Als
wieder zum Ring geschalten wird, haben sowohl Mike Janus, als
auch Rasmus Rantanen ihren Weg zum Ring bereits vollendet.
Nun warten sie also auf Aldo Nero und ihre große
Chance. Im Falle von Rasmus sogar die zweite große
Chance binnen zwei aufeinanderfolgenden War Evening-Ausgaben.
Ein
lautstarker Schwall an Buh-Rufen dringt aus dem Publikum, als
diese Musik einsetzt und Aldo Nero die Stage betritt. Er
steht heute vor einer harten, schweren Aufgabe, denn er wird
nicht nur gegen einen, sondern gleich zwei Wrestler antreten.
Hinter
ihm folgt auch direkt James Corleone, abgesehen von ihm sind
die Beiden aber allein. Nero wollte keinen zusätzlichen
Begleitschutz vor The End, durch die Bodyguards Corleones,
denn er will sich allein um ihn kümmern, sollte er und
davon kann man durchaus ausgehen, sich hier blicken lassen.
Ohne
große Umschweife, ohne sich feiern zu lassen oder zu
feiern, schreitet Aldo mit bestimmenden und harschem Schritt
zum Seilgeviert, was er auch direkt entert. Ein kurzer Blick
zu Corleone verrät, dass Aldo davon überzeugt ist
die Situation unter Kontrolle zu haben.
James
Corleone hingegen läuft um den Ring herum um am
Kommentatorenpult Platz zu nehmen. Es scheint, als wolle er
das Match nicht nur mit beobachten, sondern sogar
kommentieren. Sven steht sofort auf und rückt einen
vorbereiteten Stuhl zurecht, sodass Corleone gut Platz nehmen
kann. Dieser nimmt diese Geste vielmehr als
„selbstverständlich“ wahr, als, dass er sich
in irgendeiner Form bedankt. Ja, mit dem Bedanken hats
Corleone nicht so. Zumindest nicht bei Leuten, von denen er
nichts will.
Sven:
„Herzlich Willkommen Mister Corleone! Was für eine
Ehre sie hier am Kommentatorenpult zu haben!“
Pete:
„Ja… es freut uns, dass sie sich die Zeit nehmen
uns hier zu unterstützen.“
James
Corleone: „Guten Abend, meine Herren.
Selbstverständlich nehme ich mir die Zeit die großartige
Leistung, die Aldo Nero hier abliefern wird, mit einem
adäquaten Kommentar zu versehen.“
Es
scheint mitzuschwingen, dass er diesen „adäquaten
Kommentar“ weder Sven noch Pete zutraut.
Wie
dem auch sei, der Fokus verlagert sich nun wieder in den
Ring, indem Aldo Nero und auch seine Gegner bereitstehen um
das Match endlich zu beginnen. Und so läutet Bob Taylor
den Kampf schließlich auch an.
~
Ding Ding Ding ~
Pete:
„Nun denn, Mister Corleone. Die erste wichtige Frage
des Matches dürfte lauten, welche konkreten Regeln hier
genutzt werden? Wie haben sie sich das vorgestellt, werden
Janus und Rantanen gemeinsam im Ring stehen oder wird nur
einer von Beiden aktiv sein und jeweils mit dem anderen
abklatschen können?“
Sven:
„Tatsächlich sogar mal eine ganz kluge und
berechtigte Frage.“
James
Corleone: „Das ist eine idiotische Frage.“
Sven:
„Stimmt, das meinte ich eigentlich. Wie kommst du nur
immer auf so dumme Ideen Pete?“
James
Corleone: „Würden Janus und Rantanen sich
abwechseln müssen, würde das den Vorteil der
Überzahl direkt wieder zu Nichte machen. In diesem Falle
würde Aldo Nero den aktiven Mann im Ring niederstrecken,
bevor er sich um den anderen Part außerhalb des Ringes
kümmern könnte. Dann wären wir wieder bei
einem Einzelmatch und dass Aldo diese gewinnen kann, wissen
wir, weshalb wir überhaupt erst dieses Handicap Match
angesetzt haben.“
Sven:
„Wie immer eine geniale Ausführung, Mister
Corleone, die mir selbst natürlich bewusst war, aber
gut, dass sie es dem Kollegen Pete erklärt haben.“
Wir
haben es gehört. Mike Janus und Rasmus Rantanen sind
beide gleichzeitig im Match aktiv und so stehen sie Aldo Nero
in diesem Moment gegenüber.
In
den ersten Sekunden umkreisen sich die drei Männer erst
einmal, wobei die Positionen der Akteure so verteilt sind,
dass dieses Match eher einem Triple Threat, als einem
Handicap Match gleicht. Es wird direkt deutlich und spürbar,
dass Janus und Rantanen zwar ein Team sind, aber beide
dennoch für sich selbst kämpfen, denn nur einer von
ihnen kann potenziell an Corleones Seite gelangen.
… nunja,
aber wenn man mal genau drüber nachdenkt… wäre
es ja nicht nur Corleones Seite. Der Sieger dieses Matches,
sofern er denn Corleone als seinen Manager gewinnt, würde
dann ja wohl auch an der Seite von Aldo Nero stehen. Und das
wiederum könnte auch Nero etwas bringen.
Es
scheint, dass Rasmus Rantanen gerade gedanklich diese
Überlegung durchgeht und auch bereits damit beginnt Aldo
Nero diesen Plan vorzuschlagen. Wenn die Beiden gemeinsam
Janus abfertigen und Aldo Rasmus dann einfach gewinnen lassen
würde, hätte Aldo direkt noch einen Verbündeten
mehr im Kampf gegen The End.
Aldo
hört kurz zu, scheint aber wenig überzeugt.
URANAGE
Aldo
zögert keine Sekunde. Was auch immer das für ein
Plan von Rantanen gewesen sein soll, darauf lässt er
sich nicht ein. Er ist ja nicht blöd.
James
Corleone: „Das ist mein Junge.“
Mit
einem – böse Zungen würden behaupten etwas
gespieltem – Stolz in der Stimme kommentiert Corleone
die Aktion seines Sohnes, während sich Rantanen in
Richtung der Seile und unter diesen hindurch aus dem Ring
rollt. Und damit war es nur noch einer. Aldo geht nun
bedrohlich Nahe auf Mike Janus zu, der gerade realisiert,
dass er zwar erstmal die alleinige Chance auf den Sieg über
Aldo hat, das aber bedeutet, dass er jetzt auch erstmal
alleine gegen Aldo ranmuss.
Und
dieser will seinen eindrucksvollen Sieg so schnell wie
möglich.
Aldo
hechtet nun direkt auf Mike Janus zu, der aber recht flink
ausweichen und fliehen kann. Er ist kleiner und leichter als
Nero und kann dementsprechend gut entkommen, woraufhin sich
eine kleine Hetzjagd durch den Ring entwickelt. Janus hat
einige Zeit gut die Nase vorn, bis Nero schließlich
einen weiteren, gekonnten Hechtsprung macht und Janus am Fuß
packen kann.
Pete:
„Mike Janus wollte hier wohl strategisch vorgehen,
allerdings hat Nero ihn dann doch bekommen. Noch tänzeln
sie da etwas rum, vielleicht schafft Janus erneut die Flucht
aus den Griffen Neros.“
Sven:
„Aldo Nero ist ein kräftiger und starker Bursche,
allerdings haben wir mittlerweile auch gesehen, wie schnell
und dynamisch er für seinen Körper ist. Das ist
einer der großen Vorteile Neros, weswegen sein Spear
auch so intensiv daherkommt.“
James
Corleone: „Treffende Analyse, ich bin überrascht.
Wir arbeiten sehr an Aldos Dynamik und Schnelligkeit.“
Während
Sven nun überstolz dreinblickt, hat Janus es tatsächlich
geschafft sich nach vorn zu rollen und Nero, der seine Hände
noch am Fuß von Janus hatte, in eine Ringecke zu
schleudern. Allerdings bremst Nero noch gerade rechtzeitig
ab, dreht sich um und geht erneut auf Janus los.
Es
beginnt eine neue Phase, in denen Nero versucht
Power-Aktionen anzubringen, denen Janus aber ganz gut
ausweichen kann. Er schafft es vereinzelt selbst ein paar
Kicks und Elbows anzubringen, mit denen er Nero gut aus der
Reserve lockt, bis er schließlich einen DDT-Ansatz
hinbekommt. Nero schleudert Janus aber lediglich in die Luft,
bis Janus auf dem Mattenboden landet. Es soll ein
Belly-to-Belly Suplex von Nero kommen, aber tatsächlich
gelingt es Janus diese Situation zu drehen und Aldo…
einzurollen!
1…
Noch
bevor das Cover richtig an Fahrt aufnimmt, wird es bereits
unterbrochen, allerdings nicht von Nero selbst, sondern von…
Rasmus Rantanen!
Er
stößt Janus weg und ohne mit diesem in eine
Diskussion zu gehen, geht er direkt auf Aldo Nero los und
will diesen mit eigenen Tritten und Elbow Drops attackieren.
Und das geht sogar ganz gut durch. Rasmus hat den
Überraschungsangriff von Mike Janus gut ausnutzen
können, dieser wiederum fühlt sich allerdings
übergangen. Verständlicherweise.
Janus
zieht Rantanen nun zurück und damit entwickelt sich nun
doch eine kleine Diskussion. Wer weiß, vielleicht wäre
das Match jetzt schon vorbeigewesen?
Pete:
„Das war verdächtig knapp für Nero. Zum Glück
war Rantanen da um ihren Schützling vor der Niederlage
zu beschützen.“
Sven:
„…“
James
Corleone: „In ihrem Interesse habe ich das mal
überhört. Und nun, bevor sie sich weiter in
Selbstgefälligkeit baden, schauen sie und machen sie
ihren Job.“
Und
tatsächlich. Während Rantanen und Janus
diskutieren, steht Aldo auf, fast so als wäre nichts
gewesen. Er wirkt kaum getroffen, gar nicht besorgt, sondern
scheint die Kontrolle über das Match zu genießen,
die ihm von Corleones Angebot eingebracht wurde.
Er
muss nicht mal etwas machen, seine Gegner entzweien sich
selbst. Durch die Macht der Worte. Die Macht von James
Corleone.
Langsam
raffen sich nun Janus und Rantanen auch wieder. Sie sehen
Nero, der sich erhoben hat und schalten schnell. Spätestens
JETZT ist der Punkt gekommen, wo sie zusammenarbeiten
sollten… aber jetzt… ist es bereits zu spät.
Sie
rennen auf Nero zu und wollen in einen Schlagabtausch gehen,
bekommen auch jeweils einen Schlag durch, bis der eigentliche
Schlagabtausch beginnt. Ein Schlag gegen Rasmus, einen gegen
Mike, einen gegen Rantanen, einen gegen Janus. Aldo lässt
seinen Gegnern keine Chance zur Offensive, sondern dominiert
sie hier nach allen Regeln der Kunst. Er prügelt
abwechselnd auf seine Gegner ein, bis er Janus schließlich
in die Ringseile wirft, sich Rasmus schnappt und diesen nun
tatsächlich via Belly-to-Belly Suplex gegen Mike Janus
wirft!
Beide
sind am Boden, versuchen sich aber direkt wieder aufzubauen,
nur, damit sie jeweils einen Bodyslam einstecken müssen!
Und wer die vergangenen Matches von Aldo kennt, der weiß,
dass es meist nicht nur bei einem bleibt. Bodyslam-Serie
gegen die Förderkaderwrestler, bis Aldo genug hat. Er
reißt die Arme in die Luft, was zwar massig Buh-Rufe
mit sich bringt aber auch verdeutlicht: jetzt dominiert er
nicht nur mental, sondern auch körperlich.
Pete:
„Wir sind nun an dem Punkt, an dem man hinterfragen
sollte, ob ihre Aussicht auf den großen Erfolg hier
wirklich ein motivierender Vorteil ist oder ein behindernder
Nachteil. Schon jetzt hätten die Beiden viel besser
zusammenarbeiten müssen, man kann nur hoffen, dass sie
sich noch nicht die Chance verbaut haben.“
Sven:
„Tjaha, lieber Pete, unterschätz mal nicht den
genialen Geist des James Corleone. Das war doch alles so
geplant!“
James
Corleone: „Mister Janus und Mister Rantanen haben die
Trümpfe in der Hand, sie müssen sie nur gut
ausspielen.“
Nero
schnappt sich Mike Janus und schleudert ihn in eine der
Ringecken… in der sich Janus allerdings abfangen kann
um kurz durchzuschnaufen. Aldo bekommt das nicht direkt mit,
denn er packt direkt wieder nach Rasmus Rantanen. Ansatz zum
Powerslam… und Nero bringt diesen durch! Sofort folgt
das Cover.
1…
2…
Wieder
wird das Cover unterbrochen, aber diesmal ist es ja auch
genau richtig! Janus ist mit einem Doppel-Stomp auf Aldos
Rücken gesprungen, um den Count zu unterbrechen. Sofort
verfinstert sich die Miene von Nero, der sich langsam
aufrichtet. Janus schnellt etwas zurück, da der erkennt,
dass er hier das wilde Tier provoziert hat. Jetzt hat er zwar
die Aufmerksamkeit von Nero, aber auch den Zorn.
Nero
läuft also immer näher auf Janus zu, bis jemand
Nero an den Beinen packt! Rasmus Rantanen! Er hält Nero
fest, hockt sich hinter ihn, woraufhin Mike Janus auf den
Turnbuckle springt und von dort mit einem…
DIVING
CROSSBODY
… angeflogen
kommt! Er erwischt Aldo direkt, der über Rasmus nach
hinten stürzt! Das war ein Volltreffer! Janus rollt sich
etwas weiter ab, bis auch Rantanen mit einem Big Splash aus
den Seilen gegen Aldo Nero angesprungen kommt. Anschließend
gehen nun beide auf Nero los! Sie treten und schlagen auf ihn
ein, bearbeiten ihn am Boden so gut es geht und versuchen
größtmöglichen Schaden anzurichten. Und das
sieht gar nicht so schlecht aus!
Pete:
„Oha! Eine große Chance für die jungen
Wrestler! So könnten sie Nero am Boden halten und ihn
vielleicht sogar besiegen!“
Sven:
„Öhm…“
James
Corleone: „Sie nutzen ihre Chancen, sie zeigen
Initiative. Ich habe kein Problem damit, wenn sie sich gut
schlagen, schließlich kann, wenn überhaupt, nur
jemand der meinen Aldo besiegt relevanterweise in Betracht
gezogen werden meine Aufmerksamkeit zu verdienen.“
Rantanen
und Janus schlagen weiter auf Nero ein und scheinen ihnen
tatsächlich gut bearbeiten zu können, in einem
überzeugendem Moment der Einigkeit, bis…
… Aldo
mit einem gewaltigen Kraftakt zurückkommt! Er stößt
die Beiden von sich weg, die sich jeweils einmal überschlagen
und auf den Füßen landen. Aldo, nun doch etwas
mehr getroffen, steht auf und blickt beiden Gegnern entgegen.
Er schreit laut auf, während sie wieder auf ihn
zugerannt kommen.
CLOTHESLINE
Gegen
Mike Janus! Rasmus Rantanen ist dabei auf Aldo gesprungen und
scheint sich an einem Sleeper Hold zu versuchen, bis Aldo
diesen schließlich einmal über die eigene Achse
nach vorn wirft!
SPINEBUSTER
Gegen
Ramus! Und damit liegen die Beiden nun doch wieder auf der
Matte. Sie krümmen sich vor Schmerz, während Aldo
abermals einen Siegesschrei herauslässt.
Sein
Blick wandert wieder zu seinem Vater am Pult. Die Kamera
schwenkt auch kurz dahin und filmt ein kurzes Nicken von
Mister Corleone ein, der damit scheinbar zu signalisieren
versucht, dass Aldo den Sack zumachen soll.
Pete:
„Es scheint, als würde dieses Match seine finale
Phase erreichen. Wird Aldo tatsächlich den Sack zumachen
können?“
Sven:
„Aber natür…“
James
Corleone: „Aber natürlich wird er das.“
Aldo
greift nach Rasmus und will diesen am Kopf hochziehen, da ist
es diesmal allerdings Janus, der an Aldos Füßen
klammert! Und zwar so richtig. Aldo taumelt, Mike beißt
sich, bildlich gesprochen, fest, bis Nero mit einem
gewaltigen Tritt auf die Hände von Janus dessen Griff
lösen kann! Janus springt sofort schmerzerfüllt
auf, hechtet in eine der Ringecken, wo er sich die Hand hält.
Bob Taylor ist dabei auch direkt zur Stelle um zu überprüfen,
ob Janus sich nicht wirklich etwas getan hat. Auf gut
Deutsch: er ist abgelenkt. Eine Chance, die Rasmus Rantanen
sofort erkennt.
LOW
BLOW
… gegen
Aldo… zumindest in der Theorie. Aber Aldo fängt
den Fuß Neros ab… und schleudert Rantanen in
Richtung Janus! Die beiden Förderkadler kollidieren
äußerst unsanft, wobei allerdings direkt klar
wird, dass Janus aus der Situation herausließt, dass
Rasmus ihn aktiv angegriffen hat. Wäre nicht das erste
Mal in diesem Match.
GERMAN
SUPLEX
Von
Aldo gegen Rantanen.
SUPERKICK
Von
Janus gegen Aldo!
Aldo
taumelt, Janus nutzt die Chance…
FLATLINER
… ebenfalls
gegen Nero! Dieser zwingt ihn nun sogar auf die Knie, doch
bevor Janus nachsetzt, geht der erstmal zu Rantanen, der
wiederum gerade zu sich kommt. Es scheint, als wolle er ihn
nun konfrontieren über den „Angriff“ zuvor.
Er packt Rantanen, zieht diesen hoch und zu sich und will
gerade loslegen, da… deutet er auf Aldo. Mike erkennt,
dass beide zusammenhalten müssen, wenn sie hier gewinnen
wollen.
Rasmus
wirkt für einen Moment irritiert, doch scheint dem
zuzustimmen. Erstmal gilt es Aldo fertig zu machen, danach
kann immer noch entschieden werden, wer ihn nun pinnt. Mike
dreht sich also in Richtung Aldo, auch Rasmus konzentriert
sich auf diesen… und stößt Mike ihm
entgegen! Und zwar direkt in einen…
BATTERING
RAM
(Spear)
Aldo
schießt in Mikes Magengrube wie eine Kanonenkugel,
womit er ihn quasi direkt ausschaltet, so viel kann man
sagen, aber, es scheint, als wäre das nur die Masche von
Rantanen gewesen, denn nun ist er es, der Aldo einrollt!
SMALL PACKAGE!
1…
2…
2,9…
KICKOUT!
Aldo
rollt durch, hält Rantanen fest und richtet sich auf…
Suplex-Ansatz… NEIN…
LA
VENDETTA!
(Modified
Lifting Reverse STO/End of Days)
Und
damit wird auch Rantanen auf die Bretter geschickt!
Aldo
schreit nun nicht mehr einfach nur auf, er lässt sich
auch nicht weiter feiern, in seinem Blick liegt einfach nur
noch Dominanz und die Entschlossenheit, dass die Zeit zum
Spielen jetzt vorbei ist.
Er
packt sich Rasmus, hievt diesen auf Mike, sodass Beide zwar
übereinander liegen, aber von jedem jeweils die
Schultern den Ringboden berühren und dann setzt er zum
Cover an.
1…
2…
3.
~
Ding Ding Ding ~
Laura:
“Und der Sieger des Matches ist… ALDOOO NEROOO!“
Aldo
Nero hat es geschafft. Er hat nicht nur einen, sondern gleich
zwei Gegner besiegt. Und mittlerweile dürfte auch mehr
als klar sein, warum James Corleone im Vorfeld Mike Janus und
Rasmus Rantanen das Angebot unterbreitet hat, den Sieger
dieses Matches möglicherweise zu managen – um sie
zu verwirren, gegeneinander auszuspielen und ihnen den
Vorteil der Überzahl zu nehmen.
Nicht,
weil Aldo Nero es nicht ohnehin geschafft hätte, die
Beiden zu besiegen, sondern weil er es kann. Aldo Nero
dominiert seine Gegner im Ring, James Corleone dominiert sie
über Mindgames, auf eine psychologische Ebene. Die
Einheit und Kombination der Beiden, in dem diese beiden
Komponenten verbunden werden, ist dementsprechend sehr
gefährlich.
Pete:
„Mike Janus wollte Einigkeit, Rasmus Rantanen hat
diesen aber zu einem eigenen Überraschungsangriff
geopfert. Das war nicht die einzige Aktion des Matches in
denen die Partner gegeneinander agiert haben, sodass
letztendlich die Frage besteht: hätten sie
zusammengekämpft, hätten sie gewonnen? Oder wäre
das Resultat das gleiche gewesen? Mister Corleone, würden
sie sagen, dass sie hiermit ein Exempel statuieren wollten,
anhand von Mike Janus und Rasmus Rantanen?“
James
Corleone: „Ich weiß nicht, was sie meinen. Ich
habe lediglich zwei jungen, frischen Talenten eine Chance
geboten. Wenn sie nicht in der Lage sind diese Chance zu
nutzen, dann ist das nicht mein Problem oder gar mein Fehler.
Wie sie schon sagen, hätten sie zusammengearbeitet,
hätte es eine Chance gegeben. Aber auch nur das, eine
Chance. Das Resultat wäre so oder so das gleiche
gewesen. Der Sieger heißt Aldo Nero.“
Sven:
„Ich kann nicht nachvollziehen, was du hier andeuten
willst, Pete. Der ehrenhafte Mister Corleone hat Jungspunden
eine Chance versprochen! Aber Beide konnten sie nicht nutzen,
keine göttliche Fügung konnte ihnen hier helfen,
gegen Aldo Nero!“
Corleone
streitet es natürlich ab, aber es ist mehr als
offensichtlich. Er hätte Janus und Rantanen nicht im
Vorfeld konsultieren müssen, das „Angebot“
war nicht zwingen notwendig, aber wie Pete es schon sagt. Das
war ein Exempel. Das neue Projekt ist nicht mehr End, mit
Corleone im Hintergrund, sondern Aldo Nero und James
Corleone, Seite an Seite, die ihre Gegner physisch, durch
Aldo und psychisch, durch Corleone dominieren.
Pete:
„Scheint so, als wären wir hier noch nicht
fertig!“
SPEAR
Wie
schon vor zwei Wochen! THE END IST DA! Und er hat Aldo Nero
via SPEAR niedergestreckt!
Gerade
als Aldo seinen Sieg feiern wollte und sich James Corleone
bereits auf den Weg in den Ring gemacht hat, ist End aus dem
Nichts in den Ring geslidet und konnte Aldo Nero abermals
niederstrecken! Ein euphorischer Aufschrei seitens des
Publikums begleitet diesen Moment, nachdem sich End stolz und
nicht weniger euphorisch aufbaut!
Und
er scheint noch nicht fertig. Diesmal nicht, diesmal wird er
das tun, was er vor zwei Wochen angekündigt hat –
wenn er die Möglichkeit bekommt Aldo Nero anzugreifen,
dann wird er das auch tun. Und da Nero selbst seine
Bodyguards nicht dabeihaben wollte, ist diese Möglichkeit
JETZT gekommen!
Oder?
End
dreht sich nun wieder Nero zu und will direkt weiter auf
diesen losgehen, doch da hat sich… James Corleone
bereits vor seinen Sohn gestellt!
Staredown.
Zwischen End und Corleone. Keine Bodyguards die Corleone
schützen und Aldo ist auch am Boden. Könnte das der
Moment sein, indem The End Hand an James Corleone legt?
Es
sieht alles danach aus. Der Blickkontakt ist intensiv, der
Hass wird mit den Augen viel spürbarer übertragen,
als es jedes Wort wohl könnte und es wirkt tatsächlich
so, als würde End zum Schlag ausholen… doch er
kann nicht.
Corleone
steht vor Nero und ganz plötzlich wird hier etwas klar.
The
End kann James Corleone nicht angreifen. Es geht nicht.
Es
wird ihm klar, es wird Corleone klar und auch die Fans
erkennen es. The End will gern, wochenlang brodelt es in ihm,
wochenlang hat sich dieser Moment aufgebaut und jetzt, da er
endlich gekommen ist, kann er nicht.
Corleone
ist das, was einem Vater für ihn jemals am nächsten
gekommen ist. Und auch, wenn die Beiden nicht das gleiche
Blut teilen, ist das metaphorische Blut noch immer dicker als
Wasser. End will zuschlagen, aber er kann nicht.
Es
wird ihm nun selbst immer bewusster. Die Euphorie, die Wut,
die Selbstüberzeugung… all das schwindet und
macht der Verwirrung Platz. End versteht es selbst nicht,
aber scheinbar hat Corleone noch immer eine Macht über
ihn. Oder zumindest den Bund, den er seit jeher zu ihm hatte.
Und
auch Corleone realisiert das. Es scheint auch ihm nicht
wirklich klar gewesen zu sein, doch auch er genießt es
immer deutlicher. Er hat tatsächlich noch eine Macht
über The End. Und diese Erkenntnis könnte sehr,
sehr viel wert sein.
Gerade
noch rechtzeitig scheint sich End nun aber von Corleone
abzuwenden, als er im Augenwinkel etwas erkennt. Und zwar
einen angreifenden Arm, der nun gegen ihn zuschlagen soll.
End
duckt sich weg und mit einem beeindruckenden Hechtsprung
gleitet er durch die Ringseile hindurch und fast im selben
Atemzug wieder über die Barrikade in Richtung des
Publikums, denn die Bodyguards und Schlägertypen von
James Corleone scheinen tatsächlich nicht so weit weg
von der Szenerie stationiert wurden sein, wie Aldo es sich
gewünscht hatte und James Corleone es gemeint hatte
umzusetzen. Wieder sind es die vier muskulösen und
riesigen Typen, die dementsprechend aber auch recht träge
und nicht ausreichend dynamisch und mobil daherkommen, die
End in die Finger kriegen wollten.
Aber
End gelingt die Flucht, während ihm die Typen noch kurz
hinterherlaufen.
Aber
Corleone geht es gar nicht darum, dass diese End kriegen. Er
hat etwas viel Wichtigeres erkannt.
Auch
Aldo kommt langsam zu sich. Er versteht auch was hier
passiert ist, vor allem aber natürlich, dass die
Soldaten Corleones in Bereitschaft waren… obwohl er
das nicht wollte. Er schaut etwas irritiert und nicht
sonderlich glücklich zu seinem Vater, der seinerseits
aber komplett auf End fixiert ist… und sich erneut ein
Mikro geschnappt hat.
James
Corleone: „End… wie du siehst, ist Aldo nicht
untätig, was die Vorbereitung eures Matches angeht. Er
hat gekämpft und nicht nur gegen einen, sondern gleich
zwei Gegner. Wie sieht es aus? Schaffst du das auch oder bist
du zu beschäftigt damit uns hinterrücks
anzugreifen?“
The
End hat mittlerweile eine respektable Höhe in der Halle
erreicht. Er steht noch immer zwischen den Fans, hat aber
genug Abstand zum Ring und damit Corleone, Aldo und den
Schlägern.
Er
scheint noch immer nicht ganz realisiert zu haben, was hier
eigentlich gerade geschehen ist.
James
Corleone: „Ich denke, es wäre nur fair, wenn du
dich ebenfalls einer solchen Herausforderung stellst und wie
in den guten, alten Zeiten, hätte ich da auch schon ein
passendes Match für dich.“
Egal.
Jetzt muss er erstmal wieder klarkommen, er darf keine Fehler
machen und nicht unachtsam sein. Also, was will Corleone? An
wen hat er da gedacht? End legt den Fokus auf seinen Manager
und wartet auf die Ansage.
James
Corleone: „In zwei Wochen, bei War Evening. Du, The
End, gegen… zwei dieser netten Herrschaften.“
Corleone
deutet auf den Trupp an geballter Manneskraft, der vor dem
Ring steht und deren Grund, warum sie überhaupt hier
sind, der Schutz vor The End steht.
Corleone
fordert nun also, dass sich auch The End in einem Handicap
Match zwei Gegnern stellt. Und diese Gegner sollen seine
eigenen Männer sein.
Wenn
man wollte, so könnte man vermuten, dass das ebenso zu
Corleones Plan gehört hat. Er verschafft seinem
Schützling ein „leichtes“ Handicap Match,
dass er im Vorfeld selbst noch sabotiert und manipuliert,
sodass er End jetzt in ein „schweres“ Handicap
Match stecken kann.
Nur…
wird The End das annehmen?
Ends
Miene bleibt finster, ernst und uneindeutig. Während die
Menge um ihn herum lautstark jubelt, hält er den
Blickkontakt noch einige Sekunden aufrecht… bis er
sich schließlich herumdreht und durchs Publikum
letztlich vollends verschwindet.
Im
Ring bleiben ein glücklicher James Corleone und ein
etwas ratloser Aldo Nero zurück, bis schließlich
weggeschalten wird.
Dafür,
dass es ein einfaches Blinzeln ist, schafft Lorenz es, eine
beeindruckende Menge von Irritation zu vermitteln.
Lorenz:
"Was soll das heißen?"
Als
"Antwort" auf die Irritation des Werbeexperten hat
Anwalt Mark Jilley, der zum zweiten Mal an diesem Abend in Aktion
tritt, ein Lächeln übrig, welches an der Schnittstelle
von drei M's liegt: Müde, milde, mitleidig. Er legt den Kopf
schief, aber nicht um Lorenz anzusehen, sondern um auf den
silbrig glänzenden Manschettenknopf seines maßgeschneiderten
Anzugs zu blicken. Er streicht seinen Ärmelstoff glatt, dann
erst erscheint irgendwo Lorenz auf seiner Prioritätenliste.
Nachrangig.
Mark
Jilley: "Mein Berufsstand bringt es mit sich, mich klar
auszudrücken. Woher also rührt ihre Irritation?"
Verbunden
mit der Frage gönnt er Lorenz einen Funken an
Aufmerksamkeit, blickt einmal beiläufig zu ihm herüber.
Mark
Jilley: "Haben Sie Schwierigkeiten, mich akustisch zu
verstehen oder in der Sache? Wie dem auch sei, ich wiederhole es
gerne."
Nicht
ohne Genuss und mit aufgesetzt langsamer Sprachweise fährt
er fort.
Mark
Jilley: "Ihr Abkommen mit meinem Mandanten, Herrn Darragh
Switzenberg, ist nichtig."
Lorenz:
"Aber wir haben unseren Teil erfüllt."
Mike
Müller: "Du meinst..."
Mit
einer herrischen Handbewegung gebietet Lorenz dem hinter ihm
näherkommenden jungen Wrestler zu Schweigen. Reflexartig
stellt Mike das Sprechen ein, doch er tritt sogar noch näher
an das Gespräch vor ihm heran. Neugier und Furcht sprechen
aus dem verschlagenen Blick des Youngsters, der bei der letzten
Show - eindeutig wenig begeistert von seiner eigenen Tat - im
Auftrag von Darragh Switzenberg Caracal Matthews ausschaltete.
Den Matthews, der zuvor noch nett zu ihm war.
Lorenz:
"So läuft das nicht. Wir haben einen Deal.
Schriftlich."
Mit
der linken Hand wedelt Lorenz in der Luft herum, als würde
er einen Füller schwingen. In seinem Kopf ist es vermutlich
der Montblanc Limited Edition Pyotr I. Tchaikovsky 130 - die
harmonische Symbiose aus Kreativität, Musik und Schreibkunst
mit dem exquisiten Montblanc Füllfederhalter von Pyotr
Tchaikovsky. Diese einzigartige Meisterarbeit vereint die
zeitlose Eleganz der Montblanc-Manufaktur mit der
unvergleichlichen Musikalität des großen Komponisten.
Limitiert auf nur 130 Stück weltweit, ist dieser
Füllfederhalter eine Hommage an das künstlerische Erbe
Tchaikovskys. Das Herzstück des Schreibinstruments ist die
18-karätige Goldfeder, die in Handarbeit gefertigt wurde.
Lorenz:
"Unser Rechtsberater hat ihn aufgesetzt. Herr Lunenkind. Er
ist ein Experte auf dem Feld der... Wrestling-bezogenen...
Verhandlungen."
Mark
Jilley: "Ich verstehe. Wo ist dieser Herr Lunenkind,
mein...Berufskollege, denn?"
Lorenz
verschränkt die Arme vor der Brust, während er die
Stirn runzelt.
Lorenz:
"Er hält heute einen Vortrag auf der UN-Klimakonferenz.
Warum ist das relevant?"
Jilley
scheint von der Situation amüsiert. Er lächelt. Doch es
ist kein sympathisches Lächeln, sondern das Lächeln
eines Mannes, der im mildtätigen Ausdruck seine eigene
Überlegenheit bestätigt sieht.
Mark
Jilley: "Ich hätte mit dem Herrn Kollegen gerne ein
Fachgespräch über klaren Ausdruck in Verträgen
abgehalten. Wobei ich das 'Fach' vor Gespräch gerne in
verbale Anführungszeichen setzen möchte."
Nicht
nur verbale, sondern auch gestische Anführungszeichen
offensichtlich, denn Jilley hebt mit beiden Händen zwei
Finger symbolisch in die Luft.
Mark
Jilley: "Wäre Herr Lunenkind hier, er würde in
diesem Gespräch zweifelsfrei schnell darauf kommen, dass er
einen Fehler begangen hat. Einen Anfängerfehler. Er schreibt
explizit, dass Ihr Abkommen mit dem INTERCONTINENTAL-CHAMPION
Darragh Switzenberg getroffen wurde...nur, dass sich Herr
Switzenbergs Rolle leider geändert hat, wie wir alle
wissen."
Ein
Vorwurf steckt in den letzten Worten. Die im Subtext versteckte
Aussage, Lorenz, Lunenkind oder Müller hätten etwas am
Titelverlust ändern können.
Mark
Jilley: "Da er nicht mehr Champion ist, ist er nicht mehr
die Person, die im Vertrag angesprochen wird. Mit diesen
wortverliebten Sperenzchen hat sich Ihr Herr Lunenkind ein Ei ins
eigene Nest gelegt, könnte man sagen. Den Vertrag angreifbar
gemacht. Eine Flanke geöffnet, in die ein echter Anwalt
seinen scharfen juristischen Degen versenken kann. En garde, die
Herren."
Der
Anwalt nimmt die Pose eines Fechters ein, natürlich nur als
ironische Andeutung, und führt einen imaginären
Schwertstreich in Richtung Lorenz.
Mark
Jilley: "Was auch immer Inhalt dieser Vereinbarung war, ist
nun hinfällig. Es gibt keine Verbindung mehr zwischen Ihnen
allen und meinem Mandanten. Alle vertraglichen Brücken gehen
durch den Anfängerfehler von Kollege Lunenkind in der Zeit
verloren wie Tränen im Regen."
Mike
Müller: "Also war alles... umsonst?"
Verdattert
steht der Mann, der für gewöhnlich im Schweine-Kostüm
des Great Pigsters steckt, da.
Lorenz:
"Schlechter Stil."
Auflachen
bei Jilley. Kopfschüttelnd richtet er sich den Kragen seines
- natürlich ebenfalls maßgeschneiderten - Hemdes.
Mark
Jilley: "Schlechter Vertrag."
Lorenz:
"Herr Lunenkind ist der Beste, den wir haben."
Der
Anwalt lässt die Aussage im Raum stehen, als würde sie
sich dadurch selbst entlarven. Erst nach Sekunden des Wartens
fährt er fort.
Mark
Jilley: "Dann darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen."
Lorenz:
"Ihr Beileid ist Zeitverschwendung. Ich würde mich für
Ihre Mühen, uns das mitzuteilen, bedanken, aber..."
Ein
verächtlicher Blick zum Überbringer der schlechten
Neuigkeiten seitens des Marketing-Experten.
Lorenz:
"...da Sie keinen Wert auf Kundenbindung zu legen scheinen,
tue ich das auch nicht. Komm schon, Mike, das Teams-Meeting mit
der Fokus-Gruppe startet in..."
Mike
Müller: "Nein."
Es
ist ein einfaches Wort. Ein häufiges Wort. Dennoch wirkt es
so, als hätte Lorenz niemals erwartet, es aus dem Mund von
Mike Müller zu hören - schon gar nicht mit dieser Menge
an Überzeugung und Nachdruck.
Lorenz:
"Das ist nicht der Moment für deine albernen
Gewissensbisse. Du kannst deine lächerlichen Schuldgefühle
nach unserem Meeting gerne mit deinem nervtötenden Gejammer
zum Ausdruck bringen, aber ich brauche The Great Pigster, nicht
einen weinerlichen..."
Mike
Müller: "Nein."
Es
ist, als wäre eine Klarheit in Mike's Stimme getreten, die
er über Wochen - Monate - erst finden musste. Da klingt kein
bisschen Zweifel durch.
Mike
Müller: "Ich habe gemacht, was ihr gesagt habt. Wegen
euch habe ich keine Freunde. Wegen euch lachen mich alle aus. Und
jetzt kommt raus... dass ich das mit Caracal für GAR NICHTS
getan habe?"
Lorenz:
"Verlustgeschäfte sind auf der Makro-Ebene nicht zu
vermeiden, Mike. Es war ein Risiko, das es wert war, und wir
werden..."
Mike
Müller: "Wir werden gar nichts."
Langsam
hebt Mike den linken Arm und deutet auf den Besucher.
Mike
Müller: "Er hat gesagt, man kann eure Verträge
austricksen."
Nun
hebt auch Jilley den Arm - allerdings nicht langsam, sondern
rasch als Zeichen der Reklamation.
Mark
Jilley: "Ich sagte nicht, MAN kann diese Verträge
austricksen, sondern ein guter Anwalt kann das. Und ob jeder
Vertrag von Herrn Lunenkind so schutzlos daliegt wie ein aus dem
Nest gesprungenes Vogeljunges möchte ich nicht beurteilen."
Mike
Müller: "...aber Herr Lunenkind... hat einmal nicht
aufgepasst, richtig?"
Mark
Jilley: "Korrekt. Aber leiten wir daraus eine immerwährende
Logik ab? Denken Sie an das blinde Huhn und die Körner."
Mike
Müller: "Und wer einmal Fehler macht... macht sie
vielleicht nochmal."
Es
passiert stückweise. Erst zucken Mikes Mundwinkel ein wenig.
Dann krümmen sie sich zu einem leisen Schumzeln, bevor sie
zu einem Grinsen werden.
Mike
Müller: "Ich muss meinen Vertrag zu einem Anwalt
bringen."
Lorenz:
"Du kannst dir keinen guten Anwalt leisten."
Ungeduldig
rollt Lorenz mit den Augen, als sei dies nur die neueste
Anwandlung der performativen Mini-Rebellionen, die Mike
anzettelte. Aber nun hat Müller gesehen, dass man Lorenz und
Lunenkind überrumpeln kann.
Mike
Müller: "Manchmal... ist Risiko... du weißt
schon. Was du gesagt hast. Das mit Risiko. Es ist die Sache
Wert."
Lorenz:
"Mach' nicht alles schlimmer. Komm, wenn du wirklich SO
unter dem Schweinekram leidest, holen wir dir einen... Berater...
einen Psychologen. Was ist mit diesem Dreamweaver-Typen? Wir
könnten dich öffentlich positionieren, als
Vorzeige-Mental Health..."
Mike
Müller: "Ich FICKE eure Positionen."
Und
mit diesen Worten und einem breiten Lächeln im Gesicht macht
Mike Müller auf dem Absatz kehrt, und zischt - die
Titelmelodie aus "Ein Schweinchen namens Babe" vor sich
hinpfeifend - ohne weiteren Kommentar ab. Lorenz legt den Kopf in
den Nacken, schließt die Augen, kneift sich in den
Nasenrücken und stöhnt wie ein Vater, dessen Kind
gerade eine schwere pubertäre Anwandlung von Aufmüpfigkeit
durchmacht.
Passiv-aggressiv
lugt er zu dem Anwalt herüber, um seinen Frust abzulassen.
Mark Jilley hat, während Lorenz' Welt ein Stück weit
zusammenbrach, seine Aktentasche aufgenommen und Position an der
Tür genommen. Doch bevor er hindurchtritt und den
Werbeexperten zurücklässt, nimmt er noch eine die
Fechterpose ein. Führt den imaginären Degen in Lorenz'
offene juristische Flanke.
Mark
Jilley: "Sie müssen an Ihrer Defensive arbeiten, junger
Mann."
This innocent
blood is on your hands
Deceive me
Come face to
face with the final stand
Release me
It's the part
of me you can't comprehend
Unleash me
You've
unleashed the wild within
The wild
within, yeah
Die Lichter der
Lokhalle wurden bereits gedimmt, während
die Fans unter den Klängen von Killswitch Engage's
"Unleashed" gespannt auf die Ankunft unserem nach wie
vor stark verärgerten Mannes aus Queens warten.
Pete:
"Sven wir haben die Bilder zum Beginn der Show ja bereits
gesehen, was auch immer in diesem Koffer ist, es lässt
Nelson Chapman komplett durchdrehen!"
Sven:
"Es scheint ihm zumindest enorm wichtig zu sein, Pete! Ich
bin gespannt, was er nun hier draußen zu suchen hat,
schließlich befindet sich sein Angreifer definitiv nicht im
Ring. Ob er wohl nun enthüllen wird, wer unter dieser
grotesken Maske steckt? Schließlich scheint er es definitiv
zu wissen, wer ihm diese Kopfschmerzen bereitet.”
Ein
einzelner Scheinwerfer soll das Eintreffen von Nelson Chapman
einfangen, jedoch kommt dieser nicht wie gewöhnlich
langsamen, bedachten Schrittes heraus, sondern er stampft
schnellen Schrittes mit einem Mikrofon bewaffnet schnurrstracks
in Richtung Ring! Was wird er der GFCW Galaxie nun
offenbaren? Als er den Ring erreicht, rollt es sich unter dem
untersten Ringseil hindurch und mit einem deutlichen Handzeichen
gibt er zu verstehen, dass seine Musik abgeschaltet werden soll.
Offensichtlich möchte er keine Zeit verlieren, führt
das Mikrofon in Richtung seiner Lippen, während er leicht
nervös diese noch einmal kurz mit seiner Zunge etwas
befeuchtet.
"Eine Sache
möchte ich direkt zum Staret klarstellen, hier spricht nicht
der Wrestler Nelson Chapman, hier spricht ein besorgter Ehemann,
ein fürsorglicher Vater, einfach der Mann aus Queens Nelson
Chapman! Von Anfang an war mir eine Sache natürlich
bewusst, dass wenn ich meinen Koffer so mysteriös darstelle
und beschütze, dieser früher oder später von
verschiedensten Menschen als mögliches Angriffsziel
ausgemacht werden würde. Jedoch hätte mich nicht einmal
die finstersten Abgründe meiner manchmal wirklich düsteren
Gedanken mich auf den Tag vorbeireten können, der mir nun
bevorstehen wird. Ja es ist wahr, ich weiß, wer unter
dieser entstellten Maske steckt! Ich kenne seinen vollen Vor- und
Nachnamen, ich weiß wo er wohnt und ich kenne sogar sein
Lieblingsessen. Also weiß ich natürlich ebenfalls, was
genau ihn antreibt zu tun, was er gerade eben tut. Und eigentlich
war ich mir ziemlich sicher, dass er genaustens wissen würde,
wozu ich wirklich in der Lage bin. Nichtsdestotrotz hat es sich
dazu entschieden diesen Weg zu gehen und hat in meinen Augen
somit sein Todesurteil unterschrieben! Lass uns das Ganze
Katz- und Mausspiel, welches sich nun über die nächsten
Wochen erstrecken soll doch einfach abkürzen und direkt zu
dem Punkt kommen, welcher dir wirklich wichtig ist. Greif nach
deiner letzten Patrone etwas Aufmerksamkeit und Relevanz zu
ergattern, indem du mich hierher nach Deutschland verfolgst. Also
ja bitte, lass uns ein allerletztes Mal kämpfen und diese
Sache ein für alle mal beenden!"
Das
German Fantasy Championship Wrestling Logo, welches zuvor den
Bildschirm des Titantron zierte, beginnt sich langsam unter
grässlich Störgeräuschen zu verformen. So langsam
ist die Silhouette einer Person zu erkennen und urplötzlich
wirkt das Bild wieder gestochen scharf, als hätte Papa
einmal kräftig auf den Röhrenfernseher gehauen. Zum
Vorschein kam abermals das groteske Abbild eines Traumas, diese
entstellte Barbie- Maske, welche dafür sorgte, dass
zumindest wir nicht wussten, wer Chapmann all das Leid der
vergangenen Wochen angetan hatte. Die blasse Haut der Maske
welche auf verwittertes Plastik zurückzuführen war, war
mit Schrammen und Rissen übersehen und wirkte somit noch
verunstalteter und gruseliger. Die roten Lippen waren rissig und
porös. In der Hand hielt unsere düstere Gestalt
eben jenen Koffer und allein dieser kurze Anglitz ließen
Nelson's Augen nicht mehr aus seinem Bann.
???:
"Endlich habe ich die Person erreicht, welche ich schon seit
geraumer Zeit mal wieder sprechen wollte. Keinen von dir
konstruierten Wrestling Charakter, sondern den Mann hinter dieser
Maske! Wie fühlt es sich an, wenn man auf solch eine rapide
Art und Weise einen Spiegel vorgehalten bekommt Nelson?"
Die
verzerrte Stimme kann nicht weiter nachsetzen, weil Chapman
plötzlich beginnt zu schreien!
Nelson
Chapman: "Hör endlich auf mit diesen beschissenen
Spielchen! Sag mir einfach Ort und Zeit und ich werde dort sein,
um diese Geschichte ein für alle mal zu beenden!"
Unsere
maskierte Person auf dem Titantron schüttelt leicht den
Kopf.
???: "Glaubst du
ernsthaft mir geht es hier um die Aufmerksamkeit und den damit
einhergehenden möglichen Ruhm? Du scheinst wirklich fernab
jeglicher Realität zu leben, wodurch meine Maskierung
letzendlich umso passender erscheint. Du möchtest also
direkt zum Wesendlichen kommen? Trifft sich gut, denn mit deiner
Wortwahl "mein Todesurteil sei bereits unterschrieben"
hast du wahnwitzigerweise eine punktgenaue Überleitung
geliefert. A Tail of Two Halfs. So habe die Art von Match
getauft, in welcher wir uns ein finales Mal messen werden. Die
Regeln sind für uns beide zwar von grundauf verschieden und
dennoch ziemlich simpel. Mein Ziel wird es sein ein Ladder Match
zu gewinnen, indem ich in den besitz dieses Koffers komme,
welcher über dem Ring hängen wird. Währenddessen
wirst du versuchen mich mitsamt deiner dreckigen Geheimnisse für
immer zu begraben, dein Ziel ist es also mich in einem Buried
Alive Match zu bezwingen! Und wer auch immer seine Stipulation
zuerst..." "ICH
AKZEPTIERE! WIR SEHEN UNS IN ZWEI WOCHEN ... BITCH!"
Chapman
wirft daraufhin wutentbrannt sein Mikrofon in Richtung Titantron,
rollt sich aus dem Ring und stolziert schnellen Schrittes die
Rampe in Richtung Backstage-Bereich hoch.
Sven:
"Es scheint beschlossene Sache zu sein, in zwei Wochen bei
War Evening wird Nelson Chapman in einem A Tail of Two Halfs
Match gegen seinen maskierten Angreifer treffen!”
Pete:
"Und das obwohl unsere größte Großveranstaltung
des Jahren Title Nights nur zwei Wochen später stattfinden
wird! Wir bekommen also schon vorher eine Schlacht auf PPV Niveau
geboten!"
Wir
befinden uns Backstage. Wir sehen die Gruppe bestehend aus Aldo
Nero, James Corleone und den „Soldaten“ Corleones im
Hintergrund, herbeigelaufen kommen. Und die Stimmung scheint
weitestgehend positiv, außer… bei Aldo Nero.
Und
das ist verwunderlich, schließlich hat der gerade ein
Handicap Match gewonnen!
James
Corleone: „Nun komm schon, Junge. Was ziehst du schon
wieder für ein Gesicht? Heute ist ein guter Tag, du hast
einen beeindruckenden Sieg errungen und wir haben gegen The End
gepunktet. Was willst du mehr?“
Corleone
wirkt fast schon erschreckend euphorisch, aber das wiederum ist
nicht so verwunderlich. Er die Steilvorlage für Aldos Sieg
geliefert, Chaos und Unheil gestiftet und die Erkenntnis
gewonnen, dass The End offenbar eine Blockade dahingehend hat,
Hand an Corleone zu legen. Zudem hat Aldo, wie schon gesagt,
gewonnen und umso mehr untermauert, dass er ein Projekt für
die Zukunft mit viel Potenzial ist.
Und
dennoch scheint Aldo ein Problem zu haben.
Aldo
bleibt stehen und das scheint Corleone zu signalisieren, dass es
sich um ein… größeres Problem handelt.
Corleones
Euphorie schwindet damit einhergehend ebenfalls. Er schnauft
durch und signalisiert seinen Männern, dass diese die Beiden
kurz allein lassen sollen. Und wie sich das gehört, befolgen
diese den Befehl ihres Chefs auch sofort.
James
Corleone: „Also?“
Nun
sind sie ungestört, die Männer sind weg, End scheint
auch erstmal nicht in Sichtweite… was ist los? Aldo hadert
für einen kurzen Moment, aber nicht sonderlich lang, da er
mittlerweile begriffen haben sollte, dass das eh nichts bringt.
Eine ähnliche Situation hatten wir ja auch schon vor zwei
Wochen.
Aldo
Nero: „Ich hatte doch gesagt, dass ICH mich um End kümmern
will. Heute, sowie bei Title Night. Warum also waren… die…
so schnell da, als er mich angegriffen hat?“
Aldo
hat einen Punkt. End hat Aldo nach dessen Match abermals gespeart
und recht flott kamen die Bodyguards hinzu um auf End loszugehen,
also scheint Corleone antizipiert zu haben, dass End erscheinen
wird und dementsprechend hat er vorgesorgt.
Obwohl
es genau das war, was Aldo nicht wollte.
James
Corleone: „Was haben wir vor zwei Wochen besprochen? Und
was ist es, was ich dich ohnehin schon oft gefragt habe, seitdem
und auch zuvor?“
Aldo
Nero: „… ob ich… ob ich dir vertraue.“
James
Corleone: „Und was ist stets deine Antwort darauf?“
Aldo
Nero: „Ja.“
James
Corleone sagt nichts weiter, sein Blick verrät Aldo alles,
was er wissen muss. Wenn er ihm doch vertraut, dann sollte er
solche Situationen nicht hinterfragen. Corleone dreht sich um und
deutet an weiterzulaufen, denn für ihn scheint diese
Situation beendet.
Für
Aldo nicht.
Aldo
Nero: „Es ist nur so… nun… vertraust du mir
denn?“
Eine
simple Frage, aber die Antwort darauf sollte viel spannender
sein, als es umgekehrt der Fall ist. James Corleone MUSS auf Aldo
setzen, aber tut er es auch wirklich?
Er
macht wieder Halt.
Aldo
Nero: „Denn… so wie das nun lief, da draußen,
könnte man meinen… dass du mir nicht zutraust, dass
ich diese Situation allein hätte händeln können.
Vielleicht solltest du aber langsam damit anfangen mir solche
Dinge zu zutrauen und nicht nur immer davon reden, dass du es
tust.“
Das
dürfte wohl mit das erste Mal sein, dass Aldo selbst so
etwas wie… aufmüpfig? Trotzig? Provokant gegenüber
seinem Vater auftritt. Und irgendwie ist das ja auch der
Präzedenzfall, schließlich hat The End Corleone auch
immer Kontra gegeben und vor allem hätte sich es End wohl
nicht gefallen lassen, wenn Corleone A sagt und dann B tut.
Teilweise war das ja auch der Grund für das Scheitern der
Beiden.
Und
Corleone scheint nun auch zu merken, was Nero sich hier traut.
Und
das gefällt ihm gar nicht.
Er
dreht sich um und läuft zu seinem Sohn. Komplett ohne
Euphorie, alles andere als glücklich. Nur Ernst, kalt und
ohne jegliche Emotion.
James
Corleone: „Sonst was?“
Nichts
sonst. Das wollte Aldo gar nicht sagen, er wollte einfach nur
etwas mehr Vertrauen. Aber das scheint jetzt zu spät.
Corleone ist bereits sauer.
James
Corleone: „Hm? Was
wirst du tun, wenn ich nicht damit anfange?“
Diese
Situation hat den Hauch davon, als würde sich eine Lektion
dahinter verbergen. Wie wir mittlerweile mitbekommen haben,
braucht Corleone Aldo, da er alles auf diese Karte gesetzt hat.
Aber das würde ein James Corleone niemals zugeben.
Es
muss so aussehen, als würde Aldo Nero James Corleone
vielmehr brauchen, als es andersherum der Fall ist.
Bei
The End hat das, vor allem gegen Ende, nicht mehr funktioniert.
Aber hier, bei Aldo, muss er direkt von Anfang an mit der
strengen Seite dafür sorgen, dass es Aldo niemals anders
sehen wird.
James
Corleone: „Du… hast doch heute gesehen, dass es
Wrestler da draußen gibt, die nur liebend gern an deiner
Stelle wären. Und du hast gespürt, wie wichtig es ihnen
zu sein scheint, mich als ihren Manager zu haben und was sie
bereit sind, dafür zu tun. Rantanen und Janus sind nur zwei
von vielen, die dafür töten würden, dass ich mich
ihrer annehme.
…
Aber
ich stehe an deiner Seite. Und das bedeutet, das haben wir
besprochen, dass wir die Dinge so machen, wie ich es sage, ohne,
dass wir nach jeder meiner Entscheidungen darüber
diskutieren, ob du es nicht gern anders gehabt hättest und
ob ich dir vertraue und weiß der Geier.
Wenn
du willst, dass das hier funktioniert, dann verinnerlichst du
besser diese Worte und tust, was ich sage… oder ich finde
jemanden, der das macht.“
Das
war eine klare Ansage. Nero checkt das sofort, dass er hier eine
Grenze überschritten hat. Und dabei merkt man direkt, dass
Nero, so stark und dominant er auch zu sein scheint, er noch weit
von der Emanzipation und der eigenen Charakterfestigung eines The
End entfernt ist.
Nero
will die Unterstützung seines Vaters und er weiß, dass
Corleone ihn sicher nicht so eintauschen würde, aber dennoch
hat er recht. Janus und Rantanen schienen begeistert von der Idee
Corleone als Manager zu haben. Er muss aufpassen, dass nicht
wirklich eine „bessere Option“ kommt, vor allem nicht
mit einem wechselnden Förderkader in der Liga.
Nero
nickt und Corleone scheint ebenso wieder zufrieden. Seine
drastischen Worte haben erstmal gefruchtet… also können
wir auch wieder etwas herunterfahren.
James
Corleone: „Ich vertraue dir. Sonst wäre ich nicht an
deiner Seite. Aber ein Handicap Match zu bestreiten, ohne Schutz,
wenn The End dir im Nacken hängt, ist töricht. Und
nicht, weil du nicht gut genug bist, sondern weil The End SO gut
ist. Wir dürfen keine Fehler machen, niemals, nicht gegen
ihn.“
Zum
Abschluss also noch ein paar versöhnliche Worte von
Corleone, die nun endgültig festhalten sollten, dass Nero
sich auf Corleone verlassen sollte, wenn er diese Sache
überstehen und vor allem gewinnen will.
Nero
nickt seinem Vater erneut zu. Er will es sich nicht mit ihm
verscherzen und ganz davon abgesehen… hat er ja ohnehin
immer Recht. Er wird schon wissen, was er tut. Und das oberste
Ziel ist es nun mal The End zu besiegen.
Und
wer kennt The End besser als James Corleone?
Non
Title-Tag Team-Match:
Douglas
Dynasty (Raymond „Morbeus“ Douglas & Kyle
Douglas) vs. Finn & Damian Rosario
Referee: Karo Herzog
Kyle
Douglas und Morbeus kommen mit ihrem üblichen Swag aus
dem Tunnel. Kyle mit Ringerkopfschutz und roter Ringerrobe
inklusive kanadischem Fahnensymbol scheint einen besonders
spritzigen Eindruck zu machen. Bereits deutlich wird es, da
er schon am Entrance ein halbes Dutzend Jump Squats zeigt.
Pete:
„Scheint eine wiederholende Nummer von Kyle zu sein.
Ein richtiger Ahtlet!“
Sven:
„Morbeus ist schon recht verschwitzt. Ist es die
Anspannung?“
Der
Rotschopf mit der abgerissenen Jeans und dem verwaschenem
weißen T-Shirt poliert auch diese Woche noch seinen
GFCW World Tag Team Title und macht klare Andeutungen, was er
doch für ein toller Hecht sei. Pantomimisch.
Anschließend gehen die beiden Champions die Rampe
runter und klatschen mit den Zuschauern ab.
Danach
geht es gemächlich in den Ring, beide Akteure kosten
diesen Moment in vollen Zügen aus. Morbeus stimmt noch
ein paar „Fuck you, Drake“ Chants an. Die
Zuschauer stimmen da direkt gerne ein.
Sven:
„Wiedegutmachung ist angesagt für die
Douglas-Brut. Auf der Road zu Title Night will sich der
Champion schließlich im besten Licht zeigen und sich
ehörig Selbstvertrauen holen.“
Pete:
„Eine Niederlage heute wird vielleicht auch die
Gruppendynamik der beiden gehörig durcheinanderwirbeln.
Dieses Gespann bleibt nicht frei von Spannungen!“
Dann
sind die beiden Champions bereit für das Match.
Und damit
ertönt die Glocke. Im Ring stehen sich Damian Rosario
und Morbeus gegenüber. Der Fakt, dass beide die etwas
kleineren und leichteren Männer ihrer jeweiligen Teams
sind, klingt reichlich trügerisch: Beide Männer
sind körperlich durchaus eine gewisse Erscheinung,
wenngleich Damians gesamter Körperbau eher dem
entspricht, wie man sich den Schläger aus der nächsten
Eckkneipe vorstellt, während Morbeus schon mehr in
Richtung eines Athleten geht. Der Beginn ist der erwartete:
Damian versucht wie zu NEMESIS´ besten Zeiten sofort
die Distanz zu finden, auf der er Morbeus mit seiner idealen
Reichweite kontrollieren kann, bei Gelegenheit nach vorne zu
stoßen und Haken zu setzen oder in einen Brawl zu
gehen.
Doch einem ehemaligen Heavyweight und
Intercontinental Champion ist das selbstredend noch keine
Aufgabe, die ihm zu hoch ist. Respektvoll, aber sichtlich im
Wissen, um seine und Damians Fähigkeitendifferenz guckt
Douglas sich immer wieder Rosarios Attacken aus und es
gelingt ihm Mal um Mal abzutauchen, einen Arm oder die Hüfte
zu greifen und die Position abermals zu seinen Gunsten zu
verändern.
Ja, den ein oder anderen sichtlich
unsanften Treffer von Rosarios Raufattacke muss der Tag
Champion einstecken, doch noch wirkt es nicht, als könnte
er das nicht handlen. Sichtlich zufrieden mit diesem Beginn
wird Kyle eingetagt, während Damian beginnt nach Luft zu
schnappen. Noch weitaus mehr der wrestlers wrestler als der
Alte Hase der Dynastie beginnt das Spielchen für Damian
nahezu sofort wieder von vorne.
Pete:
„Irgendwie nicht so ganz das, was ich mir hier erwartet
hatte.“ Sven: „Lob
den Tag nicht vor dem Abend, wir haben die Rosario Brüder
oft genug beobachtet.“ Pete:
„Da magst du Recht haben, aber dazu gehört eben
auch, dass sie am Ende nie den Durchbruch geschafft haben IM
Ring.“ Sven: „Also
HAST du es erwartet.“ Pete:
„In jedem Fall, gebe ich dir Recht, dass wir hier noch
nicht den Deckel draufmachen sollten. Den beiden ist in
keinem Fall zu vertrauen.“
Morbeus
muss Kyle vom Apron aus wieder und wieder zur Ruhe anmahnen.
Der jüngere Douglas hatte es offenbar wesentlich mehr an
sich herankommen lassen, was vor zwei Wochen passiert war.
Und so kommt es wie es kommen muss, Aggression führt zu
einem zerfahreneren Kampf und damit in Damians Territorium.
Mehrmals schlägt Kyle in dieser Phase hart auf dem Boden
auf und muss aus den Ringecken entkommen, doch bevor Damian
mit der Rosario Spezialität beginnen kann, den Ring in
zwei zu schneiden, entwindet sich Kyle dem langsam
schließenden Maul der Schlange und kann den Wechsel
stemmen, was der ehemalige NEMESIS Enforcer zum Anlass nimmt,
sich zu seinem Bruder umzuwenden.
Kurz stoppt
Morbeus, ein Raunen geht durch die Halle.
Sven:
„Ich komme nicht umher zu sagen, es ist immer wieder
beeindruckend, Finn zu sehen.“ Pete:
„Als Wrestling Fan habe ich diesen Anblick vermisst.
Als jemand, der so etwas wie Reste eines Moralkompass
besitzt… weniger.“
Wie
der Hulk, der Douglas gerade gegenüber steht nie so
wirklich sein Potenzial abrufen konnte, bleibt wohl bis heute
ein Rätsel. Ist an Breads Worten was dran? Ist Drake der
falsche Mentor gewesen? Man kann es nur erahnen. Douglas
versucht, ähnlich zu seiner Konfrontation mit Damian,
das Fenster zu finden, seinen Gegner ruhig zu outwrestlen.
Doch es dauert kaum 10 Sekunden, bis er das erste Mal mit
einer Powerbomb auf die Matte gehämmert wird. Am Apron
klappt Kyle sichtlich die Kinnlade herunter, doch ohne zu
zögern versucht er das erneute Tag zu ermöglichen.
Finn sieht ihn nur ausdruckslos an, als Kyles Kinnlade auch
sofort wieder geschlossen wird. Sie schlägt hart auf dem
Apron auf, nachdem ihm die Beine sauber weggefegt wurden.
Damian.
Sven: „Und
da haben wir genau die Situation, die wir angedeutet
haben.“ Pete: „Das
Monster im Ring, der Enforcer daneben, wie diese Kombo nicht
mehr durchbrechen konnte… ich verstehe es einfach
nicht.“ Sven: „Weil
sie eben auch genug Schwächen hatten und das ist jetzt
die Aufgabe für die Tag Champions: Eine dieser Schwächen
finden, mit ihrem exzellenten Teamwork ausnutzen, und diesen
Test bestehen.“
Neben
der Bühne fängt die Kamera Drake Vaughn ein, der
mit verschränkten Armen und sichtlich zufrieden das
Geschehen beobachtet. Das Leviathan Playbook ist offen und
die greatest Hits werden gespielt.
Hart fegt Damian
Kyle in die Absperrungen, während Karo Herzog ihm
energisch bedeutet, sich gefälligst auf seinen Platz zu
begeben. Der jüngere Rosario winkt nur genervt ab,
sichert sich damit aber noch einige Sekunden Aufmerksamkeit
der Ringrichterin, in denen Finn mit seinem gesamten Gewicht
Morbeus – Kehle voran - in die Seile drücken
kann.
Schlapp fällt der ehemalige World Champion
zu Boden, während Damian flink wieder auf dem Apron
auftaucht und seinem Bruder auf die Schulter schlägt.
Sven: „Das ist
genau das, was nicht passieren durfte.“ Pete:
„Tag Team Wrestling 101.“
Alle
mal die Phrasenschweine raus, denn der Ring wird in zwei
geteilt. Morbeus scheint nach einem Fenster zu suchen, sich
ein wenig zu erholen, doch die Stärke Damians kommt nun
zu Tage. Ein nerviges, ein lästiges, ein unfassbar
erschöpfendes Brawling, gepaart mit dem blinden
Verständnis mit seinem Bruder. In den Ring, aus dem
Ring, Vom Apron, auf den Apron… Morbeus wird
vollkommen isoliert, während selbst Kyles aktive
Versuche einzuschreiten abgewendet werden.
Karo
Herzog lässt hier eine relativ weite Leine, was mehrere
Leute im Ring angeht, doch falls das eventuell ein leichtes
Zugeständnis an Kyle war um die regeltechnisch
grenzwertige Art der Rosarios auszugleichen, so sorgt es nur
dafür, dass Kyle parallel zu seinem alten Herren noch
einstecken muss. Chokeslam von Finn für zwei, Einroller
von Morbeus gegen Damian, doch der kickt aus, feuert eine
klatschende Lariat in Morbeus Nacken, als der in seine Ecke
hechtet, doch Kyle schwingt sich über das oberste Seil,
um mit einem Sprung da zu sein. Finn will sich der lästigen
Fliege sofort entledigen, doch Kyle hat aufgepasst.
Das
oberste Seil wird heruntergezogen und der Hühne rasselt
über das oberste Ringseil. Der German Suplex gegen
Damian folgt, der daraufhin verwirrt rückwärts
torkelt. Finn überlegt, kann er Kyle aufhalten? Er
entscheidet sich dagegen, und sprintet stattdessen um den
halben Ring, um zu Damians Ecke zu gelangen.
TAG ZU
KYLE
TAG ZU FINN
Finn
schießt los, doch erneut nutzt Kyle den Schwung seines
Gegners aus, um dessen Gewicht auszuheben.
BELLY TO
BELLY GEGEN FINN
Pete:
„Jetzt gehts hier Richtig Rund!“
Ein
weiteres Mal fliegt Finn durch den Ring, und Kyle kommt jetzt
richtig in Fahrt, er taucht unter einem wilden Schwinger
hindurch, setzt zum German an… und wird wie eine
lästige Fliege durch den Ring geworfen. Rasch zieht er
sich in der Ecke auf die Beine, doch der Big Boot Finns gegen
Douglas´ Brustkorb zerquetscht letzterem Fast die
Lunge. Flach atmend liegt er auf dem Boden, während Finn
ihn in aller Ruhe mit einer Hand am Rücken packt und
aufhebt, dann wieder in die Matte hämmert. Und wieder.
Und wieder. Tag zu Damian, der von Top Rope seine Aufgabe
erfüllt. DIVING CLOTHESLINE
Sven:
„Morbeus wirft sich dazwischen!“ Pete:
„Er nimmt die Kugel für Kyle und der kommt auf die
Beine!“
GOLDRUSH
Sven:
„Aus dem NICHTS!“
Doch
ein Team… hat einen Hulk. Verzweifelt versucht Douglas
den Attacken zu entkommen, während Karo Herzog versucht
ein wenig Ordnung in den Laden zu bringen. Doch Kyle scheint
keine Hilfe zu benötigen, ein kick gegen das Knie treibt
Finn zu Boden. Anlauf aus den Seilen, ein Kniestoß, ein
Dropkick und dann ein running Neckbreaker.
Es ist
nutzlos. Finn lässt einmal hörbar den Nacken
knacken und steht wieder auf, als wäre es just another
Tuesday.
Pete:
„MORBEUS!“
FLANKER
Sven:
„Das muss es doch sein!“
SHOOT TO KILL
GEGEN MORBEUS
Pete: „Aber
Kyle steht noch!“
Das
ist auch Damian bewusst, doch er ist ein wenig zu langsam, um
den blitzartigen Suplex zu kontern.
TIGER SUPLEX –
IN DIE BRIDGE
1
2
3!!!!!!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: DOUGLAS DYNASTIE
Mit
einem Jubelschrei erhebt sich Kyle von der Matte, während
Damian leicht benommen, doch sich sehr bewusst, was gerade
passiert ist, auf die Seite rollt. Leicht benommen hält
sein Hühne von Bruder sich den Kopf, während er
Damian anblickt, der entschuldigend den Kopf senkt.
Morbeus
lässt sich von seinem Co-Champion auf die Beine helfen,
um die Titel entgegen zu nehmen. Finn scheint Anstalten zu
machen sofort auf die beiden losgehen zu wollen, doch Damian
legt ihm nur die Hand auf die Schulter.
Und irgendwo
in der Ecke der Halle verschwindet mit verschränkten
Armen und schüttelndem Kopf ein enttäuschter Drake
Nova Vaughn in die Dunkelheit. Douglas Dynasty. Tag
Champions. Und augenscheinlich mehr als bereit, das auch nach
Title Night noch zu sein.
Pete:
Ein wichtiger Sieg für die Douglas Dynastie.
Sven:
Ich bin gespannt wie die Jagd auf ihre Titel weitergeht.
Die
jubelnde Menge wird durch ein Heulen abrupt zum Schweigen
gebracht. Fragende Blicke werden ausgetauscht. Auch Morbeus
und Kyle brechen die Feierlichkeiten ab und schauen Richtung
Titantron.
Pete:
Ich bin kein Tierexperte Sven, aber das ist kein Geräusch
was ein Hase macht.
Sven:
Ach ne…das hab selbst ich erkannt.
Die
Tag Team Champions bauen sofort Spannung auf und legen ihre
Titel zur Seite. Sie wollen bereit sein…egal was oder
wer da kommt. Erneut schrillt das Heulen auf. Die Augen der
Hasen erscheinen auf dem Titanton.
CHAOS
Die
beiden Augenpaare entfernen sich voneinander. Wirr und wild
springen sie über den Titantron. Sie machen Platz für
ein drittes Paar Augen.
VERWÜSTUNG
Ein
weiteres Mal erklingt das Heulen.
„Nichts
kann mich besänftigen. Nichts kann die Verwüstung
aufhalten. Nichts kann den Frevel der geschehen ist
entschuldigen. Niemand kann sich seiner Strafe entziehen.“
Auf
der Bühne erscheint eine Figur. Gekleidet in einem
schwarzen Anzug. Sein Gesicht versteckt unter einer Maske die
der eines Fuchs gleicht.
Pete:
Wer? Das kann nur der Erzähler aus dem Hasenbau sein.
Sven:
Ein Fuchs? Fuchs und Hasen? Das passt?
Morbeus
und Kyle stehen an den Ringseilen und grinsen. Der Fuchs
breitet die Arme aus und „heult“. Das Licht
flackert und der Innenraum wird prompt in pinkes Licht
getaucht. Hinterrücks werden die Tag Team Champions
angegriffen. Tsuki Nosagi und El Metztli sind nach
vierwöchiger Abwesenheit zurück. Morbeus und Kyle
können sich dem Angriff nicht erwehren. Das Match und
der überraschende Angriff der Hasen lassen nur eine
kurze Gegenwehr zu. El Metztli befördert Kyle übers
dritte Seil nach draußen während Nosagi Morbeus
hart in die Ringecke schickt. Mit einem harten Front Drop
kick geht es für Morbeus auf den Ringboden.
Pete:
Feige…einfach Feige…
Sven:
Das ist Taktik…und klug.
Nosagi
packt sich den Triple Crown Champion.
Honjo
Masamune gegen Raymond Douglas
Kyle
rollt sich zurück in den Ring und will zu Hilfe eilen,
doch hat er gegen die beiden keine Chance. El Metztli schickt
den Tag Team Champion mit einer Lariat zu Boden. Anschließend
geht es direkt in den Standing Mexican Stretcher.
Pete:
Ich kann es nicht anders benennen…Unfair.
Sven:
Aber schön.
Nosagi
hat noch ein paar nette Worte für Kyle über. Er
geht in die Seile.
MORDISCO
DE USAGI gegen Kyle Douglas
Ausgeknockt
liegen die beiden Champions am Boden. Die Hasen schleichen um
die beiden herum. Sie bleiben über ihren Gegnern stehen
und halten sie im Blick. Fast schon unbemerkt hat sich der
Fuchs hinzugesellt und greift sich die Tag Team Gürtel.
Er hält diese den beiden demonstrativ hin. Nosagi und
Metztli nicken ihm zu während der Fuchs die Gürtel
in die Höhe hält. Zu dritt stehen sie über den
Tag Team Champions.
Sven:
Ich glaub da will jemand die Gürtel.
Pete:
das wird nicht passieren. Niemals.
„Tsuki…“
Leisen
Schrittes…elegant und vorsichtig…bewegt sich der
Japaner ins Sichtfeld.
„Metztli…“
Im
Gegensatz dazu wirkt die Art des Mexikaners eher lässig…ja
fast provozierend. Er stellt sich zu dem Japaner welcher
mittlerweile auf dem Stuhl vor ihm Platz genommen hat.
„Es
wird Zeit…es wird Zeit das ich die Bühne betrete. Der
nächste Schritt ist wichtig. Und ihr seid bereit. Bereit um
die Führung zu erhalten die es benötigt um das zu
erreichen was ihr braucht, um euer Leid zu lindern.“
Aus
der Dunkelheit die vor den Hasen liegt tritt eine Gestalt. Kaum
sichtbar aufgrund der schwarzen Kleidung zeigt sich für den
Betrachter nur die nicht menschliche Form des Kopfes. Zwei Spitze
kurze Ohren zeichnen sich ab.
„Die
Zeit des Handelns ist gekommen. Es wird Zeit das ihr mir mein
Opfer bringt. Ich habe euch ausgewählt damit ihr mir dient.
Ihr dient mir und ich zeige euch den Weg um eure Ziele zu
erreichen. Das war unsere Abmachung als ihr mich um Hilfe gebeten
habt.“
Die
angesprochenen nicken zustimmend.
„Wir
sind dir dankbar das du uns führst.“
„Wir
sind dir dankbar das du uns eine Aufgabe gegeben hast die unser
Leid lindert.“
Die
Hasen sprechen synchron. Die Gestalt schreitet weiter auf die
beiden zu.
„Als
ihr mich in euren Hasenbau gebeten habt waren unsere Schicksale
miteinander verbunden. Feind wurde zu Freund. Und Beute wurde zum
Jäger. Jäger im Auftrage dessen der müde geworden
war der unendlichen Aufgabe die ihm auf gebührt wurde.
Zahllose Opfer liegen auf dem Weg hinter mir. Zahllose Opfer
befinden sich auf unserem Weg vor uns.“
Der
Erzähler steht nun direkt hinter den beiden und legt seine
Hand auf ihre Schultern.
„Kommt,
kommt meine Hasen. Es wird Zeit um aus dem Chaos der
Lügen…Verwüstung zu machen.“
Er
dreht sich leicht zur Seite und die Silhouette einer spitzen
Schnauze ist auf der Wand des Raumes zu sehen. Dazu die Schatten
der Hasen.
Herzlich
Willkommen an unseren amtierenden World Champion.
Nun,
man heißt ihn willkommen – von „herzlich“
kann allerdings keine Rede sein. Vielleicht mag ihm gegen The End
der eine oder andere aus Antipathie gegenüber des Dominators
der Promotion situativ die Daumen gedrückt haben, aber nun,
da sein offensichtlicher Feind Ask Skógur ist…
sagen wir einfach, es gab schon freundlichere Empfänge.
Das
scheint den höchsten Würdenträger der GFCW
allerdings weder zu wundern noch zu stören.
Er
badet nicht in Buhrufen, genießt sie nicht und befeuert sie
auch nicht, doch scheint ihm gleich, dass die Herzen der
GFCW-Galaxie mehr als nur eindeutig einem anderen Mann zufliegen:
Seinem Herausforderer bei Title Night.
Nachdem
Rotari bei der letzten Show – unter gütiger Mithilfe
von Rookie Rasmus Rantanen, sagt das fünf Mal schnell
hintereinander – nicht nur Ask potenziell schwächen
konnte, sondern auch noch „spektakulär“ seinen
Titel verteidigte, marschiert Aiden ungerührt zum Ring.
Das
wird einen Grund haben.
Unser
Champion tut nichts “einfach so“.
Den
wichtigsten Titel der Promotion fest an die Brust gedrückt
betritt Rotari das Seilgeviert, während „Don’t
Stop“ von Innerpartysystem langsam runtergedreht wird. Man
reicht dem Kopf des GFCW-Rosters ein Mikrofon.
Bringen
wir es hinter uns.
Aiden
Rotari: "Hallo."
Buhrufe
und Unmutsbekundungen begleiten die Begrüßung des
amtierenden World Champions, die mehr Floskel als alles andere
ist. Er will niemanden willkommen heißen, er signalisiert
lediglich, dass es nun an der Zeit ist, ihm zuzuhören.
Rotaris Stimme klingt nicht selbstgefällig, nicht zufrieden
mit sich selbst oder dem, was vor zwei Wochen passiert ist - er
klingt enttäuscht.
Aiden
Rotari: "Ask Skógur war der festen Überzeugung,
dass er es ohne jede Hilfe schaffen muss, GFCW World Champion zu
werden. Es geht darum, irgendetwas zu beweisen, eine bestimmte
Art von Champion zu werden, das Richtige zu tun. Dinge, mit denen
Herausforderer sich befassen, die nicht wissen, was es braucht,
den wichtigsten Titel zu halten. Er hat sich nicht die Frage
gestellt, ob er mich ohne jede Hilfe besiegen kann."
Tatsächlich
klingt Aiden ein wenig wie ein Elternteil, das von seinem Kind
enttäuscht ist, von dem es sich Besseres erhofft, aber nicht
erwartet hat. Mit der freien Hand streicht er über das
wichtigste Gold der Promotion, welches er wie immer fester und
enger an seinen Körper drückt als notwendig.
Aiden
Rotari: "Solange ich diesen Titel habe..."
Mit
dem Kopf nickt Aiden zu selbigen, dem er dabei einen fast schon
hingebungsvollen Blick zuwirft, den er keinem Menschen aus
Fleisch und Blut jemals würde zukommen lassen.
Aiden
Rotari: "...habe ich Ressourcen, die niemand sonst hat.
Versprechen, Deals, den Kontostand eines World Champions, die
Berühmtheit eines World Champions, Status, Perspektive...
allesamt Dinge, die mir wenig bis nichts bedeuten. Aber ich bin
gewillt, jeden Aspekt des Champion-Daseins zu verwenden, jede
Möglichkeit auszuschöpfen, jeden Vorteil auszuspielen,
um mein Champion-Dasein zu verlängern."
Das
ist mit der letzten Show noch einmal eindeutig klar geworden.
Rasmus Rantanen hat ein Angebot bekommen, das er schlicht nicht
ablehnen konnte. Klar, das Risiko war groß, aber der
mögliche Gewinn eben noch viel größer. Zur
Wahrheit gehört auch, dass Aiden seine Versprechen in aller
Regel hält - es gibt bloß meist ein Schlupfloch.
Solange es jemanden gibt, der sich für clever genug hält,
Rotari austricksen zu können, wird es Leute geben, die diese
"deal with the devil"-mäßigen Geschäfte
eingehen. Dabei ist es selten die Intelligenz von Rotari, die ihm
Vorteile verschafft, auch wenn er kein Dummkopf ist - viel mehr
sind es Gerissenheit, Skrupellosigkeit und eine beeindruckende
Fähigkeit, Chaos und Unordnung zu seinem Vorteil zu nutzen.
Aiden
Rotari: "Ask Skógur scheitert an sich selbst, bevor
er überhaupt mit mir in den Ring gestiegen ist. Die einzigen
Regeln, an die ich mich zu halten gedenke, sind eben jene, die
mir durch die Promotion auferlegt werden. Mein Herausforderer hat
einen Kodex, der ihn limitiert. Er mag glauben, dass ihn das auf
der richtigen Bahn hält. Nun, sollten sein Ziel Zuneigung,
Respekt und Anerkennung sein, mag das zutreffen. Sollte er
glauben, dieser Weg führt ihn zur GFCW World Championship,
wird er bei Title Night eine Lektion lernen, die er sich zu
seinem eigenen Besten hoffentlich diesmal zu Herzen nimmt."
Rotari
adjustiert den Gürtel auf seiner Schulter, bevor er ihn
wieder fest genug umklammert, als dass seine Fingerknöchel
weiß hervortreten.
Aiden
Rotari: "Doch um von diesem Weg, den er aktuell beschreitet,
und welcher ihn zu einem Trostpreis führen wird, nicht zum
Hauptgewinn, abzukommen... manche mögen behaupten, er sei
dafür zu "charakterstark". Zu "moralisch
korrekt". Zu "gutherzig". Ich behaupte, er ist zu
feige."
Eine
etwas seltsame Auslegung von Rotari, ist doch "Feigheit"
nun wirklich ein Attribut, das man in erster Linie dem World
Champion zu Lasten legen darf, nicht aber Skógur. Doch
Rotari scheint das spezifisch in einem bestimmten Kontext zu
meinen, und legt deshalb nach.
Aiden
Rotari: "Weil er sich selbst nicht traut. Seit Holly
Hutcherson ist Ask Skógur der - ich würde sie
"pragmatisch", ihr würdet sie sicherlich "dunkel"
nennen - Seite von sich nicht mehr nähergekommen, die er
hervorkramen muss, wenn er hofft, irgendeine Chance haben zu
wollen."
Eins
ist klar: Rotari gibt Ask hier keinen ERNSTHAFTEN Tipp. So eine
Art Champion ist Rotari nicht. Das Problem ist bloß: Nur
weil Aiden das hier mit Sicherheit sagt, um Ask mental irgendwie
ins Wanken zu bringen, und Skógur das unter Garantie
durchschauen wird, heißt das weder, dass Rotari nicht Recht
hat, noch, dass es nicht funktionieren kann.
Aiden
Rotari: "Kannst du das, Ask?"
Den
schneidend kalten Blick wendet Rotari nun in Richtung
Backstage-Bereich, als er Ask - auch wenn er nicht hier ist -
direkt anspricht.
Aiden
Rotari: "Kannst du dich auf mein Spiel einlassen, ohne dich
selbst zu verlieren? Denn tust du das nicht, kannst du mich nicht
besiegen. Das weißt du. Das weiß ich. Ein
Drahtseilakt, bei dem jeder Wackler bestraft wird. Du weißt,
dass ich Recht habe, Ask. Ich brauche keinen Patzer, keinen
großen Fehler deinerseits - ich benötige den Anflug
einer Unsicherheit, eine halbe Sekunde des Zögerns, einen
winzigen Moment des Zweifels, und schon hast du verloren.
Deshalb
bist du der Champion der Herzen und ich bin der Champion der
GFCW. Kannst du also..."
Man
kann wohl davon ausgehen, dass Aiden das Gespräch zwischen
Viggo und Ask zuvor am Abend mitbekommen hat oder seine
Menschenkenntnis ist einfach gut genug um Ask direkt zu
durchschauen, wie auch immer, jedenfalls scheint er genau ins
Schwarze getroffen zu haben.
Ask
kommt fast schon herausgestürmt auf die Stage. Mit
schnellem, bestimmendem Schritt stampft er in Richtung Ring, mit
dem Fokus einzig und allein auf Aiden Rotari gerichtet, während
die GFCW-Galaxy ihn mit tobendem Jubel empfängt.
Man
sieht bei Ask direkt an, dass die, ohnehin schon unterschwellig
in ihm vorhandenen Bedenken, nun durch Aidens Worte noch einmal
deutlicher heraufgekocht sind. Viggo hat alles getan um Ask
wieder etwas herunterzuholen, womit er leider wenig Erfolg hatte,
während Aiden wiederum sehr wohl Erfolg hatte mit dem, was
er sagt.
Wie
schon an anderer Stelle angemerkt: Aiden ist in Asks Kopf. Und
Ask droht Gefahr zu laufen, sich davon zu sehr manipulieren zu
lassen. Wenn er das Ruder nicht herumreißt, hat er das
Title Night Match bereits verloren, noch bevor der Ringgong es
überhaupt eröffnet hat. Denn gegen einen Aiden Rotari
muss man komplett fokussiert sein.
Aiden
scheint das auch ganz gut zu gefallen, dass das alles so gut
läuft. Andererseits… sieht er gerade einen immer
WÜTENDER werdenden Ask Skógur auf sie zu laufen, der
alles andere als gut gelaunt zu sein scheint. Ask war schon lange
nicht mehr so hirschig unterwegs wie heute.
Er
gleicht so sehr einem wilden und aufgebrausten Tier wie schon
lange nicht mehr.
Und
schließlich, hat er den Ring erreicht, ihn betreten und nun
steht er vor Aiden Rotari, der seinerseits wohl aber noch
überzeugt davon zu sein scheint, dass Ask „moralisch
zu sauber ist“, als, dass er ihm hier etwas antun würde.
Asks
Nasenlöcher sind geweitet, seine Augen ebenso und ganz klar
auf Rotari gerichtet und abermals grunzt der Schwede laut und
aggressiv auf. Ein Anblick, ja eine Erscheinung, die nun selbst
Aiden Rotari etwas Ehrfurcht abverlangt.
Ironischerweise
hat er in seiner Fehde gegen The End immer wieder gut genug drauf
geachtet, dass er End nicht zu Nahe kommt und nicht Gefahr läuft,
angegriffen zu werden, nur, dass jetzt das genaue Gegenteil der
Fall ist.
BJÖRNSMACK
(Spinning
Back Elbow)
Aus
dem Nichts holt Ask nun aus, dreht sich ein und schafft es Rotari
kalt und unerwartet mit seinem Ellbogen am Kopf zu treffen.
Rotari lässt den Gürtel sofort fallen, als er zu Boden
geht, während die Menge laut aufschreit.
Nun
endlich scheint es auch Ask gelangen zu sein, einen Punkt gegen
Aiden Rotari zu holen.
Aber…
zu welchem Preis?
In
Asks Augen kocht die WUT immer weiter. Und weiter. Man erkennt,
dass er in sich kämpft, aber man sieht auch, dass er immer
weiter droht sich dieser WUT hinzugeben. Diesen Ask haben wir
seit Holly Hutcherson in dieser Form nicht mehr gesehen, als er
sie im Swedish Forest Fight in einer tiefen Grube beerdigt hat.
Es
scheint, als hätte Aiden Rotaris Herangehensweise diese
Seite Asks wieder ausgegraben.
So
wie er es gerade noch gesagt hat.
Ask
greift sofort nach Rotari. Er packt ihn sich zwischen die Beine,
hakt die Arme ein und damit dürfte klar sein, was jetzt
folgen soll.
DEER
DRIVER.
Ask
erkennt den GFCW World Championship Titelgürtel in seinem
Augenwinkel und sofort schaltet er. Er lässt kurz von Rotari
ab, legt den Gürtel zurecht und schnappt sich den World
Champion erneut in den Ansatz für seinen Finisher. Es soll
nicht nur ein DEER DRIVER folgen, sondern dieser auch noch auf
den World Title. Er muss es nur noch durchsetzen.
…
…
…
Ask
kämpft. Aiden zeigt kein Zeichen von Gegenwehr, es ist schon
fast so, als würde er komplett wissentlich nicht
gegenhalten. Als würde er wollen, dass Ask den finalen
Schritt zu seiner „dunklen“ Seite geht.
…
…
…
Ask
hadert, Ask zögert, Ask kämpft.
Und
schließlich…
…
lässt er
los.
Er
löst den Griff, stößt Rotari von sich weg und
dreht sich schließlich um. Er fährt sich durch die
Haare, schreit laut auf, wütet quer durch den Ring wie wild
herum. Man sieht, wie die Emotionen einmal mehr die Kontrolle
über Ask gewinnen.
ABER…
Ask
hat den finalen Schritt NICHT getan. Er hat den Move nicht
durchgezogen. Er hat sich widersetzt.
Ask
ist stark und die Moral, die er sich in den letzten Jahren
erarbeitet hat, lässt sich nicht so einfach wieder
zerstören.
Rotari
– angeschlagen, sichtlich voll mit Adrenalin ob dieses
Moments, aber kontrolliert und ruhig – kommt keuchend zu
Wort. Er hat sich das Mikrofon von der Matte geschnappt, damit
jeder ihn hören kann. Die dunklen Augen sind starr auf
seinen Challenger gerichtet, auch wenn es fast so wirkt, als wäre
Aiden hier derjenige, der Ask herausfordert, etwas zu tun.
Aiden
Rotari: „Dein Gewissen… macht dich zum Feigling…
oder zum Helden… aber nicht… zum Champion.“
Der
Titelträger schnappt sich seinen wichtigsten Besitz von der
Matte und drückt das Gold noch fester an sich als er das
ohnehin schon ständig tut.
Aiden
Rotari: „Oder beweis mir… das Gegenteil.“
Inzwischen
ist Ask wieder stehen geblieben. Ob er wirklich herunterfährt
oder ob es noch immer in ihm brodelt, ist nicht ganz klar
ersichtlich. Wieder klebt er mit seinen wut-durchtränkten
Augen an Rotari.
Und
dann… schnell er abermals hervor. Und abermals sieht es
Rotari nicht wirklich kommen.
Ask
packt Rotari am Hals, er zieht ihn fest an sich heran und diesmal
fällt das Mikro dabei nicht, denn während Rotari dieses
noch in seiner Hand hält, hat ihn Ask nah genug an sich
gezogen, dass er nun selbst in dieses hineinspricht.
Ask
Skógur: „Ich hab mir nicht jahrelang alles
aufgebaut, um mir das jetzt von dir kaputt machen zu lassen. Ich
KÖNNTE dich fertig machen, hier und jetzt.“
Ask
lockert den Griff wieder. Er entreißt Rotari nun lediglich
das Mikro und stößt ihn erneut leicht nach hinten.
Ask
Skógur: „Aber so will ich nicht kämpfen. So
werde ich nicht kämpfen. Bei Title Night… da WERDE
ich dich fertig machen. Auf meine Art, auf die richtige Art. So
will ich Champion werden, so werde ich Champion. Und sollte ich
so nicht Champion werden können, dann habe ich es auch nicht
verdient Champion zu sein.“
Ask
schmeißt das Mikro weg.
In
diesen Worten steckt gleichermaßen Überzeugung, wie
auch Zweifel. Er weiß, dass es stimmt. Wenn er so wirklich
nicht gewinnen kann, dann hat er es auch nicht verdient. Aber
wird er so gewinnen können?
Nun
dieser Herausforderung wird er sich wohl stellen müssen. Und
der denkbar schwierigste Gegner dafür, der dürfte Aiden
Rotari sein. Aber das bedeutet auch, dass wenn er Aiden Rotari
und seine Kopfspielchen, seine Tricks und fiesen Machenschaften
besiegen kann, dann hat er es sich wirklich verdient der Champion
der GFCW zu sein.
Er
hat nicht mehr lange Zeit dafür herauszufinden wie er das
schaffen wird, aber eines dürfte klar sein – so leicht
wird er sich der WUT nicht hingeben. Vielleicht haben Viggos
Worte geholfen, vielleicht sogar Rotaris. Aber er wird sich nicht
mehr den Hutchersons, Switzenbergs oder Rotaris dieser Welt
ergeben.
Dafür
hat er, wie er es selbst sagt, zu lang und zu hart für
gekämpft.
Ask
wirft Aiden einen abschließenden, bitterbösen, aber
dennoch entschlossenen Blick zu, bevor er den Ring verlässt.
Sicher ist Asks Geist noch nicht vollends vorbereitet für
den Kampf gegen Aiden Rotari, aber zumindest heute konnte er
widerstehen Aiden das zu geben, was Aiden wollte.
Und
davor bedanken sich die Fans bei ihm mit nochmal umso lauterem
Jubel.
In
den Augen des Champions funkelt etwas wie Enttäuschung –
er hat es nicht ganz geschafft, das zu schaffen, was er sich
vorgenommen hatte: Ask Skógur in seine Welt zu ziehen, in
der Ask ihn niemals schlagen kann. Doch Rotari wirkt nicht am
Boden zerstört, eher… gereizt. Sicher, die
körperliche Tortur trägt dazu bei, aber die dürfte
von Rotari einkalkuliert, wenn nicht sogar gewollt gewesen sein.
Es sind noch vier Wochen. Wie betont er so oft: Es kann noch eine
Menge passieren. Rotari und die gesamte GFCW wissen, dass Skógur
nicht unfehlbar ist. Aber heute Abend hat er bewiesen, dass er
nicht mehr derselbe ist, der er einst war. Er ist die beste
Version seiner selbst – und mit der muss Rotari erstmal
fertig werden. Dennoch, die Frage bleibt:
Ask
ist der Herausforderer des Volkes, aber wie es Aiden schon sagt –
wird es ihn auch zum Champion machen?
Tammy:
„Meine Damen und Herren, verzeihen sie mir bitte, dass ich
etwas auf dem Sprung bin, aber wir müssen uns beeilen.“
Sagt
Tammy, während sie recht flott durch den Backstagebereich
schreitet. Und es wird auch direkt ersichtlich warum. Sie ist
jemand auf den Versen, der aktuell schwierig zu erwischen ist.
The
End.
Tatsächlich
ist The End aber gerade selbst im Backstagebereich unterwegs,
selbstverständlich auch seinerseits immer auf der Hut, dass
er nicht mal aus Versehen Corleone, Nero oder den Soldaten in die
Finger läuft. Wir sehen ihn und hören aus dem
Hintergrund, sprich aus der Halle, tatsächlich schon wieder
eine laute, positive Reaktion aus dem Publikum.
Genauer
gesagt scheint End sogar in Richtung des Ausgangs laufen zu
wollen, um die Halle zu verlassen, um sich einfach auch nochmal
besser abzusichern. Er will die Kontrolle in diesem „Krieg“
angeben und möglichst wenig auf der Hut sein. So ganz seinen
Pflichten als GFCW-Wrestler kann er sich wohl aber nicht
entziehen.
Auch
er läuft also zielsicher durch den Backstagebereich, während
sich Tammy ihm annähert.
Tammy:
„Oh, da, Mister End… hätten sie… kurz
Zeit?“
The
End: „Wenn wir dafür nicht stehen bleiben müssen.“
Tammy:
„Aber sicher doch. Eigentlich geht es mir nur um die
Szenen, die sich nach dem Match von Aldo Nero abgespielt haben.
Was hatte das zu bedeuten?“
Tammy
spielt natürlich auf Ends neuerlichen Angriff gegen Aldo
Nero an, der zwar gut funktioniert hat, in Form eines weiteren
SPEARS, aber dann frühzeitig unterbrochen wurde, als James
Corleone sich End in den Weg gestellt hat. End drohte Corleone
anzugreifen, musste aber abblocken, da er es letztlich nicht…
naja… kann man sagen übers Herz gebracht hat? Das
weiß niemand. Erst recht nicht The End, aber jedenfalls
konnte er ihn nicht angreifen.
Warum?
The
End: „Nächste Frage.“
Werden
wir nicht erfahren. Zumindest erstmal nicht. The End hat wohl
weder Interesse sich damit auseinanderzusetzen noch irgendwas
dazu zu sagen.
Corleone
ist am Ende des Tages für The End Familie. Und so einfach
kann man sich nicht so drastisch gegen Familie stellen. Aldo war
immer eher der kleine Bruder, mit dem kann man sich schon mal
raufen. Aber Corleone?
Tammy:
„Naja, mich würde eine Antwort darauf schon
interessieren und ich denke die GFCW-Galaxy ebenso.“
Ruckartig
bleibt The End stehen. Tammy hat diesen Moment etwas verpasst,
stolpert leicht nach vorn, hält sich aber dennoch auf den
Beinen und anschließend das Mikro direkt zu The End, der
jetzt wohl doch etwas Redebedarf hat.
The
End: „Ist ja schön für euch, aber ich glaube
nicht, dass ich euch eine Antwort schuldig bin.“
Das
mag nicht das sein, was die GFCW-Fans hören wollen. End
spricht diese Worte nicht arrogant oder böse, vielmehr aus
einer Art Abwehrhaltung. Ihm sind die positiven Reaktionen von
den Fans nicht entgangen, die er in den letzten Wochen
mitbekommen hat und irgendwo tief in ihm drin scheint er diese
vielleicht sogar ganz cool zu finden… aber das bedeutet
nicht, dass er sich hier hinstellen wird und den Zuschauern Honig
ums Maul schmieren wird.
End
läuft weiter. Tammy nimmt es hin und folgt ihm.
Tammy:
„Und… wie sieht es mir der Herausforderung Corleones
aus? Wirst du in zwei Wochen gegen seine Männer antreten?“
Und
wieder bleibt End stehen. Diesmal tatsächlich sogar mit
sowas wie einem süffisanten Grinsen, als würde er
wissen, dass das eine total dumme Idee ist diese Herausforderung
auch nur in Betracht zu ziehen, aber…
The
End: „Ob ich gegen nicht einen, sondern gleich zwei der
Handlanger von James Corleone, die jeweils groß sind wie
ein Berg, antreten werde, wenn besagter James Corleone
dabeisitzt, mit meinem Title Night Gegner Aldo Nero, die nur
darauf warten mich anzugreifen, wobei sie mit diesem Match die
perfekte Chance auf dem Silbertablett serviert bekommen?“
… aber?
The
End: „Verdammt ja. Ich
weiß, das macht kein Sinn, das ist keine gute Idee und ich
tue mir damit keinen Gefallen. Aber ich habe schon lange keinen
Frust mehr an irgendwem ausgelassen und davon habe ich gerade
mehr als genug. Von mir aus, dann haue ich einen um, den zweiten
gleich dazu und wenns sein muss den dritten hinterher. Nichts und
rein gar nichts wird Aldo Nero davor beschützen, was ich bei
Title Night mit ihm anstellen werde. Da kann Corleone auch noch
so viele seiner Schlägertypen schicken.
Vor
mir gibt es kein Entkommen.“
Nach
dieser Aussage wird End schließlich einen Schritt
schneller, sodass er ganz offensichtlich signalisiert Tammy
abhängen zu wollen. Diese scheint aber zumindest mit dieser
Antwort erstmal zufrieden und lässt von The End ab, der nun
in der Dunkelheit verschwindet, denn sie haben das Ende der Halle
erreicht.
Und
damit ist es offiziell, in zwei Wochen wird The End selbst in
einem Handicap Match antreten, und zwar gegen zwei der Männer
Corleones.
Ob
das eine gute Idee ist? Jeder und vor allem The End weiß:
auf gar keinen Fall.
Wird
es für Corleone und Aldo Nero den gewünschten Effekt
bringen End schon vor Title Night genug zu schaden?
Wir
werden sehen.
Singles
Match:
Scarecrow
vs. Robert Breads
Referee: Mike Gard
MAIN.
EVENT.
TIME.
Dieser
Theme Song löst in erster Linie eine recht spezifische
Reaktion beim versammelten Publikum in der ehrwürdigen
Lokhalle der Beinahe-Weltstadt Göttingen aus: Missmut.
Was
wenig verwunderlich ist, macht sich der Poster-Boy für
Bitterkeit und Realitätsverdrängung in diesem
Moment auf den Weg, das letzte Match des Abends zu
bestreiten.
Der
Kanadier tritt heraus, die Augen zusammengekniffen, das
Outfit ohne große Änderungen oder einen besonderen
Touch – aber warum auch? Es ist ja nur Scarecrow. Da
braucht man nichts Besonderes, weder was Strategie noch was
Aufzug angeht.
Der
zuletzt überaus nervtötende und heute einmal mehr
grandios unsympathische Hall of Famer lässt sich ein
wenig Zeit mit seinem Einzug. In seiner Welt ist das wohl nur
gerechtfertigt: Das hier ist der Main Event, sein “zu
Hause”, und wenn er das auskosten will, ist das nur
korrekt. Haben die Leute denn vergessen, wer er ist?
ROBERT.
FUCKING.
BREADS.
Wohl
kaum. Dazu lässt er ja niemandem eine Chance. Betont
lässig, als wäre er auf dem Weg zu einer
Routine-Sparring-Übung, schlendert Breads die Ringtreppe
hoch und entert das Seilgeviert. Man würde es ihm fast
abkaufen, aber er ist eine kleine Spur ZU locker um uns
glaubhaft zu verkaufen, dass das hier nicht zumindest zum
Teil Fassade ist.
Die
Musik verstummt, während “Canada’s Own”
sich im Ring umdreht, Richtung Entrance. Dort kommt jetzt der
Gegner, den er zuvor am heutigen Abend noch so ausführlich
runter gemacht hatte.
JETZT.
KOMMT.
SCARECROW.
Es
ist lange her. Zu lange, wenn man manche fragt. Egal, wenn
man andere fragt. Grundsätzlich zumindest. Doch heute
Abend ist klar, wer in den Augen der Zuschauer*innen, der
Meister sein soll. Und nicht länger der Schüler.
Tosender Jubel durchbricht die tiefrote Beleuchtung und den
dichten Nebel auf der Bühne, während tiefe Bass und
Gitarrenklänge die Luft zerschneiden. In der nahezu
alles ausfüllenden Dunkelheit zeichnet sich durch die
unheilssschwangere Kulisse nur eine dumpfe Silhouette ab. Der
einzig helle Scheinwerfer feuert mit aller Kraft das Licht,
das den unförmigen Schatten, dem weiten Mantel
geschuldet, und den langen Schnabel des zur Seite gedrehten
Kopfes zeigt.
Für einen kurzen Augenblick
erlischen auch die letzten Lichter, so dass bei der Drehung
des Kopfes für einen einzigen Moment das rote Auge
aufblitzen kann, bevor die Feuersäulen und eine
angemessene Lasershow die Arena erleuchten.
Zerschlissener
Ledermantel, grober, brauner Handschuh desselben Materials,
eine Pestdoktoren-Maske, deren rechte Augenpartie zerbrochen
ist. Er ist wieder da. The Devil. IS. ALIVE.
Und
während Scarecrow langsamen Schrittes sich dem Ring
nähert, dabei den Kopf von links nach rechts neigt und
seinen Gegner im Ring mustert, schleicht hinter ihm auch
leise, still und heimlich Drake Nova Vaughn auf die Bühne.
Laura:
„Sein Gegner: Aus Haifa, Israel. Mit offiziellem
Gewicht von 105 Kilogramm. THIS. IS.
SCAAAAAAAAAAAARECROOOOOOOOOOOOW.“ Sven:
„Ob er seinen ehemaligen Lehrmeister wirklich schlagen
kann?“ Pete:
„Robert Breads hat nicht gerade Besonnenheit und Stärke
gezeogt zuletzt.“ Sven:
„Dennoch ist er Robert Breads und Scarecrow, da muss
ich Robert Recht geben, war nicht immer jemand, der sein
Potenzial voll abrufen konnte. Plus er stand Ewigkeiten nicht
im Ring.“ Pete:
„Man darf gespannt sein.“
Vor
dem Ring wird langsam die Maske vom Gesicht genommen, während
sich das Licht ein wenig normalisiert. Breads ist es redlich
egal. Sein Blick haftet auf Vaughn, der Scarecrow in Ruhe zum
Ring hinaufsteigen lässt und selbigen brav umrundet,
während er die Jacke richtet.
Pete:
„Ich glaube…“ Sven:
„Ein Gast! Wie schön!“ Pete:
„Drake Vaughn, herzlich willkommen erstmal…“ Drake:
„Ach komm Pete, erstens kennen wir uns, zweitens
mochtest du mich eh nie – moin, Sven.“ Der
Kommentator lässt Drake mit einem kurzen Abklatschen in
den Broadcast einsteigen, während Scarecrow sich noch
unter den letzten Tönen seiner Musik seines Mantels
entledigt und Roberts Augen wie festgeklebt am
Kommentatorenpult scheinen.
Der
Kanadier wirft dem Lord of Madness einen finsteren Blick zu,
welches dieser mit einem trägen “Thumbs Up”
kommentiert, mit demselben Enthusiasmus, den man Player als
World Champion entgegengebracht hat. Erinnert sich daran noch
jemand? Gar nicht so lange her. Naja.
Drake:
„Oh komm schon Robert...“
Scarecrow
beobachtet die Szene vor sich, bevor er sich tatsächlich
räuspern muss. Der Vibe, in Breads’ und Drake’s
non-verbaler “Fick DU dich doch”-Session der Cuck
zu sein, gefällt Silas nicht wirklich, und als Breads
selbst dann, als er den Blick von Drake abwendet, noch immer
nicht seine volle Aufmerksamkeit auf Scarecrow richtet,
fletscht dieser die Zähne.
Dem
arroganten Wichser würde er es zeigen.
ES.
GEHT.
LOS.
Sven:
„Drake, ich muss hier bevor wir richtig in Fahrt
kommen, als erstes Mal die offensichtliche Frage stellen: Hat
Silas hier eine Chance?“ Drake:
„Eine Chance hat jeder immer. Irgendwie zumindest. Und
wenn sie winzig ist. Aber ich weiß, was du meinst. Und
klar, absolut. Man muss nicht gerade meinen Intellekt
besitzen…“
Pete
sieht aus, als würde er seine Augen einmal in seinen
Hinterkopf überschlagen.
Drake:
„...um zu schnallen, dass Robert verkopft, unvorsichtig
und rostig ist. Dazu kommt, dass er Silas seit Ewigkeiten
nicht hat wrestlen sehen.“
Während
Breads in erster Linie beweisen will, wie weit er über
Scarecrow steht, ist es an Silas, dem Kanadier die
unangenehme Wahrheit, dass er Unrecht hat, näher zu
bringen.
Breads
beginnt das Match mit dem klassischen Collar’n’Elbow-Tie,
und tatsächlich lässt Scarecrow sich darauf ein. Es
ist nicht so, dass Silas eine Niete im Grappling ist –
er wurde zwar von Drake und nicht von Antoine Schwanenburg
trainiert, aber auch in der Villa Vaughn weiß man einen
guten Wristlock zu schätzen, wenn man ihn sieht –
aber der direkteste Weg zum Sieg ist das sicher nicht.
Breads’ großer Pluspunkt ist die Erfahrung,
während Silas ihm körperlich in so gut wie jeder
Disziplin überlegen ist.
Okay,
Breads ist ein wenig größer, aber Scarecrow ist
schneller, ausdauernder, kräftiger und hat deutlich
weniger Meilen auf dem Tacho. Das spielt er jedoch nicht aus.
Breads beginnt dieses Match wie gegen einen x-beliebigen
Rookie, und Scarecrow geht das Spiel ganz bewusst mit.
Headlock?
Gekontert.
Wristlock?
Kommt Scarecrow raus.
Waistlock?
Silas ist schnell bei den Seilen.
Scarecrow
hat ebenso etwas zu beweisen wie Breads, und wenig
überraschend ist das hier auch ein Duell zweier nicht zu
verachtender Egos. Silas hatte noch keine anderthalb Jahre
Zeit, größenwahnsinnig zu werden, aber er wird
sich hier ganz sicher nicht abspeisen lassen. Er KÖNNTE
versuchen, das Match mehr in seine eigene Richtung zu drehen,
aber er will eben zeigen, dass er Breads in dessen eigenen
Gebiet schlagen kann. Also geht er das Robert Breads-Match
soweit mit, und was das Grappling angeht, kann er ordentlich
mithalten, jeden Ansatz auskontern – was dafür
sorgt, dass Breads die Aggression aufdreht.
ES.
WIRD.
SCHNELLER.
Pete:
„Robert Breads stellt bislang einfache Aufgaben, doch
Scarecrow löst souverän auf dem direktesten
Lösungsweg.“ Drake:
„Ok, Alex.“ Sven:
„Was machst du aus diesem Anfang Drake?“ Drake:
„Pete hat im großen und ganzen schon Recht. Ich
würde zwar gerne sehen, dass Silas hier Roberts Arroganz
mehr bestraft, aber ich kann ihn auch verstehen. A kann es
immer noch ein Köder sein und B wenn es keiner ist und
Robert glaubt Silas mit Grundlagen zu schlagen verstehe ich
die Genugtuung diese Hoffnung aus seinen Augen verschwinden
zu sehen. Was Robert gerade macht, ist in etwa so dreist, wie
ein 18 Seitiges Papier zu schreiben, dass deine eigene
Koalition abhatet, und dann zu erwarten im Amt zu bleiben und
DANN…“ Sven:
„Drake?“ Drake:
„Sorry. Äh… joa und außerdem is es
Silas´ Sache, ne?“
Breads
lässt die Tricks aus der Rookie-Grabbelkiste nun weg und
beginnt tatsächlich, Scarecrow wie einen Gegner zu
behandeln, den man ernst nehmen muss – allein das ist
ein kleiner moralischer Sieg für Scarecrow und scheint
den Kanadier zu nerven.
Nachdem
er Silas zwar mehrfach zu Boden bringen kann, aber nicht
wirklich eine Form von nennenswerter Offensive durchbringt,
versucht Breads, das Ganze aufzulösen - wobei er jedoch
tatsächlich von Scarecrow outgrappled wird, welcher
seine Beine über die Arme von Breads bekommt... und ihn
danach lächerlich macht.
Zufrieden
mit sich und mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht
erhebt Scarecrow sich, und holt sich dabei einen
respektvollen Applaus von seinem Mentor am Kommentar ab.
SCARECROW.
IST.
KRASS.
Breads
ist – einmal mehr, er müsste es mittlerweile
gewohnt sein - gedemütigt worden, und als er sich
aufrichtet, sind seine Wangen knallrot. Vermutlich nicht nur
vor Erschöpfung. Um Breads weiter zu verarschen, hebt
Scarecrow nun ebenso betont locker und cool, wie der Kanadier
das zuvor tat, die Arme, um ihn zu einem Lock-Up
“einzuladen”.
Und
damit kommt er unter die Haut von Breads. ER ist der Veteran
hier, und SCARECROW hat etwas zu beweisen. Mit
zusammengebissenen Zähnen lässt “Canada’s
Own” sich darauf ein, drängt mit der Kraft von Wut
und Scham seinen Gegner zurück in die Ringecke –
beziehungsweise lässt Scarecrow das zu. Von dort aus hat
er nämlich einen Konter geplant, einen Sunset Flip, und
Breads läuft direkt hinein.
DAS.
MOMENTUM.
KIPPT.
Scarecrow
hat vielleicht einen Trick ZU VIEL gegen Breads zeigen
wollen, der beweisen sollte, wie easy er den Kanadier
überrumpeln kann. Verrückte Welt: Wir sind an einem
Punkt, an dem Leute Robert Breads... unterschätzen?
Vaughn am Kommentar seufzt auf, kann sich aber ob der
gesamten Szenerie auch ein Kichern nicht verkneifen.
Die
Quittung hat sich Scarecrow derweil in Form eines Kicks
gefangen, und so sehr Breads auch an Tempo und Explosivität
(und Sympathie) verloren hat – wie man jemanden tritt,
das weiß er noch immer wie kaum ein Zweiter in der
GFCW-Geschichte.
Nicht
umsonst besteht “Das Robert Breads-Match" zu
achtzig Prozent daraus, seinen Gegner zu treten und dessen
Gegenmaßnahmen zu unterwandern.
Nun
hat Scarecrow sich also mehr oder minder selbst in eine
suboptimale Lage manövriert, und da Breads es nicht bloß
darauf anlegt, zu gewinnen, sondern auch, Scarecrow zu
demütigen UND vorher von Silas lächerlich gemacht
wurde, kann man sich vorstellen, wie Silas nun behandelt
wird.
NICHT.
NETT.
:(
Nun
ist es an Breads, anschließend ein paar üble
Tritte vom Stapel zu lassen. Gegen die Brust, gegen die Arme,
in den Magen – Scarecrow muss gut einstecken. Breads
zieht noch immer eine Grimasse, als hätte man in sein
Abendessen gespuckt, und Silas muss einsehen, dass er
vielleicht generell mit Breads mithalten kann, aber nicht in
DIESER Disziplin, und es würde nun wohl doch praktisch
gewesen, er hätte dem Kanadier ein Leviathan-Style-Match
aufgezwungen.
Drake:
„Irgendwie bisschen Kindergarten auf dem Niveau der
US-Wahl, oder?“ Pete:
„Ich sage es mal gerade heraus, dieses Match hat eine
ganz seltsame Dynamik.“ Sven:
„Das nehme ich als du bist unzufrieden mit Scarecrow,
Drake?“ Drake:
„Ich bleibe dabei, wirklich sagen darf ich nichts, der
ganze Grund warum ich wieder hier bin, ist eine irrationale
Abneigung für Robert. Ich bin aber der Meinung, man kann
seine Gegner verhöhnen und bloßstellen, wenn man
die Gelegenheit dazu hat. Ich kann nicht in ein Match gehen,
mit dem Ziel das von Sekunde eins an zu tun. Das endet so,
wie wir es sehen. Unzufrieden is es nicht, eher enttäuscht,
ich hätte gerne gesehen, wie Silas Robert mit seinem
normalen Gameplan konfrontiert und sieht, wer besser ist.“
Nach
einem besonders üblen Tritt in Richtung Rippen von
Scarecrow, der diesem buchstäblich die Luft aus den
Vogelscheuchen-Rippen zu prügeln scheint, muss Scarecrow
eine Teil-Niederlage eingestehen und rollt sich aus dem Ring,
um eine Pause von der Tortur zu bekommen.
Drake:
„Das ist zum Beispiel schon eher mein Geschmack. Nehm
das Tempo raus.“
Mit
einem widerlich-selbstgefälligen und überaus
süffisanten Lächeln macht Breads es sich aufreizend
entspannt zur Aufgabe, Scarecrow so überheblich und
genervt wie möglich aus dem Ring zu folgen. Dort
ignoriert er seinen eigenen Gegner sogar, um sich am
Kommentar mit jemandem anzulegen.
DRAKE.
NOVA.
VAUGHN.
Drake:
„Ist das jetzt der Punkt, an dem du wieder versagst mit
allen Assen in deiner Hand oder kommt der erst später,
ich weiß nicht, wie Oldtimer ihre Matches so skripten.
Kann ich nochmal aufs Klo bevors spannend wird oder...“
Der
Kanadier stiert Drake mit einer Art Verachtung an, die nicht
ganz in “Hass”-Territorium reicht, aber dennoch
deutlich macht, dass er kein Freund von DNV ist. Drake
schmunzelt bloß, was Breads anpisst – bevor der
Kanadier sich klar wird, WARUM Drake sich freuen könnte.
Er
dreht sich um, und tatsächlich.
SCARECROW.
STEHT.
WIEDER.
Drake:
„Er geht. Einem Mitglied. Von Leviathan. AUS DEM RING
hinterher. Und lässt sich DANN von Schulhof-Level
Beleidigungen ablenken. Der Mann ist ein Unikat, ich sags
euch.“ Pete:
„Sicherlich nicht der klügste Move des Veteranen.
Ist das Scarecrows Moment, hier und heute?“
Scarecrow
erholt sich kurz, dann klatscht er mit Drake ab. Das ist sehr
cool und ihr seid neidisch, okay? Wäre das hier 2002,
würde nun ein Double Count-Out folgen, aber wir haben
2024, und Silas will Breads pinnen oder zur Aufgabe zwingen,
keinen Sieg durch Auszählen.
Folgerichtig
wirft Scarecrow seinen Gegner dorthin, wo das möglich
ist.
IN.
DEN.
RING.
Anschließend
folgt Silas mit einer weiteren sinnvollen Aktion.
ER.
STEIGT.
HINTERHER.
Breads
kämpft sich auf die Beine, während Scarecrow Anlauf
nimmt – und den Kanadier mit einem Spear niederstreckt.
Der erste richtig große Wirkungstreffer, und Breads
geht zu Boden. Das Cover reicht allerdings nur bis zwei.
Scarecrow wirkt nur leicht angesäuert - er hatte nicht
unbedingt mit einem Erfolg gerechnet, aber hätte ja sein
können, dass es zum Sieg reicht.
HAT.
ES.
NICHT.
Silas
zieht Breads auf die Beine, doch der wehrt sich nun mit
allem, was er hat. Es ist eine Sache, hier nicht als der
große Dominator herauszukommen, wie geplant (und
angekündigt). Aber VERLIEREN? Das geht nicht. Es geht
einfach nicht. Es DARF nicht passieren.
Also
fightet Breads, und es gelingt ihm tatsächlich, mit ein
paar Chops, Scarecrow von sich weg zu drücken. Das gibt
Breads gerade genug Raum und kreiert ausreichend Distanz um
einmal Luft zu holen, in die Seile zu gehen und auf Scarecrow
zu zu rennen. Er wird ja wohl kaum direkt einen Konter parat
haben, oder?
HAT.
ER.
WOHL.
Sven:
„Und jetzt wird das hier richtig eng für
Robert!“ Drake:
„Robert mag unsere Art nicht mögen, aber mehrere
Wege führen nach Rom, in diesem Fall das Matchende. Der
untalentierte Deathmatch-Freak zeigt ihm gerade seine Grenzen
auf. Silas muss den Sack nur zumachen. Den alten Sack. Fast
so als wie Joe B…“ Sven:
„DRAKE!“
Scarecrows
Mundwinkel zucken nach oben – genau hier hatte er sein
wollen. Breads nicht nur besiegen, nein, den Kanadier am
Boden sehen, und ihm richtig eine reinwürgen. Verdient
hat er es allemal.
Und
so greift er Breads rücksichtslos an den immer grauer
werdenden Haaren und zieht ihn zu sich heran. Scarecrow setzt
aber nicht etwa den “Coming Of War” an, seinen
eigenen Finisher – sondern den “New Order”
Brainbuster. Kein Scarecrow-Move, aber ein Leviathan-Move. Er
will Breads noch vor Title Night mit dem Signature Killshot
von DNV besiegen, um ihm richtig eins auszuwischen.
Scarecrow
sucht den Blick von Drake und zwinkert ihm zu, doch Vaughn
wirkt eher nervös als zufrieden - dafür hat er so
etwas schon zu oft gesehen.
Und
das gilt auch für Robert Breads.
INSIDE
CRADLE!
Eins...
Ist
die Hand von Breads an der Hose?
Zwei...
Der
Referee ist im Sichtfeld, man kann es nicht erkennen!
Drei!
ACH.
DU.
SCHEISSE.
Sieger
des Matches durch Pinfall: Robert Breads
Beide
Wrestler springen auseinander. Breads reißt seine Hand
(verdächtig?) schnell von der Rückseite seines
Gegners zurück und streckt diese sogleich in Richtung
Referee Mike Gard aus, damit dieser seinen Arm in die Höhe
reißen kann. Am Kommentar hört man nur ein
Knacken, als ein Headset frustriert durch die Gegend geworfen
wird und ein entfernter Schrei folgt. Scarecrow wirbelt
herum, erschöpft vom Match, enttäuscht vom
Ergebnis, aber auch irritiert davon, was gerade eben passiert
ist.
Während
Breads darauf BESTEHT, dass Gard mit seinem triumphal in die
Höhe gesteckten Arm eine 360 Grad Drehung vollzieht,
damit auch wirklich JEDER das Bild des siegreichen Kanadiers
im bestmöglichen Winkel erblicken kann, tritt Scarecrow
auf den Referee zu. Er attackiert Gard nicht, aber ist recht
energisch, als er seine linke Hand auf der Brust des Referees
platziert, um mit der freien rechten Hand auf sein Ring-Gear
zu zeigen, um anzudeuten, dass sein Gegner sich hier
eventuell unfairer Mittel bedient hat. Gard lässt den
Arm von Breads los, und erklärt sich geduldig, aber
bestimmt gegenüber Scarecrow. Breads' Hand war KURZ in
der NÄHE und nicht eindeutig...
CANADIAN
CUTTER!
Erschrocken
macht Gard einen Satz zurück, als Scarecrow von der
Seite mit dem Legacy Move von Robert Breads niedergestreckt
wird. Der Kanadier ist überhaupt nicht angetan davon,
dass SCHON WIEDER jemand seinen Moment des Sieges zu
torpedieren will. Das wäre vielleicht nicht der Fall,
wären seine Erfolge in letzter Zeit nicht allesamt mit
einem Mindestmaß von Beigeschmack versehen, aber das
wird "Canada's Own" mit Sicherheit anders
interpretieren.
Der
Referee will zu Scarecrow herüber gehen, aber Breads
kommt ihm zuvor - und schiebt Silas mit dem Fuß über
den Ringboden unter dem Bottom Rope aus dem Seilgeviert,
sodass er unsanft auf den Hallenboden klatscht, wo Drake sich
sofort neben ihn kniet.
Gard
hastet ebenfalls zum Verlierer des Matches, während ein
schnaubender Robert Breads sich ein Mikrofon geben lässt.
Noch immer ist er etwas außer Atem von diesem Match,
aber das hält ihn nicht davon ab, das Wort zu ergreifen.
Robert
Breads: "Wenn es nach... mir geht..."
Kurze
Atempause. Breads wirkt selbst genervt davon, dass er in
diesem Moment nicht bereits fitter ist, dass er das Duell mit
Scarecrow nicht besser weggesteckt hat. Ein kurzer, leicht
unsicherer Blick in
Richtung
Kommentar, bevor er betont non-chalant fortfährt.
Robert
Breads: "...war es das letzte Mal... dass du in diesen
Ring durftest. Du hast in diesem Ring... in meinem Ring...
nichts verloren."
Erneute
Pause, und mit einer nicht zu verkennenden Bitterkeit im
Blick muss Breads sich zwingen, einige Male tief ein- und
auszuatmen, bevor er - nun ein wenig gefangener - fortfährt.
Robert
Breads: "Von mir kriegst du keinen Applaus, weil du
"dein Bestes gegeben hast" oder irgendsoeinen Mist.
Dein Bestes... ist einfach nicht gut genug."
Er
spricht das aus, als hätte er Scarecrow soeben eine
Lehrstunde erteilt und eine vernichtende, eindeutige
Niederlage zugefügt, und nicht etwa einen knappen,
vielleicht sogar unfairen Sieg eingefahren. Dennoch: Breads
hat sich seine Version der Geschichte bereits vor dem Match
zurechtgelegt, und nun quetscht er die Realität
irgendwie in die vorgegebene Form, sodass er keine
Zugeständnisse machen muss.
Robert
Breads: "Wenn du, Drake, also vor Title Night noch
irgendeinen Stich sehen willst, solltest du sich eventuell
dazu herablassen, die Drecksarbeit selbst zu machen. Du bist
vielleicht FAST gut genug, um mit mir mitzuhalten, aber deine
Sippschaft ist es ganz sicher nicht. Diese beiden Freaks von
vor zwei Wochen haben mich nicht gestoppt, die Vogelscheuche
hat mich nicht gestoppt, und ich werde ohne jede Frage..."
Drake:
„Okay, meine Fresse, wir haben´s verstanden, wenn
du nicht sofort ruhig bist, dann kümmer ich mich genau
jetzt schon um dich.“
Jubel
brandet auf, während Robert Breads fast schon beleidigt
ob der Dreistigkeit, ihn zu unterbrechen, mit weiten Augen
auf Vaughn blickt, der sich mit einer Hand am Ringpfosten die
Stufen hinauf auf den Apron schiebt und Löcher in den
Kanadier starrt.
Drake:
„Zunächst mal, Robby, meinen herzlichsten
Glückwunsch zu deinem… unumstrittenen und…
dominanten Sieg. Nein, wirklich, Sieg ist Sieg…
meistens. Ich habe selbst mal gesagt, meistens geht es nur
darum OB man gewinnt, aber es gibt auch Fälle, in denen
es um das WIE geht und so einen hast du dir heute Abend
selbst geschaffen...alsooo…“
Mit
schelmischem Lachen, lässt er den Rest des Satzes im
Raum stehen.
YOU
FUCKED UP
YOU FUCKED UP
YOU FUCKED UP
Mit
energischen Bewegungen dreht sich der Hall of Famer hin und
her. Wer wagt es? Alle. Alle wagen es. Kurz genießt
Vaughn die Rolle des Anpeitschers, der die Chants mehr und
mehr herausfordert, doch dann bedeutet er der Halle wieder
Ruhe, indem er das Mikrofon hebt.
Drake:
„Vielleicht… muss ich mich ja auch gar nicht
selbst um dich Kümmern heute Abend, hm? Hast du da in
deinem harten Main Event, an deinen absoluten Grenzen, nicht
noch zwei vergessen?“ Entspannt
lehnt er sich gegen den Ringpfosten, und grinst an Breads
vorbei, der sofort sein Mikrofon fallen lässt und
kampfbereit herumwirbelt. Augen links, Augen rechts, Augen
geradeaus. Woher…
Ein dreckiges Lachen.
Drake:
„Nah Robert, keine Sorge. Ich werde mich nicht für
das entschuldigen, was vor zwei Wochen war, ich werde dir
nichts für die nächsten Wochen garantieren, aber
heute… Nah. Genieß deinen Punktsieg. Heute will
ich dir keine Ausrede geben… Die du in zwei Wochen
nutzen kannst.“
Irritiert
blickt Breads ihn an, während er mit seiner rechten Hand
die Zahl 4 in die Höhe streckt und Drake etwas entgegen
bellt.
Drake:
„Oh nein, nein, nein, du hast vollkommen Recht WIR
treten in vier Wochen an, aber nachdem du neulich so schön
meine gesamte Familie durch den Kakao gezogen hast, hast du
doch sicherlich kein Problem damit, dir noch ne weitere Feder
an den Hut zu stecken oder?“
LUNA
LUNA
LUNA
Robert
verzieht nur angewidert das Gesicht. Was soll er schon sagen?
Nach seinen Worten kann er hier kaum einen Rückzieher
machen. Er wartet nur ab.
LUNA
LUNA
LUNA
LUNA
Drake:
„GFCW Galaxy… … … …“
SHE´S
A 21ST CENTURY BITCH
Drake:
„LUNA. ROSARIO!“ Die
Arena verwandelt sich in eine Open Air Party. Das Dach fliegt
förmlich aus allen Verankerungen, als die grünen
und pinken Lichter zu scheinen beginnen und das freche Riff
von Holy Wars´ Song aus den Boxen dringt. Einige Fans
beginnen sogar mitzusingen, Vaughn verzieht sich genüsslich
vom Ring ins Publikum und lässt die Bühne frei,
während Breads zusammengekniffene Lippen förmlich
Beben vor Wut. Wut auf Drake? Wut auf sich selbst, Drake so
eine Vorlage gegeben zu haben? Erinnerungen daran, was Luna
ihm und vor allem seinem Schüler angetan hatte?
Da
ist sie wieder. Als hätte sich nichts verändert.
Die Coolness. Der Swag. Der Drip. Alles schwappt durch den
Vorhang, als der kahle, tatöwierte Schädel mit
diesem unverkennbaren Grinsen durch den Vorhang auftaucht.
Eine zu weite Kapuzenjacke ist über das bauchfreie Top
geworfen, lässig fallen die Cargohosen über die
Springerstiefel. Natürlich hängen die Schultern
tief. Sie badet in den Reaktionen.
Pete:
„UND DRAKE SPIELT SEINEN NÄCHSTEN TRUMPF!“ Sven:
„Breads mag sich darüber lustig gemacht haben,
dass the End Leviathan one by one aus dem Weg geräumt
hat. Aber ich glaube kaum, dass er das gleiche provozieren
wollte für sich.“ Pete:
„Das wird hier richtig rund gehen in zwei Wochen.“
Es
ist eine Party, die in den ersten Reihen des Publikums
abgeht. Entspannt klatscht Luna mit den Fans ab, umarmt
einige der jüngeren Mitglieder*innen der GFCW Galaxy,
bevor sie sich entspannt erstmal zum Rauchen an die Barrikade
lehnt. Natürlich darf auch das Bier nicht fehlen,
welches sie gekonnt mit der Stirn aufschlägt und in
Sekunden aus der entstandenen Öffnung halb in den
Rachen, halb über ihre Klamotten fließen lässt.
GFCWs hauseigenes Badass ist zurück. Und Robert Breads?
Der hat genug von dem Schmarrn. Abwinkend schwingt er sich
durch die Seile und schiebt sich an Luna vorbei die Rampe
hinauf. Nicht ohne ihr dabei vollkommen aus Versehen noch die
Schulter gegen den Brustkorb zu schieben. Sie ignoriert ihn.
Die beiden haben in zwei Wochen genug Quality Time zusammen.
Sie schlittert gekonnt in den Ring und statt mit Robert
Breads Siegesfeier endet WE mit Luna Rosario und den Fans in
Göttingen in bester Partylaune.