War Evening, ZAG-Arena (Hannover), 08.09.2023
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Die Hütte ist voll, die Sonne brennt, Hannover hat Bock auf die heutige Ausgabe des War Evenings.
Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist klein, aber fein und heizt die Sitmmung weiter an. 14000 fantastische Fans singen, tanzen, lachen, springen und jubeln und verwandeln die ZAG-Arena in einen Hexenkessel.
Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS HANNOOOOOOVER!“ Sven: „Brainwashed rückt näher und näher und heute wartet eine elektrisierende Ausgabe des War Evenings.“ Pete: „Oh ja! Das sehe ich ganz genau so. Wenn wir heute auf die Card blicken, dann wundert es mich nicht, dass wir heute restlos ausverkauft sind und 14000 Fans den Weg nach Hannover gefunden haben.“ Sven: „Dann verlieren wir mal keine Zeit und gehen direkt rein.“
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Match: Pete: „Und wir fangen direkt mit einem Knaller an, Sven!“ Sven: „Das Match ist aus vielerlei Hinsicht wirklich sehr interessant. Natürlich ist es immer ein Highlight Robert Breads kämpfen zu sehen, aber dann auch noch gegen seinen heutigen Gegner, Berzerk? Eine frische Paarung, da verspreche ich mir sehr viel von.“ Pete: „Berzerk, eine Art… Schüler des Puppenspielers wenn man das so sagen darf, kriegt heute also eine richtige Bewährungsprobe. Ronny Rocket konnte er sehr einfach schlagen, doch gegen Robert dürfte es nicht so einfach werden.“ Sven: „Absolut nicht. Robert darf hier nicht den Fehler machen, Berzerk zu unterschätzen. Wir wissen auch alle, zu was für Taten der Puppenspieler imstande ist, auch das gilt es für den Hall of Famer zu beachten.“ Pete: „Monster gegen Techniker, das sehen wir doch immer gerne!“
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Match: Sven: „Das nächste sehr interessante Match wartet auf uns. Zwischen beiden Parteien gibt es eine bewegte Historie und, Pete, wenn ich das so sagen darf: Es würde mich schwer wundern, wenn wir hier ein einfaches, faires und ehrliches Match zu sehen bekommen.“ Pete: „Mit dieser Prognose lehnst du dich nicht sehr weit aus dem Fenster! Hier gibt es auf jeden Fall einiges an explosivem Material in und rund um das Match. Ich meine, es geht um Leviathan, das sagt ja eigentlich alles.“ Sven: „Nicht nur das. Ja, das ist ein heißer Herd, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass Scarecrow nicht immer glücklich mit der Art und Weise seines Partners wenn es um das Gewinnen von Matches geht. Ricksenburg darf man auch nicht vergessen, also hier wird uns definitiv etwas geboten werden.“ Pete: „Alles was ich dir sagen kann, Sven, ist dass der tollwütige Terrier der Tag Team Champs hier sicherlich so richtig on fire sein wird, wenn es darum geht, einen hochwertigen Sieg einzufahren.“ Sven: „Tollwütiger… Terrier? Pete, bitte, wenn du schon mit so einem Unsinn um dich wirfst, dann nimm’ wenigstens einen Vogel, wir sprechen hier von den BIRDS of Decay.“ Pete: „Tollwütiger… Tukan?“
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Match: Sven: „Gehen wir schnell zum nächsten Kampf, hier sehen wir ein Stranded Re-Match.“ Pete: „Darauf freue ich mich schon sehr! Den Kampf bei Stranded habe ich sehr genossen, aber vor allem aufgrund des Endes sind hier noch viele Fragezeichen. Die Frage ist nur, ob wir heute ein klareres Ende sehen werden.“ Sven: „Wie im Match zuvor auch: Das ist ein Pulverfass. Nicht nur zwischen den beiden Parteien direkt, auch der Rattenschwanz, der dahinter ist. Bei Stranded griffen die Urban Ultras ja bereits ein, die Fists For Future Foundation ist zurück und ich kann nur eine klare Prognose für das Match abgeben: Wenn Ask alleine aufkreuzt, dann wird er keine Chance haben.“ Pete: „Wie immer liegst du hier bestimmt richtig! Ja, Morbeus hat so einiges in der Hinterhand und er scheut es sich auch nicht, das zu nutzen. Jetzt ist die Frage, wie weit Ask gehen kann und wird, um die Niederlage von Stranded auszugleichen.“ Sven: „Wenn er ein Ass im Ärmel hat, dann sollte er es heute spielen.“
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Match: Sven: „Bevor wir hier loslegen möchte ich einmal die Regeln für dieses Match erklären. Denn das haben wir hier in der GFCW so in dieser Form noch nie gesehen:
Pete: „Schön gesagt, wer sich nicht mehr dran erinnert: Bei Doom’s Night gab es das das letzte und auch bisher einzige Pures Rules Match in der Historie der GFCW. Damals gewann Antoine Schwanenburg gegen Luna Rosario und verteidigte seinen World Title.“ Sven: „Und wenn das Match heute nur ansatzweise so gut wird, wie dieser Kampf, dann dürfen wir hier einen wirklichen Leckerbissen erwarten. Das letzte Pure Rules Match ist definitiv in meiner Short-List wenn es um das Match des Jahres geht, es ist einfach eine besonders spannende Angelegenheit, einen der erfahrensten Taktiker der GFCW in Antoine Schwanenburg in einer solchen Disziplin performen zu sehen. Denn, wenn man es herunterbrechen müsste, der größte Unterschied zu einem klassischen Singles Match ist hier, dass Taktieren, Erfahrung ausspielen und auch Anpassungsfähigkeit eine deutlich größere Rolle spielen. Auch wenn ich natürlich bekanntermaßen Fan von Antoines Kämpfen bin kann ich das mit Unbefangenheit sagen: All’ das sind die Paradedisziplinen von ihm. Aiden hat sich hier vielleicht keinen Gefallen getan, sich auf dieses Match einzulassen.“ Pete: „Auch wenn ich deine Ausführungen natürlich verstehe, sollte man Aiden Rotari hier auch nicht unterschätzen. Der Mann ist auf einer Mission und auch wenn er bereits mehrfach gescheitert ist heißt es nicht umsonst, dass ein angeschlagener Boxer am gefährlichsten ist. Aiden steht mit dem Rücken zur Wand, dass er hier heute die Performance seines Lebens aus sich herausholt halte ich für nicht ausgeschlossen.“ Sven: „Sollte er in der Lage sein, hier und heute die Performance seines Lebens auszupacken, dann ist das so ziemlich seine einzige Chance, Pete. Ist sie da? Ja. Ist sie sehr realistisch? Ich weiß es nicht. Das ist so, als würde man Lionel Messi zu einem Freistoß-Wettbewerb herausfordern.“ Pete: „Und mit diesem interessanten Vergleich geben wir ab, würde ich sagen! Sven und Pete wünschen eine tolle Show!“
„Bow Down“ von I Prevail ertönt, und wir wissen, was das bedeutet: Wir bekommen Robert Breads zu sehen. Die Arena in Hannover wird laut als der Hall of Famer, zweifache World Champion und Leiter der Nachwuchsabteilung auf die Rampe tritt, mittlerweile Ausgabe für Ausgabe mieser gelaunt. Die ganze Aiden Rotari-Sache, die Konfrontation mit Ricksenburg, Emilio Fernandez, das anstehende Duell mit einem absurd riesigen Monster, das vergangene Match gegen die Tag Team Champions… Breads hat eine Menge Gründe, wirklich wütend zu sein.
Nicht dass er die brauchen würde, aber besser macht es seine Stimmung sicherlich nicht.
Gehüllt in einen Tracksuit mit dem Logo der GTCW darauf macht sich „Canada’s Own“ auf, das Seilgeviert zu entern, wo seine Musik in dem Moment verstummt, in dem er ein Mikrofon ergreift.
Robert Breads: „Mein Leben ist ein heilloses Chaos.“
Da spricht er noch einmal an, was wir alle wissen – Breads tanzt momentan auf so vielen Hochzeiten, als wäre das hier Anfang der 2010er, und auch seine Einstellung rutscht mehr und mehr in die gleiche Richtung ab. Nach Jahren der Krise und des Aufbaus eines neuen Systems, bei dem er federführend war, gab es im Jahr 2023 die eine oder andere Sache, die sein Selbstverständnis wieder nahe an den „Ich bin der Geilste und ihr könnt euch ficken“-Punkt gebracht haben, an dem er bereits für lange Zeit zu Hause war.
Robert Breads: „Die GFCW scheint mir eine gottverdammte Hydra zu sein. Schlägst du einem Problem den Kopf hat, tauchen zwei Neue auf. Wird man die Children of Wrath los wird man nicht bloß von Ricksenburg belagert, nein, auch die unsterbliche Kakerlake unter den Wrestling-Stables, Leviathan, kriecht zum dutzendsten Mal aus ihrer Ecke und muss mir im Weg stehen. Dazu kommt noch, dass ich gegen irgendeinen Rookie-Mutanten antreten muss, der in die Hip Toss Class der GTCW gehört und dass Aiden sich auf einmal dafür interessiert, ob ihn jemand nun „feige“ findet, was er vor einiger Zeit noch… nun, ihr wisst schon. Ich werde nichts dazu sagen. Das habe ich versprochen.“
Echte Sorge spricht aus der Stimme von Robert, allerdings auch eine Emotion, die man bislang nicht von ihm vernehmen konnte, wenn es um seinen Hoffentlich-Bald-Wieder-Partner geht: Frustration. Scheinbar ist er nicht ganz einverstanden mit dem Weg, den Rotari im Moment beschreitet, aber mehr lässt er sich nicht entlocken, nachdem er ihm zusicherte, ihn seinen eigenen Weg gehen zu lassen.
Robert Breads: „Genauso habe ich versprochen, dass ich mit zwei Männern im Besonderen noch nicht fertig bin. Vor zwei Wochen wurde ich von Eric Fletcher mit einer absurden Aufgabe beschäftigt, die ich dennoch beinahe bewältigt hätte. Heute werde ich diesem Büro mit Sicherheit so fernbleiben wie nur möglich, keine außerplanmäßigen Sonder-Hausaufgaben für mich. Nein, wir bleiben beim Plan, und der lautet: Ricksenburg in die Mangel nehmen.“
Es wird erneut laut in der Venue. Die seit Monaten pausenlos brodelnde und sich immer weiter steigernde Rivalität zwischen den vier Männern – auf Team-Ebene so wie auch zwischen den Einzelpersonen, insbesondere Rotari und Schwanenburg wie auch Ricks und Breads, wenn auch zeitweise eher einseitig – geht heute in die nächste Runde, wenn ersteres Paar aufeinandertrifft.
Robert Breads: „Ich habe nicht die Geduld oder innere Ruhe, um euch zwei weiter ungestraft euren immergleichen Schwachsinn verzapfen zu lassen ohne nicht nur diesen Fans, sondern auch euch ins Gesicht zu sagen, wie das alles ab heute laufen wird. Also, Antoine, leg‘ Alex die Hundeleine an und bewegt euch hier heraus, damit wir…“
Was genau Breads nun vorhatte erfahren wir nicht. Denn er wird unterbrochen: Eine Musik, die nicht der Theme Song von Ricksenburg oder einem seiner beiden Mitglieder ist, ertönt, und als Robert realisiert, wen dieses Lied ankündigt, stöhnt er mit unverhohlener Genervtheit auf.
Es ist nämlich "How You Like Me Now" von The Heavy, das aus den Boxen der ZAG Arena nun die Ohren der Fans angenehm kitzelt. Den neuen Fans der GFCW wird dieses Theme noch völlig unbekannt sein. Breads hingegen weiß genau, wen man mit diesem gut gelaunten Rock-Song in Verbindung setzen kann. Nein, es ist nicht nur Borderlands 2, was ein äußerst gutes Videospiel ist. Es ist auch der Spanier, der Blaublüter, der Bourbone. Emilio Fernandez. Entsprechend wird die Arena in ein angenehmes Purpur getaucht, während der Mann aus Sevilla sich nun - wie man sieht, offiziell wieder Mitglied der GFCW - aus dem Backstage-Bereich bewegt. Fernandez hat sich heute schick gemacht. Sein Anzug ist azurblau, während seine Schuhe so weiß sind, dass sie scheinbar Reinheit repräsentieren sollen. Alte Fans, und auch Breads, könnten das Gefühl bekommen, sie hätten es hier mit dem Emilio aus dem Jahr 2010 zu tun. Der Spanier wirkt heute auch anders. In Kiel wirkte er verbittert, verbissen, fast schon verzweifelt. Heute hat er ein leichtes Lächeln auf den Lippen, während er Breads auf seinem Weg von der Rampe direkt in die Augen sieht. Dieser ist von dieser ganzen Showeinlage offensichtlich genervt und will endlich im Program weitermachen. Emilio ist schließlich die Kakerlake, die seine Zeit verschwendet. Aber "La Cucaracha" genießt diesen Augenblick. Er lässt sich auf seinem Weg Zeit. Kaum steigt er in den Ring, fasst er sich an den Kopf. Oh Nein, er hat das Mikrofon vergessen. Entsprechend vergehen weitere 30 Sekunden, bevor Emilio endgültig im Ring angekommen ist und seine Musik verstummt.
Emilio: "Robert. Schön, dass wir beide uns heute noch einmal begegnen. Wie du siehst, bin ich jetzt wieder offiziell Teil des Rosters. Emilio Fernandez, Mitglied der GFCW, mit Vertrag, Theme Song, Garderobe, ja mit allem. Wir sind offiziell wieder Kollegen. Ist das nicht großartig, mi amigo?"
Breads‘ Enthusiasmus hält sich in den am engsten gesteckten Grenzen in der Geschichte von Grenzen.
Emilio: "Gut, dass wir uns einig sind."
Emilio läuft einen Halbkreis um den Kanadier herum. Sein Gesichtsausdruck ist jetzt viel ernster.
Emilio: "Also, lass uns mal über unseren Deal sprechen. Du schuldest mir nämlich noch ein Match. Erinnerst du dich noch daran? In Kiel, vor 2 Wochen? Da hast du deinen Schützling gegen mich in den Ring geworfen. Wie war nochmal sein Name? Naja, ist auch egal. Irgendjemand aus deiner Nachwuchsliga. Nun, den habe ich besiegt. Sogar ziemlich klar, wenn ich mich richtig erinnere. Und deswegen, Robert, bin ich überrascht, dass auf der heutigen Card kein Match zwischen uns beiden angesiedelt ist. Also, tritt endlich gegen mich an. Ich habe meinen Teil der Abmachung gehalten. Ich schlage also vor, dass du und ich uns in 2 Wochen gegenüberstehen."
Emilio erwartet die Antwort seines Gegenübers. Er weiß genau, was als nächstes kommt.
Robert Breads: „Bitte was?“
Breads zieht eine Grimasse, als wäre das ein vollkommen absurder Vorschlag, der komplett aus dem Nichts kommt.
Robert Breads: „Ich habe gesagt, ich denke darüber nach dir ein Match zu geben, solltest du gewinnen. Und ich habe nachgedacht. Dabei bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Nein.“
Nun setzt Emilio wieder sein leichtes Lächeln auf. Er hat offensichtlich damit gerechnet, dass Breads weiterhin Nein sagen würde. Aber der Spanier kam diesmal vorbereitet. Und wenn er Breads nicht normal davon überzeugen kann, dann muss er nunmal zu anderen Mitteln greifen. Der Adel akzeptiert kein "Nein".
Emilio: "Robert, Robert, Robert."
Der Spanier schüttelt den Kopf.
Emilio: "Ich wollte es erst einmal wie ein echter Caballero probieren und dir die Chance geben, diese Herausforderung ehrenhaft anzunehmen. Aber da du dich, wie erwartet, quer stellst, will ich hier eine Sache klar stellen."
Emilio wird ernst. Seine Tonlage ist jetzt scharf, charismatisch und bedrohlich. Er ist hier um einen Punkt herüberzubringen, und das wird jetzt auch geschehen.
Emilio: "Ich bin wieder Teil der GFCW. Du weißt, was das bedeutet, oder? Keine Securitys mehr. Kein Dynamite, der verhindert, dass ich in die Halle komme. Ich habe Zugang zu allen Räumlichkeiten in jeder unserer Arenen. Das heißt, ich habe jederzeit Zugang zu dir.“
Der Spanier mustert Breads scharfäugig.
Emilio: "Und nicht nur zu dir. Ich habe Zugang zu deinen Matches. Zu deinen Feinden. Zu Aiden Rotari."
Besonders den Namen von Breads' Schützling betont Emilio stark.
Emilio: "Du bist heute hier rausgekommen, um dich vermeintlich wichtigeren Dingen zu widmen. Ricksenburg scheinen dich momentan monumental zu nerven. Dein Partner, Aiden, ist nicht mehr dein Partner und macht einen Alleingang. Alles Themen, die ich auch für wichtig halte."
Nur eine kurze Pause, um der Dramatik willen.
Emilio: "Aber Robert, wenn du denkst, dass du mich weiterhin ignorieren kannst, sehe ich das als persönlichen Angriff, als Motivation und vor allem als eine Provokation. Wenn du der Meinung bist, dass alles andere wichtiger ist als ich, werde ich alles dafür geben, dich daran zu erinnern, dass es nicht so ist. Du kommt heraus um eine Promo zu halten? Ich gebe dir 2 Minuten. Nach 2 Minuten spielt meine Musik und ich komme glücklich tanzend heraus, um dich zu unterbrechen."
Breads wird langsam klar, worauf Emilio hinaus will. Doch dieser ist mit seinen Ausführungen nicht fertig.
Emilio: "Du hast ein Match. Dieses Match ist dir sehr wichtig. Du willst es unbedingt gewinnen. Doch was ist das? Jemand läuft durch die Crowd, schlägt dich von hinten nieder, oder deinen Gegner, je nachdem was in dem Augenblick mehr wehtut, und das Match endet. Vollkommen unbefriedigend für jeden. Außer für mich. Ich werde dastehen. Grinsend. "
Vielleicht will Breads jetzt sprechen, aber Emilio achtet darauf nicht einmal mehr.
Emilio: "Oder ich mache es noch besser. Aiden Rotari hat ein Match gegen Schwanenburg, in dem er sich unbedingt beweisen will. Er will zeigen, dass er eine Legende sauber besiegen kann. Pure Rules, hm? Ich muss dir ehrlich sagen, als Adliger liebe ich natürlich diese Ritterlichkeit, die er da an den Tag legt. Aber rein hypothetisch, was wäre wenn plötzlich Emilio Fernandez aus dem Backstage-Bereich kommt und Aiden dieses Match ruiniert? Anstatt einem großen Sieg oder einer ehrbaren Niederlage bekommt er… nichts. Jede Nacht. Nichts. Er bekommt keinen Sieg und du keinen Partner. Wir können die Geschichte noch weiterspinnen und…“
Robert Breads: „Du hast genug gesponnen.“
Mit gedehnt und betont herablassender Stimme unterbricht der Kanadier.
Robert Breads: „Ich verstehe schon. Du musst das hier machen. Ich habe Wichtigeres zu tun, du hast nur… nunja, das hier.“
Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf sich selbst, dann auf die Fans in Hannover.
Robert Breads: „Ich bin in deiner Geschichte der unüberwindbare Berg, dessen Erklimmung der Höhepunkt deiner Heldensaga sein soll. Ich bin dein ein und alles. Du hingegen bist in meiner Geschichte die beschissene Filler-Episode, die zur Hälfte aus Recaps besteht.“
Offenbar ein Bezug auf die von Fernandez aufgrund von Dingen, die über 10 Jahre her sind, zur Schau gestellte Mini-Obsession mit einem Mann, der so überhaupt nichts mit ihm zu tun haben will.
Robert Breads: „Ich frage mich bloß: Warum traust du dich das?“
Eine rhetorische Frage, selbstverständlich.
Robert Breads: „Und ich meine das ernst, ich frage nicht dich, ich frage nicht die Fans, ich frage mich selbst. Wir haben nicht mehr 2022. Ich habe dieses Jahr in Singles Competition abgerissen. Ich habe mich wieder dahin zurückgearbeitet, wo ich einmal war, an den Peak. Dass ein Niander Cassady-Taylor, der bloß Shows aus den 80er Jahren schaut, sich trotzdem wagt, gegen mich anzutreten, weil er nicht weiß, was auf ihn zukommt, das verstehe ich. Er hat den Preis bezahlt. Daraus hätte man lernen können. Das habe ich natürlich nicht erwartet, lediglich gehofft, aber nein, heute Abend kommt schon die nächste verlorene Seele und glaubt ROBERT BREADS besiegen zu können. Wie es scheint, haben sie alle keinen Respekt. Sie haben alle keine Angst. Vielleicht ist das meine Schuld, weil ich Matches gewonnen statt Exempel statuiert habe. Vielleicht muss ich wieder damit anfangen, jedes Duell zu einem Statement zu machen, weil die aktuelle Generation die Geschichte nicht gut genug kennt, um die angemessene Furcht vor einem Kampf mit mir zu haben. Vielleicht fange ich direkt heute Abend damit an. Aber du, Emilio… du müsstest es besser wissen.“
Selbstverständlich eine Anmerkung darüber, dass Fernandez die Hochzeit von Breads als Dauer-Abonnent auf den „Wrestler des Jahres“-Award und Smarmy God King der GFCW aus nächster Nähe mitbekommen hat.
Robert Breads: „Du hättest tausend andere Wege gehen können, doch du hast dich für den Schwierigsten entschieden, um dich zu rehabilitieren. Es wäre wohl nun an mir, dir dafür Respekt zu zollen und deinen Mut zu loben, aber sind wir ehrlich: Das ist nichts als Dummheit. Es gibt einen Unterschied zwischen einer schwierigen und einer unmöglichen Herausforderung, und du hast ihn nach über einer Dekade nicht gelernt. Du hast mir nicht zu drohen. Du hast nicht zu fordern. Du hast nichtmal zu existieren, wenn ich es dir nicht ausdrücklich erlaube.“
Viel weniger Nächstenliebe kann man jemandem wohl nicht entgegenbringen. Tatsächlich scheint die Wut in Breads aufgrund der aktuellen Situation ein wenig zu kochen: Ricksenburg big leaguen ihn bei jeder Gelegenheit, und bei allem Respekt vor Berzerk und Emilio: Das sind nicht die Namen, von denen ein Robert Breads, der sich sein angestammtes Selbstverständnis zurückgeholt hat, belästigt werden will. Dazu noch die Pleite gegen Ex-Schüler Scarecrow, natürlich unter schwierigen Umständen, aber dennoch… Robert Breads sieht sich selbst wieder am Peak, aber der Rest der Liga geht da nicht wirklich mit.
Also geht er wieder dahin, wo er war, als er den Gipfel der GFCW gepachtet hatte. Es reicht nicht nur, Erfolge zu feiern und Siege einzufahren. Es muss mehr her.
Robert Breads: „Wenn du unbedingt dem Stigma „Running Gag“ entkommen willst, so unbedingt, dass du lieber „bedeutungsloses Schlachtlamm“ annimmst, dann bitte schön. Du sollst dein beschissenes Match haben.“
Es wird laut in der Arena, damit hatte man nicht unbedingt gerechnet.
Robert Breads: „Und du bekommst EIN Match. Vollkommen egal, wie es ausgeht, vollkommen egal, was darin passiert, ich will dich nach diesem Match für das komplette restliche Jahr nicht mehr sehen. Keine zweiten Chancen. Ich werde sicherstellen, dass du, solltest du uns einmal mehr verlassen, es diesmal nicht aus Feigheit oder Disziplinlosigkeit tust, sondern aus Scham. Du gehörst auf deinen Platz verwiesen, und er ist ganz, GANZ sicher verdammt weit weg von meinem entfernt. Und deshalb trete ich mit Sicherheit auch nicht bei einem Pay-Per-View gegen dich an. Du kriegst dein Match in zwei Wochen, damit ich mich wieder Dingen widmen kann, die du nicht einmal im Ansatz nachempfinden wirst, und kannst dir danach stolz auf die Schulter klopfen, weil du „es zumindest versucht hast“ oder was auch immer so hängengebliebene Versager wie du sich erzählen, wenn sich ihr „nicht ausgeschöpftes Potenzial“ im Angesicht echter und unverfälschter Brillanz ein für alle Mal als Hirngespinst herausstellt.“
Breads tritt nun näher an Fernandez heran, senkt den Blick, macht die „Elevator Eyes“ und starrt ihn anschließend mit einer Abscheu an, die im Rahmen dieser ganzen Geschichte reichlich unprovoziert und überzogen wirkt. Doch wie es scheint, setzt sich bei Breads eine weitere alte Tugend durch: Je größer der Druck, desto stärker der Wille, desto größter die Überzeugung.
Dann streckt er Emilio die Hand entgegen.
Robert Breads: „Schlag ein, und ich verspreche dir, dass es in zwei Wochen einen neuen Grund geben wird, aus dem dich alle als armselige Witzfigur betiteln.“
Für eine kurze Sekunde kann Emilio nicht glauben, was sein Gegenüber gerade gesagt hat. Er wartet wenige Augenblicke. Dabei starrt er nur auf die Hand des Kanadiers. Und dann setzt sie ein: die Erleichterung. Emilio schlägt ein.
Emilio: "Maravilloso. Wir sehen uns in 2 Wochen, Robert."
Damit rollt sich Emilio zu dem lockeren Rock von The Heavy aus dem Ring. Heute hat er seinen ersten Sieg in dieser Liga seit einem Jahrzehnt erreicht.
Backstage sitzt Berzerk auf einer Bank und massiert sich die Gelänke seiner Schaufelartigen Hände. Die schwarzen Handschuhe bereits gespannt. Die schwarze Fratze auf seiner Maske abgewandt vom Licht. Die Augen im Schlitz ernst auf seine Hände gerichtet, mit denen er heute die Zerstörung bringen wird. Er prüft die Beweglichkeit seiner Finger in den Handschuhen. Hypnotisch betrachtet er sie. Die Kraft, die ihn durchströmt und die Pein, die er zu verbreiten bereit ist und sie werden Leiden so viel ist sicher. Robert Breads ist ein erfolgreicher Kämpfer mit vielen Schlachten, großen Erfolgen und einem noch größeren Mundwerk. Doch ist er auch bereit für Berzerk?
Da kommt ein weiterer Mann in die Umkleide und stellt sich vor den Spiegel. Er ist für einen Anhänger des Puppenspielers ohne Match vergleichsweise sportlich gekleidet. Eine schwarze Tracking Hose. Feste Wanderschuhe. Ein Ärmelloses Shirt mit dem roten Puppenspielerkreutz auf der Brust, welches seine muskulösen Arme zur Schau stellt. Der Unterer Bereich seines Gesichts ist mit einer schwarzen Maske verdeckt und man kann seine hochgegelten langen orangenen Haare sehen.Selbstbewusst steht er vor dem Spiegel und prüft noch einmal sein Styling ehe er sich zu Berzerk umdreht und die Arme in die Hüften stemmt, Berzerk wirkt eher genervt von der Anwesenheit seines Kameraden scheint.
???: „ Na Berzerk, hast du schon Muffensausen? Die GFCW scheint ja viel von dir zu halten wenn sie dich mit dem berühmten Robert Breads in den Ring stellt. Oder aber sie will einfach nur sehen wie du untergehst. Soviel ist sicher der Puppenspieler hat damit nichts zu tun.“
Berzerk sieht nicht auf und schaut weiter auf seine Handschuhe als er mit gedämpften Zorn antwortet.
Berzerk: „Halt die Klappe Matt! Breads ist auch nur ein Name. Ja er hat seine Erfolge gehabt aber da hatte er auch noch keinen Gegner wie mich.“
Matt legt den Kopf schief, er scheint zu überlegen und fast scheint es als würde er Berzerk recht geben jedoch dann doch eher einen schnippischen Unterton beibehält.
Matt: „Da magst du vielleicht recht haben. Wie dem auch sei, für Breads bist du eh nur eine Randnotiz und wahrscheinlich irgendein Baustein in seinen Intrigen und Problemen, die dieser Kerl so mit sich bringt. Er hat für dich nur Verachtung übrig so wie für alle, die ihm nicht den Arsch versohlt haben, wenn du mich fragst.“ Berzerk: „Es ist mir egal was dieser Kanadier von mir denkt. Er stellt sich mir in den Weg und ich werde ihn vor der gesamten GFCW bloßstellen, wenn er zerbrochen vor mir liegt. Wenn du recht hast, wird er mich dann lieben und die GFCW mich endlich fürchten und der Puppenspieler mich als den wichtigen Mann respektieren der ich bin.“
Matt schiebt nickend die Unterlippe nach vorne und äußert nachdenklich seinen Respekt bei dem Gedanken an einen siegreichen Berzerk.
Matt: „Wenn du dass schaffst ist dir der Respekt der GFCW auf jedenfall sicher und der Puppenspieler dürfte auch beeindruckt sein und ich weiß dann dass Robert Breads nicht mehr der große Champion ist, der er mal war.“
Bei diesen Worten sieht Berzerk mit zusammen gekniffenden Augen auf.
Matt: „Ein echter Härte Test nicht nur für dich Berzerk. Ich werfe mich auch heldenhaft dazwischen wenn es zu hart für dich wird.“
Der recht schnippische Unterton in den Worten von Matt war nicht zu überhören. Auch nicht für Berzerk. Er springt auf und stellt sich Kopf an Kopf vor Matt.
Berzerk: „Was soll dass heißen?! Glaubst du nicht an mich?! Glaubst du du bist besser als ich?!“
Matt winkt beschwichtigend ab und geht einen Schritt zurück ehe er wieder lächelnd süffisant die Situation zu bereinigen versucht.
Matt: „Ganz ruhig Kumpel, ich wollte dich doch nur aufziehen. Du machst dass bestimmt ganz toll, ehrlich!“
Berzerk schnauft durch und Matt dreht sich von ihm ab und wendet sich wieder seinem Spiegelbild zu, in welchem er seine angespannten Muskeln begutachtet.
Matt: „Ach ich weiß auch nicht, irgendetwas fehlt da noch. Wenn wir doch blos nicht immer diese Masken tragen müssten aber der Puppenspieler will es nun mal so... hast du eigentlich mein Babyöl gesehen? Damit Matt Maximum wieder MAXIMAL Glänzen kann!“
Verärgert schnaufend wendet sich Berzerk der Tür zu.
Berzerk: „Ich habe was zu erledigen. Matt: „Viel Spaaaaß!“
Vor einer silbrig glitzernden Wand ist ein kleiner runder mit einer weißen Tischdecke aufgebaut, flankiert von zwei kleinen Lampen auf dünnen hohen Ständern. Warmes abgedunkeltes Licht ummalt das Bild. Auf dem Tisch steht ein kleines viereckiges Gebilde, welches ebenfalls von einem weißen Tuch abgedeckt ist. Vor dem Tisch stehen wieder in dunklen langen Kleidern vier dunkle Gestalten links und rechts mit weißen traurigen Theatermasken. Über allem steht ein großes rechteckiges Glitzerndes Schild in roten Lettern: „PÜPPIS GROßE CHANCE“ Dann kommt der Puppenspieler ins Bild. Ein weinrotes Hemd trägt er. Das schwarze Jacket darüber glänzt. Sein breites weißes Gesicht mit den schwarzen Blitzen ziert ein breites schwarze umrandetes Grinsen über beide Wangen. In froher Gewissheit, dass ihn wieder alle sehen, wie er, der Puppenspieler, den prächtigen Intercontinental Gürtel zur Schau stellt und die gesamte GFCW ihn als Intercontinental Champion der GFCW akzeptieren muss. Freudestrahlend stellt er sich vor das Bild und breitet die Arme aus, ehe er das Mikro zum Munde führt.
Puppenspieler: „Einen wunderschönen Guten Abend meine Damen und Herren! Wieder einmal ist es soweit ein neues Mitglied in meine Sammlung aufzunehmen und auch diesmal lass ich die GFCW an diesem wunderschönen Abend daran teilhaben! Ich habe keine Mühen gescheut, Nachwelt zu konservieren. Er hat tapfer gekämpft, doch musste er sich wenn auch unter Protest meinen Kampfkünsten beugen. Ist der Geist auch willig, das Fleisch ist schwach, mögen einige Journalisten über diesen Kampf nun urteilen. Nun ist er hier bei mir und da bleibt er auch bitte begrüßen Sie mit mir MATTHÄS MEISTER!“
Applaus aus der Konserve ist zu hören als der Puppenspieler den Schleier lüftet und es zu Tage fördert. Das Antlitz des Matthäus Meister blickt uns nun entgegen. Lächelnd dominant schaut er drein auch wenn es nur sein Kopf ist so gibt er doch sein Möglichstes seine Leibhaftigkeit unter Beweis zu stellen. Der Puppenspieler stellt sich daneben und kann seine Begeisterung kaum zügeln.
Puppenspieler: „Meine Damen und Herren! Der große nahezu unbezwingbare Matthäus Meister! Schaut ihn euch an! Ist er nicht wunderschön. Ich könnte dich den ganzen Abend anschauen. Wie schön du doch bist.“
Dann jedoch bemüht er sich jedoch wieder um Fassung und versucht Professionalität in seine Showmasterqualitäten zu bringen.
Puppenspieler: „Doch genug von mir, kommen wir zu dir Matthäus, lass uns deine Einschätzung zu unserem vergangenen Kampf hören.“
Wieder hält er das Mikro an den Kunstkopf, doch dieses mal hören wir tatsächlich die Stimme vom Meister.
Matthäus Meister: „Mit Vergnügen!“
Plötzlich kommt Meister persönlich ins Bild gerauscht und baut sich vor dem Puppenspieler auf. Angesichts des Resultates in der letzten Show und Puppenspielers Auftritt hier, kann man sich schon denken, dass sein Antlitz nicht sonderlich freudig aussieht.
Matthäus Meister: „Ich bin der Erste der versteht, dass ein Champion alles versucht, um seinen Titel zu verteidigen. Doch das heißt noch lange nicht, dass ich es einfach akzeptieren werde.“
Er blickt einmal kurz abwertend auf das Bildnis seines Kopfes und richtet seinen bedrohlichen Blick dann wieder zum Puppenspieler.
Matthäus Meister: „Du weißt ebenso wie ich, dass ich nie aufgegeben habe. Erfreue dich an deinem verlogenen Triumph, Puppenspieler, solange du noch kannst. Denn ich werde schon bald dafür sorgen, dass du die Konsequenzen dafür tragen wirst.“
Meister öffnet die Knöpfe an den Ärmelenden seines Hemdes, fast schon als würde er sich bereits für eine Konfrontation bereit machen. Hier und jetzt. Der Puppenspieler versucht gelassen zu bleiben, während seine Anhänger schon in Alarmbereitschaft gehen.
Puppenspieler: „Wie unhöflich von dir meine Show zu unterbrechen, wenn du persönlich dabei sein willst, hättest du es nur sagen brauchen. Wie stehen wir denn jetzt da. Du bringst das Programm ja ganz durcheinander!“ Matthäus Meister: „Deine Show interessiert mich nicht....“
Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, packt sich Meister, mit horrend bösem Blick den Kopf in seiner Vitrine vom Tisch und schmettert ihn zu Boden. Direkt darauf blickt Puppenspieler in die eiskalten Killer-Augen Meisters.
Matthäus Meister: „Ich fordere eine Revanche! Sei ein Mann und kämpfe noch einmal gegen mich! Ohne Betrügereien!“
Der Puppenspieler schaut zu dem zerstörten Kunstwerk, dann zu Matthäus Meister. Wütend beißt er die Zähne zusammen.
Puppenspieler: „Wie kannst du es wagen! Du elender Schwächling! Deine Unfähigkeit deine Niederlage wie ein Mann zu akzeptieren gibt dir nicht das Recht meinen Triumph zu stören! Dass sollst du mir büßen!“
Gerade machen sich der Puppenspieler und seine Leute auf der einen Seite und Matthäus Meister auf der Anderen bereit anzugreifen, da stürmt eine weitere Person in den Raum. Es ist David Hott!
David Hott: „Ausgerechnet DU redest vom ‚Mann sein‘?! Du forderst hier gar nichts!“
Hott springt auf Matthäus Meister zu und reißt ihn über den Tisch zu Boden. Wild schlagen die Beiden aufeinander ein.
Dabei gewinnt der weitaus größere Meister aber schnell die Oberhand und wirft Hott wie ein Spielzeug von sich weg. Doch dieser lässt sich nicht unterkriegen und stürmt erneut auf Meister zu. Dabei klammert er sich an den Koloss und schlägt erneut auf ihn ein. So hat Meister doch schon Probleme den Briten von sich zu bekommen.
Der Puppenspieler weißt nun seine Leute an sich zurück zu ziehen, ehe er selbst überrascht einige Schritte weicht.
Wild schlagen Hott und Meister aufeinander ein und reißen dabei die Einrichtung mit sich, die ebenfalls als Schlagobjekte benutzt werden.
Lächelnd nimmt der Puppenspieler das Mikro wieder an die Lippen.
Puppenspieler: „Scheint dass Problem regelt sich gerade von selbst. In diesem Sinne: Schönen Abend noch!“
Schnell ist der Puppenspieler daraufhin aus dem Bild verschwunden.
Dessen ungeachtet prügeln Hott und Meister weiter und endlich, nach einiger Zeit gelingt es der Security endlich die beiden voneinander zu trennen. Wenn die Blicke Meisters töten könnten, sähe es für Hott jetzt schlecht aus. Dieser zeigt sich unbeeindruckt und ruft Meister zu.
David Hott: „Konntest wohl nicht mit ansehen, wie ich vor dir einen Einzeltitel hole, was?? Finde dich lieber damit ab, denn ich werde nun auch Jagd auf den Puppenspieler machen! Der Titel gehört mir!“
Das erzürnt Meister so sehr, dass er sich noch einmal fast erfolgreich losreißt, um auf Hott loszugehen. Doch die Security hat die Situation nun besser im Griff und schafft es die beiden langsam auseinander zu drängen. Mit diesen Bildern endet die Szene und es fadet zu Schwarz.
"Pass' auf, was du dir wünscht."
Vor einigen Minuten noch hat Robert Breads im Ring gestanden, hier und heute, in der Arena in Hannover, und wollte Ricksenburg heraus rufen. Das hatte, wie wir alle gesehen haben, nicht funktioniert, und stattdessen hatte er sich mit Emilio Fernandez herum schlagen müssen. Im Rahmen dieser Konfrontation war Breads sehr eindeutig klar geworden, dass er – um sein altes Standing, welches er seiner Meinung nach wieder verdient, zurück zu bekommen – mehr tun muss als bisher. Das hier ist eine neue Generation der GFCW, und auch wenn Robert glaubt, jedes Mitglied davon in seiner mittlerweile wieder erreichten Top-Form schlagen zu können, so bedarf es doch einiges zusätzlichen Aufwandes, um dieser momentanen Gruppe von Wrestlern wirklich nah zu bringen, warum seine Hall of Fame Aufnahme ein absoluter No-Brainer war.
Was man da überhaupt nicht gebrauchen kann sind die wenigen Leute, die sich nicht aus ungerechtfertigten, sondern aus nachvollziehbaren Gründen MINDESTENS auf einem Level mit Breads sehen. Schlimmer wird es noch, wenn diese Leute vor Kurzem ein Match gegen einen gewonnen haben.
Deshalb ist Robert Breads in diesem Moment, nach der Konfrontation mit Fernandez und obwohl er Ricksenburg vorher noch outgecalled hat, an einem Punkt, an dem er vermutlich keinen Menschen der Welt weniger gern sehen würde als Antoine Schwanenburg.
Antoine: „Robert. Schön, dich noch mal zu erwischen."
Der Blick von Breads scheint in diesem Moment für einen kurzen Augenblick preis zu geben dass er darüber nachdenkt ob er eher den Mann vor sich oder sich selbst in bester DNV-Manier richten soll. Der Kanadier, der soeben seine Kabine betreten hat um sich in sein Ring-Outfit zu werfen und das Match gegen Berzerk in ein Statement zu verwandeln welches eine eindeutige Aussage darüber treffen soll was passiert wenn sich Neulinge einen Namen auf Kosten des zweifachen World Champions machen wollen, könnte nur schwerlich noch irgendetwas tun um NOCH genervter zu wirken.
Antoine: „Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen mit dir persönlich reden, aber, wie es nun mal so ist, kann ich nicht an zwei Orten gleichzeitig sein und mir war es wichtiger, die Jugend zu fördern, indem ich sie im Falle eines Sieges hätte beglückwünschen können.“
Natürlich spielt er darauf an, dass er in Aidens Kabine gewartet hat, nachdem er den „Walk of Shame“ nach der Niederlage gegen Jannek antrat.
Antoine: „Aber na ja, kam ja leider nicht so, nicht wahr?“
Kurzes Grinsen, Schulterzucken.
Antoine: „Wie dem auch sei, entgegen jeder meiner Erwartungen verlor Aiden krachend und tat es dir damit gleich, als du die Birds of Decay nicht schlagen konntest. Hast du wirklich gedacht, dass du die Tag Team Champions wirklich und wahrhaftig hättest schlagen können? In deinem Alter? Ich muss sagen, ich habe es durchaus genossen, dich dort draußen zu sehen. Zu sehen, wie dir mal wieder deine Grenzen aufgezeigt werden. DAS, Robert, wird im Gegensatz zu dir nämlich wirklich niemals alt. Da ich niemals das Interesse hatte, eine Mentoren-rolle einzunehmen, bin ich nicht sehr firm in dieser Thematik, aber ich sehe schon, dass ich dafür auch niemals in Frage kommen kann, einfach nicht qualifiziert genug dafür bin. Wenn ich dich so beobachte, Robert, in dieser neuen Rolle, so gehört es scheinbar dazu, jemandem das Verlieren so richtig, richtig, richtig beizubringen. Das ist einfach nicht mein Fachgebiet. Das Verlieren hast du ihm wirklich fantastisch eingeimpft. Chapeau!“ Robert Breads: "Bist du fertig, Brainy? Mich mit "Good Show"-Sarkasmus von 2011 zu beleidigen ist so unkreativ wie erbärmlich. Sieh es ein, Danny liebt dich nicht so sehr wie du ihn."
Selbstverständlich wird sich hier auf Danny Rickson bezogen, jemand, der in der Karriere beider Männer eine größere Rolle gespielt hat. Was Breads mit Sicherheit nicht vergessen hat: Er konnte Danny Rickson auf dem "Peak Of His Powers" bei der 10th Anniversary Show schlagen. Schwanenburg verlor gegen Part-Timer Rickson zehn Jahre später.
Alles, wirklich alles, was sich zwischen diesen beiden Männern abspielt, ist ein Kräftemessen auf Basis von allem, was einem in den Kopf kommt. Aber so ist das wohl bei Zweien, für die echte Konkurrenz rar geworden ist.
Robert Breads: "Ich wäre vorsichtig, mit dem Alter anderer zu spielen, Brainy. Ein Fehler und schon ist man selbst das Auslaufmodell, das von einem neueren und spannenderen übertölpelt wurde."
Damit zielt Breads auf den heutigen Main Event zwischen Schwanenburg und Rotari ab, ein Pure Rules Match. Jünger ist Aiden mit Sicherheit, allerdings auch ein dermaßen klarer Außenseiter in der Vorzeige-Disziplin von Titel-Toni dass Breads selbst nicht allzu überzeugt davon klingt, dass Schwanenburg hier heute verlieren wird. Das ist nach der Unterhaltung mit Emilio schon das zweite Mal, dass eine gewisse Unzufriedenheit über die Taten von Rotari bei Breads durchkommt.
Antoine: „Du weißt genau so gut wie ich, Robert, dass Aiden heute Nacht untergehen wird, wie es noch nie ein Wrestler zuvor tat. Ein Pure Rules Match gegen mich? Das KANN ein Aiden Rotari nicht gewinnen, nicht mal in der Theorie. Auf dem ganzen Planeten gibt es wahrscheinlich niemanden, der das kann. Du, Robert, vor zehn Jahren vielleicht. Aber wir haben nicht von vor zehn Jahren. Aber apropos...“
Leicht schmieriges Lächeln blitzt durch den Bart.
Antoine: „Ich hoffe du hast große Freude an deinem neuen Nemesis. Ich muss sagen, mich amüsiert dies ja doch schon sehr. Du, Robert, entwickelst eine größer und größer werdende Obsession mit Alex, mit mir, mit Ricksenburg und merkst von Tag zu Tag und von Woche zu Woche mehr und mehr, dass du diese nicht befriedigen kannst, weil du uns einfach egal bist und selbst auch nicht mehr gut genug bist, als dass du uns schlagen könntest. Und im Schatten deiner Besessenheit taucht plötzlich ein Mann auf, der einen ähnlichen Wahn hat, nur dass dieser gegen dich gerichtet ist. Schaue ihn an, höre seine Worte und du siehst und hörst dich selbst, auch wenn du es vielleicht nicht wahrhaben willst. Hach, ich liebe diese Ironie.“
Die Körperhaltung bei Antoine wird sehr locker, er scheint wirklich amüsiert von dieser Tatsache zu sein.
Antoine: „Robert, nimm doch diese Ausfahrt und spiele ein bisschen mit Emilio und höre auf, dir an uns und der Tag Team Szene deine Zähnchen auszubeißen. Damit tust du uns einen gefallen, Emilio tust du einen gefallen, aber auch vor allem dir selbst. Denn da hast du einen Gegner, den du vielleicht wirklich mal schlagen kannst. Also konzentriere dich auf diesen großen Kampf der Ü40iger in zwei Wochen, ich werde ihn mir mit großer Freude ansehen. Wenn du wirklich das Kunststück vollbringen solltest, gegen diesen verbitterten Wrestler von vorgestern zu verlieren, dann Robert hoffe ich, dass du selbst die Schlüsse daraus ziehst und dass ich dann nicht in deiner Kabine warten muss, um dir diese genüsslich in deine Wunden zu schmieren.“
Robert Breads: "Wenn du sehen willst, wie jemand Kunststücke vollbringt, solltest du deinem Schoßhund vielleicht mal Stöckchen holen statt Wurzeln ziehen beibringen."
Schwanenburg kommt wirklich zum schlecht möglichsten Zeitpunkt auf Breads zu. Nicht, dass es unbedingt einen guten Zeitpunkt für eine solche Predigt von Antoine gäbe, aber an manch anderer Stelle wäre Robert sicherlich eher bereit sich hier auf rhetorische Spielereien einzulassen.
Blöd nur, dass er momentan von allem, was seit Stranded passiert ist, so dermaßen gereizt ist, dass dieses Gespräch eigentlich nur damit enden kann, dass die Animositäten schlimmer geworden sind.
Robert Breads: "Denkst du wirklich, ich lasse mir von einem Typen, der mir in meiner Kabine auflauert irgendwas von "Obsession" und wie egal ich ihm bin erzählen? Selbst Emilio ist nicht zu so etwas über gegangen. Ich bitte dich. Ich habe gegen die Tag Team Champions genauso gut abgeschnitten wie du und dein Haustier zu zweit… und das in meinem Alter."
Dabei äfft Breads die Worte von Schwanenburg nach. Gespielte Ignoranz kennt Breads aus eigener Vergangenheit gut genug um sie sofort heraus zu stellen, wenn er sie bei einem anderen zu erkennen glaubt.
Robert Breads: "Dabei hoffe ich doch, dass ihr euch die Titel holt. Wirklich. Denn euch letztlich zu schlagen wäre noch sehr viel schöner, wenn man auch dabei auch noch die Titel abnehmen könnte. Ihr werdet doch sicherlich wie gewohnt eine zweite Chance bekommen, wo ihr es doch beim ersten Mal vergeigt habt?"
Antoine lächelt. Offensichtlich genießt er das aufkeimende Feuer in dieser Unterhaltung.
Antoine: „Ach, Robert. So ein dickes Fell und doch so leicht zu reizen. Du solltest dich selbst mal sprechen hören, aber auch dir sage ich gerne die exakt gleichen Worte, wie ich sie an Aiden richtete: Du bist derjenige, der eine zweite Chance will. Du sagst es doch selber, das sagst du doch. Du, Pardon, IHR wollt UNS die Titel abnehmen. Dazu bedarf es nicht nur eine zweite Chance für dich, dazu bedarf es ebenso eine DRITTE Chance für Aiden, nachdem er heute Abend es abermals nicht schafft, eine der großen Legenden und Leuchttürme der GFCW zu schlagen. Also tue doch bitte mir und der gesamten Welt einen gefallen, und suche dir ein neues Lieblingsthema, ja? Ich schmeiße auch gern mit Steinen, aber nur selten befinde ich mich dabei in einem Glashaus.“
Es knistert ein bisschen.
Antoine: „Denn die Wahrheit ist, Robert: Du bekommst keine zweite Chance und Aiden keine Dritte. Gewinnen werden Alex und ich die Titel, das ist so korrekt. Aber Aiden wird nicht mehr in der Lage sein, überhaupt um eine dritte Chance zu bitten. Selbst wenn er nach heute Abend dazu körperlich in der Lage wäre, geistig wird er es nicht sein. Er wird an sich selbst zerbrechen, wie es dein alter Kumpane Emilio es regelmäßig tut. Aiden befindet sich in einer Spirale, die sich nach dieser Niederlage nur noch schneller und schneller drehen wird. Gegen Jannek verlor er bereits, heute wird er gegen mich verlieren. Was dann, Robert? Ohne einen Leuchtturm geschlagen zu haben, wird er implodieren. Glaubst du wirklich, dass sich ein Zereo Killer breitschlagen lässt, Aiden eine Chance zu geben? Oder gar überhaupt seinen Namen kennt? Siehe es ein, Robert: Bald bist du alleine, wie du es immer gewesen bist und immer sein wirst.“
Der Kanadier wirft Antoine einen herausfordernden Blick zu.
Robert Breads: "An deiner Stelle wäre ich im Moment der größte Aiden Rotari Fan auf diesem gottverlassenen Strafplaneten."
Es wirkt so als hätte Breads mittlerweile wirklich keine Lust mehr, über Rotari zu sprechen. Nicht nur Misserfolge, sondern auch zukünftige Misserfolge zu diskutieren scheint keine Priorität von "Canada's Own" zu sein.
Robert Breads: "Du bist heute Abend der Favorit, keine Frage. Und solltest du gewinnen wird er in jedem Match, das danach folgt, der Außenseiter sein. Aber was passiert, wenn Aiden nicht gewinnt? Dann wird es kein Team geben. Dann existiert Sleaze nicht mehr, weil Aiden so etwas wie Selbstachtung hat und abtreten würde, wenn er sein Ziel nicht endgültig nicht erreicht, statt einen infantilen Hissy Fit abzuziehen und aufsässig zu kündigen, weil man selbst die obligatorische geschenkte zweite Chance vergeigt hat."
Eine Anspielung auf Schwanenburgs 12 Tage währende Pause zwischen der Show im Madison Square Garden und der Rückkehr von Ricksenburg. Ironisch: Hätte es den von Breads beschriebenen Zwischenfall nie gegeben, müsste er sich höchstwahrscheinlich jetzt nicht mit Schwanenburg und Ricks als Team abgeben.
Robert Breads: "Sollte es soweit kommen, und du scheinst ja zu glauben, dass es das wird… nun, dann bin ich eben wieder Singles Wrestler. Wie du mit Sicherheit dank der herausragenden Additions-Künste des Mathematikers in mühevoller Recherche herausgefunden hast bin ich nicht mehr der Jüngste. Ich habe also keine Zeit mehr zu verschwenden. Und sobald ihr eure beschissene "Ich mag dich, ich mag dich nicht"-Kleeblatt-Nummer zum eine milliardsten Mal abgezogen und euer Team gesplittet habt werde ich da sein. Ich werde Alex vor die Flinte bekommen und diesen antriebslosen Verfechter der Stagnation seinen wohlverdienten "Old Yeller" Moment schenken und ich werde dir so lange in jeder Art von Kampf gegenüber stehen und dich besiegen, wieder und wieder, bis deine beste Erinnerung an unsere Duelle das Erste sein wird, denn du wirst dir wünschen jemand hätte dich vor unseren Matches brutal zusammengeschlagen."
Schnelle Antwort von Antoine.
Antoine: „Robert, du wirst mir in deinem Leben niemals mehr gegenüberstehen. Du wirst keine weitere Chance bekommen. Nicht gegen Alex, nicht gegen mich, nicht gegen uns. Ricksenburg ist ewig, Robert.“
Kaum die letzten Worte ausgesprochen, macht er sich auch schon auf dem Weg zum Ausgang. Doch noch beim Herunterdrücken der Klinke, macht der den Columbo und dreht sich rum.
Antoine: „Viel Spaß mit Emilio.“
FADE OUT
MacMüll ist gerade Backstage und hält dem Riesen Maurice „The Conquerer“ sein Mikrofon unter die Nase. Der gebürtige Bottroper scheint etwas gereizt zu sein, allerdings ist nicht überliefert, ob er überhaupt mal besonders gute Laune hatte.
MacMüll: „Maurice ist gerade bei mir und zwar allein. Haben sie nachdem was bei der letzten War Evening passiert ist, überhaupt noch Kontakt zu den Children of Wrath?“ Maurice: „Wieso sollte ich? Man hat mir befohlen eine Frau zu schlagen. Und dann noch Carola. Ich habe schon viel Scheiß in meinem Leben ausgeführt, aber das war mir zu viel.“ MacMÜll: „Für die Fans hat sich das lange abgezeichnet….“ Maurice: „Nicht nur für die Zuschauer. Mir war es jetzt irgendwann einfach zu viel immer nur der Sündenbock zu sein. Mit Mo kann man es ja machen! Aber nicht mit mir. Niander und die OnlyFriends können mich mal kreuzweise. Sollen sie ihren lächerlichen Krieg doch ohne mich weiterführen.“ MacMüll: „Das sind sehr drastische Worte. Haben sie Niander nicht viel zu verdanken?“ Maurice: „Pah. Das hätte er gerne. Außer mir hat er doch keinen gefunden, der die beiden albernen Greenhorns aufbauen wollte. Soll er seine Scheiße alleine machen. Gegen Morbeus und die Ultras kriegen die eh den Arsch voll. Aber nicht so wie sie ich es wünschen, HAHAHAHA. Ich hatte vor den Children of Wrath Erfolg in der GFCW und ich werde es auch jetzt wieder haben. Ich haue jedem auf die Schnauze, wer Bock hat. Also wer Bock hat, der ruft mich. Ich haue euch allen auf die Schnauze! Grrrrr“ MacMüll: „Kurz und bündig dieses Statement von Maurice. Wir geben wieder ab an die Regie!“
Es wird in den Backstagebereich geschalten. Und was das heißt, kann sich vermutlich jeder denken: Interview-Zeit! Mac Müll steht bereits bereit, in freudiger Erwartung hier als Meister seines Faches dem nächsten Gast neue Informationen abgewinnen zu können. Klingt gut, klingt sinnvoll, klingt unproblematisch…, wenn der nächste Gast nicht gerade The End heißen würde, denn als die Kamera Müll einfängt, tritt The End auch schon neben ihn ins Bild. Etwas unbeholfen begrüßt der Interviewer seinen Gast mit den Augen, bevor er auch zur verbalen Begrüßung ansetzt.
Mac Müll: „Meine Damen und Her…“
Noch bevor er diesen Satz aussprechen kann, reißt ihm The End bereits das Mikro aus der Hand, genervten Blickes und in nicht wirklich guter Laune. Einige Sekunden vergehen, in denen Müll End nach wie vor unbeholfen anschaut, woraufhin dieser jedoch nur mit einer Geste gemäß dem Motto ‚Was willst du denn immer noch hier?‘ antwortet. Das ist dann auch das Zeichen für Müll zu verschwinden. Nun hat End die Szenerie ganz für sich allein.
The End: „Du hast viel gesagt, in der letzten Show. Und ich hatte seitdem viel Zeit nachzudenken. Und eine Sache, die du gesagt hast, hat mich seitdem nicht losgelassen.“
End wirkt ernst. Es scheint ihm tatsächlich wichtig zu sein, was er hier zu sagen hat. Auch von Corleone fehlt hier gerade jede Spur, fast schon, als wäre das hier eine Art Kurzschlussreaktion.
The End: „Du meintest, mir hätte nie etwas an Leviathan gelegen.“
End spricht die Worte voller Überzeugung und dennoch, wirkt es fast so, als wäre er davon wirklich getroffen. Er sammelt sich und spricht schließlich weiter, setzt jedoch an einem neuen Punkt an, als ob er diese Aussage erst einmal so im Raum stehen lassen will. An wen diese Worte gerichtet sind, kann sich vermutlich jeder denken.
The End: „Ich bin also nicht dein oder euer Leben, was?“
Jetzt schmunzelt End fast schon wieder etwas.
The End: „Das… unterscheidet uns, Zane. Denn Leviathan WAR mein Leben.“
Und jetzt verfinstert sich der Gesichtsausdruck von End wieder und die Emotionen kochen erneut auf.
The End: „Du erdreißest es dir wirklich mir vorzuwerfen, dass mich Leviathan nicht interessiert hätte? Ich habe ALLES dafür gegeben. Tag und Nacht habe ich überlegt, wie ich diese Gruppe an Ausgestoßenen weiter voranbringen kann, wie ich das Beste aus euch allen herausholen kann, wie ich es tatsächlich schaffe auf die ewiglangen Reden, die Leviathan schon immer gehalten hat auch wirklich Taten folgen zu lassen. Und wir haben jetzt alle schon oft genug betont, dass das auch wirklich passiert ist. Und DU stellst dich hin und wirfst mir vor, dass mir nichts daran liegen würde?! Ich konnte es nicht glauben, aber in den vergangenen zwei Wochen sind mir diese Worte wieder und wieder durch den Kopf gegangen. Das war das, was du gesagt hast, und das hast du auch so gemeint.“
End wird immer wütender.
The End: „Seit dem Tag, an dem ich in Leviathan eingetreten bin, hat ALLES, was ich getan habe, dazu gedient diese Gruppe voranzubringen. Die Gruppe. Und nicht nur mich allein. IHR wart es, die mich zum World Champion machen wollten, aber ich habe mich dafür entschieden viel mehr den Intercontinental Championship zurückzugewinnen, weil dieser Titel Leviathan gestohlen wurde. Ja, der World Title wäre die größere Nummer gewesen, aber der Intercontinental Championship war die Persönlichere. Und ich habe mich darum gekümmert, dass dieser Schandfleck auf Leviathans Ansehen verschwindet, der unter Drakes Aufsicht entstanden ist. Verdammt, Drake war derjenige der den Titel verloren hat und ich war es, der seinen Fehler wieder gut machen wollte und musste. Keiner von euch, das war ich… für Leviathan.“
End läuft hin und her, hält den Fokus aber auf der Kamera.
The End: „Und euch… euch habe ich den Raum gegeben euch zu entfalten. Scarecrow, Luna, dir…ihr hattet GFCW Championship Matches, das Schlüssel zum Erfolg Match, Tag Team Titel Matches… ihr konntet euch entwickeln, wachsen und beweisen… für Leviathan. ICH habe euch diese Chance gegeben um Leviathan so stark wie möglich zu machen.“
Ends Fäuste ballen sich.
The End: „Mein Manager, mein ältester Freund, der Mensch, der mich aufgezogen und mir alles beigebracht hat, was ich weiß, hat mir wieder und wieder davon abgeraten mich auf euch zu verlassen und ich habe es ihm ausgeschlagen. Denn ich HABE mich auf euch verlassen, ich habe euch vertraut und ich habe an euch geglaubt, all das vergeblich. Und du willst mir das absprechen?! DU SAGST MIR HÄTTE NIE ETWAS AN EUCH GELEGEN?!“
Bei diesen Worten ist End immer weiter an die Kamera gelaufen und ist nun mit dem Gesicht direkt davor.
The End: „Und was hast du in der Zeit gemacht? Seitdem ich Anführer wurde… Du warst du der Dorn in meinem Auge. Du hast mich sabotiert, mir Steine in den Weg gelegt, gegen mich rebelliert. Und das alles warum? Nicht weil du im Sinne von Leviathan gehandelt hast, denn Leviathan ging es gut. Besser denn je. Nein, weil ich nicht in DEIN Weltbild gepasst habe. Weil du ein Problem mit mir hattest. Nicht Leviathan. Du. Deshalb hast du deine Interessen über die von Leviathan gestellt und der Gruppe geschadet. Also Zane, sag mir… wem lag nie etwas an Leviathan.“
Langsam entfernt sich End wieder von der Kamera, dabei wird er immer ruhiger.
The End: „Das, was du mir vorwirfst, trifft viel eher auf dich zu. Sicher, jetzt ist gerade alles gut in Leviathan und deshalb sprichst du davon auch, als wäre es heilig. Weil sich dort gerade alles um dich dreht. Luna ist weg, Drake hält sich im Hintergrund und so gut die Birds of Decay auch funktionieren, der Mittelpunkt, der große Star… das ist zum ersten Mal Zane Levy, der Junge, der GFCW World Champion spielt. Aber ich frage dich, Zane… Was passiert, wenn deine 15 Minuten Ruhm vorbei sind? Was… wenn du nicht mehr der World Champion, der Mittelpunkt, der Star bist? Dann wirst du es sein, der in Leviathan wieder in den Hintergrund rückt. Und alle anderen werden wieder wichtiger. Und dann ist Leviathan auf einmal nicht mehr dieser heilige Bund, dann wirst du dich wieder auflehnen, wieder rebellieren, wieder Probleme schaffen, wo keine sein sollten, habe ich recht? Und das… wird schon sehr bald passieren. Wenn ich dir endlich diesen Titel abgenommen habe. Denn jetzt, da ich endlich frei von der Verantwortung bin, über Leviathan zu wachen, kann ich mich endlich auf das eigentliche Ziel konzentrieren. Und das ist die GFCW Championship.“
End bleibt ernsten Blickes.
The End: „Euer Leben mag sich nicht nur um mich drehen. Aber vielleicht solltet ihr langsam verstehen, dass es das besser tun sollte. Ihr scheint immer noch nicht erkannt zu haben, dass das hier kein Spaß ist. Denn jetzt, dreht sich MEIN Leben nur noch darum Leviathan zu zerstören. Und heute geht dieses Vorhaben in die nächste Runde, wenn ich den Stummen besiege.“
Angesprochen wie der Teufel lugt der Sonderbare auf einmal um die Ecke als stünde er dort sein Szenenbeginn und hätte nur darauf gehofft, hier auch irgendwann erwähnt zu werden um seinen kleinen Auftritt hinzulegen, nachdem er noch bei Ends erster Aufzählung verschmäht wurde, was Mykru aber dankenswerterweise die Zeit gab, seinen jetzigen Auftritt noch weiter zu perfektionieren und somit einen Blick zu präsentieren, der einmal nicht nur als glubschend zu beschreiben ist sondern aufgrund der zusammengekniffenen Augen tatsächlich so etwas wie Ärger ausstrahlt, was noch dadurch unterstrichen wird, wie er schleichend um die Ecke tritt und mit seinen Fingernägeln dabei an der kahlen Wand neben sich entlang schabt, auf dass sich der Putz unter seinen abgekauten Nägeln sammelt. The End registriert seinen heutigen Gegner und wandelt nun seine Position. Provokant stellt er sich vor Mykru und schaut ihm in die Augen, aufgrund des Größenunterschiedes leicht von oben herab. Er mustert ihn, bevor er ernsten und bösen Blickes weiterspricht.
The End: „Was ist eigentlich mit dir?“
End behält den Blick auf Mykru.
The End: „Du kannst nicht sprechen. Oder willst es nicht. Mir eigentlich auch egal. Viel schlimmer ist aber, dass du nicht allein denken kannst. Stattdessen verlässt du dich ausgerechnet auf Scarecrow, der ein Experte auf diesem Gebiet ist. Ich… habe ehrlich gesagt gar kein Problem mit dir. Aber das wird dich heute auch nicht retten.“
End hält den Blick noch einige Sekunden an, bevor er sich schließlich wieder zur Kamera dreht. Dabei wirft er noch einmal einen tief bösen Blick hinein, der durch die Linse direkt an Zane Levy gerichtet ist. Anschließend verschwindet The End auch schon und lässt Mykru hinter sich zurück. Sich hinterherdrehend schaut der Sonderbare seinem heutigen Gegner noch einen Moment nach, nimmt dabei die Hand von der Wand, ballt sie so fest zur Faust, dass sich die Nägel in die Handinnenfläche graben und setzt den Daumen an der Kehle an, woraufhin er eben diesen Daumen entlang eines debilen Grinsens mit einer Vehemenz von rechts nach links zieht, dass sich der Hals nicht nur weiß färbt, aufgrund des Kalks unter dem Nagel, sondern auch noch durch den Druck des Daumens rötet. Das Ende für The End naht.
In den Katakomben der Arena sehen wir Ask Skógur, wie er auf einem Stuhl sitzt und sich scheinbar auf sein Match vorbereitet. Wieder heißt sein Gegner: Raymond „Morbeus“ Douglas. Die Zuschauer in der Halle beginnen beim Anblick des Schweden zu jubeln. Er wird heute Abend klarer Fan Favourite sein. Plötzlich ist ein überdimensionierter Cowboy-Hut im Bild zu sehen und die Halle buht „was das Zeug hält“. Neben dem Kuhjungen NCT sind auch Kyle Douglas und Kyd Flawless zu sehen. Im Gegensatz zu NCT haben die anderen beiden einen eher demütigen Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Kyle: „Hey, Ask. Nochmal vielen Dank für deine Aktion von vor zwei Wochen.“ Kyd: „Ich glaube wir wären ohne dich ziemlich lost gewesen…..“
Ask mustert NCT und ebenso Douglas und Flawless. Sein Blick bei Niander wirkt immer noch leicht abgeneigt, den anderen Beiden scheint er eher neutral gegenüberzustehen. Schließlich nickt er dem Gespann zu und dreht sich mit dem Kopf wieder weg.
Ask: „Ich schätze… in einer Welt, in der jeder, jedem an den Kragen will, isses manchmal doch nicht so schlecht ne Verstärkung in der Hinterhand zu haben, nicht wahr Cowboy?“ NCT: „Well, well. Mr. Skogur. Was habe ich Dir schon im Vorfeld von Stranded gesagt? Douglas und seinen Lakaien kann man nicht trauen. Du warst sehr abweisend zu mir, aber deine Reaktion in Braunschweig hat mir gezeigt: Du hast es verstanden, Junge!“
Niander grinst danach siegesgewiss und furchtbar unsympathisch Ask an, der nicht lange auf eine Reaktion warten lässt.
Ask: „Nunja… pass mal auf, Mann. Wir sind keine Freunde, damit das klar ist. Offensichtlich… gibt es sowas wie Freunde hier gar nicht. Wrestling ist echt hart… Aber, wenn wir schon nen gemeinsamen Feind haben, dann sollten wir vielleicht auch gemeinsam kämpfen.“ Kyle: „Das ist gesehen im Gesamtzusammenhang mehr als verständlich. Da Maurice uns von der Fahne gegangen ist, können wir dich nun wirklich gut gebrauchen. Daher bieten wir dir heute Abend auch unsere Unterstützung an! Revanchiere dich an Morbeus! Wir sind in deiner Corner.“ Kyd: „Du hast schon viel getan, dass wir nicht alle einen Kopf kürzer sind. Ich kann dir nur sagen, dass wir bereit sind für eine Allianz mit dir, auch wenn natürlich zeitlich begrenzt….“
Auch wenn Ask hier auf die Zusammenarbeit eingeht, so richtig geheuer ist ihm das alles nicht wirklich. Aber an dem Punkt, an dem er sich gerade befindet, hat er nicht viele Möglichkeiten. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als wohl oder übel auf diese Zweckgemeinschaft eingehen zu müssen.
Ask: „Einer meiner größten Feinde hier bisher war immer schon… die Überzahl. Obs Holly und seine Crew war, die Schlangenmenschen oder eben Morbeus und die Bademeister. Ich brauch Unterstützung, da muss ich mir nichts vormachen. Also, wenn ihr mir den Rücken decken könnt, dann sag ich da nicht nein.“
Ask steht auf und reicht sowohl Kyd Flawless, wie auch Kyle Douglas die Hand. Beide schlagen grinsend mit dem Schweden ein. Anschließend will auch Niander Cassady-Taylor einen Handschlag von Ask Skógur, doch dabei zieht dieser die Hand zurück.
NCT: „Hey. Was soll das jetzt? Die Children of Wrath sind ein Kollektiv. Hier gibt es keine Ausnahmen. Und ich bin der Kopf der Gruppierung. Wenn Du ein Teil von uns sein willst, dann musst Du unsere Spielregeln komplett akzeptieren. Verstanden?“ Ask: „Hey Mann, nimms mir nicht übel, aber wie gesagt. Ich helf euch, ihr helft mir, aber dabei belassen wirs fürs erste, okay? Kumpels, können wir dann immer noch werden, wenn die ganze Sache erledigt ist.“
Die skógursche Art und Weise jemanden nett einen Korb zu geben, aber gut, Ask hat bereits gesagt, dass NCT ihm suspekt ist und daran wird sich wohl so schnell auch nichts ändern.
Ask: „Alles, was ich will, ist ein klares und faires Match gegen Morbeus, dann schauen wir doch mal, ob das heute was wird.“
Ask hat also einiges an Verstärkung im Schlepptau, damit sollte diesem „klaren und fairen Match“ doch nichts mehr im Wege stehen.
Kyd und Kyle verabschieden Ask freundlich, währenddessen Niander die Zähne fletscht. Das Acknowledgement hat offenkundig nicht funktioniert. Seinen Frust lässt er halb subtil an Kyd und Kyle aus, indem er hinter den beiden stehend jeweilig kräftig auf die Schulterblätter der beiden schlägt, quasi kameradschaftlich!
NCT: „Dann helft ihr beide heute mal eurem neuen Freund. Ich schaue mir das dann gerne aus dem Backstagebereich an….ihr macht das schon.“
Niander verlässt dann die beiden und zurückbleiben Kyd und Kyle. Die Onlyfriends schauen sich fragend an und schütteln nur mit dem Kopf, was an dieser Stelle sehr vielsagend ist.
Es ist wieder einmal Zeit für den eifrigen Hall Of Famer, Mac Müll, dem nachzugehen was er am besten kann.
Mac Müll: „Liebe GFCW Galaxie, ich habe einmal mehr einen Gast für ein Interview. Bitte begrüßen Sie mit mir… Lionel Jannek.“
Das tun die Fans auch. Schon bevor der Österreicher im Bild auftaucht. Er lächelt und schüttelt Mac Müll erstmal die Hand. Dann geht es los.
Mac Müll: „Es sind für dich nur noch wenige Auftritte hier in der GFCW bis bei Brainwashed bekanntlich dein letztes Match ansteht. Allerdings scheint bei der letzten Ausgabe von War Evening vor allem ein bestimmter Mann deutliche Ansprüche auf dieses Match zu erheben: Zereo Killer.“
Müll hält Lionel Jannek das Mikrofon hin, während die Fans nach der Aussprache des letzten Namens buhen. LJ hört das und wartet deswegen erst einmal. Er kneift den Mund zusammen, als wäre es ihm ein wenig unangenehm, dass er diese Reaktion für den früheren großen Publikumsliebling anhören muss.
Lionel Jannek: „Ich habe die letzten Wochen damit verbracht, meine Optionen abzuwägen. Es gibt viele sehr interessante Kandidaten… und ja, auch Zereo Killer ist einer. Einer von vielen. Die nächsten Tage werden jetzt entscheiden.“
„Einer von vielen“? Da raunt es einmal hörbar durch die Halle. Auch Müll blickt erstaunt drein.
Mac Müll: „Wer außer Zereo Killer käme denn noch in Frage?“ Lionel Jannek: „Wie gesagt, da gibt es einige. Zum Beispiel-“ ???: „Absolut niemanden!“
Diese Stimme kommt uns allen bekannt vor, ob es uns gefällt oder nicht. Ja, wenn Lionel Jannek von seinem allerletzten Match spricht, kann der Mann, mit dem er am Meisten in der GFCW zu tun hatte – in welcher Form auch immer – nicht weit sein. Ein Kameraschwenk zur Seite und man sieht bereits, dass sich ein unwillkommener Gast in Form von Zereo Killer zu den Beiden dazugesellt hat.
Mac Müll: „Welch eine Überra…“ Zereo Killer: „Gib das Ding schon her!“
Unfreundlich und rüde hat er dem Interview Hall of Famer den Schallwandler aus den Arm gerissen und starrt Lionel Jannek an.
Zereo Killer: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ein anderer Wrestler als ich das letzte Match gegen dich bestreiten soll? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein anderer Wrestler dich EEEEEEEEEEEEEEEEEEENDLICH in Rente schicken soll, oder? Eins garantiere ich dir, denn das hatte ich mir immer gesagt: Ich weiß, dass ich länger als Lionel Jannek in der GFCW sein werde… und das beweise ich hiermit auch, obwohl ich ein Stückchen älter bin! Und wenn es so weit sein soll, dann habe ich mir eins geschworen: Ich bin Derjenige, der dich in Rente schickt, und niemand anders!“
Der Blick bleibt an Lionel Jannek haften und er erwartet sich eine Antwort, eine „richtige“ Antwort. Der Österreicher hat sich das aufmerksam angehört und blickt Zereo Killer unverändert statisch ins Gesicht… bis er zu grinsen beginnt und den Kopf schüttelt.
Lionel Jannek: „Ja, es stimmt. Wir haben eine sehr lange und sehr bewegte Geschichte miteinander… wir waren blutige Rivalen, die sich um das Titelgold bekriegt haben, wir waren auch höchst erfolgreiche Partner, die sogar einmal beinahe das gesamte Gold der Liga gehalten hätten.“
Zereo Killer nickt zustimmend.
Lionel Jannek: „Aber!“
Ui. Genau das wollte ZK aber jetzt nicht hören. Das sieht man. Und erneut raunen da auch die Fans.
Lionel Jannek: „Das bedeutet noch lange nicht, dass dir automatisch dieses Match zusteht. Du hast kein Vorrecht oder sonst einen Anspruch darauf. Das ist am Ende immer noch MEINE Entscheidung, ob es dir passt oder nicht!“
Man sieht, wie es in Zereo Killer vor Wut kocht… doch er reißt sich zusammen. MacKenzie dreht sich um, immer noch das Mikrofon in der Hand haltend.
Zereo Killer: „Geh zur Seite, Müll!“
Ein kräftiger Schubser sorgt dafür, dass Mülli beinahe zu Boden geht. ZK verlässt den Ort des Gesprächs und zerrt einen Kameramann mit sich… Ein paar Schritte weiter und er befindet sich nun auf der On-Stage. Die Buhrufe werden immer lauter.
Zereo Killer: „Ihr könnt buhen so viel ihr wollt!“
Energisch und aggressiv spricht er mit dem Publikum und fährt fort.
Zereo Killer: „Doch wenn ihr jemanden ausbuhen solltet, dann ist es dieser scheiß Österreicher, denn er verwehrt euch ein tolles Match beim PPV!“
Ob man ihm leiden kann oder nicht, damit hätte er durchaus Recht. Jedes Match der Beiden ist ein Klassiker, sogar das letzte Title Nights Aufeinandertreffen, auch wenn es dazu unterschiedliche Meinungen gibt.
Zereo Killer: „Es ist schon lustig, wie sich die Welt gedreht hat, huh? Früher waren die Rollen genau andersrum verteilt! Und wenn ich so manchmal drüber nachdenke, könnten Jannek und ich in einem Paralleluniversum die besten Freunde sein. Nein, in der realen Welt haben wir genau zur selben Zeit sozusagen die Seiten gewechselt. Nun bin ich Derjenige, der gelernt hat, dass man sich nicht rumschubsen lassen soll, und Lionel Jannek ist weich geworden und hat dieses Jahr lediglich ein bisschen mit dem Chef gespielt, sonst nichts. Nun gut, wie dem auch sei… doch was viel schlimmer ist… Er will mir das Recht verwehren, sein letzter Gegner zu sein? Egal ob wir auf derselben Seite sind oder nicht… das hat was mit Respekt zu tun. Ich muss sein letzter Gegner sein.“
MacKenzie näherts ich dem Publikum, blickt durch die Crowd und fragt.
Zereo Killer: „Wollt ihr noch einmal Zereo Killer gegen Lionel Jannek sehen?“
Er hält das Mikrofon in Richtung der Crowd, welche natürlich immer lauter wird.
Anschließend geht er wieder zurück hinter die Bühne und stellt sich wieder Lionel Jannek und MacMüll gegenüber.
Zereo Killer: „… siehst du? Wenn es sogar Menschen mit einem sehr geringen Intelligenzquotienten checken… dann sollte es dir auch einleuchten! Nur ich kann dein letzter Gegner sein.“
Er wird natürlich von einer gewaltigen Antipathiewelle überflutet. Doch das stört den einstigen Publikumsliebling nicht.
Zereo Killer: „Außerdem solltest du das Match auch als Entschuldigung abnehmen… denn wie du vorhin selbst sagtest: Beinahe hatten wir zwei das gesamte Gold der GFCW in unseren Händen. Ich hatte den Intercontinental Title gewonnen, du hast die Chance auf den Heavyweight Title verkackt und hattest letztendlich dafür gesorgt, dass wir unsere Tag Team Title nicht verteidigen konnten! Immerhin blieb ich, der Bessere von Unrivaled, mit Titelgold zurück und du bliebst auf der Strecke.“
Dieser kleine Seitenhieb hat durchaus ein wenig gesessen, auch wenn LJ es mit einem süffisanten Lächeln abtut. Naja, immerhin haben „beide“ die Tag Team Titel nicht verteidigen können.
Zereo Killer: „Oder hey, es könnte auch einen einfachen Grund geben, warum du nicht gegen mich antrittst… Eigentlich offensichtlich.“
Plötzlich beginnt der Kalifornier zu lachen, als wäre ihm ein Licht aufgegangen.
Zereo Killer: „Ja, ganz einfach! Du hast einfach Angst, erneut gegen mich anzutreten! Du hast Angst, gegen deinen Nemesis anzutreten, denn du weißt, dass ich dich damals, als ich noch dieses Publikumslieblings-Weichei war, besiegt habe! Nun haben sich die Zeiten geändert und du bist das geworden, was ich fast meine ganze Karriere lang war! Du hast Angst davor, dass ich dich bloßstelle in deinem letzten Match! Du willst ein schönes letztes Match, vermutlich mit einem Happy End, damit du dich mit einer Träne im Gesicht, mit einem Taschentuch in den Händen, von deinen idiotischen Fans verabschieden kannst, nachdem du deinen letzten Gegner, der wohl offensichtlich Joe Jobber heißen soll, besiegt hast! Der Jobber wird schon seinen Job machen, indem er sich vor dich hinkniet und ordentlich dran saugt! Guess what! Diese kleine Traumwelt kannst du tatsächlich vergessen! Du wirst gegen mich antreten, ich schicke dich in Rente! Und wenn du heute die Herausforderung annimmst, dann garantier ich dir, dass ich dich lediglich besiegen werde, dich aber nicht komplett zerstöre, sodass du mit einer Trage rausgetragen werden wirst! Dann kannst du dich immerhin nach unserem Match aufrichten, dich bei den Fans entschuldigen und LEBT WOHL sagen… Wenn du meine Herausforderung nicht annimmst, werde ich mir dieses Match erzwingen, mit allen Mitteln, und glaube mir, ich krieg was ich will. Und wenn ich mir dieses Match gewaltsam erzwingen muss, dann wird das Match tatsächlich kein schönes Ende nehmen, dann werde ich dich so verprügeln, dass das letzte, was deine Fans von dir sehen werden, das ist, wie du mit einer Trage vom Ring abtransportiert wirst!“
Wow, was für Worte von Zereo Killer. Anschließend drückt er LJ das Mikrofon rüde in die Hand.
Zereo Killer: „Antworte, sofort!“
Er durchbohrt mit seinem Blick nahezu seinem Gesprächspartner und eventuell kommenden PPV-Opponenten. LJ versucht, das Gesagte von MacKenzie zu verarbeiten, überlegt den nächsten Schritt und braucht eine Zeit lang dafür… MacKenzie reichts.
Eine schallende Ohrfeige kassiert der Österreicher, sodass ihm das Mikrofon aus der Hand fliegt.
Zereo Killer: „Zulange gezögert!!“
Brüllt „The Legend, that never dies“ seinem Gegenüber „The Superior“ an. MacMüll hat unlängst das Weite gesucht und die ewigen Rivalen scheinen sich sofort wieder in die Haare zu kriegen. Doch nur wenige Sekunden später befindet sich eine Schar von Sicherheitskräften bei den Erzrivalen, ehe etwas Schlimmerers passieren kann.
Ein einfaches Interview zwischen Lionel Jannek und MacMüll artet komplett aus aufgrund der Einmischung von Zereo Killer, was für eine Szene!
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