Da ist eine Umkleidekabine.
Da ist Mäc Müll.
Da ist Alex Ricks.
Da ist der Beginn des Interviews.
Mäc Müll: „Alex, vielen Dank, dass du mir heute vor dem vermutlich größten Match deiner bisherigen Karriere die Chance zu diesem Interview gibst.“
Alex: „Du kennst die Routine mittlerweile.“
Das sagt der Mathematiker beiläufig, während er einmal mehr auf ein 2,37m von sich entferntes Dartsboard schaut und dieses mit seinen Pfeilen bewirft. Ja, mittlerweile darf man hier durchaus von einer Art Routine sprechen, so wusste Mäc Müll diesmal vermutlich auch sofort, ohne dass er extra darauf hingewiesen werden musste, dass sein Platz für die nächsten Minuten die Holzbank der Kabine ist, damit er möglichst außerhalb des Sichtfeldes des Freiburgers ist. Besonders gezielt scheint Ricks noch nicht zu werfen, es sind nur simple Aufwärmwürfe, aber sie erfüllen dennoch ihren Zweck. Zudem kann er sich so vielleicht noch mehr auf seine Wortwahl konzentrieren.
Alex: „Ein Kampf steht an, also lenke ich mich ein wenig ab, bevor ich mich auf Johnboy Dog fokussiere. Da kommst du mit deinen Fragen ganz gelegen. Also?“ Mäc Müll: „Also lass uns keine Zeit verplempern, ich weiß, du wirst leicht ungeduldig mit mir, hehe...“
Kleiner Spaß zum Jahresbeginn? Hat Mäc Müll etwa gelernt, wie man mit Ricks reden sollte und es dann gleich wieder vergessen? Zumindest bekommt er keine negative Reaktion. Gar keine Reaktion folgt, um genau zu sein. Das merkt auch der Hall of Famer, dessen Spaß also offensichtlich gar nicht so gut war. Schnell also zurück zum Tagesgeschäft, während Ricks vor seinen Augen immer wieder von rechts nach links und zurück geht.
Mäc Müll: „Na gut, also los...du hast es ja schon angesprochen. Du stehst heute Abend im Main Event gegen den frischgebackenen GFCW Heavyweight Champion UND neuen General Manager Johnboy Dog. Nicht nur das, du hast sogar die Chance, ihm seinen gerade gewonnenen Titel direkt wieder abzunehmen. Wie fühlst du dich?“
„Fühlt“ Ricks überhaupt? Zumindest sein Gesicht verrät zu dieser Frage keine Antwort. Sein Blick bleibt starr auf dem Dartsboard, seine Mundwinkel gerade, seine Stimme emotionslos wie eh und je. Wobei man ja durchaus sagen muss, dass es da in letzter Zeit mehr Variabilität in seiner Oktave gab.
Alex: „Es ist ein Kampf, wie jeder andere. Meine Hypothese ist, dass nahezu jeder Kämpfer in dieser Situation diesen Satz zu sich selbst sagt, um sich zu beruhigen. Der Unterschied zwischen mir und anderen ist, dass ich tatsächlich so denke.“
Wieder der Gang zum Board, aber die Antwort ist noch nicht vollständig.
Alex: „Johnboy Dog trägt den Gürtel, aber er ist keineswegs unschlagbar. Oft genug hat er im letzten Jahr verloren und hätte er nicht einen derartigen Ruf, hätte er bei Title Nights noch nicht einmal die Gelegenheit dazu bekommen, um diesen Gürtel anzutreten. Sieht man sich unsere Bilanzen aus dem vergangenen Jahr an, hat er sogar eine höhere Quote an Niederlagen als ich. Sein einziger Vorteil war seine Vergangenheit.“
Die Pfeile fliegen, Ricks geht, aber beantwortet ist die Frage noch immer nicht komplett.
Alex: „Aber das ist heute egal. Ich respektiere Johnboy Dog für seine Leistung. Ich gratuliere ihm zu seinen beiden neuen Positionen. Er hat das Maximum in seiner Situation erreicht. Das bestreite ich nicht. Ich stelle nur fest, dass dieser Kampf zwar den höchstmöglichen Gewinn bietet...aber es ist kein Kampf vor dem ich mich anders verhalten muss als sonst. Johnboy Dog ist für mich genauso schlagbar wie jeder andere in dieser Liga. Egal ob er den Gürtel hat. Egal ob er General Manager ist. Egal welche Regeln er aufstellt.“
BULLSEYE! Das hätte die Aussage noch einmal untermauert. Aber Ricks ist immer noch beim simplen Aufwärmen also war es nur eine 14. Sein Punkt ist trotzdem klar und deutlich. Sieht auch der Mann mit Mikro so.
Mäc Müll: „Man merkt, du bist noch immer genauso selbstbewusst, wie du es schon im letzten Jahr warst. Und der Erfolg gibt dir recht. Immerhin verlief der Jahreswechsel ja sehr erfolgreich für dich. Du konntest nicht nur deinen Dauerrivalen Don Sheen bei Title Nights bezwingen, eure Fehde wurde von der GFCW Galaxy sogar als DIE Fehde des Jahres 2016 bezeichnet. Zudem wurdest du von den Fans auch noch mit den Awards für das Gimmick des Jahres UND als Rohdiamant für 2017 ausgezeichnet. Damit bist du der erfolgreichste Wrestler neben Daniel und Zeus in dieser Hinsicht. Wie zufrieden bist du mit deiner Ausbeute?“ Alex: „Der Reihe nach...“
Genauso wie auch die Pfeile der Reihe nach ins Board knallen. Und genauso der Reihe nach wie die soeben erwähnten Awards auch dort in der Garderobe hinter Mäc Müll im Regal stehen. Das wird dem Zuschauer vielleicht erst jetzt so wirklich bewusst.
Alex: „Zunächst einmal vielen Dank für diese Ehrungen...Mein Kampf mit Don Sheen war ein großer Sieg für mich. Mein vermutlich „Wichtigster“ bisher, wie es von „Experten“ immer gern kategorisiert wird.“
Natürlich ahmt er die Anführungszeichen dabei nach.
Alex: „Sheen war ein ebenbürtiger Gegner und ich bin mir sicher, dass wir uns in Zukunft wieder gegenüberstehen werden. Er ist zweifelsohne talentiert. Dass wir mit unserem Zwist die Zuschauer unterhalten konnte, ist für die Leitung der Liga vermutlich interessant und brachte vielleicht einige Ticketverkäufe mehr ein...mir ist es allerdings egal. Selbst wenn sonst niemand diesen Kampf gewollt hätte...ICH wollte gegen Don Sheen kämpfen. Ich bekam den Kampf und ich gewann. Das ist das einzig Relevante für mich.“
Gesprochen wie der größte Publikumsliebling aller Zeiten. Aber so ist der Mathematiker halt, was soll man sich da noch wundern.
Alex: „Und was war dann? Die Zuschauer mögen mein...wie sagt man...“Gimmick“?...Mäc Müll, ich sehe diesen Preis als eine Beleidigung.“
Kurzer Schwenk zum Interviewer und die Verwunderung und Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Mit dieser Reaktion hat er nun wirklich nicht gerechnet. Aber Ricks legt nach, vielleicht klärt sich seine Denkweise noch auf.
Alex: „Mir ist bewusst, dass es unzählige Zuschauer gibt, deren Interesse für Mathematik sich in eng beschränkten Grenzen hält. Doch nicht für mich. Die Mathematik ist für mich kein Spaß, sie ist mein Leben. Sie ist der einzige Grund, warum ich Erfolg darin habe, was auch immer ich tue. Wenn man in dieser Liga an MMA-Spezialisten denkt, denkt man vermutlich an den Fight Club. Anscheinend denkt man in Zukunft auch an Cyrus und seiner fragwürdigen Auffassung von vererbtem Talent. Doch man denkt nicht an Alex Ricks, dessen gesamtes Angriffsarsenal aus Techniken gemischter Kampfkünste besteht. Alex Ricks, der sein logisches Denken aus der Mathematik mit seinem Kampfstil verbindet und damit womöglich selbst der talentierteste MMA-Kämpfer in dieser Liga ist. Mathematik ist für mich keine Marotte, kein witziges Hütchen, das ich mir aufsetze, um den Leuten zu gefallen. Es ist eine Ehre, zu wissen, dass ich mit meinem Wissen die Massen an Zuschauern unterhalten kann...doch gleichermaßen ist es eine Enttäuschung, wenn die eigene komplette Existenz als Akt aufgefasst wird.“
Tatsächlich ist dort ein Hauch von Wehmut in Alex' Stimme wahrnehmbar. Er wirkt tatsächlich leicht enttäuscht darüber, wie er seiner Meinung nach von den Fans gesehen wird. Das merkt ein Hall of Famer wie Mäc Müll natürlich, will sogar schon aufstehen, um dem Mathematiker auf die Schulter zu klopfen.
Mäc Müll: „Alex, ich denke nicht, dass...“
Alex: „Egal.“
Müll fällt wieder zurück auf die Bank, Ricks geht wieder zum Board. Alles wieder im Normalzustand, diesen kleinen Moment der Trübheit hat es nie gegeben. Immerhin steht ja noch ein Award aus.
Alex: „Immerhin gab es noch eine weitere Trophäe. Die Zuschauer von German Fantasy Championship Wrestling sehen in mir also das Potenzial, in diesem Jahr die Spitze der Liga zu erklimmen? Interessant.“
Verschwunden ist die Melancholie in seiner Stimme, er wirkt heiterer...was bei ihm zwar wirklich schwer festzustellen ist, aber so leichte Stimmungsschwankungen kann man bei ihm mittlerweile eben wirklich wahrnehmen. Wie Frauen bei der Kleiderwahl für die Dinnerparty am Samstag...man muss auf die Nuancen achten.
Alex: „Du hast mich vorhin sehr treffend mit Zeus und Daniel verglichen. Der Kämpfer des Jahres und derjenige, der sich im vergangenen Jahr am Meisten steigern konnte. Das sind stolze Ehrungen für diese beiden, keine Frage...doch diese drei Trophäen zwischen ihnen und mir zeigen eine Sache. Die Zuschauer denken, dass Zeus und Daniel ihr Ziel erreicht haben. Sie sind am Höhepunkt angekommen oder haben das globale Maximum ihrer Entwicklung erreicht...doch für mich sehen sie eine stetig steigende Leistungskurve. Mein Weg zum persönlichen Maximum hat erst begonnen. 2016 war das Jahr von Zeus, Daniel und am Ende von Johnboy Dog...2017...wird das Jahr von Alex Ricks.“
BULLSEYE – diesmal wirklich.
Im Ring ist das bekannte Set für die jetzt anstehende „Playtime“ Show aufgebaut und im Ring steht Bryan mit einem Mikrofon bewaffnet. Er trägt wie immer seinen Maßgeschneiderten Armani Anzug und zieht eine Gefühlslose Miene.
Bryan: „Ladies und Gentleman. Mein Name ist Bryan und ich bin der Manager von dem einzig wahren, bei Title Nights ungeschlagenem … „THE MAN“ … PLAYER!
*BOOOOOH*
Bryan seine Miene verändert sich kein bisschen.
Bryan: „Für den heutigen Abend wurde euch eine „Playtime“ Show versprochen mit einem Geheimnisvollem Gast. Doch da muss ich euch enttäuschen: Es gibt keinen Gast. Und es wird auch keine wirkliche Show. Das alles haben wir nur versprochen um Zuschauer in die Halle zu bekommen. Und das hat geklappt, denn wie wir sehen ist die heutige Show ausverkauft und das alles nur weil ihr alle den Mann sehen wollt der immer noch ungeschlagen bei Title Nights ist: Player! Denn seien wir mal ehrlich: Player ist der einzige in diesem Roster der das macht, was er verspricht! Er hat euch gesagt er würde Rider bei Title Nights auseinander nehmen: Check! Er hat gesagt er würde mit Rider einen Match of The Year Kandidaten auf die Beine stellen: Check! Und er hat gesagt er würde seine Serie bei Title Nights auf 3:0 ausbauen: Check!“
*BOOOOOH*
Bryan: „Hey ihr könnt buhen so viel ihr wollt, aber das ändert nichts an dem Fakt, dass Player der beste Wrestler in diesem Roster ist! Doch jetzt genug geredet. Hier ist er. Hier ist „THE MAN“ … PLAYER!“
Kaum hat Bryan diese Worte gesprochen geht das Licht in der Halle aus. Es vergehen einige Sekunden ehe nun dieses Lied anfängt zu spielen:
I
came in the world cryin' and fussin'
I'm
the man, I'm the man, I'm the man
Nachdem diese Worte im Song gesprochen wurden fällt ein Spotlight auf die Stage und in diesem steht Player! Er steht regungslos da und schaut auf den Boden. In dem Song ist die erste Strophe nun durch und es ertönt der Refrain. Genau in diesem Moment wird die Halle von langsamen weißen Lichtstrahlen überfahren und Player macht sich mit langsamen Schritten auf den Weg. Zu erwähnen wäre noch, dass Player heute eine normale schwarze Jeans und ein schwarzes T-Shirt trägt. Auf dem T-Shirt steht mit rot geschrieben: „Only One. Undefeated One.“
Player ist genau am Ende des Refrains beim Ring angekommen. Die zweite Strophe ertönt und Player betritt den Ring. Im Ring stellt er sich hinter seinen Manager. Die Musik hört auf zu spielen und das Licht in der Halle geht wieder an.
*BOOOOOH
Bryan: „Werft einen guten Blick auf diesen Athleten. Denn er ist die Gegenwart und die Zukunft der GFCW! Ich habe vorhin den Ausbau seiner Serie bei Title Nights angesprochen … Schauen wir uns doch einmal genau an, was bei Title Nights geschehen ist!“
Auf dem Titantron werden einige Highlights des Last Man Standing Match zwischen Player und Rider gezeigt, welches, wie man weiß, von Player gewonnen wurde.
Bryan: „Technisch Perfekt. Aggression vom feinsten. Intelligenz im Ring. Und der Wille seinen Gegner bis auf die Knochen auseinander zu nehmen. All das hat Player in diesem Match gezeigt. Er hat gezeigt dass er das Komplett Paket ist. Rider hat herausgefunden das man sich nicht mit höheren Mächten anlegen sollte! Player ist jedem anderen Superstar überlegen und sticht aus der Masse heraus!“
*PLAYER SUCKS* *PLAYER SUCKS* *PLAYER SUCKS*
Die Reaktion von Player auf diese Chants: Lachen! Ein breites Grinsen zieht sich über sein Gesicht und er fängt an leicht zu lachen.
Bryan: „Noch etwas was an Player speziell ist: Während sich viele Leute darüber Gedanken darüber machen, wie sie eure Zuneigung gewinnen können oder wie sie euch dazu zu bringen einen zu hassen ist es Player Scheiß egal, was ihr von ihm haltet! Player macht was er will. Wann er will. Er ist nicht für euch hier. Er ist für sich hier.“
Bryan setzt das Mikro ab und wendet seinen Blick zum Kommentatoren-Tisch.
Bryan: Pete! Ich möchte auf etwas eingehen, das du bei Title Nights gesagt hast. Du sagtest: „Player ist also jetzt 3:0 was seine Siege bei Title Nights angeht! Es mag zwar nicht groß klingen, aber in der GFCW, wo wir jedes Jahr so viele Leute kommen und gehen sehen, ist das eine Wahnsinns Leistung! Und jedes Jahr toppt Player seine Leistung aus dem Vorjahr!“
Bryan wendet sich wieder von den Kommentatoren ab und wendet sich wieder den Fans zu.
Bryan: „Noch ein Punkt der Player über alle anderen setzt: Er toppt seine Leistung! Nicht nur jedes Jahr, sondern jede Woche! Hartes Training und Wille sind dafür notwendig.“
Bryan setzt wieder kurz ab und schaut sich in der Halle um.
Bryan: „Doch kommen wir nun zu dem was vor uns liegt: Das Jahr 2017. Nachdem Rider besiegt wurde stellt sich jetzt die Frage: Who´s next? Es gibt viele Kandidaten im Locker Room die es verdient hätten mit Player in den Ring zu steigen und von ihm vorgeführt zu werden: Jason Crutch!“
*YEAH*
Bryan: „S1margl!“
*YEAH*
Bryan: „Zeus!“
*BOOOOOH*
Bryan: „Don Sheen!“
*BOOOOOH*
Bryan: „Der Mathematiker!“
*YEAH*
Bryan: „Johnboy Dog!“
*YEAH*
Bryan: „Viele Optionen. Doch nur einer kann ausgewählt werden von „THE MAN“! Nur einer wird das nächste Opfer von ihm werden. Und in den nächsten 2 Wochen werden wir uns ganz genau überlegen wer das sein wird! Und nachdem wir mit demjenigen fertig suchen wir uns den nächsten. Und danach den nächsten. Immer weiter bis kein einziger mehr übrig ist.“
Bryan erhebt nun seine Stimme, schreit schon fast.
Bryan: „PLAYER IST „THE MAN““. (Bryan deutet auf Player) „PLAYER IST DER KÖNIG DER GFCW. PLAYER IST EIN OUTLAW! PLAYER HAT DEN RÜCKEN IN V-FORM!“ (Bryan deutet in Richtung der Stage) „PLAYER FICKT AUF DAS GESAMTE ROSTER UND HOLT SICH … EURE … RÜCKEN!“
*BOOOOOH*
Player steht, wie vorhin, mit einem leichten Lachen hinter Bryan, während dieser diese ganzen Sachen gesagt hat. Bryan wirft das Mikro nun weg, Player sein neuer Song wird gespielt und die beiden verlassen den Ring.
Sven: „Klare Ansage in Richtung GFCW Locker Room!“ Pete: „Ja man darf gespannt sein, was als nächstes für Player ansteht!“
Rider McKnight hat mittlerweile geduscht. Denn er läuft nun frisch fröhlich und mit einigermaßen freundlichem Blick durch den Backstagebereich. Er trägt jetzt eine weite helle, verwaschene Jeans und eine Jeansweste, dazu beige Wildlederboots. Die Weste ist vorne offen, darunter ist er oberkörperfrei. Unter der Weste kann man gerade so sehen, dass Rider als weiteres Tattoo jetzt einen sehr kleinen, blauen Diamanten auf seiner rechten Brust hat. Das scheint dann wohl eine Anspielung auf seinen Titel ‘Rohdiamant des Jahres 2015‘ zu sein, eine Auszeichnung, auf die er sehr stolz ist. Die schulterlangen Haare kleben jetzt nicht mehr vor Schweiß an Kopf und Schultern fest, sondern fallen nun fluffig ansehnlich. Und natürlich trägt er auch wieder die schwarze Basecap, verkehrt herum. Als Rider da so durch den Backstagebereich stiefelt verdunkelt sich sein Gesicht urplötzlich. Er bleibt stehen, und kurz darauf tritt auch schon ein anderer Mann an ihn heran. Und zwar nicht irgendein Mann. In der Halle vor dem Titantron fangen viele Fans lautstark an zu jubeln, wobei es natürlich immerhin noch einige Zweifler gibt. Immerhin lieferte er im letzten Jahr einen gewaltigen Schockmoment – trotz Nichtnominierung bei den Jahresabschlussawards.
Im Gegensatz zu Rider sieht MacKenzie immer noch absolut fertig und gezeichnet vom Match aus. Hätte man diesen Kampf nicht gesehen und müsste den Matchausgang anhand dieser Bilder interpretieren müsste man meinen, dass Rider McKnight die Auseinandersetzung für sich entscheiden konnte. Schwer atmend nähert sich der Kalifornier seinem Opponenten der jüngsten Vergangenheit. Seine Gesichtsbemalung ist fast komplett verschwunden, er ist immer noch extrem angeschlagen, hält sich auf dem Weg zu Rider immer noch die immens schmerzende Schulter… Ja, der Spear Tackle gegen den Turnbuckle auf die geradeerst vor kurzem operierte Schulter hinterlässt tiefgehende Wunden. Hoffen wir alle mal, dass die Verletzung nicht wieder aufgebrochen ist... obwohl Mr. #ISGI diese Gedanken durch den Kopf schwirren, zwingt er sich dennoch zu einem Lächeln und nickt dem Unterlegenen zu.
Zereo Killer: „Rider...“
Doch bevor er weiter spricht, erhofft sich der ehemalige Heavyweight Champion einen vernünftigen Blickkontakt, den er nach einer Weile auch erhält.
Zereo Killer: „Du hast so verdammt nochmal viel dazugelernt, seitdem du hier angefangen hast. Ich bin sehr froh drauf, dass du Derjenige warst, der meine offene Herausforderung angenommen hat und kein Anderer. Zwei Männer, die auf der Seite des Guten stehen, zwei Männer, die nur darauf aus sind, einen fairen Kampf zu bestreiten, zwei Männer, die ihre Kräfte ehrlich miteinander messen wollten… mir hat es schon fast Leid getan, dass es für dich am Ende nicht gereicht hat, denn du hattest mir alles abverlangt und ganz ehrlich… du hattest mir viel mehr abverlangt, als ich ursprünglich erwartete.“
Rider McKnight rümpft die Nase. Langsam streicht er sich die Haare zurück und verzieht dabei das Gesicht zu einer Fratze.
Rider McKnight: „Zereo Killer! Was zum Teufel soll das?! Hast du mich etwa gesucht?! … Ein spannendes Match soll das gewesen sein, so. Ich sag dir was, das interessiert mich alles nicht! Wieder einmal konnte ich dich nicht besiegen, und das fängt so langsam an, mich wütend zu machen. Richtig wütend. Und wenn ich wütend werde …“
Double M ist sichtlich überrascht von dem kleinen Wutausbruch des unglücklichen Verlierers. Er gewährt sich selbst zu McKnight ein wenig Abstand und versucht die Situation mit sanften Tönen zu schlichten.
Zereo Killer: „Wow… bleib ruhig, Kleiner… Das Glück stand dieses Mal nicht auf deiner Seite, doch ist es nicht das Wichtigste, dass wir eine tolle Show für die Fans abgeliefert haben? Unser Match war definitiv der Showstealer des abends, und das war erst der Beginn des Jahres 2017!“
Tatsächlich scheint McKnight sich wieder etwas zu beruhigen, seine Schlagadern schwellen nämlich merklich ab.
Rider McKnight: „Pah, ich habe es langsam satt, dir ständig gratulieren zu müssen. Ich sage dir was: Ich fordere ein Rückmatch! Ja, ich will ein weiteres Match gegen dich, Mr. I still got it! Du kannst ja schließlich nicht immer das glücklichere Ende für dich haben. Beim nächsten Mal werde ich dich nicht mehr davonkommen lassen!“
Auch wenn der Mann von der kalifornischen Westküste etwas beruhigter drein schaut, so klingen die Worte dennoch ziemlich aggressiv. Rider scheint eine Art Wandel durchzumachen.
Zereo Killer: „Mein lieber Freund, wer weiß, wann sich unsere Wege wieder im Ring kreuzen werden? Wer weiß, ob ich dann das glücklichere Ende für mich haben werde, oder ob es dir endlich gelingen wird mich zu besiegen. Das wird definitiv die Zukunft zeigen, doch ob diese Zukunft schon bald sein wird, oder ob diese in weitere Ferne rückt, das kann ich dir im Augenblick nicht versprechen… Wie ich anfangs schon sagte: Dieser Rider im Ring von heute ist nicht mehr mit dem Rider von damals zu vergleichen. Wenn du weiterhin so an dir arbeitest, an deine Chance glaubst, dein Ziel fokussierst, dann wirst du deine Chancen bekommen, die du verdienst! Glaub an dich selbst, ich tu’s definitiv, verstehst du?“
Diplomatisch streckt ZK seinem Opponenten die Hand entgegen, dieser erwidert sie nur mit einem grimmigen Blick, ohne jedoch auf den Handschlag einzugehen. Stattdessen werden wieder aggressive Worte aus den Lippen Riders gepresst.
Rider: „Pah, rede dich nicht raus, Killer! Du suchst nach Ausflüchten, um nicht noch einmal gegen mich antreten zu müssen, das ist alles! Aber da bist du auf dem Holzweg! Du wirst gar keine Wahl haben, denn weißt du was, ich werde dich gleich hier und jetzt auseinandernehmen, du …“
Wie eine gewandte Katze schnellt McKnight vor, um Zereo Killer am Kragen zu packen. Dieser zeigt sich etwas überrascht, mit einer handgreiflichen Attacke von Rider hatte er hier wohl nicht gerechnet. Was ist nur mit Rider los? Was er heute zeigt, sieht ihm eigentlich alles so gar nicht ähnlich. Noch bevor Zereo reagieren und sich von Rider losschlagen kann, taucht plötzlich Percival Addams auf und wirft sich zwischen die beiden Kontrahenten.
Percival Addams: „HEY! Sachte, ganz sachte! Ihr Zwei hattet heute schon ein Match! Bleiben Sie ruhig, Mr. McKnight. Ich bitte Sie inständig. Das bringt doch nichts. Wenn Sie hier einen Wrestler angreifen, dann wird Sie das kein Stückchen weiterbringen. Und meine Aufgabe, einen attraktiven Gegner für Sie für die kommende Ausgabe von War Evening zu finden wird ungleich schwerer.“
Zereo Killer mustert den bisher völlig unbekannten Neuankömmling eingehend. Wer ist denn bitte dieser kleine, total verschwitze Mann mit Doppelkinn, zurück gegeltem Haar und schlecht sitzendem Anzug. Und was soll diese überbreite lila Krawatte?! ZK weicht ein bis zwei Schritte zurück, hält sich mit dem gesunden Arm am Halse fest und ringt ein wenig nach Luft. Seine zu Schlitzen verformten Augen weiten sich langsam und Ungewissheit macht sich in seiner Mimik breit. Man muss kein Prophet sein um zu erkennen, was in MacKenzies Kopf nun vor sich geht.
Zereo Killer: „Wer zum Teufel sind Sie?“
Percival Addams zieht aus seiner Jackentasche ein riesiges Stofftuch, mit dem er sich die Stirn tupft.
Percival Addams: „Ach so, hihi. Gestatten: Percival Addams, auch genannt “Percy”. Manager von Beruf. Mr. McKnight hier ist mein … ähm ich meine, wir … wir arbeiten zusammen.“
Bei diesen Worten schaut er verstohlen zu Rider herüber, der jedoch keine Anstalten macht, irgendwie zu reagieren. Er guckt nur grimmig. Der Blick wankt ständig zwischen dem wütenden Rider und dem verschwitzten Percy – so will er doch selbst genannt werden, oder? – hin und her.
Zereo Killer: „Verdammt nochmal, seit wann? Sind Sie dafür verantwortlich, dass er sich so verhält?“ Percival Addams: „Oh Gott, nein! Im Gegenteil, ich will ihn ja sogar davon abhalten, hier eine schwere Dummheit zu begehen!”
Rider hat sich mittlerweile zwar wieder beruhigt, braust jetzt aber noch einmal auf.
Rider: „Dummheit?! Verdammt, ich mach das was ich will, verstanden, PERCY?! Und vergiss eins mal nicht, du bist noch nicht mein Manager, noch lange nicht!“
Doch Rider macht nun keinerlei Anstalten mehr, Zereo Killer an die Gurgel zu gehen. Dieser zuckt nur mit den Schultern und stapft dann einfach davon. Scheinbar hat er genug von diesem ganzen Getöse. Dann verschwindet auch Rider wortlos, jedoch nicht, ohne dem armen Percy Addams noch einmal tief in die Augen zu schauen. Während er an dem Manager vorbeigeht, streift er rüde dessen Schulter, so dass dieser zu Boden geht. Schnell rappelt er sich jedoch wieder auf. Die Szene fadet aus mit einem verschwitzen Percival Addams, der sich nervös die Stirn abtupft.
Pete: “Liebe GFCW-Galaxy, ihr hört es…dieses Theme verrät uns, wer zum Ring kommt. Es ist der Fight Club. Und wenn ich das so sagen darf, Sven: Alle drei Männer, die jetzt in ihren mausgrauen Hoodies auf der Entrance Stage erscheinen, konnten das Jahr 2016 äußerst erfolgreich beenden.“ Sven: „Das ist untertrieben. Jasper Randall und Drake Ackley konnten ihre Rekord-Regentschaft noch weiter untermauern. Ich sehe derzeit absolut niemanden, der ihnen das Tag-Team-Gold streitig machen könnte. Und Daniel hat endlich den nächsten großen Schritt gemacht. Er hat all seine Aussagen untermauert und seinen unfassbaren Willen mit dem Intercontinental-Championtitel belohnt.“
Die drei Männer entern das Geviert unter Blitzlichtgewitter und zahlreichen Buhrufen. Der Fight Club stellt sich in Dreiecksformation, in Front Jasper Randall, im Ring auf und synchron werfen sie ihre Kapuzen in den Nacken. Dann geht das Licht wieder an, die Theme verklingt. Und, oh je, Jasper Randall hat ein Mikrofon in der Hand. Die rauchige, kühle Stimme erfüllt das Rund hier in Schwerin, während nun auch allmählich die Buhrufe verebben.
Jasper Randall: „404 Tage. 404 Tage der absoluten Dominanz und des Erfolges. Wie angekündigt haben wir bei Title Nights einmal mehr bewiesen, wieso der Fight Club die ultimative Macht im Professional Wrestling ist.“ Pete: „Wieder Buhrufe, Sven. Und wer soll es den Fans verdenken? Wir erinnern daran, dass Jimmy Maxxx seinen Blood Brothers Connection Brüdern bei Title Nights einen unfairen Vorteil verschaffte, indem er den Demon of Death vor die Wahl stellte, ob er das 30-Minuten-Ironman-Match in einer Handicap-Situation starten würde, da Rider keine ärztliche Freigabe hatte. Hätte er abgelehnt, hätte er dem Fight Club den Sieg kampflos zugesprochen.“ Sven: „In einer über viertelstündigen Überzahlsituation konnte der FC einige Pinfalls in Vorsprung gehen, das ist schon richtig. Nur bin ich immer noch nicht damit einverstanden, das Jimmy Maxxx in die Schuhe zu schieben.“ Pete: „Tatsächlich war ein mehr als angeschlagener Rider während des Matches entgegen der Anweisung seines Arztes zum Ring gekommen, und gemeinsam mit dem DoD konnten sie fast noch die Sensation schaffen und die Titel dennoch gewinnen. In letzter Not aber sorgte Drake Ackley für die Entscheidung und egalisierte damit Randalls überhebliches Auftreten, das fast noch für die Niederlage gesorgt hatte.“
Der New Yorker guckt, ein leicht selbstgefälliges Schmunzeln auf den Lippen, und beobachtet die Reaktionen der Fans, während seine Kumpanen im Ring eben diese eher grimmig verfolgen.
Jasper Randall: „Wer auch immer an meinen Worten zweifelte, dass Rider und der Demon of Death nicht in unserer Liga spielen, sollte nun gewarnt sein: ICH behalte immer recht. Immer! Und ihr solltet nun gefälligst genau hinhören, was ich zu sagen habe. Denn einmal mehr verkünde ich, dass wir diese Gürtel hier noch viiiiel länger halten werden. Guckt die Riege der Tag-Teams in der GFCW an. Niemand hat auch nur annähernd unseren Schneid, unseren Kampfgeist, unser Können, um...“
Und da ist es plötzlich der sonst so ruhige Drake Ackley, der seinem Partner das Mikrofon entreißt. Eine Aktion, die Randalls Gesichtszüge etwas entgleisen und die Fans zu einem Raunen hinreißen lässt. Daniel hingegen scheint zwar etwas erstaunt, lässt sich das aber nicht anmerken. Nun sind aber alle Anwesenden gespannt, was Mr. Chewing-Gum zu sagen hat.
Drake Ackley: „Du hast sicherlich gemerkt, Jasper, dass sich in den Tagen nach Title Nights etwas zwischen uns verändert hat, nicht wahr?“
Die Reibeisenstimme...da ist sie wieder. Und Jasper scheint das, was Drake anspricht, zu verstehen. Denn er nickt leicht.
Drake Ackley: „Ich war...kurz angebunden. Und hier möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um dir ein für alle Mal klar zu machen, dass mir dein Verhalten, das du gegen Ende des Ironman-Matches gezeigt hast, absolut missfällt.“
Jubelrufe im Publikum – und ein Jasper Randall, dem diese Worte gar nicht schmecken. Auch Daniel scheint etwas unruhig zu werden, während Drake Ackley das Gesagte wirken lässt.
Drake Ackley: „Monate über Monate, in denen wir diese Tag-Team-Gürtel halten, haben wir gezeigt, wozu wir imstande sind. Das Match bei Title Nights gegen die Demon Knights hatte einen Grund: Ein für alle Mal zu zeigen, dass wir deutlich über ihnen stehen. Deutlich! Ich wollte dieses Match. Zu diesen Bedingungen. Es war für mich das wichtigste Match meiner Karriere in der GFCW. Und Jasper: Ich sah die Felle davonschwimmen! Den Vorsprung, den wir uns erarbeitet hatten, hättest du fast durch Nachlässigkeiten verspielt. Ich habe die Bilder im Kopf, Jasper. Und du sicherlich auch. Nicht umsonst bin ich so abgezogen. Am liebsten...hätte ich dir eine reingedonnert!“
Jetzt deutlich lautere Jubelrufe bei den Fans. Gibt es hier Ärger im Paradies? Selbst der Intercontinental-Champion wird nun merklich unruhiger, mehr als zuvor. Und Jasper scheint innerlich überzukochen, knirscht mit den Zähnen, seine Augen verfinstern sich mehr – bis Drake eine beschwichtigende Geste zeigt.
Drake Ackley: „Aber: Wir sind Freunde, Jasper. Beste Freunde. Und diese Tatsache alleine hat mich davon abgehalten. Dir soll nur klar sein: Setz unsere Dominanz, unsere Tag-Team-Championtitel niewieder...n-i-e-w-i-e-d-e-r...so leichtfertig aufs Spiel – wegen deines Egos.“
Er senkt das Mikrofon. Im Moment stehen sich Jasper Randall und Drake Ackley gegenüber, mustern sich. Fast schon könnte man meinen, das ist hier ein Staredown zweier Rivalen, bis Jasper sich wieder das Mikrofon packt. Kühle...eisige Bedrohung...liegt in Jaspers ruhigen Worten:
Jasper Randall: „Drohst du mir?“
Daniel holt sich ein Mikrofon vom Timekeeper...
Jasper Randall: „Drake, das ist nicht der Zeitpunkt. Nicht hier, nicht jetzt. Zerstöre nicht diesen Moment. Wage es nie wieder, mich derlei in der Öffentlichkeit, vor diesen schmarotzenden Bazillen in Frage zu stellen. Du kennst die Rangordnung, Drake! Halte dich daran. Denn die einzigen Individuen, die dich und mich von diesen Tag-Team-Gürteln trennen könnten, stehen sich hier gerade gegenüber. Du solltest...“
Weiter kommt die eine Hälfte der GFCW Tag-Team-Champions – eigentlich ja eher ein Drittel – nicht.
Daniel: „Verdammt nochmal! Was geht mit Euch, Brüder? Ihr macht euch hier gegenseitig Vorwürfe? Leute! Wir sind hier, weil wir die fucking BESTEN innerhalb der GFCW sind und diesen Titeln das gegeben haben, was sie verdienen! Wir wollen feiern! Den Tagteam-Titel. Und meinen Intercontinental Title, der mich zum zweitwichtigsten Mann in der GFCW macht, wenn man die Nulpe von Heavyweight-Champion rausrechnet, sogar zum wichtigsten!“
Daniel hat inzwischen den Ring betreten und stellt sich demonstrativ ungefähr auf Höhe der beiden Männer – eine Armlänge Abstand, sozusagen.
Daniel: „Wir haben verdammt nochmal Title Nights gerockt! Ich habe Title Nights gerockt – und ihr auch! Lasst den Quatsch!“
Pete: „Ich...bin erstaunt, Sven. Standen Drake und Jasper kurz davor, sich zu zerfleischen, ist es auf einmal Daniel, der sie hier zur Ordnung ruft! Man möchte fast meinen, er ist...erwachsen geworden!“ Sven: „Ich bin eher überrascht, dass sich Jasper von Daniel hier tatsächlich maßregeln lässt. Denn er hat zugehört – und scheint der gleichen Meinung zu sein. Auch Drake scheint sich beruhigt zu haben.“
Daniel hat offenbar noch nicht genug, denn der junge Mann scheint zu spüren, dass der gerade erst aufgetragene Kleber vielleicht nicht halten wird. Also am besten noch etwas Pattex hinzu!
Daniel: „Leute, Brüder….wir haben die GFCW gerockt und wir rocken sie immernoch! Wir haben 2016 dominiert und 2017 wird es Zeit, dass wir noch mehr Einfluss nehmen! Wer braucht Jimmy Maxxx, wer braucht eine Blood Brothers Connection, wenn es den Fight Club gibt? Es gibt und gab keine Verbindung in der GFCW, die jemals so stark und innig sein wird, wie wir es sind! Der Fight Club wird immer da sein, selbst wenn unsere Asche längst in alle Winde verstreut ist!“
Damit schaut Daniel nicht ganz unernst zu Jasper Randall.
Der New Yorker setzt nun das Mikrofon wieder an – und nur anhand seines Tonfalls erkennt man, dass er sich wieder beruhigt hat.
Jasper Randall: „Ja, die Blood Brothers Connection mag zerstört sein. Jimmy Maxxx ist nicht mehr länger. Was bleibt, ist der Fakt, dass du, Michael Payne, ein undankbarer Bastard bist, der nicht zu schätzen weiß, was Jimmy Maxxx für uns alle getan hat. Für dich, für uns, für die GFCW. Doch du bist zweitrangig, Payne. Irgendwann kreuzt auch du wieder unseren Weg.“
Dann wendet sich das Sprachrohr des Fight Club Richtung Entrance Stage.
Jasper Randall: „Fürs erste geht die Warnung an dich, Johnboy Dog: Mache nicht den gleichen Fehler, den bereits Claude Booker vor Maxxx‘ Übernahme der GFCW gemacht hat. Halte dich aus unserem Geschäft raus! Schätze, was du am Fight Club hast, so, wie es Jimmy Maxxx getan hat. Und wir alle werden glücklich und zufrieden. Denn eine Gruppierung, die den Intercontinental-Championtitel in Person dieses jungen Mannes, dessen Potenzial wir lange vor allen anderen erkannt haben, und die Tag-Team-Championtitel in sich vereinigen, sollte geschätzt werden. So kannst du dir sicher sein, Johnboy Dog, dass es derzeit kein Team gibt, das uns gewachsen ist.“
Wie schon früher am Abend erklingt „I want it all“ von Queen mit der markanten Stimme Freddie Mercury’s und füllt die Halle. Es ist der kernige Heavyweight-Champion und Comissioner in Personalunion, der sich den Weg zum Ring bahnt – ohne den Gürtel wohlgemerkt. Der Schallwandler in der Linken lässt aber zum ersten Mal nichts gutes ahnen.
Johnboy Dog: „Keine Sorge, keine Sorge – ich bin nicht hier, um die Party zu crashen. Als ich früher in der Show sagte, ich würde JEDEM eine faire Chance geben, war auch JEDER gemeint. Ich kann mich gut daran erinnern, wie der Fight Club zwischen den Extremen gelandet ist – Claude Booker war hinter euch her wie die grüne Minna hinter dem Taschendieb. Später hat Jimmy Maxx euch dann den Popo gepudert und euch auf Händen getragen. Sicher ein Grund dafür, warum der Fight Club immernoch Champion ist. Aber längst nicht der einzige.“
Johnboy verharrt auf der Stage, während er sich die Ansammlung junger Leute im Ring so betrachtet. Im Prinzip ist jeder der drei auf seine ganz eigene Art und Weise Championship-Material.
Johnboy Dog: „Wir bekriegen uns ja schon eine Weile und ich habe ein Auge auf euch. Ein wachsames, aber eines ohne großen Argwohn. Ich habe im Blick, ob ihr die Regeln – die das Ganze nun einmal braucht – einhaltet, oder lieber „Fuck the System“ sagt und so weitermacht, als wäre Jimmy Maxxx noch da. Denn bedenkt: Jimmy Maxxx ist NICHT mehr da – und kann Euch den Rücken nicht mehr freihalten. Nicht mehr die Regeln so biegt und auslegt, wie sie für EUCH richtig sein mögen. Damit werdet ihr klarkommen müssen.“
Nicht ganz unzufrieden mit sich, lässt JBD den Schallwandler sinken und schaut auf die Männer im Ring.
Jasper Randall: „Für uns mussten nie irgendwelche Regeln gebogen werden, Johnboy. Denn nach EUREN Regeln spielt der Fight Club ohnehin nicht.“
Ein fieses Lächeln wechselt zwischen den drei Fight Club Mitgliedern.
Johnboy Dog: „Das stimmt, Jasper. Das tut er in der Tat nicht – und ist trotzdem Tagteam-Champion. Aber die Zeiten, in denen der Fight Club machen konnte, was er wollte, sind vorbei, Jasper. Ich glaube, das habe ich deutlich genug ausgedrückt. Im letzten Jahr hattet ihr oft wenig zu tun, weil es kaum nennenswerte Contender gab. Das wird in diesem Jahr nicht passieren, denn ich arbeite schon mit Hochdruck daran, bald gescheite Contender für euch zu präsentieren!“
Ein
Nicken folgt, ehe der Hund noch einmal einen Blick auf die Leute
im Ring und schließlich auf die eigene Uhr wirft.
meint
der in Ehren ergraute Hund – und wartet auf Drake’s
Gegner. Doch der muss noch einen Moment warten, denn nun ist es
Daniel, der sich kurz zu Wort meldet:
Johnboy Dog lauscht, hebt die Braue und setzt kurz zu einer Entgegnung an, lässt es dann aber für den Moment doch lieber bleiben.
Sofort ist die Freude bei der GFCW-Galaxy groß, als die ersten Klänge der bekannten Entrance Theme ertönen. Lächelnd tritt Jason Crutch auf die Stage. Er und sein Kumpel Johnboy Dog schütteln sich die Hände, erst jetzt macht sich der GFCW-Heavyweight-Champion auf in den Backstage-Bereich und überlässt dem Oberpollinger die Bühne. Mit ausgebreiteten Armen dreht er sich um die eigene Achse, während sein Feuerwerk krachend und zischend abbrennt. Erst jetzt fällt auf, dass JC ein Mic in der Hand hält.
Jason Crutch: „Jerry, unterbrich mal meine Musik bitte!“
„Jerry“ tut, wie ihm geheißen. Der ehemalige GFCW-Heavyweight- und Intercontinental-Champion blickt zunächst zuversichtlich durch das überwältigende Rund der Halle. Und die Fans grüßen ihren Liebling auf ihre Art:
JA-SON JA-SON JA-SON
Ein Lächeln, ein Kopfnicken. Ein „Dankeschön“ ist abzulesen.
Jason Crutch: „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Zunächst einmal: EIN FROHES NEUES JAHR AN ALL MEINE CRUTCH-O-MANIACS HIER IN SCHWERIN – UND DORT DRAUSSEN AN DEN SCHIRMEN! Und bevor ich mich nun an euch drei Tomaten dort im Ring wende...“
Und er deutet auf die grimmigen Gesichter des Fight Club.
Jason Crutch: „...habe ich noch etwas zu sagen. Johnboy, du bist mir gerade zu schnell verschwunden. Ich habe dir ja nach Title Nights bereits gratuliert, und Mann, was war das für eine Party, die wir vom Stapel gelassen haben! OK, du musstest nach zwei Stunden abbrechen. Deine alten Knochen sind nicht mehr so fürs Feiern gemacht und irgendjemand musste den Alten ja ins Bett bringen...“
Crutch grinst über beide Backen. Ja, dieser Seitenhieb ist typisch für ihn. Aber natürlich keineswegs böse gemeint. Er und JBD reiten schon seit geraumer Zeit auf einer Wellenlänge und tauschen immer mal wieder solche Nettigkeiten aus.
Jason Crutch: „Du hast es geschafft, Johnboy. Hast dir deinen Traum erfüllt und bist nun tatsächlich der wohl älteste GFCW-Heavyweight-Champion aller Zeiten. Title Nights ist für dich der größte Abend in deinem Leben gewesen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich war mal dort. Ja, dein Title Nights war ein großartiger Abend für dich. Mein Title Nights verlief nicht ganz so erfolgreich. Und das führt mich unweigerlich...zu DIR, Daniel!“
Buhrufe werden laut, während Crutch mit intensivem Blick Daniel anvisiert und mit richtungsweisendem Zeigefinger auf ebendiesen deutet. Dabei macht er sich nun gemächlich auf, die Rampe hinabzugehen.
Jason Crutch: „Wir haben ein Mordsmatch auf die Beine gestellt, Daniel. Du hast wieder Unfug getrieben während des Matches. Du hast den Doc angegangen. Einen Mann, der dir keineswegs gewachsen ist und der dir gegenüber völlig wehrlos war und ist. Du hast mein Angebot zu einem Handschlag nach deinem Sieg mit Füßen getreten und mich nochmal auf die Bretter geschickt. Und siehst du, es sind genau solche Dinge, die Leute wie mich oder auch jeden einzelnen hier in der Halle davon abhalten, dich vollends zu respektieren. Ich habe vor Title Nights gesagt, ich habe Respekt vor deinem Willen, aber nicht vor deinen Taten. Nichtsdestotrotz muss ich eingestehen, dass du verdient gewonnen hast.“
Die Kamera fängt einen lachenden Daniel ein, der nicht ganz unbelustigt mit dem Kopf schüttelt. Genauer bekommt Daniel das Grinsen eigentlich gar nicht mehr aus dem Gesicht – und ist so das krasse Gegenteil von Drake Ackley und Jasper Randall, gegen die selbst ein Eisblock mannigfaltige Regungen zeigt.
Daniel: „WIR haben bei Title Nights gar nichts auf die Beine gestellt, Crutch! Du warst es, der gelitten hat – nicht ich! Ich war derjenige, der sich nach dir verzehrt und dich schließlich in seinen Bann gezogen hat, Crutch! Und letztlich war ich – hochverdient – auch derjenige, der am Ende gelacht hat! Hast du gedacht, du könntest gegen einen kleinen, frechen aber mutigen Bastard wie mich ein normales Match bestreiten? Ich habe dir glaube ich sehr deutlich gezeigt, Crutch, dass das nicht möglich ist! Wer mit Daniel in den Ring steigt, wird IMMER etwas besonderes geboten bekommen, ob er will oder nicht! Und ja, Crutch: Der Gürtel ist ECHT! Ich hab das erst geglaubt, als ich ihn in Händen hielt. Hab erst gedacht, das wäre wieder so’n Pappgürtel von dir…“
Crutch ist mittlerweile am Ring angekommen und geht langsam die Treppe hoch, entert den Ring.
Jason Crutch: „Du kannst sagen was du willst. Du kannst machen was du willst. Aber eines muss dir völlig klar sein, Daniel: Das ist noch nicht vorbei! Ich bin noch nicht fertig mit dir. Wir werden uns bald schon noch einmal gegenüberstehen. Um dieses Gold dort. Ja, ich will es wieder haben.“
Daniel schultert den Titel noch einmal mit Nachdruck. Ja, er ist eindeutig stolz auf sein Baby – und scheinbar ist ihm der Titel wichtiger als Amy, denn die hat er nicht dabei. Ob die gerade Eifersuchtsfrust schiebt? Daniel scheint das recht egal zu sein.
Daniel: „Ich kann sehr sicher sagen und machen, was ich will – und verdanke es meinen Brüdern hier, wenn ich heute nicht mehr als nötig mit dir mache, Crutch. Drake wird das ohnehin schon regeln. Der haut Würste wie dich binnen zehn Sekunden aus dem Ring wenn du nicht aufpasst – zumal dein Niveau sich ungefähr auf dem Mac Müll’s befindet….aber dir ist Tammy lieber, ne? Wenn ich dich so betrachte, hast du bald genauso große Hupen wie sie, Oberpollinger Semmelknödel du…“
Crutch lächelt verschmitzt. Der saß!
Jason Crutch: „Weißt du, Daniel. Du magst neuer Intercontinental-Champion sein. Gratulation. Du hast es verdient. Schwamm drüber. Was aber bleibt ist, dass Title Nights nicht DEIN Abend war. Denn Title Nights war die Nacht deines Daddios. Wie weh muss es eigentlich tun, huh, zu glauben, man sei am Gipfel angekommen, man habe ein Argument, wenn man dann mitansehen muss, wie der verhasste Vater am gleichen Abend noch einen draufsetzt und deinen eigenen Triumph fast schon vergessen macht?“
WOOOOOOAAAAH
Wow, der sass auch! Daniel will schon auf Jason Crutch losgehen, doch die GFCW-Tag-Team-Champions können ihn zurückhalten. Dann ist es Drake Ackley, der das Mic aus den Händen des Intercontinental-Champions nimmt und sich nun vor Jason Crutch postiert und damit den Weg zu Daniel versperrt. Mit rauchiger Reibeisen-, aber erhobener Stimme schallt es aus den Boxen:
Drake Ackley: „Du nimmst den Mund ganz schön voll, während du in derselben Sekunde im Ring mit den GFCW-Tag-Team-Champions und dem Intercontinental-Champion stehst. Einer Front, der du bereits bei deinem netten Invitational schon nichts entgegen setzen konntest. Crutch, hör zu: Du solltest all deine Konzentration in genau diesem Augenblick alleine MIR widmen, denn ich bin es, dem du jetzt gegenüberstehst. Also lasst die verdammte Ringglocke läuten, damit ich dich dorthin prügeln kann, wo du hergekommen bist: Nämlich in die Versenkung!“
Staredown – und Jasper und Daniel begeben sich nach einigem Techtelmechtel schließlich dann doch aus dem Ring. Und das Match kann hier starten...
Zu spät!!! Jasper Randall knockt aus Versehen seinen eigenen Tag-Team-Partner mit dem Tag-Team-Gürtel aus – und in der allgemeinen Verwirrung um Daniels Verweisung vom Ring gelingt Crutch hier der Sieg gegen die Übermacht des Fight Club.
Doch all das zählt jetzt nichts mehr. Denn nun stürzen sich Jasper Randall und Daniel auf den wehrlosen Jason Crutch. Sie stiefeln aus ihm heraus, was geht. Peter Cleven will noch dazwischen gehen, doch dieses selbstmörderische Unterfangen gibt er schnell auf, als Daniel ihm bedeutet, lieber schnellstens Land zu gewinnen. Cleven verlässt das Geviert, während Randall...
CRUSH `EM von Randall gegen Jason Crutch!
Buhrufe allerorten. Was für eine Niedertracht! Der Oberpollinger geschlagen im Ring, obgleich der offizielle Sieger. Randall schnaubt wütend aus, kann er es doch gar nicht leiden, wenn sein Fight Club verliert. Doch da, eine offensichtliche Anweisung von Daniel! Randall scheint einverstanden, denn er richtet Jason Crutch auf, hält ihn dem Intercontinental-Champion hin. Und der zieht Crutch mit Schmackes den Titelgürtel über den Schädel!!
Ein ganz klares Zeichen vom Spross des neuen Heavyweight-Champions an seinen Vorgänger, dass er in seinen Augen keine Gefahr mehr für ihn sein wird. Erhaben steht Daniel über dem Oberpollinger, den Titelgürtel gen Hallendecke gestreckt, sein verächtlicher Blick auf den geschlagenen Feind. Im Hintergrund richtet sich Drake Ackley langsam auf, hält sich den Hinterkopf. Ganz scheint er nicht mehr zu wissen, was geschehen ist. Randall deutet ganz eindeutig auf Jason Crutch. Die Worte, die man seinen Lippen ablesen kann, deuten ganz klar darauf hin, dass er JC die Schuld in die Schuhe schieben will. Ackley versteht nicht ganz, aber plötzlich verfinstert sich sein Blick...und nun ist ER es, der Anzeichen gibt. Daniel richtet Jason Crutch auf.
LRLU von Ackley gegen Crutch!
Aber bevor Crutch überhaupt richtig zu Boden gehen kann, geht Ackley wieder in die Ground&Pound Position und lässt Schlag um Schlag auf Jason Crutch nieder, während Randall und Daniel freudig grinsen. Wie drei Hyänen stehen sie da, jeder will einmal. Und Daniel will das als ganz klares Zeichen verstanden wissen.
Pete: „Verdammt nochmal, Sven! War denn die Ansage von Johnboy Dog nicht unmissverständlich? Der Fight Club solle sich gefälligst an die Regeln halten! Aber was hier geschieht! Ich fürchte stark um Crutchs Gesundheit, wenn...WAS????“
I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT DON'T MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
So schnell wie das Theme erklang, so schnell erlosch es auch wieder und wir erblicken BIG RIG, wie sie in Windeseile die Rampe herunterrennen.
Sven: „BIG RIG! Sie machen ihre Ankündigung war und gehen gegen den Fight Club an!“ Pete: „Sind sie also der gesuchte Gegner für die Champs?“
Die Mitglieder des Fightclub schauen sich kollektiv überrascht an, mit einem Eingriff der Trucker haben sie wohl nicht gerechnet. Kurzer Blickkontakt zwischen allen, blitzschnell brauchen sie einen Plan. Ein kurzes Nicken untereinander bestätigt die Flucht. Perfekt abgepasst lassen sie noch den ein oder anderen Schlag auf Crutch regnen, ehe sie zum richtigen Zeitpunkt ablassen und auf die hineinschlitternden Trucker gehen. Jasper Randall, Drake Ackley und Daniel versuchen die Trucker erst gar nicht so richtig in den Ring kommen zu lassen und dreschen auf die Brüder ein. Einen kurzen Moment scheint es, als könnte der Fight Club dank der zahlenmäßigen Überlegenheit die Oberhand gewinnen, doch die Trucker geben nicht so schnell auf.
Sven: "Jack und Frank kämpfen sich in den Ring hinein!" Pete: "Unorthodox, aber sie gewinnen Oberwasser!"
BIG RIG kann es langsam aber sicher schaffen, Land gegen die Drei vom Fight Club zu sehen. Jack schnappt sich Ackley und whippt in in die Ringecke, Frank macht das selbe mit Randall. Einen Augenblick lang heißt es zwei gegen einen - Daniel gegen BIG RIG. Frank greift sich Daniel, ein weiterer Irish Whipp folgt. Diesmal jedoch nicht in die Ringecke, sondern Daniel federt in die Seile und läuft geradewegs auf Jack Bobo zu.
BIG BOOT GEGEN DANIEL!
Doch nein, Daniel duckt sich weg und aalt sich aus dem Ring. Jack blickt ins Leere und sieht sich um, doch auch der restliche Fight Club verabschiedet sich vom Ring. Jack und Frank konnten zumindest kurzfristig das Übel verjagen. Frank eilt sofort zu Crutch, welcher sichtlich mitgenommen und nahezu weggetreten nur noch erahnen kann, was passiert war. Jack klammert sich an ein Ringseil und wirft bedrohliche Blicke in die Richtung des Fight Club. Er beobachtet die Hyänen genau, der Augenkontakt der Vier spricht Bände. Nach einem kurzen Staredown, grinsen Ackley, Randall und Daniel. Sie haben das erreicht, was sie wollten. Bestätigend nicken sie sich zu, ehe sie langsam, rückwärts die Rampe wieder zurück gehen, dabei zu keiner Sekunde den Augenkontakt zu Jack verlieren. Ackley zeigt mit dem Finger auf Crutch, so als wolle er sagen, den Truckern blühe demnächst ähnliches. Nahezu am Ende der Rampe angekommen. Der Fight Club ist nahezu am Ende der Rampe angekommen und sie bleiben kurz stehen. Sie beäugen genau, wie Frank Crutch hoch hievt und ihn stützt. Hämisch applaudieren Daniel, Ackley und Randall, bis plötzlich jedoch...
???: „Stoppt diesen Irrsinn! Sofort!“
Die Blicke der auf der Rampe stehenden Fight Clubberer gehen in Richtung des Trons, auf jenem Johnboy Dog zum Vorschein kommt. Man mag erahnen, dass das hier nun heiß werden könnte.
Johnboy Dog: „Ich habe mir das gerade eine Weile angesehen und beschlossen, dass ich das so nicht tolerieren kann. Wenn die Ringglocke läutet, ist Feierabend! Das gilt auch für Euch und insbesondere für Daniel, der genauso wie Jasper Randall eigentlich mit diesem Match NICHTS zu tun hatte! Ich habe angekündigt, dass Handeln Konsequenzen haben wird – so auch hier!“
Der Fight Club tuschelt ein wenig, während die Männer im Ring aufmerksam die Lauscher aufsperren – das könnte hier wichtig werden.
Johnboy Dog: „Ihr habt euch alle furchtbar lieb, ich denke, das konnte man nur zu gut sehen. Und weil ja irgendwie auch die GFCW-Galaxie bekommen soll, wonach ihr ist, haben wir die erste Matchansetzung für die nächste Show. In einem Six-Man-Tagteam-Match wird der Fight Club, bestehend aus Jasper Randall, Drake Ackley und Daniel, auf Big Rig und Jason Crutch treffen! Und so wie sich Big Rig hier angeboten und präsentiert haben, besteht glaube ich kein Zweifel daran, wer aktuell der heißeste Contender auf die Tagteam-Titel ist, hm? Deshalb noch eine Warnung Fight Club, Daniel: Es kann sein, dass ihr spontan ranmüsst, wenn die GFCW-Galaxie entscheidet, dass ihr den Titel verteidigt. Aber ich gehe schwer davon aus, dass ihr dann gut vorbereitet sein werdet. Bis bald!“
meint der derzeitige GFCW-Commissioner – und dreht sich gleich wieder um, während auf der Rampe hektisch über den Inhalt der JBD'schen Worte beratschlagt wird.
Sven: "Oh Mann, der Champ mit der Ansage! Pete: "Ein Six Man Tag Match in zwei Wochen? Sven, ich sag' dir, ich bin heiß!" Sven: "Der Fight gegen Crutch und BIG RIG, ich kann es kaum erwarten!"
Wir schalten Backstage, wo MacMüll gerade neben dem Mann steht der am frühend Abend Jimmy Maxxx praktisch ins Krankenhaus beförderte. Der Hühne, neben dem MacMüll aussieht wie ein Zwerg, hat eine Flasche Bier in der Hand und einen Cowboyhut auf.
MacMüll: „Liebe Zuschauer ich habe heute jetzt als Gast den Mann der sich anscheinend von seinem Chef und der Blood Brothers Connection lossagte und heute seine eigene Reise beginnt... „The Real American Nightmare“ Michael Payne...“
Der große Hühne hebt die Flasche auf die Zuschauer und legt einen Arm um MacMüll.
Michael Payne: „Richtig Mac, heute Abend habe ich diesem Jammerlappen aus Berlin endgültig das Maul gestopft. Ich glaube jeder hier hatte es satt, seit Monaten und Jahren wieder und wieder diesen Respekt und Ehre und was weiß ich noch an Forderungen Bullshit anzuhören. Jimmy Maxxx war 2011 Intercontinental Champion.... 2011!!! Jetzt haben wir es 2017 und dieser Kerl versucht immernoch Ansehen und Respekt von diesem veralteten Erfolg abzugreifen. Und ich habe meine Karriere praktisch fast ruiniert, damit dieser Kerl ein letztes mal im Ruhm baden und sich wichtig fühlen kann.“ MacMüll: „Und jetzt wie geht es weiter für den großen Mann aus Detroit? Ist deine Zeit mit der Niederlage von Maxxx auch vorbei?“
Der American Nightmare grinst und schüttelt mit dem Kopf, während er danach nochmal an der leckeren Bierflasche nippt.
Michael Payne: „Nein Mac, um ehrlich zu sein nach dem Debakel kurz vor Title Nights wo mich Jimmy betrogen hat, habe ich mich mit Dynamite getroffen gehabt. Und habe mit diesem einen Deal gemacht, Jimmy aufzuhalten und die BBC zu sprengen. Um so meine Loyalität zur GFCW auch zu zeigen und mich für den ganzen Scheiß bei dem ich Jimmy unterstützt habe zu entschuldigen. Und so kam es dann auch, ich kostete Jimmy das Match bei Title Nights und befreite mich so endgültig von dieser Schmach die ich in dem ganzen Jahr in der Blood Brothers Connection erlebt habe.“
Noch ein Schluck vom leckeren Bier, während Mac anscheinend weitere Fragen hat.
MacMüll: „Du meinst die vielen Niederlagen?“ Michael Payne: „Nein Mac, die vielen Niederlagen sind nicht alleine die Schuld meiner Assoziation mit der Blood Brothers Connection. Ich habe einfach lange Zeit mich nicht durchgesetzt, mich mitziehen lassen und auf jedes Wort blind gehört ohne mein volles Können auszuschöpfen. Ich war austauschbar, habe mich gehen lassen. Doch nun wird alles anders, ich werde nicht dem Beispiel eines Mannes wie Jimmy Maxxx folgen. Nicht nur weil ich selbst ein erwachsener Mann und schon dem etwas älteren Jahrgang angehöre als das ich noch solche kindlichen Idiologien verfolge oder jemanden imittiere. Ich werde mir meinen Ruhm und meine Erfolge verdienen. Und das nicht indem ich mich in diesen Ring stelle wie der Berliner und einfach Titelmatches einforderer oder direkt in den Main Event gepackt zu werden. Nein, stattdessen fordere ich auf das GFCW Office mich ganz unten in die Rangliste zu stellen. Dort wo eine gute Karriere anfangen sollte und wo wahre Männer sich jedes bisschen selbst verdienen von Match zu Match.“ MacMüll: „Und wen hast du da im Sinn?“ Michael Payne: „Da gibt es viele Mac, viele Wrestler die genau wie ich momentan nur rumdümpeln und nicht wirklich Erfolge gefeiert haben in der letzten Zeit. Leute wie Player, Ryder oder die Jungs von Big Rig! Und darum stelle ich auch jetzt und hier eine offene Herausforderung aus für ein Match beim ersten Pay Per View diesen Jahres gegen jeden dieser Jungs die sich genauso beweisen wollen wie ich. In der nächsten Show komme ich in diesen Ring und werde gespannt sein, wer sich mir stellen wird!“
Der Staub hat sich gelegt. Der Rauch hat sich verzogen. Das Match ist zuende. Und er konnte es siegreich bestreiten. Doch zufrieden scheint Jason Crutch nicht zu sein. Der Oberpollinger sitzt im Lockerroom, einen dicken Eisbeutel an die Stirn pressend. Er flucht vor sich hin. Grässliche Worte sind dabei, teilweise unüblich für ihn. Dann aber hört er unvermittelt auf zu fluchen und sein Blick geht hinüber zur Tür – und scheinbar ist dort jemand eingetreten, über dessen Anwesenheit er sich...es ist Zereo Killer! Und ein Raunen geht durchs Rund der Halle. Die Fans in der Halle können dieses Segment natürlich über den Titan Tron sehen.
Pete: „Oh, Sven! Zereo Killer. Jason Crutch. Ehemalige Best Buddies. Viel ist passiert, seitdem wir diese beiden Herrschaften zuletzt gemeinsam gesehen haben.“
Wahrlich! Früher beste Freunde, dann im Jahr 2015 in eine der intensivsten Fehden der GFCW-History verwickelt, die in einem der größten Matches bei Title Nights mündete. Ein Match, das Zereo Killer für sich entscheiden konnte. Dann der Sinneswandel von Mike McKenzie – und im Grunde haben wir nie erfahren dürfen, was Jason Crutch davon hielt. Nun, im Jahr 2017, scheint der Rekord-Champion der GFCW sich aber wieder besonnen zu haben. Zunächst mustern sich beide Männer schweigsam. Aber dann...
Jason Crutch: „Mike...“
Nicht gerade aufschlussreich, wie JC zu dem Los Angelino steht. Wir hatten uns mehr erhofft...
MacKenzie zwingt sich zu einem Grinsen. Klar, er kann sich durchaus denken, dass Crutch nicht allzu erfreut ist, den aus dessen Sicht „ehemaligen Mr. #ISGI“ hier zu sehen… und dennoch steht Zereo Killer hier… Als würde Irgendjemand an MacKenzies Fäden ziehen, als hätte es keinen Weg dran vorbeigegeben… Verdammt, Zereo Killer musste einfach Jason Crutch einen Besuch abstatten.
Vor lauter Erschöpfung lehnt sich Mike im Türrahmen an. Die Schulter immer noch extrem lädiert, die kaum mehr vorhanden gewesene Gesichtsbemalung hat er sich mittlerweile komplett abgemacht… Ein Staredown, der sich wie eine Ewigkeit anfühlt, dann erhebt der Kalifornier das Wort.
Zereo Killer: „Jason…“
Wieder vergehen einige Sekunden und der Meister des Slacklinens signalisiert nonverbal, dass er in den Lockerroom treten will. Der Sieger des gerade eben zu Ende gegangenen Matches zögert leicht, doch dann springt er über seinen Schatten und nickt leicht… Mike bedankt sich artig und nähert sich seinem früheren Kumpel.
Zereo Killer: „Ich war grade dabei mir den Main Event anzusehen, den Abend ausklingen lassen… doch ich musste zu dir. Meine Instinkte leiteten mich zu dir… und nun bin ich froh, dass ich hier bin, verstehst du…?“
Ein fragender Blick in Richtung Jason Crutch, doch der gibt keine Antwort. Er scheint nicht vergessen zu haben, wer Zereo Killer letztes Jahr war. Es war der Mann, der seine eigene Zereo Army verraten hat, es war der Mann, der die gesamte Liga verraten hat, es war der Mann, der alles, wofür das Gute in ihm stand, verraten hat… Nein, Jason Crutch versteht nicht.
Zereo Killer: „… nein… natürlich nicht… das kann ich aber auch nicht erwarten. Dennoch bin ich mal hier, um dir zu deinem Sieg zu gratulieren. Ich hoffe, dass du meine Gratulation annimmst. Und…“
Urplötzlich wird der Rückkehrer von JC unterbrochen.
Jason Crutch: „Woah-woah, warte. Ich habe mein Match gerade eben gewinnen können, ja. Und danke für deine nette Gratulation. Aber mir wurde der Hintern versohlt! Der gesamte Fight Club hat mich dort zu Brei gehauen! Wären Big Rig nicht aufgetaucht, wer weiß, was die drei Jungs mit mir angestellt hätten! Natürlich bin ich angepisst! Aber die Sache mit Daniel: Das ist noch nicht vorbei!“
Crutch schleudert den Eisbeutel in die Ecke. Intensität ist greifbar. ZK schweigt aber. Er selbst war oft genug in Situationen, in denen er von einem oder mehreren Leuten hinterrücks derbe erwischt wurde und weiß, dass es dann diesen einen Moment braucht, in dem man sich einfach an irgendjemandem abreagiert – ob derjenige jetzt aktiv etwas dafür konnte oder nicht. Aber ZK ist Profi – er kann das aushalten. Mach nur, Crutch: Reagier dich ab!
Jason Crutch: „Ich bin kein Vollidiot! Ich wusste: Wenn Daniel als Kommentator am Ring sitzt, Jasper seinem Partner Ringside als Manager zur Seite steht, dass das Match nicht einfach so über die Bühne gehen würde. Ich habe es bereits bei Title Nights nach dem TLC-Match angekündigt: Die Sache mit Daniel ist noch nicht beendet! Und in dem Six-Man-Tag-Team-Match, das Johnboy Dog für die nächste War Evening-Ausgabe festgesetzt hat, werde ich Daniel einen Vorgeschmack dessen liefern, was ihn noch erwarten wird!“
Laute Ansage hier, die sich Zereo Killer in aller Ruhe angehört hat. Er wartet einen Moment. Kommt da noch was? Crutch stemmt die Hände in die Hüften, atmet schnell, atmet schwer. Doch langsam beruhigt er sich, blickt Mike McKenzie an. Und dann wieder, mit ruhigerer Stimmlage:
Jason Crutch: „Ach ja...auch an dich: Glückwunsch zu deinem Comeback-Match.“
War das ein ehrlicher Glückwunsch, oder kommt da noch was? Immerhin gab es heftige Differenzen zwischen den Beiden, und der Auslöser hierfür war Derjenige, der sich letztes Jahr zum Doppelchampion gecheatet hat!
Nein…
Es folgt just in diesem Augenblick nichts.
Der Killer atmet einmal tief ein, einmal tief aus, dann folgt ein erleichtertes Seufzen und seine Lippen ziehen sich in die Horizontale.
Zereo Killer: „Danke…“
Schlicht und einfach, aber aussagekräftig. Aber wer den Mann mit den 1.000 Facepaintings kennt, der weiß, dass das mit Sicherheit noch nicht alles war.
Zereo Killer: „Ich habe schon viel gesagt, vor allem bei meiner Rückkehr bei Title Nights 2016. Ich will, dass auch du weißt, dass all diese Worte ernst gemeint waren. Ich will, dass du weißt, dass ich wieder der Mensch werden will, der von den Fans geliebt wurde. Ich will wieder dorthin kommen. Ich kann Vergangenes nicht ungeschehen machen, aber ich kann daraus lernen! Irgendwie bin ich auch hier und heute zu dir gekommen, da du einer meiner besten Freunde bist… warst… du bist einer Derjenigen die wissen müssen, dass es mir einfach nur Leid tut.“
Er wendet den Blick von Jason Crutch ab und schaut in eine Ecke des Raumes, dann spricht er weiter.
Zereo Killer: „Was bringt mir mein vermeintlich größter Erfolg in meiner Wrestlingkarriere, als ich beide Singles Titles der GFCW gleichzeitig besaß, wenn ich im selben Augenblick all das verraten habe, was mir mal wichtig war?“
Ein kurzer Moment wird wieder abgewartet. Diese Frage bedarf es eigentlich keiner Antwort, denn diese liegt schlichtweg auf der Hand. Schnell dreht sich sein Kopf wieder in Richtung seines Gesprächspartners. Die Augen beginnen verzweifelt zu funkeln, doch seine Stimme bleibt klar.
Zereo Killer: „Nichts! Es bringt mir einfach nichts! Genau deswegen bin ich froh, dass Johnboy Dog es letztes Jahr noch schaffte! Johnboy Dog wurde endlich GFCW Heavyweight Champion und Mann!! Mir ist sowas von ein Stein vom Herzen gefallen, dass er sich bei Title Nights durchsetzen konnte! Ich hab gejubelt, ich hab geschrien, ich fühlte mich wie der größte Fan! Der richtige Mann wurde verdientermaßen Champion, definitiv! Ach… aber was jammere ich dir bloß vor? Ich bin wiedermal hier um mich ein wenig auszuheulen, das kennen wir doch, oder?“
Ein regelrecht verzweifelter Grinser, der in Richtung Jason Crutch geworfen wird. Dieser antwortet nicht, noch nicht.
Zereo Killer: „Ja, mein lieber Jason. Ich bin auf dem besten Wege wieder der alte Zereo Killer zu werden… oder besser gesagt, ich bin dieser Zereo Killer längst wieder! Nur muss ich es euch allen beweisen, euch allen, die mir wichtig sind!“
Diese Worte lässt er abermals kurz wirken, auch Jason Crutch selbst hört diese Worte gern, zeigt es aber nicht nach außen.
Zereo Killer: „Nun denn… ich wünsch dir noch eine schöne Show!“
Und dann macht sich MacKenzie auch schon wieder bereit den Locker Room zu verlassen.
Doch so schnell nicht! Ein beherzter Griff von Crutch an ZKs Arm. Ein Griff, der eindeutig bedeutet: Einen Moment noch...! Der Los Angelino lässt sich darauf ein – und wartet diesen Moment. Eigentlich war es fast klar: Da MUSS noch was kommen!
Jason Crutch: „Uns hat eine Menge verbunden, Mike. Gemeinsame Trainingseinheiten. Gemeinsames Verbringen der Weihnachtsfeiertage im Kreise deiner lieben Familie. Die Freundschaft zu The Godlike. Mein so genanntes „Onkel-/Nichte“-Verhältnis mit deiner kleinen Lara...“
Er unterbricht sich selbst. Er scheint Wehmut zu empfinden. Doch dann findet er schnell den Anschluss zu dem, was er sagen wollte.
Jason Crutch: „Es ist viel passiert. Du hast im Jahr 2016 viele Dinge getan, die verabscheuungswürdig waren, Mike. Ich war kein Ziel von deinen Entgleisungen. Dennoch fühlte ich mich persönlich davon betroffen. Denn du hast mit deinen Aktionen und deinen Aussagen nicht nur die Zereo Army verraten, die GFCW-Fans...sondern in gewisser Weise auch mich, weil ich dieselben Ansichten wie du vertrat. Ansichten, die du in vielen Augenblicken bespuckt und mit dem Absatz deiner Stiefel getreten hast.“ Zereo Killer: „Ich...“ Jason Crutch: „Lass mich ausreden!“
Uh! Das klang intensiv. Zereo Killer weiß: Dieses Gespräch mit Crutch musste zwangläufig irgendwann stattfinden. Es war unvermeidlich. Deswegen MUSS er vorerst einfach zuhören, selbst wenn es Tausend Dinge gibt, die er jetzt eigentlich sagen möchte. Doch er kennt Crutch lange genug. Er weiß, dass der Oberpollinger ihm diese Zeit gewähren wird. Aber noch nicht jetzt. Jetzt ist ER dran...
Jason Crutch: „Ich habe deine „Briefe“ an die GFCW-Galaxy gelesen. Ich habe deine Entschuldigungen mitbekommen. Und ich wusste anfangs nicht, was ich davon halten sollte. Ich hoffe inständig, Mike, dass du es ernst meinst. Dass das nicht alles einfach nur wieder eine Scharade des „Faces of GFCW“ ist. Denn eine weitere Verarsche von dir gegenüber der Zereo Army, der GFCW-Galaxy und auch mir gegenüber kann ich nicht verzeihen – und werde ich auch nicht!“
Oh-ja, das klingt tatsächlich wie eine Drohung, die mit einem kleinen Staredown unterstrichen wird. Und die die GFCW-Galaxy in der Halle ein weiteres Mal zu einem Raunen hinreißen lässt.
Jason Crutch: „Wir werden wahrscheinlich nie wieder dieses Verhältnis haben wie zuvor. Doch fürs erste...“
Und die Hand geht nach vorne, bereit zum Handschlag! Und die Fans sind begeistert!
Jason Crutch: „Welcome back, „alter Freund“!“
Ohne dass MacKenzie ein Wort dagegenspricht, streckt er ihn sofort die Hand aus, doch ein Seufzer ist auch zu hören. Klar, da muss auch von seiner Seite noch was kommen…
Zereo Killer: “Wie ich bereits sagte… ich bereue alles… Es ist schlimm genug, dass ich alle in diesem Business betrogen habe… aber glaub mir… es war noch viel schlimmer… zuhause… Lara kam eines abends weinend zu mir und sagte, dass sie weiß, dass ich das alles nur dafür tue, damit ich möglichst viel Geld mitnachhause bringe, damit es ihr gut gehe… aber sie will nicht so wahnsinnig viel Geld, wir haben eh genug… das waren die Worte meiner kleinen Tochter… weißt du… manchmal isses schon traurig, wenn dieses kleine Mädchen schlauer ist als man selbst… Im Prinzip hab ich echt alles nur deswegen getan, weil ich einen fetten Bonus einkassierte… dennoch waren alle in meinem Umfeld, und noch viel weitreichender enttäuscht! Meine Mission ist es all das wieder gut zu machen… ich gebe mich furs Erste mit deinem welcome back zufrieden… ich werde allerdings erst vollkommen zufrieden sein, wenn unser Verhältnis genauso sein wird wie zuvor…”
Erst jetzt wird die Hand des Jason wieder losgelassen und Mike verschwindet rückwärts aus der Tür.
Zereo Killer: “Wir sehen uns!”
Er geht raus und Jason blickt noch eine Weile hinterher, ehe die Szene ausfadet.
Man nennt ihn den Löwen.
Cyrus trägt seinen Namen Achämenid mit Stolz. Er ist das Mitglied der Jahan'schen Kampfsport Blutlinie. Seine Karriere begann allerdings nicht im Wrestling. In der Tradition seiner Familie trainierte er auch in der amerikanischen Kampfsportschule die von Jahan aufgebaut wurde. Allerdings wie bereits angedeutet, nicht im Wrestling. Cyrus stellt die neue Generation seiner Familie dar. Deswegen entschied er sich zunächst für eine Karriere im MMA Bereich. Nach seinen ersten Erfolge in diesem Bereich ist er nun heute, in dieser Nacht, hier. In der GFCW, im Wrestlingbusiness angekommen.
Die Ruhe in der Halle wird mit dem seinem Theme verworfen.
Behold the Kings. The Kings of Kings.
On your knees, dog.
Das Feuerwerk
erleuchtet die dunkle Halle in Grün - und Blautönen.
Aus dem Backstagebereich kommt nun ein muskulöser Mann mit
einer goldbraunen Haut. Er trägt eine Jacke mit der
Aufschrift „Blood of the Lion“. Dazu trägt er
eine blaue Jeanshose. Seine kurzen Harare sind mit Wachs zur
Seite gelegt. Er bewegt sich zunächst auf die linke Seite
der Halle, sein Blick streift für eine kurze Zeit die Fans,
dasselbe macht er daraufhin auf der rechten Seite der Halle. Das
alles ist was er wollte. Hier, in dieser Halle, in diesem Licht,
unter den Augen dieser Menschen muss er dem Namen seiner Familie
gerecht werden. Und auch dem Namen der ihm gegeben wurde. Cyrus bewegt sich nun hinunter, in Richtung Ring. Dort angekommen lässt er sich ein Mikrofon geben. Seine Musik lässt er ausklingen. Nun geht es darum die richtigen Worte zu finden.
Cyrus:„Eine Vorstellung meinerseits ist nicht länger Notwendig. Denn ich bin nicht weniger als das Blut eines Mannes, einer einzigen Legende die sich auf der gesamten Welt einen Namen gemacht hat. Mein Name ist Cyrus Achämid. Und diesen Namen trage ich voller Stolz. Heute Nacht stehe ich hier, an der ersten War Evening Show nach Title Nights um eine neue Generation GFCW anzusteuern und zu definieren.“
Nach einer kurzen Pause setzt er das Mikrofon wieder an. Die dunklen Augen des Persers blicken direkt in die Lichter der Halle, deren Glanz wieder durch diese reflektiert wird.
Cyrus:„Ich stand bereits in vielen Ringen, in den verschiedensten Ländern dieser Welt. Allerdings war dieser Ring mit mehr Ecken versehen. Ich trainierte im traditionsreichen Dojo meiner Familie für viele Jahre um erfolgreich im Octagon zu stehen und meine Gegner technisch so wie Mental zur Aufgabe zu bringen. Und doch stehe ich nun, heute Nacht, im vierseitigen Wrestling Ring.“
Der Löwe gibt den Kameras nun ein selbstbewusstes Lächeln.
Cyrus:„ Der Grund hierfür ist einfach. In meiner 2 Jährigen MMA Karriere gab man mir bereits den Titel des persischen Löwen, „The Lion“ wurde ich von den Amerikanern genannt. Diesen Spitznamen habe ich mir vielerlei verdient. Doch 2 Punkte waren dabei die wichtigsten. Ich bin dafür bekannt weiterzukämpfen und nicht aufzugeben, Stur mein Ziel zu verfolgen. Und mein Ziel ist der Sieg. Doch diesen Titel habe ich mir nicht nur mit meiner Kampfeslust verdient. Es ist meine Gerissenheit die die andere Seite des Titels darstellt.“
Er lehnt sich gegen die Ringseile.
Cyrus:„Ich verfolge Ziele. Dafür nutze ich alle Wege die mir zustehen. Und ich bin für großes geboren. Meine Familie ist noch nie innerhalb eines Wrestling Ringes aufgetreten. Wir hielten Gold in jeder möglichen Kampfsportdisziplin, wir gewannen das große Gold mehr als nur einmal. Doch Wrestling Gold, dies blieb meiner Familie immer verwehrt. Dieses Gold haben wir aber verdient. Und wir werden es uns holen. Und damit werde ich meinen Namen in der Geschichte der Achämiden verfestigen. Ein neuer Cyrus wird Geschichte für eine Dynastie schreiben. Und Jahan wird auf mich herabblicken und mir zustimmen.“
King of Kings von Motörhead startet erneut. Daraufhin begibt sich Cyrus wieder in den Backstagebereich.
Die Kamera schaltet in den Backstagebereich und wir sehen Percival Addams. Er stiefelt an einigen Flight Cases vorbei, natürlich benutzt er wieder ein großes Stofftuch, um sich Schweißperlen von der Stirn zu wischen. Dieser Mann scheint einfach immer zu schwitzen! Er blickt mit suchendem Blick umher, dann hellt sich die Miene plötzlich auf, als er scheinbar das Gesuchte gefunden hat. Oder den Gesuchten.
Percival Addams: „Ah, Mr. Sheen … ähm … verehrter … Don … hihi. Dürfte ich einmal stören? Ja, hätten Sie vielleicht einen Moment für mich?”
Die Kamera schwenkt herum, und tatsächlich kommt da jetzt Don Sheen gerade um eine Ecke gelaufen und tritt zu Percival Addams. Der Don macht ein fragendes Gesicht, scheinbar hat er noch keinerlei Bekanntschaft mit Mr. Addams gemacht. Doch genauso schnell fängt er sich auch wieder.
Don Sheen: „Was? Wer zur Hölle? Mr. Sheen ist gestattet. Aber was machen Sie hier und was genau wollen Sie von mir?“
Der Rich Guy mustert Addams gründlich von oben nach unten und hat eine leichte Form von Überheblichkeit in den Augen. Er scheint keine Idee zu haben was jemand wie sein Gegenüber von ihm will. Percival Addams tupft sich nervös die Stirn.
Percival Addams: „Ach so, hihi! Na klar, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Gestatten: Percival Addams, auch einfach nur Percy genannt. Von Haus aus Manager.“ Don Sheen: „Schon wieder jemand der von meinem Ruhm profitieren will. Jetzt hören Sie mir mal zu Percy. Ich bin absolut nicht daran interessiert eine Zusammenarbeit einzugehen. Ich habe bereits eine Managerin die ihren Job absolut grandios macht. Tut mir Leid, aber kein Interesse.“
Wütend schnaubt der Rich Guy in die Richtung des Managers und sieht wirklich nicht milde gestimmt aus.
Percival Addams: „Neeiin, nicht doch! Ich bin keinesfalls gekommen, um Ihnen meine Dienste anzubieten. Also … ähm … ich meine, also nicht, dass Sie nicht ein herausragender Wrestler sind, einer der allergrößten in der GFCW, das will ich doch meinen, hihi. … Puh!“ Don Sheen: Ja leggomio. Warum belästigen Sie mich dann? Ich habe schließlich heute Abend ein wichtiges Match und würde mich eigentlich gerne vorbereiten, aber wenn ich nur so Hackfressen vor mir habe, wird das wohl nichts. Also. Raus mit der Sprache Percy.“
Einschüchternd stellt sich der großgewachsene Erdinger vor den Manager und legt ihm die Rechte Hand auf die Schulter und blickt ihn ernst an. Wieder muss Percival Addams ausgiebigen Gebrauch von seinem Stofftuch Machen.
Percival Addams: „Ähm, also es ist so. … Hihi … Also ich würde gerne ein Match mit Ihnen vereinbaren.“
Don Sheen scheint kurz sprachlos zu sein und schaut Percy Addams ausdrucklos an. Dann prustet es aus ihm heraus und er bricht in schallendes Gelächter aus.
Percival Addams: „Was ist denn so lustig? … Also, ich verstehe nicht so ganz, hihi … . ACH SO! Nein, um Gottes Willen nein, nicht doch! Nicht Ich will gegen Sie antreten, Mr. Sheen. Nein, es geht hierbei um meinen Mandanten.“
Binnen weniger Sekunden wird die Miene des Dons wieder ernster und er scheint direkt die Ohren zu spitzen und blickt Percy interessiert an. Nach wie vor mit der Hand auf der Schulter fokussieren die Augen den Manager, bis der Rich Guy wieder seinen Mund öffnet.
Don Sheen: „Mandanten? Um wen handelt es sich? Und was springt dabei für mich raus, Kollege?“
Percy Addams nimmt jetzt allen Mut zusammen und löst sich der Umklammerung Sheens.
Percival Addams: „Mein … ähm Mandant ist Mr. McKnight. Also, wir befinden uns sozusagen noch in den Vertragsverhandlungen, wenn man so will, hihi. Ich will ihm für die nächste War Evening Ausgabe ein ganz besonderes Match besorgen, gegen einen ganz besonderen Gegner. Damit er sieht, wie sehr er von der Zusammenarbeit mit mir profitieren könnte. Und da fielen Sie mir ein, ist das nicht toll?!“ Don Sheen: „Natürlich bin ich ein guter Gegner für Rider. Seinen komischen Partner habe ich bereits letztes Jahr in das Reich der Träume geschickt. Was für Sie dabei verwirklicht wird, geht mir aber ehrlich gesagt wirklich am Arsch vorbei. Ich will nur meinen Vorteil! Und diesen Rider wollte ich eh noch etwas verprügeln. Habe noch eine Rechnung aus einem Tag Match von letztem Jahr mit ihm übrig.“
Percy Addams nestelt nervös an seinem Kragen herum.
Percival Addams: „Na hören Sie mal, wenn es Ihnen gelingen sollte, Rider zu schlagen, dann wären Sie der mit weitem Abstand beste Wrestler der jungen Generation! Das wäre quasi Ihr direkter Weg zu einem Intercontinental Titelmatch! Niemand käme dann mehr an dem großen Don Sheen vorbei!“
Die Brust des Dons schwillt bei den Worten des Managers immer weiter an. Natürlich ist ihm klar, dass dieser ihm nur Honig ums Maul schmieren will, doch trotzdem hört man solch wohlwollende Worte über sich immer gern.
Don Sheen: „Also mal vorne weg. Ich bin auch so schon mit Abstand der beste Wrestler meiner Generation. Aber mir gefallen Ihre Pläne und Art zu denken. Aber wenn sie so gut sind in dem was Sie machen, wieso besorgen Sie mir nicht einfach gleich für heute Abend ein Titelmatch?“ Percival Addams: „Ähm … Hihi … also na ja, so ganz direkt nun vielleicht nicht … erst einmal müssen Sie ja auch gewinnen, dann kann man immer noch weiterschauen, ob…“
Don Sheen lacht auf und unterbricht Mr. Addams einfach.
Don Sheen: „Ach wissen Sie was, Percy? Titelmatch hin oder her. In zwei Wochen will ich Rider! Ich habe einiges nachzuholen was ich in letzter Zeit versäumt habe. Und so jemanden zu besiegen ist schließlich sehr gut um so etwas zu beweisen. Also. Wir haben einen Deal!“ Percival Addams: „Tatsächlich?! Sie sind dabei? Das ist ja wunderbar, ich … Hach, wie toll! Ich muss sofort los und mit Mr. McKnight sprechen.“
Und mit diesen Worten rennt der Manager einfach davon. Sheen schaut ihm etwas überrascht ob des plötzlichen Abgangs hinterher, bevor die Szene ausfadet.
Gleich ist es so weit. Der erste Main Event des neuen Jahres und es ist für ihn gleich eine riesige Chance. Die Vorbereitungen wurden abgeschlossen. Die Pfeile ruhen wieder. Genug Ablenkung. Nun ist er im Tunnel. Sitzt dort auf der Holzbank, schaut auf eine Tafel, die in der Kameraeinstellung der vorigen Szene nie ihren Weg ins Bild fand. Doch nun ist sie klar zu sehen. Mitsamt unzähligen Notizen. Körpermaße, typische Aktionen, die letzten Matchenden. Stärken, Schwächen. Eine Stichpunktchronik zu Johnboy Dog. Eine Chronik mit Querverweisen zu den eigenen Stärken. Punkte zum Ansetzen. Alex Ricks ist vorbereitet.
Plötzlich hört man wie die Tür aufschwingt. Ricks schenkt dem keine Beachtung und ist weiter vertieft in seine Gleichungen. Die Kamera bleibt derweil auch auf dem Mathematiker hängen.
???: „Immer noch am Rechnen?“
Als der Freiburger diese Stimme hört, spitzt er genau seine Ohren. Langsam schwenkt der Blick seitwärts, weg von den Notizen und hin zur Tür...hin zur Stimme.
Alex Ricks: „Du? Warum?“
Inzwischen ist auch dem neuesten Fan der GFCW klar, wer soeben die Kabíne betreten hat. Es ist niemand Geringeres als der Erdinger Don Sheen. Langsam dreht sich der Mathematiker auf der Bank, steht auf, so dass er den Rich Guy direkt anblicken kann. Keine Emotion. So wie wir es gewohnt sind von ihm. Die Hände nehmen ruhig die obligatorische Haltung hinter seinem Rücken ein und er mustert sein Gegenüber vom Scheitel bis hin zu den Zehen. Dieser verzieht ebenso wie der Freiburger keine Mine. Sekunden werden zu Minuten und Minuten werden zu Stunden. So kommt es einem auf jeden Fall vor bei diesem intensiven Blickkontakt der alten Feinde. Doch dies scheint nun in den Hintergrund gerückt zu sein, beide haben gemeint, dass alles bei Title Nights endet. Das emotionslose Schweigen wird von der Stimme des Rich Guys gebrochen, als dieser ruhig das Wort erhebt. Der Blickkontakt, nach wie vor erhalten.
Don Sheen: „Alex Ricks. Du weißt was du bei Title Nights erreicht hast. Du hast mich zur Aufgabe gezwungen und so unsere Schlacht für dich entschieden. Kein Geld der Welt kann das wieder gutmachen was du mir angetan hast. Du hast mich gedemütigt. Vor der ganzen GFCW Galaxy, vor Millionen von Zuschauern. Wahrscheinlich vor der ganzen Welt. Aber ich wäre nicht Don Sheen, wenn ich mir nicht geschworen hätte zurück zu kommen. Stärker. Schlauer. Besser. Besser als Du, besser als jeder der es wagt mit mir in den Ring zu steigen.
Die rechte Hand des Erdingers geht langsam an seinen Hinterkopf, er wuschelt etwas in seinen Haaren herum, scheint genau zu überlegen was er als nächstes sagen will. Ricks hingegen blickt Sheen tief an, verzieht nach wie vor keine Mine und scheint so als würde er selber nicht genau wissen, wie er hier zu handeln hat.
Don Sheen: „Aber ich habe mit dieser Sache fürs Erste abgeschlossen. Ich habe gemerkt, dass ich in meiner aktuellen Verfassung dich nicht besiegen kann. 2016 hat so gut begonnen für mich. Erfolg um Erfolg habe ich eingefahren, war mit Abstand der aufstrebenste Star. Und dann kamst du Alex. Du hast mir alles genommen, für das ich stehe. Ich habe mein Lächeln verloren, meine Matches verloren, meine Motivation verloren. Aber das was am meisten geschmerzt hat war, dass ich es irgendwann ahnte wie das laufen würde, wenn wir aufeinander treffen. Du hast Ein ums Andere Mal bewiesen, dass du es verdient hast mit mir in den Ring zu steigen, und auch dass du es verdient hast gegen mich zu gewinnen. Du kennst mich inzwischen gut genug um zu wissen, dass mir diese Worte so schwer fallen auszusprechen, wie Steine. Aber es sind leider die knallharten Fakten. Aber das ist jetzt alles Vergangenheit. 2017 werde ich so richtig durchstarten und meine Hüften früher oder später mit Gold schmücken.“
Alex schaut ihn aufmerksam an. Hört wirklich zu, auch wenn er jeden anderen in dieser Situation aus der Kabine gebeten hätte...doch mit dem Don verbindet ihn etwas Besonderes. Trotz Title Nights fühlte sich dieses Kapitel noch nicht gänzlich abgeschlossen an. Doch genau diesen Abschluss scheint der Rich Guy hier für sich gefunden zu haben. Und Ricks würdigt das mit einem respektvollen, bedächtigen Kopfnicken und kurzem Schließen der Augen. Mit gesenktem Kopf ergreift auch er dann noch einmal das Wort.
Alex: „Starke Worte, Don. Anscheinend habe ich wirklich etwas bewegt.“
Er wendet sich ein wenig von seinem Gegenüber ab, Blick weiter gen Boden, aber seine Ansprache ist noch nicht vorbei.
Alex: „Jeder in dieser Liga kannte und kennt dein Talent. Du wurdest schon nach deinen ersten Monaten als kommender Titelträger gehandelt. Nur ich hatte dich durchschaut. Habe deine Überheblichkeit und deine fehlende Konzentration erkannt und sie ausgenutzt. Du hattest immer das Potenzial zu Großem, aber du hast dich zu leicht von anderen Dingen ablenken lassen.“
Dann wieder die Drehung zurück zum Rich Guy, nur am Blickwinkel ändert sich zunächst nichts. Erst die letzten Worte werden wieder von Angesicht zu Angesicht gesprochen.
Alex: „In unserem Kampf habe ich dir dann endgültig gezeigt, dass deine Rechnungen in dieser Liga nicht aufgehen. Du bist mit den falschen Vorzeichen in diesen Kampf gegangen. Und trotzdem hast du mir ein großes Duell geliefert. Endlich hast du wieder bewiesen, warum du von so vielen so hoch gehandelt wirst. Du warst wieder auf der Erfolgsspur. Und hättest du schon eher zurück zu deiner Form gefunden, dann hättest auch du Title Nights als Sieger verlassen können.“
Diese Worte musste Ricks gar nicht mehr aussprechen. Das weiß der Erdinger selber. Und er hasst es, dass er das weiß. Sheens Blick wendet sich ab vom Mathematiker bis hin zur Wand, an welcher der Fokus auch hängen bleibt. Zu groß scheint die Schmach zu sein, die der Don im Moment empfindet. Das Blut in seinen Fäusten ist kaum noch zu sehen, aufgrund der Tatsache, dass der Erdinger seine Hände mit purer Wut geballt hat. Mit dem Blick, weiterhin auf das Gemäuer gerichtet beginnt er wieder zu sprechen.
Don Sheen: „Hör mir zu. Ich weiß all das was du gesagt hast und du kannst dir nicht vorstellen wie sehr mich diese ganze Situation abfuckt. Aber ich musste diese Sachen noch loswerden, bevor ich mich neuen Aufgaben widme. Das wars dann auch. Danke Alex. Danke dafür, dass du mir wieder bewusst gemacht hast, wer ich eigentlich sein sollte.“
Er wendet sich komplett ab vom Freiburger und geht in Richtung der Tür, hält im Türrahmen jedoch inne und verweilt dort für einen kurzen Moment.
Don Sheen: „Eine Sache noch“
Dieses Mal dreht er sich wieder um und blickt Alex Ricks noch einmal direkt an. Vermutlich direkt in die Seele, insofern man davon ausgehen kann, dass ein Mathematiker so etwas besitzt. Langsam hebt der Rich Guy den Zeigefinger und zeigt aus sicherer Distanz auf Ricks.
Don Sheen: „Solltest du heute Abend den Titel gewinnen, bin ich der erste der dich herausfordern wird!“
Und das war das Wort zum Sonntag von Sheen. Ohne zurückzublicken wendet er sich von seinem Kontrahenten ab und verlässt erhobenen Hauptes die Kabine. Hinterlässt einen zustimmend nickenden Ricks. Wer weiß, wann sich diese beiden wieder im Ring gegenüberstehen werden. Doch für jetzt haben sie beide andere Ziele. Auf dass sich ihre Wege in der Zukunft erneut kreuzen.
Aber jetzt erst einmal
Johnboy Dog.
Wir befinden Backstage, alleine scheint Jack durch die Gänge zu wandern. Er scheint quasi Abfahrbereit, seine Pflicht für heute ist erledigt. Sein Bruder scheint schon vorgegangen zu sein, in Ruhe zündet sich eine Zigarette an. Maximal eine Sekunde nach dem ersten Zug erscheint MacMüll aus dem Nichts. Unser aller Lieblingsreporter hat wie immer ein Lächeln aufgelegt und hebt langsam den Finger. Jack beobachtet den nach oben wandernden Finger, bis er schließlich an seinem Ziel angekommen ist. Er zeigt auf das große: "Rauchen verboten" Schild. Müll grinst und Jack tut, was ein verantwortungsvoller Bürger nuneinmal tut. Mit genervtem Blick, lässt er die Kippe fallen und tritt sie unsanft aus. Doch MacMüll scheint nicht nur hier zu sein, um für Recht und Ordnung zu sorgen, er hat auch noch einen richtigen Job, welchen er anscheinend nachgehen will.
MacMüll: "Jack, ein kurzes Wort... die Ereignisse vom Vorabend sollten eigentlich Bände sprechen, doch unmittelbar darauf in deinem Match musstest du eine üble Niederlage gegen den Rich Guy hinnehmen. Sag uns, was geht in diesen Minuten in dir vor?"
Jack mustert den Reporter
Jack: "Die Niederlage verkrafte ich. Sheen hat bereits unzählige Singles Matches absolviert und zählt nicht umsonst zu den aufstrebenden Jungs hier. Das war mein allererstes Match überhaupt und ich plane auch in Zukunft keine weiteren Singles Matches. Im Prinzip ist es mir also relativ egal. Andy bewegt seinen Arsch hier her? Schön für ihn, aber daran habe ich keine Gedanken im Match verschwendet. Ich habe eh nicht begriffen, weswegen er uns für seine Zwecke haben wollte. Der Kerl ist eben Irre, hat das ein oder andere Problem und diverse Neurosen. Nicht mal er selbst weiß, was in ihm vorgeht, habe ich manchmal das Gefühl."
MacMüll: "Er sagte, dass er euch in Frieden lässt. Glaubst du das?" Jack: "Es könnte mir nichts egaler sein. Da wir seinen Ansichten nach nicht quitt sind, glaube ich da eher weniger dran." MacMüll: "Und wie sieht es mit dem Fight Club aus? Jetzt doch Jagd auf die Titel?" Jack: "Weihnachtsgeschenk für meinen Bruder. Irgendjemand muss denen außerdem mal einen anständigen Fight liefern. Da sage ich nicht nein." MacMüll: "Wolltet ihr Crutch helfen oder dem FC die Stirn bieten?" Jack: "Frank und ich stehen auf einen guten Kampf, doch was der FC phasenweise abzieht, ist jenseits von einem guten Kampf. Wir konnten es nicht mehr mit ansehen. Jason ist 'n netter Kerl und wir mögen ihn. Da kommt das eine halt zum andern." MacMüll: "Und eure Chancen nächste Woche im Six Man Tag Team Match? Ackley, Randall und Daniel sind ein eingespieltes Team." Jack: "Frank und ich auch. Jason ist kein Egomane, der weiß schon, wie der Hase läuft. Ich mache mir keine Sorgen wegen unserer Zusammenarbeit. Er ist ebenso Profi, wie wir auch. Wie jeder weiß, macht BIG RIG immer seinen Job richtig, so auch in zwei Wochen." MacMüll: "Ein erstaunlich ruhiger Jack Bobo, vielen Dank für die Worte!"
Jack nickt bestätigend, ehe er eine weitere Zigarette aus seiner Hemdtasche pult und von Dannen zieht.
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Danke an alle Schreiber!!!
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