Hallo
Göppingen, lange nicht gesehen. Vor zwei Wochen blieb die
Kamera an Ort und Stelle, behielt lieber weiterhin Jason Crutch
im Auge, doch diese Kamera, die nun für das Bild zuständig
ist, soll die Parallelveranstaltung zeigen.
Und diese
beginnt mit dem Commissioner, der in seinem ledernen Bürostuhl
sitzt und einige Akten durchwälzt. Was das für Akten
sind, soll in diesem Moment aber zweitrangig bleiben, denn just
in diesem Moment öffnet sich die Tür, so ganz ohne
ankündigendes Klopfen, und für eine Sekunde wird die
Brücke von der letzten zur heutigen Show geschlagen. Nach
dieser Sekunde steht der Mathematiker im Büro, wirft die Tür
hinter sich zu und geht direkt zum Tisch, setzt sich in den Stuhl
davor, während die Tür hinter ihm, wie in kewlen
Actionfilmen für Explosionen üblich, ins Schloss fällt.
Ricks sitzt, legt die Hände auf den Tisch, faltet sie
ineinander, lehnt sich nach vorn, schaut Tyler mit Falkenaugen
an.
Alex:
„Gib. Mir. Jason. Crutch.“ Tyler
blickt erst nach einigen Sekunden auf und scheint etwas erstaunt,
dass dort Alex Ricks sitzt. Schon wieder, wenn man so will. Etwas
genervt wirkt er, als er den Kopf leicht zur Seite dreht, um mit
dem tanzenden Kugelschreiber ein wenig Dampf abzulassen.
Tyler:
„Ich meine, dir letztens schon einmal erklärt zu
haben, dass es nicht üblich ist, einfach hier
hereinzuspazieren und irgendetwas zu fordern, nur weil du es gern
hättest. Oder jemand anderes. Wärt ihr jetzt beide
hier, wäre die Sache klar, aber was, wenn Jason das nicht
will? Was, wenn ICH die Idee nicht gut finde und vielleicht schon
ganz andere Pläne habe? Außerdem ist die Card, wie du
vielleicht draußen sehen konntest, schon gerappelt voll.
Ich kann die Leute hier schlecht rauslassen, nur weil du
unbedingt…“
Alex
Ricks schüttelt den Kopf sehr langsam.
Alex: „Du
hörst nicht zu.“
Sagt der
Freiburger und ist damit selbst der Angesprochene, denn er fährt
hier dem Commissioner in die Parade, noch bevor der überhaupt
wirklich antworten kann. Tyler runzelt die Stirn, legt den Kopf
leicht schief, während Ricks einmal durchschnauft.
Alex: „Ich
werde diesen Raum sonst nicht verlassen, Tyler. Ich werde mich
niemandem beweisen, ich werde mich nicht mit irgendwem anderen
beschäftigen. Meine Aufgabe für dich hat eine
eindeutige Lösung, Tyler. Gib. Mir. Jason Crutch. Hast du
mich verstanden?“
Wieder,
oder besser gesagt immer noch, tanzt der Kugelschreiber auf dem
Tisch und Tyler wirkt zusehends genervt. Nicht von Alex‘
Präsenz, die ist ohnehin nicht von schlechten Eltern. Aber
auch von dessen stetigem Wunsch, der so wirkt als habe der stete
Tropfen nur die Absicht, den Stein zu höhlen. Und darauf
lässt sich Tyler ganz offenkundig nicht ein.
Tyler:
„Wie gesagt, Alex. Wenn Jason jetzt hier stünde und…“
Jason Crutch:
„…und er steht genau hier!“
Während
Tylers Satz hat sich die Tür des so gut besuchten Büros
geöffnet und der amtierende GFCW-Heavyweight-Champion ist
hereingetreten, hat sich direkt vor dem Schreibtisch postiert.
Was folgt, ist ein Blickduell zwischen ihm und dem so offensiv
auftretenden Freiburger. Keiner von beiden sagt etwas. Und das
ist auch gar nicht nötig. Waren sie sich nur wenige Momente
zuvor bereits begegnet (Anm.: wir erinnern uns…) so ist
hier nun eindeutig ein Knistern zu spüren. Und dieses
Knistern ist nicht romantischer Natur…
Jason Crutch:
„Es wirkt schon fast ulkig, aber eigentlich bin ich hier,
um dich um dasselbe zu bitten, Tyler.“
Spricht er,
ohne den Augenkontakt mit Alex Ricks aufzugeben. Wie könnte
er?!
Jason Crutch:
„Alex und ich haben da gewisse Dinge, die geklärt
werden müssen. Und, ja, es ist schon wieder ulkig, aber
ausgerechnet ein Gespräch mit einem gewissen Antoine
Schwanenburg hat dann den letzten Tropfen in das Fass fließen
lassen, so dass ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es noch
einmal zu Alex Ricks vs Jason Crutch kommen muss. Es freut mich,
Alex, dass du das genauso siehst. Und ich denke, da sind wir uns
einig. Nicht wahr, Alex?“
Geblinzelt
wird nur, wenn es unvermeidlich ist, ansonsten wird Crutch vom
Mathematiker scharf ins Visier genommen. Und nun steht er auch
endlich wieder auf, genug der „Unterwürfigkeit“,
dass Crutch neben ihm stehen und wortwörtlich von oben auf
ihn herabsehen konnte. Alex Ricks will ganz nach oben, auf ihn
schaut man nicht mehr hinab.
Der Stuhl
wird nach hinten geschoben, Ricks richtet sich auf, ohne den
Blickkontakt auch nur einmal abzubrechen. Und noch nie waren
Ricks diese 3cm Größenunterschied zu seinen Gunsten
wichtiger als in diesem Moment. Er dreht sich, stellt sich
frontal vor den Champion. Respekt ja, Angst keineswegs. Er
schnauft durch…
Alex: „Ich
habe dich. Und jetzt will ich das Gold.“
Und
Tyler? Der beobachtet das Ganze mit dem Tisch als Puffer zwischen
sich und der Traumpaarung, die dort vor ihm steht und sich, ganz
ohne Verbalität, Tiernamen gibt. Gefällt Tyler, auch
wenn er doch noch mal ranmuss….
Tyler:
„Ehm…“
nein,
das klingt zu unsicher. Und das merkt Tyler auch schon wenige
Momente später und schiebt sich um den Tisch herum. So halb
zumindest, als wolle er die geballte Championshippower zur Tür
geleiten, respektive hinauskomplimentieren.
Tyler:
„Sei es so. Jason Crutch gegen Alex Ricks. Main Event in
der Stadt, in der sich Bulle und Bär guten Tag und gute
Nacht sagen. Jason Crutch gegen Alex Ricks. Main Event in
Frankfurt. Aber….es geht nicht um den Titel...“
Alex
schnauft, der Commissioner lässt sich nicht unterbrechen.
Tyler: „Es
geht um Respekt. Wenn das klar ist…“
Tyler
holt Luft. Sehr tief Luft.
Tyler:
„…könnt ihr jetzt gehen.“
Crutch, der
immer noch kaum Alex Ricks‘ Blick ausweichen mag, es aber
nun durch Tylers erfolgreichem intensivem
Zur-Tür-Hinausschieben-Movement doch gezwungenermaßen
abbrechen muss, und Alex Ricks stehen also nun VOR dem Büro
des Commissioners.
Jason Crutch:
„So. Nun haben wir beide, was wir wollen. Alex, ob es kurz
nach deinem Auftauchen in der GFCW so war, oder als es um den
vakanten Intercontinental-Championtitle ging…du wirst mich
auch in zwei Wochen nicht besiegen. Es mag zwar nicht um den
Titel gehen, aber es geht darum, sich in Position zu bringen. Für
dich, aber auch für mich. Aber ich will dir doch noch eine
Warnung mit auf den Weg geben, falls das vorhin nicht klar genug
geworden ist oder ich mich missverständlich ausgedrückt
habe.“
Und um dem
Folgenden noch mehr Nachdruck zu verleihen, tut er einen Schritt
auf Ricks zu.
Jason Crutch:
„Ich lasse mich nicht zum Spielball von dir, Drake Infinity
oder Antoine Schwanenburg machen, selbst auf die Gefahr hin, dass
ich das alleine mit diesem Non-Title-Match schon getan habe…Ich
bin nicht die Zwischenstufe zu Schwanenburg, Alex. Der
GFCW-Heavyweight-Championtitel ist die Krönung in diesem
Business, nicht das Match gegen Antoine. Und deswegen und um das
unmissverständlich klar zu machen, muss ich dich besiegen.
Und genauso wird es geschehen.“
Alex Ricks‘
Reaktion? Kühl. Kalt. Eisig. Ein Blick, klarer als eine
wolkenfreie Januarnacht mit trockenem Wind aus Sibirien. Sekunden
vergehen. Sekunden, die wie Stunden wirk…
Alex:
„Falsch.“
Sagt er,
greift zur Seite, drückt die Klinke hinunter, macht die Tür
schwungvoll auf, macht aber rechtzeitig Halt, bevor das Holz in
Kontakt dem Champion kommt und schon ist der Mathematiker im Gang
verschwunden. Der GFCW-Heavyweight-Champion weicht trotzdem einen
Schritt zurück, geht dann um die offene Tür herum, um
in den Gang zu schauen. Und sozusagen als „Verabschiedung“
gibt er ihm noch mit auf den Weg:
Jason Crutch:
„Lass nicht zu, dass ich den Respekt vor dir verliere,
Alex. Alles, nur das nicht.“
Der Backstagebereich der Halle in Karlsruhe
wurde sicher schon das eine oder andere Mal gezeigt – diese
Bereiche sind neben dem Ring ja immerhin die
Hauptaktivitätsfläche der GFCW. Auch die
noch-lange-nicht-Tagteam-Champions aus dem Untergrund, THEMSE
genannt – und von Daniel und Parn hervorragend vertreten! –
sind hier zu finden. So sehr, dass sich sogar die Kamera
herantraut. Parns letztes Singles-Match ist ja schon eine Weile
her und Daniel hat sich vorgenommen, ihn zu motivieren – am
Buffet!
Daniel: „Siehst
Du diesen Nudelteller da? Und diese Grillplatte? Das ist dein
Ziel! Denn du brauchst Kalorien, damit Du pushen kannst! Wie ein
Motor am Moped. Der braucht auch Benzin, damit die Leistung
stimmt!“
Daniel schaut
sehr motivierend, Parn wirkt dagegen eher ein wenig genervt von
seinem geradezu jugendlichen Begleiter. Da trifft es sich gut,
dass gerade Thor, auch einer der Altzeitjobber vorbeikommt und
sich glatt mal einen Pizzateller voll toller Gaben packt. Parn
schaut mit offenem Mund hin und bekommt von Daniel einen Stupser.
Nein, er will das gar nicht….aber niemand fragt Parn nach
seiner Befindlichkeit. Schließlich aber gibt er sich doch
einen Ruck und langt schließlich tüchtig hin: Zwei
Hähnchenkeulen, ein Lammstiletto, vier Stücke
Schwarzwälder Kirsch und schließlich etwas, das
verdammt nach Pizza aussieht, die viele verschiedene Beläge
hat. Auf die Idee, Daniel zu fragen, warum er nichts nimmt kommt
Parn aber nicht. Stattdessen trägt er den Teller mit sich
herum und beginnt, zu schlemmen.
Daniel:
„Siehst Du! Ohne viel Protein wird das nix! Du musst viel
Essen, damit du viel verwerten kannst!“
Parn
schaut skeptisch.
Parn: „Pfo
pfie pfer Pfat Män?“
Daniel
braucht einen Moment, um zu erraten wen der gute Parn meint,
schüttelt dann aber den Kopf.
Daniel:
„Nee! Der isst ja nur und trainiert nicht!“
Als
beide an der nächsten Ecke vorbeiwandern ist ein
sauertöpfisch dreinguckender Fat Man zu sehen….
Das
ficht die beiden aber nicht an, die ihren Weg ungehindert
fortsetzen. Immernoch macht Parn Training mit Essen und Daniel
ist bemüht, den Oldtimer ein wenig zu motivieren.
Daniel:
„Als nächstes stellst Du dir vor, du stehst im Ring.
Neben dir sind lauter Hühnerkeulen und eine davon ist
gemeingefährlich!“
Parn
versucht zu grinsen und verschluckt sich fast an seinem
Hanklieri…äh..Hähnchen. Dass er dabei guckt wie
ein Auto macht es nicht besser.
Parn:
„Findest Du nicht, du übertreibst?“
Oh,
Parn hatte tatsächlich mal nichts im Mund – nachdem er
den Knochen sonstwohin gespuckt hat, ehrlicherweise. Daniel
schaut, wie schon bisher, unschuldig.
Daniel:
„Nein. Denk dran, ich habe hier schon Gold gewonnen, ich
weiß wie das geht! Und dieser Marshal ist alles andere als
ungefährlich! Und das wirst du merk- äh ich meine
dagegen müssen wir dich wappnen!“
Für
einen Moment hat Parn Anstalten gemacht, aufzubegehren, aber
Daniel hat ihn wohl recht schnell wieder in die richtige Richtung
drehen können. Innerlich atmet der Mittzwanziger auf, dass
Parn manchmal nur ein leichtes Licht ist, wie er es eben
ist.
Daniel: „Ergo….was
machst Du, wenn du in Bedrängnis gerätst?“
Parn
denkt nach. Mittlerweile sind beide unweit eines kleinen Fensters
stehengeblieben und genießen die Aussicht….auf den
herumfegenden Kehrichtmann. Parn scheint einige Momente zu
überlegen und hat dann DIE Idee!
Parn:
„Ich tagge dich ein, Bro!“
Damit
hat Parn hip und fresh wirken wollen – und erntet eine
Facepalm von Daniel. Ja, eine Gesichtspalme höchster Note
und dass der Legendensohn nicht in Tränen ausbricht, grenzt
an eine Kunst.
Daniel: „Du
tust WAS?!“
Parn wirkt
unschuldig wie zuvor.
Parn:
„Dich eintaggen…Bro?“
Daniel
schüttelt den Kopf, dass die Haare nur so flögen, wären
sie etwas länger als im Moment, wo er eher dem Military-Look
verbunden ist. Schwer aufseufzend legt er dem neuen Partner einen
Arm um die Schulter, schaut mit ihm auf den nicht sehr
engagierten Kehrichtmann – es regnet draußen, da kann
man verstehen dass der miesepetrig ist! – und sagt
leise:
Daniel: „Nein.“
Es
grenzt an ein Wunder, dass Parn nicht die Tränen kommen.
Dennoch macht er große Augen als er zu Daniel sieht.
Parn:
„Waruuuum niiiicht?“
Daniel
seufzt erneut. Wie soll er dem guten Parn DAS nun
erklären?
Daniel:
„Weil…..weil…..weil das ein Gottverdammtes
Einzelmatch ist!“
Oh,
hat sich da soeben eine Zornesfalte auf Daniels Stirn gebildet?
Mal hinsehen….ja, es scheint so. Und ganz so fröhlich
guckt er nun auch nicht mehr. Eher leicht angesäuert, dass
die Leitung von Parn heute länger ist als der Langmut des
Kehrichtmannes.
Daniel: „Hast
du echt vergessen, dass Du jahrelang ALLEIN den Arsch hingehalten
hast, für die, die sich hocharbeiten wollten und einen Sieg
brauchten, um endlich ernsthafte Matches gegen große Gegner
wie Damien Rosario, Aya, den Puppenspieler oder Dschungle-Kid zu
bestreiten? Hast du das vergessen? Dann freue ich mich, denn es
zeigt, dass Du unser Team angenommen hast! Dass du uns als
Einheit siehst, die NIEMAND auseinanderbringen kann! Dass wir
THEMSE sind! Ist das so?“
Parn
entwickelt gerade eine Mischung aus Ich-heul-gleich und
Leck-mich-doch….schwer zu beschreiben jedenfalls. In jedem
Falle löst er sich nicht aus der seltsamen Schulterumarmung
des Legendensohnes, sondern schaut versonnen nach draußen,
wo der Kehrichtmann den Kericht macht.
Parn:
„Ich muss da also alleine durch, obwohl du dabei bist, ja?
Muss Marshal T. Davies zeigen, wo der Bartel den Most holt, wo
Parn regiert? Wo THEMSE regiert, auch wenn nur einer davon im
Ring steht und der andere nur zusehen kann? Muss die Kohlen aus
dem Feuer holen? Und zeigen, dass ich mehr bin als nur einer
dieser Jobber, die nie zu etwas anderem in der Lage
sind?“
Daniel hat gut
zugehört und dreht dann den Kopf seitlich zum Parn.
Manchmal, so hat er das Gefühl, ist Parn gar nicht so doof
wie er immer tut. Und Begriffsstutzig ist er auch nicht
immer!
Daniel: „Genau
das!“
Parn seufzt leise
und windet sich aus der Umklammerung, die ja ohnehin eher eine
lockere Umarmung darstellt.
Parn:
„Ich werde alles geben. Wie immer. Aber ich kann nichts
versprechen.“
Spricht’s
und lässt Daniel stehen, der ihm ein wenig irritiert,
traurig und auch enttäuscht hinterhersieht. Sollte denn
alles umsonst gewesen sein?
Lange hatte man den Raum nicht mehr zu
Gesicht bekommen. Die hohen, hellen Wände, den weißen
Kamin, das dunkle Holz des Bodens, überdeckt mit einem
dunkelroten Teppich. Der Blick über Garten und Felder ist
von der Dunkelheit der Nacht verschlungen, die braunen
Ledersessel sind leer.
Denn Drake Infinity steht, ein
Glas mit einer mit Sicherheit viel zu teuren Spirituose in der
Hand, am Fenster und lässt einen Blick verloren in der Ferne
des Firmaments verschwinden.
Doch die Atmosphäre des
Raumes ist anders. Wirkte er letztes Mal, als in ihm gefilmt
wurde, noch wie der Stilvolle Salon eines Gentleman oder
Geschäftsmoguls, so wirkt es aktuell eher wie das Schloss
eines verrückten Grafen.
Die
Hellen Kronleuchter haben heute Dienstfrei, der Raum wird nur von
den Flammen des Kamins erhellt, die den Schatten Infinitys
bedrohlich an der Wand flackern lassen.
Drake:
„Ahhh… Die Ruhe vor dem Sturm. Der Vorabend der
Schlacht. Die Spannung. Das Adrenalin. Die Angst. Morgen ist es
wieder so weit. Der Vorhang öffnet sich, der Tanz beginnt.
Und alle sind sie wieder dabei.“
So
sauber und kalt wie eh und je klingen Drakes Worte. Auch wenn er
so redet und hier ganz zivilisiert in seiner Villa steht und
teuren Alkohol in seinen Händen hält, so ist klar, dass
er anders funktioniert. Die Maske ist längst gefallen. Aber
hier steht er wieder wie zu Beginn. Weste, Taschenuhr, Stoffhose,
glatte Haare.
Drake: „So
viel ist in Bewegung in der GFCW. Jason hat es gesagt: Jeder
kocht irgendwie sein eigenes Süppchen. JBD versucht
krampfhaft nicht zerrieben zu werden, relevant zu bleiben. Und
verliert gegen Alex. Aber hey er hat Ausdauer. Und
immerhin...“
Mit einem
Schulterzucken nimmt er einen kurzen Schluck. Ohne seinen Blick
von der Außenwelt abzuwenden nimmt er den Faden wieder
auf.
Drake: „…
tut er, was es braucht. Der Mann sieht keine Grenze mehr. Alex
strebt plötzlich nach dem Titel, nur um den Mann in die
Finger zu kriegen, von dem er so lange leugnete, ihn vernichten
zu wollen. Und auch er hat all seine Grenzen
entfernt.“
Genussvoll
atmet er einmal ein, sichtlich zufrieden mit den Dingen. Infinity
dreht sich ein kleines Stück nach links und geht ein, zwei
Schritte parallel zur Wand.
Drake:
„Jason und Antoine streiten sich darum, wer der Endgegner
in diesem Spiel ist und überall hört man, dass wir am
Ende alle nur Schachfiguren des Herrn Schwanenburg seien. Und
NEMESIS? Tja. Wir sind scheinbar irgendwo die Möchtegerne,
die gerne in diesem Kampf der Giganten mitwirken wollen.“
In
gespieltem Respekt vor dieser These schiebt er die Unterlippe
vor, geht aber schnell in ein kurzes, leises Lachen über.
Drake:
„Ich gebe ja zu, ich sehe es gerne, wenn ich Recht habe.
Deshalb… Einfach nur damit ich in einem Monat sagen kann
„Ich habs euch ja gesagt“… Erkläre ich
euch mal wie das hier weitergeht, oder fangen wir damit an…
Was passiert ist. Angefangen bei Johnboy Dog.“
Langsam
nimmt Drake noch einen weiteren Schluck und macht sich auf den
Weg in die Mitte des Raumes.
Drake:
„Dieser Mann war der erste, der ernsthaft versucht hat Rob
Gossler zu helfen, nachdem ich auf den Plan getreten bin. Weil er
nicht ertragen konnte, was passierte. Das können sie alle
nicht. Überall Desaster, Egoismus, Selbstgefälligkeit,
Ignoranz, bis ich auftauche. Dann realisieren einzelne ihre
Fehler. Ich hatte recht. Und dann… Dann hat der Mann auf
dem Rücken seiner Konfrontation mit mir etwas erkannt, das
auch ich unterschätzt hatte: Wie viel er noch übrig
hat. Und welche Werkzeuge er hatte.“
Unter
lautem Seufzen lässt er sich in einen der tiefen Ledersessel
fallen.
Drake:
„Erst erkannte er Fehler, dann missbrauchte er seine Macht,
dann zeigte er sein Potenzial. Nicht nur hat er mal wieder
gezeigt, dass mit Macht Leute zwangsläufig verdorben werden.
Dass niemand da draußen ein „Guter“ ist. Er hat
auch seine Grenzen immer weiter verschoben. Dank. Mir.“
Kurz
pausiert er und lässt die knisternden Flammen des Kamins auf
sich wirken. Sein Tonfall wird nicht energischer. Es ist
derselbe, kalkulierte, kontrollierte Ton, den er so gerne pflegte
im letzten Jahr.
Drake:
„Jason Crutch… Zugegeben. Eigentlich tut er mir
leid. Er gehört nichtmal auf dieses Schlachtfeld. Er hatte
das Pech Champ zu sein und jetzt hier zu stehen. Und er ist der
schlauste Spieler, neben mir, der hier ist. Nicht nur begreift er
Antoine, wie verwundbar, wie schwach, wie besessen von seiner
„ORDNUNG“ er ist. Nein. Er ist auch noch bereit sich
als Kämpfer dem Monster von Ricks zu stellen UND er erkennt
an, dass hier etwas viel größeres passiert.“
Beim
letzten Satz zeigt Infinity nicht ohne Genugtuung mit einer
unauffälligen Geste auf sich selbst. Mit einem letzten
Schluck leert er das Glas und stellt es mit sanften Klingen auf
dem niedrigen Holztisch vor sich ab.
Drake:
„Aber am Ende kommt auch er nicht drumrum in seinem Wahn
nach Selbstdarstellung irgendwie seinen Platz in diesem Kampf zu
wollen. „ICH bin der Champ“ „ICH bin das
Endspiel“ „ICH bin der Größte“ „ICH
kann alle hier rausziehen“.
Zum
ersten Mal in diesem Monolog wirkt Infinity wieder angenervt und
schüttelt schaubend den Kopf, bevor er sich wieder ein wenig
entspannter im Sessel zurücklehnt.
Drake:
„Jason verhält sich irgendwie wie Menschen, die an
Derealisation leiden. Er sieht die Dinge. Er kann sie zuordnen.
Er kennt sie. Er versteht sie. Aber sie wirken nicht vertraut und
er kann nicht damit umgehen. Aber nicht wegen all den Größen,
die auf sein Gold schielen, nein. Dass er das überstehen
kann hat er gezeigt und weiß er. Die Komponente, die nicht
passt… Bin. Ich.“
Immer
mehr lässt Infinitys Haltung zu wünschen übrig.
Nachdenklich zupft er an seiner Unterlippe herum, während er
mit einem Ellbogen auf der Lehne stützt.
Drake:
„Alex hingegen rauscht einfach weiter und weiter und weiter
in eine Drehzahl, die er nicht im Griff hat. Und das beste ist:
Ich muss nichts tun, da Antoine ihn für mich lenkt. Aber
wisst ihr, warum Antoine das tut? Hm? Warum er an Alex ran will?
Aber davor mit ihm spielen? Hm? Sein Kontrollfetisch hat ihn
gezwungen schon jetzt Aktion zu ergreifen und Ricks nicht weiter
zappeln und eingehen zu lassen. Denn es gab einen
Störfaktor.“
Grinsend
beginnt Drake zu nicken, während er den Oberkörper
wieder aufrichtet und die Beine übereinander
schlägt.
Drake: „Na?
Na? Wer erräts? MICH!“
Wie
ein Peitschenhieb durchschneidet das letzte Wort den
Raum.
Drake: „MICH!
MICH! UND WIEDER MICH! Und ich kann das Woche, für Woche,
für Woche, für Woche, für Woche wiederholen. Denn
niemand glaubt es. Niemand WILL es glauben. Alle kämpfen
weiter. Während NEMESIS sich mit einem Köder Antoines
beschäftigt.“
Bedrohlich
langsam erhebt sich Infinity aus seinem Sessel und beginnt wieder
langsam einen Fuß vor den nächsten zu setzen.
Drake:
„Ich bin ein wenig beschämt, dass ich über einen
Monat gebraucht hab es zu schnallen… Antoine hat nicht die
Absicht NEMESIS zu vernichten. Im Moment jedenfalls nicht. Denn
ja, wir sind mit Sicherheit eine Plage, die er nicht in seinem
Königreich haben will, aber… Im Moment hat er andere
Sorgen. Er muss die Sache mit Alex beenden, solange er noch kann.
Alles ist gefährdet. Und während die beiden um Position
kämpfen, in diesem Kampf, den beide so herbeisehnen, muss
ich aufgehalten werden.“
Im
besten Alex Ricks-Stil verschränkt Drake die Arme hinter
seinem Rücken, während er vor dem Kamin stehen bleibt
und das Feuer in sein Gesicht scheinen lässt.
Drake:
„Es war eine Panikreaktion, die erstbesten Sklaven in
meinen Weg zu schmeißen. Eine Armee, ein Vorwand, eine
Ablenkung. Damit er ungestört arbeiten kann. Ein kleines
Spielchen, um seine Dominanz zu zeigen, seinen Drang nach Macht
zu befriedigen.“
Er
kratzt sich einen Moment am Kinn, bevor er die Hände wieder
auf den Rücken legt und sich mit einer glatten Drehung um
180 Grad zum ersten Mal direkt der Kamera zuwendet.
Drake:
„Aber was, wenn ich zu Antoine komme hm? Was, wenn er sich
mir stellen muss? Dann bin ich plötzlich mittendrin. Und
immer noch würde keiner bemerken, was passiert. Jeder.
Einzelne. Tut, was er soll. Und ich freue mich schon nachher
wieder im Internet zu lesen, was für eine große Fresse
ich habe und wie irrelevant ich bin in dieser Geschichte. Und das
obwohl ich es euch erneut gesagt habe. Antoine hat keine Hydra.
Er hat einen Revolver. Und irgendwann sind die Kugeln
verschossen. Und ich freue mich auf sein Gesicht, wenn der Moment
kommt, in dem er unbewaffnet darsteht.“
Inzwischen
steht er direkt vor der Kamera.
Drake:
„Deine Gottgegebene Ordnung ist Leere Antoine. Mein Chaos
wird die wahre Ordnung offenbaren. Das ist ein Spiel und ich
schreibe die Regeln neu. Ich schreibe euer verdammtes Skript um.
Ich tue das, was ich seit Tag eins gesagt habe. Das sind die
letzten Tage der GFCW, wie ihr sie kennt. Und ihr rollt der
Apokalypse den verfickten roten Teppich aus.“
Mit
einem Schlag erlischt das Feuer und aus der Dunkelheit klingt nur
noch Infinitys Gelächter, während seine Schritte sich
klackend entfernen.
War
Evening,
Frankfurt am Main, 10.05.2019
In
Kooperation mit
Einmal mehr begrüßt
uns Zico Chains 'Mercury Gift' und GFrankfurt ist absolut aus dem
Häusschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem
Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk
ist diesmal SO RICHTIG GEIL und noch dazu verwandeln die
Hallenscheinwerfer die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die
Fans feiern sich selbst ab (wie immer). Die Fans aus Hessen
mussten lange auf eine Ausgabe aus der Festhalle warten.
Fantastische 9750 Fans haben sich hier eingefunden, um die
wahrscheinlich (ziemlich sicher sogar) beste Ausgabe des War
Evenings in diesem Jahr zu genießen. Sie freuen sich wie
bolle, dass die GFCW wieder den Weg hier her gefunden hat und
machen richtig Stimmung.
Pete:
"GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS FRANKFURT!!"
Sven:
"Und nicht nur bei der Eintracht ist die Stimmung gut, die
Frankfurter können es im Allgemeinen!"
Pete:
"Einmal mehr reißen die Fans die Hütte ab, das
stimmt!"
Sven:
"Bei der Card aber auch kein Wunder! Das tröstet fast
über den verpassten Finaleinzug der Eintracht hinweg. Aber
auch nur fast."
Pete:
"Das stimmt. Heute ist wieder alles was Rang und Namen hat
vertreten. Und es gibt gar ein Titelmatch!"
Sven:
"Vorzüglich, sag ich da nur."
Pete:
"Der feine Herr!"
Singles
Match: "Marshal T" Davis vs Parn (/w
Daniel) Referee: Mike Gard
Sven: “Alt
gegen Jung heißt es da einmal mehr. Davis bekommt Aufgaben
gestellt, die du als Neuling nicht unbedingt bestehst.“
Pete: „Die
Geschichte von Daniel und Parn ist natürlich eine ganz
Tolle. Sie haben Rückenwind und so fällt es einem
schwer an einen Sieg von Davis zu glauben, oder?“
Sven: „Parn
zeigt jedenfalls Dinge, die er nicht einmal zu seiner Hochzeit
auffahren konnte, dementsprechend gebe ich dir dahingegen Recht,
aber ich habe mir Davis mal genauer angeguckt, ein bisschen
recherchiert sozusagen und habe vorhin noch mit Parn gesprochen.
Weißt du, was ich ihm gesagt hab?“
Pete: „Ne?“
Sven: „Er
sollte sich sputen. Das wird kein einfaches Ding für ihn.“
Tag Team
Match: Fight Club vs D.E.P.P.N. Referee: Jo Dardano
Pete:
"Der FC sucht sich seine nächsten Opfer."
Sven:
"Nachdem sie ThunderSteel wieder zurück in die Staaten
geschickt haben, wollen sie nun das nächste Team zu
Kleinholz verarbeiten. Ich glaube nicht, dass da mehr Motivation
hinter steckt. Die wollen einfach Fäuste fliegen lassen."
Pete:
"Dafür ist und war der FC ja auch immer bekannt. Aber
die Deppn sind dafür bekannt, die Dinge unkonventionell zu
lösen und es somit auch manchmal die Waage in ihre Richtung
ausschlagen zu lassen. Auch wenn sie selbst teilweise nicht
wissen, wie das passieren konnte."
Sven:
"Ja, und die Beiden haben sich schon von Daniel und Parn
überrumpeln lassen. Sie müssen höllisch aufpassen,
dass die Koreaner das nicht auch schaffen."
Handicap
Match: Damian Rosario vs Schwanenschmiede Referee: Jack
Bobo
Pete:
"Damian wird dafür bestraft, dass er vor zwei Wochen
etwas zu weit ging. Aber, Sven, ist dieses Match eine Strafe?"
Sven:
"Das ist schwer zu sagen, ganz schwer. Eigentlich denkt man,
dass Damian alleine mit den Beiden klar kommen sollte, aber ich
habe die Schwanenschmiede ja schon im vergangenem Jahr beobachten
können. Ich kann mir auch vorstellen, dass Henry und Gino
unterschätzt werden."
Pete:
"Bislang war die Schmiede eher Kanonenfutter..."
Sven:
"Ich bin mir fast sicher, dass da auch irgendwo Kalkül
hintersteckt. Es wird seine Gründe haben, warum wie wer wann
ausgewählt wurde. Das glaube ich jedenfalls und sage als
jemand, der Antoine nun auch schon seit zehn Jahren kennt. Ich
gehe nicht davon aus, dass wir hier ähnliche Bilder sehen,
wie von der vergangenen Show.
Pete:
"So so!"
CONTINELLA NO 1
CONTENDER MATCH Player (/w Bryan) vs Rob Gossler Referee:
Mike Kontrak
Pete:
"Ich bin immer SO froh, wenn es No 1 Contender Matches gibt.
Ich liebe sie einfach!"
Sven:
"Ich auch. Und ich bin sehr gespannt, wer es denn sein wird,
wer darf, kann oder muss Dr. Dick herausfordern?"
Pete:
"Gossler und Player haben erst vor kurzem ihre Differenzen
gehabt. Es wird sie sicherlich beide nerven, dass ausgerechnet
der jeweils andere mit in der Verlosung ist, oder?"
Sven:
"Auf jeden Fall. Die Beiden können sich auf der einen
Seite ganz und gar nicht leiden, kennen sich auf der Anderen aber
auch mittlerweile ganz gut. Das wird ein Match, bei dem die
Tagesform entscheiden wird."
Pete:
"Auf wen setzt du dein Geld?
Sven:
"Player schätze ich etwas stärker ein. Gossler hat
höhere Highs aber tiefere Lows, wie man so schön sagt."
Non Title
Singles Match Dr Dick vs Johnboy Dog Referee: Jo Dardano
Sven:
"Und wenn man vom Teufel spricht.."
Pete:
"Teufel trifft aber fast auf beide Parteien zu! Aber ich
freue mich, den Doc in Action zu sehen."
Sven:
"Ich finde auch, dass es eine tolle Ansetzung ist. Einfach
ein feines Match ohne großes Brimborium."
Pete:
"Na ja, Matches mit dem Doc haben immer ein gewisses
Brimborium würde ich sagen... Aber ich weiß, was du
meinst. Da kann sich der No 1 Contender dann direkt anschauen,
worauf er sich einlassen kann."
Sven:
"JBD ist aber auch eine Hausnummer, selbst für Dick.
Der hat sicherlich etwas, was er rauslassen will, also verspreche
ich mir einen offenen Schlagabtausch."
TAG TEAM
CHAMPIONSHIP MATCH: Unrivaled vs Domination (c) Referee:
Guido Sandmann
Sven:
"Das angesprochene Titelmatch und da freue ich mich echt
drauf. Unrivaled im Ring zu sehen macht wirklich Spaß, das
muss ich zugeben. Die Chance auf den Titel kommt schnell, aber
verdient ist es allemal."
Pete:
"Weißt du was? Ich habe diese Titelmatches fast schon
ein wenig vermisst. Die Goldgräberstimmung konnte sich
leider nicht in das Jahr 2019 übertragen, aber ich habe da
so das Gefühl, dass dieses Match der Startschuss für
die neue Offensive in der Szene ist. Ich finde es einen super
Zeichen an die anderen Teams. Schlagt ihr euch gut, bekommt ihr
eine Chance. Das ist doch der Spirit der Tag Teams!"
Sven:
"Absolut. Diese unbürokratische Action hat die Fans
einst so begeistert und ich bin froh, dass das nun zurückkehrt.
Aber zum Match: Unrivaled haben viele als Sieger auf dem Zettel
und das kann ich verstehen. Aber Pete, du kennst mich: Ich setze
fast nie GEGEN die Domination. Sie sind dann stark, wenn man es
am wenigsten glaubt und so wurden sie ja auch schlussendlich zu
den Champions."
Pete:
"Auch wenn das stimmt, ZK und LJ sind absolute Top Stars.
Die Meinung der Fans ist da glasklar: Eigentlich können sie
sich nur selbst schlagen."
Sven:
"Wie gesagt, ich setze nicht gegen die Domination..."
Non-Title
Singles Match Jason Crutch vs Alex Ricks Referee: Mike
Kontrak
Pete:
"Jason hat heute Geburtstag! Dieses Ständchen sollte
mein persönliches Geschenk werden!"
Sven:
"Mein persönliches Geschenk ist, dass ich es
unterbunden habe... lass' uns bitte lieber über das Match
reden. BITTE."
Pete:
"Jason Crutch vor einer Top Crowd an seinem GEBURTSTAG?
UNRIVALED würde ich sagen, hehe!"
Sven:
"Alles klar, ich bin raus. Alex ist im Aufwind, Jason wird
es schwer haben, am Ende gewinnt der Fan. Bis später, meine
Damen und Herren."
Sven nimmt das
Headset ab und geht aus dem Bild, während Pete im
hinterherschaut.
Pete:
"HAPPY BIIIIRTHDAAAY TOOO YOUUUUUU! HA...."
CUT!
Wir befinden uns im Regierungsviertel
Backstage. Beziehungsweise vor Tylers Büro, wenn man so
möchte. Und vor der Tür steht, hochmotiviert, Drake
Infinity. Wie es mittlerweile üblich geworden ist, sind auch
für solche Anlässe die gepflegten, fast schon edlen
Klamotten, längst der Kapuzenjacke und den Cargohosen
gewichen.
Irgendwie hat er mit dem bedeckten Kopf und
seiner ganzen Haltung was von einem Oberstufenschüler, der
genau weiß, dass er eine auf den Deckel bekommt, aber dem
es einfach nichts ausmacht.
Drake:
„Also. Was will die Systemhure jetzt von uns?“
Er
seufzt. Obwohl niemand sonst gerade in der Nähe ist, setzt
Infinity ein demonstratives Lächeln auf, als er mit
geheucheltem Respekt an die Türe klopf und wartet, bis er
herein gebeten wird.
Doch nachdem das geschehen ist,
lässt er das Gehabe dann doch sein. Mit genervtem Gesicht
bleibt Drake im Türrahmen stehen, lehnt sich gegen selbigen
und starrt Tyler hinter dessen Schreibtisch mit verschränkten
Armen an.
Drake: „Vorab:
Halt dich aus unserem Zeug raus.“
Doch
der Lord of Madness versucht gar nicht, sich umzudrehen und den
Raum zu verlassen. Er lässt den zweiten Teil des Satzes
unausgesprochen und fordert Tyler durch seine Körpersprache
heraus, trotz der Drohung zu sagen, was er will.
Der lässt
sich allerdings nach den hektischen Aktionen der letzten Zeit
nicht wirklich aus der Ruhe bringen und sortiert auf dem schmalen
Schreibtisch einige Papiere. Das geht natürlich nicht, ehe
der Besuch in den Raum kommt, sondern immer erst dann. Dass er ab
und an zum Drake lugt, bekommt der in seiner Anspannung gar nicht
wirklich mit. Dafür knistert die Stimmung vor sich hin.
Endlich aber scheint sich der Commissioner dann berufen zu
fühlen, etwas zu seinem Vorhaben zu sagen.
Tyler:
„Drake… erst einmal: Ich stand kurz davor, Rob
Gossler zu suspendieren – und habe es nicht getan, obwohl
er es verdient hätte. Weil ich Gossler nicht suspendiert
habe, kann ich dich und euch auch nicht suspendieren. Vielleicht
tut mir das im Nachhinein sogar leid.“
Endlich
hebt er etwas dauerhafter den Blick und sucht den des
Unendlichen. Der scheint nicht eben begeistert, dabei ist noch
gar nichts passiert.
Tyler:
„Ich will so etwas nicht, Drake. Ich will hier weder Mord,
noch Totschlag noch sonst etwas, das in diese Richtung geht. Und
ich werde solange herummeckern, bis das jeder von Euch kapiert
hat!“
Tyler ballt eine
Faust, lässt die auf den Schreibtisch sausen und die Kulis
tanzen. Holla! So kennt man ihn gar nicht.
Tyler:
„Dennoch kann ich euch nicht gänzlich ungestraft
davonkommen lassen. Deshalb die Ansetzung mit dem Handicapmatch
für Damien.“
Tyler
schaut noch kurz auf den Schreibtisch, während Drake sich
vermutlich innerlich die Hände reibt, wenn es das schon
gewesen sein soll.
Tyler:
„Ach ja….und der Rest des Knubbels…also du,
die anderen….habt um diese Zeit bereits frei. Sehe ich
einen von Euch am Ring, folgt das, was bisher nicht folgte:
Unbezahlter Urlaub.“
Gebannt
liegt der Blick auf Drake.
Drake:
„Okay, lass den Scheiß stecken.“
Harsch
fährt der Lord of Madness dem Comissioner ins Wort.
Energisch stapft er auf den Tisch zu, doch Tyler macht nur kurz
Anstalten zurückzuweichen, bleibt dann aber ruhig sitzen und
blickt Infinity standfest in die Augen. Drake stützt sich
auf den Tisch.
Drake: „Nur
damit ich das richtig verstehe: Antoine, einer der wichtigsten
Stützpfeiler der Liga, würde die Liga, die er angeblich
so liebt im Stich lassen. Ist nur geblieben, als man ihm ein
Ermächtigungsgesetz geschrieben hat. Hat diese gesamte Liga
missbraucht, für sein verdammtes Ego. Hat den Schwanz
eingezogen, als Alex sich gegen ihn gestellt hat. Hat dann Alex
betrogen und ist geflohen. Kommt jetzt zurück, weil er nicht
abkann, dass wir Ricks plätten.“
In
seiner rasanten Aufzählung bewegt er sich ausnahmsweise mal
nicht vom Fleck. Stützt sich nur auf den Tisch, funkelt
Tyler an, als würde er ihn am liebsten an die Wand stellen
und redet auf den Comissioner ein.
Drake:
„Droht uns offen, kündigt an, dass er Krieg
verursachen möchte, uns vernichten. Attackiert uns
hinterrücks, zwei Shows hintereinander. Benutzt ganz offen
Talent als Kugeln in einem Revolver. Teilt dir offen mit, dass er
deinen Platz will, will manipulieren, wohin Ricks Weg führt,
über deinen Kopf hinweg und erpresst dich… Springt
rum, als wäre sein Platz immer noch an der Spitze der
Liga...“
Kurz wendet er
den Blick von Tyler ab und blickt gespielt nachdenklich in
Richtung Decke.
Drake: „Der
Mann erpresst Dynamite, missbraucht Macht, verlässt die
Liga, bedroht uns, bedroht dich, verursacht eine wahnsinnig
gefährliche Situation für Personal und Liga,
misshandelt Talente und NEMESIS wird aus dem Schlachtfeld
entfernt, weil es für die Sicherheit aller am besten ist?
Ich sage dir was Tyler: Der einzige Grund, warum ich die Wände
nicht mit deinem verdammten Blut streiche, ist, dass ich keine
Alleingänge starten will. Aber deine kurzsichtige
Selbstgefälligkeit ist genau dieselbe wie bei
Antoine.“
Einmal atmet
Infinity tief durch, als wolle er sich selbst beruhigen. Dann
wendet er sich zum Gehen und schreitet aus der Tür. Tyler
blickt ihm gelassen hinterher.
Drake:
„Weißt du...“
Er
bleibt auf der Schwelle noch einmal stehen.
Drake:
„Ihr zwei seid Teil von denen, die diese Liga vor mir
schützen müssen. Die dieses… Konstrukt halten
müssen. Die verhindern müssen, dass dieser Tempel
entweiht wird. Du bist der offizielle Teil, Antoine ist der…
Nennen wir es Paramilitärische Arm. Und ihr denkt beide ihr
könnt euch auf die „großen“ Dinge
konzentrieren und NEMESIS nebenbei klein halten. Die Verteidigung
dieser Liga ist wahnsinnig schwach. Aber macht ihr nur so weiter.
Erst fällt Antoine. Dann Alex. Und dann diese ganze
verdammte Liga. Und du mit ihr.“
Kopfschüttelnd
biegt Drake um die Ecke und ist verschwunden, als die Tür
mit einem leisen Klacken wieder zufällt.
Wir schalten
zurück in die Halle, die GFCW Galaxie in Frankfurt ist gut
drauf und bereit für Action, doch erstmals kommt ein
gewisser Butler auf die Stage.
H. Weber:
"Guten Abend, meine Damen und Herren, mir ist es eine Ehre
ihnen heute Abend meinen Boss vor seinem ersten Auftritt kurz
vorzustellen. Er ist erst 22 Jahre jung, ist 1,85m groß,
bringt 120 Kilo Kampfgewicht auf die Waage und ist stinkreich!
Bitte begrüßen Sie mit mir Arthur Rosenthal!"
Egoist von
Falco kommt aus den Lautsprechern und unter gemischten Reaktionen
der Fans betritt nun Arthur Rosenthal die Stage. Er trägt
einen schicken violetten Anzug mit einer roten Krawatte.
Langsam
schreitet er unter den Klängen von Falco die Rampe herunter
und gelangt über die Treppe in den Ring. Währenddessen
besorgt sein Butler ein Mikrofon, welches er ihm von außerhalb
des Ringes reicht.
Sven: "Ich
bin gespannt was er von Tyler möchte."
Pete: "Er
ist neu, also natürlich ein Match gegen Joe Jobber!"
Sven: "Nicht
witzig.."
Er führt
seinen linken Zeigefinger zum Mund und…
Arthur
Rosenthal: "Pscht! Hier geht es nun um Mich und meine
Bedürfnisse und ich hasse es unterbrochen zu werden! Also
keine Zwischenrufe und stellen sie gefälligst ihre Handys
auf lautlos!"
Pete: "Ob
er uns wohl auch meint"
Sven:
"Pscht!"
Arthur
Rosenthal: "In dem Video welches vor knapp zwei Wochen
online ging, versprach ich am heutigen Abend Champion zu werden.
Wie mir mein Angestellter Hubert der sich unter anderem um meine
Social Media Seiten kümmert berichtete seien viele von ihnen
verwundert gewesen. Manche schrieben mir mein Können sofort
ab und sagten ich würde hier bei GFCW nicht mal einen
Blumentopf gewinnen. Oder andere wurden einfach ausfallend.
Und hätten
sie sich auch nur ansatzweise mit meiner Person beschäftigt,
wüssten sie wie scheißegal mir das alles ist!"
Er fängt
lauthals an zu lachen.
Arthur
Rosenthal: "Denn das was sie die GFCW Galaxie und ganz ganz
viele Menschen da draußen bis heute einfach noch nicht
begreifen wollen ist … Geld regiert die Welt!"
Die Galaxie
lässt die ersten Buh-Rufe von sich.
Arthur
Rosenthal: "Und ich habe mehr als genug davon! Ich wurde
heute in meinem Rolls-Royce Cullinan hier zur Halle gebracht, ich
war schon an Orten dieser Welt dessen Namen ich nicht einmal
aussprechen kann und meine Rolex Daytona kostet mehr als der
Durchschnitt der hier Anwesenden in mehreren Monaten verdient.
Und genau deswegen gehe ich davon aus, dass heute nichts schief
gehen wird!"
Pete: "So
protziges Prahlen wird hier in Frankfurt nicht gern gesehen."
Sven: "Das
sind doch nur Reaktionen aus Trotz, weil er Recht hat."
Egal ob aus
Trotz oder zurecht, die Fans buhen.
Arthur
Rosenthal: "Genug Zeit verplempert … Commissioner
Tyler, leisten Sie mir im Ring
Gesellschaft."
Tatsächlich lässt sich
der alles andere als selbsternannte Commish, der jüngst
tatsächlich am Brawlin‘ Rumble teilnahm – wenn
auch wie so ziemlich jeder GFCWler nur kurz – nicht lange
bitten, vermutlich um einiges geradezurücken.
Sven:
„Aha….das wird spannend!“ Pete:
„Endlich kommt der, der hier die Dinge regelt. Kann ja
nicht jeder machen, was er will!“
Tyler
für seinen Teil erscheint erst einmal nur am Entrance und
trägt im Vergleich zum im Ring stehenden mit Butleranhang
ein etwas lockereres Outfit, wohl auch weil ihm Anzüge mal
so gar nicht gut zu Gesicht stehen und es Staturen wie seine
gibt, an der selbst der Meister der Maßanfertigung zu
verzweifeln droht.
Tyler:
„Was zur Hölle….ist das?“
Ja,
Tyler wirkt merklich irritiert. Nicht nur, dass der Mister,
genannt Rosenthal, ihn nicht in seinem Büro heimsuchte –
okay, das führt auch nicht immer zu etwas…frag nach
bei Alex Ricks! – nein, er besaß auch noch die
Chuzpe, gleich etwas zu fordern – zumindest klang das
bisher so, was Tyler gleich noch ein wenig mehr irritiert und
vielleicht sogar etwas in Richtung Palmenspitze
befördert.
Tyler: „Was
bitte wird das hier, wenn es irgendwann fertig ist? Dir ist schon
klar, dass das hier keine One-Man-Show und keine Inkarnation von
Wünschdirwas ist?“
Der
fragende Blick in Richtung AR lässt aber vermuten, dass
Tyler wirklich nicht weiß, was der gute Mann hier so
plant.
Arthur
Rosenthal: "Tyler ich bin enttäuscht von Ihnen, haben
Sie das Video denn nicht gesehen? Ich habe mir vorgenommen heute
Abend Champion zu werden!"
Tyler
schüttelt energisch den Kopf. Da kann ja jeder kommen!
Arthur
Rosenthal: "Tyler ich weiß was du nun denkst, sowas
hat man schon zig Mal von irgendwelchen Neulingen gehört und
blah blah blah. Aber! Ich möchte gar nicht von dir, dass du
mich heute Abend gegen einer deiner Champions antreten lässt,
die interessieren mich nämlich einen Scheiß! Was ich
dir anbieten will ist eine Chance!"
Tyler
scheint schon ganz froh, dass Mr. Rosenthal inzwischen zum Du
gewechselt ist – dieses Gesieze ist ja nicht auszuhalten!
Trotzdem blinzelt er mehrmals, als er sich den Wust an Worten des
AR so anhört.
Tyler: „Du
sprichst von Chancen? Chancen für mich? Lächerlich.“
Das
energische Kopfschütteln findet eine Fortsetzung.
Tyler:
„Ich könnte DIR meinerseits eine CHANCE anbieten….aber
wo ist der Payout? Wo ist das, was die GFCW davon hat, bis auf
einen hochnäsigen Priester des Geldes? Eine Chance hat im
Prinzip jeder verdient.“
Tyler
lässt dabei immerhin unerwähnt, dass er sich –
wie auch ein Großteil der GFCW vermutlich – ein wenig
an Don Sheen erinnert fühlt.
Arthur Rosenthal: "Hubert, wie heißt
nochmal der Besitz von German Fantasy Championship Wrestling?"
Hubert:
"Claude Booker!"
Rosenthal
nickt zustimmend.
Arthur
Rosenthal: "Genau! Und Tyler ich möchte dir die Chance
geben dein Ansehen bei Herr Booker zu verbessern und gleichzeitig
die gesamte Company vorran zu bringen! Denn ich möchte Geld
in diese Company investieren, viel Geld. Geld welches dafür
genutzt werden könnte die wöchentlichen Shows und PPV's
weiter auszuarbeiten oder weitere Hochkaräter unter Vertrag
zu nehmen! Und ich erwarte dafür nur eine einzige
Gegenleistung.."
Sven:
"Bitte sag Pete feuern."
Arthur
Rosenthal: ".. den German Pain Championship!"
Pete:
"Bitte was!?"
Arthur Rosenthal: "Richtig gehört!
Ich möchte nicht unverdient irgendjemanden seinen Titel
nehmen, indem ich ihn in meinem ersten Match hier so einfach
bezwingen, sondern den Fans sogar noch einen weiteren Mehrwert
bieten! Ich bekomme meinen Willen, die Company bekommt gutes Geld
und die Fans haben auch etwas davon, eine Win - Win - Win
Situation!"
Tyler
lacht….na gut, doch nicht – aber ihm ist anzusehen,
dass ihm eigentlich nach Lachen zumute wäre. Wenn die
Situation nur nicht so traurig wäre…
Tyler:
„Du willst was? Du willst einen Titel ausgraben, den die
Liga vor zehn Jahren vollkommen zu recht eingemottet hat? Nur um
dich nicht selbst gegen einen der hochkarätigen Champs vom
Schlage eines Jason Crutch oder Dr. Dick stellen zu müssen?
Dir wäre es vermutlich am liebsten, ich würde ein Match
zwischen Dir und Joe Jobber ansetzen um dich zum
German-Pain-Champion zu machen?“
Dem
Blick des Misters im Ring scheint anmerkbar zu sein, dass er sich
genau das so vorstellt.
Tyler:
„Niemals!“
Tyler
schüttelt den Kopf.
Tyler:
„Ich habe nichts gegen Ambitionen. Ich habe sicher nichts
gegen Ehrgeiz. Aber der darf gern auf anderer Ebene stattfinden.
Warum fragst Du nicht gleich Jason Crutch, ob er dir ein
Titelmatch gibt? Wenn er das tut – kein Thema. Oder Doktor
Dick. Freddy freut sich sicherlich über einen Gegner auf
Hühneraugenhöhe. Aber dieser Plan….nein.“
Nun
ist es Arthur der mit dem Kopf schüttelt.
Arthur
Rosenthal: "Das war ein Fehler Tyler und zwar ein
folgenschwerer Fehler! Denn man sollte sich niemals gegen das
Geld stellen! Wegen dir werden Leute und du wirst dir mit ansehen
müssen, wie sie nach Luft ringen, wenn ich sie in meinem
Wiener Würgegriff habe und letztendlich nach einem letzten
leisen Hecheln das Bewusstsein verlieren!"
Rosenthal
steigt nun durch die Ringseile, verlässt den Ring und geht
die Rampe hinauf. Auf der Höhe von Tyler bleibt er nochmal
stehen.
Hubert
ist ihm direkt gefolgt.
Arthur
Rosenthal: "Da du mir nichts gibst was ich verdiene, werde
ich versuchen anderweitig fündig zu werden. Versuch mir
dabei einfach nicht in die Quere zu kommen, sonst war dein
Auftritt bei Brawlin' Rumble dein Letzter!"
Der
reiche Mann aus Österreich zückt sein Portemonnaie und
holt einen Fünfzig Euro Schein heraus.
Arthur
Rosenthal: "Hier für Ihre "Mühe" und
Ihre Zeit Herr Commissioner."
Er
wirft dem Commissioner den Fuffi vor die Füße und
verschwindet mit Hubert im Schlepptau in den Backstagebereich.
Tyler schaut ihm sehr irritiert hinterher und beschließt,
dass das noch Folgen haben wird….wenn wohl auch nicht
heute.
Das Klemmbrett im
Schoss. Die Beine überschlagen, die Ellenbogen ruhen auf den
Armlehnen des Sessels, die Fingerspitzen der beiden Hände
berühren sich. Zwei angespannt wirkende Augen blicken über
die Brille auf der Nasenspitze hinweg. So sitzt die Person -
gekleidet wie immer im Hawaiihemd, darüber ein nicht gerader
teurer Anzug, aber dennoch immerhin ein Anzug – in ihrem
Sessel. Findige GFCW-Fans wissen:
DR. SIGMUND F. REUTH
IS BACK!!
Das alleine löst
bei einigen Fans in der Halle, die diese Szene NATÜRLICH
sehen können, schon einmal Begeisterung aus. Wir wollen aber
erst mal reinhören, was der Doktor der Bosse zu sagen hat.
Und wir sind gespannt, wer sein Schützling heute ist.
Dr.
Reuth: „Wir hatten sehr gute, sehr nachhaltige Fortschritte
gemacht.“
Reuths Stimme, wie
immer warm, einfühlsam. Beruhigend. Aha! Also jemand, den er
schon einmal therapiert hatte. Oder immer noch therapiert…!
Dr.
Reuth: „Den Berg hatten wir schon gemeinsam erklommen!
Gemeinsam, Rob! Und nun? Man kommt zu mir, damit ich helfe. Womit
kann ich denn diesmal helfen? Was ist los, Rob?“
Rob? Ah ja! Auf der
anderen Seite des Schreibtisches sitzt sein aktuell
prominentester Patient, der sich seine Sprechstunde wieder einmal
redlich verdient hat: Rob Gossler. Wütend und stur stiert er
vor sich hin ohne den Psychologen vor sich anzuschauen.
Rob:
„Ich bin wütend.....so verdammt wütend. Alles
pisst mich so unfassbar an und Dick hat es wahrscheinlich einfach
nur ausgelöst. Ich stehe morgens auf und bin angenervt dass
der Job meine knochen ruiniert. Wenn ich in der Hotelloby einen
Kaffee möchte bekomme ich zunächst einen Koffeinfreien
angeboten. WARUM? Ich will morgens wach werden verdammt, dafür
ist Kaffee doch da! Was kommt als Nächstes nikotinfreier
Tabak, ach Fuck den gibt es ja schon. Morgens ein Bier ist ja
sowieso verboten, ok ist für Sport vielleicht auch besser
so! Und dann diese Leute, die meinen, morgens, vor dem Sport und
nach dem Sport sich zu duschen. Was duschen Die da eigentlich ab?
Ihr eigenes Deo oder was? Welches Sie natürlich anschließend
wieder drauf sprühen!“
„Dann
gibt es nach dem Training noch spezielle Energydrinks und
Proteinriegel aber wenn ich Currywurstpommes + Bier bestelle
werde ich komisch angeschaut! Bier ja sowieso nur alkoholfrei.
Was soll denn der Mist! Alkoholfreies Bier ist wie die Schwester
küssen: Schmeckt gut, ist aber falsch, wann wird die
Menschheit es endlich lernen!“
„Kuchen
und Wein in Kombination, aber mich nennt man verwahrlost.“
Erschöpft lehnt
sich der Hamburger zurück, fährt sich durch die
spärlichen grünen Haare und schaut ins Leere aber immer
noch nicht in das Gesicht des Arztes.
„Unserer
Gesellschaft ist doch fürn Arsch!“
„Dass
ist alles die Schuld dieser verkorksten Yolokappen tragenden
Spinner! Die konnten ja nicht in ihren Lounges bleiben sondern
versauen mir jeden launigen Abend, in dem sie bei Konzerten an
den unpassensten Stellen anfangen zu moshen oder sich mit ihrem
Schatz in Mitten des Moshpitsstellen und sich wundern warum sie
umgerannt werden, oh wie ich sie hasse. Aber ICH muss zum
Psychodoc.!“
Seine Stimme klingt
nun heiser und brüchig von seinem Wutausbruch. Er fühlt
sich kaputt.
Rob:
„Ich weiß, dass wollten sie jetzt gar nicht von mir
hören.“
Der Doktor hört
zu. Das macht er immer, das kann er am Besten. Und vielleicht ist
es genau das, was viele bei Rob Gossler bisher nicht gemacht
haben. Oder zu wenig: Zuhören! Und so verharrt der Doktor
während Gosslers Erzählungen in ein- und derselben
Position. Er hört zu – von Anfang bis Ende, bis
Gossler fertig erzählt hat. Und jetzt wechselt er zumindest
die Beinposition, legt das eine Bein nun über das andere.
Dr.
Reuth: „Es geht nicht darum, was ich hören will, Rob.
Sondern darum, was du zu erzählen hast. Ja, ich sehe, dass
eine Menge Wut in dir steckt. Sag mir: Was in der letzten Show
geschah…tut es dir…?“
Aber Gossler
unterbricht ihn sogleich:
Rob
Gossler: „Sie wollen wissen ob es mir leid tut was ich
letzte Show getan habe? Nein das tut es nicht. Sollte ich
vermutlich nicht sagen, damit ich mir meine Karriere nicht
verbaue. Aber ich bleibe ehrlich und das ist mehr als man von
manchen meiner ach so erfolgreichen Kollegen sagen könnte,
das wissen wir beide!“
„Sicherlich
könnte man jetzt sagen, was für ein agressives,
Prollarschloch von einem Menschenschwein. Sperrt ihn weg, sowas
brauch man nicht im Fernsehen.“
Er blickt auf, seine
Augen verengen sich und er führt die Flächen zweier
Fingerspitzen dicht aneinander.
Rob
Gossler: „Aber wenn man nur mal einen Moment länger
als von der breiten Mehrheit empfohlen darüber nachdenkt
dann beginnt man mich zu verstehen. Lachend mich zu demütigen
mich langjährige Kollegen und feiern eine Party auf meinem
wehrlosen Leib und mich mit einer scheinbaren Niederlage gegen
den IC Champ klein halten. Logisch dass ich dann wütend
werde aber Nein. Dick kann ja machen was er will und ich sitz
hier bei dir rum verdammt!“
Der Doktor der Bosse
legt die Hände in den Schoss und den Kopf etwas schief,
mustert Gossler, versucht etwas in seinem Gesicht zu lesen,
überlegt, wählt seine Worte weise.
Dr.
Reuth: „Du hast den ersten Schritt zunächst einmal
überwunden, Rob. Und dieser Schritt ist so viel schwerer als
alles andere. Du hast dich vom Alkohol losgesagt, vom Nikotin.
All dieser Dreck, der jahrelang deinen Körper, deinen Geist
verschandelt hat. Fokussiere dich auf das, was du bereits
erreicht hast, Rob. Sei zunächst einmal zufrieden mit dem,
was du erreicht hast. Nun aber haben wir eine völlig andere
Arbeit vor uns. Und wir müssen beide, GEMEINSAM, noch viel
mehr arbeiten. GEMEINSAM, Rob, schaffen wir es, deine Wut zu
zügeln oder sie zumindest in die richtige Richtung zu
lenken. Es gibt dafür unzählige Therapiemöglichkeiten,
und wir beide werden GEMEINSAM die richtige davon
herausarbeiten.“
Nun blickt Rob zum
ersten mal in diesem Gespräch zu Reuth und damit direkt in
die Kamera. Nur noch eine tiefe Trauer ist in seinen glasigen
Augen abzulesen. Er seufzt und lässt die Schultern hängen.
Da kommt noch was auf ihn zu.
Rob: „Ok.“
Ein sichtlich angefressener Arthur
Rosenthal stampft durch den Backstagebereich. Dicht gefolgt von
seinem Angestellten Hubert.
Arthur
Rosenthal: "Dieser Vollidiot, mein Plan war perfekt!"
Hubert: "Soll
ich Sie nun zum Hotel fahren?"
Arthur
Rosenthal: "Ja …
…
…
Nein!"
Ihm scheint etwas in den Sinn
gekommen zu sein, was seine Meinung schlagartig geändert
hat.
Die Kamera schenkt und wir sehen,
dass sich Jason Crutch in seinem Blickfeld befindet.
Schnurstracks begibt er sich zu
ihm.
Arthur
Rosenthal: "Guten Abend Mr. Crutch mein Name ist Arthur
Rosenthal."
"Wie du
sicherlich weißt habe ich mir das Ziel gesetzt den heutigen
Abend als Champion zu verlassen und nachdem dieser Vollidiot von
Commissioner mein Angebot abgelehnt hat, möchte ich nun dich
bereichern!"
"Hubert?
Wie nennt er seine Fans nochmal?"
Hubert:
"Crutch-o-Maniacs."
Arthur
Rosenthal: "Achja genau. Denen hat es bestimmt gefallen, wie
Du mit Johnboy um den Titel gekämpft hast, wie er dir
entrissen wurde und wie du ihm letztendlich zurück geholt
hast. Aber seien wir doch mal ehrlich, deine Crunchchips Maniacs
verdienen einen richtigen Mann als Champion, einen richtig
reichen Mann!
Also wie wäre
es, wenn du mir den Titel überlässt und ich zahle dir
ein hübsches Sümmchen? Du kannst entspannt Urlaub an
einem der schönsten Strände dieser Welt machen, während
Ich mich mit dem alten Hund, Ricks und Schwanenburg rum ärgere?"
Jason Crutch wirft die gerade
geöffnete Crutchips-Tüte beiseite, was ihn selbst etwas
ärgert, ehe er sich Rosenthal gewidmet hat. Nun aber genießt
der Rich Man die volle Aufmerksamkeit des amtierenden
GFCW-Heavyweight-Champions, der sein Gegenüber zunächst
etwas angesäuert mustert.
Jason Crutch:
„Also zuerst: Schade, dass du dich vorstellst und mir nicht
einmal zum Geburtstag gratulierst. Ja, Jason Crutch hat heute
Geburtstag! Aber noch schlimmer ist, dass du dich vorstellst aber
zum Einstand keinen Kasten Bier mitbringst. So ist das bei uns
üblich.“
Dann stockt der Champion etwas,
grübelt, verbessert sich dann:
Jason Crutch:
„Na gut, außer Duncan McAllister, der hat
schottischen Scotch dabei gehabt. Leon Belmont hat sich so
übergeben müssen, es war eine wahre Freude. Max
Mustermann ist auf und ab gesprungen, hat immer geschrien: ‚Warum
ich? Warum ich?‘ Er konnte das Zeug überhaupt nicht
vertragen…“
Crutch lächelt, wirkt
abwesend, erinnert sich an die Situation zurück. Dann aber
schüttelt er sich, fast so, als wäre er aus einem Traum
aufgewacht. Und er blickt Rosenthal wieder ernst an.
Jason Crutch:
„Und du? Du machst mir ein zweifelhaftes Angebot, willst
dir den GFCW-Heavyweight-Championtitel erkaufen? Das ist
schlechter Stil, Rosenthal. Sehr schlechter Stil. Damit wirst du
hier keine Freunde finden. Außer vielleicht Johnboy Dog,
der würde für Geld alles machen. Ich aber habe das
schon hinter mir. Sein Name war Don Sheen. Ich war damals in
dubiose Geschäfte verwickelt und habe mich auf Deals mit dem
Don eingelassen, der auch für eine Wette um einen lausigen
Euro mit meinem Leben gespielt hat. Nie wieder, Rosenthal, werde
ich mich auf dubiose Geschäfte einlassen. Und schon gar
nicht mit schmierigen Männern wie dir.“
Crutch rückt den Championtitel
demonstrativ auf seiner Schulter zurecht.
Jason Crutch:
„Dieser Gürtel ist mehr wert als all dein Geld. Denn
dieser Titel repräsentiert u. a. all diese Fans dort
draußen. Er steht für Aufopferung, Integrität,
Willen, Talent. Nur wer all diese Eigenschaften gemeistert hat,
trägt irgendwann, wenn er auch das Quäntchen Glück
hat, diesen Titel. Du kannst dir diesen Titel nicht mit all
deinem dreckigen Geld erkaufen. Du kannst dir diesen Gürtel
nur verdienen.“
Crutch hält den Championtitel
hoch, tritt einen Schritt näher an Rosenthal heran:
Jason Crutch.
„Und heute Abend, Rosenthal, schau ganz genau hin. Schau
dir an was passiert, wenn Alex Ricks und Jason Crutch EINMAL mehr
im Ring kollidieren. Du wirst genau beobachten können, was
nötig ist, um sich den GFCW-Heavyweight-Championtitel zu
verdienen. Denn wir stehen für genau das. Alex kämpft
um sein Recht, um diesen Titel vielleicht in Bälde antreten
zu dürfen. Wir werden uns messen. Und ich werde einmal mehr
beweisen, dass ich besser bin als Alex Ricks und ihn in der Reihe
der Anwärter nach hinten drängen.“
Arthur Rosenthal tut so als ob er
eingeschlafen wäre und Hubert rüttelt leicht an ihm,
damit er wieder "wach" wird.
Arthur
Rosenthal: "Was interessiert mich der Geburtstag von diesem
McAllister? Oder Geschichten von einem Mustermann oder Sheen?
Ich habe es
diesem Vollidioten von Commissioner versucht weiß zu machen
und versuche es bei dir gerne auch nochmal, Geld regiert die
Welt!
Und somit
werde ICH früher oder später eure komische Galaxie
regieren!"
Nun tritt auch Rosenthal näher
an Crutch heran und greift nach dem Championtitel.
Arthur
Rosenthal: "Ich wünsche dir viel Glück bei deinem
Match gegen Ricks Jason. Und ich hoffe du schaffst es etwas
länger im Besitz dieses Gürtels zu sein. Damit du am
eigenen Leib erfährst, wie dir mein Wiener Würgegriff
langsam den Atem raubt, du langsam zusammensackst, weil du Körper
aufgibt und du mit anhören musst, dass der neue Champion
Arthur Rosenthal heißt!"
Ein ernster Blick untermalt das
eben gesagte, er lässt vom Titel ab und deutet auf Hubert.
Arthur
Rosenthal: "Bring mich bloß hier weg!"
Daraufhin gehen die beiden
Österreicher in Richtung Fuhrpark und lassen Crutch allein
zurück.
Singles
Match:
„Marshal
T“ Davis vs. Parn (/w Daniel)
Referee: Mike Gard
Wie
sieht so ein Parn-Entrance der nun auf Davies folgen wird,
wohl aus? Nun...im Grunde so wie jeder Jobberentrance, auch
wenn er von Daniel sicher sein Theme geliehen bekommen hätte,
wenn er denn nicht plötzlich für sich alleine hätte
sein wollen. Also bekommt Parn das jobberigste
Jobber-Entrance aller Zeiten, auch wenn er Daniel hierzu im
Schlepptau hat, der sehr motiviert mit dem Publikum
interagiert, während Parn eigentlich nur darauf aus ist,
sich zu konzentrieren. Das klappt aber nicht, wenn dieser
Gummiball um ihn herumwuselt....
Nach
der Eröffnungssequenz wird das Licht in der Halle
gedimmt, sodass ein schummriges Halbdunkel entsteht.
Laura:
„Meine Damen und Herren! Für das erste Match des
heutigen Abends:
Marshal.
T.
Davis!“
Der
Titantron ist schwarz, während erst hintergründig,
dann zunehmend hörbar Musik aus den Boxen zu kommen
beginn und kurz darauf auf dem Bildschirm, passend zur Musik
Worte auf- und wieder abblenden.
YEAH!
YEAH!
OH
YEAH!
Kurz
darauf wird ein Spot auf den Halleneingang geworfen, in
dessen Lichtkegel Marshal T auftaucht und sich nach dem
Publikum umsieht, ehe er in angemessenem Tempo in Richtung
des Rings geht. Schwer zu verkennen, denn die schwarz/weißen
Streifen seines Shirts leuchten unverkennbar im harten
Spotlight, bis das Hallenlicht wieder aufblendet und der Spot
verschwindet.
Dem
ein, oder anderen Anwesenden wird die Hand gegeben, oder
lässig per Geste gegrüßt. Die positive
Stimmung des Wrestlers ist spätestens dann zu merken,
als er durch die Seile in den Ring geklettert ist und der
Titantron ein Closeup zu seinem Gesicht zeigt, während
er grinsend einen Arm in die Höhe reckt und der
jubelnden Galaxy ein Thumbs-Up zeigt, dass viel hörbare
Zustimmung findet.
Derweil
verkündet Laura die Stats des Amerikaners, der der
Galaxy noch ein paar Grußgesten zuwirft ehe er sich ein
Mikrofon in die Hand geben lässt und der Song endet.
Marshal
T: „Guten Abend, Frankfurt!“
Eine
kurze Pause für Applaus, ehe er mit markigem Ami-Akzent
weiterspricht.
Marshal
T: „Mein ganzes Leben bin ich schon Teil von diesem
Sport, doch ich bin neu hier in Deutschland und neu in dieser
Liga.“
Er
scheint ein paar Sekunden zu überlegen, was, oder wie er
es sagen soll.
Marshal
T: „Und nach Jahren ohne Publikum fühlt es sich
heute wie das erste Mal an, dass ich einen Ring betrete.
Incredible, thanks for that!“
Das
Publikum drückt hörbar seine Zustimmung aus.
Marshal
T: „Mein Gegner heute ist jemand, den ihr bereits kennt
und den ihr liebt. Wie auch mein letzter Gegner, Rob Gossler.
Bei uns bekommen Newcomer nicht solche Qualitätsgegner,
damit ihr Einstieg glatter verläuft, aber ich bin froh,
dass es hier anders ist! Ich will die Herausforderung! Ich
will euch und mir beweisen, dass ich es noch an die Spitze
schaffen kann.“
Erneute,
hörbare Bestätigung der Galaxy.
Marshal
T: „Aber ich möchte hören, dass auch ihr, die
Galaxy an mich glaubt. Wenn ich euch gleich frage, ob ihr an
mich glaubt, dann antwortet ehrlich mit 'YES WE DO!'“
Einen
kurzen Moment später.
Marshal
T: „Also, Frankfurt; Do you believe in me?“
YES!
WE! DO!
Marshal
T: „DO YOU BELIEVE IN ME?!“
YES!
WE! DO!
Marshal
T: „Let's do this, then!“
Alles
jubelt, Marshal gibt das Mikro zuurück stemmt
abschließend beide Daumen in die Höhe, bis die
Halle augenblicklich in Dunkelheit getaucht wird.
Kaum dass die
Ringglocke geläutet hat, geht es hier auch schon los –
und Davies hat gleich mal fette Vorteile gegen Parn, der der
Schnelligkeit von Marshal T. Davies hier nicht wirklich etwas
entgegenzusetzen hat und nach einigen Kicks bereits in der
Ringecke hängt. Dort schützt er sich wie ein Boxer
mit den Händen vor dem eigenen Kopf gefaltet und wird
schließlich Mike Gard erlöst, der Davis angezählt
hat. Davis lässt sich ein wenig feiern und kann Parn
schließlich mit einem Snapmare aus der Ringecke holen,
setzt mit einem fiesen Knie ins Kreuz des Edeljobbers nach
und hat hier ganz klar die Oberhand. Von draußen
erzählt Daniel ihm allerdings einige Dinge, schafft es
damit aber noch nicht, Davis hier aus dem Konzept zu bringen.
Der setzt gleich mit einem Belly to Belly Suplex
gegen Parn nach und kann auch in der Folge mit gleich zwei
vertikalen Suplessen die Oberhand ausbauen. Erst dann könnte
er eigentlich covern, doch Parn rollt sich aus dem Ring und
sucht Rat bei Daniel, der mit ihm gewissermaßen die
Köpfe zusammensteckt. Das tut man ziemlich nahe am
Ringrand….
….und wird von Davis mit
einem Baseball Slide umgemäht! Für alle Neune
reicht es nicht, aber immerhin zwei hat der Enddreißiger
da gefällt und Mike Gard zum Anzählen von Parn
animiert, aber dazu kommt es gar nicht wirklich, weil Davis
gleich nachsetzt und den Ring verlässt. Parn macht mit
der Guarding Rail Bekanntschaft, wird dann in den Ring
zurückbefördert und spätestens jetzt setzt
Davis zur Finishing Sequenz an – der „Count Out“
soll anstehen und deshalb bekommt Parn auch schon Jabs ab!
Daniel will sich das nicht mit ansehen und zieht Parn ein
Bein weg, so dass dieser volle Möhre auf den Ringboden
knallt – der Länge nach – und Davis die
Chance genommen wird, hier weiterzumachen. Mike Gard ist
irritiert – Davis kann er nicht disqualifizieren und
eine Aktion Pro Parn wird das wohl kaum gewesen sein. Also
ermahnt er Daniel – gewissermaßen ein letztes Mal
– es doch bitte bleiben zu lassen und sich hier nicht
ins Match einzumischen. Daniel schwört Stein und
Bein!
Sekunden später steht Parn wieder und hat
einen Powerbomb-Ansatz von Davis gekontert, der den durch den
halben Ring fliegen lässt. Parn ist nun selbst am
Drücker und stompt Davis in die Hölle, lässt
sich sinken und deckt den mit Schlägen ein – aber
ihm ist klar, dass es hier mal eine Wrestlingaktion braucht!
Also wandert Davis auf die Beine, wird eingewhippt…….und
kann die Clothesline auskontern! So halb zumindest, denn für
End-of-the-Line reicht es dann doch nicht ganz….dafür
Backslide von Parn!
1
2
kickout!
Parn
rauft sich die spärlichen Haare und sieht zu Daniel, als
solle der ihm bitteschön einen Tipp geben, wie er hier
am Besten verfahren kann. Aber Daniel kann ihm da gerade
keinen geben und so kommt es, wie es kommen muss…
Einroller
von Davis gegen Parn!
Mike Gard ist unten und
zählt….und plötzlich ist es Davis, der
gecovert wird! Aber Mike Gard ist nicht blind! Er hat genau
gesehen, dass Daniel hier der „böse“ war,
der das Inside Cradle gedreht hat und ist stocksauer, zumal
er Daniel ermahnt hat! Demzufolge kann es nur eine
Entscheidung geben….
Sieger
des Matches durch Disqualifikation: „Marshal T.“
Davis!
Daniel
fuchst das natürlich ein wenig und so landet er ebenso
im Ring und will Parn zum einen aufhelfen, zum anderen aber
Davis noch einige Worte mitgeben – was er auch tut!
Eins führt zum andern und….klatsch! Da hat Daniel
den guten Davis geohrfeigt! Und einmal in die Ringecke
geschmissen! UND noch den Hazard angesetzt! Daniel schaut
fast schon irre drein und auch die beschwichtigenden Worte
von Parn können hier wohl nicht helfen….
Doch
weiter kommt man hier nicht, denn Alex Hansen fühlt sich
auf den Plan gerufen und eilt zum Ring, aus dem Daniel sich
dann recht schnell verzieht und Davis zu Boden fallen lässt
wie eine heiße Kartoffel, einen niedergeschlagenen Parn
im Schlepptau. Hansen wirft böse Blicke in Richtung Parn
und Daniel, doch Daniel droht ihm aus der Ferne mit der
Faust, während Hasen dem guten alten Marshal auf die
Beine hilft.
Wir befinden uns
in einer sterilen Umgebung. Die Wände sind karg, vereinzelt
hängen Bilder und noch vereinzelter stehen Pflanzen.
Außerdem hängt eine Uhr, die jetzt genau auf 01:00 Uhr
Nacht springt. Es sieht alles nach Krankenhaus aus. Das bestätigt
sich, als ein Doktor aus der Tür tritt und dann fängt
die Kamera weitere Männer ein, die auf den Doktor gewartet
haben. Es sind Jack Bobo, Henry Phoenix Jr, Gino, Fox Davidson,
Jerome Bieler und Justus Thalberg. Der Doktor wendet sich an
Jack.
Doktor:
"Es sieht nicht gut aus. Der Arm ist mehrfach gebrochen.
Teilweise kompliziert. Wir müssen operieren."
Die
Schwanenschmiede ist stumm, blickt gen Boden. Jack holt Luft.
Jack:
"Alles klar, Doc. Danke für Ihre Arbeit."
Jack weiß
auch nicht so recht, was er sagen soll, doch der Doktor dafür
schon.
Doktor:
"Schauen Sie, was auch immer Sie da veranstalten, ja, machen
Sie. Aber das? Das sehe selbst ich nicht alle Tage. Das ist
unverantwortlich."
Jack stutzt.
Jack:
"In Ordnung, Doc. Ich kümmere mich darum, dass das
nicht passiert. Ich sehe das auch nicht gerne." Doktor:
"Das will ich hoffen."
Sichtlich
angenervt, dass der Doktor in der Nachtschicht noch so 'ne Arbeit
bekommt, verlässt er das Ganze stapfend. Jack fasst sich an
die Stirn, blickt gen Decke. Er ist sichtlich mitgenommen, dass
das Ganze so ausgeartet ist. Nemesis hat den Koreanern die
Abreibung ihres Lebens verpasst.
Jack:
"Henry, auf ein Wort."
Jack schnappt
sich seinen ehemaligen Ref Kollegen und nimmt ihn beiseite,
sodass sie außerhalb der Hörreichweite der Anderen
sind. Dennoch flüstern sie.
Jack:
"Henry, du hast mich vor Wochen gefragt was ich davon halte,
dass du in Antoines Truppe gehst."
Henry wirkt
betroffen, doch fällt Jack dennoch ins Wort.
Henry:
"Ich weiß, Jack. Ic..."
Jack:
"Ja?"
Jack drückt
den Zeigefinger auf den kleineren Henry.
Jack:
"Ich habe dir EXAKT DAS vorhergesagt!"
Die Anderen
wirken hellhörig, dich Jack wird sofort leiser und nimmt den
Finger weg.
Jack:
"Antoine nennt man nicht den Schachspieler, weil er so ein
meisterhafter Stratege ist."
Er zeigt auf die
Tür, aus die der Doktor kam.
Jack:
"Er opfert Bauen, deshalb! Nur, dass das kein Spiel ist!"
Noch einmal
zeigt er mit Nachdruck auf die Tür.
Jack:
"Das ist REAL! Ich hab' dir gesagt lass' dich nicht mit dem
ein, man!"
Henry kneift die
Augen zusammen. Er weiß, dass Jack recht hat.
Henry:
"Jack... ich danke dir für deinen Rat, doch diesen Weg
muss ich nun gehen. Konsequenz heißt auch Holzwege zu Ende
zu gehen."
Der Trucker wird
wütend. Die Stimme lauter.
Jack:
"WILLST DU MICH VERARSCHEN, MAN?!"
Doch Henry wirkt
nicht beeindruckt.
Henry:
"Ich muss es tun."
Jack reißt
die Augen weit auf, er kann tatsächlich nicht glauben, was
hier gerade passiert.
Jack:
"Ihr seid nicht mal Menschen für ihn!"
Henry:
"Ich weiß..."
Jack:
"Nur Spielfiguren!"
Henry:
"Ich weiß..."
Jack:
"Die Drei werde nicht die Letzten gewesen sein!"
Henry:
"Ich weiß..."
Der Ausdruck auf
Jacks Gesicht wird richtig finster und er muss seiner Wut anders
Nachdruck verleihen. Er schubst Henry so, dass gegen die Wand
knallt. Die Schwanenschmiede schaut sich das Ganz genau an,
bleibt aber im Hintergrund. Henry antwortet, indem er Jack mit
voller Kraft wegschubst, sodass dieser nach hinten stolpert und
fällt.
Henry:
"ICH WEIß DAS ALLES, OKAY?"
Nach diesem
kurzem Wutausbruch reicht er Jack aber die Hand und will ihm
aufhelfen. Der nimmt das an.
Henry:
"Das ist mein Weg, Jack. Ich bin dir dankbar für alles.
Ich werde nicht vergessen, dass du mich davon abhalten wolltest.
Aber das ist jetzt mein Weg, den ich, den WIR gehen. Wir wissen,
dass einige fallen werden, aber jeder von uns hofft, dass er
derjenige ist, der einmal mehr aufsteht, als alle anderen. Jeder
ist sich der Gefahr bewusst, nicht mehr aufstehen zu können."
Jack schüttelt
mit dem Kopf.
Jack:
"Henry, wir waren Freunde. Wir SIND Freunde. Ich mag dich,
ich mag die Jungs. Den Weg musst du aber ohne mich gehen."
Ein drittes Mal
zeigt er zur Tür.
Jack:
"Das ist die Grenze für mich. Macht, was ihr wollt."
Der sichtlich
wütende Trucker betritt nun die Tür, auf die er
mehrfach zeigte. Henry schleicht zu seiner Gruppe und die Szene
fadet aus.
Luna: „Wir sind uns einig, dass das
ganze ne Falle ist, oder?“
Der
heilige Rat war wieder im Olymp zusammengetreten. An die Tür
gelehnt steht Luna und blickt in die Runde. Doch vorerst erhält
sie keine Reaktion. Infinity hat nur Augen für einen
sichtlich außerordentlich interessanten Fleck Wand neben
Luna, während er seine Fingernägel zu hervorragender
Nahrung erklärt hatte.
Finn saß mit der Mine
eines genervten Teenagers da und ließ die Triaden seiner
Mut… ach ne… Schwester über sich ergehen.
Nur
Damian wirkte enorm fokussiert – aber nicht auf Luna. Auf
seine gefalteten Hände hatte er seinen Kopf gestützt
und bohrte mit seinem Blick ein Loch in den Boden.
Luna:
„Danke für die Antwort. Seid ihr blöd? Wir wissen
alle, dass Tyler und Schwani – wenn auch Feinde –
gemeinsame Sache machen. Wir schicken Damian da raus und er wird
vernichtet. Seit wann schicken wir einen der unseren auf die
Schlachtbank?“ Finn:
„Seit letzter Show.“
Fassungslos
lacht Luna auf und scheint nach Worten zu schnappen.
Luna:
„Damian WOLLTE Ricks ein Match geben, damit wir mehr von
ihm sehen.“
Schnaubend
erhebt sich Finn von der Bank und baut sich vor Luna auf.
Finn:
„Ja. Toll. Und was hat es gebracht? Drake hat einem Psycho
dabei zugesehen meinen Bruder abzuschlachten und kann sich jetzt
jede Nacht einen drauf keulen, wie coooooool Ricks doch ist. Der
Mann ist interessant, aber wir haben es gesehen. Lasst ihn uns
bloßstellen und killen. Aber halt ne. Drake hat versagt und
Schwani heraufbeschwört, der Cockblock spielt.
Hammer.“
Damian und
Drake halten sich noch galant aus dem Austausch zurück,
während Luna Fassungslos aufwärts starrt und Finn
scheinbar am liebsten einer Browning Machine Gun vorstellen
würde.
Luna: „Und
du kompletter geistiger Unfall denkst es wäre das beste mit
dem Kopf voran da reinzuschießen und deinen eigenen Bruder
erneut abgeschlachtet zu sehen? Und diesmal wirklich. Denn Ricks
hatte kein Interesse an ihm. Alex will Antoine. Vielleicht noch
Drake. Der Mann sieht NEMESIS nicht. Deshalb kam er davon. Aber
Schwanenburgs Lakaien, werden Damian einstampfen und als Halb und
Halb für 1,99 im nächsten Supermarkt verkaufen.“ Finn:
„Damit ist er teurer als du.“
Genug
ist genug. Luna fegt ihrem Bruder ansatzlos einen Kick an die
Schläfe, der den Riesen zumindest einen Schritt rückwärts
machen lässt. Wut funkelt in seinen Augen auf, doch die
Statuen am Rand des Gesprächs hatten genug gesehen.
Drake:
„Finn? Du würdest Damian rausgehen lassen? Ohne uns am
Ring.“
Unentschlossen,
ob er seine Schwester nun attackiert oder nicht zögert
Finn.
Drake: „Ja oder
nein?“ Finn:
„Ich denke, dass wir keine andere Wahl haben, als frontal,
simpel und brutal uns durch diese Armada zu kämpfen. Ist
weder schön noch schnell aber was haben wir für ne
Wahl? Und wenn da draußen welche von ihnen in offenem Feld
auftauchen, nehmen wir das an.“ Drake:
„Damian?“
Noch
immer auf den Boden starrend murmelt Damian vor sich
hin.
Damian: „Ich
dachte wirklich, dass ich Ricks gefährden kann… Und
am Ende war ich ein Bauernopfer. Gesendet von mir selbst. Aber
Ricks ist keiner von diesen Idioten. Schwanenburg hat es uns ins
Gesicht gesagt und Drake hat es erkannt: Wir sollen nur nicht zu
Alex. Wenn sein erster Versuch ist diese Wand aus kleinen Fischen
aufzubauen, dann reißen wir sie ein und schauen uns den
zweiten Versuch an. Ich werde kein Ballast sein.“
Noch
bevor Luna etwas erwidern kann, erhebt auch Infinity sich endlich
von seinem Platz.
Drake:
„Gut. Damian hats entschieden. Er will kämpfen. Er
kämpft. Wenn irgendetwas schiefgeht sind wir da. Wir dürfen
nur nicht direkt am Ring stehen, das ist alles. Wir sind nicht
aus der Welt.“ Luna: „Seid
ihr wirklich so blöd?“ Drake:
„Luna.“
Auch er
wirkt nun genervt.
Drake:
„Tyler und Schwani machen keine gemeinsame Sache. Jeder
hier spielt sein Spiel. In diesem Match sind nur gerade Karten
von zwei Leuten gegen uns gespielt worden. Das ist alles. Aber
alle denken „Größer“ als wir. Wir gehen
den geraden weg. Durch diese Nebendarsteller, durch Schwanenburg,
durch Tyler, durch Alex. Wir umschiffen keinen. All die Arbeit
machen andere für uns. Wir müssen nur ein bisschen
Drecksarbeit erledigen. Alles läuft perfekt. Also beruhig
dich.“ Luna:
„Mag sein, dass uns alle unterschätzen, oder
verleugnen was passiert. Aber weißt du wer noch jemanden
unterschätzt: Du! Der Strippenzieher der anderen Seite ist
Schwanenburg. Und auch wenn er sich beschissen anstellt: Wenn du
SO kurzsichtig bist, kannst du verlieren. Und zwar alles.
Inklusive Alex.“ Damian:
„Luna halt die Klappe. Das ist Krieg und das die nächste
Schlacht. Ziehst du mit rein oder nicht?“
Verzweifelt
streicht Luna sich über die Schläfen.
Luna:
„Natürlich tu ich das.“
Infinity
umarmt seine Gefährtin.
Drake:
„Das wird. Bleib konzentriert. Eines nach dem anderen. Finn
hat recht: Das sind Schwächlinge. Damian kann sie handlen.
Aber eine Sache noch Finn: Wenn du der Meinung bist ICH hätte
versagt, dann denke an zwei Dinge. Erstens, ihr wart bereits
hier. Zweitens habe ich dafür gesorgt dass die Situation ist
wie sie ist. Und wenn wir uns alle beruhigt haben, gehen wir.
Nicht davor.“
Wir
sind in einer knallbunten Landschaft. Hellgrüne Baumstämme
und blaues Laub, orangefarbene Wiesen und blau bemalte Häuser.
Dann ein Einkaufszentrum. Eine Lasershow. Und dann alles auf
einmal. Es blinkt, es blitzt, die Farben wechseln. Immer andere
Orte (eine Raumstation, das Wohnzimmer der Simpsons, ein
U-Bahn-Tunnel, Notre Dame, der Alexander-Platz, der Rote-Platz,
der Marktplatz – GANGNAM STYLE setzt ein und wir haben hier
eine Wahnsinns-Par-Tay!
Walter
tanzt ins Bild, spielt auf einer Ukulele. Dann schwimmt –
ja, tatsächlich, ihr lest richtig: Dann SCHWIMMT Anthony
„The Mac“ Monroe durchs Bild, grinst, winkt und
schwimmt links wieder raus. Am Ende tanzt Derek „Flamingo
Boy“ Jones ins Bild. Und diesmal wird er seinem Namen
absolut gerecht, denn er steckt in einem Flamingo-Schwimmring.
Allerdings trägt er eine Gesichtsmaske! Immerhin ist seine
Nase gebrochen, ihr erinnert euch?
Derek
Jones: „VOR ZWEI WOCHEN…“
…Jones
schreit, ihr seht es an den CAPS-Buchstaben. Und er MUSS
schreien, weil Gangnam Style penetrant laut ist. Ach ja,
übrigens: Denkt bitte daran, dass die Bilder auf dem
Bluescreen im Hintergrund immer noch wahnsinnig schnell
durchwechseln! Für Leute, die anfällig für
epileptische Anfälle sind, bitte wegsehen!
Derek
Jones: „…HAT UNS DER FIGHT CLUB ÜBELST
VERDROSCHEN!!! UND DER FIGHT CLUB HAT MEINE NASE GEBROCHEN,
ZEFIX!!! WIR HABEN DIE SCHNAUZE VOLL DAVON, SO ÜBEL
VERDROSCHEN WORDEN ZU SEIN! ICH HABE HEUTE NOCH ÜBLE
SCHMERZEN!“
Derek
Jones hüpft mitsamt seinem Flamingo-Schwimmring aus dem
Bild, Walter hat ne Trommel umgebunden und tanzt von rechts nach
links durchs Bild. Dann schwimmt Anthony Monroe herbei.
Anthony
Monroe: „WIR HABEN HEUTE ABEND DIE GROSSARTIGE GELEGENHEIT,
EF DEM FIGHT CLUB HEIMFUFZAHLEN! DIEFE GELEGENHEIT WERDEN WIR UNF
NICHT ENTGEHEN LAFFEN!“
GANGNAM
STYLE! GANGNAM STYLE!
Von
Rechts nach Links kommt Derek Jones herbei. Nun trägt er ein
Baströckchen und ne herzförmige Brille. Er guckt
streng. Die Bilder und Farben wechseln.
Derek
Jones: „WIR SIND DAS GEFÜRCHTESTE TAG-TEAM IN DER
GESCHICHTE DER GFCW! WENN WIR VOLL AUF 100 GEHEN, DANN KANN UNS
NIEMAND DAS WASSER REICHEN! HEUTE ABEND WERDEN WIR DAS BEWEISEN!“
Anthony
Monroe: „EINMAL MEHR!“
Derek
Jones: „EINMAL MEHR!“
Walter:
„GRA-GRAAA!“
Sie
tanzen herum, springen auf und ab. Dann beginnen sie zu
headbangen und zu moshpitten. Dann ist alles still. Alles wird
schwarz. Wir sehen nur noch Jones und Monroe. Sie bleiben stehen.
Nun wirken sie traurig, wollen aber ernst sein.
Derek
Jones: „Bei uns in Südkorea gibt es ein altes
Sprichwort, das da heißt: Lirum Larum Löffelstiel, wer
nichts lernt, der kann nicht viel. Lirum, Larum Leier, die
Butter, die ist teuer!“
Das
lassen wir mal so stehen, denn mit Drohgebärden, die Bin
Laden eingeschüchtert hätten, endet das Segment der
Unglaublichkeit. Fadeout!
Doch
wir sind noch nicht ganz weg! Denn an anderer Stelle sehen wir
Jasper Randall und Drake Ackley. Die beiden befinden sich wie
schon in der letzten Show in den Kellern der Arena, wo sie
Sandsäcke, eine Hantelbank, zwei Spinde und eine Sitzbank
aufgestellt bekommen haben. Drake Ackley steht im Hintergrund und
stemmt gemütlich ein paar Hanteln. Randall steht klar im
Vordergrund, die Kapuze des Hoodies auf dem Kopf.
Jasper
Randall: „Vor zwei Wochen haben wir ThunderSteel
vernichtend geschlagen!“
Pete:
„SO EIN UNSINN! VERNICHTEND?!?!“
Jasper
Randall: „Der Fight Club hat einmal mehr bewiesen, dass wir
die größte Macht in der GFCW-Galaxy sind. Es gibt dort
draußen kein Team, das uns das Wasser reichen kann. Denn
wir haben gezeigt, dass wir nicht zulassen, dass sich jemand über
uns erhebt. Seht diesen Beweis!“
Randall
hält ein Büschel Haare in die Kamera. Urks…da
hängt noch bisserl Kopfhaut mit dran! Total eklig sieht es
aus! Wir erinnern uns, dass das im Kampf gegen Thundersteel
geschehen ist. Ein Schlag mit dem Barbwire-Bat hat Randall einige
Haare sowie etwas Kopfhaut gekostet – wie man sieht.
Jasper
Randall: „Dieser Fetzen Haut und dieser Büschel Haare
– MEIN SKALP!!! - zeugt davon, mit welcher Aufopferung der
Fight Club kämpft. Aber nicht nur ich. Nicht nur Drake.
Sondern alle unsere Brüder und Schwestern. Sie alle sind mit
demselben Mut und derselben Hingabe gesegnet, denn sie alle sind
unseren Reihen beigetreten! Sie alle haben den Mut bewiesen, und
sind aus ihren normalen Leben geflüchtet, hin zu uns. An
unseren wärmenden Busen, den wärmenden Busen des Fight
Club, ya know? Sie hatten den Mut, dieser Sinnlosigkeit ihrer
Leben, dieser Absurdität des Lebens innerhalb des Systems zu
entfliehen. Denn sie haben endlich erkannt, dass das Leben
innerhalb des Systems, nach dem diese Gesellschaft lebt, nutzlos
ist. Lug, Betrug, Ausbeutung. Das sind die Grundprinzipien dieser
Gesellschaft!“
Pete:
„Die alte Leier wieder? Ich dachte, das wäre erledigt,
hinfällig?“
Sven:
„Der Fight Club ist nie hinfällig!“
Der
New Yorker blickt das Büschel Haare an wie DEN Gral. Er
dreht es in Händen. Dann beginnt Randall wie ein
Wahnsinniger zu lächeln, während Ackley im Hintergrund
ohne Wimpernzucken die Hanteln stemmt.
Jasper
Randall: „Doch wir bieten die Lösung! Wir haben es
immer gesagt, wir sagen es auch jetzt: Der Fight Club IST DIE
LÖSUNG gegen das System. FUCK THE SYSTEM! Hier in den Händen
halte ich nunmehr den Beweis, dass wir stets Recht hatten. Und
bald schon, und nun horcht meinen Worten ganz genau…“
…und
er sieht in die Kamera…
Jasper
Randall: „…werden wir einmal mehr das Zeugnis
unseres Erfolgs um unsere Hüften tragen. Denn bald schon
wird sich der Fight Club erneut aus der Asche erheben. Aber nicht
aus seiner eigenen Asche, sondern aus der Asche der gefallenen
Kämpfer, die uns unterlagen. Asche wie die von ThunderSteel!
Denn höret hin, und höret genau: Bald schon wird sich
der Fight Club an die Spitze der Tag-Team-Division erhoben haben!
Einmal mehr! Und egal wer heute das Match zwischen Domination und
Unrivaled gewinnt, merket auf: Wir sind diejenigen, die euch
jagen werden! Und um diese Position zu festigen werden wir jetzt
gleich diese beiden untauglichen Bastarde zerstören!“
Randall
packt das Haarbüschel weg
Jasper
Randall: „Jones…“
…er
fasst sich an die Kapuze des Hoodies…
Jasper
Randall. „…Monroe…“
…zieht
die Kapuze langsam vom Kopf…
Jasper
Randall: „…eure Karrieren werden diese Nacht nicht
überleben!“
…und
SCHOCK!
Denn
Jasper Randalls wallende blonde Mähne ist verschwunden.
Stattdessen hat er sich die Haare geschoren, nur ein kurzer Iro
ist zurückgeblieben. Und am Kopf zeigt sich eine NEUE lange
frisch vernähte Narbe! Grimmig dreinblickend blickt Randall
unter gesenkten Wimpern hervor in die Kamera.
Dann
FADE-OUT!
Laura:
“Auf dem Weg zum Ring in Begleitung von Walter, mit einem
Gesamtgewicht von 180 Kilogramm: Anthony ‚The Mac‘
Monroe, Derek ‚Flamingo Boy‘ Jones: DIE D.E.P.P.N.!“
Zu
den Tönen des verrückten Liedes und einer kunterbunten
Lasershow, wie sie nur aus Fernost stammen kann, hüpfen,
tanzen, krabbeln, klettern und schwimmen die D.E.P.P.N. zum Ring.
Jones mit der Gesichtsmaske. Dort zeigen sie den
burkina-fasoischen Volkstanz (den Rechtsherum, nicht den
Linksherum) und lassen sich feiern.
Die
Halle wird dunkel, Nebel wabert auf der Bühne und die
düsteren Klänge der Fight Club Theme setzen ein. Das
Spotlight zeigt zur Stage.
Laura:
„Und ihre Gegner, mit einem Gesamtgewicht von 190
Kilogramm: Drake Ackley, Jasper Randall: Der FIGHT CLUUUUUB!“
Die
beiden FCler kommen bedrohlich zum Ring. Die Fans könnten
ihnen nicht egaler sein. Im Ring angekommen werfen beide synchron
die Kapuzen ihrer Hoodies in den Nacken, wobei Jasper Randall nun
auch live seine neue Haarpracht präsentiert. Das Licht geht
an, die Theme verstummt. Und los geht’s!
Tag
Team Match:
Fight
Club (Jasper Randall & Drake Ackley) vs. D.E.P.P.N.
(Anthony „The Mac“ Monroe & Derek „Flamingo
Boy“ Jones) (/w Walter)
Referee: Jo Dardano
DING
DING DING
Drake
Ackley vs Anthony Monroe
Monroe
kommt an mit einem Spinning Wheel Kick, der Ackley
überraschend trifft! Der Chicagoer geht down, während
Monroe bereits mit Sidestep-Schritten zu den Ringseilen
wackelt und sich auf den Apron federt. Der Springboard Senton
Splash sitzt. Monroe springt auf die Füße, federt
in die Ringseile und trifft erneut via Senton Splash. Nun
soll’s das Cover richten, doch Ackley kickt bei Zwei
aus.
Monroe
whippt den Gegner in die Ringseile, doch der reversed! Monroe
federt zurück, Ackley holt aus, doch Monroe duckt sich
drunter weg, federt nochmal in die Ringseile und kommt mit
einem Crossbody an – doch Ackley fängt ihn ab und
zeigt den Fallaway Slam. Dann setzt es warme Ohren, denn
Ackley prügelt fies auf den Opponenten ein. Ein fieser
Armhebel wird angesetzt, bis sich Jasper Randall eintagt. TAG
MADE!
Jasper
Randall vs Anthony Monroe
Böse
Axhandle Blows und Nierenhaken treffen den sich im Armhebel
befindlichen Monroe. Randall zeigt Frontslam, Frontsuplex und
Powerslam. Das Cover reicht bis zwei. Whip-in von Randall.
Der Bodydrop soll’s werden, doch Anthony kickt gegen
die Schulter. Und schnell wie ein Salamander wieselt der Depp
aufs Toprope und fliegt heran. Top Rope Spinning DDT!
Krachend schlägt der FCler auf und den Fans gefällt’s.
Cover für ONE – TWO – KICKOUT! Monroe ist
angeschlagen und macht das einzig richtige. TAG MADE!
Jasper
Randall vs Derek Jones
Es
gibt den Double Whip-in und eine Single Leg-Takedown/Spinning
Wheel Kick Combo. Randall am Boden, Cover für ONE –
TWO – KICKOUT! Der
“Flamingo Boy” sieht seine Chance, klettert auf
das Toprope und trifft mit dem 360° Splash! Der blonde
Südkoreaner mit unbekannten Wurzeln mag es nicht fassen
und beginnt auf die Turnbuckle zu klettern. Das macht er, bis
er alle vier durch hat. Erst dann steigt er auf den Apron und
springt ab: Springboard Whirling DDT! Cover für ONE –
TWO – Kickout!
Jones
diskutiert mit dem Referee und tanzt dann den Moonwalk vor
lauter Wut, während Walter und Monroe ihn anfeuern. Aber
da rauscht auch schon Jasper Randall an und killt den Gegner
mit einer Lariat. Der FCler atmet schwer. TAG MADE.
Drake
Ackley vs Derek Jones
Der
Fight Club hebt Jones auf und schrottet ihn in der Ringecke.
Ackley mit harten Muay Thai Kicks und MMA-Punches. Danach
setzt es einen gewaltigen Frontslam. Monroe und Walter feuern
ihren Tag-Team-Kameraden an, während Ackley nen krassen
Armbar ansetzt, der seinesgleichen sucht. Jones gibt aber
nicht auf, arbeitet sich stattdessen hoch und trifft mit
Ellenbogenschlägen. Den Whip-in von Ackley verwandelt
Jones in ein Reversal und trifft mit dem Flying Back Elbow
Smash. TAG MADE!
Drake
Ackley vs Anthony Monroe
Top
Rope Bulldog von “The Mac!”
Shooting
Star Press von “Flamingo Boy”!
Walter
feiert! Monroe pinnt!
ONE
TWO
Kickout!
Die
D.E.P.P.N. feiern übelst, weil sie denken, ein Two-Count
reicht zum Sieg - oder so. Da rauscht Ackley heran und
plättet beide mit ner Double Clothesline. Dann holt er
sich beide hoch und
LRLU
gegen Jones!
Der
Südkoreaner geht k.o. und ausgeknockt zu Boden!
LRLU
gegen Monroe!
Und
down goes „The Mac“! Ackley
grinst. Aber Randall hat nicht genug! Er will den Tag –
und kriegt ihn! TAG MADE!
Jasper
Randall vs Anthony Monroe
Er
spricht mit Ackley, ziemlich eindringlich! Er schreit und
brüllt. Es bleibt Zeit für einen Double Team Moves.
Der ausgeknockte Monroe wird hochgehoben.
LRLU
gegen Monroe!
Ackley
geht auf den Apron, bevor es hier die DQ gibt. Und Randall
genießt es, dass Monroe k.o. ist. Aber anstatt ihn zu
pinnen, nimmt er ihn in den
Squeeze
´em gegen Monroe!
Pete:
„Aber der kann doch gar nicht mehr abklopfen! Er ist ja
schon bewusstlos!“
Sven:
„Das weiß auch Jo Dardano – und beendet das
Match!“
DING
DING DING
Laura:
„Sieger des Matches durch TKO: Drake Ackley, Jasper
Randall: Der FIGHT CLUUUUUB!“
Die
Theme des Fight Club erklingt. Sie sind die Sieger, doch Jasper
Randall will den Guillotine Choke nicht lösen! Dardano ist
da, er zieht und zerrt. Und dann erst, ja, erst dann, lässt
Jasper Randall den Submission Move los. Er springt auf und grinst
fies. Er verlangt vom Referee, dass er seinen und Ackleys Arm zum
Zeichen des Sieges nach oben reckt. Widerwillig macht der
Ringrichter seinen Job.
Ein
Zeichen wurde gesetzt. Der Fight Club ist wieder da! Fies, böse,
gemein, gefährlich, rücksichtslos! Und um das zu
unterstreichen holt Jasper Randall das Haarbüschel mit der
Kopfhaut hervor und hält es demonstrativ, immer wieder auf
sich selbst zeigend, in die Kamera.
Der Flughafen von Frankfurt ist zu
sehen. Eine Blende ist zu sehen und der Betrachter sieht nun
Parn, den Lord of Steel und Thunder, welche in ziviler Kleidung
mit Koffern stehen und Parn hat gerade Thunder zur Verabschiedung
umarmt. ThunderSteel sind immer noch gezeichnet vom letzten Match
gegen den Fight Club.
Parn: „Ciao
Thunder. Schade, dass ihr nicht etwas länger hier bleiben
könnt.“
Thunder: „Die
Pflicht ruft. Wir würden gerne noch hier bleiben, alleine
schon die Sache mit dem Fight Club. Nach dem letzten Match ist
die Sache noch nicht erledigt. Wenn dieser Referee so blind ist
und die Übersicht verliert und noch niemals zwei
gleichzeitige Covers sieht...“
Thunder bäumt sich etwas auf,
kann sich aber dann schnell wieder beruhigen.
Thunder:
„Argh... Lieber Gott hilf mir mich in meinem Blutrausch
zu beherrschen...“
LoS: „Für
mich ist die Sache auch noch nicht erledigt. Das Match war hart
und brutal und wir haben alles gegeben.“
Thunder:
„Das stimmt. Das Match war nach meinem Geschmack. Vor allem
freue ich mich über den neuen Haarschnitt von Randall. Stand
ihm gut. Das Ende war ziemlich unglücklich und ein Rückmatch
wäre das mindeste, was wir hätten noch bekommen sollen.
Aber nein, da gab es wieder jemanden, der sich quer gestellt hat.
Naja egal.“
LoS:
„Eines Tages kehren wir zurück zur GFCW und dann
beenden wir den Zwist zwischen uns und dem Fight Club. Das ist
nicht so einfach daher geredet – das ist ein Versprechen!“
Thunder:
„Falls sie sich irgendwie die Tag Team-Titel holen sollten,
dann geben wir alles um sie noch einmal unser Eigen zu nennen.“
Der Lord schaut
auf seine Uhr.
LoS:
„Thunder, wir müssen los. Unser Flieger fliegt gleich
los.“
Parn:
„Bruderherz, schön dich wieder gesehen zu haben. Hat
Spaß mit euch beiden gemacht. Hoffe ihr kehrt bald wieder
zurück.“
Parn und der
Lord umarmen sich. Anschließend schnappen sich ThunderSteel
ihre Koffer, verabschieden sich noch einmal kurz und gehen dann
weiter in Richtung des Inneren des Flughafens. Parn winkt noch
hinterher. Dann fadet die Szene langsam aus.