Aus den Boxen der Sporthalle in Salzgitter erklingen die ersten Töne des Liedes „Champion von Clement Marfo & the Frontline“, die Einzugsmusik von Jason Crutch.
Pete: Was…was ist jetzt los? Sven: Wie zur Hölle kann es sein…? Was macht ER hier?!?
Die Fans in der Halle fangen sofort an zu jubeln, da ihr Leader der „Crutch-o-Maniacs“, wohl jeden Moment den Entrance betreten wird. Das Logo des selbst ernannten Campions erscheint auf den Monitoren und jetzt müsste Jason Crutch den Entrance betreten. Doch nichts passiert.
Die Fans haben sich große Hoffnung gemacht das Jason Crutch wieder aus dem Krankenhaus gekommen ist und hier in der Show heute Live über seinen Gesundheitszustand berichten würde. Etwas Unmut macht sich nun doch unter den Fans in der Halle breit, aber da wird zum 2. mal die Einzugsmusik von Jason Crutch eingespielt was die Fans wieder jubeln lässt und einigen Zweiflern den Gedanken aufkommen lässt, dass es sich einfach um eine Panne handeln musste und die Musik ihres „Champions“ zu früh eingespielt wurde. Doch die Hoffnung der Fans wird jäh zerstört. Denn ein Geräusch, was man von alten Schallplatten kennt, wenn man die Nadel über die Platte ratschen lässt, unterbricht die Einzugsmusik von Jason Crutch erneut. Aus dem Jubel der Fans wird dann aber sehr schnell ein lautes und ja fast sogar Hass erfülltes Buhen, als die ersten Klänge einer Melodie aus den Boxen ertönt, die sie nicht hören wollen. Es handelt sich um die Musik der Gruppe Cain und dessen Song „Age of Darkness“, die Einzugsmusik des blonden, einäugigen Wuppertalers Aya
Und dieser erscheint auch direkt auf dem Entrance und lässt die Missgunst der Fans für einen Moment auf sich wirken. Das typische Schmunzeln des Wuppertalers liegt auf seinen Lippen, während er sich langsam auf den Weg in den Ring macht.
Pete: Oh, come oooooon…was für ein Arschloch! Wie kann er nur so mies sein und so mit den Gefühlen der Crutch-o-Maniacs in der Halle spielen?! Sven: Gnnnihihihi…also ich fand’s jetzt doch total klasse…hihihi…
Natürlich versuchen einige Fans denn noch den Wuppertaler abzuklatschen, doch dieser weicht den Fans aus, und ja es kommt auch sogar vor, dass er stehen bleibt und eine kleine Drohung an den jeweiligen Fan oder die Fans richtet. An der Treppe des Ringes angekommen schaut Aya noch einmal über die Fans, welche ihren Platz nahe des Viergestirn haben, erst jetzt steigt er nach oben und geht an der Aussenseite an den Seilen entlang, um in der Mitte jener stehen zu bleiben. Dort gleitet ein Bein von ihm durch das mittlere Seil entlang in den Ring, und er dreht sich mit Schwung in die Seile hinein, um sich mit dem Rücken an jenen abfedern zu lassen. Seine Arme hat er dabei locker über das obere Seil entlang drapiert und erneut genießt er sichtlich, wie die Fans ihm ihre Abneigung zeigen. Jetzt erst betritt Aya den Ring ganz, nach dem sein arrogantes Schmunzeln auf seinen Lippen wieder erschienen ist. Und jetzt erst lässt sich auch der Wuppertaler ein Mikro geben, was deutlich werden lässt, dass er der GFCW Galaxie etwas mitzuteilen hat. Natürlich lässt sich Aya auch wieder dabei Zeit das Mikro an seine Lippen zu führen, um so einfach gezielt das Publikum in der Halle zu provozieren. Doch nach einigen Momenten erklingt dann auch schon die Stimme des Wuppertalers in der Halle.
Aya : Ach kommt schon. Seid nicht so enttäuscht, dass ich hier bin und nicht der bei Mama lebende Möchtegern-Champion Jason Crutch.
Natürlich sammelt der blonde Wuppertaler mit dieser Aussage keine Pluspunkte bei den Fans und einige Jason Crutch Fans, die nicht nur „Aya Sucks“ rufen, schmeißen sogar ihre Getränkebecher in den Ring. Doch Aya lässt diese Reaktion der Fans nur wieder ein Schmunzeln entweichen.
Aya : Wisst ihr, was passiert ist, war Jasons Schuld. Und ich hatte damit rein gar nichts zu tun. Wirklich das könnt ihr mir glauben und wenn ihr es nicht tut, nun, ich kann es beweisen. Wie ich es beweisen kann, fragt ihr euch sicherlich. Ganz einfach, schaut auf die Leinwand und seht selber.
Auf der Leinwand erscheint der Brawl zwischen Jason Crutch und Aya, wie beide sich auf dem Oktoberfest in Richtung Riesenrad prügeln. Beide Wrestler schlagen weiter aufeinander ein, bis sie sich beide in der Gondel des Fahrgeschäftes befinden, und sich dieses langsam in Bewegung setzt. Dann erklingt das Klirren der Scheibe, und wenige Sekunden später folgt dann auch schon der Flug einer Person, und wie man nun weiß ist jene Person Crutch. Doch die Szene auf der Leinwand ist verlangsamt worden und geht weiter in Zeitlupe. Aber nicht nur das ist an dieser Szene geändert worden, nein, eine kleine musikalische Untermalung ist ebenso eingespielt worden. Es ist ein bekanntes Lied aus einem Film, nun eher der Refrain, aber dieser macht deutlich, was der Wuppertaler wohl damit aussagen wollte. Bei dem Lied handelt es sich um das Lied von „R. Kelly - I Believe I Can Fly“. Dann Fadet das Video auf der Leinwand wieder aus und in der Halle ist ein lautes, wie aus einer Stimme zu vernehmendes, Buhen zu hören, was gegen den Wuppertaler geht. Aya selber steht weiter im Ring und schaut ein wenig betrübt aus. Natürlich ist diese Haltung von ihm gespielt, was die Fans wissen und auch sein leichtes darauffolgendes Schmunzeln auch deutlich wieder verrät.
Aya : Wisst ihr. Es ist wirklich hart mit an zu sehen, wie einer wirklich so wirr im Kopf wird, dass er denkt er könnte fliegen. Ich weiß nicht, was man für Drogen nehmen muss als Crutch-o-Maniac um so abzudrehen oder liegt es vielleicht doch an seinem Kopfverdreher, den er immer bei sich hat? Ich auf jeden Fall kenne die Antwort nicht. Dass nun Jason im Krankenhaus liegt tut mir wirklich leid. Schließlich hat er ja die Reise nach München, das gute 5 Sterne Hotel und alles andere bezahlt, dass ich an seiner albernen Herausforderung teil nehme.
Die Stimmung in der Halle wird nicht besser durch die Worte des Wuppertalers und sogar ein Fan, ein Crutch-o-Maniac, versucht in den Ring zu kommen. Dieser aber wird von den Sicherheitsleuten daran gehindert. Natürlich sieht das auch Aya, der mit seiner Hand auf diese Szene zeigt.
Aya : Seht ihr was ich meine? Wie wirr muss man im Kopf sein, um sowas zu versuchen? Aber ich nehme es ihm nicht übel. Denn für so ein Verhalten ist nur einer Schuld, und das ist eben Jason Crutch. Er ist kein Mann, er ist kein Vorbild, er ist einfach nur einer, der bei Mama wohnt, sich von ihr verwöhnen lässt und meint, einen auf Wrestler zu machen.
Und noch mal wird es in der Halle etwas lauter nach diesen Worten des Wuppertaler, der sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Aya : Aber …. aber ich bin ja kein Unmensch. Ich habe, nachdem ich diese erschütternden Bilder gesehen habe am Anfang der Show, wie die Mama von Jason weinend vor seinem Bett sass, natürlich direkt den Fleurop Service informiert, der dem armen Jason meine Blumengenesungswünsche überreichen soll. Leider hatten sie nur noch weiße Lilien im Angebot, aber ich denke das wird schon passen.
Dann will Aya auch schon weiter erzählen, als er im Ansatz unterbrochen wird. Es ist die Musik von Claude "The Dynamite" Booker die den Wuppertaler daran hindert weiter aus zu holen. Natürlich schaut Aya dann gen Entrance, wo auch schon der Chef der GFCW erscheint und unter Jubel der Fans direkt in den Ring geht wo ihm auch schon direkt ein Mikro gereicht wird. Beide Männer stehen sich gegenüber und Dynamite sieht nicht grade glücklich darüber aus was Aya hier grade macht.
Dynamite : Aya...... Aya...... was geht in dir eigentlich vor? Wie viele Jahre kennen wir uns schon? Wir haben schon einige Höhen und einige Tiefen mit einander durch gemacht. Aber das was du dir nun geleistet hast ist eine Sache die ich nicht einfach so hinnehmen kann.
Der Leader der Word of Darkness schaut Dynamite doch recht fragend an und dann zuckt der Wuppertaler nur mit den Schultern ehe der GFCW Boss weiter fort fährt.
Dynamite : Es ist eine Sache wenn du gegen mich vorgehst, wie damals als du mich mit einer Clothesline bei deiner ersten Vertragsunterzeichnung niedergestreckt hast. Oder andere Sachen, die du gemacht hast, die ich jetzt hier nicht alle aufzählen will. Aber bei all diesen Sachen hast du, Aya, nie dem Geschäft geschadet. Aber ich bin auch Geschäftsmann und du, Aya, wie alle anderen sind Teil meines Geschäftes. Und was machst du, Aya.... du ruinierst meinen Main Event der heutigen Show! Und nicht nur das, Aya, du bist dafür verantwortlich das Jason Crutch auf unbestimmte Zeit nicht in den Ring steigen kann. DU bist für seine Verletzungen verantwortlich!
Die Fans rufen den Namen von Dynamite, während der Wuppertaler im Ring immer noch seinen Boss anschaut. Dabei verzieht Aya aber keine Miene und lässt Dynamite sogar ohne Unterbrechung sprechen. Erst als Dynamite das Mikro absetzt, hebt langsam der Wuppertaler wieder das Mikro an seine Lippen.
Aya : So, ich bin also dafür verantwortlich, dass er ausfällt und nun dein Main Event nicht stattfinden kann. Tja, da würde ich sagen, da hast du Pech, Dynamite. In all den Jahren hast du es nicht gelernt einen Plan B in der Schublade zu haben? Dynamite : Oh, irre dich da nicht, Aya. Ich habe einen Plan B und dieser wird dir sicher gut gefallen. Eigentlich wollte ich dich feuern, aber das würde leider dem Geschäft mehr schaden. Die Fans der GFCW sehen dich zwar Show für Show, seitdem du wieder hier bist, aber eines haben sie bis jetzt nicht gesehen: Dich wieder im Ring in einem Match. Von daher wirst du, Aya, heute den Platz von Jason Crutch einnehmen und gegen Lionel Jannek antreten.
Die Reaktion der Fans ist geteilt. Einige finden diese Idee wirklich gut, da sie hoffen, dass der Champion den Wuppertaler in die Schranken weisen kann, auch wenn sie ihn nicht leiden können. Andere sehen darin einfach nur eine Farce und buhen. Aya selber schüttelt aber mit dem Kopf und deutlich ist damit zu sehen, dass er mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist. Dynamite wie auch Aya haben die Mikros nicht an ihrem Mund, als ein Wortgefecht im Ring zwischen den beiden beginnt. Ohne ersichtlichen Grund dann aber schlägt der Wuppertaler zu und der Chef der GFCW findet sich am Boden des Ringes wieder.
Pete: Das hat er gerade nicht wirklich gemacht, oder? Ist er jetzt völlig durchgedreht?
Natürlich buhen die Fans wieder in der Halle über die Aktion von Aya. Denn der Wuppertaler nimmt sich wirklich viel raus und scheint auch nicht wirklich Hemmungen zu haben. Es folgen einige Tritte gegen den am Boden liegenden Dynamite, dass dieser erst einmal nicht so schnell wieder auf die eigenen Füsse kommt. Aya lässt sich natürlich feiern für diese Aktion, was die Fans nur mit den üblichen Reaktionen würdigen. Dann schaut sich der Wuppertaler um und sein Blick bleibt bei der Ringglocke hängen. Ohne zu zögern slidet Aya aus dem Ring und bringt die Ringglocke an sich, mit der er wieder in den Ring zurückkehrt. Dort hebt er sie in die Luft und jedem in der Halle ist klar, was Aya nun vor hat, die Ringglocke soll Dynamite über den Schädel gezogen werden. Als der Wuppertaler grade diese Aktion durchziehen will unterbricht er sein Tun aber, denn Aya wird abgelenkt durch eine ihn wohl vertraute Musik die auf einmal durch die Halle schallt.
Clement Marfo and the Frontline mit Champion…ein weiteres Mal heute hören wir diese Entrance Theme…Es ist die Musik von Jason Crutch, dem Leader der „Crutch-o-Maniacs“.
Verwundert schaut der Wuppertaler zum Entrance, wartend, dass jemand dort erscheint. Doch niemand erscheint dort. Dann geht ein Raunen durch die Halle als dann doch am Entrance jemand erscheint. Es ist niemand anderes als der Doc von Jason - Dr. Sigmund F. Reuth!
Aya beginnt zu lachen, als er den Doc sieht und hält sich dabei leicht seinen Bauch. Nun wird es auch noch laut in der Halle und Aya fliegt über die Ringseile!!
Pete: What the…? Sven: Ich fass es nicht!!
Das alles hat einen einfachen Hintergrund, denn der Wuppertaler hat nicht mehr darauf geachtet, was hinter seinem Rücken passiert. Denn dort hat sich niemand anderes als Jason Crutch himself durch die Zuschauer geschlichen, ist über die Absperrung und dann in den Ring geklettert, wo er Aya mit einem Dropkick aus dem selbigen beförderte.
Der Wuppertaler schaut verwundert und sehr desorientiert in den Ring um dort zu sehen, wie Jason Crutch sich um Dynamite kümmert und beide mit einen breiten Grinsen im Gesicht gen Aya schauen, der wohl Schaum vor dem Mund haben könnte über die Wut die ihn grade überkommt.
Pete: Die Crutch-o-Maniacs in der Halle flippen völlig aus, denn: Jason Crutch ist tatsächlich in der Halle! Und er trägt keine Halskrause, er hat keine eingegipsten Beine und Arme!! Sven: Was für eine Farce…was für eine verdammte Farce! Jetzt will er auch noch was sagen, denn er hat ein Mic in der Hand. Jason Crutch: Verdammt noch eins, das ist schon der zweite Oscar, den ich gewinne!! Eigentlich hat diesmal den Oscar mein Freund, der Doc, verdient, denn was er für eine schauspielerische Glanzleistung gezeigt hat in dem Video, das ihr zu Beginn der Show gesehen habt…das ist schon gar nicht mehr zu toppen! Das ähnelt schon der Leistung die ich neulich gebracht habe, als ich Tom Hdot, Hilary Tate und alle anderen gefoppt habe! Bitte, Chapeau für Dr. Reuth!
Die Fans in der Halle chanten nun Dr. Reuths Namen, während dieser sich die Krawatte am zurechtrückt und mit einem leichten Schmunzeln wieder in den Backstage-Bereich verschwindet. Aya blickt wutschnaubend um sich, und langsam scheint er zu begreifen. Die Fans allerdings erwarten nun freudig Jason Crutchs weitere Worte.
Jason Crutch: Ja, richtig. Ich bin vom Riesenrad gestürzt. Dummerweise für dich, Aya, bin ich aber direkt in der Kinderhüpfburg gelandet. Passend, nicht wahr? „Mommas Boy“ landet direkt in der Kinderhüpfburg, was für eine ironische Sache. Passiert ist mir also nichts, im Dunkel der Nacht bin ich dann einfach verschwunden. Und weil ich so ein lustiges Kerlchen bin und für meine Innovationen bekannt, hab ich mir dieses Spielchen für dich ausgedacht. Und by-the-way an alle, die ich gefoppt habe: Der Main Event heute Abend wird natürlich stattfinden! Heute Abend wird es heißen: Lionel Jannek vs Jason Crutch!
Erneut brechen die Crutch-o-Maniacs in der Halle in Jubelstürme aus. Diese Matchkonstellation gefällt ihnen wahrlich, was den Oberpollinger zu einem Lächeln hinreißen lässt. Aya ist inzwischen rückwärts die Rampe hochgegangen und deutet nun fluchend auf den Begründer der Crutch-o-Mania.
Jason Crutch: Du bist der Nächste, Aya! Ich bin noch nicht mit dir fertig, glaub mir! Das Ding zwischen uns ist noch nicht zu Ende…es hat gerade erst begonnen!
Dann lässt er das Mic in der Hand fallen - und das Segment endet hier.
Das Logo des kommenden GFCW Pay-Per-Views Title Night wird eingeblendet. Deutlich zu sehen sind die verschiedenen Title Gürtel der Promotion wie sie in geschickt durch gut geschossene Fotos und noch viel bessere Bildbearbeitung in Szene sind. Quasi wie in einer Hierarchie thront der GFCW World Heavyweight über allen anderen Titel und deutet so natürlich an was der Main Event dieses traditionsreichen Events werden wird. Also wenn Nichts mehr dazwischen kommt. Vor diesem schönen Logo, welches sich nun nach dem zurückzoomen der Kamera als ein großes Plakat entpuppt, stehen zwei Aktives des Rosters mit den Rücken der Kamera zugewandt. Leicht kann man erkennen wer die beiden doch sind. So tragen sie schließlich den Kopf umschließende Masken in bunten Farben. Es sind die beiden Luchadores The Masked Wonder und El Futuro. Kurz flüstern beide etwas auf spanisch was man im ersten Moment nicht verstehen kann. Doch dann beginnt The Masked Wonder klar und deutlich in spanisch zu sprechen. Wir bekommen selbstverständlich wieder die Übersetzung angezeigt.
The Masked Wonder: „Title Night. Hemos tratado de exprimir ya en el último War Evening el show ello que experimentamos en respeto para este show.“ Untertitel: „Title Night. Wir haben schon in der letzten War Evening Show versucht das auszudrücken was wir an Respekt für diese Show empfinden.“
Kurzes nicken von El Futuro.
El Futuro: „Si.“
Dann fährt The Masked Wonder fort.
The Masked Wonder: „Pronunciábamos de GFCW y al suyo Con ligereza Locker Room un desafío. Como queremos dar con Embajadores de Lucha Libre al partido algo especial de GFCW Galaxy.“ Untertitel: „Wir sprachen der GFCW und ihrem Locker Room eine Herausforderung aus. Denn wir wollen mit dem Embajadores de Lucha Libre Match etwas besonderes der GFCW Galaxy geben.“
Die Kamera schwenkt derweil langsam so um das beide Luchdores von der Seite gezeigt werde wie sie auf das Plakat schauen.
The Masked: „Por desgracia nadie se ha todavía presentado. Y me pregunto como esto está encargado bien alrededor de la honestidad de Locker Rooms Con ligereza. ¿No hay realmente nadie quisiera ponernos sí?“ Untertitel: „Leider hat sich noch niemand gemeldet. Und ich frage mich wie es wohl um die Ehrenhaftigkeit des Locker Rooms bestellt ist. Gibt es den wirklich niemand, der sich uns stellen möchte?“
El Futuro hackt ein.
El Futuro: „Oder der an unserer Seite kämpfen möchte?“ The Masked Wonder: „¿O en nuestro lado quisiera luchar? Sí, es aquí ahora la cuestión.“ Untertitel: „Oder an unserer Seite kämpfen möchte? Ja, das ist hier nun die Frage.“
Ein leicht betretenes Schweigen erfüllt den Raum und für einen Moment wirkt es als wenn sie nichts mehr zu sagen hätten.
El Futuro: „Nun, ich habe meine Fühler in eine ganz bestimmte Richtung ausgestreckt. Ist ist noch ein bisschen zu früh um etwas genaues zu sagen. Aber, ich versuche einen wahren RASENDEN BULLEN für Title Night zu bekommen. Ein Mann dem ich sehr viel Vertrauen entgegenbringe und den ich gerne als unseren Tag Team Partner sehen würde.“ The Masked Wonder: „Sabes, confío en tu juicio. En mí esto no debe estar.“ Untertitel: „Du weißt, ich vertraue deinem Urteil. An mir soll es nicht liegen.“
Von der Seite kann man erkennen wie die Gesichtszüge unter der Lucha Maske von El Futuro ein Lächeln zeichnen.
El Futuro: „Und ich bin auch überzeugt das sich ein gegnerisches Team finden lässt. Wer wei vielleicht sitzen in diesem Moment die beiden ebenso neuen Männer wie wir, der Fight Club, in ihrer Kabine und überlegen ob sie das Angebot nutzen sollten. Einen schnelleren Weg einen festen Platz auf der Kampfkarte von Title Night zu bekommen wird es wohl kaum geben.“ The Masked Wonder: „Ay ay ay!“ El Futuro: „Aber lass uns nun gehen Companiero. Wir haben heute noch ein schweres Match vor uns. Und das ist die beste Gelegenheit einen kleinen Vorgeschmack für Embajadores de Lucha Libre zu geben!“
Und mit diesen Worten geht es zurück in die Halle. Oder wohin auch immer bei dieser War Evening Ausgabe.
GFCW Mitarbeiter im Backstagebereich blicken ängstlich in eine Richtung, von dort ein Mordslärm zu hören ist. Ein Irrer wirft mit Gegenständen um sich und das, was Derjenige im Augenlick brüllt, ist nicht zu verstehen. Die Staff Member versuchen sich immer mehr und mehr von diesem Ort zu entfernen. Lediglich der arme Kameramann muss dem wütenden Tun entgegenkommen.
Langsam und vorsichtig schleicht er sich ums Eck und sieht einen wutentbrannten Zereo Killer, der gerade dabei ist einen Colaautomaten umzuwerfen! Im letzten Augenblick wird er daran noch gehindert von einem mutigen Mitarbeiter. Ein angsteinflößender Blick wird ihm zugeworfen und der einstige Publikumsliebling geht auf den GFCW Mitarbeiter zu… Er packt ihm am Kragen… kann sich aber dann doch nochmal zusammenreißen und lässt ihn los…
Zereo Killer: „Weißt du wo Jannek ist?“
Anstatt eine Antwort zu erhalten, läuft dieser Arbeiter ängstlich davon und ZK räumt wutentbrannt den nächsten Tisch ab. Ein Tritt gegen die Wand hilft allerdings auch nicht um seinen Ärger Luft zu machen.
Zereo Killer: „Ich habs…“
Er geht schnurstracks auf den Kameramann zu, dieser scheint schon leicht zu zittern. Bekommt er für seinen Job einen Gefahrenzuschlag? Wäre wohl jetzt angebracht an sowas zu denken… doch er hat Glück! ZK nimmt ihn nicht wirklich wahr, sondern geht an ihm vorbei. Todesmutig folgt der Kameramann den wütenden Ex Champion.
Zereo Killer „Wenn ich dich in die Finger kriege, glaube mir, dann wirst du nicht mehr derselbe sein!“
Murmelt er vor sich hin. Dass er damit seinen neuen Intimfeind meint versteht sich wohl von selbst. Schnellen Schrittes geht er durch den Backstagebereich der Halle. Der Jubel der Fans ist immer deutlicher zu hören. Mike MacKenzie scheint sich wohl auf dem Weg zum Ring zu machen… und tatsächlich: Mit der rechten Hand wird der Vorhang zur Seite geschoben und das Licht der Halle bahnt sich seinen Weg durch den Backstagebereich. MacKenzie kann seine Wut, seine Kraft kaum unter Kontrolle halten und er hat den Vorhang halb abgerissen. Auch ein extrem wütender Zereo Killer wird von seinen Fans mit tosendem Jubel empfangen. Ohne Musik, ohne seinem gewohnten Pyro geht er in Richtung Seilgeviert und lässt sich auf den Weg dorthin bereits ein Mikro geben.
Der Ring ist geentert und er positioniert sich in der Mitte des Ringes. Sein Blick schweift durchs Publikum. Auch wenn ZK für seine Chants in diversen Internetforen kritisiert wird, dass seine Fans immer noch „you still got it“ chanten, so ist es auch hier wieder der Fall. Die Fans erkannten zu Beginn seiner GFCW-Karriere, dass er es tatsächlich immer noch drauf hat. Zereo Killer selbst verwendet dieses „you still got it“ seit langem als sein Markenzeichen und die Automatismen griffen sofort. Die Fans chanten, ob es den Internet Smart Marks gefällt oder nicht, lautstark YOU STILL GOT IT. Natürlich hat er es schon längst bewiesen, dass er es immer noch drauf hat. Mehrfacher Awardsieger, er hat auch bereits alle Titel gewonnen, bei Title Nights immer noch ungeschlagen und und und… dennoch ist er stolz auf diesen Spruch und er sagt es immer wieder gern, er hört es immer wieder gern und er beweist es immer wieder aufs Neue, dass er es drauf hat… Man nennt ihn nicht umsonst Mr. #ISGI!
Anyway… Zereo Killer steht in der Mitte des Ringes und wartet, bis sich die Zereo Army etwas beruhigt hat und beginnt zu sprechen.
Zereo Killer: „Ich habe meinen World Heavyweight Title auf unrühmliche Art und Weise verloren. Ein 18-jähriger Sprössling ist wie aus dem Nichts aufgetaucht, entpuppte sich als mein Sohn und genau dieser will mir das Leben zur Hölle machen! Meine Ex Freundin Summer Nights ist offensichtlich mit meinem Sohn zusammen und gemeinsam legen sie mir Steine in den Weg und wollen mich wohlmöglich aus der GFCW vergraulen. Leighton Meester, meine Verlobte, hat mich aufgrund der Geschehnisse verlassen und auch meine Tochter Lara wendet sich im Moment immer mehr und mehr von mir ab…“
Stille… Die GFCW Galaxy weiß genau wie es um ihren Publikumsliebling steht und fühlen mit ihm.
Zereo Killer: „Lara hat meinen großen Teddy in den Schrank gepackt und den Kleinen von „Onkel Jannek“ ins Bett gelegt…“
Er fletscht mit seinen Zähnen und kann seine Wut kaum unter Kontrolle halten.
Zereo Killer: „Lionel Jannek, ich suche dich schon den ganzen Abend, habe dich aber noch nicht gefunden. Doch ich weiß jetzt, wo du dich heute noch aufhalten wirst! Glaube mir, ich kriege dich heute noch… und wenn ich dich in die Finger kriege wirst du dir wünschen, dass du dich nie mit mir angelegt hättest!“
Bedrohlich blickt er in die Kamera.
Zereo Killer: „Du willst mir das Leben zur Hölle machen? Die Hölle hat mich wieder ausgespuckt! Und jetzt werde ich dich jagen!
Mit diesen Worten wird der Schallwandler aggressiv auf den Boden geworfen und ZK macht sich wieder auf den Weg in den Backstagebereich!
Der Ring ist leer und wartet auf seinen nächsten Besuch, welcher sich aktuell allerdings nicht durch zwei kommende Matchteilnehmer auszeichnet, sondern durch zwei Männer, die in der letzten Show im Main Event ordentlich etwas auf die Mütze bekommen haben. Wieder einmal wohlgemerkt, denn bereits zum zweiten Mal binnen weniger Wochen wurden sie von ihren Gegnern in einem Titelmatch kalt erwischt und um ihren möglichen triumphalen Sieg gebracht. Dass die Stimmungslage bei den Outlawz 2.0 abermals also nicht gut ist, deutet schon alleine diese Vergangenheit an und in ihren nun im On-Air Bereich auftretenden Gesichter ist dies absolut simultan zu beobachten.
Unter den Klängen von CkY bahnen sich Jimmy Maxxx und Lex Streetman ihren Weg zum Squared Circle und während „96 Quite Bitter Beings“ aus den Boxen kracht, versucht die salzgittersche GFCW-Galaxie ihre beiden Tag Team-Lieblinge zumindest ein wenig wieder aufzumuntern und ihnen zu zeigen, dass sie im Kampf gegen die Tag Team Champions nicht alleine auf weiter Flur sind. Im Hinterkopf werden die beiden Veteranen der Liga dies definitiv mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen, doch primär leitet sie aktuell in Bezug auf Niggahliciouz mal wieder die reine WUT. Erinnert alles ein wenig an ihren Auftritt von vor vier Wochen in Schwerin und die Ausgangsposition ist auch ziemlich vergleichbar, nur vielleicht aktuell halt doppelt so schlimm nach nunmehr zwei Titelmatches, wo sie ganz klar durch ihre Gegner verarscht wurden.
Dass diese erneute List der Afroamerikaner auch Spuren hinterlassen hat, sieht man wohl am Deutlichsten beim gebürtigen Berliner Maxxx, welcher noch immer ein Pflaster auf der Stirn mit sich herum tragen muss. Die Platzwunde, die er nach dem Match erleiden musste, war wirklich nicht von schlechten Eltern gewesen und ist neben den Stuhlschlägen und dem emotional erlittenen Schaden aufgrund der erneuten Niederlage wohl das Tüpfelchen auf dem I vor zwei Wochen gewesen. Doch auch ohne körperliche Blessur haben Jimmy und Lex genug Gründe sauer zu sein und dementsprechend missgestimmt stehen die Outlawz nun im Ring und tragen bereits je ein Mikrofon in ihren Händen. Nachdem sich ihr Theme nun auch langsam verabschiedet, erhebt der Blondschopf aus Los Angeles sein Sprachrohr und blickt, wie sein Partner, mit ernster und deutlich angepisster Miene in Richtung der Entrance Rampe. Ganz klar, wohin genau ihr Blick hierbei zielen soll...
Lex Streetman: „Bullet... Trohf... ihr treibt es eindeutig zu weit! Wir haben ein für alle Mal die Schnauze voll von euren Kinderspielen und babyhaftem Verhalten in den Matches und reden nun auch nicht lange um den heißen Brei herum. Die GFCW-Galaxie weiß wahrscheinlich genau, warum wir hier nach den Geschehnissen der letzten Show wieder heraus gekommen sind. Ihr dürftet mit euren zwei verbleibenden Gehirnzellen wohl auch noch schlau genug sein und wissen, warum wir hier stehen. Also lasst uns dies kurz und schmerzlos über die Bühne bringen.“
Während sein deutscher Partner derzeit einfach nur stinkwütend in Richtung des Vorhangs zu den Katakomben blickt, läuft der Leiter des „L.A. Gyms“ ein zwei Schritte im Ring auf und ab. Nicht in der Art eines wilden Tieres, so wie es hier in der GFCW viele Akteure zu tun pflegen. Viel mehr halt wie ein zorniger Lex Streetman, der dadurch ein wenig seine Emotionen abzubauen versucht, ehe er wieder an seinem Ausgangspunkt neben Maxxx zum Stillstand kommt.
Lex Streetman: „Vor vierzehn Tagen habt ihr uns erneut verschaukelt und dies kann und wird nicht das letzte Wörtchen gewesen sein, welches wir untereinander gesprochen haben. Ihr seid weiterhin unser Topziel Nummer eins und dies nun mehr denn je. Wir wollen Rache und dies so schnell wie möglich. Aus diesem Grund fordern wir ein weiteres Re-Match um die GFCW Tag Team Titels in zwei Wochen! Traut euch, wenn ihr wollt, Feiglinge!“
„Yeaaaaaaaaaaaah!“
Den Fans in der Halle war so eine ähnliche Reaktion schon klar gewesen, doch das finale Aussprechen der nächsten Herausforderung lässt dann erwartungsgemäß eine große Welle an Euphorie und Freude durch die Sporthalle Amselstieg schwappen. Fraglich ist natürlich noch, ob die Champions überhaupt auf diese erneute Challenge eingehen, doch dafür dürfte nun wohl auch noch Jimmy Maxxx sorgen. Der gewohnt etwas direktere Teil der Outlawz hält den Schallwandler nun auch vor seine Lippen und lässt seine drohende Stimme jetzt ebenfalls über die Lautsprecher ertönen.
Jimmy Maxxx: „Ich sagte es bereits vor einigen Wochen und ich wiederhole mich noch mal gerne für diese beiden frauenfeindlichen, in billige Tierfellimitationen gehüllten Spinner. Lex und ich, wir haben uns unsere Sporen in der GFCW mehr als verdient. Egal was es gibt in dieser Liga, wir waren da und haben es gemacht. Wir brauchen die Tag Team Titel nicht, um unsere Egos zu steigern. Wir wollen die Tag Team Titel, um ihnen wieder etwas Sinn zu geben, wenn wir sie als Fighting Champions gegen aufstrebende Wrestler verteidigen, denn die aktuellen Champions sind alles andere als....“
BRRRAAAATT, BRRRAAAATT, NIGGAH!!
„Buuuuuuhhhh!“
Lez b real, homies: Ihr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass diese zwei Weißwürste einfach zum Ring kommen können, um sich über die besten Tag Team Champions zu beschweren, die diese Liga jemals gesehen hat, oder? DAS IST NÄMLICH RASSISTISCH!!! Und genau aus diesem Grund kommen die zwei angesprochenen Pimps x Druglords x Waffenexporteure x Menschenhändler auch heraus, um sich diese zwei weißen Rassisten jetzt mal gehörig vorzuknöpfen!
„Lollipop“ von Lil Wayne ist am Playen tun, wie wenn die Niggahs abends DEINE Freundin vor dem Club aufgabeln, sie in die VIP Lounge entführen, mit ihr ein paar Nasen ziehen und ihren Arsch danach so hart zerficken, dass sie eine Woche nicht mehr sitzen kann, ohne dabei infernalische Qualen zu erleiden. Und während der Bass des Soundsystems so heftig drückt, dass einigen Zuschauern in den ersten Reihen die Köpfe platzen und die Menschen um sie herum mit einem Regen aus Blut, Gehirnmasse und Schädelfragmenten übergießen, kommen Barnes Bullet und Yung Trohf angeritten! Die Fans in Salzgitter können ihren Augen nicht trauen, doch es ist wahr! Die maximalpigmentierten Profitmaximierer kommen auf den Rücken von afrikanischen Straußenvögeln zum Ring galoppiert, die aufgrund der zahlreichen Goldketten, die um ihre langen Hälse gehangen worden sind, noch viel majestätischer wirken, als sie sowieso schon aussehen.
Schnell haben die zwei Laufvögel den Ring erreicht, wo sie von Double B und YT an einem der Ringpfosten angebunden werden. Kurz machen Niggahliciouzz einen ABSTECHER zu Ringsprecherin Laura, d.h. nicht mit dem Messer, dafür aber mit der pulsierenden Fleischrute und coppen sich von der ehemaligen Nutte (und ja, sie war früher wirklich mal eine Nutte!) zwei Mikrofone, damit sie in diesem fremdenfeindlichen Land auch endlich mal etwas sagen dürfen und entern dann lässig den Ring... Also zuerst Barnes Bullet und dann – mit etwas Verzögerung – auch Yung Trohf, weil der noch kurz damit beschäftigt war, Laura wegzuflanken. Aber keine Sorge, liebe Moralapostel wie Apostate: Das geschieht natürlich alles OFF CAMERA.
Im Ring angekommen, bauen sich die zwei breitgebauten Kakao-Titanen vor den Outlawz auf und präsentieren unter ihren schneeweißen Fellmänteln, für die eine ganze Eisbärenfamilie dran glauben musste so wie Sektenmitglieder, das prestigeträchtige Tag Team Gold und grinsen Lex Streetman und Jimmy Maxxx dabei unverhohlen an. Als der „Lollipop“-Song ausfadet und langsam wieder Ruhe in die Sporthalle Amselstieg einkehrt, wendet sich Barnes Bullet als erstes an seinen Tag Team Partner.
Barnes Bullet: „Yo, niggah!“ Yung Trohf: „Sup, ma niggah?“ Barnes Bullet: „Hat diese lächerliche, bleichgesichtige und titellose Gestalt gerade gesagt, wir hätten nur zwei Gehirnzellen?“
Mit drohendem Zeigefinger wedelt „Roid Rage“ energisch vor Lex Streetmans Gesicht herum, der schon längst ahnt, worauf die beiden Zuhälter hinauswollen und dementsprechend mit den Augen rollt, während Jimmy Maxxx sein Gesicht vorsorglich in seiner Handfläche vergräbt.
Yung Trohf: „Ich glaube schon, homie.“ Barnes Bullet: „Und? Klingeln deine Rassismus-Sinne?“ Yung Trohf: „Niggah, meine Rassismus-Sinne klingeln lauter als kostümierte Kids an Halloween! Dieser Cracker hat das auf jeden Fall auf unsere Hautfarbe bezogen und stellt uns hier als dumm dar, weil wir für diese verdammte Nazisau keine Menschen sondern nur aufrecht gehende Affen sind!“
Die gesamte Halle buht aus vollen Kehlen und die zwei kaffeebraunen Businessmänner nicken zustimmend und starren ihre Herausforderer mit betroffenen Mienen an. Jeden einzelnen Buhruf haben die Outlawz für diese xenophobe Äußerung verdient. Die Möglichkeit, dass diese Buhrufe vielleicht – aber auch wirklich nur ganz vielleicht – ihnen selbst gewidmet sein könnten, stellt sich für die beiden Kämpfer gegen den weltweiten Fremdenhass überhaupt nicht.
Barnes Bullet: „Aber weißt du auch, warum es mich ausnahmsweise nicht stört, dass diese zwei arischen Brüder ihr verachtenswertes Gedankengut in die Welt hinaustragen können, brah?“ Yung Trohf: „Nein, ma niggah? Warum?“
Bullet beantwortet die Frage nicht, lässt sie stattdessen im Raum stehen und schaut seinen Geschäfts- und Tag Team Partner an, der seine Aufmerksamkeit nun ebenfalls seinem Homie zuwendet. Langsam bildet sich auf den voluminösen Lippen der beiden Afroamerikaner ein niederträchtiges Grinsen und beide treten in einer synchronen Bewegung von ihren Gegenübern weg, um einmal mehr ihre mit Gold behangenen Hüften zu präsentieren, was wiederum ein neues, ohrenbetäubend lautes Buhkonzert zur Folge hat.
Barnes Bullet: „Ihr Whiteys habt uns zwar wieder einmal formal besiegt, aber wir sind immer noch die amtierenden Tag Team Champions! Ihr wolltet uns unser Title Bling wegnehmen, so wie ihr unseren afrikanischen Vorfahren alles weggenommen habt, so wie ihr noch HEUTE unseren Brüdern und Schwestern, die in euren Ghettos verrotten müssen, ihre Menschenwürde raubt, aber nicht mit uns, niggah! NICHT MIT UNS! Die Tatsache, dass die Titel noch immer in unseren Händen sind, beweist, dass unser Kampf gegen Ungerechtigkeit und Rassismus auf der Welt noch nicht zu Ende ist.“ Yung Trohf: „It ain't ova, brah.“ Barnes Bullet: „Wir werden niemals aufhören gegen euer ekelhaftes, von strikter Rassentrennung geprägtes Weltbild anzukämpfen!! Niemals werden wir aufhören, dagegen anzukämpfen, dass ihr den schwarzen Mann wieder zu eurem Sklaven degradieren wollt. Darum sind wir immer noch on top of da game, darum sind wir immer noch wahre FIGHTING CHAMPIONS!!!“
Abermals ergießt sich eine Welle der Entrüstung über die beiden „Fighting Champions“. Die gerade einmal 1500 Fans vor Ort scheinen Lärm für die dreifache Anzahl an Zuschauern zu machen, als sie sehen wie sich die beiden ICE-Liebhaber mit ihrem typischen Mix aus Gelächter und gangstermäßigen Abklatschen hier selbst feiern. Bullet und Trohf sind diese Publikumsreaktionen aber bekanntlich egal und stattdessen grinsen ihre Kontrahenten nur frech an, die sich den ganzen Schmu nun angehört haben und ihrerseits kontern. Weiter provozieren lassen tun sich die Beiden nämlich nicht, dazu quillt ihnen das ständige Gelaber der Champions wohl schon zu sehr aus den Ohren heraus. Stattdessen schütteln die beiden Weggefährten kurz gemeinsam ihren Kopf, bevor sich die Augen des ehemaligen Intercontinental Champions wieder in Richtung der beiden Niggahs richtet.
Jimmy Maxxx: „Wenn man von den Teufeln, die Prada tragen, spricht... hier sind sie, die GFCW Tag Team Feiglinge... äh sorry Champions. Wie ich bereits sagte, ihr Beide seid alles andere als Fighting Champions. Ich habe zusammen mit Lex schon viele Spinner in dieser Liga erlebt, die viele lächerliche Sachen getan haben. Sie haben Titel erfunden, Baguettes beschmiert und Leute mit Spritzen gestochen. Echt total behinderte Kacke, die hier abging. Aber keiner, wirklich keiner von denen hat sich jemals aus einem Kampf gestohlen, so wie ihr. Ich habe es bei unserem letzten Match bewiesen, es ist nicht wichtig, ob man gewinnt oder verliert. Sondern, dass man am Ende seinen Kopf stolz halten kann. Ich war gefesselt und ihr habt eure besten Schläge ausgeteilt. Aber ihr habt mich nicht stoppen können. Und ihr werdet auch uns nicht stoppen können. Ich kann mit vielen Sachen leben, zum Beispiel, dass der bessere Mann gewinnt. Aber womit ich nicht leben kann ist, wenn mir zwei Idioten, die sich für so geil halten wie ihr Beide, auf meinen Stolz pissen. Und darum werden Lex und ich euch beiden noch mal den Arsch versohlen und uns endlich die GFCW Tag Team Titel umschnallen! Und dieses Mal ohne Regeln, denn wir wollen nicht, dass ihr eine Chance habt, euch aus dem Match zu nehmen. Und so kann ich auch euch auf jede erdenkliche Weise zeigen, warum man mich das Hardcore Kid nennt und ich der größte Hardcore Wrestler der GFCW bin!“
Barnes Bullet ist der erste, der in schallendes Gelächter ausbricht. Kurz darauf steigt auch Yung Trohf in das Lachen mit ein. Etwas an Jimmy Maxxx' Herausforderung muss für die beiden maximalpigmentierten Profitmaximierer unglaublich witzig, denn ihr Gelächter bringt sogar Tränen zum Vorschein. Als sie sich kurz darauf wieder beruhigt haben und tief durchgeatmet haben, ergreift Double B das Wort.
Barnes Bullet: „Niggah, is you playin'?!“
Um sich der Ernsthaftigkeit dieser Aussage zu versichern, schaut „Roid Rage“ Trohf kurz fragend an, der allerdings eine genauso ahnungslose Miene aufgesetzt hat wie sein Steroide nutzender Mitchampion.
Barnes Bullet: „Yo, wie viele Chancen wollt ihr zwei Weißbrote denn noch haben? In unserer Hood reichen zwei Shots in der Regel aus, um seine Gegner auszuschalten. Und ihr wollt jetzt noch einen Dritten auf unser Tag Team Bling haben? Really?!“
Bullets Züge drücken grenzenlose Empörung aus und auch „Skeet Skeet“ verzieht ob dieses Ärgernisses entsetzt sein Gesicht. Die GFCW-Veteranen hingegen verziehen keine Miene. Ihre Herausforderung steht.
Barnes Bullet: „Nö.“
„WHAT?“, scheint es anhand der geschockten Ausdrücke in der Crowd den meisten durch den Kopf zu schießen. Und auch die Outlawz wirken für einen Augenblick überrumpelt, bevor Double B mit steinerner Miene wieder in das Mic spricht.
Barnes Bullet: „Ihr Turds hattet eure Chancen und beide Male konntet ihr sie nicht verwandeln. Wir haben also schon bewiesen, dass wir besser sind als ihr und es gibt keinen Grund, das noch ein drittes Mal zu tun. Trohf und ich geben wirklich keinen Fick, ob euch das passt oder nicht. DIE WELT DREHT SICH NICHT NUR UM EUCH UND EURE WEISSEN INTERESSEN!!!! Das hier ist unsere Show!! Wir bestimmen gegen wen wir unsere Titel verteidigen und wir bestimmen, dass wir es nicht gegen euch tun! Ende der Diskussion.“ Yung Trohf: „Brrraaatt, brrraaatt, niggah!“ Barnes Bullet: „Lez get outta here, homie!“
Ohne den Outlawz noch weitere Aufmerksamkeit zu schenken, lassen KingZ of Pimp ihre Mikrofone fallen und wollen sich daran machen, auf ihren afrikanischen Sträußen wieder davonzureiten, als über der Entrance Rampe plötzlich ein leises Knacken erklingt und der Tron anspringt. Sowohl Niggahliciouzz, als auch die Outlawz und selbstredend die Fans in der Halle blicken von jetzt auf gleich verwundert und neugierig zugleich auf den großen Bildschirm. Wer mag diese Konfrontation gerade in diesem Augenblick stören? Ein Neuling, der sich wichtig tun will und deshalb diese High Impact-Szene stört? Ein bereits bekannter GFCW-Akteur, der verzweifelt versucht, auf diesem Wege etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen? Weder noch... denn nachdem sich das Bild gesetzt hat und der Blick klar und deutlich zu erkennen ist, blicken wir in das Büro von...
Claude Booker: „Bullet... Trohf... es reicht, ich habe mir euer Gerede nun lange genug angehört!“
Der CEO von GFCW (um mal spontan die Wirtschaftssprache zu verwenden) blickt alles andere als zufrieden in die Kamera und lässt dies auch an seiner tadelnden Stimme nicht verstecken.
Claude Booker: „Eure Ansicht der Dinge dürfte wohl exklusiv für euch vorbestimmt sein, denn so wie ich und die GFCW-Galaxie es sehen, gibt es sehr wohl noch Klärungsbedarf zwischen euch und den Outlawz.“
Leicht zerknirscht schauen Bullet und Trohf zum Bildschirm und versuchen diesen durch böse Worte und ordentlich Geblende ihrer weißen Zähne zum Ausschalten zu bewegen. Bringt aber natürlich genau so viel, wie in der Wüste ein Glas Sand zu verkaufen.
Claude Booker: „Mitnichten habt ihr bisher bewiesen, dass ihr ein besseres Duo seid, als Maxxx und Streetman im Ring. Aus diesem Grund sehe ich keinerlei Anlass, ein weiteres Match zwischen euch Vieren abzuschmettern und somit kann ich hochoffiziell den Fans hier und heute in Salzgitter verkünden,...“
Die Spannung steigt... die Augen aller Anwesenden werden immer größer... die Münder der beiden Champions fallen immer weiter herunter.
Claude Booker: „...dass wir in der nächsten Show bereits ein Re-Re-Match um die GFCW Tag Team Titles sehen werden. In vierzehn Tagen wird es heißen: NIGGAHLCIOUZ VS OUTLAWZ 2.0... NO-DQ MATCH!!! In diesem Sinne, allen Beteiligten noch einen schönen Restabend und viel Spaß noch mit War Evening!“
Das lässt die beiden Überpimps mit offenen Mündern stehen, die dazu ansetzen sich lauthals über dieses diskriminierende Urteil zu eschauffieren, doch da ist das Antlitz des Ligapräsidenten auch schon wieder von der Videoleinwand verschwunden. Beide drehen sich daraufhin zu ihren neuen alten Herausforderern um und...
CLOTHESLINES GEGEN NIGGAHLICIOUZZ!!!
Lex Streetman und Jimmy Maxxx haben das Überraschungsmoment genutzt die beiden vollkommen perplexen Tag Team Champs mit einer Doppel-Clothesline über die Seile nach draußen geschickt. Überwätigender Jubel brandet in der Sporthalle Amselstieg auf, während sich die Outlawz von der GFCW-Galaxie lautstark feiern lassen. Niggahliciouzz – durch den Sturz nach draußen immer noch leicht orientierungslos – taumeln zu ihren Straußen, binden sie ab und flüchten auf ihnen in den Backstagebereich. Outlawz 2.0 vs. Niggahliciouzz zum dritten und letzten Mal. It's on!
Die Show neigt sich den ersten von zwei Höhepunkten, doch bevor es so weit ist, sieht man erneut einen deprimierten Zereo Killer im Backstagebereich sitzen. Er hat sein Glas Wasser gegen eine Flasche Bier eingetauscht und raucht sogar eine Zigarette… Die Geschehnisse jüngster Vergangenheit scheinen ihm sehr zuzusetzen. Ein Sinnbild der Verzweiflung, ansonsten würde er nie zu Bierflasche oder zu den Kippen greifen. Doch ist das der richtige Weg um wieder in die Spur zu finden? Um sein Leben zu ordnen? Um alles wieder in den Griff zu kriegen?
Wenigstens hat er sich im Moment besser im Griff und versucht nicht schon wieder im Backstagebereich der GFCW zu randalieren.
Zereo Killer: „Wofür das Ganze? Ist es das eigentlich Wert?“
Der Ex Champion stammelt so vor sich hin und fühlt sich sehr unbeobachtet. Nicht mal den Kameramann scheint er wahr zu nehmen, der ihn die ganze Zeit filmt.
Zereo Killer: „Ich weiß echt nicht mehr wie es weitergehen soll…“
Er hämmert auf den Tisch, sodass die Bierflasche umfällt und über seine Privatklamotten fließt.
Zereo Killer: „Verdammte Scheiße!“
Ärgert sich der Kalifornier über sich selbst und springt sofort erschrocken auf. Wutentbrannt tritt er den Tisch um und begutachtet erschrocken sein eigenes Werk. Der Krach hat neben ein, zwei Mitarbeiten der GFCW auch wen anders stutzig gemacht, so dass er nachschauen geht. Und Sekunden später befindet sich der alternde Hund, aka Johnboy Dog, neben Zereo Killer und betrachtet das Frühwerk des Ex-Champions.
Johnboy
Dog: „Ruhig, mein Jung. Den Tisch bekommen wir wieder
aufgerichtet.“
Johnboy Dog: „Ich bin eigentlich nur hier aufgeschlagen, weil mir ein wenig Zerstreuung ganz gut täte – und du mir ja letztens so gut zugehört hast. Ich hab teils mitbekommen, was mit dir los ist – sicher nicht alles - und muss sagen, dass ich Dich ein Stück weit dafür bewundere. Also dass du nicht total ausflippst.“
Gemeinsam verlassen sie allerdings die Sitzgelegenheit und spazieren ein bisschen durch den Backstagebereich. Auch wenn sie sich noch nicht sehr lange kennen, so ist das Vertrauensverhältnis zwischen den Beiden schon ziemlich groß. Trost spendend klopft der alte Hund auf die Schultern des Kaliforniers, um seinen Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen und ZK scheint sich langsam zu öffnen.
Zereo Killer: „Letztens hatte ich ein gutes Gespräch mit dir, und es hat mir sehr geholfen… doch die schlimmsten Befürchtungen sind eingetreten… Leighton hat mich verlassen… sie hat mich tatsächlich verlassen…“
Niedergeschlagen bleibt Mr. #ISGI stehen und lässt den Kopf hängen. Mit seinem Rücken lehnt er sich an die eiskalte Mauer um sich daran abzustützen… Ihm geht es augenscheinlich überhaupt nicht gut. Scheint sich diese ganze missliche Lage überhaupt irgendwann mal zu beruhigen? Das steht wohl in den Sternen… Der alte Hund dagegen legt neuerlich die Hand auf die rechte Schulter des Kaliforniers und sucht dessen Blick.
Johnboy Dog: „Hängenlassen ist nicht! Es kann sein, dass Leighton dich nicht braucht – vielleicht irgendwann wieder. Es kann auch sein, dass dich sonst kaum jemand braucht...aber deine Tochter wie dein Sohn, die brauchen dich!“ redet sich fast in Rage „Natürlich...da ist noch nicht viel, das Euch nach außen hin verbindet – das muss wachsen, irgendwann. Nicht du allein bestimmst das Tempo, sondern die Umstände. Und natürlich sind diese Umstände im Moment scheiße. Aber dein Sohn bleibt Dein Sohn – und dein eigen Fleisch und Blut, metaphorisch gesprochen die Frucht deiner Lenden, muss man doch kennenlernen wollen! Das geht nicht im Hauruckverfahren, mein Freund. Das braucht Zeit, Geduld – und Empathie. Und ich denke, dass du das alles mitbringst.“
JBD durchdringt mit seinen Blicken förmlich den Körper von Zereo Killer und dieser kann seinen einfach nicht wegsehen… Intensiver Augenkontakt und JBD lässt nicht locker, er will wissen, ob ZK ihm verstanden hat. Ein kurzes Nicken ist zu erkennen, welches sichtlich ernst gemeint war. Genau so hat es auch der alte Haudegen erkannt und lässt dem Amerikaner wieder los und grinst ihn an.
JBD: „Gut so.“
Auch er nickt nun zufrieden und gemeinsam gehen sie weiter.
Zereo Killer: „Ich habe Angst, weißt du? Ich habe Angst vor mir selbst, da Jannek genau zu wissen scheint, was er machen muss, damit ich komplett durchdrehe. Ich habe Angst, dass es so weit kommt, dass ich nicht mehr ich selbst bin… ich habe Angst, dass ich noch mehr verliere, als ich ohnehin schon verloren habe…“
Das war natürlich eine Anspielung auf seine kleine süße Tochter, die im Moment auch mehr den Kontakt zu Anderen sucht anstatt zu ihrem Vater.
Zereo Killer: „Und wenn ich vor einer Person Angst habe, dann ist es Luke… Ich muss ihm beweisen, dass ich ein guter Mensch bin. Ich wäre für ihn dagewesen, wenn ich von ihm gewusst hätte! Ich… ich…“
Ein entschlossenes Nicken beim Triple Crown Champion und er blickt seinen Gesprächspartner weiterhin an.
Zereo Killer: „Ich muss ihn kennenlernen! Er muss mich kennenlernen! Ich muss ihn davon überzeugen, dass ich ein guter Mensch bin!“
Das erste Mal an diesem Abend, dass ein leichtes Grinsen in seinem Gesicht zu erkennen ist, und das hat er erneut dem alten Hund zu verdanken. Er lässt sich wie so oft von seinen Emotionen leiten und es folgt eine kurze Umarmung für den amtierenden GFCW Intercontinental Champion.
Zereo Killer: „Sorry…“
Gefolgt von einem weiteren Lächeln, dann wird der leicht überrumpelte Johnboy auch schon wieder losgelassen.
Zereo Killer: „Ich kenne dich noch nicht wirklich sehr lange, auch noch nicht gut… doch mein Lieber, du scheinst mir wirklich gut zu tun! Mit dir zu sprechen ist wie Balsam für meine seelischen Wunden, weißt du?“
Mike MacKenzie streckt seinem gegenüber den Arm entgegen und dieser Handschlag wird sofort erwidert. Während des Handshakes spricht der Los Angelino weiter.
Zereo Killer: „Wenn es irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, dann sag mir Bescheid! Ich werde für dich da sein, zu jeder Zeit!“
Das
sind sie, die Momente in denen einfach alles passt. Die Worte,
die der Ex-Champ an den aktuellen Intercontinental-Champion
richtet, sind solche die runter gehen wie Öl – und auf
fruchtbaren Boden stoßen. Sehr fruchtbaren sogar!
War es die richtige Entscheidung vom alten Hund den Killer zu fragen, ob er im Tag Team Match einspringen soll?!?! Verdutzt schaut der ehemalige World Champion aus der Wäsche, reißt die Augen weit auf und schaut auf sich selbst herab.
Zereo Killer: „Ich habe zwar keine Wrestlingklamotten mitgebracht, aber natürlich werde ich dir aushelfen!“
Er beginnt zu lachen und nickt. Johnboy Dog findet das großartig und strahlt bis über beide Backen.
Zereo Killer: „Es wird Zeit mal wieder aktiv in den Ring zu steigen!“
Entschlossen klatschen Beide ab und smalltalken ein wenig, während sie die Szenerie verlassen.
Wir befinden uns im Büro des Oberbosses der GFCW, Dynamite. Dieser steht hinter seinem Schreibtisch und hat seinen Blick gerade in einige Papiere vertieft, blickt aber immer wieder flüchtig zur Seite. Links neben seinem Schreibtisch steht Tammy, die Interviewerin und rechts steht ein Mann und Anzug. Nachdem sichtbar wird, wer denn hinter ihm steht, wird klar wer er ist…
Anwalt 4: … Ich denke dem Ganzen muss nichts mehr hinzugefügt werden. Der Sachverhalt ist eindeutig! Und Zeugen gibt es mehr als genug!
Dynamite hebt genervt seinen Kopf und blickt in die Richtung des Anwaltes und seines World Heavyweight Champions Lionel Jannek… Ständig hat Dye irgendwelche Probleme mit diesem Mann am Hals… Er schwenkt seinen Blick rüber zu Tammy, die sichtlich mit sich kämpft nicht auszurasten… obwohl sie den Blick abwendet kann man sehen, wie sie die Zähne wütend zusammenbeißt…
Anwalt 4: Das Opfer hat einen komplizierten Nasenbeinbruch erlitten und benötigt eine teure Operation um den Schaden zu beheben. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Dame das Geld für die Operation von der Frau die uns hier gegenüber steht fordert… von den Schmerzensgeldforderungen mal ganz zu schweigen, die da noch hinzu kommen… Oder von der Tatsache, dass die Dame die angegriffen wurde einen Modelberuf auszuüben hat und ihr durch nun abgesagte Aufträge einiges an Geld verloren geht!
Der Anwalt blickt nun zu Dynamite hinüber…
Anwalt 4: Ich habe außerdem ein wenig nachgeforscht… Und dabei festgestellt, dass ein solch skandalöses, unprofessionelles Verhalten ihrer Mitarbeiter nur mit einer Konsequenz in Verbindung stehen kann…
Nun dreht der Anwalt seinen Kopf wieder zu Tammy…
Anwalt 4: … Einer fristlosen Kündigung!
BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!
Pete: … Das ist nicht sein Ernst… Sven: Doch! So steht es auch in deinem Arbeitsvertrag drin, Pete!
Dye schüttelt ungläubig den Kopf, während Lionel Jannek schadenfroh in Richtung Tammy grinst, welche die Fäuste ballt… Sie würde so gerne das tun, was jeder Fan der GFCW nur allzu gerne tun würde… Aber sie weiß, dass es jetzt gar nichts bringt wenn sie ihre Situation noch schlimmer macht… Außerdem, wie wahnsinnig müsste sie sein den World Heavyweight Champion der GFCW zu attackieren? Der Mann ist zu allem fähig, er würde ihr vermutlich alle Knochen brechen… und sie dann wegen irgendetwas verklagen… Nein, sie muss sich jetzt zusammenreißen! Dynamite tut natürlich das was jeder gute Chef macht: Sich hinter seine Mitarbeiter stellen! Vor allem hinter Tammy, die ja schon eine langjährige Mitarbeiterin ist…
Dynamite: Ich möchte anmerken, dass Tammy von ihrem Klienten provoziert wurde, weshalb es überhaupt zu diesem Vorfall kam!
Der Anwalt winkt sofort ab…
Anwalt 4: Es dürfte Ihnen, Herr Booker, nicht entgangen sein, dass ein harmloser Scherz in keiner Relation zu den Aktionen die danach folgten steht! So ein harmloser Scherz ist nie und nimmer eine Entschuldigung für eine schwere Körperverletzung! Ihre Mitarbeiter müssen professionell bleiben und sich unter Kontrolle haben! Pete: SCHERZ??? Seit Monaten schikaniert der Kerl Tammy schon! Sven: Tammy hat Grenzen überschritten und die Konsequenzen bekommen! Wenn jemand in meinem Leben rumschnüffelt, kann ich die Person auch nicht leiden! Pete: Weißt du eigentlich wie armselig deine Entschuldigungen für Janneks Verhalten sind???
Jannek nickt provokant nach der Aussage seines Anwalts. Da schafft es seine Rechtsabteilung doch tatsächlich wieder, alles in eine für ihn günstige Richtung zu drehen… Dye lässt aber nicht nach…
Dynamite: Vielleicht sollte ich noch etwas weiter ausholen! Wer hat ihrem Klienten die Erlaubnis gegeben mitten in die Zuschauerränge einen abgesperrten Bereich zu errichten? Ohne diesen Bereich wäre diese Situation nie entstanden! Kein „Scherz“, keine Reaktion!
Doch der Anwalt schüttelt nur langsam den Kopf…
Anwalt 4: Herr Booker… Erstens: Das Projekt mitsamt Planung wurde Ihnen zeitgerecht per elektronischer Post zugesandt. Wenn Sie diese nicht regelmäßig kontrollieren oder sonstige Probleme haben, liegt das nicht mehr in unserem Zuständigkeitsbereich… Zweitens: Sie sollten sich langsam einmal den Vertrag meines Klienten ausführlich durchlesen, damit Sie über seine Sonderklauseln und speziellen Ansprüche Bescheid wissen, welche meinem Klienten seinerzeit von Ihrem Bruder Al Simmons zugestanden wurden! Den in diesem Vertrag steht ganz eindeutig eine Klausel, die meinen Klienten eine solche Aktion, unter gewissen Umständen, gestattet! Sven: Korrekt! Vertrag ist Vertrag! Pete: Ich will nicht wissen was noch alles in diesem Vertrag drinnen steht… Was hat sich Simmons dabei nur gedacht?
Dye schnauft genervt ein und aus… Das Ganze geht ihm, wie so ziemlich allen in der Halle, gehörig gegen den Strich… Aber was kann er tun? Sein Bruder hat mit der Verpflichtung dieses Mannes ein Monster geschaffen das scheinbar mit allem davon kommen kann… ja, geradezu eine Krebserkrankung hat er mit seiner Verpflichtung der GFCW angetan… und bis der Vertrag des „Übermächtigen“ ausläuft, dauert es noch eine ganze Weile…
Anwalt 4: Aber…
Jetzt wird es interessant. Dye wartet gespannt auf das was jetzt kommt und auch Tammy blickt jetzt aufmerksam in die Richtung des Anwalts…
Anwalt 4: … mein Klient ist ja natürlich kein Unmensch…
„BULLSHIT! BULLSHIT! BULLSHIT!“
Pete: Ganz genau! BULL und SHIT! BULLSHIT!!! Sven: Pssst! Was sind das denn für Worte? Es schauen Kinder zu! Anwalt 4: Schließlich ist mir nicht unbekannt was eine Mitarbeiterin der GFCW verdient. Von daher weiß ich, dass es diese Frau finanziell ruinieren würde, wenn diese Klagen tatsächlich auf sie zukommen…
Tammy bekommt neue Hoffnung… aber sie bleibt vorsichtig… da kommt doch sicher noch irgendwas…
Anwalt 4: Deswegen hat sich mein Klient zu einem Kompromiss bereit erklärt…
Dye ist mindestens genauso skeptisch wie Tammy selbst…
Dynamite: Was für ein Kompromiss? Anwalt 4: Entweder… Ihre Mitarbeiterin wird angezeigt und hat mit den verbundenen beruflichen und finanziellen Konsequenzen zu rechnen…
Der Anwalt macht eine kurze Pause und blickt Tammy warnend an… danach setzt er fort…
Anwalt 4: Oder… Sie entschuldigt sich hochoffiziell, öffentlich, in Ihrer Sendung, bei ihrem Opfer und bei meinem Klienten für ihr skandalöses Verhalten!
„NO! NO! NO! NO! NO! NO!“
Pete: *Kopfschüttelnd* Gerade wenn ich denke ich habe alles mit diesem Kerl erlebt… Sven: Was hast du jetzt schon wieder? Das ist doch ein großzügiges Angebot! Tammy muss sich nur entschuldigen… Pete: Entschuldigen??? SIE??? BEI IHM??? Muss ich dir erst aufzählen was dieser Typ sich hier schon alles geleistet hat, ohne sich JEMALS zu entschuldigen??? Sven: Hat er nicht nötig! Er ist ein Wrestler! Tammy nicht! Sie hat sich anders zu verhalten! Ein Unterschied wie Tag und Nacht, Pete!
Tammy steht der Mund offen… sie dreht sich um und fasst sich mit beiden Händen an den Kopf… Sie versucht ganz ruhig zu bleiben und klar zu denken… Ihr Kopf ist hochrot vor Zorn und Verzweiflung… Mit leicht gedrückter Stimme stellt sie eine für sie wichtige Frage…
Tammy: Dass ich mich bei der Frau entschuldigen soll verstehe ich ja… aber wofür sollte ich mich bei Ihrem Klienten entschuldigen? … und was hab ich überhaupt davon?
Auch Dye würde das gerne wissen und blickt den Anwalt erwartungsvoll an…
Anwalt 4: Da würde mir einiges einfallen was mir mein Klient in den letzten Monaten so alles gemeldet hat…
Der Anwalt holt ein A4-Blatt hervor…
Anwalt 4: … Sie haben mehrfach versucht in seine Privatsphäre vorzudringen, versucht seine Sekretärin zur Kündigung zu bewegen, dann hätten wir noch Fälle von Rufschädigung… Et cetera… et cetera…
Nun legt der Anwalt das Blatt auf Dyes Schreibtisch, damit dieser es ebenfalls einsehen kann…
Anwalt 4: Sollten Sie der Entschuldigung nachkommen, wird mein Klient sämtliche angefallenen Kosten, also auch die Kosten für die Operation und das Schmerzensgeld, übernehmen und die Anklage zurückziehen, was Ihnen Ihren Job außer Gefahr bringen würde… also?
Alle Augen sind nun auf Tammy gerichtet… sie spürt das auch… tausende Gedanken schießen ihr jetzt durch den Kopf… was soll sie tun? Zum einen will sie natürlich keine Anzeigen bekommen, das kann sie finanziell niemals abdecken… aber entschuldigen? Bei diesem Mann? Nach allem was er ihr und allen anderen in der GFCW angetan hat? Nein, das kann sie einfach nicht…
Dynamite: Einen Augenblick bitte!
Dye versucht irgendwie Tammy zu schützen…
Dynamite: Sie sehen ja, wie schwer meiner Mitarbeiterin diese Entscheidung fällt… Könnten Sie ihr bitte ein wenig Zeit geben, bevor sie ihre Entscheidung trifft?
Der Anwalt blickt seinen Klienten an… Dieser grinst und zuckt mit den Schultern, so als würde er sagen „Klar, warum nicht?“… Der Anwalt nickt, überlegt kurz und blickt dann wieder Dye an…
Anwalt 4: Sie hat einen Monat lang Zeit… Am Ende dieser Frist sollte sie sich entschieden haben! Spätestens bei der Show am 14. November wollen wir ihre Entscheidung erfahren!
Von Tammy gibt es keine Reaktion… sie steht unverändert da und nimmt das Gespräch nur noch wie aus der Ferne wahr…
Dynamite: Haben wir dann über alles gesprochen was notwendig war? Anwalt 4: Ja, das haben wir. Dynamite: Dann bitte ich Sie jetzt höflichst mein Büro zu verlassen!
Der Anwalt und der Champion lassen sich nicht zweimal bitten. Der Anwalt packt seine Sachen zusammen und folgt seinem Klienten danach zur Ausgangstür… zuvor dreht sich der Anwalt noch einmal um…
Anwalt 4: Es freut mich übrigens sehr, dass Sie sich wesentlich kooperativer zeigen, als noch beim letzten Mal als ich hier war… Einen schönen Tag noch…
Nach diesen Worten verlassen LJ und der Anwalt das Büro und lassen eine wütende Tammy und einen reichlich angefressenen Dye zurück… Dye blickt zu Tammy… noch immer hat sie sich keinen Zentimeter gerührt… Dye geht auf sie zu und legt ihr eine Hand auf ihre Schulter…
Dynamite: Tammy?
Tammy sinkt auf die Knie und ihr kullern die ersten Tränen aus den Augen… Sie fletscht die Zähne vor Wut und schlägt mit ihren Fäusten mehrmals auf den Boden… Dye schreckt zurück…
Tammy: Ich HASSE diesen Kerl, Claude!!! Ich HASSE ihn!!! Das ist nicht fair!!!
Nach diesen Worten hält sich Tammy ihre Hände vors Gesicht und lässt ihren Tränen freien Lauf… Dye kniet sich zu ihr herunter und versucht die richtigen Worte zu finden…
Dynamite: Ich weiß, Tammy… Da bist du nicht die Einzige… Aber alle Tränen ändern jetzt auch nichts daran, dass du in dieser Situation gelandet bist… Ich habe es ja geschafft dir etwas Zeit zum Nachdenken zu verschaffen, vielleicht findest du noch eine Lösung…
Tammy versucht sich wieder zu beruhigen und wischt sich die Tränen aus ihrem Gesicht… Trotzdem zittert sie am ganzen Körper… vor Wut und vor Verzweiflung…
Tammy: Ich will das nicht tun, Claude… Ich… Ich will das nicht tun…
Dye hilft Tammy wieder auf die Beine… danach legt er seine Hände auf ihre Schultern und blickt ihr in die Augen…
Dynamite: Ich weiß… ich weiß… aber die Entscheidung liegt ganz alleine bei dir, Tammy… Du musst diese Entscheidung alleine treffen!
Tammy nickt…
Dynamite: Aber denk jetzt nicht daran! Du hast noch einen Monat Zeit um nachzudenken was du tun möchtest! Versuch dich jetzt einmal zu beruhigen, du hast schließlich einen Job zu erledigen.
Wieder nickt Tammy und atmet einmal tief ein und aus… dann umarmt sie Dye…
Tammy: Danke, Claude.
Danach lässt sie ihn wieder los und marschiert aus seinem Büro hinaus… Dye blickt ihr besorgt hinterher…
Pete: Die Ärmste… Das hat sie nicht verdient… Sven: Doch! Das hat sie! Pete: Es hat wirklich keinen Sinn mit dir zu reden, Sven! Du willst es ja einfach nicht verstehen, oder? Sven: Ich verstehe, dass Tammy eine Grenze überschritten hat und sich dafür entschuldigen muss! Wo ist das Problem? Pete: … Können wir bitte wegschalten, bevor ich Sven erwürge?
Ein weiteres Match bei War Evening ist der Vergangenheit anheimgefallen und die Show steuert unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zu, wo sich der Champion Lionel Jannek mit Jason Crutch messen wird. Für viele wird dieses Aufeinandertreffen sowohl auf sportlicher, wie auch emotionaler Ebene ein absolutes Highlight sein – selbst wenn man sich nicht zu den Crutch-O-Maniacs zählt. Aber hier, hier in seinem Reich zählt das alles nichts.
Hier in diesem Reich, das bevölkert ist von unnatürlichen Fratzen und toten Augen, die ein perverses Abbild der Realität zeichnen, sind diese Dinge bedeutungslos. Hier regiert die Essenz, die er aus menschlichen Emotionen filtert und in das Holz bannt. Dies sind die Werke, die er in seinem alchimistischen Labor vollbringt, das seine Kabine ist. Umgeben von den einzigen, die ihn wirklich in seiner bedingungslosen Liebe verstehen, erschafft er Abend und für Abend neues Leben. Seine Instrumente sind Schnitzmesser, Säge und Pinsel. Und jedes Mal, wenn er sie dazu verwendet, um ein weiteres Gesicht zum Leben zu erwecken, hallt sein geisterhaftes Kichern durch den Raum. So wie in diesem Moment, als er den feinstrichigen Pinsel beiseite legt, über die noch feuchte Stelle pustet und sein Werk in eine aufrechte Position auf der Werkbank bringt, um es mit dem Stolz eines Vaters, der seinen Säugling das erste Mal in den Arm nimmt, zu betrachten.
Dann greift der Puppenspieler die kleinkindgroße Nachbildung an den Schultern und platziert sie neben all ihren Brüdern und Schwestern, die mit ihrem widernatürlichen Lächeln in die Leere starren. Er will sich seiner nächsten Arbeit zuwenden, wieder einzelne Körperteile aus Holz zusammenfügen und modellieren, als er vernimmt, wie sich in seinem Rücken langsam die Kabinentüre öffnet.
„Sup, homie?“
Niggahliciouzz, die noch immer amtierenden aber dafür durch die Outlawz stark in ihrer Ehre gekränkten Tag Team Champions stehen im oder besser gesagt vor dem Tührrahmen, da sie beide wohl nicht so ohne Weiteres durch die Tür passen würden, aufgrund ihrer schieren Muskelmasse. Und so betreten sie, um nicht im Türrahmen stecken zu bleiben, nacheinander und seitlich gehend die Kabine und lugen interessiert auf die Werkbank, die sich hinter der Gestalt des Puppenspielers verbirgt. Barnes Bullet ist der erste, der das Schweigen bricht und mit ungewohnt kleinlauter Stimme zu dem unheimlichen Erschaffer spricht.
Barnes Bullet: „Yo, uhm... Coole Puppen hast du da. Definitely got swag! Als Trohf und ich noch sehr klein waren, haben wir auch mal mit solchen Holzpuppen gespielt, weil wir uns früher keine richtigen Spielekonsolen leisten konnten wie diese scheiß privilegierten Kids aus der weißen Oberschicht. Ist doch so, Trohf, oder?“
Unmerklich rammt Double B seinem Geschäfts- und Tag Team Partner seinen Ellenbogen leicht in die Rippen und die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen, so als hätte Yung Trohf gerade seine vergoldete Desert Eagle gezückt.
Yung Trohf: „U damn right, niggah! Früher hatten wir absolut gar nichts, aber unsere Puppen! Die haben wir dafür umso mehr geliebt! Meant the world to us!“
„Skeet Skeet“ und „Roid Rage“ nicken beide heftig mit dem Kopf, um den Wahrheitsgehalt ihrer kleinen Anekdote aus Kindheitstagen noch ferner zu unterstreichen.
Nur wiederwillig lässt sich der Puppenmann von seiner „Verwandschaft“ trennen. Er legt Pinsel und Werkzeuge erneut beiseite, streift sich die dreckigen Hände an seiner vergilbten Schürze ab, streicht sich über sein kärgliches Haar und heißt dann mit einem einstudierten Lächeln seine Gäste willkommen.
Puppenspieler: „Was kann ich für Sie tun, meine Herren?“
Zum wiederholten Male stößt Double B YT unauffällig an, welcher sich daraufhin räuspert und das Wort ergreift.
Yung Trohf: „Yo, also ich war letztens in Louisiana unterwegs und habe neben einigen sehr lukrativen Geschäften, die ich dort abgewickelt habe, auch meine Verwandten besucht. Natürlich habe ich auch Auntie Éloise einen Besuch abgestattet, obwohl die gute Lady ziemlich insane in da membrane ist.“
Der Verfechter des Coitus interruptus zur Prävention menschlicher Überbevölkerung stockt für einen Augenblick, um die Reaktion seines Gegenübers abzuwarten, doch dieser starrt ihn einfach nur ausdruckslos und still an, sodass sich Trohf verlegen am Hinterkopf kratzt und dann einfach mit seiner Geschichte fortfährt.
Yung Trohf: „Auf jeden Fall hält Auntie ziemlich viel von diesem verrückten Voodoo-Schtick, der bei uns im Süden ziemlich populär ist. Ihr ganzes Haus ist dekoriert mit Tierknochen und Talismanen und so nem esoterischen Zeug und um ihren Hals trägt sie so viele Amulette wie wir Bling tragen, wenn wir im Stripclub feiern gehen. Das ist gruseliger Scheiß, Mann!“ Barnes Bullet: „RICHTIG gruseliger Scheiß!“ Yung Trohf: „Und immer wenn ich Auntie Éloise besuche, dann warnt sie mich und meine anderen Verwandten in New Orleans immer wieder davor, wie gefährlich dieser Voodooscheiß in Wirklichkeit ist und dass man mit den falschen Zaubern sogar einen Menschen töten könnte. Na ja, und vor kurzem musste ich aus irgendeinem Grund, der rein gar nichts mit den Outlawz zu tun hat, wieder an sie und ihre Schauergeschichten denken und da ist mir eine Idee gekommen!“ Barnes Bullet: „Eine VERFICKT gute Idee ist das, ma niggah!“ Yung Trohf: „U know, du bist doch der Puppenspieler und du bastelst für dein Leben gerne Puppen. Stimmt doch, oder?“ Barnes Bullet: „ODER?“
Der Puppenspieler fühlt sich etwas überrumpelt, dennoch gibt er sich Mühe den beiden Männern zu folgen.
Puppenspieler: „Ja, das kann man so sagen.“
Ein finsteres Lächeln bildet sich auf den Gesichtern der Tag Team Champions ab, was explizit NICHT an ihrer Hautfarbe liegt, sondern an ihren boshaften Intentionen.
Barnes Bullet: „Wir möchten zwei Puppen bei dir in Auftrag geben. Zwei Voodoopuppen, um genau zu sein, und zwar von diesem rassistischen Outlawz-Pack! Diese zwei Cracker versuchen einfach immer noch, uns unser Tag Team Bling wegzunehmen, obwohl sie schon ZWEI Chancen dazu hatten. Zwei Chancen!! Kein Schwarzer würde bei einem Weißen jemals eine zweite Chance erhalten... oder überhaupt EINE Chance erhalten! Das ist total ungerecht und weil wir es nicht mehr länger einsehen, uns von Grand Wizard Dynamite und seinen Spitzhauben tragenden Outlawz-Handlangern für unsere Hautfarbe schikanieren zu lassen, werden wir uns über einen anderen Weg gegen diese Diskriminierung wehren. Bist du dabei, homie?“
Der Puppenspieler fühlt sich mit einer neuen Herausforderung konfrontiert.
Puppenspieler: „Nun gut, es ist recht ungewöhnlich, dass Menschen auf ihren Geheiß meine Fähigkeiten für ihre eigenen Zwecke in Anspruch nehmen. Offengestanden verstehe ich mich nicht all zu gut als Dienstleister. Andererseits bin ich gerne bereit dieses neue Terrain zu betreten.“ Yung Trohf: „Sheeeesh, niggah!“
Double B und YT sind gerade so glücklich, dass sie einige freshe Dancemoves aufs Parkett legen. Bullet beginnt wie ein Irrer den Carlton zu tanzen, derweil Trohf mit abgehackten Bewegungen den Robot mimt. Die Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit einer Handbewegung gibt der Puppenspieler den beiden Tag Champs zu verstehen, dass er noch nicht fertig war.
Puppenspieler: „Meine Herren, ich bitte Sie, bewahren Sie die Contenance. Bedenken Sie auch, wenn ich Ihnen für dieses Anliegen meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle... eine Voodoopuppe ist kein Kinderspielzeug sondern ein gefährliches Werkzeug, das für sein Opfer wie für den Anwender eine hohe Gefahr darstellt. Deswegen möchte ich, nachdem Sie fertig sind, die Puppen wieder in meinen Besitz zu übergeben, um sie sicher zu verwahren. Verstanden?“
Er macht eine Pause um das Gesagte zu unterstreichen ehe er fortfährt. Die Niggahs nicken zustimmend.
Puppenspieler: „Des Weiteren benötige ich einige Materialien, bevor ich mit der Fertigung beginnen kann.“ Barnes Bullet: „F'sho, homie! Alles was du sagst, homie! Wir besorgen dir dein Material und du stellst uns die Puppen her und behältst sie am Schluss. Klingt für mich nach einem fairen Deal. Oder, Trohf?“ Yung Trohf: „It sho does, ma niggah!“ Barnes Bullet: „Und wenn wir sie dann endlich in unseren Händen halten...
sind die Outlawz endlich Geschichte!“
Vor einem großen „GFCW-Logo“ im Hintergrund steht der fleißige McMüll. Wir sind also im Interviewbereich. Hier ist der engagierte McMüll die meiste Zeit anzutreffen, wenn er nicht gerade investigativen und journalistischen Außenaufgaben nachgeht. Aber hier genau in diesem Moment begrüßt er uns zu einem Interview. Und gleich werden wir erfahren, um wen es geht.
McMüll: Liebe GFCW-Galaxy, ich stehe hier im Interviewbereich mit meinem heutigen Gast. Bitte begrüßen Sie gemeinsam mit mir: Den „Doktor der Bosse“ Dr. Sigmund F. Reuth. Und an seiner Seite, der Begründer der „Crutch-o-Mania“ Jason Crutch!
Während die Kamera langsam aus der Szenerie herauszoomt, hört man plötzlich eigenartige Geräusche. Jason Crutch summt und „trompetet“ mit den Backen eine harmonische „Fanfaren-Musik“. Manch einer, der weiß, worum es geht, weiß sofort, dass Jason Crutch damit eine Art „Oscarverleihungs“-Theme simuliert. Dies glückt ihm aber nicht ganz so spektakulär, weshalb es für Gelächter bei den Fans sorgt, die dieses Segment natürlich über den Titan Tron verfolgen können.
Bei dem Herauszoomen sehen wir zunächst Dr. Reuth, der lässig eine Hand in der Jackett-Tasche stecken hat und mit der anderen ruhig an seiner Krawatte entlangstreift. In seinem Gesichtsausdruck liegt eine gewisse Gleichgültigkeit. Oder eher Coolness? Das Bild zoomt weiter heraus, so dass wir letztlich nun auch Jason Crutch sehen – gekleidet in seinem JC-T-Shirt, darüber die Lederjacke und die verspiegelte, schwarze Sonnenbrille -, der immer noch mit aufgeblasenen Backen vor sich hin trompetet, bis er schließlich verstummt und einen Schritt nach vorne geht. Dr. Reuth hält sich daraufhin im Hintergrund.
Jason Crutch: Falls ihrs nicht kapiert habt: Das war OSCAR-MUSIK! Was für ein Auftritt, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin so gerührt von dieser oscarreifen Vorstellung vom Doc heute Abend.
Crutch verzieht die Lippen zu einem übertriebenen Bibbern, ganz so, als würde er vor Rührung heulen. Dabei klatscht er erfreut Beifall in Richtung des Doktors. Dann wird er allerdings wieder etwas ernster.
Jason Crutch: An all die kleinen Crutch-o-Maniacs da draußen, und an die Crutch-o-Mania-Babes: Tut mir echt sorry, dass ich euch so viel Kummer bereitet habe. Danke auch für die Genesungswünsche – woher auch immer ihr wusstet, ich „sei verletzt“, immerhin hab ich doch erst heute Abend öffentlich gefaked...? Wie dem aber auch sei...ich hoffe, ihr verzeiht mir meinen kleinen Spass, immerhin konnten wir Aya doch ein bisschen zurückzahlen, dass er mich nun schon zweimal hinterhältig angegriffen hat.
McMüll: Jason, was sagst du denn zu der Aktion mit Aya bei der Oktoberfest-Challenge. Ich meine...wäre die Hüpfburg nicht dort gestanden...wer weiß? Es war ein verdammt langer Sturz!
Jason Crutch: Da hast du Recht, Mülli, du alte Socke. Und ich fühle mich geehrt, dass du dir so viele Sorgen um den guten alten Jason machst. Was ich zu dem Sturz sage? Nun. Ich wollte die Challenge doch, oder? Es war meine Idee. Und ich hätte den Brawl selber verhindern können, wenn ich nur schon früher den Mistkerl bezwungen hätte. Aber der Brawl entstand, weil Aya mir mal wieder was über den Schädel braten musste. Zuerst war es eine Champagnerflasche, jetzt war es ein Weißbierglas. Was ist es als nächstes, Aya? Hm?
Aya, ich bin nicht sauer oder pissed oder sowas, weil du mich aus dem Riesenrad geschleudert hast. Es hätte genauso gut dich treffen können. Wir haben uns die Ärsche versohlt, dass die Schwarte kracht. Ich weiß nicht, ob schon mal im GFCW-TV eine Schlägerei auf einem Volksfest übertragen wurde. Junge, wir haben‘s krachen lassen. Aber wir sind noch nicht fertig. Aya, das Spiel hat erst begonnen. Du willst Krieg, du kannst ihn haben. Nur nächstes Mal bin ich besser vorbereitet. Diese Runde geht an dich, aber wir sehen uns wieder! Es ist noch nicht vorbei, du Pfosten!
McMüll: Du hast uns ja heute Abend lange in dem Glauben gelassen, der Main Event wäre ins Wasser gefallen. Jetzt findet er doch statt. Jason Crutch vs Lionel Jannek. Für jeden Crutch-o-Maniac da draußen ein Dreammatch. Deine Worte?
Jason Crutch: Phew, weißt du, Mülli, du alte Socke...irgendwann musste es so kommen. Lionel, der Arsch, ist einer der besten Performer hier in der GFCW. Und wenn wir ehrlich sind, die GFCW ist wohl die einzige Liga hier, die wirklich ernst zu nehmen ist. Was gibt es über Lionel Jannek zu sagen? Lionel ist superior. Lionel Jannek ist Österreicher. Lionel Jannek triezt Frauen. Lionel Jannek triezt seine Mutter. Lionel Jannek triezt seine Fans. Lionel Jannek triezt kleine Welpen. Lionel Jannek triezt kleine Kinder! Lionel Jannek...weißt du, Mülli, egal, was Lionel Jannek alles ist und macht. Er ist auf alle Fälle eines:
Jason Crutchs berühmte künstlerische Pause...
Jason Crutch: Ein ARSCH!
Jubelrufe sind bei den Fans in den Hallen zu hören, natürlich in erster Linie von den Crutch-o-Maniacs. Lionel Jannek war immer schon ein Unsympath, hat aber vor allem durch seine Aktionen in den letzten Wochen und Monaten viele, viele Sympathiepunkte verloren, wohl die letzten, gerade in seiner Fehde gegen den allseits beliebten Zereo Killer.
Jason Crutch: Jannek, du hast gerade in den letzten Wochen bewiesen, dass du zu allem fähig bist. Wirklich allem. Du würdest deine Mutter verkaufen, um Erfolg zu haben. Ich könnte meine Mutter gar nicht verkaufen, weil sie niemand haben wollte, aber darum geht’s gar nicht.
Wieder Gelächter in der Halle. Der Oberpollinger scheint heute gut drauf zu sein.
Jason Crutch: Es geht darum, dass du ein Übel bist. Du warst es schon, seit ich hier bin. Du behandelst deine Angestellten Scheisse, du behandelst die GFCW-Angestellten Scheisse. Du stellst dich über alles und jeden. Lionel Jannek, du magst einer der größten Inring-Performer sein, den es derzeit im Wrestling gibt. Deine Einstellung aber macht dich zu nichts anderem, als einem Arsch. Schau dir Zereo Killer an. Du hast den beliebtesten Wrestler hier in der GFCW psychisch beinahe zerstört. Du hast dich mit Leuten verbündet, die ihm nahestehen, nur, um ihm zu schaden. Und um das klarzustellen, Jannek. An deinen Fähigkeiten im Ring führt kein Weg vorbei. Du bist einer der Größten. Wir sind uns noch nicht gegenübergestanden, aber ich respektiere deine Fähigkeiten. Aber außerhalb des Ringes, im Lockerroom, im Umgang mit den Jungs da hinten, im Untergang mit deiner Managerin gibt es von mir nichts anderes als Abscheu. Dein Verhalten ist verachtenswert. Zereo Killer mag derzeit mental angeschlagen sein. Ich aber, Lionel, bin zurzeit topfit! Mir geht es psychisch so gut wie selten...
Er wirft einen nach Bestätigung suchenden Blick hinüber zu Dr. Reuth. Der nickt nur leicht zustimmend. Der Oberpollinger wendet sich wieder an die Kamera.
Jason Crutch: Jup, geht es mir. Von daher werde ich die Gelegenheit heute nutzen und dem Arsch heute dermaßen krass in den Arsch treten und versuchen, ihm etwas Respekt gegenüber all den anderen einzuprügeln. Lionel Jannek, erwarte keinen gutmütigen Jason Crutch. Erwarte keinen Crutch, der Rücksicht zeigt. Erwarte keinen Crutch, der halbherzig zur Sache geht, weil er mit dir nix am Hut hat. Erwarte am besten gar nichts, Lionel. Bereite dich nur gut vor, denn schenken werde ich dir nichts!
Der beeindruckte McMüll will noch etwas sagen, doch dann krallt sich Crutch McMülls Hand, der das Mikro festhält und zieht es an seinen Mund. Die Kamera zoomt an den sonnenbebrillten Crutch heran, der nun den Zenit der Ernsthaftigkeit erreicht hat.
Jason Crutch: Lionel Jannek. Heute Abend beweise ich dir, dass ich besser bin als du...vertrau mir.
Dann guckt er noch einmal recht böse und verlässt die Szenerie gemeinsam mit Dr. Reuth.
McMüll: Liebe GFCW-Galaxy, die Weichen für den Main Event sind bereitet. Jason Crutch scheint absolut vorbereitet zu sein. Wir sind gespannt, wenn heute der selbsternannte World Champion Jason Crutch und der tatsächliche, der wahre GFCW Heavyweight-Champion Lionel Jannek aufeinanderprallen. Und damit gebe ich zurück!
Die Show läuft im Inneren der Sporthalle Amselstieg langsam aber sicher ihrem Höhepunkt entgegen. Und somit wird sich auch die Show in Salzgitter ihrem Ende neigen und die Road to Title Nights ist ein Stückchen weiter in Fahrt gekommen. Der Höhepunkt des GFCW Jahres kann also kommen. Doch bevor er kommen kann, muss erst einmal noch ein wenig Zeit vergehen. Für Heute ist es jedoch genug und zwei Kämpfer der Neuzeit machen sich auf die Sporthalle durch einen der Seiteneingänge zu verlassen. Es handelt sich dabei um die Luchadores The Masked Wonder und El Futuro, die heute zusammen ein Match bestritten haben. Ganz Profis wie sie sind tragen sie natürlich auch über ihrer Straßenkleidung ihre Masken. Erst wenn sie am Flughafen sind und durch die Passkontrollen müssen, wird sich das wohl ändern, aber da werden wir nicht zugegen sein.
Gerade will El Futuro, der Mann mit den Wurzeln zur Hälfte in Mexiko und zur Hälfte in Puerto Rico, die Tür öffnen, als er von einer lauten und deutlichen Stimme zurückgehalten wird.
„Warte mal, El Futuro, ich möchte mit dir reden.“
Die beiden stolzen Luchadores wenden ihren Kopf in den Gang und schauen direkt in die Richtung, aus der diese Stimme erklang. Zuerst kann man im Halbdunkel des Ganges nichts erkennen. Zu schwach ist die einzige alte Glühbirne, die den Gang einsam zu erhellen versucht. Dann schließlich schälen sich die Konturen eines langjährigen GFCW Aktiven aus den Halbschatten hervor. Ein Erstauntes „Que?“ kommt über die Lippen von The Masked Wonder. Doch dann steht er unvermittelt vor den Beiden. Lex Streetman, der Rekord World Champion der GFCW.
Lex Streetman: „Es gibt eine kleine Sache, auf die ich dich kurz ansprechen möchte. Das Video, welches ihr Beiden zu Beginn der Show habt laufen lassen, hat mich neugierig gemacht.“
El Futuro, sichtlich etwas überrascht, beginnt dann schließlich zu sprechen.
El Futuro: „Senior Streetman, was verschafft mir die Ehre ihrer Präsens?“
Streetman verliert nur wenig Zeit. Umgehend beginnt der Mann aus Los Angeles zu antworten.
Lex Streetman: „Ich habe das Gefühl, dass wir uns mal unterhalten sollten. Mir scheint es nämlich so zu sein, als hätten wir einen gemeinsamen Freund, der auch hier in der GFCW nicht allzu unbekannt ist. Das Zitat am Ende eurer kleinen Ansprache in Richtung Johnboy Dog und seinem Junior war schließlich ziemlich gut erkennbar.“
Verdutzt schaut der Mann mit den gemischten Latino-Wurzeln unter seiner Maske hervor.
El Futuro: „Wie meinen Sie das?“ Lex Streetman: „Du erwähntest den Spruch eines alten Freundes von mir... „Ich kämpfe, um zu siegen und ich bin hier, um zu bleiben!“... ich kenne diesen Ausspruch nur zu gut. Jemand, den ich als Freund sehr schätze benutzte diese Aussage immer, wenn er wollte, dass man seinen Standpunkt auch wirklich versteht.... da hast Chris McFly Jr. zitiert und nanntest ihn einen Freund! Ich nehme also ganz stark an, dass du nicht nur einfach Wurzeln in Mexiko und Puerto Rico hast, sondern auch Chicago gut zu kennen scheint...“
Eine Mischung aus Verwunderung und Erleichterung zeichnet sich unter den sichtbaren Partien von El Futuros Gesicht ab. Während The Masked Wonder nur in gesprochener Sprache eine Frage stellt.
The Masked Wonder: „Was du willst, Lex Streetman?“
Die Augen des Outlawz wandern von El Futuro zu The Masked Wonder und wieder zurück.
Lex Streetman: „Nicht viel, Wonder, nur ein paar Infos. Seitdem ich unseren gemeinsamen Freund zuletzt gesehen habe, ist rund ein halbes Jahr vergangen. Jeder weiß, was ich in der Zwischenzeit rund um ihn passiert ist und es hat mit Sicherheit Jeden gewundert, dass ein Mann wie Chris McFly Jr. von jetzt auf gleich einfach die Stiefel an den Nagel gehängt hat. Ich war bei dieser Nachricht in keinster Weise eine Ausnahme. Chris und ich... wir haben jeweils eine Vergangenheit... eine Historie, von denen sich die Teile, die vor dem Wrestling liegen sich nicht unähnlich sind. Vor ungefähr fünf Jahren, an Orten außerhalb dieser Promotion hier, wurden wir Weggefährten... und später auch Freunde. Also, Jay,...“
Die Augen des Blondschopfes fixieren nun wieder den Mann der sich die Zukunft nennt.
Lex Streetman: „... ich denke, dass dies dein richtiger Name ist, den ich auch verwenden darf. Wie geht es ihm? Wie geht es Travis Taylor? Und allgemein... wie läuft Second City Wrestling, die Schule und Nachwuchspromotion in Chicago? Es ist wirklich eine gefühlte Ewigkeit her, wo ich auf diese Fragen Antworten bekommen habe. Und, bitte, sei ehrlich zu mir! Ich möchte gerne die ungeschönten und wahren Antworten hören!“
Langsam und flach atmet El Futuro aus. Doch man sieht das ihm dabei eine Menge Spannung aus dem Körper entweicht.
El Futuro: „Ja... SCW... Dieser Ausspruch den ich zitiert habe, diese Aussage, die er immer benutzt hat... sie ist mehr als einfach nur sein Trademark-Spruch, wenn man es den so will. Es ist das Credo von SCW. Ich möchte nicht so weit gehen, es einen Schwur unter Geschwistern oder gar ein Glaubensbekenntnis zu nennen... aber mit Ausnahme von einem gewissen maskierten Vollidioten, leben wir alle danach. Es ist wahrlich ein Credo.“
Kurz schweigt er, setzt dann aber wieder an.
El Futuro: „Zu den beiden dir genannten Männern kann ich dir nur leider nicht so viel sagen, wie ich es gerne würde. Travis ist im MMA aktiv und Keiner weiß, ob er wieder in den Ring steigen wird. Er ist auch offiziell raus, zumindest bis jetzt. Nur Kathy hat natürlich regelmäßig Kontakt zu ihm. Die Liebe, du kennst die Geschichte bestimmt.“
Ein kurzes Nicken seitens der Blondschopfs folgt. Mit der menschlichen Abrissbirne hatte er neben CMJ wohl am Meisten Kontakt gehabt und so treibt ihn diese Nachricht doch einen kleinen Wehrmutstropfen ins Gemüt.
Lex Streetman: „Schade... Travis war ein nicht minder wichtiger Freund für mich.“ El Futuro: „Si, wie gesagt, wir sind alle sehr eng miteinander befreundet. Was Al...“
Für uneingeweihte: Al ist die Kurzform des richtigen Namens von Chris McFly Jr.
El Futuro: „...betrifft ist da Ganze leider nicht so leicht zu beantworten. Wir wissen, dass er sich in ein kleines Kaff irgendwo im Süden von Kalifornien zurückgezogen hat. Needles heißt die Stadt, glaube ich. Dort lebt er bei seiner Freundin und hat sich einen normalen Job gesucht.“
Wieder ein aufmerksames Nicken vom Leiter des LA Gym.
Lex Streetman: „Dieser Ort sagt mir was... so nah und doch so fern. Aber was ist daran nicht leicht zu beantworten?“ El Futuro: „Wir können alle nicht sagen, was wirklich mit ihm los ist. Er kommt immer nur alle paar Wochen mal für ein paar Stunden herüber geflogen, kontrolliert die Bücher mehr schlecht als Recht, unterschreibt ein paar Zettel und verschwindet wieder, ohne ein Wort zu reden. Es ist so, als wenn er in seiner eigenen kleinen Welt gefangen ist. Nur Frankie, sein quasi Stellvertreter, redet länger mit ihm. Aber auch ihm ist Al derzeit nicht geheuer. Es ist fast so als wenn es den alten CMJ, den wir wohl beide als gemeinsamen Freund haben, nicht mehr gibt oder schlimmer, er ihn sogar totschweigt.“
Für einen Moment herrscht beklemmende Stille. Dann zerschneidet die Stimme des Los Angelinos die Atmosphäre wie ein Messer.
Lex Streetman: „Ich hab schon befürchtet, dass Etwas nicht stimmt. Chris liebte das Business zu sehr, um sich einfach so mir nichts dir nichts aus dem Staub zu machen. Ich hörte, dass es wohl in den ganzen Monaten bis jetzt wohl nur ein wenig aussagekräftiges Interview gab. Mir lag und liegt immer noch viel an der Freundschaft zu ihm und als ich dich reden hörte, mit der gleichen Leidenschaft, wie er es eins zu seinen besten Zeiten tat... mit dem gleichen Credo, wie er es immer benutzte und er es anscheinend auch Jedem in Chicago so weitergegeben hat, da war mir klar, dass ich die Chance nutzen und dich abfangen musste.“ El Futuro: „Leider kann ich nicht so viel Positives dazu sagen. CMJ ist ein großer Kämpfer gewesen. Sein Mut, seine Leidenschaft und auch das Geld, dass er verdiente, sind die Saat für SCW gewesen. Auf diesem, von ihm bestellten Feld, haben Viele zueinander gefunden und sind zum Teil ähnliche Wege wie er gegangen. Wir sind nicht minder von seinem Geist beseelt. Aber wir sind nur noch Wenige und ohne ihn fehlt eine starke Feder im Uhrwerk, genannt SCW. Es ist nicht einfach und es besteht die Chance, das alles bald vorbei ist.“
Wieder hört der Mann aus Los Angeles genau zu. Nickt da und dort, folgt den Ausführungen des karibischen Luchadores... und bekommt einen kleinen kalten Rückenschauer, als er von der Brisanz zum „Brennpunkt SCW“ hört.
Lex Streetman: „Deshalb bist du auch hierher gekommen, nicht wahr, Jay? Du hast dich auch mit Masked Wonder zusammengeschlossen, weil es keine Tag Team Partner mehr gibt, die dir folgen können. Und nun scheinst du einen gewissen Teil der Last alleine tragen zu müssen. Das lässt dein Verhalten im Ring ganz anders erscheinen. Die Entschlossenheit hat bei dir einen gewissen Hintergrund.“ El Futuro: „Es sind gigantische Fußspuren, in denen ich wandele. Aber ich versuche sie so gut wie möglich zu füllen. Auch wenn es fast unmöglich ist. Aber Masked Wonder ist nicht irgendein Ersatz, schon gar kein Zweitklassiger, er ist ein wirklicher Freund, der meine Bürde kennt, so wie ich die Seine kenne.“
Alle Drei lassen das Gesagte sacken. Besonders The Masked Wonder hält sich zurück. Auch sein Päckchen ist nicht klein. Durch den Tot seines Vaters steht er nun in der Familientradition an vorderster Stelle. Der Druck ist anders als bei El Futuro. Aber auch mindestens so immens.
Lex Streetman: „Du wirst das schaffen! Wenn nur halb so viel Feuer und Leidenschaft in dir steckt, wie in ihm, dann wird es funktionieren! Aber das bringt uns nicht weiter. Ich weiß, dass es schwer sein wird, aber ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Bitte übermittel ihm beim nächsten Mal meine persönlichen Grüße! Sag ihm, dass du mich kennen gelernt hast und erzähl ihm ruhig, dass du auch von unseren Reisen zwischen Detroit, Austin und hier erfahren hast. Ich bin sicher, dass ihn das ein wenig aus seiner Lethargie holen wird. Ich wünsche mir irgendwie immer noch, dass er wieder zu sich findet und dieser blödsinnige Rücktritt aus dem Nichts sich am Ende einfach nur als ein langer Urlaub oder eine Pause herausstellt.“ El Futuro: „Deine Worte in Gottes Gehörgang. Ich werde es versuchen... Ich bin nur ein wenig überrascht. Ich meine, Senior Streetman...“ Lex Streetman: „Lex...nenn mich Lex. Wir haben schließlich einen gemeinsamen Freund.“ El Futuro: „Lex... du hast doch einen Partner an deiner Seite. Du bist, so wie ich das sehe, immer noch auf der Jagd nach den Tag Team Titeln...ist es da gut, sich mit so Etwas zu belasten?“
Das Gesicht des Rekord World Heavyweight Champions bekommt einen Ausdruck, der sich als eine schwierig zu lesende Mischung aus Lächeln und Herausforderung herausstellt.
Lex Streetman: „Mit Jimmy habe ich einen guten, ehrlichen und hart arbeitenden Weggefährten an meiner Seite und er ist genauso ein Teil meiner Reise in diesem Zirkus, wie es Chris auch war und immer noch ist. Auch Maxxx hält mittlerweile sehr viel von McFly und versteht nicht, was dort damals passiert ist. Aber Chris ist vor allem Jemand, der weiß, wie die Straße schmeckt und wie das Leben in den Gossen der Großstadt ist. Gewalt und Verbrechen sind die Dinge, die uns zu dem gemacht haben, was wir sind. Kämpfer, Verbündete... Suburbs, du verstehst? Er ist immer so etwas wie ein Bruder im Geiste gewesen und wird es immer bleiben. So, wie es aktuell bei Jimmy in leicht geänderter Form auch der Fall ist...“
Einen letzten Schritt geht Streetman noch auf El Futuro zu. Streckt ihm dann die Hand entgegen.
Lex Streetman: „Aber verwechsele meine Freundlichkeit nicht mit Schwäche! Ich werde gespannt euren Werdegang verfolgen, denn ihr seid ein gutes und schnelles Team und damit in gewisser Weise auch Kontrahenten für die Outlawz. Wer weiß, was passiert, wenn sich unserer Wege einmal im Ring kreuzen. Das wäre auf jeden Fall eine sehr interessante Angelegenheit, auf die ich mich jetzt schon freue. Doch bis dahin gilt, dass der Freund eines Freundes auch mein Freund ist.“
Langsam schlägt El Futuro ein.
El Futuro: „Ich sehe eine strahlende Zukunft. Und ich sehe Wege, die in dieser Zukunft sich in Freundschaft und Respekt kreuzen werden.“ Lex Streetman: „Ja. Das hast du passend und schön gesagt. Und noch etwas zum Schluss. Solltest du bezüglich der SCW irgendwelche Hilfe benötigen oder dir wächst das alles über den Kopf, dann weißt du, wo du mich finden kannst. Es wäre für mich eine Selbstverständlichkeit, das Lebensprojekt eines Freundes zu retten.“
Nun kann der Luchadore lediglich mit dem Kopf nicken. Und mit diesen finalen Bildern von drei sich respektierenden Akteuren geht es zurück zur Regie.
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