Pete: „Kommen wir nun also zum nächsten Match auf unserer Card. Seien wir gespannt, wenn Zac Alonso sein Debüt feiert und nun auf Jason Crutch trifft. Nach dem Ausgang des PPV-Matches bei Brainwashed gibt es, wie wir wissen, einiges Beef zwischen den beiden Herrschaften.“

Sven: „Also eines muss ich ja sagen: Jason Crutch ist seit seiner Rückkehr in richtiger mimimi-Stimmung, das hast du noch nicht erlebt. Und wenn wir gesehen haben, mit welcher Ruchlosigkeit und Aggressivität er gegen den großartigen, den unanfechtbaren, den unzerstörbaren Darragh Switzenberg vorgegangen ist, fürchte ich, dass das hier ausarten kann.“





Nach Darragh Switzenbergs hitzigem Abgang ist Zac Alonso auf sich alleingestellt – weder der Intercontinental Champion, noch Jakob Fleestedt, ja nicht einmal der Switzidog, begleiten ihn zum Ring. Trotzdem ist der Gesichtsausdruck des Debütanten von Vorfreude geprägt.

Der Switzidogisstant läuft mit geschwollener Brust durch den Vorhang und erhält die erwarteten Buhrufe. Für einen angehenden Schauspieler üblicherweise kein gutes Zeichen, doch als Teil des Switziverse Unlimited kann Alonso es auf den Neid und die Ahnungslosigkeit des Packs schieben, das hier einen Revolutionär ausbuht, weil es die Genialität seiner Gruppierung nicht erkennt.

Alonso stellt sich in die Mitte der Rampe und spannt die Muskeln zu einer einstudierten Pose an. Er ist für einen Wrestler nicht besonders massig, aber zweifelsfrei gut trainiert. 89 Kilogramm auf einem Meter zweiundachtzig. Auf seinem unbekleideten Oberkörper ist eine Vielzahl von Tattoos zu sehen, manche so bunt und wild verteilt, dass man sie für eine Ansammlung von Stickern halten könnte, die ohne Sinn für Ästhetik oder ein Gesamtkonzept dorthin geklebt wurden.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring. Aus Los Angeles, Kalifornien…“


Zac Alonso: „DAS HEIßT AUS HOLLYWOOD!“


Laura: „…mit einem Gewicht von 89 Kilogramm. Hier ist, in seinem ersten GFCW Match, der Switzidogisstant…“


Die Ringansagerin kämpft mit der Bezeichnung von Alonsos Namen. Switzidogisstant. Ein sperriger Begriff, der keine angenehme Betonung hergibt. Es gibt Wörter, die leichter von der Zunge gehen. Viele Wörter. Sehr viele Wörter. Und so rattert die erfahrene Sprecherin den Beinamen Zacs runter, um nach getaner Pflicht zur Kür kommen zu können.


Laura: „ZAC ALONSOOOOO!“


Wenn man erstmals seinen Namen durch die Halle gerufen hört, dürfte man eigentlich glücklich sein. Doch nicht so Alonso. Er verzieht genervt das Gesicht, schüttelt mit dem Kopf, legt dann einen Sprint ein, slidet unter den Seilen hindurch und den Ring und springt wild gestikulierend vor Laura auf. Die Ansagerin macht einen Schritt zurück. Was will der Irre von ihr? Als sie einen Augenblick nicht aufpasst, wird ihr das Mikrofon aus der Hand gerissen.


Zac Alonso: „Und der Gewinner eines GOLDENEN SWITZI…“


BUUUH!“


Zac Alonso: „…in der Kategorie bester Schauspieler! Das wird man ja wohl noch erwähnen dürfen!“


Er hebt das Mikrofon wie eine Trophäe in die Luft. Laura streckt sich, um es wieder zu erlangen. Doch in einem albernen, infantilen Spiel hält Alonso es genau so weit oben, dass die einige Zentimeter kleinere Laura es nicht greifen kann. Alonso scheint sich bestens zu amüsieren.


Zac Alonso: „Und heute werde ich mir einen weiteren Beinamen verdienen, den du schon mal üben darfst, Tammy.“

Laura: „Laura.“

Zac Alonso: „Zac Alonso…der Switzidogisstant, der Gewinner eines Golden Switzi und der…“


Er nimmt eine heroische Pose ein, die beeindruckender kommen würde, wenn sie nicht eins zu eins aus einem Superhelden-Film gestohlen wäre.


Zac Alonso: „…CRUTCH-CRUSHER!“


BUUUH!“


Endlich hat Alonso genug. Er macht Anstalten, einer genervt dreinblickenden Laura das Mikrofon wiederzugeben. Doch wenige Sekunden, bevor sich Lauras Hand um ihr Arbeitsutensil legen kann, zieht Alonso es kichernd zurück.

Dann wirft er es zu Boden, so dass Laura hinterherlaufen und sich bücken muss. Als habe er einen großen Sieg errungen, hebt Alonso beide Arme in die Luft.


Zac Alonso: „VIVA LA VIDA! VIVA DAS SWITZIVERSE UNLIMITED! DER SWITZIDOG IST NIEDLICH! LET’S GOOOO!“




Nun ist es Zeit für Eskalation. Denn nachdem der fiese und bösartige Zac Alonso die arme Tammy Laura so sehr geärgert hat, erklingen endlich die alt bekannten Klänge von Clement Marfo and the frontline aus den Boxen. Zeit wird es, denn die Fans haben genug von Alonsos Scharaden. Und da tritt er auf die Bühne. Er lässt die weißen Zähne blitzen. Gekleidet dieses Mal in tiefblauen Wrestlingtights mit weißen „JASON“ und „CRUTCH“-Lettern an den Beinen für diejenigen, die ihn nicht kennen sollten (aber davon gibt es in Dänemark niemanden, also wäre es überflüssig gewesen) und der schwarzen Weste erobert er die Stage, dreht sich mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse, während sein Feuerwerk abbrennt. Zielstrebig und voller Elan schreitet er die Rampe hinab, klatscht mit seinen Fans ab, ein Selfie hier, ein Selfie dort und sogar das Signieren eines Plakats ist drin – ja, so muss ein Mann des Volkes agieren.


Laura: „Und sein Gegner, aus Oberpolling, mit einem Gewicht von 105 Kilogramm: JASOOON CRUUUUTCH!“


Ja, er ist es tatsächlich. Im Ring angekommen tröstet JC die arme Tammy Laura, der so übel mitgespielt wurde. Er deutet drohend auf Alonso, wirft ihm eine Drohung entgegen. Danach erklimmt er nacheinander alle vier Turnbuckle und lässt sich feiern.


Nun geht’s aber los…


Singles Match:

Jason Crutch vs. Zac Alonso

Referee: Mike Gard

Noch ehe der Kampf beginnt, spricht Crutch - über das Ringside-Mikro klar hörbare – Drohungen in Richtung Zac Alonso aus. Nun werde er die Quittung bekommen, ihm bei Brainwashed eine solche Scharade vorgespielt zu haben.


Eröffnet wird der Kampf dann schließlich klassisch, als beide Männer in den Lockup gehen. Crutch, mit seinem leichten Größen-, aber dann doch erheblichen Gewichtsvorteil entscheidet das Duell für sich und kann gleich eine kleine Offensive starten. Dabei ringt er den Gegenüber mit einem Side Headlock Takedown zu Boden. Dort nutzt er zunächst seinen körperlichen Vorteil gegenüber Alonso aus und drangsaliert ihn mit Head- und Armlocks und verstärkt die Wirkung dabei mit Kneelifts und Tritten.


Nach einer Ausweitung der Offensive whipt Crutch den Gegner in die Ringecke und will mit dem Vertical Splash nachsetzen, aber geschmeidig weicht Alonso aus und rollt JC für einen One-Count ein. Crutch springt auf die Beine, wird dann allerdings Opfer zweier Dropkicks, zweier Armdrags und wird dann mit einem Crossbody vom dritten Teil zu Boden gebracht. Ein Cover für einen Two-Count, mehr aber auch nicht.


Alonso bringt seinen Kontrahenten via Single Legtrip mit dem Oberkörper über das zweite Seil hängend, nimmt Anlauf und landet per Sitdown Splash in Crutchs Rücken. Dann würgt er ihn zweimal bis zum Four-Count mithilfe des Ringsseils, was die Crutch-o-Maniacs zu lauthalsen Buhrufen verleitet. Referee Mike Gard verwarnt Alonso erbost. Ein weiteres Mal klettert Alonso auf das oberste Seil, springt herab – aber er wird von JC auf der Matte aufgefangen und mit einem Samoan Drop auf die Bretter geklatscht. JC setzt nach mit einer Move-Serie: Back Breaker, Gut Wrench Suplex und High Angle Back Drop.


Alonso greift sich schmerzverzerrt an den Rücken und schafft es gerade noch so auf die Beine. Jason Crutch hat das Heft wieder in die Hand genommen und setzt mit einem Snap Suplex nach und quält den Kontrahenten mit einem erneuten Side Headlock, den er nach einer Weile in einen Front Headlock übergehen lässt. Alonso schafft es auf die Beine und befreit sich mit einem Whip gegen die Ringseile. Er selbst federt in die Ringseile und erwischt JC mit einem Flying Back Elbow.


Dann holt er sich Crutch auf die Beine. Crutch aber befreit sich, also will Alonso ihn mit Schlägen eindecken. Doch der blockt. Chop, Chop, Chop, Chop – Punch von Alonso, doch JC duckt sich weg – Whirling Back Drop. Nun macht der Oberpollinger klare Zeichen in Richtung Publikum – das soll das Ende werden.


Whip-in und Spinebuster von Jason Crutch!


Der Rest scheint Formsache – der mehrfache GFCW-Heavyweight-Champion macht eine eindeutige Geste zum Finish, hockt sich auf seinen Opponenten, hakt die Arme ein zum Camel Clutch…


Camel Crutch! Alonso windet sich, Alonso schreit, Alonso…findet keine Möglichkeit sich zu befreien, und gibt auf!


Sieger des Matches durch Aufgabe: Jason Crutch!




Mike Gard reißt einen Arm des Oberpollingers zum Zeichen des Sieges gen Hallendecke. Während seine Theme durch die Boxen schallt und seine Anhänger ihn frenetisch feiern, deutet Jason Crutch mit erhobenem Zeigefinger in die Kamera. An seinen Lippen kann man ablesen:


Das war der erste in der Reihe.

Das war erst der Anfang.“…



Pete: "Jason Crutch - was für ein Typ."

Sven: "Allerdings. Das liegt allerdings nun hinter uns, und es ist nicht mehr lange bis zum Main Event. Dort treffen die neuesten Anwärter auf einen Platz in der Lerbitz Performance Group, die Aces of Al-"

Pete: "Was macht der denn hier?"


Gute Frage. Keine Musik, also ist das wohl kein geplanter Auftritt, als Robert Breads auf die Stage tritt.

Er sieht furchtbar aus.

Als hätte man ihm einen psychologischen Tiefschlag versetzt. Fast schon verheult. Bebend vor Zorn.

Der Mann ist in keinem guten mentalen Zustand, und vermutlich wird er das nun zum Problem von jemand anderem machen.

Der Hall of Famer und zweifache World Champion marschiert die Rampe zügig und ohne Umschweife herab, wobei er alles um sich herum ignoriert. Er zieht die Nase hoch, als er sich in den Ring rollt, und wortlos die Hand ausstreckt. Ein Mitarbeiter hastet zu ihm, um ihm durch die Seile ein Mikrofon zu reichen, wohlwissend, dass er sich hier in Schwierigkeiten bringt, falls er mehr oder weniger tut.

Die Stimme von Breads ist ein wenig heiser und zittrig, als er spricht.


Robert Breads: "Der Pay-Per-View war ein Ausrutscher."


Mit wem redet Breads hier, wen will er überzeugen - das Publikum? Aiden Rotari? Sich selbst? Er hat das vorhin schon einmal gesagt, und es klingt jetzt noch weniger danach, als würde er wirklich daran glauben, als zuvor.

Um zu zeigen, dass er noch immer zu mehr fähig ist, als dem "Kids Table", muss er allerdings wohl erstmal den Beweis dafür erbringen - einen Vertrauensvorschuss bekommt er nicht mehr.


Robert Breads: "Robert Breads soll also derjenige sein, der als Erstes gegen ein reines Förderkader-Team verloren hat? Bullshit."


Der Kanadier beginnt, aufgewühlt auf und ab zu laufen. Dabei schnauft er eher, als dass er atmet.


Robert Breads: "Ich wurde nicht gepinnt. Ich war Teil eines Matches, in dem das passiert ist, mehr nicht. Und jetzt sitzt da hinten irgendein halbstarker Trottel, der sich wegen einem duseligen Zufall so fühlt als stünde er einen Schritt vor dem World Title. Bullshit."


Er stoppt, hört auf Löcher in die Ringmatte zu stampfen. Stattdessen blickt er direkt in die nächstbeste Kamera.


Robert Breads: "Bullshit!"


Beinahe schreiend, mit einem Unterton der mehr nach Flehen klingt als alles andere, tritt er noch näher an die Linse.


Robert Breads: "Bullshit! Bullshit! BULLSHIT!"


Wütend reißt er den Kopf herum und deutet anklagend mit dem Zeigefinger Richtung Rampe, Richtung Stage, Richtung Backstage-Bereich. Ein Speichel-Faden tropft ihm von der Lippe. Seine Augen sind weit aufgerissen.


Robert Breads: "Wenn dieser Marc Hill Pisser auch nur einen Funken von Stolz hat, kommt er hier und jetzt heraus und tritt gegen mich an. Richtig antreten, eins gegen eins. Dann werden wir ja sehen, wo dieser Gorilla wirklich steht. Hey, ich sollte ihn eigentlich von Skaði zerfleischen lassen, aber ich mache das sogar persönlich! Oder ist er zu feige, hm? Weiß er, dass er das Meiste aus diesem Fluke machen muss, weil er ihn nie wiederholen kann? Er wird doch nicht weglaufen vor-"


Die Musik des Förderkaders ertönt.

Aber es ist nicht Marc Hill, der in die Halle tritt.


Bene Zampach: „Bene ballert.“


Mit einem Grinsen auf dem Gesicht und einem Mikrofon auf den Lippen erscheint Bene Zampach auf der Rampe. Der Lockenkopf fährt sich durch das Haar und starrt erst zu Breads, ehe er einen Blick durchs Publikum schweifen lässt. Überwiegend positive Reaktionen schlagen ihm entgegen – für einen jungen Wrestler die beste Medizin gegen Nervosität.


Bene Zampach: „Das waren die Chants, die bei Brainwashed durch die Halle gingen. Doch jetzt, Robert, bin ich gekommen, um dir zu zeigen, WIE SEHR Bene ballern kann. Und zwar nicht nur im Gespann mit Marc Hill, sondern auch solo. Bene kann jede Show ballern, egal ob PPV oder War Evening…und ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell die Chance bekomme, das zu beweisen.“


Er streckt einen Arm aus und deutet auf das Squared Circle.


Bene Zampach: „Ich bin nicht Marc Hill. Aber ich habe etwas zu beweisen. Gegen dich.“


Ungläubig starrt Breads auf Zampach. Es wirkt fast so, als würde er ihn gerade zum ersten Mal sehen, auch wenn wir wissen, dass das nicht wahr ist - aber vielleicht sieht Robert ihn nun zum ersten Mal wirklich an.


Robert Breads: "Was erlaubst du dir? Weißt du, mit wem du hier sprichst? Ich bin-"


Und dann fängt er sich wieder. Vermutlich denkt er an seine neue Rolle - du darfst weiter mit den Kindern spielen. Röte schießt Breads ins Gesicht, der schon wieder kurz davor war, sich von jemandem, den er selbst als Nobody bezeichnet hat, aus der Fassung bringen zu lasen.

Das scheint ihn nur noch wütender zu machen. Wütend auf Bene, auf den Förderkader, auf die gesamte Situation, aber vor allem auch wütend auf sich selbst.


Robert Breads: "Weißt du was? Von mir aus. Du wärst sowieso nach deinem erfolgreicheren Partner dran gewesen."


Während diese Provokationen auf ihn niederprasseln, legt Bene Zampach die letzten Meter bis zum Ring hin. Er besteigt das Geviert über die Ringtreppe. Und um ganz deutlich zu machen, dass er nicht zulassen wird, falls Breads die Challenge ablehnt, zieht sich der Zeiskamer schon einmal sein Shirt aus. Er wird es ins Publikum, wo sich zwei Kinder darum streiten. Für einen Youngster ein schönes Bild.

Doch als sein Blick wieder zu Robert geht, wird die Miene ernster. Zampach stellt sich dem Kanadier gegenüber.


Bene Zampach: „Weißt du, was der Unterschied zwischen uns ist, Robert? MIR macht es nichts aus einzugestehen, dass Marc durch den Pinfall bei Brainwashed mehr im Fokus steht als ich. Das ist ein Fakt, den ich akzeptiere. Es zerfrisst mich nicht, sondern spornt mich an. Deswegen werde ich etwas unternehmen. Ich werde diesen Rückstand auf ihn einholen. Heute und jetzt.“


Er legt den Kopf schief und „schenkt“ Breads ein provozierendes Grinsen.


Bene Zampach: „Du hingegen bist hinter deinem einstigen Partner Aiden Rotari mittlerweile so weit zurück, dass es jeder bemerkt, der eine einzige GFCW-Show ansieht. Nur du selbst, du kannst es dir einfach nicht eingestehen. Bene ballert, aber Robert Breads redet nu…-“


Wie um das Gegenteil zu beweisen ballert Breads Bene eine Ohrfeige ins Gesicht.

Der Rookie wankt einen Schritt zurück, während Mike Gard - noch immer in der Nähe der Stage, nachdem er gerade ein Match geleitet hat, die Rampe herunter eilt.


Pete: "Und wir bekommen vom Office die Nachricht... das Match ist angesetzt."

Sven: "Genau hier, genau jetzt, in Frederiksberg!"


Der Ringrichter will nach Zampach sehen, doch Breads packt ihn am Handgelenk und schreit ihn förmlich an, das Match anzuläuten, bevor Bene richtig bereit ist. Gard will noch etwas sagen, doch der Zeitnehmer ist schneller, und Mike beißt sich auf die Zunge.


Singles Match:

Robert Breads vs. Bene Zampach

Referee: Mike Gard

Die Glocke läutet.

HEAD KICK!

Breads pfeffert Bene einen Tritt an den Kopf, ohne großartige Technik, ohne Finesse, einfach stumpf an den Schädel, mit aller Brutalität, die er aufbringen kann.

Und das ist so einiges.

Zampach kippt zur Seite, kann sich gerade so auf den Füßen halten, während Breads sich das T-Shirt vom Körper über den Kopf zieht und es wütend ins Gesicht von Bene wirft. Gard ermahnt ihn, aber Breads ist das egal. Bene reißt es sich vom Kopf und kassiert zum Dank gleich einmal einen Forearm an den Kopf. Der Kanadier ist verletzt, tief getroffen in seinem Stolz und fühlt sich herabgesetzt und erniedrigt, also lässt er das an jemand anderem aus, um sich selbst besser und überlegen zu fühlen.

Das hat kaum etwas mit einem richtigen Wrestling-Match zu tun.



Zampach fällt hinten über, ein bisschen angeknockt von dieser Tortur, aber Breads denkt nicht daran, weiterzumachen. "Komm schon!", ruft er Bene zu, mit einer fragenden Geste, ob das schon alles sei.

Natürlich nicht.

Bene Zampach will sich hier beweisen, er wird nicht aufgeben.

Marc Hill hat den Sieg bei Brainwashed geholt, nun ist es an ihm, einen noch größeren Skalp zu bekommen als sein Partner.

Deshalb wuchtet er sich wieder hoch.

Blöd nur, dass er sich den denkbar schlechtesten Tag ausgesucht hat.

Denn Robert Breads und seine Gefühlswelt, seine Wut, seine Scham und sein verletzter Stolz entladen sich in einem heftigen und rohen Versuch, das immer größer werdende Loch in seinem Inneren zu füllen, statt zu verhindern, dass es ihn auffrisst.

Es frisst Breads, sein Selbstverständnis und alles und jeden, mit dem er zu tun hat.


Die "Belohung" dafür, sich wieder hochgekämpft zu haben, ist ein Hagel an Ohrfeigen, der sich gewaschen hat. Breads spielt nicht mit seinem Gegner, er entlädt die Frustration eines alternden Stars, dessen Gegenüber die furchtbare Todsünde begangen hat, jung und ambitioniert zu sein, auf dem aufsteigenden Ast statt auf dem Weg nach unten.

Der unumkehrbare Strom der Zeit spielt Bene Zampach in die Karten, während er Breads Stück für Stück dahinrafft. Und egal was der Kanadier tut, nichts kann das ändern.

Was nicht heißt, dass er es nicht probiert.

Der größte Shitkicker der GFCW-Geschichte knallt Zampach, der die Frechheit besitzt, sich noch immer nicht freiwillig geschlagen zu geben, den Fuß hart und mit voller Wucht an den Kopf. Bene kippt zur Seite.

Er wirkt so, als wäre er ausgeknockt.

Mike Gard wartet darauf, dass Breads ihn pinnt.

Das passiert nicht.

Die Fans in der Halle werden ein wenig unruhig.

"Canada's Own" macht keine Anstalten, das Match zu gewinnen. Er hat sich einen wenig fairen Headstart beschafft und prügelt jetzt einfach auf Bene Zampach ein.

Aber irgendwie wird er nicht weniger wütend, nicht weniger aggressiv.

Nein, die Tatsache, dass Bene noch immer Regung zeigt und nicht einfach liegen bleibt stachelt ihn nur weiter an.

Warum bleibt Bene nicht einfach liegen?

Warum kann nicht irgendwas einmal glatt gehen?

Warum kann er diesen Rookie nicht einfach so locker und problemlos besiegen?

Warum hat sich die ganze Welt gegen Robert Breads verschworen?

Das scheint er sich gerade zu fragen. Seine Mimik ist gequält. Ihm macht das hier selbst keinen Spaß. Er schlägt zu und schlägt immer weiter bis, in der Erwartung, dass er sich irgendwann besser fühlt. Das Gefühl von Überlegenheit und Stärke lässt noch immer auf sich warten.

Vielleicht muss er ja einfach noch mehr Schaden anrichten.

Breads schnappt sich Zampach am Kopf und zieht ihn zu sich heran, hakt die Arme ein und reißt ihn hoch.


RB DRIVER!

Seit über einem dutzend Jahren benutzt Breads diesen Move, und danach ist bis jetzt noch niemand ausgekickt. Auch Bene Zampach macht keine Anstalten. Robert rollt sich von seinem Gegner herab und sieht sich sein Werk an.

Die dänische Crowd buht.

Breads könnte einem fast Leid tun.

Fast.

Mike Gard geht schon einmal auf die Knie, wartet darauf, dass Breads seinen Gegner pinnt.

Aber der Hall of Famer rührt sich nicht.

Er hat sein Ziel erreicht, Bene Zampach bewegt sich nicht mehr. Er hat gewonnen.

Es scheint bloß so, als fühle er sich noch immer nicht besser. Breads stiert einfach ins Nichts, bevor er Bene anschaut.

Breads hatte einst geschworen, die Jugend der Promotion zu fördern und in eine neue Ära zu führen. Nun tritt er gegen sie an, in einem Match mit einem unfairen Start, und benutzt die, die er einst schützen sollte, als unfreiwillige Schlachtlämmer für den verzweifelten und bislang vollkommen erfolglosen Versuch, sein verletztes Ego irgendwie zu heilen. Egoistisch, verzweifelt, erbärmlich.

Robert Breads ist tief gesunken, und das nicht nur als Wrestler.

Der Kanadier schluckt schwer.

Dann rutscht er zu Zampach herüber.

Mike Gard hebt schon den Arm.

Er will die "eins" zählen.

Aber Breads pinnt Bene nicht. Noch immer nicht. Stattdessen beugt er sich über ihn, geht auf ein Knie herunter und beginnt auf den bewusstlosen Jüngling einzuprügeln.


Lauter werdende Buhrufe ersetzen Stück für Stück die unkomfortable Stille. Mike Gard greift an Breads' Schulter, will ihn herunterziehen, aber er lässt sich nicht davon abhalten einfach immer weiterzumachen.

Als prügle er nicht bloß auf Bene Zampach ein, sondern auch auf Mirkan Uysal, den Förderkader, Dynamite, die Zeit selbst und alles und jeder andere, von dem er glaubt, dass sie schuld daran sind, dass Robert Breads nicht mehr der Robert Breads ist.

Nicht nur Mike Gard hat genug gesehen, als er das Match abläutet.

Sieger des Matches durch Knock-Out: Robert Breads

Breads scheint das Läuten der Glocke gar nicht zu hören.

Er macht einfach weiter.

Bene Zampach leistet keinen Widerstand, ist überhaupt nicht bei Bewusstsein, aber das Klatschen bei den Strikes wird nicht leiser. Immer noch schlägt Breads mit voller Härte zu, immer und immer und immer und immer und immer wieder.

Gard reißt nun richtig an Breads, schreit ihn regelrecht an, und erst als er buchstäblich den rechten Arm des Kanadiers umklammert, scheint dieser zu merken, was eigentlich los ist. Er blinzelt. Dann sieht er auf Bene Zampach herab.

Da ist keine Freude, keine Genugtuung. Sein Gesicht ist eine starre Maske, während er sich erhebt. Breads steht über Zampach, während Mike Gard über ihm kauert, dessen Kopf in beiden Händen hält - eine Gehirnerschütterung?

Mit einem Mal packt Breads Gard am Kragen. Der Ringrichter zuckt erschrocken zusammen, doch "Canada's Own" attackiert ihn nicht. Mike gestikuliert in Richtung Zampach, doch der Hall of Famer zerrt Gard hoch.

Er zwingt Mike Gard, Bene Zampach nicht weiter zu helfen, damit er die Hand des Siegers in die Höhe strecken kann.

Breads steht breitbeinig über dem gefallenen Förderkadler und verweigert diesem vielleicht wichtige Hilfe, damit er "feiern" kann.

Wenn schon moralischer Verfall, dann richtig.

Laute Buhrufe ertönen, während Gard - sichtlich besorgt um Bene, aber noch mehr besorgt um sein eigenes Wohlergehen sollte er Breads seinen Willen verweigern - mit gesenktem Blick den Arm von Robert Breads in die Luft streckt.

Dann reißt Breads seine Hand weg und blickt in die Crowd. Nichts als Ablehnung und Verachtung schlägt ihm entgegen.

Während der Kanadier endlich zurücktritt, weg von seinem Gegner, eilt medizinisches Personal die Rampe herunter.

Hinter den Ärzten drängen sich drei Männer, die das Treiben besorgt verfolgen: Marc Hill, PJ Smidt und Mirkan Uysal. Der Hamburger steht direkt hinter einem der Mediziner, späht mit seiner Größe über dessen Schulter hinweg. Trotz dessen, dass Zampach ihm das Team gekündigt hat, ist keine Genugtuung darüber zu sehen, was Bene durch Breads' angetan wurde - nur ernste Besorgnis. Smidt verzieht wie immer kaum eine Miene, sein Gesicht ist starr. Doch die geballte Faust und ein Zucken der Oberlippe machen deutlich, dass es in seinem Inneren brodelt: Der Angriff des Hall of Famers auf einen geschlagenen Mann ist Unrecht und als solches für PJ nicht zu ertragen.

Hinten an, mit einigem Abstand, steht Mirkan Uysal. Er fährt sich, tief in Gedanken versunken, durch die Haare. Immer wieder schüttelt er mit dem Kopf und redet vor sich hin, als würde er Stoßgebete gen Himmel senden. Als würde das Bene noch helfen. Von seiner Verzweiflung kann sich Uysal nur dadurch befreien, indem er sie in Wut kanalisiert. Wut auf denjenigen, der das verursacht hat: Er schickt einen hasserfüllten Blick in Richtung Robert Breads.

Doch dieser schaut nicht einmal in seine Richtung.




Es wird noch einmal kurz in den Backstagebereich geschalten, bevor der Hauptkampf des Abends beginnen kann. Genauer gesagt befinden wir uns nun an der Kabine von Aldo Nero, in Form von Tammy, die mit einem Mikrofon in der Hand bereitsteht um auf potenzielle Fragen, die ihrerseits bestehen, antworten zu erbitten. Jetzt und hier von Aldo Nero.

Sie klopft also an der Tür und wartet einige Sekunden, bis etwas passiert. Einen solchen Moment hatten wir schon oft in der GFCW und wie eh und je, passiert auch dieses Mal das, was immer passiert – anstatt, dass tatsächlich Aldo Nero die Tür öffnet, tut das stellvertretend James Corleone.

Aber dieses Mal dürfte es dafür wohl tatsächlich auch einen Grund geben, denn vielmehr, als das Aldo hier schlicht und ergreifend seinen Manager für sich sprechen lassen will, hat er wohl auch noch damit zu tun, die Wunden zu lecken, die ihm sowohl Ask Skógur, als auch vor allem Luna Rosario heute angetan haben.

Dafür wiederum wirkt James Corleone, der nun im Türrahmen steht und die Tür nur so weit wie nötig geöffnet hat, überraschend fröhlich.


Tammy: „Mister Corleone, ich will gar nicht lange stören, ich habe eigentlich nur eine Frage: was sind ihre Gedanken zu dem, was heute passiert ist? Luna hat sowohl Aldo als auch Ask angegriffen, wie beeinflusst das ihre Pläne in Richtung World Championship?“


Corleone muss in dem Falle gar nicht überlegen und dennoch lässt er sich kurz Zeit, bevor er dann zur Antwort ansetzt.


James Corleone: „Wer sagt Ihnen, dass nicht genau das mein Plan war?“


Man konnte diese Richtung bereits an Corleones Reaktionen nach den Angriff vermuten. Man könnte meinen, Corleones Plan sei „Wenn zwei sich streiten, freut sich Aldo“ – aber ob das wirklich stimmt oder ob Corleone einfach die Umstände und wie sie sich ergeben haben, für seine Zwecke ausspielt und als seine Ideen verkauft – das sei mal dahingestellt. Ist letztendlich aber egal, denn was zählt, ist, dass Corleone glücklich ist.

Und ein glücklicher James Corleone kann nichts Gutes für die GFCW bedeuten.


James Corleone: „Ich denke es ist längst überfällig, dass ihr alle endlich versteht, dass es nicht Menschen wie Dynamite oder Fletcher sind, die die GFCW regieren und schon gar nicht Wrestler wie Ask Skógur oder Luna Rosario.

ICH regiere die GFCW. Das ist MEINE Welt. Und ihr alle… lebt nur darin.“


In dem Falle gilt: keine Antwort, ist auch ein Antwort. Ob geplant oder nicht, Corleone ist zufrieden damit, was passiert ist und was das für ihn bedeuten kann.

Mit ernstem Blick deutet Corleone nun an, dass es das bereits mit dem Interview gewesen sein dürfte. Und damit haben wir hier einen weiteren, ganz seltenen Moment, in denen James Corleone vermutlich vollkommen ehrlich ist.

Er ist der Strippenzieher, hinter dem größten Star, den die GFCW in den letzten Jahren hatte, in Form von The End. Und genauso, wie er diesen aufgebaut hat, hat er ihn auch wieder vernichtet und nicht nur sein Ende, sondern sogar den Titelwechsel zum nächsten Champion orchestriert. Nun inszeniert er sein neues Projekt, das auf gutem Wege ist der größte Star in den nächsten Jahren zu werden, in Form von Aldo Nero. Er hat das World Title Match beim letzten PPV beeinflusst und bereits angedroht das mit jedem weiteren Titelmatch zu tun, welches denn da folgen wird, sollte Aldo Nero nicht einbezogen werden. Und nun ist auch Luna freigedreht und es bietet sich eine interessante Chance, in der Aldo Nero von dem Chaos profitieren kann, für das Corleone gesorgt hat.

Wie gesagt, ob alles wirklich einem konkreten Plan entspricht oder er sich mitunter einfach die Umstände zu Nutze macht, ist egal.

Fest steht, dass James Corleone nach wie vor einer der gefährlichsten Männer dieser Liga ist.

Und er steht voll und ganz hinter dem Kraftpaket und vielversprechenden Talent Aldo Nero. Nero hat lange auf diese Chance gewartet. Sein Zeil ist zum Greifen nah. Heute mag er geschlagen wurden sein, aber der Krieg ist noch lange nicht vorbei.

Die heiße Phase von Aldos Eroberung beginnt jetzt.




Ziggy Harms Jr.: „Unser Main Event neigt sich einem spektakulären Ende entgegen. 15 Minuten sind vergangen, aber nun…nun riecht es Finale.“


Miles Henkel: „Beide Athleten haben alles gegeben. Wem gelingt der Lucky Punch?“


Die Atmosphäre im Clubhaus-Setting ist zum Zerreißen gespannt. Die ungewöhnlichste Großveranstaltung im Kalender der GFCW-Kalender läuft seit Stunden. Es hat Sieger und Verlierer gegeben. Weichen wurden gestellt, Entscheidungen gefällt. Nur noch eine Entscheidung fehlt.

Die größte Entscheidung von allen.


Wer wird neuer GTCW Champion?


Miles Henkel: „Iokepa zum Zweiten oder Tommy Qurashi zum Ersten? Ich würde keine Wette abschließen. Ich genieße es einfach.“


Beide Männer sind bereits abgekämpft. Dort, in der linken Ringecke, der braungebrannte Surfer mit den blonden Strähnen im Haar – Iokepa. Jener Mann, der schon erster GTCW Champion war und lange als das Aushängeschild des Nachwuchses galt. Kann er sich ein zweites Mal auf den Thron setzen? Kann er seine Krise beenden?
Aber rechts von ihm, größer und muskulöser, wischt sich Tommy Qurashi das schweißnasse Haar aus dem Gesicht. Ein eifriger Arbeiter, ein klassischer Wrestler. Mehrmals schon ist er am großen Durchbruch gescheitert. Kann er sich nun krönen?


Ziggy Harms Jr.: „Seit der Vakantierung des Titels waren diese Beiden die Besten, keine Frage. Doch wer ist DER Beste? Bald sollten wir die Antwort wissen.“


Auch wenn sie nach einem langen Kampf schon schwanken, gehen die Athleten einmal mehr aufeinander zu. Qurashi bietet einen Lock-Up an. Klug bei seinen körperlichen Vorteilen, wenn auch ungewohnt nach einer Viertelstunde Matchzeit. Doch Iokepa taucht unter dem Griff des Kanadiers durch. Er steht plötzlich im Rücken seines Kontrahenten.

Ein Dropkick. Er schickt den Gegner Gesicht voran in eine der Ringecken. Qurashi kollidiert mit dem Ringpolster. Der große Mann ist benommen, stolpert in die Ringmitte zurück. Iokepa wartet auf ihn…wirbelt ihn herum.


Miles Henkel: „Der SUNSHINE!“


Ein Raunen im Publikum, als Iokepa den Ansatz zu seinem Finisher fährt. Einem Codebreaker, der schon große Kämpfe entschieden hat. Unnachahmlich steht Iokepa in der Luft. Er packt den Kopf Qurashis…doch Tommy reagiert schneller. Er fängt den Hawaiianer, den Surfer, in der Luft auf.


Ziggy Harms Jr.: „Ansatz zur Powerbomb! Qurashi vor dem Titel!?“


Ein Schrei Iokepas, als er seine Situation erkennt. Hoch oben in der Luft, gehalten von Qurashi, strampelt der Ex-Champion. Er sehnt sich nach dem Sieg, doch das könnten seine letzten Sekunden sein.

Er nimmt seine Hand hoch. Macht eine Bewegung. Im nächsten Augenblick lässt ein irritierter Qurashi den Gegner los. Stolpert zurück.


Miles Henkel: „Was war das? Ein Augenstecher? Von Iokepa?“

Ziggy Harms Jr.: „Ausgerechnet von ihm!“


Erschrockenes Aufstöhnen der Fans rund um den Ring. Sie haben mehr gesehen als die Ringrichterin.
Qurashi versucht die Blindheit abzuschütteln wie einen Feind. Aber den Körper kann man nicht beliebig zwingen. Für ein paar Sekunden nur, da ist er abgelenkt. Doch es langt seinem Gegner, katzengleich wieder auf die Beine zu kommen. Er rennt auf Qurashi zu. Springt wieder ab. Wieder der Ansatz zum Codebreaker.


Diesmal sieht Qurashi ihn nicht kommen.
Der Move geht durch.

Der Traum ist vorbei.



[Fünf Minuten später.]


Als Tommy Qurashi in die Umkleidekabine zurückstolpert, ist eine nie gekannte Leere in ihm. Es ist vorbei. Alle Hoffnungen – geplatzt. Qurashi reißt die Tür auf und stürzt in das Dunkel der Umkleide wie in die Arme eines alten Freundes. In seinem Kopf wiederholt sich in einer endlosen Schleife das Geräusch der Ringglocke, das Zeichen seiner Niederlage. Der Ausruf der Ringsprecherin – wir haben einen neuen Champion! – klingelt ihm noch in die Ohren.


Er hat verloren. Kontrovers, ja. Aber er hat verloren. Der Aufstieg, den er in den vergangenen Jahren hingelegt hat, endete ausgerechnet im bittersten aller Momente damit, dass er vor dem Gipfel in einen Abgrund stolpert.


Ohne das Licht anzuschalten, hockt sich Qurashi auf eine der Kabinenbänke und vergräbt das Gesicht in seinen Händen. Sein Stöhnen ist voller Kummer, es sind die Laute eines Vernichteten.


Du warst der bessere Mann.“


Qurashi fährt erschrocken hoch. Seine Hand tastet an der Wand, bis er den Lichtschalter findet. Zweimal greift er daneben. Dann flackert das Licht und bringt langsam die Helligkeit in den Raum.

Der Verlierer sieht seinen Besucher.


Tommy Qurashi: „Was machst DU hier?“

Caracal Matthews: „Darf ich mir als GFCWler keine Nachwuchsshow anschauen? Brainwashed ist erst morgen.“

Tommy Qurashi: „In meiner Kabine.“


Sein Blick ruht auf dem Uneingeladenen. Caracal Matthews wirkt – ein krasser Gegensatz zum erschöpften und verzweifelten Qurashi – entspannt. Der Royal Rookie hat die Beine übergeschlagen und lehnt sich gemütlich zurück, so weit das bei dem kargen Kabinenmobiliar möglich ist.


Caracal Matthews: „Reden.“


Dem Mann, der gerade das wichtigste Match seiner Karriere verloren hat, entfährt ein Schnaufen.


Tommy Qurashi: „Ich bin nicht in der Stimmung für Reden. Wir kennen uns doch überhaupt nicht.“

Caracal Matthews: „Ich kenne dich schon, weißt du? Natürlich nicht persönlich. Aber ich habe dich beobachtet. Deine Leistungen gefallen mir.“

Tommy Qurashi: „Meine Leistung heute Abend war nicht gut genug, wie du siehst. Ich habe keinen Titel bei mir.“


Matthews macht den Eindruck, als wolle er abwinken. Als wäre alles nicht so schnell. Doch angesichts von Qurashis leidendem Gesichtsausdruck untersteht er sich. Er blickt dem Mann, dem diese Kabine gehört, stattdessen eindringlich in die Augen.


Caracal Matthews: „Was ich sehe, ist nicht das Ergebnis. Sondern die Leistung. Die war gut.“

Tommy Qurashi: „Danke. Aber dein Lob bringt mir nichts.“

Caracal Matthews: „Vielleicht doch.“


Zur Erschöpfung und Verärgerung tritt in Qurashis Gesicht eine dritte Emotion: Verwirrung. Was meint der Mann aus dem Main Roster damit?


Tommy Qurashi: „Das heißt?“

Caracal Matthews: „Ich werde tanzen.“


Der Royal Rookie springt auf und deutet ein paar Tanzschritte an. Als er Qurashis eiskalte Miene sieht, hält er in der Bewegung inne und schenkt Tommy ein verlegenes Grinsen.


Caracal Matthews: „Soll heißen, ich werde die GFCW ein paar Monate verlassen, weil ich an einer Fernsehshow teilnehme. Subscribe To My Dances. Direkt morgen, nach meinem Match gegen die Rabbits, packe ich meine Koffer.“

Tommy Qurashi: „Falls du einen Tanzpartner suchst: Ich habe kein Talent und kein Interesse.“


Ohne auf den mürrischen Kommentar seines Gegenübers einzugehen, fährt Matthews fort. Er fixiert Tommy nun mit einem Ausdruck, der für matthew’sche Verhältnisse ungewohnt ernst ist.


Caracal Matthews: „Es schmerzt mich, dass die Liga einige Zeit auf mich verzichten muss. Ich glaube nämlich, die GFCW braucht ein paar Typen im Roster, die den Fans Spaß machen. Und solche, die keine Arschlöcher sind und moralisch auf der richtigen Seite stehen.“


Angesichts dessen, dass am morgigen Tag Matthews an der Seite von Elias Eden und Daniel gegen DEN Fuchs und seine willfährigen Hasen antreten wird, kann man nicht bestreiten, dass Matthews in der Tat auf der richtigen Seite steht.


Caracal Matthews: „Deswegen habe ich die Liga gebeten, selbst einen Mann auszusuchen, der mich in der Zeit vertritt. Ich gebe zu: Meine Idee war Iokepa. Aber dann…“


Der Streamer deutet einen Augenstecher an. Jene Attacke, die den Kampf entschieden hat. Absicht oder Zufall? Für Matthews offenbar ist diese Frage schon beantwortet. Nun setzt er sich auf die Bank neben Qurashi.


Caracal Matthews: „Nun will ich, dass du diese Chance bekommst.“


Stille.

Qurashi blickt den Royal Rookie aus großen Augen an. Er steht von der Bank auf, rauft sich die Haare und läuft in der Kabine umher. Gerade eben hat sich sein Leben potenziell auf den Kopf gestellt.


Tommy Qurashi: „Das ist eine unerwartete Chance.“

Caracal Matthews: „Ich hätte mit euphorischer Zustimmung gerechnet.“

Tommy Qurashi: „Vielleicht hättest du die an einem anderen Tag bekommen. Aber gerade jetzt, in diesem Moment…nach einem meiner dunkelsten Momente im Wrestling. Nach dem, was geschah da draußen…“


Er deutet mit hilfloser Geste in die Richtung, wo er den Innenraum der Halle erwartet – dorthin, wo womöglich noch immer Iokepa seinen zweiten GTCW-Championship-Run feiert.


Tommy Qurashi: „…kann ich das nicht entscheiden. Ich weiß nicht, wann diese Leere in mir verschwindet. Gerade jetzt fühle ich mich ausgebrannt. Das Main Roster ist mein Traum, ja. Aber wenn ich nicht bei 100% bin, setze ich die Chance meines Lebens in den Sand.“

Caracal Matthews: „Dann denk‘ drüber nach.“


Der Royal Rookie tippt dem Nachwuchswrestler auf die Brust.


Caracal Matthews: „Aber nicht zu lange. Ich gebe dir die erste Show unserer Skandinavien-Tour zum Nachdenken, denn ich weiß, was es heißt, wenn man um eine riesige Chance betrogen wird. Schau dir War Evening von zuhause an. Doch falls du dich bis zur zweiten Aurora Tour-Show in Norwegen nicht gemeldet hast…“


Matthews duckt sich an Qurashi vorbei und geht auf die Kabinentür zu.


Caracal Matthews: „…biete ich meinen Spot anderen Leuten an. Vielleicht einem lokalen Athleten. Darüber würden sich die skandinavischen Fans auf der Aurora-Tour genauso freuen.“


Dann ist Matthews so unvermittelt verschwunden, wie er vor wenigen Minuten aus der Dunkelheit aufgetaucht war.


Und er lässt Qurashi zurück.

Mit der schwersten Entscheidung in dessen Leben.


Six Men-Tag Team-Match:

LPG (Aces of Alchemy & The GREATEST Pigster) vs. Leviathan (Drake Nova Vaughn & Luna Rosario & Scarecrow)

Referee: Mike Kontrak



Der Theme Song des Greatest Pigsters beginnt durch die Halle zu wabern, und wir wissen, was das bedeutet: Es ist Zeit für den Main Event.

Auch wenn sich das komisch anfühlt. Der Greatest Pigster? Im Main Event von War Evening?

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Keine Ahnung, ob das etwas Gutes ist.

Der lange, schlaksige Mann, der ansonsten als "Maximilian Lunenkind" unterwegs ist, tritt auf die Stage und für diesen Anlass hat er selbstredend die volle Pigster-Montur ausgepackt, das komplette Schweinekostüm mitsamt leicht beunruhigend wirkender Maske. Der Auftritt ruft ein paar Jubelrufe hervor (aber natürlich nur ironisch), die meisten aber deuten mit dem Zeigefinger und fragen: "Oh man, was macht er denn jetzt schon wieder?"

Das alberne Meme-Schwein hat mal wieder etwas ausgeheckt.

Die sonst regelmäßigen und zahlreichen lächerlichen Posen, die einen Pigster-Entrance begleiten, fallen diesmal weg, denn er hat alle Hände voll zu tun. Buchstäblich: Er trägt einen großen, schweren Kessel vor sich her, der ihn nicht grunzen, sondern schnauben lässt.

Selbstredend ist der Kessel pink.

Und natürlich ist das Tuch, das seinen Inhalt verbirgt, so rosa wie der Pigster selbst.

Schwer zu sagen, ob der Inhalt des Kessels schwer ist oder ob die überdimensionale Schüssel selbst eine Menge Gewicht hat, auf jeden Fall scheint es keine leichte Aufgabe zu sein, diesen Kessel mit sich herumzutragen.

Beschwörerisch stellt der Greatest Pigster den Kessel ab, greift nach dem Tuch und als er es entfernt, da strömt aus dem Kessel Dampf aus – lila Dampf, man will ja kein Cease and Desist von den Hasen riskieren. Der lila Dampf erfüllt die Stage und als er sich verzieht, da stehen die Aces of Alchemy neben dem Schweinemann: Quinn El Ranemilan, die adrette US Amerikanerin von 1,76 Körpergröße, im weißen Kleid von schlichter Eleganz, mit dem lila-braunen, zum Flechtzopf gebundenen Haar samt feschen Pony auf der Stirn und ihre ein gutes Stück kleinere, neunmalkluge Partnerin Kaya Goldstein.

Während Quinn wieder ein Körbchen mit allerlei Tränken und Salben bei sich trägt und gar nicht lange auf der Einzugsrampe verweilen möchte, wird ihr von Kaya bedeutet dazubleiben. Die Düsseldorferin, deren blondes Haupthaar dank einer Menge Rosaanteil im selbigen viel Synergie mit dem Greatest Pigster besitzt, packt sich von weiß-der-Geier-wo eine Kelle, rührt den Inhalt des Kessels noch mal ordentlich um, bis es richtig zu gluckern und zu rauchen beginnt und gar ein kleines Feuerwerk abgefeuert wird. Vermutlich von den Pyrotechnikern, auch wenn man dies wohl kaum zugeben würde.

Dann stellt sich die Frau in der weißen Weste mit den blumigen, rosa Ornamenten, dem nicht minder rosigen Minirock, rosa Schuhen und sehr hohen, weißen Socken plus weißer Mütze auf dem Schopf neben dem Greatest Pigster in Pose und bedeutet Quinn auf der unbesetzten Flanke des Ebers dasselbe zu tun. Quinns wenig begeisterter Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass sie dieses bizarre Schauspiel lieber komplett ignorieren würden, so wie die meisten Rheinländer den Kölschen Karneval, aber so wie man eine Diskussion um Helau und Alaaf vermeiden sollte, weil diese Ärger bedeuten könnte, hat Quinn auch keine Lust diesen Einzug problematischer zu machen als nötig. Abgesehen davon, dass sie trotz ihrer an sich wenig sozialen Art ohnehin niemand ist, die ihre Kameraden einfach sich selbst überlässt, anders als der Präsident ihres Heimatlandes. Und so positioniert sie sich zur anderen Seite des Greatest Pigster, Knie hoch, eine Hand zum Himmel gestreckt, frei nach dem Motto „Hände zum Himmel, lasst uns fröhlich sein“ auch wenn ihr Gesichtsausdruck eher was von einer Norddeutschen hat.

Und so machen sich die drei – gemeinsam mit dem Kessel, den Lunenkind einmal mehr mit dem Tuch verdeckt - anschließend auf den Weg zum Ring, wobei neugierige Blicke in Richtung der Aces of Alchemy von vereinzelten “OINK!”-Rufen der Zuschauerschaft begleitet werden. Das auf den ersten Blick wirr zusammengewürfelte Team macht sich im Ring bereit, auf ihre Kontrahenten für diesen Main Event zu warten – das eingespielte Trio von Leviathan.


I´LL TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT



Einmal mehr Hatebreed. Einmal mehr Feuer an der Bühne. Einmal mehr das rote Licht. Einmal mehr ein Nebel an Buhrufen, in den sie hineinmarschieren.

Pete: „Und einmal mehr, Sven, bedeutet diese Truppe zu sehen: Es ist Zeit für´s Finale.“

Sven: „Sage über sie, was du willst, Pete, aber die Bedeutung, die Leviathan hat und vermutlich immer irgendwie haben wird… Sie ist einem Main Event immer und überall würdig.“


Noch ein wenig energischer, ein wenig brutaler als sonst, ist die Reaktion im Publikum, als Drake Vaughn vornweg durch den Vorhang tritt. Der Hunger der internationalen Crowd nach Wrestling der GFCW, der Verlust der mildernden Umstände, aka Lunas Beliebtheit, sie tragen die Abneigung gegen Leviathan nur so in die Halle. LPG gegen Leviathan. Sicherlich nicht der Leckerbissen in Sachen Fanzufriedenheit. Doch Vaughns Blick nach zu urteilen, ist ihm das so egal, wie es nur sein kann. Haben mit Lunenkind doch was zu lachen. Äh. Dem GREATEST Pigster. Sollen sich nicht so anstellen.


Hinter ihm taucht im Schein der Fontänen eine beschädigte, schwarze Maske auf. Der Rabenschnabel eines Pestdoktors zuerst, ein langer, brauner Ledermantel und ein glühendes, rotes Auge danach.


Pete: „Und zuverlässig wie das Amen in der Kirche: Wenn man Breads auch nur um zwei Ecken eins auswischen kann, taucht er auf.“

Sven: „Und damit könnte er Gold wert sein heute Abend für Leviathan. Nicht nur sind Drake und Luna beide durch Matches durch in der letzten Zeit, nein, sie haben auch eigentlich ganz andere Baustellen offen. Der Mann, der in diesem Match den Fokus zusammenhalten muss, sollte er verrutschen, ist genau er hier. Ob er das tatsächlich muss am Ende oder falls es dazu kommt, kann? Andere Fragen.“


Langsam den Kopf hin und herdrehend, ein bedrohliches Kopfzucken – der völlige Gegensatz zu Vaughn, der nach einem spöttischen Winken Richtung Ring schwer damit beschäftigt war, einige Schritte die Rampe hinab zu gehen und sich verbal mit den Fans anzulegen, was skeptisch von zwei anwesenden Securities beäugt wird. Doch keiner der Zuschauenden scheint über die Grenzen zu gehen – wortwörtlich – so sehr Drake sie auch provoziert, doch über die Absperrung zu steigen. Kurz wird uns auch noch der Blick backstage gewährt, wo Samantha Grant das Geschehen verfolgt.


Pete: „Man scheint sie noch nicht wirklich in die Schussbahn zu lassen, seitens Leviathan, oder?“

Sven: „Kann das sein, kann sein, dass man verhindern will, dass sie nach ihrer PPV Niederlage zu emotional wird gegen die LPG, kann sein, dass man ohne festen GFCW Vertrag nicht an den Ring darf.“

Pete: „Das weißt du nicht?“

Sven: „Ich habe seit 25 Jahren nen Vertrag, nein, weiß ich nicht.“


Und während die Musik verstummt, weißt Scarecrow präsentierend auf den Vorhang.


SHE´S A 21ST CENTURY BITCH



Die Reaktion ist im Gegensatz zu der vor etwa einer Stunde vollkommen auf den Kopf gestellt. Abneigung und Mittelfinger fliegen durch den Raum. Letzteres nicht wörtlich… duh. Nicht mit dem Ausdruck von jemandem, der sich in der Abneigung suhlt, nicht mit dem Ausdruck von jemandem, dem es völlig egal ist, aber mit der Körpersprache einer Frau, die es absolut akzeptieren kann, von einer… fragwürdigen Heldin, aber eben einer Heldin, zurück in das gerutscht zu sein, in den Augen der Mehrheit, was ihr schon immer angehängt wurde: Würdelos, gewalttätig, asozial, hinterlistig. Und doch: Sie ist der Star. Nicht nur ihres Teams. Sondern dieses Main Events. Und damit wohl des Abends. Den Wort Title im Blick, LPG vor der Brust.


Laura: „Und ihre Gegner: Eine Hälfte der GFCW Tag Team Champions, „The Scourge“ Drake Nova Vaughn, Scarecrow und „Serpents Child“ Luna Rosario…. LEEEEEEEEEEEEEVIIIIAAAAAATHAAAAAAAAAAAN!“


Und während sie da so zu dritt in Richtung des Rings schlendern, fischt Scarecrow auch schon das aus der Tasche, was man eben so als Top-Athletin vor einem Match braucht, so dass Rosario provokant wie eh und je posierend die Bierdose in ihrer Hand zerquetschen kann und noch während sie das Kaltgetränk konsumiert nach den Zigaretten in ihrem Hosenbund fischt. So viel Zeit muss sein, möchte man meinen, als das Feuerzeug klickt.


Bevor das bekannte - und für Zuschauer innerhalb der Halle und vor den Kameras aufgrund der Distanz und der sonstigen Lärmkulisse unhörbare - Klicken des Feuerzeuges erklingen kann, wird Luna umgehauen.

Links und rechts von ihr starren Zane und Scarecrow ungläubig auf ihre Kameradin, die von einer Welle weißen Schaums von den Füßen gerissen wurde, deren Reste nun an den Oberkörpern und Beinen der beiden Luna-Partner kleben.

"OIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINK!"

Mit einem animalischen Schrei, den man definitiv nur mit einem zweistelligen IQ entfesseln kann, feuert der Pigster noch einmal Kaya Goldstein an.

Die zielt noch einmal.

Mit einem Feuerlöscher.

Einem gottverdammten knallpinken Feuerlöscher, dessen Sprühkopf eine Schweinenase ist.

Das Tuch ist vom Kessel gezogen worden.

Wir wissen jetzt also Bescheid.

Luna ist nicht unbedingt verwundet, aber definitiv irritiert, und die Sprühkraft von so einem Feuerlöscher sollte man nicht unterschätzen, sodass sie sich erstmal wieder hochrappeln muss. Kaya wirft Lunenkind den Feuerlöscher zu, der ihn gerade eben so auffängt und dabei ein weiteres begeistertes "OINK!" vom Stapel lässt.

Glücklicherweise für Leviathan zieht der Mann in der Schweinekluft es vor, den restlichen Inhalt zelebrierend über den Köpfen von Leviathan zu verteilen und dabei diabolisch zu grunzen, was Zane, Silas und Luna zwar kurz die Sicht raubt, aber keine gefährliche Attacke darstellt.

Was es ja auch gar nicht sein soll - es ist eine Ablenkung.

Von der einen Seite kommt Quinn herangeschossen, von der anderen Kaya, und während Quinn sich mit einem Spear in die Midsection von Scarecrow ballert - Connaisseure des Ringkampfes mögen diese Aktion als "Spear" wiedererkennen - klatscht Kaya dem ehemaligen GFCW World Champion einen Superkick an's Kinn.

Dann schnappen sich beide zusammen Luna und werfen sie in den Ring, wo Lunenkind bereits gierig mit umher schwingender Zunge wartet, während er den Feuerlöscher in Richtung des Kessels zurückwirft, den er um mehrere Meter verfehlt.

Mike Kontrak will erst zu Luna herübergehen, die noch immer mit Schaum bedeckt ist (immerhin hat sie keine Haare, die sie ruinieren könnte), doch die blafft ihn bloß an. Sie ist nicht unbedingt wütend auf ihn, sondern verblüfft über die Situation, sogar ein kleines ungläubiges Lächeln tritt auf ihre Lippen, als würde sie sagen "Mit sowas hätte ich rechnen müssen".

Rosario braucht keine Pause. Das Match soll einfach angeläutet werden.

Also tut Mike Kontrak wie geheißen.

Luna Foamario Luna Frothario Luna Schaumario Luna Rosario wird sofort attackiert.

Im Schweinsgalopp hechtet Lunenkind nach vorne, während Quinn und Kaya ihren Platz auf dem Apron einnehmen und ScareZane (oder ZaneCrow?) noch immer außerhalb des Ringes liegen. Sie sind nicht ausgeschaltet, aber zumindest kurzfristig außer Gefecht gesetzt, weshalb der Pigster gut daran tut, schnell Klarschiff zu machen.

Dass Luna sich aber nicht fürchtet, in eine potenzielle 3-on-1 Situation zu geraten, sagt aber auch, mit was für einer Gegnerin er ist zu tun hat.

Das Lunenpig greift sich Luna, zieht sie zu sich heran und stemmt sie sogleich in die Luft. Er ist größer und deutlich schwerer, so wie quasi jeder Gegner von Luna in den letzten Jahren, und es ist sein einziger wirklicher Vorteil. Also stemmt er sie zur Powerbomb hoch. Mit glitzernden Augen und wehender Zunge quietscht er triumphal.

Dann packt Luna mit der rechten Hand die Zunge von Lunenkind.

Ein Schmerzensschrei sonder Gleichen, als nicht nur Schmerz, sondern auch eine Form von PTSD den Pigster durchdringen - bei Stranded vor ein paar Jahren hat Luna seinem Sinnesorgan schon einmal eine ordentliche Tortur zugefügt. Da in den Regeln nichts davon steht, dass "Angriffe auf die Zunge" illegal sind, lässt der Referee das mal so laufen, und ein jaulender Pigster fuchtelt mit den Armen, was wenig überraschend bloß dazu führt, dass Luna von seinen Schultern rutscht und auf den Füßen landet.

TONGUE DRAG!

Stellt euch einen "Arm Drag" vor, bloß mit der Zunge. Das Publikum johlt als Lunenkind auf die Matte kracht, während Luna in einer Mischung aus Ekel und Amüsement ihre feuchte Hand an ihrer Hose abwischt.

Dann klettert sie auf das Top Rope.

Macht sich bereit zum Blackend.

Ist ja nur Lunenkind.

Aber der ist zumindest geistesgegenwärtig genug, sich zur Seite zu Rollen. Dann krabbelt er auf allen Vieren, stilecht im Kreuzgang, in Richtung seiner Ringecke.

Sein genialer Masterplan hat nicht so wirklich funktioniert, also verpisst er sich. Oder "will seinen Partnern auch einmal eine Chance geben". Vermutlich je nachdem, wen man fragt.

Luna klettert vom Top Rope herab und deutet auf Kaya.

Diese weist Lunenkind darauf hin, dass er vielleicht in Zukunft "Powerbomb" und "Zungenakrobatik" trennen sollte.

Rosario ruft ihr etwas zu, und das lässt Kayas Kopf nach oben schnellen.

Dürfte wohl mit dem Feuerlöscher zu tun haben.

In diesem Moment wechselt Quinn sich selbst ein, indem sie dem Pigster auf den Rücken klatscht.

Kaya wirft ihr kurz einen Blick zu, gibt ihr dann aber mit "Lass dich nicht fertig machen" noch einen wertvollen Tipp mit auf den Weg, auf den El Ranemilan nicht reagiert.

Die Pay-Per-View Main Eventerin lächelt nur.

Dann dreht sie sich um.

Hinter ist sind Scarecrow und Zane wieder auf den Apron geklettert, mit finsteren Blicken und Resten von Schaum an ihrem Körper, und Rosario tut Silas den Gefallen, ihn einzuwechseln.

Der ehemalige Tag Team Champion kommt ins Match.

Tatsächlich sind Quinn und Scarecrow in etwa gleich groß, aber der körperliche Vorteil liegt doch eindeutig beim GFCW-Dauerbrenner. Das ist selbstredend beiden bewusst, und so versuchen sie jeweils, dementsprechend vorzugehen.

Silas setzt auf seine Power, Quinn in erster Linie auf ihre Agilität.

Dabei spielt das Pre-Match dem Lerbitz-Team weiterhin in die Karten.

Für gewöhnlich wäre es hier seitens Silas angebracht, vorsichtig und konservativ zu starten, um erst einmal ein Gefühl für die ihm völlig unbekannte Gegnerin zu bekommen. Doch sein Zorn über das, was vor dem Match passiert ist, übernimmt die Kontrolle, und so geht er schnell zu Aktionen über, die Vorbereitung benötigen, damit sie treffen, und denen Quinn ausweicht.

Unter seiner Spinning Backfist taucht sie beispielsweise ab und zeigt eine Victory Roll, auch wenn die nur bis zwei geht.

Bei einem Spinning Heel Kick von Scarecrow hechtet sie zur Seite, genau im richtigen Moment im exakt richtigen Tempo, bevor sie den wiederaufstehenden Silas mit einem "Twinblade" - einem beidhändigen Chop auf die Brust - begrüßt, der in seiner Härte etwas überraschend zu kommen scheint.

Als sie dann sogar einen DDT durchbekommt und das Cover erneut bis zwei geht, beginnt Luna auf dem Apron die Stirn zu runzeln.

Jetzt ist es an Quinn, ihre Partnerin Kaya einzuwechseln, und sie zeigen das, was man vorher schon vermuten konnte: Sie sind ein eingespieltes Tag Team.

Kaya ist Scarecrow deutlich körperlich unterlegen, aber "auf der Matte sind alle gleich groß", und glücklicherweise ist sie da durchaus versierst. Deshalb beginnt sie mit ein paar Classics - einem Headlock, den sie in einen Waistlock verwandelt, von da aus smooth in einen Hammerlock - um zu sehen, ob sich irgendwo eine Schwachstelle auftut. Doch mittlerweile ist Scarecrow jemand mit einer Menge Erfahrung, seit Jahren im Geschäft und hat bereits gegen viele Gegner gekämpft: Er weiß, was sie vorhat.

Also gibt er ihr nichts und fokussiert sich bloß darauf, in keinen gefährlichen Submission Hold zu kommen.

Kaya probiert es selbstredend trotzdem, und auch wenn sie in eine Cross Armbreaker Position kommt, kann Scarecrow seine eigenen Hände festhalten, um zu verhindern, dass der Move richtig funktioniert.

Sie switcht von dort in eine Headscissors, legt die Beine um Scarecrows Kopf und Hals und versucht so, ihm die Luft aus den Lungen zu pressen, doch Scarecrow kann sich herausdrehen, vom Rücken auf den Bauch, sodass Kaya lösen muss, wenn sie nicht in Gefahr geraten will.

Sofort springt sie auf.

Aber Scarecrow hat das Pre-Match noch nicht vergessen - und will sich rächen.

Er zeigt seinerseits einen Spear.

Kaya geht in die Luft - um zu kontern.

Mit einem Codebreaker.

Sehr gutes Timing von der Alchemistin, und Scarecrow kippt hinten über.

Blöderweise aber nahe genug an der Ecke von Leviathan, als dass Zane nur im richtigen Moment den Arm ausstrecken muss, als Scarecrow fällt.

Kaya hechtet in ihre eigene Ringecke, wo Quinn auf sie wartet und der Pigster breitbeinig und mit den Armen wedelnd eine beknackte Pose macht, die er mit einem "OINK!" untermalt.

Auch hier gibt es einen Wechsel.

Dann wird es schnell.

Zane ist nicht unbedingt viel stärker als Quinn, so wie es bei Scarecrow war, aber dafür ist der amtierende GFCW Tag Team Champion ihr in Sachen Tempo sogar noch überlegen.

Quinn muss sich also komplett umstellen, weil ihr nun ein völlig anderer Gegner gegenübersteht, und der ist immerhin ehemaliger GFCW World Champion.

Mit blitzschnellen, sauberen und eindeutig routinierten Aktionen erobert Zane die Oberhand - Arm Drags, eine Hurracanrana und ein Jumping Kick, sobald Quinn wieder aufsteht, der sie gleich wieder von den Füßen reißt. Scarecrow ist kein schlechter Wrestler, aber das hier ist noch einmal ein anderes Level. Mit mürrischer Miene schnappt Zane sich seine Gegnerin von der Matte, stemmt sie hoch und donnert sie mit einem Vertical Suplex Face Buster auf die Matte.

Das anschließende Cover ist schon näher an der drei als an der zwei, aber reichen tut es noch nicht.

Also steigt Zane auf das Top Rope. Die Fans werden lauter. Sie wissen, was das bedeutet.

Oben angekommen schaut er sich um. Blickt zu seiner Gegnerin herab.

Falling Star!

Seine Shooting Star Press!

Doch Quinn kann sich zur Seite rollen. Routiniert und erfahren wie Zane ist kann er das selbst im Flug, auf dem Kopf, aus dem Augenwinkel erkennen und passt seine Landung an. Seine Sprunggelenke werden es ihm auf lange Sicht vielleicht nicht danken, aber er landet auf den Füßen.

Wo er eine Sekunde lang seine Balance finden muss.

Eine Sekunde zu lang.

Von hinten kommt Quinn nämlich schon angeschossen, wohlwissend, dass das hier ihre beste Chance sein dürfte, noch einmal ins Match zurückzukommen, und so nutzt sie das Adrenalin, dass durch ihren Körper pocht, und hebt Zane aus.

Mixture Suplex!

Levy kracht auf die Matte, und El Ranemilan sieht ihre Chance gekommen.

Was du kannst, kann ich schon lange.

Sie erklimmt das Top Rope in der gleichen Ecke wie Zane vorher - wenn auch ob ihrer Angeschlagenenheit etwas langsamer. Sie steht an der gleichen Position wie Zane zuvor. Und sie zeigt den gleichen Move wie Zane zuvor.

Ehemaliger GFCW World Champion? Amtierender GFCW Tag Team Champion? Na und? Er ist nicht der Einzige, der die Shooting Star Press beherrscht.

Und so fliegt Quinn anmutig und spektakulär durch die Luft, dreht sich dabei in genau dem richtigen Tempo, ehe sie mit dem Bauch nach unten landet.

Auf den Knien von Zane Levy.

Mit einer Mischung aus Würgen und Stöhnen rollt sich Quinn von Levy herunter, ihre Mid-Section haltend, während der Tag Champ zischend die Luft einzieht - seine Knie hat das auch durchaus mitgenommen.

Beide tun das, was in diesem Moment am meisten Sinn macht: In die eigene Ringecke kriechen.

Der Pigster bekommt das gar nicht so richtig mit, weil er momentan versucht, so viele Finger wie möglich in die Nasenlöcher seiner Schweinemaske zu stecken, um ein paar Fans in den ersten Reihen zum Lachen zu bringen - oder weil er lieber nicht in dieses Match eingewechselt werden will.

Das steht zur Interpretation frei.

Auf jeden Fall ist es an Kaya, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, und mit "Du solltest jetzt besser wechseln" gibt sie einen weiteren enorm wertvollen Tipp ab, aber Quinn ist für ein "Das ist mir schon klar!" zu erschöpft und schlägt einfach gegen den ausgestreckten Unterarm von Goldstein.

In der anderen Ecke wird das natürlich wahrgenommen. Und so streckt Luna Rosario die Hand aus und bedeutet Scarecrow mit einem Nicken, dass sie jetzt an der Reihe ist. Silas widerspricht nicht und lässt sie mit Zane wechseln.

Zeit für Revanche.

Kaya geht sofort in die Offensive, aber sie trifft hier auf Luna Rosario - eine Luna Rosario, die mit ihr ein Hühnchen Schweinchen zu rupfen hat - und die ist nach dem Pay-Per-View-Ende und dem heutigen Pre-Match nicht begeistert.

Das erfährt Kaya am eigenen Leib.

Sie feuert eine Clothesline ab, um Rosario zu treffen, doch die duckt sich darunter einfach weg, zieht Kaya zu sich heran und donnert sie mit dem Omen of Sorrow auf die Matte.

Das anschließende Cover geht bis 2,8 - dann springt Quinn auf den Knäul aus Luna und Kaya.

Vermutlich wäre Kaya noch so eben rausgekommen, ihre Schulter schien nach oben zu zucken, aber dass Quinn glaubt, kein Risiko gehen zu dürfen zeigt ja schon, wie ernst man seitens der Aces Lunas Moves nimmt.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtet Quinn sich auf, hält sich die Rippen, und noch bevor Mike Kontrak sie ermahnen kann, hat sich Zane - ebenfalls mit einer Grimasse der Pein - in den Ring geschwungen und geht auf Quinn los, um sie aus dem Match zu entfernen.

Entzürnt darüber, dass ihm nun niemand mehr auch nur einen Funken Aufmerksamkeit schenkt, steigt sogar der Pigster in den Ring und lässt bedrohlich die Zunge kreisen, als er auf Quinn und Zane zu pigstert.

Scarecrow räumt seinen BattleMania-Partner aber ab, bevor dieser etwas tun kann.

In Pärchen entfernen sich Quinn/Zane und Silas/Maximilian selbst aus dem Ring, fallen an unterschiedlichen Stellen aus dem Seilgeviert und nehmen Mike Kontrak somit die Arbeit ab. Dieser überlegt kurz, ob er irgendeine Strafe aussprechen sollte oder überhaupt kann, dann zuckt er mit den Schultern und wendet sich wieder Luna und Kaya zu.

Rosarios rasierter Schädel lungert über Goldstein, als sie nach diesem Chaos auf ihre Gegnerin herabblickt. Luna packt sie an den Haaren, zieht sie unsanft zu sich nach oben, und legt sich dann den Arm über die Schulter.

Dann stemmt sie Kaya hoch.

New Order Brainbuster!

Konter!

Inside Cradle!


Eins...



Zwei...



Kick-Out!

Das wäre es fast gewesen, ein schockierender Überraschungssieg für Kaya, aber es reicht nicht ganz. Beide Frauen springen auseinander, ein Wettrennen auf die Beine, aber Luna ist die entscheidende Sekunde schneller: Sie musste ja auch gerade keinen Move einstecken, wurde bloß eingerollt. Deshalb kann sie schon ausholen, während Kaya sich noch aufrichtet.

Und Rosario feuert ihr den Ellbogen entgegen - eine Standing Version ihres Absolute Zero.

Doch Kaya ist clever: Sie bemerkt die Körperhaltung von Rosario, und bricht ihr Aufrichten mitten in der Bewegung ab. So schießt der Arm von Luna über Kaya hinweg, die stattdessen nach vorne rollt, auf die Beine kommt und in die Seile geht, um Schwung zu holen.

Luna wirbelt herum.

Und wird von den Füßen gerissen.

CATLINE!

Kaya springt, und mit voller Wucht knallt sie Luna den Arm an den Hals. Die Matriarchin von Leviathan wird gefällt, und die Alchemistin setzt sofort das Cover an.

Eins...




Zwei...





Dre...eeeein!

Rosario kommt heraus! Beinahe hätten wir hier einen echten Schocker erlebt, aber es ist nicht genug - die Kombination aus Überraschung, Härte und Chaos war genau richtig für Goldstein, um an der Sensation zu kratzen. Aber jetzt? Jetzt kann sie es quasi schon schmecken, und sie will mehr.

Kaya richtet sich auf, lässt Luna nicht aus den Augen, und geht zu den Seilen. Luna stöhnt, hat eine Hand am haarlosen Kopf, fährt ihren Hals entlang, doch ihr Blick ist wachsam - sieht sie, was Kaya da macht?

Rosario steht wieder.

Kaya springt auf das Middle Rope.

Mit einer Springboard Aktion fliegt sie heran - so wie sie die Beine hält wohl eine Art Codebreaker.

Wir werden es wohl nie erfahren, denn Luna ist selbst abgesprungen, hat sich in der Luft gedreht und fischt Kaya aus der Luft.

SERPENTS KISS!

Mit einem knallharten Kopftreffer wird Kaya noch in der Luft hängend erwischt und fällt zu Boden wie ein Stein. Unsanft klatscht Goldstein auf die Matte, und Luna krabbelt zu ihr herüber und hakt das Bein ein.

Eins...




Zwei...





Drei!


Sieger des Matches durch Pinfall: Leviathan (Luna Rosario, Zane Levy & Scarecrow)


Luna richtet sich auf. Nach dem Pay-Per-View - bei dem sie schließlich auch nicht verloren hat - mal wieder ein Sieg, im Main Event, gegen ein paar Gegner, die sich als härter erwiesen haben als vielleicht zuerst gedacht. Während "21st Century Bitch" durch die Halle in Frederiksberg dröhnt kommt Mike Kontrak zu Luna herüber, hebt ihren Arm. Von der einen Seite kommt Zane, von der anderen Silas dazu, sie rollen in den Ring und übernehmen für Kontrak, strecken alle drei die Arme in die Luft, während man Zane seinen Titel reicht und Rosario triumphal in der Mitte steht.

Währenddessen zieht Quinn ihre Partnerin mit finsterem Blick aus dem Ring - wobei nicht ganz klar ist, ob dieser Blickt Kaya oder Leviathan gilt. Der Pigster ist schon wieder dabei, mit Fans alberne Selfies zu machen, vom Match-Ergebnis einmal mehr eher unbeeindruckt.

Vielleicht ein letztes Mal Freiheit, bevor in zwei Wochen beginnt, was auch immer Aiden Rotari vorhat.

Im Ring steigt Luna nun auf eine der Ringecken, reckt einen Arm in die Luft und lächelt leise, wenn auch nicht vollkommen zufrieden. Der Sieg tut gut, aber sie ist noch lange nicht fertig mit der GFCW.

Für den Moment aber triumphiert am Ende einer Show einmal mehr Luna Rosario.



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Danke an alle Schreiber!!!