Ein Hotel in British Columbia ist Schauplatz dieser Szene. Zu sehen ist aus dem Fenster die Skyline von Vancouver. Sonnig ist es im Spätherbst eher nicht, ein massives Wolkenband liegt über der Stadt am Pazifischen Ozean. Die Kamera schwenkt nun durch das Zimmer und der ehemalige World und Intercontinental Champion Raymond „Morbeus“ Douglas sitzt auf dem Bett, die Hände in seinem Gesicht versunken. Er trägt einen dunklen Hoodie und auch sonst eher legere Kleidung. Nun sind Absätze von Stöckelschuhen zu hören, die außerhalb des Zimmers über den Gang flitzen. Und sie kommen näher. Plötzlich klopft es an der Tür. Ray Douglas erschrickt kurz, als ob das Klopfen ihn aus seiner ganz eigenen Gedankenwelt katapultiert hat. Mit sanften Schritten begibt sich der Mann zur Tür und macht diese in einem Ruck auf. Vor ihm steht eine Frau, schätzungsweise Ende 30/ Anfang 40. Rotblonde Haare. Locken. Sie trägt ein Kleid, wie zu hören war Schuhe mit Absätzen und hat etwas Lippenstift aufgetragen. Nicht zu verrucht. Eher Business-Look. Die Frau ist schlank, heller Hauttyp aber laut ihrer Gesichtsmimik einfach nur furchtbar schlecht gelaunt.
Morbeus: „Komm rein, Schwesterherz.“
Bei näherem Betrachten handelt es sich bei der Frau um Rachel Douglas. Die Mutter von Kyle Douglas und eben Schwester des Chefs der Fists for Future Foundation. Zuletzt sahen wir sie am Tisch von Großtante Irene als die GFCW dieses Jahr in Vancouver Station machte. Eher unscheinbar brachte sie zum Leidwesen ihres Sohnes den verhassten Onkel mit zum Familientreffen.
Rachel: „…spar dir dein Geschwätz! Wir müssen reden, Ray!“ Morbeus: „Na das nenne ich mal eine herzliche Begrüßung. Ich bin 8.000 Kilometer hergeflogen. Für Dein Gespräch. Ich dachte da an eine Umarmung.“ Rachel: „Gerne spucke ich dir dabei ins Gesicht!“
Nun verzieht auch Morbeus die Mundwinkel und merkt, wie intensiv seine Schwester doch kocht. Seine Sensoren teilen ihm wohl unmissverständlich mit, dass die Blödeleien nun nicht mehr ziehen.
Rachel: „Ich bin noch immer fassungslos, Ray. DU hast Kyle seine Olympia-Teilnahme gekostet? Wie um alles in der Welt, bist du überhaupt auf die Idee gekommen, das so durchzuziehen? Ich verstehe es einfach nicht…..“ Morbeus: „Ich verstehe es auch nicht, Rachel.“ Rachel: „Ray, ich bin nicht hier damit du mir den gleichen Sermon wie in der GFCW-Show erzählst. Ich will die Wahrheit und nicht so eine bu bu bu-Scheiße, das du nicht mehr erinnern kannst, hören!“ Morbeus: „Ich weiß nicht, ob ich es getan habe. Ich kann mich nicht erinnern. Das ist ein Fakt. Vielleicht war ich es, vielleicht war ich es auch nicht. Wünsche ich mir, dass ich es nicht wahr? Auf jeden Fall!“ Rachel: Moment. Hast du denn mal deinen Computer gescheckt? Irgendwelche Daten? Olympia war in Japan, das ist doch nicht mal eben um die Ecke!“ Morbeus: „Vieles davon ist im Feuer von Berlin verbrannt. Ich bin mir nicht sicher, aber das ist alles auch egal! Die Vergangenheit ist nicht mehr zu ändern.“ Rachel: „DU hast Kyle den vielleicht größten Moment seines Lebens versaut. Wolltest du nicht, dass er das schafft, wozu es bei dir nie gereicht hat? Eine Karriere in einer seriösen Branche.“ Morbeus: „Jetzt rede mal nicht das Wrestling in Verruf. Kyle ist nun eben in die GFCW gekommen und er hat schon ordentlich von sich reden gemacht. Aber du weißt, dass alles auf eins hinauslaufen wird….und deswegen bist du doch hier, oder?“ Rachel: „Irgendwie Ray warst du schon immer ein Arschloch.“ Morbeus: „Das wird wohl stimmen.“ Rachel: „Kyle hasst dich jetzt. Muss das denn sein? Wir sind doch eine Familie. Groß ist unser Trümmerhaufen nun wirklich nicht mehr. Da sollte man doch zusammenhalten. Nun will er dir deine Augen auskratzen…hat er mir gesagt.“ Morbeus: „Sehr unappetitlich. Ich werde bei der nächsten Show gegen seinen Buddy antreten. Kyd Flawless werde ich dann schon in seine Schranken weisen, sodass sich Kyle sehr genau überlegen sollte mit mir tatsächlich in den Ring zu steigen. Aber ich kann die jungen Leute auch nicht vor den eigenen Fehlern bewahren.“ Rachel: „NCT hat Kyle auch noch verprügeln lassen. Der Junge ist doch ziemlich unter Druck gerade und würde euch am liebsten beide verprügeln.“ Morbeus: „Selbst schuld, dass er sich mit ihm eingelassen hat. Aber es wird wohl bald einen Showdown geben müssen. Kyle gegen mich. Ich möchte mich auch nicht verstecken, die Wahrheit, die muss ans Licht.“ Rachel: „Das rate ich dir auch, Ray. Ich habe keine Kraft mehr….“
Mit zittriger Stimme steht Rachel nun vor Ray Douglas, doch der dreht sich nur weg und geht auf die Fensterfassade des Zimmers zu.
Morbeus: „Ja….die Zeit ist gekommen.“
Dann wendet sich Morbeus dem Fenster des Hotels und schaut gedankenverloren auf seine Heimatstadt.
Regen in Düsseldorf und das im November. Über der Rheinmetropole hängt ein düsterer Schleier aus Nebel und Nässe. „Uselig“ sagt der Rheinländer zu so einem Wetter und ist dann vor allem innerhalb von Räumlichkeiten anzutreffen. An diesesm späten Abend sind auch nur noch vereinzelt Personen auf der berühmten Rheinuferpromenade anzutreffen. Darunter sind aber auch zwei Männer, die zwar regentauglich gekleidet ein Workout betreiben, aber alles andere als glücklich zu sein scheinen. Unter den Regencapes sind die strammen Waden zweier Athleten zu erahnen. Bei genauerem Hinsehen, und zwar zommt die Kamera nun stärker heran, handelt es sich um die OnlyFriends der GFCW: Kyd Flawless und Kyle Douglas. Und ihre Freundschaft war selten von so großer Bedeutung wie aktuell…..
Kyle: „Ja, ja. Du hattest immer recht dass Niander ein gottloser Hundesohn ist….“ Kyd: „Es ist egal…nun. Misogynes Arschloch. Ich bin froh, dass du nach der Attacke von Rotari noch halbwegs fit bist.“ Kyle: „Um meinen rechten Arm mache ich mir noch etwas Sorgen. Aber ich werde ihn zermalmen…und das in nur wenigen Wochen!“ Kyd: „Das alles fühlt sich gerade so an, ob es kein Zurück mehr geben würde. Morbeus dreht nun mehr auch seit Wochen völlig am Rad. Auf wen bist du eigentlich saurer?“ Kyle: „Beide sind alte weiße Männer, die ihre Fälle davonschwimmen sehen. Keine Ahnung wie ich bin, wenn ich Ende 30 bin. Aber skrupellos so zu agieren, da stimmt schon was im Oberstübchen gar nicht mehr. Das war mir bei meinem Onkel eigentlich immer klar. Aber dass er so ein böser Mann ist….woher konnte ich das Wissen? Ich bin zu allem bereit, Kyd. Ich werde beide so vermöbeln, dass beide lieber aufhören sollten mit dem Wrestling! Ein für alle Mal. Dann ist nur noch Kyle Douglas übrig, ich habe auch das morbide Gefühl die anderen beiden sehen das ähnlich!“ Kyd: „Ja, das Versteckspiel muss beendet werden, aber du bist noch nicht fit. Frühestens bei Title Night könnte der Arzt dich freigeben. Also entspann dich und heil deine Wunden. Ich werde das übermorgen schon regeln. Ich werde die Vorarbeit leisten und dich gegen deinen Onkel rächen! Mit Highflying Moves kam er doch in den letzten Jahren eh nicht mehr klar. Er ist langsam geworden….“ Kyle: „Unterschätze ihn nicht. Sein wahres Leistungsvermögen ruft er im Endeffekt nur selten ab – wenn er es muss. Und ich spüre, er weiß was im ISS Dome dann von ihm verlangt werden wird….lass dich nicht auf seine Spielchen ein. Er ist uns da leider irgendwie überlegen. Vermutlich die Erfahrung und schwarze Herz was in ihm pocht!“ Kyd: „Ich werde über mich hinauswachsen müssen, aber auch ich habe Wut im Bauch. Ich werde dich rächen, Kyle und das wird die letzten Reserven bei mir aktivieren.“
Kyle nickt Kyd zu, ob er dabei grinst, ist nicht zu sehen. Es ist zu dunkel. Beide Männer beginnen wieder zu joggen, am Fuße der Oberkassler Brücke.
War Evening, ISS Dome (Düsseldorf), 17.11.2023
In Kooperation mit
Draußen bläst der Wind bei mageren 7 Grad Celsius. Und drinnen im ISS-Dome sind die Leute aber schon gut aufgewärmt: Kein Wunder GFCW War Evening ist da! Und unter den bekannten Klängen fährt die Kamera auch durch den ISS-Dome. Feuerwerkskörper werden gezündet und es gibt ein ganz großes „Hallo“. Dann macht die Kamer bei Walldorf & Statler, ähh bei Pete und Sven halt. Die Urgesteine winken freundlich den Zuschauern und der Kamera zu und übernehmen alsbald das Kommando.
Sven: „Willkommen zu War Evening!“ Pete: „Nicht mehr lange bis unser größtes Event Title Night stattfinden wird. Doch bis dahin sind unsere Kämpfer erstmal heute hier in Düsseldorf gefordert!“
Singles Match: Ask Skogur vs. Drake Nova Vaughn Referee: Karo Herzog
Sven: „Und es geht gleich mit dem Duell zweier großer Superstars los. Ask kämpft gegen Drake!“ Pete: „Schon in der letzten Show sind sie aneinandergeraten, da macht das nun natürlich Sinn alles im Ring „zu klären“.“
Singles Match: Kyd Flawless vs. Morbeus Referee: Robin Stahlbrand
Pete: „Nach länger Abstinenz, höhöh ist auch endlich mal wieder Ray Douglas im Ring zu sehen. Er tritt gegen Kyd Flawless an.“ Sven: „Und der will sich für Kyle an Morbeus rächen. Das wird ne delikate Nummer!“
Non Title-“Champion vs. Champion“ Match: The End vs. Der Puppenspieler Referee: Jack Bobo
Pete: „Im Main Event warten dann noch die zwei Champions, die sich duellieren. Auch wenn es nicht um die jeweiligen Titel geht, ist das ein Fingerzeig, wer der aktuell größere Champion ist.“ Sven: „Das wird so oder so niemand Geringeres als The End sein. Er geht meines Erachtens als klarer Favorit in dieses Match.“ Pete. „Das Problem ist wohl, wer wird sich hier sonst noch alles am Ring sehen lassen? Schwierig zu prognostizieren. Ich weiß nur: auch in dieser War Evening wird wieder einiges los sein.“
Die Kamera verlässt nun die beiden Legenden und die Regie ist wieder am Zug.
Robert Breads: „Nein.“
Aiden Rotari dreht den Kopf, um zu sehen, wie sein Tag Team Partner und seit Neuestem auch Co-No. 1 Contender auf die GFCW Tag Team Titles eine Frage beantwortet, die noch gar nicht gestellt wurde. Er selbst hatte ein Gespräch mit einem GFCW-Mitarbeiter geführt, während Breads seine Tasche aus dem Kofferraum des Wagens entlud und bei dieser überaus wichtigen Tätigkeit auf dem Parkplatz vor dem ISS Dome in Düsseldorf empfindlich gestört wurde.
Robert Breads: „Ist mir egal, was du willst. Nein.“
Mit finsterem Blick zerrt der Hall of Famer die Tasche aus dem Vehikel, knallt den Kofferraum zu und blickt zu dem Mann, der nun direkt vor ihm steht.
Unbeachtet der nicht allzu einladenden Grundeinstellung seitens seines Gegenübers steht Mykru den beiden weiterhin großäugig gegenüber und hält einmal mehr seinen neuen besten Freund, den aufgeklappten Laptop, auf seiner linken Handfläche balancierend, während er den rechten Zeigefinger blinkerartig immer wieder einklappt und ausfährt um auf den Bildschirm zu deuten, der zwar eingefroren wurde, man jedoch bereits eine Szene aus Zeiten der Performance Centers mit allen dreien sieht, wenngleich der Sonderbare selbst weeeit im Hintergrund dieses Gesprächs zwischen Breads und Rotari steht und man sich wohl bereits denken kann, was ertönen würde, sollte der Schweigsame tatsächlich doch noch auf „Play“ tippen…
So leave the memories alone…
Robert Breads: „Ist mir vollkommen egal, was mittlerweile bei euch passiert ist und wer wen warum anführt. Ich will nichts, und ich meine wirklich ÜBERHAUPT nichts, mit irgendjemandem aus dem Leviathan-Moloch zu tun haben. Ich will nicht mit dir teamen, ich will nicht mit dir kämpfen, und falls du glaubst, nur, weil du ein Handicap Match gegen mich gewinnen konntest, wäre das ein Grund für…“ Aiden Rotari: „Ich denke, wir sollten ihn zu… Wort kommen lassen.“
Rotari ist neben Breads aufgetaucht, weitaus weniger feindselig, allerdings auch nicht unbedingt begeistert. Beim Auftauchen des Unikates aus der Schlangengrube hatte Aiden direkt geschaltet und den Mitarbeiter, mit dem er gesprochen hatte, um etwas gebeten.
Aiden Rotari: „Vorsichtig, bitte. Das habe ich mir nur geliehen. Es gehört mir nicht.“
Und mit diesen Worten reicht Rotari Mykru ein Tablet und einen dazugehörigen kleinen schwarzen Stift. Offenbar hatte besagter Mitarbeiter das mit sich geführt, und Aidens grundsätzliches Mindestinteresse daran, was in der GFCW so vor sich ging hat ihn scheinbar dazu getrieben Mykru ein Mittel zur Kommunikation bereit zu stellen, welches ihm sowohl die Möglichkeiten von Audio, Video sowie selbstgezeichneten Bildern offerierte.
Fast schon gerührt leuchten die Augen Mykrus auf und man könnte nahezu meinen, eine kugelrunde Träne an seinem Lid nach unten laufen zu sehen, als er seine Hand vorsichtig ausstreckt um das Tablet wie ein rohes Ei zu nehmen und zu sich zu führen, wo er es mit beiden Händen umschließt, was folgerichtig natürlich bedeutet, dass sein Laptop scheppernd zu Boden fällt, was in diesem Moment aber keine große Rolle spielen soll, von Sleaze lediglich kurz unterrascht und zumindest seitens Breads entnervt kopfschüttelnd registriert wird, was ihn aber nicht davon abhält, kurz darauf durchaus überrascht zu sein, wie flink der Sonderbare die Tastaturfunktion des Tablets öffnet und mit flinken Fingern eine nicht näher benannte Online-Cloud öffnet, die Frage aufwirft, ob es überhaupt Offline-Clouds gibt, sich einloggt, eine Datei sucht, eine Datei findet und Sleaze nun auf unnötigem Wege das unausweichliche präsentiert.
Die Montage der gemeinsamen Zeit im Performance Center, Szenen aus dem angesprochenen Handicap Match, KEINE Szenen aus der Rookie Battle Royal, Mykru will es offensichtlich noch einmal wissen…diesmal bei Sleaze.
Robert Breads: „Ganz richtig. Lass die Erinnerungen allein, und lasst uns nie wieder darauf eingehen.“
Breads ist nicht ganz so gerührt von diesem Track wie es viele im Frühjahr 2008 – wie sich im Nachhinein herausstellen sollte zu Unrecht – einmal waren. Verständlich, da es ihm wahrscheinlich noch immer nicht behagt, dass Mykru ihn in der Mitte des Rings pinnen konnte, wenn auch mit Hilfe von Scarecrow. Er würde daran viel lieber nicht erinnert werden.
Aiden Rotari: „Was bietest du also an?“
Die andere Hälfte von Sleaze ist da eher sachlich. Er hat sich vor zwei Wochen mit Ex-Erzfeind Niander Cassady-Taylor zusammen getan, er hat vor einigen Monaten trotz der gemeinsamen Vergangenheit versucht einen Deal mit Drake auszuhandeln – Aiden Rotari ist pragmatisch durch und durch. Das Problem ist bloß, dass man sich nicht sicher sein kann, ob Mykru hier überhaupt irgendetwas anbietet, irgendetwas fordert oder… nunja… einen besonderen Grund hat, um hier zu sein.
Aiden Rotari: „Falls es ein Match ist, ist unser Interesse nicht allzu hoch. Wir sind bereits No. 1 Contender, wir sollten uns schonen. Sollte das Office es ansetzen, wird Sleaze in welcher Form auch immer selbstverständlich antreten und gewinnen, aber sollte es das sein, was du möchtest, sei es an unserer Seite oder gegen uns, sehe ich keinen Anreiz, darauf einzugehen… es sei denn, du lieferst einen. In welcher Form auch immer.“
Dass ein Wrestler hier heran tritt, um ein wie auch immer geartetes Match in den Raum zu stellen, ist mit Sicherheit keine allzu weit hergeholte Theorie von Aiden. Es ist grundsätzlich sogar die Wahrscheinlichste. Breads sieht weiterhin nicht begeistert aus, lässt Rotari aber machen. Sein letzter Deal mit NCT hatte hervorragend funktioniert, und der Erfolg gibt einem Recht. Nun hat Mykru eine durchaus bewegte jüngere Ricksenburg-Vergangenheit, und alles, was die amtierenden GFCW Tag Team Champions angeht, interessiert Aiden Rotari.
Was also möchte Mykru von den No. 1 Contendern? Lediglich ein sentimentales, etwas fragwürdiges Schwelgen in Erinnerungen die für mindestens einen Teil dieses Trios nicht sonderlich schön sind oder steckt mehr dahinter? Tanzend wandern Mykrus Zeigefinger zwischen seiner Brust und denen seiner Gegenüber hin und her, deuten wieder und wieder auf die einzelnen Personen um die simple Intention des Sonderbaren zu verdeutlichen, dass er hier einfach nur darauf aus ist, sich wieder einer neuen Gemeinschaft anzuschließen, was für Rotari vermutlich eine enttäuschende Offenbarung sein dürfte, lässt sich sein Gesichtsausdruck zumindest dementsprechend lesen, als Mykru dazu übergeht, einen Handrücken zwischen die drei zu stecken in der Hoffnung, dass in den nächsten Sekunden alle weiteren Handrücken folgen und dann schließlich jemand, selbstverständlich nicht Mykru selbst, etwas rufen wird wie „EINS, ZWEI, DREI, GO TEAM!“
Aiden Rotari: „Davon haben wir nichts.“
Es spricht beinahe so etwas wie Erleichterung aus dem Gesicht von Robert Breads, als sein Partner diese Worte ausspricht.
Robert Breads: „Nie wieder Leviathan. Niemals.“
Und das inkludiert die kleinsten Splitter-Parteien eines Giganten der GFCW-Geschichte auf dem Niedergang. Breads dreht sich um, während Rotari die Hand nach dem Tablet ausstreckt, um es seinem Besitzer wieder zu geben, während er die Augen auf den am Boden zerbrochenen Laptop richtet.
Aiden Rotari: „Bitte belästige uns nicht weiter, solltest du kein Anliegen haben, das für uns interessant sein könnte.“
Womit Aiden klar äußert, dass die bloße Möglichkeit mit Mykru irgendeine Form von Team zu bilden nicht ausreichend ist, um die Aufmerksamkeit von Sleaze zu wecken. Noch immer hält Aiden die Hand ausgestreckt, blickt nun hoch zu Mykru und wartet darauf, dass er das Tablet wieder bekommt, um endgültig die Flucht antreten zu können… wobei, Aiden denkt wohl eher an einen entspannteren und ruhigeren Abgang als das.
Hätte er sich mal für die Flucht entschieden und die Höflichkeit gegenüber den Mitarbeitern vergessen.
Klatschend schlägt Mykru ihm das Tablet an die Schläfe und schickt ihn somit direkt gegen die Seite des gerade noch geparkten Autos, was dafür sorgt, dass sich Breads vom Scheppern geschockt umdreht, aber auch nur reagieren kann, als Mykru auf ihn zustürmt und ihn mit dem Rücken voran gegen den Betonpfosten rammt, der nur knapp hinter dem Kanadier die Garagendecke an Ort und Stelle hält, nur um im nächsten Moment den von der Wand gerissenen Feuerlöscher gegen die Stirn geschlagen zu bekommen, was auch seine Lichter ausknipst.
Das kam aus dem Nichts. Das war nicht zu erwarten.
Das war der Plan.
Alex: „Ist es das, was ihr wolltet?“
Kaum ist der Schaden angerichtet, tauchen die Tag Team Champions aus einer dunklen Ecke der Garage auf. Haben sie die gesamte Szene beobachtet? Vielleicht sogar inszeniert? Die Möglichkeit besteht definitiv. Wenn man die Gesichtsausdrücke der beiden sieht, gewinnt diese Möglichkeit noch an Wahrscheinlichkeit. Antoine Schwanenburg steht die Erhabenheit ins Gesicht geschrieben. Der Mathematiker geht einen Schritt vorweg, das Gold auf seiner Schulter, ein knappes Nicken geht von seinem Kopf gen Mykru. Kurz bevor er den Sonderbaren erreicht, fährt er die linke Hand aus. Zwischen Zeige- und Mittelfinger steckt ein zusammengefalteter Zettel.
Alex: „Quid pro Quo.“
Grabschend reißt Mykru dem Freiburger den Zettel aus der Hand, bevor er sich hüpfend aus der Szene entfernt, was für Kopfschütteln und allgemeine Verwirrung sorgen könnte, schnell jedoch in Vergessenheit gerät, tritt Ricks schließlich zwischen seine beiden baldigen Gegner, die sich in ihren jeweiligen Liegeposition langsam wieder zu orientieren versuchen, während sich der Mathematiker selbst zwischen im Schneidersitz zwischen die beiden setzt, das Gold vor sich auf den Boden legt und mit leerem Blick darauf schaut.
Alex: „Ist das der Kampf, den ihr führen wollt? Aiden? Robert? Seid ihr wirklich zufrieden nach eurer List vor zwei Wochen? Ist das euer Anspruch? Dein Anspruch Robert?“
Er dreht den Kopf zur Seite und schaut auf den Hall of Famer. Er schüttelt den Kopf.
Alex: „Du bezeichnest mich monatelang als Hund, als treuen Gefolgsmann ohne eigenen Willen und du gibst dich DAMIT zufrieden? Dass dein eigener Partner dir keinen Erfolg gegen mich zutraut und dich deswegen dazu überzeugt, dich mit der Person zusammenzutun, gegen die du monatelang gekämpft hast? Die Person, die euch beide monatelang an der Nase herumgeführt hat? Versuch gar nicht erst, zu behaupten, dass es euer gemeinsamer Plan war, Robert…wir wissen ALLE, wer bei Sleaze das Talent hat…und wer andere Wege suchen muss um mit uns mitzuhalten.“
So geht der Blick also zu eben diesem angesprochenen zweiten Teil Sleazes. Ricks schnauft.
Alex: „Du findest dich raffiniert, Aiden? Du siehst deine Aktion als einen cleveren Trick? Ein Abkommen mit der einzigen Person dieser Liga, die noch verzweifelter nach Hilfen und Auswegen sucht als du? Du hast recht, Aiden…du hast uns überrascht. Wir hätten nicht erwartet, dass Robert eine derart würdelose Taktik toleriert. Ich gratuliere. Ihr habt eine offizielle Bestätigung für euren erneuten Untergang gegen zwei Leute, die keine Ausflüchte benötigen.“
Auch in Antoines Gesicht sticht der Ekel ganz eindeutig heraus.
Antoine: „Erbärmlich. Absolut erbärmlich.“
Die Hände hinter dem Rücken, macht er langsam einen Schritt nach vorne.
Antoine: „Aber im Gegensatz zu Alex bin ich tatsächlich nicht überrascht davon, dass ihr, dass DU, Robert, so tief sinken kannst. Ich kenne das bereits, unzählige Male zuvor habe ich es bereits gesehen und miterlebt.“
Er wendet sich seinem Freund zu, Alex.
Antoine: „Das, Alex, das sind die letzten Zuckungen von einem viel zu alt gewordenen Wrestler, der sich mit allerletzter Kraft doch noch irgendwie versucht relevant zu halten. Das hat nichts mehr mit Würde zu tun. Nichts mit Anstand. Das ist das letzte Hurra eines Mannes, der nur auf solchem Wege in der Gegenwart noch irgendwie Beachtung bekommt. Vor Jahren, oder sagen wir vielleicht sogar Jahrzehnten, da hätte ein Robert Breads, der Hall of Famer Robert Breads, niemals zu solchen Mitteln gegriffen. Ein Robert Breads hätte es auf einen Kampf MANN GEGEN MANN ankommen lassen. Und weißt du, was er auch gemacht hätte, Alex?“
Alex zieht interessiert die Augenbraue nach oben.
Antoine: „Er hätte mit den Konsequenzen einer möglichen Niederlage gelebt. Nein, lass mich dies korrigieren. Er hätte die Möglichkeit einer Niederlage gar nicht erst in Betracht gezogen, und daher auch keinen doppelten Boden eingebaut...“
Kurze Stilpause.
Antoine: „Oder gar von wem anders einbauen lassen.“
Ob Robert das mitbekommt, ob Aiden das mitbekommt, was er hier sagt, das spielt gerade keine Rolle. Er kniet sich leicht hinunter. Nicht auf Augenhöhe allerdings, das ist ja klar.
Antoine: „Früher hätten wir gegen euch gewrestlet, weil wir es wollten. Nun tun wir es, weil wir es müssen. Dass es soweit kommen musste, Aiden, Robert... ist enttäuschend. Aber wenn das der Weg ist, den ihr gehen wollt, dann wisst ihr spätestens jetzt, dass am Ende alle Wege zu uns führen und alle ganz genau gleich enden.“
Nun geht er wieder in die stehende Position, wendet sich ab.
Antoine: „Mit Ricksenburg über Sleaze.“
Der Mathematiker steht wieder neben ihm. Schulter an Schulter. Gold an Gold.
Alex: „Denn Ricksenburg…ist ewig.“
Ask Skógur – der Schwede, der in den vergangenen Wochen eigentlich recht gut aufgelegt war, hat sich in der letzten Ausgabe von War Evening in eine äußerst prekäre Situation begeben: und zwar hat er sich direkt zwischen die Fronten vom GFCW World Champion The End und dem Herausforderer Drake Nova Vaughn begeben. Warum? Wohl hauptsächlich deshalb, weil Zane Levy ebenfalls erschienen ist, um gemeinsam mit seinem Leviathan-Kumpanen auf deren ehemaligen Anführer loszugehen. Ask mag es nicht falsch zu handeln und Ask mag es auch nicht, wenn „gute“ Menschen „böse“ werden. Ob Zane nun wirklich der gute Mensch ist, sei mal dahingestellt, aber er hat zumindest alles dafür gegeben, das zu probieren in seiner Zeit als GFCW Champion und vor zwei Wochen ist er wieder in alte Verhaltensmuster gefallen und das gefällt Ask nicht. Ask läuft recht zielstrebig um her, als wäre er auf der Suche nach etwas oder jemandem. Er wirkt immer noch zerzaust, in Frisur und Bart, hat einen Wollpullover an. Schließlich erreicht er sein Ziel und als die Kamera weiter herauszoomt, offenbart sie es auch dem Zuschauer, um was es sich dabei handelt.
Die Kabine von The End.
Ask bleibt davorstehen und überlegt kurz, er schnauft noch einmal tief durch, bevor er schließlich daran klopft.
Keine Reaktion.
Es vergehen einige Sekunden, gefühlt Stunden, bis Ask schließlich erneut klopft.
Keine Reaktion.
Ask: „Komm schon, Mann. Ich weiß, dass du da drin bist.“
Scheint er wirklich, jedenfalls bleibt Ask überzeugt vor der Kabine stehen und setzt zum dritten Mal an, anzuklopfen, doch da gesellt sich bereits die Interviewerin Tammy hinzu.
Tammy: „Hey Ask, entschuldige die Störung, aber ich kann mir vorstellen, dass es die Zuschauer interessiert zu erfahren, was du vorhast. Was willst du mit The End besprechen?“
Ask registriert Tammy, bevor sein Blick direkt wieder zur Kabine, hinter der sich der GFCW World Champion verbirgt, wandert. Doch langsam scheint Ask zu realisieren, dass er hier wohl nicht mit einer Antwort rechnen muss.
Ask: „Naja, eigentlich hatte ich vor… ach, keine Ahnung. Ich hab mir wohl eingebildet, dass ich hier ähnlich vorgehen könnte wie gegen Morbeus. Also, dass das hier wieder so ein ‚der Feind meines Feindes ist mein Freund‘-Ding wird. Die letzte Allianz mit Kyle, Kyd und dem Cowboy hat ganz gut funktioniert, also dachte ich, ich probiere es auch nochmal mit dem hier… schließlich muss ich gleich gegen Drake ran und da der ja seine Schlangenmenschen hinter sich stehen hat, dachte ich, ein bisschen Rückendeckung wäre nicht verkehrt… “
Ask deutet auf Ends Kabine.
Ask: „Scheint der anders zu sehen, obwohl ich ihm vor zwei Wochen den Arsch gerettet habe…“ Tammy: „Ja, darauf will ich hinaus: wieso hast du das getan?“
Ask wirkt verwundert.
Ask: „Wieso ich jemandem helfe, der in der Unterzahl ist und angegriffen wird? Dafür braucht man ne Erklärung?“ Tammy: „Nur, wenn dieser jemand The End ist.“
Da hat sie ja schon irgendwie einen Punkt. Wäre es andersherum gewesen, dann hätte The End ihm wohl niemals geholfen. Warum hat Ask das also getan?
Ask: „Nicht schlecht, da haste irgendwie recht. Ich glaube… eigentlich hätte ich mich da wohl auch rausgehalten, ich meine, ist ja auch irgendwie sein Ding und wenn er meint sich mit allem und jedem anlegen zu müssen, muss er damit auch klar kommen… aber… naja, mir gings viel eher um Zane.“
Ask ist nachdenklich.
Ask: „Vor einigen Monaten hatten wir ein großes Match, um den GFCW World Championship, davor haben wir uns ausgetauscht: zwei Typen, denen wohl die wenigsten zutrauen, dass sie so weit kommen. Wir beide respektieren diesen Sport, wir beide wollen uns beweisen, also, zumindest dachte ich das und Zane… der hat das ja auch ganz gut geschafft, in seiner Zeit als Champ. Und jetzt? Jetzt rennt er wieder rum und greift die Leute an, unter der Fuchtel von diesem Drake. Das find ich nicht cool.“
Ask wirft noch einmal einen letzten prüfenden Blick zu Ends Kabine.
Ask: „Aber so isses nunmal. Und diesen Drake, den werde ich mir jetzt erstmal vorknöpfen. Vielleicht erkennt Zane dann ja, dass er dem besser nicht mehr hinterherläuft. Wird zwar nicht so leicht, wie gesagt, wer weiß, wen der alles wieder mitbringt, aber wird schon werden, auch ohne die Unterstützung von dem hier. Bisher habe ich auch alles alleine geschafft, das wird heute nicht anders werden.“
Ask zuckt leicht mit den Schultern, bevor er sich von Ends Kabine abwendet.
Ask: „Also dann… wollen wir mal.“
Ask nickt Tammy noch einmal zu und zieht schließlich ab. Diese schaut Ask noch kurz hinterher, bevor auch sie noch einmal zu der Tür schaut. Und noch immer:
Keine Reaktion.
Wir wissen nicht, was mit The End los ist. Die Ereignisse von vor zwei Wochen lassen aber vermuten, dass es ihm wohl gerade nicht so gut geht: Corleone ist immer noch weg, ein Herausforderer nach dem nächsten macht sich bereit, heute muss er noch gegen den Puppenspieler ran und ja… Drake. Im Normalfall würde James Corleone solche Situationen abfangen und er wäre es auch, der hier herausgekommen wäre, um mit Ask oder Tammy zu sprechen. Aber ja, Corleone fehlt. Und das merkt man.
Ein nebliger Abend auf einer Wiese. Friedlich ist es hier. Feucht wabern die Schwaden durch das Bild. Aus dem etwas ungepflegten Rasen ragen Grabsteine, ja es ist ein Friedhof auf dem wir uns befinden. Ein verwilderter verwunschener Ort in den Schwaden der Morgenstunden. Füße stapfen auf das Gras. Der Puppenspieler betritt die Wiese und saugt zufrieden die Luft ein, während er in erwartungsvollem Tatendrang seinen Spazierstock umfasst. Er richtet seinen Zylinder und spaziert freudig über den Friedhof. Gedankenverloren besieht er sich die morbide Schönheit um sich. Ehrfürchtig, wenn auch beiläufig, streicht er über die Kanten einer der grauen verwitterten Steine neben sich.
Puppenspieler: „Ja, hier wird es geschehen. Dieser Ort ist perfekt. Hier werde ich Zereo Killer begraben. Einer muss es schlussendlich tun und hier wird es geschehen. Oh wir werden so viel Spaß haben. Hier lassen wir zurück was zurück gelassen werden muss. Schlaft ruhig hüllen von Leben dass ihr einst wart. Bald werdet ihr Nachwuchs bekommen und eine weitere Seele soll seinen Frieden finden. Er hat es sich durchaus verdient.“
Der Puppenspieler blickt durch das Dickicht an Dunst in den nebligen Himmel und ein wenig Melancholie scheint ihn zu beschleichen,während Engel, Kreuze, Tränen seinen Weg säumen. Eine große Weide wirft ihre Arme über die Gräber. Ein Wächter der Natur legt seine Äste schützend über sie. Er atmet tief durch. Der Weg den er beschreitet scheinen schon viele genommen zu haben und auch er beschreitet ihn nicht zum ersten Mal. Ihn scheint etwas aufzurütteln. Eine Anziehungskraft die Größer und Stärker als er zu sein scheint und mit fragendem und leicht geöffnetem Mund starrt er in die Sterne. Seine Augen wandern langsam von Licht zu Licht über ihm.
Puppenspieler: „ Minna....ich habe dich nicht vergessen. Ob du dich wohl für mich freust?“
Dann jedoch scheint er sich wieder zu fangen und ein schmales Lächeln huscht über seinen schwarzen Mund. Schnauben aus scher arbeitenden Männer Körpern und Schaufeln in schwerem Boden durchbrechen die trübseligen Gedanken. Das Werk des Totengräbers wird verrichtet und schon weiß der Puppenspieler wieder warum er hier ist. Immer näher kommt er in der Dunkelheit den Geräuschen. Schließlich steht er vor einem Großen Schlund im Boden. Um ihn herum die erschöpften Gestalten von Matt Maximum und Berzerk. Wohlwollend blickt der Puppenspieler hinab.
Puppenspieler: „Ja dass sieht doch gut aus.“
Aus dem Gras erhebt sich die blasse dunkelhaarige Gestalt des Timor. Die langen schwarzen Haare wehen leicht im Wind. Mit großen schwarzen Augen blickt er zum Puppenspieler hinauf.
Timor: „Dieses Loch gefällt mir nicht. Das ist kein guter Ort. Irgendwas kommt uns da entgegen. Etwas böses, was man nicht wecken sollte.“
Verschlagen blinzelt der Puppenspieler zu Timor hinüber. Dann sieht er wieder mit leuchtenden Augen in das Grab.
Puppenspieler: „Genau. Die nur noch marode Erscheinung des Zereo Killers wird hier auf ewig gebannt werden. Hier werde ich ihn versenken, seine Streak, sein Vermächtnis und seine Legende zu Grabetragen.
Nun dreht sich der Puppenspieler mit leuchtenden Augen und einem unheilverkündendem Glanz im geschminkten Gesicht mit ausgebreiteten Armen zur Kamera und ruft Verheißungsvoll in die Welt hinaus.
Puppenspieler: „Das ist meine Heimat Mike! Mein Spielplatz. Das Ende deiner Streak naht und ich kann es kaum erwarten!“
Dann überkommt ihn ein Lachanfall.
HAST DU ETWA... ANGST?!
Ein Cut in der Szene und wir befinden uns Live in Düsseldorf.
Man sieht direkt ein Gesicht, das Bände spricht. MacKenzie wird in Großaufnahme gezeigt, wie er mit offenem Munde dasteht. Ja, er glotzt in ein Tablet und hat soeben die Szenen gesehen, die wir alle gesehen haben! Der Puppenspieler hat das Graveyard Match für GFCW Title Night 2023 vorgestellt und man kann die Fans in der Halle jubeln und grölen hören! Und welche Chants bringt man im Augenblick immer öfter mit Zereo Killer in Verbindung? Genau! YOU FUCKED UP! Auch das ist wieder laut und deutlich zu hören und verbreitet sich durch den gesamten Düsseldorfer ISS Dome!
Zereo Killer: „Nein, das kann nicht sein!“
Vehement schüttelt er den Kopf und will es nicht wahrhaben, dass diese barbarische Schlacht das Match für Title Night darstellen soll.
Zereo Killer: „Ich muss und werde dagegen vorgehen! Dieser Ort… hat nichts mit einem Wrestlingmatch zu tun! Und außerdem hat er mich reingelegt!“
Wut steigt beim einstigen Publikumsliebling hoch, als er an die Geschehnisse der vergangenen Show denkt.
Zereo Killer: „Ich habe eine Idee! Ich muss zu ihm! Er kann etwas dagegen unternehmen!“
Er verwirft das Tablet und tritt wutentbrannt durch seine Kabinentür.
Zereo Killer: „Ich muss zu Fletcher…“
Und anschließend zieht er von dannen, offenbar auf dem Weg zum Candyman!
Es wird abermals in den Backstagebereich geschalten und wir sehen Zereo Killer, wie er sich und seine Gedanken vor der Tür des Candymans sammelt. Ja, er will seinen Worten Taten folgen lassen und steht nun vor dessen Büro. Ob dieser ebenfalls ein Ohr für MacKenzies Worte haben wird, werden wir in wenigen Augenblicken sehen. Er hebt die rechte Hand und will an der Tür klopfen, sehr vorbildlich! Nur zu blöd, dass er just in diesem Augenblick von MacMüll unterbrochen wird!
MacMüll: „Mike!“
Erschrocken springt der ehemalige Mr. #ISGI einen Schritt zurück und wirft seinem unfreiwilligen Gesprächspartner einen bösen Blick zu.
MacMüll: „Hab ich dich erschrocken? Oder… hast du etwa… Angst?“ Zereo Killer: „Duuuuuu…“
Er hebt seine Faust gegen die Interviewlegende, welcher für den Spruch soeben vom Publikum hörbare Lacher geerntet hat. Nun scheint aber doch Mülli Derjenige zu sein, der es mit der Angst zu tun bekommt. Er will keine Abreibung vom Amerikaner bekommen.
MacMüll: „Sorry, ich wollte dich nicht verärgern! Ich hab dich nur zufällig gesehen und… dachte mir, dass ich dich frage, ob du uns sagen kannst, was du von ihm willst.“
Die Miene der Legende, die niemals stirbt, verfinstert sich extremst. Anstelle einer Antwort schubst er MacMüll so fest zur Seite, dass dieser auf den Allerwertesten fällt.
Zereo Killer: „Aus dem Weg, verdammt nochmal!“
BUMM!
Die Höflichkeit, dass er an der Tür des Candymans klopft, wurde ad acta gelegt und mit einem Ruck schon beinahe aufgestoßen!
Zereo Killer: „Fletcher! Wir müssen reden!“
Der Commissioner selbst schreckt von seinem Stuhl auf, war natürlich bis zu diesem Moment in einen obligatorischen Papierstapel vertieft. Er schaut Zereo Killer für einen Moment mit großen Augen an, gewöhnt seine dunklen Augen dann aber schnell an die Lichtgestalt, die keine ist und schaut mit eingekniffenem Mundwinkel auf den Mann im Hintergrund, der sich recht ungelenk wieder vom Boden aufsammelt. Ein leichtes Kopfschütteln Fletchers, dann ein Seufzen und ein Schließen der Augen.
Eric: „Hallo Zereo Killer…was kann ich für dich tun?“
The Legend, that never dies bemerkt, dass sich direkt vor ihm eine Sitzgelegenheit befindet. Der Stuhl ist nicht unter dem Tisch geschoben, es wirkt ein wenig unordentlich. Der Killer setzt sich dennoch auf den Stuhl und schiebt sich selbst in Richtung des Commis. Nur das Pult trennt die Beiden vor näherem Kontakt, allerdings wurde der Augenkontakt längst hergestellt. Zereo Killer ist immer noch ziemlich angepisst.
Zereo Killer: „Du hast mit Sicherheit das gesehen, was der Puppenspieler uns als Match verkaufen will?“
Ein Nicken, bei dem ein „Sie“ gehaucht wird, genügt den Kalifornier, ehe er fortfährt. Gut, so weit, so gut!
Zereo Killer: „Ich denke, dass wir Beide derselben Meinung sind, dass dies kein passender Ort für ein Match ist, oder? Und schon gar nicht beim wichtigsten Großereignis der GFCW! Das hat verdammt nochmal auch nichts mit einem Match zu tun…“ Eric: „Ist das nicht genau dein Thema?“
Fletcher legt den Kopf leicht schief, während Zereo Killer in seiner Wutrede so unterbrochen wird und ins fragende Stocken gerät. Fletcher hält seine Hand halbhoch, dreht den Zeigefinger langsam.
Eric: „Three very important things on three poles oder so? Decibel Match? Deadly Roulette? Klingelt da was? Nochmal mehr zu Titles Night?“
Er nimmt MacKenzie wieder ins Visier und atmet einmal durch.
Eric: „Ich höre schon, was du sagst, Mike. Das wird kein angenehmes Match. AUF einem Friedhof? Den Gegner in ein Loch werfen UND den dann noch zuschütten? GEGEN den Puppenspieler? Was soll ich dazu schon sagen?“
Kopfschütteln des Commissioners….dass sich allerdings in ein diebisches Grinsen wandelt.
Eric: „Das wird ein Spaß für die Galaxy! Gerichtssäle, Strände, Belgrad, das Berghain, vor der GFCW ist halt einfach nichts sicher. Auch kein Friedhof. Also warum nicht?“
Selbst wenn Thomas Camden nicht mehr da ist, auch andere Leute können mit der Schulter zucken.
Eric: „Mal abgesehen davon…DU wolltest doch letzte Show unbedingt ein Match haben um das Ganze für Titles Night abzusegnen. Du hast doch die ganze Zeit betont, wie offiziell das war, selbst wenn ich davon nichts wusste. Aber wenn das doch so offiziell war vor zwei Wochen, na dann kann ich das doch jetzt nicht einfach rückgängig machen.“
Dieser verhöhnende Ton des Candy Mans bessert die Stimmung nicht unbedingt auf. Fletcher selber hat aber seinen Spaß an dem Gespräch…was sich jetzt ändern soll, Zereo Killer bereitet einen Konter vor, wird aber von Fletchers Hand abgeblockt.
Eric: „Bevor du was sagst…vielleicht willst DU erstmal die Tür zu machen?“
… gesagt, getan! Und dieses DU ist der Puppenspieler! Er befand sich längst bei Eric Fletcher im Büro und Zereo Killer hat ihn gar nicht bemerkt? Als er sich vom Stuhl erhebt sich umdreht und seinen kommenden PPV Gegner erblickt, weicht er erschrocken einige Schritte zurück und stolpert beinahe über das Pult vom Candyman.
Zereo Killer: „Was zur Hölle geht denn hier ab?“
Brüllt er durch das Büro und hämmert mit beiden Fäusten auf das Pult.
Zereo Killer: „Was hat denn er hier verloren?“
Doch bevor Fletcher in der Lage dazu ist zu antworten, legt ZK nach.
Zereo Killer: „Und noch viel wichtiger! Du setzt das Match nicht ab?“ Eric: „Willst du keine Chance auf die Intercontinental Championship?“
Mit breiter Brust folgt die Antwort. Er beugt sich so weit über das Pult von Fletcher, dass sich die beiden Köpfe nur noch wenige Zentimeter voneinander trennen würden… würde der Candyman nicht selbst einen halben Meter nach hinten rutschen!
Zereo Killer: „Und ob ich das Match will!“ Eric: „Na dann…“
Er seufzt, lehnt sich nach vorn und drückt sich nun selber am Pult hoch um Zereo Killer auf Augenhöhe zu begegnen.
Eric: „Wo ist das Problem? Titles Night 2023. Um die Intercontinental Championship. Zereo Killer….gegen den Puppenspieler!“
Ein Grinsen formt sich auf dem Gesicht des Killers. Ebenso auf Fletchers. Also weicht das des Killers.
Eric: „in einem Graveyard Match!“
Zereo Killer weicht wieder zurück, sein Blick weicht aber nicht vom Commi ab. Mit wutentbrannter Stimme brüllt er ihn an.
Zereo Killer: „Das wirst du büßen, Candyman! Eines Tages werde ich dich in die Finger kriegen!“
Längst scheint MacKenzie den Puppenspieler vergessen zu haben, so sehr keimt der Hass in Richtung Fletchers auf. Dass sich dieser immer noch im Raum befindet bemerkt er erst wieder, als er sich umdreht und das Büro verlassen will! MacKenzie scheint in letzter Zeit sehr schreckhaft geworden zu sein! Vor allem, als er die kräftige Gestalt im Anzug und Zylinder vor ihm erblickt. Unter der Krempe des Zylinders breitet sich das schwarze Grinsen des Puppenspielers aus.
Puppenspieler: „Na MacKenzie,Angst?“
Dieser dämlichen Frage würdigt der Hall o f Famer keine Antwort. Er reißt die Bürotür auf und rennt hindurch.
…
Und wie es der Zufall will, steht immer noch MacMüll dort!
MacMüll: „Mike, Mike! Wie ist es gelaufen!“
Der Mann aus den Staaten wirft MacMüll lediglich einen finsteren Blick zu, rempelt diesen kräftig mit der Schulter an und verschwindet anschließend…
MacMüll: „Also ich glaube, dass es nicht so gut gelaufen ist…“
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Wieder sehen wir die Tür der Kabine von The End. Noch immer scheint es so, als hätte sich der GFCW World Champion dort komplett zurückgezogen. Nach Ask Skógur von etwas weiter früher am Abend, scheint nun der nächste sein Glück versuchen zu wollen, den Champion herauszulocken. Und zwar niemand geringeres als Mac Müll höchstpersönlich! Der Interviewer steht also bereit und tut es dem Schweden von vorhin gleich, er klopft.
Keine Reaktion.
Auch er wartet kurz, bevor er es noch einmal probiert.
Keine Reaktion.
Mac Müll wirkt verwundert, ebenfalls wie Ask vor ihm.
Mac Müll: „Entschuldigen sie… Mister End… ich hätte da einige Fragen bezüglich der Ereignisse der letzten Ausgabe von War Evening… und auch, zu dem Match heute Abend gegen den Puppenspieler.“
Noch immer zuckt sich da nix. Kein Lebenszeichen vom World Champion. Doch dann…
Ein lauter Knall.
Als hätte… da jemand von der anderen Seite gegen die Tür geschlagen. Mac Müll zuckt sofort zusammen, denn dieser Knall klang weniger nach einem „da drin ist gerade Action“, als vielmehr nach einem „Verschwinde“.
Mac Müll wirkt nach wie vor irritiert und ratlos, aber er scheint das Zeichen verstanden zu haben. End will nicht reden. Also tut Müll ihm den Gefallen und verschwindet. End bleibt also zurückgezogen, aber lange kommt er damit nicht mehr durch, denn es steht fest, dass er heute noch raus muss, um gegen den Puppenspieler anzutreten.
Der Intercontinental Champion Gürtel in Nahaufnahme. Glänzend und prächtig liegt er da und die Kamera kann sich nur schwerlich von ihm lösen. Als sie jedoch weiter hinaus fährt. Wird zunehmend die Schulter gewahr auf welcher sie thront. Im Hintergrund schwanken schwarze Schatten im Sturm. Es ist natürlich niemand geringeres als der Puppenspieler welcher den Titel sein Eigen nennt und sich hier an das GFCW Publikum wendet. Hell erleuchtet ist sein weiß geschminktes Gesicht mit den schwarzen Blitzen, die wie Wunden durch sein Antlitz gezogen sind. Doch er kann lachen und die schwarzen Lippen breiten sich aus als er machtvoll und mit böser Energie auf die Zuschauer blickt.
Puppenspieler: „Seht ihr es liebe GFCW Galaxy?! Dass ist der Gürtel des Intercontinental Champions. Der Gürtel des wahren Champions der GFCW! Der Gürtel des Puppenspielers. Der Mann der Angst und Verzweiflung in die Herzen seiner Gegner sät. Der Mann den nicht mal zwei Mann gleichzeitig besiegen konnten. Ich verstecke mich nicht und werde nicht angegriffen. Mich hinterrücks anzugreifen ist das Schlimmste was ein Wrestler in dieser Liga tun kann. Ich fordere den unfähigen Gürtelträger the End heraus. Du hast dich lange genug versteckt the End. Komm aus deinem Schneckenhaus, du willst nicht, dass ich dich hole. Das willst du wirklich nicht. Letzte Chance dich zu beweisen mein Goldjunge! Oder hast du....hast du....“
Der Puppenspieler schaut mit fragender Verwunderung in die Kamera Links und rechts neben ihm erscheinen die zwei weißen Theatermasken der Komödie und der Tragödie.
Masken: „Hast du?, Hast du?“ Puppenspieler: „Hast du Angst vor mir?“
HA HA HA HA HA
HAST DU ETWA ANGST?
Zum dritten Mal am heutigen Abend sehen wir nun die Kabine von The End. Bisher blieb es auch dabei, denn ihn selber, haben wir heute noch nicht gesehen und das obwohl Ask Skógur, wie auch Mac Müll bereits probiert haben mit ihm zu sprechen.
Wieder vergehen einige Sekunden, in denen nichts geschieht, bis…
…
… die Tür sich schließlich öffnet.
Und siehe da… heraustritt der GFCW World Heavyweight Champion The End.
Man sieht ihm aber direkt an, dass er schon bessere Tage gesehen hat. Er wirkt nicht so stolz wie sonst, nicht so überheblich wie der König, der er vorgibt zu sein. Und dennoch ist klar und deutlich zu erkennen, wie er vor Hass nur so trieft. Die Wut in seinen Augen ist unverkennbar. Er hat immer noch was, wie schon am Ende der letzten War Evening Ausgabe, von einem geprügelten Hund. Aber vor einem wilden, wütenden geprügelten Hund, der es nicht erwarten kann, seine Beute zwischen die gefletschten Zähne zu bekommen.
Die Ereignisse der letzten Show scheinen ihn nur aufgestachelt zu haben, die Isolation und der fehlende Kontakt zum scheinbar immer noch sehr angeschlagenen James Corleone, scheinen ihn noch gefährlicher gemacht zu haben. Und nun, bekommt er die Chance diese Wut herauszulassen. Am Puppenspieler.
End läuft nun also los, siegessicher und fast schon blind vor Wut. So blind, dass er nicht direkt bemerkt, dass ihm jemand gegenübersteht. Jemand, der sich bereits in die schier endlose Schlange an Herausforderern eingeschleust hat.
Zereo Killer.
Der Blick des Kaliforniers fokussiert sich auf das Titelgold seines Gegenübers und scheint einen eigenen Ärger für den Augenblick zu vergessen. Ja, in seinen Gedanken scheint er sich schon in seiner perfekten Welt zu befinden: GFCW Intercontinental – und GFCW World Heavyweight Champion!
Zereo Killer: „Scheinst wohl ein bisschen überfordert als Champion zu sein!“
Solche Worte ausgerechnet von MacKenzie? Will er seine eigene Überforderung mit dem Puppenspieler und dem Graveyard Match kaschieren? The End antwortet nicht.
Zereo Killer: „Gut, dass wir uns hier treffen, dann kann ich dir sagen, was ich vor einigen Wochen bereits sagte! Bei GFCW Title Night 2023 hole ich mir den GFCW Intercontinental Title… und dann komme ich, um dich zu jagen, insofern du dann noch Champion bist!“
Wo in Gottes Namen nimmt ZK in diesem Augenblick diese Selbstüberzeugung her? Der Gedanke daran, zum vierten Mal in der GFCW Doppelchampion zu werden, scheint ihn in diesem Moment zu beflügeln! Doch eine Antwort darf er von The End immer noch nicht erwarten.
Zereo Killer: „Heute trittst du im Main Event in einem Champion vs. Champion Match an… oder wie ich sagen würde… Titelverlust an Zereo Killer vs. Titelverlust an Zereo Killer – Match!“
Auch diese Provokation scheint The End maximal mit einem Blickkontakt wahrzunehmen… Zereo Killer fährt fort.
Zereo Killer: „Aber keine Sorge, ich wünsch dir viel Glück für heute Abend… ich bin tatsächlich auf deiner Seite. Mach ihn ordentlich fertig, damit ich in diesem verdammten Graveyard Match…“
Als er an die Matchart denkt, vergeht ihm direkt wieder seine gute Laune, dennoch beendet er seinen Satz.
Zereo Killer: „… leichtes Spiel haben werde!“
Nun nähert sich der Kalifornier seinem Gegenüber und klopft ihn auf den Championgürtel.
Zereo Killer: „Nun denn, wie gesagt. Viel Glück!“
Im Anschluss zieht er von dannen und der Champion wird noch einmal in Großaufnahme gezeigt, ehe die Szene ausfadet.
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Danke an alle Schreiber!!!
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