Nun sehen wir Carina Valentina, die Sekretärin und Managerin des GFCW Champions Lionel Jannek, in seiner Garderobe in einem der gemütlichen Sofasessel sitzen. Sie blickt besorgt auf das Display ihres Mobiltelefons… In letzter Zeit sind diese merkwürdigen Anrufe immer öfter gekommen. Was bedeuten sie? Steckt dahinter gar eine Bedrohung für ihren Klienten? Dieser erhebt sich gerade aus seinem Sofasessel und marschiert Richtung Tür… Carina will fragen wohin er geht, sieht dann aber das Mobiltelefon in seiner Hand und zählt 1+1 zusammen: Er muss telefonieren. Deswegen kümmert sie sich nicht weiter darum, als ihr Klient die Garderobe nach draußen verlässt…


*BÄMM!*


Überlaut fällt die Tür hinter dem GFCW World Heavyweight Champion ins Schloss. Als er sich umdreht stoppt und verharrt er jedoch, fast so als wäre er eingefroren.

Es sind die passenden Zufälle einer schicksalsgeschaffenen Bühne, die für solche perfekten Augenblicke sorgen. Wie das Licht der Leuchtstoffröhren an der Decke über dem Gang, die mit einem leisen Surren flackern, als müssten sie sich von ihrem illuminierenden Leben verabschieden.

Schatten und summende Lichtfetzen wechseln sich ab und holen die Gestalt aus der Dunkelheit, die am Ende des Ganges auf Lionel Jannek wartet. Natürlich hat er in der GFCW schon allerhand verqueren Unsinn gesehen. Doch hier ist selbst „The Superior“ für ein paar Augenblicke regungs- und sprachlos.

Denn am flackernden, dunklen Ende des Ganges steht eine Gestalt im Hasenkostüm. Auf den ersten Blick sollte es ein Schmunzeln abringen. Ein Augenrollen vielleicht noch, in Anbetracht des sonst hier und da üblichen Wahnsinns in dieser Liga. Doch das plüschige Kostüm wirkt als wäre es nass und der Träger wäre direkt aus einer Gewitternacht in diese Halle geschlurft. Das Fell ist eher grau und dreckig als weiß und beruhigend.

Im flackernden Licht der Leuchtstoffröhren steht hier nichts geringeres als eine verstörende Ausgabe von Frank The Bunny. Tote Glubschaugen. Verzogene, künstliche Gesichtszüge, Hasenohren, die wie abgestorbenes Gebein in die Höhe ragen.

Nur gesund vorsichtig nähert sich Lionel Jannek dieser bizarren Gestalt. Eigentlich hätte er ja Besseres zu tun, aber irgendetwas zieht ihn in diese Richtung… ein Gefühl als wäre im es Moment wichtiger als alles andere auf der Welt. Außerdem scheint alles so gestaltet zu sein, sodass er und nur ER dieses Schauspiel zu Gesicht bekommt… deswegen überkommt den Champion da auch eine gewisse Neugier. Natürlich ist er sich bewusst, dass in diesem Hasenkostüm jemand stecken könnte, der es auf ihn abgesehen hat… Jason Crutch vielleicht? Ist dieser nun so weit durchgedreht? In einigermaßen sicherer Entfernung, bleibt LJ stehen…


Lionel Jannek: Hey du da! Ich weißt nicht wer du bist… aber bis Ostern ist es noch eine Weile hin! Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist es ein sehr schlechter! Was willst du hier? Und wer bist du?


Die Worte des GFCW World Champions hallen über den Gang. Die Gestalt in dem dreckigen Bunnykostüm rührt sich nicht. Und doch wird geantwortet. Eine künstlich verzerrte Stimme erklingt. Die Worte scheinen kalt und abstrus von allen Seiten zu Lionel Jannek zu fliegen, gerade so als stünde dieses Wesen auch hinter ihm.


„Ist das nicht eure Welt? Habt ihr euch nicht an den Trost der Leichtigkeit verkauft.. Habt ihr nicht das Blut aus eurem Körper transferiert und euch an einen niemals endenden Tropf mit Zuckerwasser angeschlossen? Am I Funny Enough?“


Das Bunny-Wesen legt den Hasenkopf leicht schräg.


„Bin ich nicht das normalste Geschöpf und das gleichgültigste zugleich in eurer.. GFCW Galaxy..? Bin ich nicht unsichtbar neben Lunenkind.. bin ich nicht die nächste Seite voller willkommener Abstrusität in der Playgirl-Ausgabe mit dem Fight Club auf dem Cover..? Bin ich nicht eins mit der Masse an bunten Gestalten auf dem Foto eurer letzten Neujahrsfeier? Ein Kostüm.. eine Erscheinung.. ist sie nicht genauso belanglos rätselhaft wie der Puppenspieler, während im Hintergrund die Pappwände wackeln und die Strippen im gleissenden Licht eurer Ratlosigkeit für alle sichtbar sind? Wäre ich nicht Outlaw 3.0 in diesem hehren Club aus sich selbst bespaßenden Aussenseitern? Würde ich nicht mit dem Eis vor Lugosi’s Hütte verschmelzen.. als toter Schneemann, der auf den Frühling wartet?“


Lionel Janneks Gesichtsausdruck sagt förmlich „Was zur Hölle redet der Kerl da?“… Innerlich denkt der Champion, ob es wirklich notwendig ist noch einen Verrückten in diese Liga zu bringen, wo doch schon so viele hier sind… Langsam geht ihm der Hase auf die Nerven… er will endlich wissen was diese Figur hier will, damit er endlich von ihm weg kommt…


Lionel Jannek: Hör mal… Kann ja sein, dass du schwerhörig bist… Ich wiederhole: Wer zum Geier bist du? Und was willst du überhaupt?


Die toten Hasenaugen glotzen Lionel Jannek an. Tumb, ausdruckslos.

Und auf diesem Gang wird es kälter und kälter. Die verzerrte Stimme erreicht Jannek erneut.


„Wir sind gekommen um dir zu sagen, dass alles gut werden wird.“


Ein kurzes Grinsen und prusten entfährt dem Champion der GFCW…


Lionel Jannek: Na, da bin ich ja beruhigt…


… meint dieser sarkastisch.


Lionel Jannek: Falls es dir nicht aufgefallen ist, während du aus dem Irrenhaus ausgebrochen bist… Ich bin der GFCW World Heavyweight Champion… ich habe Crutch, deinen Gummizellen-Mitbewohner, besiegt… und ich habe mehr Trümpfe im Ärmel als ein Kartendeck Karten hat… Es IST alles gut!


Das seltsame Wesen legt den Bunnykopf schräg.


„Bist du dir sicher?“


Schweigen. Stille auf dem Gang. Nur die Leuchstoffröhren surren hektisch. Es ist der ideale Augenblick, ein willkommener Moment für die Gedanken, die sich ihre Freiheit bahnen. Sie senden ihre kleinen Helfer aus, die sich Zweifel und Verlockung nennen. Unsichtbare Insekten mit Flügeln aus Scherben, die aus der ausgesandten Aura des Wesens entfliehen, um ihr neues Zuhause zu entdecken.

Der unförmige, hässliche Hasenkopf dreht sich schräg zur Decke, als könnte er sie tatsächlich davonfliegen sehen.


„Wir kommen von einem Ort.. weit entfernt von hier. Mein Erscheinungsbild ist nur der Sand auf dem Grunde des Meeres, in dem sich die Wesen eingraben, die geduldig sind und deren lächelnde Münder mit elftausend Todesurteilen bewaffnet sind. Ich bin nur das Cheerleader-Mädchen mit der schaurig zerlaufenen Schminke, das man irgendwann erschrocken auf High School-Fotos im Hintergrund entdeckt. Ich bin hier.. als würde ich nachts, wenn alle schlafen, aus dem dahinflackernden Fernseher ins Mittelstands-Wohnzimmer kriechen, um der Kleinen oben ihr liebstes Einschlaflied zu singen. Ich bin hier, weil ich dein Lied kenne.. Ich bin hier, um dir zu helfen, Lionel.“


Die Pfoten des dreckigen Bunny’s greifen nach oben und setzen in einer betont langsamen und gleichwohl bedeutenden Bewegung den Hasenkopf ab. Augenblicke später sieht Jannek in die Augen dieser äusserlich wunderschönen Frau, die mit einer dreckigen Plüschpfote eine schwarz und rot gefärbte Haarsträhne zur Seite wischt.

Und auch er sieht sie, selbst aus der Distanz.

Wie jeder vor ihm auch. Diese dunklen, unfassbar faszinierenden Augen, die so süss, verlockend und zugleich so leer sind wie schwarzes Eis.

Langsam fängt sich der GFCW Champion wieder… Was will diese Frau schon für ihn tun? Er hat Frauen in beinahe jeder Hauptstadt dieser Welt, sein Bedarf ist in diese Richtung mehr als abgedeckt… und Frauen in Hasenkostümen, die wirres Zeug reden, sind sowieso nicht sein Typ… Auch im Manager-Sektor ist er mit Carina Valentina bereits gut besetzt… Vor allem… „Hilfe“?... Das hat er bei seinem Talent und seinen Fähigkeiten nicht nötig… Er kommt sehr gut alleine zurecht…

Doch noch bevor er den Mund aufmachen und dem Mädchen seine Meinung sagen kann…


Bleed: „Denkst du ich wäre hier, wenn ich deine Antworten nicht kennen würde? Meinst du, ich wüsste nicht, was du sagen wirst..? Spielt all das Geschehen auf Seite 43 eine Rolle, wenn im Happy End am Ende des Kapitels die hübschesten Mädchen des Dorfes ihre Jungen zum Tanz auf dem Marktplatz auffordern, während über ihnen die Körper der Gehängten im Abendwind baumeln? Was ich bieten kann, ist Existenz über jeden Kompromiss hinweg. Es ist der Traum, den du träumtest, als du noch ein kleiner Junge warst. Träume, die dein Kissen mit süssen Tränen des Glücks ertränkten.. Träume, an die du dich als Erwachsener erinnerst und alles in dir schreit, sie nochmals erleben zu dürfen.. für einen Augenblick. Wir geben sie dir, die Erinnerung, die Gegenwart, Gewissheit einer wunderschönen Zukunft.. Schutz. Geleit. Führung in unruhigen Zeiten. Wir sind gekommen.. also sieh hinaus. Die schwarzen Gestalten auf der verregneten Strasse, die hinauf zu deinem Fenster blicken.. That’s us. Nicotine & Bacteria. Wir stehen auf der Türschwelle. Hereinbeten musst du uns selbst.“


Nun kommt der Champion doch ins Grübeln… so sehr, dass es ihn selbst verwundert. Warum lässt er sich so verunsichern? Da ist einfach dieses Gefühl… Sein Instinkt sagt ihm, dass hier etwas von Bedeutung geschieht… Etwas, dass ihm vielleicht in Zukunft noch mehr helfen als schaden würde? Aber… läuft denn nicht alles optimal für ihn hier in der GFCW? Oder in seiner ganzen Karriere? Der Erfolg… das Geld… es ist doch alles da… oder? Gibt es nicht doch Dinge die verändert werden müssen? Kann er am Ende mehr sein, als nur ein World Champion… einer von vielen anderen…? Und kann diese Gruppe ihm dabei helfen? Er hebt den Kopf, den er nachdenklich nach unten gerichtet hatte, wieder in die Höhe und blickt wieder in das Gesicht des Mädchens, dass ihm da gegenübersteht…

Bleed hat noch immer keinen Schritt in Richtung des World Champion der GFCW gesetzt. Sie hält ihren Hasenkopf unter dem rechten Arm, während ihr dunkler Blick lauernd und lockend unter den Haarsträhnen in die Augen ihres Gegenübers jagt.


Bleed: „Du kannst noch dreimal Crutch begegnen.. und er macht lustige Scherenschnitte und hängt sich dreiunddreissig neue erfundene Titel um seine hungernden Hüften.. Du fightest.. und du raffst dich auf für den nächsten Tag und den nächsten Gegner. Mit uns nimmst du die Armbrust von der Garderobe und gehst selbst auf die Jagd. Und dort an diesem Baum, unter dem dein Gegner um Gnade fleht, wird nicht nur dein World Title hängen und deinen Sieg verkünden.. Mit uns.. gehört dir der GESAMTE WALD. Zusammen räumen wir sie alle mit den Füssen weg wie überfahrenes Wild, deren heraushängende Gedärme abstrakte Kunst auf den stinkenden Asphalt malen.. Ich bin hier, um dich wissen zu lassen.. dass das alte Zeitalter der GFCW beendet ist. Steh’ auf, Jannek.. Champion.. sieh aus dem Fenster zum Horizont, wo der Regen aus berstendem, fallendem Feuer den letzten, neuen Tag begrüsst. Es gibt jemanden, weitaus bedeutender als JEDER VON UNS.. der lange vor diesem Augenblick ein Bild entworfen hat, das der gewöhnliche Verstand des Menschen nicht einmal überblicken, geschweige denn erfassen kann.. Jemand, der mir einst auch die Richtung gezeigt hat. Now i’m here. Die Körper der Gehängten werfen schon längst ihre Schatten auf uns. Und alles was du noch tun musst, Lionel, ist… mich zum Tanz auffordern und uns über die Schwelle zu bitten..“


Die Zahnräder in LJs Kopf rotieren wieder… heftig! Das klingt alles sehr interessant… aber soll er wirklich Menschen vertrauen, die er heute zum ersten Mal gesehen hat… vor allem wenn noch so viel im Dunklen steht, was er über sie nicht weiß? Nein, das Risiko muss er reduzieren… und zwar ohne, dass diese Menschen sich nun gegen IHN stellen… sein Mund öffnet sich leicht…


Lionel Jannek: Hübsche Worte, die du da gesprochen hast… und gar nicht so uninteressant… Aber…


Langsam kehrt etwas Vernunft in den Kopf des Champions zurück. Fast als würde er einer Art Gehirnwäsche entkommen…


Lionel Jannek: … du sagst ihr wollt mir helfen. Und außer dir, einem Mädchen, kenne ich noch niemanden von euch… Ich weiß nicht wieviele ihr seid… ich weiß nicht was ihr könnt… ich weiß nicht was ihr verlangt… Nichts weiß ich. Außer, dass sie ein Mädchen haben das gerne Hasenkostüme trägt, von großen Zielen redet und mir Gott und die Welt verspricht…


Kurzer Verschnaufer beim Champion…


Lionel Jannek: … Das genügt mir nicht!


Langsam realisiert der Champion, etwas genervt, dass er noch andere, wichtige Dinge erledigen muss. Deswegen sucht er nach einem Ende des Gesprächs.


Lionel Jannek: Aber hier ein Gegenvorschlag: Zeigt mir WER ihr seid und was ihr tun könnt… denn nur DANN werde ich wissen, ob ihr mir wirklich helfen könnt, oder ob ihr nur eine Gruppe von tausend anderen Parasiten da draußen seid, die nicht anderes wollen als mein Geld und ein Stück von meinem Ruhm… Bis dahin…


Jannek setzt sein altgewohntes Grinsen wieder auf und dreht sich langsam weg zum Gehen… dreht aber seinen Kopf zu Bleed zurück…


Lionel Jannek: … nehm ich mir mal eine kleine Nachdenkpause… um über euer Angebot nachzudenken. Wenn du mich jetzt entschuldigst…


Und damit verlässt Lionel Jannek die Szene und lässt Bleed zurück, deren Mimik sich die ganze Zeit über nicht verändert hat… Wer ist diese mysteriöse Frau? Und wer sind „Nicotine & Bacteria“?



(Unbekannter Ort, ??.??.2014/15)


Wir sehen die (vielleicht längst vergessene?) Freundin von Tom Hdot bzw. Ex-Freundin von Jason Crutch. Viel Zeit ist seit ihrem Verrat vergangen. Sie sitzt gerade in einem recht schlichten Wohnzimmer an einem Schreibtisch und arbeitet bei Nacht an einem Acer Laptop. Woran? Gute Frage, immerhin wurde sie im Kampfsport-Business lange nicht mehr gesichtet. Schnell tippt sie auf der Tastatur herum und streicht sich bei Gelegenheit ihr dunkel-goldbraunes Haar über ihre Schulter. Ihr Gesichtsausdruck scheint relativ neutral zu sein, wobei es aber dennoch weit entfernt von positiver Stimmung scheint. Sie pausiert das Schreiben kurz und stützt sich auf ihrer Hand ab. Auch zeichnen sich durch das Licht des Monitors leichte Augenringe ab, sie scheint also leicht gestresst zu sein. Aber wodurch? Was ist in der Zeit der Abwesenheit geschehen?


RUMMS!!!



KRACH!!!


BUMM!!!



Ein lautes Poltern ertönt in der Umgebung. Hilary rollt die Augen und klappt den Laptop zu. Was kann denn die Ruhe zu so später Stunde stören?


KRACH!!!


Die Frage beantwortet sich daraufhin von selbst.


Tom Hdot: „DREEEEI MILLIMEEEEETEEEER, ALLEEEEEEEERRR!!!~~“


Tatsächlich kommt Hdot mit einem enormen Lärmpegel in die Wohnung hineingeschossen. Er betritt das Zimmer indem er die Tür auftritt, sodass diese sogar fast aus den Angeln fliegt! Man merkt auf dem ersten Blick dass Tom schwer angetrunken ist, denn er kann sein Gleichgewicht in keiner Weise mehr halten, torkelt durch den Raum und reißt beim Versuch sich zu stabilisieren ein Regal von der Wand.


Tom Hdot: „DREEEEI MILLIMEEEETER UND DANN HÄTTE ICH IHN... UMGEKLATSCHT, HAHAHAHA!!!“


Niemand versteht so Recht worum es geht, doch es scheint gerade völlig irrelevant zu sein. Hilary Tate sieht das genauso, denn sie geht direkt auf Hdot zu und verpasst ihm eine gehörige Backpfeife.


Hilary Tate: „BENIMM DICH MAL, DU SCHEUSAL! Es ist zwei Uhr nachts und die Nachbarn wollen schlafen! Gibt es nicht mal eine Nacht ohne dieses Theater!? Ich halte das langsam auch nicht mehr aus, weißt du... Und du weißt auch, dass ich dir nicht wehtun will.“


Hilary ballt dem Twoface die Fäuste entgegen. Der Zweigesichtige gibt sich mit seinem Pegel allerdings wenig verständnisvoll.


Tom Hdot: „VIELLEICHT SOLLEN DIESE IDIOOOOOTEN NICHT SCHLAFEN! DU!? MIR WEH TUN!? DASS ICH LACHE ALLEEEEER!!!“


Daraufhin geht Hdot auf Hilary los, erreicht allerdings ob seiner gestörten Koordination nicht viel außer die Brünette gegen den Schreibtisch zu schubsen, sodass der Laptop und einige Büroartikel einen Abgang auf den Boden machen. Hilary antwortet prompt mit einem Faustschlag gegen Hdots Wange. Dieser verfehlt seine Wirkung nicht, Hdot fällt unkontrolliert nach hinten und landet unangenehm auf seinem Steißbein. Er scheint wirklich genug zu haben und bleibt auf dem Boden sitzen, muss allerdings sein Gleichgewicht mit leichten Ruderbewegungen austarieren. Auch sein Kopf rotiert leicht, so wie wahrscheinlich auch sein Blickfeld. Hilary nutzt die Chance und hält dem Unbelehrbaren einen Vortrag, wendet ihm dabei allerdings den Rücken zu.


Hilary Tate: „Jetzt hör mal zu. Das ist definitiv die letzte Nacht in der ich so einen Scheiß hier mit dir durchmache. Ich habs endgültig satt und vielleicht solltest du dir langsam auch mal Gedanken um deine Zukunft machen. Wie zum Teufel willst du so weiterleben? Das ist nicht tragbar. Ich bin nicht dafür verantwortlich dein Leben auf die Reihe zu kriegen! KOMM EINFACH MAL AUF DEINEN SCHEISS KLAR!!!“


Tom scheint sehr verwirrt zu sein und versucht vorwärts zu kriechen. Dies tut er allerdings nur um den Papierkorb zu greifen, der unter dem Schreibtisch steht. Er führt ihn sich an den Körper, hustet unkontrolliert. Und er erbricht. Daraufhin stellt er den Papierkorb zur Seite, begibt sich in eine hockende Position und schlägt einige Male auf den Boden, bevor er sein halb verbranntes Gesicht in seinen Händen begräbt.


Hilary Tate: „Ist dir eigentlich klar, was du hier tust? Das ist Wahnsinn, wie willst du so weitermachen?“


Hilary spricht mit dem Rücken zum Kieler zugewandt. Dieser verbleibt allerdings in seiner Position und hockt auf dem Teppichboden. Sein halb vernarbtes Gesicht verbirgt er in seinen großen Händen. Ansonsten zeigt er keine Reaktion. Nach einer sehr langen Pause schließt Hilary die Augen und schüttelt ihren Kopf, während sie zu Ende spricht.


Hilary Tate: „Das kann so nicht weitergehen, Tom...“


Immernoch keine Reaktion des Kielers. Hilary Tate macht ein paar Schritte und begibt sich langsam hinter den Schreibtisch. Mitsamt aller Büroartikel sind auch einige Briefe vom Schreibtisch gefallen. Sie hebt einen Großteil auf und tritt dann wieder Hdot gegenüber.


Hilary Tate: „Du hast mal wieder Post gekriegt...“


Langsam geht sie alle Briefumschläge mit ihrem Absender durch.


Hilary Tate: „Anzeige, Anzeige, Anzeige, Anzeige, Werbung, Anzeige, Anzeige...“


Dies wiederholt sich noch einige Male. Bis die attraktive Braunhaarige bei einem Briefumschlag hängen bleibt und Hdot mit einem ernsten Blick ansieht.


Hilary Tate: „...Anzeige, Anzeige...“


Sie holt noch einmal Luft.


Hilary Tate: „...Dr. Flat, Allgemeinmediziner...“


Keine Reaktion des ehemaligen Abyss-Mitglieds.


Hilary Tate: „Wir sprechen uns noch Freundchen. Ich hab die Schnauze gestrichen voll, das hat jetzt ein Ende. Ruf mich an, sobald du nüchtern bist du verdammter Loser.“


Langsam geht Hilary an Hdot vorbei. Tom befindet sich noch immer in seinem theatralischen Hocksitz. Doch Hilary Tate hat kein Verständnis mehr für seine Taten. Sie geht an ihm vorbei. Knipst das Licht aus. Schließt die Tür. Und man kann deutlich hören, wie sie diese abschließt.


Das Bild fadet aus und das Video ist beendet.



Wir sehen Player. Dieser steht im Catering Bereich und murmelt etwas vor sich hin…


Player: … Mh ... Ketchup brauchen wir noch etwas ( Er greift eine Flasche Ketchup ) Das Bier wird auch knapp …


Player läuft zu einem Mitarbeiter des Catering.


Player: Hey. Habt ihr irgendwo noch ein paar Kästen Bier?

Mitarbeiter: Ja. Die stehen aber noch im Truck, da wir nicht wussten wieviel benötigt wird.

Player: Gut. Gut. Könntest du mir einen Gefallen tun und mit ein paar anderen die Kästen raus tragen?

Mitarbeiter: Klar. Kein Problem.

Player: Danke. Und nehmt euch ruhig jeder ne Flasche. ( Player klopft ihm auf die Schulter und zwinkert ihm zu ) Ich werde eurem Boss nichts verraten.

Mitarbeiter: Ok. Danke.


Der Mitarbeiter verschwindet. Doch jetzt kommt ein anderer Mann auf Player zu.


Mann: Hey Player: Du solltest sofort in deine Umkleide. Da ist etwas was dir nicht gefallen wird!

Player: Alles klar. Ich hoffe du hast Recht. Ich will zurück zur Party!


Player macht sich auf den Weg zu seiner Kabine.



Player ist bei seiner Kabine angekommen. Die Tür steht weit offen. Player geht hinein. Und Player sein Gesicht wirkt wie versteinert. Die Kamera schwenkt in den Raum. Und nun sieht man, weshalb Player so guckt. Auf die Wände steht mit grün geschrieben:


4 WOCHEN


.


DANN WERDE ICH ZURÜCK SEIN!



BEREITE DICH AUF DEINE RETTUNG VOR!



22.03.15


Mit einem wie versteinerten Player gehen wir in die Werbung.



Wir schalten in die Halle – die GFCW im Madison Square Garden...jetzt hab ich wirklich alles gesehen. Wie sollte es anders sein: Der Garden ist natürlich bis auf den letzten Platz AUSVERKAUFT! Yay! Das ist nun mal so, egal, wo auf der Welt die GFCW veranstaltet! Und die GFCW-Galaxy ist super drauf, der Hammer. Vereinzelt sieht man deutsche Fahnen wehen, Plakate mit dem Schwarz-Rot-Gold, aber natürlich besteht der Großteil hier in der Arena aus Amerikanern. Man sieht mal wieder: Die GFCW ist einfach international! Schließlich gibt es ja auch genügend amerikanische Wrestler in der in Dortmund stationierten Promotion.


Wie dem aber auch sei: Gerade, als die Fans richtig steil gehen und warten, was denn nun als nächstes passiert, betritt plötzlich, völlig ohne Entrance Theme, ein Mann die Entrance-Stage. Seine bloße Anwesenheit löst ein gellendes Pfeif- und Buhkonzert aus, das seinesgleichen sucht. Wie ein orkanartiger Schneesturm peitschen die Buhrufe auf und klatschen dem Mann, der dort im Anzug und Hawaiihemd steht, wie Ohrfeigen ins Gesicht.


Die Kamera zoomt näher an den Mann dort oben heran. Die Augen hinter der Brille wirken leer, auf eine gewisse Weise müde. Mitgenommen und enttäuscht über die Reaktionen der Fans in der Halle nimmt er die Abneigung, die ihm entgegenbrandet, auf. Eine Weile verharrt er dort, lässt der GFCW-Galaxy ihre Genugtuung, ihm ihre Abscheu entgegenzuschleudern. Dann setzt er sich aber doch, mit einem Mic bewaffnet, langsam in Bewegung. Immer wieder wandert der Blick Richtung Boden, so, als wolle er sich so vor den Hagelkörnern des Hasses schützen. Es fällt ihm wohl doch nicht so leicht, all diese Emotionen über sich ergehen zu lassen. Letztlich erreicht der Mann im Anzug den Ring, und er betritt den Apron wie immer über die Ringtreppe, drückt die Seile nach unten und klettert hinein in das Geviert. Innerhalb dieser Seile sind schon viele unfassbare Dinge geschehen, doch nicht häufig haben sie solche Gefühle hinterlassen wie bei der letzten War Evening Ausgabe, als dieser Mann in Anzug und Hawaiihemd seinen langjährigen Freund Jason Crutch in einem Match betrogen hat, das ihm so unendlich wichtig war.


Das Konzert der Buhrufe und gellenden Pfiffe mag nicht verklingen, und so dauert es einen Moment, bis Dr. Sigmund F. Reuth letztlich das Mikrofon an die Lippen setzt. Immer noch traurig, geknickt, niedergeschlagen wirkend, wie ein Häufchen Elend, steht er dort und bittet mit einer kaum merklichen Handbewegung um Ruhe.


Pete: „Damit muss er leben. Sollen sie ihn aus der Halle buhen! Ich kann nicht verstehen, wieso er getan hat, was er getan hat. Und ich bin gespannt auf seine Ausflüchte, auf seine Erklärungen.“


Nachdem sich die Fans nun doch endlich etwas beruhigt haben, beginnt der Doktor der Bosse mit seinen Ausführungen. Er holt tief Luft, blickt durchs Rund – und fängt dann an:


Dr. Reuth: „14 Jahre ist es her. 14 verdammt lange Jahre. Vor fast genau 14 Jahren betrat eine ältere Frau mit ihrem 20jährigen Jungen meine Praxis und erzählte mir, er habe Probleme. Er liefe in der Gegend herum, hielte sich für einen „World Champion“ des Wrestling. Er würde dabei Leute unflätig beschimpfen, die ihm nicht beipflichten, aggressive Anwandlungen und Ausraster kamen ständig vor. Und dreckige Kraftausdrücke, die spontan kamen, auch bekannt unter Tourette-Syndrom, verließen seinen Mund. Der junge Mann hatte Probleme damit, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, war arbeitslos. Die ältere Dame bat mich um Hilfe. Ich sollte ihm helfen, wieder mit der Welt klarzukommen. Ich sollte ihn heilen. Ich hatte einen Auftrag.“


Die Fans hören mittlerweile gespannt zu. Jedes Wort des Doktors scheinen sie aufzusaugen, auch wenn sie ihn immer noch gerne ausbuhen würden. Der Therapeut selbst spricht ruhig, kontrolliert, wohlüberlegt. Aber es scheint ihm schwer zu fallen, über das zu sprechen, über das er gerade spricht.


Dr. Reuth: „Nur ein Jahr zuvor war er ein aufstrebender Topstar, Newcomer des Jahres, Rohdiamant des Jahres, ein Tag-Team-Champion, ein Light Heavyweight Champion, Anführer des damals gefürchteten Stables New Age Crusaders gewesen...Er war an der Spitze der Promotion, in der er damals antrat. Und gerade, als ihm der große Wurf gelingen sollte, gerade, als er den Gipfel erklimmen sollte, gerade, als er den World Heavyweight-Champion-Titel gewinnen sollte – sorgten politische Unruhen in der Führungsspitze dafür, dass die Liga geschlossen wurde. Der große Traum des jungen Mannes, die Company anzuführen...der große Traum, sich für all die harte Arbeit zu belohnen, wurde ihm weggenommen. Verwehrt. Dieser Umstand führte dazu, dass dieser junge Mann...gut, wir Ärzte verwenden diesen Begriff eigentlich nicht, aber...den Verstand verlor.“


Vereinzelt wieder Buhrufe. Dann stimmt plötzlich irgendwo ein Fan Chants an, die sich wie ein Schneeball auf einmal verbreiten und plötzlich richtig laut werden.



JASON CRUTCH *clap clap clapclapclap*

JASON CRUTCH *clap clap clapclapclap*

JASON CRUTCH *clap clap clapclapclap*



Dr. Reuth: “Genau –dieser Mann war Jason Crutch, mein Schützling, mein Patient...mein Freund!“

Pete: „Freund? FREUND?! Wie kann er dann seinem Freund so in den Rücken fallen? Er hat das vielleicht entscheidende Cover gegen Lionel Jannek unterbrochen, indem er den Referee aus dem Ring zog. Infolgedessen konnte Jannek einen Schlagring einsetzen, um Crutch außer Gefecht zu setzen und das Match zu gewinnen!“

Dr. Reuth: „Seit 14 Jahren therapiere ich den Jungen. Seit 14 langen Jahren versuche ich alles, wirklich ALLES, um ihm zu helfen – aber auch, ihn vor sich selbst zu beschützen. Ich habe ihn vom Tourette geheilt. Ich habe mit seiner Mutter an verschiedensten Heilmethoden gewerkelt. Letztlich haben wir seinem Drängen zugestimmt, wieder mit dem Wrestling anzufangen. Das war im Herbst des Jahres 2013. Jason Crutch sollte sein Comeback bekommen, auch wenn ich anfangs nicht begeistert war. Doch ich hielt es für richtig, weil der Umgang mit Arbeitskollegen ihm guttun würde. Oft zweifelte ich, das ist richtig. Ich zweifelte an der Heilmethode, ihn wieder in diesen Hexenkessel des Professional Wrestling zu lassen. Zwischenzeitlich musste ich ihm die ärztliche Freigabe entziehen, um ihn VOR SICH SELBST ZU SCHÜTZEN!“


Er betont das, auch mit einer Geste seiner freien linken Hand. Die Fans allerdings sind immer noch nicht einverstanden mit Dr. Reuths Worten. Irgendwie wird es unruhig in der Halle. Sie wollen langsam Antworten.


Dr. Reuth: „Um zu verstehen, was ich bei War Evening tat, muss man die Umstände genauer kennen. Ich bin ein hochangesehener Psychologe, halte Vorträge über Schizophrenie an den besten Universitäten in Deutschland, England und den USA. Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, müssen verstehen, dass mein Patient Jason Crutch KRANK ist. Er ist KRANK! Psychisch krank, labil, schizophren! Er hält sich für etwas, was er nicht ist! Seine Persönlichkeit ist gespalten! Auf der einen Seite der unsichere Junge, auf der anderen Seite der Mensch, der sich für einen Titelträger hält!“


Nun wird er laut, erregt. Man merkt, dass ihm diese Dinge wichtig sind, so wichtig, dass er sie mit all den Anwesenden teilt. Doch es sind Dinge, die die Fans ohnehin wissen. Doch war es den so treuen Crutch-o-Maniacs auch wirklich BEWUSST, dass ihr Schützling KRANK ist?! Dr. Reuth tut nun sogar ein paar Schritte. Es scheint, als hätte er jetzt die Schüchternheit, das Traurige, etwas aufgegeben. Als hätte er sich „warm geredet“, denn seine Stimme klingt nun stark und klar.


Dr. Reuth: „ICH war es, der 14 Jahre mit ihm zugebracht hat, nicht SIE, meine sehr verehrten Damen und Herren! ICH kenne Jason Crutch besser, als JEDER von Ihnen. ICH weiß, was gut für ihn ist und was ihm schadet. Was ich bei War Evening tat, tat ich, um Jason Crutch zu HELFEN! Ihn zu heilen! Wollen Sie, meine sehr vereehrten Damen und Herren, einen gesunden Jason Crutch, der kein World Champion ist? Oder wollen Sie einen kranken Jason Crutch, der ein gefakter, unechter World Champion ist, hm?“


Diese Fragen sorgen für unsichtbare Fragezeichen über den Köpfen der Crutch-o-Maniacs? Hat er Recht? Der Doc geht einige Schritte im Ring umher, gestikuliert mit der linken Hand immer aufgeregter.


Dr. Reuth: „Gut, Wrestling-Fans sind blutrünstig und egoistisch. Sie wollen das, was für SIE am besten ist und nicht das, was am besten für die Wrestler ist. Sie wollen ungebremste Stuhlschläge auf die Köpfe der Wrestler sehen, nur, damit sie unterhalten werden. Die Gesundheit der Wrestler interessiert sie nicht. Je aggressiver ein Wrestler agiert, umso mehr Zurufe erntet er, ist das nicht so?“


Geteilte Reaktionen im Publikum.


Dr. Reuth: „Und so handhabt sich das auch bei Jason Crutch. Doch ICH bin kein Wrestling-Fan, ich bin Therapeut! Und ICH entscheide, was gut für meinen Patienten Jason Crutch ist. Ja! Es war meine Idee, dass Jason Crutch dieses Match gegen Lionel Jannek fordert. Es war mein Plan, dass er seinen Pappgürtel gegen Lionel Jannek aufs Spiel setzt. Und ICH war es, der mit Lionel Jannek Kontakt aufgenommen hat. ICH habe Lionel Jannek in meinen Plan eingeweiht, ihm die Fakten dargelegt – und er hat akzeptiert.“


Und jetzt sind die Buhrufe und Pfiffe nicht mehr zurückzuhalten. Die Crutch-o-Maniacs pfeifen was das Zeug hält – und Dr. Reuth unterbricht sich, gibt der GFCW-Galaxy die Gelegenheit, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Das haben sie verdient. Er selbst hingegen, beruhigt sich wieder. Er fühlt, dass ihm ein Stein vom Herzen gefallen ist. Er ist froh, dass es nun gesagt ist. Dass es frei von der Seele geredet ist. Er spricht nun wieder weniger erregt. Dafür ruhig, aber sachlich und ernst.


Dr. Reuth: „Was ich getan habe, mag in Ihren Augen, meine sehr verehrten Damen und Herren, hinterlistig, gemein, feige, verabscheuungswürdig gewesen sein! Doch in meinen Augen habe ich meinem Patienten einen Gefallen getan. Ich habe ihm geholfen, ihn zu heilen. Es war klar: Er kann nur dann ein Einsehen haben, wenn er seinen „World Titel“ in einem Match verliert. Ich habe Lionel Jannek versprochen, dafür zu sorgen, dass er das Match gewinnt und mein Junge den „World Titel“ verliert. Nehmen Sie es hin, meine sehr verehrten Damen und Herren und glauben Sie mir: Irgendwann werden Sie mich verstehen und mir dankbar sein.“


Immer noch Buhrufe – den Crutch-o-Maniacs gefällt das natürlich nicht, aber die Worte von Dr. Reuth scheinen doch den ein oder anderen getroffen zu haben – denn so falsch sind seine Aussagen gar nicht. Der Therapeut blickt zu Boden und ein Lächeln überkommt seine Lippen plötzlich, dann setzt er das Mikrofon an und beginnt erneut zu sprechen.


Dr. Reuth: „Wissen Sie, vor 14 Jahren begann ich, Jason Crutch zu therapieren. Ich habe Mrs. Crutch damals in meiner Praxis versprochen, Ihren Sohn zu heilen. Und jetzt stehe ich hier, im Madison Square Garden, und darf mit Freuden vor der ganzen Welt verkünden, dass ich, Dr. Sigmund F. Reuth, der beste Psychologe der ganzen Welt, der Doktor der Bosse, es geschafft habe: Jason Crutch ist geheilt, geheilt, geheilt, Herr im Himmel, er ist geheilt!“


Breaking Benjamin mit HAD ENOUGH erklingt aus den Boxen des Madison Square Garden!!!


Die Fans sind entsetzt und in Schockstarre. Nach den Worten des Doktor Reuth wissen sie zunächst nicht, ob sie buhen oder doch sogar jubeln (!) sollen, doch letztlich bleibt es bei Buhrufen. Dr. Reuth steht im Ring und blickt entsetzt und beinahe ängstlich Richtung Entrance Stage, wo der GFCW Heavyweight-Champion erscheint. Dieser hält sich dieses Mal gar nicht lange mit seiner Einmarsch-Routine auf und marschiert entschlossenen Schrittes zum und in den Ring, wo er sich von einem Mitarbeiter erstmal ein Mikrofon reichen lässt. Kaum ist seine Musik verklungen, führt er das Mikro zum Mund… aber bevor er loslegen kann, starten die Fans ihren populären Chant…



Ass! Ass! Ass!“



Da hat sich dieser Chant doch tatsächlich bis in den MSG verbreitet… Doch Jannek hat keine Lust zu warten, bis die Fans Ruhe geben und fängt einfach an…


Lionel Jannek: OK, jetzt hab ich dieses Gesulze aber satt…


Der Doktor fühlt sich langsam aber sicher richtig bedroht und zieht sich in eine der Ringecken zurück…


Lionel Jannek: Du stellst dich hier hin und redest, als ob du irgendetwas erreicht hättest… Ich hab Neuigkeiten für dich… ICH war es, der gegen Crutch angetreten ist… ICH war es der ihn EIGENHÄNDIG besiegt hat… ICH habe seinen wertlosen Gürtel zu Asche verwandelt…


Jeder Satz des GFCW Champions wird von den Fans mit Buhrufen begleitet…


Lionel Jannek: … und ICH war es, der damit Crutch geheilt hat! Aber das hab ich nicht für dich gemacht, Doktorchen… sondern, wie alles was ich mache… FÜR MICH! Und jetzt wo die Liga endlich von allen Möchtegern-Gürteln und Möchtegern-Champions befreit ist, liegt der Fokus endlich auf dem Mann, auf dem er liegen sollte…. dem Besten… dem Unantastbaren… dem Übermächtigen… dem GFCW WORLD HEAVYWEIGHT CHAMPION… Lionel Jannek!


Jannek reckt provokant und begleitet von negativen Emotionen der Fans seinen Gürtel in die Luft. Man merkt Dr. Reuth an, dass er gerne dazu etwas sagen würde… aber das Risiko ist ihm beim Champion doch zu groß… Noch einmal, selbstgefällig grinsend, setzt Jannek das Mikrofon an…


Lionel Jannek: Wie schön es ist wenn man so unantastbar ist… wenn man einfach nur der Beste ist… und NIEMAND in der GFCW ein würdiger Herausforderer! Seit fast einem Monat beobachtet Dynamite seinen Kader und denkt scharf nach, wen er mir denn gegenüberstellen kann… einen ebenbürtigen, glaubhaften Gegner… Und wisst ihr warum das so lange dauert? Ganz einfach: Es GIBT NIEMANDEN!


LJ lacht sich eins, während die Fans ihrem Unmut unverändert Luft machen…


Lionel Jannek: Tja, ich befürchte der… „Boss“… wird keine andere Wahl haben und aufgeben müssen… Oh, was für eine Blamage… Aber hey, immerhin bedeutet das, dass er seinen Champion… sein wertvollstes Gut… für weitere Tourneen und Shows schont… denn ohne Gegner, hab ich bei Doom’s Night wohl frei… Ein wohlverdienter Urlaub für mich, wie ich denke, nach all den Anstrengungen…


Steve Lukather - Tumescent!! Die Szenerie wird vom Entrance Theme vom Chef himself, Claude „Dynamite“ Booker, ein weiteres Mal unterbrochen! Und im Gegensatz zu Lionel Janneks Auftreten kurz zuvor wissen die Fans diesmal ganz genau, wie sie reagieren sollen, nämlich mit Freude. Der Chef der GFCW hat ebenfalls ein Mikrofon dabei, das er auch sogleich an die Lippen setzt.


Dynamite: „Lionel, warte einen Moment! Lionel, warte! Wow, im Madison Square Garden bin ich auch noch nicht live aufgetreten. Außer, ich war in einem Segment kurz vorher schon einmal dran, aber daran kann ich mich gerade nicht mehr erinnern. Jetzt ist es auf jeden Fall mein erstes Mal, und ich bin beeindruckt, was das für ein Reaktion hier drin ist. Jetzt aber zu dir, Lionel. Du redest davon, dass du bei Dooms Night kein Match hast. Du willst dir freinehmen, hm? Weißt du was: Es wird keinen GFCW-PPV geben, an dem der GFCW-Heavyweight-Champion frei hat. Das werde ich nicht zulassen!“


Die Fans in der Halle fallen in Ekstase. Tatsächlich hatten sie Lionel Jannek fast geglaubt, er könnte sich aus einer Titelverteidigung herausmogeln. Doch nach Claude Bookers Worten hört sich das ganze nun wieder viel besser an. Dr. Reuth im Übrigen kann die Ablenkung von Lionel Jannek nutzen, um sich langsam aus dem Ring zu entfernen. Der Doktor der Bosse klettert fast unauffällig und von LJ nicht beachtet aus dem Geviert, geht die Entrance Rampe hoch und verschwindet hinter Claude Booker im Backstage-Bereich.


Dynamite: „Dooms Night steht vor der Tür und ich möchte dich an etwas erinnern, Lionel: Erinnerst du dich an den War Evening vom 14.11.2014? Du solltest an diesem Abend deinen GFCW-Heavyweight-Championtitel eigentlich verteidigen – doch kam es nie dazu, da dich Zereo Killer vor dem Match attackiert hatte. Und weißt du was, Lionel? Du hast diesem Mann nie ein Rückmatch um den GFCW-Heavyweight-Championtitel gegeben. Du schuldest es ihm, ich schulde es ihm. Dieser Mann, Lionel Jannek, ist Jason Crutch! Deswegen heißt es bei Dooms Night: Jason Crutch vs Lionel Jannek um den GFCW-Heavyweight-Championtitel!“


Jubelrufe bei den Crutch-o-Maniacs, sie flippen förmlich aus, alleine bei der Erwähnung des Namens ihres Lieblings.


Jannek blickt Dye zunächst emotionslos an… bis ein fettes Grinsen in seinem Gesicht auftaucht… er muss sich das Lachen richtiggehend zurückhalten, senkt den Kopf und schüttelt diesen ungläubig… Jason Crutch? Ernsthaft? Für den „Alpha Lone Wolf“ ist diese Ankündigung einfach nicht ernst zu nehmen…


Lionel Jannek: Das ist das Beste was du hast, Dye? Crutch?


Langsam beruhigt sich LJ wieder… aber das Grinsen weicht nicht aus seinem Gesicht…


Lionel Jannek: Na meinetwegen… Einmal reicht anscheinend nicht… Dann kann ich Crutch ja gerne erneut bloßstellen… Aber hast du ihn mal gefragt ob er das überhaupt will? Nach all dem was ich ihm angetan habe… und noch antun kann? Meinst du nicht, dass meine Warnung ihn vielleicht zum Umdenken gebracht hat? Würde mich aber nicht wundern wenn du ihn dazu zwingst, weil du nichts Besseres findest…


Dye hört sich das Ganze seelenruhig an… LJ wirkt jetzt wieder etwas seriöser als vorher…


Lionel Jannek: Aber das ist mir ja eigentlich alles egal… Es wird für mich „Business as usual“… All das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Doom’s Night genauso verlassen werde, wie ich hineingehe: als GFCW World Heavyweight Champion! Und weißt du warum, Dye…?


LJ scheint nicht so recht daran zu glauben, dass Crutch in seinem geistigen Zustand antreten kann… Das Selbstbewusstsein (oder ist es Arroganz?) ist ihm ins Gesicht geschneidert, als er seine Catchphrase beendet…


Lionel Jannek: ICH… BIN… SUPERIOR!


Dynamite macht sich somit vom Acker, er hat gesagt, was er sagen wollte. Gerade, als die GFCW-Galaxy wieder mit Buhrufen auf die Aussagen des Österreichers reagieren will, brechen sie in freudiges Geschrei aus. In der Front Row bricht heilloses Durcheinander aus, ein Mann schält sich durch die Menge, und während Jannek noch Richtung Entrance-Stage spricht, springt ein Mann in Jeans und Crutch-o-Maniac-T-Shirt über die Barrikade und entert das Geviert. Die Crutch-o-Maniacs gehen steil, denn sie erkennen, dass es


Jason Crutch


ist! Der Mann aus Oberpolling packt sich den abgewandten Lionel Jannek, wirbelt ihn zu sich herum und verpasst ihm harte Rechte gegen die Schläfe!


PUNCH PUNCH PUNCH PUNCH


Jeder Schlag wird von den Crutch-o-Maniacs lautstark bejubelt und gefeiert!


Whip-in und



SPINEBUSTER von Jason Crutch!!!



Einen adrenalingeladenen Schrei ausstoßend wirbelt er aufgeputscht herum und zieht sich sein T-Shirt aus. Die Crutch-o-Maniacs sind aus dem Häuschen, springen aufgeregt auf ihren Plätzen auf und ab, wirbeln mit ihren Schildern!


Pete: „ER IST HIER, ER IST HIER! Ich hätte niemals mit ihm gerechnet, aber Jason Crutch ist in der Halle! Und es scheint ihm gut zu gehen, sieh nur, Sven, er ist da!“

Sven: „Ja, ich sehs ja.“


Crutch will sich den völlig überraschten Lionel Jannek packen, doch dieser reagiert blitzschnell mit einem Griff in die Augen, lässt sich fallen und rollt sich sofort aus dem Ring. Seinen GFCW-Heavyweight-Champion-Gürtel krallt er mit beiden Händen fast an seinen Oberkörper, während er sich im Rückwärtsgang und wutschnaubend langsam vom Ring entfernt.


Jason Crutch aber ist geladen wie ein Starkstromkabel. Er schreit dem Österreicher etwas hinterher, droht ihm, während die Crutch-o-Maniacs langsam ihre „YOURE A CHAMPION“-Chants anstimmen. Lionel Jannek passt das überhaupt nicht. Auch er droht etwas in Richtung Jason Crutch, bis er schließlich endlich im Backstage-Bereich verschwindet.


Crutch hingegen steigt auf das Toprope, schreit etwas in die Fanränge und lässt sich von den Fans im Madison Square Garden feiern, während seine Entrance Theme CHAMPION von Clement Marfo and the Frontline erklingt https://www.youtube.com/watch?v=4GitYnWdWNI


Pete: „Er ist da, er scheint fit und absolut bereit für Lionel Jannek zu sein! Das Match steht: Bei Dooms Night gilt es! Der Madison Square Garden ist aus dem Häuschen! Und diesmal wird Jason Crutch nicht abgelenkt sein!“


Singles Match:

Robert Breads vs. Max Mustermann (/w „The Bad Bat“ Toxic Lugosi)

Referee: Bob Taylor





Zum zweiten Mal an diesem Abend erklingen die Klänge der Laibach-Coverversion von "Sympathy For the Devil", das eigentliche Einzeltheme von Max Mustermann, da der Sheepster [die wolligere Version eines Hipsters] gleich einen Einzelkampf bestreiten wird, trotz seines Partners von den Fearsome F(r)iends, The Bad Bat Toxic Lugosi, der ihn zwar zum Ring begleiten darf, aber dort nicht gemeinsam als Tag Team antreten wird. Schließlich hatte Lugosi ja seinen eigenen Kampf an diesem Abend schon bestritten und Robert Breads ist ein Gegner, den sich Max Mustermann alleine stellen muss.


Begleitet von Toxic Lugosi und bekleidet in seinem üblichen Ringgear in Form von Badeshorts, Gelenkschoner und feste Stiefel um damit Leuten in den Arsch zu treten, macht sich der Verdammer der Verdammnis also auf zum Ring. Ein geringerer - oder schlauerer ... oder wenigstens einfach nur ein richtiger - Mann würde sich nach dem Studium der GFCW-Vergangenheit von Robert Breads vermutlich vor Einschüchterung in die Hosen machen. Aber der Agent Provokateur ist in Wahrheit ein Schaf und noch viel Wahrheitlicher (Was ist das für ein Wort?) der Teufel und als solcher.. ihr wisst was jetzt kommt. Natürlich gibt er keinen Paarungsakt. Das macht man so wenn man sich total überlegen fühlt. Etwas, das er vielleicht aus der Geschichte von Robert Breads hätte lernen können, aber naja. So analytisch seine Rede vor diesem Match war, am Ende des Tages ist Musterman noch immer Mustermann und das heißt eigentlich Määhphisto und mein Gott - dessen Name hier völlig unangebracht ist, weil es sich dabei um den Teufel handelt - am Ende des Tages zählt für ein Schaf eigentlich nur wieviel Gras er konsumiert hat. Ähnlich wie bei einem Gangsterrapper also.

Und jetzt ist es dann soweit – das Comeback von Robert Breads im GFCW-Ring steht an. “Einer gegen Alle” von Samsas Traum beginnt zu spielen, einer der bekanntesten Songs der Ligen-Geschichte, und die Halle beginnt größtenteils in Buhrufe zu verfallen. Einige Fans aus vergangenen GFCW-Tagen hat Breads immer noch, einige Fans hat er in Nordamerika immer schon gehabt... aber der mit Abstand größte Teil der Halle buht den Kanadier aus. Er hat sich alles andere als beliebt gemacht seit seiner Rückkehr, und jeder Fan der GFCW oder eines anderen GFCW-Wrestlers wird ihm nicht allzu wohl gesonnen sein – hat er doch so gut wie jeden seiner “Mit-Wrestler” herunter gemacht und beleidigt.


Dann tritt er auf die Rampe, vor die Crowd. Ein bösartiges Lächeln ziert seine Lippen, als er die negativen Reaktionen bemerkt, und er breitet die Arme aus, als wolle er Applaus empfangen. Dann verbeugt er sich auch noch höhnisch vor dem Publikum, ehe er sich aufrichtet und zum Ring marschiert, in dem Max Mustermann bereits auf ihn wartet.


Provokativ langsam, um die Antipathie gegenüber ihm noch weiter auszukosten, schreitet der Mann aus Toronto die Rampe des Madison Square Gardens herunter, ehe er ankommt und die Treppe nach oben in das Seilgeviert steigt.


Der Kanadier tritt seinem Opponenten gegenüber, während die Musik verstummt. Er blickt Mustermann an und lächelt das falscheste Lächeln, das man sich vorstellen kann. Doch der ehemalige und vielleicht auch zukünftige GFCW Tag Team Champion bleibt davon unbeeindruckt. Er ist wild entschlossen, das Comeback des Robert Breads so versauen.


So checkt der Ringrichter beide Kontrahenten noch einmal ab, und dann läutet er den Main Event von War Evening im Madison Square Garden...


...nicht an. Denn Mustermann hält seinen Arm fest. Der Referee ist kurz verwirrt, doch dann bedeutet Max ihm, noch einen Moment inne zu halten. Auch Lugosi am Ring ist wohl ziemlich durcheinander, als Mustermann sich nach vorne beugt, in seinen Stiefel fasst... und etwas hervor zieht!


Sven: „Ein Feuerzeug!“

Pete: „Will er seinen Gegner nun anzünden?“


Der Mann mit dem ungewöhnlich gewöhnlichen Namen hält es in die Luft als könne er damit die Welt regieren. Breads schüttelt den Kopf und fragt „Was wird das?“, woraufhin Mustermann schreit „Ich muss das Brot gar nicht besiegen, ich muss es nur backen!“. Und mit diesen Worten stürmt er los. Nicht etwa zu Breads, sondern in Richtung der Ringseile.


Und er versucht mit seinem Feuerzeug, diese anzuzünden. Alle Beteiligten setzen nun kollektiv ein „WTF?!“-Gesicht auf.


Pete: „Er... will den Ring wohl in eine Art Ofen verwandeln?“

Sven: „Ja. Er will Breads... backen. Ein recht... interessanter Ansatz.“


Leider geht dieser durchaus interessante Ansatz nicht wirklich vollends auf. Denn nur mit Hilfe eines einzelnen Feuerzeugs, das Mustermann überhaupt nur schwerlich zum Funktionieren bekommt, lässt sich ein Ringseil nur bedingt gut in Flammen setzen. Eigentlich gar nicht. Und so stehen Breads, Lugosi und der Ringrichter nun um Mustermann herum und blicken mehr oder minder fasziniert auf das Geschehen. Nach einer knappen Minute flucht Mustermann laut auf, beleidigt das Feuerzeug auf nicht unbedingt jugendfreie Art und Weise und schleudert es von sich, auf den Hallenboden, wo es explodiert und sich in eine Taube verwandelt und wegfliegt... ähm, ich meine „kaputt geht“.


Wütend wirbelt Mustermann herum, wo Breads inzwischen mit verschränkten Armen in der Ringecke angelehnt steht und die Achseln zuckt, als wolle er sagen „Legen wir jetzt los?“. Doch Mustermann wedelt wütend mit den Armen und ruft „Dann eben Plan B!“. Und er deutet auf die Entrance-Rampe.


Erneut verwirrt dreht sich der Kanadier um und blickt zurück dort hin, wo er hergekommen ist. Gleiches gilt für das Publikum, die Hälse wenden sich... und die Leute trauen ihren Augen nicht.


Da, auf der Rampe, steht ein Schaf.


Pete: „Was zum...“


Ja, ein Schaf. Wir erinnern uns: Schafe haben in der GFCW eine gewisse Historie. Darf man doch nicht die Geschichte zwischen Mohammed, dem Fasan Gottes, Lutz, dem Kräuselhauben-Perlhuhn aus der Hölle und Määhphisto, dem leibhaftigen Teufels-Schaf, vergessen. Doch das da ist nicht „nur“ einfach ein Schaf. Das wäre ja bereits verwirrend genug.


Das Schaf trägt eine Maske. Eine Jimmy Maxxx-Maske.


Während Mustermann in teuflisches (olololol) Lachen verfällt, ist die komplette restliche Halle – inklusive Toxic Lugosi – einfach nur vollkommen verwirrt. Und um die Verwirrung noch schlimmer zu machen, setzt sich das Schaf in Bewegung.


Es läuft auf den Ring zu. Es kommt Schritt für Schritt immer näher, bis es direkt vor dem Ring stehen bleibt und den Kopf hebt, sodass die Jimmy Maxxx-Maske direkt in den „Squred Circle“ starrt.


Und dann beginnt die Invasion. Weitere Schafe marschieren die Rampe herunter, und sie alle tragen eine Maske. Eine Ironman-Maske, eine Cashew-Maske, eine Dynamite-Maske...


Sven: „Das alles sind die Gesichter von Menschen, die Breads in der Vergangenheit verletzt hat... wie Mustermann es vorhin in seiner Promo aufgezeigt hat.“


Die Schafe, es sind fast ein Dutzend, umzingeln nun den Ring und blicken hinein. Lugosi ist inzwischen ebenfalls in den Ring geslidet und stellt sich neben Mustermann, der noch immer lacht und ganz offenbar Teil dieser Prozedur ist. Breads blickt sich um, nun doch leicht verunsichert und auch ein wenig eingeschüchtert von dieser ganzen Sache. Ganz langsam bewegt er sich in Richtung der Seile, ganz langsam verlässt er den Ring.


Er wird von den Schafen ignoriert. Die maskierten Wollträger blicken stur in den Ring, wollen dem Kanadier offenbar trotz der Natur ihrer Maskierung nichts tun. Und so verschwindet Robert Breads möglichst dezent die Rampe hinauf. Sein Comeback-Match muss wohl noch auf sich warten lassen. Max Mustermann hat andere Pläne.


Er hat aufgehört zu lachen, doch blickt nun stolz in Richtung der Schafe. Das hier wirkt wie ein großes Ritual, wie die Gründung einer Sekte – und es wirkt alles vollkommen surreal.


Die Schafe knicken ein, sie knicken die Vorderbeine ein, gehen quasi auf die Knie. Und Max Mustermann hebt die Faust in die Luft, wie eine triumphale Statue, wie ein großer Herrscher, der vor seinen Untertanen steht.


War Evening aus dem Madison Square Garden endet mit dem König der Schafe!




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Danke an alle Schreiber!!!