Die Kamera zoomt durch die Perle Mecklenburg-Vorpommerns: Schwerin. Die Stadt zeigt sich im Herbstanfang von ihrer charmantesten Seite. Die vielen Seen, die die Stadt umgeben – allen voran der Schweriner See – spiegeln das warme Licht der tiefstehenden Sonne wider, während sich das Laub in leuchtende Farben von Goldgelb, Orange und Rot verfärbt. Besonders der Schlossgarten des imposanten Schweriner Schlosses wirkt wie ein Gemälde, das von den herbstlichen Farben umrahmt wird.

Doch die malerische Umgebung wird getrübt durch deren Menschen. Die Mundwinkel hängen tief bei so manchem Local – warum auch immer. Vermutlich ist der Herbstumschwung schuld. Aber welcher Sommer geht schon ewig? Unter den MäcPomms haben sich auch die aktuellen GFCW World Tag Team Champions gemischt, mit ähnlichem Gemütszustand. Vor wenigen Tagen fand mal wieder eine War Evening-Show statt, mit keinem besonders tollen Ausgang für die Champs, die mit der aktuellen Allgemeinsituation scheinbar wenig zufrieden.


Kyle: „Wie viele Shows in Ostdeutschland müssen wir denn nun noch abolvieren dieses Jahr?“

Morbeus: „Ist doch bezaubernd hier…“

Kyle: „Zum Glück geht es bald nach Berlin….“

Morbeus: „Hmm, nicht das beste Pflaster meines Lebens…“

Kyle: „Aber ein positiver Vibe. Wir sind doch keine zweitklassigen…“

Morbeus: „Die Liga zahlt noch immer gutes Geld, Kyle. Und die Leute wollen uns sehen. Wir sind noch einer der wenig verbliebenen Stars der Liga.“

Kyle: „Das ist wohl die typische Sicht der Generation X. Neue Topstars werden gerade hervorgebracht. Die neue Generation übernimmt. Rotari, Switzenberg, ich. SOOO jung waren die Champions schon lange nicht mehr.“

Morbeus: „Meinetwegen. Als Mann mittleren Alters fällt es schwer den Staffelstab freiwilig zu übergeben.“

Kyle: „Es zwingt dich auch noch keiner…..noch nicht..Hahaha.“

Morbeus: „Ja, ja. Apropos zwingen. Diese Rabbits gehen mir gehörig auf die Nerven.“

Kyle: „Ja, es hat weh getan. Kann ich nicht anders sagen. So verdroschen werden ist schon scheiße.“
Morbeus: „Ich bin das Versteckspiel und ewige Licht aus – Licht an-Spiel leid. Seit über 20 Jahren mache ich den Scheiß jetzt und alle paar Jahre bin ich so ne „Hasenjagd“ verwickelt.“

Kyle: „Also gibt es für die Nasen auf die FRESSE!“

Morbeus: „Einen Titleshot haben sie aber nicht verdient, finde ich.“

Kyle: „Inwiefern können wir das selbst festlegen?“

Morbeus: „Gar nicht. Verzögern ginge. Aber warum?“

Kyle: „Viel Zeit für Brainwashed ist allerdings nicht mehr.“

Morbeus: „IN Berlin müssen wir zurückschlagen. Das können wir nun nicht auf uns sitzen lassen. Wir müssen der Weltöffentlichkeit zeigen, wer im Tag Team Bereich die Hosen an hat. Wer hier die Champions sind! Diskussionen scheinen ohnehin mit den beiden kaum möglich. Was sind ihre wahren Hintergründe? Was ihre Motivation. Ich weiß es nicht und es ist mir vor allem….“

Kyle: „…..egal! In Berlin da zaubern wir, Ray!“


Morbeus nickt seinem Partner zu. Der Gedanke an diesen halbgaren Plan scheint sein Herz zu erwärmen….




War Evening, Max -Schmeling-Halle (Berlin), 20.09.2024


In Kooperation mit




Es ist Freitag-Abend, die Stimmung bebt und die GFCW-Galaxy hat sich hier, in der Max-Schmeling-Halle in Berlin eingefunden. Uns allen ist klar, was all das bedeutet: es ist Zeit für WAR EVENING! Das Bild leuchtet auf, die Kamera fängt die feiernden und glücklichen Zuschauer und Zuschauerinnen ein und auch daheim, vor den TV-Geräten und Laptops ist es unverkennbar, dass eine gewisse Atmosphäre in der Luft liegt, denn heute erwartet uns keine gewöhnliche Ausgabe von War Evening, sondern die letzte vor dem nächsten PPV.

Nach dem heutigen Abend steht Brainwashed an und was dort alles passieren wird, hat sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet. Die finalen Weichen werden nun heute gelegt und deshalb gilt nun alle Aufmerksamkeit den heutigem Abend.


Pete: „Herzlich Willkommen, meine Damen und Herren, zur finalen Ausgabe von War Evening vor Brainwashed 2024, hier, live, aus der Max-Schmelig-Halle in Berlin!“

Sven: „Seid gegrüßt miteinander, zu einer prall gefüllten Ausgabe feinster GFCW-Action!“

Pete: „Nun… um ehrlich zu sein, wissen wir noch gar nicht so wirklich, was uns heute alles erwarten wird…“

Sven: „Ach, komm schon Pete, wir sind hier in der GFCW… da gibt es immer Action!“

Pete: „Du hast natürlich Recht. Brainwashed steht vor der Tür und vieles ist dafür bereits geklärt. Alles, was noch nicht geklärt ist, wird heute dann sicherlich festgemacht, wie zum Beispiel…“


Ankündigung zur Ermittlung des No. 1 Contenders auf den Intercontinental Title


Pete: „… wer den Intercontinental Champion Darragh Switzenberg herausfordern wird!“

Sven: „Uiii, da bin ich gespannt drauf.“

Pete: „Wir haben vor zwei Wochen erfahren, dass Claude Booker Darragh Switzenberg mehr oder weniger dazu verordnet hat bei Brainwashed den Intercontinental Championship aufs Spiel zu setzen. Gegen wen, das wird Booker heute verkünden. In irgendeinem Format wird der neue Herausforderer ermittelt und wie auch immer dieses Format aussehen wird, wir wissen schon mal, dass Mike Müller… oder naja… The Great Pigster… dabei sein wird.“

Sven: „Tjaha und abgesehen von ihm gibt es auch zahlreiche andere Leute, die Schlange stehen dürften ein IC-Title Match zu fordern. Ich will noch nicht zu viel vorwegnehmen, aber ich habe da so eine leise Vermutung, wer alles mit am Start sein sollte.“

Pete: „Ich habe auch einige Kandidaten im Sinn. Wer, wie und auf welchem Wege es schließlich sein wird, das erfahren sie heute, meine Damen und Herren und sie können sich sicher sein, dass sich hinter dieser Ankündigung, wie Sven es bereits hat anklingen lassen, ordentlich GFCW-Action verbergen wird.“

Sven: „Yeah! Action!“


Singles Match:
The End (/w James Corleone) vs. Michael Zollinger
Referee: Mike Kontrak


Pete: “Abgesehen davon steht uns natürlich auch noch ein anderes, bereits angekündigtes, Match bevor. Niemand geringeres als der ehemalige GFCW World Champion The End wird auf einen Vertreter des GFCW-Förderkaders treffen, Michael Zollinger. Das dürfte für Zollinger die Chance seines Lebens sein.“

Sven: „Oder, naja, es ist der letzte Tag seines Lebens, wenn man sich anguckt, wie es um The End geradesteht. Der ehemalige Kopf der Schlange hat seinen Titel verloren, vor zwei Wochen seinen Manager in die Wüste geschickt und blickt bei Brainwashed seiner vielleicht vorerst letzten Chance auf den GFCW World Title entgegen. Als ich würde heute vieles wollen, aber am allerwenigsten im Ring mit The End stehen.“

Pete: „Du hast einen Punkt. Allerdings denke ich, dass Corleones Position gerade noch etwas offen ist, denn er wird End heute zum Ring begleiten. Schauen wir mal, ob wir neue Infos zu deren Beziehung zueinander bekommen.“

Sven: „Jap, schauen wir mal was wird. Abgesehen davon verfolgen wir heute gespannt die Entwicklung rund um die GFCW Tag Team Titel, wie geht es mit Caracool Matthews und Aldo Nero weiter, hat Robert Breads einen guten Grund gefunden Ask Skógur doch noch zu einem Match zu überreden und was wird uns heute noch alles erwarten? Bleiben sie dran, um nichts zu verpassen!“

Pete: „Dem kann ich mich nur anschließen, liebe GFCW-Galaxy, wir wünschen ihnen viel Spaß bei der letzten Ausgabe War Evening vor Brainwashed!“


DYNAMITE.

Die Zuschauer in der Hauptstadt wissen kaum, wie ihnen geschieht. Womit sie das verdient haben: Ganz hoher Besuch kündigt sich an. Claude „Dynamite“ Booker ist der erste Mann, der am heutigen Tag durch den Vorhang läuft, der sonst zumeist nur per Video zugeschaltete Chef lässt sich nicht lumpen. Unter Jubel und zu seiner bekannten Musik, die von Teilen des Publikums mitgegrölt wird, marschiert er die Rampe entlang. Nicht Pete und Sven zu, die ihren Vorgesetzten artig grüßen. Dann betritt Dynamite die Ringtreppe, einer wie er kann natürlich nicht einfach unter den Seilen durchrollen. Auf der Matte angekommen wird ihm von Laura ein Mikrofon gereicht.


Dynamite: „Berlin, es ist mir immer wieder eine Freude.“


Und Berlin sieht es ebenso: Die Reaktionen für den Präsidenten sind positiv, bisweilen gar euphorisch. Ausrutscher wie das Protokoll sind verziehen und vergessen.


Dynamite: „Um zu wissen, dass uns ein fantastischer Wrestling-Abend bevorsteht, muss ich nur einmal meinen Blick schweifen lassen. Dann sehe ich eure Gesichter, zehntausend Gesichter – die GFCW-Galaxy der deutschen Hauptstadt. Nach mehr als zwanzig Jahren ist das immer noch etwas Besonderes.“


Mit einer einladenden Geste lässt Dynamite seinen Blick durch die Arena schweifen. Seine Augen funkeln vor Begeisterung.


Dynamite: „Aber ich nicht hier, um zu schleimen. Auch nicht, um meinem Staunen Ausdruck zu verleihen. Ich bin hier, weil ich mit euch gemeinsamen in die Zukunft schauen will, und zwar über den heutigen Abend hinaus.“


Er senkt die Stimme leicht, was die Zuschauer dazu bringt, noch aufmerksamer zu lauschen. Seine Körperhaltung wird geschäftsmäßiger.


Dynamite: „In zwei Wochen werden wir mit der GFCW noch immer in Berlin sein, wenn auch in einer anderen Halle. Mercedes-Benz-Arena statt Max-Schmeling-Halle. Aber das ist nicht der Hauptunterschied, auf den ich hinauswill. Sondern dann wird auf den Veranstaltungsplakaten Brainwashed statt War Evening stehen…und ihr wisst, was das bedeutet.“


Dynamite macht eine dramatische Pause und hebt den Zeigefinger. Die Spannung im Publikum ist spürbar.


Dynamite: „Großveranstaltungen enthalten bei uns traditionell Verteidigungen aller Titel und Ausnahmen davon gibt es nur äußerst selten und äußerst ungern. Deswegen werde ich diesmal keine machen…auch nicht, oder vielleicht schon gar nicht, für einen Champion namens Darragh Switzenberg, der die Abwesenheit mehr schätzt als jeder andere hier.“


Jubel im Publikum. Nicht weil der Name Switzenberg fällt, sondern weil er in einem Kontext fällt, der deutlich macht, dass dem verhassten Kanadier etwas Schlechtes passiert. Wobei schlecht für Switzenberg relativ ist: Jeder Tag, an dem er arbeiten muss, ist ein Nackenschlag.


Dynamite: „Ich habe Switzenberg gesagt, dass er da sein und verteidigen muss. Das hat er akzeptiert. Was etwas länger gedauert hat, war die Suche nach einem Herausforderer. Oder vielmehr die Frage, wie wir diesen Herausforderer ermitteln. Zu sagen, dass Darragh Namen im Kopf hatte, wäre falsch, denn er kennt bestenfalls drei Personen aus dem aktuellen Roster. Trotzdem hat er die Namen, die mir gefielen, nicht abgenickt. Wir sind also in Verhandlungen gegangen und haben darüber gesprochen, wie wir die Situation lösen, wer sein Herausforderer wird…“


Der Tonfall Dynamites deutet an, dass die Verhandlungen lang und enervierend gewesen sein müssen.


Dynamite: „…und irgendwann äußerte ich die Idee eines Turniers. Darragh war dabei – und schlug vor, junge Wrestler ohne Titelerfahrung darin antreten zu lassen. Natürlich ist mir bewusst, warum er das vorschlug, doch da unterschätzt er die jungen GFCWler, nicht wahr?“


Das Stichwort „Turnier“ genügt, dass das Publikum an Bord ist. Jubel für die Ankündigung, die noch nicht einmal vollständig ist. Doch der durchschnittliche GFCW-Zuschauer ist mit den passenden Buzzwords leicht zu begeistern.


Dynamite: „Ich sehe es wie ihr. Ich habe also dem Turnier zugestimmt. Blieb noch die Frage, wer die vier Männer sind, die im Turnier stehen werden, denn für mehr als 4 Männer, also zwei Halbfinals und ein Finale langt die Zeit nicht mehr, wo Brainwashed bereits mit den Hufen scharrend vor der Tür steht. Der erste Name, dem ich ihn nannte…“


Ein Lächeln auf den Lippen des Bosses deutet an, dass er für den ersten Namen positive Reaktionen erwartet.


Dynamite: „…ist Viggo.“


Das Publikum reagiert zufrieden. Nicht nur ist der Engländer ihnen ans Herz gewachsen, auch seine Geschichte mit Darragh Switzenberg wäre perfekt für ein One-on-One geeignet.


Dynamite: „Darragh war natürlich nicht einverstanden. Fühlt sich der arme Mann doch von Viggo betrogen und hinters Licht geführt. Er war erst mit Viggo einverstanden, als ich auf ein Gegenangebot einging, welches in seinem Interesse ist. Er wollte, dass auch sein Vertreter und Repräsentant Mike Müller im Turnier ist.“


Ungläubige Blicke hier und dort. Mike Müller? Der Pigster?


Dynamite: „Ich denke, ihr könnt euch denken, wann diese Verhandlungen stattfanden – bevor Darragh seinen Repräsentanten im Fernsehen sah.“


Auch als professioneller Boss kann man sich einmal ein Schmunzeln gönnen. Ähnlich schadenfroh reagieren manche der Zuschauer. Eine junge Frau wird eingeblendet. Sie hebt ein Plakat in die Luft, auf dem Müllers Kopf auf einen Schweinekörper montiert ist. Daneben die Aufschrift: „Dieser Mann hat meine Abfälle gefressen. Wer kann Hinweise geben?“


Dynamite: „Aber gut, ich stimme zu. Deshalb wird Mike Müller ebenfalls dabei sein. Blieben noch zwei Namen und hier setzte ich Darragh die Pistole auf die Brust: Ich bin der Chef, ich werde bestimmen. Ich machte mir also Gedanken darüber, wem ich die Chance geben will, sich eine Chance auf den Intercontinental-Titel zu verdienen. Ich glaube, eine gute Wahl getroffen zu haben, die zwei Aspekte abdeckt: Mit der ersten Wahl wird jemand belohnt, der in guter Form ist. Mit der zweiten Wahl wiederum belohne ich jemanden, der sich dazu entschieden hat, zurück in die Liga zu kommen und direkt wieder abgeliefert hat. Und er ist jemand, den ich mögt.“


Er spielt das Spiel des Herauszögerns, das Publikum spielt mit. Wartet gespannt.


Dynamite: „Diese zwei Männer sind, vielleicht habt ihr es schon erraten, Aldo Nero…“


Gemischte Reaktionen für den Sohn des wichtigsten Managers der Liga.


Dynamite: „…und die ‚Big Cool Cat‘ Caracal Matthews.”


Artiger Jubel für den Streamer, der seit seinem Comeback erst ein einziges Match auf dem Konto hat – sich hierbei aber in guter Form zeigte und Mike Janus besiegte. Der Royal Rookie wird also auch die Chance gekommen, seiner bislang makellosen Statistik bei Sonderevents etwas hinzuzufügen.


Dynamite: „Wie ist nun der Ablauf des Turniers? Ich sage es euch und euch wird’s freuen, denn das bedeutet zweimal zusätzliche Action für euch am heutigen Tag. Die beiden Halbfinales werden heute direkt stattfinden!“


Die Reaktion ist erwartbar euphorisch. „YES!“-Chants gehen durch das Hallenrund.


Dynamite: „Das Finale wiederum gibt es dann bei Brainwashed als Opener. Wer dort gewinnt, kann aus einem sehr guten Abend einen perfekten Abend machen und später direkt gegen Darragh Switzenberg antreten.“


Keine einfache Konstellation, angeschlagen und erschöpft gegen den Champion ranzumüssen. Aber was, wenn nicht das Wrestling, ist für solche Geschichten gemacht?


Dynamite: „Ich wusste, ihr würdet einverstanden sein. Bleibt nur noch die Frage, was die Halbfinals sind. Und das haben wir auf die fairste Weise gelöst: Das Los hat über die Kontrahenten und über die Reihenfolge der Matches entschieden. Dabei gab es das folgende Ergebnis.“


Er deutet auf die Videoleinwand, wo die Regie just eine Grafik einblendet.


Match 1: „The Great Pigster” Mike Müller vs. „Caracool Royale” Caracal Matthews

Match 2: Aldo Nero vs. Viggo


Dynamite: „Nun atmet einmal tief durch, denn der Rest des Abends wird ordentlich Action bereithalten. GFCW-Galaxy, ich wünsche euch eine fantastische Show!“




Ameisen-artig scheinen drei Gestalten auf den ersten Blick ziellos umherzuirren, bevor die Methode in ihrem Wahnsinn ersichtlich wird. Lorenz – angespannt und unterkühlt – nimmt die Position in der Mitte der Couch ein, die wir in diesem Raum, irgendwo Backstage, zu sehen bekommen.

Links von ihm hat sich Maximilian Lunenkind, gekleidet in einen zungenfarbigen Anzug, der ihn wirken lässt wie einen überdimensionierten haarigen Schinken, auf hochnotpeinliche Art und Weise nieder gelassen. Er hat die Faust unter dem Kinn, in einer Art Denkerpose, und scheint sich sehr sicher, dass die Kombination aus Kleidung und Haltung Würde und Kompetenz ausstrahlt. Tatsächlich sieht er eher aus wie der missglückte Versuch eines angehenden und bemühten, aber letztlich talentfreien Bildhauers, der sich schließlich zugunsten der Sicherung seiner Zukunft schweren Herzens entschließt in der Logistik-Firma seines Vaters anzufangen.

Der Dritte im Bunde, rechts von Lorenz, ist der Mann… pardon, das Schwein, welches heute Abend mehr oder minder überraschend die Chance bekommen wird, bei Brainwashed einen großen Schritt Richtung Erfolgsstory zu gehen. Mike trägt bereits sein abartiges, pseudo-ironisch lustiges rosafarbenes Ring-Outfit, das Singlet mit dem Ringelschwänzchen über seinem Steißbein, aber hat die Maske noch nicht aufgesetzt.

Es muss als vielleicht größte bislang erfolgte Geste der Güte von Lorenz und Lunenkind ausgelegt werden, dass Mike diese Maske nicht 24/7 tragen muss. Einmal mehr ist Müller ein nervöses Wrack, das vermeiden möchte, als eben jenes gesehen zu werden, und dabei nur mittelmäßig erfolgreich ist. Sein Gesicht hat er im Griff, aber sein linkes Bein wackelt und seine rechte Hand fährt fahrig seinen Oberschenkel auf und ab.


Lorenz: „Er ruft an.“


Alle Blicke richten sich auf das, was vor den dreien auf einem Tisch steht: Ein Laptop. Genauer genommen ein MacbookPro, welches einen gigantischen Sprung mit dem M3, M3 Pro und M3 Max, den fortschrittlichsten Chips, die je für einen Personal Computer entwickelt wurden, gemacht hat. Mit einer Grafikleistung, die alles ändert, bis zu 22 Stunden Batterielaufzeit und einem brillanten Liquid Retina XDR Display, ist es ein Pro Laptop wie kein anderer. Jetzt neu auch in Space Schwarz – selbstverständlich die Variante, die Lorenz gewählt hat.

Der Assistent der abwesenden Entrepreneurin Lerbitz fischt geistesabwesend mit der linken Hand einen Zettel vom Tisch. Auf diesem können wir, in einer gewollt-chaotisch wirkenden Handschrift, einige Phrasen erkennen, die wohl mit neuen Marketing-Projekten von Lorenz zu tun haben dürften – wir können die Worte „das Mekka der Männlichkeit“ sowie „unterarbeiten: das Gegenteil von überarbeiten“ ausmachen, und ganz am Rand steht, mehrfach unterstrichen, rot eingekreist und mit einem dicken Fragezeichen versehen das Wort „Leibeigenschaft“.

Dieses Stück Papier verschwindet nun vom Tisch, während die rechte Hand des Marketing-Experten den Laptop bedient.


Lorenz: „Hallo, Mr. Switzenberg.“


Dank Lorenz‘ Begrüßung ist es keine große Überraschung, wer auf dem kristallklaren Display des Macbooks zu sehen sein dürfte. Das Problem ist nur: Noch sieht, abgesehen von den drei Männern, niemand aus der GFCW-Galaxy etwas. Das liegt nicht daran, dass die Übertragung auf dem äußerst zuverlässigen MacbookPro, dem Flaggschiff des Hightech-Laptops, welches derzeit zu Bildungspreisen ab 1.869 € erhältlich ist. Und bis zum 21.10. bekommt man sogar AirPods dazu. Nein, ausschlaggebend ist, dass die Kamera keinen Winkel findet, aus dem die Zunge Lunenkinds, mit der er sich über das Kinn streichelt und die dabei an eine träge über einen Felsen schlängelnde Anakonda erinnert, nicht das Bild verdeckt. Erst als das Kamerastativ hochgefahren wird und man über die Köpfe der Drei hinweg auf den Bildschirm filmt, ist Darragh zu sehen. Der Intercontinental-Champion befindet sich in einem Hotelzimmer – ein anderes als noch vor zwei Wochen. Offenbar ist der vielbeschäftigte Mann auf Reisen. Er reagiert nicht auf die Bemerkung Lorenz‘ außer mit einem kurzen Kopfnicken, dass weniger Begrüßung ist als einfach nur die Bestätigung, dass es bei ihm angekommen ist.


Lorenz: „Wir vertreten die Interessen der verehrten Entrepreneurin, Sir.“


Die Schleimspur in Lorenz‘ Stimme könnte kaum dicker sein.


Lorenz: „Wir stehen Ihnen zur Verfügung.“

Darragh Switzenberg: „Nicht, dass ich gerne virtuelle Zeit mit der Entrepreneurin verbringen möchte, Jungs, aber es bleibt besser die Ausnahme, dass sie euch vorschickt. Beim Blick auf ihr Team…“


Die Abschätzigkeit in Darraghs Stimme, als er das Trio in Deutschland adressiert, ist so intensiv, man kann sie durch den Bildschirm hindurch geradezu schmecken. Wie klumpig gewordene Sauce, die dir den Appetit verdirbt.


Darragh Switzenberg: „…werde ich in der Ansicht bestätigt, dass ich ihr mit der Partnerschaft einen größeren Gefallen tue als sie mir. Wir verstehen uns also: In dieser Geschäftsbeziehung habe ich die Hose an.“

Maximilian Lunenkind: „Es tut der Entrepreunnerin mies leid, aber sie gibt sich voll Mühe. Sie hat während ihrer Ehe verlernt, wie das ist, sich die Hose auszuziehen. Verstehst du, weil ihr Ehemann…“

Lorenz: „Ich denke, wir wissen alle sehr genau, wo wir stehen, Sir.“


Mikes Blick huscht zu Lorenz und Lunenkind. Gegenüber ihm sind sie immer sehr herablassend und machen sich über ihn lustig, aber bei Darragh… da scheinen sie Respekt zu haben.


Lorenz: „Sie sind ein vielbeschäftigter Mann. Ich nehme an, Ihr Anruf hat einen Grund?“


Die drei hatten sich gesammelt und waren bereit für den Call gewesen, als er einging, also schien Darragh sich vorher angekündigt zu haben.


Darragh Switzenberg: „Natürlich gibt es einen Grund. Der Grund ist das Schwein.“

Maximilian Lunenkind: „Es ist jetzt Ihr Schwein, Sir.“


Ehrfürchtig neigt Lunenkind den Kopf, als wäre er Melchior, der Darragh verbalen Weihrauch überreicht.


Maximilian Lunenkind: „The Great Pigster.”


Switzenberg stößt als Reaktion auf den Namen Luft aus den Nasenlöchern aus und wir erinnern uns an den Schmetterlingseffekt. Wenn ein bloßer Flügelschlag am anderen Ende der Welt einen Tornado auslöst…was kann dann das wütende Schnaufen eines Intercontinental Champions bloß vollbringen?


Darragh Switzenberg: „Oh, fantastisch. Er ist also nicht nur der Pigster, er ist der GREAT Pigster. Das macht leider gar nichts besser.“


Kopfschüttelnd sitzt Darragh da, stemmt sich auf seiner Seite der Welt mit den Ellbogen auf den massiven Schreibtisch und an seinen Oberarmen treten definierte Muskeln und Adern hervor. Ohne bestimmten Adressanten haucht er verächtlich ein weiteres „Great.“


Lorenz: „Wir könnten den Namen in „The Greatest Pigster“ ändern, wenn Ihnen das gefallen würde, Sir.“


Das Geräusch von Switzenbergs Faust, die eine Delle im Holz des Hotelzimmerstisches hinterlässt, muss nicht mal übertragen werden. Schon an der dynamischen Bedeutung wird klar, dass der Knall laut sein muss.


Darragh Switzenberg: „Nein, verdammt. Mir ist es scheißegal, welches Adjektiv ihr vor das Schwein setzt. Darauf kommt es nicht an. Warum ist der da…“


Er deutet durch den Bildschirm auf die Stelle, wo Mike Müller still und etwas abseits hockt.


Darragh Switzenberg: „…überhaupt ein Schwein. Ist das eine Story, die ich nicht verstehe? Ein Witz? Ich bin zwar gewohnt, von Kameras umgeben zu sein, aber die versteckte Kamera habe ich darunter noch nicht entdeckt. Warum kann dieser Typ nicht einfach er selbst sein? In seinem Outfit sieht er völlig affig aus.“

Maximilian Lunenkind: „Falsches Tier.“

Darragh Switzenberg: „Okay, noch mal langsam. Der Kern meiner Aussage war nicht die Bemerkung. Der Kern war die Frage. Warum ist dieser Typ nicht einfach er selbst?“


Im Bemühen um Contenance lehnt sich Switzenberg zurück, atmet mit geschlossenen Augen aus. Wie von selbst beginnt sein Kopf wieder damit, eine sanfte Schüttelbewegung zu beginnen. Als Ausdruck für den ganzen Wahnsinn. Darragh trommelt auf die Tischplatte, macht die Augen wieder auf und blickt, soweit das virtuell möglich ist, direkt in Richtung Müller.


Mike Müller: „Ja… warum eigentlich nicht?“


Mit einem Schimmer von Hoffnung weiten sich die Augen von Müller. Er rutscht sehr zum Unbehagen von Lorenz etwas näher an den Laptop heran.


Mike Müller: „Man könnte doch…“

Lorenz: „Sie haben, bei allem Respekt, zugestimmt.“


Sofort wird Mike unterbrochen, bevor der sein Anliegen äußern kann.


Lorenz: „Ihnen steht es natürlich frei, unsere Vereinbarung zu… beenden. Doch dann müssen sie bei Dynamite anrufen und sagen, dass diese Sache schief gelaufen ist, und ich bin mir nicht sicher, ob er Ihnen eine weitere Extrawurst gönnt, Sir. Er könnte darauf bestehen, dass die Stellvertreter-Klausel gescheitert ist, und Sie müssten zu jeder Show anreisen und selbst auftreten. Es ist nicht garantiert, dass das passiert, aber… es könnte passieren.“


Ein schmallippiges Lächeln breitet sich auf dem Gesicht von Lorenz aus. Selbstverständlich versteht Darragh, was hier angedeutet wird.


Lorenz: „Sie haben Mike Müller erwählt, und wir haben Mike Müller geliefert – weitere Bedingungen wurden nicht ausgehandelt. Er ist unser Projekt, nicht Ihres, und Sie profitieren davon. Für sie heißt es also entweder, Sie akzeptieren unser revolutionäres neues Konzept der nostalgischen Neuerfindung… oder sie stehen ohne Stellvertreter dar.“


Müller fällt beinahe comic-haft in sich zusammen, während Lunenkind aufsteht – so, dass er außerhalb des Frames von Darragh ist – und den Fortnite-L-Dance Richtung Mike macht, der zu niedergeschlagen wirkt, um darauf zu reagieren. Mit glasigen Augen stiert er Richtung Lorenz und Bildschirm, wo zwei Männer über sein Leben und seine Rolle darin verhandeln, als wäre er… nunja, Vieh.


Darragh Switzenberg: „Für deine Gehaltsklasse weißt du ziemlich gut, wie man Abmachungen zum eigenen Vorteil dreht und interpretiert. Herzlichen Glückwunsch. Mach weiter so, dann bist du eines Tages wichtig genug, dass ich nach deinem Namen fragen werde, Junge.“


Auch wenn er es nicht zugibt: Gewissermaßen wurde Switzenberg erwischt. Er flüchtet sich in Provokation und Spott und genau das gibt auch die Körperhaltung wieder, die er nun zeigt. Er sitzt betont lässig auf dem Stuhl, lässt die Schultern kreisen, als wäre ihm vom bloßen Zuhören langweilig und lehnt sich erst nach elendig langen zehn Sekunden wieder vor, um mit betonter Beiläufigkeit fortzufahren.


Darragh Switzenberg: „Aber im Grunde hast du recht. Ja, ich hätte mehr nachdenken können, bevor ich auf die Abmachung eingehe. Aber das war es mir nicht wert. Und bevor ich selbst meine lukrativen Aufträge abgebe, um selbst nach Deutschland zu reisen, akzeptiere ich lieber, dass sich ein Pigster mit meinem Namen brüstet. Verzeihung, der GREAT Pigster.“


Mit einem süffisanten Lächeln blickt er in die Kamera und sucht den Blick seines Hauptansprechpartners.


Darragh Switzenberg: „Ohne deine küchenjuristische Prahlerei schmälern zu wollen, möchte ich dann doch auf einen Punkt unserer Abmachung eingehen. Als mein REPRÄSENTANT soll das Schweinchen…“

Maximilian Lunenkind: „Oink, Oink!“

Darragh Switzenberg: „…meine Interessen vertreten. Das hat er letzte Show nicht vollbracht.“


Während Lunenkind sich mit der Grazie einer besonders unkoordinierten Galapagos-Schildkröte wieder auf der Couch nieder lässt, drückt Lorenz den Rücken etwas durch. Eine kritische Situation, die er kommen gesehen hat – also tut er, was er am besten kann: auswendig gelernte Phrasen dreschen.


Lorenz: „Die zusätzliche Exposure als Main Event Act hat dem Brand „Darragh Switzenberg“ durch die symbiotische Collaboration unserer Forces signifikant geholfen.“

Darragh Switzenberg: „Für Exposure sorge ich schon selbst, danke. Ich schere mich einen Scheißdreck drum, was ihr zu meiner Vermarktung beitragt. Die Rolle des Schweinchens ist definiert dadurch, dass er meinen Interessen hilft. Und stattdessen…teamt er mit Viggo.“

Mike Müller: „Aber… er hat gesagt, JEDES Mitglied des Rosters wäre okay.“


Kopfschütteln bei Switzenberg. Auf die Anmerkungen Müllers reagiert der Kanadier nicht so herablassend und aggressiv wie auf jene von Lorenz. Der Marketingmensch scheint seine Nerven stärker zu reizen.


Darragh Switzenberg: „Ich rede davon, dass ihr eure Hausaufgaben nicht macht. Jeder weiß, wer Viggo ist. Eine Schlange. Er ist mir in den Rücken gefallen. Er ist mein Feind. Und damit ist er euer Feind. Das sollte man als mein Repräsentant schon wissen. Wie passt das nun damit zusammen, ein Team mit Viggo zu bilden?“


Der junge Wrestler schluckt. Nach dieser ganzen beschissenen Schweine-Nummer muss er nun auch noch den Mann anfeinden, durch dessen Angebot er im Main Event von War Evening antreten durfte? Einfach nur, weil… Darragh das will?


Maximilian Lunenkind: „Mike hat dir doch voll geholfen.“


Lunenkind nimmt lässig ein Bein hinter den Kopf.


Maximilian Lunenkind: „Er hat mit Viggo geteamt, aber Mike ist voll der Versager. Also war klar, dass Viggo verliert. Und wenn Viggo viel verliert, kann er kein Titelmatch kriegen.“

Darragh Switzenberg: „Steckt eure Pläne bitte zurück in die Schublade, aus die ihr sie hergezogen habt. Ob Viggo wegen dem Schwein verliert oder nicht ist das für meine Situation völlig egal. Zu dem Zeitpunkt war längst festgelegt, dass Viggo in diesem Turnier steckt, bei dem er sich eine neue unverdiente Chance um MEINEN Titel erarbeiten kann. Daran ändert sich nichts durch ein verdammtes Tag-Team-Match. Wenn überhaupt sind zwei andere Sachen passiert: Mein Repräsentant hat sich selbst und damit auch mich bloßgestellt. Und Viggo könnte es für abgekartetes Spiel halten, für einen Versuch der Sabotage, nun ist er noch mehr motiviert. Dabei habe ich meinem Repräsentanten extra einen Platz im Turnier besorgt, damit er Viggo ausschaltet…und nun erfahre ich, dass ihr ihn noch motiviert.“


Nach dem Monolog blickt Switzenberg nach links und rechts, ob wohl irgendwo ein kühles Glas Wasser steht, mit dem er den vor Schimpferei trocken gewordenen Mund befeuchten kann. Doch da ist nichts, also gibt es wieder nur ein genervtes Schnaufen.


Mike Müller: „Oh, das… also bin ich nicht in dem Turnier wegen…“

Lorenz: „Deiner Leistung?“


Lunenkind wiehert wie von Sinnen.


Lorenz: „Mach dich nicht lächerlich.“


Mit gesenktem Blick zupft Müller am Ringelschwänzchen seines Kostüms.


Darragh Switzenberg: „Lächerlich ist ein gutes Stichwort. Die letzten zwei Wochen haben mich ziemlich lächerlich aussehen lassen. Ein verdammtes Schwein, ich glaube es nicht. Aber ich werde in Vorleistung gehen und das als „Startschwierigkeiten“ einer fruchtbaren Zusammenarbeit betrachten… wenn mein Repräsentant nun tut, was er tun soll: Meine Interessen vertreten. Viggo darf das Turnier nicht gewinnen. Es ist egal, wer sonst gewinnt. Ich werde sowieso jeden schlagen, ich will nur nicht Viggo das Hohegefühl geben, einen Kampf gegen mich zu bekommen. Das hat er nicht verdient. Wenn das Schwein gewinnt: Top, super, schön. Dann lass uns kämpfen, so ist es mit Dynamite abgesprochen. Gewinnen Aldo Nero oder dieser Typ mit dem Katzennamen, ist es mir auch recht, weil ich beide nicht kenne. Aber nicht Viggo. NICHT. VIGGO. Verstanden?“

Lorenz: „Absolut, Sir. Mike wird alles Menschenmögliche tun, um Viggo zu stoppen.“

Maximilian Lunenkind: „Und alles Schweinemögliche.“

Mike Müller: „Außer ich muss dafür schummeln oder von hinten atta…“

Lorenz: „Absolut ALLES, Sir.“


Der Blick von Lorenz bohrt sich durch Mike wie eine Flamme durch Papier.


Lorenz: „Dafür wird Sorge getragen.“

Darragh Switzenberg: „Wenn du das so sagst, bin ich noch weniger überzeugt, dass es gut läuft. Aber die Chance gebe ich euch. Nun dann, ich habe zu tun. Sagt der Frau, sie soll nächstes Mal wieder dabei sein. Sie kann sich wenigstens ohne Buzzwordbingo ausdrücken. Bis dann. Macht es gut. Und das ist keine Verabschiedungsformel, das ist ein Auftrag.“

Lorenz: „Eine kurze Frage noch, Sir, wenn sie gestatten.“


Er wartet nicht ab, ob Switzenberg sie ihm gestattet, sondern fährt gleich fort. Schamlosigkeit zahlt sich in Lorenz‘ Beruf eben aus.


Lorenz: „Sie haben dem Treffen mit Mike vor Brainwashed zugestimmt? Wir werden keine Zeit verschwende, natürlich. Kein Smalltalk. Und nur eine Stunde, wie vereinbart.“

Darragh Switzenberg: „30 Minuten.“

Lorenz: „Eine dreiviertel Stunde.“

Darragh Switzenberg: „30 Minuten.“

Maximilian Lunenkind: „30 Minuten, aber Sie signieren meinen Fidget Spinner.“

Darragh Switzenberg: „30 Minu…ah, wie ich sehe, wir haben einen Deal.“


Es ist Zeit, einzuknicken, wenn man weiß, dass man verloren hat.


Lorenz: „Danke, Sir. 30 Minute Ihrer Zeit sind sehr großzügig.“

Darragh Switzenberg: „30 strikt berufliche Minuten.“

Mike Müller: „Also… Wrestling? Trainieren wir zusammen? Ich und der Intercontiental…“

Lorenz: „Wir werden das Studio für den Photoshoot…“


Ein Blick Richtung Mike, als wäre der Gedanke, in seine tatsächlichen In-Ring-Fähigkeiten zu investieren, absurder als Lunenkind.


Lorenz: „…nach Ihren Vorstellungen herrichten, Sir. Die Fotos mit Mike werden seiner Karriere enorm weiterhelfen. Nichts hat eine solch positive Wirkung auf die Karriere eines Athleten wie ein viraler Moment auf Instagram.“

Darragh Switzenberg: „Viral war ich oft genug. Weitaus positiver würde mich stimmen, wenn ihr einfach eure Arbeit gut macht.“


Und damit trennt der Kanadier ohne weiteren Satz die Verbindung.



Nelson Chapman steht inmitten des düsteren Heizungskellers der Arena, in der die German Fantasy Championship Wrestling heute Abend für War Evening gastiert. Die Luft ist stickig und schwer, das einzige Geräusch kommt von den alten Heizungsrohren, die leise vor sich hin knacken. Ein schwaches, flackerndes Licht aus einer einzelnen Glühbirne taucht den Raum in ein gespenstisches Zwielicht, während Schatten an den kalten, nackten Betonwänden tanzen. Die Hitze, die aus den massiven, rostigen Rohren strömt, trägt nur dazu bei, dass der Raum noch bedrückender wirkt.


Nelson steht dort, seine mächtige Silhouette hebt sich gegen die trostlose Umgebung ab. Einst war er dieser gutaussehende junge Mann bekannt, gefeiert, für sein markantes Gesicht, das von Kameras und Fans gleichermaßen geliebt wurde, zu hassen. Doch dieser Mann, der jetzt im Heizungskeller steht, hat kaum noch etwas von jener Ausstrahlung. Sein Blick ist leer und starr, die Schultern sind schwer von der Last der Veränderungen, die er durchlebt hat.


Langsam hebt er den Kopf, und in seinen Augen glimmt ein Hauch von Wut und Resignation. Er atmet tief ein, als ob er versucht, die Worte zu formen, die ihm auf der Seele brennen. Kurz schweift sein Blick nochmal ab, fokussiert wird der Koffer, der hinter ihm an einem rostigen Rohr fest gekettet ist.

Seine Stimme ist rau, als er zu sprechen beginnt, ein scharfer Kontrast zu dem einst sanften Klang, den man von ihm kannte.


"Es war ein Fehler... ein verdammter Fehler, sich hier zu zeigen," murmelt er, die Stimme gefangen zwischen Zorn und Bitterkeit. "Was von mir übrig ist, hat nichts mehr mit dem zu tun, was ich einmal war." Seine Hand gleitet über das Gesicht, als wollte er die Narben verdecken, die tief in seine Haut gegraben sind – sichtbare und unsichtbare. "Die Schönheit, für die ich bekannt war... sie ist fort. Verloren, wie alles andere. Es ist nichts geblieben, außer diesem... Beast."


Sein Blick wandert durch den düsteren Raum, als ob er nach einer Erklärung sucht, einen Grund, warum ausgerechnet er diesen Weg gehen musste. Seine Muskeln spannen sich unter der Haut, jeder Atemzug scheint eine Last, jeder Gedanke ein Kampf. "Dieses Monster, das du jetzt siehst... das bin ich. Es gibt kein Zurück mehr."


Nelson schnaubt, als sich ein bitteres Lächeln auf seine Lippen stiehlt. "Es ist ironisch, nicht wahr? Ich wollte die Schönheit, ich wollte den Glamour... aber was ich jetzt bekommen habe, ist das pure Chaos. Ein Beast, das nichts mehr zu verlieren hat."


Er ballt die Fäuste, seine Knöchel werden weiß, und die Kälte des Betons scheint ihn kaum zu berühren. "Sie wollten mich zerstören, aber stattdessen haben sie etwas viel Schlimmeres erschaffen. Und nächste Woche... bei War Evening... werden sie alle sehen, was passiert, wenn man das letzte bisschen Menschlichkeit aus einem reißt."


Sein Blick ist entschlossen, seine Augen lodern vor unbändiger Wut. Hier, in den Tiefen dieses verlassenen Kellers, steht kein Mann mehr – sondern ein Wesen, das mit dem Schmerz und der Dunkelheit verschmolzen ist. Ein Beast, das bereit ist, loszulegen, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.


Nelson Chapman ist nicht mehr die strahlende Figur, die die Fans kannten. Er ist die Verkörperung eines Wesens, das aus den Schatten aufsteigt, bereit, das Licht mit sich zu reißen. Und nächste Woche, in der Arena, wird er die Welt daran erinnern, was passiert, wenn man ein Monster entfesselt.


Singles Match:

Mike Müller vs. Caracal Matthews

Referee: Karo Herzog



Die GFCW meldet sich just aus der Werbung zurück als die letzten Klänge von „Wiggle a bit“, der Musik von Caracal Matthews, über die Lautsprecher ausfaden. Dann verstummt die Musik und die Grafik auf der Videoleinwand macht Platz für die Großaufnahme des Geschehens im Ring.

Caracal und „The Great Pigster“ Mike stehen sich gegenüber, doch die oftmals für solche Anlässe gewählte Formulierung des Belauerns wird der Situation nicht gerecht. Caracal betrachtet sein Gegenüber vielmehr irritiert, das Outfit des Schweinemenschen lenkt auch beim erneuten Anblick immer wieder ab. Müller ist an der Körpersprache anzusehen, dass er sich nicht allzu wohl fühlt, aber er versucht die Schultern kreisen zu lassen und sich trotz des erbärmlichen Aussehens auf den Fight vorzubereiten.


Pete: „Für Mike sicherlich der größte Kampf seiner Karriere. Heute ist er nicht nur Repräsentant von Darragh Switzenberg, sondern theoretisch hat er auch die Chance, seine Chance auf den Intercontinental-Titel weiterleben zu lassen.“

Sven: „Du sagst theoretisch, Pete. Traust du dem Schweinchen etwa nichts zu?“

Pete: „…“

Sven: „Reden wir über Caracal Matthews.“

Pete: „Genau, auch für ihn ist es einer seiner größten Kämpfe, getoppt wohl nur vom Royal Rookie-Match.“

Sven: „Wenn ich sage: Reden wir über Caracal Matthews, dann meine ich, dass ICH über ihn reden will. Es ist keine Erzählaufforderung. Unterbricht mich noch einmal und der Mikrogott wird deine Nase derart gottlos verdrehen, dass du keine Maske mehr brauchst, um als Schwein durchzugehen.“


Ähnlich konfliktreich wie am Pult geht es auch bei den Mannen am Ring los. Caracal und Mike schenken sich nichts. Der Umstand, dass Müller nur aus Zwang in diesem Kostüm steckt und Darragh vertritt, erweckt kein Mitleid beim Royal Rookie. Von Beginn an setzt der Rückkehrer dem Pigster zu. Und obwohl hinter dem Schweineoutfit ein Mann von mehr als 1,90m steckt und Matthews hingegen ein Leichtgewicht ist, hat der Kanadier die Vorteile auf seiner Seite. Caracal zeigt einen schönen Mix aus routinierter Härte und eingestreuten High Risk-Aktionen, denen Müller nichts entgegenzusetzen hat.

Zumindest in den Anfangsminuten. Doch während manche schon einen Abgesang auf Müllers Chancen anstimmen wollen, kommt Mike auf eine Weise zurück, bei der seine technische Unterlegenheit keine große Rolle spielt: Er nutzt sein Gewicht einfach, um Matthews mit einem Bodycheck auf die Matte zu rammen. Dann setzt er mit einer Clothesline nach und steht auf einmal über einem sich windenden Favoriten. Schnuppert das Schwein etwa Höhenluft? Müller blickt sich in der Halle um. Es wäre jetzt an ihm, das Match mit weiteren Offensivaktionen fortzusetzen, doch stattdessen scheint er etwas zu überlegen. Ein Zögern ist zu bemerken. Als würde in ihm ein Kampf stattfinden. Dann jedoch besinnt Mike sich und nimmt eine andere Position ein. Er setzt die Hände auf dem Boden ab, so dass er auf allen Vierten steht und beginnt mit der Nase auf der Matte zu schnuppern wie ein Trüffelschwein.


Pete: „Was zur Hölle tut er da? Es sieht erbärmlich aus.“

Sven: „Das, Pete, ist der Versuch, einen viralen Taunt zu kreieren.“


Lautstarke Reaktionen gibt es nicht, doch die Kamera zeigt ein paar amüsierte Gesichter und gezückte Fotohandys. Müller steht nun wieder aufrecht und blickt sich hektisch in alle Richtungen um. Hat es geklappt? Ist er over? Zu einer Antwort kommt er so schnell nicht, denn die Aktion hat es Caracal Matthews ermöglicht, auf die Beine zurückzukommen. Müller ist nun in Eile, seinen Vorteil nicht einfach wieder zu verschenken. Und so denkt er nicht lange nach, packt den Royal Rookie und hämmert ihn mit einem unkoordinierten Bodyslam zurück auf die Matte. Bei dessen unsauberer Ausführung landet Matthews mit der Schulter voran, doch das erhöht die Wirkung der Aktion nur noch – Müller im Glück. Während Caracal die Schulter hält und über die Matte rollt, rennt Mike in die Seile, holt Schwung und läuft dann mit kleinen schweinischen Trippelschritten auf seinen Gegner zu. Springt ab und zeigt aus dem Lauf einen Elbow, der vor allem durch das Gewicht des Pigsters Wirkung hat.

Kurz darauf ist es mit Müllers Dominanz aber schon wieder vorbei, denn als er Caracal zu einem Suplex hochnehmen will, kann dieser in der Luft das Gewicht verlagern und mit einer Huracanrana kontern. Danach schickt er Mike mit einem Dropkick in Richtung der Ringseile und setzt dort mit einem Running Forearm nach. Müller stöhnt auf und fällt auf die Knie. Daraufhin springt Caracal auf den Apron, von dort direkt auf das Toprope und zeigt einen Springboard Bulldog, der den Pigster Stirn voran auf die Matte verfrachtet.

Daraufhin folgt das Cover.

EINS…

ZWEI…KICKOUT!


Noch nicht der Sieg für den favorisierten Royal Rookie, aber er ist auf einem guten Weg. Er wartet bis Mike Müller zurück auf den Beinen ist und will dann mit einem Spinning Heel Kick nachsetzen. Doch Müller zeigt unerwartete Handlungsschnelligkeit, fängt den leichten Matthews in der Luft auf.


Fallaway Slam!


Matthews landet mit solchem Schwung auf der Matte, dass er in Rutschen kommt und unter dem untersten Seil durchflutscht und vor dem Ring landet. Dort rappelt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Müller hingegen kommt im Ring wieder auf die Beine und ist erstmal orientierungslos. Wo ist denn sein Gegner hin? Er blickt sich um, sieht kaum was. Dann jedoch entdeckt er Matthews, der draußen auf der Ringabsperrung lehnt und versucht, wieder zu Atem zu kommen.

Man sieht, dass es im Great Pigster zu arbeiten beginnt. Er im Ring, Caracal draußen. Könnte das er Moment sein, etwas BESONDERES zu erschaffen? Einen Moment, den man ihm nicht zugetraut hat. Er könnte aus dem Ring springen und seinen Gegner abräumen.


Pete: „Ich weiß noch nicht, was Mike vorhat. Aber es sieht nicht nach seinem Metier aus.“


Müller zögert. Aber er ist nicht hier, um klug zu sein; er ist hier, um Eindruck zu hinterlassen. Also macht er einen Schritt zurück, um mehr Platz für Anlauf zu haben.

Er pusht sich selbst, streckt einen Arm in die Luft.


OINK!“


Der Great Pigster hält inne. Wirkt fast erschrocken. Haben die Fans gerade etwas gerufen? Haben sie auf ihn REAGIERT? Hat er das gemacht? Mit einer einzigen Handgeste die Halle kontrolliert? Ist er over? Noch einmal wirft er die Hand in die Luft.


OINK!“


Beim zweiten Mal steigen noch mehr Zuschauer in das Spiel ein und rufen den Schweinelaut passend zu Müllers Geste. Mike ist davon so gefickt, dass er eine komplette Drehung auf der Matte macht und sich umblickt als wäre über ihm ein Sternschnuppenhimmel.


OINK!“


Da! Es hat zum dritten Mal funktioniert. Müller stapft vor der Freude auf die Matte. Und dann beginnt er, sich in den Reaktionen zu suhlen. Mit ihnen zu spielen. Wieder wirft er die Hand hoch, doch diesmal nicht nach langem Überlegen, sondern in schneller Abfolge, Taunt nach Taunt. Wie ein Maschinengewehr.


OINK!“

OINK!“

OINK!“


Von den Reaktionen gepusht hat Müller das Selbstbewusstsein, seinen Plan durchzuziehen. Er nimmt Anlauf und rennt mit einem lauten Grunzen auf die Ringseile zu. Ohne Angst springt der Koloss ab.


SUICIDE DIVE!


In die Bande. Denn Matthews weicht aus. Natürlich gibt es dafür Jubel, ist Caracal doch der Favorit der Fans. Aber manche der Zuschauer sehen auch enttäuscht aus, hatten sie doch gerade ihren Moment mit dem nicen Pig. Matthews packt Müller am Nacken und zieht ihn zurück auf die Beine. Mike schwankt, ist vom Einschlag in die Ringabsperrung mitgenommen. Er kann nicht verhindern, dass er zurück in den Ring und auf die Matte gerollt wird.

Als Matthews den Pigster zurückgerollt hat, springt er selbst auf den Apron und beginnt von außen auf die Ringecke zu klettern, um eine Diving Aktion vorzubereiten. Als er oben angekommen ist, wird es auf einmal laut in der Halle…und der Royal Rookie braucht einen Moment, um zu verstehen, dass nicht er der Auslöser dafür ist.


Pete: „Da ist Aldo Nero!“

Sven: „Ohne je selbst aufeinandergetroffen zu sein, haben Caracal und er Probleme miteinander. Offenbar will sich Aldo nun aus nächster Nähe einen möglichen Finalgegner ansehen.“

Pete: „Hoffentlich bleibt es beim Ansehen…“


Mit selbstbewusstem Lächeln und einem abschätzigen Blick auf Matthews stolziert Aldo die Rampe herunter. Matthews verharrt auf dem Top Rope und überlegt, ob er einen Angriff zu erwarten hat. Doch als Nero kurz vor dem Ring stehenbleibt und die Hände vor der Brust verschränkt, scheint sicher, dass der Sizilianer zumindest vorerst wirklich als Beobachter hier ist. Keine Gefahr also für Caracal. Der kann sich wieder auf den Ring konzentrieren. Er richtet sich auf dem Top Rope auf.


CROSSBODY!


Aber durch die Ablenkung hat Matthews wertvolle Zeit verschenkt. Kurz vor dem Einschlag dreht sich Müller weg, Matthews segelt mit einem Schrei an ihm vorbei. Landet ungebremst auf der Matte.


Müller packt ihn.

GERMAN SUPLEX IN DIE BRÜCKE!


Aldo Nero kommt lächelnd näher als der Pigster direkt aus der Aktion in den Move geht. Der Ringrichter wirkt sich auf die Matte und beginnt, den Pin zu zählen.


EINS…

ZWEI…

KICKOUT!


Im letzten Augenblick reißt der Royal Rookie die Schulter noch hoch, was aus der Brückenposition für viele im ersten Augenblick nicht ersichtlich war. Und so ist das Publikum genauso überrascht wie Aldo Nero draußen, dass die Ringglocke nicht ertönt. Aber Caracal lebt noch! Er bleibt im Match!


Pete: „So oder so haben Matthews und Nero einiges miteinander zu besprechen. Aber zumindest hat Aldo keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis genommen. Es geht hier weiter.“


Unter den Augen von Corleones Sohn rappelt sich Matthews mit wütender und gleichzeitig erleichterter Miene wieder auf. Auf der Gegenseite tut es der Pigster genauso. Müller hatte schon gedacht, den Sieg sicher zu haben und wirkt enttäuscht. Er will die Flucht nach vorne wagen. Schlägt mit einer Lariat nach Matthews, doch dieser taucht unter dem unkoordinierten Angriff problemlos weg. Er steht in Mikes Rücken und schickt ihn mit einem Dropkick in die Ringecke. Dort schlägt Müller ein und taumelt zurück.

Matthews erwartet ihn mit einem Superkick genau ans Kinn. Müller fällt wie ein Stein um und bleibt mit ausgestreckten Gliedmaßen auf dem Rücken liegen. Freude bei den Matthews-Fans, Enttäuschung bei jenen wenigen, die es mit dem Pigster halten. Und bei Nero. Der Sizilianer hatte sich schon gefreut, die Niederlage des neuen Rivalen zu feiern und muss nun aus erster Reihe mit ansehen, wie Matthews in Richtung Sieg geht.

Der Royal Rookie geht durch die Ringseile durch auf den Apron. Er beobachtet, wie sich Müller erst auf den Bauch dreht und dann langsam hochstemmt bis er mit gekrümmtem Oberkörper über die Matte taumelt. Das ist die perfekte Ausgangsposition für jene Aktion, mit der Caracal sein Comebackmatch gewonnen hatte…einen Springboard Legdrop Bulldog. Im Grunde wäre jetzt der perfekte Moment für den Kanadier, die Aktion vorzubereiten. Aber bevor es soweit ist, dreht er sich noch einmal um.

Blickt auf Aldo Nero. Der Italiener blickt ärgerlich drein…und Matthews scheint das zu freuen. Er ruft etwas in Richtung Nero, was für die Kameras nicht zu verstehen ist. Aber es scheinen keine Worte der Freundschaft zu sein, denn im nächsten Augenblick kommt der Hitzkopf Nero auf Matthews zugestürmt und springt neben diesem auf den Apron. Trashtalk geht zwischen den Beiden hin und her, es sieht aus als würden sie jeden Augenblick aufeinander losgehen. Der Ringrichter muss herankommen, um die Zwei zu trennen – und vor allem Nero wegzubekommen, denn der hat schließlich in der Nähe des Ringes nicht zu suchen.

Erst nach längerem Zureden zeigt Nero (vermeintliche) Einsicht und springt mit herablassender Geste in Richtung Matthews vom Apron, um Richtung Vorhang zu verschwinden. Matthews ruft ihm etwas hinterher, dann wendet sich wieder dem Ringgeschehen zu. Auch der Ringrichter ist zufrieden, dass das Geschehen wieder in geordneten Bahnen ist. Und so sieht alles nach einem fairen Matchende aus. Matthews setzt erneut an, um die Springboard Aktion vorzubereiten. Er springt auf die obersten Seile, findet dort seine Balance…

und dann dreht sich der Ringrichter für einen Augenblick zu lange Richtung Ring. Hat nicht mehr den Abzug des vermeintlich vertriebenen Aldo Nero im Blick. Das gibt dem Italiener ein kurzes Reaktionsfenster, in dem er unbeobachtet ist. Plötzlich (!) dreht er sich um und ist mit drei schnellen Schritten zurück am Apron. Er greift nach dem Seil, auf dem Matthews zieht und zieht einmal fest daran, just als Matthews abspringen wollte. Und so verliert der Kanadier die Balance. Statt auf Müller zu springen, rutscht er ab und fällt Gesicht voran auf die Ringmatte. Es ist kein heftiger Einschlag, der seine Niederlage bedeutet…aber es ist eine Gelegenheit für Mike Müller. Der Pigster angelt nach dem perplexen Matthews, der die Situation erst noch verstehen muss, und dreht ihn herum und in eine Aktion.


BACKSLIDE PIN!

EINS…

ZWEI…

DREI!


Sieger des Matches durch Pinfall: Mike „The Great Pigster“ Müller!


Sven: „Oink Oink! Da haben wir unseren ersten Finalisten im Turnier um einen Kampf gegen Switzenberg. Ein würdiger Vertreter, Pete?“

Pete: „Nein, Betrug ist das! Unser erstes Halbfinalmatch steht im Schatten des Eingriffs von Aldo Nero. Ohne ihn wäre hier Schicht im Schacht für Mike gewesen und der Royal Rookie wäre ins Finale eingezogen. Das kann doch nicht sein.“

Sven: „Aldo scheint es zu gefallen. Schau nur, wie er grinst, während er sich zurückzieht. Sneaky Bastard.“

Pete: „Tatsachenentscheidung bleibt Tatsachenentscheidung. Matthews raus, Müller im Finale. Der Pigster fährt zu Brainwashed und kämpft dort im Finale gegen entweder Aldo Nero oder Viggo.“

Sven: „Was für eine Schweinerei. Oink Oink.“




Wir sehen einen dunklen, stylischen Anzug, der das Bild ausfüllt. Recht schnell jedoch zoomt die Kamera heraus, wodurch uns verraten wird, wer in diesem Anzug drinsteckt. Als wäre das nicht ohnehin schon klar.

James Corleone steht bereit. Er wirkt fokussierter als noch in den letzten Wochen und selbstsicherer. Vermutlich, weil die Ansage, die er vor zwei Wochen von The End erhalten hat, gefruchtet hat. Ganz sicher aber, weil er nach besagter Ansage keine Fehler mehr machen darf und The End von seinem Wert überzeugen muss.

Während Corleones Miene also zweifellos eine stärkere Gelassen- und Erhabenheit ausstrahlt, als es in letzter Zeit der Fall war, läuft ein gewisser jemand an ihm vorbei, der ebenfalls in das Geschehen rund um The End und Aiden Rotari eingebunden ist: Robert Breads.

Dieser scheint Corleone gar nicht wahrzunehmen, bis er auf sich aufmerksam macht.


James Corleone: „Oh, Mister Breads, haben sie eine Minute?“


Als könnte ihn kein Wässerchen trüben, spricht Corleone zu Robert Breads. Als wäre nichts vorgefallen zwischen diesen beiden Parteien.

Man merkt, Corleone ist heute definitiv anders drauf als in den letzten Wochen und Monaten. Ist das tatsächlich die Rückkehr des „alten“ James Corleone?


Robert Breads: “Ungern.”


Für Breads scheint im Moment jede Minute zu zählen - seine Karriere könnte gefühlt jeden Moment den Bach runtergehen. So zumindest scheint Breads es zu sehen. Er hält inne und mustert Corleone, bevor er die Arme ein wenig zu demonstrativ vor der Brust verschränkt.


Robert Breads: “Aber ich schätze, du würdest mich nicht ansprechen, wenn es nicht wichtig wäre. Wir sind schließlich nicht unbedingt... Freunde.”


Das kann man wohl so sagen, obwohl der Beef seitens Breads und Rotari stets mehr mit The End als mit Corleone war, auch wenn Breads weiterhin sehr informell mit “Jimbo” umspringt. Der Kanadier scheint zu erwarten, irgendeine zusätzliche Information aus Corleone herauszubekommen, indem er ihn möglichst herablassend anstarrt, aber – welch Wunder – diese Taktik scheitert.


Robert Breads: “Ich nehme an, es geht um deinen Schützling und meinen Schützling?”


Dass The End und/oder Aiden Rotari das Gesprächsthema sein werden – so viel kann Breads sich denken. Aber so genervt er auch dreinguckt, die Miene von Corleone scheint ihm nicht viel zu verraten, mit der Ausnahme, dass James im Vergleich zu den letzten Wochen und Monaten etwas besser drauf zu sein scheint.


Robert Breads: “Wir hätten sonst ja wohl kaum etwas zu besprechen.”


Natürlich. Hier in der GFCW geschieht nichts ohne Hintergedanken. Vor allem nicht, wenn ein Aiden Rotari oder ein James Corleone involviert sind.


James Corleone: „Sie enttäuschen mich nicht, Mister Breads. Ihnen kann man nichts vormachen. Allerdings hatte ich das ohnehin nicht im Sinn. Das Motiv meiner Anwesenheit ist offensichtlich und deshalb möchte ich auch gar nicht um den heißen Brei herumreden. Es geht um das GFCW World Title Match bei Brainwashed.“


So gerne Breads auch weiterhin den überheblichen, über dieser Konversation stehenden Veteranen geben würde - das hat sich hiermit erledigt. Eine Sorgenfalte ist auf der Stirn des Kanadiers zu erkennen, aber er ist zu interessiert daran, was Corleone wohl zu sagen haben könnte, um sich aus der Konversation zurückzuziehen.


Robert Breads: “Schieß los.”


Inspirational Jim“ hat einen großen Sprung zur vergangenen Show gemacht. Er scheint wieder viel mehr von seiner Raffinesse an den Tag zu legen, die man von ihm kennt. Man kann nicht bestreiten, dass er einige Fehler gemacht hat in den vergangen Monaten. Doch jetzt scheint es, dass er dagegen vorgehen will.

Und das macht ihn direkt wieder deutlich gefährlicher.


James Corleone: „Ich weiß, dass sie ohnehin genug zu tun haben, mit dem jungen Herrn Skógur, dennoch möchte ich auf das Angebot zu sprechen kommen, dass der World Champion meinem Klienten vor zwei Wochen unterbreitet hat.“

Robert Breads: “Das Angebot, das abgelehnt wurde.”


Natürlich hat Breads das mitbekommen. Rotari wollte The End anbieten, Robert Breads für das Titelmatch offiziell vom Ring zu verbannen – worauf The End nicht einging. Stattdessen wurde Corleone für das Duell von seinem eigenen Klienten verbannt.


James Corleone: „Exakt. Offenbar sieht The End in mir eine größere Gefahr als in ihnen. Und das nicht zu Unrecht. Es war… mein Zutuen, was Mister Rotari zum Sieg über The End verholfen hat. Mein Fehler. Ein Fehler, den ich nicht gedenke zu wiederholen, von daher bin ich einverstanden damit dem Ring bei Brainwashed fernzubleiben.“

Robert Breads: “The End ist kein dummer Mann. Ganz im Gegenteil. Aber auch die Intelligentesten unter uns machen Fehler.”


Ob er damit auf eine selbstbeweihräuchernde Art sich selbst meint ist nicht zu erschließen. Breads löst die Verschränkung seiner Arme und steckt die Hände in die Taschen seines Tracksuits. Ein wenig Spott schleicht sich in seine Stimme, welcher bei Breads jedoch oftmals bloß verbergen soll, dass er beleidigt ist.


Robert Breads: “Aiden hat jahrelang alles für mich getan. Es ist Zeit, das zurückzuzahlen. Und wenn er möchte, dass ich ihm bei Brainwashed helfe... nun, The End wird schon wissen, was er tut, nicht?”


Corleone nickt. Das hatte er erwartet. Und warum auch nicht, gewissermaßen hat The End Robert Breads den Freifahrtschein gegeben, dass er

eingreifen „darf“ – allerdings mit einem Aber. Einem großen Aber.


James Corleone: „Sie haben Recht. Es steht ihnen frei. Sie könnten theoretisch eingreifen und Aiden Rotari zum Sieg verhelfen, ohne, dass ich etwas tun könnte.

allerdings, möchte ich sie daran erinnern, dass The End erwähnt hat, was ihnen im Falle eines Eingriffs blüht.“

Robert Breads: “Sein nächster Anschlag auf meine Gesundheit.”


Um potenzielles Unbehagen zu kaschieren zuckt Breads ein wenig überdeutlich mit den Schultern.


Robert Breads: “So ungern ich die Krankenhaus-Aufenthalte auch wiederhole, er hat es bisher versäumt, mich langfristig aus dem Spiel zu nehmen, und ich bin mittlerweile besser auf ihn vorbereitet. Wenn er die Wut über sein kommendes Versagen auf kindische Weise wieder an mir auslassen will, verbringe ich gerne eine oder zwei Wochen bei der Physio, wenn Aiden dadurch Champion bleibt – wenn er es überhaupt noch einmal schafft, mich zu überrumpeln.”


Wenn es auch nur ein kleiner Funke von Skepsis ist, der bei Robert aufflackert, erkennt James Corleone diesen sofort, um diesen weiter zu entfachen.


James Corleone: „Ich… habe es Mister Rotari schon mehrfach gesagt, aber er will nicht hören. Sie sollten deutlich vernünftiger sein, aber auch ihnen scheint nicht bewusst zu sein, dass The End nicht nur redet. The End kündigt nicht nur an, was er ihnen antun wird, The End wird es ihnen auch antun. Der Grund, warum Mister Rotari noch steht, ist, dass Mister Rotari etwas hat, was The End will. Den GFCW World Championship. Dieser Titel ist Rotaris aktuelle Lebensversicherung. Sobald Ends Aussichten darauf allerdings eliminiert sind, wird er keinerlei Schutz mehr vor dem Zorn von The End haben.

Und sie auch nicht, sollten sie tatsächlich eingreifen. Denken sie nur einmal darüber nach, sie haben Heir To The Throne gerade so überstanden, den Angriff vor Stranded ganz knapp überlebt und wurden vor vier Wochen von Ends Gnade verschont. Einen weiteren Angriff von The End, wenn er wirklich Ernst macht, ohne Rücksicht auf Verluste, wenn er gar nichts mehr zu verlieren hat… das werden sie nicht aushalten.“


Breads leckt sich kurz über die Lippen und beginnt, auf seinen Fußballen vor- und zurückzuwippen. Der Kanadier hat die Augen an die Decke gerichtet und scheint ebenso sehr mit sich selbst wie mit Corleone zu sprechen.


Robert Breads: “Ich habe schonmal mit so jemandem zu tun gehabt. Kriss Dalmi. Mehrere Matches. Grausame Attacken, verteilt über ein Jahrzehnt. Der Mann hat mich gekreuzigt, aufgeschnitten und beinahe verstümmelt, und doch stehe ich immer noch hier, mit vierundvierzig Jahren, und bin...”


Ja, was ist er genau eigentlich? Die Erwähnung des eigenen Alters scheint “Canada’s Own” in die Realität zurück zu holen. Legende, Hall of Famer, World Beater – und seit neun Jahren kein Titel in der GFCW mehr. Das bewusst werden der eigenen Sterblichkeit bewegt Menschen dazu, sich zu verändern. Sein Körper kann nicht mehr aushalten, was er mit Anfang 30 ausgehalten hat.


Robert Breads: “...Realist. Ich habe keine masochistischen Züge. Ich werde nicht freiwillig mit gesenktem Haupt in die Schusslinie von The End laufen, wenn ich es nicht muss. Würde Aiden es von mir verlangen, würde ich es natürlich tun, Jimbo, das verstehst du sicherlich, aber...”


Er wendet den Blick Richtung Corleone.


Robert Breads: “Kriss Dalmi und The End sind die zwei grausamsten Männer, die ich je im Wrestling angetroffen habe. Aber Kriss Dalmi war verrückt. Das hat ihn unberechenbarer gemacht. The End ist nicht verrückt. Er kündigt an, was er tun wird und lässt es dann auch geschehen, und das macht ihn...”


Ihm fällt offenbar kein passendes Wort ein, also schüttelt Breads den Kopf. Gefährlicher? Angsteinflößender? Stärker? Alles davon?


Robert Breads: “Am Ende trifft Aiden die Entscheidungen. Ich habe sie jahrelang getroffen. Er ist an der Reihe.”

James Corleone: „Das verstehe ich. Wissen sie, Robert, in gewisser Weise, sind wir uns recht ähnlich. Uns beiden liegt sehr viel an unseren Schützlingen. Und wir beide würden alles für sie tun, um ihnen zu helfen, um sie zu stärken, um sie vor dem Unheil zu bewahren. Das gilt für mich und The End und für sie und Aiden Rotari. Allerdings frage ich mich, würde er es auch für sie tun?“


Man merkt immer deutlicher, worauf Corleone hinauswill. Er dreht den Spieß um. Wochenlang haben Robert Breads und Aiden Rotari versucht einen Keil zwischen End und Corleone zu treiben. Lohnt es sich nun den Gegenangriff zu wagen?


Robert Breads: “Nein.”


Tatsächlich scheint Breads aber gerade diese Tatsache nicht zu kratzen.


Robert Breads: “Er würde einiges für mich tun, aber nicht alles. Vor vier Wochen, als The End zurückkam? Da hat er mich zurück gelassen, um sich selbst zu retten. Und das ist okay so.”


Hier spricht keine Bitterkeit aus dem Hall of Famer. Er wirkt im Reinen mit dieser Tatsache.


Robert Breads: “Ich habe Aiden als meinen Nachfolger ausgewählt, weil er mich übertreffen kann. Er leidet nicht unter meiner Sentimentalität, meinem überbordenden Stolz oder meinem Wunsch nach Anerkennung. Mir ist vollkommen klar, dass er alles tun wird, um mir zu helfen und mich zu schützen - solange ihm das nicht bei seinem eigenen Erfolg in die Quere kommt.”


Es schleicht sich gar ein leises Lächeln auf die Lippen von Robert Breads.


Robert Breads: “Der Tag, an dem ich mich vollends auf jemand anderen verlassen muss, ist der Tag, an dem meine Karriere endet. Er ist nicht mein Aufpasser und nicht mein Babysitter. Er ist ein junger Wrestler am Start der größten Karriere, die dieses Business je gesehen hat. Das soll er nicht opfern, um jemandem zu dienen, der seinen großen Run schon hatte.”


Das passt irgendwie zu Breads: Er sieht ein, dass er auf dem absteigenden Ast sein dürfte, und sein Stolz verbietet es, Aiden ein Klotz am Bein zu sein. Dazu kommt sein Selbstverständnis, welches ihm nicht erlaubt, völlig auf andere angewiesen zu sein.


Robert Breads: “Tut mir Leid, Jimbo, aber ich habe Aiden als meinen legitimen Nachfolger ausgesucht, WEIL er eine verlogene und kalkulierende Schlange ist, und nicht TROTZ dieser Tatsache.”


Corleone hört zu und nickt. Seine Versuche Robert vom Match bei Brainwashed fernzuhalten, scheinen bis zu einem gewissen Grad zu funktionieren, aber das gewisse Etwas fehlt noch.


James Corleone: „Nun, Mister Breads. Ich bewundere ihre Leidenschaft und ihren Enthusiasmus für ihren Schützling. Aber das ist nur logisch, schließlich begleiten sie ihn nun schon so lang. Sie wissen, wie gut er ist, aber offensichtlich wissen sie auch, dass er nicht gut genug für The End ist. Wenn sie ihm bei Brainwashed helfen wollen, nur zu, aber wie schon gesagt, sie werden ihr Schicksal damit besiegeln.“


Corleone deutet an sich wegdrehen zu wollen, scheint aber noch nicht ganz fertig.


James Corleone: „Allerdings, wäre da noch eine letzte Idee. Ein letzter Deal, wenn man so will. Und wie viele dieser Deals hatten wir nicht schon, in unserer gemeinsamen Zeit, was? Mister Rotari hat Ask ein Titelmatch versprochen, sofern er sie schlägt und Aiden Champion bleiben sollte. Ich denke es ist nur fair, wenn für sie in alle dem auch etwas drin wäre. Etwa, ein eigenes Titelmatch? Sie scheiterten bei Heir To The Throne, aber möglicherweise, könnten sie in einem weiteren Match gegen The End bessere Chancen haben. Schließlich sind sie DER Robert Breads.

Alles, was sie dafür tun müssen? Nichts. Sie müssen sich lediglich aus dem Match bei Brainwashed heraushalten und The End erledigt den Rest. Er holt sich ungestört seinen Titel zurück und sie sind der erste Gegner vom neuen, alten GFCW World Champion.“


Und da hat Corleone ihn vielleicht doch. Der letzte Shot, der letzte Title-Run, ein letztes Mal zeigen, dass man es doch noch drauf hat... und er würde ja The End besiegen, und nicht Aiden. Breads glaubt mit Sicherheit, aus dem Duell mit The End die richtigen Schlüsse gezogen zu haben, um ihm beim nächsten Mal gefährlich werden zu können


Robert Breads: “Ich werd’s mir überlegen...”


Rasch schenkt Breads nachzudenken. Als wolle er sich selbst überzeugen, dass diese Idee gar nicht so verrückt klingt.


Robert Breads: “...oder das mit Aiden besprechen. Als Plan B. Sicher ist sicher.”

James Corleone: „Tun sie das. Auf der einen Seite entgehen sie dem Zorn von The End, sie können ihren Schützling zeigen lassen, was er allein draufhat und sie erhalten ein GFCW World Title Match und auf der anderen Seite… helfen sie ihrem Freund. Das ist die Entscheidung, die sie treffen müssen, aber ich bin mir sicher, dass sie das richtige tun werden.“


Corleone wirkt zufrieden. Es scheint, als ob er hier erreicht hat, was er wollte. Einmal mehr will er sich nun wegdrehen, aber… wieder… dreht er sich zurück.

Seine Miene verfinstert sich direkt noch einmal mehr und fast schlagartig wird er eine ganze Spur ernster als in diesem gesamten Gespräch zuvor.


James Corleone: „Mister Breads, ich bin mir der Ironie der folgenden Worte vollends bewusst, aber vertrauen sie mir: bleiben sie dem Match fern. Es wird sich für sie lohnen.“


Ist diese vage, kryptische und sehr finstere Aussage der letzte Versuch Robert zu überzeugen? War alles davor der Aufbau für diesen finalen Satz? Vor dieser Abschlussbemerkung konnte man Corleones Absichten noch halbwegs deuten, doch jetzt… jetzt kann man nicht mal ansatzweise nachvollziehen, was er damit meinen könnte.

Mister Purple wartet nicht länger auf eine weitere Reaktion von Robert Breads. Er lässt das im Raum stehen und verschwindet wieder.

Was auch immer er damit gemeint hat, er scheint Erfolg gehabt zu haben. Breads starrt in die Richtung, in die Corleone verschwunden ist, und kratzt sich am Hinterkopf. Kurz scheint er unschlüssig, in welche Richtung er gehen soll, zögert - und entscheidet sich dann für eine Richtung.

Für welche Richtung wird er sich bei Brainwashed entscheiden?



Pete: „Dann schauen wir mal, was als nächstes so….



Die Max-Schmeling-Halle bebt. Von hier ist es auch nicht weit zum Berghain. Title Night 2021 -Vibes in the Building.



Sven: „Die Zuschauer gehen auf die Barrikaden. Die Champs sind hier!“


Raymond Doulgas und sein leiblicher Sohn Kyle Douglas entern die Stage. Lässig über den Schultern tragen sie das Gold und lassen sich von der Menge feiern. Auch wenn beide kein geplantes Match haben, sind beide in Wrestling-Kleidung unterwegs zum Ring. Kyle schaut sich auf dem Weg immer wieder nach hinten um. Scheinbar haben die Attacken der Rabbits in den letzten Wochen ihre Wirkung hinterlassen. Die Dynasty ist vorsichtig geworden.


Doch bislang gibt es keine Attacken der selbsternannten Herausforderer zu bestaunen. Im Ring angekommen lässt sich Kyle Douglas direkt ein Mikrofon von Laura geben.


Kyle: „BERLIN! Die Champs sind hier!“


Jubel entbrennt.


Morbeus: „Finally….bin ich zurück in Berlin. Immer wenn ich hier bin, passiert etwas verrücktes. Ich hasse und ich liebe diese Stadt. Und euch ganz besonders!“

Kyle: „Doch wir sind nicht nur mit warmen Worten hier. Die Rabbits machen uns seit Wochen das Leben schwer. Wir werden das nicht länger auf uns sitzen lassen.“

Morbeus: „Aber keine Sorge. Wir werden nun nicht die Halle verdunkeln oder irgend einen anderen mystischen Budenzauber bewirken. Wir wollen das dort klären, wo wir es können: IM RING!“

Kyle: „Rabbits! Kommt raus aus eurem Hasenloch und kämpft gegen uns. HIER IN BERLIN!“


Die Fans haben auch Bock drauf. Jedoch wird das große Duell heute wohl kaum stattfinden. Denn auf die Open Challenge der Champions melden sich nicht die Hasen. Denn die Musik von Jakob Fleestedt erkling. „Buh“- und „Schiebung“ „Schiebung“-Rufe werden laut.


Pete: „Fleestedt kommt nicht alleine. Er hat auch Mike Janus mit dabei! Immerhin zwei richtige Gegner für unsere Tag Team Champions!“

Sven: „Wrestling ist bei einer Wrestling-Show immer gut!“


Tag Team Match:

Douglas Dynasty (Morbeus & Kyle Douglas) vs. Jakob Fleestedt & Mike Janus

Referee: Bob Taylor

Die Challenger wackeln noch kurz durch den Ring und genießen noch die Aufmerksamkeit der Max-Schmeling-Halle. Ding Ding Ding! Der Ringgong ertönt, und das Match beginnt. Die Fans sind laut, während die Tag Team Champions Morbeus und Kyle Douglas in ihrer Ecke stehen, bereit für den Kampf. Auf der anderen Seite warten Jakob Fleestedt und Mike Janus unerschrocken. Morbeus startet für die Champions, und auf der anderen Seite tritt Jakob Fleestedt als erster an.


Erster Abschnitt:

Morbeus und Jakob umkreisen sich zunächst, bevor sie sich in einem klassischen Lock-up verhaken. Morbeus nutzt seine rohe Kraft und drückt Jakob in die Seile, bevor der Schiedsrichter sie trennt. Mit einem Lächeln auf den Lippen stürmt Morbeus erneut auf Jakob los, doch dieser weicht blitzschnell aus und verpasst ihm einen präzisen Low Dropkick gegen das Knie. Morbeus stolpert, und Jakob nutzt den Moment, um ihn mit einem schnellen Enzuigiri zu überraschen. Der Champion taumelt, aber fällt nicht. Jakob sieht seine Chance und versucht, Morbeus in die Ecke zu drängen, doch Morbeus fängt ihn mit einem wuchtigen Shoulder Block ab und schickt Jakob hart zu Boden. Morbeus packt ihn sich und schleudert ihn mit einem Belly-to-Belly Suplex quer durch den Ring. Das Publikum johlt, als Morbeus dominierend über Jakob steht. Doch als er nachsetzen will, rollt Jakob aus dem Ring, um sich einen Moment zu sammeln.

Jakob gelingt es, Mike Janus ins Match zu bringen, und Janus betritt entschlossen den Ring. Morbeus lacht nur und streckt die Hand aus, um Kyle Douglas ins Match zu holen.


Zweiter Abschnitt:

Kyle Douglas wird eingewechselt und steht nun Mike Janus gegenüber. Die beiden liefern sich einen intensiven Schlagabtausch in der Mitte des Rings. Douglas zeigt seine Schnelligkeit und weicht den Schlägen von Janus geschickt aus, bevor er mit einem blitzschnellen Armdrag kontert, gefolgt von einem Dropkick direkt gegen die Brust von Janus. Dieser taumelt, doch Douglas gibt ihm keine Zeit zum Luftholen und wirft ihn mit einem Snap Suplex zu Boden.


Janus ist hart im Nehmen und kommt langsam wieder auf die Beine. Er kontert mit einem harten Shoulder Block, der Douglas ins Seil schleudert. Als Douglas zurückfedert, packt ihn Janus und zeigt einen beeindruckenden Spinebuster. Kyle knallt hart auf die Matte, und Janus versucht, das Matchtempo zu kontrollieren. Er zerrt Kyle in seine Ecke und bringt Jakob zurück ins Match.


Jakob und Janus arbeiten jetzt als Team. Jakob hält Kyle in einer Headlock-Haltung, während Janus ihm mit Schlägen zusetzt. Doch plötzlich bricht Kyle aus und überrascht beide mit einem schnellen Springboard Elbow, der beide Gegner gleichzeitig trifft. Das Publikum rastet aus! Kyle wirft Jakob mit einem Hurricanrana über die Seile nach draußen und rollt sich sofort wieder auf die Beine.


Schlussphase:

Kyle sieht, dass Mike Janus der legale Mann ist, und stürzt sich auf ihn. Doch Janus kontert mit einem Kick in den Magen und versucht, Kyle mit einem Powerbomb zu packen. Kyle windet sich heraus, landet auf den Füßen und verpasst Janus einen knallharten Superkick, der ihn direkt in die Knie zwingt. Janus ist angeschlagen, und Douglas sieht seine Chance.


Kyle Douglas dreht Janus auf den Rücken und greift sich sein Bein. Er setzt blitzschnell den Figure-Four Leglock an, ein Manöver, das er perfektioniert hat. Janus schreit vor Schmerz, kämpft verzweifelt und versucht, die Seile zu erreichen. Doch die Schmerzen sind zu groß, und Janus kann es nicht länger aushalten. Unter den Anfeuerungsrufen der Fans für Kyle klopft er schließlich ab!


Ding Ding Ding!


Laura: „Sieger sind Morbeus & Kyle Douglas via Submission.“


Die Champions feiern ihren hart erkämpften Sieg, während Jakob Fleestedt wütend neben dem Ring steht und Mike Janus nach seiner Niederlage auf die Beine hilft.


Pete: Ein gutes Match muss ich sagen.

Sven: Findest du?

Pete: Auf jeden Fall. Absolut verdiente Sieger und ihren Standpunkt als Champions stark untermauert.

Sven: Irgendwann wird jemand kommen um Ihnen die Titel streitig zu machen.


Die Musik der feiernden Douglas Dynastie wird unterbrochen. Die Champions blicken sofort zum Titantron, denn dort ist erscheint eine wirre Szenerie. Ein rotes Augenpaar was die vollkommende Dunkelheit durchbricht blickt dem Seher entgegen.


Pete: War klar das das jetzt kommen muss.

Sven: Ich sag doch das irgendjemand kommen wird.


Alle Blicke sind auf den Titantron gerichtet. Die Champions stehen samt Gürtel über ihren Schultern im Ring und schauen entschlossen dem Paar Augen entgegen. Kyle spricht zu Morbeus der nur mit einem Lachen reagiert.


Geschichte bleibt Geschichte und kann nicht ungeschehen werden, doch wirkt sich vergangenes immer auf die Gegenwart aus. Geschichte holt uns immer wieder ein.“


In den Augen spiegeln sich die Gesichter von Morbeus und Kyle wieder. Diese schauen verwirrt aufgrund der skurrillen Szene.


Geschichte löste Leid aus. Geschichte brachte Schmerzen. Nichts kann das wieder gut machen was passiert ist. Doch sind Wut und Rache ein Mittel damit umzugehen. Ihr seid die die dieses Leid ertragen müsst. Das Leid was sie ertragen mussten. Die Wut die sie in sich manifistierten. Die Rache nach der sie sich verzehren.“


Raymond Douglas schaut skeptisch und tauscht erneut ein paar Worte mit seinem Partner aus. Beide sind sich unsicher was ausgerechnet sie damit zu tun haben.


Pete: Kein Mensch weiß das schon wieder bedeuten soll.

Sven: Vielleicht erfahren wir nun endlich mal was über die Vergangenheit der Hasen.

Pete: Das mag gut sein. Sieht zumindest danach aus als ob es um die Geschichte geht die hinter dem Ganzen steckt.


Immer noch ist das Augenpaar allgegenwertig und nimmt den Titantron ein.


Der Grund ihrer Wut und eures Leides liegt versteckt in den Tiefen der Hasenhöhle. Und nur mir obliegt es diese Geschichte zu erzählen.“


Ein Blinzeln der Augen…


Pete: Was? Ein mexikanischer TV Sender?

Sven: Psst…Ich kann spanisch…


Ein mexikanischer Reporter steht vor einer kleinen Halle. Im Hintergrund flackern blau- und rotes Licht um die Wette. Auf dem Transparent über dem Halleneingang ist zu lesen…


Mexican Wreslting Leauge - Anillo del destino 2004“


Gonzo Gonzales: „Wir melden uns zurück von der größten Show die das mexikanische Underground Wrestling zu bieten hat. Tragischerweise ist beim Kampf um die Tag Team Gürtel der Wrestler El Metztli auf tragische Weise ums Leben gekommen. Das was der größte Abend seines noch jungen Lebens sein sollte wurde zum absoluten Albtraum.“


Hinter ihm wird auf einer Bare eine zugedeckte Person vorbei am Krankenwagen zu einem geöffnetem Leichenwagen getragen. Hinter ihm eine Traube von weinenden Menschen die es nicht wahr haben wollen.


Gonzo Gonzales: „Die ersten News sind leider traurig. Wir sehen das entsetzen der Anwesenden die dem verstorbenen zum Leichenwagen begleiten. Sobald wir näheres zum Tod El Metztlis erfahren werden wir ausgiebig darüber berichten.“


Die Kamera schwenkt zur schaurigen Szenerie und dem davon fahrenden Leichenwagen. Die Menschentraube entfernt sich. In der Tür zum Backstage Bereich aus dem der Leichmal geschoben wurde steht ein kleiner Junge. Sein Blick ist leer. In der Hand hält er eine Maske. Das Lachen eines Kindes…verloren.


Erneut das Blinzeln der Augen.


Menschen rennen wild umher. Unverständige Worte. Heraneilende Rettungskräfte bahnen sich den Weg durch die Menge. Vor dem Ring hat sich ein Kreis gebildet. Schreie. Schmerzerfüllte Schreie erfüllen die Halle. Als die Rettungssanitäter den Ort des Geschehens erreicht haben erkennen sie Recht schnell das hier jede Hilfe zu spät kommt. Als die Kamera das Bild einfängt sehen wir einen kleinen Jungen der über den leblosen Körper einer Person liegt und sie zu beschützen scheint. Unter der Person eine Blutlarche die sich vom Hinterkopf ausbreitet. Das bemalte Gesicht erstarrt. Die Augen blicken ins leere. Die umstehenden Menschen versuchen den Jungen vom Körper zu lösen doch mit aller Kraft lässt er nicht los. Die schmerzerfüllten Schreie dringen ins Mark der mittlerweile still geworden Menschentraube. Nach endlosen scheinenden Sekunden schaffen es die Sanitäter endlich den Jungen wegzuzerren. In seiner Hand ein mittlerweile blut getränktes Handtuch.


Ein Fotograf schießt ein Bild der Situation und im nächstens Moment sehen wir die Seite einer japanischen Zeitung.


Tragischer Moment beim Wrestling – Tod eines aufstrebenden Stars der Tag Team Szene stirbt bei Deathmatch“


Die Zuschauer in der Halle sind erstarrt. Auch die Champions im Ring schlucken kräftig.


Pete: Das…das ist ja schrecklich.

Sven: Ich kann mich wage an die Ereignise erinnern Pete. Tragisch…aber das kann in unserem Business passieren.


Erneut erscheinen das Augenpaar auf dem Titantron. Tränen erfüllt.


Schicksale treffen uns unvorbereitet. Die Zeit vergeht. Doch der Schmerz bleibt. Der Schmerz lässt euch danach streben mit eurer Vergangenheit abzuschließen. Holt euch das was Ihnen verwehrt wurde. Nehmt Rache am Schicksal. Ihr seid bereit.“


Rosa Qualm dringt aus dem Eingang unter dem Titantron in die Halle und die Musik der Rabbits ertönt. Auf dem digitalen Boden der Rampe stürmt erneut die weiße Hasen Meute zum Ring. Die Champions machen sich zum Kampf bereit und erwarten die Hasen.


Pete: NEIN! HINTER EUCH!!


Überraschend stürmen die Rabbits hinter Sven und Pete in den Ring und attackieren die Champions die ihre Gürtel bei der Attacke verlieren. Ein wilder Brawl entsteht und die Hasen scheinen die Oberhand zu gewinnen. Doch Pustekuchen. Raymond und Kyle befreien sich aus den harten Attacken und schlagen ihrerseits zurück. Eine Double Clotheline der Champions schicken die Angreifer aus den Ring. Dort schütteln die beiden sich und schauen überraschtr der starken Gegenoffensive der Champions zum Ring hoch. Vor den Füßen der Hasen liegen die beiden Gürtel auf dem Boden die beim Angriff den Besitzern entrissen wurden. Tsunaki und Metztli wollen sich danach bücken da ertönt erneut die schrille Stimme.


Wartet. Es ist nicht der Ort und nicht der Zeitpunkt das zu nehmen was euch gehört. Eure Geschichte hat gerade erst begonnen. Eure Geschichte wird das Leid derer die zwischen euch und dem Traum stehen der euch dieses Leid gebracht hat.“


Der japanische und mecikansiche Hase ziehen sich die Rampe hoch zurück. Vor dem Titantron schauen sie hoch und blicken dem Augenpaar entgegen.


Ihr seid nun da wo wir sein wollten. Und ihr werdet den Traum erfüllen wo das Leid und der Schmerz in die Köpfe derer Einzug halten wird die dazwischen stehen. Kyle…Raymond…die Douglas Dynastie…Seid ihr bereit die Qualen derer dessen Träume genommen wurde in eure Köpfe zu lassen? Seid ihr bereit das Leid zu erfahren was denen wiederfahren ist die vor euch stehen. Sind eure Köpfe bereit für die GESCHICHTEN DER HASENHÖHLE? Seid ihr bereit…für BRAINWASHED?“


Das Licht flackert. Die Silhouette um das Augenpaar manifestiert sich. Das Gesicht unerkenntlich durch den Schatten. Leuchtend die Augen. Die Musik der Hasen erklingt und nachdem das Licht einen kurzen Moment flackert sind die Hasen verschwunden.


Pete: War das eine Herausforderung der Hasen an die Champions?

Sven: Scheint so…aber…

Pete: Haben die beiden es sich überhaupt verdient?

Sven: Es muss ja keine Herausforderung um die Gürtel sein. Oder?




Aiden Rotari: "Hallo."


Die Fähigkeit des wichtigsten und ranghöchsten Mitgliedes des Rosters, des GFCW World Champions, sich trotz seines Status unauffällig und beinahe lautlos zu bewegen, ist durchaus beeindruckend - und beunruhigend. Schließlich hat sein Gesprächspartner - gerade auf halbem Wege irgendwohin, vielleicht zum Catering laufend, vielleicht soeben vom Bad kommend - bloß einen x-beliebigen Gang durchquert und wohl kaum damit gerechnet, dass Rotari hinter der nächsten Ecke lauert wie ein geduldiges Raubtier.

Man möge dem GFCW-Kamerateam einen gepfelgten Bonus wünschen, dass wir das hier trotzdem zu sehen bekommen. Aiden löst sich mit dem Rücken von der Wand, an welcher er gelehnt hatte, und tritt dem etwa gleichgroßen Mann gegenüber. Seine linke Hand hält den Gürtel um seine Hüften an Ort und Stelle, auch wenn es nicht den Eindruck macht, als wäre das nötig.


Aiden Rotari: "Ich habe dir noch nicht persönlich gratuliert. Immerhin hast du... Robert gepinnt.“


Und wenn die Kamera ihn nicht bereits eingefangen hätte, würden wir spätestens jetzt wissen um wen es sich bei dem hiesigen Gesprächspartner Rotari handelt: Ask Skógur.

Nach seinem großen Sieg über Breads und wohlgemerkt, auch Aiden Rotari, vor einigen Wochen, hat er sich in den vergangenen Shows eher zurückgehalten, aber wieso auch nicht. Er hat den Sieg über Breads und muss nun mehr oder weniger lediglich darauf warten, bis sich End und Rotari gegenseitig zerfleischt haben, damit er sich um den Sieger daraus kümmern kann.

Zumindest ist das der Plan.


Ask Skógur: „Gepinnt? Du kannst das Kind ruhig beim Namen nennen, Mann. Ich hab ihn besiegt. Und naja… nicht nur ihn.“


Ask deutet auf Aiden mit seinem Blick, denn selbstverständlich spielt er auf den Champion an, der in dem Tag Team Match der Partner von Robert Breads war.


Ask Skógur: „Tja… aber ich schätze mal, dass du mir hier nicht nur deshalb aufgelauert hast, um mir zu gratulieren. Vor allem nicht vier Wochen danach und vor allem nicht, wenn du Aiden Rotari bist. Also, was willst du, Champ?“


Es liegt ein Hauch von Hohn in der Bezeichnung Rotaris als „Champ“, wobei Ask den Gürtel zu sehr ehrt um zu wissen, dass nur wenige Wrestler ihn tatsächlich gewinnen können. Er weiß, dass Rotari gefährlich ist, lässt sich aber dennoch nicht einschüchtern.


Aiden Rotari: "Ich möchte dir eine Chance bieten."


Die Phrase "Falle stellen" scheint in Rotaris Welt synonym mit "Chance bieten" zu sein, also ist es wenig überraschend, dass Ask nicht sofort begeistert ist, sondern eher weiterhin skeptisch dreinblickt. Aber das scheint Rotari nicht zu stören - er ist sich seines Rufes und seiner Außenwirkung durchaus bewusst. Aber er ist eben auch der World Champion, also sind die meisten GFCW'ler dennoch geneigt, Rotari ein Ohr zu leihen.


Aiden Rotari: "Dein Teil-Erfolg über Robert..."


Ask verdreht die Augen, irgendwo zwischen schelmisch und leicht angenervt, dass man ihm den Sieg nicht vollends zuspricht – andererseits, Rotari und Breads sind Kumpels, da geht das wohl klar, dass man bisschen herumeiert.


Aiden Rotari: "...ist beeindruckend. Nicht beeindruckend genug, als das ich dir ein Titelmatch aufgrund dieser Sache zugestehen muss. Glaube mir: Ich habe mich beim Office rückversichert. Doch das bedeutet nicht, dass du kein Titelmatch erhalten kannst."


Nun ist die Aufmerksamkeit von Ask geweckt. Zumindest einmal anhören, was Rotari vorschlägt, kann ja nicht schaden. Mit der Hand, die nicht obsessiv das wichtigste Besitztums Rotaris umklammert, deutet Aiden nun auf selbiges.


Aiden Rotari: "Ich kann nicht für das Office sprechen. Es legt Pflichtverteidigungen fest, auf die ich keinen Einfluss habe. Aber ich kann selbst Titelmatches vergeben. Das steht mir frei."

Ask Skógur: „Ahja und großzügig, wie du bist, willst du mir eins geben? Da hatte ich in letzter Zeit aber einen anderen Eindruck. Und das sicher ganz uneigennützig oder woher kommt der Sinneswandel?“ 

Aiden Rotari: "Ich tue das nur, damit du das Angebot meines guten Freundes annimmst.“


Es dämmert Ask. Natürlich ahnt er, worauf Aiden hinauswill. Wie schon gesagt, Robert und Aiden sind Kumpels.


Ask Skógur: „Robert.“

Aiden Rotari: "Exakt."


Der Titelträger nickt. Er hat - wenig überraschend - dieses Gespräch anscheinend sorgfältig vorbereitet.


Aiden Rotari: "Brainwashed ist sein fünfzehnjähriges Jubiläum. Das ist eine große und wichtige Sache für ihn, auch wenn er das nicht zugeben wird. Ein Singles Match gegen Robert Breads ist noch immer etwas von Wert, auch wenn du es nicht sehen magst. Ich wünsche mir sehr, dass sich der Wunsch meines Freundes nach einem Duell mit dir erfüllt."


Natürlich. Rotari handelt aus Nächstenliebe für Breads. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er wirklich möchte, dass der Kanadier glücklich und zufrieden ist. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass etwas dahinter steckt.


Aiden Rotari: "Und da ich gehört habe, welches Ziel du ausgerufen hast, bin ich bereit, deine Zusage für dieses Match zu belohnen. Solltest du Robert besiegen, werde ich dir ein Match um die GFCW World Championship gewähren."


Ask ballt die Faust. Nicht aus Wut auf Rotari oder Breads, sondern vielmehr aufgrund dessen, dass sein Ziel jetzt tatsächlich in Sicht ist. Das ist die Chance, die er braucht. Er ist motiviert und zielstrebig. Das ist seine Chance.


Ask Skógur: „DAS nenne ich mal einen Anreiz.“


Eine unverkennbare Andeutung auf das, was Ask Skógur vor zwei Wochen über die Herausforderung von Robert Breads gesagt hat. Er muss sich selbst nichts beweisen, er hat Robert besiegt. Für ein weiteres Match braucht er einen guten Grund. Und ein potenzielles GFCW Titel Match ist genau das.


Ask Skógur: „Das ist es, was ich will. Eine Chance auf den GFCW World Championship. Robert will das Match? Dann soll er es kriegen. Ich hab ihn einmal besiegt, das werde ich auch nochmal schaffen und dafür brauche ich dieses Mal auch keinen Tag Team Partner. Er mag ne Legende sein, aber davon habe ich hier schon gegen einige gewonnen.

allerdings…

was ich noch nicht so ganz verstehe… dir kann dieses Match doch nicht SO wichtig sein, oder? Ich bin jetzt schon ne ganze Weile hier in der GFCW und eine Sache, die ich gelernt habe, ist, dass hier niemand etwas aus reiner Nächstenliebe oder Gutmütigkeit tut. Ich frage also nochmal: was willst du, Champ?“


Ask ist bereit für das Match gegen Robert, aber so leicht gibt er sich nicht geschlagen. Er mag nicht so gewieft wie ein James Corleone sein oder so abgebrüht wie ein The End, aber auch er verfolgt Aiden Rotari lange genug um zu wissen, dass er nichts tut, ohne nicht selbst einen Vorteil daraus zu schlagen.


Aiden Rotari: "Ich kann deine Zweifel verstehen, doch es gibt keinen doppelten Boden. Besiege Robert, und ich gewähre dir ein Match um meinen Titel."


Eine kurze Pause. Die Augen von Rotari verengen sich leicht, als sie sich auf Asks Gesicht heften, jede Reaktion des Schweden genau begutachtend. Was auch immer die Krux ist: Sie kommt jetzt.


Aiden Rotari: "Insofern ich nach Brainwashed noch Champion bin, selbstverständlich."


Aber klar doch. The End hat schließlich keinen Grund, die Versprechen einzuhalten, die Rotari ausstellt. Es ist nicht unmöglich, dass das Office Ask zum No. 1 Contender nach Brainwashed ernennt - aber eben auch nicht garantiert. Sollte Rotari verlieren, würde er sich sicherlich um ein Re-Match gegen The End bemühen, und auch andere Wrestler können bei Brainwashed große Siege sammeln. Rotari stellt hier eine Garantie für Ask aus. 


Aiden Rotari: "Andernfalls kann ich dir nicht versichern, dass du bekommst, was du begehrst."


Ask schmunzelt. Er lächelt, lacht fast schon abfällig und schadenfroh. Daher weht der Wind, jetzt ist ihm alles klar.


Ask Skógur: „Daher weht also der Wind. Du brauchst meine Hilfe um den Großen zu besiegen. Nicht schlecht, Mann, du willst Robert Breads aus dem Match halten, um End damit zu beschwichtigen, suchst aber trotzdem nach nem Backup-Plan. Du bist wirklich so hinterlistig wie alle sagen.“


Wahrscheinlich meint Ask das sogar bis zu einem gewissen Punkt ehrlich so wie er es sagt. Dennoch überwiegt der Spott und Zynismus in seinen Worten. Er wird langsam wieder ruhiger.


Ask Skógur: „Hör zu. Ich habe selber meine Probleme mit The End gehabt und weiß, dass man sich nicht mit dem anlegen sollte, wenn man es nicht unbedingt muss. Ich nehme das Match gegen Robert, werde ihn besiegen und solltest du tatsächlich gewinnen, dann freue ich mich auf unser Match. Falls du aber verlierst, tja, wie du selbst sagst – ein Match gegen Robert ist auch heute noch viel wert – dann werde ich das Office sicherlich dennoch genug beeindruckt haben um meine Chance gegen The End zu bekommen.

Ich weiß nur, dass ich nichts mit diesem ganzen Kram, dem Eingreifen und Betrügen, zu tun haben will. Ich werde Herausforderer Nummer 1 und dann werde ich Champion, egal, wen ich dafür besiegen muss. Aber ich mach all das… auf meine Weise.“ 

Aiden Rotari: "Deine Charakterstärke ist ebenso beeindruckend wie deine Leistungen im Ring."


Es klingt unterkühlt, aber nicht unbedingt wie eine Lüge. Rotari zuckt mit den Schultern.


Aiden Rotari: "So oft wie die Mitglieder der GFCW dir ein Bein gestellt haben, so oft wie du belogen und betrogen wurdest, so oft wie du hinterrücks attackiert wurdest... du hättest gutes Recht, zumindest ein einziges Mal selbstsüchtig zu handeln, ohne, dass dir jemand einen Vorwurf machen könnte. Zumal eine Chance auf den World Title eine Verlockung ist, die größer sein dürfte, als alle, die du bisher gekannt hast, und viele würden eine Ausnahme von den eigenen Prinzipien machen, was mit Sicherheit jeder Wrestler und jeder Fan verstehen würde."


Aiden dreht sich von Ask weg. Ohne Zweifel ist dem Vielleicht-Bald-Contender klar, dass Aiden ihm hier eine Art "moralischen Freibrief" für einen Eingriff gegen The End auf dem Silvertablett serviert, und Rotari hat durchaus einen Punkt - aber lässt Ask sich davon wirklich überzeugen.


Aiden Rotari: "Aber du bist eine moralisch überlegene Person. Das verstehe ich. Du verzichtest auf Basis deiner Werte darauf zu tun, was alle anderen tun, und bringst dir einen selbstverschuldeten Nachteil ein. Nicht pragmatisch, dafür ehrenwert. Selbstredend keine Setzung von Prioritäten, die ich nachvollziehen kann, aber ich respektiere sie."


Beinahe demütig senkt Aiden den Kopf ein wenig, als würde er in Gegenwart dieser "moralisch überlegenen Person" echte Anerkennung empfinden. Das darf zumindest einmal angezweifelt werden.


Aiden Rotari: "Ich überbringe Robert die Nachricht bezüglich eures bevorstehenden Kampfes. Er wird zufrieden sein. Viel Glück bei deinem Match gegen ihn - ob du es glaubst oder nicht, du wirst eine Menge davon brauchen.“


Aidens Worte scheinen bei Ask tatsächlich etwas bewirkt zu haben. Seine bisher vermeintlich eher gute, schadenfrohe und ziemlich selbstüberzeugte Laune hat einen kleinen Knick erfahren und so wirkt Ask nun etwas nachdenklich.

Was, wenn Aiden recht hat? Was, wenn er – nach all dem, was ihm hier in der GFCW widerfahren ist – tatsächlich mal selbst die Grenzen dessen, was möglich ist und was nicht ausnutzen und beugen sollte?

Wird es ihn zu seinem großen Ziel bringen moralisch richtig zu handeln?

Ask grübelt. Wohl vielmehr auf eine „Was wäre wenn“-Art und Weise, als hypothetisches Gedankenexperiment und weniger als würde es wirklich als ernsthafte Option sehen.

Ask hat seine Werte, Ask hat seinen Charakter und Ask wird zu sich stehen.

Würde er das nämlich nicht tun, dann wäre er letztendlich nicht besser als Aiden Rotari.

Und das ist keine Option. Er IST besser als Aiden Rotari. Und es wird der Tag kommen, an dem er das auch beweisen kann.


Singles Match:

Aldo Nero vs. Viggo

Referee: Thorsten Baumgärtner



Diese Musik hat sich mittlerweile im GFCW-Kosmos als Ankündigung für Aldo Nero etabliert und damit einher gehen nun aufkommende Buh-Rufe. Inzwischen hat sich eine Tendenz abgezeichnet, wie die GFCW-Galaxy Aldo Nero empfindet und diese ist, dass man ihn nicht mag.

Aldo hat aber, was sich ebenfalls etabliert hat, kein Interesse daran gemocht zu werden. Nicht von den Fans der GFCW, nicht von seinem Vater James Corleone, von niemandem. Er will nur gewinnen, erfolgreich sein und eine große Karriere.

Und den nächsten Schritt dafür könnte er heute tun.


Pete: „Aldos Aufstieg ist beeindruckend. Er fährt einen Sieg nach dem anderen ein und damit hat er sich als hervorragender Kandidat für dieses kleine Tunier empfohlen.“

Sven: „Aldo hat bereits um den GFCW Intercontinental Championship gekämpft, das war allerdings ausbaufähig. Aber das war auch der alte Aldo Nero. Der neue Aldo hat da zweifellos bessere Chancen. Der ist hungrig. Der will den IC-Title.“

Pete: „Sein Gegner ist allerdings Viggo und wenn es jemanden gibt, der in den vergangenen Monaten um diesen Titel gekämpft hat wie kein zweiter, dann ist er das.“

Sven: „Das dürfte also ein vielversprechendes Match werden, Aldo, der heute bereits einen seiner Gegner in Form von Caracal Matthews ausgeschalten hat, gegen Viggo, der den Segen von Ask Skógur hat dessen Intercontinental Championship Regentschaft fortzusetzen.“


Aldo steuert ohne Umwege auf den Ring zu. Er klatscht, wie sollte es auch anders sein, mit niemanden ab und hat nur den Sieg im Sinn. Er slidet in den Ring und feiert auch da nicht weiter, er wartet lediglich auf seinen Gegner.

Seine Eroberung geht weiter und die nächste Station ist, ironischerweise wie bei seinem Vorgänger und Erzfeind The End, der GFCW Intercontinental Championship.



Auch die Musik, die den zweiten Kontrahenten ankündigt, ist mittlerweile bestens bekannt. Viggo wird vom Publikum positiv empfangen und die Freude darüber ist dem Mann aus London anzusehen. Seit einem halben Jahr jagt er nun schon immer wieder dem Intercontinental-Titel hinterher und heute kann er den nächsten Schritt in Richtung einer neuen, womöglich letzten Chance machen. Das Realität werden zu lassen, dazu wirkt Viggo bereit. Sein muskulöser Oberkörper bebt im Schein der Lichter und der Kamerablitze, er lächelt den Zuschauern zu, doch hält gleichzeitig die Konzentration in Richtung Nero aufrecht.

Gemäßigten Schrittes geht es Richtung Ring, Abklatschangebote der Fans nimmt Viggo nebenbei an. Dann betritt er, eigentlich ungewohnt, den Ring über die Ringtreppe und nicht wie gewohnt auf dynamischere Weise. Im Ring geht er schnell in seine Ecke, will Nero nicht aus den Augen lassen und damit möglicherweise ein Angriffsfenster öffnen. Klare Sache: Heute will der Engländer nichts dem Zufall überlassen. Heute ist es Alles oder Nichts. Mal wieder.

Die Ringglocke ertönt und das Match zwischen Viggo und Aldo Nero in der Arena in Berlin beginnt. Die Stimmung ist zugunsten von Viggo aufgeladen, besonders nach Neros früherem Eingreifen gegen Caracal Matthews.

Es geht erwartungsgemäß los. Der hitzköpfige Nero macht den ersten Schritt, doch Viggo nutzt seine Schnelligkeit und weicht Neros Angriff geschickt aus. Mit einer blitzschnellen Bewegung springt er an die Seile und führt eine Springboard Dragonrana aus, die Nero zu Boden bringt. Das Publikum ist begeistert. Einen solchen Move als erste Aktion überhaupt sieht man selten.


Pete: "Was für ein explosiver Start.“


Viggo lässt nicht locker und setzt mit einer Serie von Calf Kicks nach, kaum dass Aldo wieder auf den Beinen ist, die Nero sichtlich aus dem Konzept bringen. Der größere Wrestler taumelt, seine Augen verraten Überraschung über Viggos Intensität.


Sven: "Aldo muss schnell eine Antwort finden! Sonst hat es sich nicht gelohnt, Matthews aus dem Turnier zu nehmen…denn er könnte íhm genauso gut auf die Seite der Verlierer folgen."


Als Nero versucht, sich zu fangen, kontert Viggo mit einem präzisen Jump Spin Side Kick. Nero wankt, aber fällt nicht. Seine Gesichtszüge verhärten sich, Wut und Entschlossenheit zeichnen sich ab.

In einem Moment der Unachtsamkeit gelingt es Nero, Viggos Bein zu fassen und ihn zu Boden zu ziehen. Mit einem kraftvollen Griff schleudert er den kleineren Wrestler in die Ringecke. Viggos Körper prallt hart gegen den Ringpfosten.


Pete: "Das könnte ein Wendepunkt sein. Nero nutzt seine Kraft, um Viggos Momentum zu brechen."


Nero folgt sofort mit einer Running Big Boot, der Viggo voll im Gesicht trifft. Der Fanliebling sackt in der Ecke zusammen, sichtlich benommen. Nero packt Viggo am Arm und zieht ihn mit einem kraftvollen Ruck aus der Ecke.


Sven: "Nero hat das Blatt gewendet.“


Mit einem grimmigen Lächeln hebt Nero den benommenen Viggo hoch und führt einen Spinebuster aus. Der Aufprall hallt durch die Arena, gefolgt von einem kollektiven Aufstöhnen des Publikums. Viggo liegt regungslos auf der Matte, während Nero über ihm steht, die Arme triumphierend ausgebreitet.


Pete: "Aldo Nero hat das Kommando übernommen. Kann Viggo sich aus dieser misslichen Lage befreien?"


Die Zuschauer beginnen, Viggos Namen zu rufen, in der Hoffnung, ihrem Favoriten neue Kraft zu geben. Doch Nero lässt nicht locker und bereitet sich auf seinen nächsten vernichtenden Angriff vor. Er fixiert seinen Blick auf Viggos Beine, erkennend, dass er die Sprungkraft seines Gegners neutralisieren muss. Mit einem schnellen Griff packt er Viggos linkes Bein und rammt es gegen die Ringecke. Viggo schreit vor Schmerz auf.


Pete: "Nero hat Viggos Schwachstelle erkannt. Er gehtgezielt auf die Beine!"


Nero setzt nach und schlingt Viggos Bein um Ringpfosten, dehnt es in einem unnatürlichen Winkel. Der Ringrichter beginnt zu zählen, und Nero lässt erst bei vier los. Viggo humpelt sichtlich, als er versucht aufzustehen.


Sven: "Eine clevere Strategie von Nero. Ohne seine Beine ist Viggo nur halb so gefährlich."


Mit einem überlegenen Ausdruck packt Nero Viggos anderes Bein und führt einen harten Kick gegen die exponierte Gliedmaße aus. Viggo windet sich vor Schmerzen auf der Matte, sein Gesicht eine Maske der Qual. Die Fans rufen ermutigend seinen Namen, doch Viggo kann kaum aufstehen.

Als Nero zu einem weiteren Angriff ansetzt, findet Viggo plötzlich neue Kraft. Mit einer unerwarteten Bewegung rollt er sich zur Seite und Neros Attacke geht ins Leere. Viggo nutzt den Moment der Überraschung und kommt humpelnd hoch. Tritt Richtung Nero, doch dieser hält Viggos Bein fest. Jedoch kein Problem für den Engländer, der sofort die nächste Variante parat hat: Er führt blitzschnell einen Enzuigiri aus, der Nero am Kopf trifft.


Pete: "Unglaublich! Viggo findet einen Weg zurück ins Match!"


Trotz seiner lädierten Beine kämpft sich Viggo hoch. Er prüft, wie viel Gewicht sie noch tragen und trotz schmerzverzerrtem Ausdruck ist er offenbar mit dem Resultat zufrieden. Mit einem Adrenalinschub springt er auf das oberste Ringseil. Er dreht sich um und richtet sich auf. Springt ab für etwas, das in Richtung Crossbody gehen könnte. Doch Nero hat sich schneller erholt als erwartet. Er fängt Viggo mitten in der Luft ab und verwandelt dessen Angriff in einen brutalen Spinebuster. Den zweiten an diesem Abend. Der Aufprall lässt den Ring erzittern.


Sven: "Gerade als Viggo die Oberhand zu gewinnen schien, kontert Nero mit dieser verheerenden Aktion! So ist das Leben."


Nero wirft sich sofort auf Viggo für den Pin. Der Ringrichter zählt.


Eins!

Zwei!


Im letzten Moment schafft es Viggo, die Schulter zu heben. Die Arena explodiert vor Erleichterung und Aufregung.


Pete: "Viggo überlebt knapp! Aber wie viel hat dieser Spinebuster aus ihm herausgeholt?"


Viggo liegt keuchend auf der Matte, während Nero ungläubig den Ringrichter anstarrt. Die Spannung im Ring ist mit Händen zu greifen, als beide Wrestler versuchen, sich für den nächsten Schlagabtausch zu sammeln. Als sich ihre Blicke treffen, entbrennt ein heftiger Punchwechsel in der Ringmitte.


Pete: "Hier sehen wir den Kampfgeist beider Athleten! Keiner will nachgeben!"


Fäuste fliegen hin und her, das Publikum reagiert auf jeden Treffer. Zunächst scheint Nero die Oberhand zu gewinnen, doch dann duckt sich Viggo unter einem Schlag weg und kontert mit einer schnellen Kombination aus Schlägen und einem erneuten Enzuigiri.


Sven: "Viggo hat den Schlagabtausch für sich entschieden! Kann er jetzt nachlegen?"


Viggo nutzt seinen Vorteil und springt an die Seile für einen Springboard Clothesline, der Nero von den Füßen reißt. Ohne Pause zu machen, klettert Viggo auf das oberste Ringseil. Seine Beine scheinen sich, zur Enttäuschung von Nero, erholt zu haben. Der Engländer ist widerstandsfähiger als gedacht, die Taktik Neros ist nicht aufgegangen. Nun sieht es aus, als ob Viggo seinen „The Choice“, mit dem er schon viele Matches gewann, durchführen will. Doch zu seinem Verdruss steht Nero bereits wieder. Also muss sich Viggo umentscheiden. Er macht also, was vorher einmal misslang…und springt einen Crossbody!

Nero rollt sich im letzten Moment weg, doch Viggo landet auf den Füßen und überrascht seinen Gegner mit einer blitzschnellen Kombination, die in einem Kick an die Brust mündet. Nero taumelt benommen durch den Ring.

Viggo setzt nach und schlingt Nero in einen komplexen Submission-Hold - eine Variation seines Bridging Double Chickenwing in stehender Position. Nero schreit vor Schmerz, seine Augen weit aufgerissen. Langsam wird Aldo auf den Boden gedrückt und die Variante wird zum Original von Viggos Submission-Move.


Sven: "Nero steckt in ernsten Schwierigkeiten! Wird er aufgeben müssen?"


Die Menge tobt, als Nero verzweifelt versucht, die Seile zu erreichen. Seine Finger zucken Zentimeter vor dem rettenden Seil, während Viggo den Griff verstärkt. Neros Gesicht ist schmerzverzerrt, er scheint kurz vor dem Aufgeben zu stehen.


Pete: " Viggo hat Nero genau da, wo er ihn haben will! Ist das das Ende, haben wir den zweiten Finalisten?"


Die Spannung in der Arena erreicht ihren Höhepunkt, als alle Augen auf Nero gerichtet sind, der zwischen Aufgeben und einem letzten Befreiungsversuch zu schwanken scheint. Gerade als es scheint, dass Nero aufgeben muss, mobilisiert er seine letzten Kraftreserven. Mit einem verzweifelten Aufbäumen schafft er es, sich und Viggo in Richtung der Ringseile zu rollen. Im letzten Moment greift er das unterste Seil, was den Ringrichter zwingt, den Hold zu brechen.


Pete: "Nero hat sich irgendwie befreit. Es geht weiter."


Beide Wrestler taumeln erschöpft auf die Beine. Viggo versucht einen Clothesline, doch Nero duckt sich darunter weg. Nero kontert mit einem Versuch für seine Uranage, aber Viggo befreit sich und landet auf den Füßen.


Sven: "Keiner kann hier die Oberhand gewinnen. Beide Athleten geben alles!"


Es folgt ein Schlagabtausch in der Ringmitte. Viggo trifft Nero mit einem Spin Kick, doch Nero wankt nur kurz und antwortet mit einem European Uppercut. Viggo stolpert zurück, fängt sich aber und führt einen Dropkick aus, der beide zu Boden bringt.

Es geht hin und her, Aktion auf Aktion. Beide gehen nach gleichzeitigen Lariat-Versuchen zu Boden. Viggo und Nero kämpfen sich hoch, ihre Bewegungen von der Erschöpfung gezeichnet. Da schafft es Nero, Viggo zu überraschen, indem er nicht auf einen weiteren Punch geht, sondern einen Schritt nach hinten macht. Das führt dazu, dass Viggo nächster Schlag ins Leere geht. Durch den Schwung seiner eigenen Aktion gerät Viggo ins Taumeln. Nero schubst ihn weg.

Viggo fällt auf die Matte und kämpft sich sofort wieder hoch. Das kurze Zeitfenster jedoch nutzt Aldo Nero, um Anlauf zu nehmen.


BATTERING RAM!

Viggo springt drüber weg!


Falls noch jemand an der Sprungkraft Viggos gezweifelt hat: Sie ist endgültig wieder zurück. Er lässt Nero ins Leere laufen. Der Italiener kann kaum abbremsen und nur im letzten Augenblick verhindern, hier ins Leere zu laufen. Er greift an die Ringseile, um seinen Schwung zu stoppen und steht mit dem Rücken zur Ringmitte an der Ecke. Viggo geht ihm hinterher, greift nach Neros Schultern, um ihn herumzuwirbeln. Es gibt es kurzes, chaotisches Hin und Her während Beide mit dem Rücken zum Ringrichter stehen. Und dann dreht sich Viggo mit tränendem Auge weg und nimmt die Hände vors Gesicht.


Pete: „Was war da los? Gab’s einen Augenstecher? Viggos Reaktion lässt das vermuten, aber durch den Winkel haben wir nichts gesehen.“


Viggo steht vornübergebeugt in der Ringmitte und zwinkert gegen das schmerzende Auge an. Auch der Ringrichter wirkt verwirrt, aber gesehen hat er nichts. Allerdings ist ein Blick in das lächelnde Gesicht Neros eigentlich Antwort genug. Der selbstbewusste Italiener versucht nicht einmal zu verheimlichen, dass da irgendetwas war – man kann ihm ja nichts, wenn es im Chaos geschah und niemand genau hingesehen hat.


Pete: „Nun kann Nero die Gelegenheit nutzen, ein zweites Mal seinen Spear zu versuchen.“

Sven: „Genau das hat er scheinbar vor.“


Nero hockt sich in die Ringecke und fixiert Viggo. Wartet darauf, dass sich der Engländer umdreht, damit das hier ein Ende findet. Damit er, Aldo Nero, der zweite Finalist ist.



Plötzlich ertönt vertraute Musik durch die Arena. Die Fans springen auf die Füße, ihr Jubel schwillt an.


Pete: "Das ist... das ist die Musik von Caracal Matthews!"


Nero dreht sich ruckartig zur Eingangsrampe, sein Gesicht eine Mischung aus Überraschung und Wut. Seine Augen suchen hektisch nach Matthews.



Sven: "Nero ist abgelenkt! Er hat Matthews noch nicht einmal gesehen, aber es weiß, dass er irgendwo sein muss."


Viggo nutzt den Moment der Unachtsamkeit. Er springt an die Seile und katapultiert sich mit einer Springboard Dragonrana auf den verwirrten Nero. Die Aktion trifft perfekt und Nero kracht hart auf die Matte.


Pete: "Was für eine Wendung! Viggo hat Neros Ablenkung gnadenlos ausgenutzt!"


Die Fans sind außer sich vor Begeisterung. Viggo bereitet sich auf seinen nächsten Zug vor, während Nero benommen auf der Matte liegt und der Ringrichter das Geschehen genau beobachtet. Nun hat Viggo Oberwasser und es bringt ihn dazu, seine Schmerzen ein letztes Mal zu ignorieren. Mit einem großen Sprung geht es auf das Tope Rope. Er steht mit dem Rücken zum Ring. Genau, wie er es braucht…


THE CHOICE!

(Imploding 450°-Splash)


Und die Aktion trifft perfekt. Viggo rollt sich auf Aldo Nero. Hakt ein Bein ein, bleibt auf ihm liegen.


EINS…


Und da erscheint endlich Caracal Matthews. Der Mann, dessen Musik die Entscheidung herbeigeführt hat, steht vor dem Vorhang und jubelt Viggo zu.


ZWEI…


Applaus von Matthews, der sich für Neros Eingriff gerächt hat.


DREI!


Sieger des Matches durch Pinfall: Viggo!


Pete: „Wir haben den zweiten Finalisten! Viggo fährt zu Brainwashed und kämpft dort im Opener gegen Mike Müller.“

Sven: „Und es geht um einen Kampf gegen Darragh Switzenberg. DIE Chance für Viggo, seinen Erzrivalen zu besiegen. Und endlich Intercontinental-Champion zu werden.“

Pete: „Aber wir können dieses Match nicht beenden, ohne über Nero und Caracal zu sprechen. Die verbalen Sticheleien sind heute eskaliert. Die Zwei haben sich gegenseitig die Matches gekostet. Das MUSS ein Nachspiel haben.“




Wir sehen Mac Müll wie er durch den Backstagebereich läuft. Wie immer ist er bereits mit dem Mikrofon bewaffnet und auf der Suche nach einem Gesprächspartner. Recht schnell wird uns auch bewusst, nach wem er sucht, denn er erreicht sein Ziel mit dem Locker Room vom ehemaligen GFCW World Champion The End.

Müll richtet sich noch einmal die Kleidung, bevor er in Position geht und schließlich an der Tür vom Hauptherausforderer auf den amtierenden GFCW Champion Aiden Rotari.

Eine Szene dieser Art haben wir im Zusammenhang mit The End schon oft gesehen. Und wie es auch da meistens der Fall war, geschieht es auch jetzt. Die Tür öffnet sich, doch nicht The End tritt daraus hervor, sondern James Corleone.

Und das war nie überraschend, nach der Aussage Ends vor zwei Wochen, ist es das jetzt aber.

Scheinbar ist die gemeinsame Reise der Beiden… doch noch nicht am Ende?

Corleone richtet sich jedenfalls die Krawatte und tritt einen Schritt vor die Tür um klar und deutlich zu signalisieren, dass, was auch immer Mac Müll jetzt für eine Frage haben mag, er diese beantworten wird und nicht sein Klient.

Wir haben James Corleone heute bereits gesehen, wie er Robert Breads versucht hat davon zu überzeugen dem GFCW World Title Match bei Brainwashed, zwischen Aiden Rotari und The End, dennoch fernzubleiben, auch wenn End es im Sinne einer Klausel nicht ausdrücklich ausgeschlossen hat. Vielleicht hat Corleone also doch noch seinen Nutzen.

The End haben wir heute noch nicht gesehen. Aber das werden wir noch, wenn er gegen Michael Zollinger in den Ring steigt.


Mac Müll: „Mister Corleone, ich bitte um Verzeihung. Steht The End für ein Interview bereit?“


Müll scheint nicht so richtig zu wissen, wie er diese Situation hier deuten soll. Soll er nun mit Corleone sprechen? Ist The End da und kann kurz herauskommen?

Inspirational Jim“ hingegen scheint etwas aufgebracht und sichtlich wenig erfreut darüber, dass Müll über ihn hinweg mit The End sprechen will.


James Corleone: „Nun, Mister Müll, ich wüsste nicht wieso. Ich bin doch hier. Jede Frage, die sie an The End stellen wollen, können sie genauso gut an mich stellen. So wie es immer war.“


Mit dem letzten Satz will Corleone wohl noch einmal darauf hinweisen, dass es keine Probleme gibt. Er ist Ends Manager, so war es immer, so wird es immer sein und so ist es jetzt. Was ist anders als sonst? Müll kann also gerne ihm die Fragen stellen, die er hat.


Mac Müll: „Nunja… ehm… also, mich würde interessieren… was seine Ansage an sie, Mister Corleone, vor zwei Wochen zu bedeuten hat. Werden sie fortan weiterhin gemeinsam agieren und werden sie The End weiterhin vertreten?“


Eine Anmaßung diese Frage so offen und direkt auszusprechen. Was denkt Müll eigentlich wer er sei?

Corleones Augen verfinstern sich und dabei wird recht schnell und eindeutig klar, dass er keinerlei Interesse daran hat diese Frage mit einer Antwort zu würdigen. Er wirft Müll einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder dreht und erneut im Lockerroom von The End und ihm verschwindet.

Mac Müll hingegen schaut nun auf eine geschlossene Tür. Plan- und erfolglos wandert sein Blick in die Kamera, bis schließlich weggeschalten wird.


Das war wohl nix.



Auch wenn ihm das Match gegen Viggo von gerade eben noch in den Knochen steckt, ist Aldo Nero bereits wieder hektisch im Backstagebereich unterwegs. Er ist gerade erst durch den Vorhang gestürzt, da tobt er nun schon wieder dahinter rum.

Aldo greift sich einen dahergelaufenen Mitarbeiter der GFCW, der nichts Böses ahnt und lediglich seinen Job machen will, am Shirt auf dem Brustbereich, recht unsanft und mit einer klaren Forderung.


Aldo Nero: „Caracal Matthews. Wo ist er!?”


Der GFCW-Mitarbeiter weiß gar nicht so recht wie ihm geschieht. Aldo macht nicht den Eindruck, als wolle er ihm wirklich etwas tun, aber dennoch wirkt er etwas besorgt und vor allem erschrocken, dass Aldo ihn so harsch gepackt hat. Irritiert und ohne zu wissen, was er hier tun soll, schüttelt er den Kopf, woraufhin Aldo ihn sichtlich genervt und nicht weniger sanft wieder loslässt.

Aldo stürmt weiter durch den Backstagebereich und „fragt“ auch beim nächsten Mitarbeiter an, nur diesmal ohne direkt auf ihn loszugehen. Für wenige Minuten setzt sich dieses Spiel nun fort. Aldo, der aufgebracht und geladen ist, auf der Suche nach Caracal Matthews, der ihm gerade das Match gekostet hat.

Vollkommen uneinsichtig und ignorant der Tatsache gegenüber, dass er selbiges heute etwas früher am Abend ebenfalls für Matthews getan hat.

Aber Aldo denkt nicht logisch… oder zumindest will er nicht logisch denken. Er will nur Caracal Matthews in seine Finger bekommen. Was dann passiert? Vielleicht wollen wir das lieber nicht wissen.

Und dann… geht es manchmal doch schneller als man ahnt.

Aldo hastet mit den Augen durch den Backstagebereich, bis er sowohl mit seinem Blick als auch rein physisch von der Bewegung abstoppt und stehen bleibt.

Er starrt einfach gerade aus. Seine Augen frieren ein, bevor sie ganz eindeutig signalisieren im Angriffsstellung zu gehen. Aldo deutet das bereits ein, doch sein Gegenüber scheint an einem Kampf nicht interessiert. Nicht hier.


Caracal Matthews: „Stopp.“


Widerwillig, aber wohl einfach auch etwas perplex davon, dass er Matthews jetzt doch so schnell gefunden hat, hält sich Aldo tatsächlich zurück.


Caracal Matthews: „Was du mit deiner Suche nach mir bezweckst, ist so offensichtlich wie der Clickbait eines Mr. Beast Thumbnails, Aldo. Du willst mir an den Kragen. Mir zwischen Schlägen und Tritten entgegenschreien, dass ich einen großen Fehler gemacht habe und dafür büßen werde. Du willst dich an mir rächen.“


Noch immer sorgt der überraschend offene, selbstbewusste Einstieg von Caracool Royale dafür, dass Nero überrumpelt ist und der Italiener, statt Widerworte zu formen, nur zuhört.


Caracal Matthews: „Aber ich sag dir was. Die Rache hat bereits stattgefunden, nur in anderer Reihenfolge als du sie gerecht empfinden magst. Aber du…“


Der Streamer scheint zu überlegen, ob er es wagen kann, seine Worte damit zu untermalen, Nero auf die Brust zu tippen. Doch auch wenn vom Italiener kein Angriff kommt, wirkt er wütend genug, dass Matthews von seinem Plan Abstand nimmt und der Finger in der Luft stehen bleibt. Der Royal Rookie fährt lieber nur verbal fort.


Caracal Matthews: „…bist der Ausgangspunkt des Schlamassels. Zu hast mir meinen Kampf gegen Mike Müller gekostet und das ist heftiger als gegen Viggo zu verlieren. Richtig Absturz. Was ich eben gemacht habe…“


Ein ungewohnt ernster Matthews legt den Kopf schief und sucht den Blick Neros.


Caracal Matthews: „…war einfach nur eine Revanche dafür. Du trittst mir auf die Füße, ich dir. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Deine Rachewünsche verpuffen daher an mir wie meine Wünsche, Rotari möge wieder ein Fisch werden. Wir haben uns schon gegenseitig eins ausgewischt, ich habe dein Verhalten zurückgezahlt. Das war MEINE Rache. Jetzt steht es 1 zu 1. Und ich habe keine Lust, dass wir nun eine Spirale bilden und es immer hin und her geht. Wenn du Rache willst, dann in zivilisierter Form. Zumindest so zivilisiert, wie es das Wrestling hergibt.“


Nun hebt Matthews doch wieder den Finger, doch statt auf die Brust Neros deutet er an Aldo vorbei in die Richtung, wo sich grob der Innenraum der Halle befinden müsste.


Caracal Matthews: „Im Ring. Bei Brainwashed. Was sagst du?“


Aldo ist immer noch im Rausch, fährt aber zunehmend herunter. Er wirkt nicht unbedingt überrascht, über dieses „Angebot“, denn eigentlich lag das doch recht nahe, aber dennoch scheint er nicht damit gerechnet zu haben, dass Caracal so direkt auf ihn zukommt.

Aldo knurrt, sein Blick bleibt finster und aggressiv.


Aldo Nero: „Das war meine Chance Intercontinental Champion zu werden. Und du hast sie mir genommen.“


Und nochmal: Aldo denkt gar nicht darüber nach, dass er Caracal zuvor dessen Match und Chance auf den Titel ebenfalls sabotiert hat.


Aldo Nero: „Dafür wirst du büßen.“


Aldo tritt nun noch näher an Matthews heran, sodass die Beiden Stirn an Stirn stehen. Aldo versucht Eindruck zu schinden und dabei baut er sich immer weiter auf. Man könnte meinen, dass das mehr Schein als Sein ist, doch wenn man darüber nachdenkt, wie dominant Aldo in den vergangenen Wochen aufgetreten ist, macht es diese Situation doch wieder um einiges gefährlicher.

Das wird auch Caracal Matthews bewusst, der Aldo dennoch – im wahrsten Sinne des Wortes – die Stirn bietet.

und schließlich, nachdem dieser Staredown für einige Sekunden angedauert hat, löst sich Aldo Nero. Er tritt einen Schritt zurück und es wirkt, als würde er wieder um einiges ruhiger werden. Tatsächlich entwickelt sich sogar ein leicht schelmisches, durchtriebenes Lächeln.


Aldo Nero: „Weißt du… eigentlich würde ich dich jetzt in tausende Einzelteile zerfetzen, aber wenn ich ehrlich bin, sollte ich Mitleid mit dir haben. Du bist der Royal Rookie, hast diese Battle Royale gewonnen und bildest dir jetzt was drauf ein. Aber die Wahrheit ist, dass das bereits der Höhepunkt deiner Karriere war. Viel mehr ist da nicht drin.“


In Aldos Augen keimt nun eine Bösartigkeit auf, als wolle er seine Worte wie einen Dolch in Caracal Matthews Brust reinbohren.


Aldo Nero: „Ich hingegen, habe eine gewaltige Zukunft voller Titelgewinne, großer Matches und Triumphe vor mir und in dieser Geschichte von Aldos Eroberung wird der Sieg über den Royal Rookie Caracal Matthews gerade mal eine Fußnote sein.

Wir sehen uns bei Brainwashed.“


Inzwischen ist Aldos Blick gegenüber Caracal eher abfällig. Als würde er ihn nicht ernstnehmen und seine Worte tatsächlich auch so meinen, wie er sie sagt. Damit wendet sich Aldo nun aber von Matthews ab und lässt diesen stehen. Das nächste Match für Brainwashed steht also fest, Aldo Nero wird auf Caracal Matthews treffen und dabei könnte sich entscheiden, wer aktuell tatsächlich der aufstrebende „Royal Rookie“ ist. Matthews schaut seinem Gegenüber eine Zeit lang hinterher, dann verfällt er in einen Monolog, ohne sich der Kamera zuzuwenden.


Caracal Matthews: „Oh, ja. Wir sehen uns. Aber dieser Kampf wird keine Fußnote sein in deiner Geschichte. Es wird der letzte Absatz im Kapitel deines kurzen Aufstiegs sein…der Abschluss einer Zeit, in der man dachte, aus Aldo Nero könnte wirklich was werden – und nicht einfach nur Futter für die große Katze.“



Es ist Zeit für den Main Event! Während Michael Zollinger nun bereits im Ring steht, um auf seinen Gegner, der niemand geringeres als The End, ehemaliger GFCW Intercontinental und World Champion, sowie Wrestler des Jahres 2023, ist, zu warten.

Anstatt, dass die Musik von End allerdings ertönt, kündigt ein gewaltiger Schwall an Buh-Rufen eine andere Person an, die zum wiederholten Mal am heutigen Abend NICHT The End ist, obwohl The End gewünscht wird.

Und wieder ist es… James Corleone.

Corleone tritt auf die Stage, während er die Buh-Rufe ausklingen lässt. Weniger, weil sie ihn stören und vielmehr, weil es sich nicht lohnen würde zu sprechen, solange gebuht wird. Er lässt die Fans sich quasi austoben, ohne, dass es ihn auch nur ansatzweise interessiert.

Sobald das Geschehen ist, sehen wir dann schließlich das Mikrofon, dass er sich zum Mund führt.


James Corleone: „Liebe GFCW-Galaxy. Meine Damen und Herren, liebes Team und liebe Wrestler der GFCW. Einen jeden von euch mag in den vergangenen zwei Wochen die Frage beschäftigt haben, ob und wie es um die Einheit zwischen meiner Wenigkeit und dem absoluten Top-Star der GFCW, The End, steht.

Eine Frage, die so hanebüchen und irrsinnig erscheint, dass es eigentlich überflüssig ist darauf zu antworten.

The End ist der beste Wrestler, den die GFCW je gesehen hat. Und ich, James Corleone, bin der beste Manager, den die GFCW je gesehen hat. Gemeinsam sind wir eine unbestreitbare, unausweichliche, unbesiegbare Kraft, die die GFCW in den letzten Jahren überrollt und eingenommen hat, wie nichts Vergleichbares.

Selbst wir mögen aber unsere Probleme haben, aber wer oder was hat das nicht. Probleme, die uns allerdings nicht schwächen, sondern lediglich stärker machen, als wir das ohnehin schon sind.

Man muss es Aiden Rotari lassen, kein anderer hat uns bisher so zugesetzt wir er es getan hat, aber nicht einmal er vermag einen dauerhaften, endgültigen Keil in unsere Einheit zu treiben. Alles, was er damit bezweckt hat, ist, dass der Zorn von The End grenzenlos und überirdisch sein wird. Der Zorn, der über ihm zusammenbrechen und einschlagen wird, wie ein gewaltiger Sturm aus Chaos, den Aiden Rotari überhaupt erst losgetreten hat.

Mein Mitleid gilt einzig und allein dem jungen Herrn Zollinger, der auf der Reise der Rückkehr zu The Ends Thron ein unschuldiges Opfer sein wird. Aber wer weiß schon, vielleicht lässt The End auch Gnade walten. Eine Gnade, die Aiden Rotari nicht zu Teil wird.

Brainwashed 2024 wird wie auch Brainwashed 2023 einmal mehr die Krönung von The End.

Dem besten GFCW-Wrestler aller Zeiten und dem besten GFCW-Champion aller Zeiten.

Meine Damen und Herren, begrüßen sie ihn nun mit mir gemeinsam. Hier ist… The End!“


Singles Match:

The End (/w James Corleone) vs. Michael Zollinger

Referee: Mike Kontrak



Und da kommt er. Der eben angekündigte Mann, der nun gleich in den Ring steigen wird. Das wird The Ends erstes Match als Nicht-mehr-Champion und wenn bei Brainwashed könnte es auch sein letztes werden.

Das Publikum bleibt bei den Buh-Rufen, wenn man auch meinen könnte, dass sich einige Pops darunter verstecken. In jedem Falle wirkt es so, als würde man The End nicht derart hassen, wie es bei James Corleone der Fall ist.

Dieser bleibt wacker stehen und hat ein Grinsen auf dem Gesicht, als sein Klient an ihm vorbeiläuft, um selbst kurz auf der Stage stehen zu bleiben. End wirft seinem Manager einen Blick zu, der sich nicht so recht deuten lässt. Die Ankündigung von Corleone war selbstverständlich sehr positiv und doch scheint The End leicht irritiert. Es scheint, als ob er versuchen wolle nach einem doppelten Boden zu suchen.

End scheint mit den Gedanken beim Blick auf Corleone kurz abzuschweifen – es scheint wohl für ihn so zu wirken, als wolle Mister Corleone ihn mit aller Macht überzeugen, dass er noch wertvoll und wichtig für ihn ist.

Aber egal. Darum geht es jetzt nicht. Es geht um den Mann im Ring. End wendet sich diesem nun auch zu und setzt seinen Weg in Richtung Michael Zollinger fort.


Sven: „Damit dürfte wohl das letzte Stündchen für Michael Zollinger geschlagen haben. Rest in Peace MiZo.“

Pete: „Na na, Sven, immer ruhig. Zollinger ist ein aufstrebendes Talent und wer weiß, vielleicht kann er heute mit seiner Leistung gegen The End besser überzeugen, als man denkt.“

Sven: „Jaja, red dir das ruhig ein. The End ist aktuell einer der absoluten Top Stars der GFCW, an ihm gibt es kaum ein Vorbeikommen. Das gilt für Leute wie Zereo Killer oder Robert Breads und vor allem für Leute wie Michael Zollinger.“

Pete: „Nun, ich glaube an und vertraue auf die Zukunft. Go Michael!“


The End hat inzwischen den Ring erreicht und ihn betreten. Das ist die perfekte Möglichkeit ihn uns etwas genauer anzuschauen.

Wir haben seine Skepsis gegenüber Corleone bereits erkannt, aber scheinbar hat er ihm noch eine Chance gegeben. Er will sehen, ob der „alte James Corleone“ nicht doch noch irgendwo in ihm steckt. Sollte das so sein, dann wäre es idiotisch ihn aufzugeben.

Die Frage ist, wie lange hat Mr Purple Zeit End noch zu überzeugen?

Abgesehen davon ist End fokussiert wie eh und je. Er scheint seinen heutigen Gegner nicht wirklich als Herausforderung zu sehen, so viel kann man an seiner Mimik und Gestik ablesen, aber er verhöhnt ihn auch nicht.

All das wohl vor allem aus einem Grund.

Er will nicht Michael Zollinger besiegen und zerstören.

Er will Aiden Rotari besiegen und zerstören.

End steht bereit, direkt gegenüber von Michael Zollinger, dem man wiederum seinerseits seine Ehrfurcht vor The End ansieht. Das ist eine gewaltige Chance für ihn, wenn er eine gute und beeindruckende Leistung gegen The End zeigt, kann er sich schon deutlich empfehlen. Die muss er nutzen.


Genug der langen Vorrede, es ist Zeit für den Main Event.


~ Ding Ding Ding ~


Anscheinend doch noch nicht.

Während End und Zollinger sich ein kleines Blickduell liefern – Zollinger noch immer mit ordentlich Respekt und unter gewaltigem Druck, The End gelassen und vielmehr in Gedanken dabei Rotari zu köpfen – verlagert sich die Aufmerksamkeit der Fans in Richtung der Stage.

James Corleone hat mittlerweile neben dem Ring Halt gemacht um von dort aus das Geschehen zu beobachten, aber auch er bekommt direkt mit, was hier geschieht.

Aiden Rotari tritt auf die Stage. Er hat den GFCW World Title auf der Schulter und ohne, dass seine Musik ihn ankündigt, ganz unscheinbar und unaufdringlich, stolziert er zum Ring. Und wie es der Zufall so will, hat sein Gegner vom PPV da gerade ein Match.

The End lässt sich nach wie vor nichts anmerken. Er registriert Rotari, lässt sich davon aber nicht aus der Fassung bringen. Er wirft einen kurzen Blick zum Champ, bevor er sich wieder Zollinger zuwendet, dem das leise Gefühl aufkommt, dass das nichts Gutes für ihn bedeuten könnte.

Rotari stoppt schließlich auch neben dem Ring ab, allerdings mit etwas Abstand zu Corleone und von dort aus beobachtet auch er nun das Match. Was jetzt endlich, wirklich, beginnen kann.


Man könnte meinen, dass The End jetzt wie ein Wilder auf Zollinger zu rennt, um kurzen Prozess zu machen. Tatsächlich passiert aber genau das nicht. Stattdessen beginnen sich End und Zollinger nun zu umkreisen. Unerwartet, aber tendenziell erstmal nichts Schlechtes für Michael Zollinger.

Dieser wiederum scheint im Kopf nun bereits jedes mögliche Szenario durchzugehen, wie er hier am besten vorgehen könnte. Wie kann er End angreifen? Was wäre eine gute Offensive? Was ist seine Strategie. Sicherlich hat er sich auch im Vorfeld darüber schon viele Gedanken gemacht, jetzt aber tatsächlich im Ring mit dem ehemaligen World Champion zu stehen, ist nochmal eine andere Hausnummer.

In all der Zeit, in der Zollinger nichts tut, dreht End sich mit einer halben Kopfbewegung noch einmal in Richtung Aiden Rotari. Eine Chance für Michael, die er auch, ohne nachzudenken direkt nutzt. Ends Miene in Richtung Rotari verrät nicht viel, dieser wiederum sieht, wie Zollinger Ends Moment der Unaufmerksamkeit sofort ausnutzt.

Zollinger stürzt also auf End zu, will diesen angreifen, aber ganz lässig, als wäre es das leichteste der Welt und noch immer mit Blick in Richtung Rotari, streckt End einfach die Hand aus um Zollinger am Kopf zu packen und ihn festzhalten, sodass dieser nicht angreifen kann. Als würde Zollinger in eine Wand rennen. Eine Wand namens The End.

End hält den Blick an Rotari an, bis er MiZo schließlich mit einem gewaltigen Stoß nach hinten wirft. Dieser überschlägt sich einmal, landet dann aber direkt wieder auf den Füßen, mit der bitteren Erkenntnis, dass er hier wirklich viel, viel Taktik, Strategie, Kraft und Durchhaltevermögen braucht, um End irgendwie was auszusetzen.

End hält den Blick auf Rotari gerichtet, der diesen seinerseits erwidert.

Zollinger scheint es nun aber zu überkommen und so langsam scheint sich für ihn ein Plan zu ergeben, wie er End hier konfrontieren kann. Er muss ausnutzen, dass End gedanklich bei Rotari ist. Er rennt sofort auf End zu...


RUNNING DROPKICK


und erwischt ihn am Rücken! Eigentlich ists ja egal wo, denn die wichtige Aussage hier ist, dass Zollinger End tatsächlich erwischt hat! Der ehemalige Champ hätte wohl nicht damit gerechnet, dass der Vertreter des Förderkaders direkt noch einen waghalsigen Angriff wagt. End stolpert einige Schritte nach vorn, überrascht von dieser Offensive. Allerdings folgt darauf ein zynisches Lächeln. Nichts Gutes für MiZo. Rotari hält sich dabei mit seinen Emotionen weitestgehend zurück. Er beobachtet das Match gleichgültig und neutral, während er mit dem Blick konstant zwischen End und Corleone hin und herwandert. Dabei umschließt er seinen Titel immer fester, während er ihn vor die Brust zieht.

End dreht sich nun zu seinem eigentlichen Gegner. Und dabei färben sich seine Augen langsam rot. Er spielt mit Zollinger, das ist offensichtlich, aber es zeichnet sich ab, dass Zollinger auch zurückschießt.

Michael will nun direkt erneut auf The End zu rennen, mit einem weiteren RUNNING DROPKICK, da greift End nur nach den Füßen seines Gegners und zieht ihn quasi zurück, sodass Michael auf dem harten Mattenboden landet. End lässt sich anschließend auf Michael fallen mit einem harten Forearm Smash! Er trifft Michael gut und will direkt nachsetzen, doch Zollinger rutscht schnell unter Ends Beinen durch um zu flüchten. Er hat genug End Matches gesehen um zu wissen, dass jetzt eine Schlagserie folgen soll, nach der er vielleicht nicht wieder aufstehen könnte.

Er flieht, will in die Ringecke, doch End ist schneller. Er greift sich Michael direkt wieder und will ihm einen German Suplex verpassen. Er hievt MiZo hoch, wirft ihn über sich, doch der kann sich abermals abdrehen und auf den Füßen landen! End dreht sich… direkt in einen…


EUROPEAN UPPERCUT


Wahnsinn! Zollinger trifft! End taumelt, leicht angeschlagen läuft er in die Seile und Zollinger will sofort mit einem Weiteren nachsetzen! Doch diesmal… fängt End dessen Arm ab. Er holt aus und schwingt seinen eigenen Arm einmal quer herum, Zollinger entgegen… um ihn mit einem gewaltigen Lariat von den Beinen zu holen!

Was denkt Zollinger eigentlich, wer er ist, dass er hier Offensive gegen End zeigen kann? End packt sich Zollinger sofort am Kragen, zieht ihn auf die Beine um ihn einen SIDE SLAM BACKBREAKER zu verpassen!

Er hämmert Zollinger so hart auf sein eigenes Knie, dass der sich aufgrund des Aufpralls einmal überschlägt und sich den Rücken haltend, auf der Matte windet.

Und langsam wird The End nun sauer. Direkt geht der Blick wieder zu Aiden, dem er zu verdeutlichen versucht, dass dieser jetzt vielleicht nur zuguckt, bei Brainwashed wird es ihm aber genauso ergehen wie Zollinger jetzt.

End greift sich diesen nun einmal mehr um ihn via Bodyslam auf den Mattenboden zurückzuschicken. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal.

Nach jedem Bodyslam wieder der Blick zu Rotari. Es scheint, als wollte End, das alles hier anders angehen, aber Zollinger hat ihm da wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht.


Pete: „Ich muss sagen, man hat Michael Zollinger angemerkt, dass er bedacht vorgehen wollte. Er ist nicht einfach auf End losgestürzt, sondern hat gewartet, bis dieser unaufmerksam war und dabei versucht diese Chance bestmöglich auszuspielen. Leider hat sein – eigentlich sehr guter Plan – nicht so ganz funktioniert.“

Sven: „Tja, man darf nicht vergessen, dass es sich bei seinem Gegner um THE END handelt. Kaum ein Wrestler hat die GFCW in den vergangenen Jahren so geprägt wie er und Michael Zollinger steht noch ganz am Anfang seiner Karriere, das ist vollkommen klar, dass das eine schwere Aufgabe ist.“

Pete: „Was allerdings sehr spannend ist, ist Aiden Rotari. Der hynpotisiert das Geschehen im Ring fast schon, während er seinen Gürtel ganz fest an sich drückt.“

Sven: „Das, weil er weiß, was ihm blüht. Bei Brainwashed ist er an der Stelle von Michael Zollinger… er sollte sich besser schon mal einen Plan machen, was er anders machen wird. Er mag The End zwar schon einmal besiegt haben, aber das Match bei Brainwashed wird dennoch ganz anders.“


Nach der Bodyslam-Serie hat End mit weiteren Aktionen gegen Zollinger nachgelegt. Schläge, Hiebe, Tritte, Suplex hier, Slam da, ein Whip-In in die Ringecke und ein Whip-In in die Seile mit anschließendem SPINEBUSTER.

The End kostet seine Dominanz sichtlich aus und das vor allem direkt ins Gesicht von Aiden Rotari. Der weiß natürlich, was The End kann und hat das auch nie bestritten – ganz im Gegenteil und dennoch ist es noch einmal etwas anderes die Dominanz des Ex-Champions so eindeutig zur Schau gestellt zu bekommen.

Zollinger liegt schließlich erschöpft und gebrochen im Ring, während sich End einmal mehr zu Aiden Rotari wendet. Es folgt ein Staredown der beiden PPV-Kontrahenten, bei dem die Anspannung gewaltig ist. Es war zu erwarten, dass das kein hochkompetitives Match wird. Hier geht es für The End einzig und allein darum Aiden Rotari seine Kraft und Stärke zu demonstrieren.

Ends Blick wandert herüber zu James Corleone, der sich keineswegs ertappt fühlt. Auch er genießt die Dominanz seines Klienten, wobei The End nach wie vor nicht so recht weiß, wie er es deuten soll. Dann schaut er wieder zu Aiden Rotari.

Für den Champion wird das bei Brainwashed die finale Aufgabe. Besiegt er The End, ist er ihn los, solange er Champion ist. Verliert er… naja, dann ist er zwar End los, aber auch den Titel. Und das will er keinesfalls.

Und für The End wird das die letzte Chance, solange sich der GFCW World Title im Besitz von Aiden Rotari befindet, aufs große Gold.

Es steht viel auf dem Spiel bei Brainwashed. Aber noch sind wir nicht bei Brainwashed.

End dreht sich wieder zu Zollinger. Und der, entgegen jeder Erwartung, kämpft sich hoch!

Trotz dem, was er von End gerade alles einstecken musste, beweist er Kampfgeist. Er hievt sich hoch, stellt sich so gut es geht gerade auf und signalisiert, dass der Kampf noch nicht vorbei ist. Er ahnt, dass er nicht gewinnen wird, aber so leicht verlieren will er auch nicht.

End registriert das. Wenn man ganz genau hinsieht, kann man sogar einen Funken Anerkennung im Gesicht des ehemaligen Königs erkennen, aber diese Anerkennung ändert auch nichts daran, dass er Zollinger nicht verschonen wird.


SPEAR


End rennt los mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit, Zollinger hat keine Chance… oder?!


EUROPEAN UPPERCUT!


Zollinger kann End tatsächlich abfangen! End hält sich direkt seinen Kiefer und Zollinger wird überströmt mit Emotionen. So sehr, dass er gar nicht so recht weiß, was er als nächstes tun soll.

Aber was solls. DAS ist seine Chance. Jetzt muss er punkten. Zollinger handelt intuitiv. Er packt sich End sofort und will seinen Finisher zeigen. Den BRAINBUSTER!

Zollinger hievt End mit aller Kraft hoch… doch Zollinger ist sehr angeschlagen und gute 20 kg leichter als The End. Und The End ist… wütend. MiZo bekommt den Champion nicht hoch, nicht mal ansatzweise genug um den Brainbuster wirklich durchzubekommen.

End verlagert das Gewicht und hält gegen, sodass er nun selbst einen Vertical Suplex ansetzen kann, aber wie wir wissen, endet diese Ausgangslage bei ihm in einer anderen Aktion.


CHAOS DRIVER


End schickt Zollinger via Fishermans Driver also direct mit dem Nacken voran auf die Ringmatte und damit dürfte es sich wohl auch erledigt haben. End wischt sich noch einmal über den Kiefer, bevor der Blick wieder in Richtung Aiden Rotari geht. Dabei schnappt er sich noch einmal den regungslosen Körper seines Gegners um den Sack zu zumachen.


TOXIC WALTZ


End setzt seine Variante des Cobra Clutches an und sorgt dabei dafür, dass er Zollinger genau in die Richtung von Aiden Rotari hält. Er zieht den Aufgabegriff direkt richtig durch und noch bevor Zollinger überhaupt dazu kommen kann aufzugeben, realisiert der Ringrichter, dass der sowieso zu besinnungslos ist.

End gewinnt.


~ Ding Ding Ding ~


End hält Zollinger noch für einige Sekunden in dem Griff fest, bevor er ihn loslässt. MiZo klatscht auf die Matte wie ein nasser Sack, doch all das interessiert End nicht. Er hält seine Augen auf Aiden Rotari gerichtet, mit einer Mordeslust die aus ihnen hervorscheint. James Corleone kommt dabei hinzu und klopft End ermutigend und stolz auf die Schulter, was End mit einem seitlichen, leicht skeptischen, Blick zu seinem Manager würdigt, bevor er sich wieder auf Rotari konzentriert.


Sven: „Das war kein Match, das war eine Schlachtung. Nun die große Frage, wird es bei Brainwashed genauso aussehen?“

Pete: „Ich kann da nicht wirklich gegenargumentieren, wenn ich auch dem jungen Herrn Zollinger dennoch ein Lob zusprechen möchte. Er hat gekämpft, er hat versucht seine Momente auszunutzen, letztendlich gab es an der Naturgewalt The End kein vorbeikommen.“

Sven: „Ich will das MiZo gar nicht absprechen, aber wenn The End gewollt hätte, wäre das Match schon vieeeel eher vorbei gewesen. Er hat Zollinger missbraucht um Aiden Rotari weiter einzuschüchtern. Ob das wohl geklappt hat?“

Pete: „Aiden Rotari kennt den Toxic Waltz selbst gut genug. Mit diesem Move hat The End Rotari damals für einige Zeit aus der GFCW geschickt. Damals endete die Rivalität der Beiden damit und scheinbar will End signalisieren, dass es das diesmal auch tun wird. Sie dürfen gespannt sein, meine Damen und Herren auf das finale Aufeinandertreffen zwischen dem GFCW World Champion Aiden Rotari und dem Herausforderer The End bei Brainwashed 2024. Machen sie es gut.“


Rotari hat den Titel noch immer fest umklammert. Er versucht sich nichts anmerken zu lassen und hält den Staredown noch einigen Sekunden Stand, bevor er sich schließlich dreht und die Stage hinaufläuft.

Auf der Stage angekommen, steht er mit dem Rücken gerichtet zu The End. Wir sehen Rotari von vorn und durch die Kamera gut aufgefangen, hinter ihm The End aus dem Ring heraus zu ihm schauen. Mit diesem finalen Bild endet schließlich die letzte Ausgabe von War Evening vor Brainwashed 2024.




© 2001-2024 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!!!