Ein cremiger Teig wird vom
Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben
die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine
Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder
durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich
kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie
vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse
vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme
einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in
das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf
zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße
Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln.
Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an
Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über.
Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen
Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener
Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft
einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht
und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und
statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer
Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das
Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem
ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie.
Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine
logische Konsequenz.
Und wie man es aus sämtlichen
Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere
unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.
Die
Szene beginnt in der Dunkelheit. Leise Schritte, Stiefel, die
bedächtig auf einem Metallgerüst wandern. Ein Geräusch.
Kratzen. Kratzen auf Stahl, gefolgt vom Echo. Funken sprühen
an der Absperrung und geben der dunklen Kulisse etwas Licht. Eine
dunkle Gestalt, gekleidet in schwarzem Leder, wandert langsam
über eine Hebebühne, die sich einige Meter über
den Ring befindet. Ein Schwenk der Kamera zeigt auf, dass die
Szene in den wenigen Sekunden stattfindet, in der die Ringcrew
unbemerkt der Fernsehzuschauer den Ring säubert und sich der
Überreste des vorherigen Kampfes entledigt. Wo zuvor Blut,
Schweiß und in den Ring geworfene Becher lagen, erstrahlt
der Ring in neuen Glanz. Bereit für den kommenden Main
Event.
Die
Fans? Die Fans werden in diesen Sekunden mit Trailer und Werbung
über die große Leinwand am Eingang der GFCW Halle von
der Säuberung abgelenkt. Doch nicht alle Menschen in der
Halle lassen sich durch einen Trailer auf der Leinwand und dem
Abdunkeln der Halle von dem ablenken, was im Ring geschieht.
Der
Mann im ledernen Trenchcoat fährt zielsicher mit
Fingernägeln aus Stahl über die Absperrung, was für
ein schrilles unwirtliches Geräusch sorgt, das durch die
Akustik der Lautsprecher des Surroundsystems der Halle deutlich
gesteigert wird. Zahlreiche Augen richten sich jetzt auf das
kleine Feuer über den Ring, den Funkenregen. Als sich der
Mann mit weißen Facepaint und einem neonfarbigen Zeichen
der Anarchy auf dem Ledermantel der vollen Aufmerksamkeit der
Zuschauer, oder zumindest Teile des Publikums, sicher ist, deutet
er mit den stählernen Fingernägeln auf die Rampe, die
die Wrestlingwelt bedeutet: den Eingangsbereich.
Binnen
wenigen Minuten wird am Eingang ein Feuer entfacht. Wie durch
magische Hand, einer Spur aus Öl oder Benzin folgend,
entfaltet sich das Feuer zu einem beeindruckenden Feuervogel.
Genau genommen werden lediglich die Umrisse eines Vogels, einem
Raben, eine diebische Elster oder einer Krähe
möglicherweise, vom Feuer wiedergegeben. Über dem
Zeichen der Elster, wie der Autor diese Szene jetzt benennt, wird
ein Bild auf der Leinwand eingespielt: Ein Rabe, der krächzend
auf einem Grabstein sitzt. Den Grabstein könnte man wohl dem
Zeitalter der Goten zuordnen von Form und Design her.
Möglicherweise ist es aber auch nur ein Nachbau, der auf die
Gothic Szene des 21. Jahrhunderts verweist?
Der
Mann über dem Ring hält ein Mikrofon in der Hand, dass
er langsam an den Mund führt. Das Mikrofon hat einen
Stimmenverzerrer aufgesetzt, durch das der Mann in gruseliger
Stimme spricht.
„My
time is now!“
Die
leuchtenden Katzenaugen der Person können vom Zuschauer in
der Halle wohl nicht bemerkt werden, wohl aber von der Kamera
eingefangen werden, die den Zuschauern zu Hause exklusive Bilder
aus der Halle sendet. Der Unbekannte auf der Hebebühne, die
eigentlich für das Bühnenpersonal für
Wartungsarbeiten an der Beleuchtung bestimmt ist, vollzieht eine
halbe Drehung und schreitet den Weg der Bühne bis zum Ende,
um in der Dunkelheit unbemerkt zu entwischen. Die Fingernägel
quälen in endlosen Sekunden das Gehör der Zuschauer in
der Halle.
Wenn
der Moment gekommen ist, würde der Mann wieder im Ring
stehen und mehr als nur das Gehör der Zuschauer quälen.
Der neue
angehende Superstar ist nochmal zu sehen und hat dieses Mal
seinen Hund Cookie nicht dabei. Das Herz von Kodi Kane schlägt
Ihm fast bis zum Hals, denn er hat sich zusammengerissen und den
Entschluss gefasst einen seiner Lieblinge Heute schon zu
besuchen, obwohl er vor einigen Minuten ein anstrengendes Match
hatte. Doch für Kodi muss das Treffen Heute sein! "The
King of Cute- & Sweetness" Kodi Kane klopft schüchtern
an die Tür und hört zunächst nichts. Ein weiteres
Mal klopft er zaghaft an die Tür.
Da wird die Tür geöffnet
und wir sehen? Einen verschwitzten Drake Ackley, der noch keine
Zeit hatte, sich nach seinem Match zu duschen! Der Chicagoer
sieht sehr zufrieden aus. Dürfte wohl mit dem Ausgang seines
Matches zu tun haben...
Drake Ackley:
„Was ist denn, zum Teufel?“
Trotz der rabiaten Worte von Drake
Ackley scheint Kodi nicht ein bisschen eingeschüchtert zu
sein. Sein breites Lächeln hat sich trotz des Anraunzers von
Drake Ackley nicht verändert, was selbst Drake mit einem
Stirnrunzeln registriert.
Kodi Kane:
„Du bist mir aber Einer, Drakeylein...genau wie im
Fernsehen bist du auch in Wirklichkeit. Ein totaler Bad Boy...das
gefällt mir..."
Kodi Kane ist sichtlich begeistert
und das Lächeln auf den Lippen des King of Cute- &
Sweetness ist nochmal einen Tick breiter geworden. Er wirkt wie
ein Breimaulfrosch. Er hält Drake die Hand hin, welcher auf
die ausgstreckte Flosse blickt.
Kodi Kane:
„Mein Name ist Kodi Kane...ICH BIN DEIN GRÖßTER
FAN! Endlich darf ich dich mal persönlich treffen..."
Gedankenverloren gibt er dem völlig
überraschten Drake die Hand und ein gespieltes Zittern ist
bei Kodi zu sehen, was Drake natürlich auch bemerkt. Er
zieht die Hand nach kurzem Schütteln zurück.
Kodi Kane:
„Was für raue Hände du doch hast. Das kommt
bestimmt vom Gewichte stemmen, oder?"
Drake Ackley:
„Was soll der Scheiß?“
Der Fight Clubberer ist genervt. Er
hat zwar sein Match gegen seinen ehemaligen Weggefährten
gewonnen, aber in der Regel will er nach den Matches seine Ruhe
haben. Jetzt taucht aber dieser Paradiesvogel auf und kommt ihm
körperlich so nahe, wie er es außerhalb des Rings
eigentlich so gar nicht haben will.
Kodi Kane:
„Wie gesagt bin ich Kodi Kane und nebenher dein größter
Fan und auch ab jetzt dein Kollege."
Ackley kann das gerade überhaupt
nicht gebrauchen. Eigentlich wollte er das angestaute Adrenalin
nach dem Sieg gegen Michael Payne gerade an einem Sandsack
auslassen. Wobei...dieser Typ hier vor ihm...ob er sich wohl als
Sandsack eignen würde? Ackley denkt nach, wischt den
Gedanken dann doch beiseite. Und:
Drake Ackley:
„Hör zu, du Spaßvogel. Willkommen in der GFCW
und blabla. Damit du es weißt: Ich bin DER ‚BADASS‘
hier. Ich bin hier in der Gegend derjenige, der im Ring lieber
die Fäuste fliegen lässt als sich zu unterhalten. Ich
quatsche nicht. Ich mache. OK? Und du solltest dir ernsthaft
überlegen, ob die Sache mit dem Wrestling und der GFCW so ne
gute Idee ist.“
Der Paradiesvogel macht ein
pikiertes, ja fast schon entsetztes Gesicht.
Kodi Kane:
„Nein das ist kein Scherz! Wieso denkt das nur jeder Mensch
dem ich erzählte das ich Wrestler bin? Naja egal...ich hoffe
das wir Beide uns jetzt öfters sehen, denn du bist ein
richtiges Vorbild...vielleicht können wir ja mal gemeinsam
shoppen oder zwischen den Show abhängen..."
Drake Ackley kann nicht verleugnen,
dass es ihm langsam zu viel wird. Als er gerade noch überlegt,
ob er Kodi Kane einen rechten Haken oder eine Kopfnuss verpassen
soll, entscheidet er sich dann doch für ein Schmunzeln. Kaum
merklich, aber es ist da.
Drake Ackley:
„Ich lass dir das jetzt nochmal durchgehen, Freundchen. Du
solltest aber wissen, dass das hier keine Kaffeefahrt ist oder
eine Tupperparty. Das ist die GFCW. Und damit das endlich in
deine Birne reingeht...“
Dann verfliegt das kaum merkliche
Schmunzeln vollends und Ackley baut sich, von einem Moment auf
den anderen, bedrohlich vor Kodi Kane auf.
Drake Ackley:
„Ich shoppe nicht. Ich bestelle im Internet. Und du
solltest besser Abstand von mir halten. Denn sonst werde ich dir
am eigenen Leib zeigen, dass du dich mit mir nicht anlegen
solltest.“
Ein ausdruckloses Gesicht macht
Kodi als er die Worte von Drake Ackley vernimmt. Das erste Mal
scheint die Fröhlichkeit verflogen, doch das hält nur
ein paar Sekunden an. Der Kölner lächelt bereits nach
ein paar Sekunden wieder breiter als breit.
Kodi Kane:
„Du streubst dich aber ganz schön, Drackeylein...das
gefällt mir an dir..."
Der Fight Clubberer schnaubt vor
Wut. Er ballt die Fäuste. Vielleicht hätte er dem
Neuling vor ein paar Wochen wirklich hier an Ort und Stelle die
Kauleiste zerlegt. Aber...irgendwie ist er ein anderer. In
gewisser Hinsicht. Vielleicht...aber auch nicht. Doch für
den Moment – und er weiß selber eigentlich gar nicht,
wieso – lässt er Kodi Kane davonkommen. Vorerst! Und
ohne noch irgendein Wort zu verlieren, knallt er die Tür der
Kabine ins Schloss. Kodi Kane lehnt sich sehnsüchtig gegen
die Tür und das Lächeln ist noch breiter.
Kodi Kane:
„Wir sehen uns bestimmt in 2 Wochen Drackeylein. Es wird
Zeit Cookie zu holen und dann sehen wir uns den Main Event gleich
mal an."
Kodi stößt sich von der
Tür ab und geht mit einem Liedchen summend und tanzend
langsam davon.
Nach
dem vorletzten Match des Abends und einer kleinen Pause geht’s
auch schon wieder zu den Kommentatoren.
Sven:
„Holla-He!“ Pete:
„HOLLA-HE!“ Sven:
„Das ist DAS kurze und prägnante Statement zum
Jahresende gewesen, als die GFCW-Tagteamchampions kurz vor Title
Nights doch noch einmal Lebenszeichen von sich gaben.“ Pete:
„Manch einer hat gesagt, das sei halbherzig gewesen…nun,
gucken was die Jungs selbst dazu sagen! Hier sind die Animals
with Attitude!“
„Challenges“
erklingt sanft aber nachdrücklich aus den Boxen der Brose
Arena und ein Teil der Fans….pfeift! Das mag das gute
Recht sein, doch hindert Tyler, der eine braune Khakihose und ein
Poloshirt trägt nicht, mit den Fans in der vorderen Reihe
auf Tuchfühlung zu gehen.
Und Daniel? Der trägt
ein Brose Baskets-Tanktop mit der Nummer 33 und hält seinen
Tagteamtitel, den der Bruder um die Hüften trägt, hoch
und zeigt ihn stolz herum. Etwa zwei Meter vor dem Ring klopft er
dem Bruder auf die Schulter und wie auf Kommando starten die
beiden, sliden in den Ring und präsentieren dort in
verschiedenen Ringecken ihr Gold. Man könnte meinen, das
Match der beiden gegen die Demon Knights sei schon geschehen.
Nach ein paar weiteren Posen gesellt sich ein Mike hinzu, das von
einem Jerry in den Ring gereicht wird. Daniel hat das Ding in der
Hand, also wird er als erster etwas sagen wollen. Einige Fans
klatschen indes immer noch ob des guten Modegeschmackes. Wer
denkt denn heute noch an die Brose Baskets?
Daniel:
„In den letzten Wochen musste ich mir oft anhören, wie
viele Chancen wir in 2017 doch hätten liegenlassen. Und
wisst Ihr was? Das stimmt! Wir hätten jeder für uns
unseren Weg gehen und Heavyweight- oder Intercontinental Champion
werden können! Wir hätten jede verdammte Fucking Show
rocken können!“
Daniel
schaut in die Fans und auch Tyler ist ziemlich ruhig. Aber das
Publikum scheint die Aufrichtigkeit zu honorieren. Tyler darf
fortsetzen.
Tyler: „Wisst
ihr….mein Bruder und ich haben uns über den Winter
viele Videos angesehen. Alte GFCW-Shows aus den frühen
Jahren. Aus Jahren, in denen Tag Teams hier noch etwas bedeutet
haben! Aus Jahren, in denen es viele Teams gab, die heiß
auf dieses Gold waren!“
Tyler
nickt bekräftigend und reicht den Schallwandler wieder an
Daniel weiter, der etwas durch den Ring wandert. Das macht es
offenbar leichter, die richtigen Worte zu finden.
Daniel:
„Teams wie Niggahlicciuzz. Teams wie die Hells Angels oder
aber, bis vor kurzem, der Fight Club. Und nun? Der Fight Club ist
unbestimmt, keiner weiß ob es weitergeht.“ Tyler:
„Big Rig gibt es auch nicht mehr. Und die Demon
Knights….hm…..“
Pfiffe
sind zu hören, offenbar gibt es doch einige Murky-Fans unter
den Zuschauern. Ob man die mit kostenlosen Snacks bestochen
hat?
Daniel: „Wer das
Match bei Title Nights gesehen hat, weiß dass Rider nie ein
Star werden wird. Und wer den Kampf gesehen hat, der hat auch
Ricky Murk gesehen, der sich ähnlich schnell bewegt hat wie
ein zerbrochenes Brett. Oder eine kaputte Glassscheibe. Von der
Ästhetik nahm sich das nicht viel!“ Tyler:
„Holla-He!“
Daniel
grinst, wird aber schon wenige Momente später wieder
todernst. Das kann er echt gut, dieses Umschalten von einer
Sekunde auf die andere.
Daniel:
„Es gibt kein Team in der GFCW, das uns gewachsen ist!
Lauter FEIGLINGE, die sich weigern um Titel anzutreten, weil sie
ihnen angeblich nichts bedeuten! Und wenn sie ihn dann doch
gewinnen….“ Tyler:
„Holla-He!“ Daniel:
„….dann feiern sie, als hätten sie gerade eine
Mondlandung hinter sich gebracht. Das hat man bei Michael Payne
gesehen, aber auch bei einigen anderen! Wir dagegen, wir lieben
die Herausforderung – und den Titel hier! Wir haben nicht
den Anspruch, MEHRFACHE Tagteamchampions zu werden, denn wenn du
sechsfacher Champion bist, heißt das doch nur, dass Du den
Titel auch fünf Mal verloren hast!“ Tyler
& Fans: „Holla-He!“ Daniel:
„Das wird uns nicht passieren. Als wir diesen Titel
gewonnen haben, ihn ERRUNGEN haben, habe ich versprochen, haben
WIR versprochen, dass wir eine Ära prägen werden. Wir
wurden belächelt! Und nun? Nun gibt es keine ernsthaften
Contender mehr. Was werden wir also tun?“
Diesmal
bleibt das Holla-He von Tyler und auch den Fans aus, auch wenn
einige verstreute Fans es dennoch nicht lassen können.
Daniel wirkt angespannt und es scheint sicher, dass er mit einer
Aussage aufwarten wird, die nahezu niemand toll findet.
Vielleicht. Vielleicht aber tut sich ja auch tosender Applaus
auf? Manchmal sind Menschen wirklich unberechenbar und da macht
das Bamberger Publikum nicht wirklich einen Unterschied.
Daniel: „Wir werden,
nachdem die Demon Knights den heutigen Abend nicht überleben
werden und noch bitter bereuen, dass sie aufgestanden sind,
weiterziehen. Wir werden ein wenig durch die Wrestlingwelt
tingeln, bis sich in der GFCW endlich Herausforderer auftun, die
den Titel WIRKLICH wollen und die UNS die möglichen Grenzen,
die es vielleicht ja sogar gibt, aufzeigen wollen! Ich appelliere
hiermit, wie auch mein Bruder, an alle da hinten im Locker-Room!
Kommt aus euch raus, zeigt dass Ihr Eier habt!“
Noch
einmal wandert Daniel durch den Ring, fast scheint es, als wolle
er unbedingt noch etwas anfügen. Doch dann gibt er den
Schallwandler an Tyler weiter. Der Tagteam-Veteran nimmt das
schwarze Ding in die Hand (*husthust*) und wirft einen Blick ins
weite Rund. Man hat die Fans aufgepeitscht, die schon einen
lässigen Opener gesehen haben. Dann spricht der sonst so
stille Tyler.
Tyler: „Die
Animals with Attitude haben vor fünfzehn Jahren schon das
Tagteam-Wrestling revolutioniert. Nun sind wir bereit für
die nächste Stufe, die uns zu Legenden machen wird. Zu
Legenden des Tagteam-Wrestlings, die keinen Contender scheuen und
in jedem Match einhundertzehn Prozent geben! Wir haben keine
Angst vor niemandem, ob es Gartenzwerge, Goblins, Geister oder
Godzillas sind. Wir hatten noch nie Angst. Ich habe dem Tod ins
Auge gesehen und habe im Rollstuhl gesessen. Nun bin ich auf dem
Zenit meiner Karriere – was soll mich da schon umwerfen?
Ein unbeweglicher Alter Sack, flankiert von einem überbewerteten
Jungspund, der auch nach fünf Jahren im Business nicht den
Hauch eines Erfolges errungen hat? Nein Freunde. Das sind nicht
die Gegner, die aus einem tauglichen Holz geschnitzt sind. Die
Herausforderung steht am Ende dieser Show! Mal sehen, wer sich
traut!“
Eine durchaus
knackige Ansage, nach welcher sich Daniel neben seinen Bruder
gesellt. Es fehlt ja noch etwas….
„HOLLA-HE!“
Damit
geht es in die Werbung und man wartet auf den Start des Main
Events….
Ein
Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert
nicht.
Ein
Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten
Raum
Schnell
schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint
ihm nicht zu schmecken.
Der
sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer
und schaut sich um.
Er
sieht eine Coca Cola Zero Dose.
Mit
einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW,
DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der
Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA!
WAS STEHT DENN DA!?“
Er
hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO
COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich
befindet sich Zereo Killer im Bild.
Mit
seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das
neue Getränk.
DAS
IST ZEREO COLA!!!
0%
ZUCKER,
ZEREO
GESCHMACK!!!
GFCW
Tag Team-Titlematch:
Demon
Knights (Rick Murk & Rider) vs. Animals with Attitudes
(Lonesome Tyler & Daniel) (c)
Referee: Jo Dardano
|
Und
damit geht es auch schon in den Ring, denn während die
Werbung stattfand, legten die Demon Knights einen astreinen
Jobber-Entrance hin. So sehen echte Contender aus, meine
Freunde! Die beiden Tiere im Ring haben inzwischen schon
ausgeknobelt, wer anfangen wird, doch der Elan wird jäh
gebremst, als die Demon Knights Tempo aufnehmen und gen
Ring…äh…sprinten, jedenfalls Rider tut
das. Ricky Murk indes wirkt, als habe man ihm ein künstliches
Bein angehängt. Daniel kümmert sich um ihn, während
Rider versucht, auf Tyler einzudreschen, aber der Mann mit
den Gigaschlanken Wadln ist einfach zu fix, kann dann aber
einem Suplex nicht ausweichen und landet auf der Matte. Jo
Dardano entscheidet, dass diese beiden dann wohl das Match
starten und ignoriert Daniel und den ehemaligen Demon of
Death völlig. Die haben sich inzwischen die Rampe
hinaufgeprügelt und der Demon zeigt Daniel dort, wie
toll sich Kopf und Guarding Rail verbinden lassen.
Nachdem
Rider ins Match gefunden hat, bearbeitet er Tyler auf’s
äußerste, jedenfalls bis die beiden anderen
Herrschaften langsam den Ring erreichen. Kaum ist der Demon
auf dem Apron, wird er auch schon eingewechselt und kann
Tyler weiter zusetzen. Bodyslam, Slam, Suplex, Slam….aber
immer noch kein richtiger Coverversuch sind die Folge.
Schließlich aber gelingt dem Mittdreißiger der
Tag mit Daniel und der kann ein wenig aufräumen und
sorgt nur so dafür, dass seine Gegner durch die Luft
fliegen. Zumindest bis zu einer kleinen unfairen Aktion
Riders, die Dardano natürlich nicht gesehen hat.
Die
Demon Knights sind also wieder am Drücker und bestechen
durch einige Doppelteammoves und einige kleine Nearfalls,
während Daniel schön isoliert wird. Der kann einem
Big Boot des Demon ausweichen und ist kurz vor dem Hot Tag,
aber wieder kommen die Gegner unfair dazwischen und Daniel
muss weiter leiden. Schließlich gelingt aber doch der
Hot Tag mit Tyler und der Springfloh der GFCW räumt auf.
Kicks für den Demon, Flugaktionen gegen Rider und
schließlich ein Plancha auf beide Männer außerhalb
des Ringes. Nach etwa einer Minute liegen dann Tyler und
Rider platt im Ring und es ist lediglich Tyler, der den
Wechsel zum wieder frischen Daniel schafft. Ansatz zum Hazard
gegen Rider – und der sitzt und reicht schließlich
für den Pin an Rider! Der Demon versucht noch,
einzugreifen, ist aber letztlich chancenlos.
Sieger
des Matches durch Pinfall: THE ANIMALS WITH ATTITUDE
Nach
dem Match angelt besagter Demon nach einem Stuhl, doch die
Brüder machen sich schleunigst aus dem Staub. Eigentlich
hatte Daniel offenkundig noch eine Promo halten wollen, doch
im Anbetracht der wütenden Gegner verkneift man sich
diese.
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©
2001-2018 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
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