Einige Stunden nach GFCW Stranded 2023…


In der Dunkelheit wirken die den Strand immer wieder überflutenden Wellen wie eine fast schon schwarze, furchterregende Masse, die langsam alles verschlingt, was ihr in den Weg kommt. Natürlich wissen wir, dass das nicht passieren wird. Nach der Flut kommt die Ebbe.


Doch für einen Mann fühlt es sich so an, als hätte gerade eine niemals endende Flut begonnen.


Robert Breads: „Wir werden uns etwas überlegen müssen.“



Der Kanadier tritt ins Bild, direkt hinter Aiden Rotari, der sich nicht umdreht. Stattdessen blickt er stur geradeaus, in die Richtung, aus der Geräusche kommen – vermutlich die Crew der GFCW, die ihre wortwörtlichen Zelte abbricht und dem Abenteuer Amerika vorerst ein Ende bereitet. Vor einigen Wochen noch, in Atlanta, seiner Heimat, sah es so aus, als könne Rotari als großer Sieger nach Deutschland zurückkehren. Mit einem Sieg gegen Ricksenburg wohl sogar als Superstar und No. 1 Contender.


Doch es kam alles anders.


Robert Breads: „Shit happens. Einmal ist keinmal, zweimal ist Zufall, dreimal ist eine Serie. Es ist einmal schief gegangen. Wir haben jetzt neue Erkenntnisse. Neue Erfahrungen. Das ist noch nicht vorbei. Sicher, wir werden uns ein Re-Match verdienen müssen, und das wird noch schwerer, wenn sie erstmal Champions sind… aber ich glaube daran, dass wir sie schlagen können.“


Die Entwicklung des Robert Breads nach dessen Begegnung mit Kyle Douglas in Toronto wird hier eindeutig sichtbar. Diese Niederlage hat ihn nicht in eine Sinnkrise gestürzt, und die Pleite gegen Schwanenburg und Ricks tut es auch nicht. Mund abputzen, an sich arbeiten, weiter machen, es nochmal versuchen.


Aiden Rotari: „Theoretisch schon. Praktisch nicht.“


Noch immer wendet sich Aiden seinem Partner nicht zu. Stirnrunzelnd und offenkundig sowohl beunruhigt als auch besorgt verschränkt Breads die Arme vor der Brust.


Aiden Rotari: „Zumindest nicht im Moment.“


Nun erhebt er sich doch. Er dreht den Kopf, nicht etwa in Richtung der anderen Hälfte von Sleaze, sondern zum Mond, als würde er sich erhoffen, dort eine Antwort zu finden, die dem widerspricht, was sich bereits unüberwindbar als Wahrheit in seinen Schädel gebrannt zu haben scheint.


Aiden Rotari: „Ich habe Niander geschlagen und gedacht, die Spitze der zweiten Klasse zu überwinden, würde mich in die Spitzenklasse katapultieren. Das war arrogant und falsch. Einzig und allein das Besiegen eines Mitglieds der Spitzenklasse bringt dich in die Spitzenklasse. Und heute Abend habe ich gezeigt, dass ich dort noch nicht angekommen bin. Ich habe die letzte Hürde noch nicht genommen.“


Breads beißt sich auf die Zunge. Er hat Aiden gesagt, sie seien nun Partner, deshalb liegt es ihm fern, ihn belehren zu wollen – denn das würde Rotari nach diesem durch und durch negativen Ergebnis am Vorabend sogar wieder in die Rolle eines Schülers rücken und potenziell noch weiter am Selbstvertrauen nagen.


Robert Breads: „Es ist nicht immer leicht im Rahmen seiner eigenen Weiterentwicklung das zu behalten, was einen ausmacht, und das abzustreifen, was einen zurückhält.“


Mehr als diese vage Aussage lässt Breads nicht los, um Aiden nicht wieder in Performance Center Zeiten zurückzuholen. Doch der scheint das kaum zu hören, sondern lässt den Blick ziellos über das endlose Meer schweifen, wo er am Horizont nichts als Finsternis vorfindet.


Aiden Rotari: „Ich werde niemandes Enttäuschung sein.“


Diese Worte haben wir von ihm heute Abend schon einmal gehört, als Aiden sich über Antoine Schwanenburg ausließ. Jemand, der ihm heute Abend gezeigt hat, dass er vielleicht doch nicht Unrecht damit hatte, wie er Rotari behandelte. Er hatte sich zu früh auf einer Ebene gesehen, die er noch nicht erreicht hatte, und sein Fehler war es am Ende gewesen, der Sleaze den Sieg verbaut hatte. Fast so gut zu sein wie die Besten reichte einfach nicht.


Aiden Rotari: „Die letzten Züge einer Weltkarriere liegen vor uns. Robert Breads wird nicht ewig weiterkämpfen. Ich könnte es mir niemals verzeihen, sie zu verschwenden, indem ich ihn an jemanden kette, der dem Standard des wichtigsten Wrestlers in der Geschichte der Promotion nicht gerecht werden kann.“

Robert Breads: „Niemand denkt das.“

Aiden Rotari: „Ich denke das.“


Endlich dreht Rotari sich in Richtung Breads, der tatsächlich leicht nervös das Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagert.


Robert Breads: „Und was bedeutet das?“


Aiden Rotari: „Das bedeutet, dass ich den nächsten Schritt gehen muss. Ich werde zu dir aufsteigen, ich werde herausfinden, was es braucht, um einer der Besten zu werden. So lange ich das nicht geschafft habe, bin ich es nicht würdig, deine immer wertvoller werdende Zeit in Anspruch zu nehmen.“

Robert Breads: „Das ist absolut nicht…“

Aiden Rotari: „Meine Entscheidung steht fest.“


Die Entschlossenheit im Gesicht von Aiden Rotari ist dank der noch immer spärlich über den Strand verteilten und kurz vor dem Abbau befindlichen Beleuchtung mitsamt sicherheitshalber stets laufenden Kameras abseits unseres Bildes auch vor dieser düsteren Kulisse vollkommen unzweifelhaft wahr zu nehmen.


Aiden Rotari: „Und ich muss es allein tun. Ich kann mich nicht auf deine Hilfe berufen, wenn ich ebenbürtig sein will. Es ist an mir, den letzten Schritt zu gehen, und einen legendären Skalp mein Eigen zu nennen. Keine Disqualifikation, kein Count-Out, denn so kann man keine Titel gewinnen. Ich muss jemanden pinnen oder zur Aufgabe bringen, ohne den die Geschichte der GFCW nicht geschrieben werden könnte. Wenn ich das geschafft habe… dann können wir es noch einmal versuchen. Denn wenn ich ohne die Gewissheit, die Götter des Sports fällen zu können, erneut an deiner Seite gegen diese zwei antrete… werden wir wieder verlieren.“


Er hält das fest als wäre es ein unumstößlicher Fakt. Breads wirkt sehr nachdenklich ob dieser Worte und vor allem auch so, als hätte er Aiden eine Menge zu sagen, doch er respektiert seinen ehemaligen Schüler zu sehr um dessen Wunsch, diesen wichtigen und großen Schritt in der Karriere eines hochtalentierten Mannes ohne fremde Hilfe zu gehen, einfach zu ignorieren. Man sieht Breads an, dass er es lieber anders hätte, aber damit, dass seine Wünsche selten in Erfüllung gehen, hat er sich mittlerweile abgefunden.


Robert Breads: „In Ordnung. Aber erwarte nicht, dass ich auf dich warte, wenn es darum geht, diese beiden Arschlöcher ins Visier zu nehmen. Wir werden sie nie vollends besiegt haben, bis wir einen Triumph in einem Tag Team Match unser Eigen nennen können, aber das wird mich nicht davon abhalten, eine dringend benötigte Stimme im Kampf gegen ihre selbstverfasste und zusammengeschusterte Sagengeschichte zu sein.“

Aiden Rotari: „Ich erwarte nichts von dir, außer, Robert Breads zu sein – jetzt ganze ohne Fesseln.“

Robert Breads: „Du bist keine…“


Zu spät. Rotari ist direkt nach seinen letzten Worten abgezogen, ganz offensichtlich in seinem eigenen Kopf bereits damit beschäftigt, wie er seinen ungeplanten Absteicher auf dem Weg an die Spitze so kurz wie möglich gestalten kann. Er hat sich immerhin die schwerstmögliche Aufgabe gesetzt, einen deutlichen und klaren Sieg über jemanden, der das Siegen über eine gesamte Karriere lang nicht verlernt hat. Es gibt nur eine kleine Auswahl an Gegnern, die für Rotari hier in Frage kommen, und einer ist schwieriger zu besiegen als der Nächste.


Das lässt einen Robert Breads zurück, der die verschränkten Arme auflöst und die Hände in die Taschen seiner Hose schiebt. Er scheint Rotari, der sich nun abseits unseres Bildes befindet, nachzusehen, ehe er mit eindeutiger Abscheu in den Augen den rechten Mundwinkel nach oben zieht, während sich seine Nasenflügel weiten.


Robert Breads: „Beschissenes Ricksenburg. Wir sind noch nicht fertig miteinander.“



Tick tack. Die Uhr schlägt Sekunde um Sekunde in Dynamites Büro. Die Zeit verrät schnell, dass wir uns noch vor dem Beginn der Show. Doch die Aufgaben eines Chefs sind nie erledigt, und so befindet sich Dynamite bereits sehr früh in seinem Büro und scheint sehr vertieft in ein Stück Papier zu sein. Sein Gesichtsausdruck scheint geradezu verwirrt zu sein, er scheint nicht wirklich zu verstehen, was er da liest. In dem Raum herrscht ansonsten komplette Stille. Nur die Uhr gibt im Sekundentackt einen leichten Ton von sich.

Nach gut 15 Sekunden werden die Zuschauer durch ein lautes Seufzen von dem Chef der Liga aufgeweckt. Dieser legt im selben Atemzug das Papier auf seinen ordentlichen Schreibtisch und blickt nun gerade aus, geradewegs auf eine andere Person. Um wen handelt es sich dabei? Das verrät die Kamera mit einem herzhaften Schwung nach links.

Und hervor kommt ein Mann mit dunklen Augen, dunklen Haaren und einer angenehmen, attraktiven Bräune. Sein weißer Anzug sitzt wie angegossen, in einer Brusttasche ist eine Rose zu sehen. Es ist Emilio Fernandez.

Der spanische Adlige schaut Dynamite recht ungeduldig an. Wenige Sekunden davor wanderten seine Augen von einem Ende des Raumes zum anderen. Nervosität ist ihm in sein Gesicht geschnitten.


Dynamite: "Nun, Emilio.. ich weiß nicht was ich so recht sagen soll.."


Endlich. Worte aus dem Mund seines gegenübers. Nicht das was er höen wollte, aber zumindest etwas, was endlich die Ruhe für ihn beendete. Emilio zieht die Augen hoch. Er antwortet Dynamite ncht und lässt diesen einfach weiter sprechen.


Dynamite: "Ich verstehe nicht ganz warum."


Der Spanier wirkt nun ungeduldig. Nahezu plötzlich bricht es aus ihm aus.


Emilio: "Was zur Hölle gibt es da nicht zu verstehen? Es steht Wort für Wort da!"


Scheinbar hat Emilio das letzte Jahr exklusiv in seiner Heimat verbracht. Sein ohnehin schon starker Akzent hat sich noch weiter verdichtet. Er fährt ähnlich unhöflich fort.


Emilio: "Es geht hier nicht mehr um das Geld, Claude. Dafür sitze ich nicht hier. Ich

will.."


Untypisch für Dynamite unterbricht er den Spanier.


Dynamite: "Breads.. Robert Breads. Du verstehst, dass das nicht so einfach geht oder?"

Emilio: "Red keinen Schwachsinn, es ist nur ein Match. Wie schwer kann das sein? Stell dich nicht an."



Dynamite versucht diplomatisch zu bleiben.


Dynamite: "Emilio, du weißt ich wäre froh dich wieder in der GFCW zu begrüßen. Und das, obwohl du dazu tendierst nicht gerade verlässlich zu sein. Aber ich kann dich gut leiden und ich bin immer bereit dir noch eine Chance zu geben. Also komm, lass uns das aus dem vertrag streichen und.."


Diesmal folgt ein klareres "Nein" vom Spanier.


Emilio: "Dieser Punkt ist nicht verhandelbar. Ich.."

Dynamite: "Dann tut es mir Leid, Emilio. Breads ist nicht mehr der Neuling, der er 2009 mal war. Er ist einer der größten Stars in dieser Liga. Ich kann ihn nicht einfach so mir nichts dir nichts gegen dich antreten lassen. Gott, ich weiß nicht einmal ob er es zulassen würde. Also wenn du nicht bereit bist diesen Punkt zu streichen, sind wir erst einmal fertig."


Überraschenderweise reagiert der sonst so temperamentvolle Spanier nicht. Bei jedem dieser Worte hört er Dynamite lediglich zu. Aber seine Körpersprache reicht aus um zu zeigen, wie er sich fühlt. Er ballt die Fäuste, blickt nachdenklich auf den Boden. Am Ende nickt er nur müde.

Emilio greift Dynamite das Stück Papier aus der Hand.


Emilio: "Gut. Ich kann dich ja schlecht zwingen"


Mit diesen Worten zerknüllt er das Blatt und wirft es dem Chef einfach nur frustriert in sein Gesicht.


Emilio: "Adiós"


Dynamite blickt nur ungläubig hinterher.




War Evening, EINTRACHT-Stadion (Braunschweig, Open-Air), 11.08.2023


In Kooperation mit







Wir sind wieder da.



Bei der Rückkehr der GFCW nach Deutschland ballert das Feuerwerk auf der Stage zu Beginn der Show wie seit Domi Kumbela nichts mehr in Braunschweig. Selbstverständlich ist das Haus ausverkauft, selbstverständlich ist die Stimmung in der Halle – pardon, dem Stadion – gut und selbstverständlich beginnt diese Ausgabe von War Evening ganz offiziell mit den beiden besten Kommentatoren in der Geschichte von bestimmt irgendwas, Sven und Pete.


Pete: „Willkommen zurück im Land von Einigkeit, Recht, Freiheit und dem besten Wrestling des Planeten, willkommen zurück in der Heimat der GFCW, willkommen zurück in Deutschland!“

Sven: „Die Nordamerika-Tour war wunderbar und hat uns eine Menge unvergesslicher Erlebnisse beschert – kein Wrestler, der Deutschland im Frühjahr mit einem Titel verlassen hat, kann sich noch immer Champion nennen. Doch nirgendwo ist es so schön wie zu Hause, und das gilt auch für uns. Erster Stopp in vertrauten Gefilden: Braunschweig!“

Pete: „Allerdings, Sven. Wir haben den Fall-Out von Stranded für euch, so wie natürlich drei Matches, im Main Event sogar ein Titelmatch, und da wird es sicherlich zur Sache gehen. Doch beginnen wir erst einmal mit dem Opener…“


Tag Team Match
Jay Taven & "Selfish" Arthur Rosenthal vs. Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Sky Oakland)
Referee: Robin Stahlbrand


Pete: “Nicht nur die GFCW ist zurück in Deutschland, das gilt auch für die Urban Ultras Berlin. Nach ihrem sehr erfolgreichen Ausflug in internationale Gefilde sind sie wieder am Start, und wie es scheint, stehen sie erneut an der Seite von Morbeus – das lässt sich zumindest aus der Attacke gegen Ask Skogur bei Stranded schließen.“

Sven: „Definitiv. Zum Glück haben sie heute brutal einfaches Aufwärm-Programm am Start, weil sie gegen die ultra-schlechten Vollversager Jay Taven & „Shellfish“ Arthur Rosenthal antreten, die noch nie in ihrem Leben irgendwas gerissen haben und wahrscheinlich nicht mal in der GTCW einen Blumentopf gewinnen könnten. Diese lächerlichen Nulpen werden heute von Moustache und Oakland mit Sicherheit ganz locker in der Luft zerrissen, wie die unfähigen Blamagen, die sie leider Gottes sind und auch für immer bleiben werden. Blergh.“


Singles Match
Boris vs. Thomas Camden
Referee: Mike Kontrak


Pete: „Danach erwartet uns ein wahrer Leckerbissen: Der nun ehemalige Intercontinental Champion Thomas Camden ist vielleicht der Einzige, der den Jojo-Effekt bewusst anstrebt, und sich das Gewicht, dass er in Form von Gold verloren hat, wahrscheinlich gerne wieder auf die Hüften schaffen würde – doch dafür muss er erstmal schauen, dass er sich an Boris nicht die Zähne ausbeißt.“

Sven: „Eine wirklich köstliche Paarung, die mit Camden einen klaren Favoriten hat, und die Boris die Chance gibt, einen kleinen Break-Out zu schaffen. Bekommen wir hier heute ein Fünf-Gänge-Menü von einem Wrestling-Match spendiert oder werden Nelson Chapman, der Puppenspieler oder jemand ganz anderes die Suppe versalzen?“

Pete: „Wollen wir es nicht hoffen, denn dann könnte uns hier ein Duell für wahre Feinschmecker serviert werden.“

Sven: „Ich wette die Reviews für dieses Match gibt es auf Yelp statt auf Cagematch.“

Pete: „Aber genug der Scherze über das Essen und das Kochen, kommen wir zu etwas Ernsterem!“


GFCW Tag Team Championship
Birds of Decay (Mykru & Scarecrow)
(c) vs. Ricksenburg (Antoine Schwanenburg & Alex Ricks)

Referee: Jack Bobo


Pete: „Bei Stranded haben wir zwei Tag Team Matches gesehen, und diese beiden Teams hier haben gewonnen. Die Champions konnten ihre Titel erfolgreich verteidigen und Ricksenburg ein No. 1 Contender Match für sich entscheiden. Das hier ist im Moment die Spitze der GFCW Tag Team Division, und wir bekommen ein Match, das genauso gut bei einem Pay-Per-View stattfinden könnte, direkt bei unserer ersten Show zurück im Mutterland!“

Sven: „Auf dem Papier sind die Namen der Herausforderer natürlich größer, aber unsere Champions haben diese Titel alles andere als geschenkt bekommen, und die Gefahr eines Leviathan-Auftauchens sollte niemals unterschätzt werden. Bei Stranded haben wir schon gesehen, dass hier keine Freundschaft aufkeimt, und ich bin mir sicher, jeder der vier wird alles geben, um am Ende eine Hälfte der GFCW Tag Team Champions sein zu dürfen!“

Pete: „Das und vieles mehr erwartet euch heute Abend bei War Evening, direkt aus Braunschweig – also ab zum ersten offiziellen Segment der Show!“



Kurz vor der Show…


Aiden Rotari: „Entschuldige, dass ich dich so überfalle. Ich habe auf dich gewartet.“


Die jüngere Hälfte vom zumindest kurzfristig auf Eis gelegten Team Sleaze stößt sich von der Wand ab, an der sie gelehnt hatte. Gut, dass der Parkplatz seit jeher ein von den Kameras der GFCW bestens überwachter Ort ist, wo sich doch die eine oder andere wichtige Szene in der Geschichte der Promotion auf einem eben solchen Parkplatz abgespielt hat.


Und so ist es am heutigen Abend an Aiden Rotari, Teil einer Szenerie in Braunschweig zu werden, die zwei Menschen zusammenbringt, die bislang noch nichts miteinander zu tun hatten. Doch nach Stranded haben sich die Dinge geändert.


Aiden Rotari: „Ich hoffe, du hast einen Moment Zeit?“


Die Kamera zoomt nun ein wenig aus, und wir sehen die Person, die der die Hände in den Taschen seines Hoodies vergrabene Rotari abgefangen hat.


Frisch aus dem komfortablen Taxi entstiegen fühlt sich der Österreicher natürlich ein wenig überrumpelt. So blickt er Rotari erstmal fragend an und vergewissert sich dann, heimlich mit schweifenden Pupillen, dass er nicht in einen Hinterhalt geraten ist. Nach kurzem Überlegen gibt er schulterzuckend dem jungen Mann die (von ihm wohl erhoffte) Antwort.


Lionel Jannek: „Klar… wenn du mir nur noch kurz Zeit gibst meine Sachen aus dem Kofferraum zu holen.“


Ein höfliches und dankbares Nicken von Aiden folgt. Das Letzte, was er will, ist Jannek hier gegen sich aufbringen, schließlich scheint er irgendetwas von ihm zu wollen. Als der „Superior One“ endlich, mit der Sporttasche über der Schulter, wieder vor ihm steht und das Taxi verschwunden ist, macht sich Rotari daran seine Worte zu formulieren.


Aiden Rotari: „Ich fasse mich möglichst kurz. Du hast vor einigen Shows offen im Ring deklariert, bereit für die Herausforderungen des GFCW-Rosters zu sein, die sich dir in den Weg stellen.“


LJ grinst leicht. In der Tat, so sprach er… und er kann sich, auch nach wenigen Worten, schon langsam denken auf was dieses Gespräch hinaus läuft. Mit der rechten Hand deutet er Rotari, mit der bekannten rotierenden Handbewegung, er solle weitersprechen.


Aiden Rotari: „Ich möchte dein Angebot annehmen. Lionel Jannek gegen Aiden Rotari.”


Wie es LJ erwartet hat. Wieder grinst er leicht, nicht arrogant, sondern amüsiert, dass es tatsächlich einen jungen Hüpfer in der GFCW gibt, der sich ihm ohne Angst stellen möchte.


Lionel Jannek: „Klingt gut… und noch habe ich in 2 Wochen nichts vor. Sehr gerne.“


Ein erneutes Nicken von Aiden. Vermutlich wäre ein Duell am heutigen Abend vorteilhaft für Rotari gewesen, wo er diese Herausforderung doch wahrscheinlich seit knappen zwei Wochen plante und Jannek erst jetzt davon erfuhr, doch die Zeit für Abkürzungen und unfaire Vorteile war für Aiden Rotari vorbei, wenn er sich selbst als würdig zu erweisen gedachte.


Aiden Rotari: „Vielen Dank. Auf ein hervorragendes Match.“


Und schon will Rotari sich aus dem Staub machen – warum auch nicht? Er hat erreicht, was er erreichen wollte, und er steht heute Abend nicht auf der Card. Doch er wird noch einmal aufgehalten.


Lionel Jannek: „Aiden?“


Gerufener Rotari bleibt noch einmal stehen, dreht sich aber vorerst nicht um. LJ steht mit verschränkten Armen und fragendem Blick an der selben Stelle wie zuvor.


Lionel Jannek: „Versteh mich nicht falsch, ich trete wie gesagt sehr gerne gegen dich an. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du mich nicht ohne Grund herausgefordert hast. Könnte es vielleicht weniger damit zu tun haben, dass du gegen mich antreten möchtest, weil ich bald nicht mehr da bin… und eher mit dem was bei Stranded passiert ist? Die Niederlage gegen Ricksenburg? Ich habe das Match gesehen und… letztlich war es ein Fehler deinerseits, der zur Niederlage geführt hat.“


Aiden hält mitten im Schritt inne. Für einen kurzen Moment, beinahe schon unmerklich, sieht man die Kiefer mahlen, ehe er sich fängt und Jannek mit einem mehr als unterkühlten Blick aus dunklen Augen ins Visier nimmt. Der Stachel sitzt immer noch tief, und vollkommen egal, ob die Frage von Jannek nur aus reiner Neugier oder mit Provokation im Hinterkopf gestellt wurde, sie trifft einen wunden Punkt bei Aiden Rotari.


Aiden Rotari: „Es hat etwas damit zu tun. Ich habe einen schwerwiegenden Fehler gemacht und im nächsten Moment hatte ich Schwanenburgs Fuß am Kopf.“


Eine kaum vorhandene, aber dennoch spürbare Pause, in der Aiden sich zu überlegen scheint, ob er seinen Frust nach außen lassen soll oder nicht – allerdings hat Jannek ihm für das Match ja nun schon zugesagt. Also kann er diese (aus Aidens Sicht) unnötige Frage auch mit ebenso verzichtbarer Spitze kontern.


Aiden Rotari: „Damit wären wir dann wohl schon zwei.“


Eine Anspielung auf das Duell von Schwanenburg und Jannek vor etwa anderthalb Jahren, das Antoine siegreich hatte gestalten können. LJ kichert kurz.


Lionel Jannek: „Na na, kein Grund beleidigt zu sein. War ja nur eine Frage. Als alter Haudegen kann ich dir schließlich so einiges über Tag-Team Wrestling erzählen. Ich war ja selbst Tag-Champion und hab auch zwei Schützlinge zu Champion-Ehren gebracht. Ich weiß also wie der Hase läuft.“


Die Augen von Rotari werden schmaler. Er ist kein Rookie mehr, und auch wenn Jannek eher hilfsbereit als herablassend wirkt stellt er sich aus Sicht von Aiden dennoch mit diesen Worten über ihn. Das hat ihm schon bei Schwanenburg ganz und gar nicht geschmeckt, dessen Worte über die Position von Rotari in der Nahrungskette offenbar stärker nachhallen als gedacht.


Aiden Rotari: „Du sprichst über dein Team mit Zereo Killer, welcher dich vor nicht einmal zwei Jahren in einem buchstäblich mörderischen Duell in die Knie gezwungen hat? Und über Hott und Meister, die erst dich verstoßen haben und dann gegeneinander vorgegangen sind? Ich denke, ich verzichte auf Ratschläge, was „Teamwork“ angeht. Wir sollten bei einem Match gegeneinander verbleiben.“


Das Lächeln weicht aus LJs Gesicht und er hebt erstaunt die Augenbrauen. Trotz Rotaris Worten lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Gerade als der junge Mann den Ort verlassen will, ertönt noch einmal die Stimme des Österreichers.


Lionel Jannek: „Ein gut gemeinter Ratschlag eines Veteranen, Aiden: Nur sehr SEHR wenige Teams in diesem Geschäft sind ewig. Jedes Team besteht immer noch aus Einzelpersonen. Alle mit ihren eigenen Zielen, Sorgen, Ansprüchen… Da ist die Chance sehr hoch, dass ein Team früher oder später zerbricht. Damit muss man leider rechnen.“


LJ löst die Armverschränkung und macht sich, die Sporttasche noch einmal zurechtrückend, daran zu gehen.


Lionel Jannek: „Am besten sage ich dir das jetzt, bevor es auch dir eines Tages passiert. Nur damit es dich nicht zu sehr überrascht. Wir sehen uns in 2 Wochen.“


Jannek dreht sich weg und verschwindet Sekunden später durch eine Tür, die ins Innere der Halle führt. Rotaris Augen verweilen auf Jannek, bis er schließlich verschwunden ist, und die Worte des zukünftigen Hall of Famers scheinen die Räder in seinem Gehirn in Bewegung gesetzt zu haben. Nur sehr wenige Teams in diesem Geschäft sind ewig.


Nur sehr, sehr wenige.


Vielleicht sogar gar keins?


Aiden Rotari: „Wir sehen uns in zwei Wochen.“



Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



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Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.


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Mac Müll: „Stranded liegt hinter uns, Brainwashed direkt vor uns. Und bei mir ist ein Mann der nicht nur bei Stranded erfolgreich war, sondern nun seine Augen auf einen letzten, großen Moment bei Brainwashed fixiert hat. Hier ist Lionel Jannek!“


Besagter Österreicher kommt ins Bild, zu einer gemischten Reaktion der Fans. Das bleibt ihm natürlich nicht verborgen. Er blickt in Richtung Auftrittsrampe, dann wieder zur Kamera und fordert, zustimmend nickend, mit der dazugehörigen Handbewegung, dass die Fans die Emotion ruhig herauslassen sollen.


Lionel Jannek: „Ja, ihr habt völlig recht! Ich war bei Stranded ein opportunistischer Arsch.“


Zustimmend werden sogar die fast vergessenen „Arsch!“-Chants wieder ausgepackt.


Lionel Jannek: „David Hott hat ein Wahnsinns-Match abgeliefert, hat Matthäus Meister am Boden gehabt und war kurz davor das Ding zu gewinnen… bis ich in den Ring gekommen bin und ihm seinen Sieg… ‚gestohlen‘ habe. Ich verstehe, dass ihr danach nicht happy wart. Ihr wolltet, dass David seinen großen Moment hat…“


Erneut stimmen ihm die Fans zu. Diesmal mit Jubel.


Lionel Jannek: „Sorry… aber so läuft das in einem Match mit mehr als zwei Wrestlern leider manchmal. Ich hätte ihm nach der Leistung den Sieg gegönnt, aber geschenkt bekommt man hier nichts.“


Der Österreicher will gerade weiterreden, als sein Blick zur Seite abschweift. Die Kamera schwenkt hinüber und der besagte Widersacher von Stranded erscheint. David Hott.


Lionel Jannek: „David, nochmal: Ich hätte es dir ja gegönnt. Und es war eine opportunistische Aktion-“


Weiter kommt er nicht, weil ihn Hott am Handgelenk packt und das Mikrofon von ihm wegzieht. Mit ernstem Blick starrt er den „Superior One“ an.


David Hott: „Redet so ernsthaft der Typ, der mich vor wenigen Wochen für dieselbe Art noch als ‚Bitch‘ bezeichnet hat?“


Die Fans stimmen zu. LJ blickt Hott abwartend an.


David Hott: „Was ist los mit dir? Lass den Scheiß! Wir hatten ein Match, ich hab einen Moment nicht aufgepasst, ich wurde bestraft. Du hast die Chance gesehen und sie genutzt, so läuft das in einem Triple Threat! Ich hätte es bei dir genauso gemacht!“


Ein kurzes Raunen im Publikum, bevor es zustimmenden Applaus gibt. Die Fans scheinen das auch einzusehen, dass Jannek nur nach den Regeln gespielt hat. So unglücklich es die Fans am Ende auch gemacht hat, weil sich Hott so reingehängt hat und es in ihren Augen deswegen mehr verdient hätte.


David Hott: „Also hör auf mit dem Mist! Denk nicht einmal daran dich zu entschuldigen, oder sowas! Du warst siegreich, ich habe verloren und ich muss damit fertig werden. Punkt!“


Weiterhin Applaus der Fans, während sich die beiden noch einige Momente anblicken. Schließlich zieht LJ seine Hand samt Mikro wieder zu sich.


Lionel Jannek: „Gut zu sehen, dass meine Lehren doch nicht spurlos an dir vorbeigegangen sind, David. Und ich denke nach dem was du mir mit Matthäus bei Title Night angetan hast, sind wir jetzt quitt.“


Ganz zu schweigen davon, dass sich alle ehemaligen Mitglieder der Hautevolee bei Stranded sprichwörtlich die Scheiße aus dem Leib geprügelt haben. Es war ein blutiges Spektakel, mit dem die Hautevolee und ihre Vergangenheit nun begraben sein sollte.


Lionel Jannek: „Und auch wenn wir sicher keine Freunde mehr werden, denke ich wir können jetzt endlich den Blick nach vorne richten. Meiner liegt auf Brainwashed und meinem letzten Match in der GFCW… Wo liegt deiner, David?“


Eine kurze Denkpause beim Briten… dann hat er eine Antwort.


David Hott: „Meine Lehren aus Stranded ziehen, besser werden und die Jagd auf die Spitze fortsetzen. Wie du es von mir kennst: Immer höher und höher. Off. The. Charts.“


Aufmunternder Jubel der Fans. Nach einigen Sekunden nickt LJ Hott zu.


Lionel Jannek: „Gut so. Dann wünsche ich dir dafür viel Erfolg.“


Und tatsächlich streckt LJ dem Briten die Hand hin! Sehr zum Jubel der Fans, denn die Ehre eines Handshakes mit Lionel Jannek hatten bisher nur sehr wenige Wrestler der GFCW. Umso erstaunter ist David Hott nun, dass gerade er nun der nächste zu sein scheint. Nach kurzem Zögern schlägt er ein. Sehr zur Freude des Publikums.


David Hott: „Danke für alles. Und ich hoffe du bekommst das epische letzte Match, dass du dir wünscht.“

Lionel Jannek: „David…“


Der Österreicher verschränkt die Arme und sieht Hott skeptisch an.


Lionel Jannek: „Ich bin Lionel Jannek. Egal wer mein Gegner ist, ich habe IMMER ein episches Match. Das weißt du.“


David Hott blickt seinen ehemaligen Mentor an und nickt dann grinsend.


David Hott: „Ja… das weiß ich… Von wem denkst du hab ich mir das denn abgeschaut?“


Erneut positive Reaktionen der Fans und auch LJ muss nach dieser Aussage grinsen. Danach will sich der Brite auf den Weg machen, doch dann ertönt noch einmal die Stimme von LJ.


Lionel Jannek: „Moment, David!“

Überrascht dreht sich der Brite noch einmal um. Lionel Jannek kramt in seiner Tasche herum und zieht einen Zettel heraus, den er Hott hinhält.


Lionel Jannek: „Bedank dich bloß artig bei meiner Schwester, kapiert?“


Hott zuckt kurz zusammen und blickt LJ dann mit großen Augen überrascht an.


David Hott: „Carina?“

Lionel Jannek: „Na no na net, eine andere hab ich nicht! Sie hat in den letzten Tagen auf mich eingeredet. Wieder und wieder und wieder und wieder… Ich soll doch bitte nochmal in Ruhe mit dir reden. So, das hab ich jetzt erledigt und du kannst dich dafür jetzt bei ihr bedanken!“


Erfreute Rufe der Fans. Hott nimmt den Zettel entgegen und ihm fällt regelrecht die Kinnlade herunter, als er darauf eine Handynummer geschrieben sieht. Einige Sekunden nachdem Hott das verarbeitet hat, strahlt er vor Freude und klopft LJ dankbar auf die Schulter.


David Hott: „Das werde ich! Nochmal danke für alles, Lio!“


Dann zieht der Brite an LJ vorbei und verschwindet. Für ihn scheint die Welt nun wieder viel mehr in Ordnung zu sein. LJ blickt ihm im Augenwinkel nach.


Lionel Jannek: „Gern geschehen.“


Diese Worte hat Hott aber sicher nicht mehr gehört, da LJ sie kaum hörbar gesprochen hat. Dann widmet er sich wieder Mac Müll, der das Ganze, etwas berührt miterlebt hat und bemüht ist sich nichts anmerken zu lassen. Ein echter Profi halt. LJ schüttelt den Kopf.


Lionel Jannek: „Kinder…“


Gelächter im Publikum über diese spöttische und zugleich selbstkritische Aussage LJs. Der fühlt sich wohl älter, als er wirklich ist.


Lionel Jannek: „Und ich… werde jetzt meine Suche nach einem passenden Gegner bei Brainwashed fortsetzen. Mal sehen was sich da ergibt.“


Und damit verzieht sich auch er. Müll blickt ihm lächelnd hinterher…


doch wir schalten nicht zum nächsten Segment…


die Kamera schwenkt langsam zur Seite…


und so sehen wir Matthäus Meister. Dieser steht zwar mit dem Rücken zur Kamera und zur Hälfte hinter einer Ecke versteckt, aber es ist unverkennbar, dass es der Koloss ist. Offenbar hat er das Gespräch der beiden mitangehört. Mit verschränkten Armen und den Blick zur Seite gewendet, sodass er im Augenwinkel um die Ecke blicken kann steht er da… und schüttelt den Kopf. Dann kommt er um die Ecke, blickt sichtlich nachdenkend in Richtung Auftrittsrampe… Noch einmal die Krawatte gerichtet und dann verschwindet er aus dem Blickfeld der Kamera.


Pete: „Alle drei ehemaligen Mitglieder der Hautevolee schlagen nun ihre neuen Richtungen ein. Man darf gespannt sein wo es für sie hingeht.“

Sven: „Für Lio endet es ja, gottlob, sehr bald bei Brainwashed. David Hott wird einmal mehr auf die Nase fallen und Meister wird sicher bald allen zeigen was er wirklich drauf hat, jetzt wo ihn keiner mehr zurück- oder untenhält!“

Pete: „Nun, das ist DEINE Prognose. Aber die waren ja noch nie sonderlich gut. Weiter geht es mit unserer Show, liebe GFCW-Galaxie!“



Wir schalten in den Ring. Ein Orchester spielt zwar, dennoch herrscht eher eine düstere Stimmung, bunte Lichterketten sind um die Ringseile gewickelt und die Scheinwerfer werfen dünne weiße Streifen, welche durch die Halle fahren. Kugeln die stetig das Licht wechseln sind auf die Ringpfosten gestellt, Der Ringboden ist mit einem roten Teppich ausgelegt. Auf einem Podest, welches an eine griechische Säule erinnert liegt der prächtige Intercontinental Champion Gürtel, daneben ein kastenförmiges Gebilde, welches vorerst verhüllt bleibt. Der Puppenspieler steht davor und genießt sichtlich das Schauspiel. Vor dem Ring haben sich in schwarzen Mänteln und wie üblich mit weißen Theatermasken verhüllt seine Anhänger versammelt.


Nun beruhigen sich die Lichter und die Musik verstummt. Die Halle hellt sich ein wenig auf und in der Mitte des Rings wird der Puppenspieler nun deutlich sichtbar.



Nun wird auch das Outfit des Puppenspielers deutlich sichtbar. Er hat sich für ein schwarzes Jaket und weinrotes Hemd entschieden an diesem Tag, die dazu passend farbige Krawatte sitzt und auch die Schwarze Hose samt Schuhe scheint zu sitzen. Das Gesicht ist wie üblich weiß geschminkt. Die Augen sind jedoch wie bei einem Pharao schwarz umrandet worden und bis auf die schwarzen Lippen hat er auf weitere schwarze Farbe in seinem Gesicht verzichtet. Der schwarze Zylinder sitzt.


Freudig nimmt der Puppenspieler in bester Moderatormanier das Mikrophon an die Lippen. Es ist ihm deutlich anzumerken wie sehr er die Aufmerksamkeit des Publikums vermisst. Sein Auftreten erinnert dabei an einen Moderator in der guten alten Zeit der Samstagabend Unterhaltung.


Puppenspieler: „Herzlich Willkommen liebe Zuschauer in der Halle und zu Hause!“



PüPPIS GROSSE CHANCE



Puppenspieler: „Ja meine Damen und Herren! Sie sind alle heute Abend herzlich dazu eingeladen den neuen Intercontinental Champion zu feiern! Den Mann der bei Stranded 2023 fulminant möchte ich sagen, Thomas Camden bezwungen. In einem rücksichtslosen harten Match auf hoher See und nur einer konnte den Ring stehend als Champion verlassen um uns herum nur das einsame Meer. Mann gegen Mann. Dramatisch, tragisch und mit welch einer Tragweite für die GFCW!“


Der Puppenspieler lässt sich von einem seiner Diener ehrfürchtig den Gürtel auf die Schulter legen. Nun geht er langsam durch den Ring während er weiter spricht.


Puppenspieler: „Meine Damen und Herren dieser Mann hat mit einer beeindruckenden Stärke seine Macht unter Beweis gestellt. Thomas hat wacker gegen angekämpft doch das Drama, ja das unvermeidliche, war nicht mehr aufzuhalten. Er verlor und musste sich dem Stärkeren unterwerfen. Dem mächtigen, einzig waren, kopiert doch noch nie erreichten PUPPENSPIELER!“


Er hellt nun kurz inne und lässt sein rundes Gesicht breit grinsend durch die Arena fahren, während er die durchaus gemischten Reaktionen genießt. Man kann nicht sagen, dass der Puppenspieler sich unter den Fans viele Freunde gemacht hat wobei er einigen zwischen den verärgerten Fans befindlichen Zuschauern auch Respekt und Faszination abringt. Und genau diese Reaktionen scheint er bei seinen eher seltenen Auftritten außerhalb des Kampfes zu genießen. Als er sich scheinbar ausreichend an den Reaktionen der Fans berauscht hat, setzt er seine Schritte fort und bleibt neben dem verhüllten Kasten stehen.


„Doch der Puppenspieler wäre nicht der Puppenspieler wenn er nicht bei einem so bedeutsamen Match nicht auch seinen Gegner würdigen würde. Nein, nein auch Thomas Camden soll uns beehren an diesem so wundervollen Abend in Braunschweig. Lüftet den Vorhang!“


Und sogleich wird das schwarze Tuch von dem Kasten gezogen. Zum Vorschein kommt der modellierte Kopf von Thomas Camden in einer lächelnden Pose. Star grinsend scheint er diesmal aus Wachs zu sein und glücklich über seine Position.


Puppenspieler: „Begrüßen sie mit mir Thomas Camden meine Damen und Herren!“


Jubel und freudiges Klatschen ertönt aber den Gesichtern des Publikums zu urteilen wohl eingespielt.


Pete: „Warum finde ich diesen Anblick einfach widerlich?“

Sven: „Weil er vielleicht widerlich ist?“


Der Puppenspieler lehnt sich nun entspannt mit einem Arm an den Kasten.


Puppenspieler: „Wie schön, das du es einrichten konntest hier heute Abend zu erscheinen. Ich freue mich doch immer dich zu sehen. Was hatten wir nicht für Zeiten was alter Knabe? Ich war der einzig logische Gegner für dich und der einzige der es wirklich verdient hatte gegen dich anzutreten. Ich war / bin der Gegner den du verdient hast. Dein Gegenstück. Dein ganz besonderer Rivale nicht wahr? Ja du hast schon recht deine Leistung war wirklich eines Champions würdig und bei unserem ersten Match hast du ja auch gewonnen. Man, ich dachte schon dass war es für mich und dann dieses Comeback! Ich konnte doch nicht mit ansehen wie du als Notnagel dich mit irgendwelchen Altchampions begnügen musst um den Titel medienwirksam verteidigen zu können. Nein Ich habe dich nicht im Stich gelassen und du mich auch nicht. Ich habe an dich geglaubt und du an mich. Sicherlich ein paar Sidekicks waren dabei um unser Stück aufzuführen und über den besten Nebendarsteller sind wir uns ja auch immer noch nicht einig, Ich sag Berzerk du Jannek. Einfach großartig meine Damen und Herren!“


Nun bückt sich der Puppenspieler etwas zu der Vitrine herunter. Und lauscht aufmerksam den imaginären Worten.


Puppenspieler: „ Was sagst du? Ach ja, du hast recht wir sollten fortfahren bis die nächste Werbeunterbrechung kommt.“


Der Puppenspieler richtet sich auf und stellt sich nun wieder zentral in den Ring.


Puppenspieler: „Meine Damen und Herren nun kommen wir zum Highlight dieses launigen Zusammenseins. PÜPPIS GROSSER CHANCE!“


Ein Trommelwirbel hallt durch die Halle.


Puppenspieler: „Welch wackerer Recke fühlt sich berufen den Puppenspieler herauszufordern? Wer wird als nächstes Teil meiner Sammlung werden? Wem wird diese Ehre zu Teil? Wer......“


Weiter kommt er nicht denn da ertönt ein Geräusch. Ein unheimliches Geräusch, welches alle zuletzt mit einem bedrohlichen Mann und seinen Videonachrichten in Verbindung brachten. Und auch wenn er nicht sehr beliebt ist, so freuen sich doch eine Hand voll Fans auf seinen Auftritt. In erster Linie wohl, weil sie die Begegnung dieser beiden Männer überaus interessant finden.



Die Halle hüllt sich in unheimliche Dunkelheit und nur ein ganz schwaches Scheinwerferlicht begleitet die furchterregende Silhouette die da die Rampe hinunter zum Ring kommt. Gekleidet in einen feinen Anzug mit anständig gebundener Krawatte, nähert sich der „Extravagante Vollstrecker“ seinem Ziel.


Die Mannschaft des Puppenspielers rückt vorsichtshalber vor den Ring, während der Puppenspieler selbst sich erheitert gibt.


Puppenspieler: „Oh wie wunderbar! Wir haben einen Kandidaten! Hip hip Hurra! Hip hip Hurra! Treten Sie näher! Treten Sie näher!


Die Mannen des Puppenspielers bilden eine Gasse und Meister betritt den Ring.


Puppenspieler: „Du möchtest es also versuchen mir dieses schöne Goldstück wieder zu entreißen ja?“


Meister bekommt von einem Mitarbeiter ein Mikrofon und betritt den Ring. Die Lichter gehen wieder an, was den Koloss aber nicht weniger bedrohlich wirken lässt. Gespannt warten die Fans auf Meisters Worte. Der Hüne aber hat keine Augen für die Fans oder irgendjemand anderen. Sein ganzer Fokus gilt dem Champion. Mit dem eiskalten Blick eines Auftragkillers starrt er den Puppenspieler an und bewegt das Mikrofon zum Mund.


Matthäus Meister: „Versuchen…?“


Diese Ein-Wort-Frage alleine, in einem tiefen, drohenden Ton gesprochen, reicht aus, um bei den Fans eine positive Reaktion auszulösen. Nicht bei allen natürlich, aber doch.


Matthäus Meister: „Du armer Optimist. Ich werde weitaus mehr tun als es nur ‚versuchen‘. Halte an deinem Gold fest, solange du noch kannst. Denn in zwei Wochen kommt der Vollstrecker, um es einzukassieren.“


Zum Verdeutlichen seiner Intentionen, hebt er die andere Hand und hält zwei Finger hoch.


Matthäus Meister: „Zwei Wochen, Puppenspieler. Sofern du immer noch genug Selbstvertrauen hast, deiner offenen Herausforderung auch gerecht zu werden.“


Der Puppenspieler wartet ab und blickt sich um.


Puppenspieler: „Nun gut wenn sonst keiner die Gelegenheit ergreifen möchte so nehme ich an.


Puppenspieler: „NÄCHSTE WAR EVENING: MATTHÄUS MEISTER VS PUPPENSPIELER UM DIE GFCW INTERCONTINENTAL CHAMPIONSHIP“


„Sag einfach Meister zu mir.“


Worte die wie aus der Dunkelheit, aus dem nichts kommen. Ebenso wie der plötzliche Angriff von Meister! Kein Tritt, kein Schlag; sondern ein blitzartiger Shoulder Block, der den Champion trifft und auf den Rücken befördert! Die Fans johlen nach dieser Aktion auf! Damit geht der erste Kräftevergleich dieser beiden Riesen wohl an Meister. Doch wird dies auch in zwei Wochen der Fall sein?


Des Puppenspielers Marionetten möchten eingreifen, jedoch hebt der Puppenspieler am Boden liegend die Hand und die Getreuen verharren in der Starre, während Meister wortlos und seelenruhig den Ring verlässt, seinen Anzug und die Krawatte wieder zurechtrückt und dann den Ort des Geschehens verlässt, ohne sich noch einmal umzudrehen. Der Puppenspieler bleibt lächelnd am Boden zurück.



Das Wort „Intensität“ fällt, als Tammy die Szenerie mit einem Räuspern unterbricht.


Robert Breads dreht sich zu ihr um. Er war soeben in ein Gespräch mit einem jungen Mann vertieft gewesen, welcher GTCW-Fans als Ethan Carlyle bekannt sein dürfte – ein (sehr) junger Wrestler, stammend aus dem gleichen Land wie „Canada’s Own“ und nun, da die GFCW wieder in Deutschland tourt, sicherlich ebenso wie der Großteil des Skirmish-Rosters bei einigen War Evening Ausgaben backstage anwesend. Head Coach und Nachwuchswrestler waren in Gespräch vertieft gewesen, doch beim Anblick von Tammy bedeutet Breads stillschweigend mit einer Handbewegung Richtung Carlyle, dass sie diese Unterhaltung später fortsetzen werden. Ein wenig enttäuscht wirkt Ethan schon, ist One-on-One Zeit mit Robert Breads für ein Roster von der Größe der GTCW doch sicherlich lediglich begrenzt verfügbar, doch er zieht sich seiner Rolle bewusst ab.


Tammy: „Entschuldige. Aber das hier ist War Evening und nicht Skirmish. Du bist heute nicht Head Coach, sondern Wrestler, zumindest, wenn es nach dem Office geht, deshalb…“

Robert Breads: „Ich bin mir dessen bewusst. Ich bin mittlerweile immerhin Teil des Office.“


Und das spricht Breads mit einer gewissen Zufriedenheit aus. Spätestens seit dem BattleCry-Event ist die GTCW als vorläufiger großer Erfolg zu werten, und er steht an der Spitze dieses endlich funktionierenden Nachwuchs-Produktes, nun, da er die Verantwortung nicht mehr als Einzelperson tragen muss, sondern auf kompetente Schultern verteilen kann.


Robert Breads: „Also, du hast GFCW-Wrestler Robert Breads vor dem Mikrofon, und er ist bereit, dir Rede und Antwort zu stehen.“


Er schenkt ihr ein vorsichtig freundlich wirkendes Lächeln, offenbar noch in guter Stimmung nach der Diskussion mit einem seiner gut behüteten Schäfchen.


Tammy: „Ich habe das Video gesehen, das nach Stranded aufgenommen und gezeigt wurde, nach eurer Niederlage gegen Schwanenburg und Ricks.“


Und schlagartig verfinstert sich die Miene des Kanadiers.


Tammy: „Und es ist recht offensichtlich, dass dein… Kreuzzug… gegen Ricksenburg weder vollendet ist, noch weniger eindringlich geführt werden wird. Was mich zur Frage bringt… was genau hast du vor?“

Robert Breads: „Weiter zu machen, natürlich.“


Eine Antwort, die sich Tammy auch selbst hätte zusammen reimen können, das ist dem Kanadier klar, deshalb elaboriert er an dieser Stelle.


Robert Breads: „Ich verweigere mich nicht der Realität. Wir haben beim Pay-Per-View verloren. Ich weiß, Aiden glaubt, ER habe verloren, aber… das stimmt nicht. Man verliert ein Match gemeinsam, und hätte Toni sich vor diesem Match nicht vollkommen unnötigerweise in lächerlich überzogener Art und Weise geäußert, würde Aiden nun vielleicht einen Weg beschreiten, den ich mit ihm gehen kann… aber ich stimme ihn eben nicht um, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat. Ich weiß nicht, ob das der beste Weg ist, den Schritt zum Olymp zu machen, aber ich glaube daran, dass mein Partner weiß, was zu tun ist. Es ist auf jeden Fall besser, als nach einer Niederlage auf hochnotpeinliche Art und Weise zu kündigen und dann zwei Wochen später zurückzukehren, um sich möglichst einfach nicht dme eigenen Versagen stellen zu müssen.“


Wenig subtile Anspielung auf das Verhalten von Antoine Schwanenburg nach der Madison Square Garden Show.


Robert Breads: „Oder gar für Jahre zu verschwinden, um auch ganz sicher zu gehen, dass die Wrestler, an denen man einfach nicht vorbeikommt, auch wirklich verschwunden sind, um sich dann mit neuem Namen und oberflächlicher Neuerfindung an die Spitze einer GFCW zu katapultieren die ohne Ricksons und Breads und Streetmans sehr viel leichter zu erklimmen war.“


Breads geht also sogar noch etwas weiter in die Vergangenheit, und spielt damit wohl auf die Rückkehr im Jahre 2016 an.


Robert Breads: „Das ist nicht Aiden. Und ich bin auch weit davon entfernt, nach einer Niederlage nun wieder einen Zusammenbruch zu erleiden. Nein, das hat mich nur wütender gemacht, nur mehr motiviert, und solange Aiden beschäftigt ist werde ich die plötzlich freigewordene Zeit als Solo-Wrestler so sinnvoll wie möglich nutzen. Ricksenburg hat Sleaze besiegt, keine Frage, keine Ausreden. Aber weder Alex Ricks noch Antoine Schwanenburg haben jemals Robert Breads besiegt.“


Die Singles Match Bilanz in dieser Konstellation zeigt definitiv keine Siege für die amtierenden No. 1 Contender auf die Tag Team Titles auf, allerdings könnte man den Mangel an „eins gegen eins“ Duellen hier ebenfalls als einfach auszumachenden Grund festhalten.


Robert Breads: „Keine Sorge, ich werde den beiden ihren Title Shot, den sie sich gegen uns erarbeitet haben, heute Abend nicht versauen. Ich werde sie in Ruhe lassen. Sonst wird sich einer von beiden sicherlich anschließend hinstellen und darüber jammern, wie unfair es doch von mir war dieses und jenes zu tun oder zu sagen, um wie immer eine zweite Chance zu ergattern, sollten sie heute Abend verlieren. Ich meine, daran würde ich deutlich eher glauben, wenn nicht Scarecrow im gegnerischen Team wäre… aber die Chance besteht zumindest theoretisch, dass Ricksenburg verliert.“


Womit Breads eindeutig seinem Glauben Ausdruck verleiht, dass er an einen Sieg von Alex Ricks und Antoine Schwanenburg glaubt. Am In-Ring Können der beiden hat er bislang immerhin nicht gezweifelt, den Sieg der zwei niemals für unfair oder falsch erklärt. Er kann sie anscheinend schlicht nicht besonders gut leiden.


Robert Breads: „Ich hoffe sogar, dass sie gewinnen. Ihnen auch noch die Titel abzunehmen wäre für Aiden und mich eine zusätzliche Genugtuung, wenn wir sie schließlich besiegen.“


Das Wort „falls“ fällt in diesen Kontext nicht.


Robert Breads: „Heute Abend werde ich also gespannt zusehen, doch in zwei Wochen… sehe ich nicht ein, warum ich keine aktivere Rolle einnehmen sollte. Entweder hält Schwanenburg bis dahin die gleiche Promo wie seit 2016, in der er auf betont gelangweilt macht und sich mit - von seiner dankenswerterweise von ihm selbst gefeuerten und mittlerweile in meiner Nachwuchs-Promotion statt an seiner Seite hervorragende Arbeit verrichtenden Frau ausgedachten - Phrasen für schlauer und besser erklärt als den Rest, erhaben und ohne Zwang sich mit uns niederem Pöbel abzugeben, nur um dennoch im Tonfall eines Reddit-Administrators über jede angeblich unberechtigte und absurde Gemeinheit zu klagen die man ihm an den Kopf geworfen hat, die Nase demonstrativ in die Höhe gestreckt und dennoch die Fingernägel in den vor Wut zitternden Handflächen der geballten Faust vergraben. Oder aber ich bin der erste Mensch in den vergangen sieben Jahren vor dem er so viel Angst hat, dass ich ihn zu kreativen Schüben zwingen kann.“


Die Message dahinter ist klar, so oder so wird Breads entweder Schwanenburg die Originalität absprechen oder aber Lorbeeren für eine seiner Meinung nach potenziell hervorstehende Steigerung eben jenes Einfallsreichtums einstreichen. Nicht faktisch widerlegbar, eindeutig zu Gunsten des Kanadiers ausgelegt. Die Klassiker sind aus einem guten Grund die Klassiker, wenn es um die Promos des Hall of Famers geht.


Robert Breads: „Die gleichen hohlen Phrasen zu recyclen die man auf dem Zenit des eigenen Schaffens mit „joa, ist ganz okay“ bedachte zeugt nicht vom Kaliber eines Mannes, den ich nicht in Grund und Boden stampfen kann, nicht in 2010, nicht in 2016, nicht in 2023.“

Tammy: „Das klingt fast ein wenig… besessen, um ehrlich zu sein.“


Das entlockt dem Mann aus Toronto tatsächlich eine Art kehliges Lachen. Er scheint das tatsächlich recht amüsant zu finden, auch wenn eine gewisse Bitterkeit mitschwingt. Die Überzeugung, dass Antoine an dem kurzfristigen Split mit Aiden schuld ist, scheint sich in Breads hinein gefressen zu haben.


Robert Breads: „Möglich. Wahrscheinlich, wenn ich so drüber nachdenke. Ich werde das nicht leugnen. Nachtragend zu sein ist immerhin so etwas wie mein Markenzeichen, und das, obwohl ich es nie wollte, es ist eben… einfach ein Teil von mir. Ich könnte mich dagegen wehren, doch wozu? Das hier ist Wrestling. Das hier ist genauso sehr Unterhaltung wie Sport. Und seit beinahe anderthalb Dekaden bin ich die Personifikation von „Unterhaltung“ – nicht zu verwechseln mit der Personifikation von „gar keine Haltung“, die teamt nämlich mit Antoine Schwanenburg.“


Tammy: „Alex Ricks.“


Keine Frage. Lediglich eine Bestätigung, die so offensichtlich ist, dass Breads sich nicht einmal zu einer non-verbalen Geste hinreißen lässt, um das zu untermauern.


Tammy: „Über den du im Vergleich… relativ wenig zu sagen hast, wie mir scheint.“

Robert Breads: „Sollte mich aus irgendeinem absurden Grund jemals interessieren welche drei der zehn von ihm in den letzten sieben Jahren auswendig gelernten Sätze heute auf dem „Alex Ricks Promo“-Programm stehen, frage ich einfach seinen Besitzer.“


Womit Breads sich erneut darauf beziehen dürfte, dass Ricks freiwillig ein Team mit dem Mann geformt hat, von dem er einst gegen seinen Willen versklavt wurde.


Robert Breads: „Ein Hund bleibt ein Hund, auch wenn er zugibt, dass er ein Hund ist. Ricks ist nicht mehr als Schwanenburgs Hund, und wie es scheint, liegt es an mir, das Mistvieh aus Gnade für die GFCW-Galaxy und zu seinem eigenen Wohl von seinem Leid zu erlösen – und zwar nicht auf sonderlich humane Art und Weise, das kann ich versprechen.“


Breads blickt nun nicht mehr zu Tammy, sondern direkt in die Kamera, als spräche er unmittelbar mit dem Team, mit dem er nach Stranded überaus offenkundig noch eine Rechnung offen hat.


Robert Breads: „Ihr wolltet euch nicht entschuldigen. Ich wolltet es persönlich haben. Hättet ihr euch für ersteres entschieden hätten wir euch bei Stranded nach eurem Sieg die Hand gereicht und hätten uns still und leise wieder hintenangestellt. Das wolltet ihr nicht. Ihr wolltet das hier. Also hoffe ich, dass ihr dafür auch bereit seid.“


Das wirkt schon beinahe wie eine Art Kriegserklärung – zwar nur von Robert Breads, ganz allein, und nicht von einem Team, aber dennoch besorgniserregend für jeden, der nicht die Mittel hat, sich einem All-Timer und dem Menschen, der die mächtigsten Grolle in der Geschichte der Promotion hegt entgegen zu stellen.


Glücklicherweise dürften Schwanenburg und Ricks zwei der Menschen sein, die eine Chance haben, was das angeht.


Tammy: „Dann wäre da noch…“


Breads blinzelt kurz überrascht, dann wendet er sich Tammy ein wenig irritiert zu. Er hatte das für ein sehr passendes Abschluss-Wort gehalten und damit auch dieses Interview innerlich für beendet erklärt. Tammy wirft den Curveball, und einen Moment lang ist Breads perplex.


Tammy: „…die Geschichte, die sich heute in Dynamites Büro abgespielt hat.“

Robert Breads: „Oh.“


Die Stimmfarbe des Kanadiers ändert sich. Zorn, Erregung, Bitterkeit, Enttäuschung, die Vorfreude auf einen Kampf bis aufs Blut, die Vorzeichen einer Schlacht auf Augenhöhe mit zwei Männern die er mehr und mehr zu verabscheuen lernte… all das weicht, um etwas neuem Platz zu machen: Einem tonlosen, gelangweilten und genervten Seufzen.


Robert Breads: „Kein Kommentar.“


Tammy: „Sicher? Ich meine, das war immerhin…“


Robert Breads: „Ich werde kein Problem zu einem machen, das gar keins ist. Ich werde mich damit nichtmal beschäftigen. Es wird sich ohnehin in zwei Wochen, allerspätestens in vier, von selbst gelöst haben, weil es einfach nicht mehr auftauchen wird. Zeitverschwendung. Kein Kommentar.“


Tammy: „Er schien ziemlich fixiert zu sein auf…“

Robert Breads: „Kein Kommentar. Nicht dazu.“


Tag Team-Match:

Jay Taven & „Selfish“ Arthur Rosenthal vs. Urban Ultras Berlin (Max Moustache & Slay Oakland)

Referee: Robin Stahlbrand

Jay Taven & "Selfish" Arthur Rosenthal stehen bereits im Ring und warten auf ihre Gegner.


Das Flutlicht im Eintracht-Stadion erlischt plötzlich. Es ist stockdunkel. Die Zuschauer sind gebannt, die Rückkehrer nun wieder begrüßen zu dürfen. Man kann eine Stecknadel fallen hören. Auf dem riesigen Screen über dem Entrance flackern plötzlich Bilder vom alten Kontinent Europa über den Screen. Paris – die Stadt der Liebe wird gezeigt. La Tour Eiffel und der Louvre.


Schnitt


Big Ben und die Tower Bridge sind zu sehen.


Schnitt


Die Grachten von Amsterdam.


Schnitt


Das Colosseum und der Petersdom zu Rom.


Schnitt.


Die Sagrada Familia in Barcelona.


Schnitt


Die Akropolis von Athen.


Schnitt.


Der Mailänder Dom.


Schnitt.


Die Karlsbrücke – Prag.


Schnitt.


Stonehenge.


Schnitt.


Der rote Platz in Moskau.


Schnitt.


Schloss Neuschwanstein.


Schnitt.


Der Wiener Prater.


Schnitt


DAS BRANDENBURGER TOR……


Der Screen wird wieder kurz schwarz und folgende Buchstaben laufen nun einzeln über die Mattscheibe


B


E


R


L


I


N



Nun pumpen auch die Boxen des Eintracht-Stadions folgenden Track durch die krächzenden Lautsprecher der altehrwürdigen Stadions des deutschen Meisters von 1967:



Fisher – Losing It. Der pulsierende Vibe dieses Electro-Songs überträgt sich sofort auf die Zuschauer. Der Putz scheint bereit zu sein von den Wänden abzufallen. Als auf dem Titantron dann noch das Logo der Urban Ultras Berlin erscheint, stehen die Zuschauer auf Ihren Sitzen. THEY ARE BACK!




Aus dem Entrance stiefeln Max Moustache, Slay Oakland und Carola Birkenstock! Die drei Ultras tragen Sonnenbrillen, sodass deren Mimik nicht leicht zu durschauen ist. Poker Faces. Es gibt aber nicht nur Jubelarien, sondern auch einiges an Pfiffen ist zu hören. Die Berliner-Hipster sind heute im ähnlichen Kleidungsstil unterwegs. Wie schon vor zwei Wochen bei Stranded in einem äußerst „beachigen“. Offenes Hemd, Bermuda-Shorts und bequeme Sneaker sind hier „der Renner“. Alles im allen ist mit der Garderobe ein Wrestlingkampf nicht unbedingt sofort präsent.


Sven: „Willkommen zurück! Wie auch schon bei Stranded in Daytona Beach, sehen die drei vom Strand noch immer so aus…“


Pete: „Die Ultras haben an ihrer Arroganz offenkundig nichts eingebüßt. Allenfalls Carola mutet weniger „Birkenstockoresk“ an.“


Sven: „Von Ray Douglas ist hier allerdings keine Spur. Mal sehen, ob die Ultras sich zu ihrem Freund noch äußern werden.“


Am Ring angekommen posieren Slay und Max noch für die Zuschauer, deren Gegenliebe nach Verstummung der grässlichen Techno-Beats dann auch etwas abflacht. Robin Stahlbrand läutet das Match dann an.


In der Ringecke hat sich Slay Oakland positioniert. Der Brite ist im Vergleich von vor 1 ½ Jahren noch athletischer geworden und hat auch Muskelmasse aufgebaut. Das Selbstbewusstsein ist ihm anzumerken. Moustache, der vor allem mit blondiertem Haar auffällt, ruft seinem Partner noch ein paar Anweisungen zu.


Gegner Jay Taven kann es kaum erwarten und greift Oakland direkt mit einem Dropkick an, der den Briten auch trifft und in die Ringecke befördert.


Pete: „Welcome back. Hier in der GFCW weht noch immer ein anderer Wind!“


Taven stürmt dann direkt mit einem Axehandleblow in die Ringecke, kassiert aber den ganz langen Strandfuß von Slay und torkelt in die Ringmitte.


Bulldog von Oakland und danach noch ein Spear gegen den draußen stehenden Rosenthal!

Taven ist gerade wieder auf den Beiden, da setzt es einen Roundhouse Kick vom bekennenden Leeds United Fan, der ihn satt ins Gesicht trifft.

Bevor Taven nach hinten umfallen kann, packt Oakland ihn aber noch und zieht einen Piledriver durch!

Taven scheint schon geschlagen, doch Oakland taggt erstmal mit Moustache ab. Der Berliner kommt mit Karacho in den Ring geflogen und zeigt vom obersten Ringseil eine Swanton Bomb! Taven ohne Abwehrreaktion. Rosenthal steht wieder am Apron und versucht deperately seinen Kameraden anzufeuern. Moustache, der technisch seinem Partner noch immer überlegen scheint, geht dann in die Ringseile und fliegt mit einem Kneedrop in das Gesicht von Taven. Dann pinnt Moustache seinen Gegner….


1…………………………….


2……………..


Max zieht selbst den Oberkörper von Taven nochmal hoch und unterbindet so das Cover.


Sven: „Eine Machtdemonstration….“

Pete: „Ja, gut. Aber gegen wen denn bitte schön?“


Moustache suplext Taven durch den Ring, einmal, zweimal, dreimal! Die Gegenwehr scheint längst gebrochen. Dann noch ein Swinging Neckbreaker und es wird wieder gewechselt.


Max bleibt noch im Ring stehen, als Oakland in den Ring sprintet und Rosenthal mit dem Shining Wizard an die Balustrade kickt. Moustache hat Taven bereits zum Finisher hochgehoben. Oakland kommt mit beiden Knien angeflogen….


A C A B!


Das Cover ist nur noch Formsache…………..1……………2……………3.


Laura: „Sieger des Matches….THE URBAN ULTRAS BERLIN!“




Die beiden reißen ihre Arme hoch und ihr bekanntes Theme tönt auch schon wieder aus den Lautsprechern. Carola, die bislang nicht in Erscheinung trat, kommt dann aber in den Ring und hat auch schon ein Mikrofon dabei.


Carola: „Hey GFCW-Galaxy! Habt ihr uns vermisst?“


Buhrufe sind die Antwort.


Pete: „HAHA. Das hat sich Carola wohl anders vorgestellt.“


Doch Birkenstock und die Ultras grinsen nur ob der offenkundigen Ablehnung.


Carola: „Ja, wir hatten unseren großen Auftritt bei Stranded auf Kosten Ask Skogurs. Aber dafür schämen wir uns nicht. Wir waren da, als uns ein guter Freund brauchte. Denn, auch wenn man uns hier mit einem heftigen Arschtritt vor die Tür gesetzt hat, haben wir den Kontakt zu Morbeus nie ganz gekappt. Und in der letzten Zeit da ging es ihm schlecht, so wie auch heute. Doch er soll wissen, wir lassen ihn nicht allein.“


Slay: „Die letzten 1 ½ Jahre GFCW-Auszeit haben wir auch nutzen können, um uns als Team weiterzuentwickeln. Wir haben Championship-Titles in der ganzen Welt gewonnen. Wir sind stärker als zuvor, reicher an Erfahrung wollen wir nun auch in der GFCW durchstarten!“


Max: „Ok, to be fair. Wir haben auch viel in minor Leagues gewrestelt und so. Aber Gold ist Gold und das hatten wir an den Hüften. Es hat Appetit auf mehr gemacht! Wir wollen auch das Tag Team Gold der GFCW. Das ist unser Ziel!“

Carola: „Doch bevor wir uns dieser Mission widmen, müssen wir erstmal das Übel dieser Liga beseitigen. Durch seinen Intrigantismus sind wir überhaupt erst aus der GFCW rausgeflogen. Und er will Morby zerstören. Und das werden wir nicht zulassen. Wir werden jeden von deinem armseligen Stable besiegen, NIANDER?!“


Slay: „Und da du scheinbar mittlerweile von allen aus der Liga verhauen wirst, schicke doch am besten direkt deine beiden besten Männer!“


Max: „In zwei Wochen in Kiel fordern wir Kyd Flawless und den selbsternannten Prodigy der GFCW: Kyle Douglas zum FIGHT heraus! OnlyFriends! Wir wollen euch im Ring sehen!“


Sven: „Das ist mal ne Herausforderung!“

Pete: „Kyle und Kyd gegen Slay und Max! Das scheint auch den Zuschauern zu gefallen.“


Die Musik der Ultras setzt wieder ein und die drei machen sich auf den Weg in Richtung Backstage. Wer auf die Melodie der Children of Wrath gehofft hatte, wird aber enttäuscht. Keine Reaktion von Niander und CO.



Sein Blick ist leer. Sein Wohnzimmer nicht. Das ist nur blass. Ein breites graues Sofa mit Récamiere auf der linken Seite, dafür am Ende der langen Rechten ein beiger Sessel. Dazwischen der lange weiße Couchtisch mit Glasplatte, während im Hintergrund an der Wand vier Bilderrahmen mit Ausschnitten verschiedener Stadtpläne und Straßennetze hängen. Rechts am Rand des Bildausschnitts des Handyvideos erkennt man eine Reihe von Bücherregalen, doch die Bücher selbst lassen sich nur schwer entziffern. Mit etwas mehr Licht könnte man vielleicht den ein oder anderen Buchrücken besser erkennen, doch sind die Rollos der breiten Fensterfront links nach unten gezogen. So erkennt man keine weiteren Details. Welche sollte es auch weiter geben? Hier findet man keine persönlichen Fotos, keine Urlaubssouvenirs, kaum Erinnerungsstücke an vergangene Tage. Hier findet man nur Ricksenburg.

Alex sitzt dort auf der Récamiere seines Sofas, ist nach vorn gelehnt, hat die Hände ineinandergefaltet und auf den Oberschenkeln abgelegt. Neben ihm? Der Kaiser. Lässig und zufrieden, mit einer Tasse dampfenden Tee in der Hand, welche er erst gen Mund führt um daran zu nippen und er Sachte auf den dazugehörigen Porzellanuntersetzer stellt. Ein genussvolles „aaah“ folgt, so schmecken Erfolge. Beide wären sie bereit, doch es ist der Mathematiker, der das Wort zunächst ergreift.


Alex: „Wir sind Ricksenburg – der Mann ohne eigenen Willen…und der Mann, der zu viele Geschenke erhält.“


Beim letzten Teil des Satzes neigt er den Kopf leicht zur Seite um auf Antoine zu deuten. Es wäre auch so klar gewesen.


Alex: „Große Worte von Robert Breads und Aiden Rotari, doch am Ende galten all die Redewendungen. Denn Robert…Aiden…Taten sagen tatsächlich mehr als Worte.“


Er schnauft.


Alex: „So viel hattet ihr zu sagen, so viel war euch noch wichtig, während wir uns auf das konzentrierten, was UNS wichtig war. Der Kampf. Der Kampf, den wir gewannen….denn wir sind mehr als die Summe unserer Teile.“


Für einen kurzen Moment blinzelt er langsam und schaut halbschräg zu seinem Partner. Dann aber nimmt er wieder die Kamera ins Visier.


Alex: „Macht uns Vorwürfe, beschuldigt uns, kritisiert uns, es ist…egal. Denn bei euren Auftritten war das ‚was‘ nicht das Entscheidende. Es war das ‚wie‘. Zwei einzelne Personen, die eigentlich gemeinsam auftreten sollten. Die eigentlich einen gemeinsamen Gegner haben. Die aber keinen Zusammenhalt zeigen. Keine gemeinsamen Absprachen. Dafür stand Sleaze während Stranded…und das wurde Sleaze gegen Ricksenburg zum Verhängnis. Denn in euren Ansprachen habt ihr eine Sache außer Acht gelassen, Robert und Aiden…Ricksenburg ist mehr als nur Alex Ricks und Antoine Schwanenburg.“


Antoine schlägt die Beine übereinander, richtet sich dann seine modische Brille.


Antoine: „Selbst wenn wir nicht mehr wären, als die Summe unserer Teile, Robert Breads und Aiden Rotari hätten keine Chance auf einen Sieg gegen dich oder mich.“


Zufriedenes Nicken bei Alex, Antoine fokussiert die Kamera.


Antoine: „Alex und ich, wir hatten einen Plan. Wir haben ihn nahezu perfekt umgesetzt. Wir wussten immer und zu jeder Zeit, was wir zu tun haben. Wir wussten, wie wir mit Aiden umgehen müssen. Wir wussten, wie wir mit Robert umgehen müssen. Alles was planbar war, haben wir geplant. Und für den Rest? Haben wir uns auf uns verlassen. Auf Antoine Schwanenburg und Alex Ricks. Auf Ricksenburg. Dieser Kampf wird auf Jahre hin ein Lehrvideo des Tag Team Wrestlings bleiben. Eine Meisterleistung, welche so nah an der Perfektion war, dass es nicht real wirken kann. Aber, Robert, Aiden, das ist es, was Ricksenburg auf eine ganz andere Stufe hebt. Alle Genies in allen Zeitaltern schufen Werke und Darbietungen, die einfach „zu gut“ waren um real sein zu können. Aber, Robert und Aiden, sie waren real, sie sind real. So real, wie dieses Match, so real, wie eure Niederlage.“


Selten haben wir Antoine und Alex gemeinsam zu zufrieden wirken gesehen.


Antoine: „Also Robert, tue das, was du am Besten kannst. Lasse so viel heiße Luft aus deinem Mund strömen, wie deine alten Lungen noch hergeben. Denn wie wir bei Stranded gesehen haben, für ein Match reicht es bei dir nicht mehr. Deine Worte gegen Alex, dein unverhältnismäßig starker Groll gegen ihn, daraus kann ich nichts als Neid erkennen. Neid auf ihn und unsere starke Freundschaft. Du, Robert, willst vielleicht an seiner Stelle stehen und das kann ich auch verstehen. Die Wahrheit und Realität jedoch ist, dass dies für dich nur ein ferner Wunschtraum bleiben wird. Seitdem du dich von Zereo Killer hast vorführen lassen respektiere ich dich nicht einmal mehr. Mit jedem Auftritt im Ring machst du dich nur noch lächerlicher und lächerlicher. Lass es sein Robert. Setze dich zur Ruhe, bewahre dir deinen kleinen Funken Anstand, den du vielleicht noch hast, und vegetiere langsam, einsam und alleine vor dich hin. Solltest du noch ein einziges Mal in deiner jämmerlichen Karriere auch nur daran denken, einen Keil zwischen Alex und mich treiben zu wollen, einen von uns in irgendeiner Weise angehen zu wollen, dann verspreche ich dir, so wahr ich hier sitze, dass ich dir dieses letzte kleine bisschen Anstand höchstpersönlich aus deinen schmierigen Händen reiße und es vernichten werde.“


Ricks schaut während der Drohung, während der Warnung auf seinen Partner und lauscht dessen Worten aufmerksam. Am Ende nickt er. Was Antoine sagt, würde auch er sagen. Inhaltlich. Nur anders formuliert.


Alex: „Und Aiden.“


Dann die Kopfdrehung zurück zur Kamera.


Alex: „Vielleicht hast du begriffen, warum Antoine so viele Möglichkeiten erhält. Weil er…und ich…so gut sind. Wenn du dich mit Antoine vergleichen willst, wenn du die gleichen Möglichkeiten haben willst wie er, wenn du erklären möchtest, wie ähnlich ihr euch seid…dann beginne damit, Beweise zu liefern.“


Der Blick wird streng.


Alex: „Du kannst reden, das wissen wir. Das zeigst du. Aber wann zeigst du, dass du kämpfen kannst, Aiden? Nicht gegen mich. Nicht gegen Kyle. Nicht gegen Ricksenburg. Nicht, wenn es keine Möglichkeit gab, die Regeln zu beeinflussen. Du bist nicht auf einer Stufe mit Antoine…du bist auf einer Stufe mit den Birds of Decay.“


Schnaufen.

Dann zieht er die Augenbrauen etwas nach oben. Ein leicht ungläubiger Blick, sofern man das bei Ricks herauslesen kann.


Alex: „Sand in die Augen der Herausforderer? Ist das der Anspruch von euch? Scarecrow? Mykru? Nun, meine Herren…ihr wolltet den Kampf bereits bei War Evening, doch ihr solltet eine Sache wissen: Wir kennen die Tricks von Leviathan.“


Genervt, fast schon ein von Ekel gezeichneter Gesichtsausdruck macht sich auf Antoines Gesicht breit.


Antoine: „Ich trete gegen euch an, weil ich es muss. Nicht, weil ich es will. Ich denke nicht, dass ihr eine Herausforderung für Ricksenburg darstellt, das dominanteste Tag Team aller Zeiten. Und auch wenn Alex Tricks angesprochen hat…“


Die Augen verengen sich ein wenig, als er die Kamera und sie ihn noch stärker in den Fokus nimmt.


Antoine: „Gerade du, Scarecrow, willst doch nicht zu unlauteren Mitteln greifen. Du willst doch Ricksenburg sicherlich fair und ehrlich schlagen. Du willst doch nicht mit besudelten Tag Team Titles herumlaufen. Du willst nicht, dass dein Sieg hinterher hinterfragt wird, du willst den absoluten Erfolg gegen uns. So ist es doch, oder etwa nicht? Ihr wollt euch mit dem besten Team der Welt messen? Das ist eine einmalige Chance für euch. Sofort und unverzüglich wärt ihr legitimiert als fantastische Tag Team Champions. Nur aber… wenn ihr an eurem Erfolg keine Fragen zulassen würdet. Fair und ehrlich, so müsst ihr siegen. Andernfalls? Andernfalls ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr diese Titel an uns abtreten müsst.“


Er blickt Alex in die Augen, dann zurück in die Kamera.


Antoine: „Denn am Ende des Tages, meine lieben Jungspunde, wird man früher oder später dazu gezwungen sein, sich zu beweisen. Vielleicht kommt man einmal mit unlauteren Mitteln an das Ziel, vielleicht auch noch ein weiteres Mal. Aber um den Status „Legende“ zu erreichen, darf man hinter seinen Erfolgen langfristig kein Fragezeichen stehen haben, sondern ein Ausrufungszeichen. Malen wir mal ein Bild auf die Schnelle: Treibt ihr nach der Ansage von Stranded ein falsches Spiel mit uns, dann haltet ihr diese Titel vielleicht noch ein paar Tage länger. Aber Alex und ich, wir werden kommen und wir werden auch nicht stoppen. Und mit jedem Tag, an denen Ricksenburg NICHT die Tag Team Champions werden, erwartet euch ein schlimmeres Schicksal. Wir haben bewiesen, immer und immer wieder, dass man uns in dieser Form nicht schlagen kann.“


Ein letztes Mal holt er tief Luft.


Antoine: „Also, liebe Birds. Beweist der Welt, beweist euch selbst, dass ihr diese Titel zurecht haltet. Setzt euch ein Denkmal, indem ihr Alex oder mich für drei Sekunden auf dem Boden halten könnt. Steigt in den Olymp des Tag Team Wrestlings auf, indem ihr RICKSENBURG fair und ehrlich besiegt. Zeigt, dass ihr nicht die Lachnummern seid, für die wir euch halten… oder sterbt beim Versuch dabei.“



???: „Also gut, dann ist es abgemacht. Unterschreiben Sie bitte hier. Danach… ähm… können Sie schnell wieder zu Ihren Hot Dogs zurück, hihihi.“


Was zum, diese Stimme kennen wir doch, und dieses wieselige Lachen auch. Es ist Percy Addams, die miese kleine Ratte. Der stets umtriebige Manager war in der Vergangenheit für so einiges an Chaos in der GFCW verantwortlich, aber dann urplötzlich von der Bildfläche verschwunden. Doch jetzt scheint er wieder da zu sein. Und zwar im Backstagebereich, genauer gesagt im Cateringraum. Und ihm gegenüber sitzt kein anderer als der beleibte Boris, der etwas unbeholfen einen Kugelschreiber in der Hand hält und immer wieder zwischen dem Stapel Papiere, der vor ihm auf dem Tisch liegt, und dem Teller mit ca. 10 Hot Dogs leicht rechts von ihm hin und her lugt.


Percy Addams: „Na was denn nun, du meine Güte, unterschreiben Sie den Vertrag oder nicht, hä? Ich biete Ihnen hier die Gelegenheit, schnell in der Hierarchie aufzusteigen und Matches zu gewinnen. Ich habe da so meine Tricks, das können Sie mir glauben, hihih!“


Boris schaut weiter hin und her, bis er schließlich die Hot Dogs mit entschlossenem Blick fixiert und dann beherzt seine Unterschrift unter das Papier setzt. Sofort zieht Addams den Stapel weg und lässt ihn in seiner Aktentasche verschwinden.


Percy Addams: „Sehr schön, sehr schön, der nächste Klient für meine Company, hihihi.“

Boris: „Mampf… wer… mampf… ist denn… mampf… sonst noch… mampf… dabei?“


Boris hat gefühlt bereits den halben Teller leer gemampft.


Percy Addams: „Ähm, also… bis jetzt noch keiner, Sie sind der erste Wrestler, der wieder bei mir unter Vertrag steht. Aber es werden viele kommen, oh ja. Ich werde ein großes Stable eröffnen. Sie ähm… sind einfach der Beste, deshalb habe ich Sie zuerst gefragt, genau, ja deshalb!“


Percy Addams wischt sich mit seinem für ihn typischen übergroßen Stofftaschentuch den Schweiß von der Stirn. Da hat er ja gerade noch mal eine Ausrede gefunden. Das scheinen ja große Pläne zu sein, die er da verfolgt.


Percy Addams: „Und heute geht es gleich los, ich habe das Match gegen Thomas Camden organisiert, ein echter Standorttest für Sie, Boris! Camden ist ein guter Wrestler, der schon einiges erreicht hat in seiner Karriere, ein Sieg über ihn wird uns direkt in die Schlagzeilen bringen und für einiges Gerede in der GFCW sorgen.“

Boris: „Ok, hört sich gut an… Boss. Dann will ich diesen Bröselkeks heute mal ordentlich zerstampfen, hehe.“

Thomas: „Wärst nich der Erste in letzter Zeit.“


Das klingt trüb. Verdammt trüb für den Hobbybäcker, der sonst eher zur Frohnaturfraktion der Liga gehört. Aber naja, sonst hat er halt auch nicht seinen ersten Auftritt nach einem Titelverlust. Er schlurft durch den Gang, schleift seine Schritte hintereinander her und was sonst eher für Gelassenheit steht, macht heute doch einen ganz anderen Eindruck. Die Niederlage gegen den Puppenspieler hat ihn runtergezogen. Der Kopf ist gesenkt, die Hände in den Hosentaschen vergraben. So erreicht er den Tisch und stellt sich neben Percy Addams.


Thomas: „Meine Herr’n…“


Quieeeetschend zieht er einen Stuhl vom Buffet zurück und lässt sich drauf sacken. Die Entfernung zu seinem heutigen Gegner ist noch gegeben, aber immerhin sind sie jetzt auf Augenhöhe.


Thomas: „Keine Sorge, ich will hier keinen Stress machen, is‘ nur Zufall, dass wir uns hier treff’n…naja…oder halt auch nich bei uns beiden.“


Er versucht sich zumindest an einem Lächeln.


Thomas: „Wir Zwei heute, hmm? Naja…immerhin hab ich mittlerweile ‘ne Idee wie ich mit solchen Brocken umgeh’n muss. Vielleicht wird’s ja heute was, wenn ich’s schon bei Stranded nich hingekriegt hab. Und du? Denkste heute is deine Chance, wenn du schon beim PPV keine Bühne gegen Chapman bekommen hast?“


Boris hängt ein Stück Würstchen vom Hot Dog aus dem Mund, so überrascht ist er von dem plötzlichen Auftauchen Camdens hier. Addams übernimmt stattdessen das Reden.


Percy Addams: „Ähm, soso… Thomas Camden, wie schön, ja wie schön, wirklich. Darf ich mich kurz vorstellen, ich glaube wir hatten noch nicht das Vergnügen: Percival Addams mein Name, seines Zeichens Manager und Macher im Wrestling-Business, sicher haben Sie schon von mir gehört, unter anderem war ich früher Commissioner dieser kleinen aber feinen Liga hier und habe so manche Weichen gestellt, hihihi. Aber genug davon, nun zum Tagesgeschäft. Ich bin sehr froh, dass ich im Hintergrund erfolgreich die Strippen ziehen konnte und das Office das Match nach meinen Wünschen angesetzt hat. Ich habe scheinbar immer noch einiges an Einfluss, aber nun gut, das ist ein anderes Thema, hihi, also weiter. Ich denke, ein Sieg über Sie wird Boris genau den Pusch geben, den er jetzt braucht, um richtig in der Liga Fuß zu fassen.“

Boris: „Mampf… Ja genau, das denke ich auch, hehe… mampf mampf…“

Percy Addams: „Bitte verstehen Sie das nicht falsch, wir wollen Ihre Fähigkeiten keinesfalls geringschätzen, oh nein, das wollen wir nicht. Wirklich nicht, hihihi. Das Match wird alles andere als ein Selbstläufer, aber ich denke, Boris ist bereits gut genug, um eine Chance zu haben gegen Sie, auch wenn Sie natürlich weitaus erfahrener sind, das ist klar. Doch Boris hat eine gewisse… sagen wir mal Bauerschläue, die ihm immer gut weiterhilft, hihi.“

Boris: „Bauernschläue, hä?! Was… mampf… heißt das denn?!“

Percy Addams: „Ach nichts, nur, dass du sehr schlau bist, das heißt es, hihihi.“


Wieder wischt er sich die Schweißperlen ab und atmet kaum merklich durch. Camden hätte solche Kommentare in der Vergangenheit vermutlich einfach weggeschmunzelt, einen kleinen Spruch gebracht, um die Situation noch weiter zu entschärfen und keck gelacht oder zumindest gelächelt. Aber das war vor dem Titelverlust. Vor der Niederlage, die ihn offensichtlich doch mitgenommen hat. So schaut er nur zum Manager hinauf und runzelt die Stirn, während die Mundwinkel eher nach unten zeigen.


Thomas: „Ich seh schon, alles durchdacht, alles geplant…“


Er nickt knapp, dann dreht er den Kopf wieder zu Boris. Er versucht sich zumindest an einem Lächeln.


Thomas: „Naja…dann frohes Schaffen dir mit deiner Bauernschläue…ich hab aber nich‘ vor, mich von dir übertölpeln zu lassen, klar? Der Puppenspieler war gut…verdammt gut, das kann ich zugeben. Aber ich hab‘ kein Bock jetz das Sprungbett für jeden zu sein.“


Der Oregono wirft einen knappen Blick auf’s Buffet, entdeckt einen bereits vorgeschnitten Käsekuchen, natürlich mit nur noch einem Stückchen auf dem Blech, wie sollte es für die Szene auch anders sein? Wäre es nicht der Kuchen dann halt irgendwas anderes für die beiden Schleckermäuler. So aber zieht Camden den Boden der Kuchenform heran, nimmt ein Messer von der Seite und macht einen Schnitt in der Mitte, nur um mit dem Messer die beiden Stückchen noch weiter zu teilen und eines davon Boris zuzuschieben. Ist es das Größere? Das Kleinere? Sind beide gleich groß? Kann man nicht sagen…oder es ist einfach unwichtig. Mit dem Zuschieben des Kuchenstücks wandert Camdens Blick auf jeden Fall wieder zu Boris.


Thomas: „Einfach auf’n gutes Match nachher? Ich glaub, wir haben beide was zu beweisen.“


Percy Addams schaut Camden verschmitzt an, und Boris mampft scheinbar teilnahmslos weiter vor sich hin.


Percy Addams: „Jawohl, auf ein gutes und… faires Match. Hihihi. Wir sehen uns später in der Halle. Tüdelü!“

Boris: „Mampf… mampf… unverständliches Gebrabbel… mampf…



Im Ring steht nun Mac Müll vor einem gänzlich neuen Gesicht.


Müll: „Liebe GFCW Galaxy! Bitte begrüßen sie mit mir ein neues Gesicht in der GFCW Galaxy! RONNY ROCKET.


Der junge Mann ist ein drahtiger, sehniger Kerl in langer roter Wrestlinghose mit gelben Blitzen darauf. An seinen Oberarmen sind rotgelbe Bänder zu erkennen welche in Fransen herunterhängen. Sein Gesicht ist glatt und weich. Die blonden Haare sind kurz und am Ansatz hochgegelt.

Euphorie ist in seinem Gesicht deutlich zu erkennen. Er reißt Mac das Mikro aus der Hand.


Ronny: „Hallo Mac! Ich bin ja so glücklich. Dass mir Herr Dynamite mir diese großartige Chance ermöglicht hat. Endlich kann ich auf der großen Bühne zeigen was in mir steckt! Ich bin Ronny Rocket! Ich begeistere durch meine Schnelligkeit, ich bin flink und gewandt. Highflying ist mein Motte. Ich fliege über meine Gegner und duch sie hindurch wie eine Rakete! Ich bin der Feuersturm den diese Liga braucht!

Müll: „Große Worte und freuen uns schon darauf diesen Worten Taten folgen zu lassen. Heute Abend wirst du auf die Probe gestellt ob du es in dir hast Ronny!“


Ronny tänzelnd aufgeregt in auf und ab und reibt sich die Hände. Er kann es sichtbar kaum erwarten.


Sven: „Ich liebe es wenn die Neuen solgeich einem Härtetest unterzogen werden. Kein großes Abwarten oder Rumgelaber! Gleich in die Action!“

Pete: „Ja Sven, dass verstehe ich absolut. Der erste Eindruck kann auch den ersten Push bedeuten und man kann sich so die ersten Fans verdienen.“


Müll: „Ich verlasse dich nun Ronny und wünsche dir viel Glück!“


Mac Müll verlässt den Ring und Laura übernimmt.


Laura: „Und hier ist dein Gegner Ronny!“


Das Licht verdunkelt sich. Weiße Lichter tanzen umher und ein unheimliches Glockenspiel setzt ein.


Laura: „Mit einem Gewicht von 215kg!...“


Laura: „BERZERK!“


Grob und ungeschliffen stapft der Massige Anhänger des Puppenspielers auf die Bühne.

Er trägt eine rote Maske, welche nur einen Schlitz für die Augen frei lässt. Sein Ringeranzug ist Rot und auf dem Rücken und auf der Brust ist in Schwarz das Puppenspielerkreutz zu erkennen. Die Hände sind in schwarze Handschuhe gesteckt. Er trägt ein Mikro bei sich.


Die Freude ist aus den Augen von Ronny verflogen und absoluter Konzentration gewichen. Er scheint sich seiner Aufgabe nun mehr und mehr bewusst zu werden.


Pete: „Ausgerechnet Berzerk? Also ich hätte ja für den Test etwas angenehmerer und vorallem fairer Gegner erwartet.“

Sven: „Nein Sven. Berzerk ist genau der Richtige für diese Aufgabe. Er ist hart und unnachgiebig, genau dass was Ronny braucht. Schafft er Berzerk dann ist er für wahr eine Bereicherung für die Liga.“

Berzerk steigt durch die Seile und baut sich im Ring auf während er Ronny abschätzig mustert.


Berzerk: „Dieses Match ist für dich Puppenspieler um es dir zu beweisen, dass ich es wert bin für dich zu kämpfen. Ich bin für dich da und werde verlässlich tun was immer du von mir verlangst und du wirst sehen was passiert wenn du mich in den Kampf schickst.“


Mit diesen Worten wirft er das Mikro von sich.



Singles Match:
Ronny Rocket vs. Berzerk
Referee: Karo Herzog

Langsam tritt Berzerk an seinen Gegner heran. Ronny tippelt hin und her und sucht nach einem guten Angriffspunkt. Schließlich scheint er sich entschieden zu haben und setzt mutig einige Schläge gegen Berzerk, welche diesen jedoch unbeeindruckt lassen. Er schubst Ronny von sich. Dieser lässt sich in die Seile fallen und kontert mit einem Kick gegen den Kopf. Berzerk schwankt. Ronny springt aufs oberste Seil und springt mit einem Crossbody ab. Berzerk fängt ihn jedoch auf. Berzerk wirft den Mann über sich hinweg. Dann dreht er sich um und sieht wie Ronny nach diesem harten Treffer durchatmen muss. Berzerk kommt näher, doch Ronny rollt sich ab und steht dann wieder. Er verpasst Berzerk einen Tritt gegen das Knie und versucht sich so etwas Zeit zu verschaffen, er versucht sich mit einer weiteren Rolle an Berzerk vorbei zu bugsieren aber scheitert an dem starken Arm des Unholds, welcher ihn wieder vor sich wirft.


Ronny nimmt einen erneuten Anlauf wird jedoch von Berzerk aufgefangen und in der Umklammerung gehalten. Mit seinen freien Armen versucht er Schläge gegen den Kopf des Muskebergs zu landen, doch diese bleiben ohne Wirkung. Berzerk selbst kontert mit einem Headbutt!


BELLY TO BELLY SUPLEX!


Keine Regung über diesen Erfolg seitens Berzerks. Er steht schnaufend und bebend vor dem am Boden liegenden Ronny. Wütend greift er sich den Neuling und zerrt ihn wieder auf die Beine.


Ronny steht nun leicht verwirrt vor Berzerk, welcher ihm bedeutet weiter zu machen. Dieser weiß nicht so recht zu reagieren und Berzerk schwingt ihm seinen mächtigen Arm gegen den Kopf. Ronny stolpert zur Seite und Berzerk brüllt ihn deutlich hörbar an.


Berzerk: „KOMM SCHON! KOMM SCHON!“


Ronny hält sich den Kopf während er überlegt was er nun tun kann. Schließlich geht er zu schnellen Kicks über und kann so tatsächlich Berzerk vor sich hertreiben. Ehe er inne hält und mit einem Superkick abschließen will, jedoch fängt Berzerk seinen Fuß auf zieht Ronny zu sich heran und schickt ihn mit einer Lariat zu Boden.


Wieder ist aber Berzerk aber nicht zufrieden. Er zerrt Ronny wieder auf die Beine und stellt ihn vor sich hin. Ein Schlag in die Magengrube lässt Ronny auf die Knie fallen und schwer atmen.


Diesmal packt Berzerk die Kehle des jungen Mannes und presst ihn in die Ringseile. Karo zählt an.


1


2


3


4


Ronny scheint sich nicht anders zu helfen zu wissen und piekt Berzerk in die Augen was den Kraftprotz tatsächlich von ihm ablassen lässt. Berzerk taumelt zurück und nun setzt Ronny setzt Ronny mit einem Schlag gegen den Hinterkopf seines Gegners nach. Dieser taumelt nach vorne. Nun holt sich Ronny Schwung aus den Seilen erst hinter Berzerk, dann vor Berzerk und kandet schließlich direkt in seinen Armen.


FEIERABENDMACHER!


Das Cover:


1


2


3!


SIEGER DES MATCHES DURCH PINFALL: BERZERK!


Ohne jegliches Glücksgefühl erhebt sich Berzerk. Wütend tritt er noch einige Male auf den am Boden liegenden Ronny Rocket ein. Dann stemmt er ihn erneut in die Höhe über seinen Kopf und demonstriert somit noch einmal eindrucksvoll seine Kraft.


Pete: „Dies scheint eine eindeutig Botschaft zu werden.“

Sven: „Legt euch nicht mit Berzerk an!“


Und es geht mit einem weiteren Powerslam für Ronny auf die Matte.

Bedeutsam richtet Berzerk warnend den Zeigefinger in die Höhe.





Wartend sitzt der gesprächigere Teil der Tag Team Champions auf einem Klappstuhl in der gemeinsamen Garderobe Leviathans und schaut mit geduldigem, gleichwohl aber auch auffordernden, Blick auf seinen pantomimisch veranlagten Partner, der auch von Drake Nova Vaughn beäugt wird, da sich auch der neben Scarecrow in der Kabine eingefunden hat um ebenso das Spektakel der Mykru-Darbietung anzusehen,

welche damit beginnt, dass der stehende Sonderbare die Handflächen nach oben dreht und sie halb hoch vor sich hält um mit einem unterstützenden Nicken, offenen Augen und unüblich geschlossenem Mund noch einmal zu betonen, wie offensichtlich der folgende Schritt denn nun sein wird, nur um kurz darauf, die rechte Hand nach oben zu drehen, neben den Kopf zu halten und in einer Tour zum Abschied zu winken, während er mit den Fingern der linken Hand im Ringrichtertempo zu zählen beginnt…


1


2


3


4


5


6


7


8


Scarecrow: „Wir werden uns nicht einfach auszählen lassen, vergiss es.“


Patschend klatschen Mykrus Hände auf seine Oberschenkel noch bevor er seinen Vorschlag bis zum Ende ausformulieren konnte und der heruntergezogene Kopf gepaart mit den nach vorn gestülpten Schmolllippen sind Ausrufezeichen hinter seiner Enttäuschung, doch mit einem Mal breiten sich seine Lippen wieder auf seinem Gesicht aus und eine strahlende Miene kommt erneut zum Vorschein, als der Mann ohne Herkunft mit der rechten Hand erst recht unrhythmisch, dann aber immer melodischer auf die Oberschenkeltasche seiner dreckigen Cargoshorts herumpatscht, dann mit der Hand darin verschwindet, sie flux wieder herauszieht…


Und ein Frühstücksmesser präsentiert.


Begeistert hält er es mit weit geöffnetem Mund und leuchtenden Augen neben sein Gesicht und geht dazu über ruckartige Stichbewegungen vorzumachen als wäre seine Idee nicht ohnehin schon offensichtlich genug.

Drake: „Silas, er hat nicht Unrecht.“
Scarecrow: „Ich werde da nicht rausgehen und Mord begehen, Drake.“

Drake: „Warte, er meint das wörtlich?“

Genervt seufzt Scarecrow auf, als er sich aus seinem Stuhl erhebt und den schimmernden Tag Team Titel von seinem Schoß auf die Sitzfläche des Stuhls umplatziert.

Scarecrow: „Es geht mir darum, dass es nichts davon geben wird. Keinen Count Out, keine Waffen, keinen Schlagring… Wobei das ja letztes Mal sowieso nicht funktioniert hat…“

Es ist ein etwas provozierender Blick, den er seinem ehemaligen Mentor zuwirft, während er die Arme verschränkt und dieser ertappt die Augen verdreht.

Drake: „Ich wollte sehen, ob die Children of Wrath es schaffen tatsächlich zusammenzuarbeiten. Und das konnten sie.“
Scarecrow: „Tu nicht so.“

Schelmisch beginnt er zu Grinsen.

Scarecrow: „Ich weiß, wie sehr dich die Niederlage gegen Kyle gewurmt hat. Vor allem, nachdem du von Zereo auch schon auf die Bretter geschickt wurdest.“

Drake: „Okay okay.“

Nun ist es Vaughns Zug, genervt die Luft auszustoßen, während er mit hartem Blick Scarecrow in die Augen sieht.

Drake: „Aber du hast mich gebeten, mit hier zu sein, also sage ich dir auch meine ehrliche Meinung. Und die ist, dass du dich hier gerade überschätzt.“
Scarecrow: „Wir sind die Champions, Drake.“

Zwar ist sein Tonfall relativ neutral, doch die Kürze und Direktheit der Antwort lässt nicht zu viel Spielraum für Interpretation offen. Vaughn legt die Hände aneinander, während er mit ruhiger und erklärender Stimme versucht, zum seinem Trainee durchzudringen.

Drake: „Und das alleine macht dich noch nicht unverwundbar. Mykru hat das verstanden.“

Direkt darauf reagierend unterlässt der Sonderbare nach diesem Kommentar nun auch endlich das stetige Meucheln mit dem Küchenmesser, zieht die Hand zurück und löst den Daumen seiner Griffhand, nur um das Messer wenig später fallen zu lassen und zusammen mit seinen Mundwinkeln den Daumen nach oben zu drehen und Drake entgegenzustrecken, bevor sich Mykrus zweiter Daumen in gleicher Höhe noch dazugesellt um seine Zufriedenheit noch mehr zu unterstreichen, nur um nach einer kleinen Pupillenverschiebung auf die aufgestellten Daumen die nächste Idee zu bekommen, eben diese Daumen wieder ein wenig zu drehen und mit Nachdrucken das vermeintliche Ausdrücken von Augäpfeln zu simulieren.

Scarecrow: „NEIN!“

Die Stimme wirkt scharf und bestimmt, doch nicht direkt wütend, als er sich mit einer nachdrücklichen Handgeste von Drake ab, zurück zu seinem Partner wendet.

Scarecrow: „Was haben wir gesagt? Dominanz. Wir gehen da raus, wir haben sie sofort in den Ring gefordert, wir besiegen sie. Kein Zögern, keine Fragen. Keine. Zweifel.“
Drake: „Silas. Der Titel lügt nicht. Solange du der Champion bist… Ist es egal, wie.“
Scarecrow: „Das sieht Zane anders.“
Drake: „Und ich bin nicht Zane.“
Scarecrow: „Du bist aber auch nicht ich, Drake. Und hell, selbst DU hast uns in der Vergangenheit oft genug gesagt wir sollen uns wo raushalten. Weil auch du irgendwo immer diesen Drang hattest dich tatsächlich zu beweisen. Weil du genauso weißt wie ich, dass der Titel dich nicht über jeden Zweifel stellt.“

Sein Kopf wirbelt im Laufe der letzten Sätze wieder zu Drake herum, während seine Hand neben sich auf den Titel schlägt.

Scarecrow: „Der Champion macht den Titel. Nicht umgekehrt. Was ich tue, hebt dieses Ding von einem Stück Blech zu einem Championship Titel. Schau dich doch damals an. Du hast ihn verbrannt. Du hast hier alles in Frage gestellt und angegriffen. Du hast die gesamte Liga destabilisiert. Und es ging dabei darum WIE und WAS du getan hast. Nicht dass auf dem Papier stand World Champion Drake Vaughn. Und mein Weg ist… einzusehen, dass Zanes Weg stimmt. Es wird Zeit, ein guter Champion zu sein, Drake. Wir haben uns alle entwickelt. Und ja, du bist hier, weil ich deinen Rat wollte. Aber weil du die beiden schon besiegt hast. Nicht weil ich mir sagen lassen muss, dass ich nicht gut genug bin. Oder Mykru, wenn wir schon dabei sind.“
Drake: „Es ist Ricksenburg.“


Wandernd gehen Mykrus Daumen zur Seite, fahren eine kleine unsichtbare Straße entlang und erreichen dabei Wegpunkte fernab seiner Position, die dafür sorgen, dass er sich völlig unnötig an seinem Standpunkt um die eigene Achse dreht um mit wackelnden Daumendeutern auf einen Klappstuhl zu zeigen, was Drake noch einmal mit einem zustimmenden Nicken kommentiert.
Geschlagen blickt Scarecrow zu Boden.

Scarecrow: „Du glaubst wirklich nicht, dass wir das schaffen können, Drake.“

Nachdenklich beißt sich Drake auf die Unterlippe, während er auf Silas blickt, der seine Augen immer noch mit geballten Fäusten auf den Boden richtet.

Drake: „Ich bin ehrlich, Silas. Fair. Gerade, 2 gegen 2, Tag Team Action? Ihr gegen Ricksenburg? Ich glaube nicht, dass ihr es nicht schaffen könnt. Ihr seid in dem Jahr, in dem ich weg war so viel gewachsen. Aber es wird sehr, sehr, schwer. Und du hast Leviathan hinter dir Silas. Ich glaube, wenn du Champion bleiben willst und diese Liga dominieren willst? Dann musst du nutzen, was dir zu Verfügung steht.“

Es legt sich ein gewisses Schweigen über die Kabine, während in Silas Kopf förmlich hörbar die Zahnräder beginnen sich zu drehen.

Scarecrow: „Hast du deshalb damals Antoine backstage attackiert? In eurem Last Man Standing Match? Ich kenne die Story, Drake, du hast sie oft genug erzählt.“
Drake: „Ja.“

Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort.

Drake: „Ich habe keine Scham das zuzugeben Silas. Ich hatte alle Trümpfe in der Hand und TROTZDEM habe ich mir ehrlich gesagt nicht zugetraut Antoine einfach so zu besiegen, wie er es sich vorgestellt hatte, dass alles abläuft. Der Mann ist ein anderes Level, Silas. Und solange du ihn nicht schnell und radikal von seinem Plan A abbringst, wirst du verlieren. Nicht nur du. Jeder. Du hast vielleicht eine Chance ihn fair zu besiegen. Aber das, was euer größter Vorteil ist, ist immer eure Chemie gewesen. Niemand anderes versteht Mykru. Ihr zwei? Versteht euch blind. Aber Ricksenburg?“

Er schüttelt den Kopf.

Drake: „Ich glaube bei denen ist das genauso. Ich kann dich zu nichts zwingen. Aber hör nicht auf mich. Hör auf deinen Partner.“

In Silas´ Augen liegt fast ein wenig Enttäuschung, als er seinen Kopf zu Mykru hinwendet. Doch nach einigen Sekunden starrendem Blickkontakt mit den abnormal großen Augen seines Partners schließt er die Augen und nickt.

Scarecrow: „Na gut. Mykru. Ich kann nicht jeden deiner Schritte kontrollieren. Tu, was du nicht lassen kannst. Ich werde dich nicht hängen lassen. Aber ich sage dir auch ehrlich: Ich wünsche mir eigentlich, dass wir das auf die richtige Art tun. Das heißt für dich Drake…“

Sofort hebt Vaughn die Hände in die Luft.

Drake: „Keine Sorge Silas. Ich halt mich raus.“

Ruppig und im Stakkato winkt der Sonderbare ihm zum Abschied, schließt und öffnet die Hand dabei noch wiederholt, bevor der Blick im Anschluss zu seinem Partner und besten Freund geht.


Scarecrow: „Alles klar. Let´s go.“

Er nickt Mykru auffordernd zu.

Scarecrow: „Lass uns die Welt schocken.“


Singles Match:

Boris vs. Thomas Camden

Referee: Mike Kontrak



Jetzt ertönen die ersten Klänge von Big Fat and Ugly von Four Wheel Drive aus den großen Boxen unter der Hallendecke und Boris kommt mit seinen kurzen Beinen auf die Stage gewatschelt, grimmiger Blick, der das Doppelkinn (was fast ein Trippelkinn ist) noch stärker betont als vielleicht nötig wäre. Und dahinter schleicht Percy Addams etwas verstohlen lächelnd drein. Boris lässt sich ein bisschen feiern, scheint aber sehr fokussiert zu sein und watschelt dann stramm in Richtung Ring, immer gefolgt von Addams. Etwas unbeholfen klettert Boris auf den Apron und entert den Ring, während Percy Addams sich draußen platziert.



Let me take you down

'Cause I'm going

TO

.

.

.

Thomas: „BRAUNSCHWEIG!“


Der Jubel der Fans ist ihm Gewiss, aber man hört schon in seiner Stimme, dass der Hobbybäcker schonmal besser drauf war. Er versucht zwar, vorfreudig, euphorisch und glücklich zu klingen, aber da schwingt auch gewaltig Enttäuschung mit, dass er heute hier ohne die Intercontinental Championship das Bühne betreten muss.

Der Empfang der Galaxy zaubert ihm dann aber doch ein Lächeln auf die Lippen. So kann er den Gang zum Ring antreten, die Zuschauerinnen und Zuschauer grüßen, die Beatles zur Fokussierung stimmlich begleiten, was das Stadion ihm gleichtut.

So erreicht er den Ring, zeigt seinen Klimmzug…und schon kann es für ihn losgehen.


Und wie es losgeht. Percy Addams brüllt von draußen irgendein unverständliches Kommando und Boris stürmt sofort wie eine Bestie auf Thomas Camden los, der von diesem impulsiven Beginn wohl etwas überrumpelt wurde. Etwas unkoordiniert aber durchaus effektiv hämmert Boris mit seinen Fäusten auf Camden ein und drängt ihn zurück. Dann versucht er auch, mit den kurzen Beinchen zu treten, was lustig aussieht und Camden auch nicht sonderlich beeindruckt. Jetzt kann Thomas die Oberhand gewinnen und Boris mit einer Schlagsalve zurückdrängen. Dann packt er Boris und…


WHIP IN in die Ringseile!


Boris federt zurück und…


CHLOTHESLINE… OHNE JEGLICHE WIRKUNG!


Thomas Camden will Boris eine Chlothesline verpassen, als dieser aus den Seilen zurück geschossen kommt, aber Boris lässt Camden einfach von sich abprallen und schaut ihn nur grimmig an. Camden lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen und whippt Boris einfach noch einmal in die Seile…


Wieder CHLOTHESLINE! … NEIN, WIEDER KEIN EFFEKT!


Dieses Mal guckt Boris noch grimmiger. Aber Thomas gibt nicht auf. Ein drittes Mal schleudert er Boris in die Seile und…


LARIAT gegen Thomas Camden!!!


Was für eine brachiale Aktion von Boris, und Camden geht krachend zu Boden. Das nutzt Boris, um gleich nachzulegen. Er rennt jetzt selbst in die Seile und federt zurück:


BIG SPLASH!!!


Der arme Thomas Camden wird von 150kg zerquetscht, und Boris hat kein Erbarmen und steht gleich wieder auf, nein er bleibt unverschämterweise gleich zum Cover liege.


EINS!


ZWEI!



KICK OUT!


Das reicht natürlich nicht, da müsste Boris schon 300 kg wiegen, um mit einem so frühen Big Splash ein Match gegen einen ehemaligen Intercontinental Champion zu gewinnen. Grimmig (schon wieder!) steht Boris auf und zieht Thomas nach oben.


KNEE LIFT!


KNEE LIFT!


KNEE LIFT!


KNEE LIFT!


KNEE LIFT!


Boris zeigt eine schöne Kniestafette, wodurch wieder der Bauch von Thomas Camden malträtiert wird, der jetzt ganz schön nach Luft japst.


Percy Addams: „Sehr schön, sehr sehr schön Boris! Ich glaube, das wird was. Hihihi…“


Thomas Camden hört das und die Worte von Addams scheinen ihm neue Energie zu geben. Camden richtet sich auf und zeigt einen Kick gegen Boris. Und dann noch einen. Und noch einen. Und noch einen.


Pete: „Camden lebt, Camden lebt! Er kommt zurück ins Match juchu!“


Aber Boris berappelt sich und rennt grimmig (…) in die Seile, scheinbar will er Thomas Camden mit einem Lariat oder einer Chlothesline erneut auf die Matte schicken…


SPINEBUSTER gegen Boris!!!


Aber das hat Camden kommen sehen und war vorbereitet, als Boris auf ihn zu geprescht kam. Und wie er die 150 kg zum Spinebuster hochbekommen hat, das wissen wohl nur die Götter. Was für eine krasse Aktion von Thomas Camden. Zugegeben, es war nicht der höchste Spinebuster, aber immerhin. Nun ist es der Dicke, der rücklings auf der Matte liegt und kurz die Orientierung verloren hat. Aber Camden muss nachsetzen. Und er weiß jetzt scheinbar nicht so genau, was er machen soll mit diesem Brocken, da covert er einfach mal.


EINS!


ZWEI!



KICK OUT!


Doch auch dieses Cover geht nur bis zwei. Camden zieht Boris jetzt hoch, was er gerade so hinbekommt, und greift ihn dann von hinten. Er will wohl einen German Suplex zeigen, schafft es aber diesmal nicht, Boris hochzuwuchten. Immer wieder versucht er es, bis Boris endlich wieder bei Sinnen ist und reagiert:


Back Elbow!



Back Elbow!


Back Elbow!


Back Elbow!


Immer wieder hämmert Boris Thomas Camden den Ellbogen ins Gesicht, bis dieser den Dickn schließlich loslassen muss. Boris röchelt immer noch nach Luft und ist froh, sich erstmal befreit zu haben, und Thomas Camden scheint fieberhaft nachzudenken, wie er diesen Koloss endlich zu Fall bringen kann, als plötzlich…


Pete: „Da ist Percy Addams auf dem Apron, was will der denn, verdammt?!“


Und tatsächlich, Addams ist auf den Apron gesprungen und gestikuliert wild in Richtung Thomas Camden. Der bekommt das mit und dreht sich tatsächlich zu Addams um, und auch der Referee widmet seine Aufmerksamkeit nun dem wieseligen Manager.


DOUBLE AXEHANDLE!!!


An den Hinterkopf von Thomas Camden. Wie aus dem Nichts kam Boris angestürmt, der Referee konnte gerade noch zur Seite springen und auch Percy Addams hüpft diebisch grinsend wieder auf den Hallenboden. Boris packt sich Camden und nimmt ihn in seinen gefürchteten…


BEARHUG!!!


Zunächst windet sich Thomas Camden noch, doch dann merkt man deutlich, wie er die Kräfte verliert. Gerade nimmt der Ref Camdens Arm, um zu testen, ob dieser noch bei Bewusstsein ist, als Boris Thomas in die Ringmitte schmeißt… und ihn dann mit dutzenden Ellbogendrops bearbeitet. Am Ende regt sich Thomas Camden nicht mehr. Abschließend zeigt Boris einen gigantisch hochgesprungenen…


JUMPING ELBOW DROP!!!


den man einem Mann seiner Statur nicht zugetraut hätte. Das Cover ist dann nur noch Formsache, Mike Kontrak zählt durch.


EINS!


ZWEI!


DREI!


DING DING DING


Sieger des Matches durch Pinfall: Boris!!!


Percy Addams springt jubelnd in den Ring und er und Kontrak reißen beide je einen Arm von Boris nach oben, der etwas dümmlich dreingrinst.




Backstage, da wo sich jeder selbst der nächste ist…


Der Kerl, den wir als El Otavio kennen und der, von einer ziemlich kümmerlichen Maske abgesehen, als ziemlich normaler Catcher durchgehen könnte, steht eben dort -backstage – vor dem Spiegel und scheint eine Art Zwiegespräch zu führen.


Otavio: „Wenn ich dieses Ding jetzt abnehme....was glaubst du, wer mich erkennt?“


Es ist unklar, ob er mit der Wand oder jemand anders spricht. Aber die Wand würde wahrscheinlich eher wenig Feedback geben. Aber Recht hätte er mit seiner subtilen Frage vermutlich trotzdem. Oder kann sich jemand an El Otavio ohne Maske erinnern?


Otavio: „Ich könnte ihnen erzählen, wer ich bin. Aber dann? Würde es mir gehen wie meinen Verwandten, die gern mit Schimpf und Schande hier verjagt wurden?“


Es folgt ein Blick des skeptisch dreinblickenden Kameramannes. Aber der Otavio fängt auch diesen ziemlich unspektakulrä ab.

Otavio: „Ja, Mac. Halt ruhig drauf. Ich bin der, von dem man denkt, dass er es ist..."


Otavio zieht langsam die Maske, die ein Teil seines Lebens aber sicher nicht sein Leben sein sollte, vom Gesicht und schüttelt ebenjenes dann erst einmal.


Otavio: „Wisst ihr, wie schwer das Leben als Sohn einer Legende ist? Natürlich nicht.....denn die wenigen Legenden die es gibt, gehen sehr sorgsam mit denen, die ihnen nachfolgen um.“


Alex Jr., als den man ihn erkennen wird, schüttelt sich einige Momente, ehe er wieder in die Kamera schaut


„Ich bin der Sohn einer wahren Legende, die nicht festhielt, wie großartig sie war – aber die Fans taten es!

JOHNBOY DOG!

Niemand mehr in dieser Liga wird den Namen des Hundes durch den Kakao ziehen...“


Dabei schaut er betont ernsthaft und zuversichtlich in die Kamera, wie sich das halt gehört. Aber dann....


Von rechts tritt ein weiterer Mann ins Bild und zu El Otavio. Es ist der Muskelberg El Montana. Auch er trägt wieder seine Luchadormaske.


El Montana de Musculos: „Otavio… Alex… Mein Junge. Es tut mir so leid, dass wir gescheitert sind bei Stranded, dabei waren wir so nahe dran. Du warst so nahe dran! Dein Vater wäre stolz auf dich.“


Otavio, mittlerweile aber eher Alex, reagiert aufgebracht!


Alex Jr. „Du? Du hast den alten Mann, dessen Vermächtnis ich fortsetze doch gar nicht gekannt!“


El Montana de Musculos seufzt.


El Montana de Musculos: „Oh doch, ich kannte ihn. Sehr gut sogar.“


Der Hüne nimmt seine Luchadormaske ab… und es ist der Bronzed Adonis Steve Steel! Die ganze Zeit über war Montana Steve Steel mit einer Maskierung, Wahnsinn!!! Auch Alex jr. scheint überrascht zu sein, fängt sich dann aber schnell wieder.


El Montana de Musculos: „Ja, ich bin es. Ich habe mich so maskiert, da ich so besser ein Auge auf dich haben konnte. Ich wusste, wenn ich als Steve Steel zu dir gekommen wäre, dann hättest du nichts mit mir zu tun haben gewollt. Schließlich hatten dein Vater und ich in der Vergangenheit so unsere Differenzen. Doch am Ende war alels gut zwischen uns und er wäre sicher froh, wenn er wüsste, dass ich ein Auge auf dich habe und dafür sorge, dass du deinen Weg hier in der GFCW findest.“


El Otavio, der nun eher Alex heißt, schielt kurz zum – ehemaligen – Luchador....genau wie er selbst ja vermutlich nur einer für kurze Zeit war.

Alex Jr.: „Echt?“


Das klingt einigermaßen enttäuscht. Aber der Moment, den sich der junge Third-Generation-Wrestler und Legendensohn nimmt, bleibt recht kurz. Dann hat er seine Besinnung wieder.


Alex Jr. „Steve. Als jemand, der es im hohen Alter wieder in den Ring geschafft hat, war mein Vater stets ein Freund solcher Comebacks. Deshalb ist es schade, dass du nicht ihm sondern mir gegenüberstehst. Aber ich verstehe das! Du hast gewusst, wer ich bin, nicht? Sicher hast du das. Und dafür, dass du die Klappe gehalten hast, bin ich dir irrsinnig dankbar. Doch nun....muss ich eigentlich wieder gehen.“


Spricht`s. Und streift die leicht blutdruchtränkte Jacke vom Rücken....eine Aktion, die man vielleicht eher vom Steeler erwartet hätte. Fade out.



Joa, schöne Scheiße.

Die Enttäuschung steht Thomas ins Gesicht geschrieben, ist aber auch verständlich. Mit der Niederlage hat vermutlich kaum jemand gerechnet. Wobei…er selber vielleicht ja schon irgendwie wenn man an seinen ersten Auftritt am heutigen Abend zurückdenkt. Zufriedenheit, Gelassenheit, innere Ruhe…das was den Oregono normalerweise auszeichnet, ist anscheinend im Koffer am Flughafen in den USA zurückgeblieben.

So schlurft er hier nur durch den Gang. Sein Kopf ist gesenkt, er schüttelt ihn enttäuscht und man möchte meinen, er spricht zu sich selbst.


Thomas: „Das kann doch nich sein, das kann einfach nich sein.“


Ask: „Hey Thomas…“


Eine ruhige, zurückhaltende Stimme reißt ihn aus seiner Enttäuschung zurück in die echte Welt der GFCW. Er zieht den Kopf stirnrunzelnd hoch, die Augenbrauen wandern nach oben.


Und dann sieht er ihn auch schon, den Schweden, der bei Stranded ebenfalls eine Niederlage einstecken musste. Dementsprechend wirkt auch Ask alles andere als glücklich. In dunkelgrünem Langarm-Shirt, ebenso dunkler Hose, nach wie vor aber mit leicht zerzaustem Haaransatz, vor allem aber Bart, tritt er nun an Thomas heran.

Ask wirkt in erster Linie enttäuscht, wohl vielmehr von Morbeus und seinem Anhang, als von seiner eigenen Leistung, wobei auch die hätte, natürlich deutlich besser sein können. Aber egal, dafür sind Freunde ja schließlich da, um sich über solch schwere Zeiten hinwegzuhelfen.


Der Hobbybäcker zwingt sich zu einem Lächeln…aber das ist schon ein großer Zwang.


Thomas: „Grüß dich, lange nich geseh’n…biste hier um mit mir ‘nen Verliererclub zu starten? Läuft ja bei uns beiden nich gerade rund, hmm?“


Ask erkennt, dass es Thomas wohl sichtlich schlechter geht als ihm selbst. Und auch, wenn Ask mittlerweile deutlich ruppiger ist als sonst, scheint er in Thomas nach wie vor einen echten Kumpel zu sehen und davon hat er hier in der GFCW kaum einen.


Ask: „Ja, Mann, kann man so sagen.“


Ask kratzt sich leicht am Hinterkopf und scheint kurz zu überlegen.


Ask: „Wobei… eigentlich nicht. Ich… hab mich in diesem Jahr nun weiß Gott zu oft selbst bemitleidet und wirklich wohin gebracht hats mich auch nicht. Klar ists nicht cool zu verlieren, aber wie heißt das so schön? Wenn man vom Pferd fällt, dann schnell wieder aufstehen und zurück in den Sattel.


Und… ja, ich weiß auch, dass ich in erster Linie verloren habe, weil Morbeus seine Crew dazu geholt hat. Das ist ganz und gar nicht cool, Mann, aber alles, was ich mir vorwerfen kann, ist dass ich ihn nicht schon viel eher besiegt habe. Aber wie schon gesagt, ich bin jetzt schon so oft gefallen und trotzdem steh ich immer wieder auf. Und Morbeus… tja, den werde ich mir schon noch holen.“



Ask macht eine kurze Pause, in der sein Blick kurz eine Spur finsterer wird. Als würde er gedanklich schon an seine Revanche mit Morbeus denken.


Anschließend wieder ein Grunzen.


Dann schaut er wieder zu Thomas.


Ask: „Und du erst…“


Jetzt tippt er ihm leicht auf die Schulter.


Ask: „Du warst Intercontinental Champion, das ist doch der Hammer! Gut, du hast den Titel jetzt verloren, aber ja… das haben andere vor dir auch schon geschafft, dann holst du ihn dir eben wieder und naja… das mit diesem Boris-Typen, das passiert. Ich bin sicher, dass du wieder aufstehen wirst. Du packst das, das weiß ich.


Alles, was zählt, ist dass du nicht aufgibst. Wachs an deinen Fehlern und komm gestärkt durch sie zurück.“


Ask wirkt überraschend weise, damit überrascht er wohl am meisten sich selbst, aber wie schon gesagt: er sieht, dass es seinem Kumpel nicht gut geht und deshalb versucht er diesen aufzuheitern – auch, wenn das natürlich keine leichte Aufgabe ist. Denn Ask weiß, vielleicht besser als jeder andere, dass eine Niederlage natürlich ziemlich schwierig zu verdauen sein kann. Aber ebenso weiß er – vielleicht besser als jeder andere – dass man aus Niederlagen nur lernen kann. Eine Lektion, die er jetzt an Thomas Camden weitergeben will. Nur wird die nicht angenommen.


Thomas: „Gestärkt zurück am Arsch.“


Das sagt er mit einem Kopfschütteln mehr in sich hinein als zu Ask aber trotzdem doch noch deutlich hörbar. Er macht die Augen weit auf, schaut auf den Nordmann und fängt nochmal an.


Thomas: „Das mit’m Wachsen hab ich monatelang gemacht und probiert. Der Puppenspieler hat mich bei Allegiance vorgeführt und hätt‘ ich da nich den Ausweg genommen mit’m Gürtel, dann wär da schon Schicht im Schacht gewesen. Ja klar, Training mit Lionel und Matches gegen Berzerk, alles gut, alles richtig, alles wichtig, aber was kommt am Ende raus? Ich vergeig’s. Der Puppenspieler is halt einfach besser als ich. Is‘ ‘n Viech.“


Er stößt fast schon verächtlich Luft aus. Quasi ein Luftspucken.


Thomas: „Pff, ich war Intercontinental Champion, woopdidoo. Hab ich auch immer versucht, mich daran hochzuziehen. Mir klar zu machen, dass das doch was wert is‘. Dass meine Kiddies da stolz auf mich sein könnten. Aber eigentlich war das doch auch alles ‘ne Scharade. ‘N Beschiss gegen End, gegen den Puppenspieler und dann, wenn keiner helfen kann, dann geh ich unter. Und heute?“


Er vermeidet den Blickkontakt. Lieber flüchtet er sich mit dem Blick in den Gang, schüttelt den Kopf, zuckt mit den Schultern.


Thomas: „Vielleicht war’s das halt einfach. Ich bin halt nich‘ besser. Gut aber nich‘ sehr gut. Muss es ja auch geben, selbst wenn’s nervt…oder ich such halt Ausreden wie du.“


Hoppala, wo kommt das denn her?


Das denkt sich auch Ask, der bei Camdens Worten noch verständnisvoll zugehört hat. Doch jetzt die recht deutliche Spitze – wieso denn das? Ask wirkt verwundert und weiß gar nicht so wirklich wie er reagieren soll.


Ask: „Ähm?“


Ask bleibt leicht schockiert. Da spricht doch sicher nur der Frust aus Thomas Camden. Wobei das zumindest erstmal nicht so aussieht.


Ask: „Ausreden, was? Thomas, du kennst mich. Ich bin nicht der Typ für Ausreden, wenn ich verliere, dann steh ich dazu. Aber ich würde schon sagen, dass mans diesmal nicht abstreiten kann, dass ich da übers Ohr gehauen wurde.



Ich weiß bestens, was gerade bei dir abgeht. So ne Niederlage und dann ist erstmal alles Mist. Ich verstehe das. Ich war an dem Punkt schon oft genug.“


Ask behält den Blick auf Thomas, doch nun wird er eine Spur ernster.


Ask: „Deshalb… nehm ich dir den Kommentar gerade auch nicht krumm. Da spricht der Frust aus dir und die Verzweiflung. Ist geschenkt. Lass dir… das einfach nicht zu Kopf steigen, okay? Du machst gerade ne miese Phase durch, aber das wird auch wieder besser, vertrau mir.“


Camden geht dem Blick seines Kumpels weiter aus dem Weg, schüttelt nur weiter hektisch den Kopf und sucht den Boden ab. Fast schon verächtlich stößt er Luft durch die Lippen.


Thomas: „Pff, das wird’s seit ‘nem Jahr nich, wem willste was vormachen?“


Er ergibt sich, zieht die Schultern hoch und dann schaut er Ask doch mal ins Gesicht. Keine Wut, kein Ärger vom Oregono, aber seine Augen wirken müde.


Thomas: „Was soll’s…ich ruf meine Familie an…vielleicht bringen die mich auf andere Gedanken. Mach’s gut.“


So setzt er sich in Gang, bleibt aber nach dem ersten Schritt doch nochmal stehen und schaut nochmal zu seinem Gegenüber. Er kneift einen Mundwinkel ein, zwingt sich zwar nicht zu einem Lächeln, aber immerhin sind es nicht mehr 3 Tage Regenwetter, sondern nur noch leichtes Nieseln.


Thomas: „Und tschuldige.“


Während sich Thomas immer weiter von Ask entfernt, schaut dieser ihm nun etwas rätselhaft hinterher. Auch wenn es sich Ask hier nicht hat anmerken lassen, so ist er natürlich auch etwas angefressen über den Ausgang seines PPV-Matches, wenn er damit inzwischen aus besser umgehen kann, als er es noch vor einigen Monaten konnte. Nun aber Thomas so zu sehen, zieht ihn dann doch etwas herunter, vielmehr wohl deshalb, weil ihn Thomas‘ angebliches Scheitern, sein eigenes ebenfalls nochmal vorführt.


Letztlich streift Ask sich noch einmal über den Kopf herüber, bis zum Bart, bevor auch er hier langsam verschwindet.





Das Bild, welches auf dem Titantron aufleuchtet, ist keineswegs ein ungewöhnliches. Nicht mehr. Nicht mehr im Zusammenhang mit den goldenen und violetten Scheinwerfern, welche durch die Halle ziehen. Nicht mit den Tönen von AveryWatts´ „A Cut above“. Nicht mit dem Logo des aufgerissenen Maules, welches dazu eingeblendet wird. Und nicht mit dem Namen, der sich in den geschwungenen und doch verzerrten Buchstaben über die Leinwand zieht.

ZANE LEVY

Pete: „Seit drei Monaten nunmehr ist es dieser Mann, der an der Spitze der GFCW steht.“
Sven: „Antoine Schwanenburg, Zereo Killer, Ask Skógur, viermal trat Zane in diesen Ring, um sein Gold zu verteidigen, seit er es mit der Hilfe Leviathans und des Schlüssels zum Erfolg in Alaska errungen hatte und so wie ich ihn kenne? Ich glaube nicht, dass Levy hier ist, um zurückzublicken.“

Langsam tritt Zane durch den Vorhang auf der Bühne und wird vom Publikum in Braunschweig durchaus mit Wohlwollen, mit Jubeln und mit vereinzelten Schildern, die ihn anfeuern, empfangen. Über dem etwas zerknitterten Bandshirt, dem Make-Up, den Stulpen und dem Titel um seine Hüften, liegt der gewohnte, etwas müde, aber zufriedene Gesichtsausdruck. Die Schultern hängen gewohnt herab, doch nicht in einer geschlagenen Manier. Glanz und Gloria würden wohl nie die Merkmale des aktuellen World Champions sein. Doch wen interessiert so etwas schon, wenn man den höchsten Titel der Wrestlingwelt um die Hüften trägt.

Pete: „Absolut nicht, der Drang Zanes diesen Titel wieder und wieder zu riskieren, nur unterbrochen von Zereo Killers Verlangen, nach seinem Re-Match, und ich könnte nicht gespannter sein, was die Zukunft Zane Levys und des World Titels mit sich bringt.“

Einen Moment nimmt er Zeit um einige Schritte nach links zu gehen und sich umzusehen, dasselbe auf der anderen Seite der Bühne zu wiederholen, und schließlich nach einem kurzen Ausbreiten der Arme zum Gruß mit festem Blick und Gang auf den Ring zuzusteuern, nur unterbrochen von einigem schnellen Abklatschen der Fans am Rande der Rampe.

Als er auf die Ringtreppen hinauftritt, reicht ihm einer der Mitarbeiter am Ring hastig noch ein Mikrofon, welches der Champion ruhig annimmt, bevor er es noch während er sich unter dem obersten Seil hindurchduckt, an die Lippen führt.

Zane: „Alles klar, macht die Musik bitte aus, reicht.“

Eine schnelle Geste mit der flachen Hand vor seinem Hals signalisiert noch einmal nachträglich seinen Wunsch, bevor er in die Mitte des Rings tritt.

Zane: „Well, first things first, wie man so schön sagt. Ein halbes Jahr sind wir durch Amerika gezischt und bei Gott ist da ein Haufen passiert. Als wir das letzte Mal in Deutschland waren… Sagen wir mal es sah für mich, für Leviathan, noch ein ganzes Stück anders aus. Ich hatte einen zerbeulten Koffer dabei, in dem ein übergroßer Kingdom Hearts Schlüssel lag, Drake war gerade erst wieder aus der Versenkung aufgetaucht, the End war gerade erst nicht mehr unser Anführer, Scarecrow und Mykru waren gerade frische Champions, Ricksenburg nicht wieder vereint. Ich glaube sowohl wir, als auch alle von euch, haben so langsam den Kontakt zu dieser neuen Realität gefunden. Und so wie ich das hier wahrnehme… Mich auch angenommen. Und dafür kann ich nur danke sagen.“


Applaus brandet in der Halle auf, den Levy allerdings gar nicht lange aufsaugen zu wollen scheint. Sofort setzt er wieder an zu sprechen, sobald er den Titelgürtel von seinen Hüften gelöst hat und in die Höhe hält.

Zane: „Aber vor allem, weshalb ich heute hier stehe, ist, um allen zu zeigen, in diesen Rängen, in diesem Lockerroom und auf der ganzen verdammten Welt: AND. STILL. World. Champion. So leicht ist dieser unscheinbare Vollidiot wohl doch nicht von seinem gottverdammten Thron zu stoßen hm?“

Zum ersten Mal liegt so etwas wie Intensität in seiner Stimme, was abermals von der GFCW Galaxy bejubelt wird, er aber ebenso abermals nicht lange andauern lässt.

Zane: „Zereo Killer. Du bist erledigt. Du hast fertig. Es wird keine weitere Chance für deinen aus der Zeit gefallenen Arsch mehr geben, mir das hier wegzunehmen, und das ist gut so, denn wenn du eines bewiesen hast vor zwei Wochen, dann, dass du nicht hast, was man braucht, um es zu tun. Du hast mich einmal geschlagen, dabei aber nur an dein nächstes virales Highlight Real gedacht, zu versunken in deiner Egomanie, um aufzuheben, was direkt vor dir lag und dann hast du in deiner Egomanie ein ZWEITES mal dafür gesorgt, dass ich nicht einmal der bessere Wrestler sein musste, obwohl ich es bin, sondern einfach nur für einen verdammten Moment meinen Kopf einschalten, weil du dafür viel zu versunken in deiner eigenen scheiß Welt bist.“

Mit Nachdruck deutet Levy aggressiv mit seinem Zeigefinger gegen seine Stirn.

Zane: „Und damit, Zereo, lasse ich dich da, wo du schon seit Jahren hingehörst, nämlich in der Vergangenheit, denn warum ich jetzt, hier, heute stehe, ist die Zukunft Leviathans. Und die Zukunft des World Titles.“

Angespanntes Murren, vereinzelter Applaus, großteils aber hauptsächliche eine gespannte Atmosphäre ziehen sich über die Arena.

Zane: „Bei Stranded… Gab es für uns auch ein No Holds Barred Match. Ein Match zwischen Luna… und The End.“

Mit der freien Hand streicht er sich kurz über die Nase, während er einmal kurz die Luft einzieht, als müsse er Kraft zusammen nehmen, um weiterzusprechen.

Zane: „Ich würde wirklich gerne sagen, dass ich nicht derjenige bin, der darüber spricht. Weil ich das Luna gerne selbst tun lassen würde. Aber sie wird es nicht tun. Luna ist nicht hier. Nicht heute. Nicht in zwei Wochen. Nicht in vier Wochen. Und nicht in drei Monaten… Und wer weiß ob überhaupt noch.“

BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH

Es ist mehr Enttäuschung, als Wut, die aus den Kehlen der GFCW Galaxy auf Levy niederschallt. Und es ist eine, die er seinem Gesicht und seiner Körpersprache nach zu urteilen, offensichtlich teilt.

Zane: „Seit über einem Jahr hat Luna sich immer… Mit einer Gewalt und einer Überzeugung in die Kämpfe geworfen für das, woran sie geglaubt hat. Sie hat uns verteidigt, als Maximilian Lunenkind die große Chance unseres Rookies gefährdet hat. Sie hat Kriss Dalmi ans Ende seiner Existenz geprügelt, als der über Leichen versucht hat zurück zur Relevanz zu gelangen, sie hat sich, als niemand mit ihr gerechnet hat von Null bis in den Main Event gezogen, sie hatte mit Steve Steel den absoluten Inbegriff der gesamten Scheiße, die sie als Frau in diesem Ring fressen musste ausgeschaltet. Und ja. Dabei hat sie einen Preis bezahlt. Sie hat einen Preis mit ihrem Kopf bezahlt. Und einen Preis mit ihrem Körper. Und irgendwann kommt der Tag, an dem du einmal nicht mehr zahlen kannst und… Naja. Sie hat mich gebeten euch zu sagen, dass dieser Tag vor zwei Wochen in Florida war.“


Sichtlich den Tränen nah, wischt Levy sich über die Augen, doch als sich die Hand entfernt ist da nichts als pure Entschlossenheit.

Zane: „Dass dieser Tag vor zwei Wochen war… Aber dass sie nichts bereut. Keinen Tropfen Blut. Keinen Tag im Krankenhaus. Keine Narbe. Kein bisschen Schmerz. Naja. Luna war so kurz davor World Championesse zu werden. Der ultimative Mittelfinger für alle, die sie am Anfang angezweifelt hatten. Und sie hat diese Chance aufgegeben… Für mich. Luna hat sich als aller erste in die Schussbahn von the End geworfen, um mich, Drake, Scarecrow, Mykru um uns, Leviathan, die Familie zu verteidigen. Mehrmals. Und sie ist gescheitert. Ja. Aber hier. Und jetzt. Ist der Moment gekommen, in dem ich endlich meine verfickte Verantwortung für diese Familie übernehmen muss und das tue, was ich seit drei Monaten hätte tun sollen. End. Du willst Leviathan auslöschen? Fine. Ich bin der World Champion. Ich bin Leviathan. Du willst mich? Den Titel. Komm raus. Und hol ihn dir.“

YEAHHHHHHHHHHHHH

Energisch feuert er den Titel in die Ecke und reißt sich das T-Shirt vom Leib. Knackend schlägt das Mikrofon neben den beiden anderen Sachen auf.

Sven: „WHOA!“

Pete: „Warte? Hier? Jetzt?“


Die Musik erklingt und zieht direkt ein lautstarkes Konzert an Buh-Rufen mit sich, da der Mann, zu dem sie gehört, aktuell nun wirklich nicht der beliebteste ist. Aber genau der, scheint davon gar nix mitzubekommen, denn wie schon in der vergangenen Ausgabe von War Evening, als Luna Rosario The End herausgerufen hat, ist es auch diesmal wieder nicht er, der hier heraustritt, sondern: James Corleone.

Resigniert, aber nicht überrascht, senkt Levy den Kopf und bückt sich, um das Mikrofon und den Titel wieder aufzunehmen. Nicht allerdings, ohne aufmerksam einmal die gesamte Arena zu scannen. Er hatte zu viel Erfahrung mit Hinterhalten, hauptsächlich auf der Täterseite, um sich so einfach ablenken zu lassen. Doch… Kein End.

Recht zügig tritt Corleone seinen Weg in Richtung Ring heran und entert diesen auch direkt, wobei er sich demonstrativ auf den GFCW Champion zubewegt. Corleone hat auch heute keine Angst und das strahlt er nach außen, was Levy nur einen starren Blick abringt. Er hält den Blickkontakt aus der Nähe für einige Sekunden an, mit Zane Levy, bevor er sich schließlich auch zu Wort meldet.


James Corleone: „Damit ich das richtig verstehe… DU forderst The End zu einem Match um deinen Titel? Ja sag mal, Klein-Zane, ist dir deine Zeit als GFCW World Champion wirklich so wenig wert, als, dass du sie so schnell beenden willst?“


Corleone ist ernst und auch wenn diese Ansage wie ein zynischer, wrestling-typischer Kommentar wirkt, so scheint er davon überzeugt.


James Corleone: „Aber Spaß bei Seite, ich will dir natürlich auf einem Niveau begegnen, dass einem World Champion würdig ist.“


Spaß“ – Corleone wirkt nach wie vor todernst.

Zane: „Dann wärst du nicht hier, du Miststück.“

Weiß treten die Knöchel um das Mikrofon hervor.


James Corleone: „Schließlich muss dich zumindest einer als World Champion behandeln, wenn du das doch selbst kaum schaffst.“


Ein ziemlich harter Angriff von Mister Corleone, den Zane zwar recht locker abfängt, wenn er dennoch zumindest ein wenig getroffen ist.


Zane: „Was ist eigentlich aus deinem „Sie“ geworden, James. So aus Respekt vor alten Zeiten?“


Ein Versuch von Zane in Drake´schem Zynismus, was Corleone aber komplett kalt lässt.


James Corleone: „Oh ja? Nun, das würde voraussetzen, dass ich DICH respektiere und offen gestanden? Das tue ich nicht.“


Die Stimmung spannt sich weiter an.


James Corleone: „Vor einigen Wochen habe ich zu Luna Rosario gesagt, dass sie eine Kriegerin ist. Eine Kämpferin. Du bist kein Krieger und kein Kämpfer, Zane Levy.“

Zane: „Nimm ihren Namen nicht in den Mund James, du spielst mit mehr Feuer als dein alter Kadaver aushalten kann.“

Ein Raunen geht durch die Arena, doch die Drohungen gegen Corleone ließen ihn bislang immer kalt und tun dies auch heute. Die Selbstsicherheit der rechten Hand des Königs bleibt unerschüttert.


James Corleone: „Aber selbstverständlich doch, mir geht es auch gar nicht um Luna. Mir geht es um dich, Zane.“


Als Corleone Lunas Namen erneut ausspricht, betont er diesen recht provokant, gerade da, Zane ihn ja davor gewarnt hat. Er lässt sich in jedem Falle nicht von seiner Agenda abbringen.


James Corleone: „Also, reden wir über dich, der du hier stehst und The End herausforderst. Du bist kein schlechter Wrestler, versteh mich nicht falsch. Du bist ein guter Wrestler. Du bist der GFCW Champion. Aber, warum bist du das? Du… hast dir deinen Weg zu diesem Titel erschlichen. Wie ein Aasfresser, bist du über die Beute, die andere für dich zugerichtet haben, hergefallen und hast davon profitiert. Das ist klug und raffiniert, zweifellos, aber das ist reiner Opportunismus. Etwas, das dir im Kampf gegen The End nicht viel bringen wird.

Und warum bist du NOCH Champion? Aus eben diesen Gründen. Disqualifikationen, Countouts, Glück… ja, du hast diesen Titel noch und das nach Matches gegen Antoine Schwanenburg, Zereo Killer und Ask Skógur und das ist beachtlich, aber auch das zeigt alles nur, dass du nichts weiter bist als eine Ratte. Ein Überlebenskünstler, der sich zu helfen weiß.

Du überlebst. Das ist alles, was du kannst. Und bisher hat das immer funktioniert, aber gegen The End wird das nicht so sein. Die einzige Chance, die du hast, ist es endlich zum Kämpfer und zum Krieger zu werden. Zu dem Champion, der du vorgibst zu sein. Ohne Tricks oder irgendwas dergleichen. Denn sonst, wirst du nicht mehr überleben.“

Nun muss Zane aber doch tatsächlich kurz auflachen.

Zane: „J… James. Du scheinst hier etwas zu vergessen. Also. Ähm. Ich weiß nicht, wie ich dir das nahebringen soll aber. Erstens. Ich bin der mit Leviathan. Und also naja, zweitens… Thema Überlebenskünstler. Wird Zeit dass du mal beweist wie unantastbar du wirklich bist.“

Etwas in Zanes Stimme lässt Corleone nun doch einen halben Schritt zurückweichen.

Zane: „Ich habe gesagt, ich werde heute tun, was ich vor Monaten hätte tun sollen. Lass es mich korrigieren. Lass mich das tun… Was ich vor einem Jahr hätte tun sollen.“

Blitzartig schießt Zane nach vorne und fegt Corleone mit dem Titel in seinen Händen um. Mit einem dumpfen Schlag kommt der auf dem Boden auf und der Gehstock segelt im hohen Bogen an den Rand des Rings.

Corleone bleibt regungslos liegen. Zum zweiten Mal in seiner GFCW-Karriere hat ein GFCW Wrestler Hand an ihn gelegt oder naja, in dem Falle eher Gürtel.


Zane: „HEY END! MIR IST KLAR, DASS DAS NICHT DIE FEINE ENGLISCHE ART IST, ABER DA DU DICH ANDERS JA NICHT STELLST SCHWINGST DU JETZT DEINEN ARSCH RAUS ODER ICH BAUE DIESES FOSSIL SO SEHR AUSEINANDER DASS DU ES IN EINER KISTE INS MUSEUM PACKEN KANNST, DU ABSCHAUM!“



Man sollte meinen der ehemalige GFCW Intercontinental Champion kommt nun die Rampe hinabgestürzt, um seinem Manager zu Hilfe zu eilen, doch dem ist ganz und gar nicht so. The End erscheint auf der Rampe, ja, aber vielmehr eines ruhigen Schrittes. Ruhig, aber bedrohlich. Man kann das Ganze wohl mit Michael Myers aus den „Halloween“-Filmreihe vergleichen.

Zane steht immer noch über dem regungslosen James Corleone und The End schreitet weiter voran in Richtung Ring, mit dem Blick einzig und allein auf Zane gerichtet. Nicht einmal wendet sich The End mit den Augen von ihm ab.

Zane: „Das dachte ich mir. Er ist dir vollkommen egal oder? Naja. Gut für dich. Du ihm auch. Und ich hab, was ich wollte also…“

Grob schiebt Zane mit seinem Fuß Corleone ein Stück weiter zur Seite, so dass die Ringmitte frei ist. Für ihn, den Champion. Und für the End.

Als dieser den Ring erreicht hat, steigt er lediglich auf den Apron, die Hände an den Ringseilen. Von dort aus schaut er nun zu Zane.

Nun liefern sich die Beiden ein direktes Blickduell.

Währenddessen wurde The End ein Mikro überreicht und nach einiger Zeit, führt End dieses zu seinem Mund.


The End: „Ich akzeptiere… aber zu meinen Bedingungen.“


End lässt das Mikro fallen und nachdem er den Blick weiter auf Zane gerichtet hat, löst er diesen schließlich, schaut einmal kurz zu seinem Manager und steigt wieder vom Apron hinab. Er dreht sich in Richtung der Stage und läuft diese hinauf, ohne sich noch einmal herumzudrehen. Er kümmert sich nicht um Corleone, der im Ring inzwischen ganz langsam wieder zur Besinnung findet. Langsam läuft Corleone ein bisschen Blut aus dem Mund, doch auch er scheint nur ein finsteres Lächeln für Zane Levy übrig zu haben. Erstaunlicherweise, scheint dieser gar kein Problem damit zu haben, dass End sich nicht um ihn kümmert.

Denn genauso hat er The End erzogen.

Mit einer enormen Wut in den Augen blickt Zane ihm hinterher, doch der World Champion behält seine Beherrschung für den Moment. Langsam geht er in die Hocke und wendet seine Augen zu James Corleone.

Zane: „Ich habe wirklich versucht nett zu sein, James. Aber wenn ihr so spielen wollt? Glaubt nicht, dass ich es verlernt habe. Ihr wollt Krieg?

Ihr habt ihn.“


Schwanenburgunder.


Jetzt noch überlegener im Geschmack.


Noch siegreicher im Abgang.


Schwanenburgunder.


Der edle Tropfen des Erfolges.


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Jetzt in der kaiserlichen Edition aus Bio-Reben.


Schwanenburgunder, der kaiserliche.


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Schwanenburgunder.


So genießt bloß ein Kaiser.


Schwanenburgunder.




Nun sind es nur noch wenige Augenblicke bis zum dem Match zwischen den Birds of Decay und Ricksenburg. Die Fans lassen die letzten Ereignisse dieser War Evening Ausgabe noch einmal Revue passieren. Jeden Augenblick wird die Musik der Herausforderer spielen und der Weg zum Main Event damit geebnet. Doch aus irgendeinem Grund passiert nichts. Und anstatt Musik aus den Lautsprechern, hören die Fans lediglich einen Raunen Backstage.

Wenige Augenblicke später stürmt eine Figur auf die Rampe. Mit selbstbewusstem Schritt geht sie direkt auf den Ring zu. Aus der Sicht der Fans auf den billigen Plätzen ist lediglich zu sehen, dass es ein Mann in weißer Kleidung ist. Älteren Fans auf den besseren Positionen in der Arena wird schnell bewusst, dass es sich bei dem Mann um Emilio Fernandez handelt. Dieser beachtet die Zuschauer nicht einmal während er, mit einem energetischen Sprung, in den Ring steig, um diesen als seine Bühne zu nutzen. Dabei zeigt er sich allerdings, untypisch für ihn, nicht gerade als ein Mann der vielen Worte.


Emilio: "Breads! Komm heraus!"


Der Spanier klingt sehr frustriert. Verzweiflung ist ihm in sein Gesicht geschnitten.


Emilio: "Lass mich nicht warten. Komm heraus, du verdammter Paleto!"


Es vergehen mehrere Momente. Und nach jeder Sekunde wird die Verzweiflung in Emilios Gesicht präsenter. So lange, bis er komplett resigniert.

Der Spanier schaut nur noch gestresst die Rampe hoch. Und dann tatsächlich... es kommt jemand heraus. Und dann noch jemand. Und noch jemand und dann sind es vier Personen in schwarzer Kleidung. Die Sicherheitsmänner der Halle.

Der Adlige blickt die Männer an. Ihm ist bewusst, dass es nichts mehr bringt. Zumindest nicht heute. Also steigt er aus dem Ring und folgt den Männern heraus. Endlich kann es zum Main Event kommen.



Er wirkt immer noch etwas verloren. Nach seinem Gespräch mit Thomas Camden vor einigen Minuten wirkt Ask dann doch gar nicht mehr so gefestigt, wie er es IM Gespräch vorgegeben hat zu sein.

Ask streift hier also durch den Backstagebereich, bis er abermals Besuch bekommt. Ein 1 Meter vierundneunzig großer Cowboy nähert sich dem Schweden und scheint ein paar markige Sprüche nun abfeuern zu wollen.


NCT: „Tja, da bist du bei Stranden wohl baden gegangen, Freundchen. Veräppelt von einem Junkie….das passiert schon mal am Anfang seiner Karriere. Kopf hoch!“


Ask schaut zu NCT, genau mit dieser Mentalität ist er heute an Thomas Camden herangetreten und den wollte er damit ja aufheitern, aber so langsam merkt Ask, dass das gar nicht mal so sehr aufheitert, wie er vielleicht gedacht hat.


Ask: „Der Cowboy… is ja toll, dass wir uns wieder sehen.“


Asks Worte klingen ironisch, sein erzwungenes Lächeln auf dem Gesicht unterstreichen diese Betonung.


NCT: „Reingelegt hat doch Morbeus. Das sind die kleinen miesen Tricks. Jeder hat gesehen, dass für den alten Man bald Sense gegen dich gewesen wäre. Dann kamen die Ultras und haben gegen dich eingegriffen. Einer gegen Drei. Das war nicht fair und hat dich einen sicheren PPV-Sieg gekostet.“


Ask hört den Worten von NCT zu und so gut der diese auch vermarktet und so schön sie klingen, aber eigentlich hat Ask nicht wirklich Lust hier noch länger weiter zu zuhören, aber wie schon beim PPV, sieht er hier auch keinen Grund besonders grantig zu sein, also lässt er den Cowboy erstmal weiterreden, während er mit verschränkten Armen danebensteht.


NCT: „Die Sache Skogur ist nur die: Das wird dir immer wieder passieren. Der Groll auf Morbeus muss gigantisch bei dir sein. Also bei mir wäre er das. Doch nun hat er auch noch Unterstützung. Die Urban Ultras sind zwei dämliche Typen, aber sie gegen für Ray Douglas durchs Feuer. Doch wer geht mit dir durchs Feuer? Ich sehe keinen. Dein Einzelkämpfertum in allen Ehren. Aber in dieser Situation wird es dich nicht weiterbringen….mein Angebot steht nach wie vor!“


Die Ansprache von Niander ist vorbei und Ask ist gefragt: hat ihn das überzeugt? Ask ist momentan sichtlich überfordert. Irgendwie geht ihm auch das Gespräch mit Thomas Camden nicht aus dem Kopf und Morbeus generell beschäftigt ihn ja auch noch – unabhängig von NCT gerade.


Ask: „Hey Mann, ich habs dir schon bei Stranded gesagt… ich denke ich bin allein besser aufgehoben. Mag sein, dass Morbeus da seine Verstärkung rausgekramt hat und ja, darüber muss ich mir irgendwie noch n‘ Kopf machen, wie ich das geregelt krieg, aber immer als ich mich hier mit irgendjemanden zusammengetan habe oder irgendwo anschließen wollte… ja, da gings für mich nicht gut aus. Und so richtig schlau werde ich aus dir auch noch nicht.“


Ask schaut zu NCT und in seinem Blick spiegelt sich genau das wider, was er gerade zuletzt gesagt hat: er kann NCT einfach nicht einschätzen.


Ask: „Ich weiß, jetzt gegen Morbeus anzukommen, wird noch viel schwerer als zuvor, aber ich pack das schon. Also… ja, danke dir, aber ich komm allein klar. War bisher immer so und da bleib ich dabei.“

NCT: „Beratungsresistent bist du ja schon, Hehe. Ich hoffe dir spalten die Kack-Hipster nicht erst noch deinen Schädel bevor du denkst: Mensch, hätte ich mal auf Niander CASSADY-Taylor gehört! Ich habe schon einiges an Erfahrung mit Menschen sammeln können. Und mein Instinkt sagt mir: wir beide sehen uns hier noch nicht zum letzten Mal….“


Während NCT Ask nun wieder allein lässt, bleibt der noch ratloser zurück, als er den heutigen Abend begonnen hat. Erst Thomas der anders drauf war als sonst, jetzt NCT der ihm wieder Hilfe angeboten hat, die Ask vielleicht sogar, doch hätte annehmen sollen, aber dann wiederum: um welchen Preis? Er weiß ja zumindest ein bisschen wie Niander tickt.

Wie man es auch dreht und wendet, für Ask ist die Zeit in der GFCW stets aufregend und undurchsichtig. Ob Ask jemals einen Plan haben wird, was er machen soll?


GFCW Tag Team-Titlematch:

Birds of Decay (Mykru & Scarecrow) (c) vs. Ricksenburg (Antoine Schwanenburg & Alex Ricks)

Referee: Jack Bobo



Es klingt nach Erfolg.


Alex Ricks.

Antoine Schwanenburg.

RICKSENBURG.


Es sieht auch nach Erfolg aus. In bester Zweisamkeit treten sie beide gemeinsam hinter dem Vorhang hervor, ein güldener Spot wird auf die Stage projiziert, welcher dank des Braunschweiger Nachthimmels noch opulenter wirkt. Sternenklare Nacht, man hätte es nicht besser malen können für einen möglichen Titelwechsel.


Fokussiert sehen die Hauptherausforderer aus und wie man bei Stranded gesehen hat: Ricksenburg mit einem Plan, das ist eine ganz, ganz schwer zu bezwingende Gemeinschaft. Setzen sie ihren Plan so um, wie gegen Sleaze, dann würde es hier in Niedersachsen sicherlich nicht wenige Menschen überraschen, wenn sie mit Gold um ihre Hüften diese Stadt verlassen.


Mit ihrer Gangart sehen sie auf jeden Fall schon wie Champions aus. Selbstbewusst, absolut im Tunnel. Die Fans links und rechts werden ignoriert, ab jetzt gibt es nur noch sie, den Ring und den Kampf.


Antoine Schwanenburg.

Alex Ricks.

RICKSENBURG.


Am Ring angekommen, betreten sie diesen simultan. Alex Ricks geht auf die rechte Seite, Antoine auf die linke Seite und dann entern sie den Ring.


Dort angekommen, bauen sie sich in der Mitte auf, erneut gehen die Fäuste zum Himmel.


Ricksenburg ist hier.

Ricksenburg ist bereit für die Titel.

Ricksenburg ist ewig.



Die Champions erscheinen.


Buhend empfängt das Eintracht-Stadion die Birds of Decay, die sich nach ersten kryptischen Tönen mit dem im Choral gesungenen Ailaralalá der Tanxugueiras zunächst als hinter gen Abendhimmel aufsteigende Nebelschwaden als Silhouetten auf der Bühne präsentieren, sodass lediglich zwei brennende Fackeln in den Händen der linken Silhouette dafür sorgen, dass man die Tag Team Champions eindeutig als solche ausmachen kann und sich noch sicherer wird, als sich der Rabenschnabel der Pestmaske auf dem Kopf der zweiten Silhouette mehr und mehr hervortut.


Sie sind da.


Fackeltanzend geht Mykru unrhythmisch vorweg, tritt durch den Nebel die Rampe hinunter und geht Ricksenburg entgegen, während sein Herr und Meister namens Scarecrow im langen schwarzen Ledermantel, mit Championship und zerbrochener Maske hinter ihm folgt.


Pete: „In Sachen Auftreten stehen die Champions Ricksenburg schon einmal in absolut Nichts nach.“

Sven: „Nur werden sich weder Alex noch Antoine davon einschüchtern lassen. Heute zählt die Vorstellung im Ring absolut nichts sonst.“

Pete: „Das ist den Champions klar. Sie wirken entschlossen auf mich.“

Sven: „Die Frage wird sein ‚wie lange?‘.“


Eindrucksvoll steigt ein Feuerball kurz vor dem Ring in den Nachthimmel auf, dann liegen die Fackeln auch schon am Boden. Die Birds of Decay entern den Ring. Zeit für die Titelverteidigung.


Pete: „Du möchtest einen Tipp abgeben?“

Sven: „Nur eine Sache sagen…wette niemals gegen Ricksenburg. Erst recht nicht nach ihrem Auftritt bei Stranded.“


Doch das war vor zwei Wochen. Heute ist eine andere Geschichte. Heute geht es ums Gold. Jack Bobo steht bereit…und wenig später auch Alex Ricks und Mykru. So kann das Match um die GFCW Tag Team Championship beginnen.

Es beginnt, wie man es erwarten konnte, wenn man Fan von Ricksenburg ist und erwarten musste, wenn man AnhängerIn der Birds of Decay ist. Ricksenburg nimmt schnell die Matchkontrolle an sich, in welcher Konstellation sich die beiden Teams dabei im Ring befinden, ist in den Anfangsminuten nebensächlich. Zwar kann Mykru den Mathematiker in der Startmethode mit seinem unorthodoxen Auftreten und seinen Angriffsversuchen aus unüblichen Winkeln kurzzeitig überraschen, doch ein Routinier wie Ricks kann sich schnell darauf einstellen, das Ringzentrum einnehmen und das Geschehen bestimmen.

So beginnt das Match schon früh mit der Technikdemonstration Ricksenburgs und vielen geschickten Wechseln, die beide frisch halten und dafür sorgen, dass sie unberechenbar bleiben und sich der Gegner nicht auf die beiden einstellen kann. Die Champions lassen sich davon aber nicht beeindrucken und sich nicht völlig herunterbuttern. Anstatt nach einem Double Whip In mit einer Double Clothesline empfangen zu werden, springt Mykru beispielsweise auf das zweite Ringseil und zeigt eine Art Springboard Dropkick, nur eben nach hinten, ohne genau zu zielen. Getroffen hat er trotzdem und konnte so Scarecrow die Chance geben, selbst Zeichen zu setzen.

Das gelingt dem inoffiziellen Anführer des Championduos auch mit einem energischen Start, einigen Kraftaktionen inklusive eines Running Neckbreakers gegen Schwanenburg, doch schnell kann der Kaiser das Ruder wieder herumreißen, sich bei einem Spinning Heel Kick einfach ducken und stattdessen zunächst einen Ankle Lock ansetzen, bevor er damit in einen STF übergeht.


Pete: „Schon in den ersten 5 Minuten zeigen sich die unterschiedlichen Stile der beiden Teams klar und deutlich. Hart und riskant von den Champions und eine technische Glanzleistung der Herausforderer.“

Sven: „Womit Antoine und Alex hier zu Matchbeginn auch definitiv die Nase vorn haben.“


Das ändert sich auch im weiteren Matchverlauf zunächst nicht. Die Aktionen der Birds of Decay bringen weiterhin einige ordentliche Wirkungstreffer mit sich. So muss Ricks erst eine Spinning Backfist von Scarecrow einstecken nur um direkt darauf noch einen Discus Elbow von Mykru zu kassieren, während Antoine von einem Spear des Mannes mit der Pestmaske umgeräumt wird. All das sind jedoch immer nur vereinzelte Aktionen, während Ricksenburg auf ein Gros der Offensive der Birds einen passenden Konter vorbereitet hat.

Die erste Spinning Backfist Scarecrows? – Endete in einem Crossface von Alex, welches nur durch Rope Break unterbrochen werden konnte.

Mykru versucht sich an einer Sunset Flip Powerbomb ausgerechnet gegen Antoine Schwanenburg. Was passiert? Natürlich – Schwanenburg greift um und zeigt einen krachenden Moonlight Sonata Alabama Slam mit einem Cover, das Scarecrow nur im allerletzten Moment unterbrechen kann, nur um danach von Ricks durch die Seile geschickt zu werden.


Pete: „Die Birds of Decay halten hier gut dagegen…aber eigentlich sollten Champions in einem Titelmatch nicht nur ‚dagegenhalten‘ können.“

Sven: „Normalerweise sind die Champions aber auch nicht die Außenseiter in einem Titelmatch. Hier und heute ist das anders.“


Interessanterweise ist genau dieser Moment der Dominanz, mit Scarecrow vor dem Ring und Mykru geschlagen im Ring der Zeitpunkt für einen gewissen Umschwung im Match. Der Moment, wo sich Antoine seiner Sache sehr, vermutlich zu, sicher ist. So packt er Mykru an dessen fettigen, zerzausten Haaren, zerrt ihn auf Halbhöhe und präsentiert ihn den Fans, bevor er den Sonderbaren von sich wegstößt, Anlauf in den Seilen nimmt und alles beenden will.

CULTURE SHOCK!

Doch stattdessen tritt Mykru ihm das Standbein weg, sorgt so dafür, dass Schwanenburg Übergewicht nach vorn bekommt und quasi mit einem unschönen Spagat wieder auf der Matte landet. Der Kaiser hält sich die Leiste, stöhnt auf, doch da geht es schon weiter.

Shining Wizard von Mykru!


Pete: „Vielleicht ja jetzt!“

Sven: „Antoines Überheblichkeit wird ihm zum Verhängnis!“


Ricks hat sich wieder in seiner Ringecke eingefunden und sieht erst jetzt so recht, dass sich das Blatt im Ring gewendet hat. Aus dem Cover kann sich Schwanenburg aber mit eigener Kraft befreien. Trotzdem übernehmen die Champions nun einmal wirklich die Kontrolle im Match. Mykru schleift den Kaiser zu sich in die Ecke, wechselt Scarecrow ein und der tut natürlich nichts lieber als Schwanenburg all seine Worte der Arroganz in dessen vorlautes Maul zu stopfen. Wortwörtlich mit gemeinsamen Stomps der Birds gegen in der Ringecke gefangenen Antoine, bis der immer weiter absackt und schließlich auf der Matte sitzt. Dann noch einen Cannonball hinterher.

Tatsächlich gelingt es den Champions im Weiteren Antoine zu isolieren. Ricks will den Wechsel, bietet sich an, macht sich über die Seile hinweg ganz lang, aber so viel Erfahrung haben Mykru und Scarecrow, dass sie ganz genau wissen, wie sich selbst Wechsel ermöglichen und ihre Gegner möglichst weit entfernt voneinander halten.


Pete: „Das ist nun schon eher ein würdiger Auftritt der Birds of Decay. Sie haben es geschafft, die Anfangsdominanz von Ricksenburg zu überstehen und jetzt zeigen sie selbst, warum sie die GFCW Tag Team Champions sind.“

Sven: „Man wusste ja, dass sie gut sind. Trotzdem, dass sie selbst Ricksenburg so in den Griff bekommen, ist eine hervorragende Leistung.“


Die Wechsel sind häufig, die darauffolgenden gemeinsamen Aktionen hart. Zwar konzentrieren sie sich nicht auf ein ausgemachtes Ziel, wollen keine eine Körperstelle explizit schwächen, aber sie sorgen im gesamten Körper Schwanenburgs für Kollateralschäden. Double Vertical Suplex, Corner Splashes von Mykru, nachdem Scarecrow ihn in die Ecke geschleudert hat, Running Neckbreaker und Elbow Drops, egal was, Hauptsache, es tut weh.

So schwächen die Birds of Decay Schwanenburg weiter und weiter. Der hält anfangs zwar dagegen, versucht zu kontern, sich mit eigenen Kräften zu befreien, da er weiß, dass Ricks nicht entgegen der Regeln den Ring entern wird um ihm zu helfen, aber gegen die Überzahl kann er sich nicht durchsetzen. Er muss auf eine Lücke warten – auf irgendeinen Fehler.


Pete: „Perfekte Teamarbeit von Scarecrow und Mykru, diese Varianz in ihren Double Team Manövern ist schon beeindruckend.“

Sven: „Da kann auch ein Antoine Schwanenburg nichts dagegen ausrichten.“


Wieder erfolgt ein Wechsel, Mykru darf weiter machen, nachdem Scarecrow ihn mit Schwung vom obersten Ringseil auf Schwanenburg gebigsplasht hat. So setzt Mykru zunächst ein Cover an, das aber nur bis 2 geht. Also geht er in den Wildtiermodus über, prügelt wahllos auf den Kaiser ein, bis Bobo ihm eine letzte Chance vor einer Disqualifikation noch damit aufzuhören und so rollt er sich wieder weg, wartet darauf, wie sich Schwanenburg mithilfe der Seile wieder auf die Beine zieht und stürmt heran.

Mit einem Front Dropkick schickt er Schwanenburg in eine Ringecke, keine einem Team zugehörige, landet auf der Matte und richtet sich nach einer Rückwärtsrolle direkt wieder auf um erneut Anlauf zu nehmen. Noch ein Front Dropkick als Schwanenburg gerade aus der Ringecke nach vorn wankt. Wieder wiederholt Mykru das Spiel, alle guten Dinge sind Drei. Also rollt er sich wieder zurück, nimmt erneut Maß und Anlauf, springt dem nach vorn wankenden Schwanenburg entgegen. Front Dropkick zum Dritten!


Pete: „Wahnsinnskonter von Antoine!“

Sven: „Er hat den perfekten Moment abgepasst!“


Tatsächlich! Mykru springt ihm mit beiden Beinen entgegen, doch anstatt wieder in die Ringecke gekickt zu werden, kann Antoine die Beine seines Gegners greifen, ihn wild zur Seite schleudern und sich dabei selbst aus der Schussbahn bringen. Und natürlich, Antoine wäre nicht einer der Besten aller Zeiten, wenn er Mykru einfach nur so wahllos zum Selbstschutz zur Seite schleudern würde, natürlich wählt der Kaiser genau die Richtung aus in der Ricks sehnsüchtig auf seine Möglichkeit wartet. Die hätte er auch schneller bekommen, wenn Antoine noch fit wäre…ist er aber nicht mehr und so ist es sowohl von Mykru als auch von Schwanenburg ein weiter Weg bis zum letztlichen Wechsel.

Ein langer Weg.

Den Schwanenburg geht.

Alex Ricks entert den Ring, Mykru ist bei seinem Partner, doch der Wechsel bleibt aus!

Kurz vor dem Wechsel zwinkert der Schweigsame seinem Partner zu, dreht sich überraschend um und räumt den heranstürmenden Mathematiker mit einer knallharten Clothesline um!


Pete: „Genial von Mykru!“

Sven: „Jetzt kann er in Ruhe wechseln.“


KÖNNTE, werter Sven, denn genau das tut Mykru hier nicht. Den Erfolg will er auskosten und darauf sogar noch aufbauen. Er schaut auf Ricks, sieht, dass der sich auf alle Vier rollt und den Kopf durchschüttelt. Seine Chance nachzusetzen. Er rennt an, springt ab…

BLANK!


Doch zu viel des Guten! Ricks zieht den Kopf aus der Schussbahn, Mykru verlagert sein gesamtes Gewicht nach vorn, landet fies und scheint sogar leicht umzuknicken. Zumindest hält er sich für einen Moment das Bein, schaut dann wieder auf und sieht nur ganz kurz noch etwas, bevor es schwarz wird. Was sieht er?

Q.E.D.!

Ricks erwischt ihn voll in der Ringmitte in der Gesichtsmitte. Das Cover folgt direkt



DAS



1



IST




2




DER




3



TITELWECHSEL!


Pete: „Scarecrow ist zur Stelle!“

Sven: „Rettung in allergrößter Not!“


Ja, der Teil „3 TITELWECHSEL!“ muss gestrichen werden, denn tatsächlich erreichte Jack Bobos Hand den Boden erst nach dem Eingriff Scarecrows zum dritten Mal. So geht das Match weiter und zwar mit einem den Ring enternden Antoine Schwanenburg, der schwungvoll nicht nur Scarecrow sondern dabei direkt auch sich selbst per Clothesline über die Seile nach draußen schickt.


Pete: „Hier geht’s jetzt drunter und drüber!“

Sven: „Jack Bobo schaut schon nach dem Rechten!“


Und das obwohl keiner der Matchteilnehmer aus Ostdeutschland kommt…Von all dem zwar genervt aber dennoch unbeeindruckt macht Ricks hingegen einfach weiter. Er weiß, dass er jetzt hier die Kontrolle hat, nur dem Sonderbaren bloß keine Chance geben, sich zu erholen. So packt er ihn am Kopf, zieht ihn wieder auf die Beine und bricht zusammen…

TIEFSCHLAG von Mykru!


Pete: „Also doch!“

Sven: „Das wird Scarecrow nicht gerne sehen!“


Der sieht es aber nicht, genauso wenig wie Jack Bobo. Der sieht nur im Augenwinkel, dass schräg hinter ihm etwas passiert und was das ist, ist ganz klar.

Mykru rollt Alex Ricks auf!

Legt dabei noch die Beine auf das Seil!



1




2




3



TITELVERTEIDIGUNG?



JA!



Pete: „Die Glocke läutet! Das war’s! Jack Bobo sieht nicht, was Mykru hier zum Matchende hin gezeigt hat!“

Sven: „Und Antoine Schwanenburg realisiert es zu spät, um hier noch reagieren zu können! Er war mit Scarecrow vor dem Ring beschäftigt! Nicht zu fassen, die Birds of Decay verteidigen die GFCW Tag Team Championship!“

Pete: „Aber WIE Sven, DAS ist der entscheidende Punkt! Das wird bei BEIDEN Teams nicht für Ruhe sorgen.“

Sven: „Das mag so sein, Pete…für den heutigen Abend ist das Ergebnis aber klar. Die Birds of Decay sind und BLEIBEN die Champions.“


So sieht es aus und um das klar zu machen, erhalten die beiden auch die Titelgürtel überreicht – vor dem Ring, da sich Mykru mit dem Läuten der Glocke direkt aus dem Ring gerollt hat und zu seinem Partner geeilt ist, während Ricks im Ring versucht, seine Gedanken zu sortieren. Er begreift es nicht, redet mit dem Ringrichter, merkt aber selbst, dass das noch nie etwas bewirkt hat. Ihm bleibt nichts. Antoine sieht ihn, kommt zu ihm und erkundigt sich, was passiert ist. Schwanenburg reagiert anders. Er schimpft. Erst mit Bobo, dann in Richtung der Birds of Decay. Ricks kniet kopfschüttelnd und enttäuscht im Hintergrund.

Die Champions stehen vor dem Ring, werden von Antoine mit allen möglichen Kommentaren eingedeckt. So langsam begreift auch Silas, was dort soeben im Ring vor sich ging. Mit jedem wütenden Wort des Kaisers ändert sich Scarecrows Miene mehr und mehr. Mit zornigem Blick schaut er langsam zu seinem Partner, doch Mykru tut, was Mykru eben so tut. Ihn anglubschen und den Daumen hoch nehmen.

Scarecrow reicht’s. Er schüttelt enttäuscht und bedient den Kopf, lässt Mykru hinter sich stehen und stapft die Rampe hinauf. Mykru will ihn zurückhalten, doch das Sprachrohr reißt seinen Arm los und geht seinen Weg. Lässt seinen Partner im nicht existenten Regen stehen. Im Hintergrund im Ring – Ricksenburg. Jetzt auch wieder zusammen, Antoine hat seinem Partner wieder auf die Beine geholfen, was gar nicht nötig war. Sie stehen dort im Ring und reden…planen vermutlich bereits den nächsten Schritt, denn eine Sache ist klar.

Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.



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Danke an alle Schreiber!!!