Nachdem das erste Match nun über die Bühne gegangen ist wird es in der Halle sofort stockdunkel. Dieser Moment dauert eine Ewigkeit, so fühlt es sich zumindest an. Ein leises Murmeln in der Crowd wird immer unruhiger, denn diese Dunkelheit hält nun wirklich schon mehrere Sekunden an. Ist der GFCW doch irgendwie ein technischer Fauxpass passiert, oder was sollte das sein!?!?
Plötzlich beginnt der Titantron zu flackern, doch man erkennt noch nichts… allerdings hört man eine Stimme sprechen.
Seit mehr als 15 Jahren ist dieser Mann nun in diesem Geschäft. Vor über fünf Jahren hatte er das erste Mal die Bühne der GFCW betreten. Als er diesen Ring betrat versprach er, dass er Historisches erreichen wird. Und das hat er getan!
Heute ist eine ganz besondere Show.
Können wir bereits erahnen um wen es sich handelt? Noch nicht so richtig. Vielleicht der ein oder andere Hardcore Fan, denn es gibt schon Personen im Publikum, die bereits zu jubeln beginnen… Dann taucht plötzlich wie aus dem Nichts ein Bild des Mannes auf, über dem grade gesprochen wird.
Nun verbreiten sich diese einzelnen Jubelschreie wie ein Lauffeuer und binnen weniger Augenblicke drehen die fünftausend Zuschauer durch! Kann es tatsächlich sein, dass… doch bevor wir hier mit unseren Überlegungen weiter fortfahren können, ertönt die heroische Stimme erneut.
Er beweist heute Abend zum 100. Mal, dass er es immer noch drauf hat! Meine Damen und Herren, hiermit präsentiere euch: The Man The Future Legend Mr. #I STILL GOT IT ZEREO KILLER!!!
Ein riesiges Feuerwerk wird auf der Auftrittsrampe gezündet, welches die verdunkelte Halle für einige Momente komplett aufhellt. Konfetti regnet es von der Decke, die Musik von Evanescence – Bring me to life dröhnt aus den Boxen und dann kommt er! Es gibt stehende Ovationen für den Mann, der heute seine 100. War Evening Ausgabe feiert! Der Kalifornier geht rückwärts auf die Rampe, breitet seine Arme aus. Er trägt dasselbe Outfit wie damals auf dem Bild, das immer noch auf dem Titantron gezeigt wird. Er bleibt auf der Mitte der On Stage stehen, man merkt, dass MacKenzie ein wenig nervös zu sein scheint, dennoch freut er sich nun auf diesen Augenblick! Er dreht sich um, das Kapuzenhemd ist offen. Zwei Dinge fallen sofort auf. Heute fehlt eine Gesichtsbemalung… und erneut trägt er ein T-Shirt drunter, ein spezielles! Ein schwarzes Shirt mit einer großzügigen ZEREO 100 – Aufschrift! Der Kalifornier klopft sich voller Stolz auf die Brust. Er hat es tatsächlich geschafft. 100 War Evening Sendungen, check!
Mit einem Ruck wirft er die Kapuze nach hinten, blickt zur Hallendecke. Konfetti regnet auf seinem Kopf und über sämtliche Zuschauer hier in der 100‘5 Arena. Langsamen Schrittes macht er sich auf dem Weg zum Ring, gefolgt vom dunkelblauen Spotlight.
Sven: „Hundert Mal Zereo Killer bei einer War Evening Ausgabe.“ Pete: „Das haben auch nicht unbedingt viele geschafft, oder?“ Sven: „Ich denke nicht. Man muss wirklich sagen… egal ob man ihn mag oder nicht, das ist eine tolle Leistung, und das muss auch ich eingestehen.“ Pete: „Das sind wirklich tolle Worte von dir, denn wir wissen, dass du nicht sein größter Fan bist!“
Mit einem Grinsen blickt der Meister des Slacklinens durch die Zuschauerreihen, denn er erkennt einige Zereo 100 – Plakate. Offenbar haben einige Wrestlingnerds genau mitgezählt und gewusst, dass es heute so weit sein wird. Er befindet sich nun vor dem Ring, dreht aber ab und marschiert rund herum. Er vergisst natürlich nicht mit den Fans abzuklatschen, verteilt sofort ein paar Autogramme und ist natürlich wieder für das ein oder andere Selfie zu haben… Als nächstes geht er bei Pete und Sven vorbei. Pete ist der Erste, der sofort aufsteht und MacKenzie einen Händedruck und Glückwünsche verpasst… ja, es gibt sogar eine kleine Umarmung. Sven wird wie immer mit einem Wink begrüßt, doch man sehe und staune… Sven erhebt sich ebenfalls von seiner Sitzgelegenheit und schüttelt dem Amerikaner die Hand. Dies zeigt Zereo Killer, dass er wirklich respektiert wird und macht ihn stolz. Sein Blick gilt aber dem Schallwandler, der bei den Beiden auf dem Pult liegt, welches er sich sogleich schnappt und langsam in den Ring steigt… In der Mitte angekommen, reißt er die Arme ruckartig in die Höhe, was ein weiteres Pyro bei den vier Ringecken auslöst. Dadurch wird die Halle wieder normal beleuchtet und das Theme ausgefadet.
Er verharrt in der Position mit den Armen nach oben geschossen, den Kopf ein wenig in den Nacken gelegt und der Blick zur Hallendecke… Er genießt die Stimmung, die hier grade aufkommt.
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
YOU STILL GOT IT!!!
Langsam fallen die Hände, der Blick ist nun gradewegs in die Kamera gerichtet, dann dreht er sich im Kreise und lässt sich weiter abfeiern… Der Schallwandler wird kurz abgelegt, denn das Kapuzenshirt wird ausgezogen. Er macht einen Test. Soll er es in diese, diese, oder diese Ecke schmeißen??!? MacKenzie wirft so fest und weit er kann dieses Kapuzenshirt in die Crowd, welche sich natürlich darum reißt…
Im Anschluss zieht er sein T-Shirt aus, sein Zereo 100 – Shirt! Stolz präsentiert es der Kalifornier in der Kamera, die natürlich direkt auf ihn gerichtet ist, ehe auch dieses Shirt den Weg ins Publikum findet… Kurz danach nimmt er das Mikrofon wieder auf und beginnt zu sprechen.
Zereo Killer: „Man, ihr bringt mich ganz schön ins Schwitzen, wisst ihr das?“
Natürlich bricht wieder Jubel aus. Scheißegal was er zu sagen hat, die Fans stehen hinter ihm.
Zereo Killer: „Vor fünfeinhalb Jahren hat ein Mann diese Bühne betreten und gesagt, dass er immer sein Bestes geben wird. Dieser Mann hatte vor seiner Rückkehr eine mehrjährige Pause absolviert aufgrund verschiedener Ereignisse… doch der Kampf, die Jubelschreie, die Titelgewinne, aber auch die großen Niederlagen, all das erinnerte ihn einst daran, was ihn ausgemacht hatte… somit kehrte dieser Mann im Jahre 2012 zurück… der zwanzigste April 2012 war die Rückkehr von Zereo Killer in einen Wrestlingring!“
Eine kurze, künstlerische Pause. Er geht im Ring umher wie ein wildes Tier, wie man es von ihm kennt. Er ist nervös.
Zereo Killer: „Damals war es mein erster Auftritt bei einer War Evening Ausgabe, mein allererster Auftritt in der GFCW! Ich kehrte zurück, weil ich mein zehnjähriges Bestehen als Profiwrestler feierte…“
Nun tritt er stolz und entschlossen hervor, blickt in die Kamera, die auf sein Gesicht gerichtet ist.
Zereo Killer: „Und heute, über fünf Jahre stehe ich immer noch hier. 100 Sendungen später! Zereo 100 Baby!!!“
Brüllt er in das Sprechgerät, reißt die Arme hoch und löst dadurch wieder grenzenlosen Jubel in der Crowd aus... doch er bittet abermals darum, dass er weitersprechen darf.
Zereo Killer: „Seitdem ist tatsächlich viel passiert! Ich wurde vielfacher Champion, vielfacher Award-Sieger! Sogar in einer fremden Liga konnte ich bei deren wichtigsten Event einen Rekord für – hoffentlich – die Ewigkeit aufstellen! Ich ging mit euch durch viele Höhen und Tiefen! Oftmals war ich sehr traurig, wenn privat etwas passierte, und ihr habt mich wieder aufgebaut, getröstet, mir zu alter Stärke verholfen! Ich bin der Erste und bisher der Einzige, der beide Singles Title in der GFCW gleichzeitig trug. Dies sollte eigentlich meine Karriere in neue Sphären katapultieren… das tat es auch…“
Aber anders als man denkt! Er schämt sich mittlerweile für dieses dunkle Kapitel, welches zum Glück nicht lange anhielt. Sein Kopf senkt sich und für ein paar Minuten ist Stille…
Zereo Killer: „Ich habe gegen all meine Prinzipien verstoßen und habe diese historische Marke erreicht, wie ich es eigentlich niemals erreichen wollte. Für diesen Augenblick damals war ich schwach, für diesen Augenblick war ich einfach nur gierig. Die verschissene Gier hat mich übermannt! Ich wurde ein Mann, der ich niemals sein wollte…“
Erneut geht er im Ring umher und spricht weiter.
Zereo Killer: „Doch ich kam dank einiger Freunde, und vor allem dank euch allen, wieder zur Vernunft! Und ihr habt mir verziehen! Es ist traurig aber wahr, dass ich sowas erst so spät gecheckt habe. Nicht die Titel sind es, die mich zu dem machen, der ich heute bin, sondern ihr! Ihr seid Diejenigen, die mein Dasein, sobald es Zereo Killer nicht mehr gibt, zur Legende machen werden! Ihr glaubt an mich, ihr chantet meinen Namen! Und dafür danke ich euch von ganzem Herzen und ich werde euch nie, nie, nie, nie, nie, nie mehr enttäuschen, das verspreche ich euch!“
Um diesen Worten nochmal Nachdruck zu verleihen, versucht Mike so vielen Zuschauern wie möglich in die Augen zu schauen… und sie glauben diese Worte. Das klingt sowas von verdammt ehrlich!
Zereo Killer: „Wirklich… ohne euch sind wir nichts, das sollten alle im Backstagebereich kapieren!“
Auch diesen Satz lässt er kurz auf die Crowd wirken. MacKenzie ist wahnsinnig emotional bei seinem 100. Auftritt.
Zereo Killer: „Ja, meine lieben Leute, heute ist mein 100. War Evening Auftritt! Fünfeinhalb Jahre für 100 Auftritte, zahlreiche Matches, große Siege und große Niederlagen! Ich brauchte 100 Shows, um es in der ewigen Punktetabelle auf den zweiten Platz zu schaffen… und der erste Platz ist in Sichtweite!!!“
Auch diese Aussage feiert die GFCW-Galaxie gebührend ab, denn es wären mit Sicherheit nicht nur die Mitglieder der Zereo Army, die dem Kalifornier dieses Kunststück gönnen würden. Und so lange wird es auch nicht mehr dauern, bis ZK den statistischen Thron erobern wird, sind es schließlich nur noch zwanzig Punkte bis...
LIGHTS OUT!!!
Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn wieder hat sich mit einem Mal der komplette On-Air Bereich verdunkelt. Und wie auch schon vor Zereos Auftritt gibt es die üblichen Reaktionen. Unruhige Fans, welche teilweise auch leicht ängstliche Schreie ausstoßen. Verwirrte Kommentatoren, die ebenfalls nicht wissen, was sich jetzt schon wieder abspielt. Und ein Zereo Killer, der genauso unwissend im Ring herumgeht und fast schon wieder ins Mic sprechen möchte, um diesen Schabernack entgegegenzutreten. Doch dann regelt sich alles von alleine, als Spotlights auf die Entrance Rampe gezimmert werden und gleichzeitig...
Chairs thrown and tables toppled, Hands armed with broken bottles, Standing no chance to win but, We’re not running, we’re not running.
Sven: „WHAAAAAAAAAAAT???“ Pete: „Das… das… kann doch nicht sein?! Ist es… IST ES?!“ Sven: „ER IST ES!!! STREETMAN! STREETMAN! LEX STREETMAN IS IN DA HOUSE!!!“
Manchmal reichen Worte nicht aus, um die Reaktionen von Menschen einzufangen und genau dies dürfte hier und jetzt in der 100‘5 Arena der Fall sein. Die Fans rasten komplett aus, reißen förmlich das Hallendach aus der Befestigung und auch Zereo Killer schaut vollkommen überrascht in Richtung der Rampe, denn dort tritt gerade tatsächlich ER in die Spoglights.
Lex Streetman… GFCW Triple Crown Champion… der GFCW Heavyweight Champion mit der längsten Regentschaft aller Zeiten… und völlig nebenbei #1 in der ewigen Punktetabelle unserer aller Lieblingsliga. Ein Schelm also, wer den Wink mit dem Zaunpfahl in dieser Situation nicht ignoriert. Aber alleine ist der zweite Mann aus Los Angeles nicht gekommen… in seiner Hand hält er einen kleinen Stoffbeutel mit offensichtlichem Inhalt und dann wäre da noch die Person, welche sich nun unter mindestens genauso lautem Jubel ins Scheinwerferlicht schmiegt… Breanna Ouths!
WELCOME BACK!!!
WELCOME BACK!!!
Pete: „Unfassbar, wir haben Streetman seit über einem halben Jahr nicht mehr gesehen! Bei „GFCW Title Nights 2016“ bestritt er sein letztes Match und seid Beginn 2017 wurde er nicht mehr in der GFCW gesehen.“ Sven: „Was für ein überraschender Auftritt und sie sieht immer noch gut wie eh und je aus... und Lex hat sich natürlich auch gut gehalten *gg*!“ Pete: „Bei akuter Blutarmut sagst du Bescheid, okay... Aber warum um alles in der Welt ist er hier? Sven, ich wittere hier etwas ganz Großes in den nächsten Minuten!“
Unter dem immer noch ohrenbetäubenden Lärm der Fans machen sich „El Los Angelino“ und seine überaus reizvolle Begleitung langsam und gekonnt - gewisse Sachen verlernt man halt nicht so schnell – auf in Richtung des Rings. Während die blonde Schönheit Ouths eifrig Handshakes und Pops der nahen Zuschauer sammelt und somit das Herz von manchem (männlichem) Fan in die Höhe schnellen lässt, blickt Streetman hierbei fast ausnahmslos in die vollkommen euphorisierten Fanreihen und wirkt hier und da dann doch ein wenig melancholisch... bekanntermaßen untypisch für den sonst eher gefühlskalten Leiter des „L.A. Gyms“.
Auch äußerlich wirkt LS heute alles andere als ein Wrestler, klettert er aktuell doch in Blue Jeans, einem schwarzen T-Shirt und einer darüber befindlichen schwarzen Lederjacke die Stahltreppe auf den Apron hoch. Die stahlblauen Augen strahlen wie in „guten alten Zeiten“ jedem neugierigen Beobachter entgegen und die blonde Haarpracht besteht aktuell aus einem Undercut mit leicht zurückgegelten Mittelhaar. Breanna hingegen ist lediglich mit einem Wort zu beschreiben... sauschön! Ihr Betreten in den Ring, wo sie ihre jeansbepackten Beine durch die Seile hievt wird natürlich abermals von den Fans gehuldigt und kurz nachdem sie mit beiden grazilen Beinen im Squared Circle steht, zupft sie kurz ihre helle Lederjacke zurecht und grinst zunächst einmal den immer noch leicht verblüfften MacKenzie an.
WELCOME BACK!!!
WELCOME BACK!!!
WELCOME BACK!!!
Die Jubelarien des Publikums will kaum abebben. Wie oft haben sich die Fans diese Rückkehr insgeheim in der letzten Zeit gewünscht und wie unreal ist es nun tatsächlich, dass der Blondschopf aus der Stadt der Engel nun doch wieder in einem GFCW-Ring ist und seinem Stadtvetter gegenüber steht. Lex Streetman und Zereo Killer... ein fast schon legendäres Duell in der jüngeren GFCW-Historie. Sie mochten sich, sie hassten sich... und sie konnten gegenseitig immer das Maximum aus dem Anderen herauskitzeln. Nun stehen sie erneut im Seilgeviert gegenüber, blicken sich für mehrere Momente tief in die Augen. Und dann... prescht auf einmal Breanna Ouths vor! Grazil stöckelt sie an Zereo vorbei, hat für ihn sogar ein freundliches Lächeln übrig und lässt sich von außerhalb des Rings ein Mikrofon geben. Dann der selbe Weg wieder zurück, natürlich schön langsam und auffallend reizvoll, sodass das Gegröhle in der Halle nochmals ansteigt.
Sekunden später ist es aber wieder nahezu mucksmäuschenstill. Das elektronische Sprachrohr wurde nämlich derweil an Streetman weitergegeben und Jeder ist natürlich nun gespannt, was einer der erfolgreichsten GFCW-Wrestler der letzten Jahre zu sagen hat. Kurz blickt er nochmals in das Antlitz Zereos, scheint dann sogar fast zu Nicken und erhebt dann seine Stimme. Zum ersten Mal seit knapp acht Monaten!
Lex Streetman: „Surprise, surprise...“
Nächste temporäre Ekstase im Publikum, die aber wahrscheinlich jedes erste Wort von LS abgefeiert hätten. Streetman seinerseits bleibt aber auf das Wesentliche fokussiert und wirkt in seiner aktuellen Rolle entspannt und abgeklärt.
Lex Streetman: „Zereo... Mike... GFCW-Galaxie! Ihr werdet euch natürlich wundern, warum ausgerechnet ich ausgerechnet jetzt hier herauskomme und die kleine Feier hier so rüde unterbreche. Dafür möchte ich mich im Übrigen zunächst einmal entschuldigen, Mike. Aber der Grund, warum ich hier das erste Mal seit langer Zeit wieder in die GFCW gekommen bin, könnte nicht treffender sein, als der heutige Abend... denn am Ende bist DU der Grund, warum ich... warum wir hier stehen.“
Kurz fällt sein Blick auf Ouths, welche sich derweil neben den Leiter des „L.A. Gyms“ positioniert hat.
Lex Streetman: „Wir Beide haben es nicht immer leicht miteinander gehabt, das weißt du. Genau genommen waren wir möglicherweise nie die besten Freunde und haben uns des Öfteren in der Wolle gehabt. Aber als wir im Ring standen haben wir uns gegenseitig immer das Beste abverlangt und stets großartige Matches abgeliefert. Das respektiere ich an dir, denn auch wenn mir dein Charakter nicht immer zusagt, so bleibt eins auch für mich unbestritten. Du bist ein herausragender Athlet und ein mehr als fähiger Worker im Ring. Einhundert „War Evening“-Shows schafft nicht Jeder und schon gar nicht auf diesem dauerhaften Niveau. Dazu gratuliere ich dir ausdrücklich und zolle dir meinen Respekt.“
Nach diesen Worten senkt Streetman sein Mic und befreit seine rechte Hand, um einen Schritt auf seinen Gegenüber zu zumachen. Unter großer Unruhe der Fans streckt der Institutionelle zu guter Letzt seine Hand zu einem Handshake aus und blickt daraufhin abwartend in Augen seines Gegenübers.
Der sichtlich berührte Mike MacKenzie blickt auf den ausgestreckten Arm, seine Augen glänzen. Es scheint fast so als würden sich schon bald ein paar Freudentränen lösen. Er nimmt den Handschlag noch nicht an, sondern zieht das Mikrofon dicht an seine Lippen heran.
Zereo Killer: „Lex… Bre… danke…“
Seine Lippen verformen sich zu einem Lächeln und der Handschlag wird dankend angenommen. Mehr bekommt er nicht aus sich heraus, mehr muss man jetzt aber auch nicht dazu sagen!
Und die Halle ist kaum mehr zu halten, als der Handschlag tatsächlich erwidert wird! Was für ein Moment! Zwei der ganz Großen dieser Liga, die sich im Laufe der Jahre so häufig bekriegt haben, zeigen hier ihre wahre Größe und springen über ihre Schatten!
Während die GFCW-Galaxie noch immer ein wenig verrückt spielt, begibt sich Streetman wieder ein zwei Schritte zurück in seine Ausgangsposition und lässt nochmals ein anerkennendes Nicken in Richtung MacKenzies folgen. Momente später steht er wieder neben Ouths, die sich sich die Szenerie schweigend aber mit merklicher Zufriedenheit anschaut. Langsam wandern die stahlblauen Augen des Kaliforniers nun zu seiner linken Hand, wo sich seit Beginn seiner Ankunft noch der schwarze Beutel befindet. Noch immer scheint dort etwas verborgen zu sein, etwas was wohl zu bedeutsam ist, als das es Lex einfach auf den Boden liegen würde. Aber was kann es nur sein? Vielleicht kann LS jetzt ein wenig Licht ins Dunkle bringen.
Lex Streetman: „Wie es für eine Feier oder einen guten Anlass gehört, bin ich natürlich nicht mit leeren Händen hierhin gekommen, sondern habe es ein kleines Präsent dabei. Ich denke, heute ist der richtige Zeitpunkt, dass du dieses Geschenk bekommst und es ist mir eine Freude, es dir nun übergeben zu können.“
Auftritt Breanna Ouths. Mit fast schon einer vorfreudigen Art, als würde sie selbst beschenkt werden, nimmt die reizende Blondine den schwarzen Beutel nun selbst in die Hand und positioniert sich genau zwischen die beiden Herren aus Los Angeles. Der Blick Zereo Killers wirkt nun wieder etwas skeptisch, ändert sich jedoch um ein Hundertachtzig Grad, als das Beutel geöffnet und der Inhalt in Ouths Händen zum Vorschein.
Pete: „Oh mein Gott!“ Sven: „Das ist der GFCW Custom Title! Zereos eigens kreierter Gürtel, als er GFCW Heavyweight Champion war.“ Pete: „Ja und jetzt erinnere ich mich auch wieder. Lex hatte den damaligen Champion Zereo Killer während des Finest Hour Turnier 2016 um den Titel besiegt und seitdem war der Gürtel in Streetmans Besitz. Sven, ich bekomme gerade Gänsehaut der Extraklasse!“
Auch MacKenzie und die komplette GFCW-Galaxie wirken mehr als überrascht, als sie den Custom Title nach einer gefühlten Ewigkeit wiedersehen. Blankpoliert und in einem einwandfreien Zustand präsentiert Ouths dem noch immer überraschten Killer den Gürtel, während Streetman nun die noch fehlende Erklärung dafür gibt.
Lex Streetman: „Erinnerst du dich noch? Nach unserem Match im Finest Hour Turnier gabst du mir die Aufgabe, dass ich den Custom Title behalten sollte, da du dich damals dem Titel nicht würdig empfunden hast. Ich sollte ihn dir erst wieder zurückgeben, wenn du wieder ganz der „alte Zereo Killer“ geworden bist. Nun, ich glaube heute ist der optimale Zeitpunkt dafür gekommen und ich bin überzeugt davon, dass du deine Eskapaden aus dem letzten Jahr endgültig hinter die gelassen hast. Du warst zwar schon immer ein Hitzkopf und wirst es wahrscheinlich auch immer bleiben... aber Niemand ist vollkommen und ich denke, dass dir dieses Stück Erinnerung helfen wird, auf dem richtigen Pfad zu bleiben und uns alle weiterhin zu unterhalten!“
Mr. #ISGI bekommt den Titel überreicht und ist starr, paralysiert, weiß nicht was er sagen soll… Der Custom Title ist wieder der seine!
Er nimmt den Gürtel an, schaut aber immer wieder abwechselnd seine beiden Überraschungsgäste in die Augen. Zu kontrollieren ob der Gürtel im perfekten Zustand ist scheint überflüssig. Vielleicht interessiert es ZK in diesem Augenblick auch gar nicht. Die Geste ist das was zählt…
Zereo Killer: „Tausend Dank für diese Geste.“
Nun drückt er sogar Bre an sich heran, die es kurzerhand über sich ergehen lässt! Man kennt Zereo Killer. Wie es LS richtig gesagt hatte, MacKenzie ist mit Sicherheit ein Hitzkopf, aber er handelt auch oft mit dem Herzen, deswegen war es ihn in diesem Moment egal was die Beiden davon halten! Er drüctk Breanna Ouths an sich und es gibt eine kurze Umarmung, die zu 90% von MacKenzie aus geht… Aber es ist in Ordnung, das ist so seine Art. Mr. #ISGI posiert mit seinem Custom World Heavyweight Title als hätte er grade das Titelmatch gewonnen.
Zereo Killer: „Ich verspreche den Fans, aber auch euch Beiden: Ich werde nie wieder jemanden enttäuschen! Ich bin auf dem richtigen Pfad und dort bleibe ich auch!“
Mit einem lächelnden Gesicht nickt ihm der Leiter des L.A. Gym’s zu, doch dann macht er kehrt. Es ist Zeit zu gehen. Bre bekommt auch ein kurzes Zeichen, dass sie sich nun vom Ring verabschieden… Handshakes hat es bereits zu Genüge gegeben, ebenfalls eine einseitige Umarmung. Das Duo verabschiedet sich mit einem „machs gut“ und steigen schon durch die Ringseile hindurch. Sie befinden sich auf dem Mattenrand, als plötzlich…
Zereo Killer: „Lex…“
… das wars noch nicht. Der Blondschopf bleibt stehen, dreht sich um und wartet auf die Frage… oder was auch immer da kommen mag.
Zereo Killer: „Werden wir euch jemals wieder in der GFCW begrüßen dürfen?“
Diese Frage musste doch kommen, oder? Die Crowd will natürlich auch eine Antwort auf diese Frage wissen. LS hat sein Mikro längst liegen gelassen, auch die hübsche Frau an seiner Seite hat keins mehr dabei… er sagt etwas zu Zereo Killer, was man aber unter Dank des lauten Gebrülls der Fanmengen nicht verstehen kann…
Wenn man ganz genau hinsieht, könnte man die Worte „Never say never“ hineininterpretieren… Gott verdammt nochmal, hoffentlich haben wir das richtig verstanden, denn im Wrestlingbusiness darf man tatsächlich niemals nie sagen…
Was für eine Überraschung! Lex Streetman und Breanna Ouhts besuchen eine Show von GFCW War Evening, um Zereo Killer zu seinem Jubiläum zu gratulieren. Auch wenn es der Blondschopf mehrmals betonte, dass er Mr. #ISGI respektiere, hätte er das nicht tun müssen. Allein dieser Besuch in diesem wichtigen Moment ist eigentlich aussagekräftig genug.
MacKenzie blickt noch lange hinterher, obwohl sich die Beiden längst in den Backstagebereich verabschiedet haben. THIS IS AWESOME – Chants verbreiten sich durch die Halle wie ein Lauffeuer… Mikes Fokus richtet sich allmählich auf seine linke Schulter. Dort ruht der Zereo Killer Custom World Heavyweight Title, den er sich einst anfertigen ließ. Ja, Lex Streetman hat diesen Gürtel zurückgebracht… die Lippen ziehen sich in die Horizontale. Er kann nicht anders! Er entert eine der vier Ringecken und streckt den Gürtel voller Stolz in die Höhe! Auch wenn der Titel keinen zählbaren Wert im Moment besitzt… so hat dieser Titel im Augenblick einen ganz anderen Wert! Der Wert der Anerkennung, des Glaubens, des richtigen Pfades!!!
Sichtlich gerührt stellt er sich im Anschluss wieder in die Mitte des Ringes…
Zereo Killer: „Wow… das hat mich tatsächlich etwas aus dem Konzept gebracht… ich bin sehr mitgenommen, versteht ihr?“
Er klopft sich auf die Brust, diese Worte kommen wahrhaftig von Herzen.
Zereo Killer: „Verdammt nochmal, wo war ich jetzt?“
Er kratzt sich am Hinterkopf, lacht verlegen, da er wirklich den Faden verloren zu haben scheint… Er breitet die Arme aus, zeigt in Richtung Backstagebereich.
Zereo Killer: „Das waren Breanna Ouhts und Lex Streetman, meine Damen und Herren!!!“
Er beginnt selbst sehr euphorisch zu klatschen, die Wrestlingfans in der Halle tun es ihm gleich.
Zereo Killer: „Wir alle hoffen sehr, dass wir dich bald wiedersehen werden.“
Auch diese Worte sind absolut ehrlich gemeint. Vielleicht wird aus denen doch nochmal eine richtige Freundschaft?! Wer weiß? Vielleicht führt sie in ferner Zukunft der gemeinsame Weg zu den Tag Team Title!? Man könnte es sich vorstellen, dass die Beiden besser harmonieren als PayneKiller…
Nun fokussiert sich der Kalifornier, denkt nach, wo er stehen geblieben ist, bevor er unverhofft unterbrochen wurde…
Zereo Killer: „Tja… ich bin heute hier um mit euch meine 100. Ausgabe von War Evening zu feiern. Dass Lex und Bre hier rausgekommen sind und mir meinen Titel zurückgeben, genau zu diesem Zeitpunkt, glaubt mir, das bedeutet mir alles!!!“
Er geht nervös im Ring auf und ab während er weiterspricht.
Zereo Killer: „Während meiner Zeit in der GFCW habe ich mir das Slacklinen erlernen lassen. Von niemand Geringeren als den Slackline-Weltmeister, und ich habe es versucht mit meiner Art zu wrestlen zu kombinieren! Ich selbst habe riesigen Spaß daran immer wieder neue Dinge auszuprobieren und meine Kontrahenten und auch das Publikum mit neuen Manövern, die man noch nie gesehen hat, zu überraschen!“
Mit einem zuversichtlichen Grinsen blickt Double M in die Kamera.
Zereo Killer: „Ich startete sehr erfolgreich in der GFCW, war über ein halbes Jahr lang ungeschlagen… Es benötigte schon den großartigen Robert Breads, um mir meine erste Niederlage zuzufügen… doch ich „rächte“ mich einige Zeit später bei einer GFCW Großveranstaltung, als ich Robert Breads tatsächlich den Heavyweight Title abnehmen konnte!“
Er zwinkert in die Kamera und erinnert sich sehr gerne an diesen Moment zurück. Man könnte hier stundenlang weitererzählen. MacKenzies Wrestlingkarriere ist einfach großartig!
WHAT A TIME TO BE ALIVE
Sven: „Was zur Hölle?“
Ein Song ertönt, ein Song, den man in der GFCW so noch nie gehört hat. „Big Rings“ von Future und Drake schallt durch die Halle und die Fans drehen die Köpfe. Der Großteil ist einfach verwirrt, doch ein kleiner Teil der Menschen in der Halle wird laut. Denn sie kennen den Song aus einer anderen Liga.
Aus der PCWA.
Und es ist der aktuelle Theme Song eines Mannes der dem Einen oder Anderen noch etwas sagen sollte.
Pete: „Twilight Zone in der Halle am heutigen Abend, wie es scheint.“
Und dann tritt Robert Breads auf die Rampe.
Nun, da man ihn zu Gesicht bekommt, wird es laut in der Halle. Verdammt laut. Eine Mischung aus anfänglichem Jubel, wie es im Wrestling doch so üblich ist bei so gut wie jedem Comeback, der dann aber relativ schnell in Buhrufe übergeht. Sein Abgang aus der GFCW und auch seine letzten Äußerungen zur GFCW sind den Fans der Dortmunder Promotion nicht gerade positiv im Kopf geblieben.
Ohne auch nur einmal in Richtung der Fans zu schauen oder sie sonstwie zu beachten schreitet er zum Seilgeviert, geht die Treppe hoch und entert den „Squared Circle“, wo er von einem lauten, wirklich, wirklich lauten Hagel von Buhrufen empfangen wird. Das entlockt dem Kanadier doch tatsächlich ein Lächeln, während er sich zur Kamera wendet, und seine Lippen Worte zu formen scheinen: „Grüße dich, Antoine.“
Doch bevor man dazu mehr sagen oder fragen kann verstummt auch schon die Musik und man reicht dem zweifachen GFCW World Champion aus Toronto ein Mikrofon.
Robert Breads: „Wow, krass! War das da gerade Lex Streetman? DER Lex Streetman?“
Gespielte und übertriebene Begeisterung spricht aus Breads.
Robert Breads: „Schade, da habe ich ihn doch glatt verpasst. Aber hey, dafür habe ich ja… dich.“
Mit dem Zeigefinger deutet der PCWA-Wrestler auf seinen Gegenüber.
Robert Breads: „Hundert Shows also. Um ehrlich zu sein, ich habe das bei mir nie gezählt. War mir scheißegal. Ich habe so verdammt viele Rekorde aufgestellt, ich habe den Überblick verloren und einfach alle paar Wochen mal auf der Homepage nachgeguckt. Du weißt ja gar nicht wie unglaublich schwer es ist sich zu merken in was man alles der Beste aller Zeiten ist. Ich habe so viel… Zeug gemacht. So viel Zeug.“
Er schnalzt mit der Zunge.
Robert Breads: „Wie das eine Mal, als ich Dynamite aus der Liga geworfen habe, seiner eigenen Liga. Oder das andere Mal als ich ihn mit einem Piledriver ins Krankenhaus schickte. Oder ein Triple Cage Match gewann. So viel absurder Scheiß. Und zwischen all‘ diesem Scheiß habe ich eine Menge Matches bestritten. Eine Menge Matches gewonnen. Und eins davon gegen einen Zereo Killer, dem ich seine erste Niederlage zufügte.“
Bei der Erinnerung daran gibt es erneut laute Buhrufe, über die Breads jedoch nur müde lächeln kann.
Robert Breads: „Und ich muss gestehen, ich habe mir nichts dabei gedacht. Ich habe so viele Leute einfach besiegt die heute niemand mehr kennt. Niemand kennt mehr Erick Ivans, Chris van Core oder Jumping Tornado. Und als ich dich geschlagen habe hätte ich nicht gedacht dass wir irgendwann an diesem Punkt sein würden. Muss ich dir lassen… du hast dich gemacht.“
Das ist wohl das größtmögliche Kompliment dass sich Robert Breads abringen kann.
Robert Breads: „Du hast das Finest Hour Turnier damals gewonnen, mir den Titel abgenommen, mich besiegt. Ich glaube da gibt es den einen oder Anderen in eurem Locker Room der bis heute nachts davon träumt genau das zu schaffen.“
Wenn sich da mal nicht jemand angesprochen fühlt.
Robert Breads: „Ich habe leider keinen hässlichen Gürtel als Geschenk dabei… denn das muss man dir wirklich lassen, Zereo, dein Sinn für Ästhetik ist und bleibt grauenhaft. Und auch einen Kuchen habe ich jetzt nicht dabei. Vielleicht schenke ich dir beim Brawlin‘ Rumble einen, wenn du vorbei schaust. Sieh es so… mein Geschenk an dich ist es, dass erst ICH kommen musste um dich damals zu schlagen. Ist doch nett, oder?“
MacKenzie nickt lediglich mit dem Kopf und schaut durch die Crowd. Ja, es musste der großartige Robert Breads kommen, der Zereo Killers erster Nemesis in der GFCW war. Er zuckt mit den Schultern. Er wusste, dass irgendwann der Tag kommen würde, dass ihn jemand besiegt. Das war beim Kanadier nicht anders.
Zereo Killer: „Tja, was sollte ich denn dazu sagen? Danke?! Ich bin mir nicht so ganz sicher. Auf alle Fälle habe ich in einem Match, indem es um das höchste Titelgold der GFCW ging, ausgeglichen. Du hast mir meine Siegesserie genommen, ich dir den Titel. Ich denke wir sind quitt, oder?“
Ein etwas provokantes Augenzwinkern des Kaliforniers. Wenn sein Überraschungsgesprächspartner ein wenig provoziert, dann kann das der Publikumsliebling doch auch, oder? Der Kanadier nickt dem Killer bei dessen abschließenden Worten zu und dreht sich weg von ihm.
So scheint es.
Doch dann beißt er sich auf die Lippe, kurz, und dann hebt er das Mikrofon.
Robert Breads: „Weißt du, Zereo… ich bin ein Fighter. Ein Wrestler. Vollblut-Wrestler. Und du weißt was das heißt. Ich lasse keine Rechnung offen.“
Ein Raunen geht durch die Halle, und auch der Killer spannt die Arme an. Man sollte bei Robert Breads vorsichtig sein.
Robert Breads: „Ich kläre ungeklärte Sachverhalte gern… insofern sie mir relevant genug erscheinen um mich mit ihnen zu befassen.“
Mit dem Daumen deutet er Richtung Backstage-Bereich – wen auch immer er damit meinen könnte.
Robert Breads: „Und ich will da noch was klären. Denn bei aller Partylaune und Fröhlichkeit… dir sollte klar sein dass ich nicht einfach nur hier her gekommen bin um mit dir zu feiern. Ich will etwas.“
Er verschränkt die Arme vor der Brust.
Robert Breads: „Ich will ein Match.“
Und JETZT wird es richtig, richtig laut.
Robert Breads: „Das hier muss geklärt werden. Du hast mich besiegt, ich habe dich besiegt… doch ein Finale hatten wir nie. Und das Finale ist an einer Geschichte doch immer das Beste, oder?“
Das scheint man im Publikum ähnlich zu sehen.
Robert Breads: „Die Sache ist die… ich bin gerade ziemlich beschäftigt. Ich muss da eine andere Liga als ihr größter Superstar repräsentieren, einen gewissen Brawlin‘ Rumble gewinnen, der beste Wrestler der Welt sein… solche Dinge eben. PCWA-Dinge. Ich habe nicht allzu viel Zeit im Moment. Doch wenn das alles vorbei ist will ich wieder kommen und ich will dieses Match. Mir ist diese Liga egal und mir sind diese Leute hier egal...“
Jetzt gibt es doch wieder Buhrufe. Richtig, richtig laute Buhrufe. Das Match selbst will man sehen, Breads als Person doch eher weniger.
Robert Breads: „...aber für dieses Match… bin ich bereit. Also lass mich dir einen Vorschlag machen.“
Breads tritt an Zereo heran.
Robert Breads: „Die allerletzte War Evening Show dieses Jahr. Die letzte Show vor Title Nights. Das Finale.“
Er streckt die Hand aus.
Robert Breads: „Zereo Killer gegen Robert Breads.“
Aufgeregt wie ein junger Teenager springt er im Ring hin und her. Theatralisch blickt er durch die Crowd, durch seine Crowd, durch die Zereo Army. Er brüllt in den Schallwandler.
Zereo Killer: „Habt ihr das gehört? Zereo Killer gegen Robert Breads!?!?! ONE MORE TIME?!?!“
Das Publikum hält es nicht mehr auf den Stühlen.
Zereo Killer: „Wollt ihr dieses Match sehen???“
YES-Chants verbreiten sich wie ein Virus durch die gesamte Halle. Auch wenn das Publikum bunt gemischt ist, jeder seinen Liebling hat, den er gern im Ring sehen wird… bei diesem Matchansatz sind sich alle einig. Sie wollen Zereo Killer gegen Robert Breads, den dritten Akt!
Zereo Killer: „Du hörst meine Fans! YOU GOT IT!!!“
Mr. #ISGI streckt den Arm aus, will das Match mit einem Handshake besiegeln. Canada’s Own starrt den ausgestreckten Arm an…
Robert Breads: „Nun denn...“
Und mit diesen Worten dreht sich Breads Richtung Entrance-Bereich, und erneut hagelt es Buhrufe.
Robert Breads: „Hey, ihr solltet mich nicht wütend machen. Denn wisst ihr, ihr habt mich vielleicht länger nicht gesehen, aber...“
Ein letzter Blick zu Zereo Killer. Ein Schmunzeln.
Robert Breads: „I still got it.“
Und damit wirft er das Mikrofon weg und verschwindet aus dem Ring, die Rampe hinauf.
Der Arm von Zereo Killer ist immer noch ausgestreckt. Einen Handshake gab es nicht, doch das motiviert den Amerikaner nur noch mehr, dass er bei der letzten War Evening Ausgabe 2017 alles geben wird! Er will diese Schlacht mit 2:1 für sich entscheiden. Breads hat mit seinen Aussagen schon sehr viel Respekt gezeigt… doch der Handshake wäre eigentlich schon noch drin gewesen…
Nunja, Canada’s Own ist verschwunden, Zereo Killer zieht seinen Arm zurück. Sein Blick geht wieder in Richtung des Publikums.
Zereo Killer: „Tja… nach Lex Streetman kam nun auch noch Robert Breads raus!“
Jubel- und Buhrufe mischen sich durchs Volk.
Zereo Killer: „Beide hatten großartige Überraschungen für mich. Ich freu mich auf beide Dinge. Sie zollten mir auf unterschiedlichste Art und Weise Respekt. Dafür danke ich Lex Streetman und auch Robert Breads…“
Beim Namen des Kanadiers prasseln viele Buhrufe in Richtung Zereo Killer.
Zereo Killer: „Ich kann euch verstehen, dass ihr Breads nicht mögt, versteht mich nicht falsch. Aber ihr müsst es auch aus meiner Perspektive betrachten: Er ist, egal wie ihr zu ihm steht, nunmal einer der besten Wrestler die es jemals gegeben hat. Ihm wurmt es, dass er einmal gegen mich verloren hatte. Und dass er dieses Match wollte, dass er mich herausforderte, dass er extra von der PCWA zur GFCW an meiner Jubiläumsshow vorbeikommt, das zeigt doch so viel! Ihm ist das nicht mehr egal, er will dieses Match, er will eine Entscheidung egal wer gewinnt! Diese Grauzone namens unentschieden will niemand. Schwarz oder weiß muss es sein! Ich danke allen Beiden dafür, dass sie heute hierher gekommen sind!“
Er macht eine kurze Redepause, beobachtet weiterhin seine Zereo Army… mehr und mehr Zuschauer stehen und beginnen zu klatschen… Das war eine sehr schöne Rede.
Zereo Killer: „Danke, dass ihr mit mir so lange ausgehalten habt. Danke, dass ich mir ein wenig von der Seele reden durfte. Danke, dass ihr mir trotz meines damaligen Betrugs wieder zu mir haltet! Ich werde immer auf eurer Seite sein und… für euch kämpfen! I AM ZEREO KILLER – AND I STILL GOT IT!!!“
Nach diesem Satz schmeißt er das Mikrofon auf den Ringboden. Seine Musik beginnt zu spielen und unter tosendem Jubel verabschiedet er sich in Richtung Backstagebereich.
Pete: „Ich fass es nicht. Zuerst Lex Streetman mit Breanna Ouhts und dann…“ Sven: „Robert Breads!!! Breads war wieder hier! Mensch wie ich den gern wieder öfter hier sehen würde…“ Pete: „Da hast du definitiv Recht. Wie es der Killer sagte. Egal wie man zum Kanadier steht, er ist einer der Besten in diesem Business!!! Aber man sieht auch, wieviel Einfluss, wieviel Respekt sich Zereo Killer in den letzten fünf Jahren aufgebaut hat. Zwei der größten Wrestler schauten bei MacKenzies Jubiläum vorbei, um ihm auf ihre ganz eigene Art und Weise zu gratulieren und zu „beschenken“. Großartig!“ Sven: „Richtig, das war wirklich etwas Besonderes! Wie du weißt, bin ich nicht der größte Zereo Killer Fan, aber was er sagte, gilt auch für ihn! Auch er gehört zu den ganz Großen im Wrestlinggeschäft!“
Die Herrentoilette. Das Geräusch des Plätscherns, erfüllt den weiß gefließten Raum. Nichts als Stille Ringsherum. Jason Crutch ist ganz allein mit dem Pisoir, monoton blickt er auf die trist weißen Fliesen vor sich an der Wand blickt. Das Geplätscher Surren des Reißverschlusses der sich wieder in einander verhakt. Einen Mann beim Pinkeln filmen. Ist das Überhaupt legal? Und Warum tut man so etwas? Misstraut Dynamite seinen angestellten so wenig dass er sie nicht einmal auf dem stillen Örtchen in der Selbigen lässt? Nein der Grund warum uns diese Bilder gezeigt werden ist ein ganz anderer. Jason Crutch wird der chreck seines Lebens eingejagt als sich hinter ihm die Tür einer Toilettenkabine aufschwingt und weißer Nebel hinausquillt. Jason fährt herum und macht sich auf das Schlimmste gefasst als sich laut lachend der Puppenspieler sich aus dem Nebel bewegt. Bestgelaunt bewegt er sich aus der Kabine heraus.
Puppenspieler: „HA HA HA! Hey Crutchy du auch hier?“
Jason Crutch bleibt angespannt, denn er weiß dass es kein Zufall sein kann, dass er den Puppenspieler hier antrifft… nicht jetzt.
Jason Crutch: „Puppenspieler! Du mieser…“
Bastard? Er ballt die Fäuste, verzerrt das Gesicht. ER ist es, der ihn bei Finest Hour das Match gegen Don Sheen gekostet hat. Deswegen ist Crutch nun unter den Fittichen des Rich Guy. Deswegen trägt er nun diese „DON SHEENS BITCH“-Jacke. Ihm hat er all dies zu verdanken. Dann aber öffnet er plötzlich die Fäuste, denn ihm wird etwas klar. Und alsbald spricht er völlig ruhig, ohne Gram – auch wenn es ihn verdammt viel Überwindung kostet.
Jason Crutch: „Jeder in der GFCW und über deren Grenzen hinaus weiß, dass du der Meister der Kopfspielchen bist. Du bist es, der seine Gegner derart mit seinen perversen Spielchen einschüchtert, dass sie bereits angeschlagen ins Match ziehen. Und eben diesen Gefallen werde ich dir nicht tun. Du willst mich provozieren, hier, auf der Herrentoilette?? Dein Ernst? Nein, Puppenspieler. Niemals!“
Der Puppenspieler merkt dass er seine Charade nicht länger aufrechterhalten kann, er lehnt sich neben Jason Crutch an die Wand und entschuldigt sich bei ihm.
Puppenspieler: „ Du hast ja recht Jason, aber ich wusste einfach nicht wie ich sonst mit dir ungestört reden sollte also musste ich das Treffen von deiner Blase arrangieren lassen.“
Er lacht und hält Dies wohl für einen gelungenen Scherz. Jason findet ihn wenig witzig, verzieht aber noch keine Miene.
Puppenspieler: „ Du bist ja so eingespannt in letzter Zeit von deinem Herrchen dem Don. Hier sind wir ungestört… nur wir zwei.“
Ein vielversprechendes Lächeln huscht über die Lippen des Puppenspielers. Crutch bleibt – verunsichert.
Jason Crutch: „DU warst es, der mich in diese Situation überhaupt gebracht hat, Puppenspieler. Ich hatte Don Sheen, wo ich ihn haben wollte und hätte das Match zu einem siegreichen Ende bringen können. Dann aber griffst du ein – und im Grunde weiß weder ich noch die GFCW-Galaxy überhaupt, wieso du es getan hast, auch wenn ich schon Vermutungen angestellt habe. Was also zum Teufel willst du? Dich prügeln? Willst du es hier zwischen den Pissoires zu Ende bringen?“ Puppenspieler: „Ich bin nicht hier um zu kämpfen, dafür haben wir später noch genügend Zeit. Ich wollte so kurz vor dem Match sicher gehen dass dieses Erlebnis etwas ganz Besonderes für uns beide wird. Weißt du, eigentlich finde ich die Versklavung durch Don Sheen für dich ja eine gelungene Strafe für so einen Großkotz wie dich, dass einzige was mich daran stört, ist, dass ICH es nicht bin.“
Der Oberpollinger verzieht das Gesicht jetzt doch. Er fletscht die Zähne und rückt mit seinem Gesicht gefährlich nahe an seinen Gegenüber heran. Und zwischen zusammengepressten Zähnen faucht er:
Jason Crutch: „Du bist Abschaum, Puppenspieler! Du spielst mit den Existenzen anderer, wirst deinem Namen gerecht. Du ziehst deine Fäden im Hintergrund, aber am anderen Ende der Fäden hängt nicht eine verdammte Holzpuppe, sondern MEIN LEBEN! Und du hast mit deinem Eingriff bei Finest Hour mein Leben entscheidend verändert, du mieser…“
Bastard? Beide bewegen sich langsam zu dem Waschbecken. Verzweifelt klopft sich der Puppenspieler auf die Brust.
Puppenspieler: „Verstehst du denn nicht wie sehr ich diese Bestätigung brauche dich unterworfen zu haben. Dass ist etwas was mir erst jetzt klar geworden ist. Show für Show für Show muss ich sehen wie Don MEINEN Traum lebt. Ich bin wie ein armer Wichser, der sein angebetetes Mädchen nur aus der Ferne von anderen Männern beglückt sehen muss. HA HA HA!“
Die Hoffnung auf Verständnis für seine Situation scheint Crutch relativ kalt zu lassen. Vielmehr ist der ehemalige Heavyweight- und Intercontinental-Champion nur angepisst von der bloßen Anwesenheit des Puppenspielers. Doch er will sich nicht die Blöße geben, und sich hier auf der Toilette mit dem verhassten Feind zu prügeln.
Jason Crutch: „Du ziehst mich nicht auf dein Niveau hinab, Puppenspieler! Nicht hier, nicht jetzt. Ich bin nicht einmal von deinem bildlichen Vergleich überrascht. Denn genauso schätze ich dich ein. In deiner armseligen, traurigen Kindheit magst du vielleicht sogar der kleine, schüchterne Junge gewesen sein, der eben das tun musste: Von der Ferne sehen, wie immer die anderen Jungs die Mädchen bekamen. Wie immer die anderen das Lob bekamen. Wie immer die anderen all das bekamen, was du immer angestrebt hattest! Wer weiß schon genau, wie du zu dem Menschen wurdest, der mir hier jetzt auf der Männertoilette auflauert. Eine gesunde Kindheit konntest du nicht gehabt haben.“
Sie waschen sich die Hände, jeder für sich. Schweigen einen Moment. Dann trocknet sich JC die Hände und spricht weiter, ohne den Puppenspieler anzusehen:
Jason Crutch: „Vielleicht, Puppenspieler, vielleicht habe ich eines Tages Mitleid mit dir. Nur vielleicht. Doch jetzt…“
…wendet er sich dem Puppenspieler zu und funkelt ihn giftig an…
Jason Crutch: „…habe ich einfach nur Wut und grenzenlosen Hass für dich übrig, den ich heute Abend in dem Match endlich auf dich entladen kann!“ Puppenspieler: Umso mehr sollten wir dieses Match genießen. Vergiss dass es ein Gruppenmatch ist, es gibt nur dich und mich an diesem Abend und wir sollten nicht eher wechseln als dass diese Sache zwischen uns geklärt ist.“
Wütend schlägt er die Badezimmerarmatur vor dem Spiegel nieder und funkelt Jason Crutch mit zusammengebissenen Zähnen böse an.
Puppenspieler: „VERDAMMT! VERSAUS NICHT KLAR?!“
Für eine Millisekunde zuckt Crutch zusammen, sein Puls schlägt in einer fast 90° Kurve vertikal nach oben aus. In einer theatralischen Geste, die Arme weit von sich gestreckt tut der Puppenspiele seine Erleichterung kund.
Puppenspieler: „Ach, mein Herz geht auf, jetzt wird alles gut denn ich weiß mein Liebster wird kommen.“
Lauthals schrill lachend tänzelt der Puppenspieler aus dem Raum und lässt Jason Crutch verwirrt zurück. Und dieser atmet dann letztlich doch vor Erleichterung durch, dass sein Gegenüber endlich weg ist. Aber zugeben würde er das niemals… … …
Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.
Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."
Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.
Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."
Wir sind zurück in der Halle und es gibt Zuwachs zu begrüßen. Denn dort mitten im Ring steht ein Klappstuhl. Das allein ist noch keine Meldung wert, doch dieser Stuhl wird benutzt...vom Mathematiker.
Alex Ricks sitzt dort in der Ringmitte, die Kleidung für das folgende Match schon angelegt, das rechte Bein auf dem linken abgelegt, die Hände, samt Mikrofon, in aller Seelenruhe zusammengefaltet und im Schoß abgelegt, die Intercontinental Championship auf der Schulter ruhend, während von allen Seiten Buhrufe auf ihn einprasseln. Daran muss er sich mehr und mehr gewöhnen, sonderlich zu interessieren scheint es ihn aber nicht. Er sitzt einfach nur, schaut irgendwann auf die imaginäre Uhr an seinem Armgelenk, eine echte hat er ja seinem einzigen Freund geschenkt und nachdem die Buhrufe ein weniger abklingen, nimmt er endlich das Mikrofon zum Mund.
Alex: „Was stört euch mehr? Dass ich Michael Payne und Zereo Killer auszählte oder dass ich Johnboy Dog und Lonesome Tyler nicht half?“
Durch die wieder erstarkten Buhrufe lässt sich zwar nicht sagen, was die Fans mehr stört...aber dass sie beides mächtig stinkig macht, das steht außer Frage. Wieder wartet Ricks einige Sekunden, dann geht das Mikro wieder hoch und der gleiche gelangweilte Tonfall wie zuvor ertönt.
Alex: „Es dürfte im Grunde niemanden von euch überraschen, aber was ihr denkt...ist mir egal.“
Ha! Klassiker.
Alex: „Ich habe es Johnboy Dog, und euch allen, angekündigt. Antoine hat ihm den Titel abgenommen. Ich habe Daniel seinen Titel abgenommen. Johnboy Dogs Familie ist für mich von keinerlei Relevanz mehr. Antoine mag für Johnboy Dog noch Pläne haben und wenn er dafür meine Hilfe möchte, werde ich ihm auch sofort helfen...doch Antoine gehört nicht zur Menschengruppe, die Gegnern in Not helfen. Er tut, was ihm Vorteile verschafft. Johnboy Dog und Lonesome Tyler zu helfen, wäre für Antoine kein Vorteil gewesen. Sein Einsatz hätte sich nicht rentiert. Einsatz, Gewinn, Risiko, all das stand in keiner passenden Relation.“
Kühl, souverän, abgeklärt. Alex Ricks erklärt auf pragmatische Art. Nur verstörend, dass es hierbei nicht um die Eröffnung eines neuen Giro-Kontos sondern um zwei Menschenleben geht. Denn genau diese waren in der letzten Show für einige Zeit in arger Gefahr. Was soll's? Die Fans hätten auch gebuht, hätte er wirklich ein Konto eröffnen wollen.
Alex: „Und wie gesagt. Auch wenn er es offenbar jetzt auf Antoine und mich abgesehen hat. Johnboy Dog...ist mir egal. Ich habe eigene Interessen zu vertreten.“
Dabei wandert sein Blick auf seine linke Schulter. Die goldene Schulter, die dank des Intercontinental Titels in vollem Glanz erstrahlt.
Alex: „Michael Payne und Zereo Killer wollten mich herausfordern und ich wollte einen Herausforderer. Doch ich bin ein ehrlicher Sportsmann.“
Da werden die Buhrufe laut. Eigentlich zu unrecht, er hält sich tatsächlich immer an die Regeln...aber egal, man buht bei ihm aus Prinzip.
Alex: „Ich wollte einen Herausforderer, doch ich habe gesagt, dass ich den Kampf zwischen Michael Payne und Zereo Killer gerecht leiten werde. Und dazu gehört auch, beide anzuzählen, wenn sie sich außerhalb des Rings aufhalten. Und dazu gehört auch, beide auszuzählen, wenn sie nicht bis 10 wieder im Ring sind.“
So dürfte es tatsächlich im Regelwerk stehen. Zu schade, dass dort offensichtlich nicht festgelegt ist, wie schnell der Ringrichter bis 10 zu zählen hat. Tatsächlich lassen sich die Fans sogar zu einem „You screwed them! - You screwed them!“ hinreißen. Das registriert auch der Mathematiker.
Alex: „Tatsächlich, mir wurde seitdem vorgeworfen, ich hätte zu schnell gezählt. Ich hätte den beiden keine ausreichende Gelegenheit gegeben, wieder in den Ring zu steigen. Nun, meine Damen und Herren, ich möchte etwas demonstrieren...“
Er räuspert sich kurz, senkt den Kopf und schaut gen Boden. Dann spricht er weiter.
Alex: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun...“
Dann geht der Blick wieder nach oben.
Alex: „Wer kennt die Fortsetzung der Reihe?“
Von den meisten Leuten kommen nur Buhrufe, einige Zuschauer, die sich offensichtlich in der Halle geirrt haben, rufen aber auch begeistert „Ten! Ten! Ten!“ und machen dazu fragwürdige Handbewegungen.
Alex: „Zehn, korrekt. Meine Damen und Herren, ich ging davon aus, dass auch Michael Payne und Zereo Killer die Fähigkeit haben, bis zehn zu zählen. Ich ging davon aus, dass sie spätestens bei neun registrieren, dass sie zurück in den Ring müssen. Wie wir nun wissen, habe ich mich geirrt. Und dieser Fakt, meine Damen und Herren, verstärkt nur noch weiter, was Antoine und ich seit unserer Regentschaft erklären...“
Nun steht er tatsächlich auf. Nimmt den Titel von seiner Schulter und reckt ihn in die Höhe.
Alex: „Diese Liga ist ohne uns den Untergang geweiht. Sie ist ungebildet. Antoine und ich, wir bringen die Kultur zurück in diese Liga. Die Ära der Intelligenz ist unaufhaltsam. Das ist nur eine logische...“
Dass er unterbrochen wird. DAS ist eine logische Konsequenz nach dieser Ansprache. Es ist der Amerikaner der hier zuerst erscheint mit dem Song von Rob Zombie. Ohne Hut aber dem Mantel kommt er auf die Bühne mit einem angestrengten erzwungenen Lächeln. Und einem Mikrofon....
Michael Payne: „Ricks.... ich weiß genau was du jetzt denkst. Du denkst das ich jetzt hier auf die Bühne komme und dich anschreie. Das ich deine Handlung verurteile und mich schrecklich aufrege, wie es die Drama Queen Zereo Killer jetzt tun würde. Aber nein, ich kann deine Handlung sogar verstehen! Denn ich habe sie geahnt...“
Er grinst und schaut Ricks an der da mit dem Gürtel im Ring steht.
Michael Payne: „Ich habe vor dem Match gesagt, wenn du irgendwas versuchst, dass du uns allen nur deine Angst beweisen wirst. Und genau das hast du getan! Du hast dein wahres Gesicht gezeigt, welches voller Angst und Selbstzweifel ist. Etwas das du hinter deiner Fassade aus deiner Überheblichkeit versteckst. Du weißt genau, das ich eine große Gefahr auf deinen Rang als Champion bin. Ich bin der Mann der sich als wahrer Champion hier heraus kristallisiert. Der Mann der dich sobald er dich alleine im Ring hätte, schlagen würde. Das weißt du genau und darum hast du am Ende uns doch diese Finte gelegt.“
Er deutet mit dem Finger auf den Champion.
Michael Payne: „Dein Problem dabei ist nur, das du mich nicht aufhalten wirst. Oder mich aufgehalten hast. Deine kleinen Kopfspielchen ändern nichts an meinem Verlangen Champion zu werden. Ich habe meinen Kopf im Gegensatz zu Drama Killer voll auf dem wichtigsten Fakt konzentriert. Und das ist nunmal Champion zu werden, an der Spitze zu stehen. Und nicht Freunde zu machen oder irgendwelche abstrusen Momente und Fangeschichten. Ich überzeuge die Zuschauer durch meinen Willen und meinen Kämpfen gegen Probleme und Steine im Weg an die Spitze und nicht indem ich mich aufrege und rumjammere wie ein Zereo Killer! Ich werde dich in den Ring kriegen Ricks, heute, morgen, bei Brainwashed oder Title Nights! Mir egal aber es wird geschehen und ich werde am Ende der Champion sein!“
Zum zweiten Mal an diesem Abend erklingt nun eine Musik, die den Fans absolut gefällt, jedoch den beiden GFCW „Kollegen“ im Ring absolut gegen den Strich geht! Mittlerweile haben extrem viele Zuschauer das „Zereo 100“ Plakat in die Höhe gerissen… und nun kommt er. Ganz anders als zuvor! Das Licht geht nicht aus, kein Kapuzenshirt, keine Gesichtsbemalung, aber der GFCW Custom World Heavyweight Title ist mit dabei! Wir erinnern uns an vorhin!
Er ist bereits mit einem Mikrofon bewaffnet und er geht zielstrebig in Richtung Ring. Der Junge, der vorhin das ZK-Shirt gefangen hat, wird für einige Sekunden in Großaufnahme gezeigt. Als die Kameras wieder umschalten, befindet sich der vermeintliche Mann der Show – egal was heute noch passiert – im Ring!
Einen weiteren Augenblick später deutet er an, dass die Musik abgewürgt werden soll… Er geht schnell von links nach rechts, schaut dabei seine beiden Kontrahenten im Ring an… plötzlich bleibt er wie angewurzelt stehen… Sein Blick wandert zu Michael Payne… dieser bezeichnet Zereo Killer als Drama Queen? Er ist anders als Zereo Killer und kommt raus, weil er den unbedingten Willen hat Champion zu werden?! Dann schaut er sich Alex Ricks an… der GFCW Intercontinental Champion, der Mann der verhinderte, dass er Payne im Ring besiegen kann… Er und Schwanenburg bringen die Intelligenz zurück zur GFCW?!!? MacKenzie winkt ab…
Zereo Killer: „Ich hab heute schon mit zwei anderen Wrestlern im Ring gestanden… und das hatte wesentlich mehr Spaß gemacht!“
Er legt sich seinen Titel, den er einst für seine Heavyweight Title Errungenschaft hat anfertigen lassen, zurecht, bevor er weiterspricht.
Zereo Killer: „Du zu groß geratener, aufgepushter Vollidiot bezeichnest mich tatsächlich als Drama Queen!? Du kommst hier raus und quatschst drauflos, als hättest du hier irgendetwas in dieser Liga erreicht! Du bist absolut dämlich, weißt du das eigentlich?“
Kurzer Blick zum GFCW Intercontinental Champion.
Zereo Killer: „In dieser Hinsicht muss ich Ricks zustimmen…“
Dann wendet er sich wieder an den Mann aus Detroit.
Zereo Killer: „Verdammt nochmal was hast du überhaupt im Intercontinental Title Picture verloren!? Nur weil du ein paar Idioten besiegt hast und mir Ricks die Chance genommen hat dich zu besiegen glaubst du allen Ernstes daran, dass du der Herausforderung gewachsen bist einen Title zu erreichen?“
Nun blickt MacKenzie zu sich herab, schaut auf seinen erstellten Championgürtel.
Zereo Killer: „Du wirst es niemals zu so einem Gold schaffen, oder auch zu seinem Gold, weil du einfach fernab von jener Realität lebst! Du glaubst, du bist Championship Material!? Du könntest nicht mal einen Womens Title erreichen! Wenn hier jemand die Drama Queen ist, dann bist du es, verstehst du? Wahrscheinlich nicht, weil du auch noch absolut dämlich bist!“
Im Hintergrund sieht man Alex Ricks, der sich ein müdes Gähnen nicht verkneifen kann. Doch das sieht der Mann aus Kalifornien sofort und wendet sich zu Alex Ricks.
Zereo Killer: „Und was dich angeht… ich habe schon viele Leute gegenüber gestanden die so sind wie du! Scheißegal ob sein Name Garrison Gaeta, Raphaellus Krueger oder auch Robert Breads war! Im Endeffekt hatte ich sie alle besiegt und wurde am Ende neuer Champion eines GFCW Titles!“
Etwas verärgert schaut MacKenzie kurz zu Payne, der grade verbal eingreifen will, aber der Kalifornier lässt ihn nicht die Chance. Dieser fokussiert sich weiterhin auf den IC Champion.
Zereo Killer: „Eigentlich wollte ich genau dasselbe sagen wie dieser gehirnlose Großklotz da hinter mir! Du kannst dich nicht vor mir verstecken, denn dieses Versteck gibt es nicht! Ich werde dich immer finden und dich jagen, bis ich dir deinen Intercontinental Title abgenommen habe! Ob es nun bei einer War Evening Show passieren wird… oder bei Brainwashed, oder bei Title Nights! Auch wenn ich für Title Nights eigentlich seit Anfang des Jahres andere Pläne hätte… dann bestreite ich eben zwei erfolgreiche Matches bei Title Nights!“
MacKenzie schweift ein wenig ab, wie man es von ihm kennt, doch er fokussiert sich wieder! Hier geht’s nicht um Player, sondern um Michael Payne und Alex Ricks.
Zereo Killer: „Wenn ich dich im Ring habe und der Gong ertönt. Wenn es um deinen Title geht… dann kann mich nichts aufhalten, verstehst du?!“
Michael Payne: „Moment....“
sagt der große Amerikaner und stellt sich neben Zereo Killer.
Michael Payne: „Merkst du es eigentlich selber nicht? Dein ganzes Auftreten und deine ganze Art, merkst du selber nicht wie du dein eigenes Erbe beschmutzt? Ich habe es langsam echt sowas von satt, dein gehabe von wegen „Ich bin Zereo Killer, huldigt mir und gebt mir alles auf einem Silbertablett...“
Fast schon angewiedert blickt er den Mann mit einem Custom Championship auf der Schulter an.
Michael Payne: „Alleine dieses Ding da was du mit dir rumschleppst ist die Spitze des Eisberges deiner Eitelkeit! Dein ständiges gelabere von ich wäre dies und das, ich kanns nicht mehr hören. Ich bin Michael Payne, ein Pro Wrestler aus Detroit Michigan mit über zwei Meter Körpergröße. Und keines deiner pubatierenden Fans, die noch an diesen Mythos Zereo Killer glauben. Wach endlich auf Mann, deine Hochphase ist lange vorbei. Weder bist du der World Champion noch sonstwas, sondern nur Zereo Killer ein Wrestler wie jeder andere auf dem Roster der sich verdammt nochmal seine Sporen wieder zu verdienen hat!“ Zereo Killer: „Du verstehst absolut gar nichts… aber wie gesagt, von dir erwarte ich mir auch gar nichts Anderes, denn du bist einfach nur dumm.“
Er streift über seinen GFCW Custom World Heavyweight Title und trägt diesen mit Stolz.
Zereo Killer: „Dieser Titel ist ein Symbol. Ein Symbol für die Zereo Army auf der ganzen Welt und auch ein Symbol für mich selbst, dass ich wieder der Alte bin! Nie wieder werde ich in dieses Muster zurückfallen… in dieses Zereo Killer Muster von 2016! Es war ein Seuchenjahr, tatsächlich…“
Alex: „Genau...“
Nanu, da ist ja noch jemand im Ring. Auch wenn er sich in den letzten Minuten vornehm zurückgehalten hat. Gerade noch stand er einfach mit dem IC Titel auf seiner Schulter in der Ecke und hörte sich mal mehr mal weniger aufmerksam die Worte seiner beiden verschmähten Gegner an, so ergreift er nun dann einmal wieder das Mikrofon.
Alex: „Du wurdest zwar die, BISHER, einzige Person dieser Liga, die gleichzeitig den GFCW und den Intercontinental Titel hielt, aber es haben keine namenlosen Gesichter mehr deinen Namen gerufen, also war alles schlecht. Welch fragwürdige Kosten-Nutzen-Rechnung.“
Den Nutzen seiner Provokation kann man hierbei auch hinterfragen. Selbstverständlich führt diese Spitze zu einer Welle an „You still got it“-Rufen. Aber diese Zeit nimmt sich Ricks, um seinen Blick auf den dritten Mann im Ring zu richten.
Alex: „Michael Payne, du hast sogar recht, wenn du Zereo Killer kritisierst. Sein Beharren auf seinen vergangenen Erfolgen. Schon zu lange hat er nichts erreicht, also geht er nach Hause und kramt einen Titel hervor, der nie tatsächlichen Wert hatte, um sich selbst und den dümmeren Zuschauern etwas vorzutäuschen.“
Buhrufe. Natürlich. Was auch sonst? Vielleicht der Anflug eines Nickens vom Real American Nightmare. Aber der weiß natürlich auch, dass es in wenigen Sekunden ein großes ABER geben wird.
Alex: „Aber...“
zu viel versprochen?
Alex: „Bist du besser, Michael Payne? Ja, du hattest zu Beginn des Jahres Erfolge, aber weißt du, was ein Mann haben sollte, der diesen Titel trägt? Konstanz. Er muss seine Leistung bestätigen können. Immer und immer wieder. Deine Siege in diesem Jahr haben dich dahin gebracht, dir einen Titelkampf gegen mich zu verdienen. Aber vor zwei Wochen hast du ihn einfach nicht verdient. Dass du die Schuld dafür auf mich schieben willst...ist schade.“
Bedauerndes Kopfschütteln des Mathematikers, der sich die Fakten hier munter hin und her biegt, wie es ihm gerade beliebt und dabei auf den Buhrufen der Fans hin und her surft. Dann nimmt er aber wieder das Mikrofon zum Mund, stellt sich frontal vor die beiden Dauerstreithähne...
Alex: „Aber ich weiß, ihr beide redet gerne. Auch wenn ihr nur selten Taten folgen lasst. Das Problem ist allerdings, ich habe es satt. Euer Gerede...ist...“
Zereo Killer: „Ja!!! Auch ich habe es satt ständig nur zu sprechen! Und außerdem habe ich es satt, dass ich bei meinem hundertsten War Evening Auftritt kein Match habe!“
Die Fans werden laut als MacKenzie diese Worte ins Mikrofon gebrüllt hat. Aufgeregt rennt er wieder im Ring auf und ab, sucht den Blickkontakt mit seiner Crowd. Alex Ricks und Michael Payne verrollen beinahe simultan die Augen.
Zereo Killer: „Wie wäre es wenn Zereo Killer als Belohnung für seinen hundertsten Auftritt ein GFCW Intercontinental Title Match gegen Alex Ricks bekommt??? Hier und jetzt! Sofort!!!“
Die Crowd hält es nicht mehr auf den Stühlen! Die YES-Chants verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Zereo Killer ist heiß auf den Titel und will das Match!
Michael Payne: „NEIN!“
Dröhnt es durch die Halle, was die Fans schlagartig verstummen lässt. Payne blickt erst in die Gesichter der „Zereo Army“ und dann dreht er sich wieder zu Zereo Killer.
Michael Payne: „Wenn du es satt hast zu quatschen, warum machst du dann nicht das sinnvollste? SHUT THE HELL UP!!! Fuck, ich versuche ja echt politisch korrekt zu bleiben aber ich kanns einfach nicht bei deinem selbstverliebten Gesabbel. Hör endlich auf damit zu verlangen das du hier alles kriegst weil du DER Zereo Killer bist. ES INTERESSIERT NIEMANDEN! Keinen interessiert es wieviele War Evening Shows du hier schon rumhampelst und einen auf Stuntman machst. Wir beide hatten ein Match, du hast mich nicht besiegt und ich dich nicht....“
Dann dreht er sich zu Alex Ricks.
Michael Payne: „Was bedeutet das hier noch gar nichts durch und entschieden ist und hier niemand einfach ein Match für das ich hart und ehrlich gekämpft habe bisher einfach in den Arsch geschoben kriegt nur weil er mal Champion war!“
Und der Champion wird langsam noch genervter als sonst. Rollt mit den Augen, schaut auf seine imaginäre Uhr. Dann merkt er, dass seine beiden Gegenüber stumm bleiben. Endlich. Das ist seine Chance. Und so rückt er seinen Titel zurecht und schaut wieder zu seinen beiden Widersachern.
Alex: „Wenn ihr dann endlich fertig seid, möchte ich euch bitten, diesen Ring zu verlassen. Denn wie es Johnboy Dog so wollte, habe ich heute, im Gegensatz zu dir, Zereo Killer, tatsächlich einen Kampf. Und wer weiß, vielleicht wird dieser Gegner sogar einen Titelkampf verdienen. Die Aktionen gegen Antoine haben schon gezeigt, welch schmutziges Spiel Johnboy Dog mit seinen Titelträgern spielen möchte.“
Er geht durch die beiden hindurch, touchiert sie hier und da an der Schulter und setzt sich dann auf der zweite Ringseil, um ein wenig Platz zum Durchsteigen zu schaffen.
Alex: „Und wenn wir schon beim Thema sind. Versucht es doch bei ihm. Geht zu Johnboy Dog und belagert ihn mit euren Trauergeschichten. Ich bin es leid. Ich bin niemand, der Almosen verteilt. Ich verteile Chancen, an Kämpfer, die sich Chancen verdienen. Das hast du nicht getan Zereo Killer und das hast du nicht getan Michael Payne.“
Wieder die Buhrufe von den Rängen. Genau eine Person hat in dieser Halle diese Sichtweise. Zwei, sollte Schwanenburg ihm zustimmen.
Alex: „Also los, geht zu Johnboy Dog. Bettelt und fleht und nervt, wie ihr es bei mir seit Wochen tut. Vielleicht habt ihr ja Glück. Doch solltet ihr wissen. Glück existiert nicht. Es gleicht sich alles aus. Und auf euer Glück für eine Titelchance folgt euer Pech. Denn ich bin der Intercontinental Champion...und an mir werdet ihr scheitern. Das ist...“
„I
want my money back“ von Meat Loaf crasht den alles andere
als stillen Moment, als alles
an Blicken zur Rampe fliegt, wo der Mann erscheint, auf den alle
gewartet haben – mit Ausnahme der drei kessen Recken im
Ring. Und zumindest der Intercontinental Champion wirkt nochmals
unzufriedener. Auch der Commissioner der GFCW, der nach seinem
Titelverlust erstaunlich gelöst und frisch wirkt, hat einen
Schallwandler dabei und macht sich auf den Weg Richtung Ring,
bleibt jedoch gute zwei Meter vor diesem stehen.
Johnboy
Dog: „Leute glaubt mir….ich habe die letzte War
Evening-Ausgabe auch gesehen und ich fand auch nicht alles toll.
Ich weiß, wie schwer man es als Referee hat – aber
auch, wie schwer man es als Aktiver hat. Ich kann Euren Unmut –
jeder für sich gesehen – verstehen, aber ich errichte
nun auch Unmut, denn was passiert? Ihr redet, redet und redet
darüber. Das pisst mich an!“
Hört man da ein Giggeln? Zumindest scheint JBD sein Plan, den er sicher gleich offenbaren wird, großen Spaß zu bereiten!
Johnboy Dog: „Jedenfalls……werdet Ihr drei dort euch heute in einem Match gegenüberstehen! Alex Ricks! Gegen! Zereo Killer. UND Michael Payne!“
Schockschwerenot…hat der das wirklich gesagt? Ungläubige Blicke im Ring folgen, noch mehr aber die der Fans – nur Alex Ricks schafft es, nicht wirklich überrascht auszusehen. Einfach nur resignierend. Sein Kopf fällt entnervt nach unten. Da hat er sich was eingebrockt.
Johnboy Dog: „Damit hier keiner seinen eigenen Vorteil sucht….wenn Zereo Killer und Michael Payne dieses Match GEWINNEN, wird es bei Brainwashed ein Triple-Threat-Match um den GFCW-Intercontinental-Title geben! Verliert ihr aber dieses Match, Freunde der Sonne, habt ihr beide Eurer Anrecht auf einen Shot verwirkt!“
Erster
Unmut macht sich breit, doch JBD macht auf dem Absatz kehrt,
dreht sich allerdings nach zwei Schritten nochmal um.
Noch immer sitzt der Champion in den Seilen und schaut kopfschüttelnd zum Commissioner. Seine beiden Gegner machen sich schon bereit, der Ringrichter ist schon unterwegs. Es ist alles angerichtet. Nur Ricks hat noch etwas zu sagen.
Alex: „Das ist also deine Rache?“ JBD: „Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Schauplatz: Ein Schlafzimmer.
In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...
Schnitt.
Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.
Schnitt.
Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT!“
CUT
Der Champion geht genervt und aufgebracht auf und ab. Der Champion sitzt ruhig, nach vorn gebeugt, auf dem Stuhl. Das ist kein Widerspruchsgedicht à la „Finster war's der Mond schien helle“, das ist die Realität. Vielleicht wären ein paar Zusatzinfos hilfreich. Versuchen wir es erneut.
Der GFCW World Champion wirkt aufgebracht und wandert auf und ab durch die Kabine. Der Intercontinental Champion sitzt ruhig auf einem Klappstuhl. Die Hände ineinander gefaltet, den Oberkörper nach vorn gebeugt, der Kopf gesenkt. Dass sein Partner vor ihm hin- und herstapft scheint ihn nicht zu tangieren, er ist in seinen Gedanken versunken. Bloß gut, dass hier im Raum jedoch die einzige Person der Liga ist, mit der er geistig auf einer Wellenlänge surft.
Alex: „Johnboy Dog will sich also nicht so einfach geschlagen geben. Schäbige Methoden seinerseits. Er weiß, auf einer Dezimalskala sind wir beides Zehner. Mit uns kann niemand mithalten. Was macht er also? Er schart so lange klägliche Nummern um sich herum, bis ihre Summe endlich ausreicht, um uns zu überbieten. Antoine...“
Der Blick des Mathematikers geht nach oben, aber sein Freund läuft weiter. Er hört zu, er weiß, dass er angesprochen wird, aber zuhören kann man auch ohne Augenkontakt. Das beweist gerade der Freiburger nur allzu oft. Er weiß also am Besten, dass er trotzdem die volle Aufmerksamkeit seines Partners hat.
Alex: „Johnboy Dog wird immer wieder versuchen, uns zu behindern. Es wird Zeit, dass du ihm endgültig die Kontrolle nimmst.“
Plötzlich bleibt der GFCW World Heavyweight Champion stehen, eine Sekunde lang brennen seine Augen voll von Zuversicht, ehe sich in ihnen wieder kühle Professionalität wiederspiegelt.
Antoine: "Alex, ich wäre dumm, würde ich behaupten, dies sei eine Überraschung gewesen. Das war Johnboy Dogs Version von à la carte. Weißt du, Alex, geschätzter Freund, es war kein Zufall, dass ich vor zwei Wochen so über ihn gesprochen habe, wie ich es tat. Es war wahrlich kein Zufall, dass ich früher am Abend dieses Schmierentheater über die Bühne gebracht habe. Ich war mir der Konsequenzen stets bewusst, weil ich mehr sehe, als es Johnny tut."
Mit starrem Blick nickt er sich selbst Bestätigung zu.
Antoine: "Er denkt, er hat uns mit seinen Assen ausgestochen. Der Plan war es, dass er sie zieht. Was dieser ekelhafte Kretin allerdings nicht weiß ist, dass wir ein ganz anderes Spiel spielen, als was er gedenkt zu mit uns zu spielen. In unserem Besitz befinden sich beide Herz Zehner, ja, das tun sie."
Beim Doppelkopf sind die beiden Herz Zehn Karten die höchsten im Spiel.
Antoine: "Jetzt, wo wir sein Blatt kennen, werden wir ihn damit ausstechen." ???: „Selbst mit dem höchsten Blatt vermag der Tor kläglich zu scheitern, wenn er nicht weiß, was er damit anfangen soll.“
Die Blicke von GFCW-Heavyweight- und Intercontinental-Champion wandern zur Tür, denn von dort ist die wohl bekannte Stimme hergekommen. Und unvermittelt wird eine kleine Kampfposition eingenommen, als man sieht, dass Jasper Randall es ist, dem die Stimme gehört. Der New Yorker steht, natürlich in Begleitung seines Tag-Team-Partners „Mr. Chewing Gum“ Drake Ackley, in der Tür und hebt beschwichtigend die Hände.
Jasper Randall: „ICH aber weiß, wie ihr euer Blatt am besten ausspielt.“
Kurzer Prüfblick von Ricks nach oben zu seinem Partner. Der schaut nur zurück und Ricks nickt zustimmend. Dann der Deut mit der flachen ausgestreckten Hand auf den Fight Clubber. Ricksenburg wirkt entspannt.
Alex: „Na dann? Oder wollt ihr nur drohen?“ Jasper Randall: „Langsam, langsam. Ich wusste, ich hätte meine weiße Unterhose schwenken sollen, damit ihr beiden begreift, dass ich in Frieden komme. Aber Drake hier meinte, ihr kapiert schon. Ich sehe…“
Champions unter sich, mag man meinen. Das Sprachrohr des Fight Club flaniert zwischen den beiden Herrschaften herum, als würde er auf Sightseeing-Tour unterwegs sein. Und als würden sie beste Beziehungen pflegen. Dabei weiß jeder, dass eben diese vier Männer hier alles andere als gute Beziehungen führen, schließlich haben sie alle das gleiche Ziel abgesteckt: In gar allzu nächster Zeit alle Titel der GFCW auf sich zu vereinen. Und eben dieses Ziel hat zu einigen harschen Worten geführt. Gipfeln tat die gegenseitige Abneigung in der letzten Show. Doch zunächst zurück zu dem flanierenden Jasper Randall, der mit seinem Monolog gerade erst angefangen hat:
Jasper Randall: „…ihr habt, mal wieder, am eigenen Leib verspüren dürfen, zu was Johnboy Dog alles fähig ist. Dinge, die Drake und ich schon verspüren durften, als ihr noch nicht – wieder – hier wart. Was er alles für Hebel in Bewegung setzt, damit niemand seinen Plänen in die Quere kommt. JBD ergötzt sich selbst an seinem überdimensionalen Ego – und ich will das nicht länger dulden. Wisst ihr, meine Herren…“
Nun geht er zusätzlich provokant zwischen Ricks und Schwanenburg hindurch und touchiert dabei Letzteren leicht an der Schulter, was dieser mit einem äußerst zweifelhaften Blick erwidert.
Jasper Randall: „…als ich in der letzten Show sagte, dass ich persönlich dir, Herr Schwanenburg, den GFCW-Heavyweight-Championtitel abnehmen möchte, meinte ich das auch so. Als ich sagte, dass ich Johnboy Dogs Karriere im Main Event vor zwei Wochen beenden wollte, weil er sich selbst in diese No 1 Contender-Position bei Brainwashed bookte und ich dies verhindern wollte; seinen Platz einnehmen wollte, meinte ich das auch so. Und all die Pläne des Fight Clubs sind immer noch äußerst aktuell – aber im Moment zweitrangig.“
Er unterstreicht den letzten Absatz mit einem eindringlichen Blick, den er zunächst Ricks und dann Schwanenburg zuwirft.
Antoine: "Jasper, wenn du ernsthaft glaubst, dass du uns einlullen kannst, dann bist du noch dämlicher als die gesamte 'van Konop' Sippe zusammen. Leg' deine Karten auf den Tisch, oder verschwinde, wahrlich haben wir besseres zu tun, als diesem Geschwafel zu folgen."
Ernste Blicke werden ausgetauscht, aber alle Beteiligten wissen Bescheid.
Jasper Randall: „Ich stelle all meine Ziele hinten an – für euch! Für UNSER GEMEINSAMES Ziel! Das da wäre: Wir müssen Johnboy Dog loswerden! Und wenn wir schon dabei sind, hauen wir auch seine Brut Daniel und Lonesome Tyler über den Jordan! Seht ihr das denn nicht?“
Wieder schlendert er zwischen den beiden und im Lockerroom herum, als befände er sich gerade in der Funktion als Coach in der Kabine und würde sein Team einstimmen…
Jasper Randall: „Wir können uns gegenseitig mit unserer Abneigung zueinander niederringen. Wir können – wenn es nach Drake ginge – gleich hier und jetzt, an Ort und Stelle, die Köpfe einschlagen, uns gegenseitig schwächen. Wir können uns das Leben schwer machen und uns untereinander verdreschen wie zankende Weiber. Oder aber: Wir bündeln all unsere Kräfte und forcieren all unser Können, unsere Raffinesse, unsere Bauernschläue und schmieden Ränke, wie wir am besten das eigentliche Problem hier loswerden: Johnboy Dog und seine Sippe!“
Nun spaziert er wieder mitten durch Ricksenburg hindurch und touchiert diesmal Ricks‘ Schulter leicht. Dann postiert er sich erhaben vor beiden und sucht ihre Blicke.
Jasper Randall: „Ihr beide und wir beide. Wir sind unterschiedlich wie der Tag und die Nacht. Aber in einem Punkt sind wir uns einig: Johnboy Dog muss verschwinden! Erst dann können wir uns unseren eigenen Zielen widmen. Unter uns ausmachen, wer die wahre Nr. 1 in der GFCW ist: Der Fight Club – oder Ricksenburg.“
Er lässt das so stehen – und verschränkt die Hände hinter dem Rücken und wippt zwei-, dreimal zwischen Ferse und Zehenspitzen vor und zurück.
Jasper Randall: „Na? Wie lautet eure Antwort?“
KLONG!
Das Ganze versuchend einzuordnen suchen Schwanenburg und Ricks die Blicke, doch sie tun tatsächlich das, was Johnboy mehr oder weniger von ihnen will. Nämlich rein gar nichts. Vor zwei Wochen, als die Situation genau umgedreht war... hielten sie sich ebenso vornehm zurück.
Die letzten Fetzen fliegen noch einmal und dann signalisiert der Vater des Trupps auch, dass es reicht. Schlimm genug war die Attacke, doch in Retrospektive zum FC Angriff wirkte es doch recht zahm, doch es erfüllte seinen Zweck. Die Message wurde gesendet und sowohl Jasper, als auch Drake, liegen ohne große Regung am Boden.
Die Luft wirkt rein. Dass der van Konop-Klan noch einmal zurückkommt, scheint unwahrscheinlich. Und so bewegen sich die Einzelchampions langsam nach vorn. Mustern ihre möglichen Feinde oder Verbündeten. Schwanenburg mit seinem typischen Grinsen, Ricks mit seiner typisch emotionslosen Fassade.
Die Hände hinter dem Rücken tritt er an Ackley und Randall heran, beugt sich leicht nach vorn, um noch einmal alles auf seine Genauigkeit zu prüfen. Nach wie vor nach vorn gebeugt, wandert sein Blick dann zur Seite zum GFCW World Champion, der mittlerweile mit ihm aufgeschlossen hat. Und sein Tonfall klingt schon fast höhnisch.
Alex: „Und Antoine? Was hältst du von seinem Kartenspiel?“ Antoine: "Fold."
Die Schadenfreude beim Wahl-Kölner kann man nicht absprechen und das war nicht nur die Antwort auf die Frage von Jasper, sondern auch das Zeichen ebenfalls das Schlachtfeld zu räumen.
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