Tammy: „Meine Damen und Herren… begrüßen Sie mit mir gemeinsam, den amtierenden GFCW World Champion… ASK SKÓGUR!“


Ohne große Umschweife tritt der World Champion ins Bild. Und so langsam hat man sich an den Anblick gewöhnt – Ask Skógur, der kahlköpfige, schlicht und unspektakulär gekleidet, samt GFCW-Titelgold auf der Schulter.

Ob er seinen Status endgültig bewiesen hat? Nun, das muss jeder selbst entscheiden. Aber ein „Zufallschampion“ in dem Sinne, sollte er wohl nicht sein. Er hat Aiden Rotari besiegt und die Flammen des brennenden Ringes im Match gegen Luna Rosario und Aldo Nero siegreich verlassen. Und heute, da bekommt er einmal mehr die Chance zu untermauern, was seit Title Night im vergangenen Jahr der unumstößliche Fakt in der GFCW ist:

Ask Skógur ist der Champion dieser Liga.

Ask wirkt recht gut drauf. Aber man sieht ihm auch an, dass er den Titel – auch, wenn er es tatsächlich gerade macht – nicht auf die leichte Schulter nimmt. Er betont es immer wieder, der Gürtel ist der zentrale Fokuspunkt seiner Welt und er will ihm würdig erscheinen. Würdig, wie es sich für einen Champion gehört.


Ask Skógur: „Hallöchen.“


und doch… Ask bleibt der alte Ask und deshalb auch diese saloppe Begrüßung.

Tammy dürfte sich wohl freuen, derart freundlich begrüßt zu werden, das hat sie auch schon ganz anders erlebt.


Tammy: „Vielen Dank für deine Zeit Ask, ich will auch gar nicht lang um den heißen Brei reden, uns steht heute ein monumentaler Main Event bevor – der amtierende GFCW World Champion Ask Skógur gegen den Rekord-Champion Jason Crutch. Wie geht es dir? Fühlst du dich gut vorbereitet?“

Ask Skógur: „Hätte ich das Match sonst vorgeschlagen?“


Ask erwidert die Frage nicht arrogant, sondern vielmehr aus einer selbstverständlichen Offensichtlichkeit heraus, die man vor allem aus seiner Anfangszeit kennt – na klar ist der vorbereitet, wieso sollte er es auch nicht sein? Er wollte doch das Match.

Aber natürlich belässt es Ask dabei nicht, wäre ja sonst auch ein recht kurzes Interview.


Ask Skógur: „Ich bin bereit für das Match. Als Champion muss ich immer und jederzeit bereit sein Herausforderern die Stirn zu bieten. Heute mag der Titel nicht auf dem Spiel stehen, aber mein Ruf tut es schon. Auch oder naja… vor allem, weil es Jason Crutch ist, gegen den ich kämpfe, muss ich gewinnen. Ich darf nicht schwach sein, nicht verlieren, sondern muss beweisen, dass dieser Titel zurecht da ist, wo er ist – beim besten Wrestler der Liga.“


Und wieder, Ask meint das nicht arrogant, sondern vielmehr aus einer Verantwortung dem Titel gegenüber. Er hat den Titel nicht, weil er der Beste ist, er ist der Beste, weil er den Titel hat. Oder zumindest muss er der Beste sein, für die GFCW und für den GFCW World Championship.


Ask Skógur: „Und wenn wir aktuell etwas haben, dann ja wohl alle möglichen Herausforderer. Ich war so sehr mit Luna Rosario und Aldo Nero beschäftigt, dass ich ein bisschen den Blick dafür verloren habe… allerdings ist das ja das Gute, als Champ. Ich muss Sie nicht finden, sondern Sie finden mich.“


Wie war das noch gleich mit der Dschungel-Metapher, die Ask lange begleitet hat? Jeder für sich und so. Jeder will ihm was Böses?

Es scheint, als ob Ask sich inzwischen nicht nur damit abgefunden hat, sondern, als würde er das mittlerweile begrüßen und wie schon gesagt… er betont das immer wieder. Allerdings scheint ihm Eines dennoch nicht ganz klar.


Tammy: „Nun, da du ihn schon angesprochen hast… Aldo Nero. Seine Worte vor zwei Wochen waren eindeutig, seine Taten ebenso. Meinst du, du bist ihn wirklich so sehr los, wie du es denkst?“


Und jetzt wird Ask wieder etwas ernster. Er wäre Nero wohl gern los, aber ja, Tammy hat recht. Er ist es nicht. Nicht, solange er ihn eindeutig besiegt hat.


Ask Skógur: „Nein. Da muss ich mir nichts vormachen.“


Keine Ironie, purer Ernst. Ask meint, was er sagt. Das tut er immer.


Ask Skógur: „Und wenn ich schon von den vielen Herausforderern spreche, dann komme ich an Aldo Nero nicht vorbei. Ob es mir gefällt oder nicht, aber er ist wohl aktuell die größte Gefahr für das hier.“


Ask hebt nun den Gürtel auf und streckt ihn leicht nach oben, bevor er ihn sich wieder auf die Schulter legt.


Ask Skógur: „Nun… die zweitgrößte.“


Und wer ist Nummer 1…?


Ask Skógur: „Aber hier und heute… da ist weder er meine Herausforderung noch James Corleone.“


Aha, Corleone also. Kann man hier wohl zumindest vermuten, dass Ask diesen meint, vor allem, nachdem Ask in den vergangenen Wochen oft von Corleone als eigentlichen Drahtzieher gesprochen hat – er hat Luna manipuliert und tut selbiges bei Aldo. Also ja, er ist die wahre Bedrohung, die es zu besiegen gilt.


Ask Skógur: „Heute heißt mein Gegner Jason Crutch. Wenn ich da mit dem Kopf bei Aldo oder Corleone wäre, hätte ich dieses Match schon verloren, schließlich ist das verdammt-nochmal JASON CRUTCH! Der hat mehr Titel gewonnen, als alle anderen und ist zweifellos einer der besten Wrestler, die die GFCW je gesehen hat. Also, wenn ich mit dem fertig werde… dann sollte ich ja wohl auch locker Aldo schaffen.“


Jetzt liegt da sogar irgendwie wieder eine Prise Humor drin. Vielleicht ists aber auch nicht ganz weit hergeholt, Ask hat die GFCW-Legenden schon immer auch als solche wahrgenommen. Und dennoch schwingt hier mit, dass er zwar sagt, er würde sich heute nicht auf Aldo oder James konzentrieren, aber…

tut er das wirklich nicht?

Ask grunzt.


Ask Skógur: „Um Aldo kümmere ich mich, wenn es so weit ist. Heute werde ich aber erstmal auf Hochtour laufen. Für Jason Crutch ist das heute die Möglichkeit sich zu beweisen, ohne Eingriffe oder sonst was, aber für mich ist es das auch. Ich weiß er ist einer der Besten, ich weiß er wird sein Bestes geben, aber, ich sags gern nochmal.“


Ask hebt den Titel wieder hoch.


Ask Skógur: „Ich hab das hier… und solange ich das hier habe… muss ich DER Beste sein. Und das werde ich, gegen Jason, gegen Aldo, gegen jeden… und jede… die es hierauf abgesehen hat.“


Ask grunzt erneut und das recht zufrieden – nicht aus Arroganz, sondern aus Selbstbewusstsein.


Ask Skógur: „Ich darf nicht verlieren und ich werde nicht verlieren, denn, Tammy, wo befinden wir uns?“

Tammy: „Im Jahr des Hirsches.“

Ask Skógur: „Verdammt richtig.“


Mit einem abschließendem, fast schon Sieges-Grunzen verabschiedet sich Ask damit. Wir sind noch immer im Jahr des Hirsches und natürlich heißt das ganz klar, dass er den Titel nicht abgeben wird. Heute steht der zwar nicht auf dem Spiel, aber trotzdem ist eine Niederlage natürlich keine Option für den GFCW World Champion Ask Skógur.

Ask ist bereit für Jason Crutch.

Aktueller Champion gegen Rekord-Champion.

Es kann losgehen.



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Tammy: "Meine Damen und Herren, bitte begrüßen sie mit-"

 

Weiter kommt sie nicht.

 

Das dürfte selbst für ein GFCW-Interview rekordverdächtig sein.

 

Unterbrochen zu werden gehört ja beinahe irgendwie dazu, wenn man in dieser Promotion lange genug antritt. Und so reagiert Aiden Rotari weder erzürnt noch schockiert darauf, gar nicht erst die Chance zu haben, zu Wort zu kommen. Stattdessen tritt er - ebenso wie Tammy - einen Schritt zurück, näher an die Interview-Wand mit den Sponsoren-Logos zurück, und überlässt dem stinkwütenden und aufgewühltem Robert Breads das Feld, welcher sich direkt an die Kamera wendet.

 

Robert Breads: "Habt ihr diese Scheiße gesehen?"

 

Dann wirbelt er herum, starrt zu Tammy, dann zu Aiden. Der zuckt nicht mit der Wimper, sondern wirkt wie ein geduldiger Vater, der sein kleines Kind herumtoben lässt, bis es müde wird. Selten konnte man so sehr erkennen, wie sehr die Dynamik zwischen Breads und Rotari gekippt ist, wie in diesem Segment.

 

Robert Breads: "Habt ihr gesehen, was dieser Wichser gemacht hat?"

Tammy: "Nun, das ist ja wohl-"

Robert Breads: "Das war meine Challenge!"

Lorenz: "Die GOAT Challenge!"

 

Als wäre das nicht alles schon genug Chaos, marschiert nun noch die gesamte Resterampe der Lerbitz Performance Group ins Bild - Lorenz, gefolgt von Maximilian Lunenkind, dem mittlerweile wieder "normal" angezogenen Sprachrohr und Marc Hill. 

 

Allesamt positionieren sich sehr eindeutig hinter Robert Breads.

 

Lorenz: "Erst dieser schlechte Scherz von einem Gegner, und dann auch noch dieser Auftritt nach dem Match. Diese Förderkader-Leute wissen wirklich nicht, wann Schluss ist."

 

Robert Breads: "Ja, oder?"

 

Der Kanadier dreht sich der LPG zu - schaut weg von Rotari, hin zu den Witzfiguren, von denen er sich die Bestätigung erhofft, die sein ehemaliger Protegé ihm verweigert. Damit ist ironischerweise gerade Aiden Rotari der, der Breads einen Funken Ehrlichkeit entgegen bringt. Die Parasiten klammern fröhlich weiter.

 

Das Sprachrohr: "FAKT!"

Marc Hill: "POWER!"

Maximilian Lunenkind: "OINK!"

Lorenz: "Wie Sie hören, Herr Breads, stimmen wir Ihnen vollstens zu. So etwas hat der GOAT nicht verdient. Nach dem Sieg beim Pay-Per-View..."

 

Ein stichelnder Blick in Richtung Rotari, den Lorenz sicherlich nur zu Stande bringt, weil er Entfernung und einige Körper zwischen sich und Rotari hat.

 

Lorenz: "...und dem erneuten Triumph heute - denn lassen Sie uns das nicht vergessen, bei allem drumherum, das war ein Sieg - sollte so etwas wie nach dem Match heute als Affront gesehen werden. Nicht nur gegen den wichtigsten Wrestler der GFCW-Geschichte, sondern die GFCW, nein, das Wrestling an sich."

Das Sprachrohr: "FAKT!"

Lorenz: "Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Breads. Ihre Legacy wird davon nicht beeinträchtigt werden. Dafür sind Sie zu gut, zu wichtig, zu eloquent, zu einflussreich und zu erfolgreich."

 

Noch dicker könnte Lorenz kaum auftragen, doch das scheint Breads ehrlicherweise ein wenig zu beruhigen. Noch immer in seiner Ring-Kleidung dort stehend atmet er einmal tief aus, dann nickt er Lorenz zu.

 

Robert Breads: "Er wird es bereuen, sich eingemischt zu haben. Was tot ist, sollte tot bleiben."

Lorenz: "Wahre Worte."

 

Eifrig nickt der Marketing-Mensch Breads zu, dessen vollständiger Wutanfall durch peinliche Arschkriecherei abgewendet werden konnte. Die erbärmlichen Reste von dem, was eine wirkliche Legende sein sollte, drehen sich wieder in Richtung Rotari. Nun, nach diesen Worten von Lorenz, und mit drei Mann und einem Sprachrohr im Rücken, fühlt "Canada's Own" sich wieder groß.

 

Robert Breads: "Ich habe dich unterbrochen, oder?"

Aiden Rotari: "Du hast Tammy unterbrochen."

 

Der Wrestler des Jahres 2024 wendet sich an die Interviewerin.

 

Aiden Rotari: "Bitte vergib die mangelnden Manieren meiner Untergebenen."

Tammy: "Habe schon Schlimmeres erlebt."

Aiden Rotari: "Das rechtfertigt ihr Verhalten nicht. Meine Untergeben sollten sich bei dir entschuldigen."

Tammy: "Das ist nicht nö-"

Robert Breads: "Wir sind nicht deine Untergebenen."

Das Sprachrohr: "LÜGE!"

Aiden Rotari: "Du hast Tammy ein weiteres Mal unterbrochen."

Das Sprachrohr: "FAKT!"

Robert Breads: "Ich bin Robert fuckin' Breads. Ich bin der GOAT. Ich kann unterbrechen, wen ich will."

Aiden Rotari: "Du bist meine Nummer zwei, und solltest die Bedeutung einer Befehlskette verinnerlichen."

Robert Breads: "Was? Was willst du tun, hm? Ich habe keine Angst vor dir."

Das Sprachrohr: "LÜGE!"

Aiden Rotari: "Und ich verliere rapide die Geduld. Wenn du wie der wichtigste Wrestler aller Zeiten behandelt werden willst, solltest du dich nicht wie ein Kleinkind aufführen."

Das Sprachrohr: "FAKT!"

Robert Breads: "Und du solltest weniger schlau daher reden, sondern mal wieder was reißen. Rumstehen und pseudo-clevere Glückskekssprüche von sich geben bringt dich dem World Title auch nicht näher. Sind dir die Ideen ausgegangen? Machst du jetzt einen auf Rasmus und wartest auf "ein Zeichen" oder so ein Mist? Denn das wird nicht passieren."

Tammy: „Sicher?“


Aufmerksam, wie man es in ihren Job sein sollte, blickt Tammy zwischen den Streitparteien hindurch, auf etwas oder jemanden, das oder der sich noch außerhalb des Auges der Kamera befindet, doch die Reaktionen sind eindeutig. Während Robert Breads so wirkt, als wolle er seine Wutrede sofort weiterführen, wenn er nur Worte finden würde – selten genug, dass er das nicht tut – springt Lunenkind panisch quietschend und oinkend hinter den gesamten Rest der LPG zurück, die ebenso sehr verwirrt dreinblickt, wie Robert sauer ist.


Einzig und allein, und vor allem ausgerechnet, Aiden Rotari bleibt mit verschränkten Armen komplett ruhig, während sich langsam eine Person ins Bild schiebt, welche viele der Anwesenden gut kennen. Fragt man die richtigen, würde bestimmt sogar gesagt werden „zu gut“.


Robert: „WA…“

Luna: „Ich brauche eure Hilfe.“




I´LL TAKE YOUR DREAM AND CRUSH IT



In dunklem Rot, durchzogen von hellen Blitzen weißer Scheinwerfer und gellenden Fontänen aus Flammen, welche sich links und rechts des kurzen Weges zwischen Bühne und Ring gen Decke strecken, liegt das Innere der Halle unheilschwanger vor den rund 7000 Zuschauenden.

Gemischte Reaktionen, vereinzelte Buhrufe, doch hauptsächlich Zuspruch, vereinzelte erwartungsvoll angespannte Stille. Er hatte es angekündigt. Hier. Heute. Sollte es sein. Ende mit den Spielchen.


Als er durch den Vorhang tritt schüttelt er kurz die Arme aus. Fast, als würde er sich auf ein Match vorbereiten. Doch ein Kampf ist nicht angesetzt heute Abend. Zumindest kein körperlicher. Ein Zeichen von Nervosität? War er fähig, diese Emotion zu spüren?


Mit einem sehr kurzen Blick nach links, dann einem ebenso flüchtigen nach rechts marschiert er los. Nicht hektisch. Nicht betont langsam. Nicht übermäßig aufgespielt. Eher so, als würde keiner seiner Gedanken auf seiner sonst so geliebten Selbstinszenierung liegen, als würde kein Hass ihn zum Ring treiben. Er wirkt versunken.


Pete: „Vor zwei Wochen hat dieser Mann, Drake Nova Vaughn, dem… ja… Anführer? Mentor? Der neuen Tag Team Champions eine Art Ultimatum gestellt. Hier. Heute. Von Angesicht zu Angesicht. Keine Masken, keine Spielchen, niemand anderes.“

Sven: „Ich weiß nicht, ob Ultimatum richtig ist, Pete. Ein Ultimatum heißt: Entweder, sonst… Aber welche Konsequenzen hat DER Fuchs schon zu befürchten? Nosagi und Metztli haben die Tag Team Titel. Leviathans Überfall ist gescheitert. Zane verletzt. Drake hat nichts in der Hand. Und DER Fuchs wohl keine eigene Motivation, sich weiter mit ihm abzugeben.“

Pete: „Nun, ich bin mir sicher, sollte er der, nennen wir es Einladung, nicht nachkommen, wird Drake sicherlich das Ganze ruhig und gelassen zur Kenntnis nehmen.“

Sven: „Gut, kann sein, aber was will er tun?“

Pete: „Das haben wir uns schon oft gefragt bei ihm und die Antwort ist meistens: Was immer er möchte.“

Sven: „War. Denn du kannst nicht leugnen: Die Macht von Leviathan ist ein Funken dessen, was sie mal war.“

Pete: „Ein Funken der noch immer heller ist, als das meiste, was unsereiner sich vorstellen kann, Sven. Schon seit der Enthüllung des Fuchses schien Drake eine gewisse Besessenheit zu entwickeln. Schauen wir mal, wohin das führt. Geschichte mit der Familie hat er genug.“


In einem schlichten, schwarzen Shirt blickt sich Vaughn, der mittlerweile den Ring betreten hatte, um. Auf seiner Brust ruht eine kleine, schwarz schimmernde Kette mit einem Anhänger in Form eines Halbmondes. Auch der Rest des Looks ist schlicht. Jeans statt Cargohosen, Sneaker statt Stiefel. Noch immer sichtlich in Gedanken wiegt er das Mikrofon in seiner Hand, atmet einmal sichtlich tief ein, während die Erwartung dessen, was kommen mag – oder eben nicht – das Publikum ergreift, dass in einen unruhigen Jubel verfällt, bevor Drake mit einem Mal ins Hier und Jetzt zu schnappen scheint und den Kopf mit Feuer in den Augen anhebt.


Drake: „TYLER! LEG DEIN MÄRCHENBUCH WEG UND BEWEG DEINEN ARSCH HIER RAUS!“


Einmal mehr brandet der Jubel auf, als Vaughn wie ein Tiger im Käfig von links nach rechts nach links paced.


Doch….


Nach einigen Sekunden….


Sven: „Welch Überraschung.“


Nichts.


Und nach einigen mehr?


Nichts.


Zitternd unter der Anspannung und Wut umklammert Vaughn das Mikrofon in seiner Hand fester.


Drake: „Na g---“


Als hätte er nur auf Vaughns erste Silbe gewartet, um ihn zu unterbrechen. Keine Musik. Kein Nebel. Kein Video begleiten ihn auf die Bühne. Auch keine Hasen. Und auch kein Weihnachtsmann.


Donnernde, leidenschaftliche Buhrufe schallen ihm entgegen, doch er wendet nicht einmal den Kopf.


Pete: „DER Fuchs… ist hier.“


Stoisch bleibt er stehen. Über seinem Gesicht liegt starr die Fuchsmaske. Keine Anstalten, etwas zu sagen. Keine Anstalten, Drake in den Ring zu folgen. Nur ein leicht schief gelegter Kopf.


Drake: „Okay. Du willst so spielen? Du traust dich immer noch nicht diese bescheuerte Rolle abzulegen. Fine. Ich lass dir deinen Coping-Mechanismus, aber glaube nicht, dass ich hier mit dem Fuchs rede, Tyler.“


Einmal mehr spuckt er den Namen seines Gegenübers förmlich aus, als würde er in seinem Mund jedes Mal einen widerlichen Geschmack hinterlassen.


Drake: „Nenene, ich rede nicht mit dem tricksenden Mentor, der sich und seine Mentees hinter Mysterien und Horrorshow versteckt, ich rede nicht mit dem Mann, der mit Kidnapping und Inszenierung 60 Jährige Männer in seine Scheiße mit reinzieht, ich rede mit dem Mann, der seine beiden Brüder im Dreck liegen lässt, das Grab seines Vaters schändet und nicht mal die Eier hat, es mit seinem Namen und Gesicht zu tun.“


TYLER

TYLER

TYLER


Angepeitscht von Drake verhöhnen die Zuschauer DEN Fuchs, doch noch immer hat der keine Regung in sich.


Drake: „Ehrlich gesagt wundert´s mich schon fast, dass du überhaupt die Nüsse hast, dir das hier anzuhören.“


Kurz blickt er sich um, kneift die Augen zusammen, schaut ein wenig weiter durch die Reihen des Publikums am Ring und schiebt überrascht die Unterlippe nach vorne, bevor er sich wieder zum Fuchs wendet.


Drake: „Sieben Jahre Tyler. Seit sieben Jahren bin ich mittlerweile hier. Und wenngleich Leute wie Robert Breads und Jason Crutch gerade wahrscheinlich backstage johlen vor Lachen, wenn ich das sage… Dann sind sieben Jahre doch ne verdammt lange Zeit. Sieben Jahre lang war ich der Engel, der Teufel, der Champion, der Loser, verlor meine Familie, meine Ideale, gewann sie zurück, wurde vernichtet und tauchte wieder auf, habe Leben bereichert, habe Leben zerstört und ALLES Tyler. ALLES davon habe ich mit Stolz getragen. Mit MEINEM Gesicht. Mit MEINEM Namen. Für MEINE FAMILIE, scheißegal, wie sie gerade zu mir standen.“


Applaus brandet auf, während Vaughn sich langsam so richtig in Rage redet.


Drake: „Und genau deshalb widerst du mich so unglaublich an. Nicht, dass ich hier jetzt ankommen will und sagen mimimi aber deine Blutsfamilie. Nuh uh. Fick Familie durch Blut. Ich hab mit Zane meine Eltern damals vermöbelt, meine Verwandschaft kann mir meine gigantischen Eier schmatzen, aber DU Tyler, du warst ganz anders. Du und Daniel ihr wart stolz auf euren Vater. Ihr wart stolz, seine Söhne zu sein, ihr wart stolz, sein Vermächtnis zu tragen, ihr wart ein Herz und eine Seele und dann was? Was ist passiert Tyler?“


Fragend wirft Vaughn die Hände in die Luft, als würde er ernsthaft eine Antwort erwarten, lehnt sich kurz nach vorne in Richtung der Bühne.


Stille.


Mit einem „Nein? Nichts?“ Kopfschütteln zuckt er die Schultern und hebt das Mikrofon erneut.


Drake: „Na gut. Dann versuch ich´s mal. Dein Vater liegt im Grab und keines seiner Kinder bekommt es hin auch nur einen seiner Schuhe zu füllen, nicht mal mit ihrer gesamten Körpergröße. Ein mittelmäßiges Tag Team mit Null-Bock Einstellung und Siebzehntausend Versionen von Daniel später und damit war er noch der eindrucksvollere von euch. Und irgendwie hatte ich sogar Mitleid mit euch, aber am Ende des Tages Tyler hab ich einfach zu viel Hass auf deine Familie. Dein Vater war ein absoluter Wichser, er war Dreck und wenngleich ich dir und Daniel eigentlich gerne helfen wollte hat er zu viel davon vererbt, wie es aussieht.“


Diese Verunglimpfung von JBD veranlasst das Publikum jetzt doch zu einem leichten Buhen, doch das als Sympathie für den Fuchs zu nehmen wäre wohl etwa so optimistisch, wie auf ein JBD Comeback zu hoffen.


Drake: „Natürlich ist es auch ne Leistung eurer Mutter sich zweimal von nem Hall of Famer schwängern zu lassen und nichts anständiges dabei rauszukriegen aber who am i to judge, ne? Und dann kommt der Punkt, an dem du trotzdem irgendwie das Vermächtnis deiner Familie weiterführen willst, unbedingt den Schandfleck der Tag Titel ausmerzen und dann schaffst du es nichtmal selbst, sondern lässt zwei fremde Freaks es machen, während dein Bruder in der Gosse sitzt und NEBENEBI BEMERKT WART IHR DEPPEN SCHON MAL TAG CHAMPIONS. Oder war das nicht gut genug hm? Ist das hier jetzt… DEIN Werk? Ich komm nicht mit Tyler. Ist das hier Emanzipation? Ist das der Versuch deine Familiengeschichte auszumerzen? Oder ist das der Versuch sie zu erhalten, während du dich nichtmal traust den Familiennamen zu tragen Mister Fuchs. Und nebenbei bemerkt… Hör auf mit den Spielchen. Wo bleibt euer Angriff hm?“


Es folgt: Stille. Und doch nimmt sich der Fuchs den Schallwandler, den er auf die Seite gelegt hat, schaut ihn an, als wisse er gar nicht, was das ist und wiegt ihn ein wenig in den Händen. Er weiß, dass Drake ihn jetzt erst einmal nicht unterbrechen würde.....wenn er sich denn dazu entschließt, etwas zu sagen. Aufgrund der Maskierung ist schwer zu erraten, wie es in ihm aussieht, wie es vielleicht sogar in ihm arbeitet.


DER Fuchs: „Bist Du fertig?“


Auch wenn Drake sich sogleich empören mag – die gehobene Hand des Fuchses signalisiert, dass ER nun an der Reihe ist. Das geneigte Volk möge doch bitte das tun, was ihm liegt: Schweigen.


DER Fuchs: „Johnboy Dog war ein großartiger Ringer. Einer, der die GFCW und das Wrestling eine Zeit dominiert hat. Eine Zeit, in der andere hier in diesen Landen Pfandflaschen sammeln. Zumindest in diesem Alter. All das hatte er nie nötig, ließ sich nie vor irgendeinen Karren spannen.....außer, es hat ihm genutzt.“


Der Maskierte wandert einige Schritte herum. So einfach herumstehen ist dann doch nichts, wenn man sprechen will, findet er.


DER Fuchs: „WIR dagegen haben unseren eigenen Weg gesucht und finden müssen, wie wir mit Dingen umgehen. Dem Verlust, dem Hass, dem Neid....und glaub mir, Drake....das ist gar nicht so einfach. Man hasst uns, weil wir sind wie wir sind. Ganz im Gegensatz zu dir: Dich hasst man, um dich zu hassen. Zumindest kannst Du dich davon nicht freisprechen.

Drake: „Blablablablabla weißt du was Tyler. Hier ist ne Sünde des Vaters. DEINES Vaters. Nenn es verbittert, nenn es eitel, aber eigentlich passt es mir sehr gut, dass du hier so freidrehst, dass ich dir meine volle Aufmerksamkeit widme, denn nebenbei bemerkt hatte dein alter Herr die Dreistigkeit den Löffel abzugeben, bevor ich jemals meine Niederlagen gegen ihn rächen konnte. Ja. Bloßstellung. Ja. Ich tue mir selbst UND allen anderen einen Gefallen, wenn ich dich hier aus dem Bild entferne. Allen voran deinen Brüdern. Was meinst du denn, wer mir und Zane gesteckt hat, wo ihr euch verschanzt hm. DANIEL, DU DEPP!“


Ein Raunen geht durch die Arena, doch…


Drake: „Oh kommt schon, wer soll´s denn sonst gewesen sein, hm? Wer außer der depressive Säufer, der keinen anderen Weg mehr sieht seinen irren Bruder aufzuhalten, als den doofen Anarchos die Tipps zu geben. Weil er selbst zu schwach ist. Und wisst ihr was? Das ist okay. Das wäre auch bei dir okay Tyler, aber du hast dich von bemitleidenswert zu etwas entwickelt, das an der Wurzel entfernt werden muss. Du magst Weihnachten in den Dreck gezogen haben. Aber das lustige ist, dass deine Geschichte, eigentlich ziemlich viel damit zu tun hat. Es geht um einen Bastard, der sich vor 3 Verehrern in seiner eigenen Scheiße wälzt und dessen Ende des bedeutsamste sein wird, was er je getan hat.“


DER Fuchs: „Mein Bruder also…Daniel…mein kleiner…ach so toller…Bruder. Doch weißt du was…Drake…mich überrascht DAS nicht. DU hast ihn selbst gesehen. Du hast gesehen was aus ihm geworden ist. Was aus allen dieser von dir so genannten Bastarde geworden ist. Du sagst das dein Leben dich geprägt hat. Das dein Leben hart war. DAS du deine Eltern vermöbelt hast. DAS dir deine Verwandtschaft egal ist. Du bist so groß geworden. Leid und Schmerz hat dich dein Leben lang geprägt. Dich begleitet. Dich geformt. Du bist so geboren. Du kennst es nicht anders. Und genau da, mein grimmiger Freund, ist der Unterschied. Für dich ist das normal. Du bist so. Doch ich…ich bin durch die Taten meines Vaters…der mir das Gefühl gegeben hat wer zu sein…der wollte das ich ihn anhimmle…ich habe größeren Schmerz und größeres Leid kennen gelernt als du es je gespürt hast.


Drake schaut konzentriert den Fuchs an. Dieser schreitet von links nach rechts.


DER Fuchs: Ich kannte das alles nicht. Ich dachte ich kenne das nicht. MIR GING ES GUT!!! ICH HATTE JEMANDEN AN DEN ICH GLAUBTE!!!


Dabei hebt DER Fuchs seine zur Faust gemacht Hand. So als ob er darin etwas beschützend hält.


DER Fuchs: Doch dann…


Er dreht die Faust um und öffnet sie.


DER Fuchs: Dann wurde ich fallengelassen. Ich fiel tiefer als du jemals warst. Ich spürte etwas was ich nie zuvor gespürt habe. Verlust. Leere.


Er hebt den Fuß und scheint auf etwas zu treten. Dreht ihn als ob er etwas zerquetscht.


DER Fuchs: Und sah dann den Grund. Ich sah den Auslöser. Ich betrat das was ich niemanden zuvor je gewünscht hätte…nicht einmal dir. Und DU…du solltest es tunlichst vermeiden mich aus diesem Loch. Aus diesem Gefängnis zu befreien. Ich habe die Hasen gemacht. Ich habe sie dort gefunden. Und ich habe sie auf ihren Weg gebracht. Lass mich nicht diesen Weg gehen. Denn ich würde die Welt in der du dich aufhältst neu entdecken…und neu erfinden. Deine Welt des Schmerzes und der Zerstörung würde ich neu erfinden…und du wärst mein Versuchsobjekt. SO wie ich es für meinen Vater war.


Buhrufe schallen DEM Fuchs entgegen, als er das Mikrofon achtlos fallen lässt und stoisch wie eh und je durch eine Wolke pinken Nebels verschwindet.


Drake: „ACH JA! DANN LEG LOS, TYLER! Die Geschichte deines Vaters mag filmreif gewesen sein. Wenn ich mit dir fertig bin, ist deine ist zwischen nem Fuchs, zwei Hasen und der Kanalratte Daniel höchstens noch n billiger Abklatsch von Friedhof der Kuscheltiere.“


Auch er wirft das Mikrofon weg und reißt unter seiner Musik und dem Jubel der Fans die Arme nach oben.



Vier Männer in einem Raum.

Drei sehen aus, als würden sie das hier – und sich selbst – am liebsten auf der Stelle beenden.


Der Vierte tippelt mit nackten Füßen über den Fußboden. Sein Büro: Ein Refugium, an dem er – die Koryphäe der Psychoanalytik – noch jeden so schweren Fall lösen kann. Wenn man ihn nur lässt. Auch deinen Mutterkomplex, lieber Leser. Vertrau ihm.


Vertrau…Dreamweaver.


Es ist der gleiche, extravagante Raum wie damals, als Timo Schiller unter dem wachsamen Auge des Seelenklempners dahinschmolz. Eine weinrote Couch, floral gemusterte Vorhänge. Die Wand ist ockerfarben gestrichen und mit Zeichnungen verschönert, die für den in Sachen moderner Kunst wenig versierten Betrachter wie die Klecksereien eines Kindes wirken. Viele Farben, unruhige Formen, kein erkennbares Motiv.

Vor der Wand, die der Couch gegenübersteht, steht ein Ohrensessel. Darin hat sich Dreamweaver förmlich hineingegossen, so lässig sitzt er dort. Er wirkt mit dem Sessel verwachsen, als bestünde sein Körper zu einer Hälfte aus menschlicher DNA, zur anderen jedoch aus Möbelfasern. Dreamweaver trägt eine karottenfarbene Haremshose, die die Beine des Mannes entlangfließt und an der Hüfte in ein gepunktetes Hemd mündet, welches offengelassen ist, so dass neckisch ein Brusthaarflaum nach draußen schielt. Aus dem Hemdkragen lugt ein eindringlich blickender Kopf mit schulterlangem blondem Haar hervor.


Der Mann tippt mit den Zehen auf den Fußboden und hinterlässt feuchte Flecken. Er pfeift eine Melodie, deren Rhythmus er mit Fingergetrommel auf seinem Knie begleitet. Dieser vollkommen normale und typische Vertreter der psychoanalytischen Künste ist GTCW-Zuschauern als Dreamweaver bekannt, als spiritueller Vertreter des einzigen lebenden Toten, des exzentrischen Ghuls ROZ. Doch der ist heute nicht sein Patient. Nein, gegenüber sitzen ihm gleich drei Leute – Tommy Qurashi, Björn Johansen und Halvor Howard.


Dreamweaver: „Beginnen wir doch damit, über eure Mütter zu reden.“

Tommy Qurashi: „Ich denke nicht. Wir sind hier, damit du uns den Kopf wäscht und wir alle irgendwie miteinander klarkommen. Caracal hat das für uns organisiert.“


Alles an Tommy Qurashi sagt „Abwehrhaltung“. Er sitzt mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen da. Auf einem Stuhl, auf dem er unwohl hin und her rutscht. Eines hat die ungewohnte Situation zumindest schon erreicht: Im Unwohlsein findet er eine Verbrüderung mit den Scandinatives. Denn Howard und Johansen blicken ebenso unbehaglich drein. Niemand von ihnen will hier sein. Niemand will vom Psychologen mit den durchdringenden Augen gescannt werden.


Dreamweaver: „Ich habe nicht vor, euren Kopf zu waschen, Tommy. Tief in eurem Inneren…“


Er legt sich eine Hand auf die Brust und sinkt noch tiefer in den Ohrensessel, bis nur noch seine nackten Füße über die Lehne schauen und der Rest des Körpers im Polster versunken ist. Angewidert blicken die Scandinatives auf diese Fläzerei. Qurashi schüttelt nur ungläubig den Kopf. Dreamweavers Stimme kommt gepresst hinter den Kissen hervor.


Dreamweaver: „…da seid ihr bereits beste Freunde! Brüder! Ihr habt euch nur noch nicht für die gegenseitige Liebe geöffnet. Und damit wären wir wieder bei euren Müttern. Also, wer möchte beginnen?“


Bjorn Johansen: „Ich denke, ich verstehe den Zusammenhang nicht ganz.“


Dreamweaver: „Deswegen bin ich Psychologe und du seelisch schwer krank.“


Ein Seufzen. Dreamweaver kriecht aus den Kissen hervor. Er legt seinen Kopf auf der Armlehne ab.

Howard setzt zum Protest an, um seinem Partner zur Hilfe zu kommen. Doch der ruhigere Part der Scandinatives, Johansen selbst, hält Halvor am Arm zurück.


Dreamweaver: „Mütter sind wie ein Krötenteich.“

Tommy Qurashi: „Versifft und aufgrund ständigen Gequakes niemals still?“


Ein müder Witz von Qurashi, der trotzdem – ein zweites Zeichen der Annäherung? – von den Scandinatives mit einem Grinsen hingenommen wird. Wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht, ist man sich plötzlich näher als zuvor.

Der ironische Einwurf führt dennoch dazu, dass der Psychologe aus liegender Position heraus nach einem Notizblock und einen Kugelschreiber angelt. Er ersetzt den Spiegelstrich „Ödipuskomplex?“ durch „Ödipuskomplex!!!“ und kreist es doppelt ein.


Dreamweaver: „Letztendlich führt jede Wanderung der Brut zu ihnen zurück. So auch die gedanklichen Wanderungen in der Psychologie.“


Unschlagbare Logik. Das Trio blickt bedröppelt drein. Es ist Tommy Qurashi, der sich als Erstes räuspert. Er versucht sich an einer diplomatischen Ausdrucksweise und probiert, Dreamweaver freundlich anzulächeln.


Tommy Qurashi: „Ich verstehe. Und ich…wir alle wollen deine Kompetenz auch nicht anzweifeln. Es ist nur so, dass Caracal uns mit dem Auftrag hergeschickt hat, dass wir besser miteinander klarkommen. Und deswegen…“

Halvor Howard: „…wünschen wir uns etwas Handfesteres. Können wir nicht irgendeine Übung machen? Teambuilding oder so ein Scheiß? Dann können wir wenigstens Caracal erzählen, dass wir alles versucht haben.“


Qurashi und Howard blicken einander an. Nahtlos hat der Norweger den Satz des Kanadiers vollendet – und Tommy ist nicht einmal darüber empört. Etwa schon der dritte Annäherungspunkt zwischen den beiden Parteien?


Dreamweaver: „Schrecklich, diese Ungeduld. Was übrigens bei Männern zumindest darauf zurückzuführen ist, dass die Ungeduld im Kindealter erlernt wurde, da sie nicht schnell genug in die Pubertät kamen, um ihren Ödispuskomplex auszuleben. Aber gut. Dann folgt mir. Bitte.“


Der Psychologe lässt sich vom Sessel hinuntergleiten. Wortwörtlich. Er steht nicht auf, sondern fließt zu Boden. Dort liegt er verdreht da, tippelt mit den Füßen über den Teppich und rührt sich nicht. Nach endlosen Sekunden streckt er eine Hand aus – es dauert, bis Qurashi den Wink mit dem Zaunpfahl versteht und Dreamweaver hochhilft.


Schwingenden Schrittes führt der Analytiker das Trio in einen Nebenraum. Wo ein…besonderes Werk aufgebaut wird.


Das die Gedanken wieder zurück zum Thema Mutter lenkt. Zumindest an ein Stück Unterleib. Ein sehr großes, begehbares Stück.


Welches in Dreamweavers Nebenraum steht.



Qurashi und die Scandinatives stehen sprachlos vor der Installation. Ein hautfarbiger, geriffelter Vorhang öffnet den Blick – und den Weg – in eine Röhre.


Halvor Howard: „Was – ist – das?“

Dreamweaver: „Das ist die Lösung für eure Probleme.“

Tommy Qurashi: „Das soll uns therapieren?“

Dreamweaver: „Nein.“


Vorfreudig tippelt Dreamweaver hin und her. Kleine, schweißige Zehenabdrücke auf dem Boden zeigen, wo er vor Aufregung auf und ab läuft.

Der Psychologe schmiegt sich mit der Wange an das „Objekt“, was Qurashi und Johansen einen erschrockenen Blick abringt.


Dreamweaver: „Das wird eure…WIEDERGEBURT sein.“


Keiner sagt etwas. Das Trio steht nur da. Käme eine Fee vorbei, man könnte annehmen, Seile stünden weit oben auf der Liste der 3 Wünsche, die man frei hat. Qurashi nimmt eine Hand vor den offenstehenden Mund und schüttelt den Kopf.


Bjorn Johansen: „Ich verstehe überhaupt nichts mehr.“

Dreamweaver: „Keine Angst. Du musst einfach nur deinen Instinkten folgen. Dies ist das natürlichste der Welt. Gehe in die Röhre…und krabble wieder hinaus.“


Der Psychologe kichert aufgeregt.


Dreamweaver: „Und erlebe dadurch deine Geburt NEU. Eine Geburt in ein neues Leben, in der du nicht mit Tommy Qurashi verfeindet ist, sondern ihr alle als Brüder geboren wurdet. Ein Reset deiner Programmierung.“

Halvor Howard: „Ich werde nicht in diese Pus…Röhre steigen, Mann. Und übrigens löst das auch nicht das Hauptproblem, dass es in der GFCW einfach zu wenig Platz und Spotlight für uns alle Drei gibt.“

Dreamweaver: „Zu wenig Platz, ich verstehe. Ein Spätfolge der Zeit, die man als Fötus erlebt hat. Ein stiller Vorwurf an die figurbewusste Matriachin, deren Körper ihrer Brut nicht genügend Bauchraum zusprach. Doch löst euch von den alten Traumata. Mit eurer Wiedergeburt wird es keinen Neid geben. Und nun: Keine Widerworte mehr. Caracal hat nur für eine Therapiestunde bezahlt. Husch, husch in Röhrchen.“


Der Psychologe zieht den hautfarbenen Eingang zur Seite, um Einlass zu gewahren. Weil sich niemand traut, wedelt er neckisch mit dem Vorhang, um den Eintritt schmackhaft zu machen. Als wäre das Trio ein Haufen Welpen, der sich mit solchen Tricks überzeugen lässt. Dreamweaver selbst scheint in diesem Augenblick auch an Welpen zu denken, denn er wendet sich ab und nimmt die Hand vor den Mund, um zu würgen.


Tommy Qurashi: „Und was sollen wir sagen, wenn wir rauskommen?“

Dreamweaver: „Du sollst es FÜHLEN. In dem Moment deiner Wiedergeburt wirst du wissen, was zu sagen ist. Aber ich sehe schon, dass ihr zögert – was selbstverständlich bedingt durch die traumatischen Erinnerungen an eure Mütter ist – also erlaubt mir, es selbst vorzumachen.“


Und schon ist Dreamweaver in der Geburtsröhre verschwunden. Qurashi, Howard und Johansen stehen ratlos davor. Schritte sind im Inneren nicht zu hören, schließlich ist alles mit fleischfarbenem, weichem Stoff ausgekleidet. Man hört nur hier und da Rascheln.


Und dann ein…Schluchzen?

Ein Schrei?


Weiterhin starrt man auf den Vorhang. Dreamweaver kommt nicht wieder hervor. Lässt er sich etwa gerade auf seine…Gefühle ein? Erlebt er den Augenblick seiner Geburt neu?


Sekunden vergehen. Gefühlte Ewigkeiten. Dann wird das Rascheln lauter und lauter. Ein Brabbeln wie von einem Baby ertönt, gesprochen von einer erwachsenen Stimme.


Dreamweaver schießt aus dem Schlitz hervor!


Folge deinen Gefühlen. So hat er es selbst gesagt. Und er nimmt es ernst. Sein Gesicht ist gerötet, sein Körper bebt, so auch seine Stimme. Er wendet sich zur Geburtsinstallation um.


Dreamweaver: „NEIN, MUTTER! Ich will keinen floddrigen Hund und lasse meine Freiheit nicht in Schuhwerk sperren! In diesem Leben nicht und auch nicht in den einhundert Nächst…“


Dann fällt ihm etwas auf. Er blickt sich um.


Dreamweaver: „Hallo? HALLO? Wo sind denn alle? Wo sind meine PATIENTEN? Ihr verpasst eure Geburt…“





Zwei Etagen im Hausflur tiefer. Qurashi und die Scandinatives können nicht schnell genug die Treppen hinabfliegen. Man hört noch, wie oben – auf der Ebene der Praxis – die Tür ins Schloss fällt, da hetzen sie bereits auf den Ausgang gen Straße zu. Ein weiteres verbrüderndes Element?


Als sie entkommen sind, bleiben sie auf dem Asphalt stehen, um Luft zu holen.


Bjorn Johansen: „Er hat uns nicht im Geringsten geholfen.“


Johansen sagt es mit einer Spur Resignation, doch sein Partner wirkt aufgebracht. Howard geht auf eine herumstehende Mülltonne zu und drischt aus Frust mit der Faust darauf ein. Qurashi schüttelt beschämt mit dem Kopf, als sich einige Passanten zu ihnen umdrehen


Halvor Howard: „Weil er uns nicht helfen kann. Unser Problem ist nicht, wie wir zueinanderstehen – sondern dass wir alle das Gleiche wollen. Und die einzige Person, die uns helfen kann, ist Caracal selbst.“


Der Norweger blickt seinen Kollegen in die Augen.


Halvor Howard: „Er muss eine Entscheidung treffen. Wir oder Tommy. Und wir brauchen diese Entscheidung schnell. Allzu lange ist er nicht mehr out of Action.“


Nur ein kurzer Moment des Überlegen, dann zieht er sein Smartphone aus der Tasche und beginnt, etwas einzutippen.


Tommy Qurashi: „Was wird das?“

Halvor Howard: „Wir fliegen nach Kanada. Zu dem Set von Dancing mit irgendwas oder wie auch immer seine Scheiß-Tanzshow heißt. Wenn er glaubt, die Entscheidung herauszögern zu können, nur weil er abwesend ist…“


Ein freudloses Grinsen auf Howards Lippen.


Halvor Howard: „…dann bringen wir die Entscheidung zu ihm ans Set. Und gehen erst wieder, wenn wir Klarheit haben.“



Die schräbigen Töne der aufkommenden Musik reißen die Zuschauer aus ihrer Realität.



Pinkes Licht

Pinker Nebel


Auf der LED Rampe rennen die weißen Hasen um ihr Leben. Getrieben von Furcht und Angst scheinen sie nur weg zu wollen. Weg von was? Ihre Blicke richten sich nur nach vorn. Das dumpfe Klopfen setzt ein und nach kurzer Zeit betreten Tsuki Nosagi und El Metztli die Bühne vor dem Titantron. Komplett in weiß gekleidet und gar nicht düster wie wir sie aus den vergangenen Wochen kennen. Die GFCW Championship Gürtel in den Händen. Leicht panisch warten die beiden nicht lange ab. Die Buh Rufe der Fans prallen wie schon seit Wochen von Ihnen ab. Immer mit einem Auge nach hinten marschieren sie Richtung Ring. Ohne Halt geht es direkt ins Geviert. Seite an Seite stehen sie in der Mitte. Nervosität beherrscht den Ring. Bei jedem kleinsten ungewohnten Geräusch zucken die Hasen zusammen.


Pete: Da hat aber jemand richtig Angst.

Sven: Na ich bin mir da nicht so sicher…

Pete: Angsthasen halt…laufen vor allem weg…vor allem vor der Dunkelheit

Sven: Ich würde eher in die Dunkelheit gehen als in das verrückte etwas der beiden Hasen…


Der Japaner geht zur Ringecke und lässt sich ein Mic geben.


Tsuki Nosagi: „AYA!!!...JAY!!! Was ist euer Problem? Was wollt ihr? Ihr wollt das hier?“


Stolz hält er seinen Gürtel hoch…sein Partner klopft mit der Faust auf seinen Gürtel.


Tsuki Nosagi: „Seit Wochen seid ihr auf der Jagd nach uns. Seit Wochen versucht ihr uns zu Schaden…uns…den GFCW Tag Team Champions…ihr wollt Angst und Schrecken verbreiten…nicht nur bei uns…nein…im gesamten Backstage Bereich.“


Angesäuert schaut er in Richtung Titantron.


Tsuki Nosagi: „Auch heute wieder…“


Pete: Was? Ich bin gespannt was jetzt kommt…

Sven: Hör ihm zu. Er hat was zu sagen…


Tsuki Nosagi: „…das war ein versuchter Mord…ihr schreckt vor nichts zurück…“


Pete: Ähm…haben die Hasen nicht zuerst angegriffen?

Sven: Das ist alles Ansichtssache…Ich glaube ihm…Bin da seiner Meinung…


Skepsis macht sich auch unter den Fans breit. Das Video was nun auf dem Titantron zu sehen ist zeigt eindeutig den Angriff der WoD im Vorfeld auf die Hasen. Einige Szenen sind jedoch nicht zu erkennen da ein riesiger Hase durchs Bild läuft und entscheidende Szenen verdeckt.


Tsuki Nosagi: „Jeder kann sehen das ihr keinen Respekt vor den Champions habt. Das ihr kein Respekt vor der Allgemeinheit habt…“


El Metztli: „Wir können uns nicht mehr sicher fühlen. Nirgendwo. Immer haben wir ein Auge nach hinten gerichtet, damit wir nicht Opfer eines feigen Angriffs werden…Ihr wollt das haben was uns gehört…dafür versucht ihr Leviathan 2.0 zu sein…doch ihr seid dabei noch nicht mal Leviathan Light…eher Leviathan Zero…“


Tsuki Nosagi: „Ihr glaubt das wir vor euch flüchten, wenn wir wegrennen…rennen wie die Hasen…Angsthasen sozusagen…feige und harmlos…“


Ein lauter Knall lässt Tsuki und Metztli zusammenzucken. Die beiden springen aus dem Ring und scheinen durch die Zuschauer flüchten zu wollen. Gelächter bricht los als die beiden merken das der Knall aus dem Backstage Bereich kam und nichts mit der WoD zu tun hatte. Langsam bewegen sich die beiden wieder in den Ring.


Tsuki Nosagi: „So weit habt ihr uns schon…dass wir rennen…rennen ohne Grund…“

El Metztli: „Eure dunkle Welt ist nichts für weiße weiche Hasen wie uns…“


Plötzlich erklingt Ayas Stimme aus den Lautsprechern – rau, kalt, herausfordernd.


Aya : „Weiße Hasen? Na euer weißes Fell ist auch nur 'ne Fassade, genauso fake wie der Rest von Euch beiden. Also spart euch euer 'Weißer Riese'-Geschwätz“


Der Wuppertaler betritt die Rampe – das Mikro in der einen, den schwarzen Hartholz-Schläger in der anderen Hand. Neben ihm: Jay Taven. Die beiden schreiten zielstrebig die Rampe hinab. Ihre Augen? Fixiert auf den Ring. Und vor allem: auf die Hasen darin.

Aber auch Jay hat was zu sagen und ergreift als sie um den Ring herum gehen ein Mikro und setzt an.


Jay Taven : „Yo – El Metztli, Tsuki Nosagi – ihr zwei seid Show, aber wir sind der Sturm, wir sind High-Level-Pro. Kein Respekt für Blender mit Kuscheltier-Masken, wir sprengen euch weg, wie 'ne Lunte im Rucksack.“


Beginnt der US-Amerikaner zu rappen während er weiter um den Ring geht. Aber auch selbst Aya schaut Jay dann nun doch was Skeptisch und verwundert an.


Jay Taven : „Ihr habt das Gold, wir woll’n’s auch – aber mit Klasse,
ihr redet von Ehre, doch bleibt stets in der dunklen Gasse.
Ihr habt nix verdient, seid nur Schatten im Licht, wir sind die, die liefern – ihr seid Pflichtlektüre, nicht Pflicht!“


Dabei Steigen Aya und Jay auch in den Ring und bleiben den Hasen gegenüberstehen.


Tsuki und Metztli scheinen zurück zu weichen. Die Gürtel fest an sich geklammert. Immer wieder schütteln die beiden mit dem Kopf. Das die Champions den Weg zurück suchen bringt die Herausforderer Aya und Jay natürlich in Wallung. Die Brust wird breiter. Die Blicke der WoD durchdringen die kurze Distanz und bleiben auf den Gürteln haften.


El Metztli: „Ihr wollt das Gold? Das Gold was wir dem Team entnommen haben was ihr nacheifert?! Ihr wollt die neue Dunkelheit in dieser Liga sein. Ihr wollt das neue schwarze Loch der GFCW sein. DAS alles verschlingende dunkel?“


Plötzlich flackert das Licht…Die Hauptbeleuchtung im Innenraum geht aus. Nach einigen Augenblicken beginnt es erneut zu flackern.


Pink.

Weiß

Pink

Weiß

Pink…pink…pink…


Dann wieder….DUNKELHEIT…nichts als tiefes schwarzes nichts.


Aya: Wollt ihr wieder wegrennen??? SO WIE IMMER…IHR ANGSTHAS…


Stille…


Tausend Stimmen gleichzeitig scheinen zu ertönen.


Tsuki Nosagi: „Angsthasen? Ihr glaubt das wir Angst vor der Dunkelheit haben? Wir haben die Dunkelheit gesehen. Wir haben sie gespürt. Doch die Dunkelheit ist nichts im Vergleich zur Leere. Leere die durch Leid erschaffen wurde. Wir gingen ins nichts. Wir lebten in einem Käfig voller Leid und Chaos. Voller Trauer und Schmerz. Die unsichtbaren Wände wurde zu unserem Käfig…unserem Hasenkäfig.“

Das Klopfen setzt wieder ein. Ein Klopfen wie es Hasen machen, wenn sie sich gestört fühlen. Es wird schneller. Und mit jedem Klopfen tauchen mehr auf. Mehr Gesichter. Pink leuchtende Hasenfratzen die um Aya und Jay herum auftauchen. Es scheint so als ob die Fratzen überall in der Halle auftauchen.


El Metztli: „Ihr seid die Dunkelheit. Leviathan war die Zerstörung. Doch wir sind das Chaos. Wir sind das was ihr nicht greifen und kontrollieren könnt. Licht durchbricht die Dunkelheit. Nach der Zerstörung kommt die Wiederauferstehung. UNSER Chaos bleibt. Wir haben es in eure Köpfe geschafft…und da bleiben wir.“


Ein letztes lautes Klopfen. Stille. Die Fratzen sind verschwunden und das Licht geht wieder an. Aya und Jay schauen sich um. Leere. Der Ring ist leer.


Tsuki Nosagi: „Ihr glaubt das wir Rennen…ihr glaubt das wir euch fürchten…wir empfinden keine Furcht.“


Aya wirbelt herum. Auf dem Titantron sind die beiden Hasen zu sehen. Die Masken…blutverschmiert. Verstörend. Furchteinflößend. Der Japaner grinst. El Metztli sitzt neben ihm. Den Gürtel auf dem Schoß.


El Metztli: „Ihr wollt uns. Kommt…Wir warten. Und wir versprechen euch…WIR RENNEN NICHT WEG!!!“


Die Kamera zoomt raus und man sieht die beiden in einem Überdimensionalen Hasenkäfig hocken. Der Boden rau und hart. Aya und Jay schauen zornig. Wieder einmal sind die Hasen Ihnen entwischt. Doch so einfach lassen sie sich nicht abspeisen.


Aya: „Könnt ihr auf kämpfen? Und nicht immer nur wegrennen??? Wir holen uns dieses Gold. Egal wie weit ihr lauft. Früher oder sp…“


Er kommt nicht mehr dazu die Worte auszusprechen.


„Später…es wird kein später geben. Auch kein jetzt. Aber auch kein später…“


Die Fans jubeln. Dynamite erscheint auf der Bühne und hält einen Briefumschlag in die Luft.


Dynamite: „Hasen…“


Er schaut zum Titantron.


Dynamite: „Euer Spiel ist zu Ende. Euer Weglaufen hat ein Ende…!!!“


Erneut brandet Jubel auf.


Dynamite: „Nächste War Evening…Aya…Jay…die World of Darkness…”


Euphorisch stehen die beiden im Ring. Erwartungsvoll.


Dynamite: „..gegen die Tag Team Champions…Tsuki und Metztli…“


Spannung baut sich auf.


Dynmite: „Um die Gürtel…“


Die WoD jubelt nickend im Ring. Die Hasen grinsend auf dem Titantron. Dynamite…so schnell er erschienen ist, so schnell macht er auf den Hacken kehrt und geht Richtung Ausgang.


Pete: „Ja geil. Endlich mal ein Match zwischen den beiden Teams…“

Sven: „Ich bin gespannt…um die Gürtel“


Mit vier erwartungsvollen Protagonisten im Ring und auf dem Titantron geht die Szene off.

Show in die Pause.


Singles Match – Non Title:

Ask Skogur vs. Jason Crutch

Referee: Mike Kontrak

Begleitet von den altbekannten Klängen von Clement Marfo and the frontline tritt Jason Crutch auf die Entrance Stage. Und diesmal hat er sich auch endlich von den Schwarzklamotten verabschiedet. Sein Ziel, ein Rematch gegen Darragh Switzenberg, ist erreicht. Und damit kehrt wohl auch pünktlich zum Main Event die Farbe zurück in Crutchs Leben. Heute ist er in hellgrüne Wrestling-Leggins gekleidet, bestickt an den Beinen mit „JASON“ und „CRUTCH“-Lettern in den Farben Weiß. Der ehemalige mehrfache GFCW-Heavyweight-Champion macht sich forschen Schrittes auf den Weg, klatscht nun mit den Fans in der Frontrow ab und entert das Geviert, wo er, ihn gewohnter Manie, nacheinander alle vier Turnbuckle erklimmt und dort mit den Anhängern flirtet. Er ist bereit – endlich wieder ein Match, auf das er sich voll und ganz fokussieren kann, abseits all der Switziverse-Gedanken.



Und da kommt er auch schon. Der Gegner von Crutch und amtierender GFCW World Champion der Liga. Und mit ihm ein tobender Beifall von der GFCW Galaxy hier in Hamburg… die heute zugegebenermaßen gar nicht mal zwingend so sehr gegen Asks Gegner ist. Heute sind die Fans beiden Kontrahenten wohlwollend gestimmt.

Dennoch erhält Ask seinen Jubel. Er tritt auf die Stage und schleift einmal mehr den GFCW-Titel hinter sich her, wenn auch nicht so, dass er den Boden berührt. Und auf seinem Weg zum Ring klatscht natürlich auch er mit einigen Fans ab.


Sven: „Da ist er ja, Ask Skógur oder wie ich ihn nenne – der zukünftige Ex-Champion, nachdem ALDO NERO ihm den Gürtel abgenommen hat!“

Pete: „Ernsthaft? Weder Aldo noch James sind überhaupt am Ring und du findest trotzdem einen Weg über die zu reden?“

Sven: „Wieso denn auch nicht? Man kann nie zu wenig über das beste Duo der Liga sprechen!“

Pete: „Wie dem auch sei… uns erwartet ein regelrechter Blockbuster von einem Main Event. Der amtierende Champion auf der einen Seite, der Rekord-Champion auf der Anderen. Ask und Jason sind sich einmal im Ring begegnet bisher und das war, als Jason Crutch das Jason Crutch Invitational Match zwischen Team Ask und Team Morbeus als Ringrichter begleitet hat. Damals hat Ask das Match als letzter Überlebender für sein Team entschieden – Crutch weiß also, wie gut er ist. Und heute muss er sich ihm stellen.“

Sven: „Zugegeben – Crutch ist wohl einer der besten, die wir hier je hatten…“

Pete: „Oha. Und das aus deinem Munde.“

Sven: „Wird also spannend. Kann er mit Ask mithalten? Wird Ask seinen Ruf – wie er es selbst sagt – verteidigen können?“

Pete: „Und vor allem… wird dieses Match ohne Eingriffe von außen über die Bühne gehen?“


Ask erreicht den Ring. Er entert diesen, steigt auf den Turnbuckle um von dort aus auch noch einmal seinen Gürtel in die Luft zu strecken. Er feiert und lässt sich feiern, bevor sein Blick zu Jason Crutch wandert. Ask übergibt den Titel an Mike Kontrak und signalisiert, dass er bereit ist.

Die Menge tobt. Sie jubeln lautstark, nicht mal zwangsläufig für einen der Beiden, sondern einfach für Beide und vor allem für diesen Moment. Es passiert schließlich nicht all zu oft, dass ein Match dieser Größenordnung bei einer „normalen“ War Evening stattfindet. Und das spürt man. Man merkt, wie aufgeladen die Energie und wie unbeschreiblich die Atmosphäre ist. Und natürlich merken das auch Crutch und Skógur, die eben diese Energie aufsaugen…



Sven: „JAAAAAAA“

Pete: „Was soll das denn jetzt?“


Schlagartig wandern die Blicke von Crutch und vor allem von Ask zur Stage. Und die Musik wurde nicht fehlerhaft eingespielt, denn tatsächlich, da sind sie – Aldo Nero und James Corleone.

Der Jubel der Massen ändert sich schlagartig in lautstarke Buh-Rufe. Was wollen die denn hier? Corleone ist im Anzug, schick und elegant wie immer, während Aldo Nero seine Wrestling-Hose an den Beinen und eine Trainingsjacke am Oberkörper trägt. Beide schauen in den Ring, bei ihrem Weg zum Ring, steuern diesen zielgerichtet an, bis sie aber schließlich um diesen herumlaufen, direkt auf dem Weg zum Kommentatorenpult.

Dort hat man schon reagiert und zwei Stühle bereitgestellt, auf denen Nero und Corleone nun Platz nehmen. Sie halten ihren Blick auf Ask, der selbst nicht so richtig weiß, wie er die Situation deuten soll. Mindgames? Verunsicherungen? Hat er einen Eingriff zu befürchten?

Wer weiß das schon, bei James Corleone?

Fürs erste scheinen sie aber einfach nur zu sitzen und das Match aus nächster Nähe zu begutachten.

Und damit können wir damit nun auch wirklich starten.


~ Ding Ding Ding ~

Das sind nicht die besten Voraussetzungen für Ask Skógur – Aldo Nero und James Corleone am Ring sind quasi eine dauerhafte Ablenkung, womit er genau das, was er in seinem Interview angekündigt hat, nämlich sich voll und ganz auf Crutch zu konzentrieren, nicht einhalten kann.

Aber, während sich Ask – immer mal wieder mit dem Blick an den Ringrand – und Jason zu umkreisen beginnen, gibt der Rekordchampion Ask mit einem Blick zu verstehen, dass er die gar nicht beachten soll. Hier geht es nur um die Beiden. Und diese Geste scheint auch tatsächlich ehrlich gemeint und nicht einen Cheapshot aufzubauen. Crutch weiß selbst gut genug, was es bedeutet, wenn Leute von außen ins Match eingreifen – in welcher Form auch immer und deshalb und weil er sich ehrlich mit Ask messen will, wird er diese Lage nicht ausnutzen.

Ask nickt Crutch zu, womit er sich offenbar „bedanken“ will, bevor die Beiden aufeinander zugehen und es schließlich einen Handshake gibt. Das Publikum wird damit aus der Abneigung gegenüber Corleone und Nero zurückgeholt und jubelt lautstark auf.


Sven: „Ist ja ekelhaft, diese Harmonie.“

Pete: „Ich finds eher ekelhaft, dass sich James Corleone und Aldo Nero hier nicht heraushalten können. Wehe die nehmen uns diesen Main Event.“


Sofort dreht sich Aldo in Richtung Pete, der direkt kleinlaut wird.


Sven: „Tjaha, du solltest besser leise sein, Pete, sonst schiebt Aldo dich als nächstes Opfer zwischen, bevor er sich um Ask kümmert.“


Abgesehen von diesem Blick bleiben Nero und Corleone ruhig. Sie scheinen das Match tatsächlich nicht stören zu wollen.

Vorerst.

Und damit kann es nun auch wirklich losgehen. Jason und Ask gehen aufeinander zu und direkt in einen Lock-Up. Es kommt zum Kräftemessen, das mal der Eine und dann wieder der Andere gewinnt. Side-Headlock, Whip-In und dann wieder dasselbe Spiel von vorn. Jason dreht Ask in einen Hammer Lock, Ask kontert abermals mit dem Sideheadlock, wirft Crutch einmal quer über sich, von wo aus Crutch sich aber direkt wieder befreien kann. Hoher Kick von Crutch, Ask weicht aus; Dropkick von Ask, Crutch weicht aus.

Die ersten Minuten des Matches zeigen somit eindrucksvoll, dass die Beiden auf einer Höhe anzusiedeln sind und das wir allem Anschein nach das Match bekommen, was wir uns davon versprochen haben. Beide nicken sich erneut anerkennend zu, bevor sie jeweils in Lauerstellung gehen – es scheint, als würden sie nun langsam überlegen wollen, wie sie hier taktisch weiter vorgehen wollen, damit auch wirklich mal ein Treffer sitzt.

Die Beiden deuten nun an in den nächsten Lock-Up zu gehen, da bricht Crutch kurz vorher ab um stattdessen einen Elbow gegen Ask zeigen zu wollen, doch Ask scheint das bereits zu erwarten…


BJÖRNSMACK!


Naja, … fast. Crutch wirkt komplett überrumpelt, kann der Bärenpranke aber gerade noch so holprig ausweichen. Etwas zu holprig um genau zu sein, denn er schafft es dabei kaum das Gleichgewicht zu halten, sodass Ask ihn in einem German Suplex abfangen kann.

Und der saß! Crutch hechtet sofort wieder hoch, wobei Ask aber direkt mit einem T-Bone-Suplex nachsetzt! Wieder hievt sich Crutch direkt auf die Beine, lehnt sich dabei in die Seile, sodass Ask ihn sich wieder packen kann und die Suplex-Serie mit einem Half-Nelson-Suplex abrundet!


Pete: „Das war richtig gut gemacht vom Champion! Jason Crutch wollte - als der Veteran, der er nunmal ist – eine Aktion antäuschen, um Ask eiskalt zu erwischen, stattdessen kam dieser ihm aber zuvor, hat ihn aus der Reserve gelockt und schließlich gepunktet!“

Sven: „Mister Corleone hat dabei nicht mal im Ansatz gelächelt, also war das auch keine beeindruckende Aktion.“


Jason liegt am Boden, will sich aber direkt wieder aufbauen, was Ask wohl aber auch antizipiert hat. Er weiß, dass er einen Jason Crutch nicht so einfach besiegen kann. Ask geht also hin, schnappt sich Crutch und will direkt einen Vertical Suplex ansetzen… vermutlich sogar bereits das Skogens Straff.

nun kommt aber Jason Crutch zuvor!

SMALL PACKAGE EINROLLER!


1…

2…

Ask reißt die Schulter hoch!


Das war knapper als gedacht. Knapper als es hätte sein müssen… und dürfen.

Ask schnellt hoch und diesmal ist er es, der dem Schwung kaum standhalten kann, was Crutch direkt wieder ausnutzt. Er drückt Ask per German in die Seile und rollt ihn somit abermals auf die Schultern.


1…

Kickout.


Diesmal sehr viel deutlicher als gedacht. Ask springt auf, hält sich diesmal besser auf den Schultern und will sich direkt zu Crutch drehen, der ihn aber schon mit einem gewaltig-schallernden Chop erwartet! Ask hält sich die Brust, dreht sich ein und Jason packt sich Ask am Hinterkopf, drückt diesen runter… Reverse DDT! Ask dreht sich ein…


NOTHERN LIGHT SUPLEX


Ask hält an und signalisiert somit den Cover-Versuch!


1…

2.


Ebenso ein deutlicher Kickout von Jason Crutch.


Beide stehen nun mit etwas Abstand zueinander. Sie schauen einander an und… schmunzeln. Beiden war vorher klar, was das für ein Match wird und das bestätigt sich gerade. Sie sind auf einem sehr ähnlichen Niveau und an den jeweiligen Punkten in der Karriere beider Männer dürfte das wohl auf die verschiedenen Arten ein großes Lob sein.

und dann wandert Asks Blick wieder zum anderen JC und Aldo Nero. Als hätte sich Ask gerade im Moment verloren und als würde ihm jetzt wieder bewusstwerden, dass da ja eine Gefahr vor dem Ring lauert.

Die Beiden halten sich aber nach wie vor zurück. Keine Reaktion, weder von Corleone noch von Nero.

von Jason Crutch allerdings schon. Der ruft Ask nämlich, jetzt etwas bestimmter, zu, dass er sich doch bitte auf ihn konzentrieren soll, denn wie gesagt: es geht gerade nicht um CorNerone. Es geht um ihn.

Kratzt Asks fehlende Aufmerksamkeit dann vielleicht doch etwas am Ego von Jason Crutch?

Ask dreht sich wieder um und weiß gar nicht so recht wie er reagieren soll. So richtig Zeit darüber nachzudenken, bleibt ihm aber auch gar nicht, denn Crutch zieht durch. CLOTHESLINE, die Ask aber kommen sieht. Crutch stolpert wieder in die Seile, dreht sich und diesmal gibt es Chops von Ask. Aber nicht nur eine, sondern mehrere, so, dass es auch wirklich schmerzt. Whip-In von Ask gegen Crutch und als er aus den Seilen kommt, fängt er ihn bereits ab mit einem Samoan Drop! Kip-Up von Ask, damit der direkt wieder auf die Beine kommt und noch einen Blick in Richtung des Vater-Sohn-Gespanns schicken kann. Diesmal aber eher nach dem Motto „Schaut zu, was euch erwartet, wenn ihr wirklich noch ein Match wollt“

Ask greift sich Crutch und zieht ihn auf die Knie, damit er den Kopf des Oberpollingers nun bestmöglich mit einigen Antler Slashs (Bionic Elbows) bearbeiten kann. Eine kleine Serie, die mit einem finalen, härteren, abgeschlossen wird. Crutch fällt aber nicht, sodass Ask Anlauf aus den Seilen holen kann und Crutch dann endgültig mit einer Art Claymore zu Boden schickt. Und darauf folgt schließlich das erste „richtige“ Cover des Matches.


1…

2…

Kickout.


Pete: „Es scheint, als hätte es Ask etwas überrascht und eingeschüchtert, dass Crutch ihn so erwischt hat. Ask wollte den Fokus nicht auf Nero und Corleone setzen, aber die Beiden hatten da einen anderen Plan. Aber er hat ja recht, wenn er einen Jason Crutch nicht ernst nimmt, dann hat er schon verloren.“

Sven: „Man könnte fast sagen, dass James Corleone weiß, was er macht.“

Pete: „Ich sags nur ungern, aber da muss ich dir zustimmen… dennoch… phasenweise schafft es Ask schon ganz gut den Fokus auf seinem eigentlichen Gegner zu lassen.“


Ask macht direkt weiter. Wieder hebt er Crutch hoch und wieder nun der Ansatz zum Vertical Suplex und damit vermutlich SKOGENS STRAFF… wieder werden wir es nicht erfahren. Crutch stößt Ask etwas vor sich und will ihn in einem SPINEBUSTER abfangen.


BJÖRNSMACK


Diesmal wirklich!


Ask lässt sich auf Crutch fallen, zum nächsten Cover, was aber wieder nach der zwei endet. Aber zeichnet sich nun doch immer deutlicher ab, dass Jason Crutch zwar 2 cm größer und einige kg schwerer ist als Ask… aber eben auch 14 Jahre älter.

Ask lässt Crutch gar keine Ruhe. Er macht sofort weiter, da er diesen Vorteil und sein gegenwärtiges Momentum natürlich ausnutzen will. Er hebt Jason hoch, diesmal zum Michinoku Driver… aber diesmal… rutscht Jason Crutch Ask den Buckel herunter.


INVERTED DDT


Und der sitzt!

Jason bleibt auf Skógur liegen, sodass nun auch er ein Cover durchbringen kann.


1…

Kickout vom Champion!


Ask reißt sich direkt wieder hoch, fast schon so, als hätte er den Inverted DDT vorher gar nicht eingesteckt. Dabei plustert er sich auf, grunzt einmal laut und sieht nun doch etwas geladener aus als zuvor. Und wieder geht ein Blick zu den Störenfrieden am Ring, als wolle Ask ihnen zeigen, dass er tatsächlich ein WÜTENDER Hirsch ist… oder zumindest sein kann, wenn er es will. Und das ist etwas, was er sich über die Zeit angeeignet hat, diesen Umstand zu kontrollieren.

Jason Crutch scheint nun aber langsam genug davon zu haben, dass Ask immer wieder aus dem Ring schaut. Er kniet noch, nach dem Cover und schnellt nun wie eine Rakete hoch, direkt mit der Schulter in die Magengrube von Skógur. Dieser beugt sich vor, woraufhin Crutch Schläge auf den Rücken des Champions folgen lässt. Zum dritten Mal wird nun ein Vertical Suplex in diesem Match versucht und diesmal geht er auch durch… von Jason Crutch gegen Ask Skógur! Dann schnellt Jason direkt wieder hoch, während Ask diesmal tatsächlich am Ringboden liegen bleibt. Crutch steigt auf den Turnbuckle, mit einer überraschend agilen Geschwindigkeit, er dreht seinen Rücken zu Ask und…


MOONSAULT


Formschön und effektiv trifft er den Hirsch, in dessen Jahr wir uns befinden, bevor nun auch Crutches Blick zu Corleone und Nero geht. Und der wiederum sagt ganz klar aus: „Haltet euch hier raus“ – und auch das wurde besprochen. Corleone warnte Crutch, dass er sich aus deren Angelegenheiten heraushalten soll, aber andersherum gilt das natürlich genauso.

Crutch schaut zu Ask, als wolle er verdeutlichen, dass Ask die Lage zwar richtig erkannt, aber nicht so gut befolgt hat. Der weiß, dass er sich NUR auf Crutch konzentrieren muss und lässt sich dennoch von Corleone und Nero ablenken.

Die Macht des James Corleone.

Und nun… der Fehler des Ask Skógur, denn Jason Crutch beschließt den Champion nun dafür büßen zu lassen. Er tritt Ask in die Magengrube, sodass dieser sich auf den Bauch dreht und anschließend deutet Crutch die finale Aktion des Matches an. Camel Crutch.

Er geht in Position, packt sich Ask und… der erwacht wieder ruckartig und zieht sich einige Meter zurück, aus den Fängen von Jason Crutch. Wieder stehen die Beiden nun voneinander entfernt und der Respekt untereinander besteht nach wie vor, aber in Jasons Blick liegt schon fast eine erzieherische Aussage – bleib im Fokus, hier spielt die Musik.

Ask scheint zu erkennen, dass das hier hätte schief ausgehen können. Er schüttelt seinen Kopf, grunzt erneut und schreit laut auf. Er weiß, dass Crutch ihm hier tatsächlich nur helfen will. Aber er weiß auch, dass er dieses Match trotzdem gewinnen muss.

Aber… es scheint sie doch zu geben, die „guten“ in dem Wrestlingdschungel.

Egal.

Ein weiteres respektvolles Zunicken, bevor sie aufeinander zu stürmen. Crutch mit dem Elbow, Skógur mit einer Art Lariat… wer gewinnt?

Ask.

Mit einem immensen LARIAT holt er Crutch von den Beinen… nur um ihn direkt wieder hinaufzuhieven. Er packt ihn sich von hinten, was eindeutig nach einem FORCE OF NATURE-Versuch aussieht. Er dreht Crutch ein… JETZT kommt der Elbow!

und der


SPINEBUSTER


Danach folgt ein Schrei von Crutch. JAWOLL! Das war ein eindeutiger Punkt für ihn. Und da die Lage jetzt gefühlt geklärt zu sein scheint und alles außerhalb des Ringes ausgeblendet wird, können die Beiden sich jetzt auch wirklich aufeinander konzentrieren.

andererseits… könnte Crutch den Sack jetzt auch einfach zu machen. Er packt sich Ask zwischen die Beine und will die Beine einhaken um den Equalizer durchzuführen, doch Ask hält dagegen und strampelt sich frei… BACK BODY DROP! Crutch landet auf den Beinen, er dreht sich, erwartet Ask… BJÖRNSMACK die Zweite! Crutch ist getroffen, taumelt angeschlagen und scheinbar besinnungslos… LARIAT vom Rekordchampion gegen Ask!

Beide gehen zu Boden!


Pete: „Die Lage spitzt sich zu! Wir haben gesehen, wie Ask kurz den Fokus verloren und wie Jason Crutch ihn wieder zurückgeholt hat. Jetzt sind wir gewissermaßen wieder da, wo wir am Anfang waren – beide sind auf einem ähnlichen Niveau und schenken sich nichts.“


Ähnlich, aber nicht gleich. Wie schon gesagt… hier sind 14 Jahre Unterschied im Match und deshalb kämpft sich Ask auch als erster wieder hoch. Crutch folgt ihm zwar, schafft es aber nicht rechtzeitig. Er will nun erneut seine Variante des Brainbusters anbringen, aber Crutch verlagert das Gewicht gut genug und etwas schwerer ist er ja auch, sodass Ask absetzen muss. Crutch nimmt Ask zum Backbreaker, aber Ask hält mit einem seitlichen ANTLER SLASH dagegen!

Alle guten Dinge sind vier!


SKOOOOGENS STRAAAAFF


Endlich! Ask bringt einen seiner Parademoves in wunderbarer Ausführung durch und ein Cover kann er auch direkt hinterherbringen. Das muss es sein.


1…

2…

Kickout!


Gut, es muss nicht unbedingt sooo verwunderlich sein, dass ein Jason Crutch nach einem Move auskickt, der nicht mal der Finisher von Ask war und doch sind sowohl Skógur, als auch das Publikum überrascht, dass es so kam. Dafür sahen der Move und dessen Ausführung einfach ZU gut aus.

Ask streift sich durch das nichtvorhandene Haar, während er direkt weitermachen will. Dann müssen eben härtere Geschütze aufgefahren werden. Er packt sich Crutch und nimmt sich nun diesen zwischen die Beine… THE DEER DRIVER soll folgen.

Und alles sieht gut aus, er hebt Jason hoch und will abspringen… da hält Crutch gegen! Und er hält Ask sogar fest und hebt ihn hoch, sodass er ihn im Ansatz zu einem quasi Reverse Gory Special hat… und der geht durch!

Jason Crutch schmettert Ask mit voller Kraft auf dessen Schultern! Ask sackt direkt zusammen und zum ersten Mal in diesem Match zeigen auch Aldo Nero und James Corleone so etwas wie eine Reaktion. Wird Crutch hier wirklich gewinnen?

Er probiert es zumindest. Cover gegen Ask.


1…

Die Halle jubelt in voller Ekstase bei dem Match, was hier geboten wird.

2…

Aldo Nero richtet sich auf und sogar James Corleones Augen weiten sich ein bisschen…

3…

?

???


NEIN!

Ask kickt aus! Im letzten Moment reißt der Schwede die Schulter hoch und verhindert gerade noch so die Niederlage. Crutch atmet und schnauft durch, er hat viel Hoffnung in diese Aktion gesetzt, ist aber auch nicht unbedingt überrascht, dass Ask den Kickout geschafft hat. Er weiß wohl durchaus, zu was der Champion fähig ist.

Und genau deshalb lässt er auch keine Zeit verstreichen und rollt sich sofort über den Körper von Ask bereit, um sich auf dessen Rücken zu setzen. Erneut soll nun der Camel Crutch probiert werden und so wie es aussieht… geht der Move diesmal auch durch!

naja… fast. Ask hält gegen. Ask kämpft. Ask weiß, an diesem Punkt des Matches, dass er, sobald er in dem Aufgabegriff ist, er wohl nicht mehr herauskommen wird. Er strengt sich also mit aller Kraft an um dagegenzuhalten. Crutch wiederum mobilisiert seine Kräfte um den Move durchzubringen. Es entfaltet sich ein Kräftemessen, was dem Status dieser beiden GFCW-Größen gerecht wird. Die Masse jubelt mit und feuert an, dabei ist es egal wen – die genießen einfach dieses Match.

Und nach einiger Zeit… man kann es glauben oder nicht… schafft es Ask sogar sich hochzuarbeiten. MIT Crutch auf dem Rücken! Es kostet alle seiner Kräfte, aber er ist auf den Knien und sogar auf einem Bein und scheint Crutch hochzuheben, doch der ist natürlich Profi und Veteran.

Er lässt von Ask los, steht nun abermals hinter ihm und geht mit dem Kopf zwischen die Beine des Schweden, um ihn in einem Electric Chair Drop nach Oben zu heben… aber auch Ask rutscht hinunter und greift nach dem Arm von Crutch!


FORCE OF NATURE


Nein!


Crutch erwartet Ask mit einem Kniestoß… er packt sich Ask erneut… EQUALIZER!

Auch das wird nix! Ask strampelt sich frei und stößt Crutch von sich weg. BIG BOOT! Crutch hält Asks Fuß fest und zieht diesen zu sich heran… POP-UP POWERBOMB?! Was geht denn hier jetzt ab? Ask hält sich an Crutchs Kopf fest, der Ask dennoch abwerfen will, sodass Ask quasi von Crutches Kopf herunterrutscht, diesen aber festhält und aus dieser Position in einem…


DEER DRIVER


landet!


Und der geht durch!

Und wieder: überraschend schnell, vor allem für diesen Erschöpfungsgrad des Matches, schafft es Ask Jason herumzudrehen und dann auch tatsächlich das Bein einzuhaken…


1…

2…

3……

KICKOUT!


Unfassbar! Aber Jason Crutch entkommt dem Cover erneut!

Und jetzt ist Ask tatsächlich fassungslos.


Pete: „Was zur Hölle?! Jason Crutch entkommt dem Deer Driver?!“

Sven: „Tja, er ist zurecht da, wo er ist, ich muss es schon zugeben.“


Ask schlägt auf die Matte. Nicht aus WUT sondern vielmehr aus leichter Verzweiflung. Was soll er noch machen um Crutch zu besiegen?

Naja, eine Option gibt es da schon noch und genau an dieser will er sich jetzt wohl auch probieren. Er greift sich Crutch erneut… der seinerseits fast schon leblos in Asks Armen liegt… und will nun ein letztes Mal den Force of Nature probieren. Also dreht er los.


FORCE


Crutch nun wieder zu ihm gewendet.


OF



SMALL PACKAGE!

WIE ZU BEGINN DES MATCHES!


1…

2…

ASK REIßT DIE SCHULTER HOCH


Und vielmehr noch. Er hält Crutch am Arm fest und zieht diesem aus dem Kickout wieder auf die Beine und daran in die Ausgangsposition zum German… und von dort aus folgt nun wirklich der finale Versuch.


FORCE

OF

NATURE

Ask atmet kurz durch, kann das Cover zwar nicht direkt nachsetzen, aber er gibt sein Bestes den Rekord-Champ dennoch auf die Schultern zu drehen. Und so versucht er sich wieder am Cover.


1…


Die Halle bebt. Nicht vor Jubel, sondern vielmehr vor Anspannung.


2…


Corleone und Nero geben ihr bestes sich nichts anmerken zu lassen, aber selbst sie sind gespannt.


3.


~ Ding Ding Ding ~


Laura: „Und der Sieger des Matches… der GFCW WORLD CHAMPION… ASSSKKK SKÓGUUUUR!“


Die Musik setzt ein, der Jubel ist grenzenlos und Ask liegt erschöpft auf seinem heutigen Gegner. Er hat es geschafft. Er hat tatsächlich Jason Crutch besiegt. Und das nach einem monumentalen Match.


Pete: „Wow! Was für ein Match! Es ging ausgeglichen los, dann hat Ask aber leicht die Kontrolle übernommen, die er aufgrund fehlender Aufmerksamkeit fast verloren hätte. Nachdem Jason Crutch ihn zurechtgewiesen hat, ging es ausgeglichen weiter, aber am Ende… da hat der Champion gewonnen. Du hast es über Crutch gesagt, Sven, aber auf Ask trifft das mindestens genauso zu. Er ist zurecht da, wo er ist.“

Sven: „Die Frage ist, wie lange ist er noch da?“


Für die Antwort darauf muss man neben dem Ring schauen. Dort sitzt James Corleone noch immer zurückgelehnt auf seinem Stuhl, während auch Aldo Nero noch keine Anzeichen macht, sich von der Stelle zu bewegen. Es scheint, als wollten die Beiden die Situation fürs erste noch einmal observieren.

Während die Fans jubeln und die Stimmung am Kochen ist, hat Ask sich inzwischen wieder hochgearbeitet. Auch Jason Crutch scheint zumindest erstmal wieder bei Sinnen. Skógur wurde sein Gürtel übergeben, womit er sich in einer der Ringecken hoch hievt um ihn von oben glorreich in die Luft zu strecken und seinen wohlverdienten Jubel aufzusaugen.

Seitdem Jason Crutch ihn zurechtgewiesen hat, hat Ask nicht einmal mehr aus dem Ring geschaut und selbst jetzt steigt er vom Turnbuckle um zu Jason Crutch zu humpeln… dem er… auf die Beine hilft. Crutch schaut zu Ask, der ihm die Hand hinhält und ohne groß zu zögern schlägt er natürlich ein, um sich hochziehen zu lassen.

Es folgt ein weiterer respektvoller Blick, bevor Jason Crutch den Arm des Champions hebt und wenn die Beiden nun gemeinsam feiern, steigt die GFCW-Galaxy doch liebend gern mit ein. Abschließend umarmen sich die beiden Kontrahenten nun sogar einmal, bevor Jason Crutch sich schließlich aufmacht den Ring zu verlassen.

Und Ask?

Nun… der wendet sich jetzt endlich seinem nächsten Problem zu. Überraschenderweise, sitzen Corleone und Nero aber noch immer außerhalb des Ringes.

Ask stürzt auf die Seile zu, nun mit einem tatsächlich WÜTENDEN Blick und sogar einigen Worten. Man versteht es kaum, aber da Ask schreit gut genug um zu deuten, was er will.

Nero will einen Kampf?

Dann soll er doch kommen.

Wieder jubelt das Publikum, dass Ask selbst in dieser Sekunde, nach einem so hart umkämpften Match, nicht vor einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Großmaul Aldo Nero zurückschreckt… auch, wenn es zugegebenermaßen eine ziemlich blöde Idee ist, jetzt in den Kampf zu gehen.

Ask lässt den Gürtel fallen, klopft sich auf die Brust und schreit weiterhin in Richtung Corleone und Nero. Er ist bereit, wenn sie es sind.

Und erst jetzt erheben sich Corleone und Nero von ihren Stühlen. Corleone zupft sich den Anzug zurecht und beginnt loszulaufen… in Richtung Ring. Aldo Nero direkt hinter ihm. Dann bekommt Hamburg heute wohl noch einen Kampf? Ob sich das Ask gut überlegt hat?

werden wir wohl nicht erfahren. Corleone und Nero laufen UM den Ring, an ihm vorbei. Allem Anschein nach gibt es dann wohl doch keinen Kampf.

Und auch, wenn Ask dadurch vermutlich verschont bleibt, buht die GFCW-Galaxy dabei lautstark. Nicht, dass das Corleone interessieren würde – aber genau das ist wohl auch der Punkt. ER entscheidet, wann Nero und Skógur kämpfen. Er allein. Weder die Fans noch Ask… er hat die Aufmerksamkeit des Champions, er ist in dem Kopf des Champions, alles Weitere… zu seiner Zeit.

Corleone und Nero laufen nun also die Stage hinauf, ohne auf die Fans zu reagieren oder noch einmal zu Ask zu schauen. Das geschieht erst, als sie oben angekommen sind. Von dort aus liefern sich nun James Corleone und Aldo Nero mit Ask Skógur ein Blickduell.

Und damit beweist James Corleone einmal mehr, dass er hier den Ton angibt und so sehr Ask sich heute wohl über den großen Sieg freuen kann, so ernst muss er nun auch die Lage nehmen, die vor ihm liegt, denn jetzt gibt es kein Zurück mehr.


Das Jahr des Hirsches oder Aldos Eroberung

Zwei Motive, zwei Ereignisse, zwei rote Fäden, die sich durch die letzten Monate und vor allem durch 2025 ziehen und eines davon wird schon sehr bald sein Ende finden.



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Danke an alle Schreiber!!!