Singles Match:

Aldo Nero (/w James Corleone) vs. Rasmus Rantanen

Referee: Bob Taylor

Als wieder zum Ring geschalten wird, haben sowohl Mike Janus, als auch Rasmus Rantanen ihren Weg zum Ring bereits vollendet. Nun warten sie also auf Aldo Nero und ihre große Chance. Im Falle von Rasmus sogar die zweite große Chance binnen zwei aufeinanderfolgenden War Evening-Ausgaben.



Ein lautstarker Schwall an Buh-Rufen dringt aus dem Publikum, als diese Musik einsetzt und Aldo Nero die Stage betritt. Er steht heute vor einer harten, schweren Aufgabe, denn er wird nicht nur gegen einen, sondern gleich zwei Wrestler antreten.

Hinter ihm folgt auch direkt James Corleone, abgesehen von ihm sind die Beiden aber allein. Nero wollte keinen zusätzlichen Begleitschutz vor The End, durch die Bodyguards Corleones, denn er will sich allein um ihn kümmern, sollte er und davon kann man durchaus ausgehen, sich hier blicken lassen.

Ohne große Umschweife, ohne sich feiern zu lassen oder zu feiern, schreitet Aldo mit bestimmenden und harschem Schritt zum Seilgeviert, was er auch direkt entert. Ein kurzer Blick zu Corleone verrät, dass Aldo davon überzeugt ist die Situation unter Kontrolle zu haben.

James Corleone hingegen läuft um den Ring herum um am Kommentatorenpult Platz zu nehmen. Es scheint, als wolle er das Match nicht nur mit beobachten, sondern sogar kommentieren. Sven steht sofort auf und rückt einen vorbereiteten Stuhl zurecht, sodass Corleone gut Platz nehmen kann. Dieser nimmt diese Geste vielmehr als „selbstverständlich“ wahr, als, dass er sich in irgendeiner Form bedankt. Ja, mit dem Bedanken hats Corleone nicht so. Zumindest nicht bei Leuten, von denen er nichts will.


Sven: „Herzlich Willkommen Mister Corleone! Was für eine Ehre sie hier am Kommentatorenpult zu haben!“

Pete: „Ja… es freut uns, dass sie sich die Zeit nehmen uns hier zu unterstützen.“

James Corleone: „Guten Abend, meine Herren. Selbstverständlich nehme ich mir die Zeit die großartige Leistung, die Aldo Nero hier abliefern wird, mit einem adäquaten Kommentar zu versehen.“


Es scheint mitzuschwingen, dass er diesen „adäquaten Kommentar“ weder Sven noch Pete zutraut.

Wie dem auch sei, der Fokus verlagert sich nun wieder in den Ring, indem Aldo Nero und auch seine Gegner bereitstehen um das Match endlich zu beginnen. Und so läutet Bob Taylor den Kampf schließlich auch an.


~ Ding Ding Ding ~


Pete: „Nun denn, Mister Corleone. Die erste wichtige Frage des Matches dürfte lauten, welche konkreten Regeln hier genutzt werden? Wie haben sie sich das vorgestellt, werden Janus und Rantanen gemeinsam im Ring stehen oder wird nur einer von Beiden aktiv sein und jeweils mit dem anderen abklatschen können?“

Sven: „Tatsächlich sogar mal eine ganz kluge und berechtigte Frage.“

James Corleone: „Das ist eine idiotische Frage.“

Sven: „Stimmt, das meinte ich eigentlich. Wie kommst du nur immer auf so dumme Ideen Pete?“

James Corleone: „Würden Janus und Rantanen sich abwechseln müssen, würde das den Vorteil der Überzahl direkt wieder zu Nichte machen. In diesem Falle würde Aldo Nero den aktiven Mann im Ring niederstrecken, bevor er sich um den anderen Part außerhalb des Ringes kümmern könnte. Dann wären wir wieder bei einem Einzelmatch und dass Aldo diese gewinnen kann, wissen wir, weshalb wir überhaupt erst dieses Handicap Match angesetzt haben.“

Sven: „Wie immer eine geniale Ausführung, Mister Corleone, die mir selbst natürlich bewusst war, aber gut, dass sie es dem Kollegen Pete erklärt haben.“


Wir haben es gehört. Mike Janus und Rasmus Rantanen sind beide gleichzeitig im Match aktiv und so stehen sie Aldo Nero in diesem Moment gegenüber.

In den ersten Sekunden umkreisen sich die drei Männer erst einmal, wobei die Positionen der Akteure so verteilt sind, dass dieses Match eher einem Triple Threat, als einem Handicap Match gleicht. Es wird direkt deutlich und spürbar, dass Janus und Rantanen zwar ein Team sind, aber beide dennoch für sich selbst kämpfen, denn nur einer von ihnen kann potenziell an Corleones Seite gelangen.

nunja, aber wenn man mal genau drüber nachdenkt… wäre es ja nicht nur Corleones Seite. Der Sieger dieses Matches, sofern er denn Corleone als seinen Manager gewinnt, würde dann ja wohl auch an der Seite von Aldo Nero stehen. Und das wiederum könnte auch Nero etwas bringen.

Es scheint, dass Rasmus Rantanen gerade gedanklich diese Überlegung durchgeht und auch bereits damit beginnt Aldo Nero diesen Plan vorzuschlagen. Wenn die Beiden gemeinsam Janus abfertigen und Aldo Rasmus dann einfach gewinnen lassen würde, hätte Aldo direkt noch einen Verbündeten mehr im Kampf gegen The End.

Aldo hört kurz zu, scheint aber wenig überzeugt.


URANAGE


Aldo zögert keine Sekunde. Was auch immer das für ein Plan von Rantanen gewesen sein soll, darauf lässt er sich nicht ein. Er ist ja nicht blöd.


James Corleone: „Das ist mein Junge.“


Mit einem – böse Zungen würden behaupten etwas gespieltem – Stolz in der Stimme kommentiert Corleone die Aktion seines Sohnes, während sich Rantanen in Richtung der Seile und unter diesen hindurch aus dem Ring rollt. Und damit war es nur noch einer. Aldo geht nun bedrohlich Nahe auf Mike Janus zu, der gerade realisiert, dass er zwar erstmal die alleinige Chance auf den Sieg über Aldo hat, das aber bedeutet, dass er jetzt auch erstmal alleine gegen Aldo ranmuss.

Und dieser will seinen eindrucksvollen Sieg so schnell wie möglich.

Aldo hechtet nun direkt auf Mike Janus zu, der aber recht flink ausweichen und fliehen kann. Er ist kleiner und leichter als Nero und kann dementsprechend gut entkommen, woraufhin sich eine kleine Hetzjagd durch den Ring entwickelt. Janus hat einige Zeit gut die Nase vorn, bis Nero schließlich einen weiteren, gekonnten Hechtsprung macht und Janus am Fuß packen kann.


Pete: „Mike Janus wollte hier wohl strategisch vorgehen, allerdings hat Nero ihn dann doch bekommen. Noch tänzeln sie da etwas rum, vielleicht schafft Janus erneut die Flucht aus den Griffen Neros.“

Sven: „Aldo Nero ist ein kräftiger und starker Bursche, allerdings haben wir mittlerweile auch gesehen, wie schnell und dynamisch er für seinen Körper ist. Das ist einer der großen Vorteile Neros, weswegen sein Spear auch so intensiv daherkommt.“

James Corleone: „Treffende Analyse, ich bin überrascht. Wir arbeiten sehr an Aldos Dynamik und Schnelligkeit.“


Während Sven nun überstolz dreinblickt, hat Janus es tatsächlich geschafft sich nach vorn zu rollen und Nero, der seine Hände noch am Fuß von Janus hatte, in eine Ringecke zu schleudern. Allerdings bremst Nero noch gerade rechtzeitig ab, dreht sich um und geht erneut auf Janus los.

Es beginnt eine neue Phase, in denen Nero versucht Power-Aktionen anzubringen, denen Janus aber ganz gut ausweichen kann. Er schafft es vereinzelt selbst ein paar Kicks und Elbows anzubringen, mit denen er Nero gut aus der Reserve lockt, bis er schließlich einen DDT-Ansatz hinbekommt. Nero schleudert Janus aber lediglich in die Luft, bis Janus auf dem Mattenboden landet. Es soll ein Belly-to-Belly Suplex von Nero kommen, aber tatsächlich gelingt es Janus diese Situation zu drehen und Aldo… einzurollen!


1…


Noch bevor das Cover richtig an Fahrt aufnimmt, wird es bereits unterbrochen, allerdings nicht von Nero selbst, sondern von… Rasmus Rantanen!


Er stößt Janus weg und ohne mit diesem in eine Diskussion zu gehen, geht er direkt auf Aldo Nero los und will diesen mit eigenen Tritten und Elbow Drops attackieren. Und das geht sogar ganz gut durch. Rasmus hat den Überraschungsangriff von Mike Janus gut ausnutzen können, dieser wiederum fühlt sich allerdings übergangen. Verständlicherweise.

Janus zieht Rantanen nun zurück und damit entwickelt sich nun doch eine kleine Diskussion. Wer weiß, vielleicht wäre das Match jetzt schon vorbeigewesen?


Pete: „Das war verdächtig knapp für Nero. Zum Glück war Rantanen da um ihren Schützling vor der Niederlage zu beschützen.“

Sven: „…“

James Corleone: „In ihrem Interesse habe ich das mal überhört. Und nun, bevor sie sich weiter in Selbstgefälligkeit baden, schauen sie und machen sie ihren Job.“


Und tatsächlich. Während Rantanen und Janus diskutieren, steht Aldo auf, fast so als wäre nichts gewesen. Er wirkt kaum getroffen, gar nicht besorgt, sondern scheint die Kontrolle über das Match zu genießen, die ihm von Corleones Angebot eingebracht wurde.

Er muss nicht mal etwas machen, seine Gegner entzweien sich selbst. Durch die Macht der Worte. Die Macht von James Corleone.

Langsam raffen sich nun Janus und Rantanen auch wieder. Sie sehen Nero, der sich erhoben hat und schalten schnell. Spätestens JETZT ist der Punkt gekommen, wo sie zusammenarbeiten sollten… aber jetzt… ist es bereits zu spät.

Sie rennen auf Nero zu und wollen in einen Schlagabtausch gehen, bekommen auch jeweils einen Schlag durch, bis der eigentliche Schlagabtausch beginnt. Ein Schlag gegen Rasmus, einen gegen Mike, einen gegen Rantanen, einen gegen Janus. Aldo lässt seinen Gegnern keine Chance zur Offensive, sondern dominiert sie hier nach allen Regeln der Kunst. Er prügelt abwechselnd auf seine Gegner ein, bis er Janus schließlich in die Ringseile wirft, sich Rasmus schnappt und diesen nun tatsächlich via Belly-to-Belly Suplex gegen Mike Janus wirft!

Beide sind am Boden, versuchen sich aber direkt wieder aufzubauen, nur, damit sie jeweils einen Bodyslam einstecken müssen! Und wer die vergangenen Matches von Aldo kennt, der weiß, dass es meist nicht nur bei einem bleibt. Bodyslam-Serie gegen die Förderkaderwrestler, bis Aldo genug hat. Er reißt die Arme in die Luft, was zwar massig Buh-Rufe mit sich bringt aber auch verdeutlicht: jetzt dominiert er nicht nur mental, sondern auch körperlich.


Pete: „Wir sind nun an dem Punkt, an dem man hinterfragen sollte, ob ihre Aussicht auf den großen Erfolg hier wirklich ein motivierender Vorteil ist oder ein behindernder Nachteil. Schon jetzt hätten die Beiden viel besser zusammenarbeiten müssen, man kann nur hoffen, dass sie sich noch nicht die Chance verbaut haben.“

Sven: „Tjaha, lieber Pete, unterschätz mal nicht den genialen Geist des James Corleone. Das war doch alles so geplant!“

James Corleone: „Mister Janus und Mister Rantanen haben die Trümpfe in der Hand, sie müssen sie nur gut ausspielen.“


Nero schnappt sich Mike Janus und schleudert ihn in eine der Ringecken… in der sich Janus allerdings abfangen kann um kurz durchzuschnaufen. Aldo bekommt das nicht direkt mit, denn er packt direkt wieder nach Rasmus Rantanen. Ansatz zum Powerslam… und Nero bringt diesen durch! Sofort folgt das Cover.


1…

2…


Wieder wird das Cover unterbrochen, aber diesmal ist es ja auch genau richtig! Janus ist mit einem Doppel-Stomp auf Aldos Rücken gesprungen, um den Count zu unterbrechen. Sofort verfinstert sich die Miene von Nero, der sich langsam aufrichtet. Janus schnellt etwas zurück, da der erkennt, dass er hier das wilde Tier provoziert hat. Jetzt hat er zwar die Aufmerksamkeit von Nero, aber auch den Zorn.

Nero läuft also immer näher auf Janus zu, bis jemand Nero an den Beinen packt! Rasmus Rantanen! Er hält Nero fest, hockt sich hinter ihn, woraufhin Mike Janus auf den Turnbuckle springt und von dort mit einem…


DIVING CROSSBODY


angeflogen kommt! Er erwischt Aldo direkt, der über Rasmus nach hinten stürzt! Das war ein Volltreffer! Janus rollt sich etwas weiter ab, bis auch Rantanen mit einem Big Splash aus den Seilen gegen Aldo Nero angesprungen kommt. Anschließend gehen nun beide auf Nero los! Sie treten und schlagen auf ihn ein, bearbeiten ihn am Boden so gut es geht und versuchen größtmöglichen Schaden anzurichten. Und das sieht gar nicht so schlecht aus!


Pete: „Oha! Eine große Chance für die jungen Wrestler! So könnten sie Nero am Boden halten und ihn vielleicht sogar besiegen!“

Sven: „Öhm…“

James Corleone: „Sie nutzen ihre Chancen, sie zeigen Initiative. Ich habe kein Problem damit, wenn sie sich gut schlagen, schließlich kann, wenn überhaupt, nur jemand der meinen Aldo besiegt relevanterweise in Betracht gezogen werden meine Aufmerksamkeit zu verdienen.“


Rantanen und Janus schlagen weiter auf Nero ein und scheinen ihnen tatsächlich gut bearbeiten zu können, in einem überzeugendem Moment der Einigkeit, bis…

Aldo mit einem gewaltigen Kraftakt zurückkommt! Er stößt die Beiden von sich weg, die sich jeweils einmal überschlagen und auf den Füßen landen. Aldo, nun doch etwas mehr getroffen, steht auf und blickt beiden Gegnern entgegen. Er schreit laut auf, während sie wieder auf ihn zugerannt kommen.


CLOTHESLINE


Gegen Mike Janus! Rasmus Rantanen ist dabei auf Aldo gesprungen und scheint sich an einem Sleeper Hold zu versuchen, bis Aldo diesen schließlich einmal über die eigene Achse nach vorn wirft!


SPINEBUSTER


Gegen Ramus! Und damit liegen die Beiden nun doch wieder auf der Matte. Sie krümmen sich vor Schmerz, während Aldo abermals einen Siegesschrei herauslässt.

Sein Blick wandert wieder zu seinem Vater am Pult. Die Kamera schwenkt auch kurz dahin und filmt ein kurzes Nicken von Mister Corleone ein, der damit scheinbar zu signalisieren versucht, dass Aldo den Sack zumachen soll.


Pete: „Es scheint, als würde dieses Match seine finale Phase erreichen. Wird Aldo tatsächlich den Sack zumachen können?“

Sven: „Aber natür…“

James Corleone: „Aber natürlich wird er das.“


Aldo greift nach Rasmus und will diesen am Kopf hochziehen, da ist es diesmal allerdings Janus, der an Aldos Füßen klammert! Und zwar so richtig. Aldo taumelt, Mike beißt sich, bildlich gesprochen, fest, bis Nero mit einem gewaltigen Tritt auf die Hände von Janus dessen Griff lösen kann! Janus springt sofort schmerzerfüllt auf, hechtet in eine der Ringecken, wo er sich die Hand hält. Bob Taylor ist dabei auch direkt zur Stelle um zu überprüfen, ob Janus sich nicht wirklich etwas getan hat. Auf gut Deutsch: er ist abgelenkt. Eine Chance, die Rasmus Rantanen sofort erkennt.


LOW BLOW


gegen Aldo… zumindest in der Theorie. Aber Aldo fängt den Fuß Neros ab… und schleudert Rantanen in Richtung Janus! Die beiden Förderkadler kollidieren äußerst unsanft, wobei allerdings direkt klar wird, dass Janus aus der Situation herausließt, dass Rasmus ihn aktiv angegriffen hat. Wäre nicht das erste Mal in diesem Match.


GERMAN SUPLEX


Von Aldo gegen Rantanen.


SUPERKICK


Von Janus gegen Aldo!


Aldo taumelt, Janus nutzt die Chance…



FLATLINER


ebenfalls gegen Nero! Dieser zwingt ihn nun sogar auf die Knie, doch bevor Janus nachsetzt, geht der erstmal zu Rantanen, der wiederum gerade zu sich kommt. Es scheint, als wolle er ihn nun konfrontieren über den „Angriff“ zuvor. Er packt Rantanen, zieht diesen hoch und zu sich und will gerade loslegen, da… deutet er auf Aldo. Mike erkennt, dass beide zusammenhalten müssen, wenn sie hier gewinnen wollen.

Rasmus wirkt für einen Moment irritiert, doch scheint dem zuzustimmen. Erstmal gilt es Aldo fertig zu machen, danach kann immer noch entschieden werden, wer ihn nun pinnt. Mike dreht sich also in Richtung Aldo, auch Rasmus konzentriert sich auf diesen… und stößt Mike ihm entgegen! Und zwar direkt in einen…


BATTERING RAM

(Spear)


Aldo schießt in Mikes Magengrube wie eine Kanonenkugel, womit er ihn quasi direkt ausschaltet, so viel kann man sagen, aber, es scheint, als wäre das nur die Masche von Rantanen gewesen, denn nun ist er es, der Aldo einrollt! SMALL PACKAGE!


1…

2…

2,9…


KICKOUT!


Aldo rollt durch, hält Rantanen fest und richtet sich auf… Suplex-Ansatz… NEIN…


LA VENDETTA!

(Modified Lifting Reverse STO/End of Days)


Und damit wird auch Rantanen auf die Bretter geschickt!

Aldo schreit nun nicht mehr einfach nur auf, er lässt sich auch nicht weiter feiern, in seinem Blick liegt einfach nur noch Dominanz und die Entschlossenheit, dass die Zeit zum Spielen jetzt vorbei ist.

Er packt sich Rasmus, hievt diesen auf Mike, sodass Beide zwar übereinander liegen, aber von jedem jeweils die Schultern den Ringboden berühren und dann setzt er zum Cover an.


1…

2…

3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: “Und der Sieger des Matches ist… ALDOOO NEROOO!“


Aldo Nero hat es geschafft. Er hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Gegner besiegt. Und mittlerweile dürfte auch mehr als klar sein, warum James Corleone im Vorfeld Mike Janus und Rasmus Rantanen das Angebot unterbreitet hat, den Sieger dieses Matches möglicherweise zu managen – um sie zu verwirren, gegeneinander auszuspielen und ihnen den Vorteil der Überzahl zu nehmen.

Nicht, weil Aldo Nero es nicht ohnehin geschafft hätte, die Beiden zu besiegen, sondern weil er es kann. Aldo Nero dominiert seine Gegner im Ring, James Corleone dominiert sie über Mindgames, auf eine psychologische Ebene. Die Einheit und Kombination der Beiden, in dem diese beiden Komponenten verbunden werden, ist dementsprechend sehr gefährlich.


Pete: „Mike Janus wollte Einigkeit, Rasmus Rantanen hat diesen aber zu einem eigenen Überraschungsangriff geopfert. Das war nicht die einzige Aktion des Matches in denen die Partner gegeneinander agiert haben, sodass letztendlich die Frage besteht: hätten sie zusammengekämpft, hätten sie gewonnen? Oder wäre das Resultat das gleiche gewesen? Mister Corleone, würden sie sagen, dass sie hiermit ein Exempel statuieren wollten, anhand von Mike Janus und Rasmus Rantanen?“

James Corleone: „Ich weiß nicht, was sie meinen. Ich habe lediglich zwei jungen, frischen Talenten eine Chance geboten. Wenn sie nicht in der Lage sind diese Chance zu nutzen, dann ist das nicht mein Problem oder gar mein Fehler. Wie sie schon sagen, hätten sie zusammengearbeitet, hätte es eine Chance gegeben. Aber auch nur das, eine Chance. Das Resultat wäre so oder so das gleiche gewesen. Der Sieger heißt Aldo Nero.“

Sven: „Ich kann nicht nachvollziehen, was du hier andeuten willst, Pete. Der ehrenhafte Mister Corleone hat Jungspunden eine Chance versprochen! Aber Beide konnten sie nicht nutzen, keine göttliche Fügung konnte ihnen hier helfen, gegen Aldo Nero!“


Corleone streitet es natürlich ab, aber es ist mehr als offensichtlich. Er hätte Janus und Rantanen nicht im Vorfeld konsultieren müssen, das „Angebot“ war nicht zwingen notwendig, aber wie Pete es schon sagt. Das war ein Exempel. Das neue Projekt ist nicht mehr End, mit Corleone im Hintergrund, sondern Aldo Nero und James Corleone, Seite an Seite, die ihre Gegner physisch, durch Aldo und psychisch, durch Corleone dominieren.


Pete: „Scheint so, als wären wir hier noch nicht fertig!“


SPEAR


Wie schon vor zwei Wochen! THE END IST DA! Und er hat Aldo Nero via SPEAR niedergestreckt!

Gerade als Aldo seinen Sieg feiern wollte und sich James Corleone bereits auf den Weg in den Ring gemacht hat, ist End aus dem Nichts in den Ring geslidet und konnte Aldo Nero abermals niederstrecken! Ein euphorischer Aufschrei seitens des Publikums begleitet diesen Moment, nachdem sich End stolz und nicht weniger euphorisch aufbaut!

Und er scheint noch nicht fertig. Diesmal nicht, diesmal wird er das tun, was er vor zwei Wochen angekündigt hat – wenn er die Möglichkeit bekommt Aldo Nero anzugreifen, dann wird er das auch tun. Und da Nero selbst seine Bodyguards nicht dabeihaben wollte, ist diese Möglichkeit JETZT gekommen!

Oder?

End dreht sich nun wieder Nero zu und will direkt weiter auf diesen losgehen, doch da hat sich… James Corleone bereits vor seinen Sohn gestellt!

Staredown. Zwischen End und Corleone. Keine Bodyguards die Corleone schützen und Aldo ist auch am Boden. Könnte das der Moment sein, indem The End Hand an James Corleone legt?

Es sieht alles danach aus. Der Blickkontakt ist intensiv, der Hass wird mit den Augen viel spürbarer übertragen, als es jedes Wort wohl könnte und es wirkt tatsächlich so, als würde End zum Schlag ausholen… doch er kann nicht.

Corleone steht vor Nero und ganz plötzlich wird hier etwas klar.

The End kann James Corleone nicht angreifen. Es geht nicht.

Es wird ihm klar, es wird Corleone klar und auch die Fans erkennen es. The End will gern, wochenlang brodelt es in ihm, wochenlang hat sich dieser Moment aufgebaut und jetzt, da er endlich gekommen ist, kann er nicht.

Corleone ist das, was einem Vater für ihn jemals am nächsten gekommen ist. Und auch, wenn die Beiden nicht das gleiche Blut teilen, ist das metaphorische Blut noch immer dicker als Wasser. End will zuschlagen, aber er kann nicht.

Es wird ihm nun selbst immer bewusster. Die Euphorie, die Wut, die Selbstüberzeugung… all das schwindet und macht der Verwirrung Platz. End versteht es selbst nicht, aber scheinbar hat Corleone noch immer eine Macht über ihn. Oder zumindest den Bund, den er seit jeher zu ihm hatte.

Und auch Corleone realisiert das. Es scheint auch ihm nicht wirklich klar gewesen zu sein, doch auch er genießt es immer deutlicher. Er hat tatsächlich noch eine Macht über The End. Und diese Erkenntnis könnte sehr, sehr viel wert sein.

Gerade noch rechtzeitig scheint sich End nun aber von Corleone abzuwenden, als er im Augenwinkel etwas erkennt. Und zwar einen angreifenden Arm, der nun gegen ihn zuschlagen soll.

End duckt sich weg und mit einem beeindruckenden Hechtsprung gleitet er durch die Ringseile hindurch und fast im selben Atemzug wieder über die Barrikade in Richtung des Publikums, denn die Bodyguards und Schlägertypen von James Corleone scheinen tatsächlich nicht so weit weg von der Szenerie stationiert wurden sein, wie Aldo es sich gewünscht hatte und James Corleone es gemeint hatte umzusetzen. Wieder sind es die vier muskulösen und riesigen Typen, die dementsprechend aber auch recht träge und nicht ausreichend dynamisch und mobil daherkommen, die End in die Finger kriegen wollten.

Aber End gelingt die Flucht, während ihm die Typen noch kurz hinterherlaufen.

Aber Corleone geht es gar nicht darum, dass diese End kriegen. Er hat etwas viel Wichtigeres erkannt.

Auch Aldo kommt langsam zu sich. Er versteht auch was hier passiert ist, vor allem aber natürlich, dass die Soldaten Corleones in Bereitschaft waren… obwohl er das nicht wollte. Er schaut etwas irritiert und nicht sonderlich glücklich zu seinem Vater, der seinerseits aber komplett auf End fixiert ist… und sich erneut ein Mikro geschnappt hat.


James Corleone: „End… wie du siehst, ist Aldo nicht untätig, was die Vorbereitung eures Matches angeht. Er hat gekämpft und nicht nur gegen einen, sondern gleich zwei Gegner. Wie sieht es aus? Schaffst du das auch oder bist du zu beschäftigt damit uns hinterrücks anzugreifen?“


The End hat mittlerweile eine respektable Höhe in der Halle erreicht. Er steht noch immer zwischen den Fans, hat aber genug Abstand zum Ring und damit Corleone, Aldo und den Schlägern.

Er scheint noch immer nicht ganz realisiert zu haben, was hier eigentlich gerade geschehen ist.


James Corleone: „Ich denke, es wäre nur fair, wenn du dich ebenfalls einer solchen Herausforderung stellst und wie in den guten, alten Zeiten, hätte ich da auch schon ein passendes Match für dich.“


Egal. Jetzt muss er erstmal wieder klarkommen, er darf keine Fehler machen und nicht unachtsam sein. Also, was will Corleone? An wen hat er da gedacht? End legt den Fokus auf seinen Manager und wartet auf die Ansage.


James Corleone: „In zwei Wochen, bei War Evening. Du, The End, gegen… zwei dieser netten Herrschaften.“


Corleone deutet auf den Trupp an geballter Manneskraft, der vor dem Ring steht und deren Grund, warum sie überhaupt hier sind, der Schutz vor The End steht.

Corleone fordert nun also, dass sich auch The End in einem Handicap Match zwei Gegnern stellt. Und diese Gegner sollen seine eigenen Männer sein.

Wenn man wollte, so könnte man vermuten, dass das ebenso zu Corleones Plan gehört hat. Er verschafft seinem Schützling ein „leichtes“ Handicap Match, dass er im Vorfeld selbst noch sabotiert und manipuliert, sodass er End jetzt in ein „schweres“ Handicap Match stecken kann.

Nur… wird The End das annehmen?

Ends Miene bleibt finster, ernst und uneindeutig. Während die Menge um ihn herum lautstark jubelt, hält er den Blickkontakt noch einige Sekunden aufrecht… bis er sich schließlich herumdreht und durchs Publikum letztlich vollends verschwindet.


Im Ring bleiben ein glücklicher James Corleone und ein etwas ratloser Aldo Nero zurück, bis schließlich weggeschalten wird.




Dafür, dass es ein einfaches Blinzeln ist, schafft Lorenz es, eine beeindruckende Menge von Irritation zu vermitteln.


Lorenz: "Was soll das heißen?"


Als "Antwort" auf die Irritation des Werbeexperten hat Anwalt Mark Jilley, der zum zweiten Mal an diesem Abend in Aktion tritt, ein Lächeln übrig, welches an der Schnittstelle von drei M's liegt: Müde, milde, mitleidig. Er legt den Kopf schief, aber nicht um Lorenz anzusehen, sondern um auf den silbrig glänzenden Manschettenknopf seines maßgeschneiderten Anzugs zu blicken. Er streicht seinen Ärmelstoff glatt, dann erst erscheint irgendwo Lorenz auf seiner Prioritätenliste. Nachrangig.


Mark Jilley: "Mein Berufsstand bringt es mit sich, mich klar auszudrücken. Woher also rührt ihre Irritation?"


Verbunden mit der Frage gönnt er Lorenz einen Funken an Aufmerksamkeit, blickt einmal beiläufig zu ihm herüber.


Mark Jilley: "Haben Sie Schwierigkeiten, mich akustisch zu verstehen oder in der Sache? Wie dem auch sei, ich wiederhole es gerne."


Nicht ohne Genuss und mit aufgesetzt langsamer Sprachweise fährt er fort.


Mark Jilley: "Ihr Abkommen mit meinem Mandanten, Herrn Darragh Switzenberg, ist nichtig."

Lorenz: "Aber wir haben unseren Teil erfüllt."

Mike Müller: "Du meinst..."


Mit einer herrischen Handbewegung gebietet Lorenz dem hinter ihm näherkommenden jungen Wrestler zu Schweigen. Reflexartig stellt Mike das Sprechen ein, doch er tritt sogar noch näher an das Gespräch vor ihm heran. Neugier und Furcht sprechen aus dem verschlagenen Blick des Youngsters, der bei der letzten Show - eindeutig wenig begeistert von seiner eigenen Tat - im Auftrag von Darragh Switzenberg Caracal Matthews ausschaltete. Den Matthews, der zuvor noch nett zu ihm war.


Lorenz: "So läuft das nicht. Wir haben einen Deal. Schriftlich."


Mit der linken Hand wedelt Lorenz in der Luft herum, als würde er einen Füller schwingen. In seinem Kopf ist es vermutlich der Montblanc Limited Edition Pyotr I. Tchaikovsky 130 - die harmonische Symbiose aus Kreativität, Musik und Schreibkunst mit dem exquisiten Montblanc Füllfederhalter von Pyotr Tchaikovsky. Diese einzigartige Meisterarbeit vereint die zeitlose Eleganz der Montblanc-Manufaktur mit der unvergleichlichen Musikalität des großen Komponisten. Limitiert auf nur 130 Stück weltweit, ist dieser Füllfederhalter eine Hommage an das künstlerische Erbe Tchaikovskys. Das Herzstück des Schreibinstruments ist die 18-karätige Goldfeder, die in Handarbeit gefertigt wurde.


Lorenz: "Unser Rechtsberater hat ihn aufgesetzt. Herr Lunenkind. Er ist ein Experte auf dem Feld der... Wrestling-bezogenen... Verhandlungen."

Mark Jilley: "Ich verstehe. Wo ist dieser Herr Lunenkind, mein...Berufskollege, denn?"


Lorenz verschränkt die Arme vor der Brust, während er die Stirn runzelt.


Lorenz: "Er hält heute einen Vortrag auf der UN-Klimakonferenz. Warum ist das relevant?"


Jilley scheint von der Situation amüsiert. Er lächelt. Doch es ist kein sympathisches Lächeln, sondern das Lächeln eines Mannes, der im mildtätigen Ausdruck seine eigene Überlegenheit bestätigt sieht.


Mark Jilley: "Ich hätte mit dem Herrn Kollegen gerne ein Fachgespräch über klaren Ausdruck in Verträgen abgehalten. Wobei ich das 'Fach' vor Gespräch gerne in verbale Anführungszeichen setzen möchte."


Nicht nur verbale, sondern auch gestische Anführungszeichen offensichtlich, denn Jilley hebt mit beiden Händen zwei Finger symbolisch in die Luft.


Mark Jilley: "Wäre Herr Lunenkind hier, er würde in diesem Gespräch zweifelsfrei schnell darauf kommen, dass er einen Fehler begangen hat. Einen Anfängerfehler. Er schreibt explizit, dass Ihr Abkommen mit dem INTERCONTINENTAL-CHAMPION Darragh Switzenberg getroffen wurde...nur, dass sich Herr Switzenbergs Rolle leider geändert hat, wie wir alle wissen."


Ein Vorwurf steckt in den letzten Worten. Die im Subtext versteckte Aussage, Lorenz, Lunenkind oder Müller hätten etwas am Titelverlust ändern können.


Mark Jilley: "Da er nicht mehr Champion ist, ist er nicht mehr die Person, die im Vertrag angesprochen wird. Mit diesen wortverliebten Sperenzchen hat sich Ihr Herr Lunenkind ein Ei ins eigene Nest gelegt, könnte man sagen. Den Vertrag angreifbar gemacht. Eine Flanke geöffnet, in die ein echter Anwalt seinen scharfen juristischen Degen versenken kann. En garde, die Herren."


Der Anwalt nimmt die Pose eines Fechters ein, natürlich nur als ironische Andeutung, und führt einen imaginären Schwertstreich in Richtung Lorenz.


Mark Jilley: "Was auch immer Inhalt dieser Vereinbarung war, ist nun hinfällig. Es gibt keine Verbindung mehr zwischen Ihnen allen und meinem Mandanten. Alle vertraglichen Brücken gehen durch den Anfängerfehler von Kollege Lunenkind in der Zeit verloren wie Tränen im Regen."

Mike Müller: "Also war alles... umsonst?"


Verdattert steht der Mann, der für gewöhnlich im Schweine-Kostüm des Great Pigsters steckt, da.


Lorenz: "Schlechter Stil."


Auflachen bei Jilley. Kopfschüttelnd richtet er sich den Kragen seines - natürlich ebenfalls maßgeschneiderten - Hemdes.


Mark Jilley: "Schlechter Vertrag."

Lorenz: "Herr Lunenkind ist der Beste, den wir haben."


Der Anwalt lässt die Aussage im Raum stehen, als würde sie sich dadurch selbst entlarven. Erst nach Sekunden des Wartens fährt er fort.


Mark Jilley: "Dann darf ich Ihnen mein Beileid aussprechen."

Lorenz: "Ihr Beileid ist Zeitverschwendung. Ich würde mich für Ihre Mühen, uns das mitzuteilen, bedanken, aber..."


Ein verächtlicher Blick zum Überbringer der schlechten Neuigkeiten seitens des Marketing-Experten.


Lorenz: "...da Sie keinen Wert auf Kundenbindung zu legen scheinen, tue ich das auch nicht. Komm schon, Mike, das Teams-Meeting mit der Fokus-Gruppe startet in..."

Mike Müller: "Nein."


Es ist ein einfaches Wort. Ein häufiges Wort. Dennoch wirkt es so, als hätte Lorenz niemals erwartet, es aus dem Mund von Mike Müller zu hören - schon gar nicht mit dieser Menge an Überzeugung und Nachdruck.


Lorenz: "Das ist nicht der Moment für deine albernen Gewissensbisse. Du kannst deine lächerlichen Schuldgefühle nach unserem Meeting gerne mit deinem nervtötenden Gejammer zum Ausdruck bringen, aber ich brauche The Great Pigster, nicht einen weinerlichen..."

Mike Müller: "Nein."


Es ist, als wäre eine Klarheit in Mike's Stimme getreten, die er über Wochen - Monate - erst finden musste. Da klingt kein bisschen Zweifel durch.


Mike Müller: "Ich habe gemacht, was ihr gesagt habt. Wegen euch habe ich keine Freunde. Wegen euch lachen mich alle aus. Und jetzt kommt raus... dass ich das mit Caracal für GAR NICHTS getan habe?"

Lorenz: "Verlustgeschäfte sind auf der Makro-Ebene nicht zu vermeiden, Mike. Es war ein Risiko, das es wert war, und wir werden..."

Mike Müller: "Wir werden gar nichts."


Langsam hebt Mike den linken Arm und deutet auf den Besucher.


Mike Müller: "Er hat gesagt, man kann eure Verträge austricksen."


Nun hebt auch Jilley den Arm - allerdings nicht langsam, sondern rasch als Zeichen der Reklamation.


Mark Jilley: "Ich sagte nicht, MAN kann diese Verträge austricksen, sondern ein guter Anwalt kann das. Und ob jeder Vertrag von Herrn Lunenkind so schutzlos daliegt wie ein aus dem Nest gesprungenes Vogeljunges möchte ich nicht beurteilen."

Mike Müller: "...aber Herr Lunenkind... hat einmal nicht aufgepasst, richtig?"

Mark Jilley: "Korrekt. Aber leiten wir daraus eine immerwährende Logik ab? Denken Sie an das blinde Huhn und die Körner."

Mike Müller: "Und wer einmal Fehler macht... macht sie vielleicht nochmal."


Es passiert stückweise. Erst zucken Mikes Mundwinkel ein wenig. Dann krümmen sie sich zu einem leisen Schumzeln, bevor sie zu einem Grinsen werden.


Mike Müller: "Ich muss meinen Vertrag zu einem Anwalt bringen."

Lorenz: "Du kannst dir keinen guten Anwalt leisten."


Ungeduldig rollt Lorenz mit den Augen, als sei dies nur die neueste Anwandlung der performativen Mini-Rebellionen, die Mike anzettelte. Aber nun hat Müller gesehen, dass man Lorenz und Lunenkind überrumpeln kann.


Mike Müller: "Manchmal... ist Risiko... du weißt schon. Was du gesagt hast. Das mit Risiko. Es ist die Sache Wert."

Lorenz: "Mach' nicht alles schlimmer. Komm, wenn du wirklich SO unter dem Schweinekram leidest, holen wir dir einen... Berater... einen Psychologen. Was ist mit diesem Dreamweaver-Typen? Wir könnten dich öffentlich positionieren, als Vorzeige-Mental Health..."

Mike Müller: "Ich FICKE eure Positionen."


Und mit diesen Worten und einem breiten Lächeln im Gesicht macht Mike Müller auf dem Absatz kehrt, und zischt - die Titelmelodie aus "Ein Schweinchen namens Babe" vor sich hinpfeifend - ohne weiteren Kommentar ab. Lorenz legt den Kopf in den Nacken, schließt die Augen, kneift sich in den Nasenrücken und stöhnt wie ein Vater, dessen Kind gerade eine schwere pubertäre Anwandlung von Aufmüpfigkeit durchmacht.


Lorenz: "Noch irgendwelche schlechten Neuigkeiten, die meinen Job schwerer machen, hm?"


Passiv-aggressiv lugt er zu dem Anwalt herüber, um seinen Frust abzulassen. Mark Jilley hat, während Lorenz' Welt ein Stück weit zusammenbrach, seine Aktentasche aufgenommen und Position an der Tür genommen. Doch bevor er hindurchtritt und den Werbeexperten zurücklässt, nimmt er noch eine die Fechterpose ein. Führt den imaginären Degen in Lorenz' offene juristische Flanke.


Mark Jilley: "Sie müssen an Ihrer Defensive arbeiten, junger Mann."



This innocent blood is on your hands

Deceive me

Come face to face with the final stand

Release me

It's the part of me you can't comprehend

Unleash me

You've unleashed the wild within

The wild within, yeah


Die Lichter der Lokhalle wurden bereits gedimmt, während die Fans unter den Klängen von Killswitch Engage's "Unleashed" gespannt auf die Ankunft unserem nach wie vor stark verärgerten Mannes aus Queens warten.


Pete: "Sven wir haben die Bilder zum Beginn der Show ja bereits gesehen, was auch immer in diesem Koffer ist, es lässt Nelson Chapman komplett durchdrehen!"

Sven: "Es scheint ihm zumindest enorm wichtig zu sein, Pete!
Ich bin gespannt, was er nun hier draußen zu suchen hat, schließlich befindet sich sein Angreifer definitiv nicht im Ring. Ob er wohl nun enthüllen wird, wer unter dieser grotesken Maske steckt? Schließlich scheint er es definitiv zu wissen, wer ihm diese Kopfschmerzen bereitet.”


Ein einzelner Scheinwerfer soll das Eintreffen von Nelson Chapman einfangen, jedoch kommt dieser nicht wie gewöhnlich langsamen, bedachten Schrittes heraus, sondern er stampft schnellen Schrittes mit einem Mikrofon bewaffnet schnurrstracks in Richtung Ring! Was wird er der GFCW Galaxie nun offenbaren?
Als er den Ring erreicht, rollt es sich unter dem untersten Ringseil hindurch und mit einem deutlichen Handzeichen gibt er zu verstehen, dass seine Musik abgeschaltet werden soll. Offensichtlich möchte er keine Zeit verlieren, führt das Mikrofon in Richtung seiner Lippen, während er leicht nervös diese noch einmal kurz mit seiner Zunge etwas befeuchtet.


"Eine Sache möchte ich direkt zum Staret klarstellen, hier spricht nicht der Wrestler Nelson Chapman, hier spricht ein besorgter Ehemann, ein fürsorglicher Vater, einfach der Mann aus Queens Nelson Chapman!
Von Anfang an war mir eine Sache natürlich bewusst, dass wenn ich meinen Koffer so mysteriös darstelle und beschütze, dieser früher oder später von verschiedensten Menschen als mögliches Angriffsziel ausgemacht werden würde. Jedoch hätte mich nicht einmal die finstersten Abgründe meiner manchmal wirklich düsteren Gedanken mich auf den Tag vorbeireten können, der mir nun bevorstehen wird.
Ja es ist wahr, ich weiß, wer unter dieser entstellten Maske steckt! Ich kenne seinen vollen Vor- und Nachnamen, ich weiß wo er wohnt und ich kenne sogar sein Lieblingsessen. Also weiß ich natürlich ebenfalls, was genau ihn antreibt zu tun, was er gerade eben tut. Und eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass er genaustens wissen würde, wozu ich wirklich in der Lage bin. Nichtsdestotrotz hat es sich dazu entschieden diesen Weg zu gehen und hat in meinen Augen somit sein Todesurteil unterschrieben!
Lass uns das Ganze Katz- und Mausspiel, welches sich nun über die nächsten Wochen erstrecken soll doch einfach abkürzen und direkt zu dem Punkt kommen, welcher dir wirklich wichtig ist. Greif nach deiner letzten Patrone etwas Aufmerksamkeit und Relevanz zu ergattern, indem du mich hierher nach Deutschland verfolgst. Also ja bitte, lass uns ein allerletztes Mal kämpfen und diese Sache ein für alle mal beenden!"

Das German Fantasy Championship Wrestling Logo, welches zuvor den Bildschirm des Titantron zierte, beginnt sich langsam unter grässlich Störgeräuschen zu verformen. So langsam ist die Silhouette einer Person zu erkennen und urplötzlich wirkt das Bild wieder gestochen scharf, als hätte Papa einmal kräftig auf den Röhrenfernseher gehauen. Zum Vorschein kam abermals das groteske Abbild eines Traumas, diese entstellte Barbie- Maske, welche dafür sorgte, dass zumindest wir nicht wussten, wer Chapmann all das Leid der vergangenen Wochen angetan hatte.
Die blasse Haut der Maske welche auf verwittertes Plastik zurückzuführen war, war mit Schrammen und Rissen übersehen und wirkte somit noch verunstalteter und gruseliger. Die roten Lippen waren rissig und porös.
In der Hand hielt unsere düstere Gestalt eben jenen Koffer und allein dieser kurze Anglitz ließen Nelson's Augen nicht mehr aus seinem Bann.


???: "Endlich habe ich die Person erreicht, welche ich schon seit geraumer Zeit mal wieder sprechen wollte. Keinen von dir konstruierten Wrestling Charakter, sondern den Mann hinter dieser Maske! Wie fühlt es sich an, wenn man auf solch eine rapide Art und Weise einen Spiegel vorgehalten bekommt Nelson?"

Die verzerrte Stimme kann nicht weiter nachsetzen, weil Chapman plötzlich beginnt zu schreien!

Nelson Chapman: "Hör endlich auf mit diesen beschissenen Spielchen! Sag mir einfach Ort und Zeit und ich werde dort sein, um diese Geschichte ein für alle mal zu beenden!"

Unsere maskierte Person auf dem Titantron schüttelt leicht den Kopf.

???: "Glaubst du ernsthaft mir geht es hier um die Aufmerksamkeit und den damit einhergehenden möglichen Ruhm? Du scheinst wirklich fernab jeglicher Realität zu leben, wodurch meine Maskierung letzendlich umso passender erscheint.
Du möchtest also direkt zum Wesendlichen kommen? Trifft sich gut, denn mit deiner Wortwahl "mein Todesurteil sei bereits unterschrieben" hast du wahnwitzigerweise eine punktgenaue Überleitung geliefert.
A Tail of Two Halfs. So habe die Art von Match getauft, in welcher wir uns ein finales Mal messen werden. Die Regeln sind für uns beide zwar von grundauf verschieden und dennoch ziemlich simpel. Mein Ziel wird es sein ein Ladder Match zu gewinnen, indem ich in den besitz dieses Koffers komme, welcher über dem Ring hängen wird.
Währenddessen wirst du versuchen mich mitsamt deiner dreckigen Geheimnisse für immer zu begraben, dein Ziel ist es also mich in einem Buried Alive Match zu bezwingen! Und wer auch immer seine Stipulation zuerst..."

"ICH AKZEPTIERE! WIR SEHEN UNS IN ZWEI WOCHEN ... BITCH!"

Chapman wirft daraufhin wutentbrannt sein Mikrofon in Richtung Titantron, rollt sich aus dem Ring und stolziert schnellen Schrittes die Rampe in Richtung Backstage-Bereich hoch.

Sven: "Es scheint beschlossene Sache zu sein, in zwei Wochen bei War Evening wird Nelson Chapman in einem A Tail of Two Halfs Match gegen seinen maskierten Angreifer treffen!”

Pete: "Und das obwohl unsere größte Großveranstaltung des Jahren Title Nights nur zwei Wochen später stattfinden wird! Wir bekommen also schon vorher eine Schlacht auf PPV Niveau geboten!"



Wir befinden uns Backstage. Wir sehen die Gruppe bestehend aus Aldo Nero, James Corleone und den „Soldaten“ Corleones im Hintergrund, herbeigelaufen kommen. Und die Stimmung scheint weitestgehend positiv, außer… bei Aldo Nero.

Und das ist verwunderlich, schließlich hat der gerade ein Handicap Match gewonnen!


James Corleone: „Nun komm schon, Junge. Was ziehst du schon wieder für ein Gesicht? Heute ist ein guter Tag, du hast einen beeindruckenden Sieg errungen und wir haben gegen The End gepunktet. Was willst du mehr?“


Corleone wirkt fast schon erschreckend euphorisch, aber das wiederum ist nicht so verwunderlich. Er die Steilvorlage für Aldos Sieg geliefert, Chaos und Unheil gestiftet und die Erkenntnis gewonnen, dass The End offenbar eine Blockade dahingehend hat, Hand an Corleone zu legen. Zudem hat Aldo, wie schon gesagt, gewonnen und umso mehr untermauert, dass er ein Projekt für die Zukunft mit viel Potenzial ist.

Und dennoch scheint Aldo ein Problem zu haben.

Aldo bleibt stehen und das scheint Corleone zu signalisieren, dass es sich um ein… größeres Problem handelt.

Corleones Euphorie schwindet damit einhergehend ebenfalls. Er schnauft durch und signalisiert seinen Männern, dass diese die Beiden kurz allein lassen sollen. Und wie sich das gehört, befolgen diese den Befehl ihres Chefs auch sofort.


James Corleone: „Also?“


Nun sind sie ungestört, die Männer sind weg, End scheint auch erstmal nicht in Sichtweite… was ist los? Aldo hadert für einen kurzen Moment, aber nicht sonderlich lang, da er mittlerweile begriffen haben sollte, dass das eh nichts bringt. Eine ähnliche Situation hatten wir ja auch schon vor zwei Wochen.


Aldo Nero: „Ich hatte doch gesagt, dass ICH mich um End kümmern will. Heute, sowie bei Title Night. Warum also waren… die… so schnell da, als er mich angegriffen hat?“


Aldo hat einen Punkt. End hat Aldo nach dessen Match abermals gespeart und recht flott kamen die Bodyguards hinzu um auf End loszugehen, also scheint Corleone antizipiert zu haben, dass End erscheinen wird und dementsprechend hat er vorgesorgt.

Obwohl es genau das war, was Aldo nicht wollte.


James Corleone: „Was haben wir vor zwei Wochen besprochen? Und was ist es, was ich dich ohnehin schon oft gefragt habe, seitdem und auch zuvor?“

Aldo Nero: „… ob ich… ob ich dir vertraue.“

James Corleone: „Und was ist stets deine Antwort darauf?“

Aldo Nero: „Ja.“


James Corleone sagt nichts weiter, sein Blick verrät Aldo alles, was er wissen muss. Wenn er ihm doch vertraut, dann sollte er solche Situationen nicht hinterfragen. Corleone dreht sich um und deutet an weiterzulaufen, denn für ihn scheint diese Situation beendet.

Für Aldo nicht.


Aldo Nero: „Es ist nur so… nun… vertraust du mir denn?“


Eine simple Frage, aber die Antwort darauf sollte viel spannender sein, als es umgekehrt der Fall ist. James Corleone MUSS auf Aldo setzen, aber tut er es auch wirklich?

Er macht wieder Halt.


Aldo Nero: „Denn… so wie das nun lief, da draußen, könnte man meinen… dass du mir nicht zutraust, dass ich diese Situation allein hätte händeln können. Vielleicht solltest du aber langsam damit anfangen mir solche Dinge zu zutrauen und nicht nur immer davon reden, dass du es tust.“


Das dürfte wohl mit das erste Mal sein, dass Aldo selbst so etwas wie… aufmüpfig? Trotzig? Provokant gegenüber seinem Vater auftritt. Und irgendwie ist das ja auch der Präzedenzfall, schließlich hat The End Corleone auch immer Kontra gegeben und vor allem hätte sich es End wohl nicht gefallen lassen, wenn Corleone A sagt und dann B tut. Teilweise war das ja auch der Grund für das Scheitern der Beiden.

Und Corleone scheint nun auch zu merken, was Nero sich hier traut.

Und das gefällt ihm gar nicht.

Er dreht sich um und läuft zu seinem Sohn. Komplett ohne Euphorie, alles andere als glücklich. Nur Ernst, kalt und ohne jegliche Emotion.


James Corleone: „Sonst was?“


Nichts sonst. Das wollte Aldo gar nicht sagen, er wollte einfach nur etwas mehr Vertrauen. Aber das scheint jetzt zu spät. Corleone ist bereits sauer.


James Corleone: „Hm? Was wirst du tun, wenn ich nicht damit anfange?“


Diese Situation hat den Hauch davon, als würde sich eine Lektion dahinter verbergen. Wie wir mittlerweile mitbekommen haben, braucht Corleone Aldo, da er alles auf diese Karte gesetzt hat. Aber das würde ein James Corleone niemals zugeben.

Es muss so aussehen, als würde Aldo Nero James Corleone vielmehr brauchen, als es andersherum der Fall ist.

Bei The End hat das, vor allem gegen Ende, nicht mehr funktioniert. Aber hier, bei Aldo, muss er direkt von Anfang an mit der strengen Seite dafür sorgen, dass es Aldo niemals anders sehen wird.


James Corleone: „Du… hast doch heute gesehen, dass es Wrestler da draußen gibt, die nur liebend gern an deiner Stelle wären. Und du hast gespürt, wie wichtig es ihnen zu sein scheint, mich als ihren Manager zu haben und was sie bereit sind, dafür zu tun. Rantanen und Janus sind nur zwei von vielen, die dafür töten würden, dass ich mich ihrer annehme.

Aber ich stehe an deiner Seite. Und das bedeutet, das haben wir besprochen, dass wir die Dinge so machen, wie ich es sage, ohne, dass wir nach jeder meiner Entscheidungen darüber diskutieren, ob du es nicht gern anders gehabt hättest und ob ich dir vertraue und weiß der Geier.

Wenn du willst, dass das hier funktioniert, dann verinnerlichst du besser diese Worte und tust, was ich sage… oder ich finde jemanden, der das macht.“


Das war eine klare Ansage. Nero checkt das sofort, dass er hier eine Grenze überschritten hat. Und dabei merkt man direkt, dass Nero, so stark und dominant er auch zu sein scheint, er noch weit von der Emanzipation und der eigenen Charakterfestigung eines The End entfernt ist.

Nero will die Unterstützung seines Vaters und er weiß, dass Corleone ihn sicher nicht so eintauschen würde, aber dennoch hat er recht. Janus und Rantanen schienen begeistert von der Idee Corleone als Manager zu haben. Er muss aufpassen, dass nicht wirklich eine „bessere Option“ kommt, vor allem nicht mit einem wechselnden Förderkader in der Liga.

Nero nickt und Corleone scheint ebenso wieder zufrieden. Seine drastischen Worte haben erstmal gefruchtet… also können wir auch wieder etwas herunterfahren.


James Corleone: „Ich vertraue dir. Sonst wäre ich nicht an deiner Seite. Aber ein Handicap Match zu bestreiten, ohne Schutz, wenn The End dir im Nacken hängt, ist töricht. Und nicht, weil du nicht gut genug bist, sondern weil The End SO gut ist. Wir dürfen keine Fehler machen, niemals, nicht gegen ihn.“


Zum Abschluss also noch ein paar versöhnliche Worte von Corleone, die nun endgültig festhalten sollten, dass Nero sich auf Corleone verlassen sollte, wenn er diese Sache überstehen und vor allem gewinnen will.

Nero nickt seinem Vater erneut zu. Er will es sich nicht mit ihm verscherzen und ganz davon abgesehen… hat er ja ohnehin immer Recht. Er wird schon wissen, was er tut. Und das oberste Ziel ist es nun mal The End zu besiegen.

Und wer kennt The End besser als James Corleone?


Non Title-Tag Team-Match:

Douglas Dynasty (Raymond „Morbeus“ Douglas & Kyle Douglas) vs. Finn & Damian Rosario

Referee: Karo Herzog




Kyle Douglas und Morbeus kommen mit ihrem üblichen Swag aus dem Tunnel. Kyle mit Ringerkopfschutz und roter Ringerrobe inklusive kanadischem Fahnensymbol scheint einen besonders spritzigen Eindruck zu machen. Bereits deutlich wird es, da er schon am Entrance ein halbes Dutzend Jump Squats zeigt.


Pete: „Scheint eine wiederholende Nummer von Kyle zu sein. Ein richtiger Ahtlet!“

Sven: „Morbeus ist schon recht verschwitzt. Ist es die Anspannung?“


Der Rotschopf mit der abgerissenen Jeans und dem verwaschenem weißen T-Shirt poliert auch diese Woche noch seinen GFCW World Tag Team Title und macht klare Andeutungen, was er doch für ein toller Hecht sei. Pantomimisch. Anschließend gehen die beiden Champions die Rampe runter und klatschen mit den Zuschauern ab.


Danach geht es gemächlich in den Ring, beide Akteure kosten diesen Moment in vollen Zügen aus. Morbeus stimmt noch ein paar „Fuck you, Drake“ Chants an. Die Zuschauer stimmen da direkt gerne ein.


Sven: „Wiedegutmachung ist angesagt für die Douglas-Brut. Auf der Road zu Title Night will sich der Champion schließlich im besten Licht zeigen und sich ehörig Selbstvertrauen holen.“

Pete: „Eine Niederlage heute wird vielleicht auch die Gruppendynamik der beiden gehörig durcheinanderwirbeln. Dieses Gespann bleibt nicht frei von Spannungen!“


Dann sind die beiden Champions bereit für das Match.


Und damit ertönt die Glocke. Im Ring stehen sich Damian Rosario und Morbeus gegenüber. Der Fakt, dass beide die etwas kleineren und leichteren Männer ihrer jeweiligen Teams sind, klingt reichlich trügerisch: Beide Männer sind körperlich durchaus eine gewisse Erscheinung, wenngleich Damians gesamter Körperbau eher dem entspricht, wie man sich den Schläger aus der nächsten Eckkneipe vorstellt, während Morbeus schon mehr in Richtung eines Athleten geht. Der Beginn ist der erwartete: Damian versucht wie zu NEMESIS´ besten Zeiten sofort die Distanz zu finden, auf der er Morbeus mit seiner idealen Reichweite kontrollieren kann, bei Gelegenheit nach vorne zu stoßen und Haken zu setzen oder in einen Brawl zu gehen.

Doch einem ehemaligen Heavyweight und Intercontinental Champion ist das selbstredend noch keine Aufgabe, die ihm zu hoch ist. Respektvoll, aber sichtlich im Wissen, um seine und Damians Fähigkeitendifferenz guckt Douglas sich immer wieder Rosarios Attacken aus und es gelingt ihm Mal um Mal abzutauchen, einen Arm oder die Hüfte zu greifen und die Position abermals zu seinen Gunsten zu verändern.

Ja, den ein oder anderen sichtlich unsanften Treffer von Rosarios Raufattacke muss der Tag Champion einstecken, doch noch wirkt es nicht, als könnte er das nicht handlen. Sichtlich zufrieden mit diesem Beginn wird Kyle eingetagt, während Damian beginnt nach Luft zu schnappen. Noch weitaus mehr der wrestlers wrestler als der Alte Hase der Dynastie beginnt das Spielchen für Damian nahezu sofort wieder von vorne.

Pete: „Irgendwie nicht so ganz das, was ich mir hier erwartet hatte.“
Sven: „Lob den Tag nicht vor dem Abend, wir haben die Rosario Brüder oft genug beobachtet.“
Pete: „Da magst du Recht haben, aber dazu gehört eben auch, dass sie am Ende nie den Durchbruch geschafft haben IM Ring.“
Sven: „Also HAST du es erwartet.“
Pete: „In jedem Fall, gebe ich dir Recht, dass wir hier noch nicht den Deckel draufmachen sollten. Den beiden ist in keinem Fall zu vertrauen.“

Morbeus muss Kyle vom Apron aus wieder und wieder zur Ruhe anmahnen. Der jüngere Douglas hatte es offenbar wesentlich mehr an sich herankommen lassen, was vor zwei Wochen passiert war. Und so kommt es wie es kommen muss, Aggression führt zu einem zerfahreneren Kampf und damit in Damians Territorium. Mehrmals schlägt Kyle in dieser Phase hart auf dem Boden auf und muss aus den Ringecken entkommen, doch bevor Damian mit der Rosario Spezialität beginnen kann, den Ring in zwei zu schneiden, entwindet sich Kyle dem langsam schließenden Maul der Schlange und kann den Wechsel stemmen, was der ehemalige NEMESIS Enforcer zum Anlass nimmt, sich zu seinem Bruder umzuwenden.

Kurz stoppt Morbeus, ein Raunen geht durch die Halle.


Sven: „Ich komme nicht umher zu sagen, es ist immer wieder beeindruckend, Finn zu sehen.“
Pete: „Als Wrestling Fan habe ich diesen Anblick vermisst. Als jemand, der so etwas wie Reste eines Moralkompass besitzt… weniger.“

Wie der Hulk, der Douglas gerade gegenüber steht nie so wirklich sein Potenzial abrufen konnte, bleibt wohl bis heute ein Rätsel. Ist an Breads Worten was dran? Ist Drake der falsche Mentor gewesen? Man kann es nur erahnen. Douglas versucht, ähnlich zu seiner Konfrontation mit Damian, das Fenster zu finden, seinen Gegner ruhig zu outwrestlen. Doch es dauert kaum 10 Sekunden, bis er das erste Mal mit einer Powerbomb auf die Matte gehämmert wird. Am Apron klappt Kyle sichtlich die Kinnlade herunter, doch ohne zu zögern versucht er das erneute Tag zu ermöglichen. Finn sieht ihn nur ausdruckslos an, als Kyles Kinnlade auch sofort wieder geschlossen wird. Sie schlägt hart auf dem Apron auf, nachdem ihm die Beine sauber weggefegt wurden. Damian.

Sven: „Und da haben wir genau die Situation, die wir angedeutet haben.“
Pete: „Das Monster im Ring, der Enforcer daneben, wie diese Kombo nicht mehr durchbrechen konnte… ich verstehe es einfach nicht.“
Sven: „Weil sie eben auch genug Schwächen hatten und das ist jetzt die Aufgabe für die Tag Champions: Eine dieser Schwächen finden, mit ihrem exzellenten Teamwork ausnutzen, und diesen Test bestehen.“

Neben der Bühne fängt die Kamera Drake Vaughn ein, der mit verschränkten Armen und sichtlich zufrieden das Geschehen beobachtet. Das Leviathan Playbook ist offen und die greatest Hits werden gespielt.

Hart fegt Damian Kyle in die Absperrungen, während Karo Herzog ihm energisch bedeutet, sich gefälligst auf seinen Platz zu begeben. Der jüngere Rosario winkt nur genervt ab, sichert sich damit aber noch einige Sekunden Aufmerksamkeit der Ringrichterin, in denen Finn mit seinem gesamten Gewicht Morbeus – Kehle voran - in die Seile drücken kann.

Schlapp fällt der ehemalige World Champion zu Boden, während Damian flink wieder auf dem Apron auftaucht und seinem Bruder auf die Schulter schlägt.


Sven: „Das ist genau das, was nicht passieren durfte.“
Pete: „Tag Team Wrestling 101.“

Alle mal die Phrasenschweine raus, denn der Ring wird in zwei geteilt. Morbeus scheint nach einem Fenster zu suchen, sich ein wenig zu erholen, doch die Stärke Damians kommt nun zu Tage. Ein nerviges, ein lästiges, ein unfassbar erschöpfendes Brawling, gepaart mit dem blinden Verständnis mit seinem Bruder. In den Ring, aus dem Ring, Vom Apron, auf den Apron… Morbeus wird vollkommen isoliert, während selbst Kyles aktive Versuche einzuschreiten abgewendet werden.

Karo Herzog lässt hier eine relativ weite Leine, was mehrere Leute im Ring angeht, doch falls das eventuell ein leichtes Zugeständnis an Kyle war um die regeltechnisch grenzwertige Art der Rosarios auszugleichen, so sorgt es nur dafür, dass Kyle parallel zu seinem alten Herren noch einstecken muss. Chokeslam von Finn für zwei, Einroller von Morbeus gegen Damian, doch der kickt aus, feuert eine klatschende Lariat in Morbeus Nacken, als der in seine Ecke hechtet, doch Kyle schwingt sich über das oberste Seil, um mit einem Sprung da zu sein. Finn will sich der lästigen Fliege sofort entledigen, doch Kyle hat aufgepasst.

Das oberste Seil wird heruntergezogen und der Hühne rasselt über das oberste Ringseil. Der German Suplex gegen Damian folgt, der daraufhin verwirrt rückwärts torkelt. Finn überlegt, kann er Kyle aufhalten? Er entscheidet sich dagegen, und sprintet stattdessen um den halben Ring, um zu Damians Ecke zu gelangen.

TAG ZU KYLE


TAG ZU FINN

Finn schießt los, doch erneut nutzt Kyle den Schwung seines Gegners aus, um dessen Gewicht auszuheben.

BELLY TO BELLY GEGEN FINN


Pete: „Jetzt gehts hier Richtig Rund!“

Ein weiteres Mal fliegt Finn durch den Ring, und Kyle kommt jetzt richtig in Fahrt, er taucht unter einem wilden Schwinger hindurch, setzt zum German an… und wird wie eine lästige Fliege durch den Ring geworfen. Rasch zieht er sich in der Ecke auf die Beine, doch der Big Boot Finns gegen Douglas´ Brustkorb zerquetscht letzterem Fast die Lunge. Flach atmend liegt er auf dem Boden, während Finn ihn in aller Ruhe mit einer Hand am Rücken packt und aufhebt, dann wieder in die Matte hämmert. Und wieder. Und wieder. Tag zu Damian, der von Top Rope seine Aufgabe erfüllt. DIVING CLOTHESLINE

Sven: „Morbeus wirft sich dazwischen!“
Pete: „Er nimmt die Kugel für Kyle und der kommt auf die Beine!“

GOLDRUSH


Sven: „Aus dem NICHTS!“

Doch ein Team… hat einen Hulk. Verzweifelt versucht Douglas den Attacken zu entkommen, während Karo Herzog versucht ein wenig Ordnung in den Laden zu bringen. Doch Kyle scheint keine Hilfe zu benötigen, ein kick gegen das Knie treibt Finn zu Boden. Anlauf aus den Seilen, ein Kniestoß, ein Dropkick und dann ein running Neckbreaker.

Es ist nutzlos. Finn lässt einmal hörbar den Nacken knacken und steht wieder auf, als wäre es just another Tuesday.


Pete: „MORBEUS!“

FLANKER


Sven: „Das muss es doch sein!“

SHOOT TO KILL GEGEN MORBEUS

Pete: „Aber Kyle steht noch!“

Das ist auch Damian bewusst, doch er ist ein wenig zu langsam, um den blitzartigen Suplex zu kontern.

TIGER SUPLEX – IN DIE BRIDGE

1

2

3!!!!!!!!!!!!!!


Sieger des Matches durch Pinfall: DOUGLAS DYNASTIE

Mit einem Jubelschrei erhebt sich Kyle von der Matte, während Damian leicht benommen, doch sich sehr bewusst, was gerade passiert ist, auf die Seite rollt. Leicht benommen hält sein Hühne von Bruder sich den Kopf, während er Damian anblickt, der entschuldigend den Kopf senkt.

Morbeus lässt sich von seinem Co-Champion auf die Beine helfen, um die Titel entgegen zu nehmen. Finn scheint Anstalten zu machen sofort auf die beiden losgehen zu wollen, doch Damian legt ihm nur die Hand auf die Schulter.

Und irgendwo in der Ecke der Halle verschwindet mit verschränkten Armen und schüttelndem Kopf ein enttäuschter Drake Nova Vaughn in die Dunkelheit. Douglas Dynasty. Tag Champions. Und augenscheinlich mehr als bereit, das auch nach Title Night noch zu sein.


Pete: Ein wichtiger Sieg für die Douglas Dynastie.

Sven: Ich bin gespannt wie die Jagd auf ihre Titel weitergeht.


Die jubelnde Menge wird durch ein Heulen abrupt zum Schweigen gebracht. Fragende Blicke werden ausgetauscht. Auch Morbeus und Kyle brechen die Feierlichkeiten ab und schauen Richtung Titantron.


Pete: Ich bin kein Tierexperte Sven, aber das ist kein Geräusch was ein Hase macht.

Sven: Ach ne…das hab selbst ich erkannt.


Die Tag Team Champions bauen sofort Spannung auf und legen ihre Titel zur Seite. Sie wollen bereit sein…egal was oder wer da kommt. Erneut schrillt das Heulen auf. Die Augen der Hasen erscheinen auf dem Titanton.


CHAOS

Die beiden Augenpaare entfernen sich voneinander. Wirr und wild springen sie über den Titantron. Sie machen Platz für ein drittes Paar Augen.


VERWÜSTUNG

Ein weiteres Mal erklingt das Heulen.


Nichts kann mich besänftigen. Nichts kann die Verwüstung aufhalten. Nichts kann den Frevel der geschehen ist entschuldigen. Niemand kann sich seiner Strafe entziehen.“


Auf der Bühne erscheint eine Figur. Gekleidet in einem schwarzen Anzug. Sein Gesicht versteckt unter einer Maske die der eines Fuchs gleicht.


Pete: Wer? Das kann nur der Erzähler aus dem Hasenbau sein.

Sven: Ein Fuchs? Fuchs und Hasen? Das passt?


Morbeus und Kyle stehen an den Ringseilen und grinsen. Der Fuchs breitet die Arme aus und „heult“. Das Licht flackert und der Innenraum wird prompt in pinkes Licht getaucht. Hinterrücks werden die Tag Team Champions angegriffen. Tsuki Nosagi und El Metztli sind nach vierwöchiger Abwesenheit zurück. Morbeus und Kyle können sich dem Angriff nicht erwehren. Das Match und der überraschende Angriff der Hasen lassen nur eine kurze Gegenwehr zu. El Metztli befördert Kyle übers dritte Seil nach draußen während Nosagi Morbeus hart in die Ringecke schickt. Mit einem harten Front Drop kick geht es für Morbeus auf den Ringboden.


Pete: Feige…einfach Feige…

Sven: Das ist Taktik…und klug.


Nosagi packt sich den Triple Crown Champion.




Honjo Masamune gegen Raymond Douglas


Kyle rollt sich zurück in den Ring und will zu Hilfe eilen, doch hat er gegen die beiden keine Chance. El Metztli schickt den Tag Team Champion mit einer Lariat zu Boden. Anschließend geht es direkt in den Standing Mexican Stretcher.


Pete: Ich kann es nicht anders benennen…Unfair.

Sven: Aber schön.


Nosagi hat noch ein paar nette Worte für Kyle über. Er geht in die Seile.



MORDISCO DE USAGI gegen Kyle Douglas


Ausgeknockt liegen die beiden Champions am Boden. Die Hasen schleichen um die beiden herum. Sie bleiben über ihren Gegnern stehen und halten sie im Blick. Fast schon unbemerkt hat sich der Fuchs hinzugesellt und greift sich die Tag Team Gürtel. Er hält diese den beiden demonstrativ hin. Nosagi und Metztli nicken ihm zu während der Fuchs die Gürtel in die Höhe hält. Zu dritt stehen sie über den Tag Team Champions.


Sven: Ich glaub da will jemand die Gürtel.

Pete: das wird nicht passieren. Niemals.




Tsuki…“


Leisen Schrittes…elegant und vorsichtig…bewegt sich der Japaner ins Sichtfeld.


Metztli…“


Im Gegensatz dazu wirkt die Art des Mexikaners eher lässig…ja fast provozierend. Er stellt sich zu dem Japaner welcher mittlerweile auf dem Stuhl vor ihm Platz genommen hat.


Es wird Zeit…es wird Zeit das ich die Bühne betrete. Der nächste Schritt ist wichtig. Und ihr seid bereit. Bereit um die Führung zu erhalten die es benötigt um das zu erreichen was ihr braucht, um euer Leid zu lindern.“


Aus der Dunkelheit die vor den Hasen liegt tritt eine Gestalt. Kaum sichtbar aufgrund der schwarzen Kleidung zeigt sich für den Betrachter nur die nicht menschliche Form des Kopfes. Zwei Spitze kurze Ohren zeichnen sich ab.


Die Zeit des Handelns ist gekommen. Es wird Zeit das ihr mir mein Opfer bringt. Ich habe euch ausgewählt damit ihr mir dient. Ihr dient mir und ich zeige euch den Weg um eure Ziele zu erreichen. Das war unsere Abmachung als ihr mich um Hilfe gebeten habt.“


Die angesprochenen nicken zustimmend.


Wir sind dir dankbar das du uns führst.“

Wir sind dir dankbar das du uns eine Aufgabe gegeben hast die unser Leid lindert.“


Die Hasen sprechen synchron. Die Gestalt schreitet weiter auf die beiden zu.


Als ihr mich in euren Hasenbau gebeten habt waren unsere Schicksale miteinander verbunden. Feind wurde zu Freund. Und Beute wurde zum Jäger. Jäger im Auftrage dessen der müde geworden war der unendlichen Aufgabe die ihm auf gebührt wurde. Zahllose Opfer liegen auf dem Weg hinter mir. Zahllose Opfer befinden sich auf unserem Weg vor uns.“


Der Erzähler steht nun direkt hinter den beiden und legt seine Hand auf ihre Schultern.


Kommt, kommt meine Hasen. Es wird Zeit um aus dem Chaos der Lügen…Verwüstung zu machen.“


Er dreht sich leicht zur Seite und die Silhouette einer spitzen Schnauze ist auf der Wand des Raumes zu sehen. Dazu die Schatten der Hasen.




Herzlich Willkommen an unseren amtierenden World Champion.

Nun, man heißt ihn willkommen – von „herzlich“ kann allerdings keine Rede sein. Vielleicht mag ihm gegen The End der eine oder andere aus Antipathie gegenüber des Dominators der Promotion situativ die Daumen gedrückt haben, aber nun, da sein offensichtlicher Feind Ask Skógur ist… sagen wir einfach, es gab schon freundlichere Empfänge.

Das scheint den höchsten Würdenträger der GFCW allerdings weder zu wundern noch zu stören.

Er badet nicht in Buhrufen, genießt sie nicht und befeuert sie auch nicht, doch scheint ihm gleich, dass die Herzen der GFCW-Galaxie mehr als nur eindeutig einem anderen Mann zufliegen: Seinem Herausforderer bei Title Night.

Nachdem Rotari bei der letzten Show – unter gütiger Mithilfe von Rookie Rasmus Rantanen, sagt das fünf Mal schnell hintereinander – nicht nur Ask potenziell schwächen konnte, sondern auch noch „spektakulär“ seinen Titel verteidigte, marschiert Aiden ungerührt zum Ring.

Das wird einen Grund haben.

Unser Champion tut nichts “einfach so“.

Den wichtigsten Titel der Promotion fest an die Brust gedrückt betritt Rotari das Seilgeviert, während „Don’t Stop“ von Innerpartysystem langsam runtergedreht wird. Man reicht dem Kopf des GFCW-Rosters ein Mikrofon.

Bringen wir es hinter uns.


Aiden Rotari: "Hallo."


Buhrufe und Unmutsbekundungen begleiten die Begrüßung des amtierenden World Champions, die mehr Floskel als alles andere ist. Er will niemanden willkommen heißen, er signalisiert lediglich, dass es nun an der Zeit ist, ihm zuzuhören. Rotaris Stimme klingt nicht selbstgefällig, nicht zufrieden mit sich selbst oder dem, was vor zwei Wochen passiert ist - er klingt enttäuscht.

Aiden Rotari: "Ask Skógur war der festen Überzeugung, dass er es ohne jede Hilfe schaffen muss, GFCW World Champion zu werden. Es geht darum, irgendetwas zu beweisen, eine bestimmte Art von Champion zu werden, das Richtige zu tun. Dinge, mit denen Herausforderer sich befassen, die nicht wissen, was es braucht, den wichtigsten Titel zu halten. Er hat sich nicht die Frage gestellt, ob er mich ohne jede Hilfe besiegen kann."

Tatsächlich klingt Aiden ein wenig wie ein Elternteil, das von seinem Kind enttäuscht ist, von dem es sich Besseres erhofft, aber nicht erwartet hat. Mit der freien Hand streicht er über das wichtigste Gold der Promotion, welches er wie immer fester und enger an seinen Körper drückt als notwendig.


Aiden Rotari: "Solange ich diesen Titel habe..."


Mit dem Kopf nickt Aiden zu selbigen, dem er dabei einen fast schon hingebungsvollen Blick zuwirft, den er keinem Menschen aus Fleisch und Blut jemals würde zukommen lassen.


Aiden Rotari: "...habe ich Ressourcen, die niemand sonst hat. Versprechen, Deals, den Kontostand eines World Champions, die Berühmtheit eines World Champions, Status, Perspektive... allesamt Dinge, die mir wenig bis nichts bedeuten. Aber ich bin gewillt, jeden Aspekt des Champion-Daseins zu verwenden, jede Möglichkeit auszuschöpfen, jeden Vorteil auszuspielen, um mein Champion-Dasein zu verlängern."


Das ist mit der letzten Show noch einmal eindeutig klar geworden. Rasmus Rantanen hat ein Angebot bekommen, das er schlicht nicht ablehnen konnte. Klar, das Risiko war groß, aber der mögliche Gewinn eben noch viel größer. Zur Wahrheit gehört auch, dass Aiden seine Versprechen in aller Regel hält - es gibt bloß meist ein Schlupfloch. Solange es jemanden gibt, der sich für clever genug hält, Rotari austricksen zu können, wird es Leute geben, die diese "deal with the devil"-mäßigen Geschäfte eingehen. Dabei ist es selten die Intelligenz von Rotari, die ihm Vorteile verschafft, auch wenn er kein Dummkopf ist - viel mehr sind es Gerissenheit, Skrupellosigkeit und eine beeindruckende Fähigkeit, Chaos und Unordnung zu seinem Vorteil zu nutzen.


Aiden Rotari: "Ask Skógur scheitert an sich selbst, bevor er überhaupt mit mir in den Ring gestiegen ist. Die einzigen Regeln, an die ich mich zu halten gedenke, sind eben jene, die mir durch die Promotion auferlegt werden. Mein Herausforderer hat einen Kodex, der ihn limitiert. Er mag glauben, dass ihn das auf der richtigen Bahn hält. Nun, sollten sein Ziel Zuneigung, Respekt und Anerkennung sein, mag das zutreffen. Sollte er glauben, dieser Weg führt ihn zur GFCW World Championship, wird er bei Title Night eine Lektion lernen, die er sich zu seinem eigenen Besten hoffentlich diesmal zu Herzen nimmt."


Rotari adjustiert den Gürtel auf seiner Schulter, bevor er ihn wieder fest genug umklammert, als dass seine Fingerknöchel weiß hervortreten.


Aiden Rotari: "Doch um von diesem Weg, den er aktuell beschreitet, und welcher ihn zu einem Trostpreis führen wird, nicht zum Hauptgewinn, abzukommen... manche mögen behaupten, er sei dafür zu "charakterstark". Zu "moralisch korrekt". Zu "gutherzig". Ich behaupte, er ist zu feige."


Eine etwas seltsame Auslegung von Rotari, ist doch "Feigheit" nun wirklich ein Attribut, das man in erster Linie dem World Champion zu Lasten legen darf, nicht aber Skógur. Doch Rotari scheint das spezifisch in einem bestimmten Kontext zu meinen, und legt deshalb nach.


Aiden Rotari: "Weil er sich selbst nicht traut. Seit Holly Hutcherson ist Ask Skógur der - ich würde sie "pragmatisch", ihr würdet sie sicherlich "dunkel" nennen - Seite von sich nicht mehr nähergekommen, die er hervorkramen muss, wenn er hofft, irgendeine Chance haben zu wollen."


Eins ist klar: Rotari gibt Ask hier keinen ERNSTHAFTEN Tipp. So eine Art Champion ist Rotari nicht. Das Problem ist bloß: Nur weil Aiden das hier mit Sicherheit sagt, um Ask mental irgendwie ins Wanken zu bringen, und Skógur das unter Garantie durchschauen wird, heißt das weder, dass Rotari nicht Recht hat, noch, dass es nicht funktionieren kann.


Aiden Rotari: "Kannst du das, Ask?"


Den schneidend kalten Blick wendet Rotari nun in Richtung Backstage-Bereich, als er Ask - auch wenn er nicht hier ist - direkt anspricht.


Aiden Rotari: "Kannst du dich auf mein Spiel einlassen, ohne dich selbst zu verlieren? Denn tust du das nicht, kannst du mich nicht besiegen. Das weißt du. Das weiß ich. Ein Drahtseilakt, bei dem jeder Wackler bestraft wird. Du weißt, dass ich Recht habe, Ask. Ich brauche keinen Patzer, keinen großen Fehler deinerseits - ich benötige den Anflug einer Unsicherheit, eine halbe Sekunde des Zögerns, einen winzigen Moment des Zweifels, und schon hast du verloren.

Deshalb bist du der Champion der Herzen und ich bin der Champion der GFCW. Kannst du also..."


Man kann wohl davon ausgehen, dass Aiden das Gespräch zwischen Viggo und Ask zuvor am Abend mitbekommen hat oder seine Menschenkenntnis ist einfach gut genug um Ask direkt zu durchschauen, wie auch immer, jedenfalls scheint er genau ins Schwarze getroffen zu haben.

Ask kommt fast schon herausgestürmt auf die Stage. Mit schnellem, bestimmendem Schritt stampft er in Richtung Ring, mit dem Fokus einzig und allein auf Aiden Rotari gerichtet, während die GFCW-Galaxy ihn mit tobendem Jubel empfängt.

Man sieht bei Ask direkt an, dass die, ohnehin schon unterschwellig in ihm vorhandenen Bedenken, nun durch Aidens Worte noch einmal deutlicher heraufgekocht sind. Viggo hat alles getan um Ask wieder etwas herunterzuholen, womit er leider wenig Erfolg hatte, während Aiden wiederum sehr wohl Erfolg hatte mit dem, was er sagt.

Wie schon an anderer Stelle angemerkt: Aiden ist in Asks Kopf. Und Ask droht Gefahr zu laufen, sich davon zu sehr manipulieren zu lassen. Wenn er das Ruder nicht herumreißt, hat er das Title Night Match bereits verloren, noch bevor der Ringgong es überhaupt eröffnet hat. Denn gegen einen Aiden Rotari muss man komplett fokussiert sein.

Aiden scheint das auch ganz gut zu gefallen, dass das alles so gut läuft. Andererseits… sieht er gerade einen immer WÜTENDER werdenden Ask Skógur auf sie zu laufen, der alles andere als gut gelaunt zu sein scheint. Ask war schon lange nicht mehr so hirschig unterwegs wie heute.

Er gleicht so sehr einem wilden und aufgebrausten Tier wie schon lange nicht mehr.

Und schließlich, hat er den Ring erreicht, ihn betreten und nun steht er vor Aiden Rotari, der seinerseits wohl aber noch überzeugt davon zu sein scheint, dass Ask „moralisch zu sauber ist“, als, dass er ihm hier etwas antun würde.

Asks Nasenlöcher sind geweitet, seine Augen ebenso und ganz klar auf Rotari gerichtet und abermals grunzt der Schwede laut und aggressiv auf. Ein Anblick, ja eine Erscheinung, die nun selbst Aiden Rotari etwas Ehrfurcht abverlangt.

Ironischerweise hat er in seiner Fehde gegen The End immer wieder gut genug drauf geachtet, dass er End nicht zu Nahe kommt und nicht Gefahr läuft, angegriffen zu werden, nur, dass jetzt das genaue Gegenteil der Fall ist.


BJÖRNSMACK

(Spinning Back Elbow)


Aus dem Nichts holt Ask nun aus, dreht sich ein und schafft es Rotari kalt und unerwartet mit seinem Ellbogen am Kopf zu treffen. Rotari lässt den Gürtel sofort fallen, als er zu Boden geht, während die Menge laut aufschreit.

Nun endlich scheint es auch Ask gelangen zu sein, einen Punkt gegen Aiden Rotari zu holen.

Aber… zu welchem Preis?

In Asks Augen kocht die WUT immer weiter. Und weiter. Man erkennt, dass er in sich kämpft, aber man sieht auch, dass er immer weiter droht sich dieser WUT hinzugeben. Diesen Ask haben wir seit Holly Hutcherson in dieser Form nicht mehr gesehen, als er sie im Swedish Forest Fight in einer tiefen Grube beerdigt hat.

Es scheint, als hätte Aiden Rotaris Herangehensweise diese Seite Asks wieder ausgegraben.

So wie er es gerade noch gesagt hat.

Ask greift sofort nach Rotari. Er packt ihn sich zwischen die Beine, hakt die Arme ein und damit dürfte klar sein, was jetzt folgen soll.

DEER DRIVER.

Ask erkennt den GFCW World Championship Titelgürtel in seinem Augenwinkel und sofort schaltet er. Er lässt kurz von Rotari ab, legt den Gürtel zurecht und schnappt sich den World Champion erneut in den Ansatz für seinen Finisher. Es soll nicht nur ein DEER DRIVER folgen, sondern dieser auch noch auf den World Title. Er muss es nur noch durchsetzen.

Ask kämpft. Aiden zeigt kein Zeichen von Gegenwehr, es ist schon fast so, als würde er komplett wissentlich nicht gegenhalten. Als würde er wollen, dass Ask den finalen Schritt zu seiner „dunklen“ Seite geht.

Ask hadert, Ask zögert, Ask kämpft.

Und schließlich…

lässt er los.

Er löst den Griff, stößt Rotari von sich weg und dreht sich schließlich um. Er fährt sich durch die Haare, schreit laut auf, wütet quer durch den Ring wie wild herum. Man sieht, wie die Emotionen einmal mehr die Kontrolle über Ask gewinnen.

ABER…

Ask hat den finalen Schritt NICHT getan. Er hat den Move nicht durchgezogen. Er hat sich widersetzt.

Ask ist stark und die Moral, die er sich in den letzten Jahren erarbeitet hat, lässt sich nicht so einfach wieder zerstören.


Aiden Rotari: „Ich brauche… bloß einen… winzigen… Moment…“


Rotari – angeschlagen, sichtlich voll mit Adrenalin ob dieses Moments, aber kontrolliert und ruhig – kommt keuchend zu Wort. Er hat sich das Mikrofon von der Matte geschnappt, damit jeder ihn hören kann. Die dunklen Augen sind starr auf seinen Challenger gerichtet, auch wenn es fast so wirkt, als wäre Aiden hier derjenige, der Ask herausfordert, etwas zu tun.


Aiden Rotari: „Dein Gewissen… macht dich zum Feigling… oder zum Helden… aber nicht… zum Champion.“


Der Titelträger schnappt sich seinen wichtigsten Besitz von der Matte und drückt das Gold noch fester an sich als er das ohnehin schon ständig tut.


Aiden Rotari: „Oder beweis mir… das Gegenteil.“


Inzwischen ist Ask wieder stehen geblieben. Ob er wirklich herunterfährt oder ob es noch immer in ihm brodelt, ist nicht ganz klar ersichtlich. Wieder klebt er mit seinen wut-durchtränkten Augen an Rotari.

Und dann… schnell er abermals hervor. Und abermals sieht es Rotari nicht wirklich kommen.

Ask packt Rotari am Hals, er zieht ihn fest an sich heran und diesmal fällt das Mikro dabei nicht, denn während Rotari dieses noch in seiner Hand hält, hat ihn Ask nah genug an sich gezogen, dass er nun selbst in dieses hineinspricht.


Ask Skógur: „Ich hab mir nicht jahrelang alles aufgebaut, um mir das jetzt von dir kaputt machen zu lassen. Ich KÖNNTE dich fertig machen, hier und jetzt.“


Ask lockert den Griff wieder. Er entreißt Rotari nun lediglich das Mikro und stößt ihn erneut leicht nach hinten.


Ask Skógur: „Aber so will ich nicht kämpfen. So werde ich nicht kämpfen. Bei Title Night… da WERDE ich dich fertig machen. Auf meine Art, auf die richtige Art. So will ich Champion werden, so werde ich Champion. Und sollte ich so nicht Champion werden können, dann habe ich es auch nicht verdient Champion zu sein.“


Ask schmeißt das Mikro weg.

In diesen Worten steckt gleichermaßen Überzeugung, wie auch Zweifel. Er weiß, dass es stimmt. Wenn er so wirklich nicht gewinnen kann, dann hat er es auch nicht verdient. Aber wird er so gewinnen können?

Nun dieser Herausforderung wird er sich wohl stellen müssen. Und der denkbar schwierigste Gegner dafür, der dürfte Aiden Rotari sein. Aber das bedeutet auch, dass wenn er Aiden Rotari und seine Kopfspielchen, seine Tricks und fiesen Machenschaften besiegen kann, dann hat er es sich wirklich verdient der Champion der GFCW zu sein.

Er hat nicht mehr lange Zeit dafür herauszufinden wie er das schaffen wird, aber eines dürfte klar sein – so leicht wird er sich der WUT nicht hingeben. Vielleicht haben Viggos Worte geholfen, vielleicht sogar Rotaris. Aber er wird sich nicht mehr den Hutchersons, Switzenbergs oder Rotaris dieser Welt ergeben.

Dafür hat er, wie er es selbst sagt, zu lang und zu hart für gekämpft.

Ask wirft Aiden einen abschließenden, bitterbösen, aber dennoch entschlossenen Blick zu, bevor er den Ring verlässt. Sicher ist Asks Geist noch nicht vollends vorbereitet für den Kampf gegen Aiden Rotari, aber zumindest heute konnte er widerstehen Aiden das zu geben, was Aiden wollte.

Und davor bedanken sich die Fans bei ihm mit nochmal umso lauterem Jubel.

In den Augen des Champions funkelt etwas wie Enttäuschung – er hat es nicht ganz geschafft, das zu schaffen, was er sich vorgenommen hatte: Ask Skógur in seine Welt zu ziehen, in der Ask ihn niemals schlagen kann. Doch Rotari wirkt nicht am Boden zerstört, eher… gereizt. Sicher, die körperliche Tortur trägt dazu bei, aber die dürfte von Rotari einkalkuliert, wenn nicht sogar gewollt gewesen sein. Es sind noch vier Wochen. Wie betont er so oft: Es kann noch eine Menge passieren. Rotari und die gesamte GFCW wissen, dass Skógur nicht unfehlbar ist. Aber heute Abend hat er bewiesen, dass er nicht mehr derselbe ist, der er einst war. Er ist die beste Version seiner selbst – und mit der muss Rotari erstmal fertig werden. Dennoch, die Frage bleibt:

Ask ist der Herausforderer des Volkes, aber wie es Aiden schon sagt – wird es ihn auch zum Champion machen?



Tammy: „Meine Damen und Herren, verzeihen sie mir bitte, dass ich etwas auf dem Sprung bin, aber wir müssen uns beeilen.“


Sagt Tammy, während sie recht flott durch den Backstagebereich schreitet. Und es wird auch direkt ersichtlich warum. Sie ist jemand auf den Versen, der aktuell schwierig zu erwischen ist.

The End.


Tatsächlich ist The End aber gerade selbst im Backstagebereich unterwegs, selbstverständlich auch seinerseits immer auf der Hut, dass er nicht mal aus Versehen Corleone, Nero oder den Soldaten in die Finger läuft. Wir sehen ihn und hören aus dem Hintergrund, sprich aus der Halle, tatsächlich schon wieder eine laute, positive Reaktion aus dem Publikum.

Genauer gesagt scheint End sogar in Richtung des Ausgangs laufen zu wollen, um die Halle zu verlassen, um sich einfach auch nochmal besser abzusichern. Er will die Kontrolle in diesem „Krieg“ angeben und möglichst wenig auf der Hut sein. So ganz seinen Pflichten als GFCW-Wrestler kann er sich wohl aber nicht entziehen.

Auch er läuft also zielsicher durch den Backstagebereich, während sich Tammy ihm annähert.


Tammy: „Oh, da, Mister End… hätten sie… kurz Zeit?“

The End: „Wenn wir dafür nicht stehen bleiben müssen.“

Tammy: „Aber sicher doch. Eigentlich geht es mir nur um die Szenen, die sich nach dem Match von Aldo Nero abgespielt haben. Was hatte das zu bedeuten?“


Tammy spielt natürlich auf Ends neuerlichen Angriff gegen Aldo Nero an, der zwar gut funktioniert hat, in Form eines weiteren SPEARS, aber dann frühzeitig unterbrochen wurde, als James Corleone sich End in den Weg gestellt hat. End drohte Corleone anzugreifen, musste aber abblocken, da er es letztlich nicht… naja… kann man sagen übers Herz gebracht hat? Das weiß niemand. Erst recht nicht The End, aber jedenfalls konnte er ihn nicht angreifen.

Warum?


The End: „Nächste Frage.“


Werden wir nicht erfahren. Zumindest erstmal nicht. The End hat wohl weder Interesse sich damit auseinanderzusetzen noch irgendwas dazu zu sagen.

Corleone ist am Ende des Tages für The End Familie. Und so einfach kann man sich nicht so drastisch gegen Familie stellen. Aldo war immer eher der kleine Bruder, mit dem kann man sich schon mal raufen. Aber Corleone?


Tammy: „Naja, mich würde eine Antwort darauf schon interessieren und ich denke die GFCW-Galaxy ebenso.“


Ruckartig bleibt The End stehen. Tammy hat diesen Moment etwas verpasst, stolpert leicht nach vorn, hält sich aber dennoch auf den Beinen und anschließend das Mikro direkt zu The End, der jetzt wohl doch etwas Redebedarf hat.


The End: „Ist ja schön für euch, aber ich glaube nicht, dass ich euch eine Antwort schuldig bin.“


Das mag nicht das sein, was die GFCW-Fans hören wollen. End spricht diese Worte nicht arrogant oder böse, vielmehr aus einer Art Abwehrhaltung. Ihm sind die positiven Reaktionen von den Fans nicht entgangen, die er in den letzten Wochen mitbekommen hat und irgendwo tief in ihm drin scheint er diese vielleicht sogar ganz cool zu finden… aber das bedeutet nicht, dass er sich hier hinstellen wird und den Zuschauern Honig ums Maul schmieren wird.

End läuft weiter. Tammy nimmt es hin und folgt ihm.


Tammy: „Und… wie sieht es mir der Herausforderung Corleones aus? Wirst du in zwei Wochen gegen seine Männer antreten?“


Und wieder bleibt End stehen. Diesmal tatsächlich sogar mit sowas wie einem süffisanten Grinsen, als würde er wissen, dass das eine total dumme Idee ist diese Herausforderung auch nur in Betracht zu ziehen, aber…


The End: „Ob ich gegen nicht einen, sondern gleich zwei der Handlanger von James Corleone, die jeweils groß sind wie ein Berg, antreten werde, wenn besagter James Corleone dabeisitzt, mit meinem Title Night Gegner Aldo Nero, die nur darauf warten mich anzugreifen, wobei sie mit diesem Match die perfekte Chance auf dem Silbertablett serviert bekommen?“


aber?


The End: „Verdammt ja. Ich weiß, das macht kein Sinn, das ist keine gute Idee und ich tue mir damit keinen Gefallen. Aber ich habe schon lange keinen Frust mehr an irgendwem ausgelassen und davon habe ich gerade mehr als genug. Von mir aus, dann haue ich einen um, den zweiten gleich dazu und wenns sein muss den dritten hinterher. Nichts und rein gar nichts wird Aldo Nero davor beschützen, was ich bei Title Night mit ihm anstellen werde. Da kann Corleone auch noch so viele seiner Schlägertypen schicken.

Vor mir gibt es kein Entkommen.“


Nach dieser Aussage wird End schließlich einen Schritt schneller, sodass er ganz offensichtlich signalisiert Tammy abhängen zu wollen. Diese scheint aber zumindest mit dieser Antwort erstmal zufrieden und lässt von The End ab, der nun in der Dunkelheit verschwindet, denn sie haben das Ende der Halle erreicht.

Und damit ist es offiziell, in zwei Wochen wird The End selbst in einem Handicap Match antreten, und zwar gegen zwei der Männer Corleones.

Ob das eine gute Idee ist? Jeder und vor allem The End weiß: auf gar keinen Fall.

Wird es für Corleone und Aldo Nero den gewünschten Effekt bringen End schon vor Title Night genug zu schaden?

Wir werden sehen.


Singles Match:

Scarecrow vs. Robert Breads

Referee: Mike Gard

MAIN.

EVENT.

TIME.




Dieser Theme Song löst in erster Linie eine recht spezifische Reaktion beim versammelten Publikum in der ehrwürdigen Lokhalle der Beinahe-Weltstadt Göttingen aus: Missmut.

Was wenig verwunderlich ist, macht sich der Poster-Boy für Bitterkeit und Realitätsverdrängung in diesem Moment auf den Weg, das letzte Match des Abends zu bestreiten.

Der Kanadier tritt heraus, die Augen zusammengekniffen, das Outfit ohne große Änderungen oder einen besonderen Touch – aber warum auch? Es ist ja nur Scarecrow. Da braucht man nichts Besonderes, weder was Strategie noch was Aufzug angeht.

Der zuletzt überaus nervtötende und heute einmal mehr grandios unsympathische Hall of Famer lässt sich ein wenig Zeit mit seinem Einzug. In seiner Welt ist das wohl nur gerechtfertigt: Das hier ist der Main Event, sein “zu Hause”, und wenn er das auskosten will, ist das nur korrekt. Haben die Leute denn vergessen, wer er ist?


ROBERT.

FUCKING.

BREADS.


Wohl kaum. Dazu lässt er ja niemandem eine Chance. Betont lässig, als wäre er auf dem Weg zu einer Routine-Sparring-Übung, schlendert Breads die Ringtreppe hoch und entert das Seilgeviert. Man würde es ihm fast abkaufen, aber er ist eine kleine Spur ZU locker um uns glaubhaft zu verkaufen, dass das hier nicht zumindest zum Teil Fassade ist.

Die Musik verstummt, während “Canada’s Own” sich im Ring umdreht, Richtung Entrance. Dort kommt jetzt der Gegner, den er zuvor am heutigen Abend noch so ausführlich runter gemacht hatte.


JETZT.

KOMMT.

SCARECROW.



Es ist lange her. Zu lange, wenn man manche fragt. Egal, wenn man andere fragt. Grundsätzlich zumindest. Doch heute Abend ist klar, wer in den Augen der Zuschauer*innen, der Meister sein soll. Und nicht länger der Schüler. Tosender Jubel durchbricht die tiefrote Beleuchtung und den dichten Nebel auf der Bühne, während tiefe Bass und Gitarrenklänge die Luft zerschneiden. In der nahezu alles ausfüllenden Dunkelheit zeichnet sich durch die unheilssschwangere Kulisse nur eine dumpfe Silhouette ab. Der einzig helle Scheinwerfer feuert mit aller Kraft das Licht, das den unförmigen Schatten, dem weiten Mantel geschuldet, und den langen Schnabel des zur Seite gedrehten Kopfes zeigt.

Für einen kurzen Augenblick erlischen auch die letzten Lichter, so dass bei der Drehung des Kopfes für einen einzigen Moment das rote Auge aufblitzen kann, bevor die Feuersäulen und eine angemessene Lasershow die Arena erleuchten.

Zerschlissener Ledermantel, grober, brauner Handschuh desselben Materials, eine Pestdoktoren-Maske, deren rechte Augenpartie zerbrochen ist. Er ist wieder da. The Devil. IS. ALIVE.

Und während Scarecrow langsamen Schrittes sich dem Ring nähert, dabei den Kopf von links nach rechts neigt und seinen Gegner im Ring mustert, schleicht hinter ihm auch leise, still und heimlich Drake Nova Vaughn auf die Bühne.

Laura: „Sein Gegner: Aus Haifa, Israel. Mit offiziellem Gewicht von 105 Kilogramm. THIS. IS. SCAAAAAAAAAAAARECROOOOOOOOOOOOW.“
Sven: „Ob er seinen ehemaligen Lehrmeister wirklich schlagen kann?“
Pete: „Robert Breads hat nicht gerade Besonnenheit und Stärke gezeogt zuletzt.“
Sven: „Dennoch ist er Robert Breads und Scarecrow, da muss ich Robert Recht geben, war nicht immer jemand, der sein Potenzial voll abrufen konnte. Plus er stand Ewigkeiten nicht im Ring.“
Pete: „Man darf gespannt sein.“

Vor dem Ring wird langsam die Maske vom Gesicht genommen, während sich das Licht ein wenig normalisiert. Breads ist es redlich egal. Sein Blick haftet auf Vaughn, der Scarecrow in Ruhe zum Ring hinaufsteigen lässt und selbigen brav umrundet, während er die Jacke richtet.

Pete: „Ich glaube…“
Sven: „Ein Gast! Wie schön!“
Pete: „Drake Vaughn, herzlich willkommen erstmal…“
Drake: „Ach komm Pete, erstens kennen wir uns, zweitens mochtest du mich eh nie – moin, Sven.“

Der Kommentator lässt Drake mit einem kurzen Abklatschen in den Broadcast einsteigen, während Scarecrow sich noch unter den letzten Tönen seiner Musik seines Mantels entledigt und Roberts Augen wie festgeklebt am Kommentatorenpult scheinen.

Der Kanadier wirft dem Lord of Madness einen finsteren Blick zu, welches dieser mit einem trägen “Thumbs Up” kommentiert, mit demselben Enthusiasmus, den man Player als World Champion entgegengebracht hat. Erinnert sich daran noch jemand? Gar nicht so lange her. Naja.

Drake: „Oh komm schon Robert...“


Scarecrow beobachtet die Szene vor sich, bevor er sich tatsächlich räuspern muss. Der Vibe, in Breads’ und Drake’s non-verbaler “Fick DU dich doch”-Session der Cuck zu sein, gefällt Silas nicht wirklich, und als Breads selbst dann, als er den Blick von Drake abwendet, noch immer nicht seine volle Aufmerksamkeit auf Scarecrow richtet, fletscht dieser die Zähne.

Dem arroganten Wichser würde er es zeigen.

ES.

GEHT.

LOS.

Sven: „Drake, ich muss hier bevor wir richtig in Fahrt kommen, als erstes Mal die offensichtliche Frage stellen: Hat Silas hier eine Chance?“
Drake: „Eine Chance hat jeder immer. Irgendwie zumindest. Und wenn sie winzig ist. Aber ich weiß, was du meinst. Und klar, absolut. Man muss nicht gerade meinen Intellekt besitzen…“

Pete sieht aus, als würde er seine Augen einmal in seinen Hinterkopf überschlagen.

Drake: „...um zu schnallen, dass Robert verkopft, unvorsichtig und rostig ist. Dazu kommt, dass er Silas seit Ewigkeiten nicht hat wrestlen sehen.“


Während Breads in erster Linie beweisen will, wie weit er über Scarecrow steht, ist es an Silas, dem Kanadier die unangenehme Wahrheit, dass er Unrecht hat, näher zu bringen.

Breads beginnt das Match mit dem klassischen Collar’n’Elbow-Tie, und tatsächlich lässt Scarecrow sich darauf ein. Es ist nicht so, dass Silas eine Niete im Grappling ist – er wurde zwar von Drake und nicht von Antoine Schwanenburg trainiert, aber auch in der Villa Vaughn weiß man einen guten Wristlock zu schätzen, wenn man ihn sieht – aber der direkteste Weg zum Sieg ist das sicher nicht. Breads’ großer Pluspunkt ist die Erfahrung, während Silas ihm körperlich in so gut wie jeder Disziplin überlegen ist.

Okay, Breads ist ein wenig größer, aber Scarecrow ist schneller, ausdauernder, kräftiger und hat deutlich weniger Meilen auf dem Tacho. Das spielt er jedoch nicht aus. Breads beginnt dieses Match wie gegen einen x-beliebigen Rookie, und Scarecrow geht das Spiel ganz bewusst mit.

Headlock? Gekontert.

Wristlock? Kommt Scarecrow raus.

Waistlock? Silas ist schnell bei den Seilen.

Scarecrow hat ebenso etwas zu beweisen wie Breads, und wenig überraschend ist das hier auch ein Duell zweier nicht zu verachtender Egos. Silas hatte noch keine anderthalb Jahre Zeit, größenwahnsinnig zu werden, aber er wird sich hier ganz sicher nicht abspeisen lassen. Er KÖNNTE versuchen, das Match mehr in seine eigene Richtung zu drehen, aber er will eben zeigen, dass er Breads in dessen eigenen Gebiet schlagen kann. Also geht er das Robert Breads-Match soweit mit, und was das Grappling angeht, kann er ordentlich mithalten, jeden Ansatz auskontern – was dafür sorgt, dass Breads die Aggression aufdreht.



ES.

WIRD.

SCHNELLER.


Pete: „Robert Breads stellt bislang einfache Aufgaben, doch Scarecrow löst souverän auf dem direktesten Lösungsweg.“
Drake: „Ok, Alex.“
Sven: „Was machst du aus diesem Anfang Drake?“
Drake: „Pete hat im großen und ganzen schon Recht. Ich würde zwar gerne sehen, dass Silas hier Roberts Arroganz mehr bestraft, aber ich kann ihn auch verstehen. A kann es immer noch ein Köder sein und B wenn es keiner ist und Robert glaubt Silas mit Grundlagen zu schlagen verstehe ich die Genugtuung diese Hoffnung aus seinen Augen verschwinden zu sehen. Was Robert gerade macht, ist in etwa so dreist, wie ein 18 Seitiges Papier zu schreiben, dass deine eigene Koalition abhatet, und dann zu erwarten im Amt zu bleiben und DANN…“
Sven: „Drake?“
Drake: „Sorry. Äh… joa und außerdem is es Silas´ Sache, ne?“


Breads lässt die Tricks aus der Rookie-Grabbelkiste nun weg und beginnt tatsächlich, Scarecrow wie einen Gegner zu behandeln, den man ernst nehmen muss – allein das ist ein kleiner moralischer Sieg für Scarecrow und scheint den Kanadier zu nerven.

Nachdem er Silas zwar mehrfach zu Boden bringen kann, aber nicht wirklich eine Form von nennenswerter Offensive durchbringt, versucht Breads, das Ganze aufzulösen - wobei er jedoch tatsächlich von Scarecrow outgrappled wird, welcher seine Beine über die Arme von Breads bekommt... und ihn danach lächerlich macht.


Zufrieden mit sich und mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht erhebt Scarecrow sich, und holt sich dabei einen respektvollen Applaus von seinem Mentor am Kommentar ab.


SCARECROW.

IST.

KRASS.


Breads ist – einmal mehr, er müsste es mittlerweile gewohnt sein - gedemütigt worden, und als er sich aufrichtet, sind seine Wangen knallrot. Vermutlich nicht nur vor Erschöpfung. Um Breads weiter zu verarschen, hebt Scarecrow nun ebenso betont locker und cool, wie der Kanadier das zuvor tat, die Arme, um ihn zu einem Lock-Up “einzuladen”.

Und damit kommt er unter die Haut von Breads. ER ist der Veteran hier, und SCARECROW hat etwas zu beweisen. Mit zusammengebissenen Zähnen lässt “Canada’s Own” sich darauf ein, drängt mit der Kraft von Wut und Scham seinen Gegner zurück in die Ringecke – beziehungsweise lässt Scarecrow das zu. Von dort aus hat er nämlich einen Konter geplant, einen Sunset Flip, und Breads läuft direkt hinein.



DAS.

MOMENTUM.

KIPPT.


Scarecrow hat vielleicht einen Trick ZU VIEL gegen Breads zeigen wollen, der beweisen sollte, wie easy er den Kanadier überrumpeln kann. Verrückte Welt: Wir sind an einem Punkt, an dem Leute Robert Breads... unterschätzen? Vaughn am Kommentar seufzt auf, kann sich aber ob der gesamten Szenerie auch ein Kichern nicht verkneifen.

Die Quittung hat sich Scarecrow derweil in Form eines Kicks gefangen, und so sehr Breads auch an Tempo und Explosivität (und Sympathie) verloren hat – wie man jemanden tritt, das weiß er noch immer wie kaum ein Zweiter in der GFCW-Geschichte.

Nicht umsonst besteht “Das Robert Breads-Match" zu achtzig Prozent daraus, seinen Gegner zu treten und dessen Gegenmaßnahmen zu unterwandern.

Nun hat Scarecrow sich also mehr oder minder selbst in eine suboptimale Lage manövriert, und da Breads es nicht bloß darauf anlegt, zu gewinnen, sondern auch, Scarecrow zu demütigen UND vorher von Silas lächerlich gemacht wurde, kann man sich vorstellen, wie Silas nun behandelt wird.


NICHT.

NETT.

:(



Nun ist es an Breads, anschließend ein paar üble Tritte vom Stapel zu lassen. Gegen die Brust, gegen die Arme, in den Magen – Scarecrow muss gut einstecken. Breads zieht noch immer eine Grimasse, als hätte man in sein Abendessen gespuckt, und Silas muss einsehen, dass er vielleicht generell mit Breads mithalten kann, aber nicht in DIESER Disziplin, und es würde nun wohl doch praktisch gewesen, er hätte dem Kanadier ein Leviathan-Style-Match aufgezwungen.


Drake: „Irgendwie bisschen Kindergarten auf dem Niveau der US-Wahl, oder?“
Pete: „Ich sage es mal gerade heraus, dieses Match hat eine ganz seltsame Dynamik.“
Sven: „Das nehme ich als du bist unzufrieden mit Scarecrow, Drake?“
Drake: „Ich bleibe dabei, wirklich sagen darf ich nichts, der ganze Grund warum ich wieder hier bin, ist eine irrationale Abneigung für Robert. Ich bin aber der Meinung, man kann seine Gegner verhöhnen und bloßstellen, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Ich kann nicht in ein Match gehen, mit dem Ziel das von Sekunde eins an zu tun. Das endet so, wie wir es sehen. Unzufrieden is es nicht, eher enttäuscht, ich hätte gerne gesehen, wie Silas Robert mit seinem normalen Gameplan konfrontiert und sieht, wer besser ist.“


Nach einem besonders üblen Tritt in Richtung Rippen von Scarecrow, der diesem buchstäblich die Luft aus den Vogelscheuchen-Rippen zu prügeln scheint, muss Scarecrow eine Teil-Niederlage eingestehen und rollt sich aus dem Ring, um eine Pause von der Tortur zu bekommen.

Drake: „Das ist zum Beispiel schon eher mein Geschmack. Nehm das Tempo raus.“


Mit einem widerlich-selbstgefälligen und überaus süffisanten Lächeln macht Breads es sich aufreizend entspannt zur Aufgabe, Scarecrow so überheblich und genervt wie möglich aus dem Ring zu folgen. Dort ignoriert er seinen eigenen Gegner sogar, um sich am Kommentar mit jemandem anzulegen.


DRAKE.

NOVA.

VAUGHN.


Drake: „Ist das jetzt der Punkt, an dem du wieder versagst mit allen Assen in deiner Hand oder kommt der erst später, ich weiß nicht, wie Oldtimer ihre Matches so skripten. Kann ich nochmal aufs Klo bevors spannend wird oder...“


Der Kanadier stiert Drake mit einer Art Verachtung an, die nicht ganz in “Hass”-Territorium reicht, aber dennoch deutlich macht, dass er kein Freund von DNV ist. Drake schmunzelt bloß, was Breads anpisst – bevor der Kanadier sich klar wird, WARUM Drake sich freuen könnte.

Er dreht sich um, und tatsächlich.


SCARECROW.

STEHT.

WIEDER.



Drake: „Er geht. Einem Mitglied. Von Leviathan. AUS DEM RING hinterher. Und lässt sich DANN von Schulhof-Level Beleidigungen ablenken. Der Mann ist ein Unikat, ich sags euch.“

Pete: „Sicherlich nicht der klügste Move des Veteranen. Ist das Scarecrows Moment, hier und heute?“

Scarecrow erholt sich kurz, dann klatscht er mit Drake ab. Das ist sehr cool und ihr seid neidisch, okay? Wäre das hier 2002, würde nun ein Double Count-Out folgen, aber wir haben 2024, und Silas will Breads pinnen oder zur Aufgabe zwingen, keinen Sieg durch Auszählen.

Folgerichtig wirft Scarecrow seinen Gegner dorthin, wo das möglich ist.


IN.

DEN.

RING.

Anschließend folgt Silas mit einer weiteren sinnvollen Aktion.


ER.

STEIGT.

HINTERHER.


Breads kämpft sich auf die Beine, während Scarecrow Anlauf nimmt – und den Kanadier mit einem Spear niederstreckt. Der erste richtig große Wirkungstreffer, und Breads geht zu Boden. Das Cover reicht allerdings nur bis zwei. Scarecrow wirkt nur leicht angesäuert - er hatte nicht unbedingt mit einem Erfolg gerechnet, aber hätte ja sein können, dass es zum Sieg reicht.


HAT.

ES.

NICHT.


Silas zieht Breads auf die Beine, doch der wehrt sich nun mit allem, was er hat. Es ist eine Sache, hier nicht als der große Dominator herauszukommen, wie geplant (und angekündigt). Aber VERLIEREN? Das geht nicht. Es geht einfach nicht. Es DARF nicht passieren.

Also fightet Breads, und es gelingt ihm tatsächlich, mit ein paar Chops, Scarecrow von sich weg zu drücken. Das gibt Breads gerade genug Raum und kreiert ausreichend Distanz um einmal Luft zu holen, in die Seile zu gehen und auf Scarecrow zu zu rennen. Er wird ja wohl kaum direkt einen Konter parat haben, oder?


HAT.

ER.

WOHL.


Sven: „Und jetzt wird das hier richtig eng für Robert!“
Drake: „Robert mag unsere Art nicht mögen, aber mehrere Wege führen nach Rom, in diesem Fall das Matchende. Der untalentierte Deathmatch-Freak zeigt ihm gerade seine Grenzen auf. Silas muss den Sack nur zumachen. Den alten Sack. Fast so als wie Joe B…“
Sven: „DRAKE!“


Scarecrows Mundwinkel zucken nach oben – genau hier hatte er sein wollen. Breads nicht nur besiegen, nein, den Kanadier am Boden sehen, und ihm richtig eine reinwürgen. Verdient hat er es allemal.

Und so greift er Breads rücksichtslos an den immer grauer werdenden Haaren und zieht ihn zu sich heran. Scarecrow setzt aber nicht etwa den “Coming Of War” an, seinen eigenen Finisher – sondern den “New Order” Brainbuster. Kein Scarecrow-Move, aber ein Leviathan-Move. Er will Breads noch vor Title Night mit dem Signature Killshot von DNV besiegen, um ihm richtig eins auszuwischen.

Scarecrow sucht den Blick von Drake und zwinkert ihm zu, doch Vaughn wirkt eher nervös als zufrieden - dafür hat er so etwas schon zu oft gesehen.

Und das gilt auch für Robert Breads.


INSIDE CRADLE!

Eins...

Ist die Hand von Breads an der Hose?

Zwei...

Der Referee ist im Sichtfeld, man kann es nicht erkennen!

Drei!

ACH.

DU.

SCHEISSE.

Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads


Beide Wrestler springen auseinander. Breads reißt seine Hand (verdächtig?) schnell von der Rückseite seines Gegners zurück und streckt diese sogleich in Richtung Referee Mike Gard aus, damit dieser seinen Arm in die Höhe reißen kann. Am Kommentar hört man nur ein Knacken, als ein Headset frustriert durch die Gegend geworfen wird und ein entfernter Schrei folgt.
Scarecrow wirbelt herum, erschöpft vom Match, enttäuscht vom Ergebnis, aber auch irritiert davon, was gerade eben passiert ist.

Während Breads darauf BESTEHT, dass Gard mit seinem triumphal in die Höhe gesteckten Arm eine 360 Grad Drehung vollzieht, damit auch wirklich JEDER das Bild des siegreichen Kanadiers im bestmöglichen Winkel erblicken kann, tritt Scarecrow auf den Referee zu. Er attackiert Gard nicht, aber ist recht energisch, als er seine linke Hand auf der Brust des Referees platziert, um mit der freien rechten Hand auf sein Ring-Gear zu zeigen, um anzudeuten, dass sein Gegner sich hier eventuell unfairer Mittel bedient hat. Gard lässt den Arm von Breads los, und erklärt sich geduldig, aber bestimmt gegenüber Scarecrow. Breads' Hand war KURZ in der NÄHE und nicht eindeutig...

CANADIAN CUTTER!

Erschrocken macht Gard einen Satz zurück, als Scarecrow von der Seite mit dem Legacy Move von Robert Breads niedergestreckt wird. Der Kanadier ist überhaupt nicht angetan davon, dass SCHON WIEDER jemand seinen Moment des Sieges zu torpedieren will. Das wäre vielleicht nicht der Fall, wären seine Erfolge in letzter Zeit nicht allesamt mit einem Mindestmaß von Beigeschmack versehen, aber das wird "Canada's Own" mit Sicherheit anders interpretieren.

Der Referee will zu Scarecrow herüber gehen, aber Breads kommt ihm zuvor - und schiebt Silas mit dem Fuß über den Ringboden unter dem Bottom Rope aus dem Seilgeviert, sodass er unsanft auf den Hallenboden klatscht, wo Drake sich sofort neben ihn kniet.

Gard hastet ebenfalls zum Verlierer des Matches, während ein schnaubender Robert Breads sich ein Mikrofon geben lässt. Noch immer ist er etwas außer Atem von diesem Match, aber das hält ihn nicht davon ab, das Wort zu ergreifen.


Robert Breads: "Wenn es nach... mir geht..."


Kurze Atempause. Breads wirkt selbst genervt davon, dass er in diesem Moment nicht bereits fitter ist, dass er das Duell mit Scarecrow nicht besser weggesteckt hat. Ein kurzer, leicht unsicherer Blick in Richtung Kommentar, bevor er betont non-chalant fortfährt.


Robert Breads: "...war es das letzte Mal... dass du in diesen Ring durftest. Du hast in diesem Ring... in meinem Ring... nichts verloren."


Erneute Pause, und mit einer nicht zu verkennenden Bitterkeit im Blick muss Breads sich zwingen, einige Male tief ein- und auszuatmen, bevor er - nun ein wenig gefangener - fortfährt.


Robert Breads: "Von mir kriegst du keinen Applaus, weil du "dein Bestes gegeben hast" oder irgendsoeinen Mist. Dein Bestes... ist einfach nicht gut genug."


Er spricht das aus, als hätte er Scarecrow soeben eine Lehrstunde erteilt und eine vernichtende, eindeutige Niederlage zugefügt, und nicht etwa einen knappen, vielleicht sogar unfairen Sieg eingefahren. Dennoch: Breads hat sich seine Version der Geschichte bereits vor dem Match zurechtgelegt, und nun quetscht er die Realität irgendwie in die vorgegebene Form, sodass er keine Zugeständnisse machen muss.


Robert Breads: "Wenn du, Drake, also vor Title Night noch irgendeinen Stich sehen willst, solltest du sich eventuell dazu herablassen, die Drecksarbeit selbst zu machen. Du bist vielleicht FAST gut genug, um mit mir mitzuhalten, aber deine Sippschaft ist es ganz sicher nicht. Diese beiden Freaks von vor zwei Wochen haben mich nicht gestoppt, die Vogelscheuche hat mich nicht gestoppt, und ich werde ohne jede Frage..."

Drake: „Okay, meine Fresse, wir haben´s verstanden, wenn du nicht sofort ruhig bist, dann kümmer ich mich genau jetzt schon um dich.“

Jubel brandet auf, während Robert Breads fast schon beleidigt ob der Dreistigkeit, ihn zu unterbrechen, mit weiten Augen auf Vaughn blickt, der sich mit einer Hand am Ringpfosten die Stufen hinauf auf den Apron schiebt und Löcher in den Kanadier starrt.

Drake: „Zunächst mal, Robby, meinen herzlichsten Glückwunsch zu deinem… unumstrittenen und… dominanten Sieg. Nein, wirklich, Sieg ist Sieg… meistens. Ich habe selbst mal gesagt, meistens geht es nur darum OB man gewinnt, aber es gibt auch Fälle, in denen es um das WIE geht und so einen hast du dir heute Abend selbst geschaffen...alsooo…“

Mit schelmischem Lachen, lässt er den Rest des Satzes im Raum stehen.

YOU FUCKED UP

YOU FUCKED UP

YOU FUCKED UP


Mit energischen Bewegungen dreht sich der Hall of Famer hin und her. Wer wagt es? Alle. Alle wagen es. Kurz genießt Vaughn die Rolle des Anpeitschers, der die Chants mehr und mehr herausfordert, doch dann bedeutet er der Halle wieder Ruhe, indem er das Mikrofon hebt.


Drake: „Vielleicht… muss ich mich ja auch gar nicht selbst um dich Kümmern heute Abend, hm? Hast du da in deinem harten Main Event, an deinen absoluten Grenzen, nicht noch zwei vergessen?“

Entspannt lehnt er sich gegen den Ringpfosten, und grinst an Breads vorbei, der sofort sein Mikrofon fallen lässt und kampfbereit herumwirbelt. Augen links, Augen rechts, Augen geradeaus. Woher…

Ein dreckiges Lachen.

Drake: „Nah Robert, keine Sorge. Ich werde mich nicht für das entschuldigen, was vor zwei Wochen war, ich werde dir nichts für die nächsten Wochen garantieren, aber heute… Nah. Genieß deinen Punktsieg. Heute will ich dir keine Ausrede geben… Die du in zwei Wochen nutzen kannst.“

Irritiert blickt Breads ihn an, während er mit seiner rechten Hand die Zahl 4 in die Höhe streckt und Drake etwas entgegen bellt.

Drake: „Oh nein, nein, nein, du hast vollkommen Recht WIR treten in vier Wochen an, aber nachdem du neulich so schön meine gesamte Familie durch den Kakao gezogen hast, hast du doch sicherlich kein Problem damit, dir noch ne weitere Feder an den Hut zu stecken oder?“

LUNA

LUNA

LUNA


Robert verzieht nur angewidert das Gesicht. Was soll er schon sagen? Nach seinen Worten kann er hier kaum einen Rückzieher machen. Er wartet nur ab.

LUNA

LUNA

LUNA

LUNA


Drake: „GFCW Galaxy… … … …“



SHE´S A 21ST CENTURY BITCH


Drake: „LUNA. ROSARIO!“

Die Arena verwandelt sich in eine Open Air Party. Das Dach fliegt förmlich aus allen Verankerungen, als die grünen und pinken Lichter zu scheinen beginnen und das freche Riff von Holy Wars´ Song aus den Boxen dringt. Einige Fans beginnen sogar mitzusingen, Vaughn verzieht sich genüsslich vom Ring ins Publikum und lässt die Bühne frei, während Breads zusammengekniffene Lippen förmlich Beben vor Wut. Wut auf Drake? Wut auf sich selbst, Drake so eine Vorlage gegeben zu haben? Erinnerungen daran, was Luna ihm und vor allem seinem Schüler angetan hatte?

Da ist sie wieder. Als hätte sich nichts verändert. Die Coolness. Der Swag. Der Drip. Alles schwappt durch den Vorhang, als der kahle, tatöwierte Schädel mit diesem unverkennbaren Grinsen durch den Vorhang auftaucht. Eine zu weite Kapuzenjacke ist über das bauchfreie Top geworfen, lässig fallen die Cargohosen über die Springerstiefel. Natürlich hängen die Schultern tief. Sie badet in den Reaktionen.

Pete: „UND DRAKE SPIELT SEINEN NÄCHSTEN TRUMPF!“
Sven: „Breads mag sich darüber lustig gemacht haben, dass the End Leviathan one by one aus dem Weg geräumt hat. Aber ich glaube kaum, dass er das gleiche provozieren wollte für sich.“
Pete: „Das wird hier richtig rund gehen in zwei Wochen.“

Es ist eine Party, die in den ersten Reihen des Publikums abgeht. Entspannt klatscht Luna mit den Fans ab, umarmt einige der jüngeren Mitglieder*innen der GFCW Galaxy, bevor sie sich entspannt erstmal zum Rauchen an die Barrikade lehnt. Natürlich darf auch das Bier nicht fehlen, welches sie gekonnt mit der Stirn aufschlägt und in Sekunden aus der entstandenen Öffnung halb in den Rachen, halb über ihre Klamotten fließen lässt. GFCWs hauseigenes Badass ist zurück. Und Robert Breads? Der hat genug von dem Schmarrn. Abwinkend schwingt er sich durch die Seile und schiebt sich an Luna vorbei die Rampe hinauf. Nicht ohne ihr dabei vollkommen aus Versehen noch die Schulter gegen den Brustkorb zu schieben. Sie ignoriert ihn. Die beiden haben in zwei Wochen genug Quality Time zusammen. Sie schlittert gekonnt in den Ring und statt mit Robert Breads Siegesfeier endet WE mit Luna Rosario und den Fans in Göttingen in bester Partylaune.


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Danke an alle Schreiber!!!