Wenn Alex nicht auf einmal auftauen würde. Er legt den Pfeil endgültig auf den Tisch neben sich und dreht sich zu seinem Gast.


Alex: „Behalte deinen ruhigen Kopf, Thomas. Du hast dich weit entwickelt und bist dir treu geblieben. Das tun nicht viele hier bei German Fantasy Championship Wrestling. Du weißt, wie ich kämpfe. Hart und ehrlich. Keine schmutzigen Spielchen, keine heimlichen Angriffe. Das ist der Kampf, den ich bestreite. Das ist die Liga, die ich will. Deswegen stimmte ich Claude Booker zu, als er mich ins Protokoll einlud. Weil ich davon ausging, dass auch er diesen Kampf wieder bei German Fantasy Championship Wrestling wollte…und ich habe mich geirrt.“


Er schnauft erneut.


Alex: „Thor, Tha Bomb, Niander…und ich. Wir waren in der Findung, doch das war nicht das Protokoll, das ich mir vorstellte. Deshalb hatte ich Desmond Briggs im Blick. Weil er ehrliche Kämpfe wollte und dafür einstand…vor einem Jahr. Deswegen wollte ich Robert Breads. Weil er das Performance Center förderte…vor einem Jahr. Deswegen respektierte ich Aiden Rotari…weil er in seinen Zielen und Vorgehensweisen trotz Tricksereien ehrlich war.“


Er schüttelt einen Moment lang den Kopf, schaut kurz zur Seite bei den Erinnerungen an die Protokollformen. Camden hat sich in der Zwischenzeit aufgesetzt, sitzt seinem Mentor aufmerksam gegenüber.


Alex: „Aber während sich Robert wieder zurückzog und sich auch Aiden weiter auf seine Ausbildung konzentrieren möchte, ist Desmond Briggs 2022 nicht mehr die Person von 2021.“


Er hebt direkt mahnend den Zeigefinger.


Alex: „Nein…Änderung ist nicht immer ein Zeichen von Weiterentwicklung. Stillstand ist kein Zeichen der Schwäche. Die Welt, German Fantasy Championship Wrestling benötigt Konstanten. Ändern sich alle Voraussetzungen ist pi weiterhin Drei Komma Eins Vier Eins Fünf Neun.“


Natürlich sagt er nicht nur 3,14 wie es wohl sonst Leute mit Müh und Not zusammenbringen könnten. Er geht auf Camden zu. Ironisch, dass er von Konstanz spricht und sich dabei womöglich so offen wie noch nie zeigt.


Alex: „German Fantasy Championship Wrestling braucht Konstanten, Thomas. Die Liga braucht mich, weil die Zuschauerinnen und Zuschauer wissen, was sie bei mir bekommen. Sie wissen, dass es sich lohnt mich zu sehen. Aber das bin ich. Desmond hat seine Werte gegen Machtgier getauscht…Leviathan hat Drake augenscheinlich vergessen um sich um The End zu kümmern. Selbst Antoine lässt sich zu zweifelhaften Kampfausgängen bringen.“


Sein Blick ändert sich für einen Moment bei der Erwähnung Antoines. Ein Name, der für imm…nein…ewig etwas in ihm auslösen wird. Ricks schaut an sich herab.


Alex: „Ich stehe hier seit sechs Jahren, Thomas. Abend für Abend für Abend und Alex Ricks 2022 ist kongruent zu Alex Ricks 2016. Das zeichnet mich aus, Thomas. Das zeichnet dich aus.“


Er schaut wieder zu Camden. Er steht direkt vor ihm…stand…er setzt sich auf einen aufgestellten Klappstuhl und lehnt sich nach vorn zum Hobbybäcker, der ihn immer zufriedener lächelnd anschaut.


Alex: „Desmond ist wie Luna, Thomas. Sie werden ALLES tun, was sie tun müssen um zu gewinnen…du und ich…wir tun, was wir IMMER tun. Wir kämpfen...der Rest ist nur eine logische Konsequenz.“






Had Enough“ von Breaking Benjamin ertönt und Lionel Jannek-


Lionel Jannek: „Macht die Musik aus!!!“


So brüllt der Österreicher ins Mikrofon. So wie er aussieht trifft „Had Enough“ in diesem Falle wohl tatsächlich zu… LJ verzichtet auf einen prunkvollen Auftritt und stapft, angesäuert wie er ist, die Rampe zum Ring hinunter. Begleitet wird er dabei von den bekannten Buhrufen, aber auch einem neuen, recht originellen Chant der Fans…


WILDSCHWEIN’S GONNA KILL YOU!“

WILDSCHWEIN’S GONNA KILL YOU!“

WILDSCHWEIN’S GONNA KILL YOU!“


Pete: „Dieser Mann hat sich seinen freien Tag bei der letzten War Evening wohl ganz anders vorgestellt. Er bekam unangemeldeten Besuch.“

Sven: „Nicht witzig!!! Das war unverantwortlich was Ask Skogur da gemacht hat! Was da passieren hätte können!“

Pete: „Jannek schien danach etwas vor zu haben… Ich frage mich was er getan hat. Nichts Gutes wie ich ihn kenne.“


Lionel Jannek: „Schnauze auf den billigen Plätzen! Jetzt rede ich!“


Da werden die Unmutsbekundungen gleich nochmal lauter, aber der Chant verstummt. Mission also erfolgreich. Der „Superior One“ stapft, ungeduldig und immer noch nicht zu bremsen vor Wut, noch eine Runde durch den Ring. Im Publikum sind mehrere Plakate und Schilder für LJ und das Wildschwein zu sehen… unter anderem auch ein „Verlängert LJs Vertrag“-Plakat, aber als es ins Bild kommt schaltet die Regie auf eine andere Kamera um. Erst als die Buhrufe allmählich leiser werden und LJ sich ein wenig beruhigt hat, stellt er sich in die Ringmitte und blickt zur Auftrittsrampe.


Lionel Jannek: „Ask!“


Bei der Erwähnung dieses Namens brandet gleich ein großer Jubel auf, der LJ erneut unterbricht in dem was auch immer er gerade sagen wollte. Doch unbeirrt spricht der Österreicher weiter.


Lionel Jannek: „Sofern du dich nicht gerade irgendwo in den Alpen rumtreibst und mit den Schweizer Böcken herummachst, die mindestens so hässlich sind wie alle Frauen hier in Lausanne…“


Sofort schwingt da die Stimmung wieder ins Negative um. LJ interessiert das wenig.


Lionel Jannek: „…dann komm raus hier! Sei ein verdammter Mann! Ich hab dir nämlich etwas ganz Wichtiges zu sagen und das will ich tun wie es sich gehört: Von Angesicht zu Angesicht!“


Pete: „Jetzt wird es richtig interessant! Mal sehen ob Ask dieser Aufforderung nachkommt.“


Die Fans rufen Asks Namen. Sie wollen natürlich sehen, wie er LJ Face-To-Face gegenüber steht.



Und lange lässt der Schwede auch nicht auf sich warten. In den letzten vier Wochen hat er sich vielmehr versteckt, als, dass er wirklich „frei“ leben konnte, doch jetzt scheint es so, als wäre er nirgendswo sicherer als hier, direkt vor Lionel Jannek. Hier wird er ihm ja wohl kaum eine Falle stellen… oder?


Jedenfalls kommt Skógur heraus und scheint dabei auch recht ernst und fokussiert zu sein, aber wirklich „ängstlich“ wirkt er auch nicht, sondern vielmehr entschlossen und selbstbewusst. Und dennoch, einen gewissen Respekt bringt er mit, Fehler machen, will er immer noch nicht. Vor allem nicht jetzt, wo LJ so schon ziemlich sauer ist.


Die Regie zeigt uns nun mehrere Männer in Schwarz die sich vor dem Ring hinstellen und den Weg zwischen Ask und LJ abschneiden. Diesmal aber wohl keine Gangmitglieder oder Kopfgeldjäger oder ähnliches, sondern, wenn man den Shirts glauben darf, Security. Ask betrachtet den Herren-Auflauf skeptisch und bleibt lieber auf Distanz zu ihnen. Wer weiß ob das nicht eine Falle ist. So steht Ask doch eher auf der Auftrittsrampe, während LJ unverändert im Ring steht.


Lionel Jannek: „Das genügt so. Ich kann dein Gesicht von da drüben sehr gut sehen. Außerdem, wer weiß in welchen Mülltonnen du dich wieder herumgetrieben hast. Den Geruch von dir brauch ich wirklich nicht in der Nase.“


Buhrufe und vereinzelt auch „Feigling“-Rufe der Schweizer Fans.


Pete: „Kann er jetzt endlich zur Sache kommen? Was gibt es denn so wichtiges?“

Sven: „Wenn du und die Leute hier ihn endlich einmal in Ruhe zu Wort kommen lassen würden, dann wüssten wir es sicher schon.“


LJ hebt das Mikrofon wieder zum Mund.


Lionel Jannek: „Ask, ich hab nachgedacht… Vor einiger Zeit hab ich eine Belohnung auf dich ausgesetzt. Ich hab dich wie ein Tier jagen lassen. Egal wo du warst, in der Arena, in der Wildnis, in der Stadt… Ich wollte, dass du nirgendwo mehr das Gefühl hast sicher zu sein. Deine Freiheit, sollte dein Gefängnis werden. Und immer wieder habe ich davon gehört, dass du auf der Flucht warst. Vor anderen Wrestlern, Kopfgeldjägern, Bandenmitgliedern, jeder wollte das Geld… Aber wie es aussieht, hat keiner von ihnen den Job erledigen können.“


Kurzer Jubel der Fans, begleitet von „Ask“-Sprechchören.


Lionel Jannek: „Was dazu geführt hat, dass ich bei der letzten War Evening… einen ziemlich schlechten Tag hatte.“


Erneut kurzer Jubel und wieder ein origineller Ruf der Schweizer Fans. Und dieser scheint Ask sogar ein kleines Lächeln abzugewinnen.


WE WANT WILDSCHWEIN!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

WE WANT WILDSCHWEIN!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*

WE WANT WILDSCHWEIN!“ *Clap! Clap! Clapclapclap!*


Sven: „Wir sind hier doch nicht bei Asterix! Fürchterlich diese Schweizer.“

Pete: „Definitiv sehr humorvoll, die Eidgenossen.“


Lionel Jannek: „Dabei ist ein ganz schöner Schaden entstanden, Ask. In einer Höhe, die deine nächsten 3 Jahresgehälter übersteigt. Aber! Nein, ich bin nicht hier um Schadenersatz von dir zu fordern oder dich anzuzeigen, auch wenn ich allen Grund dazu hätte, nein. Es gibt einen anderen Grund warum ich dich hier draußen haben wollte.“


Pete: „Na dann sag schon! Ich platze fast vor Neugier.“

Sven: „Ich wusste doch, dass ich was gerochen habe.“


Auch die Fans sind sichtlich gespannt, was der Österreicher zu sagen hat. Und er wird es uns wohl sogleich wissen lassen.


Lionel Jannek: „Ask. Ich setze die Belohnung ab.“


Sven: „WAS??? Warum???“

Pete: „Das… kam überraschend. Aber nichtsdestotrotz ist es das Richtige. Bravo, muss ich sagen.“


Überraschte Gesichter auch bei den Fans. Aber was sie da hören gefällt ihnen natürlich und Ask wohl ebenfalls. Eine gute Nachricht.


Und es scheint, als ob Asks Lächeln noch größer wird. Das sieht nach Freiheit aus, das klingt nach Freiheit, das muss Freiheit sein. ABER: so ganz kann sich Ask darauf noch nicht ausruhen, irgendwo muss da doch ein Haken sein.


Ask: „Das klingt zu schön um wahr zu sein… und wenn ich mittlerweile eins gelernt habe, dann wenn etwas so klingt, als wäre es zu schön um wahr zu sein, dann ist es das meistens nicht…“


Lionel Jannek: „Ich war noch nicht fertig, Ask.“


So einfach ist das Thema also wohl doch noch nicht erledigt. So wird der Schwede vom Österreicher unterbrochen, der wohl noch mehr anzusprechen hat.


Lionel Jannek: „Ich denke ich habe mich damals von meinem Ärger über deine Aktionen bei Brainwashed im Leitermatch geärgert wo du mir nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal in die Quere gekommen bist und mich am Sieg gehindert hast. Und in meiner Wut habe ich unüberlegt gehandelt und das Geld als Belohnung angeboten. Das war falsch.“


Leichter, vorsichtiger und vor allem skeptischer Applaus der Fans für diese Worte von LJ… Solche Worte sind von ihm doch eher ungewohnt und sind daher mit Vorsicht zu genießen. Das weiß jeder eingesessene GFCW-Fan.


Lionel Jannek: „Ja, das war falsch. Aber wenn man wütend ist, dann kann man auch nicht so gut nachdenken, Ask. Und dann ist mir, in einem Moment der Ruhe, eine viel bessere Verwendung für das Geld eingefallen.“


Und jetzt ziert der fiese Grinser, den man von LJ kennt, dessen Gesicht. Jetzt ist es wohl vorbei mit guten Nachrichten…


Lionel Jannek: „Ask, man muss ja auch an die Zukunft denken. Ich werde das hier nicht ewig machen können. Irgendwann muss ich an mein Karriereende denken. Das könnte früher kommen als man denkt! Und da wäre es natürlich schön, wenn man einen Ort hat, an den man sich zurückziehen kann. Verstehst du wahrscheinlich nicht, weil du Obdachlos bist, aber ich rede von einem Zweiwohnsitz, an den man sich in Ruhe zurückziehen kann, wenn es einem zu viel wird.“


LJ erhebt den Zeigefinger. „Eine Sekunde“, scheint er zu deuten. Dann greift er in seine Brust-Innentasche und zieht einen Umschlag hervor. Die Fans betrachten das ganze immer skeptischer. Der Österreicher hält den Umschlag demonstrativ in Asks Richtung, wohl damit er ihn auch gut sehen kann.


Lionel Jannek: „Und vor zwei Wochen habe ich den ersten Schritt dazu gemacht, Ask. Ich habe ein nettes Stück Land gefunden, auf dem ich diesen Zweiwohnsitz aufbauen werde. Ein recht großes Gebiet sogar. Aber das war es mir wert. Ich, Lionel Jannek, besitze nun ein großes Stück Land…“


Er tritt ein paar Schritte näher an die Ringseile und blickt Ask nun mit einem noch fieseren Grinsen an. Die Fans ahnen es wohl bereits…


Lionel Jannek: „… in deinem geliebten, schwedischen Wald.“


Pete: „NEIN! Das war es also die ganze Zeit?? In dem Umschlag steckt eine Besitzurkunde! Das kann doch nicht wahr sein, aber es ist Jannek, also ist es wohl auch wahr! Unfassbar!!!“

Sven: „Haha!! Sehr schön! Lio ist einfach ein Genie! Weltklasse! Sieh dir mal Asks Gesicht an!“


Ohrenbetäubende Buhrufe nun! Ask, der bisher irgendwo zwischen selbstbewusst und leicht erfreut, mit einer Prise Skepsis, rangiert hat, scheint nun wie aus allen Wolken zu fallen. Das kann doch nicht wahr sein!? LJ will einen Wald. ASKS WALD. Am liebsten würde Ask wohl auf den Ring zurennen, doch da steht nach wie vor das Security-Personal, dass ihn davon abhalten würde. Ask weiß gerade nicht so recht, wie er reagieren und was er tun soll. Vollkommen ungeachtet von Asks, gibt sich der Österreicher seinen Gedanken hin.


Lionel Jannek: „Das Problem ist nur, Ask… da stehen leider so viele Bäume im Weg… und da laufen diese ganzen stinkenden Viecher herum… Die stören mich schon sehr. Darum muss ich mich vorher wohl noch kümmern. Aber mir ist nicht bange. Im Gegenteil, ich denke das wird seeeeeehr schön werden.“


Okay. Das reicht. Jetzt ist Schluss. ‚Scheiß auf die Security‘ – wird sich Ask wohl gerade denken, denn nun rennt er doch in Richtung Ring. Er kommt mit einer massiven Wucht und gewaltigem Schwung angebrettert und schafft es somit wie eine mensch-gewordene Bowlingkugel, einige der Security-Leute umzukegeln, was zumindest kurzfristig zu funktionieren scheint und LJ für den Bruchteil einer Sekunde eine besorgte Reaktion abgewinnt, als dann aber weitere Männer dazukommen, wird Asks Offensive schließlich genauso schnell beendet, wie sie angefangen hat. Und LJ weiß sich wieder als der Überlegene in dieser Situation.


Währenddessen wedelt er im Ring weiterhin provokant mit dem Umschlag, begleitet von seinem höhnischen Gelächter, aber auch den massiven Buhrufen der Fans, gepaart mit Anfeuerung für Ask! Doch auch wenn dieser dem Ring ganz kurz bedrohlich nahe kommt, wird er schließlich von der Security überwältigt (auch wenn es zusätzliche Verstärkung brauchte). Mit der vereinten Kraft von rund 15 Mann, wird Ask, der immer noch dagegen ankämpft, in den Backstage-Bereich weggezerrt.

Lionel Jannek sieht sich das alles genüsslich an. Als Ask schließlich hinterm Vorhang verschwindet, küsst der Österreicher den Umschlag mit der Landbesitzurkunde und verlässt, sichtlich sehr selbstzufrieden, den Ring. Stolz auf sich selbst, marschiert er die Rampe hinauf und die ohrenbetäubenden Buhrufe reißen nicht ab. Auf der Auftrittsbühne posiert er noch einmal provokant für die Fans. Ein Bierbecher verfehlt ihn nur knapp, aber das ist ihm alles egal. Kurz darauf zieht auch er sich in den Backstage-Bereich zurück. Bei den Kommentatoren ist Pete völlig außer sich.


Pete: „Ich glaub das nicht… Ich glaub das einfach nicht, was ich da gerade gesehen und gehört habe!!!“

Sven: „Einmal mehr ein genialer Schachzug von Lio, der-“

Pete: „SCHACHZUG??? Verdammt nochmal, Sven, wir reden hier von einem Waldgebiet!! Mit Tieren!! Und dieser Kerl will das einfach roden, weghauen, zerstören!! Alles nur um Ask eins auszuwischen??? Und das in Zeiten wie diesen??? Das ist einfach nur unmenschlich!! Absolut unterste Schublade!! Mit Abstand das Widerlichste und Unmenschlichste, was ich jemals von LJ gesehen habe!!!“

Pete ist sichtlich vor Zorn kaum zu halten und feuert seinen Kugelschreiber erbost, mit voller Wucht, auf das Pult.

Sven: „Meine Güte… Beruhige dich, Pete! Noch ist ja nix passiert. Und vielleicht, wenn Ask sich für sein Verhalten entschuldigt-“

Pete: „Ach, halt doch die Klappe!! Hör endlich auf!!!“



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


JETZT NEU!




Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:


  • VEGAN

  • Laktosefrei

  • Glutenfrei und weizenfrei.


Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.



Die Halle in Lausanne kocht. Denn neben MacMüll steht Raymond „Morbeus“ Douglas, der GFCW Heavyweight Champion. Direkt beginnen die Fans wieder mit Sprechchören.


You deserve it. You deserve it.


Morbeus strahlt in die Kamera. Die artikulierte Unterstützung hat ihn direkt erreicht. Ray Douglas ist heute in Zivil gekleidet. Holzfällerhemd und verwaschene Blue Jeans. Den Vollbart trägt er noch immer und eine rote Strähne hängt ihm ins Gesicht. Eine richtige Frisur ist das eigentlich nicht mehr. Lediglich ne ganze Menge an Haaren auf dem Kopf.


MacMüll: „Der Champion ist bei mir. Seit langer langer Zeit mal wieder. Welcome back, Ray Douglas!“


Morbeus: „Danke, Mac. Schön dich wieder zusehen. Viel Zeit ist ins Land gegangen, aber nun bin ich wieder da. Und wie. Mein goldenes Schätzchen habe ich mitgebracht und bin auf den kommenden Kampf sehr gespannt.“


MacMÜll: „Antoine Schwanenburg kämpft gegen Ellis Diehl. Unsicher ist noch, wer eigentlich ihr Herausforderer bei Title Night sein wird? Rechnen sie mir Schwanenburg?“


Morbeus: „Tja. Er ziert sich noch. Bemüht rechtliche Beratung. Der Titelverlust hat ihm wohl stark zugesetzt. Ich hoffe, ich muss den Guten nicht noch in den Arm nehmen, HAHAHA. Für heute Abend wird er wohl seine Wunden lecken und den Rookie in Schach halten. Alles andere würde mich schon recht wundern. Nichts gegen Ellis, aber so weit ist er noch nicht.“


MacMüll: „Die Fans wünschen sich laut Catch-Beobachter zu 83 % den Title Night Main Event zwischen Ihnen und Schwanenburg. 1 vs. 1. Keine Stipulation. Werden Sie den Zuschauern geben, was sie verlangen?“


Morbeus: „Sehr charmant, Mac. Im Endeffekt bin ich aber nicht wie Antoine, ich stelle hier keine Bedingungen für meine Gegner. Ich habe auch keine vertrottelte Wunschliste mitgebracht. Auch ich würde gerne Morbeus vs. Schwanenburg, Teil III sehen. Auch wenn es mir schwer fällt, ich muss da auf Dynamite oder Fletcher verweisen, die werden schon einen würdigen Gegner für mich finden.“


MacMüll: „Zane Levy ist Schlüsselgewinner und könnte den Schlüssel jederzeit einlösen. Wie gehen Sie mit dieser Situation um? Würden Sie Levy nicht den Spot im Title Night Main Event anbieten?“


Morbeus: „Warum sollte er das annehmen? Levy hat zwar ziemlich einen an der Murmel, aber für völlig bescheuert halte ich ihn nicht. Irgendwann wird er es versuchen. Beim größten Event des Jahres? Denkbar. Aber ich kann mich nicht zu 100 % auf den Cash-In vorbereiten. Deswegen gibt es den verdammten Schlüssel eben.“


MacMüll: „Ansonsten ist noch recht viel passiert in der Liga. Ihr Neffe ist in der Liga und ihr Erzfeind NCT ist auch wieder da. Was ist ihre Meinung zu den Children of Wrath?“


Morbeus: Ich freue mich für Kyle. Leider haben wir seit Jahren nicht mehr gesprochen, aber er wird eine große Karriere hinlegen. Dumm allerdings, dass er da auf Niander vertraut. Typisch Niander. Er klaut meine Kreation aus dem Jahr 2001. Dem Mann fällt selbst nichts ein und dann versucht er durch den Namensklau mir noch zu schaden. Aber mit diesem Parasiten kann ich mich aktuell echt nicht auch noch auseinandersetzen. Nur der Titel steht im Fokus.“


MacMÜll: „Hinter den Kulissen gibt es Gerüchte über ihren Gesundheitszustand. Auch die eingespielten Videos zeigen sie nicht immer in einer Topverfassung…“


Morbeus wird plötzlich ganz schmallippig und kneift dabei seine Augen zusammen.


Morbeus: „KEIN! KOMMENTAR!“


Plötzlich macht Ray Douglas auf dem Absatz kehrt und verlässt das Bild. Achselzuckend gibt MacMüll das Wort wieder an Sven und Pete.


Pete: „Der Champion sondiert die Lage. Dennoch scheint er sehr reflektiert auf die Dinge zu schauen.“


Sven: „Ich + Ich. Ein seltsamer Mann ist er ja, unser Morby. Und ziemlich kurz angebunden. Passt eventuell zu der Kürze seiner Regentschaft, Höhöhö.“



Er tobt und wütet. Er schreit herum. Er schlägt gegen Wände und wirft herum, was er findet.

Da ist sie wieder. Diese Wut, die ihn bestimmt. Diese Wut, die er so lange zu kontrollieren gewusst hat, die jetzt aber gefährlich viel Macht über ihn zurückgewinnt. Seit Holly Hutcherson war Ask Skógur wohl selten wieder so nahe da dran, gegen sich selbst zu verlieren, wie er es jetzt ist.

Wir befinden uns in einer Kabine im Backstagebereich. Es scheint, als ob die Security-Leute, ihn hier erst einmal eingelagert haben, nachdem sie ihn mit voller Kraft von Lionel Jannek entfernen mussten. Und auch, wenn das jetzt schon einige Zeit her ist, ist Ask nach wie vor geladen vor Wut.


Ask: „JANNEK!!! DAS WIRST DU BÜßEN! ICH WERDE DICH KRIEGEN UND WERDE DICH FERTIG MACHEN!!!“


Ask stampft durch den Raum, er wirft Stühle herum und würde hier wohl am liebsten alles kurz und klein schlagen.

Er tobt für weitere Sekunden herum, bis er sogar in das Badezimmer der Kabine geht und da vor einem Spiegel halt macht. Geplant oder nicht, das kann man nicht so genau sagen, doch es bringt Ask schließlich dazu der hässlichen Fratze namens Wut direkt in die Augen zu blicken.

Da ist er, der mittlerweile so sehr gereifte Mann, der droht einen gewaltigen Schritt zurückzumachen.

Und plötzlich wandelt sich seine Wut und sein Aufruhr. Er fährt direkt herunter und scheint immer deutlicher zu realisieren, dass er sich gerade wieder am Rande des Abgrunds befindet, von dem er sich jetzt mittlerweile so gut hat entfernen können.

Das DARF nicht wieder passieren. Er MUSS dagegen ankämpfen. All seine Arbeit, sich endlich von der Wut zu lösen, darf nicht umsonst gewesen sein.

Er blickt sich tief in die Augen und sammelt sich, so gut es geht. Aber leicht ist das nicht. Er kämpft.


Ganz ruhig und vorsichtig schleicht sich dabei Tammy hinter ihm an, was Ask scheinbar gar nicht mitbekommen hat.


Tammy: „Entschuldigung? Ask? Darf ich stören?“


Welch mutige Person diese Tammy doch ist. Es kann nur naiv oder dumm sein, sich Ask in diesem Moment zu nähern. Naiv, dumm oder eben mutig. Doch Ask ist kein Monster und vielleicht ist es auch gerade das, was er jetzt braucht, um auch den letzten Schritt zurück auf den Boden der Tatsachen zu machen und nicht völlig durchzudrehen.

Ask dreht sich herum und schaut Tammy mit einem Mix aus Wut und Verzweiflung an. Und dennoch, erkennt man auch eine gewisse Freude oder Dankbarkeit, dass sie da ist und die Anwesenheit einer anderen Person, einer Person, die ihm nichts Böses will, weiter zu seinem „Herunterfahren“ beiträgt.


Tammy: „Wir haben bereits gesehen, wie sehr dich Lionel Janneks Ansprache mitgenommen hat. Hast du schon den Hauch einer Vorstellung, wie du nun weiter vorgehen wirst?“


Diese Frage. Ask hat nicht mal ansatzweise auch nur irgendeine Idee. Seine größte Sorge aktuell ist, nicht selbst wieder durchzudrehen. Aber dennoch, diese Frage ist berechtigt. Und Ask sollte sich viel schneller um eine Antwort bemühen, als ihm lieb ist. Wer weiß wie schnell LJ zu handeln bereit ist.

Ask dreht sich noch einmal um zum Spiegel, holt sich einen letzten Blick ab, um sich selbst zu versichern, dass nicht die Wut ihn, sondern er die Wut bestimmt und anschließend schaut er wieder zu Tammy. Er atmet noch einmal tief durch und setzt dann an.


Ask: „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, WAS ich tun kann, um zu verhindern, dass dieser Schnösel mir MEIN Zuhause wegnimmt, aber ich weiß, dass ich IRGENDWAS tun muss. Und das werde ich. Ich weiß, dass er damit nicht durchkommen wird. Koste es, was es wolle, aber ich werde es nicht zulassen, dass er mir das nimmt. Ich mein… der will mir das ja auch nur nehmen, weil er mich leiden sehen will. Der interessiert sich nicht für den Wald oder die Natur…“


Ask verstummt noch einmal kurz, als ob er gerade immer mehr realisiert, was hier gerade passiert.


Ask: „Er will mich leiden sehen. Das ist ein böser Mensch, der anderen Menschen böse Dinge antut. Aber das will ich ihm nicht gönnen, das DARF ich ihm nicht gönnen, auch wenn ich das wohl schon etwas getan habe…“


Ask schaut sich in der Kabine um und betrachtet das Chaos, dass er angerichtet hat, Lionel Jannek sei Dank.


Ask: „Ich muss mich jetzt erstmal beruhigen. Irgendwie nen klaren Kopf bekommen und mir überlegen, was der nächste Schritt ist. Und dann macht ich mir nen Plan. Aber es steht fest, dass der meinen Wald nicht bekommen wird. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue, aber DAS werde ich verhindern. Bei allem, was mir lieb und wichtig ist. Wenn der wirklich glaubt, dass meine Aktionen bei Brainwashed oder ihm die Sau in seine schicke Villa zu schicken das Schlimmste seien, was ich ihm antun könnte, dann hat der Typ sich aber mächtig geschnitten.“


Ask schnauft noch einmal kurz durch, versucht sich weiter zu sammeln.


Ask: „Ich mag meine Wut unter Kontrolle haben, das heißt aber nicht, dass ich sie nicht trotzdem gegen ihn einsetzen kann. Wenn er sich unbedingt mit der Natur anlegen will, dann wird er schon sehen, was er davon hat.“


Asks Blick wird wieder ernster. Dieser kurze Gefühlsausbruch scheint ein Ende genommen zu haben. Und jetzt, heißt es Ansatz zum Gegenangriff gegen Lionel Jannek.



Wir befinden uns im Backstagebereich. Genauer gesagt in den heiligen Hallen von James Corleone und dem amtierenden GFCW Intercontinental Champion The End, dementsprechend auch: von Leviathan.

Den besagten Champion haben wir heute bereits gesehen. Aktuell ist seine Mission ganz klar: er sucht Opfer in der Form von Herausforderern für seinen Titel. Und mit Sid the Scum, scheint er da den nächsten Kandidaten gefunden zu haben. Doch jetzt scheint erst einmal Zeit für Leviathan-Innenpolitik zu sein. The End hatte James Corleone früher am Abend befohlen, alle Mitglieder zusammen zu sammeln. Und jetzt, scheint das Treffen dann auch tatsächlich stattzufinden. Mit Zane Levy, der seinen wertvollsten Besitzt – den Schlüssel – natürlich neben sich auf die Bank gelegt hat, Luna Rosario, die hörbar eine Kaugummiblase platzen lässt und den Birds of Decay, die gemeinsam aus der Ecke herausglubschen… es ist die erste Volksversammlung im Staate Leviathan seit Brainwashed, wenn man so will.

Aktuell hält sich The End jedoch eher im Hintergrund, wo er sein Gold weiter hypnotisiert, während es James Corleone ist, der zur Ansprache ansetzt. NACHDEM er Luna einen tadelnden Blick zuwirft, die daraufhin wie eine ertappte Siebtklässlerin den Kaugummi neben sich in den Mülleimer feuert. Bahn frei für Inspirational Jim.


James Corleone: „Leviathan ist eine Konstante. Leviathan ist DIE Konstante in der GFCW. Das Protokoll hat versagt, doch Leviathan steht nach wie vor. Und wir stehen stärker als je zuvor. Es mag sein, dass wir einige Niederlagen in den letzten Wochen erfahren haben und dennoch: Bei Brainwashed hast du, Luna, Kriss Dalmi vernichtet und seitdem wurde er nie wieder gesehen. Zane du hast den heißbegehrten Schlüssel zum Erfolg gewonnen, was eine essenzielle Waffe für UNS bedeutet. Und Silas und Mykru auch ihr seid in eurer Ausbildung weiter vorangeschritten.“

WUMMS

Alle Köpfe im Raum drehen sich in Richtung der Ecke der Birds of Decay, in der Mykru neben einem sichtlich erschrockenen Scarecrow steht und mit all seiner Kraft in die Wand geschlagen hatte. Zufrieden blinzelt er auf die zermatschte Spinne an selbiger und blickt seinen Tag Team Partner suchend an, der ihm stolz den Daumen nach oben gibt. Eine Sekunde blickt Corleone noch auf die Szenerie, doch zumindest für den Moment scheint man sich hier damit abgefunden zu haben Mykru seinen Spielraum zu lassen. Silas würde schon wissen, wie er sein Haustier handhaben muss.


Corleone läuft noch einige Schritte hin und her, während er seine Ausführungen fortsetzt.


James Corleone: „Vor allem aber ist es natürlich The End zu verdanken, dass Leviathan gefürchteter ist als je zuvor.“

Zustimmendes Nicken im gesamten Raum. Die Ordnung, die Stabilität und der Erfolg, den End gebracht hatte. Nichts davon war anfechtbar.

James Corleone: „Niemand wagt es, ihn um den GFCW Intercontinental Championship herauszufordern. Weil niemand das gleiche Schicksal erleiden will wie Aiden Rotari oder Caracal Matthews. Rob Gossler war dumm genug. Und wir haben gesehen, wohin auch das geführt hat und nun ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Sid the Scum dieser Liste an Opfern des Königs anschließt.

Dieser Titel gehört seit Drakes Zeit uns. Dieser Titel gehört jetzt The End. Eurem Anführer. Dem Kopf der Schlange. Und so, SO sind wir die dominierende Kraft der GFCW.“


Corleone pausiert erneut kurz, The End hält sich nach wie vor bedeckt, aber warum sollte er auch etwas sagen? Sein Sprachrohr übernimmt diese Aufgabe perfekt. Luna hebt ein wenig die Augenbrauen und verschränkt die Arme. Worauf wollte Corleone hinaus?


James Corleone: „Es ist an euch diesen Worten weiterer Leistungen folgen zu lassen. Ich sehe ihr habt euch bereits weiteren Herausforderungen angenommen, nun solltet ihr diese genauso gut meistern, wie eure Vorhergehenden. The End überzeugt bereits mit seinen Taten, nun müsst auch ihr das tun.“

Luna: „Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass ich so viel Freiraum bekommen.“

Ihr Blick scheint durch Corleone hindurchzugehen, hin zu The End, doch wenn der ihr aufmerksam zuhört, so lässt er es sich jedenfalls nicht anmerken.

Luna: „Ich hab nicht vor ihn zu verschwenden, Mister Corleone.“

Scarecrow: „Thomas wird einbrechen. Hundert Prozent. Am Ende diesen Jahres wird es nur noch eine Person geben, deren Kometenhafter Aufstieg in diesem Jahr nicht abgewürgt wurde. Und sie sitzt genau hier als Teil von Leviathan.“

Luna: „Aber…“

Sie setzt sich wieder ein wenig aufrechter hin, fast als wolle sie penibel darauf achten in der Gegenwart des Königs nicht unhöflich zu wirken.

Luna: „Ich verstehe natürlich auch, dass the End und der Titel Priorität haben. Also wenn es darauf hinausläuft, dass ich zurückgepfiffen werde um meine Aufmerksamkeit auf diese Priorität zu legen… dann tue ich das natürlich.“

Ein wenig klinisch, aber doch ehrlich wirkt der Tonfall. Begeisterung würde sicherlich nicht aufkommen. Doch es ist klar, wer hier das sagen hat, einzig und allein.



Corleone hört zu, läuft einige Schritte weiter, und macht schließlich halt vor Zane Levy, der erstaunlich ruhig ist, noch keine QAnon Thesen auf den Tisch gelegt hat und mit seinem Gepäckstück sehr zufrieden zu sein scheint.


James Corleone: „Und du, du hast dich zweifellos einmal mehr bewiesen und uns gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, dir eine zweite Chance zu geben. Du hast den Schlüssel gewonnen, nicht für dich, sondern für Leviathan. Das bedeutet…“

Ist das ein leichtes Schmunzeln auf dem Gesicht von Luna? Ein bestätigendes Grinsen. Fast, als hätte sie geahnt, dass es genau darauf hinausführt.

James Corleone: „...FALLS und ich betone es nur allzu gern erneut, FALLS The End aus irgendeinem Grund den GFCW Intercontinental Championship verlieren sollte, durch abermals fiese Tricks von seinen Feinden, dann liegt es an dir schnellstmöglich zu reagieren und den Titel für uns zurückzuholen. Wir sind eine Einheit und das ist dir hoffentlich bewusst.“

Uff. Das ist natürlich ein Brett. Die Vorgabe wie Zane seinen Schlüssel verwenden darf. Wenn er ihn denn nach Title Nights überhaupt noch tragen wird.

Überrascht wirkt Levy nicht gerade. Ihm wirkt sehr deutlich bewusst, dass das ist, wie es von ihm erwartet wird. Er zeigt keinen Schock, keine Fragen, keine Enttäuschung in seiner Mine. Nur das kurze Zögern, das Ausbleiben einer sofortigen Antwort, sorgt allerdings schon für stramme Blicke aus dem Raum.

Luna: „Zane, dein Hass auf Antoine, richtig und wichtig, und wenn es das war, was dich diese Leiter nach oben gepusht hat, umso besser, aber abgesehen davon, dass er nichtmal mehr Champion ist, ist das nicht das, was wir tun, okay. Wir…“

Zane: „Luna du kannst dir die Luft sparen, ich bin mir vollkommen bewusst, dass meine gesamte Vendetta gegen Antoine durch den Schlüssel ne schwachsinnige Agenda war. Ich kann das auch anders machen aber der Schlüssel muss ein Werkzeug von Leviathan sein. Warum ich überlegt habe ist nur… Wenn wir alle hier unseren Job richtig machen, vor allem ich in dem Fall… Und der König weiterhin Champion bleibt.Wäre es dann...vielleicht möglich den Schlüssel zu verwenden um Leviathans Einfluss noch weiter auszubreiten?“

Pflichtbewusst, aber vielleicht doch mit dem klitzekleinen Körnchen Enttäuschung. Hörbar atmet Luna aus. Zanes Träumereien haben mit dem hier und jetzt nichts zu tun.

James Corleone: „Wir benutzen diesen Schlüssel so, wie es das beste für Leviathan ist und im Moment bedeutet das, als Sicherheitsnetz.“

Zane: „Verstanden, Mister Corleone.“

Corleone wirkt zufrieden. Es scheint, als ob Zane genauso reagiert hat, wie es „Inspirational“ Jim sich gewünscht und vor allem, wie er es antizipiert hat. Corleone schaut hinter sich, über seine Schulter und nickt The End zufrieden zu. Dieser wiederum scheint sich jetzt langsam auch aufzurichten.


James Corleone: „Also gut, eure Aufgabe ist klar: gewinnt, dominiert, macht The End und Leviathan stolz. Wir verlassen uns auf euch.

Das wars dann auch, ihr könnt gehen.“


Corleone wendet sich schließlich ab von den Mitgliedern Leviathans und setzt sich in die dunkle Ecke zu The End. Die Taktikgespräche scheinen also weiter unter dem König seinem Berater zu erfolgen, während die Aufgabe für Leviathan klar formuliert ist. Die Worte wurden gesprochen, nun müssen die Taten folgen.


Singles Match:

Das letzte Performance Center-Talent“ Ellis Diehl vs. Antoine Schwanenburg

Referee: Mike Kontrak





Der Mann, das Talent, das Chamäleon der GFCW erscheint freudig auf der Stage. Vor zwei Wochen konnte er Gino recht eindeutig besiegen, aber heute? Das ist ein anderes Kaliber. Es wartet Antoine Schwanenburg, einer der größten Namen aller Zeiten. Aber in diesem Moment wirkt er noch nicht aufgeregt. Gelassen schlendert er zum Ring.


Am Ring angekommen, slidet er lässig in ihn hinein. Auch dort lässt er sich dann noch mal ordentlich feiern, besteigt das Top Rope und genießt seine Zeit, die er derzeit hat. Bevor sein Gegner aber erscheint, hat Ellis wohl noch was zu sagen und er lässt sich ein Mikrophon reichen.


Ellis: „Hallo Zusammen!“


Er blickt in das Rund der Halle und ein paar Leute jubeln ihm tatsächlich auch zu.


Ellis: „Heute habe ich eines meiner wichtigsten Matches in meiner noch jungen Karriere.“


Ellis scheint sich tatsächlich zu freuen.


Ellis: „In einem Main Event von War Evening zu stehen, das passiert nicht alle Tage. Und schon gar nicht gegen jemanden, wie Antoine Schwanenburg.“


Als er Schwanenburg nennt, gibt es dann doch deutliche Reaktionen. Gemocht wird er hier nicht, ganz im Gegenteil.


Ellis: „Aber von einem großen Namen lasse ich mich nicht unterkriegen. Ich will euch allen da draußen zeigen, dass Ellis Diehl keine Lachnummer ist. Ich kann im Ring auch was und das will und werde ich zeigen.“


Die Fans freunden sich aber langsam mit ihm an.


Ellis: „Und selbst wenn ich heute nicht gewinne, dann will ich wenigstens zeigen, dass ich zurecht hier in der GFCW bin. Zeigen, dass ich vielleicht noch nicht heute da bin, wo ein Antoine ist, aber vielleicht morgen oder übermorgen. Irgendwann bin ich soweit. DIEHL WITH IT!“


Dann geht das Mic zu Boden und die Musik des Mannes eingespielt, der keine weiteren Worte benötigt.


Antoine Schwanenburg.






Das Licht in der Halle ist gedimmt,

Die Musik ist angestimmt,

Zeit, dass Antoine Schwanenburg gewinnt.


Lange müssen die Fans in der Schweiz nicht auf ihn warten. Er erscheint auf der Stage, die Stimmung ist noch immer im Keller. Bevor er den Weg gen Ring antritt, knackst er seine Fingerknöchel.


Pete: „Will er seine Warnung etwa wahr machen und ein Exempel am armen Ellis statuieren?“

Sven: „Antoine hat ihn gewarnt. Was auch immer passiert, er ist selbst Schuld.“


Lord, almighty

hail, thy kingdom

save this world from suffering,

torment and despair.

Lead us, reveal the way.


DIES IRAE


Dann beginnt der Marsch zum Ring. Die Aura der Unantastbarkeit, die er in der Vergangenheit oftmals um sich herum hatte, ist nicht mehr vorhanden. Es ist eine andere Art von Aura. So haben wir ihn selten gesehen bislang. Wut, Zorn und das glühende Verlangen nach

körperlicher Gewalt. Und so braucht er auch nicht lange, bis er am Ring angekommen ist. Ihn betritt er über die dafür vorgesehenen Treppen. Letzter Check was das Tape am Handgelenk angeht, dann will er auch direkt loslegen. Mike Kontrak gibt das Zeichen.


DING DING DING


Der heutige Main Event hat nun also gestartet und wir sehen ein Duell Rookie gegen Legende. Schwanenburg will hier direkt ran an den Speck. Er hatte angekündigt, dass er es auf die Gelenke seines Gegners heute abgesehen hat. Er schnellt nach vorne und geht mit Ellis in den Lock-Up. Ellis will hier mithalten, technisch ist er nicht von vorgestern. Die Legende fackelt auch nicht lange und schnappt sich direkt den Arm von Ellis. Er kann ihn eindrehen und windet sich hinter seinen Gegner. Schwanenburg hat Ellis jetzt im Polizeigriff, aber dieser wehrt sich. Nach kaum mehr als einer Sekunde muss Schwanenburg locker lassen, aber kann dennoch weiter in der Offensive bleiben, Snapmare gegen Diehl! Das letzte Performance Center Talent landet auf dem Hosenboden und der Mann, der der beinahe Rekord Champ wurde, geht zum Headlock über.


Pete: „Und es beginnt.“


Kontrak erkundigt sich beim jungen Ellis, aber der ist noch sehr fit. Schwanenburg allerdings macht hier keine halben Sachen. Es ist nicht der klassische Headlock, den man sonst gerne mal zum Start sieht. Der sieht bereits jetzt so aus, als könnte das Match damit beendet werden. Der Kopf von Ellis nimmt auch mehr und mehr eine rote Farbe an, aber er kämpft gegen den Headlock. Das ist auf jeden Fall eine Stufe härter, als die, die er sonst im PC zu spüren bekommt. Mit Mühe und Not kann er sich langsam aber sicher heraus winseln. Dass er mittlerweile schon gut am Schwitzen ist, ist hier vielleicht sogar von Vorteil.


Sven: „Das wird nicht gut ausgehen für Ellis. Er sollte das einsehen und jetzt freiwillig aufgeben, bevor er das nicht mehr tun kann.“


Und ja, Ellis sieht überraschend mitgenommen aus, „nur“ nach diesem Headlock. Schwanenburg macht direkt von Sekunde 1 an ernst und wenn Ellis da nicht schnell ein Mittel gegen findet, wird das noch sehr ungemütlich. Erneut schnellt Antoine nach vorne. Blitzschnell greift er sich den Arm, dreht ihn ein, windet sich hinter ihn und... Polizeigriff. Selbe Sequenz wie zuvor, so, wie es Antoine in seiner Karriere sicherlich 1000 Mal schon gemacht hat. Da konnte Ellis zuvor schon entkommen und so schafft er es auch diesmal. Schwanenburg kann aber erneut in der Offensive bleiben, doch statt eines Snapmares wie zuvor bringt er einen Headlock-Takedown an! Damit will er Diehl wieder in Schwierigkeiten bringen. Doch der agile Potsdamer will das nicht zulassen und bringt seine Beine ins Spiel. Er kann eine Art Headscissor anbringen und dreht den Spieß rum. Schwanenburg lässt locker und befreit sich aus der ganzen Geschichte. Jetzt ist es aber Ellis, der nicht locker lassen will. Noch bevor Schwanenburg auf die Beine kommt, springt er ihn quasi an und nun ist er derjenige, der den Headlock zeigt.


Sven: „Glaubt er wirklich, er könne Antoine mit seinen eigenen Waffen besiegen?“


Kontrak erkundigt sich auch bei Schwanenburg, ob alles in Ordnung ist, doch diesem geht es noch äußerst gut. Den Headlock steckt er gut weg und kann gar kontern. Er dreht Ellis auf die Schultern, erster Pin des Abends! Kontrak geht zu Boden.


1...


2..


KICK OUT


Aber Ellis kann sich wegdrehen und den Headlock noch immer zeigen. Antoine versucht sich also weiterhin aus dem Headlock zu befreien. Langsam versucht er aufzustehen und Ellis geht mit, kann ihn also nicht länger am Boden festnageln. Im Stand angekommen hat der Kölner bessere Karten und befreit sich nicht nur, er kann außerdem einen Irish Whip zeigen. Ellis geht in die Seile, läuft auf Schwanenburg zu, welcher ihm mit der Schulter abfangen will, doch er ist derjenige, der den Shoulder Tackle hinnehmen muss! Antoine landet also auf dem Hosenboden und Ellis grinst, erfreut dass er den kleinen Stärketest für sich entscheiden konnte.


Pete: „Ellis sieht überzeugt und fokussiert aus.“


Ellis will den Plan von zuvor fortsetzen. Er will das Matwrestling, Antoines Disziplin, weiterhin zeigen und krallt sich seinen Gegner sofort, doch davon hat Antoine genug. Dem versuchten Headlock entkommt er und windet sich wieder hinter seinen Gegner. Er umklammert die Hüften und will Ellis in die Höhe stemmen. Das könnte ein German Suplex sein, doch Ellis wehrt sich. Schwanenburg kann ihn zwar heben, doch er strampelt zu viel. Planwechsel beim Triple Crown Champ. Belly To Back Takedown! Wer kein Freund von Matwrestling ist, dem wird dieses Match wahrlich nicht zusagen. Ellis landet auf dem Bauch, über ihm befindet sich Schwanenburg. Seinen Griff noch immer nicht gelockert versucht er den German Suplex aus dieser Position. Diesmal hat er auch mehr Erfolg, unfassbare Präsentation seiner Stärke!


DEADLIFT GERMAN SUPLEX!


Mit Brücke. Kontrak zählt den Pin.


1...


2...


Aber Kick Out. Schwanenburg lässt aber nicht locker. Den Griff hat er noch immer und was einmal klappt, klappt vielleicht auch noch ein zweites Mal. Ein erneuter Deadlift-Versuch. Er kann ihn in die Höhe stemmen, doch diesmal spielt Diehl nicht mit. Während er in der Luft ist, versucht er Schwanenburg einzurollen und das klappt! Schwanenburg strampelt wild, Kontrak geht zu Boden.


1...


2...


Kick Out! Die Leistung von Ellis Diehl wirkt wirklich besser als das, was man vielleicht erwartet hatte. Er hat kein Vorteile gegen Antoine, aber er ist im Match. Hier und da kann er den Spieß sogar umdrehen. Bisher kann er zufrieden mit sich sein. Daher sucht er die Offensive und rennt auf Schwanenburg zu. Deep Armdrag! Schwanenburg geht zu Boden, steht aber sofort wieder. Davon lässt er sich nicht einschüchtern und will Ellis zeigen, wie diese Aktion richtig geht und geht in die Seile, läuft auf Ellis zu und... Deep Armdrag! Aber auch Ellis ist sofort wieder auf den Beinen. Jetzt geht er in die Seile und nimmt Fahrt auf. Schwanenburg will den heranbrausenden Gegner mit einem Tilt-Whirl stoppen, doch Ellis nutzt das Momentum einfach um eine Headscissor zu zeigen! Antoine versucht schnell wieder auf den Beinen zu sein, muss aber die Seile zur Hilfe nehmen. Jetzt muss Ellis dran bleiben denkt er sich und schnappt sich erneut seinen Gegner. Snap Suplex! Schwanenburg will sich nicht viel anmerken lassen und versucht schnell auf die Beine zu kommen. Uuuund Snap Suplex die Zweite! Aber erneut taumelt Schwanenburg auf die Beine. Er lässt immerhin keinen Pin Versuch zu, aaaber... Snap Suplex die Dritte! Jetzt steht Schwanenburg nicht mehr auf und Ellis kann endlich zum Pin übergehen. Kontrak am Boden.


1...


2...


KICK OUT!


Aber Schwanenburg ist noch dabei.


LET'S GO ELLIS!

LET'S GO ELLIS!


Der Mann aus Potsdam hat wirklich alles aus sich heraus geholt bislang und die Fans in der Schweiz würdigen das. Aber reicht das, um das Match zu entscheiden?


Jetzt will er es allen zeigen. Demonstrativ stellt er sich in die Ringecke. Stampft mit den Füßen auf den Boden. Superkick soll es sein.


Pete: „KANN Ellis Diehl es schaffen?“

Sven: „Nein.“


Aber die Fans in der Schweiz glauben an ihn. Er glaubt an sich. Und Schwanenburg kommt langsam wieder auf die Beine.


DIEHL WITH IT SUPERKICK!



Nein!


Antoine hat das genau kommen sehen! Ellis bekommt seinen Fuß ungefähr dahin, wo er ihn haben will. Aber Antoine fängt ihn ab.


ANKLE LOCK!


Ellis Diehl ist in die Falle getappt! Er windet und wendet sich, winselt, aber Antoine hat seine Pranken um den Fuß und bringt so viel Kraft auf, wie er das nur kann. Es sieht fast martialisch aus, wie Antoine mit dem Fuß von Ellis umgeht, aber das ist genau das, was er zuvor angekündigt hat. Er will Ellis zerstören. Und mit dem Fuß fängt er an.


Auch wenn die Fans ihn versuchen nach vorne zu treiben, Ellis Diehl hat hier große Probleme. Entkommen kann er nicht. Also was sind seine Optionen? Aufgeben? Auf keinen Fall. Schafft er es in die Seile? Vielleicht. Das ist nun seine Mission. Irgendwie in die Seile mit ihm. Aber Antoine in all' seiner Erfahrung lässt das nicht zu. Muss Ellis hier also aufgeben? Ein letztes Mal versucht er es. Bringt all' seine Kraft auf, um in die Seile zu kommen. Er schafft es!


Kontrak muss anzählen.


1!

2!

3!

4!


Mit einem lauten Kriegsschrei zerrt Antoine wie ein irrer am Bein von Ellis.


Pete: „Er hat den Rope Break gelöst!“


Die Seile sind nicht mehr in Ellis' Händen! Antoine hat ihn weg bekommen und der Griff sitzt fester, als je zuvor. Aber nicht für lange, denn natürlich bemerkt Antoine, dass Ellis Gegenmittel finden kann. Also was? Neuer Griff.


Sven: „Figure Four Leglock!“


In einer fließenden Bewegung setzt Antoine den nächsten Griff an und der gefällt Ellis noch viel weniger. Der Fuß ist jetzt nicht mehr das große Problem, aber jetzt muss das Knie dran glauben. Laute Schreie hallen durch Lausanne. Kontrak checkt. Will Ellis aufgeben? Die Antwort lautet nein. Aber Antoine lässt nicht locker, im Gegenteil. Die Schlinge zieht sich immer weiter zu.


1...


2...


Und nun zählt Kontrak auch noch einen Pin, weil die Schultern von Ellis auf der Matte sind. Natürlich kann Ellis das stoppen, aber selbst das ist ihm nicht gegönnt. Weiter und weiter setzt Antoine seine Kraft und Technik ein um das Kniegelenk von Ellis zu zerstören. Die Schreie von Ellis lassen kaum nach.


Pete: „Das Match muss gestoppt werden!“


Aber genau das will Ellis nicht. Er will hier nicht aufgeben, das sagt er Kontrak ein ums andere Mal. Er wirft jetzt alles in die Waagschale. Verzweifelt richtet er seinen Oberkörper auf. Fäuste fliegen gegen Antoine. Nicht viele treffen, hier ist wirklich nur noch Verzweiflung in den Schlägen. Aber ein paar kommen an. Ein paar davon treffen Antoine.


YEEEEEEEEAH


Und mit jeder Faust, die durchkommt, scheint Ellis neue Kraft zu bekommen. Mehr und mehr Schläge treffen das Ziel. Antoine muss locker lassen.


Sven: „Der Griff ist gelockert, aber der Schaden und die Schmerzen bleiben.“


Sven hat Recht, Ellis ist zwar frei, aber bleibt auf dem Boden liegen. Atmet schwer. Ans Aufstehen ist hier nicht zu denken. Aber Antoine steht auf. Er checkt seine Lippe, ein paar Schläge kamen in die Richtung, aber alles ist gut. Er sieht sein Opfer am Boden, blickt ihn ohne Mitleid an. Ein bisschen lächelt er dann tatsächlich, als er Ellis dort liegen sieht. Und um ein bisschen Öl ins Feuer zu kippen, setzt er den Fuß auf seinen Gegner, der auf der Seite liegt und sich das Knie hält.


BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH!


Ellis schlägt verzweifelt um sich herum, aber das bringt Antoine nur noch viel mehr zum Lachen. Alles, was jetzt noch kommt ist eigentlich nur noch, um seinen Gegner zu demütigen. Also kniet er sich neben seinen Gegner, schnappt sich sein Gesicht und grinst fies. Das gefällt hier niemandem, vor allem nicht Ellis. Durch die Demütigung kriegt er noch mal einen Schub. Er stürzt sich auf Antoine, mit allem, was er hat.


YEEEEEEEEEEEEEEAH!


Jetzt Ground and Pound vom Potsdamer. Seine untere Körperhälfte ist sehr mitgenommen, aber die Fäuste funktionieren noch gut. Also lässt er es regnen, bringt Faust um Faust ans Ziel und ganz offensichtlich hatte Antoine damit nicht gerechnet.


Pete: „Er hätte es beenden müssen, jetzt hat er den Salat!“


Und der gesamte Frust entlädt sich, aber auch die Energie von Ellis. Mit jedem Schlag bringt er weniger Kraft ins Ziel und sie werden langsamer. Auch wenn Antoine hier überrascht wurde, so kann er dennoch mit Leichtigkeit entkommen, als die Schläge an Kraft und Schnelligkeit verlieren. Auf der Matte ist er zu Hause und so fällt ihm das sehr leicht. Aber vielleicht sollte er doch ein letztes Mal heute Ernst machen, denkt er sich. So windet er sich wie eine Schlange um seinen Gegner herum und setzt zum D'arce an.


KAISERLICHE VERFÜGUNG!


Sven: „Gute Nacht, Ellis.“


Aus diesem Griff sind bislang die wenigsten entkommen. Das ist das Meisterstück in Antoines Arsenal und er grinst hämisch, als er ihn fest angebracht hat. Die Fans geben noch mal alles, aber in diesem Griff kann niemand lange aushalten. Ellis bleibt die Luft weg. Er kann wegen der Probleme im Knie auch nicht genug Kraft aufbringen, um da irgendwie Gegendruck zu entwickeln. Er ist buchstäblich in der Falle, keinen Weg zur Freiheit.


Auch wenn er kämpft, jede Sekunde so gut er kann, er findet keine Lösung für dieses Problem. Er muss es tun. Es gibt keine Wahl.



DING DING DING


SIEGER DES MATCHES DURCH SUBMISSION: ANTOINE SCHWANENBURG!


Pete: „Für etwa 5 Minuten konnte Ellis gut mithalten, aber das Ende war dann das, was man wohl erwarten konnte.“

Sven: „Eine Lehrstunde des Meisters, ein Leckerbissen für alle Freunde des Mattenwrestlings.“


Im Ring steht Antoine triumphierend über seinem Gegner, der noch immer schwer nach Luft schnappt. Erfreut sieht Antoine nicht aus. Freude hatte er, als er Ellis quälen konnte. Aber jetzt, wo es vorbei ist, ist die Freude weg. Das hindert ihn dennoch nicht daran, seinen Fuß abfällig auf Ellis Diehl abzustellen und die Faust gen Hallendecke zu recken.


Zumindest so lange, bis der Koffer ihn mit einem dumpfen Geräusch am Hinterkopf trifft und der ehemalige, mehrfache World Champion zu Boden geht.

Pete: „ZANE LEVY!?“

Aus zwei unterschiedlichen Blöcken des Publikums waren, in die typischen Leviathan Jacken gekleidet, Luna Rosario und Zane Levy über die Absperrungen gehechtet. Der Koffer, in dem Levy den Schlüssel zum Erfolg verstaut hat liegt in seinen Händen, während der Purifier sichtlich zufrieden auf sein Werk blickt. Antoine hat das nicht kommen sehen und liegt nun auf der Matte neben Ellis Diehl.

Doch die diabolische Ruhe ihres Stable-Partners teilt Rosario keineswegs. Als wäre sie eine der Furien höchstselbst stürzt sie sich auf den niedergeschlagenen Antoine und lässt ihre Faust wieder und wieder gegen dessen Schläfe krachen. Sie weiß besser als jeder andere, dass Antoine immer eine Gefahr darstellt, selbst wenn er am Boden liegt. Also bearbeitet sie ihn weiter, als gäbe es kein Morgen, um ihn so gut es nur geht zu entwaffnen.


Sven: „Aber warum Antoine? Warum jetzt?“
Pete: „Ich glaube fast Zanes Abneigung gegen die Schwanenburgs sitzt noch viel tiefer, als wir uns vorstellen können. Und vergiss' Ellis Diehl nicht, das sind zwei Fliegen mit einer Klappe.“

Und während Luna sich noch mit dem entthronten Kaiser beschäftigt schlurft Zane gemütlich zu dem sich wieder aufrappelnden Ellis Diehl hinüber, der tatsächlich nicht vergessen wurde. Ob er plant zu fliehen oder zu kämpfen spielt keine Rolle. Denn kaum gelingt es ihm, sich auf alle Viere zu stemmen, lässt Levy seinen Fuß mit einem gewaltigen Tritt auf Ellis Finger herabpreschen. Nach dem Fuß, dem Knie nun also auch noch die Finger.

Mit einem vernehmbaren Schmerzensschrei fällt er wieder zu Boden, versucht seine Hand zu befreien, während Zane mit einem wütenden Zähnefletschen sein gesamtes Gewicht auf Diehls Finger bringt. Die letzten 15 Minuten waren absolut grauenhaft für Ellis.


Zane: „Du denkst, du wirst jetzt die große Nummer, Ellis? Du denkst, du kannst… Das hier tragen?“

Spöttisch deutet er mit dem Zeigefinger der freien Hand auf den Koffer, den er ein wenig in die Höhe hält, aber Ellis bekommt das alles gar nicht so wirklich mit. Er erleidet so viel Schmerz, dass er nicht in der Lage ist zu reden oder gar zu reagieren.

Zane: „Mach dich nicht lächerlich, hm?“

Noch einmal tritt er Diehl verächtlich in die Seite und lässt den jungen Mann hustend am Rande des Rings zurück, bevor er sich wieder zu Antoine wendet. In seiner Stimme liegt ein tiefer, unheilvoller Unterton.

Zane: „Und du...“



Sven: „ WHAATTT? Niander kommt plötzlich in den Ring gelaufen!“

Pete: „Wird nun Waffengleichheit hergestellt?“

Sven: „Zuvor bandelten sie ja ein bisschen an.“


Hektisch steht Luna von ihrem Opfer auf und wendet sich gemeinsam mit Zane unter hektischen Gesten in Richtung der Bühne. NCT rennt ohne Hut und Mantel, also direkt in seiner typischen Ringgear in den Ring. Er visiert sofort Luna an und prügelt auf die Dame ein. Ein gellendes Pfeifkonzert erklingt. Luna sackt zu Boden. Niander widmet sich dann sofort Zane Levy, der gerade mit dem Koffer ausholt, und streckt den Schlüsselgewinner mit einer Lariat hart auf die Bretter. Niander räumt hier ordentlich auf, das Momentum ist auf seiner Seite.


Sven: „Antoine hat einen Schutzengel.“
Pete: „Und Niander nach den Aktionen der Birds of Decay vorhin wohl auch keinerlei Sympathie mehr für Leviathan.“


Niander tritt auf den am Boden liegenden Zane ein, doch Luna springt nun auf Nianders Rücken und würgt den US-Amerikaner, sodass dieser auf die Knie sackt. Luna lässt dann von Niander ab und kickt ihn dann mit einem Roundhousekick zu Boden! Niander geht auf die Bretter. Auch wenn er Luna und Zane anfangs gut wegräumen konnte, so bleiben sie dennoch zu zweit und er ist alleine.


Pete: „Wow, das war ein amtlicher Move.“


Aber die Zeit, die Niander herausgeholt hat, ist genau die, die Antoine gebraucht hat, um wieder halbwegs auf seine Beine zu kommen. Mit voller Wucht packt er sich Luna und schleudert sie in die gegenüberliegende Ringecke. Zane ist nun bei Luna. Niander und Schwanenburg stehen ihnen gegenüber. Alle vier rennen aufeinander zu und ein massiver Brawl entsteht. Luna geht Antoine an. Zane geht Niander an. Ein großes Knäuel an Menschenmasse entsteht, Fäuste fliegen überall hin.


Pete: „Im Chaos trifft plötzlich Schwanenburg Niander mit einem Punch an der Schläfe. Der Cowboy taumelt. Zufall?“

Sven: „Wer es glaubt.“


Nianders Augen fangen auf jeden Fall Feuer. Allianz oder was auch immer, das ist jetzt in diesem Moment nicht mehr. Hier fliegen so die Fetzen, dass sich hier einfach nur noch geprügelt wird, fast egal ob Freund oder Feind. Zane und Luna schauen sich kurz an und nicken sich direkt zu. Kommando Rückzug! Beide sliden aus dem Ring heraus und schauen was da nun im Ring für ein Sturm aufziehen mag.


NCT schlägt sofort auf Antoine ein, doch der blockt ab. Der nächste Hieb von Schwanenburg wird dann aber auch von Taylor abgeblockt. Dann der Lock-UP. Beide treffen sich gegenseitig, aber keiner kann einen Vorteil für sich verbuchen. Weiterhin brawlen sie wild, ohne sich aber so wirklich zu schaden. Dafür ist das alles zu ungenau oder wird zu gut abgeblockt.


Leviathan nutzen die Zeit jedenfalls um ihren Schlachtplan neu aufzustellen. Levy zögert eine Sekunde, gibt Luna Zeit, sich an einer anderen Seite des Rings zu positionieren und startet dann erneut den Angriff von zwei Seiten. Während Zane noch in den Ring springt und eine Sekunde die Blicke von NCT und Antoine auf sich zieht segelt Luna im toten Winkel der Beiden von den Seilen aus in den Ring und räumt beide Raufbolde ab. In seiner besten Fußballer-Imitation zieht Zane auf und kickt Antoine gegen den Schädel. Endlich. Endlich bekommt er ihn in die Finger.




Pete: „OH MY GOWWWWD. JETZT KOMMT AUCH NOCH DER CHAMP!!!“


Morbeus kommt raus aus und die Halle kocht! Hat er denn auch noch Bock auf eine ordentliche Keilerei? VERDAMMT NOCHMAL: JAAA!


Der Kanadier entert den Ring und speart die Scheiße aus seinem Erzfeind Niander Cassady-Taylor. Dann räumt er noch Luna und Zane weg.


Doch nach kurzer Zeit können beide zurückkommen und dem Champ sein Momentum nehmen! Morbeus lässt sich aber nicht so leicht unterkriegen. CLIMATE CHANGE gegen Luna!


Sven: „Und jetzt Morby auch noch ELLIS F´N DIEHL zur Hilfe???“


Der Rookie des Jahrtausends superkickt den Schlüsselgewinner um, wobei der Koffer im hohen Bogen aus dem Ring fliegt. Was eine Schau!


Pete: „Mein GOTT! Was für ein Chaos, was für ein schier unendlicher Brawl! Aber so langsam aber sicher scheint es dann doch ein Ende zu finden. Der Champion zeigt, warum er Champion ist und ist derjenige, der hier am Ende noch steht!“

Sven: „Vergiss' Ellis Diehl nicht!“


Das war eindeutig Sarkasmus von Sven und in keinster Weise ernst gemeint. Aber zumindest eine Aktion am Ende konnte er ja zeigen, der Hauptverdienst geht allerdings doch eindeutig an den amtierenden GFCW Champion, der sie am Ende allesamt in die Flucht schlagen konnte. Mit einem feiernden Champion geht die War Evening....


Sven: „OH MEIN GOTT!“


CULTURE SHOCK!


Nahezu aus dem Nichts kommt Antoine Schwanenburg heran gerauscht! Buchstäblich eine Sekunde, bevor das Bild hier schwarz wird, wird es für eine Person tatsächlich schwarz. Mit vollster Kraft, Wut im Bauch und offensichtlich auch im Bein, bringt Antoine einen Running Big Boot ins Ziel, welcher wahrscheinlich auch einen Baum zu Fall gebracht hätte.


Pete: „Ellis Diehl ist leblos am Boden!“


Ein wenig überraschend war sein Ziel jedoch nicht Morbeus. Der Champion, sein Feind. Einmal mehr lässt er seinen Frust an Ellis Diehl aus, den er ja heute bereits im Match zur Aufgabe bringen konnte. Aber dieser Culture Shock, den wird Ellis sicherlich noch ein paar Tage in den Knochen haben. Morbeus, der Champion, ist ganz perplex und sofort in defensiver Haltung. Auch er hatte das Null kommen sehen. Genau so gut hätte er hier das Opfer sein können und da ist der Kelch aber gerade so noch mal an ihm vorbei gegangen.


Dann blicken sie sich an. Endlich finden sich Morbeus und Antoine Schwanenburg. Beide mustern sich. Elektrisierende Schwingungen sind nun in Lausanne zu messen! Der Champion. Der Ex-Champion. Sofort wird klar, warum hier Morbeus nicht das „Opfer“ war. Denn hier ging es viel mehr um die Message. „Sieh an, zu was ich im Stande bin. Das und viel mehr wird auch nicht bald erwarten.“ Auch wenn Morbeus in den ersten Sekunden durchaus perplex schien, so ist er jetzt wieder in vollstem Fokus und sieht nicht mehr sonderlich beeindruckt aus. Er bricht den Stare Down mit Antoine auch nicht.


Und diesmal endet die War Evening Ausgabe wirklich. Die beiden Giganten im Ring, Blicke werden ausgetauscht und das Bild wird schwarz.



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Danke an alle Schreiber!!!