Es ist spät. Und doch wieder nicht. Denn über den Wipfeln des am Horizont gelegenen dichten Waldes zeichnet sich bereits die Morgendämmerung ab. Es ist ruhig in diesen frühen Morgenstunden. Nur leise hört man von der um diese Uhrzeit kaum befahrenen Bundesstraße in der Nähe ein vorbeibrausendes Auto die einsame Bar passieren. Eine Bar irgendwo in Deutschland. Abgelegen. Die Leuchtreklame über dem teilweise verfallenen Gebäude zeigt eine große Whiskey-Flasche, die in 2-Sekunden-Abständen ein Glas befüllt. Die Reklame zeigt in eben diesen Abständen nur zwei Bewegungen. Eins: Die volle Flasche, das leere Glas. Zwei: Die Kippbewegung, die leere Flasche, das volle Glas.
Er hat schon genug. Wie immer hat er genug gesoffen. Dabei stört es ihn nicht, dass der Morgen bereits graut. Ihm ist es schon seit Jahren egal. Denn ebenso egal ist es ihm, ob nun Montag, Donnerstag oder Sonntag ist. Er kommt nicht jeden Tag her. Aber sucht dann doch zielstrebig immer dieses Etablissement auf. Die Mädchen sind leicht zu bekommen, die Bar wird kaum von den Bullen kontrolliert und das Dope ist billig von den hiesigen Dealern zu bekommen, die regelmäßig hier ankommen und sich in der niedrigen Spelunke die Klinke in die Hand drücken.
Draußen ist es ruhig, wie schon erwähnt. Doch plötzlich fliegt die Tür auf und er fliegt heraus. Nicht freiwillig. Doch wieder einmal ist er einen Schritt zu weit gegangen. Wie so oft. Es ist ja schließlich nicht das erste Mal, dass er einem der Mädchen unter den Rock gegriffen hat. Und wohl mal wieder etwas zu fest. Und das, ohne ganz eindeutige Anstalten gemacht zu haben, dass er heute Abend noch genug Kohle hat, um sie auch anständig zu bezahlen. Sie auf die Toilette mit zunehmen. Oder nachhause. Hm, nachhause. Dahin folgen sie ihm selten. Hat sich bei den Mädchen schon rumgesprochen, dass es in seiner billigen Absteige von Wanzen und anderen Tierchen nur so wimmelt. Woher sollte er auch etwas Besseres bekommen? Die paar lausigen Kröten die er derzeit für den Mindestlohn als Reinigungskraft in einer Bierabfüllanlage bekommt reicht nun mal nicht für mehr. Wie oft er schon seinen Job verloren hat, kann er gar nicht mehr abzählen. Und wahrscheinlich wird er auch diesen bald wieder verlieren. Und so pendelt er ständig zwischen Hartz IV und einem dreckigen Job hin und her.
Im Moment sitzt er im Rinnstein, benebelt von dem billigen Fusel, den er sich vor zwei Minuten noch hinter die Binde gekippt hat.
Rausschmeißer: „Verpiss dich für heute endlich, du Penner! Es ist jedes Mal der gleiche Scheiß mit dir! Wenn du das nächste Mal antanzt, sieh zu, dass du Kohle für die Mädels hast oder ich reiß dir den Arsch auf!“
Er erwidert nur etwas Unverständliches. Irgendein alkoholberauschtes Gebrabbel. Dann setzt er sich auf, als der Rausschmeißer wütend die Tür hinter sich zuschlägt. Nun sitzt er wieder im Rinnstein, blickt auf sein rechtes Knie, das nun sichtbar ist. Denn die Hose ist jetzt hin. Wütend flucht er in sich hinein. Er richtet sich im Rinnstein sitzend auf, kramt berauscht in seiner zerschlissenen Jackentasche und holt nach einer Weile eine zerknautschte Camel-Schachtel heraus. Die letzte, mag er denken. Und flucht wieder vor sich hin.
Er kramt wieder in der Tasche. Das verdammte Feuerzeug, wo ist es? Er findet es nicht, tastet berauscht im Dunkel herum. Bei seinem Freiflug aus der Bar heraus muss es ihm aus der Tasche gesaust sein.
???: „n Scheiß Abend, was?“
Er blickt um sich. Woher diese Stimmen? Er sieht niemanden.
???: „Echt beschissen.“
Er peilt nicht, was abgeht. Er sieht sich wieder um, dreht sich herum. Da steht ein Kerl im mausgrauen Kapuzenpulli, die Hände in der Pullitasche vergraben. Er steht an die Hausecke gelehnt, die Beine überschlagen. Er blickt sich auf die andere Seite um, da steht ebenfalls ein Typ. Gekleidet in dem mausgrauen Kapuzenpulli wie die andere Gestalt. Und ebenso wie sein Kollege die Hände in der Pullitasche vergraben, an den Pfosten des Vordaches der Bar gelehnt.
Kerl: „ssss willstn? Sss wolltn ihr Penner? Isch hab nix mehr…Könnt gucken, wenn ihr wollt…Isch hab nischt mehr…“
Ihm ist ganz wirr im Kopf, als sich der Typ an der Hausecke nähert. Und sich neben ihn in den Dreck setzt.
???: „Mitleiderregendes Leben, das du da führst. Ist dir das klar?“ Kerl: „Wer bissstn du überhaupt? Lassss mich gehen, du…“ ???: „Na na na, wer wird denn gleich unhöflich werden?“
Der andere Typ hat sich genähert – und sich zu seiner Rechten begeben. Er aber setzt sich nicht in den Rinnstein, sondern begibt sich in die Hocke.
???: „Glaub mir, wir sind hier um zu helfen. Darf ich mir vorstellen? Mein Name ist Jasper. Wie heißt du?“
Er versteht nicht recht. Er kennt den Fremden nicht. Hat ihn noch nie gesehen. Doch er sieht die ihm dargereichte Hand. Plötzlich macht es KLACK – und in der Pranke des Typen blitzt das Feuer eines Feuerzeugs auf – SEINES Feuerzeugs…
Kerl: „sss gehört mir. Mir gehört dasssss.“ ???: „Nimm die Kippe. Na los.“ Jasper Randall: „Das ist Drake. Ich bin Jasper. Nun kennst du uns. Lass dir helfen, mein Freund. Wie heißt du?“ Kerl: „Isch bin Jürgen.“ Jasper Randall: „Jürgen, freut mich. Und jetzt Jürgen, sieh dich an. Gefällt dir dein Leben?“
Jürgen sieht an sich hinab, nachdem er seine Kippe an dem dargebotenen Feuer entfacht hat.
Jürgen: „sssgehtn dich mein Leben an, hm?“ Drake Ackley: „Lass dir hochhelfen, Jürgen. Du sitzt hier im Dreck wie irgendein Penner!“
Jürgen sieht den Hünen, der ihm unter die Arme greift und ihm auf die Beine hilft. Schwankend und taumeln wird ihm übel, als Drake ihn gegen den Pfosten lehnt.
Jasper Randall: „Du gehst regelmäßig in die Bar, nicht?“
Jürgen nickt. Plötzlich wird ihm übel. Er schwankt. Nein, nicht er. Die Welt schwankt. Die Typen in den Kapuzenpullis, die vor ihm stehen. Die sind es, die schwanken. Und dann flüstert der eine auch noch unheilsschwanger, drückt sich mit den Lippen nahe an sein Ohr heran:
Jasper Randall: „Diese Bar hat ein Geheimnis. Diese Bar, wie viele andere auf der ganzen Welt auch!“
Dann entfernt sich sein Mund wieder von seinem Ohr.
Jasper Randall: „Du hast Glück, Jürgen. Weißt du wieso? Weil Drake und ich hier sind. Wir sind hier, um dir zu helfen.“ Jürgen: „Ach ja…Wieso? Wie könnt ihr mir helfen? Habt ihr Geld? Nnn besssseren Schob? Ich…“ Jasper Randall: „Psssssst!“
…macht Randall und führt den Finger dabei an den Mund.
Jasper Randall: „Es geht nicht um Geld, Jürgen. Es geht um viel mehr. Geld ist nur bedrucktes Papier. Du glaubst doch nicht wirklich, dass Geld dir aus deiner Misere helfen kann? Geld macht dich nicht zu einem besseren Menschen. Geld macht dich nicht glücklich. Du erkennst es nicht, Jürgen. Aber genau deswegen sind wir hier. Weißt du, wieso du Glück hast?“
Er zuckt mit der Schulter. Dann wandert sein Blick wieder zwischen Drake Ackley und Jasper Randall hin und her.
Jasper Randall: „Das hier, Jürgen.“
Er deutet auf die Bar, präsentiert sie ihm wie den Eingang zum Paradies.
Jasper Randall: „Das hier ist eine Anlaufstelle für verlorene Seelen. Wusstest du all das nicht? Hast du schon einmal vom Fight Club gehört?“
Er erinnert sich. Ist ihm geläufig. Hat es aber immer für ein Gerücht gehalten.
Jasper Randall: „Hast du dich nie gefragt, wieso der Parkplatz hier vor dem Gebäude zumeist fast voll ist, aber in der Bar kaum ein Schwein zu sehen ist? Nein, es ist dir nicht aufgefallen, weil du keinen Blick für das offensichtliche hast. Du erinnerst mich an jemanden, Jürgen. Weißt du, an wen? Kennst du Bierzelt?“ Jürgen: „Türlich…Bierzelt. Weiber, Bier, Schnupftabak, ich…“
Drake Ackley und Jasper Randall blicken sich an, während Jasper seinen Arm um Jürgen legt.
Jasper Randall: „Nein, mein Freund. Das meine ich nicht. Ich rede von Cashew und Sid the Scum. Lass mich dir von den beiden erzählen. Für sie zählt nur Saufen. Die beiden sind armselige Kreaturen, dir ihr Leben verschenken an etwas, das, du wirst es nicht glauben, Drake und auch ich mir nicht fremd ist. Cashew verlor sein Leben sogar eine Zeitlang an Gott.“
Dabei lächelt er abfällig.
Drake Ackley: „Gott….“ Jasper Randall: „In dieser Bar, lieber Jürgen, praktiziert der Fight Club einen seiner Untergrundclubs. Du bist nur nicht eingeweiht. Und dein Glück ist, Jürgen, dass Drake und ich gerade in der Nähe sind. Denn wir werden dich in seine tieferen Abgründe hineinziehen. Und dort, Jürgen, wirst du die Antworten finden. Die Antworten, die wirklich zählen für all deine Fragen. Bislang hast du dem Alkohol gefröhnt, dich gefragt: Wieso ich, wieso? Wieso lebe ich dieses beschissene Leben, kontrolliert von Bullen, Drogendealern und deinen Vorgesetzten. Aber ab heute wird sich all dies ändern.“
Er blickt ungläubig. Beinahe muss er kotzen, doch die beiden Fremden haben ihn neugierig gemacht. Tatsächlich hat er sich oft gefragt, wieso ausgerechnet er. Wieso kommt er nicht auf die Beine? Ist Arbeit, Saufen, Arbeit, Saufen tatsächlich DAS Leben? Sein Leben? Soll es ewig so weitergehen? Huren, Saufen, Schnupfen? Drogen? Job verlieren, Job annehmen, Job verlieren, Job annehmen? Der ewige Kreislauf?
Jasper Randall: „Ich sehe viele Fragen in deinem Gesicht, Jürgen. Wir werden dir die Augen öffnen. Drake und ich, wir SIND der Fight Club! Und nach den nächsten Stunden, wirst du verstehen. Es geht nicht um Geld. Es geht nicht um Alkohol. Es geht nicht um Drogen oder darum, ständig auf die Anweisungen deiner Vorgesetzten zu hören. Es geht darum, sich zu widersetzen! Immer! An jedem Ort! So auch hier! Willkommen in unserer Familie!“
Drake Ackley: „Die Welt der Schmerzen, Jürgen…“
…der Hüne legt seine Pranke auf seine schmale Schulter, drückt kräftig zu, so dass er zunächst etwas in die Knie geht…
Drake Ackley: „…wird dir zeigen, worauf es wirklich ankommt. Wir sind eine große Familie.“
Jasper Randall: „Du bist ein gutes Beispiel, Jürgen. Denn ich habe in nur wenigen Tagen das Vergnügen, Cashew im Ring gegenüberzutreten. Und Cashew ist wie du. Er ist verloren. Er folgt den Schritten seines Freundes Sid the Scum. Ein Alkoholiker. Sagt wohl alles, wenn beide sich Bierzelt nennen, oder? Und wer weiß? Wer weiß, ob Cashew noch derselbe ist, nachdem wir im Ring mit ihm fertig sind. Du aber, Jürgen…“
Sie schieben ihn Richtung Tür zur Bar. Drake Ackley klopft zweimal, dann wird die Tür aufgetan. Der Türsteher steht im Rahmen der Tür, blickt zunächst verärgert, dass Jürgen erneut davor steht. Doch als dann Drake Ackley seine Kapuze in den Nacken wirft, bekommt er große Augen.
Türsteher: „Heilige…ihr?“
Und irgendwie scheinen alle zu begreifen – alle, außer Jürgen, der ungläubig zwischen allen Anwesenden hin und her blickt.
Jasper Randall: „Wir sind wieder einmal da. Ist lange her. Sind welche unten?“ Türsteher: „Na…na klar! Es ist beinahe jeden Abend jemand unten!“ Jasper Randall: „Siehst du, Jürgen? Es ist beinahe jeden Abend jemand unten. Und du wirst bald schon verstehen, WAS der Fight Club ist.“
Der Türsteher tritt beinahe ehrfürchtig zur Seite und lässt die drei gewähren. Das schummrige Licht der Bar füllt den Türrahmen aus, bis die drei Schatten in dem Licht aufgehen.
Jasper Randall: „Willkommen im Fight Club…“
Dann fällt die Tür ins Schloss, so dass es blitzartig dunkel wird. Und mit dem Zuschlagen der Tür endet ebenso dieses Segment…
Mäc Müll: „Hallo, liebe GFCW-Galaxie, zu einer Interview-Schalte... dieses Mal an einem etwas besonderen Ort.“
Das Aufnahmegerät ist an, Mäc Müll steht zum Interview bereit... aber wie angekündigt ist alles dieses Mal ein bisschen anders. Keine GFCW-Logos hängen hinter dem bekannten Sakkoträger an Backstagewänden. Auch hört man die anwesende GFCW-Galaxie in keinster Weise bis in die Katakomben brüllen. Um ehrlich zu sein sind wir noch nicht einmal in der Stadthalle Bremerhaven, geschweige denn schreiben wir den elften März dieses Jahres. Wir befinden uns mit der lebenden GFCW-Legende ganz woanders, zu einem ganz anderen Zeitpunkt. „Videoaufzeichnung“ lautet hier das Zauberwort und so blickt die ganze GFCW-Galaxie lediglich auf dem Titan Thron der Halle und taucht in eben jene Szene ein, wo sich nun erneut Double M mit einem freudigen Grinsen zu Wort meldet.
Mäc Müll: „Wir senden für euch aus Los Angeles, wohin wir uns im Vorfeld der „Go Home“ Ausgabe von „War Evening“ auf den Weg gemacht haben, um ein lang ersehntes Interview führen zu können. Einige Male haben wir es in den letzten Wochen versucht, doch heute soll es endlich funktionieren... ich bekomme endlich das, was ich will!“
Freudig erregt wie ein kleines Kind tapst Müll eine Gittertreppe hoch, die ihm im Innenraum eines Gebäudes vom Erdgeschoss in die Oberetage bringt. Unterhalb der Treppe ist eine typische Einrichtung zu erkennen, die heutzutage eine gut ausgerüstete Wrestlingschule mit sich bringt. Zwei makellose Wrestlingringe sind auf der Längsseite aufgebaut, von denen Einer aktuell durch eine Gruppe von Menschen benutzt wird. Ebenso befinden sich diverse Boxsäcke, Trainingsgeräte und sonstige Utensilien zum Stählen und Verfeinern des Körpers im Inventar dieses Gebäudes, die momentan mal mehr, mal weniger intensiv genutzt werden.
Für den „Meister des Mikrofons“ dürfte diese Ausstattung jedoch ziemlich uninteressant sein, hat er sein Ziel doch im obigen Bürotrakt des Gebäudes ausgemacht. Entlang eines länglichen Flurs reihen sich diverse Türen aneinander, die allesamt mit unterschiedlichen Schildern und Bezeichnung bestückt sind. Vor einem dieser Türen bleibt Müll nach kurzem Weg stehen und wendet sich nochmals der Kamera zu. Das Funkeln in seinen Augen ist förmlich zu erkennen, jetzt schlägt endlich seine Stunde. Und mit wem er es gleich zu tun bekommen wird, dürfte dem Ein oder Anderen mittlerweile auch schon klar geworden sein.
Mäc Müll: „Meine Damen und Herren, jetzt ist es soweit. Ich begrüße herzlich zum Interview...“
Parallel dazu greift Mäcci mit seiner freien Hand nach der Türklinge und öffnet diese somit für den Eintritt.
Mäc Müll: „... den Besitzer des „L.A. Gyms“... Lex Streetman!“
Sprach er, trat hinein in das Büro... und stand vor einem leeren Raum!
Damit hat Mäc Müll wohl nicht gerechnet, denn das eigentliche Arbeitszimmer seines Interviewpartners ist menschenleer. Niemand am Schreibtisch. Niemand an der großen Glaswand, welche direkt einen Blick in die Straßenschlucht der Stadt der Engel offenbart und auch niemand vor der möblierten Aufstellung, an der der Blick Mülls sofort haften bleibt. Wie es womöglich nämlich normal für Menschen ist, haftet sein Blick sofort an dem schönen Glitzern von Gold... Titelgold, um es genauer zu sagen und die Titel kommen dem rasenden Reporter der GFCW bekannt vor.
???: „Wie ich sehe, hast du dich bereits ein wenig in meinem Büro zurecht gefunden...“
Erschrocken und auch ein wenig peinlich ertappt wirbelt Müll auf der Stelle herum und erblickt auf der anderen Seite des Raumes genau die Person, auf die er eigentlich bereits beim Betreten des Raumes treffen wollte. Aus einem Nebenraum des Büros tritt nun leibhaftig Lex Streetman in sein eigenes Office ein und beobachtet auf seinem Weg zum Schreibtisch seinen Besucher. Dieser erwacht nun wieder ein wenig aus seiner Schockstarre, bedingt durch Streetmans überraschtes Auftreten, und kehrt allmählich zurück in seinen souveränen Modus als Interviewer.
Mäc Müll: „Ähm, nun ja, also... eine schicke Vitrine hast du da... und da ich dich nun auch hier antreffe, können wir doch eigentlich mit unserem geplanten Interview anfangen, oder?“
Vorbereitet dazu wäre zumindest alles und auch der heutige Teilnehmer im Main Event hat sich offensichtlich auf nichts Anderes eingestellt. Unaufgeregt, aber genauso unbeeindruckt von Mülls vorzeitigem Eintreten in sein Büro, deutet Lex auf die zwei komfortablen Stühle, welche vor dem hölzernen Massivtisch stehen, und lässt sich dann selbst auf seinem Bürostuhl auf der anderen Tischseite nieder.
Flucks nähert sich Mäc Müll der angebotenen Sitzgelegenheit und nimmt das Angebot seines Gegenübers natürlich gerne an. Etwas komisch wirkt diese Situation für Mäcci schon, scheinen wir vor uns in diesem Moment nach den erste Eindrücken mehr den „Business Man“ und Leiter des Gyms Streetman, als den eigentlichen Wrester Streetman zu haben. Dass der L.A. Boy jedoch alles andere als ein typischer Anzugträger ist, verdeutlichen unter Anderem eine momentan vorzufindende Trainingshose und ein simples schwarzes Shirt des Gyms und von Müll wissen wir ja mittlerweile, dass er sich auch von etwas Ungewohntem in der Regel nicht vom eigentlichen Kurs abbringen lässt. Entsprechend schnell zieht er aus seinem Jacket mehrere Notizkarten hervor und räuspert sich noch ein letztes Mal vor dem eigentlichen Beginn.
Mäc Müll: „Zuerst einmal bedanke ich mich bei dir für die Gelegenheit, dich hier in Los Angeles aufsuchen und zum ersten Mal seit deiner Rückkehr ein Interview mit dir führen zu dürfen. Das ungeplante Reinplatzen gerade eben war nicht ganz so geplant, ich hoffe, dass siehst du mir nach.“
Kann man einem Mäc Müll längerfristig böse sein? Wohl kaum und entsprechend kurz fällt Streetmans Reaktion durch ein kleines Nicken aus. Mit einem abwartenden Blick lehnt sich der Los Angelino nun in seinem Stuhl zurück und wartet auf die Fragen, die nun unweigerlich kommen werden.
Mäc Müll: „Zunächst einmal möchte ich mich natürlich nach deinen Reaktionen vom Main Event der letzten Show erkundigen. Nach gut acht Monaten standest du wieder in einem GFCW-Ring und verlorst ein Tag Team Match mit Johnboy Dog gegen Zereo Killer und Jason Crutch. Wie enttäuscht bist du, dass dein Comeback schlussendlich nicht vom Erfolg gekrönt war?“
Erwartungsschwangerer Blick Mülls in Richtung Streetman, doch dieser schaut lediglich mit einem etwas zur Seite geneigten Kopf zurück.
Lex Streetman: „Glaubst du tatsächlich, dass ich nur auf dieses eine Tag Team Match hingearbeitet habe?“
Mit dieser Gegenfrage verfliegt kurzzeitig die Souveränität aus Mülls Gesicht. Bevor er sich des weiteren wieder fangen geschweige denn reagieren kann, kommt ihm LS auch schon zuvor und fährt unbehelligt fort.
Lex Streetman: „Mäc... das verlorene Match stört mich im Nachhinein nichts im Geringsten! Ich verfolge einen anderen weitreichenderen Plan, wo mir genau solche Matches helfen werden. Wie du selbst nämlich gerade sagtest, ist eine lange Zeit vergangen, indem ich nicht mehr im Ring stand. Acht Monate, Mäc... acht lange Monate.“
Für die Kleinigkeit eines Moments lässt er diese erwähnte Zeitspanne im Raum stehen. Dann beugt sich der Institutionelle wieder ein wenig vor in Richtung der Interview-Legende.
Lex Streetman: „Ich war in der Zwischenzeit zwar nicht verletzt, aber dennoch raus aus dem In-Ring Geschäft. Es dauert dann wieder eine gewisse Zeit, bis du vom Trainingsbeginn an wieder deinen maximalen Leistungsstand erreichen kannst und genau in diesem Prozess befinde ich mich gerade. Am Punkt X, genau dann, wenn es drauf ankommt, möchte ich in meiner Topform sein und diese kann ich lediglich mit Training unter Wettkampfbedingungen erreichen. Dafür benötige ich Matches... Matches, wie eben solche in der letzten Woche. Für dieses Training nehme ich kurzfristig gesehen auch Niederlagen in Kauf, denn schlussendlich wird mir die letzte Show mehr Nutzen stiften, als es auf den ersten Blick mit dieser Niederlage aussehen mag.“
Eine schiere Informationsflut bricht gerade über unserem Lieblingsinterviewer hinein, waren das gerade doch womöglich die ausdrucksstärksten und informationshaltigsten Worte, die man von Streetman seit seiner Rückkehr zu hören bekommen hat. Womöglich ein weiteres Indiz dafür, dass wir hier mehr den „Analysten“ und „Trainer“ in Streetman sehen, als es in erster Linie in der GFCW an sich rüberkommt. Dennoch wäre Mäc Müll natürlich nicht Mäc Müll, wenn sein Gehirn diese neuen Reize nicht innerhalb kürzester Zeit verarbeiten könnte und seinerseits wieder die Stimme erhebt.
Mäc Müll: „Ein weitreichender Plan? Ein Punkt X? Erzähle uns mehr darüber, was genau meinst du mit diesen Aussagen?“
Zum ersten Mal in diesem Treffen formt sich Streetmans Antlitz nun zu einem leichten Grinsen oder sagen wir zumindest zu einem Schmunzeln. Ob Mäc Müll dies allerdings weiterhelfen wird, ist dann eher doch fraglich.
Lex Streetman: „Das werden sowohl du, als auch die komplette GFCW noch früh genug erfahren. Ich bin, wie gesagt, auf einem guten Weg dahin. Wenn die Zeit reif ist und alles so aufgeht, wie ich mir dies vorstelle, dann wird man schon bald die ersten Früchte meiner Saat sehen können.“
Sehr umwobene Antwort, aus der man nun im Nachhinein nun auch nicht wirklich schlauer ist. Ein weiteres Ass hat ein Mann vom Schlage eines Mac Mülls aber immer im Ärmel und so bohrt die männliche Karla Kolumna der GFCW bei diesem Thema nochmals nach.
Mäc
Müll: „Hat dieser Plan womöglich etwas mit den
fehlenden Stücken in deiner Titelvitrine zu tun?“
Nach Erwähnung des gläsernen Kastens schweifen die stahlblauen Augen Streetmans kurz in Richtung seiner Titelsammlung, die er sich in der Zeit seiner Pause hat anfertigen lassen. Es sei ja schließlich mal gestattet, sich seinen bereits erreichten Erfolgen bewusst zu werden und diese auch ein wenig zu genießen. Dementsprechend kann ein gewisser Stolz im aktuellen Blick des Amerikaners nicht geleugnet werden, wenngleich sich dies wieder ändert, als sein Augenpaar zurück auf Mäc Müll fällt. Dennoch klingt seine Stimme in den nächsten Worten deutlich energischer und bestimmter, als es noch zu Beginn des Gesprächs der Fall war.
Lex Streetman: „Manch Einer kann behaupten, dass ich bereits alles in der GFCW erreicht habe, was man erreichen kann. Die GFCW Triple Crown, den ersten Platz in der ewigen Liste aller GFCW-Worker, die Rekordregentschaft der GFCW Heavyweight Championship... all das kann ich bereits mein Eigen nennen, aber es ist immer möglich, sich neue Ziele zu setzen. So ist es auch bei mir und es gibt genau zwei Sache, die mir noch fehlen. Zwei Errungenschaften, die in dieser Sammlung noch nicht vorhanden sind und die ich im Jahre 2016 hinzufügen möchte. Für diese Vorhaben bin ich unter Anderem zurückgekehrt und dafür ist es für mich auch unbedingt notwendig, wieder auf die Spitze meines Könnens zu kommen. Mein Hunger nach Erfolgen ist nämlich noch nicht gestillt und das, was ich mir vornehme, werde ich auch noch in die Realität umsetzen!“
Nach diesen Worten lässt sich der Institutionelle wieder ein wenig in seine Sitzgelegenheit zurück federn, was sofort seinem Gesprächspartner die Möglichkeit gibt, sich seinerseits nach vorne zu beugen und – verbal gesprochen – den Fuß weiterhin auf dem Gaspedal zu halten.
Mäc Müll: „Klingt alles sehr viel versprechend und angriffslustig! Bereits am kommenden Freitag in der „War Evening“-Ausgabe in Bremerhaven bekommst du womöglich die Gelegenheit, deinem Ziel einen Schritt näher zu kommen. „Zereo Killer gegen Lex Streetman“ wird es dort heißen, manche sprechen auch vom „Battle of L.A.“. Wie sind deine Meinungen zu dem Match gegen den aktuellen GFCW Heavyweigth Champion?“
Für diese Antwort lässt sich der Mann mit den stahlblauen Augen dann doch ein bisschen mehr Zeit und blickt für einen kurzen Moment gar an Mac Müll in die theoretische Ferne. Er scheint nach den richtigen Worten zu suchen und wirkt mit dieser Thematik stark beschäftigt. Durchaus verständlich, wenn man bedenkt, dass sich die beiden (ehemaligen) Champions seit Streetmans Rückkehr doch bereits mehrmals indirekt oder direkt begegnet sind. Am Ende scheint er jedoch die richtige Sätze für sich gefunden zu haben und lässt gar ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen folgen.
Lex Streetman: „“Battle of L.A.“... ich glaube nicht, dass ich dies jeweils so nennen würde. Fakt ist aber, dass man sich so schnell wieder im Ring sehen kann. Nach all den Dingen, die in den letzten Wochen zwischen MacKenzie und vor vorgefallen sind, wird es wohl Zeit, die Angelegenheit im Ring zu klären und ich selbst habe MacKenzies Verhalten mir gegenüber im „Dog's Inn“ und auch in der letzten Show nicht vergessen. Eine Sache ist hierbei für mich glasklar geworden. Wenn er mir wiederholt Respektlosigkeit vorwirft und meint, ich sollte meine Einstellung und mein Verhalten mal gehörig überprüfen... dann sollte er momentan gefälligst selbst erst mal vor seinem eigenen Haus kehren und sich an die eigene Nase fassen!“
Lex Streetman: „Ich werde mich besten Wissens und Gewissens auf dieses Match vorbereiten, denn ich bleibe bei meiner Aussage aus der letzten Show. Es kann sich nur einer von uns Zweien „Los Angelino“ nennen dürfen und dies wird sich über kurz oder lang entscheiden! Das anstehende Match in der „Go Show“-Ausgabe wird mit Sicherheit nicht das Letzte zwischen uns Beiden werden und ich wie ich bereits zu Beginn sagte, steht für mich momentan nicht unbedingt das Ergebnis im Vordergrund. Dieses Match wird in erster Linie ein Sprungbrett für die Zukunft darstellen und mich auf kommende Aufgabe vorbereiten... sei es nun in Bezug auf Jason Crutch... oder aber auf andere interessante Herausforderungen!“
Klingt doch schon mal sehr vielversprechend und genau dort möchte der rasende Reporter der GFCW nun auch weiter ansetzen. Problem an der ganzen Sache ist... er darf es offenbar nicht mehr. Nach seiner getätigten Aussage stemmt sich der „GFCW Triple Crown Champion“ nämlich in die Vertikale und wandert langsam um seinen Schreibtisch herum. Müll blickt zunächst ziemlich verwirrt aus der Wäsche, ahnt aber am Ende, dass es womöglich nichts Gutes für ihn bedeuten könnte.
Lex Streetman: „Es tut mir nun Leid, Mäc, aber ich muss mich nun wieder anderen Dingen zu wenden. Die Arbeiten im Gym und auch die Vorbereitungen für „War Evening“ warten auf mich und dafür benötige ich vollkommen Fokus darauf. Wenn du weitere Fragen an mich hast, können wir uns gerne im Vorfeld des PPVs nochmals zusammensetzen, aber für Heute müssen wir Schluss machen.“
Fast schon ein wenig verzweifelt – aber mit Sicherheit ein Stück weit enttäuscht – springt Müll von seinem Stuhl auf und blickt einem Streetman hinterher, welcher bereits auf dem Weg zur Ausgangstür ist. Intuitiv – oder auch einfach, weil er dem Gastgeber netterweise folgen will – läuft MM dem Institutionellen hinterher und steuert somit ebenfalls auf den Ausgang des Raumes zu. Der Kalifornier öffnet bereits schon die Tür für Mäcci und dieser bleibt nochmals in letzter Erwartung neben LS stehen.
Keine Chance allerdings, der Leiter des Gyms bleibt standhaft. Entsprechend resignierend dreht sich Mäc wenig später dem Türbogen zu und will gerade heraustreten, als ihm im Augenwinkel neben der Tür an der Wand ein interessanter Bilderrahmen samt Inhalt ins Auge springt. Hinter Holzrahmen und Glasscheibe sind mehr oder minder ordentlich ein zerrissenes T-Shirt des „L.A. Gyms“ - beziehungsweise ihre Überreste – und darüber eine kleine Bleigießfigur in Form einer Axt aufgebahrt. Für aufmerksame GFCW-Zuschauer klar erkenntlich von wem diese Utensilien stammen, aber für Mäc Müll natürlich eine gute Gelegenheit nochmals alles zu riskieren und quasi im Hinausgehen nochmals eine Frage loszulassen.
Mäc
Müll: „...“
„Rumms“ und schon fällt die Tür ins Schloss. Außen vor steht nun ein etwas perplexer Mäc Müll, der seinen bereits geöffneten Mund wieder schließt und den erhobenen Zeigefinger wieder gen Erdboden fallen lässt. Für einige Augenblicke bleibt er leicht verwirrt vor der Tür stehen, bevor er schlussendlich dann doch mit den Schultern zuckt und sich auf den Weg nach draußen macht. Die gute Grundlaune kann ihm nämlich Niemand wegnehmen denn auch, wenn er hier gerade mehr oder minder rüde aus dem Interview hinaus manövriert wurde, kann ihn eine Sache auf dem Nachhauseweg wieder ganz schnell zufrieden stellen.
Mäc Müll: „Immerhin... ein Interview für den PPV hab ich schon mal in der Tasche! Mülli, du bist einfach ein Genie!“
Mit diesem formidablen Schlusssatz endet die Schalte und die „War Evening“ nimmt langsam aber sicher Fahrt auf.
War Evening, Bremerhaven (Stadthalle Bremerhaven), 10.03.2016
In Kooperation mit
Hinein geht es in den heutigen Austragungsort, wo just in diesem Moment auf der Entrance Rampe das obligatorische Feuerwerk mit verschiedensten Raketen und Pyros gezündet wird. Lautes Knallen und der Geruch von Schwarzpulver breiten sich in der Halle aus und nachdem auch der letzte Feuerwerkskörper explodiert ist, hören wird endlich die fantastische Stimmung hörbar, die die GFCW-Galaxie von den Rängen aus über die TV-Kameras in alle Welt hinaus transportieren. Die Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ sind nun ebenfalls aus den Boxen zu entnehmen und schon rast die Hallenkamera über die wieder einmal pickepacke vollen Zuschauerreihen, wo sich wieder einmal nicht nur Tausende von Menschen befinden, sondern auch Unzähliges GFCW-Merchandise und selbstgebastelte Schilder ihre Eigentümer erfreuen. Beendet wird der Rundflug mal wieder am Titan Thron, wo dieses Mal nicht nur das bekannte GFCW-Logo prangert, sondern auch eine weitere kleine Nachricht den Fans im On-Air Bereich eingeblendet wird.
Sven: „Das stimmt absolut und damit auch „Hallo“ von meiner Seite aus! Die Vorfreude und Spannung auf den großen PPV ist bereits überall spürbar und wirklich Jeder möchte unbedingt bei diesem großen Event dabei sein. Für diejenigen der GFCW-Worker, die es noch nicht auf die Card geschafft haben, ist heute die letzte Möglichkeit, sich für solch einen Spot zu empfehlen und es vielleicht doch noch auf den Zug in Richtung Hamburg zu schaffen. Möglichkeiten dazu gibt es heute „en masse“, denn kurz vor dem Jubiläum gibt sich die komplette Creme de la Crema nochmals die Ehre und wir können euch gleich fünf Matches und eine spannende Vertragsunterzeichnung für den PPV präsentieren. Wie immer stellen wir euch nun die einzelnen Matches Schritt für Schritt vor... meine Damen und Herren, wir präsentieren die heutige Matchcard für die „War Evening“-Ausgabe aus Bremerhaven!“
Pete: „Der „Rich Guy“ Don Sheen hat in seinen bisherigen drei Matches n der GFCW eine beeindruckende Bilanz aufzuweisen, die er zusätzlich auch noch mit forschen und mutigen Worten außerhalb des Ringes unterstreicht. Bisher lässt er aber jedes Mal auch Taten im Ring folgen und man muss sich fast schon fragen, wer diesen talentierten Newcomer aufhalten kann. Schafft es heute vielleicht Rick Murk, den wir alle wohl noch besser unter dem Namen „Demon of Death“ kennen, dem jungen Bayer die erste richtige Niederlage in seiner noch jungen Karriere zuzufügen? Ersten Kontakt miteinander haben die Beiden bereits in der letzten Show aufgenommen und nachdem sie dort verbal ziemlich aneinandergeraten sind, können sie ihre Differenzen heute im Ring klären!“
Singles Match: Sven: „Es sind momentan wahrhaftig keine einfachen Zeiten, die der Puppenspieler gerade durchleben muss. Einen wahren Lauf kann meine seine aktuellen Leistungen im Ring leider nicht nennen und zu allem Überfluss musste er vergangene Show auch noch die Nachricht des Todes seiner früheren Begleiterin Minna erfahren. Wie der Spieler damit umgeht und ob er heute überhaupt in vollkommenen Besitz seiner Kräfte sein wird, werden wir sehen... dies könnte andererseits eine Chance für Kid Daniel und dem New Breed sein, ihre wieder neu aufgenommenen Zusammenarbeit mit einem Sieg einzuleiten. Letzte Show unterlagen Daniel und Ryder McKnight noch knapp in einem packenden 3 Way Tag Team Match den GFCW Tag Team Champions, heute kannJBDs Sprössling das Ganze für das Duo wieder geraderücken. Man schauen, ob ihm dies gelingen wird oder Püppi so etwas wie „Frustbewältigung“ schaffen kann.“
Vertragsunterzeichnung des PPV-Matches "Savior vs. Ryder McKnight"
Pete: „Von Daniel geht es direkt weiter mit seinem Tag Team Partner, den wir in der bereits oben erwähnten Vertragsunterzeichnung wiedersehen werden. McKnight und Savior bekämpfen sich nunmehr schon seit Jahresbeginn und häufig hatte bis jetzt der selbsternannte Retter mit seinem Bodyguard Azreal die Oberhand. An Aufgeben war für Ryder allerdings nie zu denken und so kämpfte er sich vom Boden immer wieder zurück und konnte seinerseits auch immer wieder Nadelstiche setzen. In zwei Wochen endet das Ganze in einem finalen Match bei der Jubiläumsshow und heute werden dafür die notwendigen Unterlagen unterschrieben. Wir sind gespannt ob es bei den Unterschriften bleiben wird oder wir noch eine letzte Konfrontation der Beiden vor der Großveranstaltung sehen.“
Singles Match:
Sven: „Im Folgenden tauchen wir ein in die Tag Team Division der Liga und kommen zu zwei Teams, denen es aktuell ziemlich prächtig gehen müsste. Seit ihrer Wiedervereinigung sind die Jungs von Bierzelt äußerst erfolgreich unterwegs und in der letzten Show konnte Cashew tatsächlich sein erstes Singles Match seit seiner langen Pause gewinnen. Ob es auch heute gegen Jaspar Randall vom Fight Club reicht, muss man abwarten, denn Randall und Drake Ackley sind aktuell die absoluten Dominatoren des Teamkampfs, was sie nicht erst vor zwei Wochen mit ihrem Sieg gegen die New Breed und dem Duo von Savior und Azreal bewiesen haben. Kann der „Erzengel des Oettis“ dieses Machtverhältnis mit seinem Partner Sid am Ringrand einreißen oder wird der Fight Club auch diese Herausforderung überstehen? Eine spannende Angelegenheit in unserem dritten Matches Abends.“
Singles Match:
Pete: „Weiter geht es mit unserem vorletzten Match des Abends, welcher aber auch problemlos der Hauptkampf einer jeder Veranstaltung sein könnte! Jason Crutch, ein ehemaliger GFCW Heavyweight Champion und Fanliebling schlechthin, trifft auf den GFCW Intercontinental Champion, Johnboy Dog! Beide Akteure haben eine etwas merkwürdige Vergangenheit miteinander, sie respektieren sich irgendwo schon sehr, aber mögen können sie sich auch nicht wirklich. Für Beide ist dieses Match ein letzter harter Prüfstein für ihre wichtigen Matches bei der Anniversiary Show und umso mehr werden sich die Zwei bestimmt danach den Main Event anschauen, denn dort treffen ihre beiden großen Widersacher ebenfalls aufeinander...“
Singles Match:
Sven: „So ist es und auch dieses Match könnte locker einen PPV headlinen! GFCW Heavyweight Champion Zereo Killer bekommt es mit dem Rekord-Champion Lex Streetman in dessen erstem Singels Match seit seiner Rückkehr zu tun! Noch vor zwei Jahren wäre dies ein Match zweier absoluter Fan Favourites gewesen, doch bekannterweise ist Streetman seit seinem Comeback nicht mehr so richtig der, der er mal war. Dies missfällt unter Anderem Zereo sehr deutlich und dies machte MacKenzie auch bereits mehrmals in Aussagen deutlich. Heute, zum Abschluss der „Go Ausgabe“ von „War Evening“ bekommen wir dieses absolute Dream Match serviert und wir dürfen gespannt sein, wer von diesen Beiden sich einen letzten psychologischen Vorteil für den PPV sichern kann!“ Pete: „Geballte Starpower also auf der gesamten Card und dies ist doch mal eine absolut würdige Matchcard vor dem großen Jubiläum. Neben diesen Knallermatches erwarten wir natürlich auch noch weitere Auftritte anderer GFCW-Akteure. Freuen sie sich zum Beispiel auch noch auf The Godlike, Tom Hdot und Viele andere. Viel Spaß also nun mit der allerletzten „War Evening“-Show vor dem großen Jubiläum wünschen euch Pete...“ Sven: „... und Sven! Das wird ein großes Fest!“
Wir schalten nun in den Backstagebereich und bei den Fans bricht zum größten Teil Jubel aus, als der GFCW Custom World Heavyweight Title in Großaufnahme eingefangen wird. Ein langsames Fade-In wird vollführt und man erkennt Zereo Killer in seiner ganzen Pracht. Vorbildlich wie ZK nun einmal ist, ist er schon bereit für sein Match. Die dunklen Klamotten sollten es heute sein. Schwarz, mit roten Verzierungen auf der Hose, die schwarze Kapuzenjacke mit einem roten #ISGI auf den Rücken, dazu die passende schwarz-rote Gesichtsbemalung. Star Wars Fans würden sagen, dass dieses Outfit ein wenig an Darth Maul erinnert. Naja, solange nicht Zereo Killer auf die dunkle Seite der Macht gewandert ist, ist alles in Ordnung…
Er hat sein schönstes Lächeln für den Bremerhaven mitgebracht, steht bereit für ein Interview! Ein Schallwandler und dessen Besitzer sind auch schon im Bilde: Niemand Geringeres als MacMüll persönlich.
MacMüll: „Hi Zereo Killer, freut mich, dass du dich für mich und auch für die Fans ein wenig Zeit genommen hast.“
Mit einem freundlichen Nicken resigniert der Champion die ersten Worte des Fragenstellers.
Zereo Killer: „Natürlich hab ich ein paar Minuten für dich und für meine Fans da draußen!“
Cheap Pops ist immer ein probates Mittel! Das hat Mr. #ISGI natürlich nicht nötig, denn er wird überall geliebt – außer in der PCWA.
MacKenzie klopft sich auf seinen Gürtel, den er schon fast ein halbes Jahr sein eigen nennen darf, doch eine schwere Titelverteidigung steht an, in zwei Wochen!
MacMüll: „Mike, in zwei Wochen wird in der GFCW Geschichte geschrieben! Du selbst und Johnboy Dog, ihr habt euch auf ein Double Title Match eingelassen. Und der Sieger wird in einem Iron Man Match ermittelt. Wie wirst du dieses Match angehen?“
Kurz überlegt der Mann aus den vereinigten Staaten, fährt sich mit seinen Fingern über das Kinn und hat prompt die passende Antwort parat.
Zereo Killer: „John…“
Er nennt ihn wieder so… der alte Hund hasst es, wenn man ihn so nennt. Nun ja, einige dürfen das wohl, aber nicht er, nicht Zereo Killer… nicht „Mike“.
Zereo Killer: „Der Hund hasst es, wenn man ihn darauf anspricht, doch das ist ein Fakt, den man nicht außer Acht lassen darf: Er hat die Fünfzig überschritten. Ich werde ihn nicht unterschätzen, auf gar keinen Fall…. Aber wie will er sechzig Minuten mit mir im Ring mithalten? Bei allem Respekt, aber…“
Forsch fährt in MacMüll ins Wort. ZK setzt einen grimmigen Blick auf, der unerschrockene Hall of Famer der GFCW lässt sich davon aber nicht unterkriegen.
MacMüll: „Entschuldigung, dass ich dir so ins Wort falle… aber hast du vergessen, dass Johnboy Dog selbst dieses Match vorgeschlagen hat? Er wird sich doch dabei was gedacht haben, oder?“
Der Meister des Slacklinens nickt und antwortet wild entschlossen.
Zereo Killer: „Na klar hat er sich dabei was gedacht. Er steht im wohl wichtigsten Match der GFCW Geschichte, denn erstmals stehen der GFCW Heavyweight Title und der GFCW Intercontinental Title auf dem Spiel und niemand darf eingreifen. Das heißt, dass es nach diesem Match zu 100% einen Doppelchampion geben MUSS, nicht so wie letztes Jahr bei einer War Evening Show…“
Wir erinnern uns zurück, damals gab es Eingriffe von außen, dass das Match vom Unparteiischen abgebrochen wurde.
Zereo Killer: „Johnboy Dog wird Teil dieser Geschichte, wird in die Geschichtsbücher eingehen, und genau das ist was er erreichen wird! Er hat an diesem geschichtsträchtigen Match teilgenommen, mehr aber auch nicht, denn ich werde das Match gewinnen! Vielleicht hat Johnboy Dog dieses Match ausgewählt, dieses Iron Man Match, um seinen letzten Atemzug im Ring zu erleben?! Wer weiß! Er wird definitiv nicht mit mir mithalten können. Er ist Teil der Geschichte, und ich bin diese Geschichte, diese Erfolgsgeschichte!!!“
Harte Worte von Zereo Killer, die man mit so einer Verbissenheit wahrhaftig selten gehört hat.
MacMüll: „Werdet ihr heute auch noch in irgendeiner Form aufeinandertreffen?“ Zereo Killer: „Ja!“
Diese Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
Zereo Killer: „Und ich werde ihm das auch ins Gesicht sagen… und noch mehr!“
Plötzlich kommt im Hintergrund
ein wenig Unruhe auf. Zereo Killer selbst schenkt diesem
Tohuwabohu noch keine Aufmerksamkeit, während MacMüll
bereits ein wenig über seine Schulter zu schielen
versucht...
Zereo Killer: „Sonst keine Fragen mehr, Mülli?“
Heute scheint er definitiv besser aufgelegt zu sein als bei der letzten Ausgabe, zumindest mal auf die HoF-Legende betrachtet. MacMüll kommt ein wenig ins Stottern.
MacMüll: „Doch… natürlich, ähm…“
Er sieht MacKenzie in die Augen und will eine Frage stellen, doch er hat sie offenbar vergessen.
Zereo Killer: „Was ist los?“
Fragt der Champion irritiert, während Müll wieder versucht an Mr. #ISGI vorbeizusehen.
Hinter dem Champion ereignet sich Sonderbares in Form eines plötzlich aufkommenden Blitzlichtgewitters. Die Geräusche der Handys und Kameras durchdringen unheilvoll die Ohren der Anwesenden wie einst Zugvogelgezwitscher den anbrechenden Winter ankündigte.
Zereo Killer: „Verdammt, ich bin der Champion!“
Hier scheint wohl eine sehr wichtige Person den Weg zur Halle zu finden. Zumindest liegt der Großteil der Aufmerksamkeit auf dem Eingang des Backstagebereiches.
Zereo Killer: „Zollt mir Respekt!“
Ungewohnt harsche Töne des Mannes aus Los Angeles, die keine Verzweiflung beinhalten, sondern Stolz. Genervt dreht er sich wieder um, doch… MacMüll verlässt in diesem Moment die Interviewzone und nähert sich der… Limousine, die vor der Halle Halt gemacht hat!
Aufgeregt dreht sich Müll zur Kamera, als er direkt vor diesem Luxusschlitten steht.
MacMüll: „Meine Damen und Herren, wir dürfen hier eine wichtige Person empfangen…“
Ein letzter Kameraschwenk zu Zereo Killer, der auch immer näher kommt. Dann aber wird die Aufmerksamkeit voll und ganz dem parkenden Vehikel geschenkt.
Nun ist es auch der Heavyweight Champion, der still und gespannt ansehen will, wer denn aus diesem Wagen steigt und das Interview – ob gewollt oder nicht – crasht…
Die Tür springt auf und ein tiefschwarzer Ringboot wird bedrohlich auf den Betonboden gesetzt. In seiner ungeschminkten Präsenz erhebt sich der Gast aus dem Wagen. Das erneut hoch frequentierte Aufleuchten der Blitzlichter scheint an dem mehrfachen World Champion abzuprallen. Es ist ein einziger Blick über die Menge, der verrät, dass er die Leute nicht ansieht, sondern durch sie hindurch schaut. Zu oft, zu häufig wurde er belagert, als dass ihm dies noch nahe gehen könnte. Und dennoch ist es auch ein Plan in seinem Hinterkopf der den PCWAler im jetzigen Moment in eine kühle Distanziertheit hüllt. MacMüll muss ihn am Arm greifen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
MacMüll: „S1margl! S1margl!“
Der Mann von Nicotine & Bacteria bleibt stehen. Schaut auf MacMüll herab.
MacMüll: „Schon beim letzten War Evening durften wir sie begrüßen. Und jetzt sind sie erneut hier, obwohl sie aus der Halle gebuht wurden – wird das etwa ein Dauerzustand?“
Belustigt zieht Mad Dog die Mundwinkel nach oben.
S1margl: „Was für eine dämliche Frage…“
Der fliegende Hund spuckt ihm vor die Füße und will seinen Weg gen Backstagebereich fortsetzen. Die Interviewlegende aber hält ihn zurück.
MacMüll: „Die PCWA ist nicht mehr ihre Heimat, haben sie gesagt. Sie wurden von den Fans verraten, haben sie gesagt. Sie haben der PCWA, die sie jahrelang als ihre Heimat betitelt haben, den erhobenen Mittelfinger gezeigt – wieso also nicht? Wieso nicht in der GFCW eine neue Heimat suchen und finden?“
S1margl: „Ich habe mich beim letzten Mal ebenso von der GFCW losgesagt. Ich brauche keine Ligennamen auf meinen Oberarm zu tätowieren oder den Zuspruch von Leuten, welche die Letter auf ihren verwaschenen T-Shirts tragen. Stopft euch eure Sehnsucht nach einem Messias in den Arsch! Ich bin bei Nicotine und Bacteria…“
Der letzte Satz ist nur für
langjährige Mad Dog Verfolger erkennbar brüchig.
Zereo Killer: „Verdammte Scheiße, was macht denn dieser PCWA-Freak schon wieder hier?“
Fährt er den mittlerweile zweimaligen Gast der GFCW ins Wort und hämmert die Limousinentür hinter dem ehemaligen Mad Dog zu!
Erneut stehen sich die beiden Giganten der jeweiligen Ligen gegenüber. ZK geht sofort auf Konfrontationskurs.
Zereo Killer: „Und was zum Geier erlaubst du dir eigentlich? Du kommst hier an und unterbrichst einfach mal so meine Sendezeit? Hast du gehört? MEINE Sendezeit! Hier hast du nichts verloren! Verpiss dich in die PCWA, Mad Dog! Oder wie auch immer du dich nun nennst!“
Seine kühle Distanz wiedergefunden dreht sich der ehemalige PCWA Gerasy Champion zum anstürmenden GFCW Champion um.
S1margl: „Seit wann bestimmst du, wer hier etwas verloren hat, huh?“
Die Frage lässt die Augen des Killers wütend aufleuchten. Der Hund lässt daraufhin die Handknöchel knacken – er ist wieder in seinem Metier. Und das unheilvolle Blitzen in den Augen des Beflügelten lässt erahnen, dass MD sich ein neues Opfer für seine durchdringenden Worte ausgesucht hat.
S1margl: „Willst du mir nun den schwarzen Peter für diesen Zufall zuschanzen? Willst du verheimlichen, dass dein hoher Thron zu bröckeln beginnt, da sich die Leute langsam aber sicher von dir abwenden? Ich habe dir schon beim letzten Mal in eurem Ring gesagt, dass du zeigen sollst, was in dir steckt. Zeig uns den Killer! Stattdessen machst du es wie vor zwei Wochen und überträgst deine Wut, die du auf die Fans und die GFCW hast, auf mich! Ich war da, wo du jetzt bist!“
Wohin dies bei Mad Dog geführt hat, hat MacMüll zu Beginn groß und breit erklärt.
S1margl: „Jetzt bin ich hier, weil ich frei bin. Im Gegensatz zu dir!“
Und mit diesen Worten rammt der Beflügelte seine Schulter gegen die Schulter des Champions. Es ist mehr als ein einfacher Rempler beim Vorbeigehen. Mehr als eine dumme Provokation. Es ist ein Schlag! Eine Aussage! Gegen ZK. Gegen den GFCW Heavyweight Title. Gegen die GFCW.
Hier komm ich!
Mit dieser Intensität hat der Killer nicht gerechnet, denn beinahe ist ihm der Titel von der Schulter gefallen. Der Egoismus der Töle treibt abgrundtiefe Wut in ihm empor. Allein die Vernunft, heute noch im Ring zu stehen, hält ihn davon ab den PCWAler erneut zu attackieren. Und dieses Mal würde er ihn vor aller Leute Augen dem Erdboden gleich machen.
Zereo Killer: „Glaube mir eins, ich freue mich sehr, dich bald in die Finger zu kriegen! Ich bin ein Mann, der Geschichte schreibt! Ich werde bei GFCW 15th Anniversary Show Geschichte schreiben, dann dauert es nicht mehr lange bis zum Brawlin‘ Rumble! Und auch dort werde ich Geschichte schreiben, verstehst du??“
S1margl verlangsamt erst den Schritt. Jetzt bleibt er stehen. Die Augen der Menge sind auf ihn gerichtet. Die Handykameras verfolgen das Geschehen seit Beginn an. Gaffen. Lechzten. Nach einem Gefecht. Nach einem Handgemenge. Zwei der größten Stars. Gegeneinander. Jetzt. Hier! Vor ihren Augen.
In all ihrer Spannung geht die Provokation unter, dass S1margl ZK seinen Rücken entgegen streckt. Ein Zeichen an den angeblichen Killer. Schlag mich doch! Los! Hau mich! Zeig mir, was du kannst. Brech mir die Flügel.
Eine Ewigkeit vergeht.
Zereo Killer: „Der Rumble gewinnt man nur über dich? Gut! Ich werde es sein, der dich aus dem Rumble wirft! Ich schmeiß dich raus!!! Und dann werde ich endlich auch in der PCWA geliebt. In deiner alten Heimat! Ich zerschlag deine scheiß Legende!“
Verächtlich und hochnäsig lacht Mad Dog auf. Immer noch abgewandt spricht er.
S1margl: „Wenn du nicht aufpasst, zerschlägt Streetman heute deine. Oder ein anderer Hund tut es beim PPV. Oder...?!“
Der Night Fighter geht und lässt den letzten Satz offen. Getuschel setzt ein. Was könnte auf das letzte „oder“ folgen? Was beabsichtigt der Night Fighter? Was hat er vor?
MacMüll packt die Situation beim Schopf und nährt sich vorsichtig Zereo Killer, der S1margl noch nachschaut, bzw. nachdenkt… MacMüll hält das Mikrofon zum Champion.
MacMüll: „Mike, irgendwelche Worte?“
Grimmig blickt er die Interviewlegende an, er schuppst ihn sogar zur Seite.
Zereo Killer: „… Ach fick dich!“
Und geht ebenfalls schnurstracks in die Halle zurück!
Die Mittagssonne scheint kühl durch das große Fenster zur Terasse. Die weißen Gardinen wehen im Wind. Die Wohnung ist aufgeräumt. Sie ist sauber keimfrei. Der Staub ist hinfort. Die Wohnung frei von Unrat des verlebten Wohnens. Auf dem Tisch steht eine Tasse Kaffee ihre Schwaden tragen den Geruch aus dem leicht geöffneten Fenster hinaus – er wird langsam kalt. Er sieht ihm tatenlos zu. Seit er sich den Kaffee gebracht hat, hat er nicht ein einziges mal davon getrunken.
Zwei Wochen sind nun vergangen seid ihn die Polizei besuchte und ihn über das Ableben seiner Freundin Minna informierte... aufgewühlt hat hat ihn dass seid her nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Sein Blick verläuft ins Leere. Seine Gedanken scheinen endlos. Endlos wie das Meer. Ein Meer aus Gedanken und er als Schiffbrüchiger in den unendlichen Weiten auf der Suche nach Land..... Der Puppenspieler zündet sich seine Pfeife an. Er nimmt einen tiefen Zug. Er atmet ein, er atmet aus. Seine Gedanken werden klarer. Er dreht seinen Kopf zur Seite. Dort sitzt eine seiner ständigen Begleiter. Eine Puppe eines kleinen Rotschopfes mit dunkeln Augen, welcher Still an seinen Fäden von der Decke hängt. Die Tabakschwaden ziehen durch seine Nasenlöcher ins Freie.
„Sie lässt mir keine Ruhe alter Freund...... bin ich vielleicht wirklich mitschuld an Dem was passiert ist? Hat sie den Verstand meinetwegen verloren?“
„Ich bin kein gutaussehender toller Mann für Den die Frauen sterben würden... viel mehr fürchte ich dass mein Wahnsinn in ihrem Verstand auf fruchtbaren Boden gestoßen ist und sie vernichtet hat.“
Seine blau unterlaufenen, schlaflosen Augen blicken nun in uangenehmer Gewissheit auf den Jungen neben sich.
„Nicht Liebe sondern die Kräfte der Anderswelt haben sie zu Grunde gerichtet alter Freund. Ich hätte es verhindern müssen. Ich hätte wissen müssen dass die Geister die ich rief unschuldige verletzten würden. Dämonen suchen nach solchen Menschen um ihr unheiliges Treiben genau in Diesen voranzutreiben.“
Ein bitteres Lächeln ziert sein weißes Gesicht.
„Ja es scheint so als würde ich zum ersten mal so etwas wie Schuld empfinden. So fühlt sich dass also an.... nicht schön.“
Er blickt zu einem Stillleben welches erblühende bunte Blumen in einer Vase in einer warmen dunklen Umgebung auf einem kleinen hölzernen Podest zeigt.
Da kommt ihm mit einem mal ein erhellender Gedanke in seinen tränenden Augen.
Er geht zu einem Blumengeschäft und kauf dort einen großen Strauß Blumen. Wieder Zu Hause drapiert er sie in lieblicher Haltung in seinem Korb. Eine große weiße Schleife bindet er um den Korb. Dann macht er sich mit Feuereifer daran eine Karte mit passenden Zeilen zu beschriften, wobei der sonst so wortgewandte Puppenspieler sichtbar mit den Worten ringt. Als er fertig ist, steckt er die kleine Karte mittig in die Blumen.
Ein klein wenig Zufriedenheit ziert seine Mimik während er sein Werk pfeifeschmökend schließlich begutachtet und feinfühlig zum Abschluss kommt.
„Für die Familie.....“
??.??.2015
???: "Bin ich... tot?"
???: "..."
Es scheint gegenüber eine weitere Person zu geben, doch diese schweigt. Die Kamera bewegt sich weiter und hält schlagartig an. Mit langsamen Schritten kommt nun ein Mensch in die weiße, optisch nicht definierbare Landschaft hineingetreten. Bis auf eine schwarze Unterhose komplett unbekleidet. Braune kurze Haare, welche auf der einen Seite leicht abstehen.
???: "Ich bin... nicht tot?"
Die Kamera schwenkt in eine Seitenansicht, sodass wir das Gesicht des Mannes sehen können.
BOOOOOOOOOOOO!!!
Lautes Gebuhe von allen Fans die sich an das halbverbrannte Gesicht erinnern können! Es ist Tom Hdot!!! Ja genau der Tom Hdot, der vor zwei Wochen The Godlike erneut angreifen ließ, nachdem er ihm bereits den Sieg gegen Don Sheen kostete! Der Zweigesichtige scheint aber dieses Mal absolut keinen Ausdruck in keiner seiner Gesichtshälften zu zeigen. Hdot bleibt stehen und beobachtet diesen wundersamen Ort. Plötzlich tritt ihm ein grelles weißes Licht entgegen. Als Tom Hdot erkennt wer oder was sich ihm nähert tritt ihm die Kinnlade herunter.
Tom Hdot: "W-Was?" ???: "..."
Erneut wird Hdot mit Schweigen geantwortet. Langsam wird das grelle, weiße Licht in der Kamera deutlich. Es beginnt immer mehr zu funkeln und man kann Hdot von den Lippen ablesen, dass er nicht fassen kann, was hier gerade geschieht. Er ist sich aber eines sicher. Er ist nicht tot. ... Allerdings auch nicht lebendig. Dies ist nicht real und nicht die Wirklichkeit. Vielleicht seine Einbildung? Ein Traum? Eine andere Dimension? Nein, es ist etwas ganz anderes. Und es ist nicht greifbar. Diese Erfahrung ist zuviel für den menschlichen Verstand und dennoch ein Geschenk Gottes, welches er gerade erleben darf.
Tom Hdot: "..."
Langsam schließt sich die heruntergetretene Kinnlade Hdots wieder und langsam wird auch für die Fans in der Halle sichtbar was sich gerade Hdot nähert. Es ist ein großes, helles, leuchtendes Abbild von Tom Hdot! Gut drei bis vier Meter hoch, es sieht allerdings noch größer aus, da es Hdot entgegengeschwebt kommt. Jedoch mit ganz blasser Haut, die Haare sind nur angedeutet, genau wie scheinbar leichte Flügel auf dem Rücken angedeutet sind. Diese Version Hdots ist schwer zu erkennen, da sie mit der weißen, rauschenden Landschaft verschwimmt. Doch deutlich erkennbar ist das Gesicht. Völlig makellos, unverfälscht, einfach perfekt – keine Brandnarbe mehr zu erkennen, als hätte Hdot noch nie ein Infernomatch bestritten, oder auch nur Feuer mit eigenem Auge gesehen. Der originale Hdot, mit Brandnarbe, kommt seinem ängelsgleichen Duplikat näher und ist sichtlich fasziniert. Völlig gebannt schaut er dem Engel in die leeren, schneeweißen Augen. Das Twoface hebt die eigene Hand und streckt sie langsam und ruhig in Richtung des göttlichen Gesichtes aus. Die Energie des weißen Lichtes wird stärker, das Rauschen nimmt zu. Hdot beginnt nun mit dem Engel zu sprechen. Niemand sagt etwas, die Seelen verstehen sich wortlos.
Tom Hdot: "..." Tom Hdot: "..."
Plötzlich leuchtet das Antlitz des Engels-Hdot auf. Und das gesamte Bild beginnt sich zu wandeln. Die Umgebung leuchtet golden auf. Langsam nimmt der Engel die goldene Farbe an. Immer mehr wird der Engel zum Leben erweckt. Die Flügel verschwimmen langsam, das Abbild schwebt hinunter, bis es auf den Füßen steht. Auch Tom Hdot beginnt die goldene Farbe anzunehmen. Man erkennt, dass es sich um göttliche Energie handeln muss. Die beiden Hdots fassen sich an den Schultern und leuchten beide golden auf. Die Energie durchströmt nun Beide.
Tom Hdot: "..." Tom Hdot: "..."
Plötzlich beginnt die Narbe des "echten" Hdot zu leuchten... und zu verschwinden. Es scheint als würden beide beginnen zu verschmelzen. Die irdischen Gesetze gelten nicht mehr. Die Reise ist vorbei.
Das Ziel ist erreicht.
Das Ende naht.
Friede.
Seelen.
Vervollkommnung.
...
BZZZZZZZ!!!
...
...
...
Piep! ... Piep! ... Piep! ... Piep! ... Piep! ...
Und so wurde Tom Hdot während seiner Lebertransplantation erfolgreich auf die Erde zurückgeholt. Die Kamera zoomt zurück und man sieht, dass es tatsächlich Tom Hdot ist. So wie man ihn optisch kennt, nämlich mit der fies aussehenden Brandnarbe, liegt er nakotisiert im OP. Sein Herz schlägt wieder. Der Herzinfarkt während seiner Operation endete nicht tödlich, auch wenn es ein knappes Rennen war. Der DMT-Rausch in seinem Hirn legt sich wieder. Das Herz schlägt wieder ruhiger. Und sofern seine Spendeleber nicht vom Organismus abgestoßen wird, wird Hdot bald wieder gesund sein. Laufen können. Leben können. ... Jedoch im allerschlimmsten Fall... Wieder wrestlen können... Ein teuflisches Grinsen formt sich in der verbrannten Gesichtshälfte Hdots und das trotz Narkose. Manchmal sind es die finstersten Menschen, die einen Schutzengel haben...
Ein Feuerwerk in Rot und Blau wird auf der Bühne gezündet, als die ersten Töne von Genetikks „Yes Sir“ zu hören sind. Auf dem Titantron wird natürlich gleichzeitig der „Be Jealous“ Schriftzug eingeblendet, während das Publikum in der Stadthalle Bremerhaven fleißig am pfeifen und buhen ist. Auf der Stage erscheint mit ausgebreiteten Armen und einem Grinsen, welches mindestens genauso breit ist, wie die Spannweite der Arme, Don Sheen. Dieser bleibt kurz dort stehen und sonnt sich im Abspruch der Fans. Danach schreitet er lässig zum Ring und steigt auf den Apron. Auf diesem verbeugt er sich einmal und entert dann durch das mittlere Ringseil das Seilgeviert. Er besteigt heute nicht die Ecke, sondern lässt sich direkt ein Mikrofon geben. Als die Musik verstummt, setzt er dieses an die Lippen.
YOU SUCK!! YOU SUCK!! YOU SUCK!!
Er lässt wieder ab, breitet ein weiteres Mal seine Arme aus und genießt sichtlich die Chants in der Arena. Er kratzt sich kurz am Kopf und setzt dann wieder an zum Sprechen.
Don Sheen: „Danke für diesen wunderschönen Empfang. Ich habe euch doch auch lieb, meine Kinder. Chantet ruhig weiter, das ist Musik in meinen Ohren! Aber jetzt chillt doch mal kurz bitte, wollt ihr denn gar nicht hören was ich zu sagen habe?“
NO!!! NO!!! NO!!!
Ein weiteres Mal lacht der Don arrogant in das Mikro.
Don Sheen: „Ach ihr wisst doch gar nicht wen ihr hier ausbuht. Wisst ihr, vor zwei Wochen hatte ich ein Match mit Sid the Scum“
Die Fans versuchen zu chanten, doch Sheen lässt ihnen keine Zeit dazu und spricht direkt weiter.
Don Sheen: „Genau! Gegen diesen dummen, hässlichen, stinkenden Punk, Sid the Scum. Er kam hier natürlich mit seiner Begleitung raus, dessen Namen ich nicht mal im Kopf habe, weil der Kerl der größte Random ist den ich je gesehen habe. Wie heißt der? Erdnuss oder so... Das Match hatte ich eigentlich schon nach dem ersten Superkick gewonnen, habe mir aber gedacht, ich lass ihn nochmal aufstehen, damit ihr auch was für euer Geld bekommt. Der Nussmann hat dann auch noch gemeint, er muss dem Oettingerboy helfen und sich mir in den Weg stellen. Das Problem an der ganzen Sache war, dass es ihm auch nicht geholfen hat. Ich hatte das Match eigentlich schon gewonnen, als.... Ach schaut es euch doch selber an....“
Auf dem Titantron werden die Bilder von der letzten Ausgabe gezeigt, als Don Sheen den Scum mit dem Eternal Abyss auf die Matte hämmerte und zum Pin ansetzte. Plötzlich ging das Licht aus und der Demon of Death stand mit einem Stuhl über einem ausgeknockten Referee. Danach zog er dem Don das Stahlobjekt über und verzog sich wieder aus dem Ring.
Der Rich Guy steht Kopfschüttelnd im Ring und beginnt wieder zu sprechen.
Don Sheen: „Seht ihr das?? Ich habe eigentlich schon sicher gewonnen gehabt. Fair and square. Und dann? Jemand mit einem Stuhl? Ernsthaft? Und dann wird mir vorgeworfen, ich würde unfair kämpfen? Ist das euer scheiß Ernst? Demon, ich schwöre dir, heute Abend wirst du bekommen was du verdienst. Du fängst dir eine Faust nach der Anderen und am Ende wirst es du sein, der auf der Matte liegt und nach dem Bavarian Neckbustah nach Luft ringt! Murk, du hättest dir zweimal überlegen sollen mit wem du dich hier anlegst. Du bist einfach zu alt für mich. Was war das nochmal wann du geboren bist? 1920? Dein alter Körper macht nicht mit gegen jemanden meiner Klasse. Ich bin gerade einmal 20 geworden, am Montag. Erinnerst du dich überhaupt noch an deinen 20.? Hahaha, Demon, du bist eine Gestalt der Traurigkeit. Alt, gebrechlich, senil, hässlich. Ich bin dir in allen Belangen überlegen. Ich bin schneller als du, ich bin jünger als du, ich halte mehr aus als du, ich bin schlauer als du. ICH BIN EINFACH BESSER ALS DU! Du konntest dir nur mit einem Stuhl helfen? Das passt zu dir. Ohne Hilfsmittel hast du ja nichtmal ansatzweise eine Chance gegen mich. Ich werde dir heute deine Grenzen aufzeigen, damit du weißt wo du in der GFCW stehst und zwar weit hinter mir! Weißt du auch wieso? Denn ich bin Don Sheen, and you should be....“
Das Publikum weiß was jetzt kommt und versucht direkt den Don zu unterbrechen. Dieser lässt sich von seinem Vorhaben jedoch nicht abbringen und vollendet den Satz.
Don Sheen: „Jealous. Ich seh dich später im Ring“
Unter lauten, negativen Reaktionen verlässt der Rich Guy samt Mikrofon den Ring und marschiert unter seinem Entrance Song die Bühne nach oben. Auf der Stage bleibt er noch einmal kurz stehen, dreht sich zum Publikum, breitet noch einmal seine Arme aus und genießt das Buhen der Fans ein weiteres Mal, bevor er sich in den Backstage Bereich verzieht.
Wir
schalten Backstage, wo wir sehen wie GFCW neustes Signing „Big
Poppa“ Ettore Boye in Straßenkleidung die Halle
betritt und er hat ebenbürtigen Empfang! Nein Spaß, es
ist nur Mac Müll, der unseren Neuankömmling direkt mal
mit Fragen durchlöchern will, wie es Schwarze sonst
eigentlich mit Waffen tuen. #Rip2Pac
Die Stimmung
der GFCW Galaxy ist ungebrochen. Mehrere Aufnahmen zeigen
feiernde Fans in der Halle. Ein paar schreien in die Kamera,
halten ihr Plakat hoch oder verrenken sich in seltsamen Posen.
Irgendwo in der Menge machen 2 Frauen ein Duckface
Selfie. Das Bild
weicht und viele bunte...kleine Gegenstände auf einen weißen
Tisch fallen. Pillen? Süßigkeiten? Ist das dazwischen
eine Viagratablette? Und Gummibärchen? Seltsame
Mischung.
Sven: Verstehst du... Pete: Nö. Sven: Sehr kreativ Pete. Sehr kreativ.
Der Opener der letzten Show vor der großen GFCW-Anniversary-Show ist Geschichte und in einem harten Match standen sich Don Sheen und der ehemalige Dmeon of Death, nun als Rick Murk bekannt, gegenüber. Die Akteure ziehen langsam wieder ihrer Wege und den Zuschauern vor dem TV wird eine Werbepause gezeigt. Der heimliche Zuseher hier an einem Monitor, backstage, unweit des Caterings, hat das Match aber ganz genau verfolgt, ballt jedoch nicht die Faust. Stattdessen steht er auffallend ruhig vor dem Monitor und hat wohl das ganze Match verfolgt. Gerade will sich der Mann, dessen Rücken wir bisher nur sehen aber zu erkennen glauben, abwenden – da kommt der amtierende GFCW-Intercontinental-Champion des Weges! Johnboy Dog staunt nicht schlecht, als er den ehemaligen GFCW-Champion dort stehen sieht und beschließt, ihm einen Besuch abzustatten.
Johnboy
Dog: „Das ist doch...Jimmy Maxxx. Huh! Dich hier zu sehen,
ist....ungewöhnlich.“
Jimmy
Maxxx: "Warum? Darf man als ehemaliger Akteur hier nicht
sich die tolle Show geben? Gerade jemand wie Johnboy Dog sollte
es doch zu schätzen wissen wen man seinen Werdegang seid dem
Comeback lobt nicht wahr? Nach dem Titel gegriffen und die
Jungspunde auf gemischt."
Unrecht hat der Welten Maxxx da natürlich nicht – und dennoch ist es ein Grinsen, das den alten Hund überkommt – genießt er es halt, auch wenn es ihm später vermutlich vergehen wird, immerhin ist die Show noch lang und ein Match gegen Jason Crutch steht noch aus.
Johnboy Dog: „Nein, sollst Du nicht. Ich kenne diese Situation von meinem Vater her. Der war gerademal um die vierzig, als er aufhören musste. Und war darüber ziemlich verbittert – eine kurze Zeit. Dann aber hat er sich aufgemacht um jungen Talenten wie – zum Beispiel – mir zu helfen. Aber im Innern hat der Konflikt immer geschwelt, ganz als wäre er nie zufriedenzustellen gewesen.“
Da mag man sich doch glatt fragen, ob der amtierende Intercontinental-Champion nicht die gleiche Rolle irgendwann für seine Söhne einnehmen will oder wird – allerdings sind die ja auch ohne ihn schon ganz gut unterwegs.
Johnboy Dog: „Ich finde, prinzipiell machen sich die Jungen die Daniel oder Ryder gar nicht so schlecht. Schau dir Savior an und du siehst, was schief läuft.“
Langsam
schüttelt der Berliner seinen Kopf sodass man es kaum sehen
kann. Etwas verstimmt verschränkt er die Arme.
Der Angegraute verzieht keine Miene, nickt aber unmerklich. Unrecht hat Jimmy Maxxx mit seinem Statement natürlich nicht. Gerade was die Sache mit dem Biss angeht, den Jimmy Maxxx da so schön anspricht.
Johnboy
Dog: „Stimmt schon. Aber bei manchen muss dieser „Biss“
vielleicht erst noch geweckt werden? Man muss den Leuten Anreize
geben, sie kitzeln. Und sich dann nicht von ihnen ins Bockshorn
jagen lassen...“
Jimmy
Maxxx: „Weisst du, mir ist klar das wir alle irgendwo aus
egoistischen Gründen im Wrestling-Business sind. Um unser
Ego zu befriedigen. Wenn jemand das wissen sollte dann ich, ich
war lange Zeit der egoistische Kerl hier. Aber das was viele
vergessen ist, bei all den Erfolgen die wir feiern, sind wir
trotzdem Repräsentanten einer Firma... Der GFCW!"
Johnboy Dog nickt. Da hat Jimmy Maxxx ziemlich recht – die PCWA war natürlich eine andere Hausnummer, aber um die ging es hier ja nicht. Sondern um die GFCW und das Bild das sie abgab – und glaubte man Jimmy Maxxx, der das Ganze ja etwas von außen her betrachten konnte, gab sie ein alles andere als gutes Bild ab.
Johnboy Dog: „Du hast Recht, der Zauber der GFCW scheint ein wenig verflogen. Wir sind alle zu fokussiert auf uns selbst und die Ziele, die wir erreichen wollen – je nach Ziel zumindest. Mein Ziel ist es, die GFCW zu einer Hausnummer zu machen, für die sich auch gestandene Akteure interessieren und nicht mehr nur Jungspunde. Es ist zwar gut, diese zu haben, aber es ist wie im Fußball: Mit elf Talenten steigst Du ab.“
Auch wenn Jimmy Maxxx möglicherweise nichts mit dem Vergleich anfangen konnte, mochte er doch sehen, dass der Hund das in der Tat genauso sah wie er.
Jimmy Maxxx: „Die Jungspunde sind nicht das Problem, sondern ihre verwöhnte Art. Es gibt keine Herausforderung mehr in der GFCW, nur noch breit grinsende und Babys küssende Weltverbesserer die einen Regionalliga Sieg feiern wie eine Deutsche Meisterschaft! Einfach weil es keinen Maßstab mehr gibt an dem gemessen werden kann wer wirklich gut ist und wer nicht. Denn diese Maßstäbe sind abgewandert. Aus gutem Grund. Selbst ein Zereo Killer prahlt lieber mit einer Teilnahme am Brawlin Rumble als mit seinen GFCW World Titeln... Einfach weil das wertvoller ist als der Titel!"
Wieder ein vorsichtiges Nicken des Hundes. Stimmt schon, dieser Gedanke....über den man ansonsten ja gar nicht sinniert, jedenfalls nicht als Jungspund – und offenbar nicht als Hund. Der Hund macht sich zu einer Entgegnung bereit, doch das nervige Piepen des Handys hält ihn erfolgreich davon ab, so dass er aus dem Bild verschwindet – und nach wenigen Sekunden auch entgegen der Erwartungen der Zuschauer nicht wieder auftaucht.
Pete: Das war es also, das erste Match der letzten Show vor unserer großen Jubiläumsshow. Und man könnte meinen, dass hier heute noch so einige Ausrufezeichen in Richtung Jubiläum gesetzt werden wollen. Sven: Mit Sicherheit. Mir soll es recht sein. Und den Fans auch, so wie es klingt.
Um sich davon zu überzeugen, schwenkt die Kamera auch sogleich durch die Fanreihen und fängt die einmal mehr hervorragende Stimmung ein. Überall jubelnde und feiernde Fans, egal ob jung ob alt, männlich oder weiblich, in den hinteren Reihen oder direkt am Ring. Doch eine Person dort in der vordersten Reihe ist anders. Winkt nicht strahlend in die Kamera, als sie gerade im Bild ist. Hält auch kein Plakat hoch, imitiert keine Gesten des Lieblingswrestlers und deutet ebenso wenig auf getragenen Merchandise, welcher ohnehin nicht vorhanden ist. Weder T-Shirt noch Cap, noch Schweißband, nichts.
Es ist einfach ein Mann. Relativ jung. Ende 20, Anfang 30 vielleicht. Normal gebaut. Die Kleidung unauffällig, ein langes Hemd, schwarz/weiß/grau-quergestreift. Kurze dunkelbraune Haare, 3, maximal 4 cm lang. Dreitagebart. Sein Blick kühl und distanziert. Er hatte beste Sicht auf das Match, sitzt immerhin in der erste Reihe, den Ring komplett frontal im Blickfeld. Und doch, er verzieht keine Miene. Kein Staunen, keine Begeisterung, keine Ablehnung, noch nicht einmal ein anerkennendes Nicken hinsichtlich der Leistung der beiden im Ring. Er sitzt einfach nur da, die Arme ineinander verschränkt, sein linkes Bein ruht auf dem Rechten.
Dann doch noch eine Regung. Tiefes Durchatmen. Für einen Moment schließt er die Augen, nickt, allerdings eher zu sich selbst, und greift in die Tasche seiner Jacke, die über der Stuhllehne hinter ihm ruht. Eine Sekunde später hält er ein kleines schwarzes Notizbuch in der Hand, welches auch sofort geöffnet wird. Ein Stift war in den Einband geklemmt. Mit Heft und Stift bewaffnet macht er sich nun einige Notizen. Die Fans um ihn herum sind mittlerweile natürlich auch auf ihn aufmerksam geworden, schauen auf ihn, schauen auf seine Notizen, versuchen zu erkennen, was er dort niederschreibt. Doch bevor man auch nur versuchen könnte, die Blicke der Beistehenden zu interpretieren, schaltet das Bild weiter.
Der große Hallenbildschirm der GFCW springt an und übermittelt ein Bild in dessen Zentrum sich auf einer Bank sitzend die beiden wohl oettingerfreundlichsten Sternchen der gesamten Wrestlinggalaxie befinden und im tief hängenden Schein der Sonne ihre Gehirne glitzern lassen. Die Körperhaltung der beiden Bierzelthälften ist am ehsten mit: "Wie ein Schluckwasser in der Kurve" oder "Fix und Fertig", zu beschreiben. Mit Sonnenbrillen bewaffnet und tief hängenden Kappies kämpfen die beiden gegen die mächtige Sonne an, die noch nicht genügt um die Erde zu erwärmen, jedoch ausreicht um Augen reflexartig von ihren Lidern schützen zu lassen. Eher "schlecht als recht" kämpft Sid die sich in seiner Hand befindliche Flasche Puschkin an seinen Mund und verfehlt dabei sein Ziel nur, sage und schreibe, drei Mal. Mühsam und deutlich seine Gesichtsmuskeln anspannend spühlt Sid ordentlich was davon runter, darauf folgt ein Schluck aus einer Oettingerflasche zum Neutralisieren. Dies bemerkend stubst Cashew Sid wortlos an und bekommt die Wodkaflasche gereicht, um es seinem Kameraden gleich zu tuen und beginnt ebenfalls den Flascheninhalt seiner Bestimmung zuzuführen.
Sid: Gott! Der is' noch ekelhafter als Bitburger! Das nächste ma' satteln wa' auf anderen Konter-Schnapps um.... So 'ne Wichse!... Auch 'nen Schluck Oetti' hinta' her?
Ohne einen wirklichen Laut von sich zu geben, aber mit doch etwas abgeschrecktem Gesicht und nun nimmt auch Cashew einen Schluck aus der Oetti Flasche. Er schmatzt ein bisschen und lässt sich scheinbar den Geschmack auf der Zunge zergehen, ehe er es mit einem großen Schluck dem Magen zuführt. Kurz überlegt er über den Geschmack, ehe er sich noch einen Schluck Oettinger in sich gießt.
Cashew: Also das Oetti hat auf alle Fälle nen guten Jahrgang, dass hilft richtig gut gegen diesen gräßlichen Nachgeschmack dieser Plörre und besser als wenn wir es direkt gemischt hätten.
Nun muss sich Cash aber doch räuspern, als wäre der letzte Schluck gar nicht so leicht runter gegangen, wie es ihm erschien. Aus der Brusttasche seines Armeeparkas fummelt Scum eine "Ein-Mark-Vanillezigarre", dabei wird sichtbar, dass die Deutschlandflagge, mit dem rosa/pink gebleichten Mittelstreifen, verkehrt herum auf die Jacke genäht wurde. Schon wesentlich gefangener als bei der Wodkaflasche führt sich der Punk diese an die staubtrockenen Lippen und zündet sie an. Ein paar mal pafft es und Rauchschwaden steigen auf, bevor der Punk in entschlossenem, aber auch verschmitztem Ton zu seinem Partner spricht.
Sid: Ich hab' meine Informaten nach einem alten Freund von dir befragt.... Sieht nich' unbedingt gut aus mein Freund! Um das genauer auszudrücken... Es ist ziemliche Wichse!
Cashew schaut zu seinem Kameraden auf und ist erst sprachlos, vielleicht überlegt er auch nur, was er auf so eine schlechte Nachricht überhaupt antworten soll. Erst nimmt er noch einen großen Schluck vom Puschkin, ehe er mit dem Oettinger noch nachspült.
Cashew: Was ? Was heißt ziemliche Wichse ? Ziemliche Wichse mit ner Option auf Besserung ? Mit ner Option auf alles wird gut und wir schaffen das ? Was hat dir denn dein Informant zugeflüstert ?
Sid grübelt kurz, seine gerunzelte Stirn wird wieder von Rauchschwaden in Szene gesetzt, der Mund fällt für einige Momente auf Halbmast. Doch und erneut in selbiger verschwörerischen Stimmlage, beginnt Scum zu Cashew zu sprechen.
Sid: Bisher haben wa' jede Situation noch gedreht Cash... Diesesmal wird's nur etwas schwieriger... aba' man wächst mit seinen Herausforderungen... Die Wichse... ähhh... genau! Die Wichse ist, Subjekt Ecko Maik Juniform sitzt im best gesicherten Tierheim der Stadt, dem im Park!... Wir werden wohl einen Plan brauchen... Cashew: Das best gesichterte Tierheim. Was für ne Wichse du laberst.
In Cashews Gesicht bahnt sich ein Grinsen an, nicht das Grinsen von absoluter Vorfreude, eher das von einem Plan der sich gerade durch seine oettingerverseuchten Hirnwinden andeutet.
Cashew: Auch das best gesichterte Tierheim sollte seine Fehler haben, es sollte auch dort Möglichkeiten für uns geben, dass Blatt zu unserem Gunsten zu wenden. Nichts ist gut genug geschützt für uns. Immerhin haben wir das Oetti und den Herrn auf unserer Seite. Da sollten wir es machen wie immer, Chaos stiften und vom Chaos profitieren, denn niemand findet sich im Chaos so gut zu recht wie wir.
Scums Perplexität äußert sich in einem lang gezogenen und eingefrorenen "ähhhhhhhhhhhhhhhh"-Laut. Es kostet einige Sekunden bis Scum wie vom Blitz getroffen mit den Fingern schnippst, sich seinem Freund zu dreht und mit einem Grinsen im Gesicht in etwas leiserer Stimmlage zu Cashew zu sprechen beginnt.
Sid: Schmeck' ich da Sprengstoff aus deinen Worten?
Schnell dreht sich Cashew zum Ritter des Oettis hin, als hätte dieser seinem Plan gerade eine weitere Nuance in Richtung Vollendung gegeben.
Cashew: Sprengstoff ? Klingt nach nem explosiven Weg, dass ganze zum Ziel zu führen. Ich würde alles aufwarten, was wir in unsere Hände kriegen können um das Subjekt zu befreien ohne das er Schaden nimmt. Jedoch sollten wir achten, dass wir ihm keinen Schaden zufügen. Wir wissen nicht, zu wie viel er im Moment fähig ist.. Oder hat er seine Form behalten ? Seine Einstellung wird ja wohl immer noch so radikal und rebellisch sein, wie er sich einst zeigte.
Der Irokesenträger haut die Hand kräftig auf die Bank. "Scheiße!". Es folgt ein tiefer Schluck aus der Wodkaflasche, kartharsisch verzichtet er dieses mal auf die Erlösung durch das Oettinger und behält die eingangs schon erwähnte verkrampft Mimik bei.
Sid: Der Peter von PETA meint' zu mir an seiner Einstellung hat sich nix geändert! Die Wichse is' nur, wir haben keinen vernünftigen Lageplan... Wir wissen nich' ob wa' ihn vielleicht mit der Bombe treffen! Wichse! Wir brauch'n 'nen and'ren Plan! Vorschläge?
Cashews Grinsen hat sich nun wieder verzogen und dem ganzen ist nun etwas Hoffnungslosigkeit anzusehen.
Cashew: Und wie wäre es, wenn wir etwas organiseren ? Eine Gruppe von Kriminellen, die unser Vorhaben unterstützt, die Verwirrung stiftet und die Wachmänner austrickst, die Oetti's 12 ? Es muss ein wasserdichter Plan sein, an dem nix scheitern kann, alles perfekt durchdacht und....
Der selbsternannte Messias wird harsch von des Ritters Hand auf seinem Mund unterbrochen. Ein eindringliches "Shhhh!" betont die Handlung noch zusätzlich. Scums Gesicht ist einer alten, schick gekleideten Dame und ihrem Dackel zugewandt, nahtlos und präzise wie ein Gyroskop verfolgt Sids Kopf diese beim vorbei gehen. Ein plötzliches Bellen der Trettmiene beim erfassen eines Artgenossens lässt den eigentlich mit allen Wassern gewaschenen Punk zusammen zucken, doch so schnell die beiden kamen, gingen sie auch wieder. Wieder etwas entspannter und die Hand wieder an einer Flasche beginnt Sid entschlossen die Situation vor Cash zu evaluieren.
Sid: Cash! Wir müssen vorsichtig sein! Denk'se wa' könn' hier einfach so mir nix dir nix auf ner konspirativen Parkbank sitzen und einen Ausbruchsplan schmieden ohne das uns der Verfassungsschutz oda' der Staatsschutz auf den Fersen ist?!.... Wahrscheinlich werden wir sogar vom BND verfolgt! Wenn nicht sogar vom KGB!... Vergiss' nich' wen wir hier befrei'n woll'n!!!
Cashew hat nun auch erkannt, dass er hier gerade öffentlich von Plänen berichtet, wie er einen Gefangen aus seinem Gefängnis holen will.
Cashew: Meinst du, der Dackel war ne Wanze ? Oder die Parkplatz verwanzt ? Oder hat sich der BND im Oetti versteckt ? Verhalten wir uns etwa verdächtig ?
Cashew schaut nun verstört in alle Richtungen, dann versucht er sich normal zu verhalten. Er greift das Oettinger und ext es aus, ehe er sich auf die Parkbank zurücklehnt und auf eine Auflösung wartet.
Sid: Das Bier is' okay, sowas würd' uns Oettinger niemals antun! Glyphosat ist das eine... aber der BND... negativ.... beim Dackel bin ich mir nich' ganz sicher gewesen... Aber uns fehlt immer noch 'nen Plan! Was mach'n wa' mit Ecko Maik Juniform? Noch 'ne Idee Cash?
Cashew schaut seinen Kameraden nun hilflos an, wahrscheinlich leer von jeglicher Idee und nun wirklich angestrengt noch etwas aus dem Resthirn rauszupressen.
Cashew: Wir machen es wie immer, wir holen uns jeder nen Kasten Oettinger und starten ohne Plan in den Kampf um alles zu improvisieren.
Scum legt seinen Kopf in die Hände, völlig eingenommen von grad gesagtem. Es vergehen wieder Momente der Ratlosigkeit und des Nachdenkens. Immer wieder stammelt der Punk: "Oettinger...." vor sich her. Unangekündigt zuckt Sids Kopf wieder hoch und energetisch, wie euphorisch beginnt Sid wieder zu sprechen.
Sid: Ich hab's! Verdammt! Es lag so nah! Cash? Wie kriegen wir einen Kasten Oettinger aus dem Supermarkt befreit? Ich meine das ham' wa' schon zig tausende male getan! Wir marschieren einfach in den Supermarkt rein.... nehmen uns die Kiste.... gehen zum Wärter.... legen ihm Geld auf den Tisch und nehmen den Kasten mit..... Ich meine.... was mit 'nem Kasten klappt... das dürfte auch bei unserem Freund funktionieren!...
Cashews Blick versteinert sich, dann wendet er sich mit geöffnetem Mund und mit einem Kinn, dass fast am Boden gelandet ist Sid the Scum zu. Er will etwas sagen, doch aus seinem Mund kommen nur die Vokale, als hätte das eben sein komplettes Weltbild verissen und als würde er gerade alles rauslassen, was ihm in den Sinn kommt. Dann wechselt sich sein Gesichtsausdruck, der Mund schließt sich und ein Lachen entweicht ihm.
Cashew: So einfach meinst du klappt das ? Und der Plan B, wenns Geld nicht reicht, bleibt wohl wie immer. Hit and run. Das sollte ernsthaft funktionieren. Sid. Sid, dass ist einfach genial.. Der Puschkin bringt dein Hirnzellen wohl echt in Extase. Worauf warten wir dann noch ?
Mit erschlafter Gesichtsmuskulatur erfasst Sid die für die Kamera nicht einsehbare Szenerie hinter dem vor dem Bierzelt liegenden Gehweg. Blind greift sich Sid in die Parka innen Tasche und zaubert ein Oettinger hervor, welches er Cash reich und ein weiteres, welches er mit seinen Zähnen öffnet und selbst behält. Emotionslos entwichen ihm die nächsten Worte aus Mund und Hirn.
Sid: Weil wir erst noch machen müssen was wir eigentlich immer machen Cashew.... Wir müssen ein Oettinger trinken.
Mit diesen Worten verdunkelt sich das Bild und die Mattscheibe geht darauf aus.
Dunkelheit. Eine jugendliche Stimme
spricht. Voller Verzweiflung
Der Backstage-Bereich. Genauer: Der Interview-Bereich. Wir sehen McMüll, schneidig wie eh und je, bereit für seinen Gast, den er uns sogleich präsentiert.
McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy. Heute ein Gast, den ich immer seltener vors Mic bekommen habe in den letzten Monaten, aber nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen. Begrüßt mit mir zusammen: JASON CRUTCH!“
Jubel brandet auf in der Halle, die dieses Interview natürlich über den Titan Tron verfolgen können. Crutch steht da, in seinem roten „Jason Crutch“-T-Shirt, darüber die schwarze Weste mit den „Crutch-o-Maniacs“-Lettern. Er ist bereit für sein heutiges Match. Aber findet natürlich immer noch Zeit für einen Interview-Termin mit seinem Haus und Hof Interviewer McMüll.
Jason Crutch: „Mülli, alte Socke. Ich bin bereit für mein heutiges Match. Aber dennoch finde ich natürlich immer Zeit für einen Interview-Termin mit meinem Haus und Hof Interviewer.“
Hm…
McMüll: „Jason. Werfen wir doch einen Blick zurück auf die letzte Show. Main Event Time, du warst dabei. Mal wieder. Entgegen dem Großteil des Jahres 2015, in dem du zumeist GEGEN Zereo Killer warst, bist du in diesem Jahr gemeinsam mit ihm im Ring gestanden. Und das noch dazu gegen deinen derzeitigen Nemesis Lex Streetman und…“
Crutch wedelt mit der Hand und schüttelt leicht den Kopf. McMüll blickt erstaunt, stockt aber und wartet, was Crutch zu sagen hat.
Jason Crutch: „Lex Streetman ist nicht mein Nemesis.“ McMüll: „…“
Jason Crutch guckt ihn an.
McMüll: „Nicht?“ Jason Crutch: „Nein.“ McMüll: „Aber…was ist er dann?“ Jason Crutch: „Ich definiere einen Nemesis anders, Mülli, alte Socke. Ein Nemesis ist ein Intimfeind. Jemand, der dir das Leben zur Hölle macht. Der alles dafür tut, dass es dir schlecht geht. Der dir Steine in den Weg legt. Der immer da ist, um auf dich einzustiefeln, wenn du bereits am Boden liegst. Der dich auslacht, wenn dir Schlechtes widerfährt. Der dich nervlich total fertig macht. Der dir Kopfzerbrechen bereitet. Der dir Schwierigkeiten bereitet. Der dich…um den Verstand bringt. Aber all das…ist Lex Streetman nicht.“ McMüll: „…“ Jason Crutch: „Lex Streetman verfolgt einen Plan. Dieser Plan ist simpler als wir alle denken. Nächtelang habe ich mir den Kopf zerbrochen, was er wohl bezwecken wollte, als er mich überraschend attackiert und damit einen IMPACT bei seinem Comeback erschuf, mit dem niemand in der GFCW-Galaxy gerechnet hat. Mittlerweile glaube ich, dahintergekommen zu sein. It’s simple as that. Mehr ist es wohl nicht.“
Einen Moment herrscht Schweigen. Doch McMüll will es, wie wir es gewohnt sind, natürlich genauer wissen.
McMüll: „Dann glaubst du, es steckt nicht mehr dahinter?“
Der Oberpollinger zuckt nur gleichgültig mit den Schultern.
Jason Crutch: „Nein. Mehr ist es nicht. Dieser Mann, der jahrelang nur für Ehre und Stolz eingetreten ist, ist nun dem Verlangen erlegen, dem schon so viele Männer zuvor in diesem Geschäft erlegen sind: Dem Verlangen nach Gold! Ich habe nur ein Problem: Dass Lex Streetman seinen IMPACT auf meinen Schultern ausspielen will. Und das lasse ich nicht mit mir machen. Streetman, du magst deine eigenen Ziele verfolgen. Du magst wieder GFCW-Heavyweight-Champion werden wollen. Aber nicht mit mir. Nicht auf diese Weise. Und beim Tag-Team-Match hast du nur einen Vorgeschmack darauf bekommen, was dich bei der 15th Anniversary Show erwartet – sofern du die Herausforderung annimmst. Und neben dem Match gegen Johnboy Dog bin ich auch dafür hier – ich will Antworten. Und dann wirst du beim PPV den Rest davon bekommen, was du bei der letzten Show schon zu spüren bekamst.“
McMüll stockt etwas, doch es brennt in ihm. Und er muss es seinem, nun ja, „Freund“, Jason Crutch dann doch beichten.
McMüll: „Ähm, ich weiß ja nicht…Aber evtl. hast du nicht mitbekommen, dass Lex Streetman mir gegenüber erwähnt hat, dass er das Tag-Team-Match als eine Art Training aufgefasst hat. Er erwähnte, dass er einen weitreichenderen Plan habe – und da seien Niederlagen in solchen Matches wie dem Tag-Team-Match durchaus einkalkuliert…“
Zögernd streckt McMüll das Mic nun wieder in Richtung seines Gesprächspartners. Man sieht unter der schwarzen verspiegelten Sonnenbrille Crutchs nicht zu Hundertprozent, was genau in ihm vorgeht. Doch das sekundenlange Schweigen und die knirschenden Zähne zeugen davon, dass Crutch nicht erfreut darüber ist, was er gerade von McMüll erfahren hat.
Jason Crutch: „Training, hm?“
…presst er zwischen den Zähnen hervor.
McMüll: „Nun ja, nicht direkt aber…sinngemäß…“
McMüll ist wirklich unbehaglich, und er weiß nicht, ob er nicht doch gerade einen Fehler gemacht hat. Langsam wandert Crutchs sonnenbebrillter Blick direkt in die Kamera.
Jason Crutch: „Niederlagen sind einkalkuliert, was? So ist das also, Streetman. Das Tag-Team-Match mit JBD gegen mich und Mike war also bloß eine Art, um deinen tiefergründigen Plan zu verfolgen? Ein weiterer Akt. Und wieder trägst du deinen Plan auf MEINEN Schultern, auf MEINE Kosten aus?“
Er guckt ins Leere, lässt den Nacken knacken. Dann wieder in die Kamera.
Jason Crutch: „Das, Lex, ist eine weitere Respektlosigkeit, die du mir entgegenbringst. Ich denke nicht, dass ich das aufgrund meiner Erfolge in der GFCW und das, was ich hier geschaffen habe, verdient habe. So nicht, Lex. Das ändert sie Sicht der Dinge etwas.“
Er nimmt die Brille ab, kneift mit Daumen und Zeigefinger die Nasenwurzel zusammen, reibt sie sich, setzt die Brille wieder auf.
Jason Crutch: „Ich…muss los, Mülli, alte Socke. Jetzt will ich umso mehr Antworten, Lex. Du und ich, 15th Anniversary Show. Du kennst die Challenge. Ich erwarte dich…“
Sprach‘s, und ging davon. Fade out…
Unser aller Lieblingspenis ist auf der Großleinwand zu sehen. Zum Glück nur in Form eines Logos und nicht ein echter Dödel, oh mein Gott, wir sind hier immerhin bei einer Familiensendung! Öhm, sind wir das wirklich? Immerhin gibt’s Live-Sex vor den Kameras mit Nightmare, extremer Drogenkonsum mit Sid the Scum und ein Ligaboss, der irgendwie auch der „Papa seiner Angestellten ist“, wirkt dagegen bloß mit einem lächerlichen Fingerzeig! Naja, wie dem auch sei, sagen wir es ist eine Familiensendung!
Help me Dr. Dick ist aus den Boxen zu hören und der Doc kommt natürlich erst zum Ring, wenn die komplette Halle PINK gefärbt wird… also JETZT! Genital vorausschwingend, gut gelaunt wie eh und je, macht sich der Mann, der anderthalb Jahre lang ungeschlagen blieb, zum Ring! Dieses Mal ganz alleine ohne reizvollen Anhang! Hat es das schon mal gegeben? Nein!
Relativ schnell hat der Frauenspezialist den Ring geentert und sich seinen Doktorkittel entledigt. Zum Vorschein kommt natürlich sein wunderschöner, pinker Wrestlingslip. Auf der Vorderseite ist wie immer das Wort „DICK“ vertikal von oben nach unten ganz fett abzulesen. Schnell verlangt der Mann aus Busendorf, dass seine Musik abgewürgt wird und verlangt ein Mikrofon. Auch so kennen wir ihn nicht wirklich.
Dr. Dick: „Ich habe einiges zu sagen und ihr müsst mir zuhören, verstanden!?“
Erste BORING Chants machen sich breit, bevor der Doc überhaupt wirklich angefangen hat! Er scheint eine ziemlich gespaltene Persönlichkeit zu haben, denn von der guten Laune vor wenigen Augenblicken ist absolut nichts mehr zu sehen.
Dr. Dick: „Ich liebe diesen Song HELP ME DR. DICK. Ich kann alles um mich herum ausblenden, mich um meine Schlampen kümmern und seh lediglich dicke Dinge vor meinen Augen… doch wenn ich dann im Ring stehe, die Musik zu Ende ist und ich euch ins Gesicht schauen muss, oh mein Gott!“
Er hält sich theatralisch die Augen vors Gesicht, während das Buhrufkonzert kontinuierlich lauter wird.
Dr. Dick: „Alle sagen ich sei pervers… Wisst ihr was? So wie ihr ausseht, das ist PERVERS!!!“
Die sich aufbauende Antipathie scheint ihn heute absolut nicht zu interessieren, stattdessen wendet er sich der Kamera, die direkt auf ihn gerichtet ist. Mit einem Fingerzeig deutet er auf eine bestimmte Person, in der Hoffnung, dass diese Person auch zusieht.
Dr. Dick: „Und DU bist von den GFCW Fans der absolut Allerschlimmste!!!“
Der G-Punktforscher scheint heute keinen Spaß zu verstehen, doch wem meint er genau?
Dr. Dick: „Ich habe deine Blogs gelesen und finde es schlicht weg eine Frechheit! Mir gefällt das nicht wie du Dr. Dick und Demon of Death Rick Murk bezeichnest! Dir gefällt diese Comedy Schiene!?!? Markus, ich weiß, dass du so heißt, ich stalke dich bereits! Wenn du dich traust, dann kommst du in den Ring und sagst mir das persönlich!“
Er ärgert sich wie ein kleines Kind und spricht weiter.
Dr. Dick: „Und ich bin nicht schwul, verstehst du? Ich bin kein Lümmelfetischist, ich bin ein Muschi-ologe! Alter, ich bin Frauen-Arzt, peilst du das???“
Das soll wohl eine Anspielung auf ein sogenanntes Feedback gewesen sein, das dieser Blogger „Markus“ geschrieben hat.
Doch die Rage n' Hate Arie des sich selbst mit "Doktor" betitelnden Schnittgurkenträgers nimmt ein jehes Ende. Ihm fast schon ins Wort fallend zeigt der Titanthrone Ausschnitte aus der langen und wahnsinnig wahnsinnigen Karriere des Oettingerritters, sämtliche mögliche Versuche die Zuschauer oder Scum zu beschallen werden durch die laut dröhnenden Boxen unterbunden.
Über die Rampe marschiert der Irokesenträger auf den Ring zu, dabei seinen Lieblingsbölkstoff söppelnd. Das Lächeln auf seinen Lippen scheint eher ein hämisches und vergnügtes zu sein, ungewohnt für einen "streitsuchenden" Siddy. Am Ring angekommen, rutscht der Punk unter dem letzten Ringseil durch in den Ring, stellt sich mit einer Hand in seiner Hosentasche vor den Akademiker und aus seinem lächeln wird ein definitiv hämisches und breites Grinsen. Plötzlich und als wäre es mit der Multimediacrew abgesprochen gewesen verstummt die Musik.
https://www.youtube.com/watch?v=Cs6Z6fkaKks
Sie stehen sich also erneut gegenüber. Der Doktor und der Punk, ein ungleiches Duo, welches natürlich auch schon von der Optik her Konflikte auslöst…
Dr. Dick: „Verdammte Scheiße, was hast du Wichsgesicht hier zu suchen?“
… So viel zum Thema Familiensendung…
Einige Sekunden unberührt, ja sogar apathisch, verharrt der im Postfix Abschaum tragende Alkoholiker grinsend. Dann schreitet Sid auf den Doc zu und bleibt in Sprechdistanz zum Mikrofon seines Gegenübers stehen. Ruhig räuspert er sich laut und vorallem laut genug um rhetorische Wirkung zu erzielen.
Sid: Ich dachte ich hätte "Wichser", "Wichse" und alle Kombinationen damit mittlerweile als mein eigenes Trademark gepachtet.... Aber ich nehme es meinem Lieblingsverlierer nicht weiter Übel, es wird nun mal langsam Zeit dass du dich weiter Entwickelst... mit anderen Worten ich fühle mich trotz deiner harschen Worte geehrt....
Ein breiteres Grinsen wäre wohl schmerzhaft, aber den lässt der Punk erstmal sacken.
Dr. Dick lauscht widerwillig den Worten seines Gegenübers. Seine Reaktion auf das Gesagte des Punks? Stirnrunzeln!
Dr. Dick: „Hast du heute noch nichts gesoffen, weil du dich so wohlwollend ausdrückst?“
Alter, diese Beleidigung muss gesessen haben! Sid the Scum noch nichts gesoffen? Wo zur Hölle wird diese verbale Auseinandersetzung noch hinführen?
Aber der Doc macht ein Zeichen, dass Sid bitte noch nicht antworten soll… und erstaunlicherweise lässt er der einen Hälfte der unethischen Allianz gewähren. Ist er tatsächlich noch… nüchtern?
Dr. Dick: „Irgendwie… ja… es klingt komisch, aber es ist so… ich wollte dich sogar rausrufen… aber zuerst wollte ich diesen fucking Blogger herausfordern, du Wicht! Wie auch immer… ich finde es gut, dass du da bist!“
What? Dr. Dick findet es gut, dass Sid the Scum da ist?? Der Eine hat wohl zu wenig gesoffen, und der Andere zuviel oder was?
Nicht mehr ganz so breit, aber immernoch grinsend schüttelt Scum den Kopf. Weiter hin ruhig spricht er, nach einem tiefen Blick in seine Flasche, in das von Dick gehaltene Mikro.
Sid: Möglicherweise könntest du recht haben, ich hatte einen Moment der Ernüchterung... Dem geringen Alkoholgehalt des Bieres geschuldet.... oder vielleicht trägt unser nächstes Match auch dazu bei.... Ich habe noch kein Beer Castle Match verloren.... Davon abgesehen, das ich dich nach den letzten niederlagen ohnehin nicht mehr ganz ernst nehmen kann.... Wie war noch gleich dein Name?... Ich meine, ich habe da so 'nen Typen angerufen.... aber Grabsteine gibts nur mit Signierung.
Erneut ist es der Punk, der agiert und der Doc, der reagiert… Das scheint dem Frauenflüsterer nahezu innerlich aufzufressen. Auch wenn er die Contenance bewahrt, man sieht es ihn an, dass es innerlich brodelt, aber schon ganz ordentlich!
Das Mikrofon hat er fest in den Händen dass man meinen könnte, er bricht es schon beinahe mit seinen Händen ab, doch er atmet ein paar Mal tief ein und aus, sein Gemüt hat sich wieder ein wenig beruhigt und dann spricht er weiter.
Dr. Dick: „Genau deswegen wollte ich dich zum Ring rufen… wegen diesem Beerastle Match… Ich hab da mal ne Frage…“
Sid lauscht den Worten seines Gesprächspartners.
Sid: Ja? Dr. Dick: „Was ist ein Beercastlematch?“
Sid leert seine Flasche, schmeißt sie hinter den Ring und nimmt sich die Zeit vor seiner Antwort, seine andere Hand aus der Hosentasche zu holen und sich die Hände zu reiben. Geifernd und gierend nach der Zukunft, so abwegig das nun scheinen mag, holt Scum aus.
Sid: Der Herr weiß also überhaupt nicht worauf er sich eingelassen hat, huh?
Ein erneutes Räuspern und ein verschmitzter Blick folgen.
Sid: Wir werden in einem Ring kämpfen, der von gefüllten Oettingerkisten umstellt ist, mit no DQ Regeln!... Die Flucht ist schwierig und ich bin mir ziemlich sicher es wird Blut fließen. Dir bleiben dann nur drei Optionen aus dem Ring zu verschwinden... Aufgabe, Pinfall oder... mein Favorit... technical K.O.....
Unsicher schaut sich der Doc im Publikum um, versucht irgendwie eine Art Zuflucht zu finden, findet er natürlich nicht! Seine Blicke erhaschen lediglich gierige YES-Rufe…
Dr. Dick: „Das ist aber verdammt gefährlich, ist dir das bewusst?“
Immer noch unsicher schaut er sich seinen kommenden PPV Gegner an… überkommt dem Doc sogar die Angst?
Dr. Dick: „Und Blut? Wie zum Geier? Willst du mir ne Bierflasche auf den Kopf hauen oder was? Sag mal bist du denn verrückt?“
Oh ja! Er ist natürlich verrückt! Sid nickt und macht dabei einen tiefen Schluck seines liebsten Bieres.
Dr. Dick: „Protest!“
Der Doc hebt die Hand und will tatsächlich Einspruch gegen dieses Match erheben?
Sid: Abgelehnt! Dr. Dick: „Formeller Protest!“
…
Sid: Ebenfalls abgelehnt!
Die Zuschauer lachen und der Leser weiß nun ganz genau, was der Blogger namens Markus mit Comedy Einlagen gemeint hat.
Dr. Dick: „Na gut… wenn du das Match wirklich haben willst…“
Sagt er schon fast mit zitternder Stimme.
Dr. Dick: „Dann kriegst du es! Aber wunder dich nicht, wenn du dann verloren hast, weil der Doc letzten Endes doch am LÄNGEREN AST SITZT!!!“
Sid fährt sich mit der Hand an den nicht vorhanden Ziegenbart und runzelt tatsächlich etwas die Stirn.... Es folgen Überlegungslaute die der Hahnenkammträger vor sich hin murmelt. Plötzlich zuckt der angewinkelte Kopf des Punks auf in eine grade Position und er schnippst mit den Fingern.
Sid: Mit dem längeren Ast könntest du vielleicht sogar recht haben, ich glaube aber absolut nicht.... und damit meine ich ABSOLUT.... dass ein Feigling wie du gegen mich in einem Scherbenhaufen bestehen kann... Ich meine dein Leben war bis vor kurzem alles andere als ein Scherbenhaufen.... Ich fühle mich darin mitlerweile ganz wohl.... Außerdem wirst du nach unserem letzten Aufeinandertreffen gemerkt haben dass du dir nur selbst schadest wenn du mit Gegenständen im Ring hantierst.... Ich freue mich auf dein Gesicht wenn dir eine Flasche in der Hand zerspringt.... Wurde der Doc schonmal genäht?
Fassungslos, so kann man den Gesichtsausdruck des Schlampenverstehers a Ehesten deuten.
Dr. Dick: „Ge… ge… genäht? Ernsthaft?“
Irgendwie hat er so weit noch nicht gedacht, denn er will offensichtlich nicht genäht werden.
Dr. Dick: „Mimimimit Nadeln und so…?“
Stammelt er vor sich hin und blickt seinem Gegenüber in die Augen…
Dr. Dick: „Verdammt, ich will dieses Match nicht, ey!“
… doch daran führt wohl kein Weg vorbei, denn Sid durfte sich die Matchart auswählen. Daran erinnert er auch gern den Doc nochmal.
Entgegen jeglicher Erwartung zeichnet sich Sorge im Gesicht von Scum ab. Er tritt an den Doktor ran und legt sogar seine Hand auf dessen Schulter, holt tief Luft bevor er wieder beginnt zu sprechen.
Sid: Irgendetwas wird beim PPV in diesem Ring sterben.... Das ängstliche Rotzbalg in dir... deine Karriere... dein Gebiss.... aufjedenfall aber deine Unschuld.... Hiermit wünsche ich dir.... und das aus tiefstem Herzen..... viel Glück.... und hoffentlich genauso viel Spaß wie ich ihn haben werde....
Dann nimmt der Punk seine Hand von Dicks Schulter, dreht sich von ihm weg und läuft auf die Rampe zu. Schon beim verlassen des Rings beginnt Sid wieder breit und hämisch, ja gar sadistisch zu grinsen. Ungeachtet seiner Umgebung verlässt Scum die Szenerie wortlos und in sich hinein lachend.
Sid ist weg, der Fokus ist erneut auf den Doc im Ring fixiert. Er befindet sich auf den Knien, beim PPV wird’s noch schlimmer aussehen wenns nach dem Punkstar geht, dort wird er sich auf den Rücken befinden…
Er schaut sich selbst in seine Handflächen, fährt sich durch die Haare… sein Blick wandert durch die Zuschauerreihen…
SID IS GONNA KILL YOU
SID IS GONNA KILL YOU
SID IS GONNA KILL YOU
SID IS GONNA KILL YOU
SID IS GONNA KILL YOU
Wer weiß? Vielleicht haben die Zuschauer sogar Recht? Wird er ihn wohlmöglich im Ring umbringen? Zuzutrauen ist diesen durchgeknallten Oettingerliebhaber absolut alles…
Langsam erhebt sich die traurige Gestalt des Dickmeisters und… er schnappt sich wortlos seinen Doktorkittel und verlässt, ziemlich eingeschüchtert, den Ring… Wie will er sich bitteschön auf den PPV vorbereiten? Wie will er sich auf das Beercastlematch vorbereiten? Egal wie das Match ausgeht, eines scheint gewiss: Dieses Match wird Dr. Dick verändern!
…: „Na wenn das mal nicht unser aller Lieblings-Rückkehrer ist!“
Bevor Irgendjemand im Bild zu erkennen ist, hört man eine Stimme, die uns allen allerdings sehr bekannt vorkommt. Der erste Protagonist der gefilmt wird, ist der angesprochene Los Angelino, der beim Erkennen seines unfreiwillig gewonnenen Gesprächspartners die Augen verdreht. Offenbar steht uns tatsächlich eine unwillkommene Gesprächskonfrontation gegenüber. Und der Andere? Niemand Geringeres als sein Stadtvetter und seines Zeichens GFCW Heavyweight Champion!
Zereo Killer kommt Lex Streetman ziemlich nahe. Die Ironie war in den Worten deutlich zu hören, und mindestens mit genauso viel Sarkasmus klopft MacKenzie seinen heutigen Gegner im Main Event auf die Schulter.
Zereo Killer: „Na, wie läufts denn so seit deiner Rückkehr, Buddy? Bist du zufrieden damit?“
Sarkastisch geht’s auch weiter. Dass diese Frage absolut nicht ernst gemeint ist scheint wohl auf der Hand zu liegen. Und offensichtlich möchte der Meister der 1000 Facepaintings noch weiter nachlegen, doch überraschenderweise unterbricht ihn sein Gegenüber schneller, als sich Zereo dies wohl gedacht zu haben scheint.
Lex Streetman: „Offensichtlich scheint Sarkasmus neuerdings dein ständiger Begleiter zu sein... interessant, wenn man bedenkt, dass du normalerweise immer etwas von wegen Respekt und Ehre erzählst. Aber weswegen sollte ausgerechnet ich dir darüber irgendetwas erzählen, ich bin neuerdings ja Derjenige, der angeblich seine Prinzipien über Bord geworfen hat und die Ehrfurcht mit Füßen tritt.“
Der Ausgleichstreffer im Ironieduell. Bevor das Ganze hier nun allerdings Überhand zu nehmen droht, blickt der Blondschopf seinen Gesprächspartner nun lieber tief in die Augen und lässt sämtliche Späße oder Veralberungen links liegen.
Lex Streetman: „Aber mal ernsthaft... es ist schon ganz witzig, dass du hier und jetzt so gut drauf bist oder zumindest die gute Laune nur vortäuscht. Wenn ich gerade eben nämlich richtig mitbekommen habe, hat es doch tatsächlich Jemand gewagt, dir die Show zu stellen und dein Interview zu unterbrechen. Sag mir, wie fühlt es sich für Jemanden an, der das Spotlight sein Eigen nennt, wenn auf einmal die bloße Anwesenheit des ehemaligen „Mad Dogs“ ausreicht, damit man selbst in den Hintergrund gerückt wird und nur noch die zweite Geige spielt? Es ist schmerzhaft, oder? Kommt dein Ego damit klar, MacKenzie?“
Prompt rötet sich die Gesichtsfarbe des Killers wieder leicht... eine Reaktion von ihm, die wir schon des Öfteren von ihm beobachten konnten und bekanntermaßen in seinem Naturell liegt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Mr. #ISGI sofort Contra geben will. Aber denkste, erneute sticht ihm LS dazwischen und fährt nochmals mit seiner Rede fort.
Lex Streetman: „Bevor du etwas sagst, beantworte mir lieber eine andere Antwort, die sich mit Sicherheit viele Menschen in meiner Situation nun stellen würden. Was um alles in der Welt willst du hier von mir? Ich für meinen Teil habe keine große Lust, hier und jetzt mit dir nochmals im Clinch zu landen, dafür dürften wir heute Abend unser Match im Main Event der Show haben. Wenn es also nur ein zufälliges Gespräch über unseren Kampf sein soll, dann spare dir besser die Luft und Energie, denn das klären wir alles später im Ring!“
Das ist wohl war, ein großes Match steht im Hause, und das bei der letzten War Evening Show vor der 15th Anniversary Show! Zereo Killer trifft auf Lex Streetman, allerdings geht’s nicht um das große Titelgold, welches der Meister des Slacklinens lässig über seine Schulter hängen hat.
Zereo Killer: „Ach ja, da war ja was… du gegen mich. L.A. gegen LA. Der Gute gegen den… nunja… wir wissen nicht was mit dir los ist, ne? Dennoch können wir heute gemeinsam Geschichte schreiben!“
Mr. #ISGI nähert sich seinem „Buddy“ und legt seinen rechten Arm um Lex, sodass Beide nebeneinander dastehen. Euphorisch schreibt Zereo Killer, wie man ihn kennt und liebt, die Namen der beiden großartigen GFCW Athleten in die Luft.
Zereo Killer: „Das hört sich an wie ein Actionfilm, der gerade im Kino anläuft. Jeder will es sehen, jeder will dabei sein, wenn die Giganten aufeinandertreffen… Auch das Match steht unter einem besonderen Slogan, was sich absolut wie ein Blockbuster anhört… The Battle of L.A.!!! Zereo Killer gegen Lex Streetman!“
… „The Battle of L.A.“
Diese Worte hörte man in der Vergangenheit schon ein paar Mal von Zereo Killer. Ein Funkeln in seinen Augen ist zu erkennen, er scheint sich tatsächlich extrem auf dieses Match zu freuen. Und Streetman? In seinem Gesicht ist bloß die Gleichgültigkeit zu erkennen. Immerhin gab er heute auch schon Auskunft darüber, dass es ihn nicht kümmert, ob er das Tag Team Match bei der vergangenen Show verloren oder gewonnen hat. Vielmehr wirkt der Institutionelle ziemlich genervt von Zereos Getue und was der Champion gerade an Aufruf über dieses Match macht.
Plötzlich, von einem Moment auf den Anderen nimmt der Champion die Hand von der Schulter seines Kumpels (?) und stellt ihn sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Die Köpfe sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, ein direkter Augenkontakt scheint unausweichlich zu sein. Dann spricht Zereo Killer mit kalter und kühler Stimme weiter.
Zereo Killer: „Lex Streetman vs. Zereo Killer… pah…“
Er spuckt auf den Boden und wischt sich mit dem Unterarm die Lippen trocken, ehe er weiter spricht und sich die Augen immer mehr zu Schlitzen verformt.
Zereo Killer: „Dieses Match bedeutet mir einen Scheißdreck!“
Wieder solch Aussagen, die man von Double M in dieser Art und Weise noch nicht gehört hat. Etwas scheint ihn verändert zu haben. Er ist nicht mehr ganz der Mike MacKenzie aus dem vergangenen Jahr. Doch was ist es? Er hat alles. Bei Title Nights immer noch ungeschlagen, er hat die Möglichkeit absolute GFCW Geschichte zu schreiben indem er der Erste ist, der beide Singles Title sein eigen nennen darf. Ist es vielleicht genau das, was ihn zu schaffe macht? Ist der Druck insgeheim dann doch zu groß?
Zereo Killer: „Heute wird Geschichte geschrieben? Verdammt, mit diesem Satz mache ich mich doch selbst lächerlich! Hört sich das wie ein großer Kinofilm an? Nein, wohl eher wie Slapstick! Du kamst mit nem großem Boom zurück und ich und Jason Crutch haben Johnboy Dog und auch DICH auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, verstehst du? Und heute wirst du seit deinem Comeback in deinem zweiten Match die zweite Niederlage einfahren, so einfach ist das!“
Momente der Stille vergehen, in denen sich die beiden Männer aus der Stadt der Engel anblicken. Intensiv tauschen sie Blicke untereinander aus, in denen man klar und deutlich eine vorhandene Anspannung der Zwei heraus interpretieren kann.
Der verbale Ball dürfte indes wieder in Richtung des Rekord GFCW Heavyweight Champions geworfen worden sein und als erste Reaktion auf Zereos Aussagen erkennen wir bei Streetman... ein kleines Lächeln! Amüsiert, ja fast schon belustigt wirkt das Grinsen, als es sich für ein paar Sekunden auf den Lippen wieder spiegelt, ehe es wieder in der Bedeutungslosigkeit einer ausdruckslosen Mine verschwindet.
Lex Streetman: „Amüsant, wirklich phasenweise äußerst amüsant... du glaubst tatsächlich an deine eigenen Worte, dass dir dieses heutige Match egal ist? Träum weiter, ich glaube nicht, dass dir dies viele Menschen hier glauben werden.“
Immerhin ist Zereo bekannt dafür geworden, dass er in jedem Match alles aus sich herausholt – eventuell neuerdings im Gegensatz zu Streetman? - und keinen Gegner auf die leichte Schulter nimmt. Unterschätzen wird er seinen Stadtvettern mit Sicherheit nicht, aber ist der Ausgang des Matches für Zereo wirklich so egal, wie er es hier behauptet? Wir wissen es nicht...
Lex Streetman: „In einer Sache gebe ich dir hingegen Recht.“
Schon wird der neutrale Zuschauer wieder extrem hellhörig und auch Zereo spitzt deutlich zu sehen die Ohren. Stimmt sein heutiger Gegner da gerade wirklich mit ihm über etwas überein? Donnerwetter!
Lex Streetman: „Johnboy und ich haben das Match gegen Jason und dich verloren, daran gibt es nichts zu rütteln und das sehe ich auch ein. Damit endet aber auch schon unsere gemeinsame Meinung, denn wenn du dich nochmals genauer erinnerst, hast du in diesem Match genau welchen Kontrahenten gepinnt? Richtig... es war der Hund, den du schultern konntest. Und nicht mich. Ich wurde nicht besiegt... weder von dir, noch von Jason!“
Mit einem kleinen Schritt zurück lehnt sich Streetman nun sozusagen aus diesem Gespräch ein wenig heraus und scheint fürs Erste genug von diesem Verbalduell zu haben. Kurz schweift sein Blick in Richtung des vor ihm liegenden Korridors ab, dann fokussiert er aber doch wieder seinen Widersacher, zudem er weiterhin mit ruhiger und fast schon belangloser Stimme spricht.
Lex Streetman: „Aber was reden wir jetzt schon wieder über Dinge, die passiert sind... die Worte sind genug gewechselt, Taten werden heute im Ring folgen und genau darauf lege ich bekanntlich Wert! Wir werden sehen, ob der Impact nach deinen Aussagen zufolge tatsächlich schon aufgebraucht ist oder ob du dir nicht einfach zu sicher bist. Hochmut kommt vor dem Fall, MacKenzie... mal schauen, ob dies heute auch der Fall sein wird.“
Sprach er und schon dreht sich Streetman genau zu dem Gang herum, wohin er gerade bereits seinen Blick hat schweifen lassen. Dumm nur, dass der Zweite im Bunde ganz anders denkt, denn Mr. #ISGI macht erneut das, was er in letzter Zeit schon öfters gemacht hat. Allesamt, bei denen er das machte, haben es gehasst - Ebenso der Leiter des L.A. Gyms! ZK hält seinen Opponenten am Arm fest… So schnell kommt er ihm nicht davon!
Zereo Killer: „Das Einzige was mir dieses Match bedeutet ist, dass ich dich in die Bedeutungslosigkeit zurück schicke, verstehst du?“
Lex reißt sich los und will wortlos gehen, doch folgende Worte dringen sich durchs Knochenmark.
Zereo Killer: „Ich habe in einer Aufzeichnung gesehen, was du gesagt hast… Es sei nur Platz für einen aus Los Angeles? Da magst du eventuell Recht haben!“
Nun dreht sich Lex doch wieder zu seinem Main Event Kontrahenten um und die Blicke kreuzen sich abermals.
Zereo Killer: „Wie wärs, wenn du dich in die PCWA verpisst? Dorthin flüchteten auch andere ehemalige GFCW Wrestler, nachdem ich sie demütigend geschlagen habe!“
Robert Breads, Kriss Dalm1, zwei der berühmtesten Beispiele… Diese Worte dürften Lex Streetman gar nicht gefallen.
Zereo Killer: „Ich prügle dich zurück in die Bedeutungslosigkeit… Bedeutungslos, das wird schon bald ein Synonym für Lex Streetman sein… Dann geht’s für dich bergab in die Bedeutungslosigkeitsliga!“
Mike MacKenzie geht einen Schritt auf Streetman zu, die Nasen kollidieren beinahe.
Zereo Killer: „Dann kannst du dich mit Breads und Dalm1 unter einer Decke verkriechen und ihr könnt gemeinsam heulen!“
So langsam aber sicher reicht es dem Leiter des „L.A. Gyms“ jetzt doch und die Ansammlung an „blöden Anmachen“ wird dem dienstälteren GFCW'ler dann doch zu viel. Langsam und leicht, aber dennoch bestimmend legt er seine Hand auf die Schulter des unmittelbar vor ihm stehenden Killers und drückt diesen wieder ein paar Schritte zurück. Auch der Tonfall wird nun rauer und mit einer mahnenden Geste in Richtung des Champions untermauert Streetman die Dringlichkeit seiner kommenden Worte.
Lex Streetman: „MacKenzie, ich brauche mir solch einen Mist von dir nicht mehr anhören! Wenn du scheinbar solch ein großes Problem mit der PCWA hast, dann geh doch verdammt nochmals selbst dahin und gut ist! Du vermischt wieder einmal achtzig deiner eigenen Probleme miteinander und versucht sie auf Andere zu projizieren, damit du wieder besser im Licht dastehst. Ich weiß, das haben bereits Andere vor mir behauptet... aber wenn es so Viele denken, dann wird da schon irgendetwas dran sein.“
Kurz lasten die stahlblauen Augen auf seinem Opponenten und dieser setzt seinerseits wieder zum Contra. Doch auch jetzt ist Streetman noch nicht fertig. Ihm reicht es endgültig, das Fass in Bezug auf Zereo Killer scheint sich seit seiner Rückkehr ruckzuck gefüllt zu haben und schwappt nun leicht über.
Lex Streetman: „Das größte Problem, was du heute Abend zu bewältigen hast steht genau vor dir und wenn du dich nicht einzig und allein auf mich konzentrieren wirst, bist du einfach nur leichtsinnig! Du sprichst hier die ganze Zeit von deinen großen Triumphen und der Möglichkeit, Geschichte zu schreiben? Schau vielleicht nochmals in den Annalen der GFCW nach, dann wirst du ganz detailliert finden können, dass auch ich schon große Matches und Schlachten in dieser Liga erlebt habe... zu einer Zeit wohlgemerkt, wo ein Zereo Killer noch ein Rookie in der Liga war! Du siehst also, dass du mitnichten DIE große Säule der GFCW bist, ohne die es womöglich nicht mehr weitergehen könnte. Du bist nicht der GFCW-Gott, MacKenzie, und du wirst es auch niemals sein! Du bist austauschbar... und niemand des Rosters würde dir hier langfristig nachtrauern!“
ZK’s Worte vorhin haben ziemlich gesessen, aber auch die direkte Antwort seines Gegenspielers haben ihre Wirkung hinterlassen… Auch wenn beide Wrestler betonen, dass diese Auseinandersetzung nicht von Bedeutung sei, wenn man zwischen den Zeilen liest, scheint aber zumindest teilweise das genaue Gegenteil der Fall sein.
Zereo Killer: „Lex Streetman… heute Abend bist du fällig…“
Auch wenn LS längst gegangen ist scheint es ein Muss für Zereo Killer gewesen zu sein, diese Worte aus seinen Lippen herauszupressen. In ihm brodelt eine unerklärliche Wut, ein Teil dieser Wut kann heute eventuell im Main Event abgetragen werden.
Zereo Killer is ready, Lex Streetman auch!
Beide sagen, dass das Match keine Bedeutung hat.
Doch diesen Worten kann man wohl keinen Glauben schenken!
Die Antwort findet im Ring statt!
Heute!
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