Vor der Halle in Dresden ist eine Stunde
vor Beginn der Show der Besucherandrang noch recht übersichtlich.
Da trifft es sich gerade recht, dass die Kamera auf den Parkplatz
zoomt und dort ein etwas verwirrendes Szenario festhält, das
beim zweiten Hinsehen dann schon gar nicht mehr so verwirrend
ist. Da rast nämlich ein alter Volvo 245 – als Kombi
DAS Raumwunder! – auf den Parkplatz und wird geradezu mit
Maßarbeit in eine der Parklücken versenkt. Wobei dem
Auto ein Kratzer mehr oder weniger auch nicht geschadet hätte,
denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Kiste den nächsten TÜV
schafft, ist doch relativ gering.
Kaum steht das Moped,
ist auch Mac Müll schon auf dem Weg dorthin, denn er hat das
gute Stück natürlich längst als Eigentum des alten
Hundes alias Johnboy Dog erkannt. Und der schiebt sich auch
sogleich aus dem umbauten Raum, den die Fahrertür freigibt –
aber er ist nicht allein! Vom Beifahrerplatz aus steigt Lonesome
Tyler ins Freie, von der Rückbank gesellt sich schließlich
noch Daniel hinzu. Während Tyler lässig Jeans und
offene Jacke trägt, ist Daniel im Proll-Jogger unterwegs.
Johnboy Dog dagegen trägt einen reichlich verknitterten
Anzug mit weißen Längsstreifen, mit dem er ein wenig
wirkt, als sei er aus einem Mafia-Film entlaufen. Und da er eine
Sonnenbrille trägt, sieht er auch weitaus gefährlicher
aus als seine beiden Söhne.
Mac hat das kleine Trio
inzwischen erreicht und sieht in rollende Augen der Söhne,
während er auf Johnboy Dog zuhält und diesen sogleich
bestürmt, als habe er ihn ewig nicht gesehen. Immerhin
wedelt er nicht mit dem Schwanz!
Mac
Müll: „Johnboy! Erst einmal herzlichen Glückwunsch
zur-„
Weiter kommt
Mac nicht, denn sogleich legt der Hund ihm die Hand auf den
Schallwandler und bedeutet ihm, innezuhalten. Dann holt er tief
Luft.
Johnboy Dog: „Danke
Mac. Nur…ich habe diesen Satz in den letzten zwei Wochen
so dermaßen oft gehört: Lass es gut sein. Ich danke
dir und jedem, der diesen Satz denkt und fühlt, ohne ihn
auszusprechen.“
Mac ist
ein wenig baff und vielleicht auch ein klein wenig enttäuscht.
Aber er überspielt das schließlich recht gut.
Mac
Müll: „Es tut gut, euch drei mal wieder auf einem
Haufen zu sehen. Daniel, du hast heute ein Match gegen Finn
Rosario. Die GFCW Galaxie sorgte sich ein wenig, denn du warst
länger nicht zu sehen. Alles in Ordnung?“
Daniel
scheint froh, dass der Fokus nun auf ihn wandert – ein
kleines bisschen zumindest.
Daniel:
„Ich war ein wenig in einem Loch und brauchte mal eine
Auszeit, das ist alles. Jetzt sind die Akkus wieder voll und Finn
wird das gleich zu spüren bekommen!“
Daniel
lässt passend dazu die Finger knacken und sieht ziemlich
selbstsicher aus, was Mac zum nachhaken verleitet.
Mac
Müll: „Du bist dir ziemlich sicher, hm? Deine letzten
Auftritte waren allerdings jetzt nicht so, dass die Fans hurra
geschrieen hätten, dass du wieder da bist.“
Daniel
macht einen Schritt auf Mac zu, wirkt jedoch nicht allzu
bedrohlich.
Daniel: „Willst
du damit sagen, Mac, ich sei überflüssig?“
Daniel
kneift ein Auge zusammen und Mac…nun, der schaut lieber zu
Tyler, als wolle er dem die nächste Frage stellen. Das
allerdings lässt Daniel nicht wirklich zu, sondern dreht Mac
an der Schulter zu sich herum.
Daniel:
„Nun?“
Mac
schluckt kurz, lässt sich dann aber doch notgedrungen auf
Daniel ein.
Mac Müll:
„Nein nein, ich meinte nur….Finn wäre beinahe
Tagteam-Champ geworden und ist in bestechender Form. Ich schätze,
du hättest es etwas schwer. Das ist alles.“
Daniel
grunzt und wendet sich ab, um Mac mit den anderen beiden stehen
zu lassen. Wenige Augenblicke später macht er sich schon mit
der Sporttasche auf den Weg in die Dresdner Halle.
Johnboy
Dog: „Das war nicht nett, Mac.“
Mac
rümpft die Nase und schaut den Hund an, der inzwischen die
Sonnenbrille nach oben geschoben hat.
Mac
Müll: „Natürlich war das nicht nett. Aber ebenso
hättest du ihm das sagen müssen! Daniel hat sooo viel
Potential und er nutzt es einfach nicht.“
Räusper!
Mac
schaut zu Tyler, der sich auch endlich einzumischen
scheint.
Tyler: „Wenn
ich dazu auch etwas sagen dürfte…“
Mac
nickt nur.
Tyler: „Daniel
ist in guter Form, er kann das nur nicht so rüberbringen wie
er gern möchte. Aber er hatte ein Privattraining bei einer
Legende und dort auch geistig einiges mitgenommen.“
Mac
Müll schaut ein wenig irritiert zwischen den beiden hin und
her, doch ehe er fragen kann, schüttelt der alte Hund den
Kopf.
Johnboy Dog: „Er
war bei Kafungi Myuga, einem der besten Asia-Style-Proctors und
hat dort einiges gelernt. Vielleicht reicht es heute schon, in
jedem Fall aber werden wir einen anderen Daniel erleben, Mac.
Einen sehr geerdeten. Und einen, dem harte Arbeit nicht fremd
ist. Aber es wird vielleicht dauern, bis er seine Mitte findet.
Das hat Mr. Myuga gesagt.“
Mac
staunt ein wenig vor sich hin. Man wartet förmlich auf die
Bauklötze! Aber die kommen nicht. Stattdessen wendet er sich
an Tyler.
Mac Müll:
„Tyler, du wurdest in letzter Zeit auch nicht sooo oft
gesehen. Glaubt man Gerüchten, entgleitet dir die GFCW
etwas. Oder kannst Du hier für Beruhigung sorgen?“
Tyler
lächelt, wie ein Tyler eben lächelt….wenn er das
denn mal tut. In letzter Zeit nicht mehr ganz so oft, denn ganz
Unrecht hat Mac ja nicht.
Tyler:
„Glaube mir, Mac, dass ich das recht gut einschätzen
kann. Die GFCW entgleitet mir nicht, nicht einmal einen
Millimeter. Das frische Blut, das wir bekommen haben, hilft uns
gerade sehr. Und es entlastet mich auch mal, muss ich
sagen.“
Mac Müll:
„Was sagst Du zur Aufnahme deines Vaters in die Hall of
Fame?“
Tyler
lächelt versonnen.
Tyler:
„Ich kenne kaum jemanden, der es mehr verdient hätte.
Aber vergiss bitte nicht, dass es noch andere Inductees geben
wird. Dennoch ist das natürlich ein Highlight der Karriere
von Johnboy Dog, etwas anderes zu behaupten wäre schlicht
gelogen.“
Mac schaut
erwartungsvoll zum Köter.
Johnboy
Dog: „Natürlich freue ich mich. Ich bin auch sehr
happy darüber, dass das so kurzfristig passiert ist. Weißt
du Mac….ich habe in den letzten Jahren viel nachgedacht,
in den letzten Monaten aber noch viel mehr. Und ich bin zu dem
Schluss gekommen, dass ich niemals alles werde zurückgeben
können, was das Wrestling und insbesondere die GFCW mir
gegeben hat. Hier habe ich mir Träume erfüllen können,
in einem Alter in dem manche schon den Rollator schubsen.
Dahingehend bin ich sehr froh. Und kein bisschen traurig, wenn es
denn dann irgendwann endet.“
Das
klingt ehrlich und irgendwie hat auch Mac jetzt nichts mehr, was
er sinnvoll fragen könnte. Also nickt er und lässt
Vater und Sohn – beide ohne Gepäck – ziehen.
War
Evening,
Dresden (EnergieVerbund Arena), 11.10.2019
In
Kooperation mit
Dresden ist am
heutigen Abend der Schauplatz des GFCW War Evenings. 6500
Ostdeutsche Fans sind wahnsinnig froh, dass ihre Lieblingsliga
einmal mehr ihren Weg ins altehrwürdige Dresden gefunden
hat.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS DREEESDEN!!!"
Sven:
"Wir sind nahezu jedes Jahr in der EnergieVerbund Arena und
es ist jedes Mal aufs neue ein Erlebnis."
Pete:
"Die Fans hier sind etwas mehr.. sie sind enthusiastischer,
oder?"
Sven:
"Ja, das kann man so sagen. Sie bringen das gewisse
Quäntchen Leidenschaft mit und es ist fantastisch. Ein
Hexenkesseln, diese Arena."
Pete:
"Bei der Card auch kein Wunder!"
Singles
Match: Damian Rosario (/w Luna) vs Jake Blaton Referee:
Jack Bobo
Sven: “Jake
Blaton hat in der vergangenen Show eine empfindliche Niederlage
hinnehmen müssen. Er steht mit dem Rücken zur Wand.“
Pete: „Mit
dem Rücken zur Wand zu stehen, wenn es gegen einen der
Rosarios geht, ist nicht die Position, in der ich sein wollen
würde! Ich denke kaum, dass er mit leichteren Bandagen
kämüft, als es Marshal vor zwei Wochen gemacht hat.“
Sven: „Das
glaube ich auch nicht. Es ist knüppelhart für Jake,
aber er muss es auf's Parkett bringen heute, sonst gerät er
womöglich in eine Abwärtsspirale.“
Pete: „Das
klingt nach einer schweren Aufgabe!“
Sven: „Es
wird nicht leicht. Aber für Damian ebenso nicht, denn er
weiß um Blatons Situation. Er muss ihn ernst nehmen.“
Tag Team
Match: Contrast Collision vs Deppn Referee: Mike Kontrak
Sven:
“Contrast Collision machten vor zwei Wochen auf sich
aufmerksam und machten eine Ansage. Nach dem Match griffen sie
Hell Or High Water an. Mal sehen, ob sie heute gegen die Deppn
ein ähnliches Zeichen setzen können.“
Pete: „Seit
der Niederlage beim PPV gegen Hell Or High Water sind sie
irgendwie angriffslustiger geworden, oder?“
Sven: „Ja,
aber das müssen sie auch sein. Die GFCW, allen voran aber
die Tag Team Szene ist ein absolutes Haifischbecken. Wer hier
kleine Brötchen backen will, der fliegt aus der Küche
raus.“
Pete: „Also
machen sie bislang alles richtig?“
Sven:
„Nun, das müssen wir sehen. Die Brötchen sind im
Ofen, am Blech können sie sich noch immer verbrennen.“
Singles
Match: Damien Sideways vs Jim Boy Joe Referee: Mike Gard
Sven: “Das
wird ein interessantes Match.“
Pete: „Ja,
das denke ich auch! Im Mittelfeld der Liga wird derzeit fleißig
um Positionen gekämpft und ein Sieg hier? Im Fußball
würde man 6 Punkte Spiel sagen!“
Sven: „Ja,
sie sind alle sehr eng zusammen und jeder kann irgendwie gegen
jeden gewinnen. Da ist es wichtig, sich in solchen direkten
Aufeinandertreffen zu beweisen und deshalb freue ich mich darauf.
Ich denke, wir werden zwei hochmotivierte Männer im Ring
sehen, die alles dafür tun, am Ende siegreich dazustehen.“
Pete: „Wer
gewinnt?“
Sven:
„Uff, wenn ich mich fest legen müsste, würde ich
Sideways sagen. Er ist ein harter Hund.“
ANSPRACHE ZUM
HEAVYWEIGHT TITLE
Pete:
"Ja, ich weiß nicht, wo ich da anfangen soll."
Sven:
"Wir sahen vor zwei Wochen, wie Drake Infinity den
Heavyweight Title im wahrsten Sinne des Wortes verbrannte und
nichts weiter als Asche übrig ließ. Ich caste nun
schon seit mehr als ein Dutzend Jahren diese Liga und ich muss
sagen, ich habe selten so etwas schreckliches gesehen."
Pete:
"Und wir haben schon einiges gesehen! Ich muss dir da
zustimmen. Drake kann damit nicht durckommen."
Sven:
"Das sehe ich auch so. Der GFCW Heavyweight Title ist so
bedeutsam und so voller Historie, das einfach in eine brennende
Tonne zu werfen, ist grotesk. Ich werde wirklich wütend,
wenn ich das Revue passieren lasse."
Pete:
"Oh ja, ich auch. Ich bin gespannt, ob und welche
Konsequenzen es geben wird."
Singles
Match: Daniel
vs Finn Rosario (/w Luna) Referee: Mike
Kontrak
Pete:
"Nach längerer Pause tritt Daniel endlich wieder in den
Ring, aber auf ihn wartet eine schwere Aufgabe."
Sven:
"Nach dem Ende von Themse wurde etwas ruhig um den Sohn des
soon to be Hall Of Famers, ich bin froh, dass er wieder angreift.
Mit Finn wartet direkt jemand, der ihm die Stirn bieten kann und
auch wird, wenn Daniel Ringrost haben sollte."
Pete:
"Auf jeden Fall. Mit Finn und generell den Rosarios ist
nicht zu spaßen, aber das macht es zum guten Prüfstein."
Sven:
"Ja und ehrlich gesagt hoffe ich, dass er gewinnt. Daniel
kann den Auftrieb gebrauchen und weißt du was? Wenn jemand
einen Rosario schlägt, wäre ich jetzt auch nicht so
traurig."
Pete:
"Seien wir mal gespannt, ob Daniel aus dem Stand zu
Höchstleistungen avancieren kann!"
Sven:
"Wenn, dann er."
Singles
Match: Rob Gossler vs Zereo Killer Referee: Jo Dardano
Pete:
"Rob Gossler konnte ja doch den ein oder anderen
Achtungserfolg verbuchen, aber reicht es schon gegen einen Mann
vom Kaliber des Zereo Killers?"
Sven:
"Eine ganz harte Nuss, wenn du mich fragst. Gossler zeigt
zwar gute Ergebnisse, aber wie diese Zustande kommen ist eine
andere Geschichte. "
Pete:
"Wobei man nichts gegen das Match gegen Damian sagen kann,
das hat er sehr sauber geführt!"
Sven:
"Ja gut, da hast du auch wieder Recht. Nach der
Elektroschocker-Sache vergisst man vielleicht ein wenig, dass Rob
es auch ganz gut ohne kann."
Pete:
"Aber gut genug um gegen ZK anzukommen? Der hat in den
letzten Wochen und Monaten fast ausschließlich Siege
gesammelt."
Sven:
"Das ist die Frage. Unter normalen Umständen würde
ich sagen, dass Gossler es nicht macht. Aber ist Gossler normal?
Nein, meistens nicht. Also ist alles offen."
Pete:
"So oder so ein würdiger Main Event! Sven und Pete
wünschen dennoch eine tolle Show!"
…:
„Tja, deine Tochter ist kein kleines Kind mehr, weißt
du?“
Gemeinsam
sitzen Zereo Killer und The Godlike auf der Couch im großzügig
eingerichteten Wohnzimmer des Hauses MacKenzie.
Zereo
Killer: „Ja, es ist unglaublich. Die Kleine ist nun schon
16 Jahre alt, ist ziemlich groß, selbstbewusst und
selbstständig. Und… sie hat bei dir schon ihre ersten
Trainingseinheiten hinter sich… unglaublich…“
Der
ältere Bruder klopft dem Tag Team Champion auf die Schulter
und blickt ihn an.
The
Godlike: „Sie macht sich wirklich sehr gut, du brauchst
dich um sie keine Sorgen zu machen, das verspreche ich dir…
natürlich ist es normal, dass du dich ein wenig sorgst, denn
es kann immer etwas passieren, aber…“
Kurze
Pause des Hünen, die Blicke der Brüder treffen sich.
The
Godlike: „… wir gehen es sehr langsam an,
versprochen! Sie fragt immer wieder wie lange es dauert, bis sie
das erste Mal im Ring stehen kann, aber ich habe ihr erklärt,
dass das nicht vor ihrem 18. Geburtstag passieren wird. Stell dir
vor, dann kam sie direkt mit Google und erklärte mir, dass
in Mexiko schon wesentlich früher gewrestlet wird. Da gibt’s
schon Leute, die in ihrem Alter schon seit über zwei Jahren
wrestlen, hat sie mir erklärt. Ich war dann streng und sagte
ihr, dass das aber nicht bei uns in Deutschland funktioniert.“
Nachdenklich
schaut Mr. I STILL GOT IT aus der Wäsche und fährt
fort.
Zereo
Killer: „Hm… sie ist wirklich verdammt ehrgeizig…
und sturköpfig…“
The
Godlike: „Ja, das hat sie eindeutig von dir!“
Ein
vorwurfsvoller Blick wird dem Glatzkopf entgegengeworfen, der nun
ein wenig zu lachen beginnt.
The
Godlike: „Ja, sie wirklich wie du! Aufgrund dessen was ich
ihr gesagt habe, hat sie das Training für heute abgebrochen
und ist ins Zimmer verschwunden.“
Zereo
Killer: „Ach echt? Ich sollte mal zu ihr gehen und…“
Sofort
schüttelt ihr Onkel den Kopf.
The
Godlike: „Nein, das ist schon gut so. Lass sie nachdenken,
sie kommt von selbst drauf. Nicht nur den Sturkopf hat sie von
dir… sie hat auch viele gute Seiten von dir, verstehst
du?“
MacKenzie
lehnt sich nach vorn und stützt seine Ellbogen an den
Oberschenkel ab und drückt dabei seine Hände in die
Wangen…
Zereo
Killer: „Hm… Glaubst du, ich soll sie mal zu nem
Match mitnehmen? Quasi als Managerin? Sie hätte mich und ,
die auf sie aufpassen.“
Kurz
scheint das Bild wie eingefroren, im nächsten Moment
verneinen beide gleichzeitig diesen Gedanken.
Zereo
Killer: „Ne… das würde nicht gut ausgehen.
Lionel würde mich fragen, was das Ganze denn soll…
und da hat er sogar Recht! Sie muss einfach weiter an sich
arbeiten, damit sie bei ihrem Debüt – in
feeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeerner Zukunft – top
vorbereitet ist!“
Der
größere Bruder klopft Mike auf die Schulter und
beginnt zu grinsen.
The
Godlike: „Weißt du was? Das erinnert mich total an
unsere Eltern damals als wir sagten, dass wir mit dem Wrestling
anfangen… ich sehe in dir unseren Dad, ganz ehrlich…
und sieh mal, was aus dir geworden ist!“
Zereo
Killer: „Ja… nur schade, dass es unsre Eltern das
nicht mehr miterleben können…“
Der
glatzköpfige Hüne entfernt sich von seiner bequemen
Sitzgelegenheit und blickt in Richtung der Treppen, die in den
ersten Stock führen.
The
Godlike: „Die kleine Lara hat nun hoffentlich genug
geschmollt. Ich frag sie nun, ob sie noch ein wenig trainieren
will.
Zereo
Killer: „Macht das ihr Beiden, viel Spaß!“
Nach
dieser kurzen Verabschiedung geht The Godlike die Treppen hoch.
Beim Zimmer von Lara eingekommen ist er höflich genug und
platzt nicht einfach rein, sondern klopft erstmal an.
The
Godlike: „Lara? Hast du Lust noch ein wenig zu trainieren?“
Ein
kurzer Switch in der Szene und man sieht Lara, wie sie auf den
Laptop starrt.
Lara:
„Bist du mir böse, wenn ich es heute sein lassen will?
Wir haben schon fleißig trainiert und ich würde gern
ein wenig chillen.“
… Noch
bevor The Godlike darauf reagieren kann, antwortet die Kleine.
Lara:
„… und keine Sorge, ich bin nicht sauer. Ich
verstehe dich schon! Ich trainiere hart, und meine Zeit im Ring
wird kommen!“
Von
außen kann man den Hünen nochmals hören.
The
Godlike. „Dann bin ich aber beruhigt! Alles klar Lara, wir
sehen uns die Tage!“
Lara:
„Okay, tschühüss!“
Offenbar
ist ihr Onkel von dannen gezogen und Lara scheint sich zu 100%
auf ihren Laptop zu konzentrieren. Fest hat sie die Maus in der
Hand, lehnt sich immer weiter in Richtung des Bildschirms.
Lara:
„Komm schon…!“
Ihre
Augen richten sich auf die Würfel, die sie zum Geburtstag
von einer unbekannten Person bekommen hat.
Immer
noch liegen die Würfel dort, als sie bei ihrem ersten Wurf
die drei Sechsen gewürfelt hatte… Ihr Blick
manifestiert sich wieder auf den Laptop.
Lara:
„YES!!!“
Sie
steht auf und freut sich über irgendetwas. Mädchenhaft
tanzt sie vor Freude ein wenig herum und dann kann man es am
Laptop ganz eindeutig erkennen…
Online
Roulette!!!
Sie
setzte ein großes Risiko und… sie hat gewonnen!!!
Sie
schwitzt ein wenig, setzt sich im Anschluss auf ihr Bett und
begutachtet ihren Sieg von weitem.
Lara:
„Risiken einzugehen…“
Sie
beginnt zu kichern, beißt sich in den kleinen Finger,
kneift die Augen kurz zusammen…
Lara:
„Ist einfach… unglaublich spannend!!!“
Singles
Match: Damian Rosario (/w Luna Rosario) vs. Jake Blaton
Referee: Jack Bobo
„Born to bleed.
Fighting to
succeed. Built
to endure what this world throws at me.“
Wieder
und wieder dröhnt das charakteristische Credo aus
Hatebreeds In Ashes they shal reep aus den Boxen, untermalt
von dem immer weiter aufschwellenden Gitarrenklang. Durch die
Arena zieht sich rot-orangenes Licht und auf der Leinwand
thront in lodernden, flackernden Buchstaben der Name Damian
Rosario.
Als das Theme
richtig loslegt tritt Damian durch den Vorhang. Die blonden
Haare liegen in einem völlig neuen Look in einer
sauberen Kurzhaar-Frisur an seinem Kopf. Unter dem Gear
erahnt man das Hydra-Tattoo, das sich um seinen Oberschenkel
windet. Und dicht hinter ihm seine Zwillingsschwester. Die
Zuschauer sind alles andere als Begeistert. Auch wenn sich
die Antipathie gegen Damian in starken Grenzen hält.
Irgendetwas an ihm schätzen die Fans.
Pete:
„Sven, wir eröffnen den Abend mit einem sehr
interessanten Match. Damian Rosario auf der einen Seite. Jake
Blaton auf der anderen. Zwei Männer mit sehr ähnlichen
körperlichen Voraussetzungen. Und dem Drang sich in der
Singles Division der GFCW zu beweisen.“ Sven:
„Damian war – sind wir ehrlich – immer die
Nummer 3 bei NEMESIS. Vielleicht nicht für die Truppe
selbst. Aber für Außenstehende. Aber sein
Arbeitseifer und der Verlauf des Turniers haben nicht nur
seine Schwächen, sondern vor allem seine Stärken
gezeigt.“
Finns
jüngerer Bruder tritt in einem normalen Tempo auf den
Ring zu. Keine Show, keine Aggression. Fokussiert wirkt
Damian. Fokussiert und motiviert. Aber eine gewisse
Anspannung lässt sich nicht verbergen. Die Unterstützer
werden ignoriert. Die Mine ist starr.
Pete:
„Aber dann wollte es irgendwie nicht so laufen, wie man
es erwartete, als er das zeigte. Und am Ende eines Turniers
voller Kampf gegen sich selbst unterlagen NEMESIS. Und Damian
trat gegen Rob Gossler an - ohne Hilfe an seiner Seite. Und
niemand äußerte sich dazu. Und ich stelle die
Frage mal direkt: Was ist da los?“ Sven:
„Ich weiß es nicht, aber Damian hat den simplen
Drang sich zu beweisen und zu gewinnen. Und letzte Show
konnte er nicht Zeigen was er kann. Zusammen mit dem Turnier
war das sicherlich Grund mal nachzudenken. Aber wie du
sagtest: Keine Äußerungen. Kein gar nichts. Und
heute stehen beide Brüder im Ring. Man darf gespannt
sein.“
Damian hat
sich mittlerweile in den Ring befördert, während
Luna auf der Außenseite steht, nicht weniger
konzentriert. Die Zwillinge waren bereit.
Noch
ein letzter Blick von Jack Bobo. Rosario. Blaton. Crew. Alles
war bereit. Der charakteristische Gong ertönt.
Dumpfe
Geräusche dringen durch die Halle, als der Ring unter
den Schuhen der beiden Wrestler vibrierte. Mit raschen
Schritten umkreisen die Beiden sich. Versuchen noch ein wenig
ein Gefühl dafür zu kriegen. Wie fühlte sich
der Untergrund an. Wie bewegte sich der andere. Vereinzelt
drangen Rufe aus dem Publikum. Applaus für den
Matchbeginn, der schnell abebbt.
Lock
up zwischen den Beiden, Blaton versucht die Position zu
ändern. Mit einer geübten Bewegung steuert Damian
entgegen und drückt Blaton in die Matte. Dessen
dominantes Bein wackelt sichtlich, als der Rookie versucht,
sich der Kraft entgegenzustellen.
Der
Ex-Häftling bricht schließlich den Lock-Up und
nutzt seine Position aus um auf dem sehr kurzen Weg Damians
Bein anzugehen. Mit einer enormen Reaktion erkennt der den
Plan seines Gegners und zieht das Bein aus dem potenziellen
Takedown, woraufhin Blaton sofort wieder aufrecht steht und
erneut die Initiative übernimmt.
Damian
geht sofort in den Wristlock, doch Blaton führt ihn vor,
befreit sich ohne Probleme, bringt den Wristlock an, geht in
den Hammerlock über und windet Damian auf die Matte.
Doch bevor der Schotte beginnen kann wirkliche Offensive
anzusetzen, schlittert Rosario mit dem Bein unter das
unterste Seil.
Unter
Szenenapplaus löst Blaton mit einem Kopfnicken ala
„Naja, fast“ den Hold sauber. Aber er sollte nie
dazu kommen, seinen Gegner aufstehen zu lassen, denn als Jake
den ersten Schritt rückwärts machen will reißt
Damian ihm schlicht das Standbein weg und schießt auf
seinen Gegner in die Mount Position.
Sven:
„Die beiden haben sehr ähnliche Maße, aber
es scheint klar, dass Blaton der sauberere Wrestler ist. Aber
Damian hat offensichtlich Power, Erfahrung und vielleicht
Aggression in seiner Ecke. Schau dir an, wie er Blaton mit
Headbutts beregnet.“
Als
wäre sein eigener Körper ein gigantischer Hammer,
donnert Damians Schädel auf Jakes Brust- und
Kopfpartien, bevor er ihn grob auf die Füße reißt
um ihn sofort wieder zu slamen. Ein simpler Move, doch Jakes
Reaktion und das Geräusch des Aufpralls rufen jedem in
Erinnerung, dass es dennoch heftig die Luft aus dem eigenen
Körper drückt.
Damian
schüttelt noch einmal sein Handgelenk aus und dehnt es
einmal, der Ex-Häftling hatte es wohl gut verdreht zu
Beginn – und kommt jetzt wieder auf die Beine.
Wieder
gehen beide in den Lockup. Whip in von Damian. Jake nimmt
Fahrt auf. Duckt sich unter einer Clothesline, einer zweiten.
Und zeigt dann selbst eine.
Pete:
„Wunderschöne Front Flip Clothesline. Und Damian
geht zu Boden. Und jetzt ist es vielleicht Blaton, der
endlich mal richtige Offensive ansetzen kann.“
Jedenfalls
versucht der Schotte genau das. Rosario stemmt sich auf ein
Knie nach oben, aber ein harter Elbow in den Nacken treibt
ihn wieder zu Boden. Und es gibt den Headlock von Jake.
Einen, zwei Versuche startet Damian einen Schwachpunkt im
Hold zu finden. Vergeblich. Dann versucht er sich mit purer
Gewalt aus dem Hold zu entfernen. Kurz verliert Blaton den
Halt, doch findet ihn wieder nach einer kurzen Anpassung und
findet sich in einer Art North-South-Choke wieder.
Sven:
„Hey, ob es ein Wrestling, Box, oder MMA-Manöver
ist ist egal. Alles was zählt ist, dass es effektiv ist.
Und das ist es.“
Aber
wohl weniger, als der Kommentator zunächst dachte. Denn
Damians Kraftvorteil wird noch einmal deutlich. Er wälzt
sich selbst auf die Seite. Erhöht selbst kurzzeitig den
Druck auf seine Halsschlagader, doch das nützt Jake
wenig – denn nun liegt Rosario erneut im Seil.
Mit
einem frustrierten Schlag auf die Matte lässt Blaton
seinen Gegner los. Aber nur lang genug um den Count zu
verhindern. Sofort geht er zurück in den Headlock,
findet nicht den Halt den er will, Rosario erhebt sich, doch
ganz gelöst ist der Hold nicht.
Pete:
„Und Blaton nutzt die Kontrolle zu einem Bulldog.
Langsam wird das hier was. Die schweren Geschütze hat
noch niemand wirklich auspacken können. Aber glaubt mir
wenn ich sage: Harmlos ist es auch nicht. Das tut alles
verdammt weh.“
Rosario
findet sich als nächstes in der Ringecke wieder. Kurz
peitscht der Schotte die Fans an, dann nimmt er Anlauf, zeigt
einen sauberen Handspring und schlägt mit einem Back
Elbow in Damian ein.
Sven:
„Weißt du was, Pete? Das ist ein starkes Manöver.
Wir wissen, Jake nutzt den Handspring gerne um die Rotation
seines Moonsault zu beschleunigen. Und hier nutzt er einen
Move, den er beherrscht – und wendet ihn auf neue Weise
an. Und das ist etwas, das du brauchst um hier groß
rauszukommen: Den Willen und die Fähigkeit, dich
permanent zu entwickeln.“
Er
setzt noch einen Uppercut nach und will Rosario wieder in die
Mitte des Ring bewegen. Doch der stößt Jake von
sich. Der will energisch nachsetzen und verpasst Damian zwei
wilde Schläge um die Kontrolle zu behalten. Doch das
war der Fehler, der Blaton seine gute Lage nahm.
Pete:
„Wenn es eine Sache gibt, in der Damian vielleicht der
beste dieser Liga ist, sind es diese wilden Schlagwechsel.
Und schau es dir an. Jake wird verprügelt wie ein
Schuljunge. Der Mann saß 21 Jahre im Knast. Der kann
das auch. Aber Damian ist SO gut darin. Wahnsinn.“
Hinter
einer verzweifelten Deckung wird Blaton erst durch den Ring
geprügelt, dann zu Boden geschlagen, aufgehoben, in die
Ecke gestellt, und in der Ecke erneut zu Boden geschlagen.
Damian tritt weiter auf
ihn ein, bis Bobo den Count beginnen muss.
1…
2…
3…
4…
Rabiat
zieht der massige Ringrichter Damian von Jake weg, in einem
Versuch das Match am laufen zu halten. Doch der hebt
beschwichtigend die Arme, macht klar, dass er sowieso
vorhatte zurückzuweichen, will dann aber sofort wieder
auf den Schotten zurasen. Und Bobo hält ihn zurück,
drückt ihn fast in die gegenüberliegende Ecke. Und
redet noch auf ihn ein. Das sind 15, vielleicht 20 Sekunden,
die er voll bei Damian ist mit seiner Aufmerksamkeit. Und es
kommt, wie es kommen muss: Luna greift unter dem Seil
hindurch, dreht Blaton und zieht den Ex-Häftling mit
beiden Beinen voran aus dem Ring. Nur ist Damians Schwester
nicht so gnädig ihn aus dem Ring zu ziehen, sondern
sorgt dafür dass Jake den Ringpfosten zwischen den
Beinen hat.
Pete: „OH,
KOMM SCHON“
Er
kauert sich in der Ecke zusammen. Doch als Bobo sich umdreht,
sieht es kaum anders aus als zuvor: Blaton. Am Boden. In der
Ecke. Und er hat keine Wahl, als Damian wieder attackieren zu
lassen. Der schnappt sich den wehrlosen Blaton, der hustet,
als würde er seinen Mageninhalt über den Ring
entleeren, hebt ihn auf und wuchtet ihn auf die
Schultern.
POWERBOMB
COVER
1…
2…
Doch
Blaton reißt die Schulter hoch.
Sven:
„Das wäre ein plötzliches Ende gewesen, aber
man hätte ihm wohl keinen Vorwurf machen können.
Das müssen enorme Schmerzen sein. Und dann dieser
Einschlag.“
Gewaltsam
zerrt Rosario Jake unter immer lauterer Abneigung an den
Haaren in Richtung der Ecke und schlägt erneut auf ihn
ein.
Pete: „Sven,
mich beschleicht die dunkle Ahnung, dass von Damians
Entwicklung nicht mehr viel übrig ist heute Abend. Also…
Seine Leistung ist nahtlos da, wo sie auf dem Hoch im Turnier
war… Aber die Art schockiert mich. Wenn es bei NEMESIS
einen gab, dem man vielleicht abgesprochen hätte, dass
er um jeden Preis seine Ziele erreicht, dann Damian.“ Sven:
„Tjaja...“
Damian
wuchtet den Ex-Häftling auf das oberste Seil und steigt
hinterher. Einen geschwächten Gegner muss man so oft mit
harten Attacken treffen bis er endlich bricht, scheint hier
die Philosophie zu sein. Ansatz zum Superplex.
UND
BLATON STÖßT IHN VOM SEIL
Damian
stürzt ungelenk in den Ring. So ungelenk, dass selbst
Jack Bobo einen kleinen Spurt zur Seite einlegen muss,
anstatt einfach vor ihm zurückspringen zu können.
Und leider existiert am Ring eine Schlange, der eine halbe
Sekunde genügt, die Bobo sie nicht im Blick hat. Und
Blatons Standbein entfernt sich vom Top Rope und der Schotte
stürzt Rückwärts auf die Ringtreppe.
Ein
Schock rauscht durch die Halle. Das sah verdammt übel
aus.
Jack
Bobo wirkt irritiert. Natürlich ist es möglich,
dass Blaton bei dem harten Stoß sein eigenes
Gleichgewicht verloren hat. Und gesehen hat er nichts. Aber
jeder, der nur ein NEMESIS match gesehen hat, hat hier ganz
andere Vermutungen. Und so beginnt er nicht den Count, sonder
runzelt einmal die Stirn… Und verlässt den Ring
und rückt Luna richtig auf die Pelle.
Der
ist klar, dass er sie nicht gesehen hat. Und sie bleibt
eiskalt. Und ihr Bruder hilft ihr aus, sorgt dafür dass
der Ref wieder das eigentliche Match betrachten muss. Denn
als wäre er aus Stahl rappelt Jake sich schon wieder
auf. Doch Damian hat sich auf dem Apron positioniert und
rauscht mit einer Diving Clothesline in Blaton. Der wird
getroffen und stürzt rückwärts in die
Barrikade. Direkt mit dem Kopf. Und klappt zusammen.
Sven:
„Ist er Ausgeknockt?“
Damian
hastet zurück in den Ring. Jack Bobo hadert, zögert.
Doch er hat keine Wahl. Er rollt sich zurück in den
Ring. Zögert noch einmal…
1!
Und
beginnt den Count.
2!
K.o
ist der Schotte scheinbar nicht.
3!
Er
erhebt sich auf alle viere.
4!
Und
auf ein Knie.
5!
Damian
macht Anstalten wieder AUS dem Ring zu stürmen, doch
Bobo hindert ihn – achtet aber pingeligst darauf, Luna
nicht aus dem Augen zu lassen, die ihm einen spöttischen
Handkuss zuwirft.
6!
Rosario schiebt sich im
Ring an Bobo vorbei, der muss sich nun doch umdrehen, blockt
Damian, wie ein Footballspieler.
SALVATION
KICK
Bobo
wirbelt wieder herum. Sieht das Ende von Lunas Bewegung, die
Räder in seinem Gehirn rattern. Was sollte er tun? Doch
Blaton war dem fatalen Angriff von Damians Zwillingsschwester
ausgewichen und rutscht zurück in den Ring. Bobo
springt zur Seite, doch der Schaden war angerichtet –
er hatte Damians Sicht auf seinen Gegner völlig
blockiert.
Sven: „AUS
DEM WEG REF!“ Pete:
„Das ist doch nicht dein ernst, Sven???“
Harter
Strike von Jake.
SUPERKICK
NORTHERN
LIGHTS SUPLEX
COVER
1…
2…
KICK
OUT
Ein Raunen geht durch
die Halle. Damians Gesicht schien im Move zu einer Fratze des
Schocks gefroren.
Aber
Jake denkt nicht ans Aufhören. Die Crowd peitscht ihn
an.
Pete: „ER WIRD
ES SCHAFFEN! ER WIRD ES SCHAFFEN!“
Der
Schotte steht auf dem Apron. Nimmt Maß. Stößt
einen Lauten schrei aus…
Und
wirbelt herum. Er hatte Luna kommen spüren. Jack Bobo
ebenso. Beide blicken auf Drakes Gefährtin, die vor sich
hin lächelt wie ein Schulmädchen, dass man dabei
erwischt hatte auf dem Schulhof zu rauchen.
Und
jetzt reicht es Jack Bobo. Energisch deutet er in Richtung
des Vorhangs.
Pete: „ER
WIRFT LUNA VOM RING! Und sie kann froh sein. Damian sollte
längst Disqualifiziert sein.“
Entnervt
gestikuliert Luna. Doch Jake lässt sich nicht weiter
ablenken. Er dreht sich um und hebt ab.
SPRINGBOARD...
…
und muss erkennen, dass er sich schon zu lange hat irritieren
lassen.
SHOOT
TO KILL
SHOOT
TO KILL
AUS
DEM NICHTS
Sven:
„ER HOLT IHN AUS DER LUFT!“ Pete:
„BOBO GEHT RUNTER! DAS DARF NICHT WAHR
SEIN!“
1.
2.
3!!!!!!!!!
Sieger
des Matches durch Pinfall: Damian Rosario!!!
Pete:
„Damian Rosario und Luna gewinnen das Handicap Match.
Was für ein Bullshit, verzeih meine Sprache. Was für
ein vollkommener Skandal. Jake hat eine grandiose Leistung
gezeigt. Überlegene Technik. Frühe Offensive.
Kontrolle. Widerstandskraft. Er hätte dieses Match
gewinnen sollen. Diese verdammte“ Sven:
„Ein überforderter Ref. Nichts weiter. Schieb die
Schuld nicht auf die falschen.“
Pete
scheint die Erwiderung im Hals stecken zu bleiben.
Grinsend
schiebt sich Rosario neben Jack, fordert ihn auf, seinen Arm
zu erheben, was dieser zähneknirschend tut. Und langsam
beginnen alle Beteiligten den Ring zu verlassen. Blaton hatte
einen harten Kampf gezeigt. Aber Damian hatte die gesamte
Kraft der Hydra entfesselt. Und mit ihr den Hass der
Zuschauer.
Derek
Jones: “Whoop-whoop! Whoop-whoop!”
Anthony
Monroe: “UUUUUUH-WIIIIIIIH!”
Die
DEPPN sind am Start! Gemeinsam mit Walter jammen sie im
Backstage:
a)Monroe
gibt den Raggy-Man, komplett im Rastafari-Look und mit dem
typischen Rasta-Gerät, der Ziehharmonika(!), in Händen!
b)Jones
im Hip-Hop-Look und Blockflöte am Mund
c)Walter
trägt zu seinem DEPPN-Shirt eine waschechte Lederhose und
hat den Ghettoblaster auf der Schulter
Plötzlich
ertönt ein Klingelton und Jones eilt zum Laptop und klappt
ihn auf.
Derek
Jones: „WHASSSSSSSUP, Daddios?“
Mr.
T: „Jones! Monroe! Hier spricht Mr. T. von Der Agentur!
Hört zu!“
Derek
Jones: „DUUUUUUUUDE! Es ist der Mister von Der Agentur!
Antreten!“
Anthony
Monroe swaggt mit der Ziehharmonika in Händen herbei und
stellt sich neben seinem Tag-Team-Partner auf.
Anthony
Monroe: „Jup, Firf! Hier fpricht Monroe! Wir find am
Ftart!“
Derek
Jones: „Was gibt es, Sir? Wir sind bereit wie Katar für
die Fussball-WM! Womit können wir dienen?“
Mr.
T: „Heute steht ein Match auf dem Programm, das ihr bereits
vor einiger Zeit bestritten habt! Ihr habt gegen Contrast
Collision vor einiger Zeit bereits verloren. Heute ist es Zeit
für die Revanche. Damals war es ein freundschaftliches
Duell. Freundschaftlich deswegen, weil wir, Die Agentur, davon
ausgegangen sind, dass ihr das Ding klar gewinnt. Dem war aber
nicht so! Ihr habt einmal mehr versagt. Ihr habt Glück, dass
ihr nichtsdestotrotz immer noch genügend Fürsprecher in
Der Agentur habt.“
Die
DEPPN blicken sich überglücklich an, und Monroes Zunge
klappt vor Freude bis auf den Boden heraus. Jones klimpert vor
Verzückung mit den Wimpern. Dann betrachten sie erneut
voller Stolz den Laptop.
Mr.
T: „Aber, Leute: Ihr seid für dieses unser Projekt
ausgesucht worden, weil wir was beweisen wollen! Und es wurde
viel Geld in dieses Projekt investiert. Und, nun ja, die
‚Investoren‘ wollen nun langsam aber sich Ergebnisse
sehen.“
Die
DEPPN sehen sich an. Nun doch schon weitaus nüchterner.
Derek
Jones: „Hm. Aber Sir, das beunruhigt uns. Was soll das
genau heißen?“
Anthony
Monroe: „Wir wollen niemanden enttäufen, Fir!“
Der
Sprecher der Agentur – von dem wir, wie wir es gewohnt
sind, nur ein verzerrtes Schattenbild sehen können –
schweigt einen Moment. Und irgendwie wirkt dieses Schweigen
bedrohlich. Dann spricht die metallisch verfremdete Stimme
weiter:
Mr.
T: „Ihr seid nun mal ihr, deswegen versteht ihr das nicht.
Also erkläre ich es euch. Wenn dieses Projekt, das Die
Agentur gestartet hat, nicht bald erste Früchte trägt
und zum Ziel führt, nämlich, dass ihr beiden bald die
GFCW-Tag-Team-Champions werdet, dann werdet
ihr…vielleicht…AUSGETAUSCHT.“
Schweigen.
Mr.
T: „VERSTEHT IHR DAS?“
Die
DEPPN schrecken hoch und nicken bestimmt.
Derek
Jones: „JA! Ja, sicher!“
Anthony
Monroe: „ALLEF KLAR! FICHER! ALLEF KLAR!“
Mr.
T: „Gut. Also hängt euch rein. Ich versichere euch:
Die Liste der Leute, die FÜR euch sind, ist bedeutend kürzer
geworden…“
PIEP
– und aus. Der Laptop wird schwarz. Die Ansage steht im
Raum. Die DEPPN und Walter gucken sich etwas ratlos an.
Derek
Jones: „Hast du das kapiert?“
Monroe
kratzt sich am Kopf. Walter auch.
Walter:
„GRA-GRA-GRAAA?“
Jones
schüttelt den Kopf. Dann setzt er ein verdammt
nachdenkliches Gesicht auf, reibt sich das Kinn, blickt an die
Decke.
Derek
Jones: „Wir müssen wohl die Intit…Intati…Ini…wir
müssen das in die Hand nehmen, Dude. Wir dürfen uns
nicht mehr auf die Sirs und Madams verlassen, Dude. Hm…“
Anthony
Monroe: „Follen wir dann Contraft Collifion befiegen?“
Derek
Jones: „Das sowieso…aber ob das alleine reicht?
Nein, Dude! Wir müssen ein knallhartes Zeichen setzen. Ich
sage: wenn die Zeit gekommen ist, Dude, dann werden wir wissen,
was zu tun ist!“
Anthony
Monroe: „Hm…und jetzt?“
Die
DEPPN sehen sich an.
Derek
Jones: „Jetzt? Jetzt machen wir PAR-TAAAAY!“
Anthony
Monroe: „WHOOP-WHOOP!“
Derek
Jones: „PAR-TAY!“
Walter:
„GRA-GRAAAAA!“
Fadeout!
Wie
man ganz eindeutig erkennen kann, scheint nach dem Opener das
eigentliche Highlight der Show zu kommen, denn nun kommt er! Dr.
Dick! Das dicke Logo ist längst zu erkennen, die Halle ist
in ein Meer aus Pink dank tatkräftiger Unterstützung
der Spotlights eingetaucht worden und der beste Song der GFCW
wird eingespielt!
Come
on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick
I
need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper
help
me Dr. Dick my fever's rising please come quick
I
know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper
Come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
come
on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
In
wenigen Augenblicken wird Dirty Mary auf der Rampe erscheinen,
vermutlich sieht sie wieder unverschämt sexy aus! Sie wird
natürlich wie immer ihr Klemmbrett bei sich haben, auf dem
sie Notizen macht, denn sie spricht nicht, sie stöhnt nur.
Der Doc wird sich natürlich in seinem Doktorkittel zum Ring
schwingen, genauso stellt man es sich vor, wenn der Frauen-Arzt
zum Ring kommt!
Doch
dieses Mal ist alles anders!
Kurz
nachdem du diese Zeilen gelesen hast, wie du dir alles vorstellen
sollst, taucht der Frauenklemptner natürlich auf, doch…
Zivilklamotten! Er hält seine Ehefrau an der Hand, die
ebenfalls keine Arbeitsuniform trägt, sondern ein normales
T-Shirt, hautenge Jeans und dunkle Sneaker. Was geht denn hier
ab? Schnell geht er in Richtung Ring. Wie man gut erkennen kann,
ist er mit einem Mikrofon bewaffnet. Ständig schaut er sich
ein wenig und befindet sich sehr schnell, ohne großem
Tamtam, im Viereck.
Dr.
Dick: „Stoppt die verdammte Musik!!!!“
Die
Musik wird abgewürgt und die Crowd buht weiter was das Zeug
hält.
Dr.
Dick: „Stoppt nochmal diesen Scheißlärm!“
Das
Publikum wird nochmal lauter. Das Theme wurde längst
abgewürgt, aber das Publikum ist nicht so leicht zu
beruhigen.
Dr.
Dick: „Nun ja, was soll man denn von Dresden erwarten?
Scheiß Ossis, haltet doch einfach mal die Klappe, wenn ich
im Ring bin!!!“
Natürlich
trägt diese Aussage dazu bei, dass die Lage noch brenzliger,
noch lauter wird. Wenn man aber zwischen den Zeilen liest erkennt
man, dass diese Sätze nur Versuche sind, seine Unsicherheit
– und eventuell auch Angst – ein wenig zu
überspielen.
Dr.
Dick: „Ich bin nicht hier, um mich mit euch oder Dynamo
Dresden anzulegen, denn damit wäre ich schneller fertig als
ich zum Ring gekommen bin! Ich bin hier, um diesen Once Laugh zu
stellen! Er soll rauskommen und mir einfach sagen was er will!
Von mir aus schickt er auch Mrs. Freeze vor!“
Beschützend
stellt er sich vor seine Ehefrau, blickt sich um, blickt durch
das lautstark grölende und buhende Publikum… doch es
passiert nichts. Lediglich der Ärger beim Busendorfer wird
größer, denn das Publikum erweist ihm keinen Respekt.
Dr.
Dick: „Wisst ihr was?! Ihr geht mir sowas von auf dem Sack!
Haltet einfach mal eure Fresse! Wisst ihr nicht, wenn das
angebracht ist? Ich bin hier, um eine Angelegenheit zu klären!
Wer weiß? Vielleicht kommen Mrs. Freeze und Once Laugh nur
nicht raus, weil das eine absolut versiffte Drecksstadt ist!?!?“
Der
Ärger steht ihm ins Gesicht geschrieben, aber auch das
Publikum reagiert damit, dass einige Papierballen und
Plastikpapierbecher in den Ring fliegen. Höhnischer Applaus
des Docs.
Dr.
Dick: „Sehr gut wie ihr auf die Umwelt achtet! Dresden ist
schuld, wenn in ein paar Jahren die Welt zu Grunde geht, denn…“
Urplötzlich
geht in der Halle das Licht aus.
Dr.
Dick. „Was zum!“
Man
sieht nichts, aber den Doc konnte man sehr deutlich hören.
Einige Momente ist es stockdunkel, man kann seine eigene Hand
nicht mal vor dem eigenen Auge erkennen. Lediglich die gezückten
Smartphones bringen ein wenige Licht in die Sache.
…
Dann
geht das Licht wieder an und… Dr. Dick hat seine Ehefrau
in der Ecke verschanzt, er kniet sich vor ihr nieder, stellt sich
schützend vor sie. Seine Augen sind weit aufgerissen, sein
Brustkorb hebt und senkt sich sehr schnell, sein Blick wandert
von Sekunde zu Sekunde in eine andere Richtung der Halle…
Doch
es ist niemand da!
Er
blickt durchs Publikum und erkennt, dass die Dresdener ihm
auslachen… Er… verwirft das Mikrofon und
verschwindet verärgert samt Dirty Mary aus dem Ring…
und zurück geht’s in den Backstagebereich.
Wir
haben zwar keine Antwort bekommen, doch man sieht, dass der Doc
auch Angst haben kann.
Wir befinden uns
Backstage auf einem langen, grauen Gang. Hier und da sehen wir
einen Mitarbeiter, jeder von ihnen sieht sehr beschäftigt
aus, schließlich hat die Show ja auch bereits begonnen.
Wer auch sehr
beschäftigt aussieht, sind Henry Phoenix Jr und Gino. Henry
stapft den Gang entlang, er scheint angesäuert zu sein,
während Gino etwas Probleme hat, zu folgen. Es dauert nicht
lange, bis Henry seine Destination erreicht, etwas später
dann ist auch Gino da. Das Ziel war eine Tür, auf der
CONTRAST COLLISION prangert. Ohne zu klopfen spaziert der
Dortmunder da hinein.
Im Inneren sehen
wir dann auch Contrast Collision, die sich scheinbar unterhalten
und sehr überrascht von diesem Einbruch in die Privatsphäre
sind. Sie machen sich auch gleich kampfbereit, aber Henry
ergreift das Wort.
Henry:
"Passt mal auf Jungs, so läuft die Scheiße
nicht."
Er macht einen
Schritt mehr auf die beiden zu.
Henry: "Ihr
setzt hier keine Zeichen und schon gar nicht gegen uns. Wir
hatten den Sieg quasi in der Tasche, als ihr aufgetaucht seid.
Wir sind quasi GFCW Tag Team Championshipträger Besieger!
Ihr erdreistet euch GFCW Tag Team Championshipträger
Besieger feige und ehrenlos nach dem Match niederzuknüppeln?
Meine Fresse, was soll die Scheiße?"
Nachdem klar
ist, dass Henry zwar erbost ist, aber sie nicht zum Kämpfen
hier sind, nehmen Jack und ReXas auch die Fäuste runter.
Henry:
"Wir haben euch fair and square besiegt, wenn euch das gegen
den Strich geht, dann ruft durch und wir machen ein zweites Date
aus."
Er hält
seine rechte Hand an sein Ohr und simuliert dieses Telefonat.
Henry:
"Dann hättet ihr vielleicht sogar noch was lernen
können, anstatt so einen Bullshit abzuziehen. Das wird
Konsequenzen haben."
Ein leerer Blick
von Jack White streift durch den Raum. Er grübelt sichtlich
was- und ob er was sagen soll. Rexas bemerkt dies und hält
seinen grösseren Partner leicht zurück.
Rexas:
„Hah...ihr habt es nicht verstanden oder? Die Phase wo wir
nach euren putzigen alten Regeln spielen ist nun vorbei. Wir
kämpfen wann, gegen wen, wo wir wollen. Wir brauchen keine
Referees,
Wir
sind nun hier um Statements zu setzten. Dieses Statement setzten
wir auch gleich gegen die DEPPN.“ und verweist den
Beiden den Weg zur Türe, jedoch wird Henry laut
Henry:
"Alter, es ist mir scheißegal, ich höre nu bli,
bla, blubb. Ihr Schwachmaten seid so weit von uns entfernt, dass
ich jetzt den James Bond Bösewicht mache und euch meinen
Plan verrate. Aber da ihr nicht James Bond seid, werdet ihr nix,
aber auch gar nix dagegen machen können. Oder Gino?"
Der zuckt mit
den Schultern. Er scheint nicht so sehr an Bord zu sein, aber ist
halt auch da.
Henry:
"Euer Match gegen die Deppn nachher? Schaut nach links,
schaut nach rechts, nach oben, nach unten, nordwest, südsüdost
und weiß der Geier was es noch so für
Himmelsrichtungen geht denn wir zwei Hübschen..."
Er zeigt auf
Gino und sich selbst.
Henry:
"Wir werden da sein. Vielleicht wenn ihr euren Entrance
macht, vielleicht wenn 60 Sekunden nachdem die Glocke geläutet
hat, vielleicht aber auch erst nach dem Match."
Unschuldig hebt
Henry beide Hände.
Henry:
"Aber wir werden da sein und euch eure verfluchten Ärsche
aufreißen."
Der Zeigefinger
of Doom deutet auch Jack und ReXas abwechselnd.
Jack White sieht
auf den Finger als wolle er ihn gleich abreißen. Rexas
fällt ein selbstgefälliges Grinsen über sein
Gesicht.
ReXas:
„Wir werden da sein.“
Henry:
"Gino, raus hier. Wenn ich hier noch länger in der
miefigen Kabine sein muss, krieg' ich 'ne Migräne."
Und das lässt sich Gino nicht zwei mal sagen und es scheint
das erste Mal heute zu sein, wo er mit Henry übereinstimmt.
Die Tür schließt sich von außen und die Szene
fadet aus.
Amélie:
"Antoine, er ist schon wieder da."
Wir beginnen
direkt im Hause der Schwanenburgs und sehen Amélie, wie
sie durch das Fenster schaut und sich für das Gespräch
mit Antoine kurz umdreht, nur um dann wieder aus eben jenem
Fenster zu sehen.
Antoine:
"Ist das so?"
Der Behüter
von Kultur legt sein Kreuzworträtselheft beiseite und will
sich selbst davon überzeugen. Er hebt sich grunzend vom
Sessel, zieht sich seine Lesebrille von der Nase und platziert
sie auf dem Heftchen, ehe er sich neben Amélie gesellt und
ebenso aus dem Fenster blickt.
Antoine:
"Das kann so nicht weitergehen."
Amélie
blickt Antoine besorgt an, doch dieser stapft zur Eingangstüre.
Antoine öffnet diese und wir können sehen, dass etwas
schräg entfernt ein dunkelgrüner Honda Civic parkt.
Man kann nur erkennen, dass dort jemand sitzt, aber nicht wer.
Kennzeichen aus Freiburg und spätestens da ist uns klar, wer
da im Auto sitzt.
Antoine:
"ALEX!"
Antoine brüllt
das Auto an, blickt aber gleichzeitig etwas schamvoll nach links
und nach rechts, schließlich will er die Nachbarn auch
nicht verärgern. Als Alex nicht reagiert, beginnt Antoine zu
winken. Aber es geschieht nichts.
Amélie:
"Antoine, lass gut sein. Ich rufe die Polizei."
Aber davon will
Antoine nichts wissen. Er schnappt sich seinen Mantel, schlüpft
in seine Birkenstocks hinein...
KLATSCH!
Die Autotür
des Hondas wird unsanft geschlossen und Alex Ricks steht vor
seinem Auto, im scheinbar niemals aufhörenden Regen Kölns.
Sekunden
vergehen, wie Alex und Antoine sich anschauen. Sie trennen
vielleicht 80 Meter und der Regen prasselt weiterhin unerbittlich
auf Alex hinab.
Antoine:
"Willst du nicht hinein kommen?"
Da horcht Amélie
auf und flüstert nur immer wieder: 'nein, nein, nein,
nein!". Aber Antoine winkt Alex hinein. Der reagiert erst
einmal nicht. Auch, wenn Amélie nicht direkt im Türrahmen
steht, bemerkt man von außen ihre hektischen
Handbewegungen, die Antoine von dieser Entscheidung abrücken
lassen sollen. Das bringt jedoch nichts, denn Antoine winkt Alex
weiterhin hinein.
Alex? Er beginnt
sich auf den Weg zu machen. Amélie scheint aufgegeben zu
haben und Antoine macht sich im Türrahmen breit.
Antoine:
"Holst du bitte ein Handtuch?"
Auch das hört
Amélie gar nicht gerne, widerwillig geht sie aber. Die
Sekunden vergehen und langsam aber sicher kommt Alex an der
Haustüre an. Hände natürlich hinter dem Rücken
ineinandergelegt.
Antoine:
"Alex."
Alex:
"Antoine."
Wieder blicken
sie sich in die Augen. Noch immer steht Alex im Regen. Erneut
gehen zwei, drei Sekunden, bevor Antoine den Türrahmen frei
macht und Alex mit einer Handbewegung hinein bittet. Genau in
diesem Moment erscheint auch Amélie wieder und hält
das Handtuch bereit.
Amélie:
"Mein Wohnzimmer tropft der nicht voll!"
Ihr Blick ist
leicht bösartig, man merkt, dass sie Alex nicht unbedingt
hier haben will. Verständlich. Das Wohnzimmer verteidigt sie
als ihre letzte Bastion, vielleicht auch deshalb um am Ende ein
bisschen das moralische Hochwasser zu haben. Frei nach dem Motto:
Wenn sie sich schon treffen müssen, dann aber nach meinen
Regeln!
Alex:
"Auch schön dich wiederzusehen, Amélie."
Sie zieht die
Augenbraue hoch, während sie das Handtuch nicht reicht,
sondern viel mehr wirft. Ricks fängt es mit einem
Kopfnicken.
Antoine:
"Wir gehen ins Arbeitszimmer."
Eine erneute
Handbewegung von Antoine, aber Alex kennt den Weg in das besagte
Zimmer bereits. Amélie verschwindet aus der Szenerie und
wir folgen Antoine und Alex in das Arbeitszimmer. Alex betritt es
zu erst, Antoine folgt und dieser schließt dann auch sanft
die Tür, während Alex sich mit dem Handtuch den Regen
vom Kopf wischt.
Alex:
"Danke dafür."
Antoine rümpft
die Nase und simultan beginnen sie zu reden.
Antoine:
"Aber das ist nicht das, wofür du hier bist."
Alex:
"Aber das ist nicht das, wofür ich hier bin."
Einen kurzen
Moment von eisiger Stille.
Alex.
"Du weißt, was ich will."
Der Wahlkölner
verschränkt die Arme.
Antoine:
"Alex..."
Es rattert in
seinem Kopf.
Antoine: "Ich
bin ehrlich mit dir. Ich will nicht gegen dich kämpfen."
Alex:
"A..."
Antoine hebt
seine Hand, Alex schweigt.
Antoine:
"Alex."
Doch anstatt
weiterzureden, macht Antoine ein paar Schritte durch sein Zimmer.
Er bleibt vor einem großen Holzschrank mit Doppeltüren
stehen. Er öffnet den Schrank und kaum sind die Pforten
geöffnet, macht eine Flut an Akten und Papieren sich auf den
Weg in die Freiheit und verteilt sich auf dem Teppich.
Er geht einen
weiteren Schritt, der nächste Schrank mit Doppeltür.
Auch diesen öffnet er und sobald die Türen offen sind,
ergießen sich Papiere auf den Teppich, wie der Regen
draußen auf den Bordstein.
Aber das ist
noch nicht alles. Ein dritter und letzter Schrank steht noch im
Zimmer. Auch diesen öffnet er, aber diesmal geschieht
nichts. Der Schrank ist komplett sortiert, alles ist in Ordnern
gesammelt und von außen ist fein säuberlich erkennbar,
was sich darin befindet.
Antoine:
"Alex, ich bin müde."
Er zeigt auf die
Papiere und dann auf die Ordner.
Antoine:
"Ich sammle alles. Hier findest du die Daten über jeden
einzelnen Mitarbeiter, der je für die GFCW gearbeitet hat.
Jeden Wrestler. Jeden Gastauftritt. Jede Arena. Jede
Zuschaueranzahl. Jede Einschaltquote für die Shows. Jeden
Verkauf über jedes T-Shirt und jede Bratwurst. Alles,
einfach alles habe ich gesammelt."
Unvorsichtig
stapft er durch die Papiere zum Fenster und schaut sich das
verregnete Köln an.
Antoine:
"Entweder ich bin ganz dabei, akribisch, wie ich eben bin.
Oder gar nicht. Für mich gibt es keinen Mittelweg."
Dann dreht er
sich um.
Antoine:
"Das bin eben nicht ich, verstehst du?"
Alex nickt.
Antoine:
"Ich bin kein Jason Crutch, kein Zereo Killer oder wer auch
immer. Ich kann dort nicht raus gehen und mein Programm abspulen,
am Ende der Show heimgehen und mein Leben genießen. Ich
bin..."
Erneut zeigt er
auf alle Papiere, die auf dem Boden verteilt sind.
Antoine:
"All' das. Und ich bin müde."
Jetzt macht er
einen Schritt auf Alex zu, das Papier knistert unter den
Birkenstocks.
Antoine:
"Ich will nicht gegen dich kämpfen, Alex..."
Die Blicke
treffen sich ein weiteres Mal.
Antoine:
"Ich will nicht gegen dich kämpfen, weil du mein Freund
bist."
Kurzes Schnaufen
seitens Ricks. Die Freundschaft bröckelte gewaltig seit
Ricksenburgs Ewigkeit. Seine Augen bleiben allerdings neutral. Er
schaut einfach nur. Folgt. Hört zu.
Antoine:
"Aber weil du mein Freund bist..."
Er
atmet tief durch.
Antoine:
"Werde ich gegen dich kämpfen, wenn du das wünschst.
Es ist deine Wahl."
Groß ist
die Entfernung der beiden zueinander nicht in diesem
Arbeitszimmer. Und sie wird noch einmal kleiner. Ricks geht einen
Schritt näher an seinen ehemaligen Partner, Freund,
Kollegen. Noch einen. Noch einen. Er steht nicht vor ihm, neben
ihm. Kopf an Kopf, würden sie sich zur Seite lehnen, könnten
sie sich gegenseitig stützen. So ist es einfach nur die
kürzeste Distanz von Ricks‘ Mund zu Antoines Ohren.
Alex:
„Das wünsche ich tatsächlich.“
Spricht er mit
einer ruhigen Stimme, geht dann weiter, tritt an den letzten
Schrank, lässt seinen Blick kurz über die Ordner
schweifen. Fast schon murmelnd, erkennt er Antoines Leistung an.
Alex:
„Ausführlicher als mein Notizbuch…“
Dann der Blick
über die Schulter, um Schwanenburg peripher zu erspähen.
Der dreht sich nicht, steht einfach nur in der Raummitte und
scheint von der Antwort des Freiburgers nicht sonderlich angetan
zu sein. Dann hört er die Stimme des Mathematikers erneut.
Ruhig. Klar. Leer.
Alex:
„Ich wünsche einen Kampf gegen Antoine, Antoine. Kein
Kampf gegen dich.“
Antoine horcht
auf, Ricks schaut wieder zur Schrankwand, spricht weiter mit dem
Behüter der Kultur im Rücken.
Alex:
„Diese Arbeit hier ist die Arbeit eines Großmeisters
dieses Berufs. Antoine Schwanenburg ist kein einfacher Kämpfer.
Er ist mehr. WAS er tut….ist egal. Es ist von Bedeutung.“
Noch immer
spricht er zu den Ordnern. Seine Stimme ändert sich wenig
bis gar nicht. Ein Punkt, den man bei Ricks eigentlich ohnehin
nicht hervorheben muss.
Alex:
„Antoine, dieser Mann war bis vor 10 Monaten der einzige
Mensch, den ich meinen Freund nennen konnte. Mit diesem Mann war
ich nahezu zwei Jahre gemeinsam bei German Fantasy Championship
Wrestling tätig und habe gemeinsam mit ihm Dinge erreicht,
die die Liga einige der erfolgreichsten Monate in ihrer
Geschichte bescherten. Antoine, dieser Mann hat mich bei Title
Nights 2018 verraten…und verließ die Liga.“
Er schaut noch
einmal über die Ordner, dreht sich dann wieder in den Raum.
Setzt sich wieder in Bewegung. Noch immer sind die Hände
hinter dem Rücken, während er nach links und rechts und
vor und hoch und runter schaut, bis er wieder neben Antoine
steht. Als blicken sie beide in die gleiche Richtung. Er spricht
allerdings zum Boden, nicht zur Seite.
Alex:
„Ich dachte, ich würde ihn hier finden…aber ich
habe mich geirrt.“
Den Satz lässt
er kurz wirken. Antoine hört einfach nur zu, verzieht kaum
eine Miene. Zu überraschend dürften diese Worte nicht
sein, gerade wenn sie von Ricks kommen, beschäftigen sie ihn
allerdings vielleicht doch mehr als von irgendwem sonst. Der
Mathematiker hat allerdings noch mehr zu sagen. Zieht den Kopf
hoch, schaut nach vorn zur Tür vor ihnen.
Alex:
„Ich werde Antoine finden, Antoine. Ich werde Antoine
finden und ihn bekämpfen.“
Schnelle
Drehung, er steht wieder frontal vor Schwanenburg, schaut ihn
direkt an.
Alex:
„Du wirst nicht gegen mich kämpfen, Antoine. Antoine
wird es. Und ich werde dir helfen, ihn wieder zurück zu
German Fantasy Championship Wrestling zu bringen. Du und
ich…gemeinsam. Du hast keine Wahl, Antoine…Ricksenburg
ist…“
Starre Augen in
Richtung Antoine. Dazu eine kalte ausgestreckte Hand. Tatsächlich
ein Handschlag?
...
Tatsächlich,
ein Handschlag. Antoine nimmt es an.
Antoine:
"Ewig."
Und die Szene fadet aus.
Tag Team Match:
Contrast Collision (ReXar & Jack
White) vs. D.E.P.P.N. (Anthony „The Mac“ Monroe &
Derek „Flamingo Boy“ Jones)
Referee:
Mike Kontrak
GANGNAM
STYLE ertönt aus den Boxen! Die Lasershow des Wahnsinns
beginnt! Und während Derek Jones und Anthony Monroe in
Begleitung von Walter auf die Bühne hopsen, wechseln
sich total bunte Bilder abwechselnd mit Livebildern aus der
Halle ab. Und zwar so schnell, dass einem direkt schlecht
werden kann.
Laura:
„Auf dem Weg zum Ring, in Begleitung von Walter, mit
einem Gesamtgewicht von 180 Kilogramm: Anthony ‚The
Mac‘ Monroe; Derek ‚Flamingo Boy‘ Jones:
DIE DEPPN!“
Im
Ring angekommen dancen die Spacken komplett ab, ehe die Theme
verstummt und das Match bald losgehen kann.
Pete:
„Wir sind bereit für die Tag Team Paarung die es
schon mal in dieser Form gab..“
Sven:
„Richtig, nur ist hier anzumerken das sich diese
beiden, die nun jeden Augenblick erscheinen, sich neu
erfunden haben wollen. Wie dies aussieht...erfahren wir
jetzt!“
Perfekt getimed verdunkelt sich
die Halle für einige Sekunden... bis ein Chor ertönt
ein kleines Scheinwerfer Licht
scheint auf die Stage und Rexas, der Highflyer und nun Leader
des Teams, tritt in dieses Licht. Sein Weisses Unterhemd
glänzt förmlich im Licht. Sein Blick geht umher bis
seine Augen auf seinen Partner wandern. Jack White tritt
ebenfalls in das Licht. Keine Emotionen sind erkennbar denn
das Gesicht ist wieder von einer Theater Maske verdeckt.
Der Brawler trägt auch
seine Lederjacke nicht mehr – generell läuft er
Ober körperfrei ´rum.
ReXas marschiert langsam, mit
einem Stolzen Blick über sein Gesicht, voran und sein
Partner starr hinterher. Kurz streicht Rexas sich über
seinen Dreitagebart, er denkt offensichtlich nach. Der
Mannheimer dreht sich zu seinem Partner und befiehlt dem
Kölner etwas, worauf er sich auf die andere Seite des
Ringes begibt. Anthony und Derek stehen nun Rücken an
Rücken um auf beide vollen Überblick zu haben.
Rexas steigt auf den Apron, sein Partner auch.
Die Melodie von Contrast
Collision verstummt und auch das Licht normalisiert sich
wieder.
Die Fäuste von den DEPPN
erheben sich und bereiten sich auf den Kampf vor.
Sven:
„Angespannte Situation. Vor einigen Wochen sahen wir
noch Jack White mit den DEPPN Tanzen und nun stehen die DEPPN
vor einem Ausgewechselten – Neuen – White.“
Rexas springt auf das oberste
Seil – Springboard Dropkick – Anthony stösst
an Derek, Derek taumelt in die Arme von Jack White
Checklist! - Derek geht zu
Boden. Rexas tritt weiter auf Monroe ein. Derweil tritt White
Jones aus dem Ring und lässt ihn wie einen Müllbeutel
auf den Hallenboden klatschen.
Dem Offiziellen bleibt nicht
anderes übrig als das Match zu starten
DING DING DING!
Pete:
„Wow.. das kurioser Start. Aggressiv, wie es ReXas
eigentlich ständig wollte. Nun greift der Mannheimer
sich Anthony und rammt ihn in seine Tag Ecke.“
Sven:
„Nun wird weiter auf „The Mac“
eingestampft. Jedesmal kurz bevor der Referee sie auszählt
zum DQ wird der Partner eingewechselt und das Spiel geht von
vorne weiter. Keine Chance zum Luft holen für Anthony“
Nun ist Jack White der Legale
Wrestler im Ring und zerrt seinen Gegner auf die Beine –
Irish Whip
kräftiger Forearm vom
Kölner.
Pete:
„Rexas ruft seinen Partner zu er soll die Augen offen
halten. Wahrscheinlich wegen der Backstage Begegnung etwas
eher am Abend.“
Nun geht es wieder für
Anthony auf die Beine ehe er wieder durch einen Kräftigen
Spinebuster auf die Bretter geschickt wird.
Tag! Rexas ist wieder dran.
Kaum im Ring greift er sich die Beine von Monroe zu einem
Sharpshooter...aber...nein... The Mac will das nicht zulassen
und strampelt sich aus dem Griff. Rexas taumelt ein wenig
nach hinten.
Sven:
„Nun hat Anthony Zeit... er kriecht ein Seine Ecke
aber... niemand da!“
denn Flamingo Boy Jones liegt
immer noch am Boden – getroffen von der Spinning
Backfist „Checklist“
Jones sieht umher, kein
Partner, jedoch Rexas – welcher erneut nach den Beinen
zerrt aber nur um dieses mal einen Standing double Footstomp
durch zu bringen. ReXas Signalisiert das bevorstehende Ende
des Matches und Tagt zu seinem Partner.
White steht im Ring und
bereitet sich auf seinen Einsatz vor...
Pete:
„Was macht denn White? Er stösst seinen Partner &
The Mac aus dem Weg und...“
Sven:
„Tackelt den einmarschierten Henry um und drescht auf
ihn ein! - Klasse übersicht“
Pete:
„Sein Partner hat die Situation begriffen und sieht
auch nun Gino in den Ring schliddern und fängt ihn mit
seinem Black Rex Roundhouse Kick ab!“
Jack White zerrt nun Henry auf
die Beine und schleudert Ihn hochkant aus dem Ring zu seinem
Partner, der zuvor aus dem Ring rollte.
Pete:
„Nun soll es weiter gehen, als wäre nichts
gewesen! White mit seinem Inverted Double Underhook
Facebuster... DER WHITE OUT!“
Sven:
„auch Rexas ist auf dem oberstem Seil! Double Footstomp
vom TopRope gegen Anthony und mal wieder ist der Colorblind
perfekt!“
White schmeisst sich auf The
Mac drauf...
ONE
TWO
THREEE!
DING DING DING
Sieger des
Matches durch Pinfall: Contrast Collision!!!
Der Theme Song ertönt vom
Neuerfundenem Team. Rexas reisst seinem Partner den Arm empor
und feiert Ihn.
Pete:
“Dominante Leistung. Clever Agiert. Klar, gehörte
zum einen der kleine Angriff vor dem Match zu diesem
Ergebnis, jedoch haben sie diese Tat ausgeglichen indem sie
auch noch Hell or High Water beseitigt haben.“
Contrast Collision blicken noch
einmal zu HoHW auf die Stage und das Bild fadet aus.
Mit
dem Rücken zur Kamera, in seiner blau-grünen
Wrestlinguniform, sitzt er auf der Couch und scheint sich das Tag
Team Match der vergangenen Woche anzusehen. Auch wenn man sein
Gesicht nicht erkennen kann, kann man den Ärger spüren,
als er das Matchende zwischen UNRIVALED und Hell or high Water
sieht.
Plötzlich
geht die Kabinentür auf. Es benötigt nicht viel
Fantasie, um zu erraten wer die Kabine hier betritt. Es ist ZKs
Partner, Lionel Jannek.
Lionel
Jannek: „Ah, du bist ja schon da!“
Stolz
trägt er seinen Tag-Team Championship über der
Schulter. Natürlich ist der Österreicher in den Farben
seines Teams gekleidet. Doch schon kurz nach seinem Eintreten,
bemerkt er, dass Zereo Killer nicht die Farben des Teams trägt.
Das verwundert den „Superior One“ doch sehr und tritt
näher an seinen Partner heran, welcher sich immer noch nicht
umgedreht hat und auch noch keinen Laut von sich gegeben hat.
Lionel
Jannek: „Mike? Alles in Ordnung? Was ist los?“
Als
Zereo wieder nicht antwortet, wagt Jannek einen Blick über
dessen Schulter. Jetzt sieht er was das Problem ist: MacKenzie
sieht sich das Match der letzten Show an… im Besonderen
die Szene in der LJ seinen Gegner an der Hose gezogen hat, um
sich den unfairen Vorteil zum Sieg zu verschaffen.
Man
hört ein tiefes Seufzen, doch dann wirft der Kalifornier die
blaue Kapuze in den Nacken und dreht sich langsam um. Ein
sichtlich verärgertes Gesicht wird LJ entgegengestreckt und
der GFCW Tag Team Titel wird ihm vor die Füße
geworfen.
Zereo
Killer: „Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass es
dich nervt, dass ich mir unser Match von vergangener Woche
nochmals angesehen habe, speziell das Ende!“
Der
Kalifornier steht auf, stellt sich seinem eigentlichen Co
Champion gegenüber und spricht weiter.
Zereo
Killer: „Doch manchmal frage ich mich immer noch, obwohl
wir unser Ziel bereits erreicht haben, wie es mit uns weitergehen
soll? Du hast nunmal eine komplett andere Philosophie als ich…
du gehst über Leichen!“
Ohne
eine großartige Miene zu verziehen, blickt Lionel Jannek
seinen Partner an und versteht die Aufregung nicht so ganz…
Lionel
Jannek: „Damit musstest du rechnen! Partner oder nicht, ich
bin nun einmal wer ich bin. Den Nickname ‚The Opportunistic
Artist‘ habe ich nicht umsonst bekommen! Ich nutze eben
jede Chance die sich bietet. In diesem Fall, habe ich die Gunst
der Sekunde genutzt und unseren Gegner eingerollt… Dabei
habe ich eben ein wenig nachgeholfen und die Regeln etwas
gebogen… Ja, na und?“
MacKenzie
ballt seine Hände zu Fäusten, die Zähne knirschen
und die Augen sind weit aufgerissen.
Zereo
Killer: „NA UND?!?!? Sag mal, geht’s noch!?!?“
Brüllt
er aus sich heraus und nähert sich dem Österreicher
einen weiteren Schritt, bis sich schon beinahe die Nasen
kollidieren.
Zereo
Killer: „Es geht nicht nur darum, dass du ein klein wenig
geschummelt hast…“
Doch
auch das kann er sichtlich nicht akzeptieren, dennoch fährt
er nun fort.
Zereo
Killer: „Ja, ich hab bemerkt, dass du dich eingewechselt
hast, unsere Gegner haben das nicht! Ich rechnete damit, dass wir
überraschend eine Double Team Aktion starten um das Heft in
die Hand zu nehmen… nein, was tat der kleine Ego-Jannek?
Er bemerkte, dass ich diesen Gedanken hatte, das nützte er
für seinen Plan aus! Der kleine Ego-Jannek schuppst unseren
Gegner auf mich, damit wir beide mit den Köpfen
zusammenstoßen… Dein Plan funktionierte sogar so
gut, dass ich aus Versehen dem Außenstehenden eine mit dem
Ellbogen verpasst hab, sodass dieser keine Chance hatte den
unfairen Pinversuch im Anschluss zu unterbrechen!“
Schon
etwas genervt von dem Redefluss seines Partners, breitet LJ die
Arme aus und unterbricht ihn.
Lionel
Jannek: „Du sagst du kennst mich, aber benimmst dich
trotzdem als würdest du es nicht tun. Gerade wenn ich denke,
dass endlich alles passt und wir ein richtiges Team sind, kommst
du mit sowas! Ja, es stimmt alles was du da sagst, aber es ist
kein Ego, sondern einfach die Tatsache, dass ich alles für
das Team tue, damit das Team gewinnt und-“
Weiter
kommt er nicht, weil ihn Zereo Killer lauthals unterbricht.
Zereo
Killer: „Ich war noch nicht fertig, verdammt nochmal!“
Eigentlich
würde LJ gerne anders reagieren, doch er will nicht noch
mehr Öl ins Feuer gießen und hört sich an, was
Mr. #ISGI noch zu sagen hat.
Zereo
Killer: „Nach dem Match haben wir uns einige Buhrufe vom
Publikum anhören müssen… auch wenn DIR das
nichts bedeutet, ist das für MICH das Allerschlimmste,
verstehst du!?“
…
MacKenzie
zuckt mit den Schultern.
Zereo
Killer: „Natürlich verstehst du das nicht, denn du
gehst über Leichen für einen Sieg, du nimmst jede
Abkürzung für einen Sieg! Wenn das so weiter geht, dann
kannst du in Zukunft die Tag Team Titel alleine verteidigen!“
Jannek
verdreht die Augen, wendet seinen Blick von MacKenzie ab und
schnauft einmal genervt aus. Nun wird auch er etwas lauter.
Lionel
Jannek: „Erwartest du, dass ich plötzlich wrestle wie
du? Das wird es nicht spielen! Und das weißt du auch! Du
wrestlest deinen Stil und ich nun einmal meinen! Und genau das
hat mir und jetzt auch uns als Team bisher viel Erfolg
eingebracht, warum also etwas ändern? Willst du alles was
wir uns in den letzten Monaten hart aufgebaut haben jetzt
ernsthaft wegen so einer Kleinigkeit wegwerfen? Ja, es ist so
passiert, wie es nun einmal passiert ist! Und ja, ich tue alles
für das Team was nötig ist und das wusstest du auch von
Anfang an! Also wo genau ist jetzt plötzlich das Problem??“
ZK
geht an seinem Partner vorbei, bleibt hinter ihm aber nochmal
stehen. Er dreht sich nicht um, beginnt aber dennoch zu sprechen.
Zereo
Killer: „Weißt du was?“
Kurz
herrscht Stille, doch dann fährt er fort.
Zereo
Killer: „Ich dachte wirklich, dass wir diesen Scheiß
hinter uns gelassen haben, dass wir nun endlich an einem Strang
ziehen… wir werden uns später nochmal drüber
unterhalten, aber jetzt habe ich keine Zeit dafür. Denn ich
habe heute ein Match zu bestreiten, welches ich auch gewinnen
will, verstehst du?“
Mehr
wird nicht gesagt. Zereo Killer verlässt den Locker Room mit
einem lauten Knall. Lionel Jannek blickt auf den Boden herab. Auf
dem Boden liegt der Tag Team Gürtel von Zereo Killer…
Verständnisloses Kopfschütteln beim Österreicher.
„I want my money back“ von Meat
Loaf bringt uns zurück zur Action – und zu dem Mann,
dessen Ernennung in die GFCW Hall of Fame Class of 2019 in der
Vorwoche ziemlichen Wirbel verursachte. Nicht. Elegant und in
einen dunklen Anzug gehüllt, bei dem sogar die grüne
Krawatte verdammt gut sitzt – und aussieht –
schreitet der Veteran zum Ring. Jede noch so zaghaft dargereichte
Hand wird auf dem Weg dorthin mitgenommen, jeder noch so kleine
Finger oder was auch immer es ist abgeklatscht. Ein
festgemeißeltes Lächeln steht dem alten Hund ins
Gesicht geschrieben – und davon lässt er sich
offenkundig auch in diesem Leben nicht mehr abbringen. Zumindest
nicht in absehbarer Zeit.
Lang wirkt er, dieser Weg den er
da zu gehen hat – und Zeit hat der alte Hund, ganz
offensichtlich. So wird der Ring auch erst einmal sachte
umrundet, um auch wirklich JEDE Hand mitzunehmen und schließlich
langsam auf die Treppe sich zuzubewegen, die ihn recht bald in
dieses Seilgeviert führen wird, das ihm – in seiner
Machart – seit nunmehr vier Dekaden begleitet. Schwupps ist
er auch schon im Ring, entert dort eine Ringecke und lässt
sich dort mit einem sehr seichten Ausdruck auf dem Gesicht
feiern. Da ist jemand ganz eindeutig selig.
Das in der
Ringmitte ein Schallwandler liegt, überrascht nicht wirklich
– aber der Hund scheint offen überrascht, nimmt das
schwarze Etwas aber in die Hand und spielt dort ein wenig damit
herum, während der Jubel draußen kaum Grenzen
kennt.
„YOU DESERVE IT!“
„YOU
DESERVE IT!“
Das Lächeln, ja Grinsen des Hundes
wird noch eine Nuance breiter – und bei manch einem würden
nun zweiundfünzig Zähne zum Vorschein kommen, aber da
kann der alte Köter nicht mithalten. Dem scheint das aber
auch ziemlich egal zu sein, er lebt ja ohnehin nur für den
Moment.
Langsam schreitet er im Ring herum, sucht die
Blicke jener Zuschauer, die ganz besonders in den Ring schauen.
Und siehe da: In Reihe eins stehen sie. Tammy. Sogar Tyler, der
immer weniger gefragt scheint in diesen Zeiten, den alten Job des
alten Hundes aber für seine Begriffe großartig macht.
Und dort? Sitzen dort nicht Anna und Jonas? Anna mit diesem
verdammt warmem Blick, dem selbst der Hund nicht immer
wiederstehen konnte? Und Jonas, der ihn genau davon abgehalten
hat, dies zu tun? Langsam wandert der Schallwandler dorthin, wo
er hingehört – nämlich an den unteren Teil des
JBD-Gesichtes. Dorthin, wo üblicherweise die Worte
herauskommen, wenn man ihnen denn Ausgang gewährt.
„I.
Am. Legend.“
Die Worte,
leise gesprochen und doch mit Nachdruck – aus dem Mund des
erfahrenen Recken wirken sie erstaunlich real.
Johnboy
Dog: „Aber ich bin nicht hier, um Euch das zu erzählen.
Dass ich bin, was ich bin, denn das weiß jeder, der meinen
Weg lange genug verfolgt hat, ohnehin. Nein, ich bin aus einem
anderen Grunde hier….“
Gespannt
schaut das Gros der Zuschauer in Richtung Ring und es rumort ein
wenig, wird unruhig. Aber der Hund lässt sich davon nicht
aus der Ruhe bringen und setzt auf seine durchaus vorhandene
Routine.
Johnboy Dog: „Ich
bin hier, um Jason Crutch zu danken!“
Kurz
hebt der Köter den Blick und lächelt leicht, wird aber
daraufhin gleich ernst.
Johnboy
Dog: „Wisst Ihr….Jason ist mir über die letzten
Jahre tatsächlich etwas wie ein Freund geworden. Ich bin
jetzt seit über fünf Jahren zurück und quasi
seitdem stehen und kämpfen wir innerhalb und abseits des
Ringes Seite an Seite. Er hat mit mir um meinen Sohn und Enkel
gebangt, ich war Trauzeuge bei der Hochzeit mit Anna und defacto
Patenonkel von Jonas. Und das, meine Freunde, ist nicht gespielt,
das ist REAL. Allein dafür gebührt ihm ein Dank, der so
unermesslich ist, dass ich ihn kaum in Worte fassen
kann.“
Tatsächlich
scheint der Hund minimal feuchte Augen zu bekommen, wenn er an
all das zurückdenkt. Und er ist noch nicht fertig.
Johnboy
Dog: „Als ich vor gut zehn Jahren meinen ersten Run in der
GFCW hatte, war ich ein Wrack. Ich verlor nicht nur Matches,
sondern auch mich selbst – und den Glauben daran, etwas gut
machen zu können. In dem was ich tue einer der Besten zu
sein. Das ging auch erst einmal so weiter, als mein Vertrag nach
einem halben Jahr endete – aber irgendwann bekam ich Lust.
Auf die GFCW, aber auch auf Jimmy Maxxx. Auf Lex Streetman. Zereo
Killer. Vor allem aber auf diesen narrischen Kerl aus
Oberpolling, der auch nicht mehr der allerjüngste war und
mit einem Möchtegerntitel um die Welt rannte. Oh ja, wir
erinnern uns alle gerne an den früheren Jason Crutch!“
Ein
Bild des Oberpollingers mit seinem Titel der kein Titel war darf
natürlich nicht fehlen.
Johnboy
Dog: „Doch es wurde etwas sinnvolles daraus. Jason Crutch
holte so viele große Titel wie niemand sonst in der GFCW –
und er ließ mich daran teilhaben. Als Partner. Als Gegner.
Als Freund.“
Für
einen Moment ist es still in der Halle.
Johnboy
Dog: „Jason Crutch hat recht, wenn er anmerkt, dass ich
meinen Kontrakt nur für das letzte Match bei Brainwashed
gegen ihn verlängert habe. Von daher wird es das wohl
gewesen sein. Danke!“
Und
da erklingt auch schon „Clement Marfo and the frontline –
US AGAINST THE WORLD“ aus den Boxen und der beliebte
Oberpollinger macht sich auf den Weg zum Ring. Dort angekommen
gibt es eine herzliche Umarmung für seine Anna und ein
Küsschen für Jonas. Dann entert der Begründer der
Crutch-o-Mania den Ring und umarmt auch noch seinen Wieder-Kumpel
und lässt sich dann ein Mikrofon reichen.
Jason
Crutch: „Ach, was für eine herrliche Atmo hier. Da
musste ich einfach nochmal rauskommen und mich dazu gesellen.
Viele solcher Momente wird es ja nicht mehr geben, denn was
stimmt: ‚You did it all‘, ne?“
Crutch weist mit
einer Hand auf Johnboy Dog:
Jason
Crutch: „Der zukünftige Hall of Famer, Klasse 2019!
JOHN-BOY-DOG,
Ladies and Gentlemen! Ehemaliger
mehrfacher GFCW-Intercontinental-Champion! Ehemaliger mehrfacher
GFCW-Heavyweight-Champion! Ehemaliger
GFCW-Tag-Team-Champion! HE – DID – AND – WON -
IT – ALL, Ladies and Gentlemen! Genau
wie ich!”
Crutch
nickt und unterstreicht damit das Gesagte. Doch viele Fans
schütteln den Kopf – und noch jemand scheint mit
dieser Aufzählung nicht ganz einverstanden zu sein, nämlich
Johnboy Dog. Und Crutch fällt das auf. Er hält inne. Er
wirft die Stirn in Falten und guckt seinen Gesprächspartner
mit einem Blick a la „Was is’n?“ an.
Der
wiederum ist gerade in sich gegangen und für einen Moment
scheint es so, als wollte er auch unbedingt dort bleiben. Etwas
verkniffen wird der Gesichtsausdruck, als er den Kopf hebt und
Jason Crutch anstiert, als habe der ihm gerade Gift in den Kaffee
getan.
Johnboy Dog: „Du
lügst!“
Jason
versteht die Welt nicht mehr und bedeutet dem Hund, dass er
keinesfalls lüge. Abgesehen davon, dass er das wohl nie und
nimmer tun würde! JBD scheint ihm das auch zu glauben,
jedenfalls so halbwegs.
Johnboy
Dog: „Ich kann mich gut an die Matches um den
Intercontinental Title erinnern! An
den Fight Club und Co. Und an The Toxic, fucking Lugosi. Und
ich habe drei Männer besiegt, um Heavyweight Champion zu
werden. Und dich. Aber…“
Der
Hund rückt etwas näher auf Jason zu, die Augen leicht
zusammengekniffen. Von der anfänglichen Wärme des
Aufeinandertreffens geht immer mehr verloren.
Johnboy
Dog: „Ich habe in meiner Karriere viele Titel gewonnen, oh
ja! Und es waren mehr Tagteam als Singlestitel darunter.
Aber….“
Wieder
rückt der Hund einen Deut näher, sucht den Blick seines
Gegenübers.
Johnboy
Dog: „Ich war NIE GFCW-Tagteam-Champion!“
Bumms,
da ist sie, die Katze die den Sack verlässt, aus dem zehnten
Stock fällt und auf den Pfoten landet. Und dennoch Matsche
ist. Jason Crutch schaut sehr irritiert drein, als könne er
sich gar nicht vorstellen, dass der Hund das Prestigeträchtige
Teamgold nie habe erwerben können.
Johnboy
Dog: „Ich war der Manager der Animals with Attitude, wenn
du so willst. Aber ich glaube nicht, dass ich den Titel je
verteidigt hätte. Und vielleicht habe ich sie auch niemals
gemanaged….aber…“
JBD
wirkt ein wenig nachdenklich und lehnt sich in die Ringecke. Ein
seltsames Glänzen, ja Leuchten umspielt die Augen des
Routiniers. Schließlich kommt er wieder hervor, auf einen
etwas grübeligen Jason Crutch zutretend.
Johnboy
Dog: „Du hast das auch nie geschafft, Jason.“
Und
hast-du-nicht-gesehen: Jason Crutch fällt aus allen Wolken!
Er stürzt fast rücklings in die Ringseile, kann sich
gerade noch am obersten Ringseil festhalten, sonst wäre er
wohl gänzlich aus dem Ring gestürzt. Der Oberpollinger
reißt die Augen auf, als hätte er gerade den
Leibhaftigen himself gesehen. JBD nickt bestätigend, als
Crutch bloß mit den Lippen ein „tatsächlich???“
formt. JC stottert fast ins Mikrofon.
Jason
Crutch: „D-das…kann nicht sein! Aber…ich
dachte…wir hätten…bist…du dir sicher?“
Wieder nickt
Johnboy Dog andächtig. Crutch stiert vor sich hin. Er mag es
einfach nicht glauben. Er war sich soooo sicher, dass sie doch
zusammen schon die Triple Crown gewonnen hätten. Aber –
HA – Pustekuchen!
Jason
Crutch: „Aber…was…was machen wir denn jetzt,
Johnboy Dog? Du kannst dich doch nicht in die Hall of Fame
verabschieden, ohne die Triple Crown gewonnen zu haben? Das
schreit doch nach…MINDESTENS…einem weiteren
Match?!?!“
Und
allerallerALLERspätestens jetzt wird auch dem letzten
Hinterwäldler klar, dass Jason Crutch und Johnboy Dog hier
die ganze Zeit wohl eine Art „Show“ abliefern.
Strahlt da nicht der Hund über beide Grinsebacken? Schaut
Jason Crutch schon längst nicht mehr sooo erstaunt? Ja, das
kann sein.
Johnboy Dog: „Tut
es das?“
Die Frage ist
offensichtlich eher rhetorischer Natur, denn die Fans sind sich
da ziemlich einig. Und auch der Hund scheint sich da ziemlich
sicher zu sein. Nur Jason Crutch, der schaut ein wenig wie Olaf,
der skeptische Hamster von Ebay-Kleinanzeigen. Aber wer möchte
ihm das verdenken? Andererseits reizt ihn der noch offene Task
sichtlich, wie es scheint. Dennoch bleibt er nicht stehen,
sondern schielt Jason Crutch an, der sicher einen eigenen
Schallwandler hat. Und dann plötzlich wandelt sich JC in
totale Euphorie, als hätte er irgendetwas gestofft wie Rob
Gossler zu seinen besten Zeiten. Und so tut er einen mächtigen
Satz in Richtung gegenüberliegende Ringseite und bellt in
die Fans hinein:
Jason
Crutch: „Seht ihr, und genau deswegen ist die Reise von
JOHN-BOY-DOG noch nicht gaaaaaanz vorbei! Bald, aber noch nicht
ganz! Denn dieser freundliche Mittfünfziger dort drüben
bat mich, mit ihm die letzten Schritte seiner Reise GEMEINSAM zu
gehen. Und wie könnte ich da ‚nein‘ sagen? Wie
könnte ich nur ‚nein‘ sagen, wenn ich die Chance
habe, meinen Kritikern mit einem WEITEREN Title Run auf den Sack
zu gehen?!“
Und er grinst
schelmisch, weil ihm der bloße Gedanke dabei so sehr
behagt. Anderen auf den Sack gehen…das kann Spaß
machen! Dann zuckt er beiläufig mit den Schulterchen.
Jason Crutch: „Ich hätt’s
nicht gemacht, aber JBD ist nun mal JBD! Freundschaft geht über
alles! Deswegen, liebe Crutch-o-Maniacs und die, die es noch
werden wollen, werden JBD und ich die letzten paar Wochen damit
zubringen, alles dafür zu tun, dass Johnboy die
GFCW-Tag-Team-Championship gewinnt!“
In
den Augen einiger steht nun blankes Entsetzen, in vielen anderen
Begeisterung. Backstage geht vielleicht schon die Angst um,
vielleicht aber auch nicht. Der alte Hund klatscht dagegen in die
Hände und hat noch etwas zu sagen.
Johnboy
Dog: „Einerlei, welche verdammten Steine uns in den Weg
gelegt werden! Wir werden sie aufheben und Geschichte
schreiben!“
Da klingt
der Hund schon sehr selbstsicher, lässt aber als er nun –
mit Jason Crutch – den Ring verlässt, auch viele
fragende Gesichter zurück!
Mac
Müll steht im gewohnten Interviewbereich bereit…
Mac
Müll: "Ladies und Gentleman. Mein jetziger
Interviewpartner… Er ist der amtierende Intercontinental
Champion… PLAYER!"
Player
betritt von rechts das Bild. In normalen Klamotten und dem
Intercontinental Titel über der Schulter, begrüßt
er Mac mit einem Klopfer auf dessen Schulter..
Player:
"Hey Mac!"
Mac
Müll: "Vor 4 Wochen hast du es ja endlich geschafft den
Intercontinental Titel gewonnen. Und vor 2 Wochen gab es -
zumindest vorerst - das letzte Kapiteln zwischen Dr. Dick und
dir, da er sich freiwillig aus dem Title Picture zurückzieht.
Deswegen die Frage: Was kommt als nächstes, für "The
Champ"?"
Player
muss kurz etwas überlegen, und sagt dann mit ruhiger Stimme…
Player:
"Ich weiß es nicht, Mac. Als Champion muss man
abwarten und nehmen was auf einen zukommt. Und bis jetzt, so sehe
ich das jedenfalls, scheint niemand im gesamten Roster so
wirklich Interesse an diesem Titel zu haben. Sei es nun weil
jeder mit anderen Dingen beschäftigt ist oder weil ich jetzt
Champ bin und niemand sich traut, da soll sich jeder selber sein
Bild machen und da muss auch jeder Superstar wissen was er will.
Ich persönlich finde es traurig…"
Player
muss kurz durchatmen…
Player:
"Ich finde es traurig, dass diesem Titel nicht die
Aufmerksamkeit geschenkt wird, die er verdient, vor allem auch
jetz, wo wir kurz vor der größten Show des Jahres,
Title Nights, stehe. Und jetzt da ich Champion bin und - bis
jetzt - keiner Ansprüche auf diesen Titel steht - das macht
mich krank. Krank in dem Sinne: Ich will diesen Titel auf ein
neues Level bringen, ich will diesem Titel wieder Prestige
zurückbringen… Und das kann ich nicht machen, wenn
ich keiner Herausforderer habe…"
Mac
Müll: "Also was jetzt?"
Player:
"Ich habe ja vor 2 Wochen schon über Twitter die Frage
gestellt… Wer wagt sich ran, gegen THE CHAMP? Darauf gab
es keine Reaktion und auch heute sehe ich niemanden der sich
wagt. Wie gesagt: Ich weiß nicht woran es liegt, aber
trotzdem stelle ich dem gesamten Roster JETZT… NOCH MAL,
die Frage: Wer wagt sich ran, gegen THE CHAMP? Wer will mit mir,
dieses Jahr bei Title Nights in den Ring steigen und um MEINEN
Intercontinental Titel kämpfen? Egal wer, jeder ist mir
Recht!"
Player
blickt nun direkt in die Kamera und spricht mit intensiverer,
ernster Stimme...
Player:
"In 2 Wochen werde ich in den Ring gehen und ich werde meine
Frage ein aller letztes Mal stellen und dann HOFFE ich, das sich
mir jemand stellt! Ich will Herausforderer, die GFCW Galaxy will
Titelmatches sehen, dieser Titel verdient Respekt und ich will
mich selber testen. Champ… Out!"
Player
klopft Mac nochmals auf die Schulter, schaut ihn mit einem
Lächeln an und verlässt das Bild…
Wir
schalten in die Halle. Und während wir noch gar nicht so
recht wissen, was hier passiert, schreitet ein total
unscheinbares, fast schon dürres Männlein die Rampe
hinab. Selbst findige GFCW-Zuseher erkennen ihn erst aus einem
näheren Blickwinkel. Es ist Tom! Wir erinnern uns: der Typ
war mal GFCW-Kameramann und ist dann in die „Fänge“
des Fight Club geraten und ist seither ein Mitglied des FC. Das
zeigt auch der mausgraue Kapuzenpulli, den er trägt.
Pete:
„Ah! Jetzt steht also die Aussprache zwischen Tom und
seinem Ex-Freund Eric auf dem Programm!“
Sven:
„Ich glaube ja trotz allem nicht, dass Eric hier auftauchen
wird. Du wirst sehen! Er hat vor zwei Wochen schon bewiesen, dass
er ein Feigling ist.“
Tom
postiert sich im Ring und holt sich ein Mikrofon. Die Reaktionen
der Fans sind gemischt.
Tom:
„Eric…Du hast gehört, was dir Jasper Randall
und Drake Ackley vor zwei Wochen angeboten haben. Du wolltest
noch einmal mit mir reden. Du wolltest nochmal über unsere
Beziehung reden. Du wolltest mit mir nochmal über Scrappy
reden. Und alles, was du mir geschrieben hast, war, dass du hier
sein würdest. Nun, du siehst. ICH bin auch hier! Also bitte
komm raus und rede.“
Die
Aufforderung ist klar ausgesprochen. Die Blicke gehen gespannt
zur Entrance Stage. Doch die bleibt leer.
Sven:
„Siehst du? Ich wusste es! Eric hat keinen Mumm in den
Knochen! Es ist vergebene Liebesmüh!“
Pete:
„Soll man es ihm nachsehen? Er will seine Beziehung zu Tom
doch nicht hier in der Öffentlichkeit vor all diesen
Menschen plattreden! Das geht uns alle doch nix an!“
Plötzlich
geht der Titan Tron an – und dort ist Eric zu sehen. Auch
er trägt einen mausgrauen Kapuzenpulli des Fight Club –
nur dass das FC-Logo mit einem roten Verbotszeichen
durchgestrichen ist. Um ihn herum ist es Nacht – wir
erkennen allerdings den Eingang der Energieverbundarena.
Eric:
„Hi, Tom!“
Tom
scheint verwirrt zu sein.
Tom:
„Was soll das, Eric? Wo bist du? Was machst du dort? Wir
sollten uns hier treffen! Hier im Ring!“
Eric,
der die Hände in den Pullitaschen vergraben hat, die Kapuze
auf dem Kopf, hat selbigen eingezogen. Es scheint bitterkalt
draußen zu sein. Eric regt sich kaum.
Eric:
„Ich will mit dir reden, Tom. Ich gebe dich nicht auf! Ich
weiß, dass der Fight Club dir lauter Unsinn erzählt
hat! Das bist nicht du! Nicht mehr! Aber ich weiß, dass ich
dein wahres Ich zurückholen kann!“
Tom:
„Du redest dir da was ein, Eric! Was machst du dort
draußen? Wo bist du? Sag mir, wo du bist. Dann komme ich
und wir reden!“
Eric:
„Nein!“
Er
sagt es mit Nachdruck in der Stimme. Ein Nachdruck, der klar
macht, dass hier nach SEINEN Regeln gespielt werden soll. Ein
Nachdruck, der in Toms Gesicht für noch mehr Fragezeichen
sorgt.
Tom:
„Ich verstehe dich nicht…DU wolltest mit mir reden.
Ich bin hier, Eric, weil ich dir diese Chance geben wollte. Aber
du…“
Eric:
„Nein. Das wolltest du in Wahrheit gar nicht. Du tust das
alles nur, weil es Jasper Randall von dir verlangt hat. Ihr wollt
mich in eine Falle locken. Ich mag nicht der Klügste sein,
Tom, aber so dumm bin ich nicht.“
Tom
guckt, als wäre er bei etwas ertappt worden. Doch…
Tom:
„Nein! Nein, nein, nein! Du irrst dich! Ich bin hier, weil
ich mit dir…“
Eric:
„Lass es, Tom. Der Grund, warum du einem Gespräch mit
mir zugestimmt hast, ist, weil ihr mich zu dem Tag-Team-Match bei
Title Nights erpressen wolltet. Aber nun spielen wir nach MEINEN
Regeln, hörst du?“
Tom
schweigt, guckt aber grimmig.
Eric:
„Ich will dich aus den Fängen des Fight Club
zurückholen, Tom. Ich gebe dich nicht auf! Weil ich dich
immer noch liebe! Und ich weiß, dass das nicht du bist, der
dort im Ring steht! Ich will mit dir reden. Aber dieses Gespräch
wird unter MEINEN Bedingungen stattfinden! Hörst du? Ich
werde nicht Opfer eurer Tricks sein – und ich werde nicht
auf diese lächerliche Herausforderung zu einem
Tag-Team-Match mit einem ‚Partner meiner Wahl‘ bei
Title Nights eingehen. Ich werde Jasper Randall nicht seine Rache
gewähren! Ich will – nur – mit – dir –
reden!“
Tom:
„Na, schön, Eric! Na schön! Was zur Hölle
willst du? Was verlangst du?“
Eric
schweigt einen Moment. Er scheint sich das ganze hier selbst noch
nicht recht überlegt zu haben. Er blickt in die dunkle
Nachtluft um sich herum, saugt sie genüsslich ein.
Eric:
„Ich…ich melde mich. So, Tom, wird das nicht
ablaufen. Ja, ich will mit dir reden! Und ich weiß, dass
ich dich überzeugen kann, wenn ich nur mit dir rede.
Aber…Mo-Moment…Fuck, Tom! ICH WUSSTE ES!“
Da
flieht Eric plötzlich aus dem Bild. Das Kamerabild wackelt.
Pete:
„Was…was ist dort los?“
Sven:
„Randall! Ackley“!
Tatsächlich
fängt sich das Kamerabild langsam wieder. Und wir sehen, wie
Jasper Randall und Drake Ackley Eric verfolgen. Der flieht in die
Halle…Das Titan Tron Bild wird jetzt wackelig – und
letztlich schwarz. Tom im Ring guckt auch etwas verwirrt, während
Buhrufe laut werden.
Pete:
„Hilft ihm jemand! So hilft ihm doch bitte jemand! Wo sind
sie jetzt?“
Sven:
„Ich glaube…sie sind in die Halle gerannt?!“
Pete:
„Wo…dort!“
Und
Pete deutet auf den Titan Tron. Dort hat sich tatsächlich
ein Kameramann an die Fersen von Randall und Ackley geheftet. Man
hört, dass Randall dem Flüchtenden laute Flüche
hinterher ruft. In der Ferne sehen wir den fliehenden Eric, der
gerade um die Kurve biegt, der Fight Club dicht auf den Fersen.
Jasper
Randall: „Wo rennst du hin, du Aas? Du hast diesen Kampf
begonnen, Eric! Du hast ihn begonnen! Nun beende ihn gefälligst
auch!“
Drake
Ackley: „Dort vorne!“
Wieder
prescht Eric durch die schmalen Gänge der Arena, biegt um
das nächste Eck.
Jasper
Randall: „Es gibt nichts, wovor du dich fürchten
solltest! DU willst etwas von einem von UNS, Eric! Vergiss das
nicht!“
Pete:
„Du liebe Güte, hilft ihm jemand! Was wollen sie mit
ihm machen, wenn sie ihn in die Finger kriegen, mein Gott?“
Sven:
„Ihn höflichst zu einer Unterschrift des Vertrages zum
Title Nights Tag-Team-Match bewegen natürlich!“
Pete:
„Ich bin immer noch nicht sicher, ob Tom von diesem
Hinterhalt wusste…“
Auf
dem Titan Tron hat der Fight Club Eric beinahe erreicht, der in
Richtung Parking Lot flieht…
Jasper
Randall. „JETZT HABEN WIR…“
Und
mit einem Mal bremst der FC ab – und mit weit aufgerissenen
Augen starren sie in die Augen…
DER
DEPPN!
Unter
tosendem Jubel gucken die verdutzten Derek Jones und Anthony
Monroe den Fight Club an. Der will sich wutschnaubend an ihnen
vorbeischieben – doch BEWUSST verstellen die DEPPN den Weg!
Jasper
Randall: „AUS DEM WEG, IHR DEPPN!“
Es
wird handgreiflich!
Im
Hintergrund sieht man, wie Eric den Parking Lot erreicht hat -
und stehen bleibt, sich umblickt. Er sieht, wer den Fight Club
aufgehalten hat. Und erschöpft steigt er in sein Auto…
Jasper
Randall: „NEIIIN!“
Drake
Ackley: „GEHT UNS AUS DEM WEG!“
Anthony
Monroe: „Jo, Dude! Du haft Paufe!“
…und
Eric fährt zur Begeisterung der Fans davon! Geschafft!
Jasper
Randall: „IHR GOTTVERDAMMTEN PISSER!“
Drake
Ackley: „WIR HAUEN EUCH KAPUTT!“
Derek
Jones: „UUUUUUH-WIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH! Dann lasst
uns tanzen!“
Und
schon geht die Schlägerei los! Der Fight Club prügelt
ohne Unterlass auf die DEPPN ein – doch die wehren sich
durchaus kraftvoll! Im Ring steht Tom, der es kaum fassen mag.
Und an seinem Gesicht kann man durchaus nicht ablesen, ob er nun
von einem geplanten Hinterhalt – ob im Ring oder sonst wo
in der Halle – gewusst hat.
Pete:
„Gottseidank! Die DEPPN erweisen sich als die Helfer!
Großer Gott, danke!“
Sven:
„Und wir wissen wieder nicht, wie es weitergeht! VERDAMMTE
AXT, damn you, Eric! Damn you! Und die DEPPN auch, damn you!“
Backstage in
jedem Fall prügeln sich der Fight Club und die DEPPN ohne
Pause – und es gibt hier keinen Sieger. Vielmehr fadet das
Bild langsam aus…
Das Licht ist
gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem
prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene
Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin
erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu
bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast
schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur
eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist,
sondern auch eine Flasche Rotwein.
Antoine nimmt
die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der
Kamera.
Antoine:
"Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte
präsentieren zu dürfen."
Der
Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem
PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu
nippen.
Antoine:
"Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich
im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des
Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."