Die Regie führt uns Backstage wo Mac Müll, die Interviewer-Legende, vor einer verschlossenen Tür steht und recht enttäuscht wirkt.
Mac Müll: „Liebe GFCW-Galaxie, an dieser Stelle war eigentlich ein Interview mit Lionel Jannek geplant! Gerade am heutigen Tag, wo er seit seinem charakterlichen Wandel, auf seinen UNRIVALED-Kameraden Zereo Killer trifft, waren wir sehr gespannt was uns der Nummer Eins Herausforderer auf den GFCW World Titel zu sagen hat!“
Müll deutet auf die geschlossene Tür hinter sich.
Mac Müll: „Doch leider hat sich der österreichische Superstar nun dazu entschieden das Interview zu verweigern…“
Müll hebt enttäuscht die Schultern und auch die Fans sind mit ihren Buhrufen zu hören. Auch wenn sie Lionel Jannek nicht mehr leiden können, so hätten sie doch sicher gerne gewusst was er nun über Zereo Killer und UNRIVALED denkt. Müll hebt den Ziegefinger.
Mac Müll: „ABER! Lionel Jannek hat uns stattdessen ein Presseschreiben zukommen lassen und uns die exklusive Berechtigung gegeben, diese nun auch, statt des Interviews, zu verlesen!“
Pete: „Besser als nichts… trotzdem frage ich mich warum er keine Aussage zu Zereo Killer oder UNRIVALED oder zum Match heute machen will… Sieht er den Killer etwa immer noch als Freund an? Das wäre einmal etwas Neues von diesem Lionel Jannek!“ Sven: „Ach, komm schon, Sven! Es ist ganz offensichtlich, dass heute viel auf dem Spiel steht! Er ist voll konzentriert und kann es sich nicht leisten, dass irgendetwas seinen Fokus stört! Deswegen verstehe ich seine Entscheidung absolut!“ Pete: „Und jetzt also ein schriftliches Statement? Das kann ja heiter werden…“
Inzwischen hat Müll einen Zettel hervorgekramt und aufgefaltet. Er überfliegt ihn einmal kurz, runzelt fragend die Stirn und räuspert sich.
Mac Müll: „*Äh-hem* Ich zitiere…
‚Lionel Jannek ersucht um die Verlesung des folgenden Statements:
Lionel Jannek wird sich nicht zum heutigen Match oder zu seinem Gegner äußern. Allerdings wird er, im passenden Moment und zur passenden Zeit, sofern möglich, heute noch seine Worte an seinen Gegner bei der Jubiläums-Show, Alex Ricks, den baldigen Ex-Champion, richten.
Lionel Jannek möchte an dieser Stelle außerdem seine Empörung über die Entscheidung der neuen Commissionerin, die hier nicht namentlich genannt werden soll, äußern, den größten Superstar den die GFCW unter Vertrag hat (Lionel Jannek) so kurz vor dem größten Event in der Geschichte der GFCW einer großen Verletzungsgefahr auszusetzen! In der Vergangenheit hat es bereits einen Fall gegeben, wo Lionel Jannek den entscheidenden Nachteil in einem GFCW Titelmatch hatte, weil er kurz vor dem Titelmatch verletzt wurde! Dass die neue Commissionerin dieses Risiko einer Wiederholung dieses Szenarios in Kauf nimmt, ist skandalös, empörungswürdig und verachtenswert und zeugt weiters von Unerfahrenheit und Inkompetenz der neuen Commissionerin, deren Bestellung zu dieser Position wir an dieser Stelle in Frage stellen möchten!
Lionel Jannek möchte deswegen klarstellen, dass er das heutige Match gegen Zereo Killer nur unter großem Protest bestreiten wird! Von Anfang an sollte nämlich jedem, der auch nur ansatzweise Wissen und Ahnung vom großen Sport des Wrestlings hat, klar sein, dass den Main Event einer großen Show immer die größten Stars der Liga (Lionel Jannek) bestreiten! Oder aber, dass das World Heavyweight Titelmatch eine große Show beenden sollte. Trotzdem wird der einzig logische Main Event der Jubiläums-Show in Frage gestellt, obwohl in diesem Falle sogar beide vorhergenannten Punkte zutreffend sind!
Die Ansetzung dieser Beat-The-Clock-Matches ist damit unnötig, wettbewerbsverzerrend und ein verzweifelter Versuch der neuen Commissionerin sich die Sympathien des Publikums anzueignen! Weiters verbittet sich Lionel Jannek weitere ungerechte und absolut inakzeptable Behandlung von dieser Sorte!
Allerdings möchte Lionel Jannek alle seine Fans dazu aufrufen, sich die GFCW-App zu kaufen bzw. den Pay-Per-View zu ordern. Denn trotz aller kontroversen und skandalösen Versuche des neuen GFCW-Managements es zu verhindern, werden alle die für die große Jubiläums-Show der GFCW ihr Geld ausgeben sehen, wie Lionel Jannek sich nach 7 Jahren wieder zum GFCW World Heavyweight Champion krönen und damit erneut den Thron der GFCW besteigen wird! Es wird ein historisches Ereignis bei einer historischen Veranstaltung werden, die niemand verpassen sollte!
Gezeichnet, Der baldige, neue GFCW World Heavyweight Champion, „The Superior“ Lionel Jannek‘
…“
Professionell, wie er einfach ist, hat Mac Müll dieses Statement vorgetragen, ohne eine Miene zu verziehen oder einen Kommentar abzugeben. Er lässt das Vorgelesene kurz sickern und packt dann den Zettel fein säuberlich weg. Die Fans sind in ihrer Meinung zu diesen Worten nicht zu überhören. Sie sind eindeutig nicht derselben Ansicht wie der Verfasser dieser Zeilen.
Mac Müll: „Das war das schriftliche Statement von Lionel Jannek… Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“
Etwas wie auf dem Präsentier-Teller schleicht sich Müll langsam aus dem Bild und die Regie schaltet um.
Bitches callin‘ my phone like I’m locked up, nonstop From the plane to the fuckin’ helicopter, yeah Cops pullin’ up like I’m givin’ drugs out, nah, nah I’m a popstar..
Pete: „Wenn ich mir die Auftritte von Cornelius so ansehe, dann bekomme ich immer das Gefühl, dass er wirklich glaubt, er der nächste große Star unserer Galaxie sei.“
Sven: „Er ist auf jeden Fall ein aufstrebender Star, zwar bis dato eher große Klappe und nicht so viel dahinter, aber dafür, dass er grade mal 23 Jahre jung ist und noch nicht all zulange im Business, bringt er schon einiges an Talent mit!“
Entlang der Entrancestage und der Rampe liegt wieder einmal ein roter Teppich ausgerollt und die hauseigenen Paparazzi des holländischen Jungspunds haben ihre Finger schon an den Kameraauslösern. Van Leeuween betritt in seiner heißgeliebten Louis Vuitton Jacke die Stage und genießt das „selfmade“ Blitzlichtgewitter. Beendet wird das Ganze auf sein Zeichen, eine lässige Handbewegung. So schickt er seine Fotografen zurück in den Backstagebereich und William betritt hinter ihm die Stage. Natürlich wird dessen Körper wieder als Werbefläche für Cornelius Merchandise genutzt. Die Galaxie tritt dem arroganten Auftreten des jungen Mannes aus Eindhoven mit lautstarken Buh-Rufen entgegen, allerdings scheint er diese negativen Reaktionen seiner Person gegenüber regelrecht genießen! Es sieht fast schon danach aus, als würde dadurch seine Selbstsicherheit sogar noch weiter steigern. Ja anscheinend fühlt er sich bestätigt. Auf dem Weg die Rampe hinunter scheinen seine Blicke förmlich an den Ring gefesselt zu sein, er blickt weder nach links, noch nach rechts, er würdigt die Galaxie keines Blickes. Zielstrebig schreitet er voran, sein Assistent folgt, steigt allerdings zuerst auf den Apron, um seinem Chef die Ringseile aufzuhalten. Im Ring angekommen, verlangt er von Ringsprecher Michael Cruncher sofort ein Mikrofon.
Cornelius setzt eine ernste Miene auf und blickt direkt in die Kamera, so als solle sich jede einzelne Person die das sieht angesprochen fühlen.
Cornelius van Leeuween: „Ich glaube, ich war viel zu gutmütig und nett zu euch Flitzpiepen! Denn anders kann ich mir diese ganze respektlose Scheiße und hoch konzentrierte Dummheit, die mir entgegengebracht wird einfach nicht erklären! Zuerst dieser Niemand von Joe, der übrigens nicht nur geldgeil ist, sondern auch schon die ganze Zeit versucht sich an mir hoch ins Rampenlicht zuziehen. Und dann wird all diese Dreistigkeit und Unverfrorenheit abgerundet von der Dummheit von euch Fans! Zuerst bezeichnet ihr mich als metrosexuellen Schnösel, nur weil ich auf mein Äußeres achte und nicht rieche wie ein Tier. Dann heult ihr rum, dass ich mit meiner großzügigen Art mit Geld umzugehen, einen unbedeutenden Niemand wie Joe eine Perspektive biete und dann seid ihr verwundert, ob nun dauerhaft der Dutch Devil zu sehen sein wird. Seid ihr alle eigentlich komplette Vollidioten!? Ich habe euch mein vergangenes Ich gezeigt, damit ihr einfach etwas mehr über mich erfahrt und vor allem um mit dieser Kacke endgültig abzuschließen! Der Dutch Devil war ein jugendlicher Aufschrei nach Aufmerksamkeit, eine dumm Idee schnell erfolgreich zu werden und dazu auch noch sau gefährlich! Ich werde nie wieder derartig meinen Körper aufs Spiel setzten, denn angesichts meines Könnens im Ring und vor allem meines Geldes, habe ich so etwas einfach nicht nötig. Denn obwohl ich erst seit Kurzem hier bin, habe ich schon Dinge erreicht, von denen manch ein Veteran nur träumen kann. Dinge, die mir niemand mehr nehmen kann! Zuerst habe ich eine Hälfte des legendären Fight Clubs in unter 3 Minuten besiegt, gefolgt und fast noch getoppt wurde das Ganze davon, dass ich kurz davor stand eine eurer absoluten Ikonen Zereo Killer zu bezwingen, und zwar durch Aufgabe! Eins der legendärsten Gesichter welches man hier antreffen kann, so gut wie besiegt und das in meinen zweiten Match hier in diesem Ring! Ich werde dieses Jahr grade einmal 24 Jahre alt, habe mehr Geld zur Verfügung, als irgendeiner meiner ‚Kollegen‘ hier bis dato in seinem Leben verdient hat und dazu kommt, dass ich in der Fingerkuppe meines linken kleinen Fingers mehr Talent habe, als all diese alten Säcke dort hinten im Backstagebereich!“
Er deutet mit dem Mikrofon kurz in Richtung Stage.
Cornelius van Leeuween: „Und nichtsdestotrotz wurde meine so schön strahlend weiße Weste schon beschmutzt! Und eigentlich habe ich nicht einmal mehr Bock den Namen von dieser Witzfigur auszusprechen, allerdings muss ich mich dem Ganzen widmen bis es endlich einen passenden Abschluss bekommen hat. Joe Jobber konnte einen Fehler meines Assistenten für sich nutzen und mich somit bloßstellen. Ich bin normalerweise kein schlechter Verlierer, aber es war eben auch keine normale Niederlage. Ich wurde von einer Person, die mir sehr nah steht enttäuscht..“
Er blickt rüber zu William.
Cornelius van Leeuween: „..und von Joe wurde ich ebenfalls enttäuscht! In meinem jugendlichen Leichtsinn glaubte ich, dass Joe ein fairer Sportsmann wäre und ein solcher Sieg so gar nicht in seinem Sinne. Jedoch offenbarte er mir und auch jedem einzelnen Fan der sich zu unserer Galaxie zählt, sein wahres Gesicht. Er ist nämlich nichts weiter als ein geld- und aufmerksamkeitsgeiler blöder Wichser! Nun wäre ein Rematch natürlich naheliegend, allerdings ist dies fernab von seinem Interesse, da er mich unter keinen Umständen fair besiegen kann. Und ich muss zugeben, dass ich aufgrund dieser Ablehnung leicht überreagiert habe, da ich mich schlichtweg von blinder Wut habe leiten lassen. Ein Umstand, der mir nun reflektiert im Nachhinein leid tut! Ich habe die vergangenen zwei Wochen damit verbracht darüber nachzudenken, wie ich meine Kurzschlussreaktion wieder gut machen könnte. Und auch wenn dir wahrscheinlich ein weiterer Koffer mit Geld, eine teure Uhr oder ein neues Auto lieber gewesen wäre, möchte ich das Ganze auf einer viel persönlichere und erwachsene Art regeln, indem ich dir hier im Ring meine Hand reiche und dir mein Bedauern über den Verlauf der letzten Wochen vergewissern kann. Und dir dabei von Mann zu Mann in die Augen zu schauen, damit du siehst, dass ich es auch wirklich ernst meine!“
Wieder deutet er mit seinem Mikro in Richtung Stage.
Jedoch ertönt keine Musik, sondern eine live Übertragung aus dem Backstagebereich startet und zu sehen ist natürlich niemand geringeres Joe Jobber! Er scheint guter Dinge zu sein und schenkt der Kamera ein breites Grinsen.
Joe Jobber: „Glaubst du wirklich jemand kauft dir diese Scheiße ab Conny?“
Cornelius van Leeuween: „Es ist keine Sch...“
Joe fällt ihm ins Wort.
Joe Jobber: „Natürlich ist es das! Und anscheinend hältst du mich zusätzlich auch noch für scheißen dämlich. Hast du ernsthaft damit gerechnet ich komme so einfach zu euch in den Ring? Nur damit ihr mich diesmal zu Zweit abfertigen könnt, huh? Glaubst du das Conny?“ Cornelius van Leeuween: „Ich kann natürlich nachvollziehen, woher dein Misstrauen kommt Joe, aber ich kann dir ernsthaft zusichern, dass du hier im Ring keiner Gefahr ausgesetzt bist!“
Unser junger Holländer setzt sein bestes „Schwiegermutters Liebling“ Lächeln auf.
Joe Jobber: „Liebe German Fantasy Championship Wrestling Galaxie, glaubt ihr diese Grütze?“
Die Galaxie hat sich eindeutig für ein lautstarkes …
NEIN!
… entschieden!
Joe Jobber: „Selbst wenn deine Aussagen ernsthafte Absichten haben, bist du ziemlich mies darin diese glaubhaft rüber zu bringen! Und außerdem..“
Wäre die GFCW Galaxie ein Cartoon eine Zeichentrickserie, dann wäre der Kopf von Cornelius nun rot angelaufen, doch auch ohne das fehlende Signalleuchten sieht man, dass der junge Mann aus Eindhoven pissed ist! Er brüllt daraufhin los..
Cornelius van Leeuween: „Jetzt hör mir mal zu du absoluter Niemand …“
Joe Jobber unterbricht ihn, indem er anfängt zu lachen.
Joe Jobber: „Ernsthafte Absichten, wahrscheinlich oder? Du bist nichts weiter als ein aufgeblasener Heuchler, dazu verlogen und absolut realitätsfern! Ich glaube dir würde es ganz guttun, wenn dir jemand mal das Maul stopft!“ Cornelius van Leeuween: „Und ich würde nur zu gerne sehen, wie du versuchst mir das Maul zu stopfen, also los, trau dich!“
Erneut hat Joe nur ein Lachen für Cornelius übrig.
Joe Jobber: „Es geht hierbei doch nicht um meinen fehlenden Mut, denn dass ich davon mehr als genug besitze, habe ich doch bereits unter Beweis gestellt. Und wurde mit 50.000 Euro belohnt!“
Van Leeuween leckt sich über die Lippen.
Cornelius van Leeuween: „Daher weht der Wind also! Ich habe genug Geld und Luxusgüter, um ein erneutes Match erneut lukrativ für dich zu machen Joe! Was darf es denn diesmal sein, huh? Vielleicht wirklich eine teure Uhr oder ein neues Auto? Eine Eigentumswohnung oder wir hauen übertrieben auf die Kacke und es geht dabei um einen Privatjet?“
Joe Jobber: „Und da verfehlst du eben den entscheidenden Punkt Conny. Mir geht es doch gar nicht darum mich selbst zu bereichern, sondern lediglich um dir etwas zu nehmen! Denn dein verzweifelter Blick als ich DEINEN Geldkoffer in den Händen hielt, war wie Balsam für meine Seele. Und genau darum geht es mir eigentlich die ganze Zeit, wenn wir nochmal erneut aufeinandertreffen, dann damit ich genau an diesen Moment anknüpfen kann!“
Cornelius wirkt leicht verwirrt.
Joe Jobber: „Ich bin mittlerweile so weit zu sagen, ich trete bei der Jubiläumsshow erneut gegen dich an! Allerdings, nur wenn erneut einen Koffer mit 50.000 Euro auf dem Spiel steht! Und damit es danach nicht wieder zu irgendwelchen billigen Ausflüchten deinerseits kommt, wie unfair Fakt XY doch war, befestigen wir den Koffer einfach in der Hallendecke und man kann lediglich gewinnen, wenn man eben diesen Koffer mithilfe einer Leiter abhängt!“
Cornelius ist wutentbrannt.
Cornelius van Leeuween: „Aha endlich zeigst du dein wahres Gesicht Joe! Darum geht es dir also schon die ganze Zeit, das schnelle Geld! An und für sich wäre das natürlich keine große Aufwand für mich, allerdings gibt es da nur ein klitzekleines Problem... ANSCHEINEND HAST DU MIR VORHIN NICHT ZUGEHÖRT! Solche eine Art von Match liegt fernab meines Interesses, ich werde meinem Körper nicht mehr so leichtsinnig aufs Spiel setzen und schon gar nicht für einen so namenlosen Niemand wie dich!“
Erneut muss Joe lachen.
Joe Jobber: „Es ist aber die einzige Möglichkeit wie du mich nochmal in die Finger kriegen könntest Conny!“
Cornelius van Leeuween: „Ach ist das so Joe? Dann bleibt mir natürlich nichts anderes übrig als zu akzeptieren …“
Auf den Lippen von Cornelius zeichnet sich ein diabolisches Lächeln ab.
Cornelius van Leeuween: „… allerdings nur unter der Voraussetzung, dass bei der Jubiläumsshow nicht nur ein Koffer von der Hallendecke hängen wird, sondern ZWEI Koffer! Unser Leitermatch steht unter dem Motto Double or Nothing! Was sagst du dazu Joe!?“
Doch anstatt Cornelius darauf eine Antwort zu geben, verlässt Joe plötzlich das Bild.
Cornelius van Leeuween: „Willst du mich eigentlich komplett verarschen Joe? Ich verlange eine Antwort, und zwar jetzt sofort! William hol mir dieses wertlose Stück Scheiße hier in die Halle, von mir aus prügel ihn windelweich, solange er nicht ohnmächtig wird, damit er meine Herausforderung noch annehmen kann, ist alles fein!“
William sieht ganz und gar nicht zufrieden aus, wie die Situation verlaufen ist, allerdings muss er eben das tun, was Cornelius sagt und so begibt er sich in den Backstagebereich, um Joe Jobber zu suchen.
Cornelius van Leeuween: „Ohhh Joe ich verspreche dir, du wirst es bereuen mir so hart auf die Eier gegangen zu sein! Ich werde …“
BÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄM
Erst einmal wird Cornelius gar nichts mehr, denn ein wuchtiger Stuhlschlag schickt ihn zu Boden! Sein Angreifer reißt sich sofort seine Kapuze vom Kopf und natürlich handelt es sich dabei um JOE JOBBER. Erneut schwingt er wuchtig seinen Stuhl, allerdings trifft er diesmal nichts außer den Ringboden, da sich van Leeuween im letzten Moment aus dem Ring rollen konnte. Angestachelt und motiviert schnappt sich Joe ein Mikrofon vom Boden.
Joe Jobber: „Conny ich hoffe du hast dir das Ganze hier sehr gut überlegt, denn ich akzeptiere! Bei der GFCW Jubiläumsshow heißt es also Joe Jobber vs. Cornelius van Leeuween, in einem Double or Nothing 100.000 Euro Leitermatch! Es wird mir eine Freude sein dich endgültig von deinem Egotrip zu holen und dazu noch richtig fett abzusahnen!“
Etwas entkräftet steht er da. Irgendwie zufrieden, aber irgendwie auch nicht. Das Match bestritt er, wie es von ihm gefordert wurde. Er trat an, keine Spielchen, keine Tricks. Einfach nur ein Match zwischen ihm und den World Champion. Das war alles, was er tun musste, um „sein“ Match beim Jubiläum zu bekommen. Antoine Schwanenburg gegen Danny Rickson, zwei ähnliche Wrestler aus zwei Generationen, zwei ähnlich geachtete Männer, zwei Legenden und Meister ihrer Zunft. Das ist sicherlich auch der Grund, warum Antoine hier zufrieden wirkt, zumindest auf dem ersten Blick. Wenn man aber genauer hinschaut, dann merkt man es und man merkt es deutlich.
Es wurmt ihn massiv, dass er hier und heute nicht den Sieg einfahren konnte. Er wäre sicherlich auch nicht Antoine Schwanenburg, wenn er nicht diese manisch kompetitive Ader besäße, ohne jene er nicht den Status inne hätte, den er nun mal hat.
Und so steht er da also nun, öffnet die Türe seiner Kabine, betritt diese, sichtlich in Gedanken versunken. Dann rummst es und zwar laut.
Nahezu aus dem Nichts fliegt seine Faust in den blechernen Spind. Ein lautes und helles Poltern füllt den Raum, der Spind muss nachgeben und die blecherne Tür wölbt sich leicht nach innen. Der Krach wird von einem lautem Schrei begleitet, den er ausstößt. Die Faust wird zurück gezogen, er schüttelt sie so, als wolle er den Schmerz wegschütteln. Dass diese Aktion weh getan hat steht außer Frage, wenngleich das Adrenalin derzeit wohl noch überwiegt.
„Ach ja, die Frustration nach einem Kampf. Seit Jahrzehnten Berufskrankheit von Leuten wie uns. Wird sich wohl nie ändern. Und eigentlich fragt man sich nur, warum man die gleiche Aggressivität nicht ein paar Minuten zuvor im Ring zeigen konnte.“
Die unerwartete zweite Stimme in der Kabine lässt sich lokalisieren und als die Kamera herumschwingt, erblickt die GFCW Galaxie einen Mann, der seit einiger Zeit wieder zum Inventar zu gehören scheint: Einen allzu bekannten Engländer mit stets ironisch scheinender Miene.
Danny Rickson also. Die gesamte Zeit in der Kabine gewesen, Antoine hat ihn nicht wahrgenommen oder wollte ihn nicht wahrnehmen. Nur kurz geht der Blick rüber zu ihm, dann starrt er weiter auf seine Faust. Es dauert ein, zwei Sekunden ehe er seine volle Aufmerksamkeit dem Hall of Famer widmet.
Antoine: „Für dich wäre es besser gewesen, wenn ich Alex besiegt hätte.“
Der Ton wird energischer, mit jedem Wort das er spricht.
Antoine: „Dass ich nicht siegen konnte, das zehrt an meinem Stolz. Das kann ich dir sagen. Und das werde ich jetzt zwei Wochen lang mit mir herum tragen, jeden Tage, jede Nacht, bis du und ich uns schließlich und schlussendlich gegenüberstehen.“
Mittlerweile haben sich die zwei Schwergewichte direkt voreinander platziert. Von Mindestabstand keine Spur.
Antoine: „Das Feuer brennt und in zwei Wochen wird dieses Inferno auf dich niederregnen.“
Sie rücken fast noch näher zusammen.
Antoine: „Ich werde dich vor Aufgabe und Aufgabe stelle, so lange, bis du eine nicht lösen kannst. Ich habe den längeren Atem.“
Danny Rickson scheint sich fast schon über die Ansage zu freuen. Ein kompetitiver Schwanenburg ist ihm auf jeden Fall lieber, als ein wehleidiger. Er dreht sich dann allerdings von Schwanenburg weg und macht einen Schritt auf den Spind Antoines zu, dessen Delle überdeutlich von Wucht des Schlages zeugt. Rickson fährt mit der Hand über die Verformung und scheint einen Augenblick in Gedanken versunken. Dann hebt er seine Augen, blickt auf Antoine und lächelt.
Danny Rickson: „Ich werde mich nie damit brüsten oder anfreunden, schon fast ein alter Mann zu sein. Aber lass mich mal für einen Moment in diese Rolle schlüpfen, um auf deine Worte zu antworten. Das hier…“
Er klopft mit der Hand leicht auf die Delle im Spind. Das Scheppern erfüllt für einen Moment den Raum.
Danny Rickson: „…spricht nicht für einen langen Atem. Nicht dafür, dass du mir ausdauernd Aufgaben stellen willst, bis ich ein Rätsel im Ring nicht knacken kann. Das hier spricht für Frustration, Wut, vielleicht auch dafür, dass du mit dem Rücken zur Wand stehst.“
Und als wolle er diese Aussage bildlich untermalen, lehnt sich Rickson nun an den Spind, wirkt fast wie ein entspannter Schüler, der auf ein wenig Zerstreuung in der Pause wartet. Doch sein Blick bleibt wachsam und straft der Körperhaltung Lügen.
Danny Rickson: „Du weißt, dass du auf ein Jahrzehnt Karriere zurückblicken kannst, doch das ist bald vorbei. Was also werden die Leute von dir in Erinnerung behalten? Sicher auch deine Erfolge, doch in den nächsten Jahren zunächst auch die Art deines Abgangs. Dieses eine Match gegen mich, das du so unbedingt wolltest schon deiner ganzen Laufbahn, wird dich für die nächsten Jahre definieren. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du jetzt, wo du nicht mal Alex besiegen konntest, unsicher bist. Wie man dich in Erinnerung behalten wird. Kannst du mich besiegen? Oder werden nach der Jubiläumsshow zwei, drei weitere Dellen in deinem Spind sein?“
Er deutet es gestisch an, formt die Hand zur Faust und schlägt in die Luft kurz dem Spind. Dann wieder das gewinnende und in dieser Situation doch fast provozierende Lächeln. Indes fokussiert er unverändert den ehemaligen Brainpain aus seinen blauen Augen.
Danny Rickson: „Du wolltest nicht nur ein Match gegen mich, sondern ein pures Match. Kein Bullshit, keine Theatralik. Einfach ein Kräftemessen. Rickson gegen Schwanenburg. Und genau deshalb werde ich dir auch keine hundert Aufgaben stellen, sondern nur eine einzige. Diese Aufgabe bin ich.“
Fingerzeig auf Antoine.
Danny Rickson: „Du wirst sie nicht lösen können.“
Antoine: „Eins kann ich dir sagen, Danny. Mit einer Niederlage werde ich die große Bühne nicht verlassen.“
Fast scheint es, als sei die gegenseitige Versicherung des Sieges der Schlusspunkt des Aufeinandertreffens. Rickson geht an Schwanenburg vorbei Richtung Kabinenausgang, doch kurz vor der Tür bleibt er nochmal stehen.
Danny Rickson: „Wer will das schon? In seinem letzten Match verlieren. Weißt du, damals bei meinem letzten Match gegen Tobi Whitehouse habe ich genauso geklungen, habe es auch nicht wahrhaben wollen und bis heute schäme ich mich dafür. Aber damals habe ich genau den gleichen Fehler gemacht, alles für den perfekten Abgang erzwingen wollen. An jedem anderen Abend wäre ein Sieg bei rausgesprungen. Obwohl ich damals schon Veteran war, gab mir das eine Lehrstunde. Und genau deshalb werde ich erst recht nicht verlieren.“
Dann kommt der Arm des Schwanenburg auf die Schulter von Rickson, frei nach dem Motto 'noch gehst du nicht, mein Freund'.
Antoine: „Wir werden sehen, was passiert. Ich werde dir gegenüberstehen, als würde mein Leben davon abhängen. Ebenso wie damals, wirst du leider nur zweiter Sieger werden, mit einem Unterschied allerdings.“
Der Arm wird von der Schulter genommen, erhabenes Grinsen dafür aber auf den Lippen.
Antoine: „Für eine Niederlage gegen mich brauchst du dich zumindest nicht schämen.“
Danny Rickson: „Schämen vielleicht nicht. Aber ich könnte es mir nicht verzeihen, als einer der großen Gaststars zu einer Jubiläumsshow zu fahren und das perfekte Beispiel für alle Kritiker zu sein, die meinen, dass die alten Hasen nicht mehr auf dem Level wie damals sind. Du magst der Danny Rickson deiner Generation sein, Antoine. Aber du wirst nie das Original schlagen.“
FADE OUT
Nun sind es nurnoch 2 Wochen bis zum ersten Match seit über 10 Jahren. Ist er inzwischen einfach zu alt, zu langsam, zu ungeschickt für den Ring? Würden das Training sich am Ende auszahlen? Kann er wirklich noch in den Ring steigen und den Menschen eine Show bieten, die sie niemals vergessen werden? Und vor allem, wird er sich am Ende des Tages treu bleiben, selbst wenn Schelo ihn unter Druck setzt? Was ist sich treu bleiben überhaupt noch?
Diese und viele anderen Gedanken gehen dem Spanier durch den Kopf, als die Kamera anfängt, in seiner Kabine zu senden. Der Südländer sitzt nachdenklich auf seiner Bank. Er trägt ein schwarzes Hemd und eine Jeans von der gleichen Farbe. In der Hand befindet sich ein Glas, aus dem er in kurzen Intervallen trinkt. So geht es ungefähr 15 Sekunden bis plötzlich ein lautes Klopfen zu vernehmen ist. Der Spanier blickt verwirrt zur Tür. Er erwartet eigentlich niemanden. Dennoch spricht er ruhig und konzentriert.
Emilio: „Es ist offen.“
Und wie es offen ist! Von tosendem Donner begleitet, wird die Tür beherzt aufgetreten und zwei von einer goldenen Aura umgebene Gottgestalten füllen den Türrahmen zu der Kabine aus. Freilich handelt es sich bei den vom himmlischen Lichte umgebenen Schemen nicht um außerirdische Wesen vom Planeten Vegeta – darum ist die goldene Aura lediglich metaphorisch zu verstehen. Dennoch müssen solch überbordende Vergleiche dafür herhalten, welch ausnehmender Niveaugraben zwischen den Neuankömmlingen und dem gewöhnlichen Fußvolk herrscht.
„Farbenbruder Emilio!“
Da ist sie dahin, die wehmütige Stimmung. Weggeblasen von einem heiseren Organ, das man schon einige Jahre nicht mehr durch die Backstage-Gänge diverser Veranstaltungshallen hallen hörte. Die wenigen Korporierten, die sich tatsächlich für Wrestling interessieren, zucken vor den Fernsehgeräten zusammen, können sie sich doch noch gut, an den Mann erinnern, der die Füxe in der Münchner Studentenverbindungsszene mit dem einen oder anderen „Räffchen“ im vollständig ausgefließten „Presskeller“ terrorisierte. Kein Geringerer als Richard von Hansa betritt die Szenerie, flankiert von seinem riesenhaften Corpsbruder und Tag Team Partner Heinrich von Sternburg.
Beide Männer ließen sich auch nach Jahren der Wrestling-Abstinenz offensichtlich nicht lumpen und haben für diese blaublütige Reunion den örtlichen Herrenausstatter bei einem (momentan nicht ganz so legalen) Termin leergekauft. Dementsprechend glänzen die polierten Timberlands, dementsprechend verlaufen die Bügelfalten der lachsfarbenen Cartier-Stoffhosen absolut vertikal, dementsprechend aufgerichtet stehen die Mehrfachkrägen der Polo-Oberteile. Ja, auch nachdem sie das Wrestling zugunsten der lohnenderen Winkeladvocatio aufgegeben haben, hat sich eines nicht verändert: Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg repräsentieren die geschmacklose Schickeria der deutschen Studentenverbindungsszene.
Richard von Hansa: „Emilio, Emilio, Emilio!“
Der Münchner Adlige schwingt den Zeigefinger mahnend, während er den Namen des Spaniers mit einem süffisanten Schmunzeln wiederholt – ein Gesichtsausdruck, der keine Entsprechung bei Heinrich von Sternburg findet, welcher gedanklich anscheinend schon den nächsten Bummelabend durch das örtliche Studentenviertel plant, wo er die Buxen an der Tasse das Fürchten lehren wird.
Richard von Hansa: „Hat dich also wieder der Virus körperlicher Ertüchtigung im Ringkampf eingeholt.“
Von Hansa und von Sternburg, die beide einst als Corps Nobilis die GFCW Tag Team-Division „beehrten“, haben zu Fernandez aufgeschlossen und strecken ihm die Hand zum Gruße aus – selbstverfreilich ohne auf irgendwelche Abstandsregeln Rücksicht zu nehmen, sind solche Regeln doch für den Pöbel gedacht. Nicht jedoch für den europäischen Adel.
Emilio Fernandez bedenkt die ausgestreckte Hand von Hansas mit einem Stirnrunzler, streckt dann auch seine Hand aus und formt damit eine Faust. Die Geste wird widerwillig von dem kleineren Mitglied von Corps Nobilis erwidert. Schnell findet sich allerdings wieder der Schalk in den Gesichtszügen des Münchners wieder.
Mit einer leichten Handbewegung bedeutet der Spanier den beiden Corpsbrüdern, mit denen er einst das kurzweilige Stable „Ultima Ratio Regum“ formte, es sich in seiner Sitzecke bequem zu machen. Kurz nimmt er sich noch die Zeit, sein Weinglas zu holen. Dann lässt auch er sich in einen der quadratischen Ledersessel fallen, die seine Mini-Lounge bilden.
Richard von Hansa: „Heinrich hat mir erzählt, dass ein Bekannter eines Kommilitonen eines Fuxes einer Buxenschaft am anderen Ende von München erzählt hat…“
Als ob Richard von Hansa live im deutschen Fernsehen jemals offen zugeben würde, dass er noch die GFCW verfolgt. An den europäischen Adelshöfen würde man für so etwas mehr tuscheln, als über Meghan und Harry.
Richard von Hansa: „…dass du jetzt wieder offiziell ein Teil dieser Phrittenliga bist.“
Abermals kräuselt sich die Stirn des Spaniers. Der Bajuware mit der perfekt gescheitelten Pomadenfrisur zuckt daraufhin mit dem Schultern.
Richard von Hansa: „Ich hätte gedacht, dass du dem Geschmeiß bereits bewiesen hast, wieso das blaue Blut in unseren Adern selbst in athletischen Disziplinen immer über dem Gewöhnlichen…“
Und dieses Wort betont er mit besonderer Verachtung.
Richard von Hansa: „...stehen wird. Das hat uns gar so überrascht, dass wir dieser Angelegenheit nachgehen mussten. Ist doch so, mein lieber Corpsbruder, oder nicht?“ Heinrich von Sternburg: „Est.“
Der Spanier ist sichtlich überrumpelt. Noch vor einem Monat sprach er über Corps Nobilis, doch hat er nicht erwartet, die Blaublüter tatsächlich im Kontext der GFCW wiederzusehen.
Emilio: „Corps Nobilis, so sehr ich mich auch ehrlich freue, euch wiederzusehen, ihr erwischt mich doch auf dem falschen Fuß. Hätte ich gewusst, dass mich heute so hochrangiger Besuch erwartet, hätte ich den besten Wein der südlichen Länder bereitgestellt.“
Fernandez geht zu einem bereits geöffneten Schrank und holt 2 weitere, fast schon glänzende Gläser heraus, die er dann mit Whiskey befüllt.
Emilio: „So müssen wir uns leider auf etwas Nördliches beschränken, um auf dieses Wiedersehen anzustoßen.“
Der Spanier reicht seinen deutschen Adelsbrüdern die Gläser.
Emilio: „Auf die alten Zeiten. Und den Adel. Möge er niemals in Vergessenheit geraten.“
Die Gläser klirren und einhellig wird der Weinbrandt die Kehlen runtergespült. Einen Moment lang verfällt die adlige Runde in bedächtiges Schweigen, das den Zeiten gewidmet ist, in der sich die Blaublüter im Frühling des Jahres 2012 zusammenrotteten, um den damaligen GFCW Heavyweight Champion Tobi Whitehouse zu entthronen. Erfolglos.
Richard von Hansa, das sogenannte „Sprachrohr Nobilae“, lässt das Whiskeyglas mit seinem Handgelenk kreisen.
Richard von Hansa: „Also, du entschließt dich, wieder aktiv am Geschehen in der GFCW teilzuhaben, die Narrenkappe für die gemeinen Leute aufzusetzen und ihnen minutenlang dein Epos von der angeblichen Läuterung vorzutragen. Ich muss sagen, als ich und Heinrich das gesehen haben…“ Heinrich von Sternburg: „AUF YOUTUBE! ZU RECHERCHEZWECKEN!“ Richard von Hansa: „…zu Recherchezwecken gesehen haben, waren wir – da will ich nicht lügen – gespannt darauf, was du zu sagen hattest. Da war viel, das du vor dem Gewürm nach außen gekehrt hast. Vieles, das der gewöhnliche Asoziale, der sich aus den sozialen Töpfen eines von den Schwachen regierten Staates, nicht verstehen kann. Weil er eben ein Asozialer ist. Weil eben kein blaues Blut in seinen Adern fließt. Trotzdem versuchst du dem Pack begreiflich zu machen, dass du einen falschen Weg gegangen wärst. Und an dieser Stelle muss ich ganz ungeniert fragen…“
Sukzessive geben sich die Mundwinkel von Hansas immer weiter der Schwerkraft, etwas, das sich auch bei Emilio Fernandez widerspiegelt. So ist diesem bisher natürlich auch nicht verborgen geblieben, welche Andeutungen – oder besser gesagt – Anschuldigungen bis zu diesem Moment unausgesprochen im Raum schweben und denen Richard von Hansa nun eine phonetische Form geben will.
Richard von Hansa: „Fühlst du dich deiner gottgegebenen Herkunft inzwischen so wenig verpflichtet, dass du dem dienenden Volk Rechenschaft schuldig bist? Die natürliche Ordnung fordert doch gerade das Gegenteil von dem, was du auf der Bühne der GFCW aufmerksamkeitswirksam zelebriert hast. Doch wo war dieser Treueschwur? Wo war der Paukenschlag, der das neue Zeitalter eines auferstandenen Adels hätte einläuten sollen? Der die Herrschaft der unbedeutenden Massen wenigstens in den Grenzen des Seilgevierts hätte beenden sollen? Wo war…“
Einen Augenblick lang hält das Sprachrohr Nobilae inne. Dann spuckt er die Worte förmlich raus. Wie einen hingeworfenen Fehdehandschuh. Oder eine angerissenen Visitenkarte.
Richard von Hansa: „…die Ultima Ratio Regum.“
Der Spanier nimmt erst mal 2 Schritte Abstand von den deutschen Blaublütern. Bisher wurde er nur mit (vorsichtigem) Lob für eine Entwicklung konfrontiert. Das, was gerade passiert, ist eine vollkommen neue Situation.
Emilio: „Richard, Heinrich. Ihr wisst, dass ich euch respektiere, ihr wisst dass ich euch als Brüder sehe, denn niemand in dieser Halle weiß besser als ihr, wie es ist, aus einem Stand zu kommen, der von niemand anderem als Gott persönlich berufen wurde. Doch diese Zeiten, die Zeiten des Adels, sie sind vorbei. Das gemeine Volk ist nicht mehr auf eine starke Hand angewiesen. Sie brauchen keine Führung mehr. Ich liebe meine Herkunft und ich werde immer „Emilio Fernandez aus dem Hause der Bourbonen“ sein. Doch diese Zeiten sind vorbei.“
Fernandez atmet tief aus.
Emilio: „Die Aufgabe des Adels war es immer, den Pöbel zu beschützen und ihn anzuführen. Das habe ich vor 10 Jahren nicht getan. Doch inzwischen habe ich einen neuen Weg gefunden, dieser Bestimmung nachzukommen. Unser Stand war schon immer für seine Tyrannei bekannt. Ich hingegen will ein König und kein Unterdrücker mehr sein.“
Kaum haben diese Worte seinen Mund verlassen, wird das Gesicht des Spaniers von der klaren, braunen Flüssigkeit benetzt, die er seinen einstigen adligen Mitstreitern vor wenigen Momenten selbst noch einschenkte. Richard von Hansa lässt das leere Whiskeyglas auf dem Boden zerschellen, starrt den Spanier missbilligend an.
Der macht Anstalten, sich zu erheben und den alten Gefühlen des Zorns nachzugeben, doch da ist der hünenhafte Heinrich von Sternburg schon aufgesprungen und baut sich bedrohlich vor dem Psychologen auf.
Richard von Hansa: „Du setzt dich besser wieder. Ganz bist du den alten Ringrost schließlich noch nicht losgeworden. Und wir wollen doch wohl nicht, dass dir vor deinem großen Match gegen diesen Bauerntölpel etwas zustößt. Ich meine, das ist das 20-jährige Jubiläum der GFCW, nicht wahr?“ Emilio: „Puta madre.“
Widerwillig lässt sich der einstige GFCW-Commissioner wieder in den Sessel fallen und bedenkt seine ehemaligen Stable-Partner mit einem vorwurfsvollen Blick.
Richard von Hansa: „Es ist egal, was du in diesem Augenblick über uns denkst – wir sind nicht deine Feinde. Ganz im Gegenteil. Wir stehen hinter dir, weil Adel verpflichtet. Die da draußen hingegen…“
Anklagend ziehen die Hände von Hansas einen imaginären Kreis, so als ob er damit den so verhassten Pöbel wie eine Viehherde einzäunen wolle.
Richard von Hansa: „...die werden dich niemals akzeptieren, auch nachdem du ihnen dein Herz ausgeschüttet hast. Die wissen nicht, welche Bürde auf der Krone liegt. Die wissen nicht, was es heißt Regionen, Königreiche, ja ganze Nationen zu repräsentieren. Die kennen nur ihre jämmerliche Existenz im Unrat der Gosse und das macht sie neidisch. Ob Tyrann oder König ist denen völlig egal, weshalb ich dir rate, noch einmal gründlich darüber nachzudenken, ob du gerade wirklich den richtigen Pfad bestreitest und was deine eigentliche Aufgabe in der GFCW ist.“
Nun erhebt sich auch das Sprachrohr Nobilae und geht einen Schritt auf Emilio zu. Die strengen Augen untermalen einmal mehr, welche Botschaft der Bajuware gerade ausgesendet hat. Ein kurzes Klopfen auf die Schulter von Heinrich von Sternburg bedeutet ihm, dass es Zeit ist, zu gehen. Zielstrebig bewegen sich Corps Nobilis auf den Türrahmen zu.
Ein letztes Mal noch trifft ein mahnendes Augenpaar auf ein trotziges. Dann verlassen Richard von Hansa und Heinrich von Sternburg die Szenerie.
Emilio hingegen wischt sich den Whiskey mit einem Handtuch aus dem Gesicht, während er ein letztes mal Richtung Tür blickt. Er hat sich noch nie so unentschlossen gefühlt.
Pete: “Oh, liebe Eltern, versteckt eure Kinder! Bartholomäus kommt raus, um zu spielen! Und ihr wollt nicht, dass er mit euren Kindern spielt!“ Sven: „Ok, das war zweideutig.“
Während die bassigen Töne aus den Boxen hämmern, führt eine Armada Security einmal mehr an Ketten „das Ungetüm“ – in der einen Hand den stacheldrahtumwickelten Stuhl „Maria“ tragend - auf die Stage, angeführt von Rufus von Greifenstein. Der derzeit einzige Monokelträger der GFCW sieht verbissen aus, so wie selten. Energisch zerrt er seinen (Zieh-)Sohn zum Ring. Er selbst lässt seinen Rollstuhl mit der hydraulischen Hebevorrichtung, die wir nun schon kennen, in den Ring hieven. Bartholomäus selbst steht bereits im Ring. Rufus von Greifenstein fordert ein Mikrofon vom Timekeeper, was dieser auch bereitwillig überreicht. Dann wendet er sich an die Security.
Rufus von Greifenstein: „Liebe Herrschaften, ich möchte Sie bitten, meinen Sohn freizugeben!“ Sven: „Was?“ Pete: „Er lässt Bartholomäus frei? Aber er hat gar kein Match! Mit wem soll er dann spielen?“ Sven: „Ok. Ich bekomme es mit der Angst zu tun.“ Pete: „Nicht nur du. Die Security auch. Denn sie haben berechtigterweise Sorge, dass SIE diejenigen sind, mit denen Bartholomäus spielen wird.“ Rufus von Greifenstein: „Nun machen Sie schon, liebe Herren. Keine Sorge, keine Sorge! Tun Sie Ihren Job. Ich verspreche Ihnen Sicherheit.“
Er, der die dickste Kette in Händen hält, hat leicht reden, denn ER muss nichts befürchten. Die Sicherheitsleute hingegen sind deutlich eingeschüchtert. Nichtsdestotrotz nestelt aber der erste mit zitternder Hand am Schloss herum. Und plötzlich ruckt Rufus von Greifenstein an der Kette, die Security springen einen erschreckten Schrei ausstoßend zur Seite – und Rufus von Greifenstein lacht sich den Arsch ab. Die Security blicken ihn böse an. Doch als daraufhin Bartholomäus SIE böse anblickt, weichen sie zurück – und verlassen den Ring. Als sich Rufus von Greifenstein beruhigt hat, setzt er das Mikrofon wieder an.
Rufus von Greifenstein: „Liebe Zuschauer, ich möchte Sie darum bitten, sich meinen Sohn noch einmal anzusehen. Lieber Herr Kameramann, tu uns bitte den Gefallen, und zoom nochmal gaaanz genau hin. Ich möchte Sie alle, die anwesenden Fans und Sie dort draußen, liebe TV-Zuschauer, noch einmal gemeinsam darum bitten, sich meinen Sohn gaaanz genau anzusehen.“
Und der Kameramann gehorcht. Er zoomt heran, und zeigt uns Bartholomäus von unten bis oben, während uns Rufus von Greifenstein erklärt, was wir sehen.
Rufus von Greifenstein: „Sie sehen meinen Sohn Bartholomäus. Sie sehen ein 2,08 m großes, 153 Kilogramm schweres ‚Ungetüm‘, das vor Kraft, unbändigem Willen, Ausdauer, Wut und Aggression nur so strotzt! Sie sehen ‚die größte Urgewalt, die die GFCW jemals gesehen hat‘. Diese Urgewalt will zwar nur spielen, aber wenn derjenige nicht so mitspielt, wie Bartholomäus es sich vorstellt, dann wird er gnadenlos zermalmt. Und DAS war der Grund, wieso Bartholomäus ‚Maria‘ gegen Zereo Killer eingesetzt hat! Sehen Sie sich bitte diese Augen an!“
Und die Kamera tut, wie befohlen. Ein Zoom auf die gelben Augen, die unter der braunen Ledermaske hervor blitzen, wird auch auf dem Titan Tron übertragen. Bartholomäus legt den Kopf schief, als er sich selbst auf der gewaltigen Leinwand sieht.
Rufus von Greifenstein: „Sie sehen also diesen Berg von einem Mann! Niemand würde sich freiwillig diesem Monster, diesem Wesen, diesem Koloss in den Weg stellen! Niemand, mit gesundem Menschenverstand, nicht wahr?“ Sven: „Also ich nicht.“ Pete: „Ich sicher auch nicht.“
Er macht eine Pause, damit auch jeder Gelegenheit hat, für sich zu antworten. Und in den Zuschauern sehen wir auch einige, die den Kopf schütteln. Auch Rufus von Greifenstein schüttelt den Kopf.
Rufus von Greifenstein: „Nein. Niemand mit GESUNDEM MENSCHENVERSTAND würde sich freiwillig meinem Bartholomäus in den Weg stellen. Niemand würde es wagen, seinen Weg zu kreuzen, zu sehr würde er die Konsequenzen fürchten! Aber dennoch…“
Rufus blickt sich um, wendet sich dann zur Kamera.
Rufus von Greifenstein: „…dennoch hat es jemand gewagt. Irgendjemand dort draußen hat über mehrere Wochen, einige Shows lang bizarre Videos ausstrahlen lassen, die meinen Bartholomäus…“
Er stockt…
Rufus von Greifenstein: „…durcheinandergebracht haben.“ Pete: „Sie haben ihn verängstigt, gib es doch zu! Wieso gibt er es nicht zu?“ Sven: „Weil es vielleicht nicht so ist?“ Pete: „Ach komm schon, Sven! Du hast selbst die Szene gesehen, in der Rufus in einem unbeobachteten Moment davon mit Justus, seinem Chauffeur sprach, dass die Videos Bartholomäus verängstigt haben! Wieso leugnet er es immer noch?“ Sven: „…“
DU HAST ANGST! DU HAST ANGST! DU HAST ANGST!
Plötzlich sind die Fans da – und sie haben eine eindeutige Meinung, ob Rufus das nun in der Öffentlichkeit wahrhaben will oder nicht. Und er schüttelt energisch den Kopf.
Rufus von Greifenstein: „Was reden Sie denn da? So einen Unsinn! Sehen Sie diese Naturgewalt? Glauben Sie ernsthaft, dass diese Naturgewalt ANGST hätte?“
DU HAST ANGST! DU HAST ANGST! DU HAST ANGST!
Rufus von Greifenstein: „Er hat nicht Angst. Wissen Sie was? SIE haben Angst, jawoll!“
Die Rufe scheinen Bartholomäus zu beunruhigen. Er legt den Kopf schief, mal wirft er ihn herum, dass die nassen, fettigen Haare fliegen. Rufus wird ebenso nervös, als er das sieht. Er nimmt die Schiebermütze ab, wischt sich mit einem vollgerotzten Taschentuch den Schweiß ab, setzt die Schiebermütze wieder auf.
Rufus von Greifenstein: „Um Sie und Ihre lächerlichen Vorwürfe zu widerlegen, sind wir doch hier! Mein Bartholomäus und ich stehen hier, wir sind hierhergekommen, um den Initiator der Videos herauszufordern! Es muss endgültig Schluss damit sein! Wer immer du bist, WO immer du bist: hörst du mich? HÖRST DU MICH?“
Rufus hebt die Arme und blickt sich um, als würde er jemanden suchen.
Rufus von Greifenstein. „Wir sind hier, in diesem Ring, um dich für ein Match bei der Jubiläumsshow herauszufordern! Hast du gehört? Wir haben DICH herausgefordert. Du hattest Zeit, und wir wissen, du hast uns gehört. Wo bist du also? Huh? WO BIST DU?“
Wieder blickt er sich um. Es kommt niemand. Dann lächelt er.
Rufus von Greifenstein: „Dachte ich es mir. Außer diesen lächerlichen Videos kommt da nichts! Sehen Sie, liebe GFCW-Galaxy? Sehen Sie, was ich meine? Damit ist klar, dass…“
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Wieder geht das Licht aus und im Dunkel erstrahlen wieder alt bekannte Bilder.
Weinen blickt die junge Frau mit ihrem geschundenen Gesicht in die Kamera.
Ihre porösen ausgetrockenen Lippen beben während sie spricht und ihre eingefallene Haut spannt unter der Lichteinstrahlung. Ein flehen, ein Bitten liegt in ihrem Gesicht während sie noch einmal alle Kraft zusammen nimmt ihre Worte an die Kamera zu richten. Ihre Stimme klingt heiser und rissig. Es scheint nicht mehr lange zu dauern bis es mit ihr vorbei ist.
Frau: „Bartholomäus....Bartholomäus.... warum tust du mir das an? Warum tust du mir das an?
Lichter Flackern. Panisch blickt die Frau sich um. Sie versucht zu entkommen, doch nun sehen wir, dass sie angekettet ist und verzweifelt versucht sich zu lösen, während schwerer Atem näher an sie herantritt.
Frau: „Nein nicht...bitte nicht...“
Grell schreit sie auf, dass die Lautsprecher zerspringen müssten, während Flammen sich über das Bild ziehen und sie schreiend verschlucken.
Dann ist das Bild schwarz und auf dem Bildschirm erscheint folgender Schriftzug:
HAST DU ETWA....ANGST? <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Ein Aufschrei geht durch die Halle, denn nun dürfte einigen klar sein wer sich hiermit zu erkennen gibt.
Pete: „WIR KENNEN DIESE CATCHPHRASE!!“ Sven: „Oh mein Gott, du glaubst, ER ist es…?“ Pete: „WER SONST!?“
Wieder erscheint die Frau auf dem Bildschirm und lacht nun verächtlich die schockierten Bartholomäus und Rufus von Greifenstein aus. Rufus von Greifenstein hat die Augen weit aufgerissen, Bartholomäus stampft fast schon panisch im Ring umher und reißt sich ein Büschel Haare aus. Sein (Zieh-)Vater hat alle Mühe, ihn zu beruhigen. Aber dann blicken sie wieder gebannt auf den Titan Tron…
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Die Frau lacht noch immer doch nun wird ihr Gesicht runder und fülliger. Die Nase größer und die Lippen dunkler und der Mund breiter. Immer mehr ähnelt sie einem anderen......
dem Puppenspieler!“ <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Der Bildschirm geht an und auf der Rampe erscheint unter dem Jubel der Fans der Puppenspieler persönlich wie er schon früher einst aufgetreten ist.
Eine kräftige Gestalt mit rundem weißen Gesicht. Dessen Bemalung mit schwarzen Blitzen durchzogen ist. Die schwarzen Lippen geben ein scharfes Haifischgrinsen zum Ausdruck.
Auf seinem Kopf sitzt ein großer schwarzer Zylinder, während ein Schwarzes Jacket über seinem weißen Hemd gezogen ist.
In seinem Anzug nimmt er genüsslich das Mikrofon in seinen weißen Handschuhen an die Lippen, während er mit der freien Hand auf Bartholomäus zeigt.
Puppenspieler: „Schaut was ich vollbracht habe....“
Sichtlich stolz vor Glück fast platzend über die Aufmerksamkeit, die ihm zu Teil wird, lässt er die Worte auf das mehr oder weniger vorhandene Publikum wirken.
Puppenspieler: „Es stimmt mich doch ein wenig traurig unter den gegeben Umständen mein Kunstwerk nicht näher in Augenschein nehmen zu können, doch nun denn....Bartholomäus willkommen in meiner Sammlung!“
HA HA HA HA!
Wieder geht das Licht aus und als es wieder eingeschaltet wird, ist der Puppenspieler verschwunden.
Rufus von Greifenstein versucht einmal mehr seinen Sohn zu beruhigen. Die Fans sind so dermaßen steilgegangen, weil sie eben einen der skurillsten Charaktere der GFCW-Geschichte wiedergesehen haben…
Sven: „Wie lange ist das her…?“ Pete: „Es ist der Puppenspieler! Er ist der Initatior der Videos!“ Sven: „Aber warum? WARUM?“ Pete: „Sven…wenn IRGENDJEMAND auf diesem Planten KEINE Begründung braucht, dann ist es wohl der Puppenspieler! Er wollte lediglich wieder jemanden für seine Sammlung!“ Sven: „Ob er sich dafür nicht den Falschen ausgesucht hat?“ Pete: „Im Moment sieht es nicht so aus, denn eines hat er geschafft: Bartholomäus eingeschüchtert und verängstigt!“
Immer noch versucht Rufus von Greifenstein Bartholomäus zu beruhigen, der sich in eine Ecke gekauert hat und sich die Haare rauft.
Pete: „Damit dürfte es klar sein, liebe GFCW-Galaxy. Bartholomäus vs den Puppenspieler – bei der Jubiläumsshow!“
Eine Kamera blendet in einen langgezogenen Korridor. Hier wartet unser allseits beliebter Starinterviewer der GFCW, MacMüll mit seinem Kamerateam. Schon setzt MacMüll sich in Pose und richtet sich an die Zuschauer.
MacMüll: Liebe Fans der GFCW. Zeit zum Verschnaufen haben weder die Superstars der GFCW noch wir. Und schon geht es weiter mit der gepflegten Aktion des schnellen Wortes . Wir alle wurden heute Zeugen einer glamourösen Rückkehr und zugleich niedergegangenen Ära einer Wrestlinglegende . Ich spreche von niemand anderen als vom German Dragon.
Genau in diesem Moment erscheint dieser auch. Sowohl die Strapazen des Brawls als auch seine Enttäuschung zum Verhalten von Player sind dem Dragon noch anzusehen. Schweiß rennt dem GD von der Stirn und sucht seinen Weg über Marcs Wangen. Schwer atmend bleibt der Dragon stehen und schaut MacMüll freundlich an.
MacMüll: Erst einmal von mir persönlich ein herzliches Willkommen zurück in der GFCW und auch die Fans haben es dir gedankt. Was mich und die die Fans natürlich brennend interessieren wird, haben wir den GD nur One Night Only gesehen? Bitte GD, ein paar Fragen zu deinem heutigen Auftauchen, der Situation im Ring mit den IC’ler und dem Finisher von Player.
Wieder deutet der German Dragon ein Lächeln an. Mit sanftmütigen Augen schaut der Dragon in den Fokus der Kamera. Mit ruhiger und sanfter Stimme erklärt sich Marc Millberg und schaut dabei in die Kamera.
GD: Was soll ich sagen! Ich bin heute hier nach Halle/Westfalen gekommen und mir einfach nur als privater Mensch War Evening anzuschauen und möglicherweise ein paar nostalgische Augenblicke mit ehemaligen Kollegen erleben zu dürfen. Schließlich steht ja die Jubiläumsshow an. Aber ich wurde als ehemaliger IC Champ nicht eingeladen und so dachte ich mir, zieh Dir die Boots an und komm mal raus und plaudere freundlich mit deinen ehemaligen Weggefährten.
MacMüll: So ganz zufällig halt *g*
Der Dragon tätschelt freundschaftlich die Wange von MacMüll und setzt sein bestes Sonntagsgrinsen auf.
GD: Du hast es erfasst. Nun ja, als ich dann so im Ring stand und die Konversationsbereitschaft der Kollegen eher gegen Null tendierte, musste ich doch einfach mal ein paar Akzente setzen und den einen oder anderen Dragonkiss verteilen und den Fans die Unterhaltung bieten, die sie auch verdienen. Oder siehst du das anders?
MacMüll: Nee, ganz deiner Meinung aber …
Mit einer fahrigen Handbewegung unterbricht der GD MacMüll und richtet sich wieder zur Kamera hin.
GD: Aber was hier Player mit mir im Ring veranstaltet hat, dass hat ein Geschmäckle! Gut, ich verstehe ja, dass er einiges vorher auf die Birne bekam und dass er nicht ganz Herr seiner Sinne war aber mir dann seinen Finisher zu verpassen, nun ja …
MacMüll: Heißt das …
Wieder setzt der Dragon ein wissendes Grinsen auf.
GD: Oh nein, das heißt es nicht! Er klammert sich an Etwas, nun, nennen wir es seinen Gürtel und implementiert hier eine Wertigkeit in Form eines Edelmetalls. Aber was er wirklich trägt ist doch nur Blech. Meine Generation waren noch gestandene Männer im Ring und nicht so verweichlichte Memmen wie heute. Wir haben Tag ein Tag aus geschuftet, Eisen gefressen und die Fans täglich unterhalten, dabei Blut und Schweiß vergossen. Heute steigen diese Typen in den besten Hotels ab, nächtigen in Federbetten und frühstücken Austern. Und wann müssen diese Jungs mal in den Ring?
MacMüll: *?*
GD: Richtig, … alle 14 Tage. Also ehrlich Mac, die wissen nicht was es heißt für das Wrestling Leben, zu entbehren und zu bluten. Von daher ist auch das, was diese Typen von heute um ihre Hüften tragen kein Gold, sondern nur billiges Blech, was wir alte Haudegen wirklich nicht wollen. Herausforderungen und echtes Edelmetall ist der Lohn, den meine Generation nachstrebt.
MacMüll: Das heißt, dass wir dich bei der Jubiläumsshow nicht sehen werden? Deine Fans werden enttäusch…
GD: Da hast du mich falsch verstanden Mac, ich suche die Herausforderung, auch wenn ich vielleicht …
Der German Dragon tätschelt liebevoll seinen Bauch.
GD: … nicht mehr so aussehe, wie noch vor 15 Jahre. Aber das Turmoil-Match ist die Spielwiese, auf der ich so manchen die Antwort verpasse, die er verdient, …
Noch einmal richtet der German Dragon seinen Blick fest in die Kamera und haucht:
GD: …so vernehmt die Worte des Dragon, denn es ward Gesetz!
Abrupt dreht sich der Dragon zu MacMüll und lächelt in freundlich an. Langsam, fast wie in Zeitlupe nimmt der German Dragon seine Hände hoch und umfasst MacMülls Backen. Dann schnieft der Dragon laut durch seine Nase, so als ob er einen Geruch wahrnimmt und leckt MacMüll über Kin, Nase bis zur Stirn hoch. Wieder lächelt der German Dragon
GD: Schmecke ich da etwa Angst?
Trocken entgegnet hierauf MacMüll.
MacMüll: Nee, ist nur mein neues After Shave.
Mit einem resignierten Kopfschütteln lässt der Dragon MacMüll los und schlägt seine Hände vor sein Gesicht.
GD: Ja, nee, ganz der alte MacMüll. Du killst auch heute noch jede Pointe!
Fade out
Fisher – Losing it dröhnt mit voller Lautstärke aus den Boxen – die Einlaufmusik der Urban Ultras Berlin. Heute kämpfen die Ultras aber eher unter dem Namen Urban Ultras Bottrop-Berlin. Schließlich komplettiert neben Slay Oakland Maurice „The Conquerer“ das Team. Beide treten in den Innenraum ein, gefolgt von den restlichen Fists for Future Foundation Mitgliedern. Carola Birkenstock, Max Moustache und Morbeus. Max Moustache hat schon wieder einen schwarzen fast bis zum Boden gehenden schwarzen Mantel im „Matrix-Look“ sowie die gestohlene Sonnenbrille von Jason Crutch an. Mit eben dieser Sonnenbrille macht Max nun ein paar Faxen. Er persifliert originalgetreu die Mimik des Oberpolingers nach. Ein wahrer Affront für die meisten Fans in der Halle, es ist aber auch Gelächter zu vernehmen. Carola und Foundation-Chef Morbeus halten sich beim Eintritt über die Rampe eher im Hintergrund. Vorne laufen die beiden Protagonisten des heutigen Abends: Slay Oakland in seinem Lonsdale-Trainingsanzug mit grünem Karomuster und Maurice „The Conquerer“, ganz im Stil der größten Giganten der Wrestling-Geschichte, in einem schwarzen „Strampler“. Am Ring angekommen lassen es sich alle 5 nicht nehmen den Ring zu betreten und die rechte Faust als Zeichen der Foundation in den Himmel zu recken. Dann warten sie auf ihre Gegner….
An den Ringpfosten stellen die beiden ihre Fahrräder ab, um sie anschließend ganz fachmännisch abzuschließen. Sid und Rob sind schließlich als Prankster bekannt, die gar in der letzten War Evening-Ausgabe mit einem Panzer eingefahren sind und da wäre es doch grob fahrlässig die teuren Bikes „unbeaufsichtigt“ zu lassen.
Auch Carola und Morbeus sind mittlerweile im Ring angekommen.
Laura: Aus Berlin…Max Moustache und Slay Oakland, THE URBAN ULTRAS BERLIN!
Clement Marfo and the frontline dröhnt aus den Boxen. Und das alleine verleitet die anwesenden Crutch-o-Maniacs schon zu Begeisterungsstürmen. Es kommt aber anders als erwartet, denn zunächst treten Jack Bobo und sein Bruder Frank the trucker auf die Entrance Stage. Aber das tut dem frenetischen Jubel keinen Abbruch, denn das beliebte Tag-Team macht auf der Stage seine Sperenzchen und feuert die Fans noch weiter an.
Laura: „Und ihre Gegner, mit einem Gesamtgewicht von 199 Kilogramm: Dooooooon Sheeeeeeeen; Jasoooooon Crutch: Boss and Bitch: B’n’B!!!“
Und da sind sie dann auch! Beide gekleidet in den hellblau-weißen Collegejacken. Der Don zieht seine Sonnenbrille auf die Nasenspitze, zwinkert darüber hinweg in die Kamera. Ja, Jason Crutch würde das auch gerne tun, nur leider fehlt ihm sein Markenzeichen, in dessen Besitz immer noch Max Moustache ist – der das bemerkt und provokant auf das Utensil auf seiner Nase deutet. Nachdem zischend und krachend das Jason Crutch-Feuerwerk auf der Stage abgebrannt ist, machen sich B’n’B auf dem Weg zum Ring, gefolgt von Big Rig.
Pete: „Liebe Leute, hier seht ihr das vereinigte Team, das bei der Jubiläumsshow der Fist for future Foundation die Leviten lesen wird – äh, will.“ Sven: „Abwarten, Pete! Abwarten! Ich sehe eine große Zukunft für die FFFF, allen voran Morbeus! Großes wird geschehen bei der Jubiläumsshow.“ Pete: „Wir sind aber im Hier und Jetzt! Und heute heißt es B’n’B vs Oakland und Maurice!“
Im Ring angekommen entert das komplette Team jeweils alle vier Ringecken und lässt sich von den Fans feiern. Sie genießen den Jubel, während die FFFF nur giftige Blicke für sie übrig hat. Und dann postieren sich alle vier Männer voreinander im Ring auf, jeder für jeden. Ein beeindruckendes Bild. Staredowns, Trashtalk vom Feinsten…
Und dann geht alles ganz schnell!!
Noch bevor der Ringgong ertönt – und man weiß gar nicht, wer überhaupt den ersten Schlag ausgeführt hat – gehen alle vier Männer aufeinander los. Team Crutch gewinnt die Oberhand. Via Double Clothesline von Big Rig geht Maurice über das oberste Ringseil. Eine Don Sheen Clothesline schickt Morbeus hinaus. Dann folgt ein Whip-in vom Don gegen Oakland in Richtung Big Rig, die den Kontrahenten via Back Body Drop aus dem Ring befördern. Zurück im Ring ist lediglich Max Moustache, der von Team Crutch in die Ringecke gedrängt wird. Während die restlichen Mitglieder von Team Morbeus ausserhalb des Rings schimpfen wie die Rohrspatzen, will sich Max Moustache noch rausreden…doch dann
SHEENBEIN gegen Moustache!
Kick in den Magen von Crutch
EUQALIZER gegen Moustache!
Down goes das FFFF-Member und rollt sich sofort aus dem Ring, sehr zum Jubel der Crutch-o-Maniacs. Dann tut ein schadenfroh lächelnder Crutch zwei Schritt nach vorne in Richtung Ringmitte, beugt sich nach unten…aaaaaaah, was haben wir denn da?!?!?
Die Crutch-o-Maniacs kreischen, denn Jason Crutch hebt sein Markenzeichen auf: die schwarz verspiegelte Sonnenbrille! Und unter Jubelstürmen setzt er sich das Utensil auf die Nase, als Big Rig und der Don herbeikommen und den ersten „moralischen“ Sieg feiern. Während Morbeus, Maurice und die UUB draußen weiter herumschimpfen, wüst in den Ring deuten und dann eine kleine Lagebesprechung abhalten, lässt sich Team Crutch noch einmal auf den vier Turnbuckle feiern.
Pete: „Was für ein Beginn VOR dem eigentlichen Beginn! Beeindruckend! Die Halle kocht!“ Sven: „Ich find das irgendwie unfair.“
Es dauert einige Momente, ehe sich die Sache beruhigt. Doch nach schier endlosen Diskussionen, auch mit Referee Peter Cleven, kann das Match endlich beginnen…
Clement Marfo and the frontline ertönt aus den Boxen des Stadions, als Jason Crutch sich aufrichtet. Als Max Moustache und Morbeus Anstalten machen, den Ring zu stürmen, sliden bereits Big Rig in den Ring und verhindern es. Und genau rechtzeitig slidet auch der Don zurück in den Ring, ehe es draußen noch mehr Haue vom Eroberer gibt.
Laura: „Die Sieger des Matches: Jason Crutch. Don Sheen. Boss and Bitch: B’n’B!!”
Es gibt ordentliche Drohgebärden von allen Seiten, als Morbeus einsieht, dass hier heute nichts mehr zu gewinnen ist und er Oakland am Bein packt und ihn aus dem Ring zieht. Innerhalb der Ringseile lassen sich B’n’B und Big Rig von den Fans feiern. Genau rechtzeitig reicht Jason Crutch auch irgendjemand seine schwarz verspiegelte Sonnenbrille, die sofort provokant in Richtung Max Moustache auf die Nase gesetzt wird. Die wahrlich zerknirschten FFFF verlassen den Inring-Bereich und verschwinden letztlich im Backstage-Bereich.
Pete: „Was für ein Comeback von B’n’B! Leute, was bin ich heiß auf die Jubiläumsshow und das Jason Crutch Invitational!“
Die Zeiten ändern sich. Zeig auch Du, dass wir unsere Gewohnheiten ändern müssen – hin zu einer nachhaltigen Welt. Zeige deine Bereitschaft mit einem 100 % ökologischen PAPIERRUCKSACK!
Wir von der Foundation meinen: Mit unserem stilvollen Rucksack ohne viel Schnickschnack ist es Zeit für die grüne Rebellion.
Was für uns besonders essenziell ist: Unser stylischer Rucksack ist komplett ohne Tierprodukte und recyclebar. Das Kraftpapier stammt aus Deutschland, ist naturbelassen, nachwachsend und ausgezeichnet mit dem FSC®-Siegel. Die besten Voraussetzungen für ein 100 % gutes Gewissen. Passend für ein 17" Notebook und A4 Ordner. Entfessle deine Kreativität und bemale deine Tasche mit wasserfesten Farben und mache sie zu deinem persönlichen Rucksack.
Frei von Pentachlorphenol (PCP) und Bisphenol A (BPA). Metallbestandteile sind nickel- und bleifrei. Jetzt im Handel oder im GFCW-Shop für nur 74,95 €!
© Ein Produkt der Morbeus Foods GmbH
Lionel Jannek: „Na also! Geht doch!“
BUUUUUUUUUUUH!!!
Das offizielle Ergebnis ist in den köpfen der Fans noch gar nicht einmal richtig eingesickert, da lässt ein Schallwandler die Stimme des, von den Fans inzwischen wieder komplett verhassten, Österreichers durch die Arena hallen. Da sind die GFCW Fans natürlich wieder voll zur Stelle. Dieser hat sich in der allgemeinen Unruhe am Ring ein Mikrofon gepackt und ob es den Anwesenden passt oder nicht, spricht er seine Worte.
Lionel Jannek: „Nachdem jetzt endlich bestätigt wurde, was eigentlich von Anfang an nur logisch war, ist es jetzt damit offiziell: Lionel Jannek steht im Main Event der großen Jubiläums-Show! Und keiner hat es sich so sehr verdient, wie ich!“
Darüber spalten sich aber offensichtlich die Meinungen des „Spotlight Highlight“ und… von so ziemlich jedem anderen. Doch das ist ihm egal. Die einzige Meinung die einen Lionel Jannek interessiert, ist seine eigene. Der Österreicher betritt nun wieder den Ring der inzwischen wieder komplett leer ist und hat damit das Scheinwerferlicht wieder nur für sich. So wie er es am Liebsten hat.
Lionel Jannek: „Der große Moment auf den jeder gewartet hat, rückt immer näher… 20 Jahre GFCW… und Lionel Jannek wird endlich wieder GFCW World Heavyweight Champion, um die Show würdig und mit einem weiteren historischen Augenblick abzuschließen!“
Auch hier sind sich der Österreicher und die Fans nicht einig, was lautstark zu hören ist. Jannek spricht seine nächsten Worte nun direkt in die Hauptkamera und deutet dabei auf einen imaginären Alex Ricks.
Lionel Jannek: „Oh ja, Ricks, du weißt schon ganz genau was dich bei der Jubiläums-Show erwartet! Du spürst es überall! In den Knochen, in den Nerven und vor allem in deinem Kopf! Und schon bald wirst du es auch um die Hüfte herum spüren, wenn ich dir den goldenen Titelgürtel abnehme und endlich um Hüften schnalle, die ihn verdient haben… ÜBERFÄLLIG verdient! Es ist unvermeidlich, Ricks! Das wovor du dich fürchtest, wird wahr werden!“
Ein Blick in die Gesichter der Fans zeigt klar welche Meinung sie hier vertreten. Das lautstarke Pfeifkonzert samt Buhrufen tut das übrige dazu.
Alex: „Ist das so?“
Der Vorhang fliegt zur Seite und Ricks steht zum Jubel der Fans auf der Rampe. Der Gürtel auf der Schulter, das soeben benutzte Mikro im Anschlag vor der Brust. So steht er dort, bereits geduscht, wieder frisch nach dem Match zuvor. Er schaut seinen Gegner mit scharfen Augen und starrer Miene an. Er wirkt nicht glücklich darüber, dass LJ den Main Event für die beiden sicherte. Er sieht in dem Österreicher nur einen Gegner, der ihn blutig geschlagen hat. Und das geht ihm gehörig gegen den Strich. So macht er sich auf dem Weg zum Ring.
In der Zwischenzeit hat sich im Ring Security versammelt, um sich zwischen die beiden Kontrahenten zu stellen und das Titelmatch, welches ja schon bald ausgetragen wird, nicht noch zu gefährden. Ricks kommt zwar gefährlich nahe zu Lionel Jannek und die Security wird zwischen den beiden regelrecht gequetscht, doch Ricks weiß um seine Situation. Er muss kalkuliert und beherrscht handeln, denn ein physischer Angriff würde für ihn eine Menge Probleme bedeuten! So lässt er nur ein provokantes Schnaufen in LJs Richtung ab und deutet mit der rechten Hand auf den Gürtel auf seiner Schulter, aber er hütet sich davor Jannek in irgendeiner Form körperlich zu attackieren!
Lionel Jannek: „Uuuuuuuh! Schau sich einer diese Augen an! Voller Wut, voller Rage! Da kann man ja fast Angst bekommen!“
Mit der Sicherheit von Security und No-Touch-Klausel auf seiner Seite, ist es natürlich für Lionel Jannek ein Leichtes den guten Ricks weiterhin zu provozieren. Und das lässt sich der Österreicher natürlich auch nicht nehmen!
Lionel Jannek: „Dumm nur für dich, dass meine Augen mehr Gefahr und Feuer ausstrahlen, als deine es jemals könnten und ich diese Augen jeden Tag im Spiegel sehe! Dabei sehe ich, seit dem Turniersieg, die Augen eines Siegers… die Augen eines Champions! Die Augen des besten Wrestlers auf diesem gottverdammten Planeten! Die Augen vom einzig wahren Lionel Jannek!“
Wenn man dem „Superior One“ jetzt in die Augen sieht, dann kann man das Feuer darin nur bestätigen! Eiskalt, wie ein Killer, blickt er in die Richtung von Ricks und wirft ihm die Worte ins Gesicht.
Lionel Jannek: „Stell dir mal die Frage… Was bist du ohne den Titelgürtel, Ricks? Ich sage es dir: Nichts! Ich hatte ihn seit 7 Jahren nicht mehr und war trotzdem immer ein Superstar, ein Aushängeschild, ein Main Eventer! Ich war immer in den Köpfen aller Fans und aller Wrestler, als einer der, nein, als DER große Star der GFCW! Ein echter Champion, ohne Titel! Und du, Ricks? Was bleibt dir, wenn du bei der Jubiläums-Show den Titel verlierst? Absolut… überhaupt… gar nichts!“
Ein bissiges, selbstzufriedenes und vor allem böses Lächeln ist im Gesicht von LJ zu sehen. Er kostet diesen Moment offenbar voll aus. Ricks schaut ihn einen Moment lang an, schaut dann auf das Gold auf seiner Schulter. Er überlegt einen Moment, wie er am besten beginnen sollte. Was er darauf genau antworten sollte. Also, wie so oft, schnauft er einmal durch…und spricht mit ruhiger Stimme. Bloß nicht zu viele Emotionen zeigen.
Alex: „Natürlich warst du immer ein Superstar. Natürlich warst du immer der große Stern von German Fantasy Championship Wrestling, Lionel. Natürlich warst du immer ein Aushängeschild dieser Liga. Und genau deswegen hast du diese Möglichkeit auf dieses Gold verdient. Wie gut du bist hast du in diesem Kampf noch einmal unterstrichen. Ein verdienter Herausforderer auf dieses Gold. Aber…“
Er nickt der Goldplatte noch einmal zu, dann schaut er auf, nimmt Jannek ins Visier.
Alex: „Sieben Jahre lang hattest du dieses Gold also nicht mehr gehalten. Seitdem? Die Liga verlassen, zurückgekehrt, mit Unrivaled das Gold geholt, das Gold verloren und dann Drake und Player an ihre Grenzen getrieben. All das in zwei Jahren. Eine Zeit in der ich mich mit Drake und Antoine beschäftigte. Und wenn du nicht weißt, was ich ohne dieses Gold wäre, dann ist die Antwort einfach…du weißt nicht, wer ich bin. Also lass mich mich noch einmal vorstellen, Lionel.“
Er geht einen Schritt näher auf ihn zu. Die Miene verfinstert sich. Bei jedem Satz steigert er sich mehr rein. Geht in den Wasserfallmodus über.
Alex: „Ich bin der, der Don Sheen zur Aufgabe zwang, nachdem er mir einen Colabecher über den Kopf schüttete. Ich bin der, der Drake Ackley blutig würgte, weil der Fight Club Ricksenburg belästigte. Ich bin der, der Jasper Randall zur Aufgabe zwang, weil Johnboy Dog einen Talentbeweis wollte. Ich bin der, der Drake in einem Match komplett dominierte, weil ein Titelkampf gegen Antoine auf dem Spiel stand. Ich bin der, der deinen Partner Zereo Killer vor einem Monat hier im Ring knapp aber KLAR besiegt hat. Ich bin der, der im letzten Jahr bei jeder Großveranstaltung einen Sieg holte und dabei zwei Gegner auf lange Zeit schädigte. Ich bin der, der seit 4 Jahren immer von Experten genannt wird, wenn es um potenzielle Träger dieses Goldes geht, weil meine Leistungen dafür sprechen….Lionel, ich bin NICHT derjenige, der nichts ohne das Gold ist. Lionel, ich bin derjenige, der dafür sorgt, dass du dieses Gold auch nach 7 Jahren nicht wieder bekommst. Denn Lionel…warum du mich nicht kennst, hat einen guten Grund…“
Er geht nochmal näher an Jannek. Die Security reagiert prompt, tritt heran, steckt die Arme zwischen die Beiden, ein, zwei Leute müssen sich aufspielen und etwas in Richtung „Kommt schon, bleibt ruhig“ bringen. Aber Ricks schiebt den Kopf ein Stück nach vorn, seine Mimik wird teuflischer. Er setzt ein Grinsen auf. Vorfreude darauf, Jannek in zwei Wochen in die Finger zu bekommen. Die Stimme ist giftig. Jeder Satz wie einer seiner Dartpfeile.
Alex: „Egal wie gut du bist Lionel. Egal, wie talentiert du bist. Egal wie verdient du der Herausforderer auf mich bist…ich kam nach deinem Abgang in diese Liga. Und auch wenn du nun wieder da bist, auch wenn du zusammen mit Zereo Killer Erfolge feiern konntest…German Fantasy Championship Wrestling ist meine Liga und du bist einfach NICHT in meiner Liga. Ich bin der beste Kämpfer ob mit oder ohne Gold. So gut du also auch bist, Lionel…deine Niederlage ist nur eine logische Konsequenz.“
Sprach’s und warf das Mikro weg, bevor er den Titel in die Luft reckt. Sehr zur Freude der Fans! Aber Lionel Jannek ist das Grinsen nicht zu nehmen. Es hat sich sogar zu einem diabolischen Lachen entwickelt! So geht auch der Österreicher einen Schritt auf Ricks zu! Nur hauchdünn von der Security getrennt starren sich die beiden Männer, die bei der Jubiläums-Show im Main Event stehen und um das begehrte Gold der GFCW antreten werden, mit ihren Blicken nieder. Der Champion mit purem Gift, der Herausforderer mit loderndem Feuer! Der eine innerlich kochend, der andere mit unendlicher Selbstgefälligkeit! In zwei Wochen stehen sich diese beiden Wrestler erstmals im Ring gegenüber! Mit einem hohen Gold-Einsatz und in einem Ring der, nach allem was wir von den beiden Männern gehört und gesehen haben, zum Pulverfass werden wird! Im Main Event der Jubiläums-Show! 20 Jahre GFCW! Nicht verpassen!!!
© 2001-2021 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
|