PETE: Belmont hat sich auch gleich aus dem Ring verkrümelt. Tolles Match, muss man schon sagen. Crutch schnappt sich auch sogleich seinen Pappgürtel. Er wirkt total müde und erschöpft, aber…what, was is nun?

SVEN: VOODOO JOHNSON erklingt mit SWEAR IT TO THE SUN! Was macht’n er jetzt hier? TJ Silverberg steht auf der Entrance-Stage. Er hält n Mikro inner Hand und grinst überheblich. Er blickt durch das Hallenrund. Die Klänge von VOODOO JOHNSON verstummen und die Halle blickt gebannt auf die Stage, wo Silverberg das Mikro zum Mund führt.

TJ SILVERBERG: Well well well…Wen haben wir denn da? Mr. Jason „World Champion“ Crutch und den lieben Onkel Doktor.

Dr. Reuth, Sie werden sicherlich besonders davon betroffen sein, was ich gleich zu zeigen habe, darauf möchte ich wetten. Es hat mich ein paar Mühen gekostet, aber dennoch ging das ganze schneller, als ich selbst gedacht habe. Wie ich bereits beim letzten War Evening erwähnt habe, dachte ich mir bereits, wer mich attackiert hat. Und sofort, ohne Umschweife, hab ich auch schon meine Beweise bekommen. Ich werd auch nicht lange um den heißen Brei rumreden, seht euch selbst an, was mir der sehr kooperative GFCW-Azubi da geliefert hat.

Alle blicken gebannt auf die riesige Videoleinwand.

Zunächst sieht man, wie sich das Kamerabild gemächlich durch den Backstage-Bereich bewegt. Der GFCW-Mitarbeiter führt die Digicam, als das Bild plötzlich auf TJ Silverberg stehen bleibt. Der Knabe, der die Kamera führt, hat ganz offensichtlich nichts hier in der Halle verloren, denn er versteckt sich ohne Umschweife hinter einer Wand. Immer mal wieder späht das Kamerabild um die Ecke hinüber zu TJ Silverberg, der relaxed dort lehnt und die aktuelle „Power Fantasy Wrestling“ liest.

Und dort, dort ist Lionel Jannek! Er verlässt gerade die Umkleidekabine…Er sieht TJ Silverberg dort stehen, aber…geht in die andere Richtung weg.

STIMME 1: Ich muss nur nochmal zum Auto. Ich habe meine Aktentasche vergessen. Warte hier, mein Junge. Rede mit niemandem, bevor ich zurück bin.

STIMME 2: Ok, Doc, kein Problem. Ich bleib einfach hier stehen und rühr mich nicht vom Fleck.

Die Kamera schwenkt in die Richtung, aus der die Stimmen kommen. Dort sieht man gerade, wie Dr. Sigmund F. Reuth in Richtung der Tiefgarage verschwindet. Und dort steht auch Jason Crutch in Zivilklamotten, seinen Pappgürtel um die Hüfte geschnallt. Er erblickt offensichtlich TJ Silverberg, seinen Gegner an dem damaligen Abend. Nervös blickt sich Jason Crutch um, der Doktor ist nicht mehr zu sehen. Dann starrt Crutch wieder zu Silverberg hinüber. Es dauert einen Moment, er tappt einige Male mit dem Fuss auf.

JASON CRUTCH: Ach…was soll’s! „Mit niemandem reden“, so ein Blödsinn.

…murmelt Crutch und geht zu Silverberg hinüber. Der blickt nur kurz von seinem Heft hoch, sieht Jason, liest aber dann lässig weiter, ohne etwas zu sagen.

JASON CRUTCH (räuspert sich): Wir haben uns noch nicht persönlich kennengelernt, oder? Aber du weißt sicherlich, wer ich bin? Jason Crutch, World Champion.

Außer einem abfälligen Schmunzeln kommt von TJ Silverberg nichts. JC schweigt einen Moment und guckt bedröppelt drein.

JASON CRUTCH: Öhm, wir haben heute ein Match gegeneinander? Im Ring? Du, gegen mich? Gegen den World Champion?

Keine Reaktion. Crutch streckt Silverberg die Hand entgegen. Wieder nichts. Kurzes unbehagliches Schweigen tritt ein.

JASON CRUTCH (wirkt leicht angespannt): Also, weißt du was. Du musst ja nicht mit mir sprechen, aber ein bisschen Respekt könntest du dem World Champion schon entgegenbringen, hast du mich verstanden? ICH bin auf DICH zugekommen, das will schon was heißen. Also schüttel gefälligst meine Hand!

TJ Silverberg blickt hoch. Es ist Der Böse Blick, denkt sich Crutch. Diesen Blick hat er schon unzählige Male gesehen. Gerade im Professional Wrestling. Jetzt passiert gleich was, denkt JC.

TJ SILVERBERG (lässig): Wie soll ich denn einem Psychopathen Respekt entgegenbringen, hm? Du bist noch nicht in der Realität angekommen.

Jason Crutch staunt, begreift nicht ganz.

JASON CRUTCH: Wovon zum Teufel sprichst du? Unzählige Crutch-o-Maniacs werden dir das Gegenteil erzählen, Freundchen. Mein Therapeut wird dir das Gegenteil erzählen. Ich bin gesu…

Er zögert. Irgendetwas in seinem Hirn macht Klick.

JASON CRUTCH: Also, zumindest sagt der Doc, ich sei auf dem Weg der Besserung. Ich…ich m-mache Fortschritte, ich…

TJ SILVERBERG (lässt von dem Heft ab): Ich, ähm, ich, ähm, ich m-m-m-mache F-F-F-Fortschritte, ich, ähm…Hörst du dir eigentlich selber zu, du Eumel? „World Champion“, Junge, komm mal klar!

JASON CRUTCH: D-das…DAS hier, verdammt (hält den Pappgürtel hoch und die Stimme wird laut), macht mich zum World Champion. Die ganzen Crutch-o-Maniacs wissen es, ich weiß es, alle wissen es!

Die Fans in Koblenz, die dieses Video gerade live in der Halle sehen, beginnen natürlich umgehend ihre Chants.

YOURE A CHAMPION - YOURE NO CHAMP!!

YOURE A CHAMPION - YOURE NO CHAMP!!

YOURE A CHAMPION - YOURE NO CHAMP!!

Jason Crutch und Dr. Reuth wechseln verwunderte Blicke. Der Therapeut scheint nicht zu wissen, was zur Hölle in diesem Video zu sehen ist. Er fragt Crutch, der schüttelt überrascht den Kopf. Silverberg steht auf der Entrance-Stage und grinst hämisch.

TJ SILVERBERG: Du bist eine verdammte Witzfigur, Crutch. Dein Psychologe sollte von dir ablassen, hörst du? Weil man dir nämlich nicht helfen kann.

Fuck, denkt sich Crutch. Wo ist der Doktor? Wo ist Dr. Reuth? Er…er wollte doch gleich wieder zurückkommen. Wo…wo ist er? Ich brauche ihn…

TJ SILVERBERG: Du bist n Furz, Crutch. Du hast hier nichts verloren. Hier in der GFCW treten die Besten an, und keine Lachnummern. Du gehörst weggesperrt, in die Klapse. In so ne Zwangsjacke, du weißt?

Doc, denkt JC. Wo sind Sie??? Ich hätte auf Sie hören sollen, ich hätte mich nicht vom Fleck rühren sollen! Wenn er weiter so spricht…was spricht er da überhaupt? Doc, helfen Sie mir!! Wo bleiben Sie, zur Hölle!?!

TJ SILVERBERG (legt das Heft endgültig beiseite und baut sich vor Jason Crutch auf, der mit halb eingezogenem Kopf und nervös wirkend dasteht): Tu dir selbst einen Gefallen, Crutch. Dreh um, geh in die Garage, steig in deine Karre und fahr heim. Fahr einfach nachhause. Lass es gut sein. Mach dir selbst ein Geschenk, und schenk mir das Match heute. Das ist nur gut für dich. Fahr heim, Crutch…(er dreht sich um und sagt ruhig, noch im Gehen) Fahr heim…

Doc, ich…

Und es macht wieder klick - alles wird schwarz. Und einen wütenden Schrei ausstossend attackiert Jason Crutch TJ Silverberg hinterrücks!! Er hämmert seine Fäuste in seinen Rücken, immer und immer wieder. Er brüllt und schreit. Er schleudert Silverberg gegen die Wand, er prügelt auf ihn ein. Er tritt auf ihn. Er brüllt und schreit. Tritte, Hiebe. Wieder gegen die Wand. Er brüllt und schreit. Wieder Tritte, wieder Schläge. Bis Silverberg sich nicht mehr regt. Und Crutch brüllt und schreit auch nicht mehr.

Entsetzte Gesichter in Koblenz…die Halle ist stumm. Dr. Reuth steht mit offenem Mund da, Crutch schüttelt nur entgeistert und verständnislos den Kopf. Das habe ich nicht getan, denkt er. Das habe ich nicht getan…

Crutch fährt sich durchs Haar. Es macht wieder irgendwo klick…in seinem Hirn, irgendwo. Den Doc, denkt er. Den Doc suchen, in der Tiefgarage. Dort ist er hingegangen. Ich muss zu ihm. Schnell! Und er haut ab. Crutch haut ab, dem Doc hinterher. Silverberg liegt da, das Kamerabild wackelt.

GFCW-Mitarbeiter: Heilige Scheisse…was hab ich da nur gefilmt? Scheisse Mann, nix wie weg hier!

Die riesige Leinwand in Koblenz wird schwarz. Immer noch Schweigen in der Halle. Silverberg grinst. Crutch ist verzweifelt, schüttelt den Kopf, holt sich ein Mikro. Der Doktor ist entsetzt.

JASON CRUTCH: Das…das war ich nicht!! Das kann nicht sein!!

Ein GFCW-Mitarbeiter reicht auch Dr. Reuth ein Mikrofon.

TJ SILVERBERG: Ich denke, ihr beiden habt einiges zu besprechen. Da will ich mal nicht länger stören. Ach, und Doc (er hält den Daumen hoch): Echt tolle Therapie!

Sagt es und verschwindet mit einem Lachen backstage.

DR. REUTH: Jason…

Er nennt ihn Jason…selten tut er das…

DR. REUTH: Jason, ich…was hast du nur getan? Du bist wieder ausgetickt? Du…du führst meine Therapie ad absurdum. Du machst mich damit öffentlich lächerlich. Mich und meine Fähigkeiten als Therapeut. Du hast diesen Mann feige hinterrücks angegriffen, ihn fast krankenhausreif geprügelt. Ich dachte, wir sind viel weiter. Ich dachte, du…

JASON CRUTCH: Doc, ich…(er schreit) ICH WAR DAS NICHT, ZUM TEUFEL!! SCHEISSFICKMÖSENPISSE!!! Ich…(er lässt den Kopf hängen. Nun kleinlaut): Ich war das nicht, ich…weiß davon nichts mehr, ich kann mich daran nicht erinnern! Doc, bitte, Sie müssen mir glauben. Ich weiß das echt nicht mehr!!! Wenn ich es wüsste, hätte ich es Ihnen gesagt!! Ich schwöre es!!

Die Halle schweigt betreten. Niemand weiß so recht, wie er reagieren soll. Diese Situation im Ring ist einfach nur mitleiderregend.

Reuth schüttelt leicht den Kopf. Er ist fassungslos. Er lässt das Mikrofon fallen. Und der dumpfe Knall, der dadurch in der gesamten Halle aus den Boxen tönt, ist beinahe bezeichnend für die Szene. Denn Doktor Reuth verlässt schweigend den Ring.

JASON CRUTCH: Doc! Doc!!! DOOOOOC!!! BITTE!!! Lassen Sie mich nicht allein!!! DOOOOOOC!!!!!

Doch Dr. Reuth geht. Er geht, die Rampe hoch, in den Backstage-Bereich. Crutch steht im Ring…er lässt die Hände baumeln. Er lässt den Kopf hängen. Auch wenn das Mikrofon nicht mehr an seinem Mund liegt, so ist doch leise zu hören:

JASON CRUTCH: Es tut mir leid…

Crutch macht keine Anstalten, den Ring zu verlassen, als ein GFCW-Mitarbeiter ihn darauf aufmerksam macht, ihn dann doch bitte zu verlassen. Mit hängenden Schultern geht der „World Champion“ backstage, während einige Fans in den ersten Reihen leise Beifall klatschen.

SVEN: ICH SCHMEISS MICH WEG, WAR DAS GEIL!!! HAHAHAHA, ICH HALTS NICHT AUS!!!

PETE: Bist du noch ganz dicht? Hab n Kloss im Hals.

SVEN: Silverberg sollte irgendnen Orden kriegen!! Einfach nur göttlich! Ich hoffe, dass die elendigen Therapiesitzungen damit endgültig vorbei sind!! HAHAHAHA, ich halts nicht aus Endlich hat dem Doc jemand vor Augen geführt, dass Crutch ein hoffnungsloser Fall ist! HAHAHAHA, Leute haltet mich, oder ich kipp vom Stuhl!

PETE: Du bist abartig, Sven.

Zurück im On-Air Bereich der kleinen, aber feinen Rhein-Mosel-Halle, wo die knapp eineinhalb Tausend Mitglieder der GFCW-Galaxie Lärm für gut und gerne das dreifache ihrer Größe machen. Die Show hat ihnen bis jetzt dem Anschein nach super gefallen und schauen wir auf die Matches, die uns heute noch erwarten, dürfte der Höhepunkt der Atmosphäre wohl noch gar nicht erreicht sein. Als Nächstes steht zwar auch eine gewisse Action im Ring auf dem Programm, allerdings wird diese hoffentlich eher verbaler, als physischer Natur sein. Ein großer Rundtisch in mahagoniähnlicher Optik mitsamt vier Stühlen nehmen den Hauptplatz des Squared Circle aktuell ein und erinnert in der Ansammlung beinahe dem Inventar eines wichtig erscheinenden Meetings.

In gewisser Weise ist diese Ansicht auch nicht ganz verdeckt, bezieht man lediglich die Wichtigkeit des Treffens nicht auf irgendwelche politischen oder wirtschaftlichen Faktoren, sondern schlicht und ergreifend auf das höchste Gold der GFCW. „Doom’s Night 2014“ ist ja schließlich nicht mehr allzu lange hin und wenn sich der aufmerksame Zuschauer noch an die letzte Show erinnert, dann dürften die grauen Gehirnzellen einem doch wieder verraten, dass hier gleich im Ring die Sache offiziell gemacht wird, auf die sich drei Individuen schon in den letzten Wochen geeinigt haben.

Laura: „Meine Damen und Herren, liebe GFCW-Galaxie... wir kommen nun zur offiziellen Vertragsunterzeichnung des GFCW Heavyweight Championship Matches für „Doom’s Night 2014!“

Jubel aus den verhältnismäßig eher wenigen Hallenreihen des heutigen Austragungsortes. Unsere alle Lieblings-Ringsprecherin Laura leitet gekonnt das nun stattfindende Geschehen ein und erntet bereits für diese wenigen Worte Applaus vom Publikum. Die Vorfreude und Anspannung bei den Fans auf das nun kommende Aufeinandertreffen ist sehr groß, nicht nur in Bezug auf das PPV-Titelmatch. Zereo Killer-Fans sehnen sich danach, dass ihr Idol endlich wieder seine Leighton Meester in die Arme schließen kann und aus den Klauen des Scheusals Raphaellus Krueger befreit wird. Neutrale Beobachter haben natürlich noch den heutigen Main Event im Visier, wo die drei Kontrahenten sich in einem Tag Team Match wiedersehen werden. Fürs Erste aber bringen wir einmal die Unterzeichnung des Vertrages über die Bühne.

Laura: „Begrüßen Sie mit mir nacheinander die Beteiligten an dieser Unterzeichnung. Als Erstes... aus Los Angeles, Kalifornien... der amtierende und verteidigende GFCW Heavyweight Champion... Leeex Streeetmaaan!“

Chairs thrown and tables toppled,
Hands armed with broken bottles,
Standing no chance to win but,
We're not running, we're not running.

Ehre, wem Ehre gebührt und aus diesem Grund eröffnet der aktuelle Titelträger den „Einmarsch der Kämpfer“. Unter den Klängen von „Behind Closed Doors“ betritt der Angekündigte kurz nach dem Ertönen von Rise Against die Entrance Rampe und wird von den Fans herzlich empfangen. Nicht immer hat er in den letzten Monaten das beste Standing beim Publikum gehabt, doch seit dem neuen Jahr hat er sie eines Besseren belehrt. Spätestens mit dem (wenn auch verzögerten) Eingehen auf Zereo Killers Wunsch und seinem nachfolgenden Versuch, dem anderen Los Angelino in seinem Kampf gegen Al Simmons zu helfen, nähert sich Streetman immer mehr seinem alten und beliebteren Ich aus den Anfangszeiten des Champion-Seins an und dies honoriert die GFCW-Galaxie zunehmlicht auch wieder.

Mit einem konzentrierten aber keinesfalls verbissenen Marsch nähert sich der Blondschopf dem Seilgeviert und kümmert sich auf dem Weg dahin größtenteils um die ausgestreckten Arme und Hände der Fans. Von Woche zu Woche scheint Lex die Lockerheit immer mehr wiederzufinden und zeigt hier und dort sogar auch schon wieder so etwas, wie ein ernst gemeintes Grinsen. Nichtsdestotrotz weiß er aber natürlich auch, wie wichtig die kommenden Wochen, beginnend mit der jetzigen Vertragsunterzeichnung, werden und dies ist noch nicht einmal vollkommen auf das Sportliche bezogen. Die Geschichte mit Leighton Meester, sein Verhältnis zu Zereo Killer, sein eigenes Besinnen wieder auf den Spaß am Sport. Dies alles sind Faktoren, die vielleicht heute schon wieder auf dem Prüfstand stehen und sich womöglich schneller wieder ändern könnten, als dem Ein oder Anderen lieb ist.

Laura: „Und als Nächstes...“

Gerade will Laura bereits wieder ihre zuckersüße Stimme erheben, als sie vom jüngsten Triple Crown-Gewinner jedoch ein Zeichen bekommt. Dieser hat sich in der Zwischenzeit in den Ring geschwungen und scheint von der Ringsprecherin wohl etwas Zeit haben zu wollen, um noch einige Worte alleine im Ring zu verfassen. Die Dame scheint im ersten Augenblick etwas irritiert zu sein, macht im zweiten Moment dann aber durch ein Lächeln den Weg frei und schreitet Sekunden später wieder zurück an ihren angestammten Platz neben dem Ring. Das Mikrofon liegt derweil bereits in den Händen des Champions und dieser verliert auch keine weitere Zeit mit seinem Anliegen.

Lex Streetman: „Koblenz... bevor die anderen Leute auf der Bildfläche erscheinen und wir hier im Ring einen kleinen Massenauflauf an Menschen haben werden, möchte ich nochmals kurz auf mein Zögern von letzter Show eingehen, als mich Zereo Killer um das Hinzufügen von Raphaellus Krueger zum GFCW Heavyweight Championship Match bat. Viele Menschen konnten und können es teilweise wohl immer noch nicht verstehen, warum ich Kruegers Forderung zuerst nicht nachkam und ich erst mit Zereos Erwähnung meines Schicksals rund um Breanna Ouths einlenkte. Doch genau diese Parallele der beiden Geschichten ist es, die mich haben zögern lassen und wegen denen ich eigentlich keinen skrupellosen Entführer und Peiniger im Match dazu haben wollte.“

Die freie Hand ist tief in der Hosentasche von Streetmans schwarzem Trainingsanzug mit roten Seitenstreifen vergraben und verschmäht uns somit den Blick auf eine verkrampft geschlossene Faust. Der nun mehr bitterernst wirkenden Mimik in den Gesichtzügen ist jedoch schon zu Genüge abzulesen, dass er auch knapp ein einhalb Jahre nach seinen persönlichen Erfahrungen auf diesem Gebiet eigentlich weder daran erinnert, noch darüber berichten möchte. Manchmal holte einem jedoch die Vergangenheit wieder ein und lässt unschöne Erinnerungen ein weiteres Mal aufleben.

Lex Streetman: „Leightons und Zereos Verhältnis zueinander ist definitiv nochmals eine Stufe mehr, als es bei Bre und mir der Fall war. Aber es war auch schon schlimm genug, seine eigene Managerin völlig fertig und mental zerstört zu erleben, weil gewisse Leute überhaupt kein Mitleidsgefühl zu haben scheinen und für ihren eigenen Vorteil offensichtlich auch über Leichen gehen würden.“

Kurze Erklärung für die etwas jüngeren GFCW-Fans unter uns. Im Spätsommer 2012 bahnte sich eines der größten Liebesromanzen in der Geschichte der GFCW an, als sich der bullige Tag Team Champion und Corps Nobilis-Mitglied Heinrich von Sternburg in die äußerst attraktive und lebensfrohe Breanna Ouths verliebte. Von Sternburgs Partner und Co-Champion Richard von Hansa fand dies ganz und gar nicht prickelnd, zumal HvS immer mehr den Fokus verlor und dazu dummerweise auch noch eine Konfrontation gegen die nunmehr schon öfters erwähnten Suburbs (aka Chris McFly und Streetman) anstand. Von Hansa fasste daraufhin einen Plan, der seinen Partner wieder richtig aufs Ringgeschehen fokussieren und ihren Gegner einen entscheidenden Schlag versetzen sollte. Und dieser Schlag hatte zumindest auf weiblicher und seelischer Seite voll eingeschlagen.

Lex Streetman: „Die versuchte Vergewaltigung von Bre und deren Nachwirkungen an ihr war mit das Schlimmste, was ich in meinem Leben durchmachen musste. Die Erinnerungen werden ein Leben lang in ihrem, als auch in meinem Gedächtnis zurückbleiben und es ist eine unbeschreibliche Tragödie, dass so etwas passieren musste. Eine ähnliche Schande ist es allerdings auch gewesen, dass Leute von solch einer Gräueltat profitieren und sich letzten Endes auch noch am Leid Anderer rühmen konnten. Corps Nobilis hatten schlussendlich die Tag Team Title in ihren Händen und waren schlussendlich nicht nur mental, sondern auch sportlich oben auf. Ich will nicht, dass dies noch einmal passiert und dass sich Geschichte, wenn auch in einer etwas anderen Art, wiederholt!“

Immer noch wirkt der Mann aus Los Angeles nachdenklich und mitunter ergriffen von diesem gefühlsvollen Blick an vergangene Tage. Doch noch ehe man beim sonst eher emotional unterkühlten Streetman auf die Idee kommt, er könnte hier eine Art Gefühlsausbruch erleiden, ändert sich die Ergriffenheit auf einmal in entschlossene Überzeugung. Mit einem Mal funkeln die stahlblauen Augen, angetrieben von der innerlichen Aufgewühltheit, und geben dem Titelträger wieder ein deutlich „feurigeres“ Auftreten.

Lex Streetman: „Ich wollte Krueger nicht ausschließen, um dich in Bezug auf Leighton hängen zu lassen, Zereo! Du hast immer noch mein Wort, solltest du dort Hilfe brauchen, dann kannst du auf mich zählen. Es soll lediglich nicht nochmals passieren, dass sich solch ein hinterhältiges Wesen in den Vordergrund spielt und für seine Gräueltaten auch noch belohnt wird. Krueger hat es nicht verdient um den Titel anzutreten... der Titel hat es nicht verdient, dass Krueger um ihn antritt und auch die Fans haben es nicht verdient, eine solch armselige Seele wie Krueger im Hauptmatch des PPVs zu sehen. Auch wenn die Chancen gering sein werden, dass er sich den Titel holt, so legt sich durch sein Mitwirken alleine ein dunkler Schatten über das Match, welcher einen faden Beigeschmack für den Sieger bereithalten wird. Und sollte Krueger durch einen blöden Zufall doch den Titel gewinnen, dann wäre der ultimative Alptraum perfekt...“

Ein Szenario, welches sich selbstverständlich niemand der Fans vorstellen möchte und woraufhin spontan ein lautes Pfeifkonzert von den Rängen gestartet wird. Lex für seinen Teil will sich solch ein Eintreten auch nicht vorstellen, denn dies könnte er sich in Bezug auf manche Leute nur schwer verzeihen. Was würde Bre daheim in L.A. dazu sagen? Wie würde Zereo Killer darauf reagieren oder gar Meester selbst?

Immerhin war er es schließlich am Ende gewesen, der Krueger ins Match geholt hatte, auch wenn ihn Zereo letzten Endes dazu getrieben hatte. Fragen über Fragen, deren Antwort noch gut vier Wochen entfernt liegt. Und ehe wir uns weiterhin Gedanken über die nahe Zukunft machen können, verbleiben wir lieber noch in der Gegenwart und konzentrieren uns auf den eigentlichen Grund, warum Lex bereits hier im Ring steht. Neben dieser großen Geschichte rund um das Geschehen steht ja immerhin auch noch der Titel auf dem Spiel und über Diesen sollte man vielleicht auch noch ein zwei Worte verlieren.

Lex Streetman: „...“

Vorausgesetzt, man wird nicht von Musik und Herr Nummer zwei für diese Vertragsunterzeichnung unterbrochen, denn nun macht sich Zereo Killer auf dem Weg zum Ring! Die Jubelrufe sind groß, als ZK sich im neuen Wrestlingoutfit präsentiert. Eine dunkelblaue Trainingshose mit schwarzen Streifen an der Seite, dazu passende schwarze Sneaker… Sein Kapuzenmuskelshirt ist ebenfalls im selben Blauton zu sehen und auf seiner Brust steht „I STILL GOT IT“. Der Rücken wird mit den Buchstaben #ISGI geschmückt, was höchstwahrscheinlich genau das bedeutet, was an der Vorderseite steht… Und er hat auch wieder die Zeit gefunden, sich eine neue Gesichtsbemalung zurecht zu legen… wie passend, dass auch dort die Farben schwarz und blau dominieren! Die Kapuze hat er tief ins Gesicht gezogen, sodass seine Augen nicht zu erkennen sind. Langsamen Schrittes geht er in Richtung Geviert und bleibt kurz davor stehen, bevor er denselbigen entert… Er reißt die Arme ruckartig in die Höhe, dabei fliegt die Kapuze nach hinten und er jubelt laut und seine Fans mit ihm! Die Blicke des Herausforderers und des Champions kreuzen sich… Anschließend blickt er kurz ins Publikum und dann geht er über die Ringtreppe in den Squared Circle…

Sofort wird dem Killer ein Mikrofon zugeworfen, welches er ohne Probleme fangen konnte. Wie ein wildes Tier geht er im Ring hin und her und lässt dabei den Champion nicht aus den Augen… Es dauert jedoch nur einen kleinen Augenblick bis ZK auf seinem Freund und gleichzeitig Gegner zugeht, um ihm die Hand zu schütteln. In diesem Augenblick scheint es dem Killer aber mehr zu bedeuten als Lex, denn der hat natürlich immer noch nicht vergessen, was letzte Show passiert ist… Aussprache hin oder her! Nun spannt ZK aber niemanden mehr lang auf die Folter und führt den Schallwandler auch sofort zu seinen Lippen. Er legt sofort eine entschuldigende Geste ein.

Zereo Killer: „Lex… es tut mir Leid, dass ich dich einfach so unterbrochen habe, aber ich konnte nicht mehr warten! Ich habe mir deine Worte genau angehört und ich hab es hinter dem Vorhang nicht mehr aushalten können… Ich kann dich natürlich verstehen, schließlich bin ich auch der Meinung, dass dieser Neuling nichts in diesem Match verloren hat… ich bin auch der Letzte, der dafür ist, dass er beim PPV um das höchste Titelgold, um dein Titelgold antreten soll… doch wie du weißt, waren mir die Hände gebunden…“

Wie man es vom Killer gewohnt ist, lässt er seinen Gefühlen freien Lauf, was man mit jedem Wort nahezu spüren kann.

Zereo Killer: „Es tut mir wirklich Leid, dass ich dich an deinen Schmerz erinnern musste, den du mit Breanna und dem Corps erfahren musstest… das wollte ich nicht… Glücklicherweise ist im Endeffekt alles gut ausgegangen und darüber bin ich auch heilfroh…“

Weiter geht er entschlossen im Ring hin und her und ringt nach den richtigen Worten, die er nun scheinbar gefunden hat… Er versucht den Gedanken zu vergessen, dass Lex schwierige Zeiten hatte, weil es Breanna mittlerweile wieder gut gehen würde und er derjenige ist, der leidet… seine Leighton ist diejenige, die leidet!

Zereo Killer: „Bei allem Respekt, hier und heute geht es um Leighton und auch diese Geschichte soll ein Happy End finden! Ich musste dich so hart angehen, denn du wolltest einfach nicht einlenken! Wie ich es damals schon sagte, ich hätte dir sofort geholfen, du hättest mich nur normal fragen müssen und ich hätte ohne zu zögern mit JA geantwortet… das überraschte mich tatsächlich und brachte mich derart aus meinem Konzept…“

Der senkende Blick zur Ringmatte und ein tiefer Seufzer ist zu hören… er denkt natürlich gerade darüber nach, dass er Lex eine klatschte! Das war nicht richtig.

Zereo Killer: „… dass ich dir eine schallende Ohrfeige verpasste… Ich habe mich dafür entschuldigt und ich bin sehr froh, dass wir uns vorhin bereits ausgesprochen hatten… dennoch finde ich, dass es nicht richtig war, dass es so weit kommen musste!!! Nie im Leben wollte ich dir eine derart respektlose Ohrfeige verpassen Lex… aber du hast mich psychisch in die Ecke gedrängt und ich fühlte mich hilflos… du hättest und hast für Bre auch alles getan!“

Selbstbewusst stellt er sich seinem Kumpel gegenüber und baut sich vor diesem auf! Keiner weicht dem Blick des Anderen und für einen Moment ist es in der Halle richtig ruhig geworden. Gänsehautfeeling pur bei diesem beeindruckenden Staredown. Der Blickwechsel der beiden eigentlichen Freunde dauert noch einige Momente an... Zeiten, in denen die Gesichtsausdrücke der Beiden mindestens genauso viel aussagen, wie es Worte tun würden.

Die Überzeugung in den Augen des Killers, gepaart mit einer stoisch wirkenden äußeren Ruhe beim Titelträger. Selbstverständlich fühlt er irgendwo mit bei den Geschehnissen rund um Leighton Messter, doch spätestens nach der letzten Show hat sich seine Sichtweise dann doch ein wenig von der seines Gegenübers geändert.

Lex Streetman: „Ja, ich hätte und habe damals alles für ihr Wohlergehen getan, denn nichts ist in solch einer Situation wichtiger, als dass Bre respektive Leighton unverletzt und wohlbehalten zurückkehren. Aber hier liegt auch ein kleiner Unterschied in der Sache und genau der ist es, der mich so sehr stört, Zereo.“

Mit zwei minimalen Schritten nach hinten entfernt sich LS aus der unmittelbaren Nähe MacKenzies. Ein Sicherheitsabstand vor den nächsten Worten? Oder doch nur eine Möglichkeit, aktuell eine bessere Konversationsentfernung zum anderen Kalifornier hinzubekommen, ohne sofort den heißen Atem des Anderen im Gesicht zu spüren? Ob so oder so... Lexs Blick bleibt ernst auf dem Antlitz seines eines Herausforderers gerichtet, die Stimme wirkt ebenfalls ruhig, aber dennoch eindringlich und vehement.

Lex Streetman: „Hier geht es in erster Linie um Leighton, nicht um dich! Du führst dich teilweise auf, als drehe sich der Kosmos in dieser schweren Zeit momentan nur um Zereo Killer und dass alles sofort nach deiner Linie laufen muss. Selbstverständlich, und da verstehe mich bitte nicht falsch, ist die Geschichte rund um deine Herzdame ein Horror, das verstehe ich voll und ganz. Aber du bist nicht der einzige Mensch auf dieser Erde mit Problemen und auch nicht das ununterbrochene Opfer, für das du dich momentan zum Teil hältst.“

Die Stille entlang der Fanreihen hält größtenteils an, zu intensiv, zu direkt sind die Worte, welche aktuell vom einen L.A. Boy zum Zweiten gerichtet sind. Es ist mitweilen harter Tobak, den Streetman abermals in Richtung Zereo auspackt und dementsprechend aufmerksam hört Mr. #ISGI auch hin. Doch Lex will kein Blatt mehr von den Mund nehmen, schon gar nicht, nachdem die „Ohrfeige of Doom“ vor zwei Wochen die erste Kluft zwischen die beiden Akteure getrieben hat.

Lex Streetman: „Jede Aktion, jedes Ereignis im Leben passiert durch einen gewissen Grund, Zereo. Und es ist bekanntlich aktuell nicht das erste Mal, dass du in großen Schwierigkeiten steckst. Deine Auseinandersetzung mit Zereo Cool und The Godlike... die Geschichte rund um Summer Nights und Gaeta... jetzt die Sache mit Leighton... das kann auf lange Sicht kein kompletter Zufall sein und es wird zum Teil auch an dir selbst liegen! Auch, dass du in Dresden die Beherrschung verloren hast war nicht zum ersten Mal zu beobachten. Die Ohrfeige gegen mich, einen eigentlichen Freund... der Big Hit damals gegen Summer... solche emotionalen Ausraster wären einmalig vielleicht noch akzeptabel, aber sie kommen nun mal häufiger bei dir vor. Und dann ist es irgendwann auch nicht mehr mit einem ständigen „Sorry, ich hab Mist gebaut!“ getan.“

Bei all den Worten ist der Fokus und die Absicht des Los Angelinos deutlich zu erkennen. Die soll keine direkte Bloßstellung und kein Angriff auf Zereo persönlich sein. Aber es ist klipp und klar Streetmans Meinung und die sagt er seinem ursprünglichen Buddy knallhart ins Gesicht! Nicht aggressiv und auch nicht wütend. Aber mit einem notwendigen Nachdruck. Hart, aber ehrlich sozusagen.

Lex Streetman: „Du bist ein sehr emotionaler Typ, das wissen wir alle, aber dadurch lässt sich nicht alles entschuldigen. Manchmal sollte man vielleicht versuchen, einen Gang zurückzuschalten, bevor man mit Vollgas seinen Emotionen freien Lauf lässt. Dadurch hätte man vielleicht die ein oder andere Entgleisung sich sparen können.“

Neben der Ohrfeige, die allem noch sehr gut in Erinnerung ist, gab es tatsächlich noch einen dunkleren Moment, als sich Zereo Killer an Summer Nights vergriff… der wahrscheinlich dunkelste Moment in der Karriere des ansonsten so gefühlsbetonten Publikumslieblings… Dazu will er nicht wirklich viel sagen, allerdings muss er schwer schlucken, denn diese Bilder werden ihm ein Leben lang verfolgen… Natürlich hatte sie ihn gedemütigt vor laufenden Kameras, vor all den Fans in der Halle damals, vor den Zuschauern vor den Fernsehgeräten… doch das gibt ihm immer noch nicht das Recht dazu, eine Frau zu attackieren…

Zereo Killer: „Summer…“

Wehmütig denkt er an diese Drecksschlampe, die anscheinend ein unheiliges Bündnis mit Stryfe eingegangen ist – genauso wie Jimmy Maxxx, der ebenfalls eine Drecksschlampe ist… Natürlich hat Lex mit seiner Aussage absolut Recht und dagegen kann ZK auch nichts sagen… Ein wunder Punkt scheint getroffen zu sein…

Zereo Killer: „Das kann ich nicht abstreiten… ich bin nicht stolz, was passierte und ich muss mich manchmal echt besser im Griff haben, ja… ich bin ein gefühlsbetonter Mensch und verstecke das nicht. Lex, ich bin wie ich bin, weißt du?“

Doch dann blickt er entschlossen durch die Fanreihen und spricht zu ihnen… und auch zu Lex.

Zereo Killer: „Ich werde allen heute hier beweisen, dass du dich auf mich verlassen kannst und wir werden den Main Event heute gewinnen! „

Er springt durch den Ring und fordert das Publikum auf laut zu werden… natürlich gehen sie auf den Wunsch MacKenzies ein und jubeln sowohl für Zereo Killer, als auch für Lex Streetman… The Champion himself sieht die ganze Szenerie eher nüchtern entgegen… ganz nach dem Motto „das werden wir noch sehen“…

Zereo Killer: „Aber nun ist es Zeit für Spawn zum Ring zu kommen! Schwing deinen Arsch in den Ring und nimm gefälligst deinen hässlichen Mitstreiter mit!“

Er breitet die Arme…

Zereo Killer: „Und bring Leighton mit!!!“

… und blickt hoffnungsvoll in Richtung Auftrittsrampe.

Heaven can wait, 'til another day.
Cause there ain't no reason to leave.
The world is a stage where we all can play.
Another fine reason to live, and heaven can wait, heaven can wait.

Mr. Simmons tut wie ihm geheißen und schwingt seinen Gluteus Maximus nach draußen. Der einstige und baldige No. 1 Contender auf den GFCW Heavyweight Title tritt hinter dem Vorhang hervor, wie immer gekleidet im vornehm dunklen Anzugzwirn samt farblich abgestimmtem Hemd und Krawatte und einem Klemmbrett in seiner Hand. Freilich gibt sich zu diesem Anlass auch das Scheusal die Ehre, dessen imposante Gestalt wie immer von einem weiten, olivgrün gewachsten Regenmantel verhüllt wird. Von Leighton fehlt jedoch jede Spur und als die Kamera kurzzeitig das Gesicht des Killers einblendet, kann man förmlich ablesen, wie sein Herz zerspringt.

Die Fans verbalisieren seinen Zorn und die Enttäuschung darüber, buhen die beiden, die sich zum Ring begeben, aus vollsten Kehlen aus. Hinter Spawn und Krueger schlängelt sich, als sie über die Aisle flanieren ein Rattenschwanz an Securitymännern. Nach den finalen Szene der letzten War Evening-Ausgabe eine durchaus nachvollziehbare Versicherung, sollte Zereo Killer gleich abermals die Fassung verlieren.

Al Simmons und das Scheusal haben den Squared Circle erreicht und entern den Ring, während sich die Sicherheitslräfte um den Ring verteilen. Der Vizepräsident lässt sich Laura ebenfalls mit einem Mikrofon ausstatten, dann baut er sich zusammen mit Raphaellus Krueger vor den beiden L.A. Natives. Nur die Tischplatte trennt die beiden Gruppierungen...

Spawn: „Es ist doch eine Schande! Dabei wurde es doch gerade spannend zwischen Ihnen beiden, meine Herren! Ich hätte Ihnen gerne noch länger dabei zugesehen, wie sie sich hier langsam aber sicher gegenseitig zerfleischen. Das eben war der beste Beweis dafür, dass jede Männerfreundschaft zerbricht, wenn eine Frau im Spiel ist! Denkbar schlechte Vorzeichen für Ihren Erfolg gegen Stryfe und meinen Klienten Raphaellus Krueger im heutigen Main Event, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten!“

Der Vizepräsident bleckt die Zähne zu einem provokanten Lächeln und sieht den einstigen, dreifachen Intercontinental Champion dabei an. ZK hat offensichtlich Mühe, den arroganten Anzugträger nicht auf der Stelle am Schlawittchen zu schnappen, doch er hält sich zurück. Auch weil ihm die misstrauischen Blicke Streetmans aus dem Augenwinkel nicht verborgen sind.

Spawn: „Geht es Ihnen etwa nicht gut, Mr. MacKenzie? Sie machen einen angespannten Eindruck!“

Al Simmons scheint kurz überlegen zu müssen, woran das liegen kann und klatscht sich mit der Hand dann gegen die Stirn.

Spawn: „Ich wusste doch, dass ich was vergessen hatte! Noch bevor wir hier herausgekommen sind, dachte ich dran, aber da Sie uns ja hier so unwirsch und plötzlich herausgebeten haben, muss ich Ihre Freundin wohl vergessen haben!“

Man kann das Knurren im Mikrofon hören… Wütend hämmert er mit seiner Faust auf den Tisch… Lex überlegt kurz, ob er eingreifen und ZK beruhigen soll… doch er hat es in dieser Situation Leid, ihm schon wieder daran erinnern zu müssen, dass er seine Gefühle endlich unter Kontrolle haben soll… er lässt es sein und bleibt vorerst in der Zuschauerrolle.

Zereo Killer: „Wo zum Teufel ist meine Leighton!!!“

Brüllt er ins Mikrofon und schlägt erneut auf den Tisch, mit seinem Stuhl erschrocken zurückzuweichen. Krueger will schon nach vorne schnellen, doch wird sogleich von seinem Manager mit einer beruhigenden Handgeste zurückgehalten. Er weiß, dass Zereo Killer nichts unternehmen wird. Nicht solange sie Leighton noch in ihrer Gewalt haben. Und diese Erkenntnis lässt er ZK abermals mit seinem hämischen Grinsen wissen.

Spawn: „Aber, aber! Wer wird denn gleich so ausfallend werden? Mit einem solchen Betragen tun Sie sich keinen Gefallen, Mr. MacKenzie! Dabei haben Sie es doch fast geschafft!“

Lex Streetman: „Okay, Schluss jetzt!“

Für den Hauch einer Sekunde schauen die Streithähne von gerade eben herüber zum Leiter des „L.A. Gyms“ und stellen ihr Konfliktgespräch auch prompt ein. Für Streetman auch das Beste, was passieren kann, denn viel länger hätte er auch nicht mehr tatenlos da gestanden und sich wie das dritte Rad am Fahrrad gefühlt.

Lex Streetman: „Eure Streiterein könnt ihr gerne gleich noch weiterführen, aber ich erinnere euch daran, was nebenher und scheinbar nur fast beiläufig noch auf dem Spiel steht!“

Kurz und demonstrativ fasst sich Streetman an die Hüfte und streicht dabei über den GFCW Heavyweight Titel.

Lex Streetman: „In den letzten Wochen habt ihr Beide das bekommen, was ihr haben wolltet... ein Titelmatch um das große Gold! Glaubt aber ja nicht, dass euch dies bereits an das Ziel eurer Träume führen wird, denn kampflos werde ich euch den Titel nicht überlassen... Simmons, den Vertrag!“

Fast schon gebieterisch knallt er die Worte Dyes Bruder an den Kopf, aber nach deren Vorgeschichte rund um „Title Nights“ herum, ist dies auch kein Wunder. Spawn wirkt natürlich dem Explodieren nahe, als er diese Forderung vernimmt. Ehe er oder Krueger jedoch irgendwie reagieren können, wird Simmons das Dokument bereits aus der Hand gerissen und von Streetman mit dessen Unterschrift versehrt. Prompt schweift der Blick Streetmans im Anschluss vom Vertrag wieder weg nach oben. Mit entschlossenem Blick liegen seine Augen erst auf Al Simmons... richten sich wenig später auf Krueger... und landen zum Schluss bei Zereo.

Lex Streetman: „Beweist bei „Doom’s Night“ erneut, dass ihr würdig seid, diesen Titel zu halten. Nur dann werdet ihr eine Chance haben! Ich für meinen Teil werde euch zeigen, warum ich der Champion bin. Warum ich den Titel bis jetzt länger als jeder Andere am Stück halten konnte. Warum ich... Lex Streetman bin!“

Der Vertrag wird in Richtung von Zereo Killer weitergeschoben, der nicht Platz genommen hat, sondern sofort den Vertrag ohne mit der Wimper zu zucken unterschreibt… Ein drohender Blick zu seinen Kontrahenten.

Zereo Killer: „Ich werde bei Dooms Night 2014 mein Bestes geben und versuchen neuer World Champion der GFCW zu werden! Lex, ich werde dir den Kampf meines Lebens bieten…“

Die Augenpaare wandern zu Krueger und Simmons.

Zereo Killer: „Lex und ich werden dafür sorgen, dass Krueger keinesfalls als Sieger aus diesem Match hervorgehen wird! Der Titel bleibt in Los Angeles!“

Das Schriftstück wird nun zum dritten Protagonisten, der für dieses PPV Match vorgesehen ist, übergeben… ZK packt Spawn am Kragen und zieht ihn schon fast über den Tisch… Die Securitys sind schon drauf und dran den Ring zu entern… doch Spawn grinst lediglich…

Zereo Killer: „Krueger soll jetzt sofort unterschreiben und dann krieg ich Leighton zurück!!!“

Die Augen verformen sich weiter zu Schlitzen, zwischen den Augen bilden sich einige Falten, der Blick wird noch grimmiger und Angst einflößender… Kurz darauf wird Al Simmons wieder zurück in dessen Stuhl geschuppst und nun ist das Scheusal an der Reihe…

Dieser tritt nun auch an den Tisch heran, während sich Spawn im Hintergrund die sündhaft teure Krawatte richtet, die noch mehr wert ist, als der Vertrag, den er Lionel Jannek damals angeboten hat. Scheiß Koks... Zereo Killer und Lex Streetman ignorierend, beugt sich das Scheusal über den Vertrag und setzt nun auch seine Unterschrift auf das Dokument. Al Simmons schnappt sich Klemmbrett und erhebt sich.

Spawn: „Sie haben sowohl mich, als auch meinen Klienten zu sehr glücklichen Männern gemacht! Mit diesem unterschriebenen Vertrag ist es offiziell! Der Main Event von Doom's Night 2014 lautet Raphaellus Krueger vs. Zereo Killer vs. Lex Streetman in einem Threeway Dance um den GFCW Heavyweight Title. Ich bekomme meine Rache und meinen Titel, Raphaellus Krueger bekommt seinen Kampf und Sie, Mr. MacKenzie, bekommen Ihre Leighton zurück, so wie ich es versprochen hatte...“

Das Gesicht vom Zereo Killer spricht in diesem Moment Bände. Ein ganzer Erdrutsch fällt ihm von Herzen. Endlich! Endlich kann er seine Leighton wiedersehen!

Spawn: „Allerdings nicht sofort!“

Was zum? Hat er sich da gerade verhört?! ZK starrt den Interimschef aus weit aufgerissenen Augen an. Sie haben doch alles getan, was er wollte! Und nun will er Leighton nicht herausrücken? Wieder einmal legt sich eine boshafte Genugtuung auf das Antlitz von Dynamite Bruder. Unmerklich vergrößert er dabei seinen Abstand zu Zereo Killer und Lex Streetman. Letzterer beäugt das Verhalten seines neuerlichen Herausforderers mit Misstrauen.

Spawn: „Sie beide haben eben so eindrucksvoll bewiesen, wie sehr Sie sich von äußeren Umständen beeinflussen lassen. Warum sollten mein Klient und ich aus dieser Tatsache nicht auch weiter Kapital schlagen, da sie den Vertrag nun rechtsgültig unterschrieben haben?!“

Er hätte es wissen müssen! Sie hätten es wissen müssen!! Spawn ist und bleibt eine hinterhältige Schlange, auf dessen Worte man nichts geben kann. Zereo Killer schießt förmlich aus seinem Stuhl und stürzt sich auf Simmons, der mit einer solchen Reaktion natürlich schon gerechnet hat, und sich mit Raphaellus Krueger zusammen schnell aus dem Ring rollt. Wie eine Wand versammeln sich die schwarzgekleideten Sicherheitsmänner vor Spawn und dem Scheusal und bauen sich schützend vor ihnen auf. Diese ziehen wollen sich zurückziehen, doch kommt ZK schon angeflogen – SUICIDE DIVE!!!

Und damit reißt der Kalifornier direkt mal drei, vier von Al Simmons Handlangern um! Sofort springt er auf die Beine und will die Verfolgung aufnehmen, doch da werfen sich ihm schon die nächsten Sicherheitsleute in den Weg. Sie wollen ihn packen, ihn aufhalten, aber Zereo Killer kann sie nacheinader von sich schubsen.

Aus dem ganzen Tohuwabohu im Ring heraus erklimmt plötzlich Lex Streetman den Turnbuckle und richtet einen finsteren Blick in Richtung Simmons und Krueger. Diese stehen derweil auf der Rampe und schauen genügsam in Richtung Zereo, ehe sie nun den Champion erkennen. Ein wenig isoliert von dem Knäuel aus Securities und Zereo Killer steht der Blondschopf auf dem zweiten Seil und würde das Duo am Liebsten sofort wieder aus dem Titelmatch herausstreichen!

Simmons hatte sie hintergangen. In erster Linie natürlich nur Zereo, aber auch Lex spürte ob der Hinterhältigkeit von Bookers Bruder noch mehr Antipathie gegen Spawn aufkommen. Er ist eine Schande für die Liga! Eine Schande für das Titelmatch! Und doch müssen sie nun damit klar kommen, dass Krueger bombenfest im Main Event von „Doom’s Night“ verankert ist. Da hilft nur eins... ihn fair und ehrlich im Ring zu besiegen! Zu zeigen, wer die wahren Größen in dieser Liga sind und wer zu Unrecht in diesem Match steht. Das ist sein Ziel, das ist sein Vorhaben!

Mit einem letzten drohenden Blick springt Lex vom Turnbuckle wieder herunter und schaut kurz auf die Gruppe von Kleiderschränken, die Zereo aktuell gut in Schach halten. Zügig rollt sich der Los Angelino aus dem Ring und zwei Kicks später hat Lex nicht nur Zereo aus einem Klammergriff eines Sicherheitsmannes befreit, sondern die anderen Schwarzhemden auch wieder ein bisschen auf Distanz gebracht. Zereo kommt stockwildsauer wieder auf die Beine, unterlässt nun aber einen Angriff und brüllt stattdessen sämtliche Hasstiraden in Richtung Spawn/Krueger, die ihm gerade so in den Sinn komme. Streetman beobachtet derweil mehr oder minder vom Rande aus diese letzten Szenen der Vertragsunterzeichnung. Dies könnte durchaus noch ein spannender Main Event werden...

COLD HEART RANDY WALKER

DAS GEMA MATCH: EINE BOTSCHAFT?

In der folgenden Einstellung befinden wir uns auf einem Schrottplatz irgendwo in Deutschland. Ein brauner, rostiger Pick-up Truck parkt vor einem Haufen Schrott, alten Geräten und Altmetallen. Ein Mann mittlerer Größe mit Jeans, schwarzem T-Shirt und einem GFCW Werbe-Käppi ist damit beschäftigt, alte Kabel und Ersatzteile auf die leere Fläche des Pick-up Trucks zu werfen, als der Mann, uns besser bekannt als der texanische Wolf Randy Walker, das Kamerateam bemerkt.

Randy Walker unterbricht seine Arbeit, wandert vom Schrotthaufen zur Frontseite seines Fahrzeugs, setzt sich mit der dreckigen, schäbigen Hose auf die Motorhaube und richtet sein Käppi zurecht.

Randy Walker: „Hey, Fans. Ich weiß, in letzter Zeit sind viele Dinge passiert und es gibt eine Menge Fragen auf die ihr Antworten sucht.“

Der Texaner verschränkte die Arme vor der Brust und rümpft sich die Nase.

Randy Walker: „Um ehrlich zu sein, beschäftigen mich auch viele Dinge, auf die ich gerne eine Antwort hätte. Ich habe keine Ahnung, ob ich jemals alle Antworten auf meine Fragen finden werde, aber das ist Moment nebensächlich und kaum von Bedeutung.“

Walker nutzt einen Moment um mit seinen Augen über den Schrotthaufen zu wandern. Man kann nicht genau einschätzen, ob er nach weiteren Gegenständen sucht oder nur einen Zeitaufschub erzwingen will.

Randy Walker: „O.k., zuerst wende ich mich der Frage zu was Cold Heart Randy Walker auf einem Schrottplatz am Nachmittag zu suchen hat. Ich sage Euch gleich, wenn ihr nach einer Sensation sucht, liegt ihr völlig falsch. Die einfache Antwort ist, ich vermisse meinen alten Truck. Deswegen habe ich mir diese Karre hier besorgt und suche nach Ersatzteilen den Pick-up Truck zu modifizieren.“

Der ehemalige Trainer einer Wrestling Schule lächelt in die Kamera.

Randy Walker: „Obwohl ich zugeben muss, dass sich hier auf dem Schrottplatz eine Menge Gegenstände befinden, die man ohne Probleme in einem Straßenkampf oder einem Hardcore Wrestling Match einsetzen können. Wisst ihr was? Im Moment hätte ich sehr wohl Lust darauf, beim GFCW PPV Doom Night ein Match ohne Regeln gegen die World Tag Team Champions zu bestreiten. Aber regelmäßig Dinge der Reihe nach.“

Walker rüttelt etwas an sein Käppi und Sport auf dem schlammigen Boden vor seinem Wagen.

Randy Walker: „Manche von Euch haben das Gerücht gehört, dass ich in dieser Woche bei einer psychologischen Sitzung den Therapeuten durch einen Glastisch gehämmert habe. Ihr denkt vermutlich, dass Randy Walker nicht mehr alle Tassen im Schrank hat und als gemeingefährlich einzustufen ist. Kann sein dass ihr Recht habt. Hier in Deutschland Randy Dinge anders geregelt als zuhause in Texas, nicht wahr? Ich werde diese Tat nicht verteidigen, der Typ war ein Mistkerl, der sehr viel Geld daran verdient hat mir die Medikamente zu verkaufen, die für meinen geistigen Zustand verantwortlich sind. Aber das Spiel ist zu Ende, denn ich habe den Plan durchschaut. Dieser so genannte Psychotherapeut hat seine Abtreibung verdienten und erhalten. Vielleicht wird das Konsequenzen haben, aber es interessiert mich nicht wirklich.“

Plötzlich stößt sich Randy Walker von seinem Fahrzeug ab und wandert auf einen Haufen Schrott zu. Er greift wahllos nach Gegenständen und wirft sie lautstark auf die Ladefläche seines Pick-up Trucks. Das scheppern und donnern der Gegenstände ist über die ganze Schrottplatz.

Randy Walker: „Was mich wirklich interessiert ist das Tag Team Titel Match bei Doom Night, dass ich Seite an Seite mit meinem Bruder Darren Walker bestreiten werden. Doch bevor es soweit ist wurde mir ein Kampf gegen Maximillian Lunenkind aufgezwungen. Ich kann Euch zu diesem GEMA Match so viel sagen, dass in der Tat einiges auf dem Spiel steht. Die Informationen der Presse sind zu treffen. Die GEMA hat uns auf Gebühren verklagt, die wir nicht ohne weiteres bezahlen können, da unsere Onkel Eric Walker die Aufforderungen zur Zahlung ignorierte und sich eine große Summe angesammelt hat. Aus diesem Grund haben wir der GEMA vorgeschlagen ein Match um die Gebühren auszutragen. Wenn wir das Match heute Abend gewinnen dann werden uns die Schulden von der GEMA erlassen. Sollten wir das Match verlieren, besteht die Möglichkeit dass ich die Schulden in Form einer Haftstrafe absitzen muss und die Familie Walker in Deutschland nie wieder Musik, die der GEMA unterliegt, verwenden darf. Wie ich hörte wollte die GEMA auf Nummer sicher gehen und hat daher einen Champion als ihren Vertreter benannt.“

Der texanische Wolf legt eine Verschnaufpause ein um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.

Randy Walker: „Aber das ist schon o.k. ich habe nichts Persönliches gegen Maximilian Lunenkind. Seitdem er mit dem Schaf Max Mustermann als Team unterwegs ist habe ich das Gefühl er wandelt sich selber zum schwarzen Schaf der Familie. Wolf gegen Schaf lautet heute Abend das Motto und vielleicht zeichnet sich eine Vorentscheidung für das Match bei Dooms Night ab. Egal welche Pläne und Ziele die GEMA mit den Schafen verfolgt ich habe vor diese kleine niedliche Herde aufzuhalten und gedenke nicht aufzugeben.“

Mit festen Willen schlägt Randy Walker die Faust in seine leere, nasse Handfläche um seine Aussage zu unterstreichen.

Randy Walker: „Ich habe die Aufzeichnung von Brain TV on GFCW zur GEMA gesehen und finde nicht dass dieses Werk sehr gelungen ist. Onkel Eric hat das Match durch sein Verhalten provoziert und trägt die Schuld daran, dass ich mich um solche Nichtigkeiten kümmern muss während ein Titelkampf in greifbarer Nähe liegt. Es war völlig unnötig sich über die GEMA in dieser Form lustig zu machen. Es wäre seine Aufgabe gewesen die Gebühren zu bezahlen und den Ärger von den Cold Heart Outlaws fernzuhalten. Stattdessen führt uns unser Manager wieder mal in ein Fettnäpfchen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen werde. Ich vertrete die Meinung ein Manager muss seine Arbeit sauber und anständig erledigen, damit er für seine Schützlinge von Nutzen ist. Und wenn ein Manager diese Leistung nicht erbringen kann dann ist er sein Geld nicht wert.“

Der Mann aus Texas beginnt wieder im Schrotthaufen zu wühlen um nach verborgenen Gegenständen zu suchen, die sich für ein Match verwenden lassen.

Randy Walker: „Wertlos ist das passende Stichwort, denn es trifft auch auf das Ende der Open Challenge zu. Es war ein genialer Plan neue Herausforderer durch ein offenes Match für alle zu suchen. Aber am Ende wurden die Teilnehmer doch um die Bedeutung des Sieges betrogen. Sehr viele Teams sind angetreten um sich einer ehrlichen Herausforderung zu stellen. Doch was passiert? Am Ende greifen Mustermann und Lunenkind in das Match ein und versuchen den Ausgang nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen. Ich gebe zu, ich habe noch nie in meinem Leben an so einem großen Tag Team Match teilgenommen. Aus diesem Grund war das Match etwas Besonderes für mich. Möglicherweise das persönliche Highlight des Jahres 2014. Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass jemand versuchen würde Ärger zu machen. Schade nur, dass am Ende die Tag Team Champions selber Hand anlegten um zu verhindern, dass es harte Herausforderer geben würde. Zum Glück für die Fans ist dieser Plan nicht aufgegangen. Trotzdem hinterlässt das Eingreifen von Mustermann und Partner einen faden Beigeschmack. Ich denke ich spreche für alle wenn ich sage dass die Schreckensherrschaft bei Dooms Night ein Ende finden muss und ich bin absolut überzeugt davon dass die Cold Heart Outlaws die Fähigkeiten besitzen sich zu World Tag Team Champions zu krönen.“

Nachdem die letzten Teile aus dem Schrotthaufen auf dem Pick-up Truck verstaut wurden schließt der texanische Wolf Randy Walker die Luke und sichert die Ladefläche ab. Dann springt er von der Ladefläche unter, setzt sich in seinen Truck und startet den Motor. Die Fensterscheibe wird runter gekurbelt und die Fans werden für Ihre Geduld mit einem letzten Statement belohnt.

Randy Walker: „Am Ende wird es keine Rolle spielen will den Fehdehandschuh geworfen hat. Die Walker Brüder sind bereit für den großen Auftritt, bereit das Tag Team Gold nach Amerika zu bringen. Heute Abend bei War Evening erleben wir die Generalprobe, die uns zeigen wird wo der Hase langläuft. Macht nie den Fehler die Familie Walker zu unterschätzen, denn es gibt einfach kein wildes Tier das Mitleid empfinden kann.“

Plötzlich tritt Randy Walker das Gaspedal durch und der braune Pick-up Truck verlässt mit quietschende Reifen den Schrottplatz. An dieser Stelle wird das Video ausgeblendet.

Aber da ist ja immer noch Max Mustermann. Während unsere Kommentatoren Sven und Pete gerade wieder zu sich kommen steigt der amtierende Tag Team Champion die Stahltreppe hoch und begibt sich in den Ring um sich einen Staredown mit Toxic Lugosi zu liefern. The Bad Bat streckt grimmig seinen IC-Title in die Höhe um anzuzeigen wer hier der Champion ist, was Mustermann mit einem Nicken kommentiert und dann ebenfalls seinen Titel abschnallt und gleichermaßen in die Höhe streckt.

Max Mustermann: „Erkennst du den wieder? Das ist der Tag Team Title, den ich dir mal abgenommen habe. War gar nicht so schwer damals. Und was machst du? Ziehst einfach weiter und holst dir halt einen anderen Gürtel. Okay. Klar. Kann man schon mal machen. Hast wohl gedacht ich lass dich dann in Ruhe und so. Aber da hab ich jetzt SCHLECHTE NEUIGKEITEN für dich. Den will ich nämlich auch haben. Und was ich einmal gemacht habe, kann ich bekanntlich wieder tun. Kein Problem, im Dir-Den-Titel-Abnehmen bin ich ja mittlerweile Spezialist. Hättest auch den World Title gewinnen können, dann würde ich den auch noch direkt mitnehmen.“

Toxic Lugosi: "Die Vergangenheit interessiert mich nicht Mustermann. Da kannst du den Tag-Team-Gürtel noch so sehr in die Höhe Strecken. Mich interessiert das Hier und jetzt. Und das bedeutet, meinen Intercontinental Champion Gürtel zu halten. Wenn du meinst, mich damit irgendwie ködern zu können, liegst du falsch.“

Max Mustermann: „Hast wohl Schiss, was? Kann ich verstehen, Fledermaus. Aber du brauchst bekanntlich einen Herausforder. Und es ist ja jetzt nicht gerade so als würde ich mich vordrängeln, denn an deiner Kasse seh ich keine Schlange. Maxxx ist.. naja. Hmit dem hast du dich ja gerade schon gekloppt. Stryfe hat bekanntlich etwas BESSERES zu tun und selbst Zereo Killer hebt diesmal überraschenderweise nicht die Hand um Ansprüche melden zu wollen. Wer bleibt da noch? Willste nochmal gegen TJ Silverberg? Määhähähähä!“

Toxic Lugosi: "Angst? Ich habe nie Angst. Du hast einmal Glück gehabt gegen mich zu gewinnen. Fordere es nicht heraus. Denn diesmal bin ich alleine. Und alleine bin ich besser. - Solltest du auch mal versuchen. Wenn ich einen Herausforderer brauche, dann werde ich einen finden, der diesem Match würdig ist. Und soweit ich weiß, hast du schon ein Match beim PPV! Also was soll dein Auftritt hier?"

Schulterzucken beim Verdammer der Verdammnis.

Max Mustermann: „Trete ich halt zwei Mal an. Kein Problem. Die Walkers sind eh Scheiße. Der eine braucht schon halb nen Rolator um zum Ring zu kommen, der andere ist schon so senil, dass er nicht mehr weiß wovon er redet. Und nur weil sie am Ende einen Gummibaum in einer Battle Royale besiegten macht sie das noch lange nicht zu den KINGS. Das sind nämlich nach wie vor Lunenkind und ich. Ich mein, was sollte das auch beweisen, so ein Sieg über einen Gummibaum? Ich kenne LÄMMER vor der ersten WINTERSCHUR, die hätten den besiegt. Die hätten ihn nämlich einfach GEFRESSEN. Und du bist auch nicht besser. Ich hab dein Match gerade gesehen und es war genau so Scheiße wie die Walkers. Total Schlecht. Eine Kuh hätte sich im Ring besser angestellt und wir wissen alle das Kühe garnicht wrestlen können. Kühe hat man schon für schlechtere Leistung geschlachtet und neue paar SCHUHE daraus hergestellt. Vielleicht sollte ich mir aus dir auch ein paar neue Schuhe machen. Könnte tatsächlich welche gebrauchen. MÄÄHÄHÄHÄ.. äh, okay. Hatten wir schon.“

Lugosi überlegt kurz. So kurz vor GFCW Dooms Night wird er wohl kein besseres Angebot bekommen deshalb antwortet er: “Wenn du denkst das du 2 Niederlagen am gleichen Tag verkraftest, bitte."

Mit einem breiten Grinsen senkt Mustermann den Arm mit dem Gürtel wieder und legt ihn sich auf die linke Schulter.. mit einer deutlichen Geste, dass auf der rechten noch jede Menge Platz für einen weiteren Belt ist.

Max Mustermann: “Dann soll es also so sein. IC-Titelmatch, Toxic Lugosi gegen Max Mustermann. BIS EINER WEINT! MÄÄÄHHÄHÄHÄHÄ!”

Die Show läuft im vollen Gange. Hektisch laufen GFCW-Mitarbeiter durch die Gänge um einen perfekten Ablauf unserer Lieblingswochenshow zu gewährleisten. Nicht selten passiert es aber, dass sich einige durchtrainierte GFCW-Superstars wie Giganten zwischen der hektischen Menge im Hallenflur erheben. So auch Tom Hdot. Das Twoface wirkt zwar nicht wütend oder Ähnliches, aber er geht zielstrebig vorwärts und lässt sich auch seitens Peter Falk auf kein Interview ein. Die Kamera folgt dem Kieler und landet vor einer Kabinentür, welche der Deutsche schwungvoll öffnet. Nachdem Tom eingetreten ist, schließt er die Tür noch in der gleichen Bewegung. Ein Blick durch den Lockerroom. Mittendrin steht Stryfe mit den Händen in den Hüften, der bereits ungeduldig auf seine Stablemitglieder wartet.

Stryfe holt Luft, will zum Reden ausholen, doch da schwingt die Tür erneut auf und nur wenige Sekunden nachdem sich Tom Hdot in der Kabine eingefunden hat, betritt ein weiteres Mitglied des Abgrunds den Raum. Er wirkt überrascht?

Stryfe: „Krueger.“

Auch wenn sie heute noch ein gemeinsames Match bestreiten, hätte man wohl eher damit rechnen können, dass der Puppenspieler an dieser Stelle auftaucht, doch es ist tatsächlich das Scheusal, das dem Ruf der Viper gefolgt ist, obwohl dieser – laut Simmons – seine Verbindungen mit dem Stable von Stryfe gekappt hat. Auch das Twoface scheint über das Auftauchen des nunmehr neuen Herausforderers auf Lex Streetmans GFCW Heavyweight Title verwundert zu sein. Allerdings können seine zwei Gesichtshälften seine fehlende Begeisterung kaum verstecken. Schließlich ist er es, der sich zuerst an den Anführer von The Abyss wenden will. Scheinbar gibt es für ihn auch Gesprächsbedarf.

Tom Hdot: „Hey, Stryfe. Gut, dass wir jetzt mal zum Reden kommen, ich würde nämlich auch gerne mal was geklärt haben.“

Der Kieler gestikuliert beim Sprechen wild mit beiden Händen.

Tom Hdot: „Ist dir eigentlich aufgefallen, dass wir scheinbar ernsthaft was ändern müssen? Unsere Gruppierung hat kaum Absprache, wir verlieren am laufenden Band und das gesamte Roster macht sich verdammt nochmal über uns lustig und das, obwohl sie uns fürchten sollten! In letzter Zeit kommt es mir sogar fast so vor, als wäre ich ohne dieses Stable erfolgreicher. Das kann doch nicht sein! Also, sag an, was ist der Plan für die Zukunft?“

Ein erwartungsvoller Blick des Twoface, in der unrealistischen Hoffnung, dass der Anführer des Stables von jetzt auf gleich alles wieder gerade rückt.

Die Viper blickt Tom Hdot in die Augen, während er seine Gedanken ordnet. Das Problem mit Red Mask hat sich für ihn erübrigt und schon tat sich für ihn ein neues Hindernis auf. Jimmy Maxxx hat seine eigenen Ziele verfolgt und ihn attackiert. Er nutzte die Unachtsamkeit der letzten Wochen aus und hat Stryfe tatsächlich überrumpelt. Es schmeckt der Viper nicht. Dieses Jahr ist schon zu viel Negatives auf ihn eingeprasselt!

Stryfe: „Es ist nicht wirklich dein Ernst, oder Tom? Du redest von Niederlagen? Ich wurde in meinen zwei Kämpfen in diesem Jahr nicht besiegt! Zuerst schlug ich Jimmy Maxxx…dann diese Christopher Street Gay Connection in Form von Mustermann und Lunenkind. Wenn du alleine erfolgreicher bist, dann kannst du dich gemeinsam mit dem Puppenspieler verpissen! Es ist mir egal!“

Sein Blick geht zu Tom Hdot und streift anschließend auch Krueger. Dieser steht, zur Salzsäule erstarrt, immer noch nur da und hört den beiden in ihrem Disput zu. Mit Unverständnis blickt der Norddeutsche dem Abyss-Anführer entgegen. Sollte diese Gruppierung, die doch einst so viel Potential ausgestrahlt hat sich so auseinanderleben?

Tom Hdot: „Es geht mir doch verdammt nochmal nicht darum, dass ich mich verpissen will. Das Einzige was ich will, ist dass in unseren Reihen wieder Ordnung auftritt. Es gibt bei uns Leute, die sich nur um ihr eigenes Bier kümmern...“

Abfällig zeigt Hdot auf das Scheusal, als wäre es das Unsinnigste der Welt sich am World Heavyweight Titelgeschehen zu beteiligen.

Tom Hdot: „...unser Neuankömmling Jimmy Maxxx war ein absoluter Verräter, Der Puppenspieler will uns mit einem billigen Maskenspiel täuschen und du, der Anführer von The Abyss, du zählst nur deine eigenen Siege. Warum bin ich denn der Einzige, der etwas für uns alle erreichen will? Wenn ich alleine meine Ziele erreichen wollte, dann wäre ich doch schon lange weg! Aber ich bleibe, in der Hoffnung, dass ihr euch zu dem besinnt, wozu so eine Gruppierung denn überhaupt da ist.“

Ein beinahe bettelnder Blick in Richtung Stryfe und auch zu Raphaellus Krueger schielt der Zweigesichtige. Allerdings scheint er immer nervöser zu werden, denn scheinbar hat er andere Ansichten im Hinblick auf ein Stable. Zum ersten Mal seitdem der verbliebene Kern des Stables sich hier zusammengefunden hat, erhebt nun auch das Scheusal seine ungerührte und gleichförmige Stimme, ohne einen der beiden dabei anzuschauen.

Raphaellus Krueger: „Verstehe das größere Ganze, Janusköpfiger. Du wunderst dich darüber, dass ich Stryfes Ruf hierher gefolgt bin. Es erstaunt dich, dass ich trotz aller Widrigkeiten, die diese Vereinigung wie ein Sturm auseinandergerissen hat, noch hier bin, doch ich sage dir, dass sich an dem ursprünglichen Plan nichts verändert hat.“

Ein verächtliches Zischen ist zu hören. Argwöhnisch betrachtet der Doppelgesichtige das Scheusal.

Tom Hdot: „Und deshalb krümmst du auch keinen Finger, wenn es um unsere Interessen geht, oder? Du lebst lieber dein neues Jetset-Leben mit deinem neuen BFF Spawn, während ich mir für The Abyss den Arsch aufreiße und sogar bei der Open Tag Team Challenge teilnehme. Mit Berzerk! Das wäre eigentlich dein Platz gewesen und wärst du uns loyal gegenüber, hättest du ihn auch eingenommen.“

Das Denkmal der Unvollkommenheit schüttelt den Kopf.

Raphaellus Krueger: „Ich wiederhole mich erneut: An meiner Loyalität dem Abgrund gegenüber gibt es keinerlei Zweifel und du bist ein Narr, wenn du den Worten Spawns mehr Gehör schenkst, als den meinen. Ihr beide solltet wissen, dass er nur mit gespaltener Zunge spricht.“

Tom Hdot: „Pah!“

Zum ersten Mal in dieser verbalen Auseinandersetzung wendet er sich an Tom Hdot und Stryfe zu und neigt seinen Kopf nach oben, um ihnen in die Augen sehen zu können.

Raphaellus Krueger: „Ich bin ein Werkzeug. Meine Zusammenarbeit Zusammenarbeit endet spätestens bei Doom's Night 2014, wenn Lex Streetman und Zereo Killer geschlagen am Boden liegen und Spawns Gier nach Titelgold getilgt ist. Dieser Sieg wird im Zeichen von Abyss stehen. Die Niederlagen gegen Max Mustermann und Maxilian Lunenkind, gegen Leon Belmont oder die Coldheart Outlawz werden danach vom Erdboden getilgt sein.“

Ein Moment der Stille kehrt daraufhin ein. Das Scheusal hält inne, dann zuckt einer seiner Mundwinkel kurzzeitig hoch. Ein Schmunzeln? Oder eine unterbewusste Reaktion auf die Anschuldigungen, die hier heute Abend gefallen sind?

Raphaellus Krueger: „Ich tue dir damit einen Gefallen, Janusköfiger! Das solltest du zu schätzen wissen, auch wenn ich deine Bestrebungen für den Abgrund zu würdigen weiß.“

Stryfe nimmt sich eine Flasche Wasser und nickt kurz und knapp. Tom Hdot ist nun der, der das Stable zusammenhalten will? Vorher hat Stryfe alles für diese Fraktion getan. Er war der Leim, der das Haus zusammengehalten hat. Und jetzt?

Auf der einen Seite hat Tom sicherlich recht, aber die Probleme häufen sich. Tom soll seine kleinen Spielchen mit dem Puppenspieler / Red Mask weiter vorantreiben, während er sich um eine andere Problematik kümmern wird…

Stryfe: „Du hast eben gerade davon angefangen zu erzählen, dass WIR nur verlieren. Doch ich habe meinen Teil erfüllt und auch das Scheusal scheint unter Umständen, die mir nicht gefallen…“

Ein kurzer Blick zu Krueger.

Stryfe: „…sich in den Fokus zu rücken. Was ist mit dir? The H. hast du schön aus der Liga geprügelt, aber was jetzt? Wie soll es weitergehen? Du machst jetzt den Vorreiter um Einhalt, damit The Abyss wieder hochkommt. Letztlich trittst du auf der Stelle und wir sind schon zwei Schritte weiter, Tom.“

Eine klare Geste in Richtung des Scheusals folgt und Stryfe spricht das Scheusal direkt an.

Stryfe: „Du hast dich in Streetmans Fokus gezeckt und mir gezeigt, dass du alleine loslaufen kannst. Aber vergiss den Anspruch nicht, dass The Abyss eine Gemeinschaft ist. GEMEINSAM wollen wir nach oben!“

Bestätigendes Nicken von Krueger. Ohnehin weiß er nicht, weshalb Stryfe diese Konferenz einberufen hat, warum die Zukunft des Abgrunds zum Thema gemacht wird. Die Schwachen werden aussortiert und ihre faulige Kadaver den kreisenden Aasgeiern zum Fraß vorgeworfen. Der innere Kern der Despoten bleibt bestehen und regiert mit eiserner Faust aus den Tiefen des Höllenschlundes heraus. Es fügt sich alles zusammen. Nun, da der Vertrag endlich unterschrieben ist.

Das Twoface blickt zwischen Stryfe und Krueger nervös mit einem Kopfnicken umher. Beinahe beleidigt unterstreicht er noch einmal die Worte der Viper.

Tom Hdot: ,,Genau davon rede ich die ganze Zeit. Krueger, ich bin froh wenn wir wirklich mehr zusammen arbeiten. Ich will dir nichts unterstellen, immerhin wurde ich bei unserem Tag Team Match gepinnt, aber etwas Teamwork vor dem Kampf hätte uns sicher nicht geschadet. Vielleicht wäre ich auch nicht in so ein Formtief gefallen, wenn wir uns alle etwas getragen hätten. Aber Schluss damit, es ist jetzt beschlossene Sache. Wir gehen die Sache wieder an und werden zusammen dem Roster mal so richtig in den Arsch treten! Wenn du The Abyss damit groß machst, dann gewinne ruhig den GFCW Heavyweight Titel!"

Nun blickt der Kieler erfürchtig zu Stryfe, beinahe, als wolle er ihn und Krueger abermals für den heutigen Main Event motivieren.

Stryfes Lächeln ist schon lange nicht mehr auf dem Gesicht zu sehen. Ein Motivator und Einer der bereits nach den Sternen greift. Was also soll Stryfe in diesem Rudel? Ist er noch der Silberrücken, der das Rudel anführt? Oder haben ihn die Jüngeren überholt?

Er mustert kurz Krueger und dann Hdot, bevor er spricht.

Stryfe: „Großmachen werde ICH The Abyss auf andere Weise, aber das wäre zu viel darüber jetzt zu sprechen. Ich habe heute Nacht viel Mist erlebt und hoffe das Jimmy Maxxx sich aus diesem Match heraushalten wird. Er wird früh genug Leid erfahren…Niemand spielt mit der Viper ohne sich zu verletzen…“

Mehr sagt Stryfe für den Moment nicht, sondern setzt sich auf einen Stuhl und trinkt einen großen Schluck Wasser. Fade-Out...

Ich habe vorn im Publikum gesessen und das Spektakel ist irgendwie an mir vorbeigegangen.

Ich habe Kaugummi gekaut und Lugosi ist irgendwann auf Maxxx draufgefallen. Dann habe ich meine Füsse auf die Ringabsperrung gelegt und Maxxx fiel auf Lugosi.

Es hat gekracht und geberstet und neben mir sind Menschen aufgesprungen und haben geschrien. Ich habe den Kaugummi auf die andere Seite geschoben und meine Handfläche betrachtet.

Nur noch das „C“ ist unverwischt. Sie haben mich angerempelt als wollten sie mich zum Mitschreien animieren.

Irgendwann ist einer von beiden im Ring umgefallen. Dann fiel der andere drauf. Oder daneben.

Ich starre die häßliche Ringschürze an. Sie hängt da wie eine Plane, mit der man Oldtimer bedeckt. Sie sieht aus wie eine Wohnzimmergardine in der Wohnung einer toten Oma.

Ich fletsche grinsend meine Zähne.

Dann stehe ich langsam auf. In der frohlockenden, abgelenkten Masse bin ich der Schneemann mit Kajalstift.

Ich bin Circumvent.

Die Ringabsperrung fühlt sich kalt an, als ich sie greife. Ich ziehe mich hoch, immernoch die Ringschürze im Blick.

Sie hängt da am Ring wie eine vergessene Abdeckung auf einer Baustelle.

Beim ersten Versuch rutscht mein rechter Fuß von der Absperrung. Dann hilft mir ein Fan neben mir. Ich stütze mich auf seine rechte Schulter wie ein Rockstar vor dem Sprung ins Publikum.

Dann stehe ich – für alle sichtbar – auf der Ringabsperrung.

Sven: „Was macht dieser Irre da? Siehst du den?“

Pete: „Das ist doch dieser Circumvent, den wir vorhin mal gesehen haben. Ich habe keine Ahnung, was das da werden soll.“

Ich freue mich über meine Balance.

Ich stehe auf der Absperrung und kann mich halten. Meine Beine wackeln nicht. Der Kaugummi in meinem Mund fühlt sich kalt an.

Lugosi ist vorhin auf Maxxx gefallen. Und Maxxx fiel vorhin auf Lugosi. Ich falle nicht. Ich stehe und starre sie an.

Und als einer von ihnen mich bemerkt, auch nur für einen kurzen Moment, so reicht mir das bereits.

Mein Mund verzieht sich zu meinem ekelhaften, zähnefletschenden Grinsen.

Ich bin die grinsende Gestalt auf der Ringabsperrung, die regungslos starrt.

Ich hebe die Hand zu dem Athleten, die vorhin hingefallen ist und wieder aufstand und mich jetzt sieht.

Nur das „C“ ist noch übrig, mein Zeigefinger und mein Mittelfinger bewegen sich hoch und runter. Diesmal ist es ein Gruß!

CIRCUMVENT: „Ich hoffe, es geht euch bald besser.“

Mein Ruf geht in der Masse unter.

Dann treffen mich die Sicherheitskräfte mit ihren massigen Händen und Schultern.

Ich kippe von der Absperrung und werde davongetragen.

Wie ein Rockstar nach dem Sprung ins Publikum.

Ich starre an die Decke und die Lichter sehen aus wie Augen.

Ich bin Circumvent. Und ich hoffe, es wird euch bald besser gehen.

Nichts ist zu sehen außer Dunkelheit. Man hört Schritte die immer lauter werden, dem Kameramann läuft es Eiskalt den Rücken hinunter und fängt leicht an zu Zittern. Eine Person öffnet die quietschende Tür einer Kirche die mit einigen Kerzen beleuchtet ist. Die Gestalt bittet den Kameramann herein, dieser zögert einen Augenblick und betritt mit bedacht die Kirche. Als er in der Kirche steht fällt die quietschende Tür hinter ihm zu. Die Person die dem Mann mit der Kamera die Tür öffnete ist nicht mehr zu sehen. Der Kameramann atmet schwer aus und ein und geht in Richtung Altar, dort sieht er einsam und allein, vor sich dahin sprechend eine vermummte Gestalt.

???: ''Stop, please stay right there are and they do not come closer!''

(Halt, bleib bitte genau dort stehen und kommen sie nicht näher!)

Der Mann mit der Kamera zuckt kurz zusammen und setzt sich in die erste Reihe der Kirche, dabei filmt er weiter die vermummte Gestalt.

???: ''On the fifth day of that month - it was the fifth year since the captivity of King Jehoiachin''.

(Am fünften Tag jenes Monats – es war das fünfte Jahr seit der Wegführung des Königs Jojachin.)

''because the word of the Lord came expressly to Ezekiel the son of Buzi the priest, in the country

of the Chaldeans by the river Chebar, and the hand of the Lord was there upon him.''

(da erging das Wort des Herrn ausdrücklich an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land

der Chaldäer am Fluß Kebar, und die Hand des Herrn kam dort über ihn.)

Nach einem verächtlichem Lachen setzt die vermummte Gestalt seine Rede fort.

???: ''You know what I speak, everyone knows what I Speak. I quote from the book of Ezekiel, for I am Ezekiel. I am a pastor who will help you all. For you will go to the world soon to reason since to blame. I am not a simple priest I'm a Wrestler, Prophet and Messenger.''

(Du weißt wovon ich Spreche, jeder weiß wovon ich Spreche. Ich zitiere aus dem Buch Ezekiel, denn ich bin Ezekiel. Ich bin ein Pfarrer der euch allen helfen wird. Denn ihr seit Schuld daran das die Welt schon bald zu Grunde gehen wird. Ich bin kein einfacher Pfarrer ich bin ein Wrestler, Prophet und Gesandter.)

Der Kameramann steht auf und will nach den Worten sofort die Kirche verlassen, doch die Tür ist verschlossen. Schritte sind zu hören und die vermummte Gestalt spricht weiter.

???: ''Stay here, I'm not done yet. Sit down, for I have something to say. Promise me one thing, bring the video sure to Koblenz. There the GFCW the next War Evening is a guest.

(Bleib hier ich bin noch nicht fertig. Setz dich, denn ich habe noch was zu sagen. Versprich mir eins, bring das Video sicher nach Koblenz. Dort ist die GFCW zur nächsten War Evening zu Gast.)

Der Kameramann setzt sich wieder auf einer Bank in der Kirche und hört dem vermummten Priester oder Pfarrer sehr genau zu. Dabei stellt er seine Kamera auf die Bank und dreht sie noch etwas Lauter.

''It is not difficult to talk about, but no one wants to hear about it or does something about it. All listen away because some people it simply goes too well. But the earth is getting worse and blame for their people from day to day!''

(Es ist nicht schwierig darüber zu sprechen, doch niemand will davon hören oder macht was dagegen. Alle hören weg, da es manchen Leuten einfach noch zu gut geht. Doch die Erde wird von Tag zu Tag schlimmer und Schuld daran seit ihr Menschen!)

''But soon I will leave my Kiche here in Los Angeles and the people of the GFCW help, because I am your Saviour. Please do not get me wrong but I say this because I love my planet. I make my planet more beautiful, I want it to go my world better and not destroy the world. And you want only power, money, and more possession.''

(Doch bald werde ich meine Kiche hier in Los Angeles verlassen und den Menschen der GFCW helfen, denn ich bin der euer Retter. Bitte versteht mich jetzt nicht falsch aber ich sage das weil ich meinen Planeten Liebe. Ich mache meinen Planeten schöner, ich will das es meiner Welt besser geht und zerstöre die Welt nicht. Und ihr wollt nur Macht, Geld und noch mehr Besitz.)

''This can not go on, you have to think about the future of your children and their children. Where are the once life? On Earth? No! The is made by you, inch by inch broken. But that's over soon because I'm going to help.''

(Das geht nicht so weiter, ihr müsst an die Zukunft an euren Kinder und deren Kinder denken. Wo sollen die einmal Leben? Auf der Erde? Nein! Die wird von euch Zentimeter für Zentimeter kaputt gemacht. Doch damit ist es bald vorbei denn ich werde euch Helfen.)

'''I release you from all your sins!'''

(Ich befreie euch von all euren Sünden!)

Mit einem schauderhaft lauten Lachen verschwindet der vermummte Pfarrer. Schritte sind zu hören und die zweite unbekannte Person öffnet den Mann mit der Kamera die quietschende Tür. Als der Kameramann die Kirche verlassen hat, fällt dir Tür hinter ihm zu. Er verschwindet von dem Ort und schaltet seine Kamera aus....

Es ist fast so weit. Der Main Event steht an und Stryfe bereitet sich durch einige Lockerungsübungen vor. Das Lockern der Muskulatur ist Ihm enorm wichtig, also dehnt er die wichtigsten Bereiche. Unter den Augen von Tom Hdot, beginnt Stryfe zum Abschluss mit ein wenig Schattenboxen.

Sein Gesicht ist fest entschlossen, während er seinen Schützling anspricht.

Stryfe: „Täuschung ist eine wichtige Waffe im Kampf, Tom. Sie kann den Gegner verwirren und aus der Bahn werfen. Die Taktik kann sich ändern und man muss sich auf neue Dinge einstellen. Täuschung kann Menschen in die Irre führen. Aber Täuschung kann auch trügen…vor allem wenn man Sie erkennt.“

Die Schläge auf den imaginären Gegner werden schneller und heftiger.

Stryfe: „Täuschung ist also ein zweischneidiges Schwert…was Jimmy Maxxx scheinbar nicht erkannt hat. Ich hatte Pläne mit Ihm, aber die hätten Ihm nicht gefallen. ER sollte mich später zu Streetman führen! Letztlich radiere ich Ihn aus und werde auch so später an Streetman kommen! Täuschen kann man nur, wenn man absolut sicher ist das Sie nicht erkannt wird!“

Hdot nickt verständnisvoll, während der Anführer von The Abyss kurz davor ist seinen unsichtbaren Gegner ins Land der Träume zu schicken.

Tom Hdot: ,,Da hast du Recht und ich durfte bereits erfahren zu was die Täuschung fähig ist und was passiert, wenn man sie falsch anwendet."

Der Deutsche macht eine kurze Pause und rollt nachdenklich mit den Augen.

Tom Hdot: ,,Aber eine Frage habe ich, was dein... Nein, was unser aller Match angeht. Welche Taktik wirst du zusammen im Ring mit dem Scheusal verfolgen, wie werdet ihr zusammenspielen?"

Die klare Rollenverteilung im Stable ist längst ineinander übergegangen, doch trotzdem schaut Hdot den ehemaligen Intercontinental Champion an, als wäre er sein Vater, der dem kleinen Tom nun die Welt erklärt.

Die Viper hat mit dem Schattenboxen aufgehört und sieht seinen Schützling ernst an. Kann er wenigstens dem Kieler trauen?

Stryfe: „Krueger versucht uns zu täuschen, Tom. Ihm liegt nichts an dem Wohl von The Abyss…letztendlich können wir Ihm nicht vertrauen und sollten aufpassen. Ich lege mir keine Taktik mit Ihm zurecht, da ich Ihn beobachten werde.“

Er nimmt sich ein Handtuch und lächelt finster Tom an.

Stryfe: „The Abyss ist dabei zu zerfallen und ich hoffe letztendlich bist du die letzte Säule, der ich vertrauen kann, Tom. Ich hoffe in dir täusche ich mich nicht, wie in dem Puppenspieler, Jimmy Maxxx oder dem Scheusal.“

Das Handtuch wird zusammengeknüllt einfach achtlos in eine Ecke geworfen.

Stryfe: „Ich hoffe du stehst hinter mir…Bei Allem was ich tue!“

Die Geschehenisse der letzten Wochen schießen durch Hdots Gedanken. Was für ein Stable Mitglied wäre er denn, würde er Stryfe nun hintergehen? Nein, er würde ihm garantiert beistehen. Doch auch, wenn er Hdot im Weg stehen würde? Doch kann man diese Gruppierung überhaubt ein Stable nennen, wenn bisher jeder nur ein Betrüger oder Egoist war? Ganz sicher wird sich das Twoface nicht alleine mit der gesamten Wrestlingwelt anlegen, doch ab wann ist man nicht mehr alleine?

Tom Hdot: ,,Natürlich. Wir haben ein Bündniss geschlossen und ich stehe zu meiner Verantwortung, nur so können wir über alle anderen siegen."

Als hätte der Kieler keine Sekunde gezweifelt hat er geantwortet und seine Treue dem noch so brüchigen Stable geschworen. Hdots graßgrüne Augen fixieren den (Stable)Anführer und er nickt ihm schlussendlich entschlossen zu.

Stryfe lächelt kurz und knapp. Zumindest eine Seele ist noch bereit durchs Feuer zu gehen. Letztlich wird der Ballast abgeworfen…vielleicht sollte man Krueger auch abwerfen?

Stryfe schüttelt den Gedanken bei Seite. Er kann noch nützlich werden…

Stryfe: „Das hoffe ich, Tom. Das hoffe ich wirklich…“

Die Lage der Liga ist momentan gut und die Shows sind wie immer gut besucht. Dynamaite kann auch mit der heutigen Ausgabe von War Evening zufrieden sein. Er sitzt etwas abseits der eigentlichen Masse der Fans in einer kleinen privaten Loge und genießt dort die Show.

Nicht das Dynamite abgehoben, gar arrogant wäre. Es geht Ihm lediglich darum die Show alleine für sich zu genießen und einfach seinen Angestellten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit zuzusehen.

Ein Glas mit Wasser wird auf einem Tablett gereicht und Dynamite greift danach, ohne sich zu umzudrehen. Ein „Danke“ erklingt aus seinem Mund, was unter dem Jubel der Fans untergeht. Die Halle wird anschließend merklich ruhiger…

Red Mask: „Sind Sie zufrieden mit der Show, Boss?“

Dynamite wollte gerade von dem Eiswasser nippen, als er sich umdreht und in die rote Maske seines neuen Angestellten blickt. Das Tablett hält er immer noch in der Hand, während Dye lächelt und dem maskierten Mann freundlich zunickt.

Dynamite: „Guten Abend, Red Mask. Genießen Sie die Show genauso wie ich?“

Der rotmaskierte Wrestler überlegt für einen Moment, ob er eine Show genießen kann wo eigentlich nicht viel passiert ist. Zumindest in Red Mask Augen. Kein Blut spritzte, keine Arterie wurde aufgerissen oder Knochen gebrochen. Eine erbärmliche Vorstellung seiner Kollegen!

Red Mask: „Aber natürlich, Boss! Eine fantastische Show, die Sie da mal wieder auf die Beine gestellt haben! Ich bin stolz ein Teil dieser großartigen Promotion zu sein.“

Den Sarkasmus in der Stimme, konnte oder wollte Red Mask nicht verbergen. Doch Dynamite sieht freundlich drüber hinweg, während er sein Eiswasser an die Lippen sitzt und einen kleinen Schluck trinkt.

Red Mask: „Ich möchte Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, Boss. Genauer gesagt einen Wunsch für ein Match äußern…“

Der Chef der Liga dreht nun den Kopf in Richtung von Red Mask, während dieser psychotisch unter der Maske lacht.

Dynamite: „Ich bin ganz Ohr, Red Mask. Was genau schwebt Ihnen vor?“

Red Mask lacht noch einige Sekunden weiter, während er die Augen geschlossen hat. Seine Gedanken sind bei dem Match, bevor er es überhaupt angefragt hat. Er malt sich in seinen Gedanken einen Showdown aus. Viel Blut, viel Gewalt, viel Geschrei. Die Fans werden es lieben.

Red Mask: „Können Sie es sich nicht denken? Ich will ein Match gegen Tom Hdot! Ich will das Kunstwerk in seinem Gesicht vollenden und dazu wäre ein Match hilfreich.“

Dynamite hebt den Kopf und sucht den Blick in den eisblauen Augen, während Red Mask den Blick erwidert. Der Boss der Liga hat keine Angst vor dem Psychopathen, während er für einige Sekunden überlegt.

Dynamite: „Ich lasse mir Ihren Wunsch durch den Kopf gehen, Red Mask. Danke vorab für die Anregung.“

Red Mask geht langsam zwei Schritte zurück, dreht sich aber doch nochmals um. Er ist unzufrieden mit der Antwort Dyes.

Red Mask: „Überlegen Sie nicht zu lange, Boss…sonst schnappe ich Ihn mir einfach so…“

Dye dreht sich wieder um und erst jetzt bemerkt er das sich Blut unter dem Tablett befindet! Sein Blick richtet sich in die Loge, wo der eigentlich Kellner bewusstlos, mit einer kleinen Platzwunde, am Boden liegt!

Dynamite: „Was haben Sie getan?“

Red Mask lacht kurz auf, während er auf den Kellner blickt.

Red Mask: „Er ist hingefallen und ich habe mich um ihr Wohl gekümmert. Kümmern Sie sich jetzt um mein Wohl, Dynamite. Guten Abend…“

So verschwindet der rotmaskierte Psychopath, während Ihm Dynamite nachdenklich hinterher blickt. Ein Lächeln macht sich auf den Lippen breit, als Ihm eine Matchidee für die kommende Show einfällt. Er steht auf und kümmert sich um den Kellner, während die Idee endgültige Formen annimmt.

???: „Al Simmons...“

Noch bevor wir so richtig in der Übertragung sind, wird bereits der Name von Claude Bookers Bruder genannt. Abwertend werden Spawns Zu- und Eigenname ausgerufen. Fast schon hasserfüllt. An Stelle des nun ersichtlichen Lex Streetman allerdings auch irgendwo nachvollziehbar. Speziell nach der Farce am Ende der Vertragsunterzeichnung heute Abend wirkt der Amerikaner noch um Einiges schlechter auf seinen früheren und indirekt auch wieder aktuellen Titelherausforderer zu sprechen, als er in seinem Lockerroom steht und über den angeblichen Mann aus der Hölle sinniert.

Lex Streetman: „Wie tief willst du eigentlich noch sinken? Hast du ernsthaft so viel Spaß daran, andere Leute leiden zu sehen? Das, was du dort mit Leighton Messter und Zereo Killer abziehst, ist nichts anderes, als eine Schande. Genau das, was DU für so viele Menschen in dieser Liga bist. Eine Schmach... pure Beschämung... eine einzige Niedrigkeit, die offensichtlich nur durch solch perfiden Pläne kurzzeitig aus dem Schatten seines Bruders hervortreten kann und nach jeden Halm von Ruhm greift, welchen er erblicken kann. Ekelhaft...“

Die Mimik des Los Angelino spricht hierzu Bände. Kein Funken von Respekt ist in seinen Augen für Raphaellus Kruegers Mentor zu erkennen. Und spätestens seit heute respektive letzte Show wissen wir ja, dass dieser Wert, Ehre und Respekt, für nichts auf der Welt in Streetmans Augen zu ersetzen ist.

Lex Streetman: „Scheinbar hast du auch nichts aus deiner Niederlage bei „Title Nights 2013“ gelernt und den Puls der Zeit ebenfalls nicht verstanden. Niemand will dich hier im Fokus der GFCW haben! Weder du, noch deine unzähligen Adjutanten haben hier etwas verloren und es wird endgültig Zeit, dass du wieder dorthin verschwindest, wo du urplötzlich während Dynamites Verletzungspause hergekommen bist. In die unbedeutende Versenkung... zu irgendeinem unnötigen und unwichtigen Bürojob, den man dir innerhalb dieser Liga geben kann. Dort kannst du versauern und dich meinetwegen weiter ärgern, warum BROOD oder Krueger nicht erreichen werden, was du dir vorgenommen hast.“

Streetman, der bereits fertig angezogen in seinem In-Ring Gear steckt, greift kurz neben sich auf einen Ablagetisch im eher spärlich eingerichteten Lockerroom. Das übersichtliche Inventar passt auch vollkommen zur heutigen Halle von War Evening. Alles ist eine Nummer kleiner und unspektakulärer aufgebaut, als vielleicht im Vergleich zu anderen Austragungsorten. Aber genau dies kann andererseits ja auch durchaus seinen Charme haben.

Aber zurück zum eigentlich Wichtigen. Unabhängig von seiner Umgebung strahlt der GFCW Heavyweight Title zu jeder Uhrzeit, an jedem Tag, in jeder Stadt gleich hell und goldig Jeden an, der sich für kurze Zeit im Glanz des Titel verliert. Für solche Träumereien ist der Kalifornier momentan aber definitiv nicht zu haben und legt sich stattdessen das Gold „nur“ auf die Schulter. Neben dem bereits heute schon abgehandelten Punkten rund um Zereo, McFly und der Vertragsunterzeichnung steht ja gleich immerhin noch der Main Event auf dem Plan. Ein Match, in dem die bisherigen Fäden des Abends passender weise wieder zusammenlaufen werden.

Lex Streetman: „Krueger... Simmons hat es vor vier Wochen schon ein wenig treffend gesagt. Zwischen ihm und mir gibt es noch persönliche Sachen zu klären. Dadurch, dass du dich auf seine Seite geschlagen hast, bist du automatisch auf meine persönliche Zielscheibe mitaufgesprungen und darfst nun gemeinsam mit deinem Ziehpapa in den nächsten Wochen wieder untergehen. Genieße deine paar Wochen Ruhm und den temporären Platz im Spotlight, am Ende wird von dir nicht mehr viel übrig bleiben. Spätestens, wenn dich Simmons nach einer PPV-Niederlage wieder wie eine heiße Kartoffel fallen lässt, so wie er es nach „Title Nights“ mit BROOD gemacht hat.“

Okay, der maskierte Hüne treibt mittlerweile wieder sein Unwesen in der GFCW und wurde von Simmons erneut angeheuert. Aber dies dient lediglich den Zielen von Simmons und sofern AS diese Vorhaben erreicht oder eben daran scheitert, werden seine Mithelfer immer wertloser und wertloser, so lange, bis sie nicht mehr gebraucht werden. So war es in der Vergangenheit und so wird es auch in der Zukunft sein.

Lex Streetman: „Ich wiederhole gerne nochmals öffentlich, was Zereo, Chris, meine Wenigkeit und auch Tausende von GFCW-Fans über dich denken. Du gehörst nicht in die Auseinandersetzung zwischen dem Killer und mir hinein! Nicht heute im Tag Team Match. Nicht in vier Wochen beim PPV. Genauer gesagt... eigentlich nie! Deine Fähigkeiten im Ring mögen zwar nicht die Schlechtesten sein, aber sie nützen dir gar nichts, wenn dein Verhalten abseits der Seile so abgrundtief böse und vor allen Dingen abhängig von Anderen ist. Letzten Endes wirst du... wird das angebliche „Scheusal“ nämlich nur benutzt!“

Kurze rhetorische Pause, die Wirkung der Worte soll sich schließlich verteilen. Erst nach weiteren Augenblicken der Stille fährt der Leiter des „L.A. Gyms“ fort.

Lex Streetman: „Spawn hat dich in deinen Händen und du wirst tun und machen, was er dir sagt! Braucht er dich nicht mehr, lässt er dich fallen. Trennst du dich von ihm, fällst du wieder in die Bedeutungslosigkeit zurück... in den Abgrund! Und selbst beim „Abyss“ bist du nichts Weiteres, als ein Baustein, der von Stryfe benutzt wird, um seine persönlichen Ansichten zu verbessern und voranzutreiben. Oder kannst du dich daran erinnern, dass dir deine „Kollegen“ in unserer bisherigen Auseinandersetzung geholfen haben? Haben sie dir jemals ihre Unterstützung im Kampf gegen Zereo und mich angeboten? Stehen sie hinter dir, wenn du dein Ziel verfolgst? Ich glaube nicht...“

Ein leichtes Kopfschütteln unterstreicht seine Meinung zur aktuell einzigen mehr-oder-weniger-Gruppierung in der GFCW. Der Anführer dieses Stables mag zwar heute auf Kruegers Seite stehen und somit auch sein Gegner sein. Aber war das Duo Krueger/Stryfe wirklich ein richtiges Team, welches sich gegenüber vom Killer und Lex befand oder existiert ihre Zusammenarbeit nur auf dem Papier?

Lex Streetman: „Das Abyss ist momentan nichts anderes, als eine lose Gruppe von Einzelkämpfern, die derzeit lieber allesamt ihr eigenes Süppchen kochen. Stryfe mag in der letzten Show die Tag Team Champions besiegt haben, auch wenn sich die am Ende quasi selbst ausgeschaltet haben. Aber in Wirklichkeit ist er doch viel zu sehr mit seinem eigenen Kram beschäftigt, als dass du von ihm wahre Unterstützung erfahren kannst. Ist es nicht so, „Viper“?“

Nun also auch der Bogen zum Vierten im (Match-)Bunde und dort entspannen sich die Gesichtzügen Streetmans etwas, obwohl auch weiterhin noch Skepsis in seinem Gesicht vorhanden ist. Noch nie hatten Stryfe und Streetman irgendetwas miteinander zu tun gehabt, zum ersten Mal stehen sie sich heute in einer Matchkonstellation gegenüber. Einen Namen hatte sich der Texaner in der Zwischenzeit aber selbstverständlich schon gemacht, nicht zuletzt mit der Tatsache, dass er zu Beginn seiner Karriere Dieselbige von Lexs Schüler Eli Colson zerstörte, bevor sie überhaupt richtig begann.

Lex Streetman: „Hast du überhaupt noch Kontrolle über deine Gruppe? Deine Schäfchen tanzen dir mittlerweile doch gehörig auf der Nase herum, wenn sie sich sogar schon von Al Simmons mehr oder minder abwerben lassen. Stattdessen versuchst du einfach neue Untertanen zu ködern und wilderst auf verzweifelter Suche danach innerhalb der GFCW herum. Lass dir eins gesagt sein... was auch immer du mit Jimmy Maxxx zu tun hast, wird vor mir nicht unbemerkt bleiben. Ich beobachte dich! Dich und deine „Gruppe“, wenn du sie denn so nennen magst. Und wenn es sein muss, werden Zereo und ich dafür sorgen, dass ihr alle im Abgrund versinken und dort verschmoren werdet. Du... Krueger... und Simmons gleich noch dazu!“

Bestätigendes Nicken, ehe sich der Körper des Champions aus dem Bild verabschiedet und in Bewegung setzt. Das Match ist nicht mehr weit entfernt und so langsam sollte er sich in Richtung Stage auf den Weg machen. Dies ist genau das, was er heute im Hauptkampf erreichen will. Ein Zeichen in Richtung Krueger, Simmons und auch Stryfe soll ausgesetzt werden. Für Leighton Messter. Auch für Zereo Killer und schlussendlich natürlich auch für Streetman selbst. Gemeinsam können der Killer und er den Abgrund beherrschen... und zwar heute... und auch beim PPV!