonmal getestet?“
Sagt
er mit einem Blick auf seine Fingernägel, bevor er sich den
Ringfinger zwischen die Zähne schiebt und zu knabbern
beginnt. Er könnte unmöglich entspannter sein. Ricks’s
Interesse hat er damit allerdings wieder geweckt. Er schaut hoch.
Camden deutet zum Tisch.
Thomas:
„Ich wollte dir ein kleines Geschenk machen, dachte mir
‚Hey, back Alex doch ‘nen Kuchen, wäre doch ne
nette Idee‘ und so ging’s für mich in die Küche.
Und ich war von der Backmischung nicht komplett überzeugt,
dachte, das müsste doch besser gehen. Cremiger,
schokoladiger. Ob vegan oder nicht interessiert ja erstmal keinen
außer die Foundation. Also habe ich mich hingehockt und
habe rumprobiert und wenn du nachher mal ein Stückchen
probierst, dann stellst du hoffentlich auch fest, dass ich
wortwörtlich was gebacken kriege, wenn ich nur mal eine
Aufgabe habe. So sieht’s aus.“
Die
Skepsis verschwindet nicht aus Alex’s Gesicht, aber
immerhin schaut er auch zum Kuchen. Ihm läuft nicht gerade
das Wasser im Mund zusammen, aber er nickt immerhin, scheint zu
verstehen, was Thomas ihm da so erzählt. Mit Blick gen
Kuchen macht er weiter.
Alex:
„Du willst mir zeigen, dass Aufgaben erfüllen kannst?“
Thomas:
„Freilich.“
Schnaufen
des Mathematikers, er dreht sich in Zeitlupe wieder zu seinem
Schüler, klingt ruhig, klar und deutlich.
Alex:
„Na dann…beginne doch mit einer Kleinigkeit. Morgen,
War Evening…du willst bei German Fantasy Championship
Wrestling nicht übergangen werden? Gut. Du willst dich um
The End kümmern? Gut. Beweise es. Sei präsent. Zeige
dich. Konfrontiere The End, zeige dich mit anderen. In zwei
Wochen sollst du einen Kampf bei War Evening haben. Doch dafür
musst du zeigen, dass du bei German Fantasy Championship
Wrestling überhaupt existierst.“
Camden
zieht einen Mundwinkel hoch, schleift mit der Zunge schnalzend
über die entblößten Eckzähne. Er nickt
zufrieden.
Thomas:
„Wird gemacht Coach.“
Alex:
„Gut…dann ist unser Gespräch beendet.“
Sagt
er und steht auf in Richtung Kamera…
Bitches
callin‘ my phone like I’m locked up, nonstop
Allein das Einsetzen des lyrischen Meisterwerkes von DJ
Khaled und Drake reicht aus, dass die Stimmung des GFCW
Universums schlagartig kippt!
From
the plane to the fuckin’ helicopter, yeah
Zwar hat unsere Primadonne „ihre“ Bühne
noch gar nichts betreten, jedoch sollten die lautstarken Buhrufe
der Fans auch für ihn schon deutlich vernehmbar sein!
Cops
pullin’ up like I’m givin’ drugs out, nah,
nah
Wahrscheinlich grade wegen
eben dieser negativen Reaktionen die er förmlich anzuziehen
scheint, präsentiert sich Cornelius uns mit einem hämischen
Lächeln, als er von seinem Assistenten William in seinem
Rollstuhl auf die Stage geschoben wird.
I’m
a popstar..
Und da, während
die Scheinwerfer sich auf den Niederländer und seinen
engsten Vertrauten fokussieren, folgt auch noch jemand im
Schatten, jemand der sich das Vertrauen eines jeden in der GFCW
noch erarbeiten muss: Aiden Rotari. Die Hände hinter dem
Rücken verschränkt und mit einem stillen Lächeln
im Gesicht positioniert er sich im Hintergrund der Szenerie,
zwischen van Leeuwen auf der Rampe und dem
Entrance-Bereich.
Dass unser junger Mann aus Eindhoven
eine ganz schön große Klappe haben kann, ist bekannt,
nichtsdestotrotz wird er dies wohl gleich ein weiteres Mal unter
Beweis stellen, denn ein Mikrofon liegt bereits auf seinem Schoß
bereit. Ohne lang zu fackeln und mit festen Griff wird es auch
schon in Richtung Mund gehalten.
Cornelius
van Leueuween: „ … “
Doch bevor
er etwas sagt senkt er das Mikro noch einmal kurz, verzieht das
Gesicht und runzelt mit der Stirn.
Cornelius
van Leeuween: „Hat man DAS gut sehen können? Kamera
bitte eine Close Up Aufnahme von meiner Stirn!“
Wieder
runzelt er angestrengt mit der Stirn.
Cornelius
van Leeuween: „Vor lauter Stress verursacht durch ständige
Situationen die Angst verursachen bekomme ich Falten! Ich,
Falten! Ein Glück habe ich selbst ein Produkt entwickelt,
welches dagegen vorgeht. Und eine noch viel größere
Portion Glück hatte ich vor gut zwei Wochen, als ich zum
wiederholten Male Opfer einer hinterhältigen und brutalen
Attacke werden sollte! Jedoch war ein Mann nicht länger
bereit einfach tatenlos zuzusehen, sondern stellte sich
heldenhaft dieser Ungerechtigkeit! Gott sei Dank war dieser
Jemand zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte schlimmeres
verhindern, sodass sich ein weiterer Vorfall wie mein
schrecklicher Sturz von der Leiter nicht nochmal wiederholt! Und
eben dieser Jemand hat sich somit nicht nur mein Vertrauen
verdient, sondern besetzt ab sofort die Stelle meines Bodyguards
…
…
AIDEN ROTARI!“
Als
er den Namen seines persönlichen Superheldes ausspricht
deutet mit dem Mikrofon auf eben diesen Mann hinter ihm Rotari.
Der neue Mann an
der Seite von Cornelius tritt etwas näher an ihn heran und
stellt sich zwischen den Niederländer und William. Mit einer
Geste erbittet Aiden ein Mikrofon welches ihm von einem umher
stehenden Mitarbeiter gereicht wird.
Aiden
Rotari: „Vielen Dank, aber du übertreibst ein wenig,
mein Freund.“
Bestimmt legt
Rotari die Hand auf die Schulter des Mannes im Rollstuhl.
Aiden
Rotari: „Ich habe nur getan was jeder normale Mensch getan
hätte, aber…“
Kurz zögert
der Rookie aus dem Performance Center.
Aiden
Rotari: „…so wirklich sicher sind wir uns ja nicht
dass das alles wirklich eine Attacke war, oder? Ich meine, es
könnte alles ein großes Missverständnis gewesen
sein und am Ende habe ich einen Unschuldigen angegriffen. Nur
weil er offensichtlich mit Desmond Briggs zu tun hat
und…“
Cornelius fällt seinem
neuen Verbündeten ins Wort!
Cornelius
van Leeuween: „Und du verschwendest wirklich Gedanken
daran, dass so etwas ein Missverständnis sein könnte?
Ein Mann der mit einem Rohr bewaffnet ist und unmittelbar davor
steht mich endgültig in die Rolle eines Managers zu drängen
und all das rein ZUUUUUUFÄÄÄÄÄÄLLIIIIIG“
Dieses
„Zufällig“ ist wirklich sehr in die Länge
gezogen und dabei rollt er mehrmals mit den Augen.
Cornelius
van Leeuween: „ZUUUUUUUFÄÄÄÄÄÄÄLIGGGG
zu einem Zeitpunkt, wo es jemand ganz klipp und klar auf mich
abgesehen hat? NEIN! Da irrst du dich aber gewaltig mein junger
Padawan, denn solche Zufälle gibt es nicht! Manchmal
lohnt es sich gar nichts kreuz und quer zu denken, da die
offensichtlichste Erklärung die einzige Richtige
ist.“
Unser Prada Hemd tragende
Rollstuhlfahrer bekommt vor lauter Aufregung rote Züge im
Gesicht und leckt sich über die Lippen.
Cornelius
van Leeuween: „Desmond Briggs wurde kurz vorher mit eben
jenem Mann gesehen, der mich brutalst und hinterhältig dazu
bringen wollte meine Wrestlingstiefel für immer an den Nagel
zu hängen. Und somit ist es ziiiiiiiieeeeeeemliiiiich
offensichtlich, dass Briggs weiß Gott warum ein Problem mit
mir hat!“
Desmond
Briggs: „Cut my Music!“
Die
Musik wird sofort gecuttet, als der Raw Black Diamond die Rampe
betreten hat. Er steht vor den Dreien und dreht das Mikrofon
spielend in der Hand, während er auf die Drei zugeht. Ein
paar Schritte bleibt er vor Ihnen stehen und fixiert zunächst
einige Sekunden Cornelius und dann Aiden. Ihre Blicke treffen
sich und währenddessen schüttelt Desmond den Kopf. Er
dreht sich kurz zur Seite und sieht in die Reihen der anwesenden
Fans.
Desmond
Briggs: „Was geht ab Stuttgart? Alles klar?“
Die
Fans jubeln, als der schwarze Hüne sie direkt anspricht. Er
quittiert ihren Zuspruch mit einem Lächeln, während er
anschließend wieder ernst wird, als er zu seinen drei
Gesprächspartnern sieht.
Desmond
Briggs: „Meint ihr drei das wirklich ernst? Ich habe
Jemanden beauftragt, der dich Cornelia mit einem Eisenrohr
attackieren soll? Der Typ war ein Klempner, der ein Rohr in der
Kabine austauschen sollte, weil es heiß in der Kabine war.
Aiden hat doch gesehen, wie ich mit ihm darüber gesprochen
habe! Aber nach dem Gespräch habe ich Aiden die Meinung
gegeigt und ihm klar gemacht, dass ich seiner Person und seinen
Spielchen nicht traue. Danach fängt er an solchen Bullshit
zu erzählen!“
Ein
vorwerfender Blick richtet sich an den Performance Center
Teilnehmer, der unschuldig zurücksieht. Desmond spricht
schnell weiter, während er Cornelius Van Leuween Ernst
ansieht.
Desmond
Briggs: „Bro ich stehe nicht auf solche hinterhältigen
Attacken und diesen ganzen Quatsch. Ich bin eher geradlinig und
habe lieber Bock solche Dinge im Ring zu klären und zwar ich
selbst und mit Niemandes Hilfe, Boi! Schon gar nicht Jemanden,
der zur Zeit im Rollstuhl sitzt und rumheulen muss wie du
Cornelia!“
Aiden
Rotari: „Du bist paranoid, Desmond.“
Desmond Briggs
geht einen Schritt nach vorne auf Aiden zu und sieht diesen
finster an.
Desmond
Briggs: „Halt den Mund, Aiden! Du redest davon, dass ich
paranoid sei? Bruder das sagt Jemand, der sich an Cornelia Van
Leuween hängt, der für mich völlig paranoid ist.
Schon mal darüber nachgedacht, Boi?“
Aiden
Rotari: „Mein Freund Cornelius wurde angegriffen. Brutal.
Er sitzt seit Wochen im Rollstuhl. Das ist keine Paranoia, das
ist eine mir überaus sinnvoll erscheinende erhöhte
Vorsicht. Du hingegen… welchen Grund hast du anzunehmen
ich hätte ein Problem mit dir?“
Enttäuscht
senkt der Mann aus Atlanta etwas den Kopf.
Aiden
Rotari: „Ich versuche doch auch bloß die Möglichkeit
in den Raum zu stellen dass es sich hierbei um ein
Missverständnis handeln könnte. Ich habe nie gesagt
dass du… nun, irgendetwas getan hast. Ich habe lediglich
in einer extremen Situation laut gedacht. Ich will auf deiner
Seite stehen, Desmond, so wie ich auf Cornelius’ Seite
stehe. Ich will lediglich Freunde finden. Aber deine in ihrer
Heftigkeit übertriebene Ablehnung wirkt eben… nun,
etwas verdächtig.“ Cornelius
van Leeuween: „ETWAS verdächtigt?“
Prustet
Kommissar Cornelius lauthals seinem Hintermann
entgegen.
Cornelius van Leeuween:
„Paranoia hat mit dieser gesamten Situation rein gar nichts
zu tun, denn es ist faktisch nicht von der Hand zu weisen, dass
Desmond der Hauptverdächtige in diesem Fall ist! Und wäre
ich nicht aufgrund meiner schweren Verletzung an diesen Rollstuhl
gefesselt, würde ich ohne zu zögern gleich heute Abend
einem Match zustimmen!“
Van Leeuween blickt
zu Aiden hoch.
Cornelius van
Leeuween: „Allerdings bin ich nun mal bis auf weiteres eben
an dieses Ding gebunden und komme somit zum aktuellen Zeitpunkt
für eine Auseinandersetzung innerhalb des Ringes nicht in
Frage.“
Nun blickt er hoch zu seinem
Assistenten.
Cornelius van Leeuween:
„William hat leider einiges an Ringrost angesetzt seitdem
ich ihn vorzeitig in den Ruhestand geschickt und zu meinem
Assistenten gemacht habe.“
Ein verschmitztes
Lächeln macht sich im Gesicht des jungen Holländers
breit, ehe er erneut zu Aiden hinauf schaut.
Cornelius
van Leeuween: „Und somit übertrage in die ehrenvolle
Aufgabe dich rückrad- und rücksichtsloses Arschloch in
die Schranken zu weisen, dem neusten Mitglied von Team Cornelius
meinem Bodyguard Aiden Rotari. Hiermit fordere ich dich Briggs in
seinem Namen zu einem Match bei Finest
Hour heraus!“
Mit
stolzgeschwellter Brust baut sich Aiden hinter Cornelius auf.
Aiden
Rotari: „Ich werde dir selbstverständlich den Rücken
stärken. Desmond hat sicherlich keine Angst davor es mit
einem Performance Center Rookie aufzunehmen… nachdem er ja
bereits bei uns vorbei geschaut und einen meiner Mitstreiter
schonungslos dem Erdboden gleich gemacht hat.“
Rotari zieht die
Augenbrauen hoch.
Aiden
Rotari: „Was sagst du? Ich werde im Namen von Cornelius
antreten und du… nun, du bist ganz allein.“
Ein Lächeln
macht sich auf dem Gesicht des Raw Black Diamonds breit, während
er zunächst nur Augen für Aiden Roatri hat.
Desmond
Briggs: „No Problem Boi! Ich
bin bereit in den Kampf zu ziehen und bereit dir in den Arsch zu
treten. Ich stelle mich euch allein: Nicht wie du Aiden! Du der
als „einziger Freund“ von Cornelia bereit wäre.
Aber warte mal? Hat er nicht noch andere Freunde? Was ist denn
mit Morbeus? Hat er nicht geschäftliche Beziehungen am
Laufen? Macht Ihn das nicht sogar zu einem besseren Freund? Money
over Bitches…“
Nun konzentriert
sich Desmond auf Corenlius Van Leuween.
Desmond
Briggs: „Willst du wirklich Jemanden für dich kämpfen
lassen, der so undurchsichtig ist wie dieser Typ? Er kämpft
mit Robert Breads heute Abend gegen deinen Geschäftspartner
Bruder. Also ist der Typ, der Richtige als Bodyguard und
„Freund“?“
Eine kurze
Unterbrechung folgt, während der schwarze Hüne zu
Cornelius sieht.
Desmond
Briggs: „Denk zweimal drüber nach, ob dieser Knilch
für dich deine Kämpfe bestreiten sollte. Er kocht sein
eigenes Süppchen, Keule. Glaub mir. Denk darüber nach
und gib mir in 2 Wochen eine Antwort. Und sollte die Antwort Ja
sein…“
Die Augen des
New Yorkers fixieren förmlich das Handgelenk des Holländers,
wo wieder mal eine teure Uhr befestigt ist.
Desmond
Briggs: „…wärest du bereit deine Uhr auf einen
Sieg deines neuen Bodyguards zu setzen? Wie gesagt Keule überlege
es dir und gib mir in 2 Wochen Bescheid. Und Aiden…viel
Glück heute Abend in deinem Match. Du wirst es brauchen
Boi!“
Desmond
wirft das Mikro zu Boden, geht über die Rampe zurück
Backstage und lässt die drei Freunde alleine zurück.