Singles Match:

Ask Skógur vs. Antoine Schwanenburg

Referee: Karo Herzog



und da kommt er auch schon. Der Schwede, der heute einer großen Herausforderung gegenübersteht. Aber so wollte er es ja auch. Ask Skógur ist da!

Überraschenderweise fallen die Reaktionen nicht derart positiv aus, wie man es normalerweise gewohnt ist, vom guten Ask. Also, größtenteils wird er schon bejubelt, aber dennoch wirkt alles etwas verhaltener, als sonst. Man könnte auch meinen, dass das Ask sogar etwas irritiert, als er auf der Stage ankommt und die Bestätigung seitens des Publikums sucht. Ask selbst mag etwas verloren wirken, hier hat er gehofft, ein wenig mentale Unterstützung zu finden.


Pete: „Ein spannender Abend für Ask. Wir haben ihn am Anfang der Show in einem Video gesehen, in dem er sich doch etwas unsicher war, wo genau er gerade steht und trotzdem hat er sich gefasst auf die Show vorbereitet. Dann im Gespräch mit Alex Ricks hat er diesem so einige Dinge vorgeworfen und erneut auf sein Rematch gegen ihn bestanden und zu guter letzt…“

Sven: „… ist er Antoine Schwanenburg in die Finger gelaufen, ganz recht. Und der hat ihn mit Sicherheit nochmal extra verunsichert, so kennen wir ihn, unseren GFCW World Heavyweight Champion.“

Pete: „Mag schon sein und doch glaube ich, dass Ask bereit ist. So bereit er unter den Umständen nun mal sein kann.“


Ask sammelt sich noch mal kurz auf der Stage, bevor er schließlich weiter in Richtung Ring läuft. Dabei klatscht er trotzdem mit dem ein oder anderen Fan ab, aber man merkt ihm eine gewisse Grundanspannung und Nervosität an. Heute steht da nicht Ask der Wütende, aber vielleicht sollte er genau diesen heraufbeschwören, um heute eine Chance zu haben.

Ask slidet schließlich in den Ring und macht sich dort direkt bereit. Kein großes Feiern mehr, keine Show. Ask stellt sich in seine Ringecke und wartet auf seinen Gegner.




DIES IRAE



Leichter, weißer Nebel hüllt den Boden der Stage sanft ein und es dauert nicht lang, bis der Champion mit seinen Wrestlingstiefeln durch diesen Nebel schreitet. Buhrufe in der Halle, das ist ja ganz klar, Antoine Schwanenburg steht bei den meisten nicht ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Doch natürlich kümmert das den Champion nicht, in seinem Gesicht sieht man nichts anderes, als die Erhabenheit, die eine Legende seines Kalibers ausstrahlen sollte. Die Aura der Unantastbarkeit umgibt ihn wie selbstverständlich.


Absolute Dominanz


Antoine Schwanenburg begibt sich in den goldenen Scheinwerfer, der bereits inmitten der Stage auf ihn wartet. Hier schnallt er den goldenen Preis ab, der zuvor an seinen Hüften schmiegte. Es geht zwar nicht um den Titel in diesem Kampf, aber natürlich ist das Teil der Botschaft. ER ist der Champion. ER ist die Legende. ER ist der beste Wrestler aller Zeiten und jeder soll das wissen. Der World Heavyweight Title spiegelt und glänzt im güldenen Scheinwerferlicht, während er die Stage entlang gen Ring flaniert.


Am Ring angekommen, betritt er diesen über die dafür vorgesehenen Treppen und auch in der Ringmitte wartet ein goldener Spot auf ihn, den er betritt. Ein letztes Mal ragt er den World Title in die Höhe, sodass ihn auch die letzte Person in der Arena und natürlich auch Ask Skogur begutachten konnte.


Antoine ist bereit.



Pete: „Ask hat bereits Lionel Jannek besiegt, wir wissen, dass er das Zeug dazu hat mit den Großen mitzuhalten. Ich bin sehr gespannt auf dieses Match.“

Sven: „Ganz Recht, er KANN durchaus mithalten… wenn er nicht gerade unter dem Druck, den er sich teilweise selbst auferlegt, zusammenbricht. Und heute steht er nicht nur gegen einen der Größten im Ring, sondern gegen DEN Größten, aktuell. Gegen den GFCW World Heavyweight Champion. UND hier will er auch noch Alex Ricks beeindrucken. Wo könnte der Druck größer sein?“


~ Ding Ding Ding ~


Die Spannung ist groß. Beide Akteure stehen sich gegenüber. Ask bleibt gefasst in seiner Ringecke, während ihm Antoine Schwanenburg mit einem süffisanten Grinsen entgegnet. Der weiß schon, dass Ask gerade nicht so gefasst ist, wie er es vorgibt zu sein oder es zumindest vorgeben will.

Also gut, es kann losgehen, das denkt sich wohl auch Ask, der direkt auf Schwanenburg zugerannt kommt, um ihn mit einer Art Reverse TIMBEEER zu attackieren… also, einem normalen Bicycle Kick. Ein Überraschungsangriff direkt zu Beginn… den ein Antoine Schwanenburg natürlich sofort kommen sieht und direkt nach dem Fuß greift. Er zieht Ask sofort daran zurück, packt ihn sich und wirft ihn einmal über die eigene Achse auf den Ringboden. Und fast zeitgleich greift er sich Ask und versucht sich DIREKT an der Kaiserlichen Verfügung! Ask rafft das ebenso schnell, wie der Move angesetzt wurde und kann sich direkt befreien und in eine der Ringecken flüchten. Realistisch war es nicht, dass diese Aktion direkt zum Finish führt, aber dennoch hat Antoine Schwanenburg damit direkt gut vorlegen und signalisieren können, welchen Ton dieses Match haben wird: Ask ist der Gejagte, wie der World Champ es hinter dem Vorhang noch gesagt hat. Und Ask? Der hat hier mal wieder gesehen, WIE SCHNELL ein Match zu ende sein kann, wenn er solch fahrlässige Fehler macht.


Sven: „Da hat sich aber jemand die Worte von Ask zu Herzen genommen. Bei der Jagd muss man dann zuschlagen, wenn die Beute nicht damit rechnet und genau das hat Schwanenburg hier gerade getan. Wenn Ask nicht aufpasst, ist das Match hier schneller vorbei, als ihm lieb ist.“

Pete: „… und dann wird Alex Ricks mit Sicherheit kein Rückmatch wollen.“


Okay, wir beruhigen uns alle wieder. Auch Ask, der sich nun langsam wieder aufbaut und aus dem Schutz der Ringecke herausbegibt, als würde er gerade Zuflucht vor einem wilden Tier in einer Höhle auf seiner Insel in Schweden suchen. Und anschließend geht er wieder näher auf den World Champion zu und die Beiden gehen in ein Kräftemessen. Nun kann das Match also wirklich losgehen.

Die Beiden verhaken ihre Finger ineinander und wollen schauen, wer der Stärkere ist… was, allein schon durch den Größe- und Gewichtsvorteil, Antoine Schwanenburg für sich entscheiden kann. Side Headlock gegen Skógur, bei dem der Champ Asks Kopf mit aller Macht zerquetschen zu versucht. Ask geht mit einem Bein aufs Knie und gibt dem Headlock nach, kann sich aber direkt wieder hochpowern und aus der Aktion befreien, indem er den Arm von Schwanenburg verdreht. Der dreht die Aktion direkt um und nimmt Ask in einen Hammerlock. Doch auch Ask kann sich erneut herausdrehen und einen…


GERMAN SUPLEX


zeigen! Und damit schickt er Antoine direkt auf die Matte, der natürlich sofort wieder hochkommt, aber doch etwas überrascht, von der Offensive des Schweden ist. Aber dafür hat er eigentlich keinen Grund, denn das Ask was kann, wissen wir ja mittlerweile. CLOTHESLINE direkt hinterher von Ask und wieder trifft er! Antoine geht leicht zu Boden, hockt vielmehr auf der Matte und sofort ist Ask zur Stelle, der auf dessen Rücken einschlägt, wie bei einer Trommel, quasi. Auch das sind Bilder, die wir bisher kenne. Erneuter Ansatz zum German Suplex und erneut geht er durch! Ask richtet sich sofort wieder auf und wartet darauf, dass der Champ sich erhebt. Das sieht doch schon mal gut aus, für den Schweden!

Ask ist wieder da und packt sich Schwanenburg in einen Front Headlock, vermutlich soll ein Vertical Suplex folgen, doch diesmal stößt Antoine ihn nach vorn und verpasst ihn einen mächtigen Chop. Sofort hält sich Ask die Brust, bevor Antoine ihn direkt packt und in die Seile wirft. Er kommt zurückgefedert und soll mit einer CLOTHESLINE abgefangen werden, doch Ask duckt sich darunter hindurch und slidet durch die mittleren Seile nach draußen auf den Apron, er dreht sich direkt zu Schwanenburg, packt sich dessen Kopf und zieht ihn, während er vom Apron nach unten springt über die Seile. Antoine federt sofort zurück und hält sich den Hals. Ask steigt direkt schnell auf den Turnbuckle und alles sieht nach einem Call of the Wild aus! Er wartet nur darauf, dass Antoine wieder in Position kommt und sobald das so weit ist… springt Ask ab… ODER AUCH NICHT!

Der GFCW Champion hat oder besser gesagt hätte Ask mit einem Culture Shock empfangen wollen und scheinbar hat Ask das bereits geahnt gehabt, deshalb hat er kurz gewartet, bis er etwas vorgerannt gekommen ist und das Bein gehoben hat, OHNE abzuspringen beziehungsweise, ist er auf dem Turnbuckle ganz leicht nach oben gesprungen, ohne dabei zu riskieren, dass er abrutschen könnte, aber eben auch ohne tatsächlich vom Turnbuckle zu springe. Etwas irritiert von Asks Voraussicht den Move nicht durchzusetzen, gewinnt Ask hier einige Sekunden Zeit, um dann letztlich doch abzuspringen und den Move durchzubringen…


CALL OF THE WILD


Und Ask covert direkt! 1… 2… Kickout. Selbstverständlich. So leicht kann man DEN Antoine Schwanenburg nicht besiegen. Aber das hatte Ask auch nicht erwartet, trotzdem, war das ein guter Schachzug.


Pete: „Wahnsinnig gut gemacht von Ask! Er hat es geschafft hier eine falsche Fährte zu legen und den Champion damit überraschen können.“

Sven: „Auch wenn ich diese Waldmetaphern leid bin, aber es sieht tatsächlich so aus, als würde „die Beute“ hier mit dem Jäger spielen und hier zumindest gut erwischt zu haben.“

Pete: „Schauen wir, ob Ask nicht nun doch wieder zum Jäger werden kann.“


Sowohl Ask als auch der Antoine, richten sich direkt wieder auf und vor allem letzterer scheint langsam zu realisieren, dass es Ask hier mehr als Ernst meint. Es wird also Zeit die Taktik zu ändern und nun auch Vollgas zu geben. Kein Welpenschutz mehr, jetzt wird – wie Ask es auch wollte – gekämpft.

Ask bleibt jedoch etwas zurückhaltend. Es scheint, als ob er realisieren würde, dass Schwanenburgs Kampfgeist jetzt in vollem Maße geweckt wurde und als ob er nicht zu überstürzt in ihn hineineilen will. So wie schon zu Beginn des Matches. Doch sein Gegner, scheint da anderes im Sinn zu haben. Der läuft nun nämlich einschüchternd und provokant auf Ask zu, woraufhin dieser sich immer weiter, im wahrsten Sinne des Wortes, in die Ecke gedrängt fühlt. Dieses Bild gleicht tatsächlich gerade einem Jäger, der seine Beute einkesselt. Antoine holt zum Schlag aus, doch Ask duckt sich unter ihm weg und flüchtet aus der Ecke. Dann konfrontiert er den Champ allerdings sofort mit einigen eigenen Schlägen und Ellbogenstößen…

Antoine absorbiert diese allerdings förmlich…


SIDE SUPLEX


Und damit hämmert er Ask mit voller Kraft auf den Nacken. Der Schwede muss erstmal kurz klarkommen, was der Mann aus Köln wiederum sofort ausnutzt. DROPKICK direkt in den Rücken von Ask, der gerade im Begriff war hochzukommen. Und dann geht es direkt weiter. Ask liegt nun mit dem Bauch auf der Matte, woraufhin sich Antoine direkt über ihn setzt und einige Schläge mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf von Ask nachsetzt. Er steht wieder auf und lässt zusätzlich Tritte folgen. Dann zieht er ihn wieder nach oben und es folgt ein GERMAN SUPLEX, diesmal GEGEN Ask. Wieder liegt Ask, bevor Antoine ihn aufrichtet, in eine sitzende Position, um seinen Nacken mit einigen Stößen des Ellbogens zu bearbeiten. Wieder und wieder hackt er förmlich mit seinem Arm in die Schulter des Schweden, was diesem sogar einen leichten Schmerzensschrei entlockt.


Pete: „Jetzt ist Schwanenburg dran. Ask hat gut vorgelegt, aber wenn der GFCW Champion einmal loslegt, wird es schwer gegenzuhalten.“

Sven: „Oh ja. Da sollte sich Ask schleunigst was einfallen lassen.“

Pete: „Was jedoch sehr spannend zu beobachten ist… Ask agiert heute anders als sonst. In den meisten seiner wichtigen Matches kämpft er gegen den Gegner und die Wut in sich selbst. Heute wirkt es so, als würde er tatsächlich sehr… taktisch vorgehen. Das sieht gut aus.“

Sven: „Schauen wir mal, ob es ihm auch etwas bringen wird.“


Antoine Schwanenburg hat inzwischen Asks Körper zusätzlich in eine Art Haltegriff genommen, indem er Asks anderen Arm zwischen seine Beine geklemmt hat, um die Angriffe gegen die Schulter und den Nacken weiter zu intensivieren. Nach dieser ordentlichen Offensive lässt der Champion es nun aber erst einmal gut sein. Tatsächlich folgt sogar ein Cover.


1…

2…

Kickout.


Das reicht noch nicht. Nicht gegen Ask. Also geht es wieder hinauf.


VERTICAL SUPLEX


Und erneut.


BODYSLAM


Und noch einmal.


DDT


Drei Aktionen mit ordentlich Nachdruck, die Antoine Schwanenburg hier gegen Ask Skógur durchzieht, damit schwindet die Siegeschance des Herausforderers hier deutlich. Aber der Kampfgeist scheint nach wie vor da zu sein, denn Ask versucht sich direkt wieder aufzurichten, noch bevor Antoine die Chance zum Cover hatte. Dieser lässt seinem Gegner aber gar keine Chance und stößt ihn recht achtlos wieder zu Boden, um dann doch zu pinnen.


1…

2…

Nein.


Also gut, wer nicht hören will, muss eben fühlen. Antoine greift sich den Arm Skógurs und deutet einen Crossface an…

den Ask aber umdrehen kann! EINROLLER!


1…

2…

Kickout.


Wieder hat er Schwanenburg damit viel eher wütend gemacht, sodass dieser erneut auf Ask zugestürzt kommt… vielleicht war aber das der Sinn und Zweck dieser Aktion? Ask rollt sich unter dem nahenden Angriff durch und weicht aus, dann steht er sofort auf und konfrontiert Antoine mit einer Schlagsalve. Und die hat sich gewaschen. Es bleibt nicht bei Schlägen, hinzu kommen Hiebe mit dem Arm, Stöße mit dem Knie, kleiner Kicks, als würde Ask hier seine – kontrollierte – Wut herauslassen und einfach mal herauslassen was geht. Schwanenburg taumelt zurück… woraufhin Ask erneut die Arme ausbreitet und einen lauten Schrei hinauslässt. BUZZSAW HIGH KICK gegen Antoine, dieser duckt sich weg…


CLOTHESLINE


Gegen Ask. Ask geht sofort zu Boden, springt aber fast gleichzeitig wieder auf, was Antoine noch gar nicht wirklich mitbekommen hat. SPINNING WHEEL KICK! Antoine greift das Bein von Ask… FOREARM SMASH gegen Asks Kopf. Ask kippt nach hinten, doch Schwanenburg hält ihn fest…


BELLY TO BELLY SUPLEX


So sehr es Ask auch versucht, aber Antoine Schwanenburg weiß auf alles, was er tut eine Antwort. Und jetzt nutzt er die Gunst der Stunde auch direkt aus und zieht das durch, was er vorhin schon versucht, hat…


CROSSFACE


Ask hält direkt tapfer dagegen, allerdings bearbeitet Schwanenburg während des Griffes bereits weiter die Schulter und den Nacken von Ask. Er schafft es tatsächlich wunderbar die Balance zu halten zwischen dem Halten des Crossfaces, dem Vorbeugen dessen, dass Ask hier irgendwie herauskommt und immer mal wieder einige Schläge gegen den Nacken zu bringen. Eine tödliche Kombination, die für Ask hier viel Leid mit sich bringt. Dieser versucht nun alles Mögliche um sich irgendwie in die Seile zu retten, aber dass das nicht passiert, dafür sorgt der GFCW Heavyweight Champion. Und dann machen sich auch die Folgen des Aufgabegriffs direkt bemerkbar und Ask droht hier wirklich an seine Grenzen zu kommen. Ask wollte Kämpfen? Hier muss er Kämpfen, nicht die Besinnung zu verlieren. Das Publikum ist nun mittlerweile wieder deutlicher auf Asks Seite und unterstützt ihn lautstark mit Jubelrufen. Und es scheint, als ob das sogar funktioniert. Ask sammelt alle Kraft zusammen und rutscht weiter nach vorn… und kommt den Seilen immer näher!

Nicht unter der Aufsicht von Antoine Schwanenburg. Der löst den Griff, will Ask am Bein zurückziehen doch wieder scheint es so, als ob Ask genau darauf spekuliert hätte… oder die Situation einfach nimmt, wie sie kommt. Er dreht sich auf dem Boden und stößt Antoine mit beiden Beinen weg. Blitzschnell richtet er sich auf und erwartet Antoine, der direkt wieder zurückkommen will…


BJÖRRRNSMAAAACK


UND WIE der saß! Beide gehen zu Boden und verweilen dort für einige Zeit. Das war der Lucky Punch, den Ask gebraucht hat. Antoine rollt sich selbst etwas weiter weg von Ask, während der auch die kleine Auszeit nutzt und sich in der Ringecke wieder hochzuarbeiten versucht. Ungefähr zeitgleich kommen die Beiden wieder zu sich und es kann theoretisch weitergehen.

Die Kamera fängt nun Asks Gesicht ein. In dessen Kopf scheint es gerade zu rattern, was das Zeug hält. Macht er hier alles richtig? Schlägt er sich gut? Ist Alex beeindruckt? Nein. All das darf ihn gerade eigentlich nicht beschäftigen, denn jetzt gerade sollte er sich auf Antoine Schwanenburg und NUR auf Antoine Schwanenburg konzentrieren, denn der ist schon wieder zur Stelle, um ihn mit einem Chop zu bearbeiten. Ask taucht weg, sodass Antoine direkt auf den Turnbuckle schlägt, was einigermaßen schmerzhaft aussieht. Dann ist Ask wieder da und setzt einige Forearms nach. Irish Whip gegen die gegenüberliegende Ringecke, aus der Antoine heraustaumelt. Ask rennt hinter ihm in die Seile und nun soll er folgen der…


TIMBEEEER


Wie der Profi, der Antoine nun mal ist, weiß er was kommen soll, ohne hinzuschauen und duckt sich seinerseits weg, sodass Ask weiterrennt und auch Antoine holt nun Schwung aus den Seilen…


CULTURE SHOCK


NEIN! Auch Ask weicht aus! Und dreht sich direkt hinter Antoine, um diesen in die Seile zu drücken, in einem German Suplex Griff… EINROLLER! Nein!


CHAOS THEORY


Von Ask gegen Antoine. Ask lässt sofort los und setzt aber direkt nach. Jetzt packt er sich Schwanenburg und zieht ihn erneut hinauf.


MICHINOKU DRIVER


Jawoll! Ask scheint wieder da zu sein! Cover!


1…

2…

Kickout.


DAS wäre vermutlich der Punkt, an dem der „alte“ Ask Probleme hätte mit seiner Fassung klarzukommen. Hier würde er beginnen, langsam wieder gegen die Wut anzukämpfen. ABER Ask bleibt in dieser Hinsicht überraschend entspannt, allerdings merkt man ihm schon an, dass er immer nervöser wird. Er will hier gewinnen und je länger das nicht passiert, umso größer ist die Chance, dass er verlieren könnte.

Ask packt sich Antoine nun also erneut und tatsächlich sieht das schon alles nach dem FORCE OF NATURE aus. Und er hat den Champion auch parat zum Ansatz und dreht ihn ein. TRITT in den Magen von Ask!


DOUBLE UNDERHOOK SUPLEX


Und damit wird der Schwede wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Und Antoine setzt sofort nach, wieder soll der CROSSFACE folgen. Aber wo befinden wir uns? Ganz recht, glücklicherweise recht nah an den Seilen. Fast geistesgegenwärtig greift Ask sofort nach diesen, woraufhin Antoine den Griff lösen muss, noch bevor er ihn richtig angesetzt hat.


Pete: „Wäre das durchgegangen, dann wäre es das wohl fast gewesen.“

Sven: „Ask schlägt sich hier wirklich gut, aber dennoch, bei all der Offensive, schlägt sich Antoine besser.“

Pete: „Schreib Ask noch nicht ab, der Kampfgeist in ihm ist unverkennbar.“


Ask krallt sich an den Seilen fest, als ob er sich bei diesem wieder aufladen könnte. Vielmehr ist das aber nur erneut ein Spot der Zuflucht, um sich kurz vor Antoine Schwanenburg fernzuhalten. Dieser wiederum steht mittlerweile wieder und leckt sich blutdurstig die Lippen. Sobald Ask die Seile verlassen hat, holt er ihn sich.

Ask fasst Mut. Und das mit Recht. Er darf sich nicht zu klein machen. Auch trotz dem Druck, den er sich selbst auferlegt: er hat hier schon so viel geschafft. Er ist kein Anfänger mehr. Er tritt Schwanenburg voller Überzeugung entgegen, der diese wiederum seinerseits registriert. Es folgt ein kurzer Staredown, bevor die beiden Kontrahenten schließlich in einen Schlagabtausch gehen. Erst Schwani, dann Ask, dann Schwani und dann wieder Ask. Das geht einige Zeit so weiter, bis Skógur schließlich leicht die Oberhand gewinnt. Er schafft es vermehrt Schläge anzusetzen und setzt sogar den ANTLER SLASH (Bionic Elbow) nach! Und noch einen. Und noch einen. Ask gewinnt so langsam die Kontrolle zurück und bearbeitet den Kopf vom Champion hart und intensiv. So lange, bis er sogar in ein gefährliches Terrain kommt, in dem er aufpassen muss, nicht frei zu drehen. Aber heute, ist er da gefasst. Heute gibt es keinen inneren Struggle, heute hält er dem Stand. Ansatz zum Skogens Straff.

doch Schwanenburg hält gegen. Ask hievt ihn nach oben, doch der Champion verlagert sein Gewicht entsprechend, sodass Ask den Griff schließlich lockern muss und seinen Gegner wieder absetzt und daraufhin folgt ERNEUT der


DOUBLE UNDERHOOK SUPLEX


Zwei Mal saß dieser Powermove schon und während Ask nun wieder mit dem Bauch auf der Matte liegt, stellt sich Schwanenburg wieder auf und lässt nicht nur einen, sondern gleich zwei Knee Drops auf den Nacken folgen. Ask hält sich die Stelle sofort und scheint nun mittlerweile voller Schmerzen zu sein. Es folgen noch einige Tritte, bis Karo Herzog schließlich einschreitet, um Schwanenburg kurz von Ask wegzuhalten. Dieser nutzt das wiederum sofort, um in Position zu gehen. Ein drittes Mal will er sich am Culture Shock versuchen und das wäre auch zweifellos das Ende von Ask Skógur… sofern dieser denn überhaupt wieder nach oben kommen sollte.

Es zieht sich, etwas und auch wenn es eher schlecht als recht aussieht, aber es funktioniert. Ask baut sich nach oben, sieht sehr lädiert und mitgenommen aus, aber er baut sich auf und steht wieder. Antoine Schwanenburg visiert sein Ziel an und rennt los… UND ASK GREIFT NACH DEM FUß! Er fängt Schwanenburgs Angriff tatsächlich ab und hält den Fuß fest! JETZT kann er zuschlagen. DAS kann seine Chance sein!


BJÖRRRRNSMAAACK


Die zweite. Doch diesmal liegt Ask nicht besinnungslos neben Schwanenburg. Diesmal kann er nachsetzen. Er hebt Schwanenburg auf und packt ihn sich zurecht.


FORCE

OF

NATURE


Das wars. Das MUSS es gewesen sein. Ask besiegt den World Champ!


Pete: „Unfassbar! Ask hat Antoine mit dem Force of Nature erwischt! Das ist die Chance für den Sieg!“

Sven: „Vergiss nicht, von wem wir hier sprechen. Wir reden von Antoine. Schwanenburg. Noch ist der nicht geschlagen.“


Ask muss das Cover ansetzen… entschließt sich aber dagegen. Er nimmt sich Schwanenburg erneut.


Pete: „Was macht er denn da?! Cover ihn doch!“


Nun soll auch noch der DEER DRIVER folgen. Ask will heute nicht einfach nur gewinnen. Er will kämpfen. Und dieser Kampf scheint für ihn erst zu Ende, wenn er seinen Gegner vollends besiegt und ihm die Kräfte geraubt hat. Heute heißt es für Ask: ganz oder gar nicht. Er muss es sich beweisen. Er muss es Alex beweisen. Er muss beweisen, dass er dem Druck standhalten kann.

Der Deer Driver ist angesetzt, die Arme sind eingehakt und Ask springt hoch…

aber diesen Schwung nutzt World Champ Schwanenburg sofort aus!


MOONLIGHT SONATA


Direkt auf den Rücken, sogar wieder etwas auf die Schultern und vor allem den Nacken.


Sven: „Ich habs ja gesagt.“


Antoine sammelt sich kurz, braucht einen Moment, aber bleibt fokussiert. Sein Blick wirkt düster, finster, böse. Ask hat wollte aufs Ganze gehen? Gut, kann er haben. Er ruft es Ask entgegen, dass er seine Chance hätte nutzen sollen. Er hätte vielleicht gewonnen, aber eben nur vielleicht. Jetzt allerdings… ist diese Chance weg. Antoine Schwanenburg umschleicht Ask Skógur tatsächlich wie ein Tier, dass im Begriff ist seine Beute zu erlegen. Ask mag noch etwas zappeln, versucht sich gerade so wieder aufzuraffen, aber wie schon gesagt.

Jetzt ist es zu spät.


KAISERLICHE VERFÜGUNG


Ask kämpft sofort gegen den Griff an, versucht sich direkt zu befreien. Er wackelt mit den Armen, strampelt so gut es geht herum und versucht sich freizukämpfen. Aber diese Situation ist aussichtslos. Er kämpft, er strampelt, er tut alles was er kann und schließlich…

Klopt er ab.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Sieger des Matches via Aufgabe… der GFCW WORLD HEAVYWEIGHT CHAMPION… ANTOINE SCHWANENBURG!“


Der Champ löst den Griff und lässt ab von Ask, der direkt fast leblos zusammensackt. Er ist geschlagen. Er hat gekämpft… und verloren. Schwanenburg wird sein Gürtel übergeben, während er den Arm siegreich in die Luft streckt.


Pete: „Oh Mann, Ask…“

Sven: „Wer weiß, wer weiß. Wenn Ask da nicht zu viel gewollt hätte, dann hätte er das Match vielleicht sogar tatsächlich gewonnen. Man weiß es nicht, er weiß es nicht, wir werden es nie erfahren. Wie er es gesagt hat, manchmal steht er sich einfach selbst im Weg.“

Pete: „Und dabei hat Ask heute gut gekämpft. Er war taktischer als sonst, die Wut war kein Problem, wie so oft bei seinen wichtigen Matches, er hat dem World Champion gut standgehalten und doch… verloren. Wir müssen nun abwarten, was Alex Ricks dazu sagt, denn auch wenn er verloren hat, so hat er hier trotzdem ein sehr gutes Match gewrestelt.“


Ask hat sich mittlerweile in eine Ringecke geschleift, in der er sich aufgesetzt hat. Die Situation erinnert uns an Doom’s Night. Doch anders als da… wirkt Ask nicht so wirklich enttäuscht, sondern vielmehr… ja, man kanns schon so sagen: angepisst. Nur worauf? Auf sich selbst, weil er zu viel wollte und sich selbst – mal wieder – den Sieg gekostet hat, diesmal nicht aufgrund von Wutproblemen, sondern vielmehr aufgrund seines Ehrgeizes und des Drucks, der auf ihm lag? Auf Alex, weil der maßgeblich zu diesem Druck beigetragen hat? Auf Antoine, weil auch der ihn vor dem Match verunsichert hat? So richtig weiß das niemand, vermutlich nicht mal Ask.

Er wollte kämpfen und diesen Kampf hat er bekommen, so viel ist sicher. Und er war gut, sehr gut sogar. Es hat nur noch etwas gefehlt. Ob das Alex überzeugen wird, für ein Rückmatch? Wahrscheinlich nicht. Und wahrscheinlich ist er deshalb… angepisst.

Die Ringärzte nähern ihm sich langsam und wollen sich scheinbar seine Schulter und seinen Nacken angucken, ob da nicht doch etwas zu viel Schaden entstanden ist... doch…

Ask richtet sich auf und… stößt diese weg! Nicht mit zu viel Kraft, aber doch stark genug, dass einer von ihnen sogar leicht zu Boden geht. Mit dieser finsteren Miene verlässt er nun den Ring und läuft ebenfalls die Stage entlang.


Ask: „Na? Das hat dir sicher gefallen, was Alex? Ich nehm an, das reicht dir nicht.“


Schreit er in die Kamera, dass man es gerade so verstehen kann.


Ask: „Ich werde das Match trotzdem kriegen, auf dem einen… oder den anderen Weg.“


Was für ein Stimmungswechsel bei Skógur. Aus Nervosität, dann Überzeugung, bis hin zur Enttäuschung, wurde jetzt diese genervte, nicht unbedingt wütende, aber trotzdem geladene Art. Auch wenn dieses Match heute nicht so ausgegangen ist, wie geplant, scheint Ask noch nicht fertig mit Alex zu sein.

Ob Alex will oder nicht.




Auf dem Titantron wird jetzt ein Video abgespielt, die Kamera ist mal wieder backstage unterwegs. Genauer gesagt im Cateringbereich. Und da fällt uns recht schnell eine kleine Traube an Personen auf, die da vor den warm dampfenden Platten stehen. Einige Unbekannte, scheinbar Mitarbeiter der GFCW, aber augenscheinlich auch ein paar Wrestler.


GFCW Mitarbeiter 1: „Echt man, Glückwunsch! Bin echt gespannt, was du im Ring so draufhast.“

Silverberg: „ Ich freue mich schon, wenn wir das erste Mal gegeneinander antreten. Du scheinst ein feiner Kerl zu sein!“

GFCW Mitarbeiter 2: „Wooho, krass Alter! Willkommen in der GFCW!“

Hunk: „Schön, dass du da bist!“

GFCW Mitarbeiter 3: „Let's go, let's go, let's go!“

Joe Jobber: „Aber gegen mich hast du keine Chance, merke dir das schon mal, hehe!“


Alle brechen in schallendes Gelächter aus, und jetzt sehen wir auch endlich, wem alle da so herzlich gratulieren. Es ist der dicke Boris, der auch sehr klein ist, und daher wurde er bisher von den Anderen verdeckt. Jetzt schiebt er sich gerade noch den Rest eines Hot Dogs in den Mund.


Boris: „Mampf... schluck... Danke, Leute, ihr seid echt super lieb, ich fühl mich total willkommen hier! Kann es kaum glauben, dass ich so schnell eingestellt wurde. Ich mein, ich soll erst mal nur im Performance Center trainieren und dort ein paar Trainingsmatches bestreiten, aber ich glaub wenn ich ganz doll an mir arbeitete, dann schaffe ich es auch, eines Tages bei War Evening anzutreten, ohhh jaaa!“


Jetzt greift er sich beherzt den nächsten Hot Dog vom Buffet und will sich das Ding gerade in den Mund schieben, als...


???: „Na also, ich weiß ja nicht so ganz. Nein, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass du das schaffen wirst. Ich verstehe sogar nicht einmal, wieso du überhaupt einen Vertrag für das Performance Center bekommen hast. Ich meine, es gibt hier in der GFCW schon genug ambitionierte Wrestler, mich zum Beispiel. Da brauchen wir dich nicht, nein!“


Boris setzt den Hot Dog wieder ab. Sein gutmütiger Blick verfinstert minimal, aber doch merklich. Keine Ahnung, ob das an den unfreundlichen Worten des Neuankömmlings liegt oder daran, dass er den Hot Dog nun nicht sofort mampfen kann. Der Andere baut sich jetzt direkt vor Boris auf, wobei er noch kleiner ist als Boris, quasi fast schon winzig. Es ist kein anderer als Gisbert “Gino“ Rieß. Dieser ist gerade einmal 1,60 Meter klein, und daran gemessen scheint Boris ca. 1,70 zu sein.


Boris: „Nanu, wer bist du denn? Na ja egal, brauchst aber nicht gleich so auf die Kacke zu hauen, ich hab dir doch nix getan oder? Was biste denn so aufgebracht, hä?“


Jetzt wird Gino noch wütender.


Gisbert “Gino“ Rieß: „Warum ich aufgebracht bin?! Das kann ich dir sagen, weil ich seit Ewigkeiten kein Match mehr hatte! Weil ich kaum noch Antrittsprämien bekomme und langsam meine Strom- und Heizkosten nicht mehr bezahlen kann, es wird ja alles teurer! Und jetzt kommt auch noch weitere Konkurrenz hinzu, aber das lasse ich mir nicht bieten, nicht mit mir! Du wirst schon sehen, duuuuu...“


Und dann schlägt er Boris das Hot Dog-Brötchen aus der Hand und macht auf dem Absatz kehrt und verschwindet. Alle Anwesenden sind geschockt ob dieses Ausbruchs. Boris schaut wie in Schockstarre auf den Boden, wo der Hot Dog jetzt nur noch Matsch ist. Eine Träne kullert über seine Wange... und dann verfinstert sich der Blick.


Boris: „Grrrrr...“


Mit einem dunkeln Knurren macht sich Boris langsam an die Verfolgung des Übeltäters. Fade out.




Wrestling-Fans sind simple Kreaturen.


Man könnte denken, dass Robert Breads hier in Vancouver, Kanada vielleicht nicht ganz so beliebt sei – schließlich ist er doch eine Hälfte von Sleaze, sein Partner ist Aiden Rotari, und der hat heute schon gegen Kyle Douglas, den Lokalhelden, gekämpft, also, wenn man von dieser Assoziation ausgeht… ne, das ist dem gemeinen Zuschauer der GFCW (außerhalb von Alaska, der Heimat von #LeviathanLore) zu kompliziert:


Da spielt die Musik des Kanadiers Robert Breads in Kanada, und von Kyle Douglas und Morbeus einmal abgesehen wird hier heute Abend wohl kaum jemand eine lautere Reaktion bekommen.


Wir haben „Canada’s Own“ heute schon einmal gesehen, und seine Laune ist seitdem nicht besser geworden. Ganz im Gegenteil, was aus mehreren Gründen kaum überraschend ist. Zum einen ist da das Ergebnis des angesprochenen Duells zwischen Douglas und Rotari, zum anderen ist da die ganze Situation, die er nun mit Sicherheit adressieren wird.


Während er zum Ring marschiert, kocht er nicht vor Wut oder beißt die Zähne zusammen, fährt sich aber mit der linken Hand – die rechte ist damit beschäftigt, ein Mikrofon zu halten – über die Stirn, durch die Haare und in den Nacken. Sein Kopf wurde vor zwei Wochen von Niander Cassady-Taylor und dessen Kindern des Zornes gezielt attackiert, und wenn wir Aiden Rotari Glauben schenken dürfen (was selbstverständlich nur in Ausnahmefällen eine gute Idee ist, hier aber durchaus angebracht erscheint) ist Breads noch nicht vollständig wieder auf dem Damm.


Kein Wunder. Verletzungen werden mit dem Alter nicht einfacher zu überstehen. Diese Geschichte mit Niander Cassady-Taylor hat bei der letzten Show ein neues Level erreicht. Es geht nicht mehr nur um Stolz, um Egos, um Rache, darum, etwas zu beweisen und seinen Platz in der GFCW zu festigen… es ist zum ersten Mal so wirklich richtig brutal geworden.


Bis zu dieser Nacht vor zwei Wochen war die „Robert Breads Redemption Tour“ mehr oder minder problemlos verlaufen. Doch NCT hatte einen gewaltigen Ast vor die scheinbar wie von selbst rollenden Reifen des Breads-Expresses geworfen, und er hatte ihn herausgefordert. Für seine Antwort sollte Robert Breads zwei Wochen Zeit bekommen. Die sind nun rum.


Im Ring angekommen verstummt „Bow Down“ von I Prevail, während Breads ein wenig gedankenverloren den Ringboden anstarrt und dabei das Mikrofon in der Hand herumwirbelt. Die Zunge fährt auch von außen sichtbar durch den Innenraum des Mundes und über die eigenen Zähne, ehe der Hall of Famer aufblickt, direkt in die nächstbeste Kamera. Einen kurzen Moment wartet er, bis die Crowd ein wenig leiser wird, dann setzt er an.


Robert Breads: „Ich habe bald Geburtstag.“


Ein wenig Verwirrung im Rund der Fans in Vancouver, doch Breads setzt schnell nach.


Robert Breads: „Am zweiten Juni dieses Jahres werde ich dreiundvierzig Jahre alt. Ein stattliches Alter, aber heutzutage kein Alter mehr, in dem ein Pro-Wrestler nicht noch ganz oben mitspielen kann. An sich keine besondere Sache, so ein Geburtstag… hat man schließlich genau einmal im Jahr, jedes Jahr, immer wieder?


Nun, im Jahr 2023 ist das alles etwas anders.“


Mit einer beinahe verlegenen Grimasse kratzt sich Breads am Hinterkopf, kann es dabei aber nicht lassen, über die gleiche Stelle zu fahren die er bereits bei seinem Entrance berührt hat. Er scheint schon fast Verständnis für seine Worte zu suchen, eine etwas ungewöhnliche Konstellation.


Robert Breads: „Nichts für Ungut, Vancouver – würde die GFCW auf dieser großen Tour nur eine einzige Show in Kanada veranstalten, dann wäre heute Nacht wohl mein großes Homecoming. Das hätte zugegebenermaßen einen etwas bitteren Beigeschmack, aber ich hätte mich damit abgefunden. Hey, immerhin Kanada, auch wenn ich hinter RayRay und seinem Nepotismus-Musterbeispiel nur die zweite Geige spielen würde und man meinen Partner und Freund Aiden Rotari…“


Erneut laute Buhrufe ob des Duells von Rotari mit Kyle Douglas am heutigen Abend. Das entlockt Breads bloß ein Glucksen.


Robert Breads: „Ich nehm’s nicht persönlich, glaubt mir, und Aiden sicherlich auch nicht, aber ihr werdet verstehen, dass ich froh bin nicht nur einmal nach Kanada zu kommen, sondern gleich zwei Mal. Heute Nacht… das wäre die Heimkehr, von der ich noch vor einem Jahr geglaubt hätte, dass ich sie verdiene. Etwas, das sich gut anfühlt, aber nicht richtig. Als zweite Geige. Als tragische Figur, irgendwie, zuvor verprügelt und nicht in der Lage, ein Match zu bestreiten…. Denn ja, für ein Match wäre ich heute wohl nicht gecleart worden… das hätte zum Robert Breads der letzten Jahre gepasst, nicht wahr?“


Irgendwie schon. Vor dem Beginn von 2023 hatte Breads immerhin knappe zwei Jahre lang Niederlage und Niederlage gegen Hinz und Kunz gesammelt.


Robert Breads: „Das ist aber nicht meine… richtige Heimkehr. Die findet in ziemlich genau sechs Wochen statt. Am Freitag, zwölf Tage nach unserer Show im Madison Square Garden, der berühmtesten Arena der Welt… am zweiten Juni… an meinem Geburtstag… in meiner Heimatstadt… in Toronto.“


Man kann hier von einem glücklichen Zufall sprechen, oder aber von guter Arbeit des GFCW-Office Mitglieds, welches für die Tour-Planung in Nordamerika zuständig war.


Robert Breads: „Fakt ist… für mich kann es keinen besseren oder größeren Tag geben. Ich werde dort nicht die zweite Geige spielen. Das wird MEINE Show. Das wird die Robert Breads Show. Und so, wie dieses Jahr bislang gelaufen ist, VERDIENE ich so eine Show auch endlich wieder. Ich mag etwas altersmilde geworden sein, ich mag nicht mehr hier stehen und verkünden das sei das Mindeste, dass man mir noch mehr geben sollte… aber der Gedanke daran, dass es diesen einen Abend geben wird, der nur MIR gehört, fühlt sich einfach richtig an.


Ich bin verdammt nochmal Robert Breads, zweifacher GFCW World Champion, Gewinner von so vielen Awards das niemand sich die Mühe macht seine eigenen nachzuzählen weil er ohnehin weiß dass er mich niemals übertreffen wird – und glaubt mir, gäbe es auch nur den Hauch einer Chance hätte dieser Slackline-Freak das längt gemacht – ich bin der Eroberer der PCWA und jedes einzelnen ihrer Titel und Turniere, der GFCW Hall of Famer, der versierteste Bastard in diesem Ring, der Beste am Mikrofon – egal, in welcher Epoche oder Liga, niemand kann mir etwas vormachen, wenn es um das gesprochene Wort geht. Jeder, der arrogant oder dumm genug war, wurde zerrissen und nur deshalb nicht vergessen, weil ich ihn erwähnt habe.


Zereo Killer mag der erfolgreichste Wrestler der GFCW-Geschichte sein, Danny Rickson mag der einflussreichste Wrestler der GFCW-Geschichte sein, Alex Ricks und Antoine Schwanenbürg mögen sich einreden so etwas wie „Ewigkeit“ könne man zum Hashtag und Brand erheben, wenn man es denn nur oft genug erwähnt… doch niemand von Ihnen ist Robert Breads, der WICHTIGSTE Wrestler in der Geschichte von German Fantasy Wrestling Championship, und es ist Zeit, mich auch wieder so zu benehmen.“


Eine eindeutige Ansage, kein Drumherum, klare Worte – mit einer Überzeugung, die einem eigentlich keinen Zweifel hinterlassen dürfte.


Robert Breads: „Ich werde MEINEN Tag an MEINEM Geburtstag in MEINER Stadt zelebrieren. Ich werde dort vor meine Freunde und Familie treten, vielleicht nicht der beste Robert Breads aller Zeiten, aber verdammt nochmal der beste Robert Breads der ich sein kann. Unbesiegt im Jahr 2023! Jedes Match bislang gewonnen! So will ich in Toronto die Halle betreten… was mich zu Niander Cassady-Taylor bringt.“


Da ist ein Feuer in den Augen von „Canada’s Own“ welches man unmöglich fälschen kann. Echte Leidenschaft und Emotion sprechen aus ihm.


Robert Breads: „Wer der bessere Mentor von uns beiden ist… nun, ich denke, ich werde mich an dieser Stelle nicht weiter dazu äußern. Es dürfte klar sein, was die GFCW Galaxy dahingehend denkt. Viel wichtiger ist: Ich kann in Toronto nicht aufschlagen, wenn ich mich vor dir gedrückt habe. Ich kann dort nicht auftauchen, wenn ich dich nicht besiegt habe. Und es würde mir so verdammt viel bedeuten, dich in der Zereo Killer Memorial Are… ich meine im Madison Square Garden zu besiegen und mit deinem Skalp in der Hand nach Hause zu kommen!“


Nun, er ist immer noch Robert Breads, die enorm nachtragenden Seitenhiebe in Richtung seiner niemals endenden Grudges kann er schlicht nicht abstellen. Oder aber er versucht es einfach nicht mehr. So oder so: Man kann das hier wohl nur in eine Richtung werten.


Robert Breads: „One on One, du und ich… in der berühmtesten Arena der Welt. Wähle deine Stipulation, Niander, und lass dir ruhig Zeit… die GFCW möchte unser Match gerne mitsamt Stipulation bewerben, aber so wie ich unser Office verstanden habe genügt es völlig, wenn du deine präferierte Match-Art in zwei Wochen präsentierst. Es ist mir wirklich völlig egal, was du dir aussucht. Ich werde dich besiegen. Weil ich besser bin als du. Der bessere Mentor. Der bessere Trainer. Der bessere Wrestler. Sogar der bessere Mensch, und mich in der Hinsicht zu schlagen ist in der Regel ziemlich einfach. Du bist in GAR NICHTS besser als ich, und jeder, der darüber auch nur eine Sekunde nachkommt, wird zu dem gleichen Schluss kommen. Du bist NICHTS im Vergleich zu ROBERT BREADS.


Und wenn du dann verloren hast, auf der größten Bühne, die die GFCW auf dieser Tour, in deinem Heimatland, betreten wird, besiegt von dem einen Mann, von dem du als Einziger Mensch auf der gottverdammten Welt wirklich dachtest, du hättest auch nur ansatzweise die Chance ihn zu schlagen, ja, WENN… nicht FALLS… das passiert werde ich mit Freuden dabei zusehen, wie du laut und deutlich verkünden musst, dass ich der bessere Mentor von uns beiden bin.“


Richtig, das war der letzte Teil von Nianders Bedingungen: Zusätzlich zu einem One on One Match, bei dem NCT die Stipulation frei bestimmen darf, sollte es noch die Regel geben, dass der Verlierer gegenüber dem Sieger gestehen muss, ihm als Mentor unterlegen zu sein.


Und wenn man ehrlich ist: Nach dem Duell Douglas vs Rotari steht Cassady-Taylor da im Moment ganz gut dar.


Robert Breads: „Deine Anerkennung bedeutet mir nichts. Dein Respekt bedeutet mir nichts. Deine Bewunderung bedeutet mir nichts. Ich will das bloß sehen, weil ich weiß, dass du es hassen wirst. Du wirst dich winden und es wird dich innerlich zerreißen es sagen zu müssen, doch du wirst keine Wahl haben – schließlich war es deine Idee. Das mag selbstsüchtig und bösartig und kleinlich sein… aber das ist eben Robert Breads.


Ich würde dir und der gesamten GFCW ein „Lebt damit!“ entgegen schleudern, aber es ist ohnehin nicht so, als hättet ihr eine Wahl. Niander Cassady-Taylor, im Namen meines Traums von Toronto, im Namen meines Glaubens an mich selbst, im Namen des wichtigsten Mannes in der Geschichte dieser Promotion… nehme ich deine Herausforderung und alle dazu gehörenden Bedingungen an.


Wir sehen uns in zwei Wochen in Alaska.“



Mac Müll, der Hall Of Famer, hat in den über 20 Jahren in der GFCW schon einiges miterlebt und viele Leute interviewt. Doch die schwersten Gespräche, wie viele bestätigen können, sind die Gespräche mit dem Vorgesetzten. Genau dem sitzt er jetzt auch zum Interview gegenüber. Jeder der beiden in einem bequemen Sofasessel in einem abgedunkelten Studio-Set.

Auf der einen Seite Müll, auf der anderen Seite ebenfalls (zumindest wenn es nach der Meinung des Großteils der Fans geht). Hinter Claude „Dynamite“ Booker steht, bedrohlich und wachsam, ein Teil der Tag-Team Champions: Matthäus Meister. Seine Stirn weist noch Spuren seiner Auseinandersetzung von zuvor auf. Doch nichts was ein paar Klammern und ein großes Pflaster nicht verdecken könnten. Dye lehnt entspannt in der Lehne und legt die Hände zusammen, wie ein Oberboss. Mac Müll bekommt das Zeichen von der Regie und legt los.


Mac Müll: „Liebe GFCW-Galaxie, ich begrüße Sie allesamt zu einem speziellen Interview. Und mein Interview-Partner, ist der Vorsitzende der GFCW: Claude ‚Dynamite‘ Booker.“


Die Kamera fängt Dye groß ein und sofort schlägt ihm die negative Stimmung in der Halle entgegen. Dye nickt Müll freundlich lächelnd und bestätigend zu. Meister fixiert Müll mit einem bohrenden Blick. Und auch wenn Müll ein Profi ist, so ist ihm dabei doch etwas unwohl.


Mac Müll: „Herr Booker, es gibt einige Dinge zu besprechen und zu klären. Zunächst aber möchte ich eine Frage bezüglich der Tag-Team Champions stellen: Bei der letzten War Evening trug David Hott, von der Hautevolee, offensichtlich eine Verletzung davon. Weiß man diesbezüglich schon mehr? Wird er länger ausfallen?“


Unverändert lächelnd und zurückgelehnt atmet Dye ein und antwortet dann.


Dynamite: „Danke der Nachfrage, Mac. Ja, das lief sehr unglücklich für den guten David. Aber ich kann die zahllosen Fans der Hautevolee beruhigen. Es ist nichts gravierendes. David wird bald schon wieder zurück sein. Und wieder genauso spektakulär wie zuvor.“

Mac Müll: „Das sind definitiv gute Nachrichten…“


So sehen das auch die Fans, die Hott Beistand via Beifall leisten.


Mac Müll: „… natürlich auch für Matthäus Meister, der nicht lange auf seinen Partner verzichten muss.“


Und sofort schlägt die Stimmung wieder um. Müll blickt für die nächste Frage auf seine Notizkarte… immer den bedrohlichen Blick von Matthäus Meister im Augenwinkel. So gut er kann versucht er das auszublenden. Doch gerade für die nächsten Fragen wird das schon etwas schwieriger.


Mac Müll: „Kommen wir zum anstehenden Match bei GFCW Allegiance. Dort heißt es nun tatsächlich, offiziell, Dynamite gegen Lionel Jannek. Das erste Match für Lionel Jannek seit Title Night 2022 und für Sie, Herr Booker, das erste Match nach einer noch viel längeren Zeit. Es steht viel auf dem Spiel.“

Dynamite: „In der Tat…“


Dabei muss er kurz amüsiert prusten. Ob beim Gedanken daran, dass dieses Match tatsächlich stattfinden könnte oder die Tatsache, dass es LJ aktuell überhaupt nicht gut geht, das weiß nur er selbst.


Dynamite: „Das wird eine ganz große Nacht werden. Jedoch ganz bestimmt nicht für Lionel Jannek, sondern für mich. Eine späte Genugtuung für alle bösen Streiche seinerseits und eine noch größere, noch spätere Genugtuung für mich, diesen Mann, den ich hier nie wollte, zu quälen, bloßzustellen, zu verletzen und schlussendlich, endgültig, aus der GFCW zu entfernen. Ich wäre also der Allererste, der enttäuscht wäre, wenn das Match nicht stattfinden würde.“


Den Sarkasmus in der Stimme konnte man gar nicht überhören. Dye scheint unentwegt der Meinung zu sein, dass Jannek nicht antreten wird können und wenn irgendwie doch, dass er als Boss alle Trümpfe in der Hand hat.


Mac Müll: „Wenn Sie nach so langer Zeit nun wieder in den Ring steigen, dann muss ich natürlich fragen, wie es um Ihre Kondition bestellt ist. Schließlich sind Sie ja nicht regelmäßig aktiv und auch schon…“


Müll stockt kurz und fühlt den Drang die Frage lieber sehr vorsichtig zu Ende zu formulieren.


Mac Müll: „… in einem, für einen Topathleten, eher fortgeschrittenen Alter.“


Dynamite kichert amüsiert.


Dynamite: „Ach, Mac, du überrascht mich immer wieder. Du kennst mich schon sehr lange, nicht wahr? Du weißt also, dass ich immer sehr vorausschauend arbeite. Schon kurz nachdem ich Lio den Vertrag für ein Match angeboten hatte, war mir klar wer der Gegner sein würde. Und dementsprechend habe ich mich auch bereits seit einem guten Monat vorbereitet. Mit dem qualifizierten Personal der GFCW. Konditionstraining, Muskelwiederaufbau, Ringrostbeseitigung… alles dabei. Ich sage dir, Mac, ich habe mich lange nicht mehr so gut gefühlt. Und das Programm wird auch noch den restlichen Monat fortgesetzt werden. Egal, ob das Match letztlich stattfindet oder nicht. Im Gegensatz dazu vielleicht die Frage: Wie sieht Lios Programm für den restlichen Monat aus?“


Er hebt abwartend die Augenbrauen, offenbar tatsächlich eine Antwort von Müll erwartend. Dieser überlegt kurz.


Mac Müll: „Nun… Voraussichtlich wohl ausschließlich Regeneration und Therapie…“

Dynamite: „Absolut korrekt.“


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!!!


Dynamite: „Meine Quoten stehen also sehr gut. Die Galaxie sollte alle ihre Hoffnungen auf eine Zukunft von Lionel Jannek in der GFCW lieber begraben. Am Ende wird sich der Boss durchsetzen. Und es wird weder das hohe Alter entscheidend sein, noch, dass Lio der bessere Wrestler ist.“


Da muss Müll aber nun anknüpfen.


Mac Müll: „War das letztlich auch der Grund, warum-“


Er hebt den Blick und stockt. Die Gesichtzüge seines Chefs haben sich drastisch verändert und auch Meister wirkt bedrohlicher. Da denkt Müll, wohlweislich, dass er diese Frage lieber nicht stellen sollte. Das könnte böse enden.


Mac Müll: „Verzeihung, ich habe mich verlesen…“


Er räuspert sich einmal peinlich berührt und schon scheint der Boss wieder zufriedener zu sein. Jetzt nur noch schnell die Frage anders stellen.


Mac Müll: „Warum genau habt ihr Lionel Jannek bei der letzten Show attackiert und verletzt?“


Da könnte man noch etliche zusätzliche Fragen anfügen… doch das lässt er lieber bleiben und belässt es bei dieser neutralen Frage.


Dynamite: „Ihr solltet alle nichts falsches denken. Das was da bei der letzten War Evening passiert ist, das war nur eine Warnung für Lio, ein Vorgeschmack auf das was ihn bei Allegiance erwarten wird. Er weiß nun was passiert, wenn er sich mit Claude ‚Dynamite‘ Booker anlegt. Wenn er weiß was gut für ihn ist, dann bleibt er am 21. Mai zuhause… aber wir wissen alle, dass er das nicht tun wird, nicht wahr? Er wird auftauchen. Und wenn er es tut, dann sollte er das Richtige tun und mich auf Knien um Verzeihung bitten. Denn sonst…“


Dye beugt sich bedrohlich und mit todernstem Blick auf Mac Müll nach vorne.


Dynamite: „Sonst, mein lieber Mac, wird es ein rabenschwarzer Alptraum für den ‚Einzig Wahren‘ werden. Ich habe es zuvor gesagt und ich sage es gerne noch einmal: Lionel Jannek wird nach Allegiance NIE. WIEDER. In der GFCW zu sehen sein. Warum? Ganz einfach, Mac: Weil ICH hier der Boss bin und das sage! Und Lio kann noch so ‚superior‘ sein… er wird nie ‚superior‘ zum Boss sein. Eine Lektion, die er sehr schmerzvoll lernen wird.“


Dye deutet der Regie nun, dass das Interview nun zu Ende ist und erhebt sich gemächlich aus seinem Stuhl. Er ist sich seiner Sache sehr sicher. Müll sieht einfach nur zu, dass er da rauskommt, bevor es sich sein Chef oder Meister anders überlegt. Kurz bevor die Regie wegschaltet, wendet sich Dye zu seinem „Extravaganten Vollstrecker“ und die Mikrofone schnappen noch einen Satz auf.


Dynamite: „Matt, ich vertraue darauf, dass du die Situation im Griff hast.“



Es ist ein fröhliches, ein entspanntes Summen, das aus der Tür dringt, auf die einer der wohl undurchsichtigsten Männer der GFCW – vielleicht DER undurchsichtigste – zielgerichtet zusteuert. Der Anzug sitzt, die Haare sitzen, die Mimik ist starr. In einem leisen Ton wandert die Klinke nach unten und die Tür schwingt an ihren billigen Scharnieren auf.


James Corleone: „Was denkst du, was du da tust?“


Ohne anzuklopfen, ohne sich anderweitig anzukündigen, ja ohne Vorwarnung, betritt James Corleone die Szenerie, um ein weiteres Einzelgespräch zu führen, nachdem das vor zwei Wochen bei Zane Levy schon so weit recht gut funktioniert hat. Der kahle Schädel wendet sich um und fragen blinzeln ihn die Augen aus dem tätowierten Gesicht an, während Luna die Schiene an ihrem Arm richtet.


Luna: „Kaffe trinken?“

Ein wenig überfragt nickt sie in Richtung des Bechers, der neben ihr abgestellt ist, während ihre Körperhaltung durchgehend entspannt bleibt. Die Beine überschlagen, entspannt zurückgelehnt, ihr gegenüber der Bildschirm mit den Bildern aus der Arena.

Corleone lässt sich von seinem Vorhaben nicht abbringen und lässt den sarkastischen Kommentar an sich abprallen.


James Corleone: „Komm schon Luna, lass die Spielchen. Du weißt, was ich meine. The End hat es einst gesagt: Alles, was wir tun, sollte dem Gemeinwohl von Leviathan dienen. Was nützt es diesem Gemeinwohl, wenn deine Karriere vorbei ist? Du bist eine wahre Kriegerin und auch wenn wir uns natürlich nicht auf irgendwelche Hierarchien berufen, zweifellos die Nummer 2, hinter The End, wenn du mich fragst. Du bist ein unverzichtbarer Teil der Gruppe. Wieso also dieser Alleingang, der dein Fortbestehen in der Liga aufs Spiel setzt? Wieso wurden wir nicht informiert?“


Es ist ein leichtes Zungeschnalzen, das aus Lunas Mund dringt, als sie tief einatmet und die schrecklich entspannte Körperhaltung aufgibt. Die gesunde Hand angelt den Becher vom Tisch, während die Beine sich entkreuzen und der Oberkörper sich ein Stück nach vorne neigt.

Luna: „Yeah nicht mein hellster Moment.“

Schlürfend wird ein kleiner Teil der dampfenden Flüssigkeit konsumiert.

Luna: „Ganz ehrlich gesagt, weil ich wusste, dass ihr davon offensichtlich… Naja… Nicht begeistert wärt. Um es nett auszudrücken. Komplett angepisst ist wohl die direktere Version.“

Wohl um Augenkontakt zu vermeiden, beginnt Luna ihren Kaffee zu hypnotisieren, während sie ihn sanft im Kreis schwenkt.

Luna: „Und klar, mir ist komplett bewusst, dass, wenn das ganze schief gehen würde, ich nicht nur The End schwächen würde, worum es dir vermutlich am meisten geht, sondern auch alle anderen. Aber am Ende des Tages sage ich dir, dass ich mir bewusst bin, dass das meine einzige Chance sein könnte. Die Mischung aus Leuten, die gerade mit Vollgas Richtung Spitze donnern und riesen Namen, die man zu Geld machen kann wie blöd… Macht es schwierig sich da oben zu halten. Jetzt bin ich oben. Und ich habe, wie ich erwähnt habe, sowieso keine lange Karriere vor mir. Es ist egoistisch. Vielleicht unfair egoistisch. Ich weiß. Aber ich würde alles riskieren, um jetzt eine weitere Chance zu kriegen. Es könnte meine letzte sein. Aber ja. Du hast jeden Grund, mich dafür zur Sau zu machen.“


James Corleone: „Du hattest bereits Alleingänge. Du wurdest dafür bestraft. Und du hast eingesehen, dass das falsch war. Du hast dazu gelernt. Ich hoffe… ich verlasse mich drauf, dass das so bleibt. The End… tut das. Mir… ist natürlich bewusst, dass du für deinen Aufstieg im vergangenen Jahr viel gearbeitet, gekämpft, geblutet hast.“

Dankbar nickt Luna und hebt jetzt auch wieder den Blick. Dieses Verständnis ist offensichtlich wonach sie gesucht hat. Doch ihre Gegenüber war natürlich nicht fertig.

James Corleone: „Und DIR sollte bewusst sein, dass den Rahmen für diesen Aufstieg The End gesetzt hat. Er hat es dir ermöglicht, dich derart selbst zu verwirklichen. Drake gab dir diese Möglichkeiten nie, wenn ich mich recht entsinne.“

Der dünne Pappbecher wird schlagartig ein wenig zusammengedrückt. Doch die Antwort bleibt aus. Grenzenlose Zustimmung sieht anders aus.

James Corleone: „Und wieder… ich will dir nicht zu Nahe treten. Aber wenn du mich fragst, hat er in dir nie das Potential gesehen, was The End in dir gesehen hat. Oder… vielleicht hat er das auch und dennoch, hat er dir nicht den Freiraum gegeben das Potential zu entfalten.“

Luna: „James.“

Knapp und schlagartig wird der Name ausgesprochen. Der Blickkontakt ist wieder gebrochen. Diesmal scheint Luna jedoch weniger zu vermeiden, Corleone in die Augen zu sehen, als viel mehr tatsächlich in Gedanken verloren.

Luna: „Bei allem Respekt, aber ich glaube meine Ehe und die besten Jahre meines Lebens zu beurteilen, übernehme ich immer noch selbst. Danke. Aber wie gesagt: Du hast Recht, dass ich eine Verantwortung gegenüber den anderen habe. Und dass The End ein Recht hat von derartigen Plänen zu erfahren. Ich warte ab, was Fletcher heute zu sagen hat. Dann stimme ich mich selbstverständlich mit euch ab.“


Langsam hebt sich ihr Kopf für einen ausdruckslosen Augenkontakt. Corleone behält den Blick auf Luna. Er nickt ihr entgegen. Wieder einmal lässt er seine Emotionen keinerlei Hinweise darauf verraten, wie genau er die Aussagen von Luna einschätzt. Man könnte meinen er sei auch hier, wie bei Zane schon, zufrieden. Genauso gut könnte es aber sein, dass er weder Zane vor zwei Wochen noch Luna hier über den Weg traut.

James Corleone spielt sein eigenes Spiel. Und sein Zug ist nun erst einmal vorbei.


James Corleone: „Also dann Luna. Wir sehen uns.“
Luna: „Bye bye.“

Schlürf.


Corleone schlägt eine Hand hinter den Rücken und mit der anderen führt er noch immer seinen Gehstock, womit er nun schließlich die Kabine wieder verlässt.

Die Tür fällt ins Schloss.

Luna: „Arschloch...“



Es ist gleichzeitig ein geschäftiges Treiben und auch eine Art Ruhe vor dem Sturm, die die Atmosphäre direkt hinter dem Vorhang auszeichnen. Einerseits wurde die Show von hier quasi überwacht, gesteuert, zahlreiche Mitarbeiter stellten sicher, dass alles genau so lief, wie es laufen soll – doch gleichzeitig sind die letzten Momente, bevor durch den Vorhang getreten wird, in die brodelnde Menge eingetaucht, ein Mikrofon ergriffen, der Ring betreten wird, voll mit Fokus, Erwartung und einem letzten Versuch, durchzuatmen. Im Schneidersitz auf dem Boden vor den Stufen hinauf zur Stage unternimmt diesen Versuch auch der Purifier: Zane Levy. Neben ihm, für die Sekunde einmal unbeachtet, steht der große, flache Koffer, in welchem er den vielleicht wertvollsten Besitz in der Liga aufbewahrt, zumindest hinter den Titelgürteln: Den Schlüssel zum Erfolg.

Die Kapuze liegt tief in seinen Augen, der nackte Oberkörper ist über den Schultern und Armen von der offenen Jacke bedeckt, während der gesenkte Kopf andeutet, wie wenig er gerade von seinem Umfeld mitkriegen möchte. Doch irgendetwas in dem konstanten, unruhigen Getümmel von Hintergrundgeräuschen lässt ihn innehalten. Es ist nur ein leichtes Zucken des Kopfes in die Richtung, aus der offensichtlich das Geräusch kommt, das sichtlich eine Aufmerksamkeit erregt, doch es ist eindeutig. Raus aus dem tiefen Fokus, die Ohren gespitzt.

GFCW-Mitarbeiter: „Zwei Minuten für ihn, du dann als zweites.“
???: „Alright.“

Und aus der Menge heraus in Richtung der Treppen marschiert eine Person, die so viel mehr ist, oder zumindest war, als nur sein Gegner heute Nacht. Ein einfaches, weißes Shirt mit seinen Initialen darauf tragend, befördert Drake Nova Vaughn sich gerade noch ein wenig Wasser aus einer Flasche über den Kopf. Ein klein wenig Abkühlung vor dem Match. (Außerdem werden die langen Haare dadurch schwerer, wodurch sie mit mehr Wucht fliegen und den Impact von Moves besser verkaufen, falls sich jemand ernsthaft mal gefragt hat, weshalb Wrestler mit nassen Haaren auftreten.)

Zane: „Kurz dachte ich ja, du drückst dich.“

Sein Kopf hebt sich und mit beiden Händen streift er die Kapuze vom Kopf. Die grünen Augen blicken Vaughn aufrichtig an.

Drake: „Ich habe mich damals nicht gedrückt, als klar war, dass du mich umbringen willst.“
Zane: „To be fair, du wärst näher dran, mich zu killen, als umgekehrt.“
Drake: „Wegen dem Sturz aus den Rängen?“
Zane: „Natürlich wegen dem Sturz aus den Rängen, du Idiot.“
Drake: „Und du hättest mir die Schere nicht in den Hals gerammt, wenn ich den Arm nicht hochgerissen hätte, oder wie?“
Zane: „I plead the 5th.“

Kurz lachen die beiden auf, doch die Stimmung ist nicht wirklich so aufgelockert, wie sie beide wohl gerne hätten.

Zane: „Ne mal im ernst, damals haben wir uns gehasst. Das war was anderes.“
Drake: „Habe ich dich gehasst?“

Frustriert seufzt Zane auf.

Zane: „Ich weiß es nicht. Jedenfalls hast du damals keine Reden geschwungen, dass du mir kein Haar krümmen wirst.“

Vaughn ignoriert die implizierte Frage für den Moment, tritt noch einen Schritt auf Levy zu und lässt sich, ebenfalls im Schneidersitz, vor diesem auf den Boden sinken.

Drake: „Hast DU mich denn damals gehasst?“

In einer Mischung aus ungläubigem Lachen und Schauben blickt Levy ihm starr ins Gesicht.

Zane: „Und wie, Drake. Und wie.“
Drake: „Und wie ist es heute?“
Zane: „Junge…“

Fast schon genervt scheint Zane die Augen nach hinten zu drehen, als er ein wenig nervös seine Nase reibt und ein leichtes Zunge Schnalzen vernehmen lässt.

Zane: „Drake, ich hab viel, viel Shit über dich gelabert. Teils im Affekt, teils wohl, um die anderen zu verstärken, aber vielleicht wollte ich mich auch selbst reinreden genau das zu tun, ja. Ich hasse dich nicht. Weit davon entfernt.“

GFCW-Mitarbeiter: „Eine Minute, Zane!“

Zane: „Aber ich habe keine Lust da nochmal durch zu müssen. Ich habe keine Lust wieder enttäuscht zu werden. Ich habe keine Lust wieder verlassen zu werden. Ich hab keine Ahnung, wie es Luna und Scarecrow wirklich geht damit, weil sind wir ehrlich: Du hast so eine große Rolle in unserem Leben gespielt und wir in deinem… Ich weiß nicht, ob sowas jemals komplett abreißt. Aber ich bin fertig.“

Er schüttelt den Kopf.

Zane: „Ich werde das nicht nochmal durchmachen. Und genau deshalb wirst du kein Teil meines Lebens mehr Drake. Nicht mehr. Und nicht weniger.“
GFCW-Mitarbeiter: „Dreißig!“

Langsam schiebt sich Levy auf die Beine und greift mit beiden Händen hinter seine Ohren, um die Kapuze wieder über seinen Kopf zu werfen.

Drake: „Ich will dich da nicht rausreden. Du hast jeden Grund, so zu denken und das durchzuziehen. Das muss ich mir leider eingestehen.“

Nachdem die Augen auch wieder schön von der tiefen Kapuze verdeckt werden, angelt sich Levy noch seinen Koffer und dreht sich in Richtung der Stufen.

GFCW-Mitarbeiter: „FÜNFZEHN!“

Drake: „Aber du musst doch erkennen, was End da abzieht, verdammt.“
Zane: „Alter…“

Die freie Hand kratzt die Stirn des Purifiers.

Zane: „Denkst du ich bin dumm? Natürlich tue ich das. Und ich ziehe es immer noch dir vor.“
Drake: „Das kann nicht…“
Zane: „Lass mein Leben in Ruhe Drake. Hit my music.“


Singles Match:

Zane Levy vs. Drake Nova Vaughn

Referee: James Corleone




Die Kamera schaltet um, weg von der angespannten Stimmung im Backstagebereich, hinein in das innere der Rogers Arena, die nichts anderes als das krasse Gegenteil ist. 15.000 GFCW Fans, viele wohl zum ersten mal mit der Chance, die Liga und all ihre Lieblings-Stars live zu sehen, machen auch im fortgeschrittenen Verlauf des Abends keine Anstalten, die Party abflauen zu lassen. Auch wenn Party in dem Moment, in dem die Lichter auf nahezu komplette Dunkelheit gedimmt werden, die tiefen Basstöne aus den Boxen klingen und die schwarzen Flügel sich über die Monitore an der Stage spannen, eher darin besteht, Zane Levy großteils negative Reaktionen entgegen zu werfen.

Pete: „Sicherlich ein… Sehr interessantes Zusammentreffen der beiden.“
Sven: „Ich… weiß gar nicht wo ich anfangen soll.“
Pete: „Ja, es ist viel, viel, das hier drinsteckt. Von Zanes beinahe Cash In, zur Ansprache von Corleone in der Folge, zu dem, was wir gerade gesehen haben, aber eben auch Drakes Rückkehr, seine Aufeinandertreffen mit Luna, Scarecrow und Zane, sein Match gegen Mykru, das er ohne jede Gnade gewonnen hat…“
Sven: „Und nur so nebenbei das I Quit Match der beiden vor zwei Jahren. Eines der wohl brutalsten Matches, die wir jemals gesehen haben oder sehen werden.“

In der düsteren, violetten Beleuchtung scheint Levy unter den vereinzelten Blitzen der Arenascheinwerfer, aber auch der Handykameras, förmlich über die Rampe zu gleiten. Bewegungen sind schwer auszumachen, der Blick wandert weder nach links noch nach rechts. Ein Versuch fokussiert zu bleiben? Ein Zeichen der Geringschätzung der Fans? Oder doch ein Mann, der nach dem Gespräch gerade in Gedanken verloren ist?

Laura: „Das folgende Singles Match ist über einen Fall angesetzt. Als erstes auf dem Weg zum Ring aus Anchrorage, Alaska. Mit offiziellem Gewicht von 81 Kilogramm. Er ehrt und dient Leviathan. Der Schlüsselträger: Purifier, ZANE. LEVY!“

Pete: „Und auch, wenn es fast zweitrangig erscheint, aber schauen wir kurz auf den sportlichen Teil. Ja, Zane hat den Schlüssel gewonnen, doch ehrlich gesagt, wie der Top-Star der Liga wirkt er immer noch nicht.“
Sven: „Ja, irgendwie scheint er im Ring immer noch ein wenig zurückzubleiben. Andererseits hat er genau mit diesem Sieg eben bewiesen, dass er die Nerven hat, wenn es zählt. Dann hat er Drake bereits einmal geschlagen. UND wir wissen nicht, was Drake hier überhaupt vorhat.“
Pete: „Zurückhaltung könnte sicherlich sein Untergang sein, ja.“



Pete: „Aber die Antwort, was er vorhat hat, kann nur einer geben!“

Die Stimme des Kommentators muss unter dem aufbrandenden Jubel so einiges leisten, um noch klar Verständlich an die Ohren der Fernsehzuschauer*innen zu gelangen.

Sven: „Hör dir diese Arena an!“

Mit einem strahlenden Grinsen schiebt Vaughn langsam den Vorhang zur Seite.

Pete: „Was kann es besseres gegen angespannte Stimmung geben als DAS!“
Sven: „Die GFCW Galaxy mit Standing Ovations für den ehemaligen World Champion.“

Entspannt spielt die lockere Melodie von Pumped up Kicks so vor sich hin, als DNV auf die Rampe tritt und unter Fist-Bumps, Handshakes, Umarmungen und Fotos zum Ring schreitet. Ein wenig bizarr wirkt das Bild immer noch.

Pete: „Ich sage dir aber wies ist, ich werde das Gefühl nicht los, das hier ist ein Testlauf für Drake. Ich glaube er will sehen, wie sich Leviathan in Konfrontationssituationen mit ihm verhält.“
Sven: „Gut möglich, aber Runde eins letzte Woche lief ja schonmal mittelmäßig.“
Pete: „Absolut. Nach der verbalen Salve von Scarecrow gab es dann zwar den Sieg über Mykru, aber da war absolut kein Zögern beim Sonderbaren. Er war bereit, Drake wehzutun. Und zwar nicht zu knapp.“
Sven: „Aber: Mykru war nie mit Drake assoziiert. Die beiden kennen sich nicht einmal. Heute? Eine andere Frage. Wie wird Zane kämpfen? Wird der Rest von Leviathan einschreiten?“
Pete: „Und dann vergessen wir nicht, dass Drake End aufgefordert hat, sich ihm nach diesem Match Face to Face zu stellen.“
Sven: „Wenn Drake das danach noch kann.“

Laura: „Und sein Gegner: Aus Anchorage, Alaska. Mit offiziellem Gewicht von 89 Kilogramm. PATIENT ZERO, DRAKE NOVA VAUUUUUUUGHN.“

Schwungvoll streift sich Vaughn das Shirt über den Kopf und feuert es ins Publikum, bevor er zu Zane und Ringrichter Mike Gard in den Ring steigt. Zeit zu beginnen.

DING DING DING

Sven: „Da sind wir: Drake Nova Vaughn. Zane Levy. Akt zwei!“
Pete: „Bühne frei!“

Es ist das Grinsen Vaughns, dass dieses zweite Aufeinandertreffen der beiden eröffnet. Levy verweilt in seiner Ecke in der Hocke, während Drake ihn auffordernd in die Mitte des Rings winkt. Doch als er selbst keinen weiteren Schritt nach vorne macht, bleibt auch Zane in seiner abwartenden Haltung. Weiterhin provokant bedeutet Vaughn seinem Gegner, den ersten Schlag zu setzen. Sogar die Arme werden auf dem Rücken gefaltet. Mit einem genervten Verdrehen der Augen schiebt Zane sich langsam in eine aufrechte Position und tritt langsam, fast schon Zentimeter für Zentimeter, auf Drake zu. Der legt seine blauen, stechenden Augen immer noch auf die von Zane. Und weiterhin bleiben die Arme auf dem Rücken.

Sven: „Er will Zane testen.“
Pete: „Ohne Frage.“

Zögert Zane tatsächlich? Oder wittert er nur eine Falle? Abermals deutet Drake den Schlag in sein Gesicht an. Und schließlich holt Zane einmal genervt tief Luft, holt aus… Und taucht ab. Double Leg Take Down und der School Boy Pin.

1…

2…

Gerade noch kann Drake Levys gesamtes Gewicht von sich drücken, der ein Stück zurücktaumelt und DNV grinsend ansieht. Der scheint eine Sekunde zu brauchen, um zu realisieren, wie hart er sich hier fast selbst verarscht hat, scheint dann aber doch ganz zufrieden.

Sven: „Huh.“

Kurz werden die Arme bei Drake ausgeschüttelt, dann beginnt er sich auf Levy zuzubewegen und den Lock-Up zu suchen. Vaughns Mixed Martial Arts Einflüsse liegen zwar eher im Bereich des Strikings, doch verglichen mit dem High Flyer Levy sollte er in diesem Duell doch überlegen sein. Könnte man meinen. Doch wiederholt erringt Zane die Oberhand, bringt Drake in verschiedenen Positionen zu Boden, doch setzt keine Strikes oder Holds nach. Er lässt Drake zurück auf die Beine kommen, gewinnt die Position und setzt nicht nach.

Als DNV sich abermals zurück auf die Beine stellt gestikuliert er fragend in Richtung Zane.

Drake: „Was los, Zane? Hm?“

Die Arme bleiben ausgebreitet, so dass erneut keine Deckung besteht.

Zane: „Lass die Spielchen, du Bastard!“

SUPERKICK

Keine Deckung, kein Ansatz einer Verteidigung, als der Fuß an Drakes Kinn kracht. Als würde er besoffen auf Rollschuhe gestellt werden taumelt Vaughn im Ring herum, was Levy dazu animiert mit Anlauf auf die Seile zuzustürmen.

SPRINGBOARD TORNADO DDT

Und ins Cover.

1…

2…

Kick Out!

Pete: „Ich spreche den Elefanten im Raum mal an: Falls Drake hier wirklich sehen wollte, ob Zane bereit ist, ihn hart anzugehen. Bittesehr.“
Sven: „Was für eine seltsame Dynamik. Jetzt bleibt die Frage nur: Kann Drake das erwidern. Beziehungsweise: WILL er das erwidern? Oder ist das Match damit entschieden, dass Zane sich entschlossen hat zuzuschlagen?“

Hastig, vielleicht aber auch eher instinktiv, rollt DNV sich aus dem Ring und fällt wie ein nasser Sack auf die dünnen Matten neben dem Ring. Sofort umklammert Zane das oberste Ringseil und drückt sich mit Armen und Beinen darüber.

SLINGSHOT DOUBLE FOOT STOMP

Hustend und röchelnd wälzt Drake sich von einer Seite auf die andere, während Zane sich neben ihn hockt und der Count beginnt.

1!

Zane: „Ich hab´s dir doch gesagt, man.“

Grob greift er Drake an Hose und Schulter und feuert ihn zwei Meter neben den Beiden in die Ringstufen, die sich mit einem lauten Knall verschieben.

2!

Zane: „Wenn du nicht zuschlagen willst, fine. Ich respektier´s. Ich werd dir nicht weiter nachgehen oder so, aber…“

3!

Zane: „Solange du in diesem Match bist, werde ich dich fertig machen. Also bleib lieber liegen, wenn du nicht bereit bist.“

4!

Mit einem eleganten Satz springt Levy wieder auf den Apron und schiebt sich zurück in den Ring, während Drake sich an die Stufen klammert.

5!

Und versucht sich nach oben zu ziehen.

6!

Mit Erfolg. Kurz geht der Griff an die Schulter. Testweise wird sie rotiert. Kiefer? Auch noch in Takt. Es kann weitergehen.

7!

Oder? Starr blickt Drake in den Ring. Er macht keine Anstalten zurückzukehren.

8!

Sven: „Wow!“
Pete: „Er hat ein Versprechen gegeben.“
Sven: „Ja, aber…“

9!

Drake: „Ah fuck it…“

Schwungvoll hechtet er zurück in den Ring, wo Zane, der ihn scharf beobachtet hat, sofort auf ihn zugeht, um auf ihn einzutreten. Doch Vaughn reißt ihm sofort den Stand weg, schiebt sich auf ihn drauf und beginnt brutales Ground and Pound auf Levy niederhageln zu lassen, was die Fans mit tosendem Jubel bekunden.

Pete: „Wir haben ein Match Ladies and Gentlemen!“

Unter großer Mühe kann der Purifier sich herumwälzen und beginnt ebenfalls auf Drake einzudreschen.

Zane: „Kein Haar krümmen, hm?“
Drake: „Es ist nur ein Match, Zane.“

Abermals wird die Position umgedreht und jetzt sind es Forearms, die über Zanes Stirn gezogen werden.

Drake: „Red dich nicht wichtiger, als du bist.“

Sauber rollt er sich von seinem Gegner herunter, der ebenfalls auf die Beine schnellt. Mit einem Rückwärtssalto aus dem Stand katapultiert sich Zane über Vaughn, springt mit einem Shotgun Dropkick in den Rücken, was Drake dazu bringt ins zweite Ringseil zu fallen.
Kurz wird aus den Seilen Schwung geholt, dann soll es den Tiger Feint Kick von Levy geben, doch Drake umfasst gedankenschnell beide Beine, zerrt Zane auf den Boden, schwingt ihn unter die Ringseile und zieht mit dem Decapitator Catapult nach oben.

Zanes Kehle knallt hart an das unterste Seil und löst sein starkes Husten aus, als er sich vom Apron in den Ring rollt und sofort einen Double Foot Stomp von Drake im Rücken hat, der daraufhin erstmal die Kontrolle übernimmt.

Es ist der typische Drake´sche in Ring Stil, der die nächsten Minuten kontrolliert. Mittleres Tempo, Simple Throws, harte Strikes. Alles darauf ausgelegt möglichst wenig Raum für eigene Fehler oder gegnerische Konter zu schaffen.

Sven: „Ich muss an dieser Stelle mal anmerken, was für einen extremen Vorteil Drake stilistisch gegen Zane hat.“
Pete: „Absolut, Vaughns gesamter Stil basiert darauf das Tempo des Matches zu kontrollieren. Zanes Stil basiert darauf in Sekundenschnelle ein Feuerwerk abzubrennen, das seinen Tank leert und hoffentlich genug Schaden anrichtet, den Sieg zu erzielen.“

Und tatsächlich findet Zane kaum ein Fenster wieder ins Match hinein zu finden. Wann immer er mit einem schnellen Arm Drag oder einem schnellen Frankensteiner Drakes Angriffe für einen Moment unterbinden kann, hat er das perfekte Verständnis von Gegner und Ring, um keinen Raum für weitergehende Offensive Levys zu lassen. Und noch bevor der High Flyer den Turbo zünden kann, scheinen seine Energiereserven durch die wiederholten Kickouts nach Suplessen und Strikes jetzt schon langsam aber sicher geleert zu werden.

Sven: „Zane muss hier einen Weg finden loszulegen. Und zwar schnell!“
Pete: „Drake sah so, so dominant aus in seinen ersten zwei Matches nach seinem Comeback. Ich weiß nicht, ob das hier nicht ein dritter, ungefährdeter Sieg wird.“

Doch endlich findet Zane den Konter, der genug Wucht zeigt, Drake in Verlegenheit zu bringen. Der Patient Zero schwingt Levy in einer Art Suplex-Form in die Luft, dreht jedoch um und versucht ihn in einen Falcon Arrow zu hämmern, doch Zane beweist starke Awareness und Körperbeherrschung.

STUNNER

Reflexartig lässt Drake von seinem Gegner ab und greift ans Kinn, während Zane aus der sitzenden Position in eine Rückwärtsrolle geht, sich mit Nacken und Händen abdrückt, die Beine an Vaughns Kopf bekommt und den ehemaligen World Champion mit einer Headscissor zu Boden reißt. Der Schwung befördert Drake in einer Rolle vorwärts zu den Ringseilen, an denen er sich nach oben zieht, doch Zane rauscht schon heran. Mit einem Bein wird das erste Seil als Stufe benutzt, das zweite kracht mit dem Knie an Drakes Kinn.

Zum Schwung holen wird DNV in die Seile gedrückt, dann geht es per Irish Whip auf die Gegenüberliegende Seite.

Leapfrog von Zane.

Rückwärtssalto von Zane.

SUPERKICK

Wieder taumelt DNV zurück, in die Seile, zurück zu Zane.

FISHERMAN BUSTER

1…

2…

Kick out!

Sven: „Du, ich sags dir wie´s is, viele von den Manövern heute, habe ich von Zane noch nie gesehen.“
Pete: „Langsam aber sicher schreitet die Zeit auf seinem Schlüssel fort. Er muss bereit werden, ein World Champion zu sein. Und dazu muss er wohl etwas ändern. Und das hat er scheinbar getan.“

Springboard Moonsault Press!

1…

Kickout!

Sven: „Aber da fehlt noch einiges um diesen enormen Motor von Drake Vaughn zum Stottern zu bringen.“
Pete: „Naja stottern is das gerade schon, aber du hast Recht: Da fehlt noch was.“

Durchatmend streift Zane sich die Haare aus dem Gesicht.

Zane: „Na komm schon.“

Mit nervösen Gesten, nein, eher ungeduldig, fordert er Drake auf, sich wieder aufzurappeln. Ob er das überhaupt mitkriegt, bleibt zu fragen, doch er tut es jedenfalls und findet sofort den Fuß Zanes in seiner Magengrube.

Pete: „Was hat Zane hier vor…“

Die „Kopf ab“ Geste von Purifier, bevor er Drake aushebt.

NEW ORDER????

Nein! Drakes Knie schlägt an Zanes Kopf und lässt ihn zurück zu Boden.

Drake: „DEIN SCHEIß ERNST?“

Krachend landet der Slap in Zanes Gesicht.

Zane: „Das denke ich mir jedes Mal, wenn du mich wieder sitzen lässt, du Stück scheiße!“

Punch.
Slap.
Punch.
Slap.
Punch.
Slap.

Die beiden dreschen sich die Farbe aus dem Gesicht, bis Drake schließlich seinerseits den Gut Kick zeigen will. Levy fängt zwar grinsend den Fuß ab, doch Vaughn rotiert per Enzugiri drüber und bringt den anderen Fuß in Zanes Gesicht unter. Fließend wirbelt er auf dem Boden herum und schießt auf Zane zu, der auf allen vieren auf dem Boden liegt.

SHATTERED MASKS

1…

2…

2,9….

KICK OUT

Sven: „WAR DAS KNAPP!“
Pete: „Und jetzt is hier richtig Zunder drin.“

Weiterhin versuchen die beiden, sich mit harten Moves zu belegen. Doch oft scheitern sie an der Tatsache, dass man nach zwei Jahren ununterbrochenen Zusammenlebens und -kämpfens sehr genau erkennen kann, was der jeweils andere im Kopf hat. Levys erweitertes Arsenal wird dadurch im Zaum gehalten, dass er kaum einmal mit seinem vollen Tempo Fahrt aufnehmen kann.

Der Purifier versucht nach einer Flucht Vaughns aus dem Ring den Suicide Dive nachzusetzen, doch Drake ist ein klein wenig zu schnell wieder bei Sinnen und geht zur Seite… Allerdings nur ein Stück, als er mit aller Kraft Zane auffängt und so verhindert, dass sein Gegner Kopf voran in die Barrikade knallt.

Sven: „Aber…“
Pete: „Am Ende scheint immer noch ein kleines bisschen Handbremse bei Drake angezogen zu sein.“
Sven: „Wenn sich das mal nicht rächt.“

In einer Front Slam ähnlichen Position hebt Drake den Purifier jetzt hoch, um ihn auf dem Apron abzulegen.

Pete: „Was wird…“

Der ehemalige Champion steigt nach oben und zerrt seinen Gegner, Rücken zu sich, auf die Beine.

GERMAN SUPLEX

AUF DEM APRON

Sven: „SO VIEL ZUR HANDBREMSE!“
Pete: „LICHTER AUS, VORHÄNGE ZU, DAS WARS!“

Auf dem Rücken liegt Levy im Ring, nachdem Vaughn ihn unter Mühen ein wenig dorthin geschoben hat.

RUNNING SENTON

Und ab aufs Top Rope.

TOP
ROPE
BODY SPLASH

Cover von Drake.

1…

2…

Kick Out!

Kip up von Zane!

Sven: „What?“

CLEANSING MACHINE

Pete: „ZANE LEVY!“

Entsetzen bei den Fans in der Halle, als Levy grinsend erneut die Kopf ab Geste zeigt und aufs Top Rope hechtet.

Sven: „Zane zeigt Drake wie mans macht!“

FALLING STAR

Nein!

Drake aus dem Weg! Direkt in die Void Shackles!

Locked in!

Mit aller Wucht lehnt Drake sich zurück!

Und
Kriegt
Den
Tap

DING DING DING

Sieger des Matches durch Submission: Drake Nova Vaughn.

Pete: „Junge Junge Junge!“
Sven: „Am Ende war das wirklich Freuer frei von beiden Seiten und ich kann nur sagen: Ich bin froh darüber. Denn das Match, das dabei rauskam, das hatte richtig was aufm Kasten.“

Hände in die Hüften gestützt kniet Vaughn neben Zane, der ihm einen tödlichen Blick entgegenschießt, sich dann auf den Rücken wirft und aus dem Ring rollt. Und man meint sogar hinter der vorgehaltenen Hand ein verstecktes Lächeln zu erkennen.

Drake jedenfalls quittiert das Match mit einem anerkennenden Nicken in Richtung Levy, als der sich auf den Weg die Rampe hinauf macht.

Sven: „Drake 1. Zane 1. Hoffentlich sehen wir das nochmal in der zukunft.“

Nachdem er genug Kräfte gesammelt hat, lässt Drake sich von Mike Gard auch endlich auf die Beine helfen und seinen Arm empor heben. Doch er scheint noch nicht fertig. Auf die obersten Ringseile gestützt, lehnt er in der Ringecke und gestikuliert müde nach einem Mikrofon.




Drake: „So…“

Der Atem mag schwer sein, Vaughn kämpft sichtlich noch darum, genug Luft in seinen erschöpften Körper zu kriegen, doch in die Ringecke gelehnt macht er unbeirrt weiter.

Drake: „Ich habe es letzte Show gesagt. Die Person… Die einzige Person, von der es wichtig ist, dass sie hört, was ich zu sagen habe…“

Und wieder ist das tiefe Atmen zu hören, als Drakes Brustkorb sich sehr sichtbar hebt und senkt.

Drake: „...bist du selbst, End. Also komm schon. Wo bist du.“



Und da ist sie auch schon. Nicht die Musik von The End, aber von Leviathan. Dem neuen Leviathan. The Ends Leviathan. Und es dauert nicht besonders lang, dann steht er auch schon auf der Stage. Der King of Anarchy. Der neue Kopf der Schlange. The End.


Hinter ihm selbstverständlich James Corleone, der ist immer dabei. Hier natürlich auch, bei diesem wichtigen Treffen der beiden Leader von Leviathan. Die Anspannung in der Halle ist so groß, dass es sogar verhältnismäßig wenige Buh-Rufe gibt und dennoch ist die Tendenz klar: man mag The End nicht – dieses Aufeinandertreffen allerdings, darauf warten die Fans gespannt. Selbst die Internationalen.


Langsam, aber sicher, schreitet The End voran und entert den Ring, Corleone hinterher. Und dort… sollte man meinen, dass die Beiden sich auch direkt an die Gurgel gehen könnten. Aber nicht hier. Nicht heute. The End bleibt mit normalem Abstand zu Drake stehen. Nicht zu weit weg, nicht zu nah dran. Eben genau richtig. Und dann schauen sich die Beiden an. Und jetzt werden die Reaktionen auch lauter. Sehr laut. Denn hier rauf wurde nun schon lange gewartet. Spätestens seit Doom’s Night, frühestens wohlmöglich seit dem Tag an dem Drake verschwand.


Aus dem Hintergrund tritt nun James Corleone hervor, der sich mit einem halben Schritt vor The End stellt und direkt das Wort ergreifen will, woraufhin es nun seeehr laute Buh-Rufe gibt. Corleone mag man offensichtlich auch gar nicht. Also denn, Corleone fängt an…


Ends Hand hält ihn davon ab. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der ehemalige Intercontinental Champion hält die Hand über Corleones Mikro, ohne dabei den Blick von Drake zu lösen. Mit einem festen Griff entreißt er es seinem Manager, was die Zuschauer wiederum erfreut. Corleone hat jetzt allem Anschein nach Sendepause. Jetzt ist es The End, der spricht. Corleone scheint dies erstmal so hinzunehmen und tritt wieder in den Hintergrund.

The End: „Du wolltest mich sprechen. Wahrscheinlich… um mir zu danken, dass ich aus DEINEM Leviathan das beste Stable der GFCW gemacht habe.“


BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Die Pfiffe scheinen ohrenbetäubend zu werden, doch ein wenig überraschend ist es Drake selbst, der nach einem leicht höhnischen Grinsen versucht, mit Handgesten den Geräuschpegel ein wenig zu senken. Ein schweres Unterfangen, doch letztlich ist es weit genug erfolgreich, dass der Patient Zero End adressieren kann.

Drake: „Schau dich an, End. Schau dir an, wie weit du gekommen bist, seit ich beschlossen habe, dich aufzunehmen. Scheint doch ne ganz akzeptable Entscheidung für dich gewesen zu sein, oder?“

Typisch Vaughn wandert der Mundwinkel schnippisch nach oben, während die freie Hand eng am Bauch anliegt, als wolle sie die Schmerzen im Körper lindern.


The End: „Oh, ja? Also muss ICH dir danken, oder was? Oh Nein. Das ist nicht dein Verdienst. Du hast mir einen Spot als World Champion versprochen, das dann nicht gehalten und dementsprechend habe ich mein Schicksal selbst in die Hand genommen und bin auch ohne den World Title zu einem Star geworden. Hmm, zu einem König.“


Bei den letzten Worten schmunzelt The End wieder etwas höhnisch, da ihm die Ironie dieser Bezeichnung nach wie vor bewusst ist. Aber so ist es nun mal.

Drake: „Ich war nie dran, dich zum World Champion zu machen?“

Mit geweiteten Augen nimmt Drake die Mühe auf sich seinen freien Arm zur Stirn zu heben, um seinem Gegenüber zu bedeuten, dass er nicht alle Latten am Zaun hat.

Drake: „End, du bist in deiner komplett eigenen Welt gelandet, in deinem komplett eigenen Film. Auch ich kann dich nicht in 3 Monaten zu etwas zaubern, dass du einfach nicht bist. DU hast Zeit gebraucht. Und das ist alles, was jemals dahinter steckte. Das steckte dahinter, dass ich nicht schneller versucht habe nach Gelegenheiten zu suchen, dich in den Main Event zu kriegen.“

Ein Finger wandert im Stile einer Aufzählung nach oben.

Drake: „Und das steckte dahinter, als ich dir aufgetragen habe, den IC Titel wiederzuholen.“

Zwei Finger.

Drake: „Was du gebraucht hast, war eine Richtung. Dich als Leader einzusetzen, war schon viel Last für dich. Denk dran, dich zu Leviathan zu holen war MEINE Entscheidung. Die anderen waren geschlossen skeptisch. Was wäre wohl passiert, wenn du sofort alle Hebel in Bewegung setzt, um World Champion zu werden, hm? Das da oben ist ein GANZ anderes Haifischbecken. Glaubst du, dass du, noch ein halber Rookie, mit einer Gruppe im Rücken, die noch extrem skeptisch dir gegenüber ist, SOLCHE Gegner schlagen könntest? Oder überhaupt nur Leviathan zusammenhalten hättest können?“

Fragend zieht DNV die Augenbrauen nach oben, als er ein Loch in Ends Seele zu starren scheint, doch die Frage ist rhetorisch. Das weiß auch der Leviathan Anführer.

Drake: „Nein. Du hast eine kleinere Hürde gebraucht. Noch dazu: Mich zu „vertreten“ als IC Champion, so abwertend das klingt, hat dir viel Akzeptanz bei den anderen gebracht, glaube mir.“

Die Halle ist nahezu in Stille verfallen. Alle lauschen hier nur.

Drake: „Wie ich dich behandelt habe, welche Entscheidungen ich getroffen habe, jedes Wort, das ich dir gesagt habe, war dazu da, dich zu dem zu machen, was du jetzt geworden bist. Ein Leader, eine Gefahr, einer der größten IC Champions der letzten Jahre. Und ganz ehrlich? Ich bin irgendwo sogar stolz auf dich. Trotz allem.“

Inzwischen ist das höhnische Lächeln von The End ganz und gar verschwunden. Dabei hat es sich wohl generell vielmehr um eine Einschüchterungstaktik gehandelt, als darum, hier tatsächlich amüsiert zu sein. The End ist sich der Intensität dieser Situation bewusst und mittlerweile nimmt er sie auch voll und ganz an. Keine Spielchen mehr.


The End: „Was… denkst du eigentlich, wer du bist? Ich dachte, du machst einen Scherz, aber du scheinst ja wirklich davon überzeugt zu sein, dass MEIN Erfolg, DEIN Verdienst wäre. DU hast damit rein gar nichts zu tun und deine heuchlerische Nettigkeit kannst du dir sonst wohin stecken. Es mag sein, dass du mich damals zu Leviathan geholt hast, auch wenn die Anderen alle davon überzeugt waren, dass das eine dumme Idee sei. So viel gebe ich dir. Aber letztendlich musste ICH mir deren Vertrauen selbst verdienen, denn als du verschwunden warst… da war das alles noch nicht so, wie es sein sollte. Ich musste dafür kämpfen, dass sie mich akzeptieren und meine Position als Anführer klar machen. Wieder und wieder ist einer aus der Reihe getanzt und wieder und wieder habe ich ihnen klar gemacht, wie Ernst es mir ist. Und es hat funktioniert. Mein Run als Intercontinental Champion mag dabei geholfen haben, aber noch bevor ich den Titel gewonnen habe, standen sie vereint hinter mir. So sehr, dass der Mann, der mich am meisten gehasst hat – Zane – mir sogar dabei geholfen hat diesen Titel zu gewinnen.“

Rumms. Drake sieht man den Wirkungstreffer nicht so ganz an, falls es einer war, so überspielt er das sehr gut. Doch die Crowd frisst hier jedes Wort mit Haken und Köder. Raunen, Buhrufe, Beleidigungen, das einzige, was (Noch) nicht in den Ring fliegt sind Gegenstände.


The End: „Und… was die Haifische angeht… vergiss nicht, dass ICH in meinem zweiten PPV Match Alex Ricks, einen ehemaligen GFCW Champion, besiegt habe. Ja, vielleicht hatte ich da ein klein wenig Unterstützung, aber ich konnte mit ihm mithalten, wie es wohl kaum ein anderer der Rookies nach mir konnte. Rotari, Briggs, Skògur… alle sind sie an ihm gescheitert. Nur einer hat es geschafft. ICH.“

Zusammengepresste Lippen bei Drake. Was mag wohl hinter den blauen Augen des ehemaligen World Champions vor sich gehen, während ein ehemaliger „Schüler“ so auf ihn eindrischt?

The End: „Aber… letztendlich ist es mir auch egal. Wie schon gesagt, ich habe den World Title nicht gebraucht, um mich zu behaupten, ebenso wenig wie dich. Ja, du magst mir irgendwie irgendwo den Weg geebnet haben, aber das wars dann auch. Die einzige Unterstützung, die ich bekommen habe,… war seit jeher von Mister Corleone hier.“


End deutet auf James Corleone hinter sich, der ein strengen Gesichtsausdruck innehält.


The End: „Naja… und von den Anderen, nachdem ich sie mir verdient habe.“
Drake: „Ah die ANDEREN…“

Ein viel zu Demonstratives Nicken folgt von Seiten Drakes, so dass schon klar scheint, dass er die Darstellung Ends nicht im Ansatz teilt.

Drake: „Schau und genau das ist doch der Punkt.“

Kurz tritt er einen halben Schritt nach vorne und stuppst End mit dem Zeigefinger in die Brust, was diesen sichtlich nicht gerade begeistert, doch als Drake sofort auf seine ursprüngliche Position zurückkehrt, scheint die sichtbar aufwallende Wut ein wenig zurückzugehen. Eskalation abgewendet. Für jetzt.

Drake: „Du RAFFST nichtmal, was da passiert. Genau deshalb musste ich das doch alles tun. James. Corleone. Weißt du End, du magst dich fühlen, wie der letzte Psycho Gott, weil du die anderen ja so um den Finger gewickelt hast. Aber soll ich dir mal was sagen? Keiner der vier ist dumm. Die merken genauso, wie jede Person hier in dieser Arena, dass du sie als Werkzeuge benutzt. Jedes einzelne Wort von dir ist konstruiert. Und du bist nicht gut darin. Es ist die schlechteste Manipuation, die ich jemals gesehen hab. Du hast so wenig Ahnung, mit wem du da rumhängst, also lass mich dich erleuchten.“

Jetzt sind wir wieder vollwertig angekommen. Drake ist zurück. Die Arroganz trieft nur so in den Ring. Der Sarkasmus weicht die Worte ein. Und während dem Reden wird rastlos vor und zurückgewandert. The End hingegen zeigt keine Regung, außer den Augen, die Vaughn auf seinen Wegen von Links nach Rechts nach Links folgen.

Drake: „Fangen wir mit Mykru an, das ist am einfachsten zu verstehen.
Mykru ist loyal zu Scarecrow. Nichts anderes. Mykru hat KEINERLEI Verbindung zu dir oder dem Namen Leviathan. Er ist Scarecrows Freund, Anhänger, was auch immer ich kenne ihn nicht, aber er ist Silas loyal. Punkt.“


Kurz hält er inne, als wolle er sicher gehen, dass End ihm noch folgen kann. Doch der mörderische Blick versichert Vaughn: Er ist sich The Ends Aufmerksamkeit sicher.

Drake: „Silas selbst? Oh Junge, ist der ehrgeizig. Erinnerst du dich, wie skeptisch Zane damals gegenüber Silas war? Hast du da verfolgt, was in der GFCW abging? Wenn nicht, fast forward, erinnere dich, wie skeptisch Zane DIR gegenüber war. Same story. Du warst der Rookie, du warst der neue in Leviathan, Zane hatte keinen Bock auf dich. Scarecrow hat sich in dir wiedergesehen. Aber am Ende? Am Ende der Geschichte bist DU der Leader DU der Topstar DU der große Champ, der nur durch einen Screwjob seinen Titel verliert. LUNA ist Main Eventerin. ZANE ist der Schlüsselträger. Und wie gesagt… Du bist wie er damals. Ihr seid ihm alle enteilt. Ich weiß nicht, wie sehr er mich tatsächlich hasst. Vielleicht tut er es, ich kann es noch nicht einschätzen. Aber… Bei erster Gelegenheit wird er sich lossagen. Er ist viel zu eifersüchtig auf dich.“

Uff. Da kommen sogar vereinzelte Buhrufe auf. Die verbale Schelle gegen den Mann, den Drake quasi eigenhändig als Wrestler aufgezogen hat, erntet nicht gerade Sympathie. Doch hat er Unrecht? Schwer zu sagen. Es wird fast ein wenig schwierig Drake zu folgen, dessen Sprechtempo sich immer weiter erhöht, als er sich förmlich in einen Rausch redet, der fortgesetzt wird, nachdem er ein paar mal sehr tief Luft holen musste.

Drake: „Zane und Luna? Die beiden haben gerade ihren Main Event Run. Die beiden sind auf dem absoluten Maximum ihrer Karriere. Komplett aus deinem Windschatten raus. Komplett an ihrem Leader vorbei. Und du lässt dich von den halbherzigsten Bekundugen ever wieder einlullen? Alter End, die beiden können im Moment nicht riskieren an ner zweiten Front gefangen zu werden im Kampf mit dir. Sobald sie die Chance haben, sind die weg. Oder bildest du dir wirklich ein du „genehmigst ihnen Freiraum“? Ne sie machen einfach was sie wollen, komplett außerhalb deiner Kontrolle. DAS ist dein Stable. Ein Haufen Leute ohne Bindung zum „klaren Anführer“.“

Er malt die Anführungszeichen in die Luft.

Drake: „Aber das witzigste an der Sache ist: Die einzige Person, die EINZIGE, die wirklich komplett an den Fäden einer anderen tanzt in dieser gesamten Saga… bist du. An Corleones.“


BUUURN! Der saß. Die Halle jubelt, End nimmt es hin. Er lässt sich natürlich nicht anmerken, hier getroffen wurden zu sein, aber irgendwo hat Drake da schon einen Punkt. Also folgt tatsächlich ein kurzer Blick über die Schulter hinter sich, zu Corleone. Der allerdings… bleibt eisern dastehen und erwidert den Blick mit einem zwar wieder distanzierten und dennoch anerkennenden Nicken. Und damit dreht sich End wieder zu Drake. Es folgen weitere kurze Sekunden der Ruhe.


The End: „Ja… du hast Recht. Ich habe sie benutzt. Und sie haben mir das Leben teilweise echt schwer gemacht. Es lief nicht alles gut und es gab Streit. Und ich bin mir sicher, den wird es wieder geben. Aber all das… ist doch gerade der Punkt von Leviathan, oder? Und das solltest du besser wissen als jeder andere. Schließlich war das mal DEINE Gruppe. Deine Familie. Eine Gruppe von Ausgestoßenen, die gemeinsam funktionieren. Gemeinsam wachsen. Da läuft nicht immer alles rund, da ist man nicht immer einer Meinung, da streitet man sich auch mal… aber, letztendlich hält man, wenn es drauf ankommt, immer zusammen.“

Der eiserne Blick Vaughns sagt alles. Genau das war Leviathan. Und es war zu seiner Zeit nie anders.

The End: „JA. Das musste ich lernen. Aber das habe ich gelernt. Und je mehr das der Fall war, umso stärker wurden wir. Vielleicht ist nicht jede Absicht von den Anderen aufrichtig und vielleicht benutzen sie mich hin und wieder auch, aber letztendlich, halten wir zusammen. Und all das, weil ich diese Gruppe, diese Familie auf ein Neues Level gehoben habe.


Jeder von ihnen steht mittlerweile besser dar, als das unter dir der Fall war. Wir müssen sie nicht nochmal durchgehen, dass hast du ja bereits übernommen. Die große Frage, die sich dabei stellt: wäre das genauso, wenn ich nie zu deren Anführer geworden wäre? Was… wenn du nie verschwunden wärst? Dann hätte sich da nichts geändert. Ich bin die Komponente, die den Unterschied ausgemacht hat. Ich habe angeführt, bestraft, erlaubt, zusammengehalten…“

Mit jedem einzelnen Wort deutet The End energisch auf seine eigene Brust, als seine Stimme sich erhebt.

The End: „… und aus diesen Menschen genau diese Einheit gemacht, von der du immer wolltest, dass sie es ist. Zane hätte den Koffer bereits einlösen können und hat es meinetwegen nicht getan, er und Luna hätten zurück zu dir gehen können bei Doom’s Night und haben sich für mich entschieden und auch Silas und Mykru halten zu mir. Und als Dank, gönne ich jedem Einzelnen von ihnen auch ihre Chancen. Das ist das Geben und Nehmen, worauf es ankommt.“

Sichtbar verkrampfen sich Vaughns Kiefer, als seine Hand sich fester um das Mikro schließt.

Drake: „bullshit“

The End: „All diese Menschen folgen mir nicht, weil sie es müssen oder sollen. Nicht weil BLUT oder ein RING sie dazu verpflichtet. Sie tun es, weil sie es WOLLEN. Weil wir zu dieser Familie GEWORDEN sind. Eine Familie. Eine Einheit, die sich unterstützt.“
Drake: „Wenn du wirklich glaubst, diese Familie schließt dich ein, dann bist du...“

The End: „Und genau das ist auch James Corleone für mich. Er war immer diese Familie für mich. Er kennt mich besser, als ich selbst und hat mir eine ganz andere Art von Unterstützung gegeben. Mit seiner Hilfe konnte ich Leviathan revolutionieren, den GFCW Intercontinental Championship neuen Glanz verleihen und endlich erobern, was ich seit Tag 1 an wollte. Ich tanz nicht an seinen Fäden. Er hilft mir da, wo ich seine Hilfe brauch. Und deshalb bin ich so mächtig.

Und du… stehst du auf der anderen Seite. Allein. Und DEINE Familie, steht auf MEINER Seite.

Ist das der Grund, warum du mir meinen Titel gekostet hast? Neid und Eifersucht?“


The End gibt sich alle Mühe bei seiner Ansprache so zu klingen, wie James Corleone. Mit jedem Wort will er sowohl die Möglichkeit zulassen, dass sie ernst gemeint sind, aber genauso gut erlogen sein könnten. Auch The End will nicht zulassen, dass ihn jemand durchschaut, sondern stets im Dunkeln schweben und seine wahren Motive in dieser Dunkelheit verstecken. Und das funktioniert weitestgehend gut, wenn auch nicht ganz so gut wie gedacht. Man kann eine kleine Spur des Zweifels nicht komplett überhören. Ein großer Teil davon stimmt natürlich, aber gerade bei den Stellen über die Familie wirkt es so, als würde The End WOLLEN, dass all das wahr ist, es aber nicht vollends glauben können.


Am meisten merkt das vor allem einer: James Corleone. In dessen Gesichtsausdruck, so kalt und fast erstarrt in Bosheit er auch sein mag, spielen sich in den klitze-kleinsten Nuancen dennoch verschieden Ausdrücke ab, die zu interpretieren es wohl wert wäre. Als End von Leviathan als Familie spricht, wirkt es, als würde Corleone nicht mal ansatzweise daran glauben, dass das so ist. Als er ihn selbst in einem Atemzug da mit nimmt, könnte man meinen zu erkennen, dass er sich davon angegriffen fühlt, weil dieser Unterschied so groß ist. Ja, der Ausdruck von Corleone unterstreichend Drakes letzte Worte wahrscheinlich umso mehr und doch, könnte das alles auch ganz anders zu deuten sein: vielleicht sieht James Corleone hier auch ein, wie wichtig Leviathan für The End zu sein scheint. Dieser steht voller Überzeugung da und wartet auf Drakes Reaktion.


Drake: „Eifersucht?“

Der Patient Zero scheint ernsthaft verwirrt von der Frage und zieht die Augenbrauen nach oben. Sein Tonfall ist erstaunlich locker.

Drake: „Nah. Weißt du… Scarecrow, Luna, Zane? Dude, die sind alle ihre eigene Person. Das sind keine NPCs in dieser Geschichte. Wenn sie sagen, sie haben die Schnauze voll von mir, dann bitte. Wer bin ich denn, ihnen das nicht zuzustehen? Eifersucht involviert immer, jemandem etwas wegzunehmen. Es ist immer auch ein „Ich will nicht, dass du das und das hast“. So bin ich in dem Fall nicht gestrickt, End. Die drei sind mir immer noch wichtig. Neid? Eh. Vielleicht ein bisschen. Aber ich mein… Wenn jemand nicht neidisch ist, auf die Leute hier, die erfolgreicher sind, was macht die Person dann hier, hm? Wir wollen alle nach oben, End. Ich will hier nichtmal Leviathan stürzen oder so. Der Grund ist so viel simpler. Ich will dich und dich alleine zerstören.“

OHHHHHHHHHHHHHHH

Drake: „Aus dieser Liga treiben. Deine Knochen brechen. Deine Existenz ruinieren. Ich will nichts als Asche von dir zurücklassen aus dem ganz unkomplizierten Grund, dass du ein grauenvoller Mensch bist.“

Es gibt keine Grimasse. Es gibt kein Schreien. Kein Zischen. Es ist ein ruhiger, ein neutraler Tonfall, den Vaughn anschlägt. Und vielleicht macht genau das es viel bedrohlicher, als jede Attacke sein könnte.

Drake: „Du denkst auf eine Art und Weise, die, wie gesagt, eine komplett eigene Welt voraussetzt. Nichts hat einen Wert, niemand hat einen Wert, wenn er nicht dir und dir alleine zu Gute kommt. Noch viel mehr als ein Aiden Rotari oder ein Antoine Schwanenburg bist du nur das Zentrum deiner eigenen Welt. Alles ist nur da, um dir zu dienen. Wenn sie das machen wollen, ist das das eine. Ich werde dafür die anderen nicht direkt angehen.“

Schulterzucken.

Drake: „Aber nur, weil das Luna und Zane etwas bedeutet, kann ich es nicht in Ruhe lassen. DU musst weg. Wenn sie DIR dienen wollen, dann tut es mir leid, aber dann können sie nicht haben, was sie wollen. Nicht aus Eifersucht. Nicht aus Rache. Sondern weil du jedes einzelne Ding bist, das ich immer bekämpfen wollte. Und du tust es in MEINEM Namen. Im Namen von Leviathan. Du hast beschmutzt, wofür ich seit über einem Jahrzehnt lebe. Du hast meine Hilfe genommen, um zu Ungeziefer zu werden. Und ich bin selbst an all dem Schuld. ICH habe das ausgelöst. Und ICH werde es beenden. Die anderen wollen Leviathan? Ohne mich? Fine. Aber DU bist ein anderes Thema. Ich stehe immer für meine Fehler gerade. Und in diesem Fall bedeutet das… Dich zu vernichten.“

The End: „Tatsächlich… sehe ich das genauso. Wir lassen sie hier raus. Das hier ist eine Sache zwischen dir und mir. Und ich… du hast es selbst gesagt, bin ein Leader, eine Gefahr, einer der größten Intercontinental Champs der letzten Jahre, aller Zeiten, möchte ich anführen und als all das, werde ich dir mit voller Kraft entgegentreten. Ich habe mir das alles nicht aufgebaut, um mich jetzt von dir besiegen zu lassen. Ich habe Leviathan nicht zu dem gemacht, was es ist, um es mir jetzt von dir wieder wegnehmen zu lassen. Und weißt du, was das Beste ist? Alle von ihnen, haben mir den Freifahrtschein gegeben, dich endgültig zu vernichten. Der letzte Funken des alten Leviathan wird erlöschen, wenn ich dich in die Bedeutungslosigkeit zurückschieße, wo du besser hättest bleiben sollen. Ich werde dich vernichten. Im Namen von Leviathan.“


End senkt das Mikro ab und hält den Staredown mit Drake an. Die Halle bebt, nicht in Form von Jubel- oder Buhrufen, sondern vielmehr aufgrund der Anspannung, die hier zwischen den Beiden herrscht, bevor langsam aber sich das Bild sich in Schwärze auflöst.