Nicht nur im Ring ist heute Abend viel los, nein! Es tut sich auch einiges quasi hinter den Kulissen. Zereo Killer ist heute äußerst präsent, denn auch hier tritt er wieder vor die Kamera, doch das wirkt alles eher unfreiwillig. Der eifrige Kameramann verfolgt Double M auf seinen Weg durch die Gänge, die wesentlich kleiner ausfallen als sonst. Die Wahrscheinlichkeit, dass man hier auf eine andere Person trifft, ist mit Sicherheit wesentlich größer als letztes Jahr in Kiel in der Sparkassenarena, als das Jahr 2016 mit Title Nights ihren würdigen Abschluss fand.
Und genau so ist es hier! Der Amerikaner läuft den Hünen Michael Payne in die Arme, welcher Gedankenverloren von seiner Niederlage in seinem Match ebenfalls durch die Gänge geht. Beide prallen ein wenig überraschend aneinander, wobei der Mann aus Detroit wie ein Fels stehen bleibt während Zereo Killer einige Schritte zurückweicht. Durch den Zusammenprall hält er sich an den verletzten Stellen, die immer noch sichtlich gut bandagiert sind.
Michael Payne: „Whoops.... Mann Zereo das nenne ich mal ein unglückliches Aufeinandertreffen. Sorry Mann, ich wollte keineswegs in deine angeknacksten Rippen rennen, das is echt nicht mehr mein Stil....“
Etwas verdutzt reibt sich der große Kerl an seiner verschwitzten Stirn und zerrt sich die Träger seines Tanktops unter die Schultern. Der Schweiß vom Match reflektiert noch im Licht der Arenagänge.
Michael Payne: „Scheiße Mann! Ich war vollkommen weggetreten eben, diese Drecksaktion von Player zerrt an meinen Nerven und meinem Schädel, darum war ich etwas Gedankenversunken....“
… doch lange lässt sich Mike nicht beirren – zumindest seiner Meinung nach – und weicht nochmals ein paar Schritte zurück. Er blickt leicht gebückt zu seinem unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartner hoch und antwortet mit angestrengter Stimme.
Zereo Killer: „Verdammt nochmal Payne… Das hat wirklich gesessen.“ Michael Payne: „Ich weiß... ich weiß, aber ich habe dich echt nicht kommen sehen. Leider einer der Nachteile, wenn man so groß gewachsen ist wie ich. Ich hoffe wirklich ich habe deine angeschlagenen Bereiche des Körpers nicht zu sehr strapaziert mit meinen langen Gliedmaßen und meinem etwas breiten Body...“
Langsam scheinen sich die Gemüter wieder etwas zu beruhigen, dennoch liegt noch ein biederer Nachgeschmack in der Luft… Der Kalifornier atmet noch ein paar Mal tief durch und kann sich dann doch noch richtig durchstrecken, um sich letzten Endes endlich aufrecht zu stellen und seinem Gegenüber von Angesicht zu Angesicht in die Augen zu schauen… zumindest zum Teil, denn The Evolutionist ist doch ein Stückchen größer.
Zereo Killer: „Nun gut, war doch alles halb so schlimm… ich habs überlebt… dir scheint es auch wieder gut zu gehen.“
Haha… Galgenhumor… Payne nimmts mit einem gezwungenen Grinsen zur Kenntnis. Er nickt, geht an ZK vorbei, entschuldigt sich nochmals mit einer Geste und will seines Weges gehen… als plötzlich…
Zereo Killer: „Warum hast du mir in der letzten Show geholfen?“
Plötzlich bleibt der Hüne wie paralysiert stehen. Er dreht sich nicht um, beginnt aber zu sprechen.
Michael Payne: „Warum ich dir geholfen habe....?“
Er dreht sich wieder um und geht ein paar Schritte auf den ehemaligen World Champ zu, sodass er in einer Armlänge vor ihm entfernt steht.
Michael Payne: „Die Frage sollte eher lauten, warum hat sonst keiner geholfen, Killer? Scheiße, von diesem Messer in den Rücken Scheiß hatten wir doch ehrlich genug in letzter Zeit, sowas muss einfach nicht sein. Außerdem möchte ich dir gerne irgendwann mal bei einem Aufeinandertreffen frei und ohne Vorurteile in die Augen schauen können um einfach nur den besseren Mann zu ermitteln im Ring. Was wie mir schien nicht jedermanns Herangehensweise an die ganze Sache ist.“
Er schaut den Killer an, der da immer noch schwer schnaufend und sich die Rippen haltend vor ihm kauert.
Michael Payne: „Außerdem wundert es mich, dass du das ganze so hinterfragst. Du stecktest in der Klemme und ich war glücklicherweise gerade am selben Ort zur richtigen Zeit. Jedoch kann ich es verstehen, dass nach dem was letztes Jahr so abging, du ein wenig auf Abstand getrimmt bist wenn es um ein ehemaliges BBC Mitglied geht.“
Wieder kehrt etwas Ruhe ein nach diesen Worten des Mannes, der ebenfalls einen Sinneswandel vollzogen hat. Mike mustert den großen Kerl von oben bis unten herab und resigniert mit einem Nicken.
Zereo Killer: „Ja, du hast Recht… ich habe ziemlich forsch geantwortet und mich noch gar nicht bedankt, dass du mir geholfen hast… Doch ich hatte auch noch nicht die Gelegenheit dazu, weil wir uns noch nicht über den Weg gelaufen sind… Das Schicksal meinte es gut und schenkte mir diese Gelegenheit… also danke nochmal und… ja…“
Mit einem abwinken scheint er dem Killer anzudeuten, dass er das Danke annimmt, aber auch für Payne wird die Situation langsam ein wenig unangenehm.
Zereo Killer: „Ich habe das Gefühl ich schulde dir was, glaub allerdings nicht, dass ich dir sofort vertraue… ich kenn dich nicht wirklich und wer weiß? Vielleicht steckst du mit dem Maskenträger unter einer Decke und das war ein Spielchen von euch?“
Ein prüfender Blick zum Hünen, doch dieser wahrt das perfekte Pokerface… doch wenn man genau hinsieht, kann man erkennen, dass es in ihm arbeitet. Vor allem nachdem er gerade von Player volle Kanne vorgeführt wurde, scheint diese Aussage von Zereo Killer mehr als nur zu einem unglücklichen Zeitpunkt zu kommen.
Michale Payne: „Jetzt hör mal, ich versuche wirklich geschmeidig zu bleiben seit dem Ende von Jimmy Maxxx und meiner Zusammenarbeit mit der BBC. Ich weiß, dass mein plötzlicher Sinnenswandel für viele fragwürdig ist...“
Er geht ein weiteres Mal zurück zu Zereo Killer.
Michael Payne: „Aber mich nach der Aktion letzte Woche von jemanden, dem ich nicht nur geholfen habe, sondern der auch selber kein Engel mit Heiligenschein selbst ist, so in Frage stellen zu lassen ist im Vergleich zu dem was letzte Show ablief einfach schwach von dir. Natürlich hätte ich dich auch einfach halbtot liegen lassen und dich deinem Schicksal ergeben können. Genauso wie jetzt viele bestimmt erwarten, dass ich mit meinen zwei Metern dich hier einfach in deinem Zustand zerquetsche, aber...“
Er dreht sich wieder halb weg vom Killer.
Michael Payne: „Das tue ich nicht.... du hast zurzeit genug selbst zu verarbeiten während ich diesen kleinen Angeber Player nicht nur in der Rangliste der GFCW verdrängen muss, sondern auch seine verdammten Kopfspielchen ertragen muss. Trotz all dieser Scheiße versuche ich gerade nach deiner mehr als unpassenden Aussage ruhig zu bleiben… Also solltest du vielleicht losgehen, dir einen Spiegel suchen und tief hineinsehen. Um dich dann zu fragen, ob es wirklich Wert ist, den einzigen Tyen hier der gerade deinen Arsch gerettet hat zu vergraulen mit falschen Mutmaßungen. Oder ob es vielleicht besser wäre jemanden zu haben nach all der Scheiße, die auch du abgezogen hast, der dir den Rücken freihält!“
Dann geht er endgültig.
Selten passierts, doch hier ist es geschehen… MacKenzie, sprachlos… Es bleibt ihn nur noch seinem Gegner hinterherzusehen… Lange dauert es nicht, dann ist der Hüne hinter der Ecke verschwunden…
Zereo Killer: „I’m really sorry…“
Mit gesenktem Kopf dreht er um und verschwindet ebenfalls von der Bildfläche… Was für eine Show für Zereo Killer, ein Wechselbad der Gefühle… und das wars heute definitiv noch nicht!
Der Wind pfeift durch das kleine Büro, dessen Einrichtung durch zahlreiche Dekorationen an die vergangenen Tage einer glorreichen Epoche, genannt der Wilde Westen, erinnern. Die große Wanduhr zählt unaufhaltsam die Sekunden und gibt ein lautes Geräusch von sich, das dem Zuschauer implizieren soll, Zeit ist der alles entscheidende Faktor. Zeit ist das wichtigste Gut, dass der Mensch nicht hat, ob im Wilden Western oder dem modernen Zeitalter.
Elliot Sam Garret hält die frische Tasse Kaffee in beiden Händen, schaukelt etwas im Stuhl und presst den Nacken in die hölzerne Lehne. Er mustert Dee Jay, der Farbige von der Straße, etwas genauer und wartet ab, was er zu sagen hat. Den L.A. Dragon beachtet Garret im Moment nicht weiter.
D.J.: „Hey Bro, du weißt, ich habe immer das getan, was du von mir wolltest, right Bro? Wenn du Gerüchte von der Straße wolltest oder Kontakt zu den Gangs, dann war ich dein Mann, right, Bor? Ich habe immer gut gearbeitet, right Bro?“
War es beabsichtigt, dass Dee Jay während seines nichts sagenden Vortrags sich bewegte, als würde er einen Rap vortragen, oder nicht? Garret konnte es nicht richtig einschätzen. Eigentlich konnte er gar nichts mit dem anfangen, was der Schwarze von sich gab. Ungehalten pochte Garret mit dem Zeigefinger auf seine heiße Tasse Kaffee, so als wolle er Dee Jay drängen, endlich zur Sache zu kommen.
E.S. Garret: „Wenn du etwas zu sagen hast... Bro ... dann sage es, oder lass mich weiter arbeiten.“
Dee Jay muss schwer durchatmen. Er hat so seine Schwierigkeiten schwerwiegende Dinge vorzutragen, besonders wenn sein Boss ein weißer ist. Er kann einfach nichts dagegen tun, für ihn hat eben alles irgendwie mit diesem Schwarz - Weiß Schema zu tun, wie man in Mississipi durchzieht, obwohl die Rassenfrage theoretisch längst kein Thema mehr in den Südstaaten sein sollte. Theoretisch.
D.J.: „Yo, Bor, es geht darum, dass ich auch meine Chance will. Oh, fuck, wollen ist vielleicht nicht das richtige Wort, entschuldige Boss, ich will dir nicht sagen, was du zu tun und zu lassen hast. Es ist nur ... wie soll ich sagen.“ E.S. Garret: „Spucks aus, Dee Jay. Du hast es satt der farbige Laufbursche aus dem Süden zu sein, der dem Boss seinen Kaffee bringt oder Handlanger arbeiten verrichten muss. Ist es das?“
Der Farbige aus El Paso atmet schwer durch. Oh, wenn der Boss mal Recht hatte, dann hatte er so verdammt Recht! Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
D.J.: „Yo, Bro, also ich will nicht sagen, dass ich unzufrieden bin, nein Boss, das bin ich bei weitem nicht, aber früher musste ich in den Straßen oft kämpfen um mich meiner Haut zu wehren. Ich meine, ich habe es drauf. Boxen, Kickboxen, ein wenig raufen und das ganze Zeug. Ich habe mich mal umgehört, über unseren neuen Arbeitsbereich. Und weißt du, was ich gesehen habe, Boss?“ E.S. Garret: „Nein. Aber du wirst es mir sicher gleich sagen?“ D.J.: „Ich sage nur Folgendes: Tag Team Division!“
Der Blick des bislang teilnahmelosen L.A. Dragons wendet sich nun auf Dee Jay und auch Garret zieht die Augenbrauen zusammen. Noch hat er keine Ahnung, worauf das abziehen soll, obgleich er schon eine Vermutung hat.
D.J.: „Ich meine, Bro, wir sind ein Team, right, Bro? Tag Teams sind hier in der GFCW sehr spärlich gesät. Ich denke, die Regulators sollten sich nicht nur ihre eigenen Sachen kümmern. Bro, wir sollten aktiv werden und die Tag Team Division aufreißen. Die gleiche Aufmerksamkeit, wie die andere Scheiße, du verstehst mich, Bro?“ E.S. Garret: „Und weil du dich selber The Black Justice called Vengeance nennst, denkst du, dass du der Mann bist, der die Angelegenheiten der Regulatoren in der tag Team Division regeln sollte?“ D.J.: „Du hast es erfasst, Bro! Ich bin dein Mann! Wann immer es um unsere Tag Team Sachen geht, bin ich dein Mann! Wenn du willst, trainiere ich mit den Jung. Übe das Tag Team Wrestling, studiere coole Sachen ein, egal was luft, bei den Tag Team Fights bin ich dein Mann, Bro!“
Elliot Sam Garret sieht prüfend zum L.A. Dragon. Dieser sieht zurück und schwenkt unentschlossen den Kopf. Vielleicht funktioniert die Sache, vielleicht aber auch nicht. Dann beugt sich der alte Prämienjäger zum Tisch vor, zieht einen Steckbrief und reicht ihn D.J.
E.S. Garret: „Dein Job.“
Der Farbige nimmt den Steckbrief, sieht das Dokument an und beginnt breit zu grinsen.
D.J.: „Du wirst es nicht bereuen, Boss, nicht bereuen!“
Während der alte Prämienjäger seinen Kaffee weitertrinkt, blendet die Szene hie aus.
Immernoch genervt von dem Ausgang seines Matches gegen Savior sitzt der „Real American Nightmare“ auf einer dieser großen Equipment Kisten im Backstage Bereich als plötzlich eine Stimme durch den großen breiten Gang in sein Ohr schallt....
???: „Hey, Verräter!“
kommt es aus einer ziemlich abgelegenen Ecke des besagten Backstagebereiches. Aber die Kameramänner in der GFCW, die ja alle den gleichen Namen tragen, machen ihre Arbeit perfekt und der geneigte Betrachter sieht eine Wanderung des Intercontinental-Champions Daniel auf den Evolutionisten zu. Der staunt nicht schlecht, als er bemerkt, wer ihn da angesprochen hat, bleibt jedoch eine Erwiderung vorerst schuldig.
Daniel: „Du
warst feige, Payne. Wie du erst uns und dann den Boss hast hängen
lassen, war einfach nur feige! So etwas hätte ich von
jemandem wie dir nie erwartet, Payne. Anstatt zu genießen,
was man dir bietet, entwickelst du dich zur eigenen
Baustelle.“
Der große Hüne steht erstmal auf und bleibt gelassen, er kennt ja Daniel nicht anders als aufbrausend in der letzten Zeit.
Michael Payne: „Also erstmal eines, ich war es der die meiste Zeit den Rücken der BBC freigehalten und die Treffer eingesteckt hat. Damit ihr eure glorreichen Siege einfahren konntet bei den Großveranstaltungen...aber egal, darum geht es jetzt auch nicht. Schließlich ist diese Angeberei nicht mein Ding.“
Er schmunzelt etwas und blickt dann wieder etwas ernst in Daniels Gesicht.
Michael Payne: „Was viel wichtiger ist doch, das du immernoch verblendet bist Daniel und in einer falschen Realität lebst. Und glaube mir, das ist nicht als Beleidigung gemeint, ganz im Gegenteil. Ich habe deine Diskussion beobachtet in der letzten Show mit unseren „Freunden“ vom Fight Club. Jetzt mal ehrlich Daniel, meinst DU das du DAS brauchst? Bist du dir sicher, das du es nötig hast diesen zwei Hämpflingen nachzulaufen und dir von ihnen den Mund verbieten zu lassen?“
Der große Amerikaner deutet mit dem Finger auf den Titel von Daniel.
Michael Payne: „Sieh dich an, du bist ein erwachsener Mann. Unabhängig von deinem Vater bist du ein erfolgreicher Wrestler der GFCW geworden. Und was tust du? Dich sofort dem nächsten Wort unterwerfen. Jetzt mal ehrlich, verstehst du denn gar nicht warum ich diesen BBC Mist beendet habe? Weil ich diesen Kindergarten satt habe. Dieses Mund verbieten, hinterrücks attackieren und bescheißen. Wir sind alles Männer hier und können uns in diesem Ring da messen. Aber bestimmt nicht so wie du es aktuell tust, das hast du nicht nötig, Genauso wenig wie diese Tour die Player gerade mit mir fährt.“
Daniel horcht auf. Payne hat also um diese Zeit nichts besseres im Kopf, als ihm ins Gewissen zu reden? Kurz will er aufbrausen, ehe schon der Name Player fällt. Daniel Gesicht verwandelt sich in ein zynisches Schlachtfeld der Ausdrücke.
Daniel: „Player! Player fällt genauso unter Graupe wie jene, die meinen Weg säumen, Payne! Ich habe in der halben Zeit mehr als das doppelte von dem erreicht, was Player erreicht hat! Ich bin den Weg von ganz unten nach fast ganz oben gegangen und der letzte Schritt ist nur eine Frage der Zeit!“
Aufgebracht...ach ja, hatten wir schon. Aber Payne packt Daniel wirklich an der Ehre – und hat Glück, dass Daniel's Aussprache nicht feucht genug ist, um Payne ins Gesicht zu sabbern.
Daniel: „Ich verstehe dich trotzdem nicht! Die BBC hat wenigstens für einander eingestanden! Sieh dich nun an! Ohne Jimmy Maxxx versauerst du im ersten Match des Abends oder im zweiten und lässt dir von Domination ne lange Nase drehen! Ist es das, was dich auszeichnet? Warst du nicht einmal der Evolutionist, der genau weiß, was er will und welchen Weg er gehen will? Und was ist aus dir geworden? Ein Arschkriecher, der es allen recht machen will!“
Der „Real American Nightmare“ bleibt gelassen, während Daniel auf seine gewohnte Weise am Rad dreht. Er mag gut sein, aber in seinem Inneren irgendwie immernoch ein Kind.
Michael Payne: „Du hast Recht, ich stehe unten auf der Card während du als Champion in den Top Matches stehst Daniel. Jedoch war dieser Umstand nicht nur meine eigene freie Entscheidung, sondern ich stehe als eigener freier Mann in diesen Kämpfen und beweise was es heisst ein Mann zu sein während du dich trotz Championships immernoch von anderen rumkommandieren lässt.“
Der Hühne dreht sich leicht von Daniel weg, als ob er die Szene gleich verlassen möchte.
Michael Payne: „Schau dich doch an, du hast doch Recht mit deinen Erfolgen. Aber solltest du da nicht eher der Anführer sein und nicht ein Lakai des Fight Clubs? Kommst hier her und meinst ich wäre der Arschkriecher, während du dir von den beiden den Mund verbieten lässt. Ich war mal ein Arschkriecher, von diesem Wahnsinnigen Jimmy Maxxx! Ich habe dieses Band gebrochen um mein eigener Herr zu werden und dann gegen Champions wie dich antreten zu können anstatt immernur auf meinem Rücken zu liegen für andere Leute!“
Daniel wirkt über die Worte des Hünen nicht sonderlich begeistert. Im Prinzip sagt Michael Payne ähnliches wie Zereo Killer zu Beginn der Show – nur auf eine ganz andere, viel entwaffnendere Art als Mr. #ISGI. Daniel rauft sich die spärlichen Gesichtshaare und ginge es nach ihm und seiner Fantasie, würde er Payne nun wohl ansatzlos ins Gesicht springen. Aber der Junior rauft und reißt sich zusammen.
Daniel: „Wer
sagt denn, dass ich nicht der Anführer bin? Wer sagt denn,
wie es bei uns zugeht, wenn niemand hinsieht, wer dann die Hosen
anhat? Drake Ackley ernstzunehmen fällt in der Tat schwer,
aber hey – Jasper hatte immerhin Titlematches hier. Und
Jimmy? Jimmy war nicht wahnsinnig! Er hatte, im Gegensatz zu
meinem Vater, wenigstens eine Vision! Lustigerweise eine
ähnliche, die eben jener Vater nun umsetzt, und so tut als
seien das alles seine Ideen!“
Daniel: „Was denkst du denn, wie dein weiterer Weg aussieht? Weitere Matches gegen den Bodensatz der GFCW?“
Der Hühne dreht weiter ab und würdigt dem wütend schäumenden Daniel keines Blickes mehr.
Michael Payne: „Weisst du was, mach ruhig weiter dein Ding Daniel. Wenn du meinst dir diese Illusion eines heilen und zusammengeschweißten Fight Clubs einreden willst dann tu das. Dich interessiert eh gerade nichts, egal ob man dir Respekt für deinen Champion Rang zuspricht oder dir grundlegende Argumente vorlegt. Du willst einfach nur Sauer sein, auf die Welt und darauf das alle dich schlecht behandeln und du mehr verdient hast als alle anderen um dich herum...“
Da bleibt er kurz stehen und dreht sich noch einmal zu Daniel um.
Michael Payne: „Weisst du was... es wird mir jetzt erst klar. Das alles erinnert mich an jemanden. An einen verrückten durchgeknallten Egozentriker mit dem Namen Jimmy Maxxx! Du bist wie Jimmy Maxxx momentan, obwohl du genau wie er so viel mehr sein könntest. Stattdessen badest du wie er in deinem Hass und in deinen Vorurteilen anstatt dich der Wahrheit zu stellen und ein wahrer Champion zu sein. Und wenn du meinst, das ich nur gegen Bodensatz antrete, warum stellst du dich nicht mir gegenüber? Natürlich Non Title denn, den werde ich dir erst abnehmen wenn die Zeit dafür reif ist und auf einer Bühne, die dir mehr weh tut als eine War Evening Ausgabe!“
Dann dreht er sich wieder um. Daniel schaut ihm nach und ballt die Faust, sagt aber nichts. Von den Lippen mag man aber ein stummes „Arschloch!“ ablesen, als die Kamera langsam ausfadet.
Diese Zeile schreibe ich sehr oft, aber sie ist sowas von wahr: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!
Es ist natürlich sonnenklar, wer zum Ring kommen wird, wenn dieses Logo zu sehen ist! Der Mann der 1.000 Facepaintings, Zereo Killer! Evanescence mit ihrem Hit Bring me to life dröhnt aus den Boxen und viele Fans freuen sich in wenigen Augenblicken den Mann zu sehen, der sein erstes Match im Jahr 2017 erfolgreich bestreiten konnte.
Es dauert nur einen kurzen Augenblick, dann ist er auch schon auf der On Stage sichtbar… Von den Zivilklamotten hat er sich inzwischen verabschiedet, sogar die Gesichtsbemalung ist bereits aufgetragen. Heute heißt es Black and red. Dazu die passende Kapuzenjacke mit der roten Aufschrift „#ISGI“ auf dem Rücken. Dass die schwarze Trainingshose mit roten Streifen auf den Seiten, genauso wie die dazugehörigen Sneaker nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst.
Ohne großes Tamtam begibt er sich, obwohl sein Match in nicht mehr allzu weiter Ferne ist, in Richtung Geviert, blickt dabei immer wieder ins Publikum. Viele scheinen bereits wieder zur Zereo Army zu gehören, doch es gibt genauso die Gegner, die es ihm nicht so einfach abkaufen, wie eben auch Johnboy Dog… das konnte man heute bereits sehen.
Normalerweise wird der Halle wieder die ursprüngliche Ringbeleuchtung zurückgegeben, die Musik fadet langsam aus, nachdem das Pyro aus den Ecken geschossen kommt, doch das alles fehlt just in diesem Augenblick… MacKenzie will offensichtlich direkt zur Sache kommen wie es scheint.
Zereo Killer: „Hallo Cottbus!“
Auch ein Hallo von Cottbus zurück an Zereo Killer… zumindest von einem Großteil… Er zieht seine Lippen in die Horizontale und erfreut sich aufgrund der zahlreichen Fans, die er wieder gewonnen hat.
Zereo Killer: „Wie ihr bestimmt mitverfolgt habt, bin ich zum Glück aufgrund Menschen, die mich trotz meiner Fehler lieben, die mich immer unterstützen, wieder auf den richtigen Weg angekommen… Der ehrliche Weg ohne Abkürzungen! Ich bin wieder hier, will all meine Erfolge hinter mir lassen und mir zukünftige Chancen erarbeiten… Das versuchte ich bereits euch klar zu machen, ich hatte ein gutes Gespräch mit Jason Crutch und auch eine Unterhaltung mit Johnboy Dog… Dass all diese Leute durch ein einmaliges Gespräch nicht sofort wieder einen auf beste Freunde mit mir machen, ist mir klar…“
Er versucht diese Worte ein wenig auf das Publikum wirken zu lassen… es ist ziemlich ruhig in der Halle, denn sie lassen den Mann im Ring ausreden.
Zereo Killer: „Ich sagte, dass ich wieder ganz von vorn anfangen will und mir die Chancen erarbeiten will… ich gehe sogar noch einen Schritt weiter zurück… ich will auch menschlich bei meinen ehemaligen Freunden anfangen… Ich will mir das Vertrauen eines Jason Crutch, Johnboy Dog, Lex Streetman und wie sie alle heißen zurückholen… und ich werde alles dafür tun, dass man mir wieder glauben kann. Ich bin ein ehrlicher, aufrichtiger Mann… Ich machte den größten Fehler meines Lebens und habe alles betrogen wofür der Name Zereo Killer stand… und das gilt es wieder rein zu waschen!“
Langsam geht er im Ring hin und her. Das kennt man vom Amerikaner… Wenn er das macht, dann holt er noch weiter aus, denn er hat Einiges zu erzählen.
Zereo Killer: „Einen Schritt dazu machte ich bereits heute… Ich besuchte unseren GFCW Heavyweight Champion in seinem Büro und bat um Hilfe… glaubt mir, das ist mir nicht leicht gefallen den Mann, den ich vor einem guten Jahr betrogen habe um Hilfe zu beten… ich hätte auch wieder die Nerven verlieren können, alles kurz und klein schlagen können… doch dann wäre mein unbekannter Angreifer auch nicht aufgetaucht… Ich habe Contenance bewahrt, um Hilfe geboten und er versicherte mir, dass er alles tut, was er tun kann… danke John, ehrlich…“
Ein langer Blick in die Kamera, die frontal auf ihn gerichtet ist… Dieses Dankeschön klang tatsächlich sehr ehrlich und es galt einzig und allein dem alten Hund.
Zereo Killer: „Dennoch bin ich jetzt hier und will, dass sich der Angreifer zeigt! Wenn du den Mumm hast, dann komm hier raus und stell dich! Lass uns kämpfen, wie Männer!!!“
Ist er nun verrückt? Will er wirklich, dass dieser Unknown rauskommt und sich mit ihm prügelt oder Schlimmeres? Hat Mr. #ISGI vergessen, dass er heute ein anstrengendes Match vor sich hat!?
Auch die Fans würden sich auf diese körperliche Auseinandersetzung freuen! Mike entledigt sich seines Kapuzenshirts und wirft es in die Crowd! Sein Oberkörper ist dick einbandagiert, dennoch will er genau das…
…
doch es kommt niemand…
Langsam verlässt er seine Kampfstellung resignierend wieder.
Zereo Killer: „Du verdammtes feiges Arschloch!“
Da kam dann doch wieder der impulsive Zereo Killer durch… verständlich!
Zereo Killer: „Irgendwann werde ich dich wieder in die Finger kriegen, verstehst du? Dann bist du fällig und wirst mir nicht entkommen können! Ich werde dich so sehr vermöbeln, dass du nachher einen triftigen Grund hast, dass du deine hässliche Visage hinter einer Maske verstecken musst!!!“
Er spricht sich total in Rage und sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr rasch. Sein wildes, berserkerartiges Atmen ist deutlich durch den Schallwandler zu hören… doch auch die Provokationen nützen nichts… Keiner kommt zum Ring!
Zereo Killer: „Okay… du scheinst tatsächlich zu feige zu sein… was will man da machen? Ich wechsle das Thema! Denn mir liegt noch etwas Anderes auf dem Herzen… Auch wenn ich ziemlich viel um die Ohren habe – wie eigentlich immer – habe ich natürlich auch noch den Blick für sonstige Dinge, die sich in der GFCW abspielen… Der Mann, der sich Player nennt… dem werde ich im Laufe des Jahres meine Aufmerksamkeit widmen… und wie mach ich das am Besten? Indem ich etwas Großes ankündige und ich hoffe, dass er gleich mal rauskommt!“
MacKenzie baut sich ganz groß auf und spricht in Richtung Backstagebereich. Irgendwo da hinten muss Player wohl sein… doch was will er von diesem Mann?
Zereo Killer: „Dein Manager brüstet sich damit, dass du bei Title Nights immer noch ungeschlagen bist… in jedem erdenklichen Dialog hört man das… Player ist bei Title Nights immer noch ungeschlagen. Player ist die Zukunft, Player ist der Mann, Player wird der Beste der GFCW sein bzw. werden… Nunja, mein Freund… euch Beiden scheint etwas entgangen zu sein… Zereo Killer ist auch noch ungeschlagen bei Title Nights! Und somit spreche ich folgende Herausforderung aus:“
Wir alle dürfen gespannt sein, doch wenn man Eins und Eins zusammenzählt, kann man sich schon ausmalen, was nun kommen wird, oder?
Zereo Killer: „Ich fordere Player zu einem Match bei GFCW Title Nights 2017 heraus!!!“
Ein Raunen geht durch die Crowd. Natürlich konnte man das erahnen, doch er hat es wirklich getan! Ein Zeigefinger wird von Mike MacKenzie in die Höhe gestreckt, denn er ist offenbar noch nicht fertig.
Zereo Killer: „Dieses Match wird dann den einzigen verbliebenen Ungeschlagenen bei Title Nights ausmachen und… falls einer von uns Beiden Champion ist, ist es natürlich ein Titelmatch… und falls wir Beide bereits einen Titel innehaben sollten, stehen beide Titel auf dem Spiel!“
Was für eine Megaherausforderung an Player!
Zereo Killer: „Was ist los, Player? Hat es dir die Sprache verschlagen? Komm raus und stell dich meiner Herausforderung! Zeig mir, dass Play Time ist!!!“
Alle Augen schauen gespannt in Richtung Entrancevorhang, wird Player tatsächlich auf diese fulminante Herausforderung eingehen? … Und dann wird der Vorhang auch schon umgeschlagen und es erscheint – Percy Addams, anstatt The Man Player! Percy Addams, der selbsternannte Manager von Ryder
ZK schaut etwas verdutzt und Percy Adams ist bereits mit Mikro bewaffnet, bleibt aber auf der On Stage stehen und ergreift das Wort…
Percy Addams: „Ähm … hihi, h-hallo Mr. Killer, hallo GFCW Galaxy. Ich-ähhh, mein Name ist Percival Addams, aber das wissen Sie ja bereits alle. Ich vertrete die Interessen meines Mandanten Mr. McKnight, ähm nun ja, so gut wie zumindest. Und da du ja gerade eine Herausforderung ausgesprochen hast … will ich gerne darauf eingehen, und zwar für meinen Wrestler Ryder! Ryder will sein Rematch einlösen! Und-ähm … Player scheint ja nicht hier zu sein, hihi!“
Addams dreht sich provokativ um und macht eine ausladende Geste Richtung Vorhang. Dann tupft er sich die verschwitzte Stirn mit seinem Stofftuch ab.
MacKenzies Herausforderung wurde mit einer Herausforderung eines anderen Wrestlers gekontert… wie reagiert der ehemalige Double Champion? Er verharrt im Ring, sein Blick bleibt an Percy Adams haften… doch dann scheint er doch ein paar Worte in dessen Richtung gefunden zu haben.
Zereo Killer: „Ganz ehrlich… ich nehme sehr gerne jede Herausforderung an… Ich habe das Match fair and square gewonnen, wie es sich für Zereo Killer gehört… Ryder wurde backstage ziemlich aggressiv, was ich zum Teil auch verstehen konnte… ich war auch recht ähnlich wie er… es führte letztendlich dazu, dass ich meine Prinzipien verraten habe und letztes Jahr zu dem wurde, was ich niemals werden wollte… Ryder will nochmal gegen mich antreten? Warum zum Teufel braucht er jetzt einen Manager um diese Herausforderung selbst auszusprechen? Hat er nicht den Mumm dazu?“
Schreit er energisch in Richtung Adams… Wie beim Tennis reißen die Zuschauer ihren Kopf von links nach rechts, von rechts nach links… natürlich immer zu dieser Person, die grade das Wort ergreift.
Percival Addams wird jetzt richtig nervös, was zu vermehrten Schweißausbrüchen führt. Das Stofftuch hilft dem armen Kerl jetzt kaum noch.
Percy Addams: „Ich-ähm, also … Ich spreche hier für meinen Mandanten, er-er … hat heute keine Zeit, selbst hier rauszukommen. Ich mache jetzt Ryders Matches fest! Und er will ein weiteres Match gegen Sie! Ein großes Match gegen einen großen Gegner, denn Ryder wird ab jetzt nur noch gegen große Gegner antreten! Dieses Mal aber nicht im Opener, nein, diesmal im Main Event von War Evening!“
ZK unterbricht!
Zereo Killer: „Verdammt nochmal! Schick Ryder selbst zum Ring und er soll mich herausfordern, oder er kann das Match vergessen!!!“
Percy Adams bleibt die Spucke weg! Dass er so vehement unterbrochen wird, damit hat er nicht gerechnet. Und das sieht man ihm auch an! ZK setzt ihn verbal sehr unter Druck, Percy stammelt unverständliche Dinge ins Mikrofon … als plötzlich Ryder selbst hinter Percy auftaucht und ihm das Mic aus der Hand reißt!
Percy erschrickt und deutet an, dass er nicht selber antworten muss, Ryder gibt ein Zeichen, dass er das schon selbst macht. Dann der Blick zu Zereo Killer …
Ryder: „Zereo Killer, du schuldest mir noch ein weiteres Match! Mein … sogenannter Manager hier braucht gar nicht so viel drum herum labern, Du und Ich, One on One, im Main Event von War Evening in 2 Wochen! Dies Match soll endgültig entscheiden, wer der Gewinner unserer kleinen … Auseinandersetzung ist!“
Mr. #ISGI starrt seinen (vielleicht) nächsten Gegner in der kommenden Show an und beginnt zu grinsen… er klemmt das Mikrofon zwischen Oberkörper und Oberarm ein und klatscht! Kurz darauf führt er seine Lippen zum Sprechgerät und sagt folgendes zum Publikum.
Zereo Killer: „Das, meine Damen und Herren, nenne ich eine ausgesprochene Herausforderung!!! Und nicht das…“
Nun wendet er sich theatralisch abfällig in Richtung Percy Adams…
Zereo Killer: „… denn das war einfach nur jämmerlich! Ryder, du hast das Match! Du hast mich überzeugt, dass du es willst! Wir zwei, One on One bei War Evening! Und… nunja, obs der Main Event wird, das müssen andere Leute entscheiden.“
Ein sarkastisches Grinsen gefolgt von einem Augenzwinkern in Richtung Percy Adams und dessen Klienten.
Ryder nickt lediglich und macht ein Zeichen in Richtung Adams, dass sie gehen …
… und zurück bleibt ein Zereo Killer, der verwundert im Ring stehen bleibt… Er hat eine Herausforderung ausgesprochen und eine „Alternativlösung“ angeboten bekommen… Zereo Killer gegen Ryder… One more Match!
Wir befinden uns im Backstage Bereich und Antoine Schwanenburg schwadroniert gezielt... na zu wem schon? Nach dem Fauxpas von vorhin, scheint er ein klein wenig besser gelaunt zu sein, wobei das bei ihm nichts heißen muss. Er scheint keine Anspannung zu spüren und das obwohl in wenigen Minuten ein Blockbuster-Match auf ihn wartet. An der Tür vom GM angekommen, klopft er kurz, Zeit für Höflichkeit muss immer sein. Er erwartet das Herein! des Hundes sehnsüchtig, die Klinke schon in der Hand. Nachdem es dann schließlich kommt, reißt er unverzüglich die Tür auf und betritt das schlichte Office seines Boss'. Johnboy bietet ihm einen Stuhl an, Antoine steht jedoch lieber. Er verschränkt die Arme.
Antoine Schwanenburg: "Johnboy ich bin nur kurz hier um mich noch einmal für das Match zu bedanken. Ich weiß, ich habe das Match gefordert, aber damit gerechnet habe ich natürlich nicht. Das hat mich dann nachdenklich gemacht."
Er wandert langsam durch den Raum.
Antoine: "Weißt du, natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dieses Match gewährt zu bekommen. Wie denn auch? Das ist völliger Irrsinn, das Match. Keiner versteht, warum es das gibt. Also warum gewährst du mir diesen Wunsch? Warum tust du soetwas, ich konnte mir nichts darauf reimen."
Jetzt bleibt er wieder stehen und blickt aus dem Fenster.
Antoine: "Dann kam mir aber die Einsicht. Dein Plan war von Anfang an mir mein vorlautes Maul zu stopfen."
Antoine nimmt jetzt doch das Angebot des Commishs an und setzt sich.
Antoine: "Du denkst, ich schaffe es nicht, das denkst du doch. Du glaubst, Zereo Killer und dein Spross würden mich im Handumdrehen beseitigen, sodass ich Ruhe gebe, so ist es doch, oder etwa nicht? Johnboy, mein Freund, ich hatte wirklich vor, dir für dieses Match zu danken, wirklich wollte ich das. Als ich doch dann hinter diese Scharade kam bleibt mir nichts anderes übrig... als dir für dieses Match zu danken."
Bisher hat Johnboy Dog wenig gesagt. Sehr wenig; abgesehen von einer beinahe stummen Begrüßung seines „Gastes“ eigentlich sogar....nichts. Und auch jetzt sieht der Commissioner nicht aus, als sei er die Gesprächigkeit in Person. Aber irgendetwas muss er ja sagen, oder?
Johnboy
Dog: „Halten wir mal fest....du dankst mir, obwohl du mir
danken willst, ja?“
Johnboy Dog: „Ich danke dir zurück. Denn du hast dich bisher sehr in den Dienst der Liga gestellt und vermutlich würdest du auch gegen einen blauen Frosch antreten, wenn ich das Match auf der Card platzieren würde. Oder gegen die Putzfrau. Aber dafür bist du mir dann doch zu schade, Schwanenburg.“
Der Blick, nicht frei von Süffisanz, wandert über den Tisch. Immerhin weiß der alte Mann ziemlich gut, was er sich erlauben kann und was nicht.
Antoine: "Es ist mir vollkommen egal, auf welche Art das Match nun zustande kam. Du willst mir mein Maul stopfen, du denkst, ich mache absichtlich Forderungen, die du nicht erfüllen kannst oder willst, es spielt absolut keine Rolle für mich. Für mich ist nur eine Sache nun von Wichtigkeit. Ich habe dieses Match. Ich habe dieses Match, ja... und es bedeutet mir tatsächlich die Welt. In den letzten Wochen verstand ich nicht so recht, warum ich in der GFCW so behandelt werde, wie ich nun behandelt werde. Ich verstand es einfach nicht. Es ist eine ganz andere Welt, als diese, die ich mit kreierte. Niemand interessiert sich für vergangenes und niemand interessiert sich für mich. Das kann ich so nicht stehen lassen. Antoine Schwanenburg wird heute das Ende aller Hoffnungen für Daniel und Zereo Killer sein."
Der Haudegen entringt sich ein Schmunzeln und kann nicht einmal sagen, dass er diese Ansage schlecht findet – Schwanenburg präsentiert sich langsam so, wie die GFCW ihn in Erinnerung haben sollte (wenn ihn denn jemand dort hätte). Aber der Weg nach oben kann ein ziemlich weiter sein.
Johnboy Dog: „Ich werde mir, während ich euch beobachte, überlegen wie die künftigen Aufgaben aussehen könnten. Vielleicht habe ich da schneller eine Idee, als wir derzeit denken, Schwanenburg.“
Ein vielsagendes Zwinkern gilt dem Nichtfranzosen – wenn der gute alte JBD da mal keinen Plan ausheckt! Schwanenburg nickt und wedelt mit dem Zeigefinger.
Antoine: "Nun, Johnboy, dass man mit dir arbeiten kann, war mir natürlich schon längst und immer bewusst. Im Prinzip leitest du ja die Liga, tust du das nicht? Also erwartet man von dir zwangsläufig die bestmöglichen Pläne. Ich tue dies... die GFCW Galaxy tut dies... Dynamite tut dies... und du selbst sicherlich am Meisten. Ich bin wirklich froh, dass wir an einem Strang ziehen, denn Pläne für mich können unausweichlich bloß großartig und lediglich fantastisch sein."
Antoine blickt JBD an, als würde er eine Antwort erwarten. Doch bevor dieser das tun kann, entscheidet er sich, dass sein Monolog dringend noch länger gehen müsse.
Antoine: "Ich stelle mich jeder Aufgabe. Mir kann man keinen Strick drehen, denn der Strick bin nur ich alleine. Als Mann, der die Zukunft war, sorge ich dafür, dass die GFCW eben jene hat. Nichts und und niemand kann mich aufhalten, niemand und keiner wird je über mich thronen können. Jeder, der mich bis dato in Frage stellte und alle, die nicht wussten, wer Antoine Schwanenburg ist, wird sich wünschen, niemals eine solche Frage gestellt zu haben. Gegenwart und Zukunft werden absolut golden sein."
Nun muss Johnboy Dog aber doch mal schmunzeln – das tut er in letzter Zeit ungefähr so oft, wie süffisant gucken. Aber Schwanenburg liefert ja auch eine Steilvorlage par Excellence!
Johnboy Dog: „Glücklicherweise weiß ich ja genau, auf was und wen ich mich da eingelassen habe. Wobei ich ernsthaft gesagt, nicht geglaubt hätte, dass es noch einmal dazu kommt. Wie ich sagte...Aufgaben werden reichlich warten. Für heute aber hast du ein wichtiges Match, in das ich dich nun am besten entlasse. Man kann von Daniel und auch Zereo Killer halten, was man will – aber das sind durchaus ernstzunehmende Opponenten!“
Antoine steht auf und blickt den Commissioner selbstbewusst an. Endlich jemand, der ihn versteht. Langsam senkt er den Kopf und beginnt leicht zu nicken, ehe er seinem Boss und Champ noch einmal in die Augen blickt. Ein kurzen kurzen Augenblick steht die Zeit, ehe Antoine sich umdreht und gen Tür geht. An der Tür angekommen dann noch einmal ein prüfender Blick über die Schulter, ehe er dann den Raum verlässt. Sein Blick sagt nichts anderes, als dass er heute der Welt noch einmal zeigen wird, mit wem sie es zu tun haben.
Lights out, Spot und Buhrufe on. Auf der Entrance Stage erscheint Nebel und Rauch, wabert die Bühne entlang. Laura gibt sich sogar die Ehre und kündigt an, wer dort kommt...
Laura: „Sehr verehrte Damen und Herren, auf dem Weg zum Ring, mit einem Gesamtgewicht von 190 Kilogramm. Sie sind die am längsten amtierenden Tag-Team-Champions in der Geschichte der GFCW: Jasper Randall, Drake Ackley: Der FIGHT CLUB!“
Beide Männer, wohlgemerkt ohne Daniel, entern auch schon den Ring. Nachdem sie ihr Einzugsritual beendet haben, ist es Jasper Randall, der sich vom Timekeeper das Mikrofon geben lässt. Die Theme verstummt, das Licht geht an. Die Buhrufe schwachen aber erst nach einigen Sekunden ab. Und jetzt hat Jasper Randall Zeit, zum Volke zu sprechen.
Sven: „Gibt es etwa Ärger, weil Daniel nicht dabei ist? Das ist es, was ich mich gerade frage.“ Jasper Randall: „Bevor ihr euch fragt, wieso Daniel nicht dabei ist: Er muss sich noch auf sein Match gegen Zereo Killer und Antoine Schwanenburg vorbereiten. Es gibt KEINEN Ärger!“ Sven: „...“
Der New Yorker spricht mit seiner kalten Stimme, als hätte er Reißnägel verschluckt. Die stahlblauen Augen durchdringen jeden in der Frontrow, der es wagt, ihm in die Augen zu sehen.
Jasper Randall: „Was ich zu sagen habe, richtet sich an all diejenigen dort hinten im Lockerroom, die der Ansicht sind, sie wären große Kämpfer. Es scheint in Mode zu kommen, dass sich jeder hier in der GFCW beweisen will. Euer Problem ist, dass der Fight Club in dieser Liga wrestlet. Die Position des Alphatieres in diesem Unternehmen ist vergeben. Männer wie zum Beispiel Cyrus.“
Gemischte Reaktionen. Der Neuling hat ein Zeichen gesetzt, als er vor vier Wochen in den Main Event eingegriffen hat. Noch weiß die GFCW Galaxy nicht so recht, wie sie auf den Neuankömmling reagieren sollen. Jeder wartet zunächst gespannt auf sein Inring-Debüt bei Dooms Night.
Jasper Randall: „Doch ich bin nicht hier, um über Cyrus zu reden. Ich verschwende meine Zeit nicht an Leute, die noch nicht in diesem Ring hier gestanden haben. Vielmehr möchte ich Worte an dich verschwenden, Alex Ricks. Heute Abend...“
Da sind aber die Reaktionen ganz eindeutig. Der Mathematiker hat sich in die Herzen der Fans gewrestlet. Und seine einzigartige Art und Weise kommt an, was die Leute zu begeisterten Jubelstürmen hinreißen lässt, alleine bei der Erwähnung seines Namens.
Jasper Randall: „LASST MICH AUSREDEN, IHR VERLAUSTEN KANAILLEN!“
Das war eindeutig, und sofort schwenken die Jubel- in Buhrufe um. Jasper Randall beruhigt sich sofort, nachdem er einen saftigen Batzen in den Ring gespuckt hat.
Jasper Randall: „Du willst einen Weg beschreiten, den du nicht gehen KANNST. Du willst Johnboy Dog in den Arsch kriechen, indem du jedem gegenübertreten willst, dem er dir in den Weg stellt. Siehst du, Ricks: Dieser Weg – ob du ihn dir nun selbst ausgesucht hast oder ob er dir von JBD auferlegt wurde – endet hier und heute, bevor er überhaupt beginnen konnte. Denn heute trittst du MIR gegenüber. Diese deine Reise endet bereits heute. Wenn ich Lust darauf habe und dich leiden lassen will, bringe ich dich zur Aufgabe. Wenn es schnell gehen soll, prügel ich dich einfach windelweich. Aber, und das ist die schlechte Nachricht für dich: Die Entscheidung darüber liegt nicht bei dir, sondern einzig und alleine bei mir!“
Harte Worte. Aber wohl auch unüberlegte Worte. Denn wir alle wissen, dass Alex Ricks kein Fallobst ist. Und ob es dem New Yorker gelingen würde, ihn zur Aufgabe zu zwingen?? Jedenfalls hat Jasper etwas erreicht: Er hat dem Main Event noch mehr Bedeutung zugemessen.
Jasper Randall: „Selbiges gilt für euch, BIG RIG!“
Wieder aufbrandende Jubelrufe. Die „NE! NE! NE!“-Rufe setzen unvermittelt ein. Und wieder sieht man, dass Jasper äußerst angewidert ist und sauer wird. Er muss lauter sprechen, um die Fans zu übertönen, und alleine DAS macht ihn noch saurer.
Jasper Randall: „Unsere Begegnung in der letzten Show endete, wie es für den Fight Club üblich ist: Wir haben euch den Arsch versohlt! Wir haben euch windelweich geprügelt! Ihr wart uns völlig unterlegen! Hättet ihr nicht ein solches Chaos in das Match gebracht, hätten wir euch eins, zwei, drei im Ring geschlagen. Aber ein normales Match ist mit euch nicht möglich...“ Pete: „Was für eine Verdrehung der Tatsachen! Unfassbar...In diesen Sätzen steckt soviel Lüge, dass es nicht mehr feierlich ist, Sven...“
Der New Yorker nickt seinem Tag-Team-Partner zu, der dort mit verschränkten Armen in der Ecke steht und Kaugummi kaut. Was Drake Ackley wohl denken mag? Auch Ackley kann ein Arsch sein. Aber er ist eher der Mann, der sich der Wahrheit bedient. Er ist einfach der Mann, der kämpfen will. Wie steht ER wohl dazu, dass sein Kumpel die Tatsachen hier so verdreht? Wir erfahren es an der Stelle nicht, denn das Nicken seines Partners erwidert er nicht. Es führt nicht einmal dazu, dass er die Kaugummi-Kau-Frequenz erhöht.
Jasper Randall: „Ihr wolltet euch mit dem Fight Club anlegen. Ihr wolltet Jagd auf die Tag-Team-Titel machen. Wie die letzte Show bewiesen hat, seid ihr dazu nicht fähig. Demnach ist das Thema Fight Club vs Big Rig auch schon beendet, bevor es überhaupt begonnen hat. Wenden wir uns also wichtigerem...“
I LOVE MY BOOTS BROKE IN, I LOVE MY CAMO HAT, DONT MIND A LITTLE PAINT ON MY JEANS, YEAH I ROLL LIKE THAT
Das Theme unserer Lieblingstrucker erklingt, erlischt jedoch auch ebenso schnell wieder. Jack und Frank entern die Stage. Jack hält zuversichtlich das Mic in der linken Hand und Frank scheint zu feiern, was auch immer. Abwechselnd reißt er die linke, dann die rechte Faust in die Lüfte und brüllt BIG - RIG - BIG - RIG, die Zuschauer sind sofort Feuer und Flamme und lassen sich mitreißen.
BIG - RIG - BIG - RIG
Sven: "Die Fans rasten aus!" Pete: "Die Trucker können die Worte des FC natürlich nicht ignorieren."
Jack hebt das Mic an, lässt senkt es jedoch kurz danach wieder, bis die Chants der Fans ausklingen. Nachdem sie abebben, hebt er dann erneut das Mikrofon. Die Beiden sind sichtlich gut gelaunt, was man vom Fight Club mittlerweile nur noch bedingt behaupten kann. Ihnen geht dieser Zirkus deutlich gegen den Zwirn.
Jack: "Unsere Titeljagd ist beendet, ehe sie begann? Jungs, wir sind mehr auf der Überholspur denn je."
Frank kaut seinen Kautabak in hoher Frequenz und nickt bestätigend den Kopf. Jack hält seine rechte Hand in die Höh' und aus der geballten Faust entspringen zwei Finger.
Jack: "Zwei."
Franks Bestätigung suchend geht sein Blick zu ihm. Er dupliziert das Handzeichen seines Bruders.
Jack: "Zwei Mal musstet ihr euch bereits eingestehen, dass ihr an diesen Trucks nicht vorbeikommt! Wir sind dieser lästige Feierabendstau auf der Autobahn für euch. Verzweifelt und hilfesuchend versucht ihr ihn zu umfahren, doch am Ende... steht ihr dennoch im Stau. An uns führt kein Weg vorbei, diesen Stau könnt ihr nicht umfahren! Für euch gibt es nicht einmal Schritttempo, absoluter Stillstand! Der ach so tolle Fight Club hat es zweimal nicht geschafft, uns zu überholen! Wisst ihr, wer definitiv nicht im Stau steht?"
Erneut Big Rig Chants von den Rängen, diesmal lässt sich Frank von den Zuschauern anstecken.
Jack: "Diese Trucks kennen keine Bremsen! Ohne Zwischenhalt, keine Raststätte für uns auf dem Weg zum großen Gold!"
Jasper Randall gefällt das gar nicht, aber ehe der Fight Clubberer reagieren kann, ertönt „I want it all“ und Mister Commissioner himself gibt sich die Ehre. Und weil das gerade so gut passt, hat er auch einen Schallwandler in der Linken – die nächste Ansage kommt bestimmt!
Die Fans pflichten im ersten Moment bei – und kurz kommen gar „Ne!“-Chants auf. Dann aber hebt JBD die Hand; schließlich ist er noch nicht fertig.
Johnboy Dog: „Die GFCW-Tagteam-Titel haben eine lange Historie und wie es sich für großartige Dinge gehört, setzen sie ab und an Meilensteine! Einer dieser Meilensteine wird im nächsten Monat stattfinden, denn dort wird es zum erst dritten Mal in der Geschichte überhaupt zu einer Zusammenarbeit ALLER bekannter Ligen kommen! Und ich habe die geniale Idee entwickelt, dass bei eben dieser Veranstaltung die GFCW-Tag-Team-Championtitel verteidigt werden! Denn der Fight Club wird sie dort nicht gegen irgendein Team verteidigen – sondern gegen BIG RIG!“ . Jasper Randalls Mund steht offen. Dann klappt er zu. Muss er auch, denn zum wütenden Zähneknirschen muss der Mund nun mal geschlossen sein. Drake Ackley hingegen? Er ballt die Fäuste – und hat ein freudiges Schmunzeln im Gesicht. Als würde er denken: „Ein Kampf – wie herrlich! Nur her damit“.
Frank feiert noch immer die Entscheidung des GM. Endlich haben sie ein handfestes Match gegen den FC. Jack klatscht Applaus, eher er erneut zum Mic greift.
Jack: "Johnboy Dog, Jungs! Der Mann versteht! Blinker an, nach links gezogen und beim National Fantasy Wrestling Day werdet ihr eiskalt von uns überholt!"
Von der Seite brüllt Frank in das Mikro seines Bruders.
Frank: "KEINE BREMSEN!"
Dann ist es aber natürlich wieder Randall, der wohl etwas hinzuzufügen hat und dabei die Euphorie von Big Rig völlig ignoriert.
Jasper Randall: „Das ist typisch, du Mistkerl! Du machst genau dort weiter, wo Claude Booker vor einem Jahr aufgehört hat! Big Rig hat ein Anrecht auf ein Titelmatch wieso? Weil sie uns vor Monaten besiegt haben? Oder weil sie uns ein Unentschieden abgerungen haben? Wäre das Match weitergelaufen, hätten wir diese Nulpen weggeputzt.“
Der Angesprochene steht unberührt auf der Rampe, kann sich aber ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, als ihm Jasper seine ganze Abneigung entgegenschleudert. Es ist ja nicht so, als habe der Veteran nicht damit gerechnet.
Johnboy Dog:
„Ach Jasper. Das letzte, was ich will, ist Streit mit dir,
Champ.“
Johnboy Dog: „Jasper....im Moment seid ihr die GFCW-Tagteam-Champs. Ihr seid Repräsentanten für die Liga! Ihr seid, abgesehen von zwei anderen Kerlen, unsere Aushängeschilder! Und ihr seid ja nicht irgendwer, sondern der FIGHT CLUB! Wäre das nicht die perfekte Gelegenheit, die ach so großartige Struktur des Fight Club noch bekannter zu machen? Willst du wirklich die für euch grandiose Gelegenheit verstreichen lassen, wenn der Fokus der Wrestlingwelt auf der GFCW und damit, an diesem Abend, auch auf dem Fight Club liegt?“
Randall grübelt. Was für ein herrlicher Gedanke. Er schweigt. Ein Blick zu Ackley, der erwidert. Ein Nicken, ein kurzes Zucken der Mundwinkel. Und dann grinst sogar Randall. Und er hat verstanden. Denn was Johnboy Dog gesagt hat, könnte wahrer nicht sein: Noch mehr Werbung für den FC. Mehr Bekanntheit, mehr Ruhm. Noch mehr Mitglieder, die ihm gehorchen? Der Fight Club würde noch mächtiger...
Jasper Randall: „Na schön. Beim National Fantasy Wrestling Day wird es also heißen: Big Rig vs Fight Club um die GFCW-Tag-Team-Championtitel! Wir werden euch aufessen.“
Frank freut sich wie ein kleines Kind. Er klatscht mit Jack ab und auch der GM muss dran glauben. Es ist wie Weihnachten und Ostern zusammen für ihn. Jack hält Blickkontakt zu seinen zukünftigen Gegnern und signalisiert deutlich, um wessen Hüften bald das Gold hängt. Nachdem Frank sich wieder einbekommen hat, schließt er sich seinem Bruder an.
Ein Staredown der vier Männer. Und ein kleiner Gänsehaut-Moment. JBD ist zufrieden und zieht ab. Die GFCW-Galaxy ist begeistert. Und so endet dieses Segment.
Donnerstags läuft die Premier League auf Sport1, freitags ist Alex Ricks der einzige Darter, den es im Fernsehen zu Bewundern gilt. Doch er verfolgt nicht das Ziel, irgendein Turnier zu gewinnen, er giert nicht nach dem nächsten Neundarter. Er sucht nur Ablenkung. Heute womöglich noch mehr als sonst. Nicht nur wegen der Herausforderung die ihm am heutigen Abend gegenübersteht. Es sind viel mehr die Angriffe seines heutigen Gegners, die Kopfspielchen, diese beschäftigten den Mathematiker in den letzten Tagen und ließen ihn auch heute nicht los.
Seine gewonnenen Awards ruhen in Vitrine in der Ecke des Raumes, werden von ihm anscheinend von Show zu Show transportiert. Sie scheinen ihm tatsächlich etwas zu bedeuten. Doch bietet dieser Raum noch mehr Themen zur Interpretation. Nach wie vor zeigt diese Kabine Spuren eines Kampfes, der den Zuschauern zu Beginn der Show verwehrt blieb. In der Seitenwand der Garderobe ist ein Loch herausgebrochen, die Sitzfläche des Klappstuhls ist verbogen. Was genau hier vor sich ging, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Außer Mäc Müll kann die Sache aufklären, denn der steht passenderweise bereits in seiner mittlerweile festgesetzten Position, wenn Ricks seine Kopf-frei-kriegen-Pfeile wirft. Dem Hall of Famer muss kein Zeichen mehr gegeben werden, mittlerweile weiß er, wann und wie er zu sprechen hat.
Mäc Müll: „Alex, wie immer vielen Dank für dieses kurze Gespräch vor deinem anstehenden Kampf. Dein Gegner am heutigen Abend ist Jasper Randall. Johnboy Dog gab dir dieses Match vor zwei Wochen ja als eine Gelegenheit, dich ihm zu beweisen. Mittlerweile haben wir aber alle gesehen, wie du schon zwei Mal das Opfer eines Angriffs des Fight Clubs werden solltest. Ändert das deine Sicht auf das heutige Match?“
Gerade erst hat der dritte Pfeil Ricks' Hand verlassen und er macht sich auf den Weg zum Board, um seine Darts wieder herauszuziehen. Dabei deutet er mit dem noch immer, vom Werfen, ausgestreckten Arm auf die Garderobe zu Mäcs Linken. Insbesondere auf das Loch.
Alex: „Ich habe den Kopf von einem mir völlig Unbekannten durch diese Wand gerammt.“
Morgen wird es heiter mit vereinzelten Schauern im Norden. Zwischen beiden Aussagen gibt es nicht den geringsten Unterschied was den Tonfall angeht. Ricks sagt es einfach. Kühl, klar, trocken. Er fühlt dabei nichts, keine Reue, kein Bedauern...auch keine Wut, wenn er wieder daran denken muss. Mit den Pfeilen in der Hand geht er zurück zum Oche.
Alex: „Ich wollte diesen Kampf schon lange, doch ergab er sich nie. Seit ich bei Brainwashed nur für einen kurzen Moment gegen ihn im Ring stand, bis Don Sheen dazwischen kam...seitdem interessiere ich mich für einen ehrlichen Kampf gegen Jasper Randall. Denn ich sehe ihn als einen der besten Kämpfer in dieser Liga an.“
Dritter Wurf, Zeit, die Pfeile wieder zu holen. Dabei bleibt er kurz stehen, schaut vor sich auf den Boden, runzelt die Stirn.
Alex: „Hmm...Blut von vorhin.“
Schon geht der Kopf wieder hoch und die letzten beiden Schritte zum Board folgen. Wieder zurück zum eigentlichen Thema.
Alex: „Wie auch immer. Ich wollte diesen Kampf irgendwann, um zu klären, wer der Bessere von uns ist. Wenn ich Johnboy Dog nun allerdings richtig verstanden habe, dann ist für ihn, und damit für die wichtigsten Männer in dieser Liga, diese Frage schon beantwortet. Johnboy Dog meint, ich solle nicht gegen Cyrus antreten, weil es zu riskant für mich wäre. Er hält mich also nicht für fähig gegen einen Neuling zu bestehen?“
Der letzte Wurf ging über das Board, steckt im Zahlenring. Für einen Augenblick hat Ricks die Selbstbeherrschung verloren, war zu energisch. In der Stimme kann man es vielleicht nicht heraushören, doch eine minimale Gefühlsregung im Arm, bewirkt Wunder auf eine 2,37m entfernte Dartscheibe.
Alex: „Es scheint, als würde Johnboy Dog doch nicht so viel von mir halten, wie er es noch zu Jahresbeginn erklärt hat. Das Interessante an dieser ganzen Geschichte ist aber dieses Loch dort in der Garderobe. Und der Tropfen Blut dort auf dem Boden. Und diese verheilte Schwellung unter meinem Auge.“
Dabei zieht er gerade einen Pfeil zum Kopf und deutet mit dem Flight noch einmal kurz auf die Wange, die beim Angriff in Freiburg ja einen ordentlichen Treffer einstecken musste.
Alex: „Jasper Randall unterschätzt mich offensichtlich nicht. Er ist ein intelligenter Mann. Er WEISS, dass ich ein gefährlicher Gegner sein kann. Deswegen diese Angriffe. Er will mich einschüchtern, mit meinen Gedanken spielen, mich ablenken, mich aus der Ferne für unseren Kampf schwächen. Es geht ihm nicht darum, mich zu verletzen. Er will mich verunsichern. Und das das gefällt mir, Mäc. Jasper Randall weiß, wie gut ich bin. Und ich weiß, wie gut er ist. Was wir nach heute Abend wissen werden, ist, wer der Bessere von uns beiden ist.“
Alex scheint nicht sonderlich nachtragend zu sein, auch wenn seine Gesundheit mehrmals auf dem Spiel stand. Aber es verlief ja immer recht glimpflich. Das Ende seiner Antwort ist aber ein guter Ansatz für weitere Fragen. So meldet sich Mäc Müll wieder zu Wort.
Mäc Müll: „Es wird auf jeden Fall ein starker Main Event. Und wir haben alle noch deine Drohung in Richtung Jasper aus dem Video vorhin in Erinnerung. Aber nicht nur der Fight Club ist ein Risiko dafür, dass euer Match fair abläuft. Falls du es noch nicht gehört hast, Cyrus Achämid wird später in eurem Match als Co-Kommentator am Ring sitzen. Was denkst du darüber?“
Kurzes Nicken. Offensichtlich war ihm das bereits bekannt. Ricks wirkt konzentriert bei seinen Würfen, während er den nächsten Satz spricht.
Alex: „Es ist immer einfacher, ein Problem zu lösen, wenn man es direkt vor sich hat.“
Tatsächlich gelingt es ihm dabei, 140 Punkte zu werfen.
Alex: „5x²+10x=0 löse ich nicht sofort im Kopf, wenn du mir die Aufgabe diktierst. Wenn ich sie mir allerdings vor Augen führen kann, kann ich faktorisieren und bekomme die Lösung innerhalb von Sekunden.“
Klar, logisch, x=0 oder x=-2
Alex: „Wäre Cyrus nicht am Ring, müsste ich mehr über ihn nachdenken. Ob und wann er eingreift, aus welcher Richtung er zuschlägt. Jetzt habe ich ihn im Blickfeld. Ich weiß, wo er ist. Ich kann ihn sehen. Das macht ihn berechenbarer. Das ist gut für mich. Auch wenn er mich wieder angreifen sollte. Nun sehe ich ihn früher. Und wenn er mich wirklich angreifen will...dann werde ich bereit sein.“
Gang zum Board, umdrehen.
Interview beendet.
Denn plötzlich zuckt der sonst so kalkulierende Freiburger zusammen, geht bereits in Kampfposition. Er hat eher realisiert, was gerade geschehen ist. Schneller wenigstens als Mäc Müll, der erst jetzt aufgeklärt wird, was den Mathematiker veranlasst hat, derart in Angriffsstellung zu gehen: Die Kamera zoomt heraus, und wir sehen Drake Ackley!
Mr. Chewing-Gum himself hat sich hier hinter, durch Ricks‘ Herumdrehen nun VOR, dem Freiburger postiert. Mit verschränkten Armen steht er nun vor ihm, sieht, dass sein Gegenüber für alles bereit ist, mit allem rechnet. Und auch die Fans, die Kommentatoren, Mäc Müll, einfach jeder rechnet damit, dass jetzt ein weiterer feiger Angriff erfolgen soll. Nur mit dem Unterschied, dass sich diesmal nicht ZWEI ODER DREI unausgebildete Freizeitschläger auf Ricks stürzen. Dafür aber ein EINZELNER ausgebildeter, muskeldurchzogener, erfahrener Muay Thai und Freistilkämpfer. Was wohl schlimmer ist?
Doch von „stürzen“ kann keine Rede sein. Denn dem Chicagoer fällt, wie erwähnt, Ricks‘ Haltung auf, und sofort beschwichtigt er mit einer einzelnen Handbewegung den Gegenüber. Ricks traut dem Braten verständlicherweise nicht, muss man doch bei dem Fight Club mit allem rechnen. Doch was sonst will Ackley hier? Ein Mann der großen Worte war er eigentlich nie. Er ist eher derjenige, den man anrufen muss, wenn es fünf Kilo Kaugummi zu zerkauen gilt. Oder wenn es darum geht, jemandem ordentlich in den Hintern zu treten. Also nochmal: Was will Ackley hier?
Beide prüfen sich musternd. Auch Ricks ist eigentlich kein Mann großer Worte. Reden, Smalltalk, kommunizieren mit anderen...er tut es nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Oder wenn es aufgrund seiner Tätigkeit als Wrestler gefordert wird. Oftmals geht es nun mal nicht anders. In diesem Fall aber hat er Ackley nichts zu sagen – und der ihm offensichtlich auch nicht. Oder doch?
Sekunden vergehen. Sekunden, die wie Minuten wirken. Und diese gefühlten Minuten werden gefüllt mit Schweigen und einem Austausch böser Blicke. Dann ist es doch Drake Ackley, der diese Stille, die fast schon wehtut, bricht. Und was er sagt, knurrt er eher, als dass er es laut ausspricht:
Drake Ackley: „Test bestanden...“
War das ein Blinzeln von Ricks? Er war so fokussiert auf einen Angriff, so vertieft in seine Gedanken, was der Fight Clubberer wohl als nächstes machen würde, dass ihn diese zwei Worte aus seinem Fokus GERISSEN haben – und ihn zu einem Blinzeln verleitet haben. Er wirkt etwas verwirrt. Doch bevor er überhaupt etwas sagen kann –sofern er das überhaupt wollte? - leuchtet ihm ein, dass Drake Ackley sich auf die Angriffe gegen seine Person bezogen hat. Die Attacke in der Uni...der Angriff von vorhin. Es war...ein Test. Eigentlich liebt Alex Ricks Tests. Wer, wenn nicht er? Diese Art Test behagte ihm aber nicht.
Oder doch? Waren diese beiden Worte von Drake Ackley eine Art...Respektsbekundung vonseiten des Fight Club?
Wir dürfen gespannt sein, was im Main Event passiert. Wenn Alex Ricks auf Ackleys Tag-Team-Partner trifft...Jasper Randall.
Und mit einem Mal brandet lautstarker Jubel auf. Da rennt nämlich jemand mit einem Heidentempo die Rampe hinab. Es ist
JASON CRUTCH!!!
Der Oberpollinger sorgt für ohrenbetäubendem Jubel, als er in den Ring slidet und sich mit harten Rechten und Linken über Daniel hermacht. Ganz klar: Er ist sauer! Nicht nur macht ihn die Stalker-Geschichte fertig, auch will er endlich Daniel mal heimzahlen, was der ihm mit seinen neuerlichen hinterhältigen Angriffen zugefügt hat. Die anderen beiden Protagonisten verlassen das Geviert, sind mittlerweile in den Backstage-Bereich gegangen. Das ist nicht ihre Geschichte...
Crutch hebt Daniel hoch, der im Moment überhaupt nicht weiß, wie ihm geschieht. Er whipt den Fight Clubberer in die Ringecke. NEIN! Geistesgegenwärtiges Reversal von Daniel. Doch rechtzeitig bremst Crutch ab, der erschöpfte Daniel ist überrascht – und wird mit einer knallharten Lariat zu Boden gefeuert! Wieder setzt es Schläge, Schläge, Schläge! Jason Crutch kann sich überhaupt nicht mehr beruhigen. Nimmt er die „JA-SON! JA-SON! JA-SON!“-Rufe überhaupt noch wahr???
Ein weiteres Mal holt er Daniel auf die Beine, wieder der Whip-in. JC ist bereit für den Spinebuster, den liebsten Lieblingsmoves all seiner Lieblingsmoves...doch Daniel kriegt die Ringseile zu fassen, zieht sich aus dem Ring. Crutch will gerade hinterher....
??? „Stoppt diesen Wahnsinn!“
Die
Blicke der Zuschauer, aber auch der Jason Crutches, wandern zur
Stage, auf der sich gerade noch rechtzeitig Johnboy Dog postiert
hat – immer noch im „Business-Suit“, wenn man
so will. Und der Commissioner der GFCW wirkt nicht gerade
amüsiert über das, was er hier sieht.
Johnboy Dog: „Ich sehe dein Feuer, Jason. Und deine Wut. Und ich weiß ein gutes Mittel, um diese Wut, die in dir steckt, in die richtigen Bahnen zu lenken, glaub mir!“
Wieder macht der Veteran einen Schritt in Richtung Ring, ehe er den freien Arm ausbreitet und damit ins Publikum deutet. So, als wolle er jeden einzeln ansprechen.
Johnboy Dog: „Bei Title Nights hast du zusammen mit Daniel das Dach der Halle abgerissen – und akzeptiert, dass du verloren hast, Jason. Aber die Zeit der Revanche ist nahe! Denn bei Doom's Night wird es zu einem weiteren Aufeinandertreffen zweier der aktuell besten GFCWler kommen, wenn Daniel seinen Intercontinental Title gegen Jason Crutch verteidigt!“
Der Hund wirkt mit seiner Aussage ziemlich zufrieden und auch in der Halle brandet wieder Jubel auf – kein Wunder, nach dieser Ansetzung! Aber der Hund hat noch einen im Köcher!
Johnboy Dog: „Um das zu einem fairen Match mit einem eindeutigen Ergebnis zu machen, wird der Fight Club vom Ring verbannt! Sollten Jasper Randall oder Drake Ackley eingreifen, werden sie ohne großes Federlesen suspendiert!“
Man
hat den Eindruck, als verstärke sich der Jubel noch ein
wenig – nun also auch noch ein faires Match!
Auf einmal hört man eine Stimme aus dem Backstage-Bereich.
???: „Immer ruhig mit den jungen Pferden meine Herren“
Und wer erscheint dort auf der Bühne? Niemand geringeres als Don Sheen. Lässig steht er da, mit seiner blau-grauen College Jacke. Samt seinem Mikrofon blicken ihn die 3 Beteiligten im Ring verwundert an. Was könnte der Rich Guy in dieser Szenerie wollen? Wir werden es bestimmt gleich erfahren, denn Sheen führt das Mikro locker zum Mund.
Don Sheen: „Immer nur Jason Crutch, Daniel und das gleiche Blablabla. Ja Jason, du hast ein Rückmatch verdient, aber ganz ehrlich wer will das eigentlich noch sehen? Immer die selbe Leier. Immer das selbe Gelabere ohne Hand und Fuß.“
Die Crutch Rufe aus der Crowd werden immer lauter. Dennoch liegen die Blicke gebannt auf den Rich Guy, der immer noch nicht fertig zu sein scheint.
Don Sheen: „Ihr wollt wieder 1 gegen 1 kämpfen bei Dooms Night? Ich glaube ihr habt da jemanden vergessen, der definitiv da ein Wörtchen mitzureden hat. Nämlich MICH! Ich habe gesagt, dass 2017 mein Jahr ist, und was wäre besser sich beim ersten PPV des Jahres den Intercontinental-Championtitel zu sichern? Ich meine Ich habe schon zu Genüge bewiesen zu was ich in der Lage bin. Crutch, du hast zwar einmal gegen mich gewonnen, aber das ist noch lange nicht das Ende der ganzen Geschichte gewesen. Daniel, dich habe ich noch nie 1 gegen 1 gehabt, aber wenn ich sogar schon deinen alten Herren besiegt habe, in meinem ZWEITEN Match in dieser Liga, wirst du ein Kinderspiel. Ich bin bereit und ich habe wieder Bock auf das Ganze. Ich will dich im Ring und ich will dich im Ring! Und was ich am allermeisten will. Das ist dieser Gürtel! Dooms Night 2017: Don Sheen gegen Daniel gegen Jason Crutch! Wie wäre das? Das wollen die Leute auf jeden Fall sehen!“
Die Zuschauer scheinen einer ähnlichen Meinung wie der Rich Guy zu sein, auch wenn sie das ja äußerst selten sind und er es ihnen leicht macht, nicht mit ihm einer Meinung zu sein. Johnboy Dog allerdings steht noch auf der Stage und bekommt in der Tat ein kleines Leuchten in den Augen; wie eigentlich immer, wenn „seinen“ Schützlingen selbst tolle Einfälle kommen....die er auch goutiert natürlich.
Johnboy
Dog: „Sheen, Sheen, Sheen.....so gut der Gedanke auch ist,
bin doch ich derjenige, der letztlich die Entscheidung hierzu
trifft!“
Johnboy
Dog: „Und ich finde den Gedanken gut! Aber du hattest deine
Chance, Sheen. Und du hast sie nicht genutzt.“
Johnboy Dog: „Da kommt mir aber eine Idee....... Sheen? In der nächsten Show wirst du ein Match haben. One-on-One mit....Jason Crutch! Und damit das nicht einfach nur ein Match ist, gibt es eine Stipulation! Wenn du, Sheen, dieses Match gewinnst, bekommst du bei Doom's Night die Chance auf den Inetrcontinental Title – denn dann heißt es „Daniel versus Jason Crutch versus Don Sheen“ ! Aber nur, wenn du gewinnst, Sheen. Schaffst du es nicht, dieses Match zu gewinnen, kannst du dir, solange ich hier das Sagen habe, jegliche Titleshots abschminken! Mal abgesehen davon, dass es dann beim Singles Match zwischen Jason und Daniel bleiben würde.“
Pete: „Was für eine Ankündigung, Sven! Ich bin tierisch gespannt auf die nächste Show! Dort wird dann entschieden, wer alles bei Dooms Night um den Intercontinental-Championtitel antreten darf.“ Sven: „Daniel wirkt so oder so nicht glücklich. Er krallt seinen Gürtel noch fester an die Brust.“ Pete: „Dennoch wirkt es so, als seien Crutch und der Don einverstanden.“
Das Knistern der Flammen im Kamin sorgt nicht nur für ein stimmungsvolles Licht im Raum, es beruhigt auch die Nerven. Zumindest die Nerven unseres Protagonisten, der auf den Ringnamen The Broken Distinguished hört und mt seiner eigenen Person heftigere Kämpfe austrägt, als er es mit körperlichen Gegnern jemals tun könnte. Zumindest ist er selber davon überzeugt- Seine Gedanken kreisen pausenlos um Dinge, die für normale Menschen wohl eher weniger von Bedeutung sind, während er mit dem Feuerhaken mit dem Holz und den Flammen spielt.
Brian Steale: „Mein Leben fühlt sich an, wie der ewige Kampf mit dem Feuer. Das Feuer, ein Element, so kraftvoll und schön zugleich. Feuer erzeugt wärme, wärme erzeugt Mitgefühl und Mitgefühl ... ist ein Gefühl, das ich mir nicht länger leisten kann.“
Mit betrübten Blick verfolgt Brian jede einzelne Bewegung der Flammen, stellt sich dabei vor ein Match bestreiten zu müssen und versucht innerlich wahrzunehmen, welche seelischen Qualen dieses Match verursachen könnte. Er kann es sich nicht so richtig vorstellen. Noch nicht.
Brian Steale: „Ich habe viel beim Training gelernt, vor allem, Schmerzen zu ertragen. Ich habe keine Angst vor den Schmerzen, die mein Körper verursachen wird, wenn meine Gelenke verdreht werden oder mein Rücken den harten Aufprall einer Powerbomb einstecken muss. Diese Bewegungen habe ich trainiert. Stunde um Stunde, Tag um Tag Woche für Woche.“
Die Stimme klingt verweichlicht, leise aber auch wohltuend. Wäre das Feuer eine Frau, so würde sie ohne jeden Zweifel nur zu gerne dieser Stimme lauschen, denn diese Stimme hat das gewisse Etwas. Charisma. Und nicht nur die Stimme, auch die Gesichtszüge des jungen Manns, dieser drei Tage Bart und das blonde zum Zopf gefasste Haar mit dem durchtrainierten, makelosen Körperbau lassen keine Wünsche offen. Und auch bei diesem Video ist Brian Steale in seinen langen Wrestling Leggins und Boots zu sehen. Seine Jacke liegt irgendwo auf einen der leeren Stühle in seinem Rücken.
Brian Steale: „Es ist viel mehr die Angst, die an mich nagt. Die Angst zu versagen, die Angst meinem Stand nicht gerecht zu werden, die Angst vor der gnadenlosen Rache meines Vaters, die mich ohne jeden Zweifel erhaschen wird, wenn ich versage. Oh ja, noch in seinem Tod verfolgen mich die quälenden Gedanken an seiner harten Hand, die meinen Rücken kreuzt, wenn ich nicht den Erwartungen gerecht werden kann.“
Mit dem Feuerhaken versucht Brian Steale, Symbole zu formen. Ein Karo und ein Herz. Kartensymbole, die fest mit den Werten des Glücksspiels verbunden sind, Spielen, die schon manches Schicksal zu einem beispiellosen Scherbenhaufen verwandelten.
Brian Steale: „Die Schmerzen im Rücken sind jedoch nicht das, was sich so quälend anfühlt. Wirklich quälend für meine Seele waren die Ohrfeigen, die mein Vater mir vor den Augen der Öffentlichkeit, auf Banketts, gab um mich vor den Augen seiner Freunde zu demütigen. Ich habe ihn dafür gehasst. Ich habe ihn so sehr gehasst, wie ich euch hasse, das einfache Volk. Der ordinäre Pöbel. Wrestler, die glauben, etwas Besonderes zu sein, weil sie in einem Namen haften Gym trainierten. Ich versichere euch, ihr seid nichts Besonderes. Ihr seid in jeder Hinsicht genauso gewöhnlich, wie das gemeine Volk es nur sein kann.“
Ein leichtes Lächeln fährt über den Mundwinkel, als der junge Mann an seinen Beitritt zu den Regulatoren denkt. Ein erster kleiner Achtungserfolg, so glaubt er. Doch ist es wirklich ein Erfolg oder wird es sich nur als eine Illusion erweisen?
Brian Steale: „Etwas wirklich Besonderes ist es, ein Regulator zu sein, denn die Regulatoren waren wirklich etwas Besonderes. Sie bestanden aus Männern, die die Ungerechtigkeit nicht ertragen konnten und den Mut aufbrachten, die Gesetze selbst in die Hand zu nehmen um ihr Leben zu verbessern. Diese Einstellung zeugt von Mut. Jene Art von Mut, die ich bewundere. Ich möchte so sein wie sie, der Angst gegenübertreten, sie besiegen und meine eigenen Gesetze machen, nach denen ich leben kann. Ich möchte aus meinem Käfig, der Sohn eines britischen Lords zu sein, ausbrechen und der Welt meine eigene Geschichte erzählen. Meine wahre Persönlichkeit steckt voller Leidenschaft und Gefühlen, die niemand in mir vermuten würde. Ich liebe das Wrestling und würde mich ohne Zweifel bis in den Tod dieser Leidenschaft aufopfern. Ich werde Dinge erleiden und vollbringen, die beweisen, wie ernst es mir ist, in diesem Sport erfolg zu haben. Ich werde gegen meine eigene Person kämpfen, gegen die Geister meiner Vergangenheit und gegen meine realen Feinde, die mich am Boden halten wollen.“
The Broken Distinguished schließt die Augen, während er noch immer mit dem Feuer spielt. Funken sprühen und lassen sich langsam auf seinen Oberkörper und dem Arm nieder. Doch das stört ihn nicht. Er nimmt es nicht mal wirklich wahr, dass das gerade jetzt passiert. Aus seinem Auge läuft eine Träne die Wange hinunter, Brian macht sich nicht einmal die Mühe sich die Tränen zu verkneifen. Wozu auch? Welchen Sinn hätte das?
Brian Steale: „Vater, vergib mir, denn ich habe gesündigt. Ich habe dir weh getan. Ich habe rebelliert gegen dein Haus und mich dem Glauben unserer Vorfahren wiedersetzt. Ich schwöre dir, ich werde meine Schuld begleichen, noch vor dem Tage, an dem wir unter dem Banner des Herren wieder vereint sein werden. Ich werde dich nie wieder enttäuschen. Stehe mir bei und hilf mir, etwas aus mir zu machen. Hilf mir, die Sterne des GFCW Himmels zu berühren, um in ihrem Licht zu erstrahlen und göttliche Wärme zu empfangen.“
Der junge Wrestler öffnet wieder seine Augen und bewundert das Feuer, das unbeeindruckt seiner Worte, sein Tanz mit dem Holz im Kamin fortsetzt. Das Feuer im Kamin brennt genauso weiter wie das Feuer seiner Seele. Noch ist der Tag nicht gekommen, an dem er seine Qualitäten im Ring beweisen muss. Doch die Zeit wird kommen und die Welt wird aufhorchen.
Brian Steale: „Amen.“
Wolff steht um zingelt von mehreren Fans. Sie alle feiern dieses Event und die Matches. Nur er sieht sichtlich genervt aus. Seine Mimik ist finster und die Arme hat er vor sich verschränkt. Ihm gefällt einfach nicht was er sieht. Wo ist die richtige Interaktion mit den Fans? Wo ist die Leidenschaft für diesen Sport? Wo ist die Härte? Als die Musik des nächsten Wrestlers erscheint , dreht er sich um und geht. Er hat genug gesehen für heute.
Wir befinden uns in einer leicht siffigen Trucker Bar. Hinter der Theke sitzen zwei bekannte Gesichter, unsere Lieblingstrucker von BIG RIG. Auf der anderen Seite der Theke sehen wir einen älteren Herren, welcher mit dem Kopf auf der Theke schläft und schnarcht. Jack und Frank sind für ihre Verhältnisse außerordentlich gut angezogen. Beide tragen ein weißes Hemd, darüber ein hellbraunes Sakko. Jacks Hemd ist bis oben Hin zugeknöpft, während bei Frank mal mindestens zwei Knöpfe auf sind. Im Krawattenbinden sind die Trucker jedoch keine Profis. Frank trägt seine Krawatte um den Kopf gebunden, sie baumelt links neben ihm wunderbar im Wind. Jack hat zumindest versucht, sie zu binden, der Knoten sieht aber so aus, als würde man Alexander den Großen benötigen, um ihn wieder zu öffnen. Die Blicke der Lastkraftfahrer sind äußerst seriös, beide halten außerdem einige Papiere in der Hand. Sie sind wohl das lächerlichste Nachrichtensprecherduo aller Zeiten. Ein typischer Nachrichtensendungs-Sound wird eingespielt und Jack und Frank legen los.
Frank: "Guten Abend, ne?"
Hinter den Beiden tut sich nun die mollige Bardame auf. Sie hält eine Chips Tüte in die Luft, ehe sie wieder aus dem Bild verschwindet.
Jack: "Oberpolling: Sammelklage gegen Jason Crutch eingereicht. Millionen Männer wurden zum Opfer des neuen Lieblingssnacks der GFCW-Galaxy. Jason Crutch Crutchhips, so der offizielle Name, warb offenbar mit falschen Fakten. Mehr Impact im Bett sei versprochen worden, so der vertretende Anwalt. Seine Mandanten seien der Meinung, der versprochene Impact käme zu schnell."
Frank hält die Luft an, als wolle er Lachen unterdrücken. Ein kurzer Blick in die nun im GFCW-Shop zu findende "On the Road, ne?" Tasse schafft aber Abhilfe. Die mollige Bardame ist aber erneut zur Stelle und hält einen Teppich in die Luft.
Frank: "Persien: Der Versuch von 'Cyrus' feinste persische Teppiche, nach eigener Aussage zumindest, an den Merch-Ständen vor der Arena zu verkaufen hat leider nicht geklappt. Eine junge Frau wurde das Ziel eines seiner wütenden Ausrufe und rief das Ordnungsamt. Den Satz 'der Löwe erhebt sich' empfand sie offenbar als sexuelle Belästigung. Cyrus, dem wohl die Gewerbegenehmigung fehlte, ergriff die Flucht. Tja, dumm gelaufen, ne?"
Frank, als Experten für Verkäufe auf dem Hallengelände kann darüber nur müde schmunzeln. Unsere mittlerweile ans Herz gewachsene Bardame hat sich wieder ins Bild geschlichen und hält Bauklötze hoch.
Jack: "Halle/Saale: Skandal beim MDR. Sehr alte Programmleiter hatten den Plan mit 'jungen und frischen' Inhalten neue Zuschauerschichten für sich zu gewinnen. Kinder im Alter von 0-6 Jahren sollten angesprochen sein und in der Sendung Playtime im Zweikampf gegeneinander antreten. Den Kindern wurden Bauklötze zur Verfügung gestellt und der Host der Sendung kürte am Ende der Show einen Sieger für das schönste Bauwerk. So zumindest war der Plan. Player, der Host der Sendung, kürte jedoch sich selbst zum Sieger, nachdem er das größte Wahrzeichen der Stadt nachbaute, einen Plattenbau."
Im Hintergrund sehen wir die mollige Bardame erneut, sie sorgt dafür, dass Franks Krawatte wieder fest am Kopf sitzt. Frank jedoch will seinen Einsatz nicht verpassen und quatsch einfach drauf los. Nachdem er seinen ersten Einsatz noch frei sprechen konnte, versucht er nun nach bestem Wissen und Gewissen vom Blatt abzulesen, unprofessionell schaut er zu keiner Sekunde in der Kamera.
Frank: "Atlantic City: Beim Versuch größere Gegner für Ryder zu finden, ist Percy Addams an seine Grenzen gestoßen. Nachdem er hyperventilierend den Highschool-Basketballern der Atlantic City Vikings auflauerte, wurde er von besorgten Eltern zur Rede gestellt. Den Aussagen der Eltern zu urteilen, soll er nur so etwas wie 'größer, größer, größer' gestammelt haben, ehe er aufgrund von Luftmangel zusammensackte. Wie der Gesundheitszustand von Percy 'HIHI' Addams zu diesem Zeitpunkt ist, ist allerdings unklar."
Frank grinst und wirft seine Papiere in die Luft. Er hebt den Daumen, sein Einsatz ist beendet. Jack blickt seinen Bruder skeptisch an und zeigt ihm seine Blätter. Eine Sache hat er noch. Frank ist völlig perplex und steht auf, um die Blätter aufzusammeln. Als er von hinter der Theke wegkommt, sind wunderschöne Herzchen-Boxershorts im Bild und der Vollmond geht auf, als er sich bückt. Immerhin hat er alle Blätter aber wieder. Er huscht wieder hinter die Theke.
Jack: "Dortmund: Den offiziellen 'KEINEBREMSEN-Award' erhält in dieser Woche niemand geringeres als der GM unserer geliebten GFCW! Johnboy Dog traf die beste Entscheidung der letzten Wochen, indem er dem jungen, aufstrebenden, gut aussehenden, nicht bremsbaren, niemals im Stau Stehern und Fan Lieblingen BIG RIG einen Titelkampf um die Tag-Team Championships gewährte. Auf Anfrage äußerte sich ein Teammitglied mit dem Satz: 'Richtig geil, ne?' auf diese Entscheidung und der Fight Club würde beim National Wrestling Fantasy Day 'Auf der Strecke bleiben'.
Diesmal aber wirklich wirft Frank seine Blätter in die Luft, die von Jack direkt hinterher. Während der Schlussjingle spielt, witzeln die Beiden noch miteinander und auch die mollige Bardame gesellt sich dazu. Der alte Mann, welcher bislang schlief, wacht passend zum Ende der Show auch wieder auf.
Frank: "Gute Show, ne?"
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