8 Men-Tag Team-Match:

The Beauty & The Best (Garrison Gaeta & Danny Rickson) & Beermachine (Sid the Scum & Rob Gossler) vs. Red Alert (Boris Orlov & Tonya) & Die Wahrheit (Tha Bomb & Thor)

Referee: Thorsten Baumgärtner


The Beauty and the Best und Beermachine stehen bereits im Ring.








Die Nationalhymne des untergegangenen Weltreiches UDSSR erklingt und selbstverständlich kommen nun RED ALERT aus dem Backstagebereich. Boris Orlow betritt mit ernster Miene die Stage. Er trägt seinen grauen Armeemantel, seine olivgraue Armeehose und die Armeestiefel. Der Oberkörper des Russen ist nackt unter dem Mantel. Der Russe dreht sich zum Monitor um, wo die Szenen der alten Sowjetunion laufen. Er salutiert, dreht sich um und geht in Richtung Ring. Neben ihm steht Tonya. In einem schwarzen Latex-Einteiler mit Hammer und Sichel- Abzeichen über ihrer linken Brust salutiert auch Sie vor dem Titantron. Anschließend machen sich beide auf den Weg zum Ring. Die Fans buhen das neue Team gnadenlos aus. Nach ein paar Sekunden des Verweilens treten Tha Bomb und Thor, Die Wahrheit an ihre Seite. Das Buhen wird lauter. Gefolgt von den beiden Unbekannten maskierten stehen nun sechs Leute auf der Rampe die ein gefährliches Team bilden. Red Alert und Die Wahrheit begeben sich nun gemeinsam zum Ring. Die Unbekannten Begleiter der Wahrheit bleiben starr am Eingang unter dem Titantron stehen.


Pete: Auf dieses Match habe ich mich schon den ganzen Abend gefreut Sven...

Sven: Wieso denn das?!

Pete: Na immerhin stehen da acht sehr interessante Persönlichkeiten im Ring. Das wird sicherlich kein normalen Verlauf nehmen.

Sven: Lass uns doch mal schauen was da so passiert.


DINGDINGDING


Thorsten Baumgärtner läutet das Match an. Der Referee schaut direkt in die Ecken um zu sehen wer beginnen wird. Auf seitens von Red Alert und Die Wahrheit steht schon Boris Orlov bereit. Er bespricht sich noch mit seinen Teamkollegen. Auf der anderen Seite wird noch heftig darüber diskutiert wer zuerst in den Ring muss oder darf. Am Ende der hitzigen Diskussion entscheidet nicht The Beauty and the Best oder Beermachine wer beginnt, nein, Boris Orlov ist es wem das ganze zu lange dauert und das Heft des Handelns in die Hand nimmt. Sid the Scum ist der leidtragende und wird durch Orlov herumgewirbelt und mit einem Hip Toss in die Ringmitte befördert wird. Die anderen Teammitglieder reden forsch auf Thomas Baumgärtner ein, der jedoch zeigt an das Sid the Scum der Offizielle im Ring ist. Der Russe setzt nach und tritt wie wild auf den ehemaligen Tag Team Champion ein.


Pete: Man sieht direkt das Orlov einen Plan verfolgt.

Sven: Welchen denn? Seinen Gegner zu Mus trampeln?!
Pete: Na immerhin würde das auch den Sieg bedeuten.

Sven: Abwarten...


Am Ringrand schauen Tha Bomb, Thor und Tonya optimistisch dem Beginn ihres Tag Team Partners zu. Hier scheint die Kommunikation zu funktionieren. Boris Orlov zieht Sid the Scum in seine Ringecke und wechselt mit Tha Bomb. Dieser betritt den Ring und übernimmt den nach Luft röchelnden Sid welcher mit aller Macht versucht den russischen Stiefel Größe 44 von seinem Hals zu entfernen. Ohne Erfolg. Tha Bomb hilft seinen Gegner wieder auf die Beine. Das soll ein Whip In geben. Doch Sid kommt nur bis zur Ringmitte denn Tha Bomb ändert sofort die Richtung sodass Der Abschaum in die Ecke zurück befördert wird aus der er kommt. Unsanft macht er mit der Brust voraus Bekanntschaft mit den Ringpolstern.


Pete: Leider ein starker Beginng vom Team Mag ich nicht.

Sven: Mir gefällt es ganz gut.


In der Ringecke von Beermachine und den Tag Team Champions ist klar ersichtlich für alle mehr als schlechte Stimmung. Rob Gossler versucht seinen Freund anzufeuern damit dieser sich aus der schlechten Lage befreien kann. Danny Rickson und Garrison Gaeta zeigen klar was sie von der Leistung Sid´s halten und versuchen Einfluss zu nehmen was zu einer Debatte mit Rob Gossler führt. Ihre Gegner lassen sich davon nicht ablenken und nehmen weiter ihr Opfer in die Mangel. Tha Bomb und Boris Orlov hieven Sid the Scum hoch.


DOUBLE VERTICAL SUPLEX GEGEN SID THE SCUM


Der Referee weist Orlov darauf hin das er den Ring verlassen muss. Gesagt getan und Tha Bomb ist der....nein...war der Offizielle im Ring. Er wechselt mit Thor welcher Sid the Scum am Kragen packt und ein paar nette Worte ins Ohr flüstert. Taumelnd steht Sid the Scum in der Ringmitte. Thor geht einen Schritt zurück.


MJÖLNIR GEGEN SID THE SCUM


Pete: Das kann nicht sein. Das wars doch noch nicht?!?!?!

Sven: Los...Pin ihn...!


Sid the Scum liegt ausgeknockt in der Ringmitte. Die Fans sind fassungslos. Ohne eine eigene Aktion muss Sid the Scum den Finisher von Thor einstecken. Und was tut dieser. Nix. Lachend steht er über seinem Gegner. Er packt ihn und befördert ihn Kopf voraus in seine Ringecke. Fordernd deutet er Danny Rickson, Garrison Gaeta und Rob Gossler an das er mehr erwartet. Rob Gossler kümmet sich um seinen Freund. Erzürnt wechselt er sich selbst ein indem er Sid auf den Rücken schlägt. Thor grinst und erwartet Rob. Doch bevor dieser losstürmen kann schlägt ihm Rickson auf den Rücken und ist somit der Offizielle im Ring. Gossler schmeckt das gar nicht und sucht das Gespräch mit dem Hall of Famer. Dieser weist ihn daraufhin das er sich doch besser um seinen Freund kümmern soll.


Sven: Ja los du Trunkenbold, kümmer dich um Sid.

Pete: Da stimmt einige nicht bei denen. Ich sehe da schwarz.


Danny Rickson steht im Ring und tauscht sich mit seinem Partner Garrison Gaeta aus während Rob sich um Sid kümmert. Man kann deutlich die Überheblichkeit im Blick vom Hall of Famer erkennen. Just in dem Moment in dem er sich umdreht kommt Tonya angeflogen und Rickson muss unsanft in seine Ringecke. Thor hat ie Russin eingwechselt, was von Rickson unerkannt geblieben ist. Der Tag Team Champion blockt die Angriffe der Russin gekonnt ab.


Sven: Man sieht ihr an das sie klasse hat. Doch kann sie gegen einen Hall of Famer wie Danny Rickson bestehen.

Pete: Agilität legt sie auf jeden Fall an den Tag.


Tonya nimmt Anlauf und rennt in den Kick von Rickson. Dieser lacht nur hämisch über die Attacke der Russin. Aus ihrer Seite kommen Anfeuerungsrufe Seitens Boris Orlov. Aber auch Tha Bomb und Thor unterstützen sie indem sie die Aufmerksamkeit von Danny Rickson auf sich ziehen wollen. Dieser erinnert die beiden an die Niederlage die sie gegen The Beauty and The Best einstecken mussten und schickt noch ein paar Grüße hinterher. Doch genau die Sekunden brauchte Tonya um sich einmal zu schütteln und wieder anzugreifen. Sie springt Rickson auf den Rücken und nimmt ihn in den Sleeperhold. Rickson wirkt überrascht und taumelt durch den Ring. Versucht sich zu befreien, doch Tonya ist auch aufgrund der körperlichen Größe nicht zwingend im Nachteil. Der Tag Team Champion nutzt aber erneut seine Erfahrung und rammt Tonya rückwärts in seine Ecke. Und nochmal...und nochmal. Tonya muss schließlich doch den Griff lösen. Er befördert seine Kontrahentin im Anschluss mit einem Wurf über die Schulter zu Boden. Rickson hält sich den Hals.


Pete: Na Danny. Der Griff war doch nicht so ohne oder?!

Sven: Scheint so.


Rickson dreht sich um und redet mit seinem Partner Gaeta. Rob Gossler hat sich wieder auf den Apron begeben und verfolgt die Diskussion zwischen seinen Partnern. Es scheint ein Wechsel zu folgen. Danny Rickson klopft Rob Gossler auf die Brust welcher überrascht wirkt denn dieser Wechsel war so nicht geplant. Rickson wirft ihm ein paar Worte zu. Anscheinend wollte Gaeta sich nicht mit einer Frau messen.


Sven: Da sieht man den Machoismus bei Gaeta durchkommen.

Pete: Die Chemie stimmt bei den vieren immer noch nicht.


Gossler klettert widerwillig in den Ring. Ein Auge auf The Beauty and The Best. Er zieht Tonya auf die Beine und befördert sie in die Seile. Clotheline gegen Tonya die zu Boden muss. Direkt gefolgt von kurz gezogenen Elbow Drop. Cover Versuch von Rob Gossler.


ONEEEE


TW....KICKOUT VON TONYA.


Beifall aus der Ecke von Tonya. Diese versucht sich zu pushen. Wird jedoch von Tritten in den Rücken wieder zu Boden gebracht. Leg Lock von Gossler gegen Tonya die unter Schmerzen aufschreit. Hier sieht man deutlich den Kraftvorteil der bei Gossler liegt. Die Russin versucht sich irgendwie zu befreien, doch Rob zieht nochmal an. Der Referee checkt Tonya, der Blick zeigt ihm jedoch das sie in keiner Sekunde aufgeben wird. Gossler liegt sehr günstig sodass Tonya keine Chance hat in die Seile zu kommen.


WECHSEL VON DANNY RICKSON MIT ROB GOSSLER.


Von hinten hat Danny Rickson sich selbst eingewechselt in dem er Gossler auf die Schulter geschlagen hat. Sofort stürmt er in den Ring und lässt einen krachenden Leg Drop auf Tonya folgen. Gossler wirkt wenig begeistert denn der Referee deutet sofort an das er den Ring verlassen muss. Garisson Gaeta klatscht Beifall für seinen Tag Team Partner. Gossler positioniert sich kopfschüttelnd neben Sid the Scum welcher sich berappelt hat.


Pete: Tonya muss langsam wechseln.

Sven: Warte mal ab.


Rickson lacht und zeigt sich siegessicher. Tonya rollt sich am Boden. Verschnaufen ist jedoch nicht denn ihr Gegner zieht sie an den Haaren auf die Beine. Ein legerer Body Slam soll zeigen das Rickson sich mehr als überlegen fühlt. Ein lasches Cover von Rickson.


ONEEEEE


TW....KICKOUT


Rickson schaut etwas ungläubig, setzt aber direkt nach. Wieder auf die Beine für Tonya. Es geht in die Seile. Ansatz zum Clotheline von Rickson. Tonya taucht drunter weg. Neuer Versuch von Rickson, erneut taucht Tonya drunter her. Stopp.

DROPKICK VON TONYA GEGEN RICKSON


Rickson geht zu Boden. Tonya pusht sich durch die Aktion direkt wieder auf die Beine und schafft den Sprung in ihre Ringecke.


WECHSEL MIT BORIS ORLOV


Rickson ist auf den Beinen.


TOP ROPE DOUBLE AXE HANDLE BLOW VON ORLOV GEGEN RICKSON


Rickson liegt benommen in der Ringmitte.


ERNEUTER WECHSEL VON BORIS ORLOV MIT TONYA


TOP ROPE ELBOW DROP VON TONYA GEGEN RICKSON


Sofort das Cover


ONEEEEEE

TWOOOOOO


T....KICKOUT VON RICKSON


Die Ecke von Tonya ist begeistert. In der Ecke von Rickson herrscht Chaos und Verzweiflung. Gaeta redet erzürnt auf den Referee ein. Beermachine versucht Rickson dazu auf sie einzuwechseln. Dieser liegt benommen am Boden und muss sich spöttische Worte von Tonya anhören. Es folgen ein paar Tritte von ihr in den Magen von Rickson und wechslelt dann mit Tha Bomb. Der ehemalige Tag Team Champion betritt den Ring und nutzt den Moment um nachzusetzen.


Sven: Die vier arbeiten sehr gut zusammen. Die haben ein Plan die vier.

Pete: Ja das sieht gut aus.

Sven: Das gefällt mir sehr gut.


Tha Bomb packt sich Rickson und lässt eine Serie von Knee Strikes folgen. In die Ecke für Rickson.

CLOTHELINE GEGEN RICKSON


Dieser taumelt in die Ringmitte zurück. Kick in den Magen.


PILEDRIVER VON THA BOMB GEGEN RICKSON.


Wieder das Cover gegen Rickson


ONEEEEEEEE


TWOOOOOOO


THREEEE.....IN LETZTER SEKUNDE RETTET ROB GOSSLER RICKSON


Tha Bomb ist erzürnt darüber das Rob Gossler das Cover unterbrochen hat und geht ihm hinterher. Aus der Ringecke kommt Sid the Scum mit einem Flying Body Cross geflogen. Der Hühne jedoch fängt den wesentlich leichteren Sid auf. Der Dropkick der dann von Rob Gossler folgt lässt Tha Bomb jedoch zu Boden gehen.


Pete: Das war clever von den beiden.


Sid und Rob Gossler klatschen sich ab. Sie werden natürlich sofort wieder vom Referee raus gebeten. Gaeta schaut nur missmutig zu den beiden herüber. Die Aktion gegen Tha Bomb gab Rickson ein paar Sekunden um sich zu berappeln. Er kriecht in seine Ringecke um mit Garrison Gaeta zu wechseln. Dieser betritt den Ring und legt los wie die Feuerwehr. Wilde Attacken gegen Tha Bomb der nur die Arme hochreißt um sich zu schützen. Gaeta zieht Tha Bomb hoch.


ATOMIC DROP GEGEN THA BOMB


Dieser hält sich den Arsch.


COBRA CLUTCH GEGEN THA BOMB


Zappelnd wehrt sich Tha Bomb. Doch Gaeta hat Kraft und zwingt seinen Gegner auf die Knie. Nach einigen Sekunden checkt der Referee Tha Bomb.


DER ARM FÄLLT EINMAL


DER ARM FÄLLT ABER KEIN ZWEITES MAL


Der Altmeister kämpft sich auf die Beine. Elbogen Schläge in den Magen von Gaeta. Dieser muss den Griff lösen. Versuch einer Clotheline von Tha Bomb. Gaeta kann jedoch ausweichen und kontert seinerseits.


KNEE TREMBLER GEGEN THA BOMB


Gaeta feiert sich selbst. Sein Tag Team Partner Rickson ist immer noch etwas benommen an den Ringseilen. Rob und Sid scheinen das erste Mal zufrieden zu sein und fordern Gaeta auf weiter zu machen. Dieser schaut spöttisch zu den Beiden herüber. Greift sich dann Tha Bomb und befördert ihn mit einem stylischen Vertical Suplex zu Boden. Cover Versuch von Gaeta.


ONEEEEEEEE


TWOOOOO....KICKOUT


Tha Bomb drückt Gaeta weg und powert sich hoch. Wilde Aktionen gegen Gaeta. Dieser weicht zurück. Tha Bomb geht in die Seile.


BEAUTIFUL TOUCH VON GAETA GEGEN THA BOMB


Damit hat Tha Bomb nicht gerechnet. Cover von Gaeta.


ONEEEEEEEE


TWOOOOOO


DA IST THOR UND UNTERBRICHT DAS COVER


Gaeta ist außer sich. Der Referee ermahnt Thor welcher jedoch eindringliche Worte an ihn richtet. Baumgärtner schluckt einmal, nickt und geht einen Schritt beiseite. Gaeta baut sich vor Thor auf und provoziert ihn. Tha Bomb liegt am Boden und krümmt sich vor Schmerzen. Thor zieht sich langsam zurück und nimmt wieder seine Position ein. Gaeta schnappt sich erneut Tha Bomb und deutet an das er es beenden will.


FAMEKILLER GEGEN THA BOMB


Gaeta feiert sich und will gerade zum Cover ansetzen da passiert es.


WECHSEL VON ROB GOSSLER


Gaeta schaut schockiert als Rob Gossler an ihn vorbei stürmt und Tha Bomb covern will.


ONEEEEEEEE


TWOOOOOO


TH....COVER UNTERBROCHEN VON GARISSON GAETA


The Beauty zieht Rob Gossler von Tha Bomb herunter und die beiden schreien sich im Anschluss in der Ringmitte an. In der Ringecke diskutieren ebenfalls Sid und Danny Rickson darüber was da gerade passiert ist. Der Referee schaut fragend hin und her.


Pete: Die hatten den Sieg doch schon in der Tasche.

Sven: Ich glaube nicht das Thor oder Red Alert das Cover zugelassen hätten. Die waren schon selbst auf dem Sprung.


Gossler schubst Gaeta


Gaeta schubst Gossler


GOSSLER SCHLÄGT GAETA!!


GAETA SCHLÄGT GOSSLER!!



THOR CLOTHELINED BEIDE!!!


Gossler und Gaeta liegen überrascht und benommen neben Tha Bomb. Dieser berappelt sich immer noch von dem Finisher von Garrison Gaeta. Thor steht vor der Ecke von Sid und Rickson die sich versuchen gegenseitig über das Seil zu ziehen. Plötzlich springt Boris Orlov an ihm vorbei und befördert Sid vom Apron. Er geht hinterher und er prügelt den ehemaligen Tag Team Champion in die Zuschauer. Dort verlagert sich der Brawl der beiden in die hinteren Ränge. Ein Raunen geht durchs Publikum. Tonya ist aufs dritte Seil geklettert und hat Gaeta ins Visier genommen.


TOP ROPE LEG DROP VON TONYA GEGEN GAETA


Unsanft aber präzise trifft sie Gaeta der sich mit letzter Kraft aus dem Ring rollt.


Sven: Spektakulär diese Frau...

Pete: Bisher hatte der Referee das Geschehen im Griff. Doch seitdem Thor auf ihn eingeredet hat hält er sich vornehm zurück.

Sven: Du sagst es...hat anscheinend gefruchtet was er ihm zu sagen hatte.


Rickson steht nun Thor gegenüber der für seinem Gegenüber nur ein müdes Lächeln übrig hat als er sich freiwillig zurückzieht. Im Ring zieht sich Gossler langsam an den Ringseilen hoch. Sein Gegner Tha Bomb scheint ebenfalls langsam wieder auf die Beine zu kommen. Gossler taumelt in Richtung Ringecke und will wechseln. Doch kurz bevor er Rickson erreichen kann springt dieser vom Ringapron und begibt sich zu seinem Partner Gaeta und hilft ihm hoch. Mit abfälligen Blick schaut er in Richtung Gossler der entsetzt im Ring steht und ihm wütend nachblickt. Tha Bomb hat es zurück in die Ringecke geschafft und wechselt nun seinerseits mit Tonya. Diese betritt den Ring. Gefolgt von Thor welcher sich neben Tha Bomb positioniert. Gossler wankt zurück um sich der drohenden Gefahr zu entziehen. Sein Blick geht in Richtung Thorsten Baumgärtner welcher jedoch keine Anzeichen macht dem illegalen betreten des Ringes entgegen zu wirken.


Pete: Das kann doch nicht sein. Gossler sitzt richtig in der Klemme. Erst entzieht sich Rickson dem Wechsel.

Sven: Ja und!?

Pete: Die Champs haben ihre Partner im Stich gelassen.

Sven: War doch abzusehen so wie das hier ablief,


Gossler sieht sich einer Übermacht gegenüber stehen. Als er einen weiteren Schritt zurückgeht stößt er gegen die muskulöse Brust von Boris Orlov welcher den Weg zurück in den Ring gefunden hat. Gossler dreht sich um. Zuckt mit den Schultern und geht mutig zum Angriff gegenüber. Die Schläge und Tritte verpuffen relativ schnell da Gossler nun von allen Seiten angegangen wird. Nach ein paar Sekunden packt sich Orlov Rob Gossler.


MYAGKIY BUTON ORKHIDEJ GEGEN GOSSLER


Tha Bomb und Thor machen den Weg für Tonya frei die aktuell die Offizielle im Ring ist. Thorsten Baumgärtner schaut skeptisch in die Runde und bekommt dann von Thor signalisiert das er zählen soll. Tonya setzt zum Cover an.


ONEEEEEEEE


TWOOOOOOO


THREEEEEEE


DINGDINGDINGDING


Sieger des Matches durch Pinfall: DIE WAHRHEIT UND RED ALERT!!!


Tonya, Boris Orlov,Tha Bomb und Thor stehen siegreich um Rob Gossler herum und nicken sich zustimmen zu. Der Referee hält sich vornehm zurück bis die vier den Ring verlassen haben und kümmert sich dann um Gossler. Sid kommt langsam und ziemlich mitgenommen aus dem Publikum über die Ringabsperrung um dann im Ring sich ebenfalls um seinen Tag Team Partner zu kümmern. Außerhalb stehen Danny Rickson und Garrison Gaeta und haben dem Treiben im Ring tatenlos zugesehen. Mit abfälligem Blick schauen sie in den Ring zur Beermachine und lassen ein paar nette Worte zurück.


Pete: Na ja...hier hat man gesehen wer gut zusammen gearbeitet hat.

Sven: Beermachine und The Beauty and The Best haben sich von Beginn an nicht verstanden.

Pete: Das hat ihnen vermutlich den Sieg gekostet. Man kann nicht sagen das sie schwächer sind als ihre Gegner.

Pete: Aber auch nicht stärker. Wenn die vier zusammen arbeiten dann sind sie schon eine Macht.


Tha Bomb und Thor flankieren Red Alert auf der Rampe und lassen sich unter einigen Buhrufen „feiern“. Im Hintergrund der vier stehen die beiden in weiß gekleideten, maskierten Gestalten die schon im Vorfeld des Matches an der Seite von Tha Bomb und Thor zu sehen waren. Zusammen verlassen die sechs die Halle. Im und am Ring wird der Zwist zwischen den Champions und den ehemaligen Champs verbal nochmal aufgekocht.


Pete: Freunde werden die vier nicht mehr.

Sven: Das hat man heute gesehen. Ich bin gespannt wie es die nächsten Wochen weitergeht.








Du hast auf diesen Moment stets gewartet. Es nur nicht gewusst. Du bist einer von 3.500 einander unbekannten Menschen, die gekommen sind für einen unbeschwerten Abend. Für Spaß, Ablenkung, Aufregung. Du hast nicht gewusst, dass du Historisches erleben wirst. Noch ein, zwei Mal atmest du ruhig durch. Dann hörst du diese Musik. Siehst ein Video, welches dir neu ist. Und allen anderen auch: Da sind lachende Menschen. Wunderschöne Landschaften. Eine Farm. Bäume. Pferde. Spielende Kinder. Vor allem: Freude. In jedem Bild, in jedem Lächeln.


Du weißt, dass du Teil davon werden kannst.
Du musst nur verstehen.


Automatisch folgt dein Blick der Richtung, die alle anderen wählen: Hin zum Ende der Rampe, wo ein Vorhang die innere Halle vom Rest trennt. Während die Musik dich wiegt und die Bilder des Videos noch deinen Kopf mit Wohlbefinden füllen, siehst du, dass sich etwas tut. Menschen treten sanften Schrittes hervor und verteilen sich über die Rampe wie Frühlingsblumen auf einer Wiese. Es sind sechs Personen. Zwei von ihnen kommen dir bekannt vor und du weißt, dass es Viggo und Miri sind. Du kennst sie aus Videos. Die anderen vier sind unterschiedlichen Alters und Geschlecht. Auch wenn du ihnen keinen Namen geben kannst, so macht der Auftritt des halben Dutzends dir klar, dass tiefe Harmonie zwischen allen herrscht. Ein jeder von ihnen sucht sich eine Position auf der Rampe. Links und rechts. Die Mitte jedoch. Die Mitte lassen sie frei.


Die Musik wird lauter.
Die Sechs stehen Spalier.



Ein Mann tritt auf die Rampe.
Mit eigenen Augen hast du ihn noch gesehen.
Aber er wurde dir verheißen.


Mit dem Selbstverständnis eines Monarchen schreitet er zwischen die Sechs. Und doch wirkt er bescheiden. Du bist weit von der ersten Reihe entfernt und doch merkst du, dass der Mann dir nahe ist. Er blickt sich in der Halle um. Und liegt sein Blick dabei nicht auf dir? Nur auf dir. Er trägt weiße Kleidung und sein schwarzes Haar glänzt im Scheinwerferlicht. Er sucht nicht nach der Aufmerksamkeit, aber er erhält sie. Du bist einer von ihnen, die sie ihm schenken.


Hinter ihm geht ein zweiter Mann.
Du erkennst Timo Schiller.


Die Sechs applaudieren ihm als er durch sie hindurch zum Ring schreitet. Sie schließen das Spalier hinter ihm und folgen seinem Weg. Als er über die Ringtreppe ins Zentrum der Halle tritt, verteilen sie sich um den Ring. Du siehst, wie Timo von Viggo begrüßt wird. Wie sein Blick schüchtern Miri sucht. Aber sie hat nur Augen für Holly Hutcherson.


Dann nimmt Holly Hutcherson ein Mikrofon.
Du spürst, dass du nun schweigen musst.


Holly Hutcherson: „Stellen wir uns das Leben als Höhle vor. Am Anfang trittst du ins Unbekannte. Du weißt nur, dass am Ende Licht sein muss.“


Die Bilder manifestieren sich in deinem Kopf. Deine Atmung verlangsamt sich als dein inneres Ich auf die Reise geht. In den Höhleneingang tritt und vor einem schwer ersichtlichen Weg steht.


Holly Hutcherson: „Am Ende wirst du dieses Licht finden. Auf die eine Weise oder auf eine andere. Aber das ist nicht, was zählt. Viel wichtiger ist es, wie du den Weg gestalten wirst, bis du am Ausgang ankommen wirst. Wirst du von Angst gehetzt? Fürchtest du dich vor der Dunkelheit? Oder begegnest du dem Unbekannten furchtlos, so dass du am Ende deines Weges von all deinen Abenteuern zu berichten weißt? Es mag euch nicht bewusst sein, aber wir treffen diese Entscheidung tagtäglich.“


So hast du nie darüber nachgedacht. Aber du hörst diese Stimme. Und du fühlst, dass alles Sinn macht.


Holly Hutcherson: „Ich bin einer von denen, die sich dazu entschieden haben, den mutigen Weg zu wählen. Aber ich möchte ihn nicht allein gehen. Ich gehe ihn mit den guten Freunden, die dort draußen stehen und meine Hand ergriffen haben, damit wir den Weg gemeinsam beschreiten können. In inniger Zuneigung durchqueren wir die tückische Höhle als Freunde und Freundinnen. Ich bin die Fackel, die den rechten Pfad weist.“


Er blickt ins Publikum und wieder hast du das Gefühl, er würde nur für dich blicken. DU bist der Auserwählte aus 3.500. Du musst es sein.


Holly Hutcherson: „Zu leben ist zu lieben. Manchmal finden wir diese Liebe in anderen, doch viel zu selten in uns. Weil wir verhärtet sind von der Härte des Alltags. Weil wir es als Schwäche betrachten, anderen zu vertrauen. Weil wir uns nicht trauen, zu fallen und aufgefangen zu werden. Die Gesellschaft erzählt euch allen, dass es Stärke bedeutet, für sich allein zu stehen. Ich finde es traurig, einsam zu sein. Wir sind eine Gemeinschaft. Wir sollten einander achten und vertrauen. Es ehrt mich daher sehr, dass Timo Schiller sich dazu entschlossen hat, mir zu vertrauen.“


Er deutet auf Timo Schiller und du siehst, dass es dem Dortmunder unangenehm ist. Er errötet, weil er so unerwartet in den Mittelpunkt geraten ist. Er vergräbt seine Hände in den Taschen.


Holly Hutcherson: „Nun bin ich gekommen, um euch alle ebenfalls in unsere Mitte zu bitten. In eine Gemeinschaft geboren aus Freundschaft von Brüdern und Schwestern.“


Du willst aufstehen und die Hand ergreifen, die Holly Hutcherson ausstreckt. Alles in dir drängt danach, dies zu tun. Und du merkst, dass es den Leuten um dir herum genauso geht.


Gerade als du aufstehen willst, reißt dich eine Musik aus deinen Gedanken.



: : :

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Keek Hathaway läuft nicht die Rampe herunter. Er stürmt. Sein Gesicht kennt eine Emotion und das ist Wut. Wären ihm zwei von Hollys Begleitern nicht aus dem Weg gegangen, hätte er sich zweifelsfrei über den Haufen gerannt. So nimmt er nur Anlauf und slidet unter dem untersten Ringseil ins Squared Circle. Baut sich direkt vor Holly Hutcherson auf, der nicht einen Zentimeter zurückweicht. Sein Gesicht kontrastiert völlig mit dem des GFCW Champion. Er lächelt. Lächelt Keek Hathaway an.


Keek Hathaway: „Lass Timo Schiller in Ruhe!”


Er atmet schwer, sein Oberkörper steigt und fällt wie eine Meereswelle. Keek Hathaway muss sich beherrschen, man sieht es ihm an.


Keek Hathaway: „Lass all diese Menschen in Ruhe!“


Er rückt das Titelgold auf seiner Schulter zurecht, senkt das Mikrofon und starrt in die Augen Hutchersons, der noch immer nicht einen

Augenblick das Lächeln verloren hat.


Holly Hutcherson: „Timo Schiller ist frei zu gehen, Keek Hathaway. Die Frage ist, ob du ihn dazu zwingen wirst. Denn ich denke nicht, dass er gehen möchte. Aber frag ihn.“


Auf ein Handzeichen Hutchersons hin tritt Schiller in den Ring. Die Situation ist ihm sichtlich unangenehm. Er nimmt das Mikrofon, dass Holly ihm reicht.


Timo Schiller: „Keek. Beruhig dich bitte. Es ist…naja…etwas peinlich, was du hier abziehst. Wir können uns doch gleich backstage unterhalten. Warum gönnst du einem Neuling nicht diesen Auftritt?“

Keek Hathaway: „Ich werde mich NICHT backstage darüber unterhalten. Was ich zu sagen habe, können ruhig alle hören. Dieser Mann, Timo…“


Er deutet mit dem Finger auf Holly Hutcherson. Noch immer nicht ein Hauch von Mimikwechsel bei Hutcherson. Nur ein Lächeln.


Keek Hathaway: „…ist gefährlich. Und wenn du das nicht merkst, dass MUSS ich dazu etwas sagen. Dazu sind wir doch Freunde!“

Timo Schiller: „Natürlich sind wir Freunde. Aber das heißt doch nicht, dass ich nicht auch andere Freunde haben kann. Wir haben uns unterhalten. Liegen auf einer Wellenlänge. Ich habe das Gefühl, dass es meiner Karriere hilft, wenn ich andere Mindsets kennenlerne.“


Hathaway wendet den Kopf ab. Seufzt und atmet einmal durch. Er wirkt zu wütend, um resigniert zu sein und doch findet er keine Strategie, um zu Timo durchzudringen.


Keek Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“

Holly Hutcherson: „Ich verstehe, dass du wütend bist.“


Überrascht trifft des Blick Hathaways den von Holly. Der lächelnde Mann tritt einen Schritt vor und hebt sein Mikrofon. Zieht wieder die Aufmerksamkeit auf sich, die zuvor auf Timo Schiller und Keek lag.


Holly Hutcherson: „Deshalb möchte ich diese Halle um etwas bitten. Ich hoffe, dass ihr mir diesen Gefallen tut.“


Er tritt einen Schritt zurück und blickt in dieses Publikum.


Holly Hutcherson: „Ich möchte, dass ihr für Keek Hathaway applaudiert.“


Für Keek? Natürlich kommt die Halle dem gern nach. Schließlich liebt das Publikum seinen Champion. Und so erfüllt Applaus und Jubel die Trierer Arena.


Holly Hutcherson: „Jubelt für Keek Hathaway!“


Es wird lauter. Keek-Sprechchöre in Trier. Der Namibier ist sichtlich irritiert davon. Schneidet dem Publikum mit lauter Stimme das Wort ab.


Keek Hathaway: „Was soll das?“


Seine Frage geht an Holly Hutcherson und dieser…lächelt nur.


Holly Hutcherson: „Ich liebe dich, Keek Hathaway. Natürlich liebe ich jeden Menschen. Doch für dich spüre ich eine ganz besondere Zuneigung. Zu deiner Geschichte. Zu dem Weg, der gemeinhin als Cinderella-Story bezeichnet wird. Ich finde faszinierend, was dort passiert ist.“


Hathaway bleibt in Lauerstellung, sein Blick ist eisenhart.


Holly Hutcherson: „Dein Weg zeugt davon, dass man alles gewinnen kann, was man sich erhofft hat. Und alles verlieren. Ich sehe so viel Schmerz in dir. Und ich sehe, wie du Tag für Tag gegen ihn ankämpfst. Ich bewundere diesen Kampf.“

Keek Hathaway: „Was redest du da? Ich habe nichts verloren. Ich bin noch immer…“


Er muss nicht aussprechen, was er meint. Es langt, dass er das Titelgold von seiner Schulter nimmt und vor Hutcherson in die Luft hält.


Holly Hutcherson: „Ich rede nicht davon, dass du den Titel verloren hast. Ich rede davon, dass du DICH verloren hast.“


Keek schlägt die Hand Hutchersons weg, die vor seinem Gesicht auftaucht. Selbst das lässt das Lächeln Hutchersons nicht gefrieren. Er redet einfach weiter.


Holly Hutcherson: „Keek Hathaway. Wer ist das? Alle, die es mit der GFCW halten, wussten dies früher zu beantwortet. Sie sprachen von seinen Taten und seinen Charaktereigenschaften. Von seinem wilden Charakter. Seinen witzigen Szenen. Aber wenn ich heute jemanden frage, wer Keek Hathaway ist, was sagt man dann?“


Ein Moment des Schweigens, dann beantwortet er seine eigene Frage.


Holly Hutcherson: „Man beginnt von deiner Geschichte zu erzählen. Von deinem Weg. Aber nicht davon, wer du BIST. Denn wer bist du noch, Keek Hathaway? Du bist so gefangen von der Vorstellung, jemand zu werden, der deiner Rolle gerecht wird, dass du verloren hast, was dich ausgemacht hat. Du willst so gern all die Erwartungen erfüllen, die auf deinen Schultern liegen, dass du nicht mehr Keek Hathaway, der Mann, sondern die Keek-Story bist.“

Keek Hathaway: „Hör auf.“

Holly Hutcherson: „Wie muss ein Champion sein? Du scheinst zu glauben, dass er ernster sein muss als du es warst. Mit weniger Freude. Nicht so…komisch vielleicht. Kein Meme. Im Versuch, ein Profil zu erfüllen, dass andere definiert haben, bist du einen Weg gesprintet, der eigentlich Jahre dauert. Und nun blickst du diese Strecke zurück…“

Keek Hathaway: „Ich sagte HÖR AUF.“

Holly Hutcherson: „…und siehst, dass da ganz am Horizont verloren liegt, was du einst warst. Du bist nicht mehr Keek Hathaway. Du bist eine auserzählte Geschichte, die den Namen Keek Hathaway trägt. Und weil jede Geschichte alt wird, weißt du, dass du dich wieder verändern musst. Du weißt aber nicht wie und in welche Richtung. Du möchtest ein Mentor sein, weil in deinen Augen ein Champion Vorbild sein muss. Aber dann möchte Timo andere Wege auskundschaften. Und das macht dir Angst, weil du dann wieder nichts bist. Nichts außer Champion. Nicht mehr Keek Hathaway. Deswegen ist da so viel Schmerz in dir. Ich möchte ihn dir nehmen.“


Er tritt an Keek Hathaway heran. Breitet die Arme aus als wolle er einen verlorenen Bruder aufnehmen.


Keek schlägt ihm ins Gesicht.


Gelähmtes Entsetzen bei den Sechs außerhalb des Ringes zunächst als Holly Hutcherson zu Boden geht. Dann geht ein Ruck durch sie. Sie sliden in den Ring. Timo Schiller blickt beinahe panisch hin und her. Auf Keek, dann auf seine neuen Freunde. Er will etwas Beschwichtigendes sagen, doch kein Wort entrinnt seiner Kehle.


Sechs Menschen nähern sich Keek Hathaway.
Der Champion lässt seinen Titel fallen. Blickt sich um.
Dann ertönt ein Lachen.


Holly Hutcherson: „Lasst ihn. Lasst Keek Hathaway. Er hat nichts getan, außer Mensch zu sein.“


Hutcherson rappelt sich auf und sucht wieder den Blick Hathaways. Die Lippe Hollys ist aufgeplatzt, ein Faden Blut rinnt zum Kinn hinab. Aber er lächelt. Kein Funken Hass gegenüber Keek ist zu sehen.


Holly Hutcherson: „Da ist so viel Angst und Schmerz in dir. Keek Hathaway. Du zeigst es mit jedem Moment. Und doch gehst du jedes Mal hier raus und unterhältst die Leute, um deiner Vision nahe zu kommen, ein guter Champion zu sein. Und deshalb bitte ich noch ein letztes Mal euch alle in der Halle. JUBELT FÜR KEEK HATHAWAY!“


Das Blut tropft von seiner Hand auf das Mikrofon und rinnt dann an seiner Hand herunter, während abermals ein Großteil der Halle dem Aufruf nachkommt und für Keek jubelt. Auch wenn diesem das ganz und gar nicht gefällt. Er würde am liebsten noch einmal auf Holly Hutcherson los. Doch da sind sechs Personen hinter ihm, deren Kreis sich langsam schließt.


Sie schließen Keek Hathaway in sich ein.
Kommen so nahe, dass er nicht einmal mehr die Hände ausstrecken kann.
Dann umarmt Holly Hutcherson ihn.


Jede Faser Keeks wehrt sich gegen den unerwarteten Kontakt und schlussendlich gelingt es ihm, Hutcherson von sich zu stoßen. Erschrocken tritt Keek zurück und gelangt aus dem Kreis. Schweiß rinnt an seiner Stirn herunter während Holly abermals nichts tut. Außer zu lächeln.


Holly Hutcherson: „Du magst nicht bereit sein, Keek Hathaway. Doch wir warten auf dich.“


Der Namibier rollt sich aus dem Ring. Er will nur weg. Weg von dieser Gruppe. Weg von diesem Mann. Auch wenn es bedeutet, Timo Schiller hinter sich zu lassen. Rückwärts läuft er die Rampe hoch, lässt die Augen nicht von den 8 Menschen, die im Ring verbleiben. So hat er es sich nicht vorgestellt.


Holly lächelt.


Holly Hutcherson: „Du wirst erkennen, dass du dein verlorenes Ich nicht darin findest, uns zu hassen, Keek Hathaway. Aber dieser Prozess braucht Zeit. Ich verstehe, dass du bis zu deinem Erwachen deinen Schmerz am besten zu stillen vermagst, in dem du deine bevorzugte Sprache sprichst: Gewalt. Daher möchte ich dir ein Geschenk machen.“


Keek Hathaway würde am liebsten weg, doch bleibt auf der Rampe stehen.


Holly Hutcherson: „Ich biete dir ein Match in zwei Wochen. Du gegen einen der unseren. Gegen Viggo. Es kann ein Aufeinandertreffen in Freundschaft sein. Oder in Wut. Du kannst entscheiden. Ich möchte nur, dass du weißt, dass meine Hand stets ausgestreckt ist.“



Wir befinden uns in einer typischen Kabine. Holzbank samt Gebrauchsspuren, Spinde, graue Wände, die sicherlich irgendwann mal weiß waren. Alles in diesem Raum schreit nach Tristesse, bis auf dem, was wir in der Bildmitte erblicken könne. Amélie und Antoine Schwanenburg. Letzterer sitzt auf einer der Holzbänke und tapet sich konzentriert seine Handgelenke.


Amélie: „Das ging jetzt doch schneller, als erwartet, muss ich sagen.“


Antoine reagiert darauf nicht wirklich, tapet sich weiter die Handgelenke, dreht aber immerhin den Kopf so halb zu Amélie.


Amélie: „Ich meine, da kommt jetzt die Ex-Commissionerin in mir durch, bei Doom's Night wäre das Match sicherlich besser. So rein aus Marketing und Prestige Sicht.“


Der Ehegatte scheint fertig mit dem Tape zu sein, reißt das Stück von der Rolle ab und antwortet dann ruhig.


Antoine: „Früher hat mich das interessiert. Aber nun? Mir geht es nicht mehr um die Bühne. Mir geht es rein um den Auftritt. Ob hier in Trier, in Mannheim bei Dooms Night oder in irgendeiner Turnhalle, es spielt keine Rolle. Wenn ich gegen einen namenhaften Gegner antreten kann, dann werde ich die Chance nutzen. Ganz gleich, ob es bessere Marketingmöglichkeiten gegeben hätte.“


Er schüttelt mit dem Kopf.


Antoine: „Ganz ehrlich? Antoine Schwanenburg gegen Robert Breads ist das beste Marketing, was es gibt. Die Fans warten seit über zehn Jahren darauf. Die Fans in dieser Halle verdienen es genau so, das Match live zu sehen, wie alle anderen auch.“

Amélie: „Ich meine ja nur...“


Die ehemalige Commissionerin bricht mitten im Satz ab, denn sowohl sie, als auch Antoine, werden durch ein Geräusch aus ihrer Konversation gerissen. Der Ursprung des störenden Geräuschs ist die Tür, die eben, ohne das formal höfliche Anklopfen, mit mehr Schwung als sonst normalerweise üblich, geöffnet wurde. In diesem Moment wird sie vom unerwarteten „Eindringling“ auch schon wieder geschlossen, welcher nun im Raum steht und die Blicke der Schwanenburgs auf sich zieht.


Lionel Jannek: „Hier versteckst du dich also.“


Stutzige Reaktion sowohl bei Antoine, als auch bei Amélie, die zum einen irritiert über das plötzliche Eindringen sind, zum anderen die Bedeutung des Satzes, den der Österreicher sprach nicht ganz nachvollziehen können. Beide beschließen erstmal abzuwarten was da noch kommt. Lionel Jannek blickt ohne ersichtliche, emotionale Miene im Gesicht zu Antoine.


Lionel Jannek: „Du bist hier letztens, nach deinem ‚großen Comeback‘ herumspaziert und hast, so hörte ich, die Besten in der GFCW gesucht. World Champion Keek Hathaway, war irgendwie klar, macht ja gerade irgendwie jeder… Robert Breads, lass ich mir von mir aus auch noch einreden… aber…“


Aber? Eine kurze Pause, mitsamt spannungsgeladener Stille erfüllt den Raum.


Lionel Jannek: „So schwer bin ich nicht zu finden, Antoine.“


Oha! Darauf läuft das also hinaus. Nun wird es auch dem Letzten klar. Um alle letzten Unklarheiten über die Absicht des Besuchs abzustellen, deutet der Österreicher zusätzlich noch mit dem Zeigefinger auf sich selbst.


Lionel Jannek: „Wenn du den Besten haben willst. Er steht vor dir. Es gibt keinen in der GFCW der 2021 so geprägt hat wie ich. Und trotzdem hast du mich offensichtlich nicht auf deiner Liste der ‚Besten‘. Nicht einmal beiläufig erwähnt hast du mich. Woran liegt das Antoine? Hast du einen bestimmten Grund dafür?“


Erwartungsvoll hebt der „Superior One“ die Augenbrauen hoch und verschränkt, in Erwartung einer Antwort seitens Schwanenburgs, fast schon provokant die Arme vor sich. Und Antoine? Der setzt sein linkes Bein auf die Holzbank, zieht die Knieschoner zurecht während er antwortet.


Antoine: „Lionel Jannek. Ich weiß durchaus, wer du bist. Ich weiß durchaus, was du erreicht hast.“


Das Prozedere wiederholt er nun, indem er das rechte Bein auf die Holzbank stellt und den Knieschoner auf dieser Seite auch zurecht rückt.


Antoine: „Eigentlich habe ich mir vorgenommen höflicher zu werden, aber wenn du schon so ungefragt in meine persönlichen Bereich eintrittst, dann kann ich leider nicht anders. Auch wenn dir das was ich zu sagen habe sicherlich keine schöne Musik in deinen Ohren sein wird.“


Die Knieschoner sitzen, nun stellt er sich provokant vor den anderen Triple Crown Champion.


Antoine: „Da ich es eilig habe, bekommst du aber nur die Kurzfassung. Statistisch gesehen bist du einer der größten Stars. Und das war es auch schon. Du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das ist sicherlich auch ein Talent. Aber als Wrestler gehören wir zwei Beiden...“


Mit dem Zeigefinger zeigt er abwechselnd auf Jannek und auf sich selbst.


Antoine: „... definitiv nicht in das selbe Regal.“


Dann zuckt er kurz mit den Schultern, während Jannek die Situation noch einordnet und schnappt sich Amélie.


Antoine: „Wie ich bereits sagte, ich habe es eilig.“


Da drückt er sich samt seiner Frau an Jannek vorbei um die Kabine zu verlassen. Der Main Event wartet. Das Dreammatch, auf das wir eine Dekade lang warten mussten.



ROBERT BREADS vs ANTOINE SCHWANENBURG.



Und Jannek? Der wird im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen gelassen. Das Jahr 2022 ist für ihn bislang alles andere als nach Plan verlaufen. Wrestler des Jahres 2021 und noch kein Fuß auf dem Boden bekommen. In seinem Gesichtsausdruck kann man solche oder ähnliche Gedankengänge ablesen. Er kann es gar nicht glauben, dass er mit dieser Vita und diesem Vorjahr einfach an den Straßenrand gestellt wird, wie ein junger Hund, den man nach Weihnachten dann doch nicht mehr haben will. Droht der aktuelle WRESTLER DES JAHRES in die Belanglosigkeit abzudriften? Auch wenn die Kamera fast schon unangenehm lange auf Janneks Gesicht zielt, man kann die Gedanken in seinem Kopf wirklich fast schon laut hören. Aber auf einen Schlag dreht sich die nachdenkliche und leicht erschütterte Mimik um 180°. Feuer lodert in den Augen auf, die Wut steigt sichtlich hoch und wie von der Tarantel gestochen verlässt er auch die nun leere Kabine.


FADE OUT



Alright everybody, gather ‘round, The …


Commissioner is here


Ja ja, Sammy Davis Jr schmettert durch die Lautsprecherboxen und das kündigt nun einmal nur einen an. Den Mann, der mit farbenfrohem Blumenhemd und doch trotzdem anständigem Sakko und Stoffhose die Bühne betritt und von den Fans mittlerweile liebevoll mit „DU! DU! DU!“ begrüßt wird.


Seine Reaktion ist ein tausendfach, vor Künstlichkeit triefendes gelächeltes „Ja, genau, ihr mich auch ihr Pappenheimer.“ Bevor er schnellen Schrittes zum Ring tritt. Das erste freche Grinsen verfliegt dann aber auch recht schnell wieder und mit jedem Schritt mit dem er sich dem Ring weiter nähert, wird die Miene ernster, die Nasenlöcher weiter, die Augenbrauen vauiger – sie verformen sich also immer weiter zu einem V für alle NichtgermanistInnen.


Er geht schnurstracks die Treppe hinauf, steigt durch die Seile, geht quer durch den Ring, deutet bereits unterwegs nach draußen, sodass ihm ein Mikro gereicht wird. Er nimmt es dankend an und geht in einer Drehung in die Ringmitte, wo er den Mikroarm kurz durchschüttelt, sodass die Musik abgedreht wird.


So beginnt er dann also auch ohne großartig Zeit verstreichen zu lassen.


Eric: „GFCW Galaxy, es ist ein wenig still um mich geworden seit dem Jahreswechsel, deswegen hielt ich es für notwendig noch einmal eine Sache klar zu machen…“


Er nimmt das Mikro kurz herunter, senkt den Kopf ein wenig, räuspert sich kurz, bevor er entschlossenen Blickes wieder in die Kamera schaut.


Eric: „Wer hier entscheidet, wer, wann, wie, wo, warum irgendwelche Matches bestreitet…bin immer noch ich.“


Energisch presst er seinen Daumen gegen seine eigene Brust, was die Fans zum Jubeln bewegt. Nicht, weil er so zielsicher sein Herz getroffen hat sondern vielmehr weil es in den letzten Wochen durchaus einige fragwürdige Entscheidungen gab.


Eric: „Dynamite hat mich aus genau diesem Grund angestellt. Dass ich mich um den Kram vor den Kameras kümmere…dir das Mikro abdrehe, wenn du Impfungen schlecht redest, dich suspendiere, wenn du frech wirst und dich belohne, wenn du dich in deinen Matches gut anstellst…und noch hat mich kein Memo erreicht, wo drauf stand ‚Eric Fletcher, SIE sind nicht mehr dafür zuständig.‘…“


Er nickt sich selbst bestimmend zu, bewegt sich beim Sprechen immer wieder hin und her, hat einen Bewegungsradius von zwei, drei Schritten. Innere Ruhe ist ihm in diesem Moment fremd.


Eric: „Ich mag meinen Job. Ich werde Dynamite nicht so lange ans Bein pissen, bis er mich feuert…aber ich werde auch nicht zu jeder seiner Entscheidungen den Grüßaugust machen…vor allem nicht, wenn es um das größte Gold der GFCW geht.“


So kommt er recht schnell zum Punkt. Ein Raunen geht durch die Reihen, gefolgt vom Skandieren des Namens des Champions. Keek! Keek! Keek! So schallt es durch die Halle, während Fletcher beschwichtigend mit der freien Hand die Lautstärke herunterdrücken will. Dabei schweift sein Blick durch die jubelnden Reihen.


Eric: „Ganz genau…Keek Hathaway – unser verdienter GFCW World Champion. Verdient! Darauf liegt die Betonung…und da liegt auch das Problem. Denn ich bin mit weiterhin der Meinung, dass sich dieses große Gold verdient werden muss. Um dieses Gold sollten die größten, die erfolgreichsten Namen dieser Liga antreten. Dieses Gold soll im Main Event von Doom’s Night auf dem Spiel stehen! Aber wie soll ich dieses Match rechtfertigen…wie soll ich dieses Match guten Gewissens in den Main Event stellen…wenn der große Herausforderer gegen einen weiteren Champion verliert?“


Bei der letzten Frage senkt sich sein Kopf und schaut finster in die Kamera. Die Stirn wird gerunzelt, die Stimme ruhig und nachdenklich. Er schüttelt betrübt den Kopf, bevor er das Mikro langsam wieder zum Mund nimmt. Er spricht mit ruhigem Ton weiter.


Eric: „Alex Ricks …ich werde“


???: „Kriss Dalmi…“


Fletcher setzt das Mikro direkt ab. Die Fans drehen sich irritiert um, suchen die Quelle des Namens, vielleicht sogar den Serben selbst. Doch noch bevor sich wirklich Unruhe breit machen kann, weht der Vorhang im Eingangsbereich bereits zur Seite und präsentiert den Mathematiker. Schwarze Stoffhose, dunkelgraues, zu den Ellbogen hochgekrempeltes Hemd. So kennt man ihn. Auch seine Körperhaltung mit zu Boden gerichtetem Blick und ohne auch nur einen Moment auf die Reaktionen der Halle zu warten, macht er sich auf den Weg zum Ring. Dabei spricht er weiter….monoton wie sein Gleichschritt zum Ring.


Alex: „The End. Matthäus Meister. David Hott. Steve Steel. Robert Breads. Luna Rosario. Timo Schiller. Niander. Boris Orlow. Tha Bomb. Sid The Scum….“


Er hat den Ring mittlerweile betreten, steht dem Commissioner gegenüber und als wäre es perfekt getimt, nimmt er in diesem Moment den Kopf hoch und spricht noch einen weiteren Namen mit leeren Augen aus.


Alex: „Keek.“


Pete: „Alex Ricks hier komplett allein ohne den Rest des Protokolls?“

Sven: „So hatte er es ja in ihrem Gespräch schon angekündigt. Wirklich angenehmer wird es für den Commissioner aber vermutlich trotzdem nicht.“

Pete: „Angenehm ist es mit einem unzufriedenen Alex nie, möchte ich meinen.“

Der Candy Man ist nicht amüsiert über diesen Auftritt, weitet die Nasenlöcher, zieht die Augenbrauen zusammen, während er den Freiburger ins Visier nimmt. Den Freiburger, der nach der letzten Namensnennung wieder einen Schritt zurück geht und wieder zu Boden schaut, während er sich von Fletcher wegdreht.


Alex: „Ich liste hier eine Karriere aus Siegen auf, die für jeden Angestellten von German Fantasy Championship ein großer Erfolg wäre, Eric Fletcher. Unzählige Talente, neu, alt, ehemalige Titelträger. Jeder Kämpfer, der all diese Personen in seiner Karriere besiegt hätte, wäre ein verdienter Herausforderer auf das große Gold von German Fantasy Championship Wrestling.“


Er dreht sich rasant um die eigene Achse, schießt den Kopf wieder hoch und ist direkt vor Fletcher. Der Ton ist schneidend scharf, der Blick durchdringend.


Alex: „Ich habe das an einem einzigen Abend getan.“


Die Fans buhen. Ja, klar, irgendwie hat Ricks ja recht, allerdings ist diese Aussage auch durchaus beschönigt. Fletcher sieht es ähnlich, kneift einen Mundwinkel ein.


Eric: „Ich spreche dir deinen Battlemania Sieg nicht ab, Alex. Das war eine fantastische Leistung….aber deine Niederlage gegen Drake ist eine Niederlage gegen den Intercontinental Champion. Jetzt soll ich dich wirklich gegen den World Champion stellen?“


Ricks lässt einen Moment vergehen. Keine Regung zeigt sich in seiner Miene. Er schaut Fletcher genau in die Augen, versucht auszumachen, ob der Commissioner diese Frage tatsächlich ernst meint.

Tut er.

Ricks schnauft…und dreht sich wieder weg, zu Boden schauend.


Alex: „Das ist vor zwölf Monaten passiert.“


Fletcher runzelt die Stirn, während Ricks beginnt durch den Ring zu gehen und sich zu den Ringseilen begibt.


Alex: „Ein Mann verliert innerhalb von zwei Abenden gegen den Träger des Intercontinental Titels und gewinnt ein Turnier. Er trifft auf mich. Im Hauptkampf der größten Veranstaltung der Geschichte von German Fantasy Championship Wrestling…“


Er erreicht das Seil, dreht sich wieder zu Fletcher, schaut ihn diesmal aber nicht an.


Alex: „Er gewinnt das Gold, Eric Fletcher. Er verteidigt es….und er wird zum erfolgreichsten Kämpfer des Jahres gewählt.“


Der Blick geht doch wieder nach oben. Aus den Fanreihen sind einige LJ-Rufe zu vernehmen, doch hauptsächlich konzentriert man sich auf das Geschehen im Ring. Dorthin, wo Ricks seinen Gegenüber mustert.


Alex: „Lionel Jannek musste zwei Personen für seinen Kampf um das große Gold besiegen…ich MUSSTE niemanden besiegen und besiegte dreizehn…denn, deine Zweifel, Eric Fletcher…sind egal. Ich bin der beste Kämpfer von German Fantasy Championship Wrestling. Und dass ich, wie auch Lionel Jannek, meine Chance auf das Gold nutzen werde…“


Er tritt einen Schritt an Fletcher heran.


Alex: „ist nur eine logische Konsequenz.“


Sagt er und setzt das Mikrofon ab. Mit durchdringendem, eisigem Blick schaut er in Fletchers Augen. Die Selbstsicherheit gefällt dem Commissioner, einen Hauch eines Lächelns kann er sich nach einigen Sekunden tatsächlich nicht verkneifen. Er nickt dem Mathematiker bestätigend zu.


Eric: „Schön, dass du dir so sicher bist, Alex…denn ja…du bist ein grandioser Wrestler, kein Zweifel. GFCW Galaxy, Alex Ricks ist ein grandioser Wrestler!“


Er tritt dabei von Ricks weg, deutet schwungvoll mit dem Arm auf den Freiburger und hämmert die Botschaft quasi durch die Luft. Fletcher ist überzeugt, doch die Fans buhen lieber. Mit Schwung dreht sich der Candy Man aber wieder zu seinem Gegenüber.


Eric: „Aber du hast gegen Drake verloren, Alex…Punkt. Ich will dich jetzt nicht kopieren und sagen, deine Geschichte von Jannek wäre mir egal, aber ich werde auch die Entscheidungen aus dem letzten Jahr…so richtig sie für den Lauf des Jahres vielleicht auch waren…ich werde sie nicht kopieren.“


Die Fans jubeln vorsichtig, während sich Ricks Augenbrauen allmählich vor Skepsis senken.


Eric: „Dynamite hat dich zum Herausforderer ernannt. Das soll dir zustehen. Du hast es dir verdient, Alex. Aber ich werde das tun, was deine gesamte Karriere zeichnet. Ich werde dich noch einmal dazu auffordern dein Können zu beweisen und deinen Status als Herausforderer zu festigen.“


Fletcher wirkt sich seiner Sache sicher, geht zu einem etwas frecheren, vorhersehenden Grinsen über, während sich Ricks’s Kiefer allmählich in Bewegung setzen.


Eric: „Du bist der Herausforderer auf Keeks Gold…im Main Event von Dooms Night…“


Er hebt den immer wieder beliebten Zeigefinger.


Eric: „…wenn du noch einen bestimmten Sieg ALLEIN holst…“


Plötzlich geht das Licht in der Trier-Arena aus. Zappenduster ist es und die Zuschauer kreischen. Auf dem Titantron passiert nun etwas. Folgendes Logo wird eingeblendet:




Die Zuschauer in der Halle rasten aus. Ist Morbeus wieder zurück?


Pete: „Oh my. Hat Morbeus etwa seine Sperre abgesessen? Er wurde von Dynamite direkt nach Title Night bekanntlich suspendiert.“


Das Licht in der Halle geht wieder an. Alex Ricks und Eric Fletcher schauen gebannt auf den Entrance, der aber verwaist ist. Keine Musik oder ähnliches wird eingespielt. Auch das Logo des ehemaligen GFCW Intercontinental Champions erlischt wieder auf dem Titantron.


Plötzlich geht ein Raunen durch die Zuschauerreihen. Fletcher dreht sich nun im Ring stehend von dem Titantron um. Ricks schaut noch zum Titantron.


Sven: „DA IST ER! MORBEUS STEHT IM RING!“


Und der gebürtige Kanadier ist nicht allein. Kurios, wenn man bedenkt, dass Claude Booker alle seine Freunde und Verbündeten entlassen hat. Die Urban Ultras Berlin sind nicht mehr. Carola Birkenstock ist weg. Coach Dragans Künste werden auch nicht mehr gebraucht. Entlassen! Handstreichartig.


Raymond Douglas hat einen schweren Eisenstuhl in seinen Händen und seine lockigen feuerroten Haare sind völlig durcheinander. Als ob der Mann seit zwei Monaten jeden erdenklichen Friseurtermin verpasst hat.


Douglas trägt ein rot-schwarzes ärmellanges Holzfällerhemd, zerrissene Jeans und versprüht in diesem Moment zwar eine ungeheure Aggressivität, die an seiner Körperspannung abzulesen ist. Als die Kamera näher an das Gesicht des Gründers der Fists for Future Foundation heranzoomt, ist ein furchtbar wilder Bartwuchs zu erkennen. Seine Augen wirken manisch. In der Gesamtheit erinnert er an einen tollwütigen Fuchs.


Alex Ricks dreht sich nun auch um 180 Grad, doch bevor die halte Drehung komplettiert werden kann, trifft ihn schon der Eisenstuhl an seiner Schläfe. Der gebürtige Breisgauer geht sofort zu Boden. Ray Douglas schreit dabei ein schrill klingendes „REVENGE“ aus, dass den Zuschauern den Atem gefrieren lässt. Morbeus holt ein weiteres Mal mit dem Stuhl aus, doch Eric Fletcher stellt sich vor ihn.


Pete: „Ray, tue es nicht?!“

Sven: „Jetzt wird es doch erst spannend, Pete. Wann hat Morby das letzte Mal eine Dusche von innen gesehen? Ich würde mich an Fletchers-Stelle da jetzt nicht hinstellen.“


Die Zuschauer bejubeln Morbeus, doch ganz geheuer ist auch Ihnen diese Situation nun nicht. Aus dem Backstagebereich stürmen derweil Tha Bomb, Niander und Thor. Sie kommen natürlich Ricks zur Hilfe.


Raymond Douglas schaut nun hastig in die Zuschauerränge und dann wieder auf Eric Fletcher, der ihn zu beruhigen versucht.


Das anstürmende Protokoll erleichtert Douglas die Entscheidung – Rückzug! Morbeus lässt den Stahlstuhl fallen und ist blitzschnell auch schon aus dem Ring und über die Barrikade zu den Zuschauern gesprungen. Die Trierer stehen direkt Spalier und ebnen Morbeus einen schnellen Weg Richtung Ausgang.


Das Protokoll kümmert sich um Ricks, währenddessen Eric Fletcher noch grinsend Raymond Douglas nachsieht…..


Und während wir denken, dass dies schon die letzten Bilder zu dieser unerwarteten Situation waren, wird in den Backstagebereich geschaltet. Dort sehen wir eine offenbar kurzfristig hergerichtete Filmsituation: Vor einer schmucklosen grauen Wand steht, nicht ganz zentral im Bild, Keek Hathaway. Der Namibier, der sein Titelgold auf der Schulter liegen hat, betrachtet auf einem kleinen Monitor die Situation, die soeben in Schwarz und dann in Werbung überschaltet.

Als er sich vom Monitor abwendet, erblickt er die Kamera. Es ist nicht Mac Müll, der die folgende Frage stellt – offenbar war die Reporterlegende nicht schnell genug vor Ort. Die Stimme kommt aus dem Off und fragt Keek, was er darüber denkt.


Ja, was denkt man am Ende eines so gebrauchten Tages darüber, dass sich die Situation rund um den Titel noch einmal massiv verändert. Macht Keek das WÜTEND? So könnte man meinen. Doch der Namibier blickt nur stumm in die Kamera, atmet einmal tief durch und rückt provokativ sein Titelgold zurecht. Sollen doch Ricks, Morbeus oder wer auch immer sich das genau anschauen. Dann schüttelt Keek den Kopf – er will nichts sagen. Es sollen nur alle wissen, dass er bereit ist.



Noch bevor das verwackelte Bild deutlich wird, ist das Knirschen mehrerer Paar Schuhe auf dem Asphalt zu vernehmen. Doch relativ schnell ist auch die Kamera ausgerichtet, nur ein wenig am Wackeln im Takt der Schritte.

Drake: „Ihr habt nich geglaubt, dass ich einfach gehe ohne irgendjemanden verbal anzukacken oder?“

Mit der Innenkamera des Handys filmt Vaughn sich selbst, neben ihm trottet Zane Levy her. Soweit man den Hintergrund erkennen kann sieht es ziemlich stark nach einem Parkplatz aus. Die beiden scheinen gerade die Halle verlassen zu haben.

Drake: „Wir machen uns jetzt gemütlich auf den Nachhauseweg, weil uns ehrlich gesagt Antoine Schwanenburg gegen Robert Breads nicht wert ist hier zu bleiben. Also ja. Die ganze Crew ist hier. Sagt mal hallo.“

Ein wenig wird der Winkel der Kamera verändert und offenbart Scarecrow und Luna, die neben Drake hertrotten und beide demonstrativ in die Kamera winken.

Silas und Luna: „Hallo!“
Drake: „Ah stimmt Zane, du hattest ja auch noch was zu sagen, oder?“

Erneut schwenkt das Handy und Levy blickt in die Linse.

Zane: „Oh nichts großes, aber eines wollte ich nur noch klarstellen. Meister. David. Ich weiß ja nicht, was euch dazu bewegt euch hier tatsächlich darauf einzulassen nen full blown War mit uns zu starten. Wir dachten wir handeln das nur schnell ab, besiegen euch, wie die Nulpen die ihr seid und können dann anfangen Dyes Pläne in der Tag Division zu stören. Oder wenn überhaupt, dass es vielleicht spannend wird wenn euer Boss sich einschaltet, der immerhin IRGENDWAS drauf hat. Wobei Alex um den Titel zu besiegen jetzt auch nicht die meeega leistung is naja seis drum.

Aber wenn ihr UNBEDINGT wollt, dass wir uns gegen euch profilieren, nehmen wir die kostenlosen Jobber natürlich an. Ihr müsst euch gar keine Mühe geben. Wir werden einfach im Ring auf euch warten. Nächste Show. Wir können das spielchen vom letzten Mal gerne nochmal spielen. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht, hau rein drake.“


Und schwupps ist Selfie-Vaughn wieder am Start, während die vier offensichtlich am Pick Up angekommen sind.

Drake: „Jaja. Ich hoffe mal du siehst das überhaupt, Dynamite, schweeeeeeer beschäftigt wie du bist.“

Etwas ungelenk, da er dabei das Handy halten muss, klettert Drake auf die Ladefläche des Pick-Ups. Er ächzt.

Drake: „Boah ich werd zu alt für den Scheiß.“
Luna: „Du bist 28.“
Drake: „Fresse.“

Mit einem lauten Geräusch lässt er sich sinken und sitzt, an die Fahrerkabine gelehnt, neben den Taschen und Silas, während Luna und Zane vorne einzusteigen scheinen.

Drake: „Weißt du Claude, ich glaube du hast hier etwas noch nicht ganz verstanden. Mir ist vollkommen klar, dass du keine persönliche Vendetta gegen mich fährst. Oder, du wolltest es nicht. Dir geht es um „Die Liga“ und „Deine GFCW“ und WER genau da nicht reinpasst oder dir widerspricht ist dir egal. Es gibt nur für und gegen dich. Alles andere ist vollkommen egal. Und das ist okay. Nur leider leider bin ich relativ offensichtlich gegen dich. Selbst wenn ich nicht von mir aus gegen dich vorgehen würde weil ich – Spoiler – immer noch n Problem mit deiner autoritären Kackscheiße habe, würden wir aneinander ecken.“

Das Bild fängt wieder etwas mehr an zu vibrieren, als der Motor gestartet wird und der Pick-Up langsam umdreht.

Drake: „Denn ich habe…“

Er greift neben sich und hebt den IC Belt ins Bild.

Drake: „… das hier. Egal wie sehr du diese Konfrontation vermeiden willst, weil du weißt wie stark wir sind. Du kannst es nicht. Solange ich diesen Titel habe führt der Weg zu deiner vision nur durch mich. Durch Leviathan. Und denk dran: Ihr seid nicht die einzigen, die sich in den Kopf gesetzt haben alle Titel unter ihr banner zu kriegen. Solange du das, was du gerade tust weitermachst werden wir wieder und wieder und wieder aneinander ecken. Und du wirst jedes einzelne Mal verlieren. So wie vor zwei Wochen. Und so wie in einem Monat bei Dooms Night. Ich WEIß ehrlich gesagt noch nicht, was GENAU mich da erwartet.“

Wieder ein starkes Ruckeln im Bild, als der Pick-Up vom Bordstein fährt und auf die Straße abbiegt.

Drake: „Aber ich denke mal es is n offenes Geheimnis, dass da irgendwas gebastelt wird um den Titel von mir loszubringen. Ich weiß nicht, wen Claude dafür einspannt. Macht Ricks Doppelschicht? NCT? Brainpain? Rotari? Camden? Alle gleichzeitig? Muss ich mit verbundenen Augen und einem Arm auf dem Rücken wrestlen? Oder wirfst du mich einfach gleich raus? Oh bitte. Mach irgendwie sowas. Beweis einfach allen, dass „Deine GFCW“ nichts mit Wrestling zu tun hat, sondern nur mit deiner Machtgeilheit. Leg die Scharade einfach ab und spar uns den scheiß. Oder ich habe Recht und es ist ein Marketing-Stunt, hm? Welche Art von Lüge tischst du allen hier auf, Chef?“

Scarecrow reicht Drake eine Flasche – er nimmt einen kurzen Schluck und gibt sie dankend wieder zurück.

Drake: „Also ja. Wenn du wirklich an meinen Titel willst, schmeiß die ungehorsamen Angestellten doch einfach raus. Mal schauen. Vielleicht geh ich zurück in meine Firma, oder ich geh studieren oder vielleicht geh ich zur IPW und zünde da drüben mal nen Titel an. Oder besiege Zereo Killer zum vierten Mal in Singles matches. Und zieh den Laden da drüben zu hören Quoten, als du jemals ohne mich träumen könntest. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was dein Plan ist die nächsten Wochen. Ich gebe es zu. Das könnte deine erste und einzige Chance sein, Claude. Du hast das Überraschungsmoment auf deiner seite. Aber kannst du wirklich Leviathan schlagen?“

Ein selbstgefälliges Lachen erklingt.

Drake: „Ich hab so Bock, Claude. Das ist die Scheiße für die ich geboren bin. Ich hoffe du hörst nie damit auf.“

CUT


Singles Match:

Antoine Schwanenburg vs. Robert Breads

Referee: Henry Phönix Jr.



Pete: “Big Match Feeling!”


Tatsache. Der Main Event von War Evening könnte von der Paarung her auch genauso gut der Main Event einer weit größeren Show sein – das ist er aber nicht.


Wir bekommen ein Duell zwischen einem Hall Of Famer und einem zukünftigen Hall of Famer. Ein Duell zwischen zwei Stars der frühen 2010er Jahre, die es geschafft haben, diesen Status bis in die frühen 2020er Jahre nicht zu verlieren.


Als Erster der beiden Kontrahenten tritt der Mann auf die Stage, für den dieses Duell willkommenen Eskapismus darstellt: Robert Breads.


Degradierter Ex-Head Coach, deprimierter washed-up Dauer-Verlierer des letzten Jahres… das alles gilt es heute hinter sich zu lassen.


Es gilt sich daran zu erinnern, was den Kanadier einst groß gemacht hat. Wer er einst war. Und wer er noch immer sein kann.


Canada’s Own“ kommt auf die Rampe und das zieht immer noch eine ordentliche Reaktion der anwesenden Zuschauer nach sich. Ist sie so laut wie vor einem knappen Jahr, als er das letzte Mal ein Match gewinnen konnte? Nein.


Aber egal ist der GFCW Galaxie Robert Breads ganz gewiss auch nicht.


Tatsächlich schleicht sich ein leises Lächeln auf die Lippen des zweifachen GFCW Heavyweight Champions. Sein T-Shirt des GFCW Performance Center hat er dieses Mal zu Hause gelassen. Das will er jetzt und hier einmal keine Rolle spielen lassen.


Es geht einzig und allein um dieses „First Time Match“ mit einem der größten Namen der GFCW-Geschichte, Antoine Schwanenburg.


Und so schreitet Breads zum Ring, während sein Theme Song laut durch die Arena schallt, und blickt sich im weiten Rund der Arena um als würde er einen alten Freund wieder treffen, den er lange nicht mehr gesehen hatte, von dem er erst gemerkt hatte, wie sehr er ihn vermisst hat, nachdem er ihn nun wieder getroffen hat.


Robert Breads steigt in den Ring. Seine Musik verstummt. Einmal tief ein- und dann wieder ausatmen, und es wird sich in Richtung Entrance-Stage gedreht. Er wartet auf seinen Gegner.


Zeit sich endlich wieder einen großen Sieg zu holen.


Sven: „Das Duell, auf das die ganze Welt viel zu lange warten musste!“


Und während sich Robert Breads im Ring noch ein bisschen dehnt, die Entrance Stage natürlich dabei fokussiert im Auge behält, wird auch schon die Musik des Mannes eingespielt, auf den er sich gerade noch vorbereitet.





A N T O I N E S C H W A N E N B U R G




Der Jubel in der Halle in Trier wird von Sekunde zu Sekunde größer. Ganz egal, wie die Fans zu entweder Breads oder Schwanenburg stehen, dieses Match wollen sie alle sehen. Das ist eines dieser Matches, in die man sich hoffentlich noch in zehn Jahren erinnern wird. Dieses typische „wo warst du, als Robert Breads auf Antoine Schwanenburg traf“ Moment. Die Fans jedenfalls wissen dieses historische aufeinandertreffen durchaus zu würdigen. Sie wissen genau, dass sie hier und heute Geschichte live miterleben können.


Pete: „Nur um dieses Match noch mal mit ein paar Daten zu unterfüttern: In diesem Match sehen wir fünf Wrestler des Jahres Titel. Wir sehen vier GFCW Heavyweight Championship Regentschaften. Gemeinsam kommen sie auf 1020 Tage, an denen ein GFCW Titel gehalten wurde. Ein halbes Dutzend Matches des Jahres stehen gleich im Ring. Die Liste geht weiter und weiter. Das, meine Damen und Herren, ist das, was man tatsächlich ein DREAMMATCH nennen kann!“


Weißer Nebel hüllt die Stage seicht ein, doch Antoine lässt sich Zeit. Mit jeder Sekunde, die vergeht, werden die Fans noch aufgeregter, als wäre das überhaupt noch möglich.


Sven: „So langsam könnte der Herr sich aber schon blicken lassen!“


Breads im Ring bleibt natürlich ruhig, solche Mindgames kennt er schon seit über zehn Jahren, da muss man sich schon mehr einfallen lassen, um seine Konzentration zu brechen.


Pete: „M-Moment, ich bekomme gerade eine Meldung...“


Die Fans in der Halle und Breads bekommen noch nicht das mit, was Pete auf die Ohren bekommt.


Pete: „W-Wir schalten Backstage, da ist irgendetwas im Gange!“


Cut und wir befinden uns Backstage.


Hektik. Große Hektik. Das Kamerabild wackelt, als der Kameramann Backstage versucht so schnell wie möglich zu einem bestimmten Ort zu kommen. Endlich kommt er an und hält die Kamera drauf. Ein Raunen geht durch die Halle!


Sven: „Das ist Schwanenburg! Was ist denn hier passiert?“


Das fragen sich auch alle Mitarbeiter, die als erste am Ort des Geschehens waren. Schwanenburg liegt, scheinbar bewusstlos, auf dem Betonboden. Nur etwa zwei Schritte von der Treppe zur Auftrittsrampe entfernt.


Sven: „Hat er sich zuviel zugemutet bei seinem Comeback? War er nicht bei 100% und ist kollabiert?“

Pete: „Nein, Sven. Ich bin mir sicher DAS ist nicht der Grund…“


Nun kommen auch die Ärzte am Ort des Geschehens an, um sich das alles genauer anzusehen. Ein Mitarbeiter, Arzt und weiß Gott wer noch kommt nach und nach dazu, sodass sich gar langsam eine Traube um den ehemaligen Kaiser bildet. Schwanenburg hat sich immer noch nicht bewegt. Und den Fans, ebenso wie Breads, der das Ganze zwar interessiert, aber auch unschuldig die Arme nach oben nimmt, nach dem Motto, 'ich hat damit nichts zu tun' auf der Videowall beobachtet, schwant wohl schon, dass Antoine heute nicht mehr antreten wird. Immer noch ist Schwanenburg von Mitarbeitern und Ärzten umringt, auch einige Offizielle sind dazugekommen. Wenn man aber genau hinhört, dann kann man vernehmen wie abseits der Kamera lautstark Unmut geäußert wird. Die Kamera schwenkt dorthin und wir sehen einen Offiziellen, der wild gestikulierend mit jemandem zu diskutieren scheint, bevor auch er sich um Schwanenburg kümmert. Die Kamera schwenkt noch ein Stück weiter und…


Pete: „Das kann doch nicht wahr sein…“

Sven: „Hat… hat ER etwa…?“


Kaum ist der Mann um den es geht im Bild, hört man die Fans in der Halle mit ohrenbetäubenden Buhrufen, Pfiffen und weiteren Unmutsäußerungen. Auch Robert Breads sieht zumindest ein klein wenig erstaunt aus, hat damit wohl ebenfalls nicht so richtig gerechnet.


Der Mann, den scheinbar jeder vergessen hat.


Der Mann, der trotz famoser Leistungen und Erfolge irgendwie doch nicht am Tisch der „Großen“ sitzen darf.


Der Mann, der es Leid ist, dass alle Welt nur über Antoine Schwanenburg, Robert Breads, Danny Rickson oder Alex Ricks spricht.




Lionel Jannek.





Der Österreicher blickt starr in die Richtung wo der leblose Körper von Antoine Schwanenburg liegt. Tunnelblick. Die Wut ist vergangen, die ließ er vor wenigen Minuten an seinem Opfer bereits aus. Die Wut, die sich nun schon seit einigen Wochen aufgestaut hat. Nicht mal die Wut gegen Antoine per se. Die Wut darauf, dass er nicht als der Star angesehen wird, der er ist. Die Wut darauf, dass er trotz aller Leistungen dennoch im Schatten von anderen zu stehen scheint.


Das alles ist in diesem Moment vergangen.


Nichts anderes um sich herum beachtet er oder hört er. In seiner Hand, offenbar das Corpus Delicti, ein stählerner Klappstuhl. So wie dieser aussieht ist Jannek nicht darauf gesessen, sondern hat ihn anderweitig verwendet. Das verbeulte Metall spricht Bände und so wie wir Schwanenburg dort liegen sehen, wissen wir natürlich ganz genau, wie diese Beulen in den Stuhl gekommen sind.


Sven: „Da hat ihn Schwanenburg wohl etwas zu viel provoziert… Das lässt er sich nun mal nicht gefallen.“

Pete: „Ist das eine Entschuldigung dafür, dass er den Fans und uns allen einen Mega Main Event kaputt macht? Es gibt für alles einen Ort und eine Zeit und das war nicht JETZT!“

Sven: „Jannek weiß genau, was er tut. Bedeutungslosigkeit? Nicht nachdem er genau hier und jetzt seine Schachfigur nach vorne bewegt.“


Mit langsamem Schritttempo nähert sich LJ Schwanenburg. Den Stuhl lässt er dabei über den Boden schleifen und das Ergebnis ist ein wirklich ekliges Geräusch, was nicht nur uns als Zuschauer durch das Mark fährt, sondern auch den Ärzten und Offiziellen, denn als sie dieses Geräusch hören, drehen sie sich perplex und fast schon synchron um, um den bedrohlichen Mann mit dem Stuhl auf sich zukommen sehen. Sie können gar nicht anders, als auszuweichen. Die leeren, nahezu toten Augen des Österreichers sind neben dem unangenehmen Geräusch, dem verbeulten Klappstuhl der wirklich letzte Fingerzeig dafür, dass sie sich hier nicht gegen ihn stellen wollen. Dabei sehen wir auch erstmals, dass zwei der Ärzte Blutspuren an den Gummihandschuhen haben, nachdem sie die notdürftige Versorgung aber nun abbrechen müssen. Schwanenburg wurde also wohl nicht nur bloß bewusstlos geschlagen…


Lionel Jannek stellt sich überlegen, souverän über den am Boden liegenden Schwanenburg und blickt verächtlich auf diesen herab. Er richtet sich provokant den Krawattenknopf und grinst dann selbstzufrieden. Aber der Österreicher ist noch nicht fertig. Oh nein. Eine letzte beleidigende Geste muss natürlich noch dabei sein. Und diese äußert sich in fiesen, wiederholten Beingesten, mit denen der „Superior One“ andeutet, dass er Schwanenburg unter Dreck begraben würde. Er ist der aktuelle Wrestler des Jahres und kein anderer. Mit aller Deutlichkeit will er, dass es die Welt dort draußen endlich auch so wahrnimmt.

Dann verlässt Lionel Jannek den Tatort und die umstehenden Ärzte und Offiziellen können ihre Arbeit endlich fortsetzen und eilen wieder an den bewusstlosen Mann heran.


Diese Bilder sind das Ende der heutigen War Evening Folge. Ein unwürdiges Ende, das eigentlich den Abschluss eines unglaublichen Main Events beinhalten sollte. Kein Dreammatch, auf das die Welt seit über 10 Jahren nun schon wartet. Lionel Jannek hat klar gemacht, dass er nicht akzeptieren kann, wenn er nicht ernst genommen wird. Notfalls zeigt er es dir mit Gewalt, dass er die Speerspitze dieser Liga ist.


Und so endet die heute Ausgabe des War Evenings. Das Bild fadet langsam aus, während die Ärzte Antoine weiterhin behandeln. Den Fans in der Halle und an den Bildschirmen bleibt so nur die Enttäuschung und viele Fragen.


Wie schlimm steht es um Antoine Schwanenburg?

War der Angriff in dieser Intensität wirklich nötig?

Werden wir jemals das Match zwischen Robert Breads und Antoine Schwanenburg bekommen?


Viele Fragen, aber eine Antwort hat die GFCW Galaxy ganz Gewiss:


Staatsfeind Nr. 1: Lionel Jannek.



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Danke an alle Schreiber!!!