Nur noch wenige Momente trennen uns von der Entscheidung im Tag-Team-Turnier. Doch Mac Müll wäre nicht er, wenn er nicht noch zuvor schnell Stimmung und Stimmen einfangen würde. Hastig sucht er hinter den Kulissen und wird schnell fündig.

Die 5*Hautevolee, Matthäus Meister und David Hott, sind gerade auf dem Weg zum Auftrittsbereich. Den ganzen Tag über hat man sie kaum zu Gesicht bekommen. Beide verbrachten den Großteil ihrer Zeit heute in der Kabine der 5*Hautevolee, um sich in Ruhe auf das Match vorzubereiten. Beide sehen bis zum Maximum konzentriert und richtig „on fire“ aus. So sehr, dass Müll zunächst zögert die beiden anzusprechen, damit er sie nicht aus ihrem Fokus reißt und dann vielleicht etwas abbekommt… aber am Ende kann Müll seine Neugier, Reporter durch und durch der er nun einmal ist, nicht zügeln und tritt an die Männer heran.


Mac Müll: „Meister, Hott, tut mir Leid wenn ich euch beide kurz vor eurem wichtigen Match so überfalle, aber nicht nur ich, sondern bestimmt auch alle in der GFCW-Galaxie möchten vor dem Finale noch ein paar Worte von euch hören.“


Zunächst erntet der Interviewer, wie beinahe abzusehen war, nur böse Blicke der 5*Hautevolee. Dann blicken sich die beiden Männer einmal kurz an und übernehmen dann das Mikrofon. Meister ist es, der beginnt. Mit seiner tiefen, bedrohlichen (aber manchmal auch poetischen) Stimme.


Matthäus Meister: „Das nennt man wohl Deja Vu… In letzter Zeit treffen wir beide öfter auf diese schillernden und erfolgreichen Figuren der Vergangenheit. Zuerst Zereo Killer, jetzt Garrison Gaeta und Danny Rickson. Zugegeben, beide recht erfolgreiche Einzelwrestler. Aber wir alle wissen, dass zwei gute Einzelwrestler noch lange kein gutes Team ergeben…“

David Hott: „Außer natürlich einer der beiden heißt Lionel Jannek!“


Kurzer Einwurf des Briten. Meister blickt ihn danach kurz irritiert an, nickt aber dann doch zustimmend und fährt fort.


Matthäus Meister: „Und auch wenn Gaeta und Rickson es niemals zugeben würden: Aber auch sie wissen es. Sie wissen, dass es, so gut sie auch sind, heute gegen ein eingespieltes Team wie uns sehr schwer werden wird. Große Namen hin oder her, wir wissen, dass unsere Chancen gut stehen.“


David Hott übernimmt das Mikrofon. Er ist so gehyped, dass er kaum zu halten ist. Er würde lieber gestern als heute in den Ring gehen.


David Hott: „Wir zwei sind schon viel länger als Team zusammen, kennen uns besser und sind deswegen auch besser aufeinander eingestimmt. Das ist ein entscheidender Vorteil den wir nutzen und so den Unterschied machen werden. Dagegen wird Rickson und Gaeta auch alle Erfahrung der Welt als Einzelwrestler nichts nutzen! Wir sind mit Highspeed auf der Überholspur unterwegs und werden jetzt ganz bestimmt nicht vom Gaspedal gehen. No way, no how!“


Müll nimmt all seinen Mut zusammen und zieht das Mikrofon ganz vorsichtig zu sich, um noch eine Frage zu stellen.


Mac Müll: „Viele Kritiker haben euch vorgeworfen mehr Zeit mit Partys als mit Matches und Erfolgen zu verbringen. Das habt ihr euch scheinbar zu Herzen genommen, denn in letzetr Zeit sah es ja sehr gut für euch aus.“


Müll lässt dann wieder los und David Hott übernimmt das Mikrofon wieder. Kurz blickt er Mac Müll nur wortlos an, doch dann nickt er zustimmend.


David Hott: „Ja, das stimmt. Am Anfang war noch alles eine reine Party. Party with the Champ. Feier um Feier. Wir haben das Luxusleben gelebt und genossen, aber dabei haben wir kurz aus den Augen verloren was wirklich zählt… Aber jetzt steht der Spaß erstmal hinten an. Jetzt wird erst wieder gefeiert, wenn wir bei Title Nights die Tag-Team-Titel holen!


Das klingt nach einer selbstbewussten Ansage des Briten. Nun hat der Riese Meister als nächstes wieder das Wort.


Matthäus Meister: „Rickson, Gaeta, ihr hattet eine schöne Vergangenheit. Aber in der Zukunft ist kein Platz für euch. Das werden wir nicht zulassen! Die Zukunft wird zu UNSERER glorreichen Vergangenheit werden! Nicht eurer! Und diese Zukunft heißt für uns Title Nights und Tag-Team Championship.“


Übermotiviert krallt sich David Hott das Mikrofon aus der großen Pranke seinen Partners.


David Hott: „Genug geredet! Es wird Zeit die Geschichte endgültig in unsere Richtung zu drehen. In die Zeit der 5*Hautevolee! Und es wird OFF. THE. CHARTS!“


Beide zeigen das Handzeichen der 5*Hautevolee in die Kamera und lassen dann Mac Müll mit seinem Mikrofon alleine. Dieser blcikt ihnen erstaunt und erleichtert hinterher, während sie in die Richtung ihres Auftritts marschieren. Alles scheint vorbereitet für ein Hammer-Finale. Wer fordert bei Title Nights die Champions heraus? Bald werden wir es wissen!



Er streicht die Namen Flex Fulgrim und Lucius durch und merkt: Es fühlt sich gut an. Verdammt gut. Wie als würde man ein dunkles Kapitel schließen. Eines von Dreien. Das Erste. Denn auf seiner Tafel stehen noch zwei weitere Namen:


Flex Fulgrim & Lucius

5* Hautevolee

Beermachine


Garrison Gaeta wirft den Edding zurück auf den Tisch und klopft mit den Fingerknöcheln ans Flipchart. Auf den durchgestrichenen Namen. Danny Rickson, bislang stiller Beobachter der Szenerie, lehnt sich auf der Kabinenbank zurück und fährt damit fort, sich die Hände fürs anstehende Match zu tapen.


Garrison Gaeta: „Möge uns diese Liste daran erinnern, dass wir eine Schlacht gewonnen haben. Noch nicht den Krieg. Aber diese Schlacht. Ein wichtiger Auftakt.“


Ihm juckt es schon in den Fingern, heute Abend 5* Hautevolee wegzustreichen. Zwei von drei Kapiteln zu schließen. Aber zunächst muss sich der Italiener mit einem skeptischen Blick Ricksons auseinandersetzen. Gaeta zieht eine Augenbraue hoch.


Garrison Gaeta: „Ist was?“

Danny Rickson: „Ich überleg nur grad.“


Der Engländer hat sein Werk mit dem Tape getan, schneidet das Übriggebliebene ab und legt die Taperolle ab. Dann tritt er neben Gaeta an die Tafel.


Danny Rickson: „Freut mich sehr, dass es dir so viel Motivation für dieses Turnier gibt, dass du es mit deinem Kreuzzug gegen die…“

Garrison Gaeta: „EKELHAFTE GFCW.“

Danny Rickson: „…verbinden kannst. Ist eine gute Sache. Für uns Beide. Ich persönlich hätte nicht gebraucht, dass du unsere Kabine mit diesem Flipchart dekorierst, denn ich kann mir auch so merken, wen wir schon besiegt hatten und wen noch nicht. Aber wenns dir hilft. Warum nicht?“


Gaeta stopft seine Hände in die Taschen der karierten Stoffhose, die er trägt. Anders als Rickson trägt er noch nicht sein Ringoutfit, sondern beehrt unsere Augen mit einer modischen gewagten Kombination aus bunter Hose, lachsfarbenem Jacket, beigefarbenem Hemd und Schuhen, die derart spitz zulaufen, dass sie entfernt an einen Narwal erinnern. Der Italiener legt den Kopf schief.


Garrison Gaeta: „Was also überlegst du?“

Danny Rickson: „Du hasst Slaanesh, oder wie auch immer so heute copyrightfrei heißen mögen, weil du sie für ekelhafte Idioten hältst, die einen falschen Gott anbeten und geschmacklose Rituale durchführen. Richtig?“

Garrison Gaeta: „Richtig.“

Danny Rickson: „Und du hasst Beermachine wegen…“

Garrison Gaeta: „Allem, was sie ausmacht.“

Danny Rickson: „Genau. Was ich mich nun also frage ist, wie 5* Hautevolee in diese Auflistung passt. Sie sind weder verrückt noch exzessiv. Sie betrinken sich nicht. Sie beten niemanden an. Deswegen habe ich im Hinterkopf so eine leichte Befürchtung…“


Er braucht einen Moment, um die richtigen Worte zu finden.


Danny Rickson: „Ich als Laie bezüglich deines Kreuzzugs würde erst einmal vermuten, dass sie nicht so wirklich in das Konzept passen. Sie ekeln dich wohl nicht so stark an. Deswegen frage ich mich, ob du heute auf Matthäus und David konzentriert sein kannst oder ob du mit dem Gedanken schon bei Beermachine bist. Ich will nicht sichergehen, dass von unseren 3 Turniermatches nicht heute ein Motivationsdurchhänger ist, weil es dir an…Passion mangelt.“


Gaeta steht mit offenem Mund da. Weiß nicht, ob er schreien oder lachen soll. Er entscheidet sich für eine Hybridhandlung, stößt lauthals und mit nachhaltiger Empörung Luft aus.


Garrison Gaeta: „Nicht einmal du verstehst mich!“

Danny Rickson: „Ich versuche es ja.“

Garrison Gaeta: „Würdest du es versuchen, dann wäre doch ganz offensichtlich, dass ich natürlich auf diese jämmerliche Bagage namens 5* Hautevolee ablehne. Ja von ganzem Herzen verachte. Hör mir einen Moment zu. Oder nein…beantworte mir zunächst eine Frage. Wenn du keine Ahnung von der GFCW hast und den Namen Hautevolee hörst. Was würdest du erwarten, wer sie sind?“

Danny Rickson: „Eine Art bessere Gesellschaft. Snobs. So was in der Art.“


Gaeta klatscht in die Hände; genau das wollte er hören.


Garrison Gaeta: „Also Leute, mit denen ich mich gut verstehen müsste. Menschen, die ein grundlegendes Verständnis von den Werten und Interessen haben, die mich tagtäglich beschäftigen. Modische Menschen, die sich ihrer Stellung in der Gesellschaft bewusst sind und nicht falsche Bescheidenheit wie eine zweite Haut tragen. Ich würde bei Hautevolee Menschen erwarten, die zumindest ansatzweise mit mir mithalten können. Und was bekomme ich…?“


Er wischt sich den Schweiß von der Stirn, alleine der Gedanke an all das Schreckliche in der GFCW reibt ihn innerlich auf.


Danny Rickson: „Sag es mir.“

Garrison Gaeta: „Jämmerliche Parodien von uns. 5* Sterne Hautevolee ist, wenn du The Beauty & The Best auf Wish bestellst.“


Er kichert angesichts seines müden Witzes in sich selbst hinein und deutet auf ihr Teamlogo, das neben der Kabinentür angebracht ist.


Garrison Gaeta: „Wer die Hautevolee sein will, muss sich in der Regel nicht selbst so nennen. Man merkt es Leuten an, wenn sie Klasse und Stil haben. Diese zwei Gestalten - Menschen möchte ich sie nun wahrlich nicht nennen - hingegen sind angesichts ihres proletenhaften Daseins so beschränkt in ihrer Selbstwahrnehmung, dass sie niemals darauf kämen, wie unangebracht es ist. Nur ein Proll würde sich Hautevolee

nennen. Wer wirklich dazugehört, lässt es sich einfach anmerken und muss sich nicht damit labeln. Und es widert mich wirklich an.“


Er schüttelt mit dem Kopf.


Garrison Gaeta: „Dieses Auftreten von ihnen. Dass sie mit Lionel Jannek rumhängen. Und vor allem ihr jämmerliches Gerede in den letzten Wochen.“

Danny Rickson: „Du meinst die Promos gegen Zereo Killer?“

Garrison Gaeta: „Exakt. Da brüsten sich die zwei Widerlichen doch glatt damit, dass sie nur knapp verloren haben. Kann man sich das vorstellen? Sie profilieren sich über eine Niederlage. Gegen Zereo Killer. Man stelle sich vor, Rom hätte sich damit gebrüstet, im Teutoburger Wald nur knapp gegen die germanischen Barbaren verloren zu haben! Unvorstellbar wäre das. Doch genau das tun Matthäus Meister und David Hott und offenbaren damit einmal mehr, dass Proletenblut durch ihre Adern fließt wie dreckige Brühe durch die Gosse. Wären sie wirklich die Hautevolee, dann hätten sie sich in eleganter Zurückhaltung geübt. Und genau deswegen…“


Er wendet sich wieder seiner Aufzählung auf dem Flipchart zu und tippt mehrmals auf die drei Namen.


Garrison Gaeta: „Widert mich 5* Hautevolee bei dieser Aufzählung mindestens genauso sehr an die Lucius und Flex oder Beermachine. Die stehen wenigstens dazu, dass sie humanes Kruppzeug sind und es ihnen an Kultur fehlt. 5* Sterne Hautevolee hingegen malt eine Goldschicht über einen vulgären Haufen und nennt es Upperclass. Ekelhaft ist das! Genau deswegen gehen wir da jetzt raus…“


Er legt seinem Teampartner eine Hand auf die Schulter.


Garrison Gaeta: „Und gewinnen dieses Turnier. Für meinen Kreuzzug, wie du ihn nennst. Aber vor allem für die Liga. Quasi für die ganze Menschheit.“



Ein Video wird eingespielt. Und damit wir auch sofort wissen, um welche Person es sich in diesem Video dreht erscheint sofort die Grafik zu Beginn.


Kaum blendet die Grafik aus, sehen wir Lionel Jannek, im Trainingsanzug und mit MP3-Player, einen Waldweg entlanglaufen. Im Gesicht spiegelt sich sein eiserner Wille wider, während er ehrgeizig an seiner Ausdauer arbeitet. Dann ein Schnitt und wir sehen den Österreicher bei einer kurzen Verschnaufpause auf einer Holzbank.


Lionel Jannek: „Das ‚Deadly Roulette Match‘ ist eine Erfindung von mir. Es ist der ultimative Test für jeden Wrestler. Es erfordert nicht nur eine unglaubliche Ausdauer, immerhin geht es 60 Minuten lang, sondern es ist auch Anpassungsfähigkeit und Allround-Talent gefragt. Denn es könnte im nächsten Moment jede Matchart ausgewählt werden. Da kann man es sich nicht leisten auch nur in einer dieser Disziplinen schwach zu sein.“


Nun sehen wir Szenen seines In-Ring-Trainings. Mit allem was dazu gehört. Seile laufen, korrektes Landen aus verschiedenen Höhen, … aber auch das Handhaben von Tischen, Stühlen oder Leitern wird trainiert. Danach lehnt sich der Mann aus Wien in einer Ringecke an und schnauft durch.


Lionel Jannek: „Ich werde nichts dem Zufall überlassen. Ich weiß worauf es in diesem Match ankommt und darauf ist auch mein Trainings- und Ernährungsplan ausgerichtet. Es wird historisch werden, ein Match über das man noch jahrelang reden wird. Denn es wird das letzte Match von Zereo Killer sein.“


Auch das Krafttraining darf nicht fehlen. Nicht nur Gewichte und Muskelaufbauübungen stehen da auf dem Plan des ehrgeizigen „Superior One“, sondern aus gegebenem Anlass auch einige Übungen aus dem Crossfit, die jedem Menschen einiges abverlangen. So muss auch Lionel Jannek, auf dem Boden liegend, kurz durchschnaufen. Der Mann geht sichtlich an seine Limits.


Lionel Jannek: „Es war bis jetzt ein tolles Jahr für mich. Nachdem mir der Titel bei Brainwashed gestohlen wurde, dachte ich nicht daran, dass ich wenig später eine Chance bekommen würde noch etwas Historisches zu erreichen. Das lasse ich mir bestimmt nicht einfach so durch die Finger rutschen! Ich habe immer wieder bewiesen, dass ich immer wieder Chancen bekomme und diese auch zumeist zu nutzen weiß, wenn es wirklich darauf ankommt. Das ist einer der entscheidenden Unterschiede zwischen Mike und mir.“


Nach dem Training ist vor dem Videostudium. Zu diesem Zweck sitzt Lionel Jannek, zusammen mit seiner Schwester, Managerin und Sekretärin Carina Valentina, vor dem Bildschirm und studieren einige Matches von ZK aus der jüngeren Vergangenheit. Carina schreibt dabei eifrig mit und pausiert auch immer wieder an interessanten Stellen. Die GFCW-Crew stellt nun die Frage, warum LJ denkt, dass Zereo Killer nicht gewinnen wird.


Lionel Jannek: „Mike hat keine Chance. Nicht in meinem Match und nicht mit diesem hohen Einsatz. Da hat er sich zu viel vorgenommen. Ich sehe einfach nichts, keine Möglichkeit, wie er dieses Match psychisch oder physisch durchstehen will. Er hat eine lange, glorreiche, aber auch sehr schmerzhafte Karriere hinter sich und jeder hat einen Punkt wo er endgültig einbricht und dann nicht mehr an die Leistungen von früher anknüpfen kann. Er kann natürlich sein Möglichstes tun, um Schadensbegrenzung zu betreiben, aber gewinnen? Nein. Das halte ich für reine Utopie. Daran glaube ich nicht… Er selbst vielleicht, ja, aber damit steht er ziemlich alleine. Und ganz ehrlich denke ich, dass er sich damit nur an einen letzten Strohhalm klammert, dass er sich selbst davon zu überzeugen versucht, dass er es noch so wie früher kann. Irgendwann ist für jeden einmal Schluss, irgendwann muss jeder einmal gehen. Und für Mike ist dieser Moment am 5. Dezember, bei Title Nights.“


Noch einmal sehen wir Lionel Jannek. Er steht auf dem großen Balkon seiner Villa und blickt zuversichtlich in den Abendhimmel. Die GFCW-Crew stellt ihm dann noch die ergänzende Frage, warum er denn denke, dass er gewinnen wird.


Lionel Jannek: „Warum ich gewinne? Ich bin jünger, agiler, der talentiertere Wrestler, der bessere Allrounder und bin so gut trainiert wie nie zuvor. Der Rückenwind ist in diesem Jahr auf meiner Seite und was noch viel wichtiger ist und bei Mike bestimmt dauerhaft im Kopf herumspukt: Es ist nicht das erste Mal, dass wir zwei uns im Ring gegenüberstehen… und wie oft habe ich bis jetzt gegen Zereo Killer verloren? …Kein einziges Mal. Nie. Null Niederlagen. Ich bin das Kryptonit für den Zereo Killer. Und wenn bei Title Nights kein Wunder geschieht, und daran glaube ich nicht, dann wird dieses nächste Duell von Mike mit mir genau eines zu viel sein. Ich werde bei Title Nights das unterstreichen was ich immer sage: Ich bin… einfach… superior.“


Nach diesen Worten verlässt Lionel Jannek den Aufnahme-Ort und zieht sich in seine Villa zurück. Das Bild fadet aus.

Kurz darauf ist wieder ein Bild zu sehen und sein Gegenüber befindet sich plötzlich im Bild. Der Kalifornier sitzt zuhause auf seiner großzügigen Couch im Wohnzimmer. Vor ihm auf der Couchtisch sind zwei Fotos im Bilderrahmen aufgebaut und MacKenzie schaut diese an.


Zereo Killer: „Das Deadly Roulette Match gegen Lionel Jannek bei Title Nights 2021. Es könnte eventuell meine letzte große Schlacht sein, die ich in meiner Karriere bestreiten werde, darüber bin ich mir durchaus bewusst.“


Nachdenklich blickt er durch sein Anwesen, letzten Endes bleibt dieser an den beiden Fotos haften.


Zereo Killer: „Momo Wiese, Tsiang Tao… ich durfte durch euch Techniken erlernen, die für den Ring eigentlich unüblich sind, ich aber zu meinem Markenzeichen gemacht habe. Ohne euch, hätte ich das niemals geschafft, und dafür danke ich euch von ganzem Herzen…“


Die beiden angesprochenen Personen – Momo Wiese, einstiger Slackline-Weltmeister und Tsiang Tao, Blinder Lehrmeister und der Fokus auf Kampfsport und Meister aller Sinne – sind auf den Fotos abgebildet.


Zereo Killer: „Ich weiß genau, was Lionel Jannek denkt, denn wir kennen uns sehr gut. Wir sind tatsächlich ziemlich beste Feinde, wenn man so will. Er glaubt er habe den Vorteil, weil ich noch nie gegen ihm gewonnen habe. Tief in ihm drin wurmt es ihn aber mit Sicherheit, dass er mich nicht in seinem erfundenen Match geschlagen hat. Er bekommt nochmal die Chance zu beweisen wie gut er wirklich ist. Aber er soll sich sicher sein, dass er das Beste geben muss, was er jemals zeigte, denn sonst wird es nicht reichen!“


Es folgt ein kurzer Szenenwechsel und wir sehen bewegte Bilder von MacKenzie, während er das Slacklinen weiter perfektioniert und gegen Kumpels mit verbundenen Augen kämpft.


Er wird von der GFCW Crew gefragt, was seine Taktik für dieses Match ist.


Zereo Killer: „Lionel Jannek glaubt mich zu kennen? Ich kann euch versichern, dass er den Zereo Killer von Title Nights 2021 noch nicht kennt, denn diesen Zereo Killer hat es noch nie gegeben!“


Auf die Frage, dass sich Mike MacKenzie bewusst ist, dass GFCW Title Nights 2021 seine letzte Veranstaltung im Wrestling im Allgemeinen sein könnte, antwortet er folgendes.


Zereo Killer: „Ich werde alles daransetzen – und noch viel mehr, dass ich Lionel Jannek besiege. Wenn das nicht reicht, dann hat er eventuell doch Recht gehabt. Dann bin ich mittlerweile zu alt, hab es nicht mehr drauf, kann nicht mehr abrufen, was ich früher imstande war zu leisten. Es gibt mehrere Gründe, warum ich mir selbst diese Klauseln aufgesetzt habe. Man kann endlich, nach all den Jahren, einen Strich drunter machen und es wird nach Title Nights vorbei sein, auf die eine, oder auf die andere Art, aber es ist vorbei! Und wenn ich Lionel Jannek tatsächlich nicht besiegen kann, dann soll es vorbei sein!“


Natürlich ist der Kalifornier wild entschlossen das Match zu gewinnen, natürlich glaubt er auch an sich, aber der Gesichtsausdruck verrät den Ernst der Lage.


Ein weiterer Cut in der Szene zeigt MacKenzie draußen im Garten. Ungewohnt schönes Wetter zu dieser Jahreszeit. Er befindet sich auf einem Trampolin und übt ein paar unterschiedliche Sprünge. Nach einigen Saltos setzt er sich an den Rand des Trampolins. Wieder wird er von der GFCW Crew angesprochen, dieses Mal geht es um sein Alter.


Zereo Killer: „Ständig kommen die jungen Leute und sagen, dass ich langsam in ein Alter komme, in dem ich nicht mehr so abliefern kann wie vor ein paar Jahren. Das habe ich langsam Leid, denn ich beweise es immer noch, dass ich das kann! Ich habe in diesem Jahr bei der Anniversary Show ein Kapitel beendet, das zu Beginn meiner GFCW Karriere angefangen hat, und diesen Schwung nehme ich zu Title Nights 2021 mit, damit ich das zweite große Kapitel beenden kann! Robert Breads musste feststellen, dass ich es immer noch drauf habe, Lionel Jannek wird der Nächste sein!“


Sein Blick wandert nach oben und zeigt auf die Wolken, die zu sehen sind.


Zereo Killer: „Und wenn ich an Johnboy Dog denke, dass er seinen Höhepunkt gegen Ende seiner Karriere mit Mitte fünfzig hatte… dann glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich es noch ziemlich lange drauf haben werde!“


Ein weiterer Cut zeigt nun MacKenzie im Keller. Dort ist ein Wrestlingring aufgebaut. Er steht in der Mitte des Gevierts, blickt auf ein riesiges Title Nights 2021 Poster, welches mit dem Match zwischen ihm und LJ wirbt.


Zereo Killer: „Ich kann das Match nicht verlieren, denn ich werde und will die Karriere beenden, wenn ich es für richtig halte. Das alleine sollte als Motivation genügen, das Match zu gewinnen! Ich bin bereit wie niemals zuvor!


Ein wild entschlossener Gesichtsausdruck des Kaliforniers wird ein letztes Mal eingefangen, ehe das Bild langsam aber sicher ausfadet. Waren das die letzten Worte von Zereo Killer bei einer GFCW War Evening Show?


GFCW Tag Team-Turnier-Finale:

Tag Team-Match:

5*Hautevolee (David Hott & Matthäus Meister) vs. The Beauty & The Best (Garrison Gaeta & Danny Rickson)

Referee: Peter Cleven


Herzlich Willkommen zum GFCW Studio mit der Liveübertragung des Finales des Tag Team Turniers!


Rob Gossler steht in einem schwarzen Anzug und weißem Hemd überraschend anständig vor der Kamera zusammen mit seinem Partner Sid the Scum in einem Glaskasten vor einem großen Bildschirm. Nur sein Aluminiumkranz auf seinem gescheitelten grünen Haar macht ihn als nicht herkömlichen Kommentator erkennbar.


Sid: Wie hast du unsere dauerbegeisterten Worthüllsencowboys von ihren VIP-Plätzen gekriegt? Ein dreckiger Deal mit dem Boss? Laxative im Wasser?

Rob: „Ich habe gedroht die Fotos vom letzten Grillfest zu veröffentlichen...aber das soll uns nun nicht weiter kümmern. Heute Abend entscheidet sich wer am 5.12.2021 bei GFCW Title Nights 2021 die amtierenden Champions Beermachine herausfordern darf.

Sid: Eiskalt Rob! Du hast die schweren Geschütze aufgerollt!

Rob: „Zunächst mal hätten wir da 5*Hautevolee (David Hott & Matthäus Meister).“

Sid: Lionel Janneks persönlicher Maid-Service auf Ihrem Weg zu Emanzipation! Oft unterschätzt worden, aber völlig zu unrecht, wie Cornelius und Kawaski letzte Show schmerzlich erfahren mussten!

Rob: „ Mit ihren Gegnern haben sie da aber würde ich sagen eine wirklich starke Konkurrenz. The Beauty and the Best mit dem ehemaligen Heavyweight Champion Danny Rickson.“

Sid: Rickson und Gaeta sind auf dem Papier die klaren Favoriten, ob deren Zielkonflikt und die Mangelnde Erfahrung als Tag-Team ihnen zum Verhängnis werden? Letzte Show konnten sie sich gegen Flex und Lucius zumindest durchsetzen!

Rob: „Im Finale eines solchen Turniers sind eben nur die Besten, die, die GFCW aufbieten kann und damit gehen wir direkt rein in die Halle.




Zwei Scheinwerfer in Sternenform werden auf die Auftrittsrampe gerichtet und da stehen sie. Zu allem bereit und stimmungsvoll untermalt vom Unmut der GFCW-Galaxie. Man hat den Eindruck ihre Worte bei Mac Müll gerade eben haben sie noch einmal zusätzlich motiviert.


Laura: „Auf dem Weg zum Ring: Von der 5*Hautevolee, mit einem Gesamtgewicht von 255 Kilogramm… David Hott und Matthäus Meister!!!“


David Hott und Matthäus Meister kommen in ihrem Wrestling-Gear, mit allem was dazu gehört, zum Ring. Man sieht ihnen an, dass sich für sie heute eine große Chance ergibt. Aber das drückt sich nicht in Nervosität aus, sondern in Gesichtern die unbeschreibliche Motivation und Hunger auf den großen Erfolg zeigen. Die Motivation heute alles für einen Sieg zu tun. Sie haben sich gewissenhaft vorbereitet und ihr Boss sieht, in seiner Villa in Wien, ganz bestimmt jetzt zu was seine Jungs zu bieten haben, wenn es wirklich darauf ankommt.




Zu ihrer gemeinsamen Musik tritt das Duo auf die Rampe. Rickson, der zweifelsfrei beliebtere Teil des Gespanns, gönnt sich immerhin ein freundliches Lächeln in Richtung der Zuschauer und wird mit Applaus empfangen, Gaeta hingegen marschiert stumm und starr auf den Ring zu als wäre er ein Pferd mit Scheuklappen und von der Außenwelt abgeschirmt. Der Italiener verfolgt eine Mission, einen Kreuzzug gar, und nichts könnte dies eher verdeutlichen als sein unprätentiöser Auftritt, der für ihn ganz ungewohnt scheint.


Rickson slidet unter den Seilen ins Geviert, Gaeta nimmt den Umweg über die Ringtreppe, dann treffen sich die Zwei in der Mitte des Squared Circles. Sie blicken sich in die Augen, Rickson redet mit eindringlichen Worten, die für die Mikrofone nicht zu ergattern sind, auf seinen Kumpanen ein und klatscht dann motivierend in die Hände. Keine Frage: The Beauty & The Best mögen ihre Probleme haben, doch in diesem Moment sind sie bereit, um ihre Mission zu verwirklichen.


Rob: „ Matthäus Meister und Garrison Gaeta werden das Match beginnen. Eine interessante Eröffnung. Ein Allrounder und ein Powerhouse. Was können wir erwarten Sid?“

Sid: Es ist weniger die Frage ob Allrounder oder Powerhouse Rob! Nach ihrem Sieg gegen #SLT haben Meister und Hott die andere Seite aus einem Match hervorzugehen kennen gelernt, die Siegerseite. Es würde mich wundern wenn Sie kein Blut geleckt haben! Gaetta auf der anderen Seite ist Gaetta nur hier weil er uns verachtet und Meister steht in diesem Moment zwischen Ihm und uns.

Rob: „Eine interessante Paarung.“


Meister stürmt voran und stößt seinen Gegner von den Beinen... so war zumindest der Plan, aber Geata weicht aus und trifft seinen Gegner mit einem Tritt an den Kopf. Aber, dass scheint ihn nicht wirklich zu kümmern so wie er den Tritt abschüttelt. Da muss schon mehr kommen.


Meister dreht sich um und fängt sich den nächsten Tritt, aber auch dieser zeigt keine nennenswerte Wirkung bei ihm.


Rob: „ Schwierig...was kann man gegen so einen unverwundbaren Kerl tun?...... ein Tritt in die Eier würde ich vorschlagen. Unschön aber die Mannstoppwirkung bleibt unbestritten. “

Sid: Ich würde Vorschlagen "Bitte Wenden" auf beide Seiten eines A4 Blatts zu schreiben und Ihm eine Titeloption versprechen wenn er damit fertig ist. Wenn nach so einem Tritt noch jemand Zuhause ist, war vielleicht auch niemals jemand da!


Gaeta duckt sich unter einem weiteren Schlag weg und setzt ein paar gezielte Schläge in die Rippen. tatsächlich zuckt Meister ein wenig zusammen. Hott holt sich weiteren Schwung aus den Seilen. Ansatz zur running Clothsline aber Meister umfasst seinen Gegner blitzschnell und kontert mit einem Bodyslam!


Rob: „Schon klar dass jemand wie Gaeta gegen einen Gegner wie Meister über die Geschwindigkeit und den Schwung kommen muss aber er sollte vielleicht wirklich Abstand halten und ich rede ausnahmsweise nicht von Infektionsgefahr, wobei schwerwiegende Folgen ein solcher Zusammenstoß auch haben kann. Erinnert mich an meine Matches mit Maurice glaube ich oder war es big Rick? Keine Ahnung, aber er war fett und ich musste mich zweimal gegen ihn durchsetzen. Selbstverständlich habe ich mich da ein wenig schlauer angestellt.“


Schmerzverzerrt richtet sich Gaeta wieder auf, doch, dass hätte er vielleicht lieber lassen sollen, denn schon ist Meister wieder da und rammt seinen Gegner gegen den Ringpfosten wo er ihn weiter bearbeitet.


Rob: „Wenn er weiter so auf ihn einschlägt. Hat er Gaeta fachgerecht in den Ringpfosten eingearbeitet. Nicht schön aber effektiv.“

Sid: Ich hoffe der Ring macht es noch bis zum nächsten Match!


Gaeta klammert sich am Kopf seines Gegners fesst und versucht so die Schläge seines Gegners unterbinden zu können, jedoch ist er dabei nur bedingt erfolgreich. Meister holt ihn aus den Seilen und schmettert ihn mit einer Powerbomb zu Boden.


Schwerfällig rollt sich Gaeta auf den Bauch und nimmt die Gegenüberliegende Ringecke ins Visier. Über den Bierkasten springt er auf die Ringecke. Von dort setzt es eine flying Clothesline!“


Rob: „Eindrucksvoll aber wird das ausreichen? Kam bisher ja ziemlich unter die Räder der Gute. Aber hey er versucht jetzt wenigstens zu wechseln.“


Gerade will Gaeta abklatschen aber Meister ist schon wieder da. Er packt sich seinen Gegner zu einem German Suplex und wirft ihn somit wieder zurück und wenn man seinen Gegner schon im Griff hat legt man sogleich mit zwei drei weiteren German Suplex nach.


Mit einigen Ellbogenstößen gegen den Kopf kann sich Gaeta jedoch befreien und treibt seinen Gegner mit einem Front Kick von sich ehe er über die Bierkiste zu den Ringseilen eilt. Jedoch steht da David Hott und gibt dem Bierkasten einen kleine Stoß. Gaeta rutscht weg und landet unsanft auf dem Allerwertesten. Meister sieht seine Chance und trifft seinen Gegner mit einem Big Boot.


Rob: „Uhhh Gaeta sieht ja fertiger aus als ich bei der letzten Happy Hour. Fies!“

Sid: Dejavú! Das hier ist definitiv nicht Gaettas Happiest Hour!


Entspannt wechselt Meister nun mit David Hott und Hott macht da weiter wo sein Partner aufgehört hat und tritt weiter auf seinen Gegner ein.


Rob: „LANGWEILIG! Kommt da noch was anderes?


Hott zieht seinen ermatteten Gegner wieder auf die Beine. Gaeta zieht eine Bierflasche aus dem Kasten und zieht ihm diese über den Schädel. Hott taumelt zurück und Gaeta zieht eine zweite Flasche dem an den Seilen stehenden Meister über. Dieser fällt überrascht von diesem Treffer von der Ringkante.


Rob: „Scheint, dass Gaeta die erste Runde des Matches verteilt. Vielleicht ein guter Moment um unseren heutigen Sponsor zu erwähnen: Billig Bier – trinkt sich wie Wasser und knallt schön auch in ihrer Stadt erhältlich!“

Sid: Kopfschmerzen vom Hersteller garantiert ab der 3. Flaschen, sonst gibt es Geld zurück!


Gaeta taumelt nun auf seinem Weg nun Hott entgegen, dieser holt seinen Gegner mit einem gezielten Tritt gegen den Knöchel von den Beinen und Gaeta küsst den Ringboden.


Rob: „Dass nenne ich eine schmerzhafte Kussszene aber vielleicht gefällt es ihm ja...“


Hott nimmt Anlauf und springt seinem Gegner mit dem Knie vorran in den Rücken.


Das Cover:

1


2


Kick out!


Rob: „Puh ich hatte kurzzeitig Angst das Match könnte vorbei sein. Wir haben unseren Kasten ja noch gar nicht leer. Doch auf Gaeta ist verlass, der lässt mich ausnahmsweise mal nicht im Stich.“


Hott setzt zum running Bulldog an, doch Gaeta stößt ihn von sich. Hott nimmt Anlauf aus den Seilen und zeigt einen Handstand Kick gegen Gaeta. Gaeta taumelt und Hott schwingt sich auf um seinen Gegner in die Six Seconds Magic Submission.“


Rob: „Hm.. kann ich sechs Bierchen schneller killen als Hott Geata die Luft abgeschnürt hat?“


Glücklicherweise muss dies nicht unter Beweis gestellt werden, denn Gaeta schafft es seinen Gegner in einen Piledriver zu positionieren und sich mit dem Piledriver aus dem Griff zu befreien.


Kann er jetzt wechseln? Ja er schafft es!


Rob: „ Und nun kommt der ehemalige World Heavyweight Champion Danny Rickson! Digger! Was hat der den in seinem Müsli gehabt?“


Danny stürmt los und holt erst mit einer Clothesline Meister erneut vom Apron und bedient Hott mit einem Belly to Belly Suplex. Überrascht rollt sich Hott in die Seile und muss sich ert einmal langsam wieder hochziehen. Jedoch tut ihm Rickson diesen Gefallen nicht und schleudert ihn in die gegenüberliegenden Seile. Hott federt zurück und wird von Rickson mit Schwung zu Boden geworfen, er hält dabei aber seinen Arm gestreckt und fesselt ihn so in einer Submission am Boden. Schmerzhaft wird der Arm von Hott verdreht.


Rob: „So wie Rickson Hott den Arm verdreht denke ich gerade an einen Korkenzieher. Hast du gerade auch Lust auf Wein Sid?“

Sid: Was würde Garrison dazu zu sagen, Wein mit Bier zu mischen?

Rob: „Wie heißt es doch: Wein auf Bier das rat` ich dir.“


Gaeta rollt sich ein und schafft es mit gebündelter Kraft Rickson über sich zu werfen und sich so aus dem Griff zu lösen. Beide Kämpfer stehen wieder auf.


Mit Rickson im Rücken greift Hot hinter sich, packt Dannys Kopf in den Schwitzkasten und springt über seinen Gegner. Danny kracht auf den Rücken, während Hott wieder auf den Beinen steht. Hott nimmt Anlauf aus den Seilen und will mit einem Moonsault vom zweiten Seil nachsetzen, jedoch fängt ihn Danny auf und wirft ihn vor sich auf die Matte. Blitzschneller Posionswechsel von Danny Rickson. Er packt sich die beiden Beine seines Gegner und stemmt ihn hoch. Hott saußt in der Senkrechten auf seinen am Rand stehenden Teampartner Matthäus Meister zu und Dieser ergreift die Möglichkeit zum Wechsel!


Rob: „Dass nenne ich mal ein Stehaufmännchen Hö hö! So gerade steh ich sonst nur wenn der Chef anruft.“


Hott krallt sich an den Seilen fest, während Meister in den Ring steigt und als Erstes dem am Boden liegenden Rickson auf die Brust tritt. Gaeta will seinem Partner zur Hilfe eilen, rennt jedoch in eine Clothesline von Meister.


Gaeta rollt sich wieder aus dem Ring und auch Hott hieft sich über die Seile auf den Apron.


Meister packt sich Danny am Nacken und schleudert ihn gegen die Bierkiste in der Ringecke. Danny kann sich jedoch abrollen und stürmt zurück auf Meister zu. Der folgende Elbow Drop ist jedoch ohne Erfolg. Meister schickt seinen Gegner mit einem kräftigen Schlag auf den Rücken wieder auf die Bretter.


Rob: „Hey Sid kannst du verstehen was David Hott Matthäus Meister da zuruft?“

Sid: Ich glaube er macht ihm ein Komplement zu seinen Haaren!


Meister stemmt wirft seinen Gegner jednfalls anschließend in seine Ringecke, wo Danny unangenehme Begegnung mit dem bereitstehenden Fuß machen soll, doch Danny bremst ab und tritt in die Kniekehle von Davids ausgestrecktem Fuß. Dann dreht sich Danny um und bekommt sofort eine Clothesline ab, welche ihn wieder in die Ringecke befördert.


Doch Danny lässt sich nicht in der Ringecke halten, er tritt erneut zu und stößt Matthäus Meister von sich . Den damit errichten Raumgewinn nutzt er um sich auf der Ringecke zu einem Sprung zu positionieren. Doch Hott hängt sich an das oberste Ringseil und Rickson verliert das Gleichgewicht. Er wird von Meister aufgefangen und wirft Rickson quer durch den Ring.


Rob: „Dass nenne ich mal mit Schwung. Für den Meister ist nichts zu schwer!“


Doch nun hat Rickson den Vorteil besonders nah an seiner Ringecke zu sein. Doch noch bevor er wechseln kann, packt ihn Meister von hinten und will erneut eine German Suplex anbringen. Jedoch bekommt Rickson eine Bierflasche zu fassen und schlägt Diese Meister diese auf den Kopf Meister taumelt zurück. Rickson wechselt Gaeta ein. Beide umkreisen Meister und schlagen ihm jeweils rechts und links eine Bierflasche auf den Schädel.


Sid: Ich glaube das war nicht wie der Hersteller das mit der Garantie meinte!

Rob: „Ein Doppelter für Matthäus Meister. Der hat aber heute einiges zu meistern was Sid? Hier noch einmal ein Hinweis auf unseren Sponsor: Billig Bier gibt es gleich 6fach auf einmal wann immer Sie wollen!“


Knee Trampler von Garrison Gáeta.


Das Cover:


1


2


In letzter Sekunde springt Hott herbei und befreit seinen Kameraden aus dem Cover!“


Rob: „Puh dass war knapp. Fast wäre der Dicke fällig gewesen....aber nur fast.“

Sid: Lange wird es nicht mehr dauern! Alle haben schon ordentlich einen eingeschenkt bekommen!


Doch Danny Rickson springt herbei und zeigt einen MTS gegen David Hott


Rickson und Gaeta ziehen gemeinsam Matthäus Meister nach oben. Während Rickson ihn aufrecht hält, nimmt Gaeta Anlauf.


BEAUTIFUL TOUCH!


Rob: „und der Meister macht erstmal Feierabend.“


Das Cover:


1


2


3!



Sieger des Matches: The Beauty & The Best!


Die Kamera schaltet wieder zurück ins Studio wo sich bereits einige Bierflaschen über das Kommentatorenpult erstrecken und die Reporter sich mit leichtem Wanken ihrer Arbeit zu wenden.


Rob: „Und damit wäre es vollbracht! Das Bier ist alle und wir haben unsere neuen Herrausforderer:

5*Hautevolee! Was sagt man dazu Sid? Sid? Bist du noch da?“

Sid: Test! Test!... Die Technik hat noch nicht aufgegeben!... Sie waren nicht meine Favoriten fürs Finale, aber bei der Auswahl an unsympatischen Gesichtern ist jedes gleich gut um meine Faust drin zu parken!

Rob: „Wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass Rickson und Gaeta sich große Hoffnung machen können auf die Titel aber sie werden eine nette Unterhaltung für die kommende Großveranastaltung bieten. Was meinst du Sid?“

Sid: Ich freue mich schon darauf! Beim PPV lösen wir ein Zweckbündnis auf!

Rob: „Gut ich muss pissen und damit wünsche ich noch einen guten Abend!“




Der Welpenschutz ist vorbei, der Junge darf selbständig seinen Auslauf haben. Zumindest sitzt Silas ohne Nachnamen dafür aber mit dem passwortgeschützten In-Ring-Namen dem Mann gegenüber, der heute bereits so einiges zu erledigen hatte, wenn auch nicht immer für alle zu sehen.

So ist also die Ausgangslage, diesseits vom Tisch Scarecrow, jenseits vom Tisch der Commissioner, in seinem Kunstlederstuhl zurückgelehnt, die Hände auf dem Bauch abgelegt und einem abschätzigen Blick in Richtung Silas…auch wenn man dessen körperliche Entwicklung durchaus beachtlich finden sollte. Zu beeindruckt ist der Poet nicht, was wohl auch der immer noch etwas nervösen Haltung Scarecrows geschuldet sein könnte. Ein Grübchen bildet sich in der linken Wange.


Eric: „Also...Silas…ich werde dich hier nicht lange aufhalten und du mich auch nicht, es gibt genug zu tun. Zumindest für mich…aaaaber eben auch für dich.“


Der Blick des Nachwuchs-Wrestlers geht von seinen offensichtlich sehr interessanten Fingernägeln fast schon erschrocken nach oben. Als wäre er ins Büro des Rektors zitiert worden.

Scarecrow: „Ähm… J...ja. Äh. Ja? Ich… Ich komm grad nicht ganz mit sorry, was meinst du?“


Fletcher knirscht mit den Zähnen.


Eric: „Erstmal nimmst du dir ein Blatt und schreibst mir einen Aufsatz über 300 Wörter, warum man seinen Vorgesetzten siezen, sollte, ok? Beziehungsweise…298 Wörter und die letzten beiden sind die Unterschrift deiner Eltern…oder halt Drake.“


Ein fieses Grinsen vom Commissioner, so ganz ernst nimmt er seinen Gegenüber offensichtlich nicht. Dann lehnt er sich aber schnell nach vorn, sodass die Sitzlehne nach vorn schnellt. Der Tisch bremst den Candy Man ab während er unbeirrt in den tatsächlich etwas wütenden Ausdruck auf Silas Gesicht blickt.


Eric: „Aber kommen wir zum Punkt. Genau dieser Drake schlägt seit Wochen hier auf und fordert ein Match für dich, will dass du dich beweist oder zumindest eine Chance bekommst. Eine Chance die ich bisher einfach nicht sehe, Silas. So leid es mir tut…wenn ich im Performance Center war, warst du niemand von denen, die mir sonderlich im Gedächtnis blieben. Und so gut Drake auch selber ist…ich habe keine Ahnung, was er als Trainer so taugt.“


Jetzt ist Scarecrows Stichwort scheinbar gekommen und er richtet sich auf.

Scarecrow: „Aber Breads hat mir doch nie auch nur...“


Fletcher hebt die stoppende Hand, deutet Silas an, dass er selber noch nicht fertig ist.


Eric: „Passt schon, passt schon. Wie auch immer Silas…bei all meinen Zweifeln werde ich nicht derjenige sein, der dir nie eine Chance gab. Denn wie es der Zufall so will, stand genau diese Chance für dich vorhin hier im Büro vor mir. Diese Chance erzählte mir davon, wie sehr sie von Keeks Erfolg inspiriert wurde und wie sehr sie es selber noch einmal hier in der GFCW versuchen möchte. Diese Chance hat mich quasi angebettelt, selber eine Chance zu bekommen, der Galaxy zu zeigen, dass sie es immer noch drauf hat…Wenn es nur einen Gegner gäbe…“


Fletchers Blick wird schärfer, während Scarecrows Augen langsam zu leuchten beginnen und sekündlich größer werden. Auch er ist nicht auf den Kopf gefallen und kann 1 und 1 zusammenzählen. Ganz ohne Nachhilfe von Alex Ricks.


Eric: „Du bekommst deine Chance Silas…bei Title Nights. Gewinnst du dein Match, bekommst du einen festen Vertrag in der GFCW. Wenn nicht…dann geht es zurück ins Performance Center. Egal wie oft Drake hier noch anklopfen will. Das sind die Regeln Scarecrow. Nimmst du an?“


Mit einem Satz schießt der angesprochene nach oben und schlägt beide Hände auf den Tisch.

Scarecrow: „WIRKLICH?“

Ein Nicken.

Scarecrow: „ABER KLAR!“

Wie ein Kind an Weihnachten.


Der Commissioner nickt zufrieden. Ein leichtes Grinsen zaubert sich auf seine Lippen. Voller diebischer Vorfreude. Zweifel an Silas?


Eric: „Na dann viel Erfolg Scarecrow. Zeig der Galaxy, was du drauf hast. Besiege…Braden Hero.“


Mit einem Schlag knallt die Tür auf und Luna und Zane lassen den Korken einer Sektflasche durch das Büro schnellen, der nur haarscharf am Commissioner vorbei schießt. An der Tür gelauscht wie die 5.Klässler.

Eric: „Das ist doch… Ihr…“

Er ringt sichtlich mit der Fassung.

Eric: „Raus hier!“
Luna: „Sorry. Wollten dich nerven.“

Rasch zerrt sie Silas aus dem Raum, bevor der Commissioner sich doch noch etwas anders überlegt, woraufhin Zane mit einem Knall die Tür ins Schloss zieht.

Eric: „SIEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!“

Fade Out.




[Vier Tage vor War Evening.]

- Performance Center -


Caracal Matthews: „FÜNFZEHN!“


Teamwork ist: Weil eine Hand nicht auslangt, um besagte Zahl darzustellen, hebt Caracal seine zehn Finger in die Luft und der andere Part von FlipTrip, namentlich Rosford Williams, springt ihm mit fünf weiteren zur Hilfe. Gemeinsam macht das Duo den Eindruck überdrehter Abifahrttouristen, bloß dass bei ihnen die Euphorie ganz ohne eimerweise Sangria aufkommt.


Vivien Tolnai: „Okay, hab‘s notiert. Fünfzehn…“


Die „Neue“ im Performance Center tippt eine Notiz ins Handy. Eigentlich hatte sie es sich ja anders vorgestellt: Endlich offiziell hier sein zu dürfen klang in ihren Ohren danach, das Gelände frei zu durchstreifen. Nach Stories zu suchen. Stattdessen war dieses überdrehte Duo vor sie gesprungen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Was sie eigentlich von ihr wollen, hat sie aber immer noch nicht ganz verstanden.


Vivien Tolnai: „Und…was genau ist jetzt die News dabei?“


Rosford Williams klatscht sich mit der flachen Hand an die Stirn, sinkt melodramatisch und verdammt mies geschauspielert zur Seite und sein „Fall“ wird gerade noch so von Caracal abgefangen, der dann einen Schritt auf Vivien zumacht, bis er nahe – verdammt viel zu nahe – direkt vor ihrem Gesicht steht.


Caracal Matthews: „Fünfzehn Shooting Star Presses. In einem Match. Das ist Weltrekord.“

Rosford Williams: „W-E-L-T-R-E-K-O-R-D!“


Etwas rabiater, als sie es sich selbst zugetraut hätte, schiebt sie das Duo von sich weg und nimmt wieder ihr Handy hervor, um weiter zu tippen.


Vivien Tolnai: „Das habt ihr wann gemacht?“

Caracal Matthews: „Letzte Woche. Trainingsmatch. Gegen Timo und Lennie. Fünfzehn Shooting Star Presses. 8 von Rosford, 7 von mir.“

Vivien Tolnai: „Okay. Ich schau mir die Bilder mal an und werde gucken, was sich darüberschreiben lässt. Wo kann ich es sehen…?“


Stille. Flip Trip blickt sich an.


Rosford Williams: „Es war Off-Camera.”

Caracal Matthews: “Aber es ist passiert.“

Rosford Williams: „Wir zeigen es dir. Dass wir es draufhaben. FLIP FLIP HURRA!“


Sie will gerade noch ein „Müsst ihr nicht“ hervorpressen, da geht Caracal schon einen Schritt zurück und beginnt plötzlich, aus dem Stand nach vorn gesprungene Rückwartssaltos – die Grundbewegung der SSP – vorzuführen. Einen, zwei, drei. Rosford feuert ihn dabei mit einer Lautstärke an, dass sich das Ganze Performance Center nach ihnen umdreht. Ganz schön unangenehm. Energisch hebt Vivien ihre Hand.


Vivien Tolnai: „Ich glaubs euch ja. Schon gut.“


Erleichtert stellt sie fest, dass der blonde Part von Flip Trip tatsächlich mit dem Rumgeflippe stoppt. Nun aber starren die Zwei Vivien wieder erwartungsvoll an.


Vivien Tolnai: „Ich notiere mir also für meinen Artikel. Fünfzehn Shooting Star Presses. Gegen Timo und Lennie. Vor einigen Tagen bei einem Trainingsmatch.“

Rosford Williams: „FÜNFZEHN. Genau.“

Vivien Tolnai: „Und das Match habt ihr gewonnen, ja?“

Caracal Matthews: „…“

Rosford Williams: „…“



Caracal Matthews: „FÜNFZEHN!“

Vivian Tolnai: „Okay, okay…ich muss dann weiter, gut? Bis später, Jungs.“


Sie speichert die Notiz ab und tritt weiter hinein in die fast schon heiligen Hallen des GFCW Nachwuchses. Tatsächlich wird sie nicht enttäuscht: Fast wie im Dschungel gibt es an allen Ecken etwas zu entdecken. Youngster, manche bekannt, manche noch nicht im TV, trainieren alles Mögliche: Bankdrücken. Im Ring. An Springseilen. Armdrücken. Überall Trubel. Umso überraschender ist es, dass ihr ausgerechnet eine recht stille Szene auffällt. Sie wird magisch von ihr angezogen: Auf einer Bank sitzt im Schneidersitz Timo Schiller. Vor ihm steht ein Smartphone mit brüchigem Display in einem improvisierten Ständer aus einer Kurzhantel. Mit einem entschlossenen Lächeln starrt Timo auf den Bildschirm und von dort lächeln zwei ältere Gesichter, ein Mann, eine Frau, zurück. Wohl seine Eltern? Zumindest würde er passen, Vivien erkennt in den zwei Gesichtern dieselbe positive Grundhaltung wie in Timo. Die Frau reckt grad ihren Daumen in die Luft, der Mann lässt ein „Mach es, Junge“ vernehmen.

Sie tritt hinter Timo. Der Blonde schreckt auf und dreht sich herum.


Vivien Tolnai: „Sorry, Timo…ich…ich…wollte…“

Timo Schiller: „Kein Problem. Du bist die Neue, richtig? Wie war dein Name?“

Vivien Tolnai: „Vivien.“

Timo Schiller: „Okay, Vivien. Ich sag kurz meinen Eltern „Tschüss“, dann hab ich Zeit für dich.“


Er dreht sich zurück zum kleinen Smartphone, winkt den zwei Gestalten im Handy zu und kassiert von seiner Mutter einen Luftkuss. Dann klappt er das Handy zu und verstaut es in seiner Jackentasche.


Timo Schiller: „Was gibt’s?“

Vivien Tolnai: „Ich schau mich nur mal um. Höre ein wenig hier und da, was es Neues gibt. Darf ich dich fragen, warum du so gute Laune hast, oder wäre das indiskret?“

Timo Schiller: „Ha! Gute Laune habe ich doch immer.“


Er sagt es mit einem so breiten Lächeln, dass man es dem Ruhrpott Representer aufs Wort glaubt.


Timo Schiller: „Aber heute ganz besonders. Hab grad meine Eltern eingeladen. Sie sollen sich War Evening kommende Show nicht nur anschauen, sondern am besten aufnehmen. Ihr Junge hat nämlich was vor. Und ein Ticket für Title Nights liegt bald in ihrer Post.“

Vivien Tolnai: „Meinte das den Vater mit ‚Mach es, Junge‘? Du hast einen Plan, was?“

Timo Schiller: „Das verrate ich noch nicht. Aber ich kann dir sagen, dass bei Title Nights erstmal seit meinem Debüt meine Eltern am Ring sein werden. Meine ganzen tollen Erfolge haben sie verpasst, aber jetzt werden sie mir wieder den Rücken stärken.“

Vivien Tolnai: „Sie wohnen zu weit weg, um regelmäßig zu kommen?“


Lachelnd schüttelt Timo mit dem Kopf.


Timo Schiller: „Nein. In Brackel. Dortmund-Brackel. Ich…“


Er wird ungewohnt ernst, blickt zur Seite. Doch der freundiche Anblick Viviens bringt nicht nur seine Lippen, sondern auch sein Herz zum Sprechen.


Timo Schiller: „Ich wollte nicht, dass sie kommen. Wegen der Sache bei meinem Debüt. Sie waren damals richtig schockiert wegen der Sache mit Aiden. Wie ich plattgemacht wurde. Und ich wollte nicht, dass das nochmal passiert. Hab' erstmal mein Ding gemacht. Doch die letzten Wochen haben mir gezeigt, dass ich nicht so vorsichtig sein muss. Ich habe offensichtlich was drauf und kann ihnen einen tollen Abend bieten, wenn sie vor Ort sind. Das wird bei Title Nights auch so sein. Das habe ich ihnen…“


Er klopft auf seine Jackentasche mit dem Handy als wären seine Eltern wirklich da drin – im Smartphone.


Timo Schiller: „…grad versprochen.“


Ein aufforderndes Lächeln von Vivien. Sie kann es ja nochmal versuchen.


Vivien Tolnai: „Und was habt du jetzt bei Title Nights vor?“

Timo Schiller: „Das erfährst du bei War Evening. Dann schaltest du besser ein. Genau wie bei Title Nights. Dann siehst du einen Jungen, der seine Eltern stolz macht.“


Er nickt sich selbst zustimmend zu und verabschiedet sich von Vivien. Dann lässt er Vivien Tolnai stehen. Und die Neue im Performance Center hat abermals eine Notiz, die sie ins Handy tippen muss.



Einmal musst du dich noch gedulden. Einmal geht es auf der Videoleinwand noch einmal in den Backstagebereich, in die Gänge, in die Räume, in DEN einen Raum in dem die Maschinerie am Leben gehalten wird, wenn man die Regie und alles weitere mal außen vor lässt. Eigentlich müsste man eine ganze Menge Leute außen vor lassen. Irgendwann kommt man dann aber doch noch an den Punkt, wo man anerkennt, dass er für den Erfolg der Show auch von Bedeutung ist.

Der Commissioner.

Ein weiteres Mal meldet er sich an diesem Abend zu Wort, sitzt in seinem Kunstlederstuhl mit den Händen ineinandergefaltet auf der dunkelbraunen Echtholztischplatte ruhend und mit diesem gewissen Fletcherblick gen Kamera, bei dem bei aller Seriösität auch immer eine ordentliche Prise Schadenfreude hervorlugt. Ja, die Augen lassen erahnen, die nächsten Minuten werden nicht jede Person glücklich machen. Eine Situation wie man sie vom Hörensagen her von Dr Dick kennt.


Eric: „Liebe GFCW Galaxy, ich hoffe, ihr genießt die Show. Ich tue es zumindest größtenteils…und ich bin glücklich, hier auch meinen Anteil am Ablauf der Shows zu haben…immerhin bin ich der Commissioner der GFCW.“


Er nickt sich bei der letzten Aussage selber kurz zu, muss es anscheinend noch einmal bestätigen. Seine Stimme ist verdächtig passiv aggressiv, die Ruhe vor dem Sturm wird nicht lange halten.


Eric: „Ja, doch, tatsächlich, ich bin der Commissioner der GFCW. Die Person, dessen Wort Gewicht hat und die Person dessen Wort man beachten SOLLTE!“


Schlagartig wird der Blick grimmig, die Augenbrauen ziehen sich zusammen und die Nasenlöcher weiten sich. Er atmet einmal durch, schließt die Augen, kommt wieder runter und spricht in ruhigerem Ton weiter.


Eric: „Keek Hathaway und Player…ich habe es euch vor einem Monat gesagt. Reißt euch bei der Filmpremiere zusammen oder es gibt Konsequenzen…erlaubt mir die Frage…habt ihr euch zusammengerissen?“


Er neigt den Kopf als erwarte er eine Antwort durch die Kameralinse hinweg. Man kann ganz dumpf ein entferntes „NEIN!“ aus mehreren Tausend Galaxy-Kehlen vernehmen. Fletcher registriert es mit einem grummelnden „Mhmmm“…Dann schweift er aus, malt mit einer Hand einen imaginären Regenbogen.


Eric: „Player gegen Keek Hathaway. Was für ein Match! Zwei DER Publikumslieblinge der GFCW! Das heißeste Eisen der letzten zwei Jahre der GFCW, der Mann bei dem ALLE sehen wollten, dass er endlich den großen Erfolg feiern kann, den er so lange anstrebt und den er sich so sehr verdient…und dann kommt der eine Mann, dem man diesen Erfolg fast noch mehr gönnen möchte. Der eine Mann, dessen Geschichte in der GFCW nicht nur einen Film füllt sondern eine ganze Saga nach sich ziehen könnten. Das Hathaway Cinematic Universe.“


Die Stimme klingt ehrlich überzeugt. Er weiß, wie beliebt die beiden sind.


Eric: „Zwei Leute für die die Galaxy Show für Show für Show einschaltet, weil sie mit euch mitfiebern will. Weil sie sehen will, dass ihr beide den Erfolg habt, den ihr verdient, auch wenn es am Ende eben nur einer sein kann, so hart ist das Geschäft. Title Nights ist ausverkauft und euer Anteil daran ist gewaltig, kein Zweifel. Nur ‚leider‘…“


Er ahmt die Anführungszeichen mit seinen Händen nach…


Eric: „seid ihr nicht die Einzigen. Die Intercontinental Championship, das Finale um die Tag Team Championship, die unendliche Geschichte der Wahrheit, Ricks und der FFFF, Zereo Killer gegen Lionel Jannek verdammtnocheins….ALL das sind gewaltige Matches. Also warum…Player…Keek Hathaway…warum sollte ich jemandem den Main Event Spot geben, der sich nicht einmal an die simpelsten Absprachen halten kann?“


Der Blick wird wieder finsterer. Es wird die Halle gezeigt, die Blicke sind auf die Leinwand gerichtet, die Stimmung ist unruhig.


Eric: „Mir ist bewusst, wie niederschmetternd diese Entscheidung für euch ist…doch es ist Zeit ein Exempel zu statuieren…Keek Hathaway, genieß das Match gleich…denn auch wenn ich mir noch nicht ganz sicher bin, wer es sein wird, eine Sache kann ich hier und jetzt sagen…“


Er atmet noch einmal tief durch.


Eric: „Player gegen Keek Hathaway…um die GFCW Heavyweight Championship bei Title Nights in Berlin…wird NICHT das letzte Match des Abends!“


Pete: „Hör ich richtig?!“

Sven: „Was für ein Quatsch, Pete! Es ist der wichtigste Titel der Liga, er MUSS den Abend abschließen!“

Pete: „Nicht, wenn man dem Commissioner davor auf die Füße tritt!“


Die Halle ist geschockt, kann mit der Info nicht so recht umgehen, weiß nicht, ob sie buhen soll. Es herrscht einfach große Unruhe. Fletcher schaut weiter nur ernst in die Linse.


Eric: „Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht. Ich kenne die Tradition…doch Player und Keek…ich hatte euch gewarnt. Jetzt liegt es an euch mir bei Title Nights zu zeigen, dass ich mich falsch entschieden habe. Das Zeug dazu habt ihr…auf geht’s!“


.

.

.

Ende der Durchsage.


Das Bremer Klatsch- und Jubelvolk, es darbt nach Betätigung. 6750 Menschen in der ÖVB-Arena möchten einen ihrer Helden mit Applaus zum Ring tragen, aus voller Kehle zu Sprechchören ansetzen, Schilder schwenken, brüllen, tanzen, feiern. Kurz gesagt eine Atmosphäre kreieren, die besagt:


Die Stimmung in der Halle ist gut.


Wunsch wird manchmal doch Wirklichkeit und auch wenn es kein Zereo Killer oder Keek Hathaway ist, dessen Musik jetzt in diesem Moment einsetzt, so ist es doch das Theme eines jungen Mannes, der sich mehr als nur ein paar Sympathien erkämpft hat. Weil er mit Herz und Leidenschaft zu kämpfen weiß und generell einfach ein geiler Macker ist.



Der Youngster aus dem Performance Center ist nun schon einige Male die Rampe zum Ring gelaufen, doch auch diesmal trägt er einen fast ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht, strahlt – man verzeihe die überbeanspruchte Formulierung – wie ein Honigkuchenpferd und versucht auf dem Ring zum Squared Circle mehr High Fives als er Hände hat.


Einige der Zuschauer klopfen ihm energisch und aufmunternd auf den Rücken als er nah am Publikum vorbeizieht, andere belassen es dabei, den Namen des jungen Dortmunders zu rufen. Oder einfach GEILER MACKER.


Pete: „Timo Schiller surft derzeit auf einer Welle. Nach seinem schwierigen Start und der klaren Niederlage gegen Aiden Rotari kam erst der große Upset an der Seite von Keek Hathaway gegen Rickson und Gaeta und in den letzten zwei Shows…“

Sven: „…schlug er erst Zeus sensationell und setzte sich dann souverän gegen Kyd Flawless los. Timo Schiller entwickelt sich Tag für Tag und wir bekommen es alle zwei Wochen mit.“


Nachdem er den Ring geentert hat, wird ihm sogleich ein Mikrofon gereicht. Es vergehen jedoch mehrere Momente, die er damit verbringt, lächelnd in die Zuschauermassen zu starren und sie durch seine grundsympathische Ausstrahlung dazu zu bringen, ihm noch mehr zuzujubeln. Dann jedoch führt Schiller das Mikrofon zum Mund.


Timo Schiller: „Bremen! Was für eine Stadt, was für ein Abend…“


Mit Anfang 20 nimmt niemand ihm die Cheap Pops übel. Und vor allem: Man glaubt aufs Wort, dass er jede Aussage ernst meint.


Timo Schiller: „…aber was auch für eine Zeit. Für mich. Für uns alle. Aber ich meine eben besonders für mich. Was ich alles geschafft habe. Worauf ich zurückblicken kann. Ich freue mich so sehr auf Weihnachten, im Ernst.“


Leichte Irritation anlässlich des radikalen Themenwechsels im letzten Satz.


Timo Schiller: „Aber nicht wegen der Geschenke. Sondern weil ich dann endlich mal etwas Zeit haben werde, um über die Feiertage durchzuatmen. Und zurückzublicken auf ein absolut geiles Jahr in dieser GFCW und ganz besonders auf ein irres letztes Halbjahr. Irgendwie tragen mich meine Füße derzeit von Highlight zu Highlight und manchmal muss ich an mir runtersehen, um festzustellen, dass ich es wirklich selbst bin, der diesen Lauf macht und ich nicht von irgendeinem Roboter getragen werde oder sowas. Zeus besiegt, Flawless besiegt, Keek an meiner Seite. Das ist alles so krank. Auf eine richtig gute Weise.“


GEILER MACKER!“ „GEILER MACKER!“


Timo Schiller: „Aber ich sag euch was, Leute. Nach der letzten Show habe ich Keek über Zoom angerufen und wir haben gesprochen über all das, was zuletzt passiert ist bei ihm und bei mir. Dabei sprach ich auch mit ihm darüber, dass ich mich fürs Durchatmen auf die Winterpause freue. Aber…naja, als wir da so sprachen, da wurde mich klar, dass die Zeit für besagte Pause noch nicht da ist. Noch nicht jetzt.“


Er gönnt sich ein schiefes Grinsen und blickt geheimniskrämerisch ins Publikum.


Timo Schiller: „Bevor ich im Elchpullover meine Füße unterm Tannenbaum hochlege, habe ich noch EINE Sache zu beweisen. Ich will es noch einmal krachen lassen. So richtig, richtig krachen lassen.“


Auch wenn er nichts Konkretes genannt hat, wird er vom positiv gestimmten Publikum allein für diese Aussage mit einsetzenden „YES“-Rufen bedacht.


Timo Schiller: „Aber bevor ich diese Sache verraten kann, möchte ich eine Person hier zu mir in den Ring bitten. Eine Person, mit der es so ein bisschen wechselhaft war in der Vergangenheit, doch der ich so viel zu verdanken habe. Ich rede von…Robert Breads.“


Ein wenig Jubel brandet bei der Erwähnung dieses Namens auf. Ein paar Buhrufe folgen. Eine große Reaktion bleibt aber aus.


Schiller muss warten, einige Sekunden lang, bis Breads auf die Bühne kommt. Ohne Musik und mit geschürzten Lippen. Subtil schüttelt er den Kopf in Richtung Timo, doch der ist dabei das Publikum zu animieren für den Head Coach des Performance Centers zu chanten.


Mit den Händen in den Taschen seines Tracksuits schleicht Breads mit gesenktem Kopf zum Ring.


Sven: "So sieht jemand aus der ganz offensichtlich komplett am Boden ist. Also so richtig. Wir haben seit seiner Niederlage gegen den Eternal Champion nichts von ihm gehört oder gesehen. Er steht auch in keinster Weise aus unserem Run Sheet für heute Abend."

Pete: "Nun, für Breads'…. nennen wir es "Zustand" kann Timo ja aber nichts. Das weiß auch unser Hall of Famer, der jetzt ins Seilgeviert steigt. Also tut er Schiller den Gefallen heraus zu kommen."


Der Kanadier zwingt sich zu einem Lächeln, welches er Timo zuwirft, und stellt sich dann ihm gegenüber in die Ringmitte.


Die Körpersprache der zwei Männer könnte nicht unterschiedlicher sein. Hier der begeisterte Rising Star, dort der ausgebrannte ur-alte Stern.


Timo Schiller: „Danke, Robert. Danke, dass du da bist. Lass uns eine kleine Reise in die Vergangenheit unternehmen. Erinnerst du dich noch an mein erstes Match hier? Ich hab ja immer so ein bisschen geahnt, dass dein Herz mehr für Aiden schlägt und ich wollte im Ring beweisen, dass ich besser als er bin. Der Top-Rookie. Und was soll ich sagen? Sag du es mir.“

Robert Breads: "Ich erinnere mich."


"Canada's Own" klingt tonlos. Er bleibt sehr kurz angebunden. Er will nicht hier sein. Es fühlt sich an wie seine Niederlage gegen Zereo Killer bei der Anniversary Show, vielleicht noch schlimmer – einfach weil es zum wiederholten Male passiert ist.


Er will hier nicht sein, und dennoch hat ihn Timo Schiller heraus beordert. Er kann nichts dafür, natürlich, er tut es nicht böswillig, natürlich, aber nichtsdestotrotz wäre Breads jetzt lieber irgendwo wo keine Kameras sind.


Robert Breads: "Du warst nicht bereit für Aiden. Du hast verloren."

Timo Schiller: „So wars. Und es war nicht cool damals, aber ich kann damit leben. Sogar sehr gut heutzutage. Weil seitdem ist so krass viel passiert. Ich bin bei Keek untergekommen und habe von ihm, aufbauend auf die Basics von dir, so viel gelernt. Und ich habe so viel erreicht. So viel, dass ich mal mit ganz breiter Brust behaupte, ich bin nicht mehr der Gleiche wie vor ein paar Monaten. Ich bin der Rookie, der in den letzten Wochen am allerallerallermeisten erreicht hat. Das bringt mich zu der Sache, wegen der ich dich rausgerufen habe.“

Robert Breads: "Ich höre zu."


Mehr ist Breads im Moment nicht bereit dazu zu sagen.


Timo Schiller: „Du hast Aiden ein Intercontinental-Title-Match versprochen, wenn du Drake besiegt. Und man, was habe ich mich drauf gefreut! Aber dann hast du…verloren.“

Robert Breads: "Wie immer."


Breads murmelt diese Worte mit einer enormen Bitterkeit in sein Mikrofon.


Timo Schiller: „Das ist scheiße für Aiden, wirklich. Aber irgendwie auch gut für mich. Denn du bist bei Title Nights nun…frei. Und ich will beweisen, dass ich wirklich der beste Rookie aus dem Performance Center bin. Wie ließe sich das besser beweisen als mit einem Match gegen den Trainer des Performance Centers?“


Ein kollektives Geräusch, dass an ein erwartungsvolles Luft einsaugen erinnert, geht durch die Halle.


Timo Schiller: „Robert. Ich fordere dich für Title Nights heraus.“

Robert Breads: "Von mir aus."


Das war's. Das ist seine komplette Reaktion auf Timo Schillers epische Herausforderung. Schüler gegen Mentor. Rookie gegen Hall of Famer. Dieser ganze authentische Enthusiasmus von Schiller, und das ist alles was Breads aufbringen kann?


"Canada's Own" zuckt mit den Schultern. Er ist das personifizierte Selbstmitleid.


Robert Breads: "Du hast dir das verdient, Timo. Wenn es das ist was du willst, dann sollst du es kriegen. Ich weiß nicht ob du mir das glaubst, aber ich bin wirklich stolz auf dich. Ernsthaft. Also wenn du willst werde ich mich nochmal motivieren um für dich…"

Aiden Rotari: "Ich fürchte da muss ich einhaken, Robert."


Und da ist der Mann der sonst wie ein Schatten dem Head Coach des GFCW Performance Centers folgt. Der "Mit-Rookie" von Timo ist auf die Rampe getreten, ein Mikrofon in der Hand. Mit besorgtem Blick Richtung Breads kommt er die Rampe hinunter.


Aiden Rotari: "Timo… willst du dieses Match wirklich?"


Er wendet sich direkt an Schiller. Dann rollt er sich in den Ring und tritt an die anderen Beiden heran.


Aiden Rotari: "Du willst ein Match gegen Robert Breads. Das verstehe ich. Wer will das nicht? Gegen den Hall Of Famer, den zweifachen World Champion, die Legende… aber Timo, du und ich, wir beide wissen dass dieser Mann im Moment nicht anwesend ist. Robert…"


Der Protegé von Breads legt selbigem die Hand auf die Schulter.


Aiden Rotari: "…du wirst dich nicht noch einmal "motivieren". Schon gar nicht als "Gefallen" für Andere statt für dich selbst. Nicht so wie du im Moment drauf bist."

Robert Breads: "Das kann ich immer noch selbst entscheiden."

Aiden Rotari: "Das kannst du nicht und das wirst du nicht. Du wirst immer wieder in das gleiche Messer laufen. Und weil du keine Hilfe annimmst zwinge ich sie dir auf."

Robert Breads: "Und wie soll die aussehen?"

Aiden Rotari: "Ich nehme dir diese schwierige Entscheidung für dein langfristiges Wohlergehen ab. Du trittst bei Title Nights nicht an. Nicht solange du dir nicht darüber im Klaren ist wer du eigentlich bist."

Robert Breads: "Aha. Dann willst du Timo also kein Match bei Title Nights zugestehen? Findest du das fair?"


Der Widerspruch von Breads wirkt beinahe beleidigt.


Aiden Rotari: "Ich habe auch kein Match bei Title Nights und dein Versagen ist dafür verantwortlich, obwohl mir rechtmäßig ein Titelmatch zustehen würde. Findest du das etwa fair?"


Rotari sagt das so behutsam und vorsichtig wie nur möglich. Das ändert jedoch nichts am Inhalt. Und der trifft Breads. Er sinkt sichtbar noch ein weiteres Stück in sich zusammen und starrt auf seine Füße.


Aiden Rotari: "Ich möchte dich daran erinnern dass du mir nach deiner Niederlage etwas schuldest. Sieh mal, Robert, du hast zumindest bei einer Sache Recht. Timo hat sich ein Match bei Title Nights verdient."


Er nickt Schiller, welcher ob dieser Szenerie gleichermaßen irritiert wie auch nervös wirkt, bestätigend und beruhigend zu.


Aiden Rotari: "Genauso wie ich. Die harte Realität ist schlicht und ergreifend, Robert, dass Timo und ich große Siege geholt haben. Wir haben uns diesen Spot verdient. Und du hast das nicht."


Robert blickt auf. Er sieht in Aidens Gesicht und zieht eine qualvoll wirkende Grimasse. Allerdings widerspricht er nicht.


Aiden Rotari: "Ich weiß dass du das einsiehen wirst. Wenn du Timo wirklich beweisen willst wie stolz du auf ihn bist, dann solltest du keine halbgaren Versprechen machen dich zu "motivieren" sondern dafür sorgen dass die bestmögliche Version von Robert Breads im Jahr 2022 wieder angreift und der Ruhrpott Representer seinen Hall of Fame-Head Coach im Ring antrifft wenn ein Match gegen Robert Breads die Bedeutung hat die es einmal hatte. Nicht etwa einen blassen Schatten davon. Was dich angeht, Timo…"


Rotari wendet sich von Breads ab. Der Kanadier tritt einen Schritt zurück, aus dem Bild und dem Hintergrund der Szenerie, um zum stummen und unsichtbaren Beobachter der Konfrontation der zwei jüngeren Stars zu werden.


Aiden Rotari: "…teile ich dir hiermit offiziell mit dass Robert Breads bei Title Nights ein Vesprechen einhält und deshalb nicht dein Gegner sein wird. Sondern ich."


Ein Raunen geht durch die Crowd. So groß der Name auch sein mag, Siege und Niederlagen spielen eine Rolle, und am Ende hat Robert Breads es schlicht nicht auf die Card für die größte Show des Jahres geschafft. Er gibt seinen Spot ab. An jemanden der es mehr verdient hat.


Aiden Rotari: "Ich weiß, du hast viel gewonnen in diesem Jahr. Aber da du Robert gerade noch darauf angesprochen hast gehe ich davon aus dass du unser erstes Duell nicht vergessen hast. Du magst zwar ehemalige World Champions und Legenden besiegt haben, aber gegen mich hast du verloren. Ich habe dich gepinnt. Vor den Augen deiner Familie, deiner Eltern, bei unserem Debüt.


Ich weiß dass du wirklich glaubst dass du der beste Rookie der Class of '21 bist. Und es wird dich nicht überraschen zu hören dass ich das ebenfalls von mir glaube. Warum finden wir also nicht heraus wer es wirklich am Weitesten gebracht hat?"


Rotari behält seine in keinster Weise aggressive oder feindselige Attitüde bei.


Aiden Rotari: "Du kannst alles wieder gut machen. Deinen großen Schandfleck tilgen. Vor den Augen der Menschen die dich lieben. Du kannst deinen einen großen Makel korrigieren und ganz eindeutig klar machen wer die Zukunft der GFCWist.


Alles was du tun musst ist mich zu schlagen. Und alles was ich tun werde ist zu versuchen dich dabei zu übertreffen.


So wie in unserem Debüt, so wie in jeder einzelnen Trainingseinheit zwischen uns beiden bei denen das restliche Performance Center uns bestaunte.


Dies wird unser letztes Duell als Rookies. Wer auch immer Title Nights als Sieger verlässt ist danach ein gemachter Mann, vielleicht sogar ein Star, in jedem Falle aber die personifizierte Zukunft dieser Promotion. Ein Kampf um die Vorherrschaft auf der größten aller Bühnen, den wir uns schlicht und ergreifend verdient haben."

Timo Schiller: „Wow, Aiden…also das nimmt ja eine Entwicklung, die ich nicht vorausgesehen habe. Die auch so nicht geplant war. Aber was soll ich sagen? Nichts von dem, was in den letzten Monaten passiert ist, war so geplant. Es ist einfach geschehen, ich habe es durchgestanden und es war super. Für mich. Für die Fans.“


Bei ihrer Erwähnung kommen die Fans artig ihrer Aufgabe des Jubelns nach.


Timo Schiller: „So wie du argumentierst, hast du Recht. Gegen Robert, das wäre irgendwie so symbolisch. Aber gegen dich ist viel mehr roter Faden. Meine Entwicklung startete mit der Niederlage gegen dich. Und wenn ich beweisen soll, wie sehr ich mich entwickelt habe, dann sollte ich den direkten Vergleich machen. Gegen dich. Also…“


Er hält Aiden Rotari die Hand hin.


Timo Schiller: „…nehme ich an.“


Rotari schlägt ein.


Sven: "Und damit ist es offiziell! GFCW Title Nights 2021, Aiden Rotari gegen Timo Schiller, Teil II."

Pete: "Es hat sich einiges getan seit dem Debüt der Beiden. Das war im Prinzip unser erster, flüchtiger Blick auf die zwei. Seitdem ist viel passiert, hinter den Kulissen, vor den Kameras, im Ring… und beide haben sich diesen Spot wirklich verdient, so viel ist sicher."

Sven: "Währenddessen steht Breads lediglich verloren am Rand und sieht zu Rotari und Schiller herüber. Das Spotlight gehört dieses Jahr definitiv Anderen."

Pete: "Allerdings. Auch wenn er nicht mehr gewinnen konnte, so waren seine Matches immer noch groß und wichtig. Jetzt steht er nicht auf der Card für Title Nights. In gar keinem Match. Auch das Spotlight gehört nicht mehr ihm."

Sven: "Vielleicht ist es einfach Zeit sich auf das Trainer-Dasein zu funktionieren. Er hat Timo in Teilen und Rotari ohne jeden Zweifel ja komplett ausgebildet, und guck' dir an was in kürzester Zeit aus Ihnen geworden ist."

Pete: "So trägt die Arbeit im Performance Center also erste Früchte. Die ersten beiden Erfolgsgeschichten der neuen Nachwuchsarbeit der GFCW."

Sven: "Und wo wir gerade bei Nachwuchsarbeit sind… wir haben noch eine spezielle Ankündigung vor unserem heutigen Main Event. Eine Ankündigung für Title Nights!"

Pete: "Allerdings, Sven. Die GFCW wird bei ihrer Jahresabschluss-Show schon einmal die Weichen für 2022 stellen. Neben den Performances von Schiller und Rotari oder auch Leuten wie Scarecrow, The End, Camden und Briggs wird es den ersten Auftritt des neuesten Roster-Mitglieds von German Fantasy Championship Wrestling zu bewundern geben. Ein allererster Blick auf einen der vielversprechendsten Namen für das nächste Jahr… und das nicht irgendwo, sondern direkt bei Title Nights!"

Sven: "Die Zukunft sieht rosig aus, Pete."





Grüne Scheinwerfer dekorieren in einer modernen Choreografie die Halle, in der die Lichter ansonsten gedimmt wurden. Die Töne sind bekannt, doch in den letzten Monaten seltener geworden, dem geschlossenen Auftreten des Leviathans geschuldet. Vergessen aber ist in so kurzer Zeit natürlich nicht, wer sich hinter Thee Days Grace´ I am Machine verbirgt und entsprechend gemischt bis verhalten sind die Reaktionen. Es ist schwer mit dem spektakulären Stil eines Zane Levy nicht ein gewisses Maß an Anerkennung zu erlangen und auch die scheinbare Passion des Stables für die zurückgelassenen Talente des Performance Centers mag bei der ein oder anderen Person tatsächlich Sympathien auslösen. Doch die Brutalitäten die Leviathan, und oft allen voran Zane, in der GFCW ausließen wiegen schwer.

Pete: „Zane Levy?“
Sven: „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er ein Match hat?“
Pete: „Hat er nicht, ich wüsste auch sonst nicht, was er hier draußen macht…“

Ohne große Show schiebt der Purifier sich durch den Vorhang. Er trägt eine einfache Jeans, zerschlissen und mit Ketten dekoriert. Die bemalten Stiefel darunter. Die Haare sind mittlerweile dunkelblau gefärbt und ein wenig zottelig. Bis oben hin ist die Stoffjacke zugezogen, auf deren Brust eine kleine Seeschlange prangt.

Es gibt keinen Blick nach links oder rechts. Naja. Vielleicht einen kleinen. Kein innehalten auf der Bühne. Die Hände in den Taschen vergraben, den Kopf zwischen den Schultern schlurft Levy regelrecht die Rampe hinab, ignoriert die wenigen ausgestreckten Hände der Fans.

Sven: „Vor allem alleine?“
Pete: „Das verwundert mich noch am wenigsten. Für Leviathan steht ein großer, großer Main Event an.“

Unter den verstummenden Tönen der Musik katapultiert Levy sich mit einem Satz auf den Apron und mit einem fließenden zweiten über das oberste Ringseil, woraufhin er mir einer sauberen Rolle in der Ringmitte endet. Mit einer nicht unfreundlichen, aber direkten Geste fordert er ein Mikrofon.

Sven: „Huh. Scheinbar hat er was zu sagen.“
Pete: „Sherlock.“

Zane: „Ähm…“

Hörbar zieht er einmal kurz die Luft ein, scheint ein wenig an der Formulierung zu rütteln, während er sich am Hinterkopf kratzt.

Zane: „Ich glaube, dass ihr alle…“

Er deutet ins Rund.

Zane: „Die Zuschauer*innen, die Leute Backstage… Wer eben hier drin hängt, begriffen haben, dass wir nicht gerade begeistert davon sind, welche Politik Breads und Fletcher mit dem Performance Center fahren. Aber ich hab neulich mal mit Silas geredet und wir haben uns viel über die Leute im PC unterhalten. Da niemand auch nur den kleinsten Scheiß auf Silas gegeben hat, er aber ehrgeizig war, hat er allerlei Sachen beobachten können ohne dass es jemanden gejuckt hat. Und mir ist plötzlich was klar geworden.“

Mit der freien Hand reibt er sich einmal die Augen, blickt sich suchend um, ohne sichtlich zu wissen nach was. Doch ihm wird zugehört. Vorerst.

Zane: „Also lange Rede kurzer Sinn, natürlich kann ich uns, hauptsächlich aktive GFCW Superstars, nicht so bewerten wie Robert Breads, Head Coach. Aber am Ende des Tages setzen wir alles daran unseren auserkorenen PC Rookie hochzubringen. Genauso wie Breads. Ergo will ich auch all den Leuten was Gutes tun, von denen Silas so lobend erzählt hat. Also. Talenttechnisch. Die Seite mal außen vor, die ihn dafür fertigmachen, dass er kein ersetzbarer Dummy ist.“

Zum ersten Mal wird der Ton ein wenig schärfer, und der Gesichtsausdruck mit so etwas wie Emotion gefüllt.

Zane: „Was ich sagen will ist, dass es im Performance Center noch viel viel mehr Leute gibt, als die, die jemanden gefunden haben, der sie hier an der Hand führt. Und ich. Ich habe, so wichtig die Nacht für Leviathan wird, kein Match bei Title Nights. Also. Wer von den Performance Center Rookies ist bereit, sich selbst hier hochzuziehen. Hier durch diesen Vorhang zu treten. Und den Purifier für Title Nights herauszufordern.“

Jetzt geht ein Raunen durch das Publikum.

Pete: „Woah.“
Sven: „Nicht, was ich erwartet hätte.“
Pete: „Krieg ich noch sowas wie Respekt vor Leviathan?“

Auffordernd dreht Zane sich zum Entrance und breitet die Arme aus. Würde jemand diese Gelegenheit beim Schopfe packen?
Ja würde jemand…ein Schopf, den man irgendwie immer im Performance Center gesehen hat, der aber nie über die zweite, meistens noch nicht einmal über die dritte Reihe hinauskam. Er fiel auch nie durch sein Aussehen auf. Wie auch? Im Performance Center dürfte es so einige 20jährige etwa 1,85m und 90kg schwere Wasserstoffblondschöpfe geben. Das graue T-Shirt oder die dunkelblaue Jeans schreien auch nicht gerade „HIER KOMMT JEMAND BESONDERES!“ Würdest du durch die Ränge schauen, du würdest mehr als ein Dutzend exakte Kopien dieser Persönlichkeit finden. Eine Kopie einer Kopie einer Kopie.

Ohne Musik traut er sich auf die Rampe, schaut sich mit großen Augen in der Halle um, lässt seinen Lippen ein stummes „Wooooow“ entgleiten, während er sich selbst wiederholt bestätigend zunickt. Verlegen kratzt er sich am Hinterkopf, weiß vielleicht selber nicht einmal so hundertprozentig, was ihn hier geritten hat, sich ausgerechnet Zane Levy zu präsentieren. Die Hand gleitet seinen Hinterkopf herunter und bleibt in seinem Nacken hängen. Dann klatscht er sich dort selber einmal ab und macht sich auf den Weg.


Pete: „Sieht so aus als hätten wir einen Mutigen gefunden. Was kannst du mir zu ihm sagen, Sven?“

Sven: „Leider nichts Pete. Ich bin gerade so ratlos wie du und die Galaxy.“

Vereinzelt gibt es aufmunternden Applaus für den jungen Mann, der die Rampe hinunterkommt. Und auch Zane stimmt mit ein und lächelt dem Nachwuchs-Wrestler freundlich zu, während er in die Hände klatscht. Der Mann tritt mit drei schnellen Schritten die Ringstufen nach oben und schiebt sich ehrfürchtig durch das mittlere und obere Ringseil.

Zane: „Well, well, well. Alles klar kiddo. Hier ist dein erster Eindruck.“

Er dreht das Mikro mit dem Griff in Richtung seines Gegenübers, als wolle er sagen „Du bist dran“, bevor er einen Schritt zurückgeht und die Bühne damit freigibt. Der Jungspund schaut auf das Mikro in seiner Hand, erst mit der losen Hand, dann irgendwann fest umgriffen. Sein Blick gewinnt an Sicherheit, die Augen werden kleiner, der Mund öffnet sich, die Halle verstummt, Zane wartet, der Mann schaut Levy an, legt ein leichtes Lächeln auf, den Kopf ein wenig schief und spricht mit sanfter Stimme…


Mann: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt?“

Er stößt Luft durch beide Nasenlöcher, räuspert sich dann, dreht sich zu den Fans.


Mann: „War das ok für meine ersten Worte?“


Ruckartig dreht er sich wieder zum Purifier, fühlt sich ertappt.


Mann: „Das jetzt zu fragen, war Quatsch, oder?“


Er wird tatsächlich leicht rot, schüttelt den Kopf, will noch einmal von vorn anfangen oder alternativ auch im Boden versinken, eins von beiden wäre schön. Er räuspert sich, fasst sich an die Stirn, kratzt sich am Kopf, schaut auf den Boden, murmelt stärker, während der Anfang doch noch eine gescheite Lautstärke hatte.


Mann: „Sagt mir Breads auch immer. ‚Mach, was du für richtig hältst, Ellis, nur dann kannst du mit Sicherheit agieren.‘ Jedes Mal das Gleiche, aber ich will mich halt nicht lächerlich machen, Mister Levy…achja….Ellis Diehl ist mein Name. Damit hätte ich anfangen sollen, oder?“


Er wird wieder rot, kratzt sich am Kopf.

Ellis: „Das hier ist alles so viel, Mister Levy, komme gar nicht hinterher…ich habe keine Ahnung, was ich hier eigentlich mache. Breads sagt mir immer, dass ich im Ring zwar schon ganz gut bin aber eine Pfeife am Mikro. Naja…das ist vielleicht für Sie ganz gut, oder? Dann bekommen Sie bei Title Nights wenigstens einen echten Kampf? Da bin ich echt besser als hier, versprochen.“


Die Röte nimmt ab, er nickt bestimmt. Dann wird er aber wieder unsicherer und fragt sich, was er mit seinem Mikro anfangen soll. Langsam schiebt sich Levy wieder aus der Ecke. Die Freundlichkeit scheint aus seinem Blick verschwunden.

Zane: „Also dann, Ellis Diehl. Sieht aus, als wärst du neben Silas der zweite Rookie, der bei Title Nights sein Debüt geben darf. Das ist eine… Riesen Gelegenheit, weißt du.“

Der Rookie scheint sich unsicher, wie er den beunruhigend ruhigen Tonfall des Leviathan Mitglieds einordnen sollte. Doch der schaltet mit einem kleinen Umweg über sein ausdruckslosestes Gesicht wieder zu einem aufmunternden Lächeln, während er Diehl auf die Schulter klappst.

Zane: „Und weißt du was? Deine Chance von mir ist eine ganz andere, als die die Silas von Drake bekommt. Und weißt du warum.“

Fast schon meint man stolz in Zanes Stimme zu hören. Stolz auf sein neues dasein als Förderer des PC?

Die Frage klang rhetorisch doch levy wartet weiter, als wolle er wirklich eine Antwort. Ein wenig awkward, möchte man sagen. Nach einigen Sekunden, die ewig scheinen, setzt Diehl zu einer Antwort an.

Doch wie der Blitz schnellt Levys Schädel nach vorne und trifft Diehl hart auf der Nase.

BUHHHHHHHHHHHHHHHHH

Geschockt und getroffen sinkt er zu Boden und scheint hektisch vor Zane wegrollen zu wollen, doch der springt gazellenartig hinterher und setzt Ellis den Ellbogen an die Kehle wie ein Messer.

Zane: „Meine ist keine Kuscheltour.“

Eiskalt zischen die Worte ins Mikrofon, während Levy mit starrer Mine den Rookie ansieht. Doch plötzlich fliegt das Mikrofon aus der Hand des Purifiers. Diehl wirft sich herum und bringt Levy in die unterlegene Position. Lehrbuchmäßig setzt es ein paar Forearms gegen Zane, der sich aber schnell befreit und hastig aus dem Ring rollt. Adrenalingeladen springt Diehl wieder auf die Beine und läuft am Seil vor und zurück, fordert Zane auf, wieder in den Ring zu kommen.

Sven: „Der Rookie hat keine Angst!“
Pete: „Wenn Levys Plan war hier Frust abzubauen hat er sicherlich nicht mit so feuriger Gegenwehr gerechnet!“
Sven: „Die Chance für Diehl ist riesig, natürlich ist er heiß drauf.“

Demonstrativ streicht Levy sich die Jacke gerade, doch kein verschmitzes Grinsen, kein flachsiger Spruch mehr. Er starrt Diehl an, als wolle er ihn alleine mit seinem Blick K.O. setzen. Die Augen wandern zum Title Nights Logo und zurück zum Rookie. Dann wendet er sich ab. Levy schreitet Backstage und überlässt Ellis dem aufmunternden Jubel der Zuschauer.



Sie fahren also wirklich zu Title Nights.


Aber gab es jemals Zweifel? Vielleicht. Die inneren Spannungen drohten The Beauty & The Best bisweilen zu sprengen, das fast schon als „Superband“ zu bezeichnende Konstrukt scheitern zu lassen. Letztendlich jedoch hat sich der Favorit durchgesetzt und nun stehen Garrison Gaeta und Rickson, frisch geduscht und abfahrbereit, am Ausgang der Bremer Halle.


Danny Rickson: „Hey, Garrison. Bevor du gehst.“


Er hält seinem Partner die Hand hin.


Danny Rickson: „Danke.“


Der Italiener schlägt erst ein, ganz wie von selbst; erst dann bilden sich fragende Falten auf der sonst so glatten Stirn Gaetas.


Garrison Gaeta: „Wofür?“

Danny Rickson: „Dafür, dass wir das hier durchgezogen haben.“

Garrison Gaeta: „Es war Schicksal.“

Danny Rickson: „Aber kein Selbstläufer, was? Ich gebe zu, dass ich manchmal der Verzweiflung nah war. Wenn ich daran zurückdenke, wo wir beim letzten PPV waren, dann habe ich wirklich daran gezweifelt, dass wir bis hierhin kommen.“


Gaeta will etwas entgegen, doch Rickson schneidet ihm das Wort ab. Nicht provozierend – nur bestimmt.


Danny Rickson: „Aber letztendlich haben wir uns doch aufeinander verlassen können. Es ist mehr als ein halbes Jahr her, dass ich hier bei War Evening zu sehen war und große Worte in den Mund genommen habe. Einen Jahresplan formuliert habe, in dem das Ziel vorkam, dass ich bis Title Nights den Tag Team Title gewinnen werde, um endlich alles zu erreichen, was es in der GFCW gibt. Und dieses Ziel konnte ich eben nicht allein erreichen. Ich hätte verdammt auf die Nase fallen können.“


Er streicht sich symbolisch über selbige.


Danny Rickson: „Aber ich bin es nicht. Stattdessen sieht es nach einer Punktlandung in Sachen Ankündigung aus. Weil wir letztendlich doch unser Potenzial ausgeschöpft haben. Hinter und liegen Flex und Lucius, nun Matthäus und David. Vor uns nur noch Sid und Rob, dann ist es so weit und ich darf einen Haken hinter diesem Meilenstein meines Plans machen. Dafür bin ich dir dankbar.“


Er wird nicht unnötig sentimental, nicht übermäßig kumpelhaft und so gibt es statt eines entwaffnenden Lächelns nur ein ernstes Nicken. Jenes nimmt Gaeta allerdings gerne entgegen.


Garrison Gaeta: „Nun steht es einen Volkstribun wohl an, eine Rede zu schwingen, was?“

Danny Rickson: „Kannst dich auch kurz halten.“

Garrison Gaeta: „Gut. Also…gern geschehen. Das alles.“


Man merkt, wie schwer ihm die Worte über die Lippen kommen. Gaeta tritt verlegen von einem Fuß auf den anderen.


Garrison Gaeta: „Ich hab’s dir wirklich nicht leicht gemacht. Und wieso? Weil ich wirklich geglaubt habe, dass die GFCW eine einzige, dunkle Brühe ist, in der nur widerliche Klöße schwimmen. Ein schreckliches Einerlei. Dass alle Wrestler dieser Liga gleich sind und damit meine Feinde. Mit diesem Bild im Kopf konnte ich den Gedanken gar nicht zulassen, dass es jemanden in dieser Liga gibt, der etwas besser als der Rest ist. Der kein Feind sein muss, sondern ein Freu…ein Unterstützer. Wegen dieser Gedanken war ich dir gegenüber so…abweisend. Aber du hast Geduld bewiesen und mir klar gemacht, dass wir Seite an Seite einiges erreichen können. Deine Pläne betreffen und auch die meinen. Du warst eine wesentliche Hilfe bei meinem Kreuzzug und dafür sage ich auch…“


Er räuspert sich.


Garrison Gaeta: „Danke.“


Etwas ungeschickt – weil ungewohnt – und doch unerwartet menschlich legt der Mann aus Palermo seine gut gepflegte Hand auf Ricksons Schulter.


Garrison Gaeta: „Wir haben viel gewonnen. Und wir werden weiter gewinnen. Bei Title Nights. Den nächsten Meilenstein machen. Das Zwischenziel erreichen…“


Ein Lächeln auf den Lippen beider Männer beim Gedanken an den bevorstehenden Titelgewinn.


Danny Rickson: „Dann sehen wir uns in zwei Wochen. Partner.“

Garrison Gaeta: „Das werden wir…Part…Danny. Bis in zwei Wochen. Als Champions.“


Non Title Match:

Drake Nova Vaughn vs. Keek Hathaway

Referee: Thorsten Baumgärtner



Aus Windhoek, Namibia. Mit einem Gewicht von 105 Kilogramm…er ist der GFCW Heavyweight Champiooooooooon…“

KEEK!“

KEEK!“

KEEK!“


Zeitgleich mit dem Ausruf seines Namens erscheint der Champion persönlich. Den Gürtel um die Hüften tritt er auf die Stage, blickt Richtung Ring, dann lässt er seine Sicht einmal über die Zuschauer schweifen.


KEEEEEEK HATHAAAWAAAAAAAAAY!“


Die Zuschauer sind auf seiner Seite und begleiten jeden Schritt mit Jubel. Hathaway wirkt dennoch seltsam bedrückt.


Pete: „Scheint ganz so, dass die Ankündigung von Eric Fletcher ihre Spuren hinterlassen hat.“

Sven: „Aber bei wem hätte sie das nicht? Aber Keek muss sich jetzt auf diesen Kampf konzentrieren.“

Pete: „Sonst wird es schwer gegen Drake Nova Vaughn. Da stimme ich dir zu. Machen wir uns bereit für einen spannenden Main Event.“


Letztendlich überwindet Hathaway die in ihm aufsteigende Wut und slidet unter dem Ringseil ins Squared Circle. Er reißt den Gürtel von den Hüften und posiert mit dem Gold für das Publikum. Kameras klicken, Handys werden gezückt. Dann ist der Champion bereit.




Es ist wieder so weit. Die Grillen zirpen, die Sonne scheint. Naja nicht ganz. Doch die ersten töne von Skolds Dirty Horizon, die rot-gelb-goldene Beleuchtung und die untrennbar dazugehörenden schrillen Pfiffe, Buhrufe, Beleidigungen, ein fliegender Becher… Sie sind fast genauso fest verankert in der Klischeekiste. Und der Mann hinter diesem Auftritt scheint darauf besessen, dem ganzen auch heute gerecht zu werden.

Mit weit ausgebreiteten Armen schiebt Drake Nova Vaughn sich durch den Vorhang. Hinein in das Bad aus Antipathie. Die schwarzen Haare fallen glatt über die Schulter. Die blauen Augen starren über der schwarz-goldenen Schädelmaske hervor. Und hinter ihm schiebt sich one by one die gesamte Armada auf die Bühne, die Keek Hathaway heute zu bezwingen hatte. Luna Rosario. Zane Levy. Scarecrow. The End. Leviathan.

Genüsslich öffnet DNV langsam den Reisverschluss seiner Jacke. Um die Hüften natürlich der IC Titel. Sorgfältig nimmt er ihn von den Hüften bevor er in der Mitte der Stage posiert und der Scheinwerfer auf den funkelnden Belt fällt.

Goodbye and Goodnight
Everything is alright
Blinded by starlight
Everything is fine
Just let it burn


Die Rampe entlang schließen Flammen empor und Vaughn macht sich samt Begleitung auf zum Ring. Kurz dreht er sich um, geht ein paar Schritte rückwärts und präsentiert die Rückseite der Jacke. „Eternal Champion“ wurde dort krakelig ergänzt. „Eternal + Best GFCW Champion“.
An Selbstvertrauen mangelt es nicht.

Laura: „Liebe Fans aus Anchorage, Alaska, USA. Mit einem offiziellen Gewicht von 87 Kilo. Er ist der amtierende GFCW Intercontinental Champion. „Eternal Champion“. Drake. Nova. Vaughn.“

Pete: „Sven, ich glaube wir können mit der Bedeutung dieses Matches nicht übertreiben.“
Sven: „Nein, auf keinen Fall. Ich weiß nichtmal, was wir hier noch groß sagen sollen. Das hier ist Champion gegen Champion. Zwei Wochen vor Title Nights. Und Drakes Herausforderer steht hier am Ring IN SEINER Ecke. Ich kann die Anspannung greifen, Pete.“

Ohne große Umstände betritt Vaughn jetzt den Ring und marschiert geradewegs auf Keek zu, berührt ihn fast schon mit der Nasenspitze und reckt den Titel empor. Der lässt sich das nicht zweimal sagen und erwidert prompt mit dem World Title. Der Stolz ist beiden anzumerken. Doch erst einmal muss all das Gold eingesammelt werden und aus dem Ring gegeben. Die Frage nach dem Okay müssen die beiden nicht bejahen. Hier war angerichtet. Thorsten Baumgärtner gibt das Signal. Und das Duell des World Champions und des Intercontinental Champions direkt vor Title Nights ist eröffnet.

DING DING DING

Anfangsphase:

Das Match beginnt mit dem einzigen, was man erwarten konnte: Einem selbstgefälligen Grinsen des IC Champs in Richtung seines Gegenübers. Ein Gesicht eines Mannes, der sich hoffnungslos überlegen fühlt – oder zumindest genau diesen Eindruck vermitteln möchte. Keek jedoch gefällt sich da wo er ist ganz gut und nimmt den zuerst vereinzelt beginnenden Zuspruch gerne auf, peitscht das Publikum hoch und die Meute überstimmt die vereinzelten Anhänger Leviathans.

Sven: „Drake hat vor einigen Wochen keinen Hehl daraus gemacht, dass er Keek nicht im Ansatz auf dem Level eines World Champions sieht. Und hat dann seinerseits Breads klein gemacht.“
Pete: „Ich korrigiere: Hat gegen Breads, der alles andere als in seiner Prime ist, gerade noch geschlagen. Außerdem hast du Keek in den letzten Wochen gesehen, der Titel scheint ihm noch stärkere Flügel zu verleihen als die, mit denen er zum Gold geflogen ist.“
Sven: „Poetisch. Aber gewinnt das Matches? Leviathan gewinnt Matches.“
Pete: „Abwarten.“

Keek versucht nun das Match endlich richtig starten zu lassen. Doch DNV denkt nichtmal daran. Wann immer Keek versucht in einen Lock-Up oder Clinch zu gehen, oder den ersten Schlag zu setzen weicht Vaughn schnell in die Seile zurück, begleitet den Break mit Ohrfeigen oder Spuckattacken oder rollt sich gar gleich bis zum Count von 9 aus dem Ring. Der Patient Zero treibt unter dem demonstrativen Klatschen seiner Stable-Member das Spiel so weit, dass die Boring Chants schon wieder erschöpft sind und Baumgärtner androht das Match einfach abzuläuten, woraufhin Vaughn brav in den Ring kommt und sich auf ein Match einlässt.

Pete: „Keek ist ein Veteran. Glaubt Drake wirklich er bringt ihn damit aus der Fassung?“
Sven: „Keek mag ein Veteran sein, aber einer der lange Pause hatte, der für sein Temprament bekannt ist UND der in einer komplett neuen Situation ist. Und obendrein: Der Versuch kostet nichts. Außer dass Weicheier wie du es nicht gut finden.“

„Auf ein Match einlassen“ stellt sich als optimistische Darstellung heraus, denn in den folgenden Minuten wrestlet Drake vor allem Kreise um Keek. Wortwörtlich. Scheinbar das einzige Ziel des IC Champions scheint zu sein, Hathaways Zugriff zu entrinnen. Was er auch mit Bravour hinbekommt. Provokation, nichts anderes soll dieser Stil darstellen, dass ist deutlich an DNVs Körpersprache zu erkennen. Und der World Champion wirkt tatsächlich ratlos, wie er einem Gegner begegnen soll, der keinerlei Anstalten macht das kleinste bisschen Offensive zu feuern und ausschließlich ausharrt. Ausdauer? Fehler? Worauf setzt der IC-Champ?

Mittelphase:

Drake scheint tatsächlich entschlossen das Spiel weiterzuspielen. Und schnell wird jetzt auch klar warum: Er würde nicht auf Fehler warten. Er würde sie provozieren lassen. Immer und immer wieder finden jetzt Rufe, Ablenkungen, kurze Griffe von Leviathan statt. Die vier Leute, die auf jeder Seite des Rings aufgebaut sind, geben Vaughn in jeder Situation was er braucht, Keek zu viel um darauf zu achten und vor allem auch Baumgärtner zu viel darauf zu achten. Fast in Perfektion greifen die Räder der Maschinerie ineinander und öffnen tatsächlich nach allem Gepklänkel dem Patient Zero die erste größere Offensive in diesem Match, die etwas uncharakteristisch für ihn enorm Hold-Zentriert ist. Immer wieder muss Keek sich aus Submission ansetzen freiwinden, zerren, treten und hochstemmen. Doch nun ist es die Zeit des World Champions Defensive zu zeigen, denn auch wenn Hathaway stark zurückgedrängt wird, so scheint er nicht wirklich Folgen davon zu tragen.

Sven: „Ich denke jetzt ist es ganz klar, was Leviathan fahren will. Für mich sieht es aus als wolle man darauf setzen Keek langsam körperlich und psychisch zu erschöpfen, statt satt umzunieten.“
Pete: „Drakes Plan hat Hand und Fuß ja, aber Hathaway scheint es bis jetzt sehr gut wegzustecken. Lass uns sehen wie es weitergeht.“

Auch DNV scheint Petes Beobachtung gemacht zu haben und wechselt ein wenig später fast Schlagartig den Stil. Zwar bleibt der IC Champ defensiv, nutzt auch den Rückzug aus dem Ring noch das ein oder andere Mal, doch jetzt sucht er auch wieder mit seiner großen Reichweite die Strikes, besonders Kicks, die so essentiel für seine Offensive sind. Doch sobald Vaughn das Match öffnet steigt auch Keek sofort ein. Klatschend fliegen die Kicks und Schläge hin und her. Keek versucht Drake in der Ecke zu bearbeiten, wird jedoch abermals von Luna gestört. Vaughn will den Suicide Dive zeigen, was Hathaway vorhersieht, doch der Patient Zero war hier einen Schritt schneller, slidet stattdessen unter dem untersten Seil hindurch und tritt Keek von hinten um. Wenig später slammen sich die beiden Champions abwechselnd im Ring und liefern sich schließlich unter dem tosenden Applaus des Publikums einen Staredown, nachdem keiner von beiden nachgeben wollte.
Pete: „Was für ein aufeinandertreffen der beiden Champions!“
Sven: „Die technische Versiertheit und gleichzeitig die Toughness die es braucht um dieses Match so zu kämpfen auf beiden Seiten ist enorm. Und viel mehr, als ich von Keek erwartet hätte, ich gebs sofort zu!“
Pete: „Aber es ist immer noch 5 gegen 1…“

Spätphase:

Das Match zieht sich länger und länger und ein wenig scheint es jetzt, als würde Hathaway doch zuerst der Strom ausgehen. Doch noch ist der World Champion mit seinem Latein nicht am Ende und drängt Vaughn jetzt mit roher Kraft zurück. Mehrmals muss Vaughn hart zu Boden, es gibt noch zwei Short Arm Clotheslines und auch wenn Drake den zweiten Brawl in diesem Match außerhalb des Rings zunächst zu drehen scheint, muss sein mit Verletzungshistorie überzogener Rücken noch einen Samoan Drop auf die Stufen einstecken, worauf er sich gerade am ende des Counts von 8 schmerzgeplagt wieder in den Ring rollt. Die Tür ist offen für Hathaway, der nachlegt und zwei Near Falls erzielen kann, bevor End Drake aus dem Ring zerrt. Kurz schlägt der Champ frustriert auf die Matte, doch blickt Drake dann grinsend an, während die Crowd ihn vorwärts peitscht.

Pete: „Da dachten wir, Drake hat die Oberhand aber der World Champ tut das, was ein Champ tut, er pusht weiter und weiter und hat die Sträke durchzuschlagen.“
Sven: „Sehr konzentrierter Auftritt von Keek, das muss man ihm lassen, aber Drake ist dieser Salve entkommen. Mal sehen was die beiden noch im Köcher haben.“

Bei 9 betritt Drake den Ring wieder. Und jetzt kann er die Attacken Keeks besser verteidigen. Zweimal klappt das offensichtlich nicht, was wohl auch Hathaway realisiert, als er nach einem harten Head Kick gerade noch bei zwei auskicken kann und benommen mit dem Dragon Suplex im nächsten Cover landet.

Finish:

Noch einmal kann der World Champion sich im Match halten, rollt sich geistesgegenwärtig in Richtung der Seile, versucht sich an der Ecke hochzuziehen. Sofort versucht Drake zu ihm zu marschieren und auf ihn einzutreten, doch Baumgärtner drängt ihn zurück. Genau was Vaughn wollte. Mit groben Worten beschimpft er baumgärtner und hält dessen Aufmerksamkeit genau lang genug.

Grob reißt Scarecrow am Arm Keeks, was dessen Kopf seitlich gegen den Ringpfosten schlagen lässt. Endlich wird Drake den Ringrichter los und greift sich den sichtlich ausgeschalteten Hathaway ins Cover.

1…

2….

Kick Out.

Sven: „War das knapp.“
Pete: „Gott sei dank endet es nicht so.“

Ein frustrierter Aufschrei des IC Champs. Doch weiter, weiter immer weiter. Es geht aufs zweite Ringseil, Drake brüllt Keek förmlich an, sich zu rühren. Endlich kommt der World Champion auf die Knie.

SHATTERED MASKS
VOM ZWEITEN SEIL

Sven: „DAS MUSS ES SEIN!“

1…

KICK OUT

Pete: „WAS?“

Keek Springt auf, wirbelt herum und verpasst Vaughn eine Backfist direkt aus der Hölle. Auf geht es. Anlauf nehmen.
Zum.
Dolphin.
Dash.

INFECTION MACHINE

Sven: „AUCH DRAKE HAT DAS OHNE ZU ZUCKEN WEGGESTECKT.“

Und jetzt soll es hochgehen. Der IC Champion setzt an das Match endgültig zu beenden. Der Brainbuster. Die New Order. Aber jetzt macht sich das lange Match bemerkbar. Kurz fehlt die Kraft, er braucht einen Schritt nach hinten um zu balancieren. Ein schritt, der keek ermöglicht das Seil zu greifen und sich etwas unbeholfen aus Vaughns Klauen zu ziehen. Doch raus ist raus. Und dann noch an den Seilen. Ein Traum. Elegant springt Hathaway über den heranstürmenden Patient Zero.

TARANTULA

Pete: „Bilderbuchmäßig.“
Sven: „Warum ist die Seile so zu nutzen nicht illegal, hm?“

Keek lässt los und Vaughn platscht wie ein Fisch auf die Matte. Der Heavyweight Champion stürmt auf die andere Seite des Rings. Jetzt aber. Das soll es sein.
Erneut.
Anlauf.
Dolphin
Dash

Abrupt stoppt Keek ab. Gerade noch rechtzeitig. Denn Zane hatte den ringrichter direkt in die Schussbahn gestoßen. Sofort schiebt Hathaway Baumgärtner beiseite und geht auf Drake zu. Doch der ist bereit, taucht ab, fixiert Keek im Full Nelson…

Pete: „Oh nein Baumgärtner redet auf Zane ein, ich glaube er will ihn vom Ring verweißen. Aber da muss er jetzt nicht hinschauen! End hat den Gürtel!“

The End steigt auf den Apron, IC Titel in den Händen. Hilflos zappelt Hathaway in Vaughns Grip. End schlägt zu. Und trifft.
Drake.

KEEK-ER-EEE-KEE

Cover!

1…

2….

3!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sieger des Matches durch Pinfall: Keek Hathaway!



Sven: „Und das hat sich Leviathan mit Sicherheit ganz anders vorgestellt.“
Pete: „Aber hallo. Die Hackordnung in der GFCW ist damit wohl klar.“
Sven: „Was für ein Ausrufezeichen auch für Keek, der nach der Art seines Titelgewinns wohl noch einige Zweifler haben dürfte.“
Pete: „Und jetzt sicherlich ein paar weniger.“

Jubel in der Halle klingt fast über die Musik des World Champions hinweg. Hathaway bekommt seinen Gürtel in den Ring gereicht und posiert auf der Ringecke. Und man meint fast eine leichte Provokation zu sehen, als er den Blick grinsend in Richtung Backstage schweifen lässt. Er war bereit für Player. Er war bereit für Title Nights. Er war bereit für den Main Event und er war bereit ein Champion zu sein.

Doch unter dem strahlenden World Champion spielt sich noch eine ganz andere Geschichte ab. Am Ring steht End, noch immer ein wenig perplex mit dem IC-Titel in der Hand, doch noch bevor er seinen Fehler, wenn es denn einer war, vollständig realisiert hat, geht er auch schon zu Boden. Zane war um den Ring gestürmt und feuert End mit einem Dropkick in den Rücken gegen den Apron. Eklig schlägt Ends Kinn auf der Ringkante auf, was ein kollektives Aufstöhnen aus dem Publikum provoziert.

Wie ein Berserker lässt Levy sich in die Full Mount fallen und drischt auf den Schädel des sichtlich ausgeknockten End ein.

Corleone kommt nun aus dem Backstagebereich gelaufen und scheint verbal die Wogen glätten zu wollen, die er erst entfacht hatte im Laufe diesen Abends, doch der Anzugträger wird mit einem eisigen Blick von Luna ausgebremst, die ihrem Grinsen nach zu urteilen nur darauf wartet endlich zuschlagen zu dürfen. Sie dreht sich wieder zu Zane und End um, während Keek mit einem Blick von „None of my Business“ den Ring verlässt, Fotos macht, mit Fans abklascht… Kontrastprogramm sozusagen.

Luna: „In den Ring. Put him in the Ring!“

Sie gestikuliert zu Zane, der mit ihrer Hilfe den Körper Ends unter dem untersten Seil hindurchschiebt. Drake scheint langsam wieder zu sich zu kommen und schiebt den Ringarzt von sich. Stattdessen fordert er ein Mikrofon.

Luna und Zane haben ihre Mission derweil beendet. Der Purifier springt sofort wieder aus dem Ring und beginnt unter dem Ring zu wühlen. Doch Luna lehnt sich zu ihm hinab und scheint mit ihm zu diskutieren. Levy erwidert nur mit fragender Gestik, als wolle er sagen „Du willst ihn doch auch vermöbeln.“ Luna wirkt noch zögerlich, doch jemand anderes tut das nicht. Scarecrow, der mit einem Beben im Gesicht auf den dicken Lederhandschuh an seiner Hand blickt, dann zu End.

Pete: „Wir haben es schon bei Rotari gesehen. Die Mandible Claw von Scarecrow.“
Sven: „Das passiert wenn man Leviathan verarscht schätze ich.“
Pete: „Es war ein versehen!“
Sven: „Woher weißt du das denn?“

Klappernd fliegen zwei Stühle in den Ring, doch Luna scheint ihren Entschluss gefasst zu haben und kickt sie geradewegs wieder hinaus, was einige frustrierte Beleidigungen von levy nach sich zieht, der wütend auf den Apron schlägt. Jetzt scheint auch Drake zu sehen, was Scarecrow vorhat und zwingt sich erschöpft zu beginnen zu reden.

Drake: „Lasst ihn… mal kurz.“

Iritiert blickt Scarecrow sich um, doch brav beschließt er auf Zanes Angriff nicht nachzusetzen. The End rappelt sich langsam wieder auf und Blickt zornig auf Leviathan. Den Rest von Leviathan? Silas und Luna schnappen sich sofort je einen Arm und halten den Frienemy erstmal am untersten Seil fest. Nur Drakes Atmen dringt ins Mikrofon.

Noch immer sitzt er in der Ecke, macht auch keine Anstalten aufzustehen. Noch einmal wird der Kopf geschüttelt. Er hat sichtlich zu kämpfen.

Drake: „Ich habe dich hier aufgenommen… und ich habe das Match angenommen, weil ich…

Wieder ein paar schwere Atemzüge.

Drake: „Weil ich will, dass du Erfolg hast. Ich wollte, dass du uns vertrauen kannst, mir vertrauen kannst. Du hast jede Grenze überschritten mit deiner Idee mich um den IC Titel herauszufordern, aber weißt du was, bitte. Ehrgeiz. Talent. So weit so gut. Aber jetzt zu meinen, du musst mich provozieren…“

Ein kurzer Schmerzenslaut, als er sich etwas aufrechter setzen will.

Drake: „Nenene End. Es gibt hier keine Rangordnung, aber wenn du auf Biegen und Brechen eine willst: Hier ist sie. Und glaub mir. Bei Title Nights werde ich jedes Mittel, das ich irgendwie finde benutzen um dich zu besiegen und zu demütigen. Und dann werde ich meine Hand zu dir strecken. Und du darfst sie gerne wieder annehmen. Aber lass mich eines klar machen End. Wenn du nach Title Nights noch einmal denkst, du könntest uns spalten, meine Familie bedrohen… oder mich besiegen. Dann werden wir dich vernichten. Dass das klar ist.“

FADE OUT


Er tritt durch den Vorhang und das Grau der Halleninnereien verschluckt ihn. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. Nein, vor allem innerlich. Die Euphorie über den Sieg verlässt seinen Körper als wäre sie exorziert wurden und an in ihre Stelle, in die Leere seine Leibs, krabbelt etwas Anderes. Ein allzu bekanntes Gefühl, das ihn zuletzt seltener aufsuchte und in welches er sich stets flüchten kann wie ein Kind in die Arme einer liebenden Mutter.


Wut.


Keek Hathaway: "ICH BIN WÜTEND!"


Selbst für den emotionalen Vulkan Keek Hathaway, dem Krakatau innerer Unausgeglichenheit, ist dieser Ausbruch heftig. Sein Schrei hallt durch den gesamten Backstagebereich und endet mit brüchiger Stimme. Er sackt förmlich in sich zusammen, schlägt mit der Hand an die Wand und nutzt sie dann als Stütze. So steht er: Kraftlos vor ungelenkter Wut.


- - -


Die GFCW-Backstagemitarbeiter, vom lauten Schrei des Mannes aus dem Feierabend gerissen, strömen zur Quelle des Lärms. Der Schreck über die tierisch anmutende Rage, über das Knurren, das auf den Schrei folgte, ist ihren weißen Gesichtern anzusehen. Sie hasten um Ecken und durch Türen.


Um schlussendlich vor Keek Hathaway zu stehen. Der GFCW World Champion steht noch immer an die Wand gelehnt, hat den Mund offen als würde jederzeit ein weiterer Schrei folgen. Doch statt neuer Wut fixiert er nur die Backstagecrew, die sich ihm nähert. Unerwartet ruhig setzt er zur Erklärung seines Verhaltens an, doch auf halbem Wege packt es ihn wieder und eine neue Eruption des Zorns wird den Mitarbeitern entgegengeschleudert.


Keek Hathaway: "ICH HASSE PLAYER!"


Und dann sehen alle, auf was Keek Hathaway geblickt hat. Vor ihm an der Wand ist das Poster.


Title Nights

Keek Hathaway vs. Player

Main Event


Eine Aussage, veraltet nur wenige Stunden nach Druck des Plakats. Zum wiederholten Male durchfährt ein Strom Keeks Körper, er greift sich das Plakat, reißt es von der Wand. In seinen kräftigen Händen wird es in Fetzchen gerissen, die wie Schnee zu Boden rieseln.


Keek Hathaway: "Wegen ihm wird das hier…"


Fingerzeig beim "Das" auf den Boden, auf das, was vom Plakat übrig ist.


Keek Hathaway: "Niemals stattfinden. Kein Main Event für uns. Kein wahrgewordener Traum für mich."


Er atmet schwer, fährt mit seinem Blick Gesicht für Gesicht der Mitarbeiter ab.


Keek Hathaway: "Ich habe einfach nur getan, was ich durfte. Was ich mir erarbeitet habe. Den Schlüssel zum Erfolg eingelöst, weil es mir zustand. Vertraglich und, wie ich jetzt weiß, auch moralisch. Aber er?"


Alleine "Er" nur zu sagen, macht ihn wütend.


Keek Hathaway: "Er hat diesen Konflikt eskalieren lassen. Er hat meine Siegesansprache zerstört, indem er mir nach einem Handshake in den Rücken gefallen ist. Er hat seinen Freund Savior hintergangen, weil ihn diese Fehde verändert hat. Und nun hat er sogar noch meine Filmpremiere zerstört, indem er mich an genau dem einen Ort provoziert hat, an dem er mich nie hätte provozieren dürfen. Er hätte einfach nur professionell sein müssen. Aber nun…"


Die resigniert hängenden Schultern straffen sich etwas.


Keek Hathaway: "...kein Main Event für uns. Keine Traumerfüllung für mich. Aber ich sage euch, was es stattdessen geben wird."


Sein Blick wird fester und etwas Lauerndes liegt in ihm.


Keek Hathaway: "Eine Klarstellung. Einfach nur die Klarstellung, wer sich in dieser Rivalität mehr verdient hat und wer der Bessere ist. Player ist über Leichen gegangen, um sich auf den Titelrückkampf vorzubereiten und hat alle Brücken abgerissen, um daraus mehr als njr einen Kampf zu machen, um es großartig zu machen. Er will einfach nur den Titel, keine Show. Und deswegen wird es bei Title Nights einfach nur in der Mitte des Rings verenden auf der einsamen Insel, auf die er uns manövriert hat. Er, geschlagen, alleine im Ring. Ich aif einem sprichwörtlichen Boot in eine glorreiche Zukunft als Champion."


Die Vorstellung lockt ihm ein bitteres Lächeln ins Gesicht.


Keek Hathaway: "Player hat alles auf eine Karte gesetzt und nun wird er nicht in die Geschichtsbücher eingehen. Sondern irgendwo in der Mitte der Cars verrecken. Und das macht mich WÜTEND, aber ich steh es durch. Weil ich weiß, dass ich auch danach Champion bin und die Chance habe, meine Träume zu erfüllen."


Er hebt das Gold in die Luft.


Keek Hathaway:" Keek Hathaways Cinderella Story ist heute etwas dunkler geworden, auch wenn ich es eben im Match gegen Drake verdrängen konnte. Das Adrenalin hat den Gedanken an meine Wut unterdrückt. Aber jetzt sehe ich es klar. Ich sehe dich klar, Player."


Nun ist er direkt vor der Kamera.


Keek Hathaway: "Ich sehe, was ich dir bei Title Nights antun werde."


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Danke an alle Schreiber!!!