Vorbereitungen auf dem Main Event der heutigen Show werden gerade getroffen! Sein schwarzes, ärmelloses T-Shirt mit der Aufschrift „I STILL GOT IT“ wird gerade angezogen, die dazu passende schwarze Hose zurecht gezupft und anschließend wird noch das Schuhwerk angezogen… Zereo Killer scheint bereit für dieses Match zu sein. Seine Gesichtsbemalung heute in rot-schwarz gehalten lässt auf einen deutlich aggressiveren Ex Champion hinweisen als es sonst so üblich ist…
Einmal kurz durchschnaufen, einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche nehmen und anschließend ist es an der Zeit seine eigene Umkleide zu verlassen… Der Publikumsliebling geht schnell zur Tür und will die Klinke nach unten drücken, da bekommt er beinahe die Tür an den Kopf geknallt… ein Anderer war wohl einen Bruchteil der Sekunde schneller und schießt in die Umkleide von ZK, ohne vorher anzuklopfen… wer ist denn wohl so unhöflich und würde so etwas wagen!?!? Welcher Idiot reißt einfach so die Tür auf und haut sie dem Killer beinahe gegen den Schädel?!!? Das kann doch nur ein völliger…
Ein Grinsen von Zereo Killer ist zu sehen und ein erheiterter Blick seines heutigen Tag Team Partners wird ihm entgegengeworfen…
Zereo Killer: „Unsere Zusammenarbeit im Ring sollte heute etwas besser funktionieren.“
Scherzt der Publikumsliebling und begrüßt das Hardcore Kid Jimmy Maxxx mit einem Handschlag…
Jimmy Maxxx: „Keine Sorge "Champ" immerhin haben wir es später mit zwei Typen zu tun die gerne so hart wären wie diese Holztür! Ich kann es kaum erwarten den beiden meine Faust von einer sehr nahen Perspektive zu zeigen!"
Der Mann aus Los Angeles schüttelt den Kopf.
Zereo Killer: „Wir werden es nicht nur denen zeigen, wir werden es allen zeigen, dass wir es drauf haben, dass wir sie besiegen können, dass wir sie besiegen werden!!! Alle werden es sehen, die Fans in der Halle, vor den Bildschirmen, auch Stryfe wird nach dem Match anerkennen müssen, dass diese Idioten keine Chance haben werden!“
Energisch und voller Selbstbewusstsein zimmert er seine rechte Faust in die linke offene Hand und schaut entschlossen zu seinem Tag Team Partner.
Jimmy Maxxx: "Wir sollten uns nur bereit halten, dass sich das Ganze nicht in ein Handicap Match verwandelt. The Abyss können einfach nicht auf normale Art kämpfen, sie brauchen Tricks um uns zu schlagen. Da sie wissen, dass wir in dieser Liga die Gesichter sind und das nicht ohne Grund." Zereo Killer: „Fuck! Da könntest du durchaus Recht behalten… wir müssen auf alles gefasst sein! Unser Vorteil – wenn man es so nennen kann – ist, dass wir mit so etwas rechnen und uns dann hoffentlich dagegen wehren können.“
Jimmy räuspert ein wenig und fügt im Anschluss noch hinzu.
Jimmy Maxxx: "Ich möchte einfach nur, dass du fit zu Title Nights kommst. Stryfe will auf keinen Fall gegen dich in den Ring steigen da er weiß, dass du ihm den Titel locker abnehmen würdest. Er wird alles tun um dich vorher auszuschalten."
Der Killer klopft Jimmy Maxxx auf die Schulter und gemeinsam wollen sie dann endgültig die Umkleidekabine verlassen, als der Ex Champ noch mal kurz Halt macht um seinen Gesprächspartner auf das zu fokussieren, was er nun zu sagen hat.
Zereo Killer: „Mach dir darüber mal keine Sorgen, mein Freund! Ich habe heute noch zwei Überraschungen für Stryfe parat…“
Er grinst sehr zuversichtlich.
Zereo Killer: „Doch das Ganze werde ich erst nach unserem Sieg gegen Tom Hdot und dem Puppenspieler verkünden!
Selbstbewusst lächeln sich die heutigen Tag Team Partner an. Doch plötzlich wird diese Szene gestört und die Tür des Lockerrooms fliegt noch kräftiger auf als vor ein paar Minuten. Tom Hdot kommt in die Umkleide geschossen und bevor die Tür großartig nachschwingen kann, wird sie erneut vom Puppenspieler aufgeschlagen. Die Abyss-Mitglieder haben jeweils eine finstere Miene aufgesetzt und beobachten kritisch ihre Kontrahenten, deren Gesichter sofort nicht mehr Zufriedenheit sondern Hass ausstrahlen. Zereo Killer ist im Begriff einen wütenden Satz aus sich herauszuknurren, doch das Twoface kommt ihm zuvor und reißt das Wort an sich.
Tom Hdot: ,,Na sieh mal einer an. Wenn das mal nicht die Lachnummern von Gegner für heute sind. Sag mal, Jimmy Maxxx... Bei der Gelegenheit, dass ihr beide ein Team bildet hättest du doch deinen 'Freund' wieder herrlich mit dem Facepaint veräppeln können. Aber ist schon richtig, man muss schon psychisch sehr labil sein, um sich so etwas freiwillig ins Gesicht zu klatschen."
Der Puppenspieler mahnt seinen Kollegen zur Contenance.
Der Puppenspieler: „Bitte ein wenig mehr Respekt vor unseren Gegnern Herr Hdot aber sie haben recht sie sehen schon recht bescheiden aus vor ihrem großen Auftritt...“
Von dieser plumpen Anmache zeigt sich das Hardcore Kid nicht beeindruckt und antwortet dem Stablemitglied sofort.
Jimmy Maxxx: "Starke Worte von jemandem der letzte Woche noch geschlagen auf seinem Rücken lag. Rekapitulieren wir doch mal, wer von uns hier etwas zu beweisen hat. Ihr, die ständig verliert. Oder wir, die jedesmal für neue Hightlights sorgen in der GFCW?"
Es folgt ein verbaler Schlagabtausch zwischen den Vieren, bevor der Puppenspieler kraftvoll das Wort ergreift....
Der Puppenspieler: „Ich bitte sie meine Herren!“
Und so verschafft er sich Gehör... die Mannen blicken nun in Stille zu ihm.
Der Puppenspieler: „Lasst uns doch wie kultivierte Menschen miteinander reden...“
Er richtet seine Worte nun wieder gezielt an seine heutigen Gegner....
Der Puppenspieler: „Sehen Sie denn nicht Zereo Killer... sie befinden sich in einer sehr verzwickten Lage...“
Er umfasst den goldenen Knauf seines Spazierstocks deutlich fester...
Der Puppenspieler: „Sie sind im Begriff sich den selben Monstern zu stellen, denen Sie schon einmal nur mit knapper Not entronnen sind! Wieder gehen Sie in die Höhle des Löwen, dem sie nur mit knapper Not entkommen sind... und nicht ohne Verluste... Was macht Sie so sicher, dass Sie the Abyss ein zweites Mal überleben? Was ist wenn nicht? Wer schützt dann noch ihre Frau, ihr Kind...?“
Er lässt die Worte bedrohlich und nicht ohne Wirkung auf dem Killer ruhen... dann fällt sein Blick auf seinen Partner....
Der Puppenspieler: „Jimmy Maxxx etwa?! Niemand aus der gesamten GFCW ist so unbeständig wie Herr Maxxx... von Selbstzweifeln zerfressen in einer ewigen Selbstfindungsphase gefangen könnte er jedem Moment jedem in den Rücken fallen.... sich selbst eingeschlossen.... aber vielleicht ist deine Frau ja....“
Der Puppenspieler hatte seinen Satz noch lange nicht beendet, doch der Ex-Champion kann es sich nicht verkneifen seine Meinung dazu kundzugeben. Die Worte des Puppenspielers haben vor allem beim Mann aus Kalifornien Eindruck hinterlassen… die Drohung in Richtung Leighton, welche dieser Szene Gott sei Dank nicht beiwohnt, aber auch vor allem gegen seine Tochter bringt ihm sichtlich in Rage!
Zereo Killer: „Ey du Marionette!!! Pass bloß auf was du sagst, sonst sorge ich nachher im Match dafür, dass du, wenn alles vorbei ist, die Halle nicht auf eigenen Beinen verlassen kannst!!! Dann muss zum Beispiel Stryfe bei dir die Fäden ziehen und die Überreste aufsammeln, die ich von dir übrig lasse!!!“
Plötzlich huscht ihm ein Lächeln übers Gesicht.
Zereo Killer:“ Wobei… die Fäden zieht er ja sowieso schon bei euch… ihr seid doch nur billiges Spielzeug von Stryfe! Naja… aber wie es scheint…“
Der Blick wandert zu seinem Partner.
Zereo Killer: „… hattest du wohl Recht, Jimmy! Wie sonst könnten sie sich ernsthaft eine Chance ausmalen, kannst du mir das verraten?“
Langsam beginnt Maxxx zu schmunzeln.
Jimmy Maxxx: „Vielleicht hatten sie die leise Hoffnung, dass du wieder im Rollstuhl sitzt und ich nicht mehr weiß, welches meiner tausend Gimmicks ich heute auspacken soll?“
Natürlich nehmen Jimmy Maxxx und Zereo Killer ihre Gegner ernst, auch wenn es just in diesem Moment nicht danach aussieht… sie müssen ihnen zeigen, dass sie schon länger dabei sind, dass sie mehr Erfahrung in der GFCW haben! Sie müssen zeigen, dass sie die Favoriten in diesem Match sind und sich nicht einschüchtern lassen!
Diese Reaktion entlockt Hdot ein dumpfes Schnauben. Kurz streicht er sich durch seine halb zerzausten Haare und antwortet grimmig.
Tom Hdot: ,,Ich weiß ja nicht wie beschränkt ihr wirklich seid, aber erwartet bloß nicht, dass wir auf euer Gelaber reinfallen. Wir haben das Match quasi schon gewonnen und genaugenommen wird es auch keinen Eingriff oder Ähnliches geben, sodass ihr beiden euch hinterher nicht beschweren könnt."
Der Puppenspieler nickt ab und spricht mit einer eiskalten drohenden Stimme weiter.
Puppenspieler: ,,Ihr beide wisst sicherlich nicht worauf ihr euch eingelassen habt. Sollte the Abyss heute siegreich sein, so wird der Intercontinental Titel keine Bedeutung mehr für Sie haben, Zereo."
So ungehobelt wie er ist fällt Hdot nun seinem eigenen Partner ins Wort.
Tom Hdot: ,,Und du fragwürdige Hardcore-Ikone wirst daran genauso wenig ändern können! Du bist nicht mal auf einem Level wie dein Partner und selbst der wird keine Chance gegen uns haben. Ich schätze mal, der Titel wird in unserem Stable bleiben. So wie bald jeder einzelner Titelgürtel in der GFCW!"
Der Kieler bemerkt, geblendet durch das Titelgold, kaum, dass seine Gegenüber ihm gerade antworten.
Jimmy Maxxx: „Warum geht ihr Jungs nicht einfach in den Wald zurück und dort unter den Stein unter den ihr gekrochen seid. Ihr wisst doch nicht mal den Wert des Titels, den Stryfe dort für den wahren Champion mit sich herumschleppt. Und was ich für diese Liga bedeute, das könntet ihr nicht mal nach 10 Tassen Kaffe und nem Kasten Red Bull begreifen."
ZK kann seinen Partner gerade noch zurückhalten, denn dieser wollte sich schon wutentbrannt auf die beiden Gegner stürzen. Der Publikumsliebling versucht Jimmy ein wenig einzubremsen, was nur bedingt zu gelingen scheint.
Zereo Killer: „Jimmy, jetzt reiß dich zusammen! Ich habs auch geschafft, trotz dieser massiven Drohung! Spar dir die Kräfte für den Main Event! Wir werden sie heute schon noch richtig drankriegen!“
Nach diesen eindringlichen Worten beruhigt sich der aufgebrachte Maxxx wieder und Zereo Killer widmet sich dem Twoface.
Zereo Killer: „Ihr habt wahrlich Talent, alle Beide! Doch es war ein Fehler von euch, dass ihr euch Stryfe angeschlossen habt! Wie schon gesagt… ihr seid nur seine Marionetten! Da passt es ziemlich gut, dass du dich DER PUPPENSPIELER nennst! Naja, eigentlich müsstest du dich „Die Puppe, mit der gespielt wird“ nennen…“
Ein abwertender Blick zum besagten Gesprächspartner, ehe er fortfährt.
Zereo Killer: „Talent und Kraft alleine reichen nicht aus, man benötigt genauso viel Mut und Herz, dann kann man es bis ganz nach oben schaffen!“
Der Puppenspieler muss höhnisch auflachen.
Der Puppenspieler: „Ho ho! Mut... wieviel darf davon noch übrig sein wenn in der Tiefe des Abgrunds alle Hoffnung fährt..... Es ist eh von geringer Bedeutung welche Leistung du uns heute Abend abverlangst, denn wir...“
Er streckt sich vor und positioniert sein Gesicht genau vor seine Gegner und spricht spitzzüngig weiter.
Der Puppenspieler: „... sind nur die Vorstufe zur Hölle.“
Mit einem zufriedenen Lächeln begibt sich der Puppenspieler wieder zu seinem Partner.
Entschlossen ballt der Killer die Faust und spricht höchst motiviert weiterhin zu seinen Gegnern.
Zereo Killer: „Wir werden es euch heute Abend im Ring zeigen, dass man genau diese Eigenschaften benötigt, um ganz groß rauszukommen! Stryfe wird euch immer nur einbremsen, glaubt es oder glaubt es nicht! Wie dem auch sei: Heute Abend seid ihr dran, bei Title Nights schnappe ich mir Stryfe und hole mir zurück was mir gehört: Den GFCW Intercontinental Title!“
Natürlich gefallen diese Aussagen Tom Hdot und dem Puppenspieler absolut nicht, aber der Killer und Jimmy Maxxx wollen sich nicht auf weitere Diskussionen einlassen… eine körperliche Auseinandersetzung gibt’s auf alle Fälle noch im späteren Verlauf des Abends!
Die Faces lassen die Stablemitglieder von The Abyss einfach stehen und achten gar nicht mehr darauf, was sie noch zu sagen haben… mit einem verärgertem Gesichtsausdruck seitens Tom Hdot und einem ungerührten Gesichtsausdruck vom Puppenspieler wird diese Szene langsam ausgefadet und man darf auf einen brisanten Main Event gespannt sein.
Die Streak ist Geschichte. Auf die eine oder andere Weise. Es ist einerlei für das Scheusal, das sich schlurfenden Schrittes durch die namenlosen Gänge des PalaLottomatica bewegt. Es war das Gefühl, am Leben zu sein, das in der Hitze des Gefechts wieder in seine Glieder fuhr, als er sich mit dem selbsternannten „Überragenden“ im Ring maß. Und nun wird er sich, so wie er es vorher tat, erneut in den Schutz der Dunkelheit flüchten, um solange dort zu verweilen, bis sie ihn wieder ans Tageslicht rufen.
„Welch Freude, Sie hier anzutreffen!“
Das Wurzelwerk der Lähmung umschließt die Beine des Scheusals, als er die heitere Stimme aus dem Hintergrund vernimmt. Er erkennt sie, kann sie sofort zuordnen, obwohl er sie das letzte Mal vor ein paar Jahren gehört hat. Ist er es wirklich, oder spielt ihm sein vom Wahnsinn der Einsamkeit zerfressener Geist einen Streich? Ist es wahr, was die geisterhaften Stimmen in den Katakomben ihm zugeflüstert haben, als sie ankündigten, dass er zurückkommen würde? Mit Bedacht dreht er sich um. Träge. Und als die smaragdgrünen Augen das erblicken, was sie erblicken, bildet sich womöglich zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit eine flüchtige Emotion auf dem Gesicht des Raphaellus Krueger ab, die er eigentlich mit seiner menschlichen Existenz begrub.
Angst.
„Sie dürfen Ihren Augen ruhig trauen, Gordon. Es ist wahr, ich stehe wahrhaftig vor Ihnen!“
Er ist es. Einer von ihnen. Einer, der für seinen jetzigen Zustand verantwortlich ist. Er steht dort mit gefalteten Händen in seinem dunkelblauen Anzug und seinem Siegerlächeln auf den Lippen, begleitet von zwei seiner Handlanger.
Smith: „Haben Sie überhaupt eine Vorstellung davon, wie lange wir nach Ihnen gesucht haben? Und dann tauchen Sie ganz von alleine, wie aus dem Nichts wieder in der Schweiz auf. Was haben Sie sich dabei gedacht, Gordon? Haben Sie geglaubt, wir würden es nicht herausfinden?“
Mit einem erwartungsvollen Blick mustert Smith das Denkmal der Unvollkommenheit, doch der Bewohner der Finsternis lässt auf eine Antwort von sich warten.
Smith: „Sie haben sich in der Zwischenzeit sehr verändert. Und das nicht zum Guten, wenn ich das mal so frei in den Raum werfen darf.“ Raphaellus Krueger: „Sie, hingegen, haben sich in all den Jahren keinesfalls verändert. Sie gehen immer noch mit der gleichen, amerikanischen Arroganz durch das Leben und bilden sich ein, dass die Welt Ihnen zu Füßen liegt.“ Smith: „Aber so ist es doch auch. Was wäre die Welt schon ohne uns, ohne die Führungskraft der glorreichen Vereinigten Staaten von Amerika?“ Raphaellus Krueger: „Ohne Menschen wie Sie? Ein besserer Ort.“
Beleidigt schürzt Mr. Smith die Unterlippe nach vorn und blickt seinen Gegenüber traurig an.
Smith: „Bedauerlich, wie Sie über Ihr Vaterland denken, das Land, das Ihnen so viel und noch mehr gegeben hat! Und doch ist es vollkommen irrelevant, was Sie von unserer großen Nation halten. Sie werden uns dorthin zurückbegleiten, denn egal, wie Sie sich jetzt nennen oder was Sie im Moment tun, Gordon, Sie sind immer noch mein Eigentum und dieses Eigentum fordere ich hiermit zurück!“ Raphaellus Krueger: „Ich weigere mich!“
Der Anzugträger sieht „sein Eigentum“ überrascht an, lässt den verblüfften Blick dann zu den beistehenden Sicherheitsmännern gleiten, wie um sie zu fragen, ob der Kapuzierte das eben gerade wirklich so gesagt hat. Dann bricht ein helles, herzhaftes Lachen aus ihm hervor, das den gesamten Korridor erfüllt. Mit zusammengepressten Augenlidern und weit geöffnetem Mund drückt er sein Amüsement über diese Aussage aus und klatscht mit der flachen Hand dabei mehrmals auf seinen Oberschenkel. Raphaellus Krueger starrt ihn nur an und schweigt.
Smith: „Sie haben es auch nach wie vor nicht verlernt, mich in Erstaunen zu versetzen! Der freie Wille des Menschen, ein tröstliches Trugbild, an das Sie sich nach all den Jahren immer noch klammern. So viel Zeit ist vergangen, in der Sie sich vor uns verkrochen haben. Sie hat Ihnen nicht sonderlich gut getan, denn augenscheinlich haben Sie vergessen, wer wir sind und zu was wir im Stande sind. Das amüsiert mich. Das amüsiert mich sehr!“
Sarkasmus triefender Applaus und ein erneutes, stoßartiges Lachen, das sogleich einer plötzlichen, ernsten Miene weicht.
Smith: „Eigentlich hält Sie nichts an diesen Ort. Nichts, außer die Aussicht, nach immer neuen Kämpfen, richtig? Sie wollen sich lebendig fühlen, Gordon und ich will Ihnen sagen, woran das liegt. Egal, wie sehr Sie auch versuchen, Ihrer Vergangenheit zu entfliehen, egal, wie sehr Sie es von sich abweisen, egal, wie sehr Sie sich verändert haben: Sie sind immer noch ein Mensch und das wissen Sie auch! Es ist dieser menschliche Kern in Ihnen, der nach Leben ruft. Unbewusst sehnen Sie sich nach vergangenen Tagen der Unbeschwertheit, den Tagen von Gordon Mercer, ist es nicht so?“ Raphaellus Krueger: „Gordon Mercer ist tot.“ Smith: „Und was wäre, wenn man ihn von den Toten zurückholen könnte?“
Die Augen des Scheusals weiten sich. Was hat er da gerade gesagt? Gordon Mercer von den Toten zurückholen? Lächelnd nickt der großgewachsene Mittfünfziger. Er meint es so, wie er es gesagt hat.
Smith: „Ich könnte das. Ich könnte Sie von Ihrem momentanen Zustand befreien, dem Sie sich jedes Mal stellen müssen, wenn Sie in den Spiegel starren. Sie könnten wieder zur Normalität zurückkehren, wenn Sie mit uns mitkommen.“ Raphaellus Krueger: „Sie lügen. So wie Sie schon mal gelogen haben.“
Smith macht einen Schritt auf Raphaellus Krueger zu und legt seine Hand vorsichtig auf die Schulter seines Gegenübers.
Smith: „Ich kann Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht das Gegenteil beweisen. Doch werden Sie nie erfahren, ob ich wirklich die Wahrheit spreche, wenn Sie sich dieser Möglichkeit von vornherein verschließen. Gestehen Sie es sich doch ein. Sie vermissen das alte Leben und an diesen Ort hält Sie nichts weiter, als die Versprechungen eines Mannes, der Ihnen Kämpfe in Aussicht stellt, die Sie genauso gut in Ihrer Heimat ausfechten könnten. Dieser Mann zahlt Ihnen nicht mal ein Gehalt, Gordon. Das ist doch völlig absurd!“
Die selbsternannte Laune der Natur schiebt die Hand von seiner Schulter und sucht die Wahrheit in den hellblauen Augen seines Gegenübers, der eine verständnisvolle Miene aufgesetzt hat.
Smith: „Ich bin gütig, so wie es unsere Vorfahren einst waren, die unser ruhmreiches Land aufgebaut und zu dem gemacht haben, was es heute ist. Ich bin gütig aber darüber hinaus bin ich auch ein leidenschaftlicher Zocker. Sie lieben den Kampf und ich liebe eine gute Wette. Warum verbinden wir das nicht einfach? Bei der nächsten Veranstaltung, in welch europäischen Loch diese auch immer stattfinden mag, werden Sie einen Kampf bestreiten. Gegen einen Mann, den ich für Sie auswählen werde. And here's the kicker: Sollten Sie diesen Mann schlagen, dann werden wir Sie in Ruhe lassen. Für immer! Sie können Ihr Dasein bis an Ihr Lebensende in den Kloaken der Welt verbringen, sich bemitleiden und weiterhin von verseuchten Nagetieren ernähren. Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort als aufrichtiger, amerikanischer Staatsbürger.“
Einen Atemzug lang lässt sich der alte Patriot Zeit, um die gesprochenen Worte in das Bewusstsein des Scheusals einsickern zu lassen. Dann setzt er wieder zum Sprechen an.
Smith: „Sollte hingegen jedoch mein Mann über Sie siegen, dann kehren Sie mit uns in die Vereinigten Staaten zurück, zu Ihrem eigentlichen Bestimmungsort. Das klingt für mich nach einem absolut fairen Deal, finden Sie nicht auch, Gordon?“
Das Haupt des Bewohners der Finsternis senkt sich und unter der Kapuze kommen die schwarzen, ölig-schimmernden Haare zum Vorschein, die Krueger ins Gesicht fallen. Unmerklich wandern seine Sehorgane zu seinen massiven Pranken.
Raphaellus Krueger: „Warum sollte ich Ihnen glauben?“ Smith: „Ich mache das nicht für jeden. Wir könnten Sie genauso gut einfach mitnehmen, aber ich biete Ihnen diese Möglichkeit an, weil uns gewissermaßen eine gemeinsame Geschichte verbindet. Sie werden lediglich geringe Chancen gegen meinen Stellvertreter haben, da will ich Ihnen überhaupt keine Illusionen machen. Doch eine Option ist eine Option und Sie wären ein Narr, wenn Sie sie nicht ergreifen würden. Es liegt also ganz allein an Ihnen. Es ist Ihre Entscheidung.“
Das Scheusal antwortet nicht. Sein starrer Blick ist nach wie vor auf das Grau des Bodens, auf dem Sie stehen, gerichtet. Nochmals legt der Anzugträger seine Hand auf die Schulter und tätschelt ihn wohlwollend.
Smith: „Unterrichten Sie Mr. Simmons! Wir sehen uns in zwei Wochen.“
Mit diesen Worten lässt Smith Raphaellus Krueger stehen. Seine Gefolgschaft heftet sich an seine Fersen und kurz darauf steht das Scheusal wieder allein auf dem Flur des PalaLottomatica. Einsam, verlassen, so wie in den letzten Tagen seiner neuerlichen Existenz. Mit der Illusion des freien Willens in den Händen.
Das Rematch zwischen Stryfe und Maximilian Lunenkind ist vorbei. Für die GFCW-Galaxie heißt das, dass sie sich nun mit unaufhaltsamen Schritten dem Main Event annähern: Ein Tornado Tag Team Match zwischen Zereo Killer und Jimmy Maxxx sowie den Abyss-Handlangern Tom Hdot und dem Puppenspieler.
Doch jetzt ist erst einmal wieder Ruhe in den PalaLottomatica eingekehrt. Gespannt warten die Fans der GFCW darauf, wie es nun weitergehen wird. Dann legt sich langsam aber sicher ein schwarzer Schleier über den Veranstaltungsort, der alle darin befindlichen Menschen in Finsternis taucht. Nur die kaltweißen Glühwürmchen diverser, aufblinkender Smartphones spenden ein schwaches Lichtermeer. Daraufhin scheint sich etwas auf dem überdimensionalen Tron zu tun. Schriftzüge, filigran, kunstvoll geschwungen und gülden glänzend werden von dem ungeheuren Bildschirm dargestellt und dazu tönt eine warm klingende, basslastige Stimme.
Einst waren wir es, die herrschten.
Mit den Strängen zwischen unseren Fingern...
...webten wir das Schicksalsgeflecht der Welt.
Erneut wird es so geschehen.
Wie in alter Zeit.
Wir kehren zurück.
Zurück zur GFCW.
Dann das drachengleiche Gebrüll des Donners. Getilgt von der unendlichen Stille. Erneut tiefstes Pech. Undurchdringlich. Verschlingend.
Now, who's hot who
not
Sven: „WHAAAAT???“ Pete: „Ich glaube es nicht! Sind sie es wirklich? Sind Corps Nobilis wieder zurück in der GFCW?“
Ja, sie sind es tatsächlich! Corps Nobilis sind nach einem kurzen Intermezzo, in dem sie sich wahrscheinlich allem anderen, aber nicht ihrem Juraexamen gewidmet haben, wieder in der GFCW. Smarks rasten aus und feiern, als sie die ersten Töne von Notorious B.I.G.s „Mo Money Mo Problems“ vernehmen. Die dummen Marks, deren Zahl die der Smarks jedoch bei Weitem übersteigt, buhen sie laut aus, sodass ihre Stimmbänder beinahe drohen, auseinanderzureißen. Warum sind diese adligen Schnösel schon wieder da, obwohl sie sie gerade erst losgeworden sind?
Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg sind wieder da, um ihren Herrschaftsanspruch zurückzufordern. Ein absurd teures Sammelsurium exklusivster Kleidung und Accessoires befindet sich an ihren Körpern. Louis Vuitton, Burberry, Rolex, Gucci. Man kennt es nicht anders... Warum sollte es sich heute ändern? Warum sollte sich überhaupt etwas ändern? Nicht wenn Corps Nobilis hier sind!
„BUUUHHHH!!!!!“
Sven: „Ja, Mann! Meine Bros sind wieder da! SFS, baby!“ Pete: „'SFS'? Was soll das sein, Sven?“ Sven: „Saufen, Fechten, Steilgehen! Warum?“ Pete: „“
Die Ray Bans sitzen auf der Nase, das Mikrofon liegt fest in der Hand. Und so gehen die Mannen, deren seltsame Modezusammenstellung sie in ihren Kreisen wohl als „Corpo-Papageien“ auszeichnen würde, den Weg zum Ring. Entspannt flaniert Richard, gefolgt von Heinrich an all den jämmerlichen, unwürdigen Gestalten vorbei und saugt die negative Atmosphäre ein.
Pete: „Wir erinnern uns: Das letzte Mal, als wir Richard und Heinrich in der GFCW sahen, war bei unserem Sommer-PPV Finest Hour. Dort versuchten sie vergeblich, in die Halle zu gelangen und mussten über Telefon von unserem GFCW Commissioner Emilio Fernandez – wo ist der überhaupt abgeblieben? - erfahren, dass sie von Dynamite gefeuert wurden. Umso mehr, muss ich mich doch wundern, was die beiden hier wieder in der GFCW machen.“ Sven: „Denk dran, Pete! Hier hat sich seit Dynamites Verletzung durch Robert Breads vieles geändert und einiges davon auch zum Guten, wie man gerade sehen kann.“ Pete: „Du bist wahrscheinlich der einzige, der gerade so denkt.“ Sven: „Reicht ja auch!“
Nach einem quälend langsamen Gang, haben die Studenten inzwischen den Squared Circle erreicht und sich in diesen begeben. Die letzten Takte von „Mo Money Mo Problem“ spielen auf, dann verschwinden sie langsam aber sicher im Stimmengetummel der Crowd. Ein kurzer Blick voller Verachtung von Richard von Hansa schweift durch die Menge, während Heinrich von Sternburg – wie immer grundlos wütend, wenn seine Gedanken nicht gerade zu seiner großen Liebe Breanna Ouths abschweifen – geschriene Beleidigungen mit den vordersten Reihen austauscht. Dann setzt das inoffizielle Sprachrohr Nobilae endlich das Sprechgerät an seine adligen Lippen.
Richard von Hansa: „Fünf Monate ist es her, da wir die GFCW verlassen haben. Von unserem einstigen Verbündeten Emilio Fernandez verraten. Unsere Verträge, terminiert von Claude 'Dynamite' Booker, dem damaligen Präsidenten der GFCW.“
Ein beinahe nostalgisch wirkendes Seufzen entfährt dem Adligen. Enttäuscht und mit einer bitteren Note der Nostalgie in der Stimme, obwohl diese Fakten noch gar nicht so weit in der Vergangenheit liegen.
Richard von Hansa: „Fünf Monate... Eine nicht allzu lange Zeit, bedenkt man, wie groß die Zeitspanne war, in der die Menschen sich dem Lauf der Natur unterwarfen und ihre Dienerschaft und Loyalität dem adligen Geschlecht zugesichert hatten, so wie es in Urzeiten vorherbestimmt wurde. Und doch ist in diesen fünf Monaten, in dieser kurzen Dauer in der GFCW sehr viel passiert...“
„WE DON'T CARE! WE DON'T CARE!“
„BUUUHHHH!!!!!“
Blitzartig hat der adlige Hüne seinem Corpsbruder das Mikrofon entrissen, ist auf einer Seite zu den Ringseilen gestampft und hat die Zuschauer angeschrien, die dies freilich mit dem althergebrachten Ritual quittieren. Immerhin! Davon können sich die Untertanen der Obrigkeit nicht lösen. Mit einem verständnisvollen Schmunzeln übernimmt Richard daraufhin wieder das Sprachrohr und wendet sich im nächsten Moment mit todernster Miene dem Pack zu.
Richard von Hansa: „Wie ich schon sagte: Sehr viel ist passiert... Sehr viel Schlechtes!“
„BUUUHHHH!!!!!“
Richard von Hansa: „Ich spreche nicht von proletarischen Bedeutungslosigkeiten wie Lex Streetman, Zereo Killer oder Jimmy Maxxx. Ich spreche nicht von einem maskierten Niemand, der um den höchsten Titel einer Liga antritt, obwohl dieser noch nichts geleistet hat. Ihr knatternden Stall-Dummbeutel wisst ganz genau, von was ich spreche, wenn ich das Wort 'schlecht' in den Mund nehme! Ich spreche von dem Brachland, das sich Tag Team Wrestling nennt, ich spreche von jener Szene, die wir so lange dominierten, weil die Natur der Dinge, das Weltenschicksal es so für uns bestimmt hatte, weil wir dem adligen Stand angehören.“
Einmal mehr ergießt sich die Flut des Hasses über die beiden Seitenscheitelfrisurträger. Richard von Hansa nickt bestätigend. Sie wissen wovon er spricht.
Richard von Hansa: „Es ist eine Szene, die beherrscht wird von einer Vielzahl gleichsam untalentierter, grässlich anzusehender und dummer Hartz4-Athleten! Eine einzige Schande für das Vermächtnis, das wir uns in mühsamster Kleinstarbeit aufgebaut hatten und an deren Zinne wir uns festsetzten. Ich frage euch, ihr jaulenden Fussel-Hanswürste, was ist daraus geworden? Was haben wir da bloß hinterlassen? Soll in den Geschichtsbüchern einmal stehen, dass Corps Nobilis, die unbestrittenen Könige des weltweiten Tag Team Wrestlings, einen solchen Sumpf der Minderwertigkeit geschaffen haben, als sie die GFCW verließen?“
Kunstpause. Rhetorische Frage und so.
Richard von Hansa: „Oh, nein, ihr wabbeligen Muffel-Trottel! So wird man sich nicht an Corps Nobilis erinnern, so wird es nicht enden! Darum sind wir zurückgekehrt, GFCW-Galaxie, deshalb stehen wir wieder in diesem Ring und deshalb werden wir vom heutigen Tage an das weltweite Tag Team Wrestling weiterprägen. Und wir beginnen damit wieder in der GFCW. Mit einer Open Challenge!!!“ Pete: „Was? Eine Open Challenge mit Corps Nobilis? Jetzt? Sie haben sich doch nicht mal umgezogen?“ Sven: „Du kennst meine Bros! Sie sind allzeit bereit für ihre adligen Ideale einzustehen. Egal in welcher Lage, egal zu welchem Zeitpunkt. Hätten wir unseren Hardcore-Championship noch, dann wären sie die geborenen Champions. 24/7, all day, everyday! Sorry, Jimmy Maxxx! Wobei... Fick dich mal krass weg, Jimmy Maxxx!“
Richard von Hansa lässt das Mikrofon mit seinem Handgelenk kreisen und dreht eine Runde im Seilgeviert. Sein Blick ist währenddessen auf den Entrancebereich gerichtet.
Richard von Hansa: „Wer von diesen stinkenden Eier-Schrumpfschädeln hat den Mut, sich unserer adligen Überlegenheit in einem Tag Team Match zu stellen? Wer von euch wagt es, sich mit dem dominantesten Tag Team der GFCW im Ring zu messen? Die Crazy Heroes etwa? ThunderSteel? Was ist mit Team X-Treme Black & White? Wo bleibt Dark Dream? Der Puppenspieler und The H vielleicht? Oder gar die Outlawz? Fürstengold, Lobotomy Blues, Cave Canem, Team SCW, die LEGION, es spielt keine Rolle, wir nehmen es mit jedem auf, so wie wir es schon immer getan haben! Na los!“
Von Hansa stoppt. Nun richtet auch Heinrich von Sternburg sein Augenmerk auf den Vorhang, dem sie gerade selbst noch entstiegen sind. Aus dem Backstagebereich gibt es keine Reaktion...
Richard von Hansa: „Niemand? Wirklich niemand, der sich den zweifachen Königen des Tag Team Wrestlings stellen will?“
„NO! NO! NO! NO! NO!“
Die Antwort der massiven Videoleinwand und der mächtigen Soundanlage bleibt ihnen immer noch verwehrt. Sekunden des aufgeregten Rumorens in der Crowd vergehen, ohne dass Richard von Hansa oder Heinrich von Sternburg etwas sagen. Weitere Sekunden verstreichen, die sich fast schon zu einer Minute formieren. Und die freudige Erregung weicht stetig einer bitteren Erkenntnis. Sie müssen es einsehen:
Sie sind zwar das FW.net Tag Team des Jahres 2012 aber trotzdem interessiert sich kein Schwanz mehr für sie. Genuine Enttäuschung spricht aus der Körperhaltung des inoffiziellen Sprachrohrs Nobilae, der seine Schultern hängen lässt und traurig auf die Ringmatte unter ihm schaut, während die GFCW-Galaxie eine Dose Mitleid für sie ausschüttet. Das Mikrofon wandert erneut an seine abgesenkten Lippen.
Richard von Hansa: „Na gut, dann gehen wir halt wieder...“
Von Hansa gibt seinem gleichermaßen betrübten Münchner Stadtvetter ein Handzeichen, dass sie sich aus dem Ring zurückziehen und so rollen sie sich unter dem Bottom Rope heraus und trotten gesenkten Blickes über die Aisle zurück zur Bühne. Sie wollten die GFCW verändern, doch die kopflosen Massen wollen sich nicht verändern lassen...
Heaven can wait, 'til
another day.
Als wäre die Überpräsenz des momentanen Interims in den Shows nicht schon schlimm genug, fordert dieser ein weiteres Mal das Spotlight für sich ein. Mit einem gönnerhaften Lächeln tritt der offizielle Contender auf den GFCW World Heavyweight Titles mit einem Mikrofon bewaffnet in die Halle und feiert sich erst mal mit dem Justin Hammer Tanz zu seinem übelst beschissenen Themesong selber. Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg bleiben am Fuße der Entrance Ramp stehen und schauen sich das Ganze mit erwartungsvoll runzelnder Stirn an. Als Al Simmons genug abgedanced hat, gibt er dem Soundmann das Zeichen, seine Musik leise zu stellen, woraufhin er sich den beiden Rückkehrern zuwendet.
Spawn: „Von Hansa, von Sternburg! Nicht so schnell, werte Herren!“
Die Angesprochenen blicken sich fragend an. Was ist denn noch? Mit dem wedelnden Zeigefinger deutet er auf die zwei Adligen, ohne dabei sein freundliches Gesicht zu verlieren.
Spawn: „Zugegeben, dass sich von diesen faulen und feigen Teams, die sich in meiner Division aufhalten, niemand dazu aufraffen kann, Sie, eines der besten, wenn nicht sogar DAS beste Tag Team der Welt, herauszufordern, beschämt und bestürzt mich. Das können Sie mir glauben, meine Herren! Doch ich wäre nicht der Präsident dieser Liga, wenn ich nicht auch einen Alternativplan hätte.“
An den gespannten Mienen des Corps ändert sich nichts. Von was mag der Vizepräsident da wohl reden? Richard wiederholt es beinahe murmelnd...
Richard von Hansa: „Ein Alternativplan...“
...und Spawn nickt ihm demonstrativ zu.
Spawn: „Ja, ein Alternativplan! Wir verschieben ihr Match um zwei Wochen nach hinten, auf Title Nights, eben jener Abend, an dem Sie vor zwei Jahren begannen, Ihre Geschichte in der GFCW zu schreiben. Sie, Corps Nobilis, die einstigen zweifachen GFCW World Tag Team Champions treten an...“
Das Sprechgerät senkt sich erneut ab. Die Spannung ist kaum auszuhalten. Zumindest für die beiden Münchner... Wer wird ihr Gegner sein? Gegen welches Team dürfen sie ihr Inring-Comeback feiern?
Spawn: „gegen die amtierenden GFCW World Tag Team Champions Maximilian Mustermann und Max Mustermann! UM DIE TITEL!!!!“ Pete: „WHAT??? Das kann ja wohl nicht wahr sein! Wir haben mehrere Tag Teams, die bereit für einen Shot auf Lunenkinds und Mustermanns Titel wären. Und das Corps taucht einfach auf und kriegt von Spawn den Shot hinterhergeworfen???“ Sven: „Jawoll, glaub es ruhig!!!! Wie nice ist das denn bitteschön???“
Plötzlich erfasst eine wahre Welle der Wut alle Teile des PallaLottomatica, während sich die Gesichter von Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg augenblicklich in Wohlgefallen und Frohsinn aufhellen.
Wie kann das sein? Wie kann so etwas nur geschehen? Hieß es nicht aus durchgesickerten Interna, die auf diversen Wrestling-Newsseiten verbreitet wurden, dass der Puppenspieler & The H eigentlich diejenigen sein sollten, denen der nächste Shot zusteht? Vom einen auf den anderen Moment hat sich alles geändert. Wohlwollend nimmt Al Simmons die angefachte Atmosphäre zur Kenntnis. Mit einer Handgeste versucht er die italienischen GFCW-Fans zu beruhigen, doch es funktioniert nicht. Egal.
Spawn: „Ich kenne die Ambitionen unserer Tag Teams und ich bin ein Freund dieser Ambitionen. Wie ihr alle wisst, bin ich selbst ein sehr ambitionierter Mann, ansonsten würde ich mit meinem Vertreter Brood nicht um den höchsten Titel dieser Liga antreten. Doch betrachten wir die Situation aus einer realistischen Perspektive: Die Perspektive des Geldes! Wer treibt die Verkäufe des größten GFCW-PPVs des Jahres nach oben? Der Puppenspieler und The H? Oder das dominanteste Tag Team der GFCW in einer sehr langen Zeit?“
Eine Frage, die sich von selbst beantwortet und doch kann es die GFCW-Galaxie nicht fassen. Für sie ist es eine Frechheit sondergleichen. Für Corps Nobilis ein Grund auf der Aisle zu cripwalken und mit einigen Smarks in der ersten Reihe einzuschlagen.
„MOMENT MAL!!“
Bis plötzlich das Theme der Tag Team Champions erklingt. Chabos wissen, wie es heißt. Und vor allem wer der Babo ist:
#MaxundMaxi MysterySpastenZerficker Inc.
Repräsentiert durch niemand geringeren als den Oberteufel der Hölle und Rasenmäher des Volkes persönlich, Määhphisto in seiner Championstracht namens Max Mustermann.
Max Mustermann: „WAS IST HIER LOS?!“
Der wütende, wenn auch nicht auf Keek-Niveau wütende, Administrator der Hölle lässt seinen Blick durch die Runde streifen und bleibt dann bei Spawn hängen, der als Vizepräsident der Ranghöchste ist und sich nach Mustermanns Meinung deshalb auch als erster zu verantworten hat.
Max Mustermann: „DU DA! WAS SOLL DER UNSINN?!“
Dann gleitet der fegefeuermässig lodernde Blick zusammen mit dem mittlerweile ausgestreckten teuflischen Zeigefinger zu den Neuankömmlingen.
Max Mustermann: „Und ihr? Wer seid ihr überhaupt? Ihr könnt hier nicht einfach reinmarschieren und Matches fordern. Wer hat euch das erlaubt? Ich sage es euch: Niemand hat euch das erlaubt. ICH habe euch das nicht erlaubt. Das ist eine riesen UNVERSCHÄMTHEIT. Wir sind hier schließlich nicht mehr in Polen oder Frankreich, wo man einfach so einmarschieren kann, weil man gerade Lust zu hat. Hat man euch keine Manieren beigebracht?“
Rhetorische Frage. Selbst für einen Wiederkäuer.
Max Mustermann: „Wir sind die Champions. Wir haben das Gold. Wir haben die Ma.. ach, ne, das war He-Man. Egal. Wir sind jedenfalls die QUOTENBRINGER und wenn hier deshalb jemand sagt, gegen wen wir antreten, dann sind WIR das! Also, beziehungsweise ich, weil Maximilian gerade nicht da ist. Aber er würde mir zustimmen, denke ich.“
'Nicht den Wollfaden verlieren, Määhphisto!', ermahnt er sich selbst.
Max Mustermann: „Ich lasse das jedenfalls nicht zu, dass hier einfach andere Leute über uns bestimmen. DAS MATCH FINDET NICHT STATT!“
Jubel im Publikum, entsetzte Gesichter bei CN. Dann setzt Mustermann das Mikrofon erneut an.
Max Mustermann: „Statt dessen bestimme ICH, dass WIR gegen EUCH antreten um euch mal Manieren einzuprügeln! Und zwar bei Title Nights! Jawohlja! MÄÄÄHÄHÄHÄHÄ!!“
Sehr viele erstaunte Augenpaare mustern den Mustermann. Für den Bruchteil einer Sekunde ist es komplett still in der Halle. „Was hat sich jetzt an der Situation eigentlich geändert?“, scheinen sich viele, inklusive des Corps und Spawn zu fragen. Al Simmons verwischt diesen Gedanken und spricht erneut in das Mikrofon.
Spawn: „Ja, ähm... also dann: Damit ist es offiziell:
GFCW Title Nights 2013
Corps Nobilis
gegen
Maximilian Lunenkind & Max Mustermann
GFCW World Tag Team Titles on the line!“
Die Weichen sind gestellt. Corps Nobilis kriegen den Titleshot. Verdient oder nicht spielt keine Rolle mehr, die Tag Team Champions haben angenommen. Ein letztes Mal noch lenkt die Kamera ihren Fokus auf die Herausforderer. Dann legt sich Schwärze über das Bild.
Nun ist auch der Co Main Event dieser Show Geschichte und es wird wieder in die Katakomben der PalaLottomatica geswitched… ein Kamerateam folgt den wütenden Stimmen einer aufgebrachten Diskussion. Worüber sich heftig unterhalten wird, ist noch nicht zu verstehen, geschweige denn welche Personen sich in dieser verbalen Auseinandersetzung befinden… doch schon bald wird für Aufklärung gesorgt werden.
Einmal um die Ecke gerannt und man sieht eine hübsche junge Frau, die wild mit ihren Händen fuchtelnd versucht ihren Standpunkt klar zu machen… Ihr Gesprächspartner ist einer der absoluten Publikumslieblinge, der heute Abend im Main Event an der Seite von Jimmy Maxxx gegen die Wyatt Fami… äääh, gegen zwei Mitglieder von The Abyss antreten werden. Folgerichtig werden es alle Fans schon wissen: Bei der hübschen Frau handelt es sich um Leighton Meester, die auch mal wieder mit am Start ist.
Leighton Meester: „Was ist daran verkehrt? Ich will dich und Jimmy Maxxx heute Abend zum Ring begleiten und euch moralisch dabei unterstützen!“ Zereo Killer: „Hast du die Auseinandersetzung mit Hdot und der Marionette vorhin nicht mitbekommen?! Ich war so dankbar, dass du nicht dabei warst, denn der Puppenspieler hat eine Drohung ausgesprochen, die ich nicht noch mal wiederholen will!“ Leighton: „Natürlich hab ichs mitbekommen, aber…“
Abrupt wird die hübsche Schauspielerin von ihrem Freund (?) unterbrochen.
Zereo Killer: „Da gibt es kein Aber!!! Ich will nicht, dass du uns heute Abend zum Ring begleitest, weil wir gegen The Abyss antreten, weil eine Drohung ausgesprochen wurde, in der es um dich und um meine Tochter geht und weils einfach zu gefährlich ist, verdammt noch mal!“
Langsam aber sicher bekommt L glasige Augen und eine Träne kullert ihr auch schon über die Wange… Sie kann Zereo grad nicht anschauen… spricht mit schluchzender Stimme weiter.
Leighton Meester: „Ich will dich doch nur unterstützen… du… du bist mein bester Freund… mein Beschützer… und das schon seit langem!!! Nun erkannte ich endlich die Chance, dass ich für dich da sein kann… ich pfiff auf Filmangebote, um dir zu Seite zu stehen… und du dankst es mir so… M… warum?“
Langsamen Schrittes nähert sich Mike, so Zereos bürgerlicher Name, der hübschen Frau, welche ihm nun komplett den Rücken zugedreht hat… Er nimmt sie behutsam in den Arm und drückt sie an sich… Leise, mit sanfter Stimme flüstert ihr etwas ins Ohr.
Zereo Killer: „Weil…“
Der Fan Fave dreht Leighton zu sich.
Zereo Killer: „Ich dich liebe!“
Nun ist es raus… was man sich schon längst hätte denken können, wurde soeben das erste Mal offiziell verkündet… Leighton reißt ihre dunklen Augen weit auf, sucht den Blickkontakt mit Mike… ihre Blicke kreuzen sich…
Zereo Killer: „L stand nie für Leighton… sondern für Liebe!“
Der Publikumsliebling bückt sich ein wenig zu Leighton und versucht seine Lippen mit den ihren zu berühren… sie weicht nicht zurück, erwidert den Kuss und mit einem glücklichen Pärchen geht diese Szene zu Ende.
Dicke Tropfen fließen die Kerzen hinab, umhüllen die Totenschädel und lauter kleine Knochen liegen auf dem alten hölzernen Altar. Ein großer Glaskelch voller ...Wein? ...Blut? ...steht in der Mitte des Altars und wird vom flackernden Kerzenschein beleuchtet. 3 lange Silbermesser zur Rechten des Kelches, ein altes in Leder gebundenes Buch zur Linken. Ein großer Schatten zieht über die hinterste Wand aus massiven unverputztem Gestein. Ein Windhauch. Die Kerzen erlischen und eine kratzige Stimme spricht.
Ego sum principium mundi et finis saeculorum attamen non sum deus.
Ich komme.
In der Bücherei, dessen Regale sich an den Wänden hoch gen Decke schrauben, vor einem kunstvollen Kamin mit gemütlich prasselndem Feuer. Genau das Richtige in der kalten Jahreszeit. Davor auf dem braunen Teppich, ein dunkelroter Ohrensessel steht vor der Kamera abgewandt.. Ein, in einen schwarzen Ärmel eingehüllter, Arm ist leicht dem Feuer zugestreckt. In den weißen Handschuhen hält es ein Weinglas. Lustvoll beschaut sich die Gestalt das Lichterspiel in der dunkelroten Flüssigkeit zu der einsetzenden klassischen Musik.
Hi hi hi…. Du sagst es ist hässlich…. Auch du mein Sohn….
Blitzartig hängen Körper leblos dreinblickender Puppen an Strängen. Ihre Gesichter sind entstellt. Bleich und von schwarzer austretender Flüssigkeit aus ihren vermeidnlichen Körperöffnungen auf der weißen Haut gezeichnet. Sie sind vorgestreckt und wirken wie ausbrechend doch an ihren Fäden gehalten. Die Münder schmerzvoll verzerrt als aufgerissene Narben in den Gesichtern. Die Augenlieder gefaltet, Geweitet. Die Augäpfel ins leere gestreckt. Gezeichnet des Glück im Schmerz.
Wo die Schönheit doch liegt im Makel… Wo das Harte von der Natur geschaffene Holz als Material wenig Beachtung findet sehe ich ein Gesicht. Ich gebe dem Baum die Gestalt… und mache seine Seele für die blinde Gesellschaft sichtbar. Doch es darf nicht gefallen… nicht Jedem…. Denn wahre Schönheit liegt im Makel…
Die Puppen hängen im freien an ihren Fäden, sanfter Wind lässt sie tanzen und ächzen im Lufthauch.
Wer möchte nicht Teil davon sein?
Nun dreht sich die Kamera und wir sehen in das süffisante typische Grinsen des Puppenspieler, wie er diabolisch vergnügt in de Kamera sieht und lacht.
Und es sind noch Plätze frei für zwei Max und Max neben der Liese wartet die Lust… HA HA HA HA!
GFCW TITLE NIGHTS!
Lionel Jannek kommt aus seiner Garderobe heraus. Er hat sich bereits umgezogen und trägt einen sündhaft teuren, maßgeschneiderten Anzug, den er sich offenbar extra in Italien hat anfertigen lassen. Die Gucci-Sonnenbrille darf da natürlich nicht fehlen. Einmal mehr untermauert er seinen Status, als der bestbezahlteste Wrestler des ganzen GFCW-Kaders. Er holt sein Smartphone aus der Hosentasche und beginnt zu tippen. Doch diesmal ist es keine weibliche Bekanntschaft die er anrufen möchte…
Lionel Jannek: …
Herr Simmons?
Ja, ich bin es… tut mir leid, dass ich Sie nicht persönlich aufsuchen kann, aber ich habe es leider eilig!
Sie wissen ja, dass in zwei Wochen der nächste PPV „Title Nights“ ansteht…
Ja genau, und damit auch das GFCW Titelmatch…
Hören Sie, Sie kennen mich ja, ich stehe gerne mit jeder Hilfe zur Verfügung die Sie benötigen… deswegen wollte ich Sie Folgendes fragen…
Wenn Sie ganz sicher gehen wollen… stehe ich sehr gerne, während dem Titelmatch, mit Ihnen in Brood’s Ecke…
Das ist das Mindeste was ich tun kann… bitte denken Sie darüber nach…
Vielen Dank… ich muss jetzt los…
Wiederhören!
Zufrieden grinsend beendet LJ den Anruf. Er steckt sein Smartphone in die Hosentasche zurück und macht sich auf den Weg zum Parkplatz…
Plötzlich… … bleibt er stehen…
Die Kamera macht einen Schwenk und man erkennt seine Sekretärin Carina Valentina, die schluchzend auf einer Equipment-Kiste sitzt und unbeirrt pflichtbewusst am Laptop arbeitet. Ist sie etwa die ganze Zeit dort gesessen?
Sie realisiert, dass LJ sie sieht und wischt sich hastig ihre Tränen aus den Augen. Wenige Sekunden später, steht LJ neben ihr… Doch Carina kann und will ihrem Klienten nicht in die Augen sehen… LJ blickt sie mit versteinerter Miene an…
Lionel Jannek: Hol die Sachen, wir gehen!
CV schluchzt, nickt kurz und geht um die Sachen zu holen.
LJ blickt ihr nach und schüttelt den Kopf…
Das Tornado Tag Team Match, dieses heillose Durcheinander, gezeichnet von verschiedenen Eingriffen und Ereignissen, ist nun vorbei und das glücklichere Ende hatten die Faces! Zereo Killers Theme ertönt, denn sie haben über Tom Hdot und dem Puppenspieler triumphieren können. Es war äußerst knapp, doch die Erfahrung setzte sich letztendlich durch…
Leighton stöckelt in den Ring, nachdem Tom Hdot und der Puppenspieler diesen verlassen hatten… Sie sind extrem wütend und enttäuscht, dieses Match nicht für sich entschieden zu haben… Raphaellus Krueger dürfte über diese Niederlage nach seinem nicht entscheidenden Eingriff auch nicht erfreut sein, auch wenn seine Mimik und Gestik keine Vermutungen zulassen…
Es ist Gott sei Dank nichts passiert, doch im Endeffekt hatte sie nicht auf Zereo Killer gehört… mitten im Match kam sie zum Ring als es eng für die Faces wurde… um sie moralisch zu unterstützen! Eigentlich wollte der Killer sie gleich wieder zurecht weisen... doch Jimmy stellt sich auf die Seite von Leighton und gemeinsam können sie Zereo Killer überzeugen, dass sie den Sieg nun feiern sollten!
Nachdem alle vier Ringecken abgeklappert wurden, mit jedem Fans eifrig gefeiert wurde, verabschiedet sich Jimmy Maxxx per Handschlag und Umarmung beim neuen Paar und verlässt den Ring… Mit einigen Fans klatscht er noch ab, bevor er hinter dem Vorhang verschwindet… Der Fokus ist nun im Ring auf Zereo Killer und Leighton Meester gerichtet…
Der Killer ist nicht nur hier um mit seinen Fans zu feiern… er hat es heute schon angekündigt, dass er nach dem Main Event noch etwas zu sagen hat! Folglich wird die Musik ausgefadet… Leighton hält er schützend im Arm, in der anderen Hand wird ihm ein Schallwandler gereicht…
Zereo Killer: „Es war eine fantastische Show in Italien… Ein großartiges Match ging zu Ende, natürlich mit den richtigen Siegern!!! Danke Jimmy für diese tolle Zusammenarbeit!“
Standing Ovations für das Liebespaar! Die Fans chanten natürlich lautstark „YOU STILL GOT IT“, die Catchphrase #1 von Zereo Killer.
Zereo Killer: „Ich will mich dennoch nicht nur bei euch bedanken, sondern einen ganz bestimmten Mann herausrufen!“
Der Amerikaner setzt eine kurze Redepause ein, er muss schwer durchatmen nach diesem harten Match! Doch es dauert nicht lange und er fährt fort.
Zereo Killer: „Ein Mann, der glaubt, er würde schon bald mit seiner Gruppierung die GFCW beherrschen… Ein Mann, der sich ständig hinter seinen Gefolgsleuten versteckt… und vor allem ein Mann, der glaubt, dass er nicht gegen mich bei GFCW Title Nights antreten muss…“
Natürlich weiß jeder, dass Zereo Killer den Anführer von The Abyss anspricht!
Zereo Killer: „Stryfe, komm raus und zeig dich, du Feigling!“
Ohne dass dessen Musik jetzt gespielt wird, nimmt der Texaner die Einladung an und er erscheint auf der Auftrittsrampe… gefolgt von Raphaellus Krueger, dem Puppenspieler und Tom Hdot! Gemeinsam geht das Stable die Rampe herunter… auf halbem Wege bleibt der Stable Leader stehen und seine Gefolgsleute tun es ihm gleich… Die Viper will, dass sie alle dort stehen bleiben… er geht alleine weiter.
Zereo Killer: „Soviel Courage hätte ich dir nicht zugetraut, dass du dich alleine mit mir in den Ring traust!“
Immer wieder wandert der Blick von Zereo Killer auf das Titelgold, welches Stryfe sich nun um die Hüften geschnallt hat… Der Mann aus Dallas erwidert diesen Blick mit einem selbstsicheren Grinsen und streichelt seinen Intercontinental Title. Auf dem Weg ins Geviert wird ihm ein Mikrofon gereicht und er geht in den Ring… Er stellt sich Zereo Killer genau gegenüber…
Stryfe: „Hier bin ich!“
Er breitet die Arme aus und baut sich provokant vor dem Publikumsliebling auf… Leighton drückt sich ängstlich an die starken Arme des Killers.
Zereo Killer: „Du hast mich bereits einmal besiegt… in der letzten Show hatte mich Raphaellus Krueger besiegt… heute haben Jimmy und ich die Beiden besiegt, die letzte Show in mein Match eingegriffen hatten!! Da konnte auch deine neueste Kreation nichts daran ändern!!“
Grimmig knirscht der Publikumsliebling mit seinen Zähnen.
Zereo Killer: „Du sagtest, wenn Raphaellus Krueger mich besiegt, wird er das neueste Mitglied von The Abyss… ich gratuliere dir, deine Gruppierung ist gewachsen!“
Höhnisch applaudiert der ehemalige Champion, bevor es weiter im Text geht.
Zereo Killer: „DU hast bestimmt, wenn ICH verliere, dass ICH kein Einzelmatch um den GFCW Intercontinental Title bei Title Nights 2013 bekommen werde… auch hierfür muss ich dir gratulieren… du hast deinen Willen durchgesetzt! Du wirst kein Einzelmatch gegen mich bestreiten müssen!“
Das Publikum ist geschockt und reagiert darauf mit lautstarken „NO“-Chants! Stryfe kann sein Glück kaum in Worte fassen. Zereo Killer sieht es tatsächlich ein, dass er nicht würdig ist um den Titel anzutreten, wenn er zum damaligen Zeitpunkt es nichtmal fertig brachte, einen „Bewerber“ für seine Gruppierung zu besiegen?
Stryfe: „Es freut mich zu hören, dass du zur Vernunft gekommen bist und dieses Einzelmatch nicht haben willst! Dadurch entgehst du der Tracht Prügel deines Lebens!!! Ich möchte DIR zu dieser Entscheidung gratulieren, Zereo Killer!“
Sein einschüchternder Blick wandert zu Leighton.
Stryfe: „Nun wird niemanden etwas passieren, nicht wahr?“
Sofort stellt sich der Killer schützend vor L.
Zereo Killer: „Lass sie aus dem Spiel, okay??? Das hat rein gar nichts mit ihr zu tun! Es geht um uns!“ Stryfe: „Was hast du mir noch zu sagen?“
Unterbricht er sofort den Publikumsliebling.
Stryfe: „Du hast endlich eingesehen, dass du keine Chance hast und wolltest mir das persönlich sagen? Das hast du! Dann ist es an der Zeit zu gehen!“
Der Texaner dreht sich um und will den Ring schon wieder verlassen, doch er wird von einer lieblichen Stimme aufgehalten…
Leighton Meester: „Halt! Nicht so schnell!“
Sie hat dem Killer das Sprechgerät entrissen, stellt sich zwischen ihm und dem Champion… All ihren Mut fasst sie zusammen und holt einen Umschlag aus ihrer Handtasche… Der Brief wird geöffnet und sie liest vor.
Leighton Meester: „Das ganze formelle Gequatsche werde ich mir sparen, kommen wir direkt zum interessanten Teil! Hier steht, dass Zereo Killer auf Stryfe treffen wird… und das passiert bei Title Nights 2013! Außerdem wird es um den Gürtel gehen, doch es wird kein Einzelmatchs ein!!! Dieses Match, dieses besondere Auseinandersetzung muss durch eine besondere Matchart beendet werden!“
Sofort chanten die Italiener den berühmtberüchtigten Schlachtruf ihres Lieblings: „YOU STILL GOT IT!“
Der Killer heizt die Fans noch mal an, blankes Entsetzen bei Stryfe! Schnellen Schrittes geht er auf Leighton zu… er will ihr nur den Brief entreißen! Seine Gefolgsleute sind schon drauf und dran den Ring zu entern um Zereo Killer zu verprügeln… Schnell überfliegt Stryfe das Stück Papier und es steht tatsächlich genauso da, wie sie es vorgelesen hat…
Stryfe: „Wie bist du zu diesem offiziellen Schreiben gekommen?!?!“
Der Texaner ist außer sich vor Wut! Er zerreißt dieses Schriftstück und zeigt seinem Herausforderer was er davon hält… Der Killer hat sich in der Zwischenzeit ein neues Mic zukommen lassen und spricht weiter.
Zereo Killer: „Zum Glück war das nicht das Original… ich dachte mir, dass du so reagierst! Ich hab das originale offizielle Schreiben jetzt nicht dabei! Doch wenn du es fertig gelesen hättest, steht ganz unten noch etwas Entscheidendes! Du hast mir den Titel abgenommen, ich hab ein automatisches Titelrückmatch… Aufgrund der Geschehnisse, wie du den Titel gewonnen hast, darf ich mir die Matchart aussuchen!“
Stryfe weicht einen Schritt zurück, spürt die Ringseile in seinem Rücken…
Zereo Killer: „Unser Match dauert 45 Minuten…“
What? Stryfe (c) vs. Zereo Killer in einem 45 Minuten Ironman Match um den GFCW Intercontinental Title bei Title Nights 2013??? Großartig!!!
Zereo Killer: „Es gibt nur eine Regel, und die lautet, es gibt keine Regel!!!“
No Disqualifikation?!? Weiß der Killer überhaupt, was er da tut?! The Abyss kann eingreifen und der Ringrichter kann nichts dagegen tun!
Zereo Killer: „Auf dem großen Titanthron wird ein Dezibelmessgerät eingeblendet sein! Man muss seinen Gegner dazu bringen, vor lauter Schmerzen so laut als möglich ins Mikrofon zu schreien! Wer seinen Gegner in 45 Minuten größere Schmerzen zubereiten kann und folglich seinen Gegner dazu bringt, lauter ins Mikrofon zu schreien, hat gewonnen!“
Die Viper kann es nicht glauben, niemand hier in dieser verfickten italienischen halle kann es glauben, was der Killer gerade gesagt hat! Ein Match dieser Art hat es noch nie gegeben, in der GFCW ist es so weit…
Zereo Killer: „Ich nenne das Ganze DEZIBEL MATCH!“
Der Anführer von The Abyss scheint beinahe zu explodieren, er kann seine Wut kaum noch zurückhalten. Seine Gefolgsleute wollen erneut in den Ring.
Stryfe: „ER GEHÖRT MIR!!!!!!!! Ihr bleibt gefälligst da, wo ihr seid, alle!“
Schnellen Schrittes geht er auf den offiziellen Nummer Eins Herausforderer zu… doch Leighotn stellt sich mutig dazwischen!
Leighton Meester: „Wir sind mit unseren Ankündigungen noch nicht fertig, Stryfe!“
Was in Gottes Namen kann da noch kommen?? Muss Stryfe vielleicht noch ne Prüfung von Joko vs. Klaas – Duell um die Welt überstehen?! Steht das auch in diesem verfickten offiziellen Schreiben?
Zereo Killer: „Du hast natürlich Recht mein Schatz!“
Ein überlegener Grinser… Stryfe weicht nochmals zurück… auch wenn er es vielleicht nicht hören will, so muss er dennoch wissen, worauf er sich einlassen muss!!
Zereo Killer: „Ich habe diese Matchart aus mehreren Gründen gewählt. Erstens: Deine Schachfiguren können eingreifen wie sie wollen, sie können mich attackieren wie sie wollen… du wirst nicht durch eine billige Disqualifikation deinen Titel verteidigen können… und Zweitens: Egal wie viele Finishing Moves ich einstecken muss… das Match kann nicht wirklich durch einen billigen Eingriff mit anschließendem Pinfall entschieden werden… sondern du musst hart dafür arbeiten, dass ich lautstark ins Mikrofon schreie! Du musst verdammt noch mal so hart wie noch nie zuvor in deinem Leben für einen verfickten Sieg arbeiten!!!
Entschlossen geht er auf Stryfe zu, dieser weicht nun nicht zurück und geht ebenfalls auf Zereo Killer zu.
Zereo Killer: „Und naja… falls deine Mannen daran denken sie müssen ins Match eingreifen… wie bei unserem ersten Titelmatch… wie letztens gegen Krueger, oder auch wie heute im Tag Team Match… habe ich mir für den PPV prominente Unterstützung geholt!“
Der Mann aus LA Kalifornien zeigt auf die Auftrittsrampe! Mehrere tausende Augenpaare wandern dorthin und sind gespannt…
Die Lichter der Halle werden nach einander ausgeschaltet. Erst die obersten Publikumsränge, dann die Mittelteile und schließlich auch die Strahler über der Kategorie A der teuersten Kategorie. Die, in welcher die wirklich harten Fans sitzen und sich aus allernächster Nähe ansehen können was passiert. Zereo grinst noch ein letztes mal als dann auch die Lichter, welche die Gangway zum Ring beleuchten ausgeschaltet werden. Für den Zeitraum von 2 ewig währenden langen Sekunden, liegt die Halle in kompletter Dunkelheit. Dann beginnt ein Song zu laufen den man schon eine Weile nicht mehr in der GFCW gehört hat. Und auf dem Tron erscheint das passende Gesicht.
Weeeeeeeeeeeeeeeeeeeell…
Pete: „WAAAAAAAAAAAAS!?“ Sven: „Ne oder!?
the
south side of Chicago
Die Menge geht steil. Und das Hallendach wird förmlich aus der Befestigung gerissen. In Italien kennt man ihn natürlich ebenso wie in den Staaten, in Deutschland oder Japan. Der Wandervogel des Wrestlings. Der Renegade. Der Enforcer. Andere nennen ihn den Swingin' Wrestler. Ein dreifacher Independent World Wrestling Champion. Ein früherer GFCW Tag Team Champion. Er ist hier: CMJ, Chris McFly Jr.
Now
Leroy more than trouble
Unspektakulär erscheint er auf der Rampe. Atmet tief durch. Die Kameras fangen sein Gesicht genau ein und übertragen es auf den Tron. Dann reckt er nur die rechte Hand in die Höhe und streckt den Zeigefinger simple nach oben. Ein Feuerwerk schießt aus der pyrotechnischen Anlage der Rampe und die Stimmung kocht. Ohne ein Wort zu sagen hält McFly nur einen kleinen Gegenstand in die Kamera.
He's
bad, bad Leroy Brown
Eine kleine, fast deformiert wirkende Axt. Die Hard Fans wissen was es damit auf sich hat. Das Ergebnis des sylvesterlichen Bleigießens von Zereo und McFly. Die Axt die für „Unheil & Kummer“ steht. Ein Symbol. Eine Geschichte. Eine Vergangenheit. McFly ist hier um dem Killer zu helfen.
Es ist tatsächlich wahr! Zereo Killer wird beim PPV von niemand Geringerem als Chris MCFly Jr. unterstützt!! Das sind wirklich tolle Neuigkeiten! Die Halle ist aus dem Häuschen, keiner kann es glauben! Stryfe geht wutentbrannt auf den Killer los, der Herausforderer schreckt nicht zurück, es gibt einen Schlagabtausch im Ring! Die restlichen Mitglieder von The Abyss haben den eindeutigen Befehl erhalten, dass sie sich aus dieser körperlichen Auseinandersetzung raushalten sollen… sie hören auf ihren Stable Leader.
Leighton versucht dazwischen zu gehen… Als ZK checkt, dass seine Freundin dazwischen geht, lässt er sofort vom Champion ab.
Leighton Meester: „Klärt das doch bei Title…“
Ob absichtlich oder nicht… Stryfe ist extrem in Rage und schlägt weiter auf Zereo Killer ein… er erwischt Leighton mit einem Schlag!! Die Fans sind schockiert, genauso wie CMJ, der sich auf der Rampe befindet… Nun hat auch Stryfe verstanden was soeben geschehen ist… Glücklicherweise kracht Leighton Meester nicht auf die Ringmatte, sie wurde vom Killer aufgefangen… Hdot und der Puppenspieler sehen die Szenen mit Fassungslosigkeit an, Raphaellus Kruegers Blick weiterhin leer, emotionslos, undurchdringlich…
Die Fans buhen lautstark, wollen Stryfe und seine Gefolgsleute aus der Halle buhen… Der Champion lässt vom Killer ab, slidet aus dem Ring… Chris MCFly stürmt an The Abyss vorbei, welche ihm passieren lassen und entert sofort das Geviert… Während das Heel Stable sich drauf und dran macht die Halle zu verlassen, kümmern sich Zereo Killer und CMJ um die bewusstlose Leighton…
Die Ereignisse überschlagen sich als Stryfe in Großbildaufnahme zu sehen ist… er kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Schwere schwarze Stiefel stapfen gehen durch das Bild. Ein
Schritt...und die Person beginnt zu sprechen...
Die Kamera
fährt hoch; ein dunkler zerschlissener schwarzer Mantel,
Handschuhe an den Händen, lange schwarze ungepflegte Haare,
eine Maske: The H. Und ein weiteres mal verändert
sich die Stimme.
Der Maskierte geht aus dem Bild und nur am Boden verbleibt ein Messer.
Ein letztes Mal muss es noch knallen, nicht wahr? Title Nights ist noch nicht gekommen. Noch sind wir in der letzten Show vor der – nominell – größten Veranstaltung des GFCW-Jahres, noch sind einige Fragen offen neben denen, die bei Title Nights selbst beantwortet werden sollen. Eine dieser Fragen wäre: Wer gewinnt das Match zwischen Robert Breads und Danny Rickson und kann seinen Gegner aus der Liga werfen?
Nun, das ist, wie gesagt, eine Frage für Title Nights. Aber die letzten anderen paar Fragen, die sich uns stellen, sollen nun beantwortet werden. Das war schon das Versprechen bei der letzten Show, doch kaum hatte man die Antworten, änderte Danny Rickson die Fragen, um einen der berühmtesten Sätze der Wrestling-Geschichte noch einmal unter zu bringen. Wir wissen nun, dass wir bei Title Nights wohl kein faires, freundschaftliches One On One Match sehen werden. Aber wir wissen nicht so genau, was da in der letzten Show vorgefallen ist. Oder besser: Warum.
„Einer Gegen Alle“, inzwischen vielleicht einer der bekanntesten Songs der GFCW, kündigt den Mann an, der allen Grund hat, verdammt wütend zu sein – und auch selbst nicht ganz unschuldig an seiner eigenen mehr als bescheidenen Situation ist. Robert Breads tritt auf die Rampe und wird vom Publikum lautstark empfangen. Auch wenn er in den letzten Monaten in keinen großen Main Event Matches angetreten ist, so ist er doch noch immer einer der größeren Stars der GFCW.
Ohne großes Theater schreitet „Canada's Own“ in Richtung Seilgeviert, der Blick stur und fokussiert, die Miene erstarrt zu einer Maske der gespielten Gleichgültigkeit. Auf dem Weg über die Ringtreppe lässt er sich ein Mikrofon reichen, entert das „Squared Circle“ durch die Seile und baut sich innerhalb dessen auf.
Robert Breads: „Rickson!“
Das hat man nun schon länger nicht mehr gehört... der Nachname des Mannes aus England. Eigentlich sind sie „Danny“ und „Robert“, nicht „Breads“ und „Rickson“. So haben sie sich nicht mehr genannt, seit... nunja, seit sie damals gegeneinander kämpften. Aber da war Breads derjenige, der Attacken aus dem Nichts und von hinten startete. Jetzt, fast drei Jahre später, scheinen die Rollen vertauscht.
Robert Breads: „Ich weiß, dass du in der Halle bist. Also versuch gar nicht erst, irgendwem etwas Anderes weiß zu machen. Der große Bösewicht will doch sicher seinen genialen Plan offenbaren, ehe er in der Luft zerrissen wird. Ich gebe dir die Gelegenheit, und zwar genau einmal. Komm jetzt raus, oder ich schleife dich hier heraus.“
Sekunden vergehen, in denen Breads mit der gleichen Erwartung wie die Zuschauer zum Entrancebereich starrt. Der Engländer lasst auf sich warten, doch schlussendlich ertönt tatsächlich die Musik des Mannes aus Newcastle, der mit seiner Attacke auf Robert Breads die Wrestlingwelt vor zwei Wochen geschockt hat. Dementsprechend gemischt auch die Reaktionen der Zuschauer, die Rickson empfangen, als dieser langsamen Schrittes auf die Rampe tritt. Manche jubeln ihm zu, andere sind vor Fassungslosigkeit still und der Rest stellt sich gegen den ehemaligen Fanliebling und buht den Engländer gnadenlos aus. Eine Situation, die für Danny Rickson zwar nicht ungewohnt, aber in den letzten Jahren eben auch nicht alltäglich war. Dennoch bildet sich ein schwer zu deutendes Grinsen in seinem Gesicht, als er zu Breads in den Ring blickt und seine Arme vor der Brust verschränkt.
Robert Breads: „Dann bleib eben da hinten stehen... aufgeschoben ist nicht aufgehoben, nicht? Sparen wir uns die Prügelei für Title Nights.“
Das ist kein Angebot, sondern ein Versprechen. Breads leckt sich über die Lippen, während er nervös auf und ab läuft.
Robert Breads: „Es ist nicht so, dass ich überrascht bin, dass du mich nieder geschlagen hast, nein. Ich kann das völlig verstehen. Wir beide sind keine Menschen, die...“
Danny Rickson: „Wir sind vor allem eines nicht, Breads. Leute, bei denen man von „Uns beiden“ sprechen sollte. Denn das hört man unter Freunden. Und wenn es dir entgangen sein sollte – wir sind keine Freunde mehr.“
Dieser Umstand war natürlich nur allzu offensichtlich nach den Taten vor zwei Wochen. Es so emotionslos aus dem Munde Ricksons zu hören ist aber dennoch ein anderes Kaliber. Ein paar Zuschauer stimmen Buhrufe gegen den Engländer an.
Danny Rickson: „Die ganze Zeit habe ich die Frage gestellt, ob ich dich wirklich kennen würde. Und die Antwort ist, dass ich dies zu jedem Zeitpunkt tat. In- und auswendig. Ich konnte dich lesen wie ein Buch, habe dich von Beginn an durchschaut. DU hingegen hast mich nie gekannt. Das einzig Konstante an unserer...Freundschaft...war, dass ich dir ein Rätsel war. Wenn also einer von uns Beiden von „Uns Beiden“ sprechen sollte, dann bin ich es.“
Er senkt das Mikrofon, blickt Breads aus schief gelegtem Kopf an.
Robert Breads: „Wenn du mich doch ach so gut kennst, solltest du auch wissen, dass ich mir nicht vorschreiben lasse, was ich sagen darf und was nicht.“
Der Mann aus Toronto versucht, möglichst unbeeindruckt zu wirken, während er Rickson pausenlos mustert, ihn nie aus den Augen lässt.
Robert Breads: „Egal, was du sagst... ich kenne dich. Oder ich kannte dich. Wir waren Freunde, weißt du noch? Freunde, Partner... wir waren die Besten. Ich bin nicht enttäuscht, dass du mich nieder geschlagen hast, wie gesagt. Ich bin enttäuscht, dass du mir nicht in dem Moment ins Gesicht geschlagen hast, in dem ich dir offenbart habe, was ich getan habe.“
Echte, wirkliche Enttäuschung schwingt in der Stimme des Kanadiers mit.
Robert Breads: „Ich habe Fehler gemacht. Nein, das ist eine Untertreibung... ich habe mehrere, riesige Fehler gemacht, die ich jetzt nicht mehr rückgängig machen kann. Das habe ich nie geleugnet. Und ich habe gesagt, dass ich verstehen könnte, wenn du mich dafür hasst. Du hast jedes Recht dazu, unsere Freundschaft zu beenden und mir den Krieg zu erklären. Aber ich hätte erwartet, dass du es mir ins Gesicht sagen würdest.“
Es schwingt eine Kälte in diesen Worten mit, die man von Breads schon lange nicht mehr gehört hat. Er hat nicht einfach einen Mann vor sich, den er nicht mag. Nein, es ist nicht einmal einfach „nur“ Wut. Diese Enttäuschung... das ist schlimmer als der pure Hass, den er sonstigen Feinden gegenüber zeigte.
Robert Breads: „Ich werde mich nicht lächerlich machen, mir selbst widersprechen und auf einmal erklären, du wärst ein schlechter Wrestler, ein schlechter Athlet oder mir in diesen Hinsichten hochgradig unterlegen. Das bist du nicht. Du bist ein herausragender Sportler. Was neu für mich ist... ist dass du ein hinterfotziger Feigling bist.“
Wenn die Worte bei Rickson ein schlechtes Gewissen auslösen sollten, so verfehlen sie ihre Wirkung. Der Engländer zeigt ein weiteres Zahnpastalächeln und scheint den Monolog Breads eher als Kompliment aufgefasst zu haben. Er grinst einen Moment in sich hinein, dass hebt er das Mikrofon.
Danny Rickson: „Ironie ist, wenn Robert Breads sich über überraschende Attacken beschwert. Und Naivität ist, wenn du wirklich glaubst, dass ich wegen deinem Deal mit Spawn so wütend wurde. Wenn ihr ehrlich bin, Robert, ich hätte keine Sekunde gezögert und die gleiche Abmachung mit unserem Präsidenten getroffen. Denn wenn ich im Wrestling etwas für das Leben gelernt habe, dann ist es, dass es nur um eine Person geht. Um mich selbst.“
Die aufgepluserte Egozentrik des ehemaligen Champions, das Fallenlassen der Maske – all das sorgt dafür, dass das Publikum mittlerweile fast vollkommen hinter Robert Breads steht und den Kanadier mit Chants unterstützt.
Danny Rickson: „Der Hauptgrund für mein Verhalten ist...deine Existenz an sich. Deine fortwährende Existenz in der GFCW. Breads, Breads, Breads. An allen Ecken hört man deinen Namen, wenn es um die GFCW geht. An einigen Stellen vielleicht Breads und Rickson, doch wenn es um einen Namen geht, dann ist es deiner. Der Superstar Breads. Das Gesicht Breads. Das Aushängeschild Breads.“
Der Engländer schüttelt mit dem Kopf.
Danny Rickson: „Ich spreche vom Tumor Breads. Du klammerst dich an diese Liga, obwohl du doch schon lange nicht mehr mit Herzem dabei bist. Unsere Freundschaft hätte vielleicht gerettet werden können, wärst du in Berlin geblieben. Aber nein, du bist ein Nimmersatt. Anstatt neue Wege einzuschlagen, verbeißt du dich in einen Weg, der dich schon vor Jahren in eine Sackgasse geführt hat. Aushängeschild Breads, pah! Wegen Leistungen, die weit entfernt von deiner Glanzzeit sind. Und auch dort warst du bestenfalls ein Abbild anderer Wrestler. Ich war zuerst da. Ich machte eine Talkshow, du machtest eine Talkshow. Ich betrat Wege, denen du folgtest. Du warst zur richtigen Zeit am richtigen Ort, das muss ich zugeben. Doch zu keinem Zeitpunkt hast du wirklich gerechtfertigt, warum du wie ein Halbgott über allen Anderen schwebst. Und warum? Weil du schamloser warst als ich.“
Mit eisigem Blick fixiert er den Kanadier. Er schluckt die Wut hinunter und fährt mich seinen Ausführungen fort.
Danny Rickson: „Ich bin Danny Rickson, der Wrestler. Du bist Robert Breads, das Produkt deiner Ungezügeltheit. Dir war es egal, was du tun musstest, um im Mittelpunkt zu stehen. Ich habe den Titel getragen – du hast einen Non-Wrestler im Anzug im Ring hingerichtet. Und man sprach über dich. Weil es sich scheinbar besser verkaufte als das, worum es in diesem Sport wirklich geht. Ich machte dir nichtmal Vorwürfe. Welcher Mann hätte es schon abgelehnt, im Spotlight zu stehen? Aber irgendwann ist es eben vorbei. Alles hat ein Ende, Robert. Deins kam bei Brainwashed.“
Rickson rauft sich die Haare. Man merkt, dass es unter seiner Haut brodelt.
Danny Rickson: „Wieso konntest du es nicht akzeptieren? Es wäre meine Zeit gekommen. Ich hätte irgendwann Lex Streetman herausgefordert und den Titel gewonnen. Aber nein, nicht einmal einige Wochen konntest du deinem angeblich besten Freund die Liga gönnen, die ich mit zu dem gemacht habe, was sie heute ist. Du kamst wieder – und sofort dreht sich wieder alles um dich. Und das macht mich krank.“
Die Blicke der Zuschauer wandern zum Kanadier. Wird Breads auf diese Vorwürfe antworten? Doch bevor er dazu die Gelegenheit hat, poltert Rickson schon wieder los.
Danny Rickson: „Doch in diesem Sinne ist das Match gegen dich schon ziemlich ideal. Mir höchstpersönlich steht es zu, das langsame Dahinsiechen des ehemaligen Stars Robert Breads zu einem schnellen Ende zu führen. Oder ich verliere. Aber das wird nicht passieren. Nein, denn ich werde endlich den Thron besteigen, der mir zusteht.“
Das waren eine Menge Informationen. Das waren eine Menge Fakten, die Breads so wohl kaum erwartet hat. Und so sieht er auch aus. Klar, „Canada's Own“ versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber sein Kiefer mahlt und seine Augen sind zu engen Schlitzen verengt.
Robert Breads: „Darauf läuft es also hinaus? Du bist... neidisch?“
Er sagt das, als könne er es noch immer nicht so wirklich glauben – Neid? Eine solche Banalität?
Robert Breads: „Das ist es doch, oder? Du kannst es noch so ausführlich und rhetorisch geschickt ausdrücken, letztlich ist das doch die Aussage die hinter deinen Worten steckt. Du bist neidisch, weil du gern da wärst, wo ich bin. Weil die Leute an mein Gesicht denken, wenn man den Namen dieser Liga erwähnt, egal wer gerade den Titel hält. Weil die Fans mich im Main Event der Shows sehen wollen, egal, wer sonst noch antritt.“
Die Lautstärke der Stimme steigt an. Breads lässt die Wut nach außen.
Robert Breads: „Dann hättest du vielleicht einmal länger als sechs Monate hier bleiben sollen. Dann hättest du dich nicht jedes Mal verpissen sollen, wenn du keine Lust mehr hattest, nur um dann zu fordern, dass man dich feiert, wenn du wieder kommst, dass man dich in die Main Events stellst. Wir waren die Besten. Das habe ich immer wieder bewiesen und du immer wieder behauptet. Ich wusste, dass es wahr ist – aber du warst dir zu fein, es zu beweisen. Du wolltest Respekt, ohne ihn dir zu verdienen.
Und dafür, dass du diesen Fans immer wieder den Rücken gekehrt hast, haben sie dir oft genug verziehen. Ja, sie haben dich sogar bejubelt, aber das war dir nicht genug? Warum hast du dir dann nicht Respekt im Ring verdient, statt hier nun darüber zu weinen? Welches Recht dich zu beschweren hast du schon? Ich habe Title Nights 2010 beendet. Ich habe Title Nights 2011 beendet. Ich habe Title Nights 2012 beendet, und jetzt hoffst du wohl, dass ich das dieses Jahr noch einmal tun werde, damit du dich daran hochziehen kannst. Aber ich habe mir jeden dieser Spots im Jahr vorher verdient.
Ich habe im Jahr 2010 den rasantesten Aufstieg in der Geschichte dieser Promotion hingelegt. Ich war schon eine Legende, ehe ich zwei Jahre hier antrat. Ich habe im Jahr 2011 diese Liga geprägt wie niemand vor mir, habe eine lange Titelregentschaft hingelegt, eine Ära beendet und einem ganzen Jahr meinen Stempel aufgedrückt. Ich habe im Jahr 2012 nach meiner einzigen, nach einer kurzen Pause ein Comeback hingelegt und einen der größten Namen der Wrestling-Welt am Ende einer großen Rivalität in die Knie gezwungen. Das steht auf dem Papier. Was hast du auf dem Papier stehen?
Klar, du bist der Beste. Du bist gut. Das kennen wir. Aber was hast du wirklich auf dem Papier stehen in der Zeit, in der ich diese Liga in meinen Bann zog? Du musstest die Liga verlassen, weil du gegen Pavus Maximus verloren hast – inzwischen nicht nur tot, sondern vergessen. Ein Titelgewinn gegen The H. - sieh ihn dir heute an und frag dich, was das wert ist. Ein Titelverlust gegen Tobi Whitehouse, einen Mann, den man heute als die größte Schande für den GFCW World Title überhaupt kennt. Und du hast dich von ihm besiegen lassen. Und dann wolltest du noch einmal zurück kommen, wolltest dich gegen Dean Welkey beweisen... und musstest dich am Ende von mir retten lassen, ehe er dich vollends vernichten konnte. Scheisse, ich habe deine Karriere gerettet! Hast du das vergessen?“
Danny Rickson: „Nein, ich habe natürlich nicht vergessen, dass du mich gerettet hast, NACHDEM mir der Knöcheln von Dean Welkey gebrochen wurde und ich meine Karriere nach einem wirklich großen Sieg – selbiger fehlt dir seit Jahren – für ein halbes Jahr unterbrechen musste. Ich bin dir wirklich dankbar, ja. Vielleicht wäre meine Karriere sonst vorbei gewesen. Doch wie wäre es, wenn du mir dankbar ist. Denn ohne mich hätte deine Karriere nie begonnen. Ich war Wegbereiter für Wrestler wie dich. Du hast die Früchte geernet, die ich gesät habe. Ohne mich wäre die GFCW nie so geworden, wie sie heute ist.“
Robert Breads: „Und ohne mich wäre die GFCW heute noch nicht auf der Landkarte zu sehen.“
Diese beiden steigern sich in einen verbalen Krieg hinein, der wohl nur noch von einem übertroffen werden kann: Einem Match. Dem Match bei Title Nights.
Robert Breads: „Vielleicht hast du die GFCW auf eine neue Ebene gehoben, doch ich habe das Wrestling allgemein auf eine neue Ebene gehoben. Ich habe geboten, was keiner sonst bieten konnte, das Total Package. Von mir aus hast du den Weg geebnet, doch ich habe deine Fehler korrigiert. Ich bin wie du? Von mir aus. Ich bin der bessere Danny Rickson. Ich bin ein besserer Danny Rickson als der echte Danny Rickson.
Und weil ich perfektioniert habe, was du begonnen haben willst, schaute die ganze Wrestling-Welt endlich auf die GFCW. In der GFCW gab es etwas, das es sonst nirgendwo gab: Mich. Ich war etwas Einzigartiges in dieser Welt, das, was ihr gefehlt hatte, ohne dass sie es wusste. Plötzlich war die GFCW nicht mehr die Dorfliga um die Ecke, die man müde belächelte... sondern diese Liga, in der dieser Robert Breads antrat. Und dieser Robert Breads war verdammt gut. Die Leute wollten Robert Breads sehen. Chris McFly trat gegen MICH an, niemanden sonst, MICH, in MEINER Liga. Die Leute freuten sich, als ich in der PCWA auftauchte, denn ich war der Mann, der in der GFCW schon unfassbar gut war.
Ich habe dieser Liga eine bisher unbekannte Relevanz verliehen. Ich habe diese Liga auf die Landkarte gebracht und das durch pure Leistung, durch „der Beste sein“, und zwar konstant, immer und immer wieder, ohne zu fordern, sondern indem ich zeige, was ich kann. Ich habe mehr für die GFCW getan als jemals zuvor irgendwer sonst. Ich bin DER GFCW'ler. Ich bin zurecht das Gesicht dieser Liga. Die GFCW ist alles für mich... und ich bin alles, was die GFCW sein sollte.“
Danny Rickson: „Die GFCW ist also alles für dich? Und was ist mit der PCWA? Du lügst dir doch selbst etwas vor. Dir ist es wichtiger, zweimal monatliches Gehalt zu kassieren und in zwei Ligen 50% zu geben als mit ganzem Herzen in einer Liga zu sein. Das ist ein Fakt. Ein Fakt, den du dir selbst nicht eingestehen willst. Das Gesicht einer Liga zeichnet sich dadurch aus, dass es auch mit einer Liga in Verbindung gebracht wird.“
Er bedenkt Breads mit einem verachtenden Blick.
Danny Rickson: „Ich weiß noch, wie du vor deinem angeblich letzten Match gegen Gaeta geweint hast, dass die GFCW alles für dich ist. Und kurze Zeit später rennst du durch Berlin und feierst deinen Titelgewinn dort. Deine GFCW Laufbahn war gut, Robert. Doch seit einiger Zeit ist sie zu einem schlechten Scherz verkommen, der kein Ende nehmen will. Es geht stetig bergab. Doch die gute Nachricht ist...“
Er zwingt sich zu einem Lächeln.
Danny Rickson: „Nach Title Nights hast du genug Zeit, dich auf die PCWA zu konzentrieren. Denn dann hat sich gezeigt, wer wirklich der beste Wrestler in der Geschichte der GFCW ist...“
Und es immer war.
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Danke an alle Schreiber!!!
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