Scarecrow:
„Noch einen, komm schon.“
Dann geht es in die Halle, wo Mykrus Musik bereits erklingt.
Beide Sichtweisen sind sicherlich irgendwo nachvollziehbar, aber Aiden Rotari wird im Endeffekt egal sein, welche Seite man nun für sich beansprucht – er hat gewonnen. Und deshalb ist er nun No. 1 Contender für den GFCW Intercontinental Title von The End.
Er hat gewonnen. Das wie ist bedeutungslos. Aiden Rotari vs The End wird stattfinden, und es wird um den Titel gehen.
Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Daran erinnert Mykru Rotari in dieser Situation noch einmal schmerzhaft.
Discus Elbow! An die Stirn!
Genau dorthin, wo Rotari ohnehin noch eine Macke von Mykrus Attacke von vor zwei Wochen hatte, knallt der Leviathan-Aspirant nun seinen Ellenbogen. So wirklich ist das ganze Ausmaß der Situation – von den aus der Halle gebrawlten und Luna und Dalmi über diesen absurden Trick von Aiden hin zu seiner Niederlage – noch nicht von Mykru registriert worden, aber den „triumphalen“ Rotari einmal heftig umzunieten erscheint wie eine logische Konsequenz aus den Ereignissen bisher.
Und so muss Rotari diesmal doch nachgeben: Auf den Füßen hält es ihn nicht mehr. Er kippt hinten über, landet auf der Matte und Mykru setzt gleich nach – er beugt sich über Rotari und lässt eine Salve von Schlägen los, während Aiden schützend die Arme nach oben reißt.
Das klappt vielleicht gegen ein Leviathan-Mitglied, um sich irgendwie zu schützen. Bei dreien wird es da schon schwerer.
Pete: „Scarecrow! Zane! Beide rennen die Rampe herunter.“ Sven: „Oh… wenn Rotari hier jetzt schwer verletzt wird, müsste er sicherlich mit einem großen Handicap gegen The End antreten – wenn er überhaupt antreten kann. Da bringt ihm dieser Sieg dann auch nichts.“
Scheint Leviathan sich auch zu denken. Und so heißt es nun „drei gegen eins“, da kann Aiden sich auch nicht mehr vor allen Attacken schützen. Schläge und Tritte hageln auf ihn nieder, bevor Scarecrow etwas nicht zu verstehendes ausruft – doch es setzt das Trio in Bewegung.
Zane Levy und Mykru heben Rotari hoch, und Scarecrow ist auf Augenhöhe mit Aiden Rotari – kein herunterblicken mehr auf Silas, weder metaphorisch noch physisch. Dann packt Scarecrow zu.
Pete: „Coming Of War! Rotari muss…” Sven: „Da kommt die Kavallerie! Ricks! Briggs! Und… kein Robert Breads! Beide sliden in den Ring, und… Leviathan ziehen sich zurück.“
Es ist ganz, wie Alex Ricks einmal gesagt hatte: In den Matches kämpft jeder aus dem Protokoll für sich allein. Aber darüber hinaus ist man durchaus bereit, einander unter die Arme zu greifen. Die drei Mitglieder von The End’s Truppe sammeln sich kurz außerhalb des Ringes. Während Scarecrow bei Mykru nachfragt, was hier eigentlich gerade abging, kümmert sich Ricks im Ring um Rotari, hilft der stöhnenden Nummer vier des Protokolls auf die Beine. Er hat ordentlich einstecken müssen, aber keine übermäßig, alles vernichtende Aktion. Trotzdem hält sich Rotari die Stirn an der Stelle, wo er nun schon zwei Mal von Mykru niedergeschlagen wurde, versichert jedoch mit einer Handbewegung in Richtung Ricks, dass es ihm gut geht, und bedankt sich mit einer Art kleinen Verbeugung für das Einschreiten von Ricks.
Das Gleiche will er bei Briggs wiederholen, hält jedoch inne, als ihm bewusstwird, dass Briggs im Ring steht und den drei Mitgliedern von Leviathan, die rückwärts die Rampe hoch den Rückzug antreten, hinterher starrt. Genauer gesagt: Er starrt Zane Levy an, dessen Blick nicht weniger feindselig auf Briggs gerichtet ist.
Zwei Männer, die Vergangenheit haben. Wenn man so will, ist Zane Levy der „Königsmacher“ von Leviathan, und die Krone ist die GFCW Intercontinental Championship – die man Briggs dank Levy entwenden konnte. Einmal abgesehen davon, dass sie bei Brainwashed erneut aufeinandertreffen werden.
Rotari lässt Briggs in Richtung Zane starren, dreht sich dann mit fragendem und suchendem Blick um die eigene Achse… und erblickt nicht den Mann, den er eigentlich auch hier erwarten würde, das vierte Mitglied des Protokolls: Robert Breads. Aber der Kanadier ist nicht hier.
Bevor Aiden dazu allerdings einen weiteren Gedanken fassen kann, wird seine Aufmerksamkeit von einem neuen Geräusch auf sich gezogen. Es kommt von der Entrance-Stage, auf der sich Leviathan in Form von Levy, Scarecrow und Mykru nun versammelt hat.
Selbstverständlich ist allseits bekannt, zu wem diese Musik gehört. Zum Anführer von Leviathan und GFCW Intercontinental Champion The End, dessen Anwesenheit hier von den Umständen gefordert wird. Heraus kommt allerdings nicht der Champion selbst, sondern sein Stellvertreter… James Corleone. Mit Gehstock und erbostem Blick, tritt er auf die Stage, die restlichen Leviathan-Mitglieder eröffnen ihm dabei eine Lücke zueinander, durch sie Mister Purple hindurchtreten kann. Das Publikum empfängt ihn mit lautstarken Buh-Rufen. Corleone bleibt schließlich auf der Stage stehen und ohne etwas zu sagen, deutet er mit dem Finger über sich, auf den Titantron.
… auf diesem erscheint nun überdimensional das Gesicht des Anführers der Operation. Und zwar wortwörtlich: Der neue Kopf der Schlange ist auf dem Titantron zu sehen.
Nun gut, „Gesicht“ trifft es vielleicht nicht ganz, denn End ist ab der Oberhälfte des Oberkörpers zu sehen, sodass auch sein wertvollster Besitz, der GFCW Intercontinental Championship, im Bild zu erkennen ist. End wirkt nicht wirklich glücklich, aber das wirkt er selten. Mit einem Funkeln in den Augen blickt er nochmal auf seine Schulter, zu seinem Gold, bevor er das Wort an Aiden Rotari und den Rest des Protokolls richtet.
The End: „Wenn das mal nicht der selbsternannte Leviathan-Killer ist. Was soll ich sagen, wir hätten wohl wissen müssen, dass ihr – allen voran ab du, Aiden – euch wieder einmal hinterlistiger Tricks bedienen werdet, um das zu erreichen, was ihr wollt. So ist das nun mal, beim Protokoll. Aber seis drum. Wenn du dir deinen Todestag so sehnlichst herbeiwünschst, dann soll es so sein. Ich denke ich habe es mittlerweile mehr als eindeutig klargestellt, was denjenigen blüht, die mir MEIN Gold wegnehmen wollen.
… bevor das allerdings passiert, habe ICH auch eine Herausforderung an DICH. Das Protokoll ist Leviathan schon viel zu lang ein Dorn im Auge, es wird Zeit, dass wir daran etwas ändern. Deshalb fordere ich euch heraus. In zwei Wochen: Protokoll vs. Leviathan. Du und deine kleine Gruppe, gegen LUNA ROSARIO, ZANE LEVY, SCARECROW und… MYKRU.
Danach sollte klar sein, wer die Vormachtstellung in der GFCW besitzt.“
Nun drehen sich alle Köpfe in der Halle wieder, weg vom Titantron, hin zum Ring. Und dort sieht man die Reaktion, die sich The End erhofft haben dürfte: Ein erst zögerliches, aber dann doch bestimmtes, grimmiges und eindeutiges Nicken von Aiden, wenn auch mit schmerzverzerrtem Gesicht. Weder Alex noch Desmond scheinen Einwände zu haben. Robert kann keine Einwände vorbringen, wenn er nicht hier ist.
Damit steht es fest: Das Protokoll nimmt die Herausforderung von Leviathan für ein großes Tag Team Match bei der letzten Show vor Brainwashed an.
The End lacht zynisch, er zieht den Mundwinkel nach oben und scheint mehr als zufrieden, dass seine Herausforderung angenommen wurde.
The End: „Aiden, du scheinst dir deine Sache sehr sicher zu sein, weil du einige Mitglieder von Leviathan besiegt hast, aber, vergiss mal nicht, mit wem du dich umgibst. Alex Ricks, Desmond Briggs, Robert Breads… allesamt, habe ich besiegt. Keiner von ihnen, konnte sich gegen mich behaupten. Und dir, wird es nicht anders ergehen. Erst wird Leviathan euch in zwei Wochen beweisen, wie stark wir als Einheit funktionieren und dann, werde ich dir beweisen, wieso ICH der neue Kopf der Schlange, der Protokoll-Killer, der GFCW Intercontinental Champion, bin.“
Ends zynisches Lachen ist wieder verschwunden. Mit todernster Miene blickt er durch die Kamera und direkt in Aiden Rotaris Seele, bevor das Bild auf dem Titantron erlischt und The End wieder verschwunden ist.
Robert Breads: „Herzlichen Glückwunsch. Tut mir leid, dass ich nicht bei euch war.“
Immer noch ein wenig außer Atem, aber dank ein paar Minuten Erholung dennoch in der Verfassung, ein Gespräch zu führen, steht Aiden Rotari dem Kanadier backstage gegenüber. Wir befinden uns vor der nun bereits mehrfach beschriebenen „Interview-Wand“, die gespickt mit den Logos von Sponsoren ist.
Aiden Rotari: „Vielen Dank.“
Mit einem leisen Stöhnen hebt der junge Mann aus Atlanta einen Eisbeutel an die Stirn, wo noch immer die Stelle zu sehen ist, an der er vor zwei Wochen von Mykru angegriffen wurde. Rotari knirscht mit den Zähnen, seufzt dann aber auch erleichtert auf, als die Kälte seine noch immer vorhandenen Schmerzen zu lindern scheint.
Aiden Rotari: „Ich nehme an, du hattest gute Gründe, mir nicht zur Hilfe zu eilen.“
Der Tonfall von Rotari klingt absolut nicht vorwurfsvoll, aber dennoch wedelt Breads sogleich mit dem Smartphone, welches er in der linken Hand hält.
Robert Breads: „Ich war am Telefon, um mit… du weißt schon wem zu sprechen. Es ging um Brainwashed und irgendwie wollte er, dass Gordon Schelo in einem See aus Red Bull gegen einen Zereo Chinchilla… ach, du kannst dir sicherlich vorstellen, was für einen Schwachsinn der Typ schon wieder geredet hat. Als ich wieder auf die Flure und zu den Bildschirmen ging, war die Chose schon vorbei und ich musste zurückspulen und es mir erneut ansehen. Es tut mir ehrlich leid.“ Aiden Rotari: „Es ist ja noch einmal alles gut gegangen.“ Robert Breads: „Nun ja… du weißt, was ich davon halte, sich auf… irgendetwas… mit Kriss Dalmi einzulassen.“ Aiden Rotari: „Er hatte eben Zeit für mich.“ Robert Breads: „Das ist unfair.“ Aiden Rotari: „Und jetzt nicht mehr relevant. Ich habe gewonnen. Ich bekomme mein Match mit The End um den GFCW Intercontinental Title. Jetzt müssen wir nach vorne blicken und uns auf das Match in zwei Wochen vorbereiten. Das Protokoll gegen Leviathan. Das wird nicht leicht, und…“ Robert Breads: „…da muss ich leider passen, schätze ich.“
Der Kanadier kratzt sich am Hinterkopf, während er entschuldigend zu seinem Protegé herüberblickt. Rotari lässt den Eisbeutel sinken.
Robert Breads: „Hätte ich gewusst, dass ein solches Match ansteht, würde ich natürlich an eurer Seite kämpfen. Allerdings habe ich jetzt schon ein Match für War Evening in vierzehn Tagen – gegen Lionel Jannek. Und deshalb…“
Kriss Dalmi: “...lässt du nun Claudes Rittergarde der Gerechten im Stich, weil es in eurer Tafelrunde bisher noch niemand gewagt hat, das wacklig konstruierte Argument, mit dem du die vermeintliche Tragweite deines anstehenden Kampfes überhöhst, zu hinterfragen.”
Man konnte es beinahe schon als Superkraft ansehen, mit welcher Präzision der Belgrader es schaffte, Situationen allein durch sein Auftreten aus dem Ruder laufen zu lassen. Dass die momentane Situation in genau diese Richtung abzuschlittern droht, suggeriert zumindest das nicht sonderlich erfreut wirkende Antlitz des Kanadiers an. Das exakte Gegenteil davon findet sich wiederum in der Miene seines Intimfeinds wieder.
Kriss Dalmi: “Also alles beim Alten, wie ich sehe. Wie geht es dir denn sonst so, wenn du nicht gerade damit beschäftigt bist, deine Bündnispartner auflaufen zu lassen, Robert? Läuft die Vorbereitung auf das Schlüsselmatch gut?”
Mit offener Feindseligkeit wendet sich „Canada’s Own“ an seinen vielleicht größten Rivalen der letzten Dekade, während Rotari einen Schritt zurücktritt, keinen Mucks von sich gibt und sich so selbst ein wenig aus der Situation entfernt – oder das zumindest versucht.
Robert Breads: „Bist du noch immer nicht darüber hinweg, dass ich dich – mal wieder – geschlagen habe, oder warum bist du hier?“
Der Angesprochene winkt ungerührt ab.
Kriss Dalmi: “Wo denkst du hin?! Nein, nein, nein. Ich denke, ich habe zuletzt in mühevoll wortgewandter Kleinstarbeit eingeräumt habe, dass du der unbestrittene Wrestlingkönig bist. Ein sturer, streitlustiger, selbstsüchtiger, überheblicher Wrestlingkönig – aber nichtsdestotrotz ein König. Und so wie alle Monarchen lässt du die, die du augenscheinlich für deine persönliche Dienerschaft hältst, die Drecksarbeit für dich erledigen. Es ist ja nicht so, als könntest du aus der Tatsache Potential schlagen, wenn wenigstens einer deiner Schlüsselopponenten gegen die Power Rangers des Hardcorewrestlings seine Chance auf einen PPV-Sieg aufs Spiel setzen muss.”
Die Anspielung auf Desmond Briggs, der neben seinem kanadischen Stablemate bei Brainwashed ebenfalls im Schlüsselmatch antreten wird, ist offensichtlich. Jedoch scheint die Provokation bei Robert Breads vorerst noch keine Reaktion hervorzurufen.
Kriss Dalmi: “Naja, und du? Du spulst währenddessen wieder deine langsame, langweilige Hold-for-Hold-Scheiße nach dem Paretoprinzip gegen Jannek ab und verlierst dabei nicht dein Gesicht und läufst dabei auch nicht Gefahr, in den kritischen Wochen vor dem PPV mit gebrochenen Gliedmaßen im Krankenhaus zu liegen, weil einer der Seeschlangenbeschwörer mal wieder vergessen hat, seine Benzos zu schlucken.”
Kriss Dalmis Wortschwall versiegt unvermittelt, gefolgt von einem Stirnrunzeln. So als hätte er gerade selber bemerkt, dass da kurzzeitig sein Temperament mit ihm durchging.
Kriss Dalmi: “Weshalb ich aber eigentlich hier bin, ist, um mit meinem ALLERBESTEN FREUND Aiden Rotari zu sprechen.”
Der Serbe gibt den Blick auf seine zu einem Grinsen gefletschten Zahnreihen frei und wendet sich dabei an den Angesprochenen.
Kriss Dalmi: “Ich war begeistert von Fabis Nachricht darüber, dass du dich dazu entschlossen hast, mein Angebot anzunehmen. Da ich dir – im Übrigen nun schon zum zweiten Mal – geholfen habe und du nun dein Titelmatch gegen The End sicher hast, wollte ich mich nur noch mal bei dir rückversichern, dass auch du deinen Teil unserer Absprache einhältst. Das wirst du doch, oder?”
Aiden Rotari: „Selbstverständlich.“
Der ehemalige Poseidon tritt nun doch einen Schritt näher heran. Offenbar kann er sich der ganzen Sache hier nicht entziehen.
Aiden Rotari: „Mein Wort gilt. Es ist bereits alles in die Wege geleitet.“ Robert Breads: „Darf man fragen, worauf du dich da eingelassen hast?“
Die Frage geht direkt an Aiden Rotari. Der schüttelt jedoch nur mit dem Kopf.
Aiden Rotari: „Ein Teil der Abmachung war Geheimhaltung. Alle Beteiligten bewahren Stillschweigen. Und ich halte mein Wort.“ Robert Breads: „Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da eingelassen hast, Aiden. Und auf wen…“ Kriss Dalmi: “Auf jemanden, auf den man zählen kann, Robert. Ganz im Gegensatz zu dir, der anscheinend Besseres zu tun hatte, als seinem Protegé den Rücken freizuhalten, wenn Leviathan mal wieder wie ein Rudel ausgehungerter Hyänen über ihre Gegner herfällt, was meine eben geäußerte These kurioserweise zu untermauern scheint. Fast so, als wüsste ich, was für ein selbstverliebtes Arschloch Robert Breads ist. Eines, das sich nur – und ich meine nur – für sich selbst und den eigenen Erfolg interessiert ist. Siehe: Dein bevorstehendes Match gegen Lionel Jannek.”
Weiter streben die serbischen Mundwinkel nach oben, nur eingeschränkt von der Gesichtsmuskulatur.
Robert Breads: „Protokoll-Dinge gehen nur Protokoll-Mitglieder etwas an, Kriss. Der Schuster sollte bei seinen Leisten bleiben.“
Mit einer neutralen Kühle stellt der Kanadier diese Aufforderung als unumgänglichen Fakt fest. Aber Kriss Dalmi wäre nicht Kriss Dalmi, wenn er sich durch das Aufstellen einer Regel nicht herausgefordert fühlen würde. Entsprechend amüsiert klingt das Kichern aus des Serben Kehle.
Kriss Dalmi: “Ich bin zwar kein Protokoll-Mitglied, aber wenn die Bemerkung als unwürdiger Außenstehender gestattet ist: Für ein 8-Man-Tag Team-Match gegen Leviathan fehlt euch offensichtlich ein Mann und es sollte doch wohl klar sein, dass das Protokoll – Symbol der Ordnung und Herrschaft in der GFCW – eine Herausforderung gegen die renitenten Champagner-Anarchos von Leviathan auf gar keinen Fall ausschlagen darf. Ich meine, das oder die nachträgliche Anpassung der vereinbarten Matchregeln... ganz schlechte Optik, besonders nachdem ihr so großen Wert darauf gelegt habt, euch vom alten Protokoll abzugrenzen. Und wenn ihr nun doch zu dritt antretet? So kurz vor Brainwashed? Bei einem Match gegen Leviathan, bei dem auch dem letzten geistig Umnachteten klar ist, was passieren wird, nachdem die Ringglocke ein zweites Mal erklungen ist?! Da wäre es vielleicht doch nicht so schlecht, wenn ihr noch ein bisschen Rückendeckung bekommt, oder?”
Die Stirn von Canada’s Own kräuselt sich. Will ihnen dieser Irre gerade wirklich das vorschlagen, was er glaubt, aus dieser Andeutung herauszuhören?
Kriss Dalmi: “Aus der Güte meines verschrumpelten, aschfahlenen Herzens und weil ich mit Leviathans verjunkter Cheerleaderin ohnehin noch eine Rechnung offen habe, würde ich mich bereit erklären, dem Protokoll beizutreten. Zumindest für einen Abend. Ich nehme Robert Breads Platz ein und dann können wir uns alle zu einer Pyjamaparty treffen, den Süßigkeitenschrank plündern, RomComs schauen und uns alberne Stablenamen ausdenken – das serbische Protokoll... AstroKoll... ProtoHappy... Etwas Besseres fällt uns bis dahin sicher noch ein.”
Breads Mimik spricht ganze Enzyklopädien. Das kann unmöglich ernst gemeint sein. Irgendwann, nach diesem ausladend epischen Aufbau muss bei diesem unterirdischen Witz doch eine Pointe kommen.
Kriss Dalmi: “Das knüpfe ich jedoch an eine Bedingung: Du musst mich freundlich darum bitten, Robert.” Robert Breads: „Auf gar keinen Fall.“
Dem Belgrader entfährt ein fast schon kindliches Kichern.
Kriss Dalmi: “Recht hast du! ‘Freundlich bitten’ reicht eigentlich nicht. Ich will, dass du vor mir auf die Knie fällst und mich darum anflehst.” Robert Breads: „Du bist wirklich der Letzte, den ich…“ Aiden Rotari: „Alles für die Vision, Robert.“
Da wirft Rotari die „magischen“ Worte in den Raum. Aus dem Augenwinkel schielt Aiden zu Breads herüber, der stockt, und im gleichen Moment auf seine eigenen Füße blickt.
Aiden Rotari: „Du kannst uns bei der nächsten Show nicht unterstützen – das ist unglückliches Timing, aber nicht mehr zu ändern. Du solltest dann allerdings auch für einen Ersatz sorgen.“ Robert Breads: „Es ist Kriss Dal…“ Aiden Rotari: „Wir stellen das Wohl des Ganzen vor persönliche Reibereien oder egoistische Gründe. Du magst Kriss nicht. Du weißt aber auch, wie gefährlich er ist. Ihn in unseren Reihen zu haben wäre eine gute Möglichkeit, Leviathan vor dem Pay-Per-View zu schaden. Und Kriss ist offenbar gewillt, unseren Feinden Schaden zuzufügen. Der Feind meines Feindes.“ Robert Breads: „Was ist mit Alex und Desmond?“
Der Widerstand von Breads wird sichtlich schwächer. Rotaris Worte machen ohne Zweifel Sinn, und Breads hat sehr vollmundig davon gesprochen, welch grandioser Märtyrer er für „die Sache“ ist und wie weit er seine eigenen Wünsche hintenanstellt.
Aiden Rotari: „Sie werden verstehen, dass das eine gute Idee ist. Und letzten Endes, Robert, bei aller Liebe… bist du derjenige, der uns überhaupt in die Lage bringt, einen vierten Mann zu suchen. Es ist der richtige Move für das Protokoll. Es könnte uns nicht nur den Sieg bringen, sondern auch für Brainwashed in eine bessere Position bringen.“ Robert Breads: „Das ist… du hast…“
Dem Kanadier fehlen die Worte. Ob Rotari wirklich Recht hat, was Briggs und Ricks angeht, lässt sich schwer beurteilen, aber zumindest in Bezug auf „Canada’s Own“ lassen sich seine Worte schwer wegdiskutieren.
Und so dreht Breads den Kopf ein paar Sekunden lang wie beim Tennis hin und her – von Dalmi zu Rotari. Dann zieht er eine Grimasse, ehe er sich noch einmal an seinen Schützling wendet.
Robert Breads: „Ich schätze nichts zeigt meine Bereitschaft, alles für das Protokoll und die Vision zu tun, so sehr, wie das hier vor… Kriss Dalmi zu machen.“ Aiden Rotari: „Genau. Niemand sonst könnte seinen Stolz herunterschlucken und das vor seinem Feind tun. Es braucht einen wahren Helden und ein wahres Vorbild, um so etwas zu tun… für die Vision, nicht für sich selbst.“
Und damit spielt Rotari die letzte notwendige Karte in diesem kleinen Spiel zwischen Feinden, Freunden und… Verbündeten? Keine einfache Situation, aber das war es bei Breads und Dalmi noch nie – und die Involvierung von weiteren Parteien macht es nicht leichter.
Breads‘ Rolle als Märtyrer erlaubt ihm an dieser Stelle im Prinzip gar keine andere Entscheidung mehr, als die, die er gerade in dieser Sekunde trifft. Alles Andere würde ihn als Lügner entlarven. Und so geht er tatsächlich langsam auf die Knie – und starrt Kriss Dalmi dabei ohne Unterbrechung in die Augen. Dem Serben scheint das hier enormen Spaß zu machen. Bloß ein paar Millimeter mehr und die serbischen Mundwinkel erreichen seine Ohrläppchen.
Robert Breads: „Ich flehe dich an, Kriss, hilf dem Protokoll bei dem Match in zwei Wochen.“
Hörbar laut klatscht der einstige Sektierer in die Hände und quiekt vergnügt.
Kriss Dalmi: “Na, geht doch! Schön, dass du zu Vernunft gekommen bist. Und weil ich es dir hoch anrechne, dass du deinen Stolz für das größere Wohl heruntergeschluckt hast, werde ich die nächsten Tage ernsthaft darüber nachdenken, ob ich mich in zwei Wochen tatsächlich dem Protokoll anschließe. Meine Beteiligung in einem allumfassenden Krieg gegen Leviathan muss schließlich wohl überlegt sein.” Robert Breads: „Ist das ein Scherz?“
Der Kanadier wuchtet sich wieder hoch und starrt zu Dalmi.
Robert Breads: „Nach dieser Nummer? Und du willst…“
Dann bricht er ab, offensichtlich zur Hälfte fassungslos, zur Hälfte verärgert – über sich selbst, weil er das nicht hat kommen sehen. Er wendet sich mit finsterem Blick in Richtung Rotari.
Robert Breads: „Ich muss mich auf den Schlüssel zum Erfolg konzentrieren. Du wirst schon wissen, was du tust.“
Spricht es und verschwindet, um einen enorm amüsiert dreinblickenden Kriss Dalmi und einen Aiden Rotari zurückzulassen, der seinem Mentor hinterherblickt.
Kriss Dalmi: “Ich bin erstaunt darüber, dass du sogar deinen eigenen Mentor in deine kleinen Spielchen involvierst. Nichtsdestotrotz gebührt dir mein Dank. Es wird schwer werden, den Moment in meiner Karriere zu toppen, in dem Robert Breads vor mir auf die Knie gegangen ist und mich angebettelt hat.” Aiden Rotari: „Es war kindisch und lächerlich. Es war vollkommen unnötig. Ich habe nie mit Robert gespielt und werde es auch nie. Das war das Beste für alle Beteiligten – auch für ihn, und das weiß er auch, wenn er seine Emotionen beiseiteschiebt. Du bist ein mächtiger Verbündeter, und sei es nur für ein Match. Aber Robert benutzen… das würde ich nie tun.“
Der Serbe legt den Kopf schief, mustert das Protokoll mit analytischer Skepsis in den Gesichtszügen.
Kriss Dalmi: “Natürlich nicht. Wie dem auch sei. Spätestens in zwei Tagen, wenn die Card für die kommende War Evening-Ausgabe veröffentlicht wird, wirst du wissen, ob ich mich dazu entschieden habe, mich euch anzuschließen. Sicherlich gäbe es dabei auch die Möglichkeit, den Ausschlag der Waage so zu beeinflussen, dass die richtige Seite überwiegt, wenn du nur die Infos, die dir Fabian über Leviathan mitgeteilt hat, an die richtigen Personen weiterleiten würdest. Das würde mein Gewissen doch sehr entlasten. Schließlich will ich als vorbildlicher und unbescholtener Mitarbeiter bloß das Richtige tun. Und ich weiß, dass auch dir – dem Protagonisten – daran gelegen ist, das Richtige zu tun.”
Bedeutungsschwanger verhallen diese Worte im Backstagebereich, ohne dass sie von Aiden Rotari beantwortet werden. Der Belgrader wendet sich daraufhin dem Gehen zu, nicht ohne Robert Breads Protegé einen ermutigenden Blick zuzuwerfen. Und damit ist der Serbe auch verschwunden. Zurück bleibt ein Aiden Rotari, der sich einmal mehr in der Mitte eines chaotischen Durcheinanders befindet, an dem sowohl Dalmi als auch eher einen unmöglich zu beziffernden Beitrag haben.
In dem Moment, in dem er mit ausdruckslosen, toten Augen das Smartphone aus der Hosentasche fischt und eine ganz offensichtlich schon als Entwurf vorbereitete Nachricht versendet, macht er alles noch chaotischer, noch komplizierter – das werden die Betroffenen noch in dieser Show am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Aiden Rotari steht in dieser Sekunde vor einem brennenden Haus, und er hat sich entschlossen Öl statt Wasser in das Feuer zu gießen. Nun heißt es abwarten, ob er sich verbrennt oder am Ende König der Asche ist.
Für einen Mathematiker ist das Muster auf seinem Ringrichterhemd ein Barcode. Das Hemd seines Nebenmannes hat kein Muster. Es ist weiß. Bedeckt von einem Jackett und zum Teil bedeckt von einem Mikrofon, das Mäc Müll im Anschlag hält um die Szene mit den Worten „Liebe GFCW Galaxy, begrüßt bei mir Alex Ricks. Danke für deine Zeit.“ zu eröffnen, wie es vor wenigen Sekunden getan nur um ein knappes Nicken ohne Blickkontakt in Richtung des Hall of Famers als Reaktion zu ernten. Müll kennt diese Situation mit dem Freiburger zur Genüge, er weiß, dass er einfach fortfahren soll. Hauptsache keine Zeit vergeuden.
Mäc Müll: „Alex, es steht gleich das Match zwischen deinem Protokollpartner Desmond Briggs und deinem Schützling Thomas Camden an, wobei du ja auch noch die Sonderrolle als Ringrichter hast. Wie schätzt du dieses Match denn ein? Die Situation ist für dich ja immerhin eine ganz Besondere.“
Blickkontakt wird weiter vermieden. Ricks hat den Kopf gesenkt, schaut zur Abwechslung allerdings nicht auf den Boden vor sich, stattdessen geht sein Blick eher auf sein gestreiftes Hemd, das durch die nach hinten gelegten Hände eng an der Brust anliegt. Er schaut langsam von Schulter zu Schulter bevor der Blick wieder leer und gleichgültig zur Kamera geht.
Alex: „Ich bin unparteiisch. Das ist meine Situation heute.“
Mäc Müll zieht die Mundwinkel zusammen und lässt ein nachdenkliches „Hmm“ in seiner Mundhöhle anschwellen. Dann hakt er nach.
Mäc Müll: „Ist allerdings nicht genau das ein Problem für Desmond Briggs? Zuletzt klang es häufiger so als erwarte er von dir direktere Hilfe. So klang es auch bei mir gerade erst. Wurden seine Andeutungen in deine Richtung gegenüber Robert Breads denn bei euch noch einmal thematisiert?“ Alex: „Würde es dich dann etwas angehen?“
Die Antwort liest sich in einem schriftlichen Bericht schärfer als sie in diesem Moment ausgesprochen wird. Es ist lediglich ein halbwegs flapsiger Kommentar ohne Schwankungen in der Stimmlage. Das Problem ist nur: In dieser Tonlage klingt vieles von Ricks vorwurfsvoll oder zumindest unangenehm. Dass er nach dieser Frage einen Moment der Ruhe verstreichen lässt, macht die Situation nicht besser. Mäc Müll wird unsicher, ob er nachhaken soll, doch ein Schnaufen von Ricks deutet an, dass er noch nicht fertig ist. Er dreht seinen Kopf langsam zum Interviewer. Mit weiterhin monotoner Stimme antwortet er weiter.
Alex: „Ich sage es wieder. Das Protokoll hat keine Krise. Desmond Briggs tut, was sich das Protokoll vor einem halben Jahr bei seiner Aufnahme erhoffte. Er erkennt sein Potenzial und sucht seinen Weg nach oben. Wie auch Aiden Rotari als er zu mir kam. Sie erkennen die Härte dieses Geschäfts. Dass man sich durchsetzen muss. Mit den Mitteln, die einem zur Verfügung stehen. Und auch dass man sich und seine Mittel überprüfen muss. Aiden studierte die Fakten und sah sich in einer guten Position gegen The End. Desmond verlässt sich nicht blind auf meine Unterstützung. Er hinterfragt sie. Das macht ihn stärker. Das lässt ihn arbeiten und nicht faul werden.“
Ricks zieht die Augenbrauen zusammen und schiebt den Kopf ein stückweit nach vorn.
Alex: „Wie viele Verbindungen sind bereits gescheitert, weil sich eine Person zu sehr auf die andere verließ, Mäc Müll? Selbst Ricksenburg ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Desmond tut gut daran, weder mir noch irgendjemandem blind zu vertrauen. Selbst wenn ich ihm keinen Anlass zum Misstrauen gebe oder geben werde. Niemand ist von einer Prüfung durch das Protokoll befreit…auch nicht das Protokoll selbst.“
Der Hall of Famer hält die gesamte Zeit über artig das Mikrofon hin und folgt den Ausführungen des Mathematikers aufmerksam. Es hat nur wenig Sinn kritisch nachzuhaken, die Aussagen anzuzweifeln, Ricks wird sich herausfinden und die Lage des Stables schönreden. Er machte nie etwas anderes. Eine Frage muss aber doch noch sein.
Mäc Müll: „Desmond kann heute also auf deine Unterstützung zählen?“
Wieder bleibt es einen Moment lang ruhig. Ricks’s leerer Blick geht durch Mäc Müll hindurch. Für einen Moment lang könnte man meinen, er hat die Frage nicht gehört. Natürlich ist das nicht wahr. Er ist frontal auf den Mann im Anzug gerichtet. Dann schnauft er.
Alex: „Ich bin der Ringrichter.“
Heißt das „Ja“? Heißt das „Nein“? In jedem Fall heißt es, dass sich Alex Ricks mit diesen Worten von Mäc Müll wegdreht und die Szene verlässt, nur damit im selben Moment schon in die Halle geschaltet werden kann, wo bereits die ersten Töne hiervon erklingen:
An ein „Danke“ denkt Briggs hier aber nicht. Er ist von diesem Matchende und von den Unstimmigkeiten mit Ricks trotzdem genervt. Ricks hebt zwar Desmonds Arm zum Sieg, doch recht schnell zieht Briggs den Arm wieder weg, reißt sich fast schon los, schaut Alex noch einmal mit einem missbilligenden Blick an und verlässt dann den Ring und kurz darauf auch die Arena unter den Buhrufen der Fans. Zurück bleiben Ricks, Camden und ein Ask, der sich nur eine Sache denkt.
So war das nicht geplant.
Völlig entgeistert beobachtet Ask, was hier gerade passiert ist. WIEDER einmal wurde ein Match auf eine Art und Weise entschieden, wie es sich wohl weder Ask noch Thomas Camden wünschen.
Ask rollt sich sofort in den Ring und begibt sich zu Thomas Camden, um sich um diesen zu kümmern. Er hockt sich direkt neben ihn, um sich zu vergewissern, dass es ihm erstmal gut geht.
Der hält sich einen Moment lang noch den Schritt, pustet durch. Eine Aktion, die auch von Ricks nicht unbemerkt bleibt, doch eine Reaktion bleibt aus. Er schaut sich seinen „Schützling“ nur mit leerer Miene an, während der Asks Hilfe annimmt, um sich zumindest wieder aufzusetzen. Sein neuer Kumpel hockt vor ihm.
Ask schaut ein wenig bekümmert zu Thomas, hat er hier vielleicht sogar etwas Mitschuld, an dessen Niederlage? Letztlich wollte er nur für faire Verhältnisse sorgen, was Thomas dann aber zum Verhängnis wurde. Dennoch, eigentlich, liegt die Schuld hier bei jemand anderem. Jemand, der kurioserweise dafür gesorgt hat, dass sein Stable-Partner hier mit dem Sieg nach Hause geht.
Ask erhebt sich langsam und aus der Sorge in seinem Gesicht, werden ernstere Züge. Man könnte meinen, sogar eine Spur der… Wut, zu erkennen, die Asks Leben so sehr bestimmt. Ask dreht sich schließlich zu Alex Ricks und geht einige Schritte auf ihn zu. Alles andere als freundlich.‚Was soll die Scheiße?‘ … würde Ask wahrscheinlich so direkt nicht mit seinem Mund aussprechen, seine Augen tun es allerdings sehr wohl. Er plustert sich weiter auf, um Alex Ricks einzuschüchtern, was diesen allerdings recht kalt lässt.
Der Mathematiker erwidert den Blick zwar doch mehr auch nicht. Trotzdem. Er weicht nicht zurück. Ein Staredown zwischen Skógur und Ricks und die Halle brodelt. Die Fans sind heiß, wollen, dass es hier weiter geht…doch dann nimmt Camden Asks Unterarm und zieht ihn einen Schritt zurück.
Der Oregono steht wieder, stützt sich zwar noch mit einem Arm auf dem Oberschenkel ab, doch die rechte Hand hat er auf Skógurs Schulter gelegt, während er ebenso seine Augen auf Ricks richtet. Doch anders als seine beiden Beimännern sieht man in Thomas’s Gesicht eine Reaktion. Enttäuschung…doch ein respektvolles Nicken. Und Alex lässt sich auf die Matte fallen und rollt sich aus dem Ring, wo er die Rampe hinaufläuft.
Ask hält den Blick weiter auf Alex. Er weiß mittlerweile ganz gut, wie unfair die Wrestler in der GFCW manchmal sein können. Vor allem die, die in größeren Gruppen miteinander agieren. So war es bei Holly, so war es letzte Show bei Leviathan und so scheint es auch beim Protokoll zu sein. Er weiß natürlich, dass Alex eigentlich nicht so ist und deshalb lässt er die beruhigenden Worte von Thomas auch recht schnell und recht gut an sich heran, dennoch, stößt es ihm sauer auf, dass so viel, so unfair geschieht.
Schließlich schaut Ask nun wieder zu Thomas, dem er zunickt. Er gibt zu verstehen, dass eine Eskalation von seiner Seite ausbleiben wird. Er hat auch nicht wirklich Lust sich mit noch mehr Leuten anzulegen, da allein im Schlüssel-Match schon genug Gegner stehen. Die aufkommende Wut, baut sich wieder ab. Aber Ask bleibt dennoch skeptisch und sein Verdacht bestätigt sich weiter – Alex wird den Protokoll-Mitgliedern im Schlüssel-Match helfen, also muss er auf diese Front weiter Acht geben. Nichtsdestotrotz weiß Ask, dass er hier nicht ganz unschuldig war, wenn er auch nur gute Absichten mit seinen Taten verfolgt hat. Deshalb entschuldigt er sich bei Thomas Camden nun noch mal und klopft ihm anerkennend auf die Schulter. So geht die Show dann auch erst einmal in die Werbung.
Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz. … … …
JETZT NEU!
Der PI-PIE² verwöhnt den Gaumen mit Zartbitter-Schokostücken und einer himmlischer Glassur in saftig lockerer Konsistenz. Und das alles ganz:
Die liebliche Frauenstimme wird wieder von der Monotonie des Mathematikers ersetzt.
Alex: Minus Laktose, minus Gluten ergibt plus Geschmack.
Ask: „Es ist wirklich jedes Mal das Gleiche. Holly und seine Schergen, die Schlangenmenschen und jetzt auch das Protokoll, allen scheint das Wrestling egal zu sein, Hauptsache Gewinnen. Egal wie, egal auf welchem Wege.“
Es lässt ihn nicht los, auch der Wechsel der beiden hin in den Backstagebereich hinter die Gorillaposition hat daran offensichtlich nichts geändert. Ask scheint die Niederlage von Camden ebenso zu ärgern wie ihn selbst. Vielleicht sind es Schuldgefühle, vielleicht ist es eine erstaunliche Menge an Empathie, die er empfindet, vielleicht meint es Ask aber auch so wie er es sagt. Er sucht den sportlichen Wettkampf und nicht den Wettkampf darum, wer sich die Regeln am besten zurechtbiegen kann.
Dabei wandert er mit seinem Blick auf einer verständnisvollen, leicht schuldbewussten Art zu Thomas Camden. Der schüttelt nur enttäuscht den Kopf und stößt Luft durch seine Lippen, sodass die Oberlippe leicht vibriert. Fast schon machtlos wirft er die Hände in die Luft und zuckt mit den Schultern. Dabei verkneift er aber direkt die Miene und lässt die Schultern noch einmal etwas langsamer kreisen, haben anscheinend gut etwas abbekommen. Mit einem Seufzen wendet er sich dann Ask zu.
Thomas: „Kam ja, wie’s kommen musste.“
Er schleift sich einen Schritt in Richtung Ask und legt ihm erneut eine Hand auf die Schulter. Dann noch einmal ein Nicken vom Oregono.
Thomas: „Dank dir für die Hilfe…mach dir kein Kopp, das Ende war nich deine Schuld. Auch nich von Alex, der kann halt auch nich alles sehen. War halt das, was Briggs mittlerweile is.“
Ein folgendes „Pff“ unterstreicht noch einmal, was Camden von dieser neuen Herangehensweise des Raw Black Diamond hält. Dann klopft er seinem Verbündeten wieder auf die Schulter mit der Hand, die nach wie vor auf Skógur ruht. Dann zeichnet sich sogar langsam wieder ein Lächeln in Camdens Gesicht ab, er ist kein Kind von großer Traurigkeit.
Thomas: „Aber siehste mal, war doch gut, dass wir zumindest ein Auge auf’n anderen werfen. Ohne dich hätt Briggs mich ja schon eher erwischt. Gut für ihn, wenn er sich so durchmogeln konnte…bei Brainwashed können wir ja dann ‘n bissl mehr machen, wenn er wieder solche Faxen anfängt. Bis dahin müssen wir wahrscheinlich unter uns bleiben, wenn wir faire Kämpfe haben woll’n.“
Ask hört zu was Thomas sagt. Wieder scheint es so, als wären da Informationen und Denkansätze dabei, über die Ask so in der Form noch nicht nachgedacht hat. Ask weiß vieles über das Leben im Wald und hat auch schon viel gelernt über das Leben in der GFCW, aber gerade da gibt es noch viel mehr, was er noch lernen muss. Thomas Camden scheint ihm da schon viel Gutes mitzugeben. Abgesehen davon, scheint Ask auch nicht zu entgehen, welcher Subtext hier mitschwingt.
Ask: „Du magst schon irgendwie Recht haben. Die meisten hier spielen nach ihren eigenen Regeln, damit muss man wohl einfach klarkommen. Ich mags nicht, aber ich will mich anpassen. Ich muss mich anpassen. Nur so funktioniert die Evolution.“
Ask ballt die Faust und starrt ins Leere, als wäre er gerade für einen kurzen Moment wieder in seine eigenen Gedanken versunken. Der Oregono runzelt die Stirn, kann den Gedankengängen nicht zu 100% folgen. So dreht er den Kopf ein wenig zur Seite. Ask fährt aber fort.
Ask: „Trotzdem, muss es ja auch nicht immer so sein. Thomas, ich denke wir ticken recht ähnlich. Du hast keine Lust auf diesen ganzen Kram, ich auch nicht. Und mit den Anderen, werden wir wohl nie wirklich darum herumkommen, also, was hältst du von einem Match ohne Eingriffe oder unfaire Tricks? Ein reiner Wrestling-Kampf im Sinne des Sports. Du gegen mich, in zwei Wochen bei War Evening?“
Schon während des Vorschlags wird das vorfreudige Grinsen in Camdens Gesicht größer. Er präsentiert eine Lücke in seiner Lippe, lässt seine Zähne hervorblitzen, bevor er diese mit seiner Zunge abdeckt und langsamst schnalzen lässt. Sein Nicken wird energischer.
Thomas: „‘N bissl Ernstfalltraining? Klingt edel…“
Ask lächelt nun, diese Antwort scheint ihn zu erfreuen. Er hält Thomas die Hand hin und wartet darauf, dass dieser einschlägt…was direkt passiert.
Thomas: „Verdammt edel.“ Ask: „Sehr gut, ich freu mich. Nun… sorry nochmal für das da draußen, ich habs echt nur gut gemeint. Jetzt muss ich allerdings erstmal los. Hab noch was zu erledigen. Dann machs mal gut!“
Ask schaut nochmal freundlich zu Thomas, bevor er schließlich wieder verschwindet. Er scheint seine Worte, sich an die Umstände anpassen zu wollen, doch sehr ernst zu nehmen. Camden scheint die Schmerzen des Matches und seines Schrittes vergessen zu haben, schaut Ask eher mit heiterem Blick hinterher, doch dann entgleist ihm der Blick. Dann wandert sein Blick zu einem Snackautomaten, an dem der Schwede vorbeilief. Der Hobbybäcker murmelt zu sich selbst.
Thomas: „Ach verdammt, hab ich das schon wieder vergessen…ASK!“
Doch zu spät. Camden reißt zwar den Arm noch hoch, doch sein nächster Gegner hat das Bild bereits verlassen…einmal mehr ohne Schokoriegel.
Im Ring steht ein Tisch samt zwei gemütlich aussehenden Stühlen dahinter. Beides mit Blickrichtung Titantron. Schwarze Seide bedeckt den Tisch. Zwei schwarz gepolsterte Stehlen stehen bereit um die Tag Team Titel zu beherbergen und würdig in Szene zu setzen.
Pete: Auf das folgende Event bin ich ganz besonders heiß Sven. Sven: Auf die Tag Team Szene? Pete: Ja Sven Sven: Dein Ernst Pete? Da ging doch die letzten Wochen so gut wie gar nix. Pete: Genau deswegen ja. Glaubst du das sich all die Teams die Blöße geben und nicht das zeigen was sie drauf haben?! Sven: Na ja Pete. Die Champions müssen sich aktuell auf jeden Fall keine großen Sorgen machen. Pete: Apropos Champions…hier kommen sie auch schon.
„Can’t Stop Me Now“ von The Score ertönt in der Halle und begleitet die Bilder auf der Videowall. Nicht nur diese, auch die Champions werden so zum Ring begleitet. Beide sind schick herausgeputzt mit ihren Anzügen und stylischen Sonnenbrillen und die Titelgürtel glänzen wie frisch poliert. Beide nehmen ihre Rollen als Tag-Team-Champions sichtlich ernst und wollen ein gutes Bild abgeben das auch auf die Titel abfärben soll. Auf der Auftrittsbühne bleiben beide kurz stehen und blicken zum Bühnenaufgang… Da kommt Carina Valentina. Die Sekretärin der Hautevolee, die überhaupt erst diese Idee zu einem Bewerbungs-Event hatte. Mit dabei hat sie eine dick befüllte Mappe, wo ganz bestimmt wichtige Dokumente und Informationen zu den potenziellen Gegnern drin sind. Sie marschiert zwischen Hott und Meister durch und zum Ring voran, gefolgt von den Champions. Blitzartig realisierend, dass da im Ring jetzt nicht nur die Champs, sondern auch Carina sitzen werden, wird von einem Mitarbeiter noch ein dritter Stuhl in den Ring gebracht. Man kann eine Lady oder einen Champion schließlich nicht stehen lassen! Nach kurzem Posieren der Champions nehmen diese schließlich beim Tisch Platz und erwarten die erste Bewerbung. Carina holt aus ihrer Tasche eine Brille hervor, setzt diese auf und rückt sie nahe zur Nasenspitze. Wie eine Oberlehrerin sieht sie damit aus… womit sie uns wohl zeigen will, dass das hier „serious business“ ist.
Auf dem Titantron mummeln zwei süße kleine Hoppelhäschen friedlich und vergnügt auf einer Wiese. Eine Wiese voller Blumen in allen erdenklichen Farben. Der rosafarben Himmel wird durch ein paar weiße flauschige Wolken und einem Regenbogen der besonderen Art bedeckt. Die Häschen hoppeln lächelnd und mit bunt kreiselnden Augen auf den Vordergrund zu. Sie stupsen mit ihren Näschen an die imaginäre Scheibe. PAFF Eine rosafarbene Wolke verzieht sich nach kurzer Zeit. Die schöne grüne Wiese und die dunklen Blumen sind verbrannt und der Hintergrund brennt. Das Gesicht des einen Hasen ist angemalt. Blut verschmiert der Mund. Der andere trägt eine Totenkopfhasenmaske. Grinsend und mit schwarzen Augen blicken sie nach vorn. PAFF Auf der Rampe vor dem Titantron entsteht eine rosafarbene Wolke. Nach kurzer Zeit treten zwei Figuren aus ihr hinaus. El Metztli und Tsuki Nōsagi. TSEizn Ra(re)BBits El Metztli trägt eine weiße Jeans und rosa Boots. Sein Oberkörper ist mit mexikanischen Totenkopf Tattoos verziert. Sein Gesicht versteckt er unter einer Luchadore Maske die an einen verrückten Hasen erinnert. Die Augen groß. Ein Kreisel der sich ineinander dreht. Die Mundwinkel des Hasen zeigen nach oben und nach unten. Tsuki Nōsagi trägt eine weiße kurze Wreslting Short und rosa kniehohe Wrestlingboots. Seine Haare sind weiß und sein Gesicht ist in der unteren Hälfte bemalt. Ein blutiger Hasenmund ziert sein Antlitz. Die schmalen Augen sind Blut unterlaufen. Am Ring angekommen betreten sie von beiden Seiten den Ringapron. Sie schauen sich an. Neigen ihre Köpfe nach links und betreten anschließend den Ring. Seite an Seite schauen sie zurück zum Titantron. HAHAHAHHAAA…
Die Musik der OnlyFriends ertönt. Die Fans warten jedoch vergebens. Keiner der beiden neuen Freunde erscheint auf der Rampe.
Pete: Na ja…kommen müssen Sie ja nicht unbedingt. Es geht ja nur um das Video. Sven: Zudem haben die beiden ja ihr Statement schon in der Show abgegeben.
Keine Musik.
Keine Lichtshow.
Keine Effekte.
Einfach.
Roh.
Auf der Rampe erscheinen Muskel Miller und Daniel. Der Onkel und der Neffe.
MILLENIAL
Die Stimmung zwischen den beiden scheint wie immer sehr angespannt. Doch scheinen sie sich etwas angepasst zu haben. Nicht nur die Kleidung der beiden scheint die beiden immer mehr zum Team werden zu lassen. Das Auftreten wirkt als ein gemeinsames Auftreten. Ohne großes Show zu machen begeben sich die beiden in Richtung Ring. Sie betreten den Ring und nehmen ihren Platz ein.
Nach kurzem, gebanntem Warten ist es auch endlich soweit. Wie in einem Kino ertönt das Signal zum Filmbeginn und die Lichter werden gedimmt. Alles blickt gespannt zur Einmarschbühne. Und die Champions, samt Carina beobachten das ganze Geschehen kritisch wie eine DSDS-Jury…
Pete: Das erste Video ist von den Rabbits…mal schauen was da spannendes bei raus kommt. Sven: Bunt wird es bestimmt.
Tsuki Nosagi und El Metztli stehen auf ihrem Spot und schauen ebenfalls gebannt zum Titantron. Dort flackert nun in großen Buchstaben der Name des Tag Teams über den Bildschirm.
Bunt… Verdreht… Verwirrt… Nichts scheint wie es ist…
Im Hintergrund läuft die Einlaufmusik der Rabbits. Wir sehen Tsuki Nosagi und El Metztli die in ihrer Ringkleidung in Richtung Ring gehen. Das Bild verschwimmt die Figuren samt Umgebung wirken psychodelisch gemalt. Metztli und Nosagi schauen aus wie zwei Hasen die im Ringoutfit zu einer großen grünen Wiese hoppeln. Umsäumt von sich im Wind bewegenden Blumen und Bäumen die in allen Farben der Vorstellungskraft um die Wette strahlen. Es scheint Tag hell zu sein. Doch der Himmel ist tief schwarz. Als die Rabbits sich der Mitte der Fläche nähern erkennt man das sich noch vier weitere Hasen auf der Wiese tummeln. Alle verscheiden bekleidet. Als sich Nosagi und Metztli in der Mitte der Wiese befinden legt sich eine Art Käfig über die sechs Hasen die sich nun mehr als kritisch beäugen. Unterbrochen wird die Musik von einem unverständlichen Gemurmel und Gesinge zweier riesigen Mikrofone mit Armen und Beinen. Ein grünes und ein blaues. Sie tanzen um den Käfig herum und schlagen sich gegenseitig auf die Köpfe. Eine winzig kleine lachende Glocke kommt ins Bild gelaufen und trennt die kämpfenden Mikrofone. Stille. Alle Blicke sind auf die kleine Glocke gerichtet.
DINGDINGDING Kaum ist der letzte Glockenschlag verstummt verwandelt sich die Szenerie in ein brennendes Inferno. Alles schreit. Alles brennt. Im Hasenkäfig entsteht ein wildes Gemetzel. Glücklicherweise ist durch die wilde Kameraführung nicht erkenntlich was passiert. Doch am Ende der wilden Fahrt erkennen wir das vier der sechs Hasen ohne Kopf in der Mitte liegen. Sie tragen die Ringoutfits der OnlyFriends und von Millenial. Das Bild schwenkt zum Himmel. Man sieht das Flimmern der Flammen die von den brennenden Bäumen und Blumen zum Himmel emporsteigt. Am Himmel glitzern 5 sehr helle Sterne am sonst einsamen Firmament. Plötzlich schieben sich zwei Sternenbilder in das schwarze Firmament. Das Abbild El Metztlis, der Mondgott der Aztekten. Dazu das japanische Tierzeichen des Hasen. Tsuki Nosagi. Beides hoppeln auf die in der Mitte scheinenden 5 Sterne zu. Nacheinander verschlingen die beiden Hasen die 5 Sterne und der Himmel wird durch die Sternenbilder der Rabbits erhellt.
Pete: Dafür dass die letzten Wochen nicht viel mit Phantasie zu tun hatten haben die beiden nun mal wieder aller rausgeholt was der Koffer von Hunter S. Thmpson hergibt. Sven: Scheint so als ob die beiden Hasen nicht nur die Sterne gegessen haben Pete.
Im Ring wirken die Rabbits fasziniert von ihrer eigenen Kreation. Sie bauen sich impulsiv vor den Champions auf und zeigen an was ihr Ziel ist. Mit einer Geste die jeder versteht wirken sie mehr als gierig darauf die Chance auf ein Match wahrnehmen zu wollen. Als das zweite Video angekündigt wird ziehen die beiden sich jedoch auf ihren Spot zurück.
Ohne das die OnlyFriends den Weg in die Halle gefunden haben wird nochmal auf das eingegangen was in der Show passiert ist.
Der Titantron flackert und das zweite Video beginnt. Wir sehen die Sequenz der OnlyFriends vom Beginn der Show im schnell durchlauf. Ohne Worte. Als Niander das Wort ergreift wird es laut in der Halle. NCT: „Kyd und Kyle! Ich werfe euch ins kalte Wasser. Ihr beide werdet in der nächsten Woche an der ausgeschriebenen Challenge um den NUMBER ONE CONTENDER SPOT FÜR DIE GFCW TAG TEAM TITLES TEILNEHMEN!“
Der Bildschirm wird schwarz.
Pete: Ich glaube das ist eine klare Aussage! Sven: Finde ich auch. Darüber setzt sich niemand hinweg. Pete: Nun bin ich gespannt was Millenial bieten werden. Was Vernünftiges kann das nicht sein.
Daniel und Miller betreten den Stern und schauen in Richtung Titantron. Dort flackert es wie in einem alten schwarz weiß Film. Wir sehen Millenial in ihren neuen Outfits. Die beiden schauen auf einem alten TV Gerät die Sequenz in der die 5* den Aufruf zur Bewerbung ausrufen. Kopfschüttelnd schauen die beiden sich. Wie in der guten alten Stummfilm Zeit „sprechen“ die beiden miteinander. Miller hebt die Schultern.
„EIN BEWERBUNGSVIDEO?!“
Daniel schüttelt den Kopf.
„WAS FÜR EINE SCHWACHSINNSIDEE“
Miller reibt sich das Kinn und hebt nach einigen Sekunden den Zeigefinger.
„ICH
HABE EINE BESSERE IDEE IHNEN ZU ZEIGEN
Daniel hebt nun ebenfalls fragend die Hände.
„KOMM NEFFE ICH ZEIG ES DIR“
Miller gibt Daniel eine schallende Ohrfeige. Daniel will wutentbrannt auf ihn losgehen. Doch Miller stoppt ihn.
„DU
HAST ES NICHT VERSTANDEN!
Man sieht die Tür zur Kabine.
„KLOPF KLOPF KLOPF“
Daniel öffnet die Tür und zwei Hempflinge betreten den Raum. Sie tragen ein Shirt mirt 5 Sternen drauf und zwei Glitzer Gürtel. Miller stellt sich Ihnen gegenüber.
„SCHAU MAL HIN NEFFE!“
Miller gibt dem einen eine schallened Ohrfeige. Es fegt den Hempfling übertrieben aus dem Gürtel welcher am Boden liegend bleibt. Daniel schaut mit großen Augen zu Miller.
„NUN DU NEFFE!“
Daniel stellt sich dem anderen Gegenüber und gibt ihn seinerseits eine krachende Ohrfeige. Auch den anderen reißt es aus dem Gürtel.
„HAHAHAHAHAHAHAHAAHAAHAH“
Miller und Daniel halten sich übertrieben lachend den Bauch. Anschließend heben sie die Gürtel auf und halten diese hoch.
Der Titantron wird schwarz. Miller und Daniel stehen lachend im Ring. Die 5* fanden das ganze weniger lustig und haben sich von ihren Stühlen erhoben. Es ist eine angespannte Situation im Ring. Miller und Daniel bauen sich vor den Champions auf und provozieren diese. Der Offizielle der GFCW der mit im Ring ist versucht die Situation zu beruhigen, doch Miller hat andere Pläne. Er gibt Markus Meister eine klatschende Ohrfeige. Der Champion steckt diese sehr gut weg.
Pete: Das war es mit der Ruhe... Sven: Nene...Schau mal...keine Reaktion.
Trotzdem zaubert es Miller ein Lächeln ins Gesicht. Daniel tippt Miller auf die Schulter. Auch David Hott fängt sich eine klatschende Ohrfeige von Daniel ein. Millenial stehen lachend im Ring. Die Champions lassen sich das natürlich nicht gefallen.
Sven: Jetzt ist es vorbei.
Kaum ausgesprochen gehen die Champions auf Millenial los und decken diese mit Schlägen und Tritten ein. Sie drängen Miller und Daniel aus dem Ring. Sofort verlagert sich der Brawl nach draußen. Ein Haufen Securitys eilt zum Ring.
Sven:
Ich wusste das es so endet.
Die Fans freuen sich über den Brawl den die Champions mit leichten Vorteilen für sich gewinnen können. Kaum ist etwas Ruhe eingekehrt fliegen die beiden Rabbits übers dritte Seil in den Knäul und der Brawl startete von neuem. Plötzlich ertönt die Musik der OnlyFriends und Kyle und Kyd stürmen dazu. Ein nun komplett ausser Kontrolle geratener Brawl ist ausgebrochen. In und um den Ring herum wimmelt es von Security und Wrestlern die versuchen die 4 Teams auseinander zu halten. Wenn allerdings selbst die Kavallerie nicht mehr ausreicht, dann muss sich der General, oder welcher Rang auch immer recht weit oben steht, eben selbst per Leinwand melden.
Eric: „So, meine Herren..HALT! STOP!“
Ruft er mit einer Inbrunst die seines Gleichen sucht und bereits vor vielen Jahren gefunden hat, aber es gibt halt Zitate, die nie sterben…vielen ist noch immer unklar, warum im Büro des Commissioners Stroh liegt. Wie auch immer, Fletcher wirkt bedient, schüttelt entnervt den Kopf.
Eric: „Ich habe mir das jetzt lange genug mit euch angeschaut und mich, vielleicht ein wenig zu sehr, auf Antoine konzentriert. Ich dachte, das kriegt ihr schon unter euch irgendwie ausgekaspert, wer der Hautevolee jetzt an den Kragen darf…aber sieht so aus, als müsste wohl doch Papa – nein, nicht deiner Kiddo, das ist eine Metapher – einschreiten.“
Er atmet tief durch, räuspert sich. War seine Stimme gerade noch aufgekratzt, so ist sie jetzt ruhiger, wie es sich gehört, wenn man etwas Offizielles verkünden will. Die Augen der Streithähne im Ring sind in jedem Fall auf ihn gerichtet.
Eric: „In zwei Wochen gibt es ein OFFIZIELLES Match darum, wer die 5*Hautevolee bei Brainwashed herausfordert. Denn es wird nur ein Siegerteam geben…und in diesem Match heißt es MILLENIAL!“
Zufriedene Blicke von Muskelmiller und Daniel.
Eric: „GEGEN DIE ONLYFRIENDS!“
Ähnliche Blicke von Kyd Flawless und Kyle Douglas.
Eric: „GEGEN DIE TSEIZN RAREBBITS!“
Auch El Metzli und Tsuki Nosagi nicken.
Eric: „Und jetzt will ich kein Wort mehr hören.“
Das tut er auch nicht, denn der Pulk im und um den Ring löst sich auf. Die Sache ist geklärt…vorerst.
Ob es gerade regnet oder nicht, können wir nicht ausmachen. Wie sieben Tage Regenwetter ist die Stimmung in diesem Raum jedoch. Wir befinden uns in der Kabine von Antoine Schwanenburg. Amélie ist natürlich auch da und auch wenn der „Vorfall“ nun schon einige Zeit her ist, so ist sie noch immer absolut aufgeladen und wütend. Antoines Gesichtsausdruck nach zu urteilen, musste er sich das auch sicherlich die letzte Stunde durchgehend anhören.
Amélie: „Ich kann noch immer nicht glauben, dass du einfach gegangen bist! Das war ein abscheulicher Angriff auf MICH, Antoine! Das kannst du nicht einfach so stehen lassen!“
Erneut in das Gesicht von Antoine geschaut wird die These bestätigt, natürlich wiederholt sie die exakt gleichen Worte seit dem Vorfall von vor einer Stunde. Und wie es aussieht, hat sich Antoine dazu bislang wenig, gar nicht oder nicht zu Amélies Befriedigung geäußert. Schwer atmet er aus, schließt die Augen und reibt sie sich angestrengt mit beiden Händen.
Amélie: „Eric hat es schon lange auf mich abgesehen, aber dass er handgreiflich wird, hätte ich ihm nicht zugetraut. Ich verlange nach Vergeltung!“
Antoine: „Es reicht jetzt.“
Mit weit aufgerissenen Augen blickt sie ihren Ehemann an.
Amélie: „Bitte?“
Dann ein kurzes, helles Auflachen.
Amélie: „Es hat nicht mal angefangen und reichen tut es noch lange nicht. Dafür muss Eric bezahlen!“
Aber Antoine reicht es in diesem Moment dann doch. Genervt geht er in die Konversation mit seiner Frau.
Antoine: „Es gibt zwei Optionen für das, was geschehen ist. Option 1: Es war ein Versehen.“ Amélie: „Auf gar keinen Fall.“ Antoine: „... Option 2: Das war ein zielgerichteter Angriff.“ Amélie: „Was es DEFINITIV war.“ Antoine: „Dann denk' doch mal weiter, wenn du so von der Absicht überzeugt bist.“
Amélie sieht nicht so aus, als wäre sie erfreut von der Art und Weise wie Antoine das Thema behandelt.
Antoine: „WENN... es ein Angriff war...“ Amélie: „Was außer Frage steht.“ Antoine: „... dann muss er doch davon ausgehen, dass es eine Reaktion von meiner Seite gibt.“ Amélie: „Ja. NORMALERWEISE HÄTTE ES AUCH EINE GEBEN MÜSSEN! Aber die gab es ja nicht, oder? Ich habe jedenfalls keine von dir gesehen!“
Der GFCW Heavyweight Champ atmet erneut tief durch.
Antoine: „Wenn ich Eric angegriffen hätte, Amélie, dann hätte er Konsequenzen ziehen können. Suspendierung. Vakantierung des Titels. Sonstige Bestrafungen, was auch immer. Er hätte die Grundlage gehabt, all' das zu tun. Er hätte das mit Leichtigkeit nutzen können, um der Welt zu „beweisen“, dass ich eben nicht der fairste Sportsmann in der Geschichte dieser Liga bin, sondern bei der erstbesten Gelegenheit die Autoritätsperson Backstage angreife. WENN es also gezielt war...“ Amélie „Ohne jeden Zweifel.“ Antoine: „... Dann solltest du froh über meine Reaktion sein. Denn dann hätte es ihm extrem in die Karten gespielt, wenn ich ihn angegangen hätte. Ich bin ehrlich mit dir, Amélie, wenn dieser Vollidiot von einem „Wrestler“ sich am Ende nicht warum auch immer selbst durch den Tisch geschmissen hätte, dann wäre es vermutlich zu der Reaktion gekommen, die du dir ja so sehr gewünscht hast und die, die sich Eric auch gewünscht hätte, WENN es kein Versehen war.“ Amélie: „Es war kein Versehen.“ Antoine: „... Ich vermag das nicht zu beurteilen. Aber in dieser Sekunde dachte ich über genau diese möglichen Konsequenzen nach. Vor zwei Wochen sagte ich noch, dass du nicht in Frage stellen solltest, was ich bereit bin zu tun, damit ich diesen Titel behalte. Ob dir das nun gefällt oder nicht, Amélie, aber ich denke ich habe hier exakt mein Wort gehalten. Ein Angriff auf die Autorität wäre sicherlich ein Festmahl für deine Erzfeindin beim Catch-Beobachter geworden. Wäre dir das also lieber gewesen? Eric Fletcher komplette Handhabe über mich, über UNS zu geben mit einer Kurzschlussreaktion, den Schmierblattreportern das zu geben, wonach sie so sehr gieren, um „Ehre“ zu verteidigen? Nein, Amélie. Ich stehe zu dem, was ich bereits sagte und wieder sagen werde. Alles, was ich tue, alles, was ich mache, Amélie, mache und tue ich, damit ich den GFCW Heavyweight Title behalte und an der Spitze der größten Wrestlingliga bleibe. Dazu gehört auch, gewisse Sachen vielleicht nicht zu tun. Und mehr habe ich zu dieser Thematik auch nicht zu sagen. Wenn dir das nicht reicht, Amélie, wenn du dir trotz alledem eine andere Reaktion erwünscht, eine physische gegen Eric Fletcher, dann musst du bis Brainwashed ausharren. Denn vorher, vorher werde ich ihm kein Haar krümmen.“
Amélie würde gerne zu Wort kommen, aber noch lässt Antoine sie nicht.
Antoine: „Wenn du damit nicht einverstanden bist, dann musst du dich selbst in Frage stellen und ob du wirklich so interessiert am Business bist, wie du es das gesamte letzte Jahr gesagt hast. Denn hier musst du jetzt in der Lage sein, persönliche Ehre und Business zu trennen. Kannst du das oder kannst du das nicht?“
Ganz offensichtlich hat sie Schwierigkeiten mit dieser Entscheidung. Das Gemüt ist noch immer erhitzt, aber sie scheint zumindest Antoines Standpunkt zu verstehen. Und genau das war auch immer ihrer, zumindest sagte sie genau das immer und immer wieder. Sie hadert und zögert, aber dann trifft sie ihre Entscheidung.
Amélie: „Ich will dass nach Brainwashed nichts mehr von Eric Fletcher übrig ist.“
Und mehr sagt sie auch nicht. Sie verlässt die Kabine, in dem Wissen, dass Antoine wohl im Recht gewesen ist, auch wenn sie das wurmt. Sie trifft ihre Entscheidung Pro-Business. Ein letztes Mal atmet Antoine schwer durch, sichtlich fällt ihm ein Stein vom Herzen, dass dieses Thema jetzt (vorerst) erledigt ist.
Zane:
„Gottverdammt.“
The End: „Was ist… mit dem Match.“
Ends
Formulierung macht deutlich, dass es keine direkte Frage ist,
sondern vielmehr eine Aussage nach dem Motto ‚Daran
solltest du besser nichts auszusetzen haben‘
Und
nun schaut The End konsequent zu Levy und der Blick untermalt das
leicht aggressive „Aber“ umso mehr.
Und wieder, scheint das Gespräch zwischen Luna und Zane Ends Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es wirkt nach wie vor so, als wäre er in eigenen Gedanken versunken und dennoch ergreift er wieder das Wort.
The End: „Nun.“
Und damit hat er Luna und Zanes Aufmerksamkeit wieder.
The End: „Ganz Unrecht hat er nicht. Was will dieser Dalmi mit dem Protokoll. Warum mischt der bei denen mit. Oder… gibt es einen anderen Grund, weshalb der da draußen war, Luna? Weißt du mehr, als wir wissen?“
End pausiert kurz, richtet sich wieder etwas mehr auf und dreht den Kopf zu Luna.
The End: „Du kannst dich gern austoben, mit deinen Alleingängen, das habe ich dir gesagt. Aber, Leviathan, hat IMMER die oberste Priorität. Und Fehler, wie, dass Aiden Rotari das Titelmatch bekommen hat, sollten nicht passieren.“
Ein „denn sonst…“ wäre hier überflüssig. Ends Betonung macht deutlich, worauf er hinaus will.
The End: „Und jetzt, will ich nichts mehr von diesem Herumgeheule hören. Kriss Dalmi mag ein Problem sein, aber eins, das wir lösen können. WIR sind Leviathan und die Zeiten, in denen wir untereinander Kämpfe geführt haben, gehören samt Drake der Vergangenheit an. Inzwischen ist das Sache des Protokolls, die sich ja scheinbar auch nicht so einig sind. Deshalb werden WIR in zwei Wochen auch gewinnen, sofern wir alle an einem Strang ziehen, Luna. Und du Zane, konzentrierst dich jetzt erstmal auf dein heutiges Match. Da erwarte ich einen klarer Sieg und nicht so eine Farce wie vor zwei Wochen gegen den Waldmenschen.
VERSTANDEN?!“
Ends Geduld scheint mehr und mehr an die Belastungsgrenze getrieben zu werden. Aber ersteinmal scheint ihn die Anwesenheit der Securities zu interessieren.
The End: “Was wollt ihr hier.”
Und
wieder. Keine Frage, sondern vielmehr Aussage. The End: „VERDAMMTE SCHEIßE ZANE. KRIEG DICH GEFÄLLIGST EIN!“
Und damit ist die Belastungsgrenze erreicht und wahrscheinlich sogar überschritten, demonstrativ baut sich der Champion vor Zane auf.
The
End: „Was habe ich gerade gesagt? SCHLUSS. MIT. DIESEM.
SCHEIß. Geh gefälligst daraus und kümmer dich um
Jannek, ohne Bullshit oder sonstwas. Ich erwarte einen
Sieg.“
Ends Blick geht sofort zu Luna über. Der Hass und die Wut steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
The End: „Und du… ich habs gerade noch gesagt. Von mir aus, mach deine Alleingänge. Wenn du scharf drauf bist dich mit einem Verrückten im Dreck zu bekämpfen, dann machs, was auch immer da mit Kriss Dalmi abgeht, von mir aus. ABER, Leviathan hat OBERSTE Priorität…“
End schaut nochmal auf den Zettel, er muss es noch einmal lesen, sonst würde er es wohl kaum glauben.
The
End: „Astrohappy? Schmerzmittel? WILLST DU MICH
VERARSCHEN?! Wegen dieser Scheiße wirst du nächste
Show nicht kämpfen können, du schwächst Leviathan,
du SABOTIERST Leviathan. SOLLTEN wir in zwei Wochen verlieren,
dann ist das DEINE Schuld und nur DEINE allein. Und DANN werde
ich richtig sauer.“
End ist komplett in Rage. Ist es Mut hier von Scarecrow das Wort zu ergreifen oder einfach nur dumm? End geht sofort auf Silas los.
The End: „Ich MUSS was? Einen Scheiß MUSS ich. Das ist LUNAS Schuld, ihre allein. Sie hat das versaut. Also bedankt euch bei ihr. Leviathan ist eine Einheit, das ist es, was ich euch wieder und wieder gesagt habe und dank Luna, ist diese Einheit jetzt geschwächt. Ihr tretet ohne sie an.“
Und wieder zurück zu Luna.
The
End: „Und nochmal, wenn ihr verliert, ist das deine
Schuld.“
End platzt gleich der Kragen. Er schnellt zu seinem Platz und greift nach seinem Titel. Den streckt er nun hoch und drückt in Luna schon fast gegens Gesicht.
The End: „SIEHST DU DAS?! DAS ist MEIN GFCW Intercontinental Championship. ICH habe ihn für LEVIATHAN zurückerobert. Ich gebe ALLES für diese Gruppe und wie dankt ihr es mir?! Ich schwöre dir, sollte irgendeiner deiner Fehler auch nur die kleinste Gefahr mit sich bringen, dass ich diesen Titel verliere, dann… dann…“
Er nimmt den Titel wieder von Lunas Gesicht weg und spricht nicht aus, was dann passiert. Vielleicht ist das sogar besser so.
The
End: „Und spar dir deine Ausreden. Zisch ab, bevor ich mich
komplett vergesse. Wir klären das, wann anders.“
The End: „Mykru ist ne Bereicherung, was? Ich soll ihm ne Chance geben, richtig? Ja ganz super, hat sich dein Mykru heute geschlagen. Wegen ihm habe ich Rotari jetzt an der Backe. Wobei… so ganz allein kann der ja wohl auch nichts für, das ist auch DEINE Schuld. Ich habe verdammt noch mal keine Lust auf all diese Fehler. Hau ab, und bring mir Corleone her. Ich muss mir überlegen, was ich mit euch weitermache.“
Und
Nummer drei schleicht mit gesenktem Kopf aus der Kabine.
Schwanenburgunder.
Jetzt noch überlegener im Geschmack.
Noch siegreicher im Abgang.
Schwanenburgunder.
Der edle Tropfen des Erfolges.
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Schwanenburgunder.
So genießt bloß ein Kaiser.
Schwanenburgunder.
Mit
einem sichtlich zufriedenen Lionel Jannek und einem geschlagenen
Zane Levy geht eine weitere Folge von War Ev… Sven: „Uh ohhhh.“ Pete: „Nicht schon wieder.“ Sven: „Runde 2.“ Und sie preschen durch den Vorhang. Die glühend Roten Augen. Die violetten Haare. Die zahllosen Tattoos. Scarecrow. Und donnernden Buhrufen schießt er die Rampe hinab. Einige Fans waren schon dabei aufzustehen, bleiben auf den Stufen stehen. Leviathan hatte mit dem Abend noch nicht abgeschlossen. Ein letzter Akt. Pete: „Wir haben das schon zweimal gesehen im letzten Monat von Seiten Zanes. Nie liefen seine Matches ab ohne dass es währenddessen, oder danach, brutale Angriffe auf seine Gegner gab!“ Sven: „Das ist die Bedeutung des Schlüssels zum Erfolg. Jeden Vorteil mitnehmen. Über Monate davor!“ Der Superior One realisiert die Situation. Er springt auf. Die Augen wandern schnell. Hinter sich sieht er Zane Levy. Mit letzter Kraft zieht er sich an den Seilen hoch. Ein weites, diabolisches Lachen in seinem Gesicht. Und sein Stablepartner? Der steht vor dem Ring. Starrt förmlich ein Loch in Lionel Jannek. Doch der denkt nicht daran zurückzuweichen. Pete: „Schau dir Jannek an. Er fordert sie förmlich auf!“ Sven: „Atemberaubendes Selbstbewusstsein von Jannek. Vielleicht schon an der Grenze zur Dummheit.“ Langsam, genüsslich langsam, zerrt Scarecrow etwas aus seiner Hosentasche. Das schwarze Leder, die abgewetzten Verstärkungen auf dem Handrücken. Mit einem kalten Blick betrachtet er die Leihgabe von Zane. Und noch immer macht Jannek nicht Halt. Immer wieder wendet sich kurz der Kopf. Wo ist Zane? Steht er wieder? Wo ist Scarecrow? Wann greift er an? Der Handschuh scheint mit unheilvoller Stille über Silas´ Finger und Handflächen zu gleiten. Prüfend öffnet und schließt er die Faust einmal, lässt das Leder bedrohlich knarzen. Dann springt er auf den Apron. Auf der anderen Seite des Rings steht Zane. Pete: „Hau ab Lionel, du weißt wie das endet.“ Sven: „Er denkt nichtmal dran, sich von Leviathan einschüchtern zu lassen!“ Und die… zögern? Scarecrow blickt an Jannek vorbei zu Zane. Der guckt zurück. Beide fixieren wieder Jannek, der hektisch wie bei einem ballwechsel beim Tennis hin und her blickt. Zane schüttelt den Kopf. Fragend sieht Scarecrow zurück, doch Levy rollt rückwärts aus dem Ring. Bei Lionel? Keinerlei Entspannung sichtbar. Ohne die Augen von Jannek zu nehmen sinkt Scarecrow am Apron zähneknirschen auf ein Knie, greift die Seile, und lässt sich neben dem Ring wieder herab. Pete: „Es ist so typisch. Sobald die Beute nicht komplett wehrlos ist…“ Sven: „Es ist smart. Kein unnötiges Risiko.“ Janneks Musik beginnt erneut zu spielen, als Levy um den Ring herummarschiert, sich von Scarecrow stützen lässt und Lionel im Ring endlich zeit hat seinen Sieg zu feiern. Jannek hatte wieder Aufwind. Und Leviathan in der Tat einen sehr gebrauchten Tag. © 2001-2022 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
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