Wir befinden uns auf dem Parking Lot. Es ist heiß, sehr heiß hier in Baden Württemberg. Die Luft flimmert leicht in der Kamera, während sie einen Schwenk über den Parkplatz macht. Lange dauert es aber nicht, bis wir sehen, warum wir hier sind. Bei 'Parkplatz' kann man sich zwar schon etwas denken, denn die ein oder andere Person ist dort durchaus öfters anzutreffen, doch Gewissheit gibt erst der Mitternachtsblaue Truck von Jack Bobo. Die beiden Trucker parken galant und geschwind ein, Frank steigt unmittelbar aus. Der Truck ist nicht einmal richtig zum Stehen gekommen, da setzt Frank seine feschen Cowboystiefel in den leicht kiesigen Beton. Ein leichtes Knirschen ist das Ergebnis und Franks Blick geht in Richtung Sonne. Eine Hand vor die Stirn, ein Auge leicht zugekniffen, dann setzt er den Strohhut auf. Heute sieht er mehr nach Farmer, als nach Trucker aus, aber Frank wusste sich schon immer anzupassen. Ihm gefällt das Wetter sichtlich, auch wenn der dickliche Mann schnell ins schwitzen gerät. Erst nach einer kurzen Weile steigt dann sein Bruder aus.


KLACK


Sein Zippo zündet in Windeseile seine Zigarette an, welche er dann gekonnt und routiniert im linken, unteren Mundwinkel verschwinden lässt. Lässig pustet er den tödlichen Qualm in den Himmel, ohne die Zigarette dabei aus dem Mund zu nehmen. Er hat sich eine Trucker-Cap geschnappt und zieht sich diese auf. Er scheint mehr der Winter-Typ zu sein, er sieht nicht ganz so fröhlich aus.


Jack: "Jo Frank."

Frank: "Hm?"


Frank wendet seinen Blick vom Horizont ab und mustert Jack. Er grinst.


Frank: "Nicht dein Wetter, ne?"


Aber Jack lacht nicht.


Jack: "Ach, mir geht es einfach nur auf den Sack dich andauernd zu kutschieren. Sehe ich aus wie ein Taxi-Fahrer?"

Frank: "Ich bin halt dein wertvollstes Paket."


Er greift sich beide Hosenträger und lacht herzhaft.


Jack: "Wo ist meine Gefahrenzulage?"


Mit seinen abgelatschten Stiefeln tritt er sanft gegen den Reifen seines Trucks.


Jack: "Und ob die Lady noch so lange mitmacht? Schwertransporte sind ja unser Ding, aber du setzt da ja neue Maßstäbe."


Während Jack ironisch blickt, lacht Frank weiterhin herzhaft. Jack geht dann aber auch Frank zu und klopft ihm auf die Schulter.


Jack: "Komm' ma mit."


Der kleine Bruder folgt dem Großen sehr interessiert."


Frank: "Was gibt's denn?"


Aber Jack schweigt. Er grinst jedoch. Schelmisch, freudig, das ist schwer auszumachen. Aber auch Frank grinst mehr und mehr.


Frank: "Ich liebe Überraschungen, ne?"

Jack: "Ich weiß, Bruder."


Frank, der sich freut wie ein Kind auf seine Torte wird aufgeregter. Die Zwei gehen um die Ecke.


Jack: "Warte kurz."


Das fällt Frank zwar schwer, aber zu sehen ist nichts.


DÖÖÖÖÖÖD DÖÖÖÖÖÖÖD



Ein ansehnlicher Peterbilt 579 biegt auf den Parkplatz ein. Auf dem Kühlergrill ist eine überdimensionale, rote Schleife. Franks Kinnlade geht nach unten.


Jack: "Zeit wieder selbst Gas zu geben."


Frank blickt zu Jack. Dann zum Truck. Wieder zum Truck. Mit dem rechten Zeigefinger deutet er auf den Truck. Dann auf sich. Auf den Truck. Dann auf sich. Er blickt Jack fragend an.


Jack: "Ein Jahr ist es jetzt her, dass Madison... du weißt schon. Ich glaube der Jahrestag ist ein guter Anlass wieder in den Sattel zu steigen. Was sagst du?"


Dem jüngeren Bruder fehlen die Worte. Wenn man Frank kennt dann weiß man... das passiert nicht häufig. Jack nestelt in seiner Hosentasche und zieht einen Schlüssel hervor. Er wedelt damit vor Frank.


Frank: "DANKE!"


Frank ist außer sich vor Freude. Auf der einen Seite ist die Erinnerung sehr schmerzhaft, welche jetzt genau ein Jahr her ist, aber auf der anderen Seite... ist er ein Truck-Narr. Er ist jetzt wirklich lang genug nicht selbst hinterm Steuer gesessen. Der Fahrer, ein typischer Trucker, steigt aus und breitet die Arme aus. Dem geneigten Zuschauer fällt evtl. auf, dass es sich um einen der Trucker handelt, der den Fight Club bis zuletzt verfolgt hat, ehe Drake Ackley Madison in einen riesigen Feuerball verwandelte. Frank rennt auf den Trucker zu und umarmt ihn.


Frank: "Daaanke!"


Frank hebt den Trucker in die Lüfte, als sei dieser eine Eisprinzessin. Dann folgt auch Jack langsam, dann fängt er sich eine Umarmung.


Jack: "Weihnachten dieses Jahr kannst du dann aber vergessen."


Frank kann noch immer nicht viele Worte finden. Zu guter Letzt bekommt dann auch der Truck eine dicke, fette Umarmung.


Frank: "Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie glücklich mich das macht!"


Jack haut Frank abermals auf die Schulter, der noch immer den Truck umarmt.


Frank: "Ich taufe dich... Madison II!"


Der Trucker schien zuletzt etwas abgelenkt. Vielleicht ein guter Schachzug seines Bruders ihn wieder in die Spur zu bringen. Jeder weiß, was das Ziel von Frank ist, es geriet in Gefahr. Mit einem freudigen Frank fadet die Szene langsam aus.



Auf der Straße kurz vor dem Eingang reibt sich Rob die schmutzigen grindigen Griffel und lacht in sich hinein. Selbstbewusst stolziert er in seiner zerpflückten Kleidung, an der Schlange wartender Fans vorbei dem Eingang zum Backstagebereich entgegen. Direkt vor die Augen zweier Gorillas, die ihre Pflicht sehr ernst nehmen. Ein Süffisantes Lächeln ziert sein Gesicht.


„Hey Jungs! Wie gehts?!“


Ungerührt bleiben die schrankwandartigen Männer vor dem Hintereingang stehen.


Rob will sie passieren, doch die Männer machen dicht.


Erschrocken weicht der Hamburger zurück.


„Huh?“


Dieser Eingang ist der Crew der GFCW und ausgewiesenen Gästen vorbehalten.“


„Aber ich bin doch ein Gast.“


Können sie Dies entsprechend ausweisen?“


„Nein ich....“


Dann sind sie auch kein Gast.“


Trotzig beißt sich Rob auf die Unterlippe und denkt nach. Er setzt zur Attacke an.


„Ich bin Rob Gossler, ihr lasst mich da jetzt durch!“


Die Mannen schubsen ihn abermals zurück.


Rob entrüstet sich vollends!


„Mein Name ist Rob Gossler, ich war Jahre lang für diese Firma! Ich bin 2facher GFCW Intercontinental Champion! GFCW Galaxy Champion..... ein Titel der so gut war dass er uns weggenommen wurde!“


„Ich will sofort den Geschäftsführer sprechen!“


Einer der starken Mannen verzieht fraglich die Augenbraue.


Rob wer? Nie von ihm gehört, geh zur Abendkasse wenn du noch zur Show willst.“


Der andere legt den Kopf schief.


Ist Dieser Typ nicht längst tot?“


Außer sich versucht Rob sie zu überzeugen.


„Nein, ich stehe direkt vor euch ihr Arschlöcher.“

„So nicht Freundchen...“

Du kannst mich mal du Wichser.“


Da läuft Drake Infinity samt Begleitung an ihm vorbei und wird ohne weitere Fragen hindurch gelassen.


„Hey!“

„Rob Gossler?!“


Erleichtert dreht sich Rob herum und blickt in das Gesicht einer drallen Mitviertigerin.


Sie springt auf ihn zu und erdrückt den erschrockenen Rob Gossler in Küssen.


Bestätigt führt er Dies den verdutzten Gorillas vor.


„Na was sagt ihr Jetzt?! Ich bin ein verdammter Held!

Frau: „Du bist der Champion meines Herzens. Ich verehren dich. Du bist der beste Wrestler aller Zeiten, dich hätte diese Liga nie gehen lassen dürfen.“


Ein vielsagendes Grinsen in Richtung der Angestellten, lässt sie dennoch nicht erweichen.


Hier kommst du jedenfalls nicht rein Champ.“


Erzürnt wendet sich der Hamburger ab, mit samt „seiner Frau“.


„Fickt euch ich brauch` euch nicht. Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt! Ich zeigs euch allen ihr arroganten Arschlöcher!“


Die Frau pflichtet ihm bei.


„Ja genau, dieser Mann war und ist die Zukunft der GFCW! Unmöglich sowas!“


Empört räumen sie das Feld doch bereits nach wenigen Schritten beginnt Rob ihr verlegen zu zu flüstern.


„Hey ich weiß is vielleicht ein ungünstiger Zeitpunkt aber könnte ich vielleicht heute bei dir Pennen?“


Mit freudiger Überraschung stimmt sie zu.


„Aber natürlich, ich habe eine super große Couch.“




War Evening, Stuttgart (Porsche Arena), 08.06.2018


In Kooperation mit




Und wieder einmal hämmert „Mercury Gift“ von Zico Chain aus den Hallenboxen, während auf der Entrancestage ein buntes Feuerwerk bis unters Hallendach geschossen wird. Hell erleuchtende Scheinwerfer fahren wie wild durch das weite Rund der Halle, und schließlich zoomen wir auf das Kommentatorenpult, wo Pete und Sven im feinen Zwirn sitzen. Und Percy Addams. Auch der Commissioner sitzt da mit am Pult, breit grinsend, in der Mitte zwischen den beiden Kommentatoren.


Pete: „Heeerzlich willkommen, Wrestlingfans, zu einer weiteren Ausgabe von GFCW War Evening, diesmal aus Stuttgart!“

Sven: „Auch von mir ein herzliches Hallo! Wir haben heute prominenten Besuch an unserer Seite, niemand geringeren als die wichtigste Figur in der GFCW der letzten Jahre, unser Commissioner Percy Addams! Herzlich willkommen, Boss!“

Pete: „Na ja, also so weit würde ich nun nicht…“

Percy Addams: „Hallo Wrestlingfreunde, hallo liebe Kinder! Wir präsentieren euch heute eine pickepackevolle War Evening-Sendung, die ich hier und jetzt höchstpersönlich vorstellen werde!“


Singles Match:
Johnboy Dog vs. Alex Ricks
Referee: Henry Phoenix Jr.


Percy Addams: „Das erste Match des Abends ist leider nicht so wirklich ein Knaller, aber was kann man auch anderes erwarten, wenn Johnboy Dog mit dabei ist?! Leider muss ich ihn nach wie vor einsetzen, er hat noch einen alten Vertrag, welcher ihm unter anderem solche Privilegien zugesteht. Na ja, das ist eine andere Geschichte. Und Alex Ricks, na er sollte eigentlich keine allzu großen Probleme mit dem Wrestling-Opa haben! Wenn er sich nicht verrechnet, dann wird er das Ding gewinnen, hihi!“

Pete: „Ähm ja, sehr guter Spruch, hust hust…“


Non Title-Singles Match:
Michael Payne vs. Drake Infinity
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Kommen wir mal zum zweiten Match des Abends, Michael Payne gegen Drake Infinity. Herr Commissioner, mit Drake hatte die New Breed letztens ja auch so ihre Probleme gehabt. Wie wird das Match heute ausgehen?“

Percy Addams: „Irgendwie mag ich Drake, der Junge hat schon Chuzpe, das muss man ihm lassen! Aber Payne ist ein harter Knochen, und immerhin Intercontinental Champion. Das wird ein enges Match, das ist mal sicher. Mal sehen, vielleicht werde ich Drake weiter fördern und aus ihm einen Percy Addams-Typen machen, er würde ganz gut zur New Breed passen! Aber erstmal muss der Junge sich heute beweisen und gewinnen! Denn Verlierer brauchen wir nicht, das ist mal klar!“

Pete: „Stimmt, die gibt es ja schon genug in der Breed, wenn man sich mal so die letzten Ergebnisse anschaut.“

Percy Addams: „Gaaanz vorsichtig, mein Lieber! Denk dran, wer deine Gehaltschecks bezahlt. Ich spiele ohnehin schon länger mit dem Gedanken, am Kommentatorentisch mal ein paar Änderungen vorzunehmen!“


6 Men-Tag Team-Match:
Jason Crutch & Animals with Attitude (Daniel & Lonesome Tyler) vs. The New Breed (Rider, Ricky Murk, Steve Steel)
Referee: Jo Dordano


Sven: „Das dritte Match des Abends ist dann ein richtiger Kracher! 6-Men Tag Team-Action, The New Breed vs. Jason Crutch und die Animals with Attitude. Ich denke, da kann es nur einen Sieger geben, oder?“

Percy Addams: „Hihi, das stimmt, mein Guter, das stimmt! Zumal ich noch eine kleine Überraschung für Jason Crutch vorbereitet habe. Und für die Sprösslinge. Meine Jungs sind auf jeden Fall super eingestellt und werden das Match heute locker gewinnen und mit einem guten Gefühl zum PPV fahren!“

Pete: „Was denn für eine Überraschung? Mir schwant Böses, wenn ich das so höre.“

Percy Addams: „Das wird jetzt natürlich noch nicht verraten, hihi! Lasst euch überraschen. Ihr müsst schon bis zum Ende dranbleiben, und bis dahin Freunde, viel Spaß mit der Show!“



Wir sehen Percy Addams´ Büro. Der Chef sitzt an seinem Schreibtisch und trommelt genervt auf die Tischplatte. Ihm gegenüber sitzt ein interessierter und offensichtlich immer fröhlicher Frank Bobo. Aufgrund des Geschenks seines Bruders zuvor ist das auch nicht überraschend.


Percy Addams: „Wo bleibt der denn, verdorrich noch eins! Niemand ist hier pünktlich in dieser Liga! Ich hasse Unpünktlichkeit, hab‘ ich das eigentlich schon mal gesagt?! Wenn Drake nicht in der nächsten Minute hier aufkreuzt, dann setzt es ein one on five Handycap-Match, aber so sicher wie das Amen in der Kirche!“


Schließlich öffnet sich die Tür doch noch und Drake Infinity betritt, natürlich ohne anzuklopfen, das Büro. Die Mühe, die Tür zu schließen, macht er sich gar nicht erst. Der Lord of Madness lehnt sich in den Türrahmen und blickt abwertend von Frank zu Addams. Neben ihm taucht nun auch Luna auf. Drake trägt noch seine Straßenklamotten und Tasche, traf also offensichtlich gerade erst ein.


Drake: „Also? Was ist?“


In jedem der drei Wörter schwingt seine gesamte Verachtung für Autorität und System mit. Der Commissioner hingegen scheint seinerseits gerade durchaus auch Verachtung für Infinity zu empfinden, so wie er aus seinem Chefsessel hochfährt.


Percy Addams: „Was ist?! WAS IST?! Du ungehobelter Lümmel! Na ja, ich will über diese Frechheit jetzt mal hinweggehen, weil ich gerade ohnehin kaum Zeit habe. Ich muss eine Liga führen, verdammt!“

Ein Angewidertes Augenrollen ist alles, wozu sich Infinity in diesem Moment herablässt.

Percy Addams: „Ich habe euch nur wegen einer Sache hier herbestellt. Da eure Zusammenarbeit in der letzten Show ja mal so gar nicht geklappt hat...“

Der Lord of Madness wirft ein leises, provokatives „Versager“ in Franks Richtung.

Percy Addams: „...werden wir das wieder beenden. Nicht, dass ihr euch noch aufeinander einspielt, hihi. Ab jetzt werdet ihr wieder gegeneinander antreten, und zwar schon beim PPV Finest Hour!“

Luna und Drake seufzen nahezu synchron auf. Sie wirken nicht überrascht aber ebenso wenig erfreut.


Percy Addams: „Bobo vs. Infinity. Kann mir zwar nicht vorstellen, wer dieses Match sehen will, aber irgendwie muss ich die Card ja voll kriegen. Mal sehen, der Gewinner hat dann vielleicht so etwas wie eine Zukunft in der GFCW, also seht das Match als Chance an, ihr Eumel! So, jetzt muss ich los, hab‘ mit Steve noch was dringendes zu besprechen. Ich empfehle mich.“


Und mit diesen Worten verlässt der Boss sein eigenes Büro (Drake macht ihm mit einer demonstrativen Geste Platz in der Tür) und lässt Frank und Drake zurück. Für Frank ist jetzt nicht nur Weihnachten, sondern auch Ostern. Das wollte er, schon so lange. Er im Ring GEGEN Drake. Das hat bislang ja nie geklappt. Jetzt wird es Wahrheit.


Frank: "Endlich!"

Drake: „Tjaaaaaa… Kann man wohl nicht ändern.“


Der genervte Tonfall wird von Drakes typischem Grinsen gefolgt, als er sich vor Frank aufbaut (Was in Anbetracht ihrer Größe immer noch nicht wirklich Eindruck macht). Drake wirkt nicht so, als sei er gestört von der Ansetzung, auch wenn er Ignoranz ausstrahlen will. Es wirkt, als hätte er irgendwo ein Ass im Ärmel.


Drake: „Letzte Worte, Frank?“

Frank: "Ich warte schon so lange, in zwei Wochen ist es endlich soweit. Ich werde dich abwracken!"


Unter einem abstoßenden Kichern entfernt sich Drake rückwärts aus dem Büro.


Drake: „Na denn… Bis zum PPV.“


Drake verlässt das Büro und jetzt ist Frank alleine dort drin. Er freut sich wie ein Honigkuchenpferd, könnte dieser Tag noch besser für ihn werden?


Sven: "Okay, das war kurz und schmerzlos. Das sehen wir ja sonst eher selten."

Pete: "Das zeigt eher, was für ein unfähiger Typ Percy ist! ICH will das Match sehen, er tut so als würde es niemanden interessieren!"

Sven: "Pete, Percy hat alles genau im Griff. Er wusste wahrscheinlich, dass es so am wenigsten eskalieren wird. Er ist einfach ein Profi."

Pete: "Na wenn du das sagst, Sven. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Ding."

Sven: "Es wird auf jeden Fall interessant. Die Beiden standen bislang niemals gegeneinander im Ring und es ist viel passiert zwischen ihnen. Das wird ein Krieg."


Und mit einem Grinsebär-Frank fadet sie Szene langsam aus.



Die Geräuschlaute von Flamingos sind zu hören. Dann:



Ins Bild hüpfen zwei absolute Vollidioten, die versuchen, gangnamstyle zu tanzen. Ein bisschen sieht es auch so aus, aber eben nur fast. Hauptsächlich sieht es total peinlich und penetrant dumm aus. Der eine Typ trägt trägt wie beim letzten Mal die rosa Plüschmütze in Flamingoform mit Schlappohren. Er hat fransiges, blondes Haar, das ihm bis auf die Schultern und etwas darüber hinaus hängt. Kenner der letzten Show wissen, das ist Derek „Flamingo Boy“ Jones, der hier einen fetten Nasenring trägt und sich einen Schnurrbart ins Gesicht gemalt hat. Was gleich ist wie beim letzten Mal ist, dass sein ausgefranstes, blondes Haar unter der Mütze hervorhängt und total bescheuert aussieht. Er macht lächerliche Verrenkungen, während er auf einer Ukulele dahinklimpert und immer wieder „Boo-Yah! Boo-Yah!“ ruft.


Sein Partner, Anthony „the mac“ Monroe, hat ein gelbes Bandana um den Kopf und hat sich sein Gesicht weiß angestrichen. Er trägt wieder Spongebob Merchandise – wie man das als Simpsons-Fan so macht – und macht so richtig dämliche Bewegungen. Um die Schultern trägt er ein himmelblaues Cape, das er flattern lässt. Zuguterletzt, um zu unterstreichen, wie total nerdig er sich verhält, lässt er die Zunge schlackern und krächzt „Whoooo-eeeeee! Whoooo-eeeee!“.


Endlich meldet sich die metallisch verfremdete Stimme aus dem Off:


Metallisch verfremdete Stimme aus dem Off: „Wir sind die Agentur. Und wir präsentieren Ihnen die ‚Dummen Episch Penetrant Peinlichen Nerds‘, die DEPPN!“


Flamingo Boy“ sieht plötzlich wirr um sich, so als würde er suchen, woher die Stimme kommt. Dann guckt er sowas von bedeppert in die Kamera und lässt nun auch die Zunge schlackern. Er lacht schrill auf.


Derek Jones: „WHOOOOO-EEEEEE! Jaaaaaa, Baby, wir sind die Deppn! Und bei Finest Hour, ooooooh jaaaa, da geht der Punk ab! Denn bei Finest Hour geben wir unser Debüt!“


Derek macht wieder weiter mit seinem Gangnam Style, als sich Anthony Monroe, Luxemburgs bester Wrestler, plötzlich an die Kamera wendet. Er hechelt wie ein Hund, dann winselt er wie ein heulender Wolf.


Anthony Monroe: „Ho-ho-ho-h! Baby, Fineft Hour werdet ihr fehen, wofu die Deppn imftande find. Denn wir find daf abfolut befte Tag-Team, daf die Wreftling Welt je gefehen hat! Wir heben ab, BOOOM, wir fliegen hoch, YEEEAAAH, wir knallen, und freddern und feuern und funkeln und fransen und OOOOOH JAAAA, wir landen hart!“


Die beiden springen herum, als hätten sie nicht alle Tassen im Schrank. Nochmal wendet sich Derek Jones der Kamera zu.


Derek Jones: „Bei Finest Hour sprengen wir das Hallendach – aua“ – Anthony Monroe ist ihm auf den Fuß gesprungen – „- und bald schon, ihr werdet sehen, sind wir die groovigsten, coolsten GFCW-Tag-Team-Champions des Jahrtausends!“

Anthony Monroe: „Du meinft, def Jahrhundertf!“

Derek Jones: „Ach was…des JAHRES! Finest Hour, die Deppn! Wir hauen rein, also tut ihr es auch!“


Wieder tanzen sie belämmert herum, als sich die metallisch verfremdete Stimme aus dem Off wieder meldet:


Metallisch verfremdete Stimme aus dem Off: „Schaltet ein. Dort werden Sie geholfen!“


Und raus. Gottseidank.



Anspannung. Leidenschaft. Das Gefühl, bereit zu sein. Es allen zu zeigen – sich selbst, den Fans und auch jenen, die an einem Zweifeln.

All das hat Johnboy Dog schon hunderte, ja mittlerweile wohl tausende Male hinter sich gebracht. Sich nicht einlullen lassen, aber auch nicht niedermachen. So ist er durch all die Jahre gekommen – und das sind nächstes Jahr immerhin schon sagenhafte vierzig.

Gleich ist es soweit. In wenigen Minuten wird es hier losgehen, wird der Ring-Oldie auf Alex Ricks treffen. Die letzte, große Bewährungsprobe vor dem Match gegen Michael Payne bei Finest Hour, in dem es noch einmal um alles geht. Manch einer würde Alex Ricks sicher als Möglichkeit des Aufwärmens sehen, aber der Hund tickt da anders. Für ihn ist jedes Match, jedes NÄCHSTE Match so wichtig, dass er ihm höchste Priorität beimisst. Und deshalb wirkt er hier, kurz vor dem Vorhang, der alles bedeutet – Gorilla-Position halt – absolut angespannt.


Aber er ist nicht allein. Eingefunden haben sich nämlich, man ahnt es schon, die GFCW-Tagteam-Champions, die nicht nur Daniel und Lonesome Tyler heißen, sondern auch die Söhne der nicht eben jungen Legende sind. Und die wirken optimistischer als der Hund selbst, immerhin haben sie es ja auch „nur“ mit der New Breed zu tun und eben nicht mit dem manchmal gemeingefährlichen Alex Ricks.

Daniel: „Du wirst das doch eh so machen wie immer, Dad: Langsam angehen lassen und ihn dann irgendwann auflaufen lassen um zu kontern. Das ist ein Teil, den ich auch für mich gerne nutze.“

Der Hund nickt, wirkt aber nicht vollständig anwesend. Vielmehr wirkt er außerordentlich fokussiert, weshalb auch die Antwort etwas auf sich warten lässt.

Johnboy Dog: „Ich weiß. Aber Alex Ricks ist anders als alle. Er kann von einer auf die andere Minute explodieren und das will ich unbedingt vermeiden. Ich dachte immer, die Fight Clubberer wären tickende Zeitbomben oder Antoine, dem man Tourette nachsagt. Aber Alex hat das wirklich auf eine neue Ebene. Angst habe ich sicher nicht, aber großen Respekt davor.“
Tyler: „Sollen wir dabeibleiben oder willst Du allein gehen?“

Der Hund will gerade antworten, da….

Alex: „Bereitet euch lieber für später vor.“


Wenn man vom Teufel spricht, sagt man doch so gerne. Und so wie bisher über Ricks gesprochen wurde, ist der Vergleich zum Teufel hin auch gar nicht einmal so abwegig. Unberechenbar und immer für eine Überraschung gut. Dass er hier allerdings ebenfalls den Weg in die Gorilla Position pünktlich zum Match antritt, war allerdings weder überraschend noch unberechenbar. Trotzdem schaut das Familiengespann im ersten Moment überrascht, als die kalte Stimme des Mathematikers ertönt und einmal mehr so ähnlich klingt, als würde eine (gut programmierte) Computerstimme einen Text aufsagen.


Langsam geht er auf die Gruppe zu, richtet seinen Blick dabei zunächst auf die Männer mit Gold. Beeindruckt wirkt er allerdings weniger.


Alex: „Ich sehe…die Animals with Attitude, das Prunkstück der Zusammenarbeit bei German Fantasy Championship Wrestling.“


In dieser Tonlage ist selbst Ironie schwer auszumachen.


Alex: „Tyler, du kennst mich anscheinend noch nicht sonderlich, aber du kannst deinen Bruder oder deinen Vater fragen. Wir standen schon oft genug gegeneinander im Ring. Und sie wissen, dass es in dieser Liga keinen ehrlicheren Kämpfer als mich gibt. Zäh? Ja. Talentiert? Ja. Ungerecht? Nein. Also bleibt ruhig hier oder wärmt euch für später auf. In diesem Kampf zwischen Johnboy Dog und mir wird mit ehrlichen Mitteln gekämpft.“


Ricks steht zwischen den Fronten, JBD rechts von ihm, die Tag Team Champions links. Sein Blick schlägt nun allerdings diese Brücke, er kneift die Augen zusammen, dreht den Kopf langsam in Richtung Hund.


Alex: „Oder willst du Michael Payne ein Zeichen senden?“

Ein Blinzeln des Hundes, der recht gelassen bleibt, während Tyler – der ohnehin angesprochen zu sein schien – einen Schritt nach vorn macht, und Ricks konfrontiert.

Tyler: „Pass mal auf, Mister Mathematik. Ich kenne dich vermutlich besser als Du denkst, denn ich habe ALLE diese Matches gesehen. Und wenn ich dich nicht gerade mit jemandem verwechsle – und du siehst ziemlich einzigartig aus, so dass das ausgeschlossen scheint – dann bist du nicht minder gefährlich als alle anderen in der GFCW, sondern toppst das…“

Weiter kommt das Teilzeit-Dschungle-Kid nicht, denn es ist der Vater, der hier ein wenig zu beschwichtigen versucht.

Johnboy Dog: „Alex, Alex…..ein Zeichen? An Michael Payne? Natürlich will ich ein Zeichen senden, ganz klar. Eines voll fairer Konkurrenzfähigkeit und Gottvertrauen in meine Fähigkeiten. Ich weiß, dass du der letzte wärst, der den Fehler beginge, mich zu unterschätzen….“


Ricks überprüft das Klassenzimmer. Schaut still auf JBD, auf Tyler, auf Daniel. Beide Seiten wissen genau, dass in diesem Moment kein Angriff stattfinden wird, angespannt ist die Lage trotzdem. Der Freiburger geht die Blickrichtung noch einmal zurück. Der Hund wird ins Visier genommen. Aus der Halle hört man bereits die ersten Töne von Red Rider. Das registriert auch der Freiburger.


Alex: „Klingt als wäre es Zeit...Michael Payne wird gespannt auf dein Zeichen sein. Bis gleich.“


Sagt er und geht durch den Drei-Mann-Tunnel hindurch die letzten paar Schritte, um den Vorhang zu umfassen. Dann aber noch einmal das ach so typische Ricks-Verharren für einen letzten Kommentar.


Alex: „Ach und Tyler…es wird sich schon noch die Gelegenheit bieten, dass du meine Kämpfe nicht nur SIEHST. Das ist nur eine logische Konsequenz.“


Und swoosh, wie das Cape eines Superhelden weht der Vorhang in der Luft und Alex Ricks betritt zum Jubel der Fans die Rampe. Der Hund wird ihm gleich folgen, noch steht er aber hier und schüttelt den Kopf, ehe er seine Jungs ansieht.

Johnboy Dog: „Seht ihr? Genau das meine ich. Ricks ist unberechenbar, aber er macht nie ein großes Geheimnis, aus dem was er vorhat. Ich werde jetzt da rausgehen und zeigen, dass mit alten Hunden nicht zu spaßen ist.“

Die Cam wird gesucht und dann auch noch streng angeguckt!

Johnboy Dog: „Michael Payne…ich will, dass Du dir das ansiehst. Dass du vorbereitet bist, auf die Dinge, die dich ereilen werden. Denn das, was Ricks gleich erlebt….wird auch Dir wiederfahren!“

Noch einmal legen die Jungs ihm die Hände auf die Schulter, dann entwischt auch er durch den Vorhang…


Singles Match:

Johnboy Dog vs. Alex Ricks

Referee: Henry Phoenix Jr.

Die Halle verdunkelt sich und es wird still. So still, dass bald ein Raunen durch besagte Halle geht und man sich fragen mag, was da wohl schiefgelaufen ist. Aber es ist nicht schiefgelaufen....

....denn wenige Sekunden später schallt "I want my money back" in der Langversion - mit dem tollen Drum-Intro - aus den Boxen und neben Alex Ricks wissen nun auch alle anderen, dass der Hund im Anmarsch ist. Dieser tritt durch den Vorhang und wird - die Halle ist einstweilen immernoch Dunkel - von einem einzelnen Scheinwerfer eingefangen und verfolgt. Schließlich bleibt er nach der Hälfte des Weges stehen....

.....und das Licht geht an!
Da steht er, in einen Mantel gehüllt und wirkt fast ein wenig wie Michael Payne. Langsam schreitet er weiter zum Ring und betritt diesen schließlich über die Ringtreppe, auf der er auch den Mantel niederlässt. Im Ring lässt sich der Veteran kurz feiern und mustert dann Alex Ricks, der sicher schon darauf wartet, den Hund in die verkrusteten, von Stiften degenerierten Finger zu bekommen. JBD zieht ein paar Mal am Seil und betrachtet sich dann als fertig!


Pete: Als wäre diese Ansetzung nicht ohnehin schon interessant genug, dank dem Gespräch der beiden gerade habe ich gleich noch einmal ein wenig mehr Lust auf das Match. Dass die beiden etwas Gutes auf die Beine stellen können, wissen wir ja schon lange.

Sven: Einige Male standen sie sich ja schon im Ring gegenüber und geliefert haben sie bislang immer. Alex Ricks war sogar der erste Herausforderer, als Johnboy Dog der GFCW Heavyweight Champion war. Damals endete das Match ein wenig kontrovers…dass Cyrus Achaemid heute wieder eingreift, darf aber bezweifelt werden.

Pete: Wenn man den beiden gerade glauben darf, dann bleibt es heute allein unter den beiden. Zuletzt gingen sie sich ja ein wenig aus dem Weg. Nachdem Ricks in den letzten Shows aber immer wieder mit Michael Payne zu tun hatte, muss jetzt natürlich auch dessen Herausforderer zeigen, wie er sich gegen den Mathematiker schlägt.

Sven: Wenn JBD hier etwas gelingt, woran Payne scheiterte, ein Sieg gegen Alex Ricks, dann wäre das schon ein deutliches Zeichen…aber wenn Ricks wieder so auftritt, wie vor zwei Wochen wird das ein schweres Unterfangen.

Pete: Heute wirkt der Mathematiker allerdings wieder deutlich beruhigter. Er scheint, seine Emotionen wieder besser unter Kontrolle zu haben. Nun…wir werden sehen.

Sven: Und zwar jetzt, da läutet die Glocke!


Und ab geht die Post.

Die Anfangsphase ist recht leicht zusammengefasst. Ricks ist wieder normal, beschränkt sich wieder auf seine klassischen Manöver, seinen typischen Stil geprägt von Kontern und Mattenwrestling. Sobald er die Gelegenheit hat, ein Gelenk des Hundes zu bearbeiten, springt er auf diese, wie es ein wildes Tier machen würde…um dem Hund noch etwas anderes Animalisches entgegenzusetzen. Aber der ehemalige Commissioner ist trotz seines Alters nicht von gestern und kennt den Stil des Mathematikers mittlerweile natürlich. Ist dementsprechend auch gut vorbereitet und kann mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung und Rafinesse glänzen. Er nutzt den Ring perfekt zu seinem Vorteil, jeder Ansatz einer Aktion von Ricks wird direkt per Rope Break unterbunden. Bei Gelegenheit wird Ricks auch mit der Brust-/Halspartie direkt auf das oberste Seil geschickt, was dem Hund in den Folgeminuten einen gewissen Vorteil verschafft.


War die Anfangsphase also durch gegenseitiges Überlisten und kleinen Nadelstichen geprägt, so kann JBD im Anschluss seine Routine und seinen Kraftvorteil ausspielen. Da er bekanntlich nicht mehr so ganz der Jüngste ist, kommt es ihm ganz recht, auf der Matte nicht ständig schnell reagieren und die Position wechseln zu müssen. Ein Ansatz zu einem Suplex endet dann allerdings doch wieder in einem Neckbreaker. Abzuschreiben ist Ricks hier also definitiv nicht. Auch wenn er wenig später nach einem Hip Toss wieder auf der Matte landet.


Insgesamt bleibt JBD hier doch allerdings sehr rustikal. Beschränkt sich größtenteils auf Tritte, Kniestöße, Clotheslines, Ellbogenschläge und weitere Treffer mit seinen eigenen Körperteilen. Ein Zeichen in Richtung Payne? Getreu dem Motto „die besonderen Aktionen hebe ich mir für dich auf“? Oder vielleicht „Während du gegen Ricks verlierst, besiege ich ihn mit minimalsten Mitteln“? Eine Clothesline von Ricks beseitigt dann allerdings kurzzeitig wieder den Glauben an den Minimalsieg des Hundes.


Pete: Wie zu erwarten war. Ein ausgeglichenes, offenes Duell. Was die Frage vor dem Match allerdings angeht…was würdest du sagen, welche Zeichen Johnboy Dog bisher an Michael Payne gesendet hat?

Sven: Ich denke nichts, was der Champion nicht bereits weiß. JBD ist erfahren, er ist stark und er ist gut. Ich denke, jeder weiß das.


Und weil sich daran auch im weiteren Matchverlauf wenig bis nichts ändert, springen wir an dieser Stelle direkt ans Matchende in freudiger Erwartung, dass da etwas Spannendes passiert. Also nicht, dass das Match bisher nicht spannend war. Aber es war halt noch auf Seite 1 in Word…und generell erwartet man im Wrestling doch nie einen Sieg, ohne dass beide Wrestler zumindest ihren Finisher mal vorbereitet haben. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt. Dort, wo Finisher so langsam relevant werden.


Zunächst beschränken sich die beiden aber noch auf gewöhnlichere Manöver. Ein Big Boot des Urgesteins schickt Ricks einmal mehr auf die Matte in diesem Duell. Mittlerweile bleibt der auch einen Moment dort, die Erschöpfung zeigt sich. Auch JBD geht danach erst einmal zu den Seilen, hält sich fest, schnauft durch, nimmt dann Maß…stürmt los und wirft sich mit einem Senton Splash auf den Mathematiker. Doch das Cover reicht nur bis Zwei.


Der Hund zieht seinen Gegner wieder auf die Beine, lädt ihn zu einem Powerslam auf, doch Ricks rutscht hinter dem Hund zurück auf die Matte, stürmt los und rammt den Hund mit der Brust voran in die Ringecke. Er rollt rückwärts, rennt wieder los und läuft noch einmal per Bodycheck hinterher, um JBD erneut in die Ecke zu pressen. Der Hund wankt rückwärts zurück, Ricks packt ihn, schleudert ihn in die Seile, doch ein Reversal von JBD. Ricks geht in die Seile, federt zurück. Clothesline vom Hund! Aber Alex taucht durch, läuft noch einmal in die Seile, wieder kommt er zurück


The Game’s Over!


Superkick von Johnboy Dog und Ricks wird voll erwischt. Fällt um, wie vom Blitz getroffen, rollt glücklicherweise zur Seite und fällt aus dem Ring nach draußen. Johnboy Dog dreht sich nach dem Treffer sofort um, schaut nach seinem Gegner, sieht ihn erst nicht, dann bemerkt er ihn vor dem Ring. Im ersten Moment wirkt er wenig begeistert…dann grinst er allerdings breit und nickt.


Pete: Ohoo, sieht als, als hätte der Hund eine Idee. Das heißt nichts Gutes…aber…JBD?

Sven: Johnboy Dog kommt her, aber was hat er vor?


Tatsächlich geht der PPV-Gegner von Michael Payne aus dem Ring, allerdings nicht in Richtung Ricks. Nein, vielmehr geht er zu den beiden Kommentatoren oder noch besser an ihnen vorbei zum Zeitnehmer und weist ihn an, aufzustehen. Ein Klappgeräusch später ist JBD bewaffnet.


Pete: Was soll denn das jetzt werden? Was hat JBD mit dem Klappstuhl vor?

Sven: Na, was wohl? Es geht darum ein Zeichen zu setzen!


Das kann man wohl sagen. Die Fans sind unruhig, raunen, staunen, jubeln, buhen, keiner weiß so wirklich, welche Reaktion hier richtig wäre. Nur JBD weiß es. Zuhauen. Und nachdem sich Ricks mit Hilfe der Ringschürze wieder einigermaßen auf die Beine zerren konnte, weiß auch er, wie er reagieren sollte. Mit Rückzug. Der Hund spaziert auf ihn zu, grinst selbstsicher, während Ricks vorsichtig zurücktritt.


Der Ringrichter schaut durch die Seile, ermahnt Johnboy Dog, fordert ihn auf, den Stuhl fallen zu lassen oder zumindest nicht zu benutzen. Doch der Hund holt aus…und der Hund schlägt zu!


Aber er schlägt ins Leere. Ricks taucht ab, hechtet zur Seite und mit einem lauten Scheppern knallt JBD die Sitzgelegenheit auf die Treppe. Ricks stolpert am Hund vorbei, steht hinter ihm, während der den Stuhl nur noch mit der rechten Hand hält und sich mit der freien Hand eben diesen rechten Arm hält. Der Rückstoß war heftig. Ricks packt ihn an der Schulter, wirbelt ihn herum und entreißt ihm den Stuhl.


Der Stuhl wirbelt herum und er trifft! Alex Ricks trifft im Chaos Henry Phoenix Jr. mit der Stuhlkante! Der Ringrichter schreckt auf, stolpert zurück und schaut den Mathematiker entgeistert an. Der bemerkt das erst gar nicht, wirft den Stuhl einfach nur verärgert nach hinten, erstarrt dann für eine Sekunde und scheint wohl zu begreifen, was gerade passiert ist. Mit offenen Augen schaut er den Ringrichter an, während JBD neben ihm langsam ein immer breiteres Grinsen bekommt und erwartungsvoll in die gleiche Richtung wie Ricks blickt.


Alle Blicke sind klar, jeder weiß, was dieser Moment für das Match bedeutet. Die Fans wissen es genauso, buhen.


Pete: Nein, das kann doch nicht sein. Nein, Phoenix, tu es nicht.

Sven: Er hat halt keine Wahl, Regeln sind Regeln.


Und tatsächlich. Er gibt das Zeichen.


Ding

Ding

Ding


Alex Ricks ist disqualifiziert…und schaut genervt auf den Hund. Der schaut ihn aber nur schmunzelnd an, zuckt mit der Schulter und rollt sich dann zurück in den Ring, um den Arm hochgehoben zu bekommen. Auch im Alter kann man noch bestens trollen.


Pete: Johnboy Dog hat hier tatsächlich gewonnen…aber ein Zeichen in Richtung Payne würde ich dieses Ende nun wirklich nicht nutzen.

Sven: Naja…er war bereit, zuzuschlagen. Und egal wie man es dreht und wendet…ER hat Alex Ricks besiegt.




Der Backstagebereich – unendliche Weiten. Zumindest in der Theorie mag das sehr oft gelten, denn wenn man bedenkt, wie weitläufig jene Gegenden sehr oft sind und wie selten sich die Wrestler dort begegnen, könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, der Backstagebereich sei eigentlich nur ein großes, schwarzes Loch in dem Wrestler verschwinden und ansonsten in ihrem eigenen Paralleluniversum leben. Aber da schließt sich der Kreis, denn ist die GFCW nicht auch ein Paralleluniversum?

Zurück ins hier, jetzt und dort….und nicht irgendwann. Denn wir sehen nichts geringeres als Jason Crutch’s crutchige Umkleide, die zwar keine der größten in der GFCW ist, aber mit eine der Gemütlichsten. Dort hat es sich der zweifache – und amtierende – GFCW-Champion sehr gemütlich gemacht, selbst ein großer Tisch mit einer Bank vom Bierzelt (nein,. Nicht das alte GFCW-Team) darf da nicht fehlen. Der 40Zöller an der Wand ist so gerade eben genug, um die Action hierher zu spiegeln, die sich ansonsten in der Arena abspielt. Gemütlich halt...fehlen eigentlich nur noch Speis und Trank.

Statt Speis und Trank haben sich allerdings andere Dinge oder besser: Wesen eingefunden: Lonesome Tyler und Daniel – auch bekannt als AwA und mit neuen Shirts, die Jason Crutch gesponsort hat, der auch selbst eins dieser Shirts trägt:


RAGING PROTECTION CREW“

steht in riesigen Lettern untereinander darauf und insbesondere Tyler scheint sehr stolz zu sein, endlich einer tollen Gruppierung anzugehören….Daniel kennt das ja, immerhin gab’s den im Fight Club und der New Breed schon. Auch wenn die AwA natürlich viel toller sind als all das, wenn man die Jungs fragt.

Man sitzt sich da am Tisch gegenüber und Jason Crutch stellt gerade die Sporttasche beiseite, aus der er die Shirts gegrabbelt hat. Da hat der Camguy wohl seinen Einsatz ein wenig verpennt, denn wieso sollte man dem Zuschauer den großen Moment der Übergabe vorenthalten? Gut, vielleicht hat Tyler geweint wie ein kleines Kind, aber dafür gibt es gerade keine Anzeichen. Also wird das wohl einfach nur schlechtes Timing sein.

Die Jungs jedenfalls wirken ziemlich happy und da das mit der positiven Bestärkung ja schon beim Herrn Papa ganz gut geklappt hat, ist nun der gute Jason Crutch an der Reihe….zumal es hier ja auch um das eigene Wohl geht. Denn immerhin tritt man mit dem Begründer der Crutch-o-Mania gegen drei wohlbekannte Gegner an. Motiviert scheint man bis in die Haarspitzen und endlich ist die Cam nahe genug heran, dass man auch ein paar Worte verstehen kann.

Daniel: „Ich hab unser Entrance-Theme gehört und muss sagen: Geil! Selten etwas so passendes gehört. Da könnte ich gleich ausrasten vor Freude!“
Tyler: „Echt?“

Jason schaut ein wenig irritiert drein, grinst dann aber selig vor sich hin.

Jason Crutch: „Wusste ich doch, dass Dir mein Theme gefällt!“

Nun ist es Tyler, der ein wenig verwirrt dreinschaut, aber daraus schließt, dass man sich wohl unter Jason Crutch’s Theme zum Ring bewegen wird. Allerdings kann man, nun da das geklärt ist, ja auch das Theme…äh…Thema wechseln.

Tyler: „Wie wollen wir’s denn nun angehen? Schnell? Langsam? Sollen wir Dinge mitnehmen? Ich habe überhaupt noch keinen Plan, wie du das angehen willst.“

Der Blick liegt, nicht eben unfordernd, auf dem wieder etwas erstaunt dreinschauenden Jason Crutch.


Jason Crutch: „Tyler, wir sind die Raging Protection Crew, nicht die Minnesota Wrecking Crew. Oder die Southnortheast Billboard Crew. Oder die Wack-Wack-Yackady-Yack-Crew. Wir sind auch nicht – die Crew. Wir nehmen keine Dinge mit zum Ring. Wir selbst sind die Waffen. Die Waffen gegen die Ungerechtigkeiten, die Percy Addams und seine Tunichtgute euch und mir angetan haben. Aber damit ist jetzt Schluss. Heute Abend. Wieso? Weil wir gemeinsam, geschlossen, als eine Einheit, die rasend ist und sich gegenseitig beschützt, zusammenstehen. Keiner kann uns diesmal in den Rücken fallen.“


Crutch steht auf, klopft sich gegen die Brust und schaut jedem entschlossen in die Augen. Aber nicht gleichzeitig, was lustig aussehen würde – sondern nacheinander.


Jason Crutch: „Die GFCW-Tag-Team-Champions. Der GFCW-Heavyweight-Champion. Größer und besser geht es im Moment nicht. Und Steve Steel, Ricky Murk und Rider sollen UNS aufhalten? Nein. Heute ist es Zeit, ein kleines Zeichen zu setzen. An Percy Addams und die New Breed. Bis hierhin und nicht weiter!“
Tyler & Daniel: „Hm!“

Breitet sich da etwa ein wenig Skepsis aus? Mitnichten! Es ist Daniel, der zuerst aufsteht.

Daniel: „Mit meinem technischen Talent werde ich die entsprechenden Defizite bei der New Breed aufzeigen! Dazu kommt Leidenschaft, die ihresgleichen sucht!“

Crutch lächelt, klatscht aber noch keinen Beifall. Dann erhebt sich auch Tyler.

Tyler: „Mit meiner Sprungkraft werde ich unter Beweis stellen, wie unglaublich schwerfällig die New Breed ist! Ein Haufen verlotterter, untalentierter Säcke, deren einziges Glück ist, dass sie Percy Addams auf ihrer Seite haben!“

Crutch lächelt nicht mehr bloß, er strahlt über das ganze Gesicht. Er scheint zufrieden mit den beiden jungen Burschen zu sein, die er durch die Freundschaft mit Johnboy Dog nun schon seit vier Jahren kennt. Dann fügt er selbst noch hinzu:


Jason Crutch: „Jawohl! Das ist es, was ich hören wollte. Und genau das ist es, was ich meinte. Als ihr mir vor zwei Wochen zu Hilfe gekommen seid, um mich vor den feigen Attacken von Steve Steel und seinen beiden Handtuchträgern zu schützen, habt ihr das anfangs vielleicht nicht für mich getan, sondern für euch. Doch ich habe gesehen, dass dort, vor zwei Wochen, vielleicht etwas begonnen hat, was auf lange Sicht unzerstörbar sein kann. Und ich bin froh, dass ihr das auch so seht. Denn wenn Jason Crutch und ihr beiden uns zusammentun zu der Raging Protection Crew, dann kann uns keiner was anhaben. Keine faulen Tricks, keine hinterhältigen Attacken. Ihr stärkt mir den Rücken, ich stärke euch den Rücken. Wie einst die großen Musketiere schon sagten:


HOLLA-HE!“


Daniel und Tyler waren schon drauf und dran, mit dem berühmt berüchtigten Spruch der Musketiere einzustimmen. Doch Crutchs Ausspruch hat sie dann doch verwirrt und sie zu überraschten, nein, fast schon ENTSETZTEN Gesichtsausdrücken verleitet. Wo hat er nur einen so vollkommen dämlichen Spruch her?! Hm...Crutch bemerkt die Blicke der Tag-Team-Champions, die auf ihm ruhen. Dann schüttelt er schnell den Kopf, als wäre er aus einem Alptraum erwacht und setzt nochmal an:


Jason Crutch: „Ich meine,


EINER FÜR ALLE...“

Bei Daniel scheint als erstes der Groschen zu fallen, auch wenn er Crutch wohl gerade für etwas Banane hält. Da Tyler länger braucht, wird dem die Lösung ins Ohr geflüstert. Tyler schaut, als habe ihn gerade eine Raupe beim Marathon überholt!

Dann aber folgt, was folgen muss:

Daniel: „HOLLA!“
Tyler: „HE!“


Auch wenn Jason Crutch es jetzt wieder ist, der nicht ganz zufrieden scheint mit der so falschen Vervollständigung des eigentlich bekannten Spruches, so packt er letztlich auch seine ausgestreckte Hand auf die anderen beiden Hände, die seine Partner in die Mitte recken. Die Raging Protection Crew scheint hiermit offiziell gegründet. Eine Zweckgemeinschaft fürs erste, um den fiesen Machenschaften von Percy Addams und der New Breed geschlossen begegnen zu können? Oder doch eine längerfristige Partnerschaft, um die GFCW von Grund auf neu zu errichten? Das wird abzuwarten sein...!



In einer Umkleide sitzt der große Amerikaner Michael Payne auf einem Stahlstuhl. Über seiner Schulter, der Championship. Auf seinem Gesicht, ein Ausdruck der nachdenklichkeit. Aber auf jeden Fall nicht der Wut oder der Trauer.


Michael Payne: „Letzte Show da stand ich in dem Ring da draußen, One on One gegen einen der besten Wrestler der GFCW aktuell. Alex Ricks! Und auch wenn am Ende der Arm von Alex Ricks gehoben wurde zum Sieg, so habe ich kein schlechtes Gefühl über dieses Match oder Alex Ricks. Alles haben wir in diesem Ring gelassen und die offene Frage geklärt. Ich habe es mehrfach schon gesagt, ich muss nicht der beste Wrestler der GFCW sein oder der beste Champion. Aber ich gehe lieber kämpfend unter als diesen Titel einfach jemanden zu schenken.“


Er dreht sich zur Kamera.


Michael Payne: „Aber eine Sache Alex, die kann ich so nicht stehen lassen aus der letzten Show. Gerade jetzt nicht, nicht nach diesem Match mit dir oder dem anstehenden Kampf bei Finest Hour. Du hast mit deinem Geschäftspartner gesprochen, einem Mann ebenfalls so ein Synonym wie du für die GFCW Schwanenburg. In diesem Gespräch hast du etwas gesagt, das ich aktuell so nicht akzeptieren kann.“


Er hebt den Kopf und blickt direkt in die Kamera.


Michael Payne: „Du meintest, ihr beide wärt das Hirn der GFCW. Soweit so gut, doch dann meintest du Alex, das Jason Crutch das Herz wäre? Bei allem Respekt gegenüber dem Einsatz von Jason Crutch aber, wenn jemand als das Herz und die Seele von GFCW gelten sollte dann wäre ich das. Seit meiner Rückkehr damals in der BBC, habe ich so gut wie keine Show verpasst. Habe in jeder Show über hundert Prozent gegeben und vorallem während meiner Zeit als GFCW Intercontinental Champion. Egal ob Sieg oder Niederlage, ich habe immer meinen Schweiß und mein Blut in diesem Ring gelassen und den Fans eine heiße Show und harte Fights geboten.“


Jetzt blickt er wieder auf den glänzenden Championship in seinem Besitz.


Michael Payne: „Alex ich habe dir diesen Titel hier entrissen. Du solltest es besser wissen. Ich gebe es zu, seit ich diesen Titel halte bin ich nicht der beeindruckendste Champion gewesen. Habe viele Matches verloren. Doch das war nie mein Ziel. Ich bin nicht auf den Ruhm aus der längste Champion zu werden, sondern daran das Herz der GFCW zu erhalten. Jeder hier in der GFCW ist nur auf seinen eigenen Erfolg bedacht, ich möchte der sein welcher die Flagge und das Leben der GFCW stolz hochhält. Ein wichtiger Sützfpfeiler dieser Promotion zu sein.“


Dann dreht er sich wieder zur Kamera.


Michael Payne: „Etwas das ich dachte das auch du wärst JBD. Diese Legende, dieser Veteran der die GFCW anführen will und leiten will. Aber momentan bin ich mir da nicht mehr so sicher. Deine ganze Handlungsweise in der letzten Zeit, sie gibt mir zu denken. Ob du wirklich schon bereit bist, dein eigenes Ego in den Hintergrund zu stellen. Und die Liga an erste Stelle zu stellen. Das was ich bei deiner Zeit als Veratworlticher hier gedacht habe. Das du wirklich nach einer langen und erfolgreichen Karriere bereit bist zu helfen die GFCW wieder auf die Beine zu holen.“


Er schaut auf den Bildschirm wo gerade Bilder der Show laufen.


Michael Payne: „Ich meine schau es dir an JBD, wir haben viele tolle Wrestler in der GFCW. Die seit geraumer Zeit eine harte Arbeit machen um dieses alte Schiff wieder anzutreiben. Aber du merkst doch selber, sie brauchen eine Führung. Ihre Gier treibt sie in die falsche Richtung. Sie brauchen einen Veteranen wie dich, mit reinem Gewissen. Die GFCW braucht einen Helden einen Mann an den die Liga und seine Fans glauben können.“


Dann dreht er sich wieder zur Kamera.


Michael Payne: „Darum habe ich auch dir dieses Match angeboten. Ich wollte den Staub von dir klopfen, dich aus diesem Ringrost holen. Dein Platz ist hier JBD, nicht irgendwo vor einem Fernseher als Zuschauer. Wir brauchen dich hier, aber nicht wenn du dich von diesen jungen Wilden in ihren Strudel der Selbstsucht ziehen lässt. Solche wie meinem Gegner heute Abend Drake Infinity“


Er steht auf, sein Blick dann wieder zur Kamera gerichtet.


Michael Payne: „Drake... ich glaube wir beide kennen uns noch nicht wirklich. Ich glaube sogar fast , wir sind noch nie aufeinander getroffen. Aber ich könnte mich irren, die letzte Zeit war nicht gerade sehr stressfrei für mich. Jedoch was ich weiß ist, das du genau einer dieser jungen Wilden bist. Mit viel Talent, viel Motivation aber keinerlei Hang zur Promotion. In der GFCW gab es schon immer kontroversen und hitzige Gefechte. Aber alle hatten immer eines gemeinsam, nämlich das jeder der beste dieser Promotion sein wollte. Und das für die Liga. Denn eines ist doch mal klar, ohne die GFCW gäbe es für Leute wie dich auch keinen Top Spot zu holen nicht wahr? Darum werde ich heute Abend die Fahne der GFCW Stolz in der Arena repräsentieren und dann mit einem guten Gewissen und starkem Rücken zu Finest Hour fahren!“




Auf der Entrance Stage erscheint Drake Ackley. Er hält inne und sieht sich in der Halle um. Der Mann aus Chicago klemmt das mitgebrachte Mikrofon in die Achsel. So hat er die Hände frei, um ein Blatt Kaugummi zu entpacken und sich das gute Stück in den Mund zu schieben. Erst jetzt geht er los.


Pete: „Oha, nicht schon wieder!“

Sven: „Eine weitere Three-minutes-of-Fame-Challenge?“

Pete: „Angekündigt war für diese Woche keine. Ich bin also neugierig, was Drake Ackley hier will. Lass uns mal zuhören, denn der gute Mann hat den Ring erreicht.“


Gut erkannt. Ackley lässt seine neue Theme verstummen.


Drake Ackley: „In den letzten Wochen gab es einige Männer, die den Mut hatten, mit dem härtesten Hund hier in der GFCW in den Ring zu steigen. Und ich rede nicht von Johnboy Dog, sondern von mir, GFCWs only Badass.“


Pete: „Er wird uns doch nicht wieder mit seiner Challenge nerven, bei denen es nur um seine Selbstdarstellung geht?“


Pete redet sich förmlich in Rage, während Ackley etwas auf seinem Kaugummi herum knautscht und er stolz einen Mundwinkel nach oben zieht. Die Fans buhen – denn das Badass-Gelaber können sie nicht mehr hören.


Drake Ackley: „Ich habe die three-minute-of-fame-Challenge ins Leben gerufen, weil ich einem Armleuchter dort hinten oder dort draußen eine Chance geben wollte, sich gegen mich zu beweisen. Drei Minuten Berühmtheit durch drei Minuten im Ring mit mir. Jeder hier hatte die Gelegenheit, mir zu beweisen, dass ich NICHT GFCWs only Badass bin. Aber wie es aussieht, war all das nicht genug.“


Pete: „Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören!“


Ackley deutet in Richtung Entrance Stage.


Drake Ackley: „Denn weder hat mich irgendjemand an meine Grenzen gebracht, noch hat es jemand geschafft, drei Minuten gegen mich durchzuhalten. Alle, die es versucht haben, sind gescheitert. Die three-minute-of-fame-Challenge war allerdings auch für mich gedacht, denn ehrlich gesagt war ich nicht damit zufrieden, was Percy Addams und die GFCW für mich angedacht hatten. Ich suche HERAUSFORDERUNGEN, versteht ihr? Keine Opfer. Ich dachte, während meiner three-minute-of-fame-Challenge würde ich echte Herausforderungen bekommen. Aber mitnichten! Alles, was mir vorgetragen wurde, sind Möchtegerne. Kleine Träumer, die dem großen Wurf hinterher rennen. Oder einfach nur Nieten, Fallobst, Versager.“


Pete: „Dieser Mistkerl vergisst völlig, dass er vor zwei Wochen seine eigene Challenge fast verloren hätte. Es ging um zwei lausige Sekunden!“


Ackley wendet sich dem Kommentatorenpult zu. Er sieht, wie Pete wild gestikuliert und sich furchtbar aufregt. Und das scheint ihm nicht zu gefallen. Pete verstummt plötzlich und hält inne. Schluckt den Kloß im Hals hinunter, während Ackley ihn finster mustert. Sven deutet sofort auf seinen Kommentatorenkollegen und macht auf sich selbst bezogen abweisende Handbewegungen in der Richtung „ich war’s nicht, er war’s“. Ein Raunen geht durch das Rund.


Drake Ackley: „Es sieht aus, als hättest du was zu sagen, Kommentator?“


Das war natürlich für Pete gedacht. Sven kann sich ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Pete aber sieht nicht gerade zuversichtlich aus.


Drake Ackley: „Wieso kommst du nicht hier in den Ring und sagst mir, was genau dir nicht passt. Huh?“


Die Fans reagieren zunächst etwas zaghaft, und auch Pete scheint sich nicht wohl zu fühlen. Aber als die Fans plötzlich DO IT! DO IT! DO IT!“ chanten, fasst sich Pete ein Herz - während Sven in einen Lachanfall verfällt -, steht auf, krallt sich ein Mikrofon und entert den Ring. Die Fans feiern es, als der schwächliche Pete dem muskulösen, drahtigen und vernarbten Ackley gegenübersteht.


Drake Ackley: „Was ist es also, was dir missfällt?“


Pete: „Ich, ähem. Ackley, ehrlich gesagt: Deine three-minute-of-fame ist eine einzige Scharade!“


Jubel brandet auf. Die Fans lieben es, wie sich der kleine Pete gegen den bösen Ackley widersetzt und ihm die Wahrheit geigt. Drake Ackley aber kaut nur Kaugummi und zeigt sonst keinerlei Regung. Pete aber scheint, bestärkt durch den Zuspruch der Fans, noch mehr Mut zu fassen.


Pete: „All die Gegner, die du hattest, waren, bei allem Respekt, nicht gerade in deiner Klasse. Und vor zwei Wochen, bei deinem ersten ernsthaften Konkurrenten, hättest du sogar selbst fast verloren.“


Bei Ackley noch keine Reaktion. Er verschränkt die Arme vor der Brust, und mustert Pete weiterhin scharf mit schiefem Kopf.


Drake Ackley: „Ist das so?“


knurrt er kaum hörbar ins Mikrofon. Pete aber fasst sich immer mehr ein Herz. Seine Stimme wird lauter und kräftiger, und die Fans feiern jeden seiner Sätze, weil er ihnen aus der Seele spricht:


Pete: „Die Fans, die Mitarbeiter der GFCW und ich halten dich für einen Aufschneider, ein Großmaul, einen Möchtegern. Und deine three-minute-of-fame ist eine Farce, um dich selbst zu profilieren. Du findest keine Gegner mehr, weil du den Leuten EGAL bist!“


Und sogar Sven muss eingestehen:


Sven: „Bist du völlig wahnsinnig? Du hast gerade dein Todesurteil unterschrieben!“


PETE! PETE! PETE! PETE!


Den Fans gefällts, aber Ackley immer noch mit keiner Regung. Jeder hier rechnet damit, dass Ackley gleich nach vorne prescht wie eine Kobra und Pete verschlingt. Aber sie werden überrascht, denn stattdessen bleibt der Chicagoer völlig cool und sagt lediglich, ruhig und mit seiner bekannten Reibeisenstimme, als hätte er Nägel zum Frühstück gegessen:


Drake Ackley: „Du hast Mut, Kommentator. Sieht ganz so aus, als möchtest du berühmt werden. Wie wäre es mit deinen eigenen three-minute-of-fame, huh?“


Und erneut jubeln die Fans. Das würden sie durchaus gerne sehen. Petes Adrenalin scheint ihm gerade zu den Ohren rauszulaufen – was heißt, dass er gerade keins mehr hat, weil nun schlottern ihm die Knie. Ackley wird ihn kaputthauen! Aber:


Drake Ackley: „Nein. Ich bin GFCWs only Badass, und kein Bully. Ich werde dir nichts zu tun, Kommentator. Diesmal. Denn wenn du es noch einmal wagst, auf diese Art mit mir zu reden, stampfe ich dich in Grund und Boden. Ich pack dich am Kragen, wirbel dich herum, dass dir alleine durch die Fliehkraft jeder Knochen in deinem Körper bricht. Ich werde dir den Schädel zertreten, die Zunge rausreißen und sie dir woanders wieder reinstopfen.“


Sven: „Das würde er wirklich!“


Jetzt hat Pete Angst.


Drake Ackley: „Vielmehr aber finde ich interessant, was du denkst, wofür meine three-minute-of-fame steht. Und was du von mir denkst. Ist das wahr, ihr Gesocke?“


Er wendet sich ans Publikum.


Drake Ackley: „Denkt ihr tatsächlich, ich bin ein Aufschneider?“


YES!


Drake Ackley: „Denkt ihr, ich sei ein Großmaul?“


YES!


Drake Ackley: „Ihr haltet mich für einen Möchtegern?“


YES!


Drake Ackley: „Ihr denkt, dass meine three-minute-of-fame-challenge eine Farce ist?“


YES!


Sven: „Ok, das war eindeutig.“


Pete fühlt sich bestätigt. Drake Ackley zeigt keine Regung. Er knautscht nur Kaugummi. Dann wendet er sich nach seiner kleinen Umfrage wieder dem Kommentator zu.


Drake Ackley: „Na schön, weißt du was? Wie wäre es, wenn DU mir einen Gegner besorgst, huh? Du selbst hast zwei Wochen Zeit, um mir bei Finest Hour einen Gegner zu präsentieren, der mehr in mein – oder eher in dein und das der Fans - Profil passt?“


Sven: „Bitte?“


Die Fans finden es gut und jubeln, Ackley selbst aber lässt Pete keine Sekunde aus den Augen. Der schaut sich um – und dann:


Pete: „Na schön! Ich akzeptiere!“


Drake Ackley: „Schlag ein!“


sagt er und reckt Pete die Hand entgegen. Der will gerade einschlagen, als Ackley nach vorne prescht und ihn mit einem Headbutt genau an der Stirn erwischt.


BOOM!


Pete geht zum Entsetzen der Fans und Sven schwer getroffen zu Boden, liegt in der Mitte des Rings und hat offenkundig derbe Schmerzen. Ackley grinst verächtlich und kassiert Buhrufe, während er, sichtlich Coolness ausstrahlend und kaugummikauend, breitbeinig über Pete steht.


Drake Ackley: „Bei Finest Hour trete ich innerhalb meiner three-minute-of-fame-Challenge gegen einen Gegner an, den der Kommentator ausgesucht hat. Aber ich garantiere dir und auch euch Trottel: Wenn Finest Hour herum ist, werde ich immer noch da stehen, als GFCWs only Badass! Siegreich, triumphierend, so wie jetzt. Denn ich beweise bei Finest Hour, dass es in dieser Liga niemanden gibt, der tougher und rücksichtsloser ist als ich!“


Ackley verlässt daraufhin den Ring. Auf dem Rückweg in den Backstage-Bereich kommen ihm auch schon zwei Sanitäter entgegengerannt, die sich um den geheadbutteten Pete kümmern wollen.



Backstage hat MacMüll einen etwas weniger häufigen Gast bei sich aufgegabelt.


MacMüll: „Drake, letzte Woche sah es so aus, als ob du mit Frank abgeschlossen hättest. Jetzt haben wir erfahren, dass Percy Addams andere Pläne für euch hatte. Was denkst du über die Ansetzung?“


Infinity sieht aus, als hätte er in seinem Leben schon mehr Spaß gehabt, scheint das Interview aber noch zu dulden.


Drake: „Das sollte relativ egal sein. Ich kann es nicht ändern. Ich habe mich entschieden hier anzutreten und wenn mir das Match gegeben wird, dann steige ich in den Ring. Was ich da tue ist dann ganz allein meine Entscheidung.“


Keine Regung auf seinem Gesicht. Irgendwann wird es schon vorüber gehen. Worte waren starke Waffen aber er gerade nicht in Feuerlaune.


MacMüll: „Du wirst dir aber sicherlich etwas gedacht haben? Ist es eine lästige Aufgabe für dich oder siehst du der Ansetzung gespannt entgegen?“


Keine einzelne Regung im Gesicht.


Luna: „Deine Fragerei ist so ermüdend. Ich weiß nicht, wie andere das Woche für Woche aushalten.“


Als hätte er Kopfschmerzen streicht Drake sich mit verzerrtem Gesicht über die Schläfe.


Drake: „Wo sie recht hat… Lass mich dir mal was sagen: Ich war nicht versessen darauf noch gegen Frank anzutreten nachdem sich die Dinge so entwickelt haben, wie sie es eben taten. Aber ich habe es letzte Woche ganz und gar nicht ausgeschlossen, auch wenn ich nichts dergleichen vorantreiben würde. Und wie immer in meinem Leben werde ich eines tun: Meinen Weg gehen, meine Gelegenheit finden und meinen nächsten Schritt machen.“

MacMüll: „Der da wäre…?“


Genervtes Schnauben von Infinity.


Drake: „Als ob ich das jetzt schon weiß. Im Moment weiß ich eines: Manchmal muss man Opportunist sein. Und Frank zu schlagen mag mir nichts mehr bringen im Bezug auf ihn...“


Mit mittlerweile sehr viel fokussierterem Blick streicht der Lord of Madness sich nachdenklich über das Kinn.


Drake: „...denke ich. Aber vielleicht überrascht er mich ja. Und wenn nicht, wovon ich ausgehe… Dann gibt mir der Sieg immer noch Macht hier. Und da es Frank ist, werde ich tausenden Menschen da draußen, die auf verdorbenen Lebenswegen schreiten, einen ach so kleinen, aber vorhandenen Schlag in ihre Welt versetzen.“


Seine Faust schließt sich um einen imaginären Gegenstand.


Luna: „Es fühlt sich schlecht an, falsch, unvollkommen, wenn jemand wie Frank gegen jemanden wie Drake endgültig versinkt. Aber alle, die noch zweifeln, sehen das als Franks letztes Aufbäumen an. Als das Finale. Als die große Wende und das Happy End. Spoiler: Das ist kein Buch. Das ist kein Film. Das ist das Leben.“


Drake blickt starr in die Kamera.


Drake: „Das wird die Apokalypse!“


Luna lässt das Grinsen eines eiskalten Engels erkennen.

MacMüll: „Heute Abend hast du ein weiteres Match gegen Michael Payne. Sprechen wir hypotheisch. Du schlägst heute Abend den Champion und bei Finest Hour Frank Bobo… Denkst du nicht, dass dich das sofort zu Titelambitionen legitimieren könnte?“


Ungläubig lacht Infinity auf.


Drake: „Ihr seid so kleingeistig. Titel? Wenn es mir um Titel ginge, würde ich entweder Percy bestechen oder jede Woche in diesen Ring steigen und das ganze Roster zu Kleinholz verarbeiten oder eben nicht. Titel gewinnen ist simpel. Nicht einfach. Aber simpel. Titel sind etwas für Leute, die nichts anderes als ihr Ego im Leben haben. Keine Ziele, keine Ideale.“


Es fühlt sich nicht an, als wäre das Interview beendet, wenn man sich MacMüll ansieht, doch Drake und Luna scheinen ihre Nerven mit ihm zu reden aufgebraucht zu haben. Sie lässt noch ein aufgesetztes entschuldigendes Lachen hören, doch ihr Mann stapft ohne weiteren Blick in Richtung Vorhang um den Ring zu betreten.


Non Title-Singles Match:

Michael Payne vs. Drake Infinity

Referee: Guido Sandmann


Einmal mehr durchzieht der Klang von Disturbed die Halle, als „Violence Fetish“ ertönt und den Lord of Madness, Drake Infinity, ankündigt. Wie man es von ihm kennt, präsentiert er die Hydra auf seinem Mantelrücken im Schwarzlicht, nachdem sich der dichte Nebel ein wenig gelichtet hat, durch den man zuerst nur seine Silhouette erkennen konnte.

Laura: „Zuerst, aus Anchorage, Alaska, in den Vereinigten Staaten von Amerika. Heute Abend mit offiziellem Gewicht 98 kg. Der Lord of Madness, Drake Infinity!“


Pete: „Die große Frage ist natürlich: Wie ernst nimmt Infinity dieses Match wirklich? Liegt sein gesamter Fokus auf Frank? Oder ist Payne hier heute zu sehr viel mehr als einem Aufwärmmatch geladen?“


Die drei Sätze scheinen einiges an Kraft zu kosten. Der Kommentator ist nicht wirklich auf der Höhe nach der Ereignissen zuvor.


Sven: „Und wie Payne das ist! Wir haben genug von Drake gesehen, um zu wissen, dass er ein absolut erst zu nehmender Gegner ist und solche banalen Fehler, wie sich nicht zu konzentrieren liegen ihm fern.“


Mittlerweile kam Infinity in Begleitung seiner Gefährtin am Ring an. Er recht Luna den Mantel und blickt sich einmal mit regungsloser Mine in der Halle um, als seine Musik verstummt.


„American Nightmare“ von Rob Zombie ertönt und kann nur die Ankunft des immer noch amtierenden Intercontinental Champions bedeuten. Dieser kommt unter großem Jubel durch den Vorhang und klopft sich auf die Brust. Er ist bereit heute hier gegen Drake in den Ring zu steigen. Die Rampe runtergehend begleitet von Lauras Stimme.

Laura: "Meine Damen und Herren, der GFCW Intercontinental Champion, aus Detroit Michigan, Michael Payne!"


Sven: „...wobei ich zugeben muss, dass Payne nicht wirkt, als möchte er es Drake, der hier klar als Außenseiter antritt, leicht machen.“

Er hebt den Gürtel hoch, die Fans jubeln, seine Augen wirken fokussiert auf das anstehende Match. Mit seinem ärmellosen Mantel geht er die Treppe noch rauf aber legt ihn am Apron ab und betritt den Ring.


Referee Guido Sandmann versichert sich kurz, dass auch wirklich beide Kontrahenten bereit sind und läutet dann das Match an.


Die beiden Kontrahenten umkreisen sich, sichtlich nach einer Gelegenheit suchend, den ersten Schlag zu landen. Noch bevor der erste Schlag gesetzt wurde sichert sich der Champion die Kontrolle über den Ring mit aggressiveren Bewegungen. Drake findet sich eingeschränkt und an den Rand gedrängt, doch hat nicht vor sich davon zurückhalten zu lassen. Mit einer fließenden Bewegung lässt er sich fallen, setzt einen Dropkick gegen Paynes Knie und rollt unter dem untersten Seil hindurch aus dem Ring.


Pete: „Wieder mal zeigt Drake ein gutes Ver...“

Er greift sich an den Kopf.


Sven: „… Verständnis seiner Situation. Got you, Partner!“

Paynes genervter Gesichtsausdruck zeigt, dass er wohl nicht überrascht, aber auch nicht gerade angetan von Drakes Herangehensweise ist.


Sven: „Eigentlich eine gute Generalprobe für Drake sich gegen einen, mal wieder, körperlich überlegenen Gegner zu stellen.“


Noch hat der Champ seine Nerven allerdings beisammen und lässt sich höflich von den Seilen wegbitten, als Infinity den Ring wieder betritt. Erneut beginnen die beiden sich zu umkreisen und diesmal hat Drake nichts besseres zu tun, als seinem Gegner ins Gesicht zu spucken, was mit lauten Buhrufen quittiert wird.


Payne sollte klar sein,dass es eine simple Provokation ist, doch er lässt sich darauf ein und versucht mit einer massiven Clothesline gegen Infinitys Körper zu schnellen, doch der taucht ab, Leapfrogt den zurückrasenden Payne und nutzt schließlich das ganze Momentum des Riesen um ihn via Slingblade auf den Boden zu befördern.


Sven: „Payne sofort wieder auf den Beinen, aber Drake zeigt an: Du walzt mich nicht in 2 Minuten nieder.“


Infinity nimmt nun seinerseits Schwung, doch hier sehen wir eine seltene Fehlkalkulation von Drake. Denn Payne war 100% bereit zu kontern und Infinity segelt einmal quer durch den Ring dank eines massiven Belly to Belly Suplexes.


In der Ringecke kämpft Drake sich auf die Beine, doch Payne setzt mit Shoulder Thrusts nach. Der Champion scheint jetzt eine konstante, harte Offensive ansetzen zu wollen und Infinity schlicht und ergreifend zu zerschmettern.


Sven: „Weiterer Suplex von Payne, Drake wieder auf den Beinen und krachende Clothesline!“


1…

2…


Früh bei der zwei kickt Drake aus dem ersten Cover aus. Payne schneppt sich jetzt Drakes Kopf und setzt einen Headlock an, versucht mehr und mehr seinen Kontrahenten einfach nur zur Niederlage zu Overpowern. Aber einmal mehr hervorragende Awareness von Infinity, der seinen Kontrahenten, als dieser sich nähert, einrollen kann.


1…

Drake lässt das Cover los, schnellt nach oben. Der knallende Kick gegen das Kinn des knienden Payne ist durch die ganze Halle zu hören.


1…

2…


Diesmal kriegt der Champ die Schulter nach oben.


Pete: „Gut gemacht von Drake. Payne wirkt immer noch wesentlich besser in diesem Match.“


Finesse haben seine Sätze wohl heute nicht mehr aber Recht hat er: Das Match geht weiter und Payne trifft hart. Schläge, Tacklings, Slams. Infinity zeigt seine Vorbereitung, entgeht vielen Aktionen. Auch Durchhaltevermögen wird an den Tag gelegt aber es bringt alles nichts. Er mehr und mehr und mehr Schaden ohne signifikant zurückzuschlagen.


Sven: „Ich glaube hier soll Schluss sein!“


Payne schießt auf Infinity zu und reißt das Bein zur Traumatic Hallucination hoch. Drake jedoch dreht sich zur Seite, greift das Bein und führt die Drehung fort, so dass sich die Bewegung in einen Dragon Screw verwandelt. Kip Up von Infinity und der Knee Drop folgt gegen Payne.

Einmal.

Zweimal.

Dreimal.

Viermal.


Keuchend sitzt Infinity im Ring und nimmt sich bitter benötigte Sekunden.


Der Ringrichter erkundigt sich bei Payne nach dessen Befinden, dann bei Infinity. Nur 2 Sekunden dauert es, 2 Sekunden zu viel, die er seine Augen von Luna nahm. Unter dem untersten Seil hindurch findet der Baseballbat das Knie von Payne, der sich gerade aufkämpft.


Sandmann sieht es nicht, Infinity schon. Er springt auf und zeigt eine lupenreine Kombination gegen Payne, die den Riesen erneut zu Boden bringt. Schwer sich gegen Drakes Level an Strikes zu verteidigen, wenn man keinen stabilen Stand hat. Doch auch Drake taumelt.


Pete: „Hat Payne ebenfalls getroffen?“

Sven: „Ich glaube einfach nur Infinty musste viel zu viel einstecken!“


Zu schwer scheint das Knie nicht getroffen, Payne wirkt, als könne er den Schmerz langsam abschütteln, als er es außerhalb des Rings austestet.


Sven: „Warte mal… WAS HAT DRAKE DENN JETZT VOR?“


Offensichtlich hat Infinity vor mit unfassbarer Höhe über das oberste Seil zu segeln. Er fliegt in Richtung Payne und schlägt mit ganzer Wucht ein. Beide Männer sind am Boden.


Sven: „Drakes Stil ist grundlegend und sauber. Aber grundlegendes Wrestling ist stark limitiert, wenn dein Gegner klar stärker ist und er scheint sich einen Plan B überlegt zu haben.“


Es dauert lange bis beide wieder im Ring sind. Der Dive hatte Payne genauso hart getroffen wie Drake: Verdammt hart.


Keuchend lehnt Payne sich in die Turnbuckle, während Infinity versucht, sich in der Mitte des Rings wieder auf die Beine zu kämpfen.

Der IC-Champ weiß, dass Zeit verschwenden in solchen Situationen fatal sein kann, und will nun seine Attacken gegen Infinity wieder fortsetzen. Er greift seinen Kontrahenten, destabilisiert ihn mit einem Kniestoß gegen den Oberschenkel und wirft ihn über sich.


Pete: „Sehr schnell gezogener Suplex von Payne. Infinity landet erneut auf der Matte und jedes auf die Beine kommen, kostet jetzt natürlich enorm Kraft.“


Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Champ sich nach zwei harten Niederlagen gegen Alex Ricks Rückenwind für den PPV holt.


Sven: „Infinity ist vollkommen ausgelaugt. Auch am Champion geht das Match nicht spurlos vorbei, aber er scheint noch was im Tank zu haben. Drake hatte seine Momente aber Payne war so konstant heute!“


Hochfokussiert wirkt Payne nun. Seine Aktionen saßen das gesamte Match über hart und er war immer auf der Höhe. Der Champion legt eine starke und disziplinierte Leistung im Ring hin und die Fans danken es ihm mit lauten Zurufen.
Mittlerweile hat Drake sich an den Seilen hochgezogen. Payne greift seinen Gegner rasch und hebt ihn auf die Schulter. Ein wenig Gegenwehr kommt von Drakes Seite, aber er kann sich nicht aus Paynes Halt lösen.


Sven: „Running Powerslam. Der Ring bebt, und Drakes Rücken, geht es wohl nicht besser!“


Infinity biegt sich unter dem Einschlag vor Schmerzen. Allerdings nur eine Sekunde lang, denn Payne drückt ihn auf die Matte.


1…


Kickout!


Ganz kurz meint man einen Augenblick der Stille in der Halle zu vernehmen und jetzt lässt selbst Payne mal eine Sekunde ab. Ächzend rafft Drake sich erneut in einer Ecke auf die Beine.


Pete: „LACHT er?“


Ja. Infinity lacht und winkt Payne zu sich heran. Der lässt sich das nicht zweimal sagen, doch der Splash findet nur die Ringecke.


Sven: „Der Champ taumelt zurück und Drake nimmt Anlauf!“


Mit seiner gesamten Kraft wirft Drake sich in Payne hinein und holt ihn mit einer Clothsline von den Beinen. Dennoch ist letzterer ebenso schnell wieder auf den Beinen, wie der gezeichnete Drake Infinity.


Pete: „Der Champ orientiert sich einen Moment schneller. Drake hat getroffen aber es scheint nichts wert zu sein… Wird das etwa...“


Die Spinal Surgery wird nahezu Ansatzlos versucht, doch Drake kann gerade noch entkommen und setzt einen monströsen Spinning Kick an Paynes Schläfe. Der Champion geht zu Boden, doch kann sich unter das Ringseil rollen und das Cover verhindern.


Sven: „Payne wirkt noch nicht geschlagen. Auch nach diesem Treffer hat er noch alle Sinne beisammen und erkennt sofort seine Situation!“

Pete: „Erstaunliche und Phasenweise dominante Leistung von Michael Payne aber Infinity zeigt wie schon letzte Show, dass er sich im Ring behaupten kann.“

Sven: „Pete...Spürst du das?“


„DAS“ ist in der Tat in der Arena zu spüren. Irgendwie hatte sich Drakes Ausstrahlung im Moment des letzten Treffers verändert. Wie ein Hai, dem man Blut ins Wasser gekippt hatte. Die berechnenden Bewegungen waren Geschichte. Er reist seinen Gegner wild unter dem Seil hervor und beginnt auf ihn einzustampfen. Der Champ robbt sich in einer kurzen Pause ein wenig von Infinity Füßen weg. Doch der rauscht schon wieder durch den Ring und klatscht Payne mit Anlauf beide Knie an den Kiefer.


Drakes Atemfrequenz hat sich in etwa verdoppelt und ein aufgeregter Blick lässt sich in seinen Augen ablesen. Und so geht es auch zurück an die chaotischen, brutalen Tritte gegen Payne. Ein von der Leine gelassener Kampfhund ist wohl das, was am ehesten an Drake erinnert.


3….



4….



Sven: „Payne hat schon nach Beginn des Angriffs das Seil zu fassen bekommen und der Referee den 5 Count begonnen!“


Infinity scheint es nicht zu merken oder merken zu wollen.



5!!!!


Die Ringglocke ertönt. Der Lord of Madness schreckt aus seiner Trance hoch und blickt den Ringrichter mit dem enttäuschten Blick eines 6-jährigen an. Eine Sekunde später rauscht er in den Ringrichter.

Pete: „Was...Was TUT Infinity da?“

Drake scheint mit sich selbst zu ringen, ob er die Attacke fortsetzen soll. Die Buhrufe scheinen in all ihrer Macht an ihm vorbei zu gehen. Doch was auch immer in Drakes Kopf vorging dauerte zu lange.


SPINAL SURGERY!


Payne stand wieder und wirkte, als ob er noch Kraft hätte, eine Lektion zu erteilen.


Sven: „Der Champ sieht jedenfalls wieder fit aus! Und man kann ihm wohl keinen Vorwurf machen! So was lässt er sich nicht gefallen!“

Payne lässt sich noch ein wenig im Ring von den Fans feiern, während Luna nach Drake sieht und auf ihn einredet, bevor die Beiden Backstage gehen.




Er wollte zurück auf die große Bühne. Das Rampenlicht kosten, Bezahlung und Krankenversicherung in sicheren Händen. Beste Verpflegung durch die Verantwortlichen der GFCW. Doch nun? Nun sitzt der der ehemalige Champion der GFCW Rob Gossler auf einer geblümten Couch und starrt zähneknirschend, Zigarette mahlend in die Die Röhre und besieht sich neidvoll die aktuelle Show. Ein billiges Bier in seiner rechten Hand. Und links eine ihn anhimmelnde mittelalte, recht unscheinbare Dame, die ihn mit Kusshand aufgenommen hat und ihm nun jeden Wunsch von den Lippen abzulesen versucht. Während sie Drake Infinity und Michael Payne beim Match zusehen. Asche fällt von der Zigarette doch sie kann die Asche gerade noch mit einem geeigneten Gefäß auffangen.


„Oh Rob Schätzchen, bitte nicht auf den Teppich aschen ja? Dass macht so viel Dreck.“


Mit einem abfälligen Blick aus den verengten Augenhöhlen nimmt er ihre Sorge zur Kenntnis.


„Ich kann einfach nicht fassen wie man mich abserviert hat!“


Verträumt kuschelt sie sich an ihn, ohne, dass er groß darauf eingeht.


„Macht dir nichts draus, für mich bist du ein Held.“

„Na wenigstens du erkennst meine Verdienste an, im Gegensatz zu den Arschgeigen von der GFCW. Holst du mir noch ein Bier?“


Sofort springt sie auf, entreißt ihm die leere Bierflasche und verschwindet aus dem Zimmer. Während er weiter ungerührt auf den Bildschirm starrt.


Da kommt sie wieder und drückt ihm ein neues Bier in die Hand.


„Hier bitte.“


Schweigend blicken sie in den Fernseher. Bis sich sein größter Fan dann doch eine Frage nicht verkneifen kann.


„Du Rob?“

„Jaaaaaa“

„Wenn die GFCW dich nicht so einstellen möchte. Warum bewirbst du dich nicht einfach?“


Entgeistert blickt er sie mit großen Augen an.


Rob:„BEWERBEN?! Etwa wie diese ganzen Vollidioten von Tryoutnasen die die Firma jedes Jahr heimsuchen? Weißt du mit was für Trotteln ich da in einer Reihe stehen muss? Schulabbrechern, Posern, Pumpern und diesen ganzen Hippsterspacken, die glauben sie wären alternativ. Diese verzüchteten Mischungen aus Türsteher der Dorfdisko und Mark Forster für Arme! Als wäre dieser Typ nicht schon schlimm genug!“


Sofort wird sie wieder leise.


„Entschuldigung Rob ich wollte dich nicht kränken! Ich bin ja so froh dass du hier bist.“


Rob kratzt verärgert in die Armlehne. Er weiß, dass könnte die einzige Chance sein wieder Fuß zu fassen im Buisness. Mit großen Augen schießen ihm Begriffe wie Arbeitsamt, Zeitarbeitsfirma, unterbezahlte Jobs in der Lagerlogistik ins Auge und erst der ganze Verwaltungskram. Früh aufstehen. In der Scheiße graben......


Vor Schreck lässt er seinen Kopf in die Hände fallen.


„Ah Fuck ich mach`s!“


Freudig kommentiert seine Mitbewohnerin diese Erkenntnis mit einem Lächeln.


„Endlich, du kehrst zurück.“



Wir befinden uns Backstage in der Kabine des Lieblings der GFCW Galaxy... Frank dem Berufskraftfahrer. Er wirkt glücklich und ausgelassen, das Geschenk seines Bruders hat ihn sehr erfreut. Später will er es der GFCW Galaxy vorführen, doch jetzt genießt er erst einmal die laufende Show auf einem kleinen Fernseher. Doch er wird unterbrochen.


KLOPF KLOPF KLOPF.


Franks Kopf schwingt zur Tür. Er schreckt nicht zusammen, aber es ist offensichtlich, dass er keinen Besuch erwartet hatte. Dennoch begibt er sich zur Tür und öffnet diese. Ein kleiner Mann mit GFCW Kappe auf dem Kopf lugt hervor.

GFCW Mitarbeiter: „Frank? Tschuldige die Störung aber ich glaube, das solltest du dir mal ansehen...“
Frank: "Was gibt's denn, Jerry?"

Der Trucker lacht, doch die Reaktion von 'Jerry' lässt darauf schließen, dass das nicht mehr sehr lange so sein würde. Er sagt kein Wort und führt den Trucker durch die Katakomben. In der Porsche Arena herrscht zu diesem Zeitpunkt nicht gerade reges Treiben. Die Gänge sind zwar nicht komplett leer, allerdings merkt man, dass die Show in vollem Gange ist. Jeder hat etwas zu tun.


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Ein cremiger Teig wird vom Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder durchfahren wird.


Von oben rieseln plötzlich kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse vergraben.


Aus dem Off ertönt die Stimme einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in das Mikrofon.


Schokoladig...


Die Schokosplitter hören auf zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.


Cremig...


Und wieder beginnt das Rieseln. Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an Haselnüssen regnen in den Teig.


Nussig...


Fließend geht das Bild über. Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...


Das Ergebnis...


Wieder verschwimmt das Bild und statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem ganz anderen Tonfall...



Alex: Pi-Pie. Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine logische Konsequenz.


Und wie man es aus sämtlichen Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.


Stimme: Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.



Als wir aus der Werbung wieder in die Arena schalten, sehen wir, dass Frank und der Techniker mittlerweile weit fortgeschritten sind. Frank spürt das drohende Unheil sichtlich kommen. Er lässt den Mitarbeiter hinter sich und beginnt zu sprinten, nach wenigen Sekunden sehen wir auch warum.


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Nach dem Sprint befinden wir uns nämlich auf dem Parking Lot. Parking Lot? Oh oh... und die Befürchtung bewahrheitet sich schließlich. Mitten im Sprint bleibt er wie angewurzelt stehen, als wäre er vor eine unsichtbare Wand geklatscht. Sein Gesichtszug wird von jetzt auf gleich fassungsloser.


Die Kamera schwenkt über den Parkplatz und an den Ort, an dem Jack seinem Bruder früher am Abend noch den nagelneuen Truck präsentiert hat. Noch immer steht das gewaltige Fahrzeug brav an seinem Platz. Leicht abgeändert ist hingegen der Zustand: Auf dem Boden davor sind Scherben verstreut, die von den, nun eingeschlagenen, Seitenfenstern stammen. Über der Windschutzscheibe hängt eine wehende Flagge, auf der eine grauenvoll entstellte und verzweifelte Fratze zu sehen ist.


Frank schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Er macht zwei Schritte auf den Truck hin, dann wieder zwei zurück.


Frank: "Nein, nein, nein..."


Erneut schlägt er die Hände über den Kopf zusammen. Umkreist den Truck. Zwei Schritte nach vorn... zwei zurück. Schließlich reißt er sich seine Cap vom Kopf und hält sie in beiden Händen. Mit lautem grummeln ist er kurz davor, sie zu zerreißen. Die Kamera schwenkt jetzt genauer auf den Truck.


Auf den Seitentüren findet sich jeweils eine fein-säuberlich gesprühte, silber-blaue, vierköpfige Hydra. Und Luft in den Reifen ist auch Fehlanzeige. Man könnte jetzt sagen: Nun, irgendwie war das ja zu erwarten. Eine Steilvorlage für Drake Infinity. Doch das ging dann jetzt schneller, als man dachte.


Hinter Frank ertönt ein langsames Klatschen. Wie er es anstellt, ist immer wieder ein Rätsel, aber alles, was der Lord of Madness tut, hat eine Aura des Hohns an sich. Zumindest, wenn er nicht gerade in Aggression oder Arroganz versinkt. Frank dreht sich rasch um und blickt Drake mit geballten Fäusten an.

Drake, immer noch gezeichnet von seinem Match, tritt neben seinen Rivalen und lässt, Blick gen Truck und die Hände in die Hüften gestemmt, ein anerkennendes Pfeifen hören.


Drake: „Bei irgendjemandem muss ich mich wohl bedanken.“

Frank: "DU BASTARD!"


Dass es bei Madison II so schnell gehen würde, damit hat Frank wohl nicht gerechnet. Der Wut-Tacho steigt und steigt. Der rote Bereich, er ist nah und sobald die Nadel nicht mehr weiter steigen kann, rast Frank auf Drake los.


Frank: "WAAAAAAAAAH"


Der Trucker-Kampfschrei ertönt wie ein Kriegshorn, doch Drake wirkt nicht beeindruckt. Er hat es natürlich erwartet und lässt sich gerne darauf ein. Ein wilder Brawl entsteht auf dem Parkplatz. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was bei Finest Hour passiert?


Frank ist der Initiator und auch wenn Drake vorbereitet wirkte, fällt es ihm schwer die Dampfwalze abzuhalten. Sein angeschlagener Zustand macht es nicht wirklich einfacher, ebenso die klare Überlegenheit Franks in einem frontalen aufeinander Eindreschen.

Wenn Frank einmal rollt, dann kennt er keine Bremsen und Drake bekommt das zu spüren. Fäuste prasseln auf ihn ein, auch wenn er einiges davon abblocken kann. Es hält ihn aber davon ab, selbst in die Offensive zu gehen und treibt ihn langsam zurück. Mit jedem Schlag lässt Frank weitere Kriegsschreie los.


Es wirkt so, als sei Drake hier unterlegen, wer jedoch genauer hinschaut, der merkt, dass es nicht ganz so klar ist. Zwar entlädt Frank tonnenweise Schläge auf seinen Erzfeind und entzieht ihm mehr und mehr Kraft, doch der kommt damit noch ganz gut klar. Schließlich kommt dann doch ein Schlag relativ sauber durch. Und das war wie eine Abrissbirne. Keine Frage, das hat Drake gespürt und ihn ordentlich durchgeschüttelt, doch er hält sich auf den Beinen. Für Drake war das aber auch das Zeichen, dass er jetzt Ernst machen muss. Einen weiteren dieser Schläge zu kassieren könnte fatal enden.

Drake: „Gut...Gut. Ich dachte schon ich krieg dich nie ans laufen.“

Frank treibt Drake weiter zurück, doch der hat keine Intentionen hier noch irgendetwas zu riskieren, indem er sich in Selbstzufriedenheit sonnt. Der Lord of Madness wirbelt herum, springt so geschmeidig auf die Motorhaube eines Autos, dass es aussieht als würde er schweben und katapultiert sich Kamikaze-artig auf Frank.

Wie genau der Treffer jetzt saß ist letztenendes kaum zu erkennen und auch egal. Frank taumelt schwer und Drake landet hart auf dem Boden, pumpt sich Adrenalin getrieben wieder nach oben.

Drake: „Du solltest aber wirklich mal nachdenken...“

Frank stößt einen weiteren Schrei aus und attackiert erneut. Infinity entgeht den Angriffen flink, doch man kann die Belastung des Abends deutlich sehen. Zu seinem Glück ist auch Frank kein Ausdauer-Monster und es scheint, als würde Drake hoffen, das Angriffstempo seines Gegners langsam sinken zu sehen.

Drake: „…gegen wen du deine Wut lenkst.“

Er duckt sich unter einem Hieb hinweg und trifft einen Ellbogen gegen die Seite von Franks Kopf.

Drake: „Du hörst mir ja doch nicht zu so lange du noch stehst. Wenn du so tunnelst bei Finest Hour, gehst du unter.“

Es war offensichtlich. So offensichtlich. Doch Frank realisiert es erst jetzt. Schockiert von seinem eigenen Fehler dreht er sich um und sieht gerade noch den schwarzen Baseballbat durch die Luft sirren, bevor Luna ihn damit schwer erwischt und der Hühne zu Boden geht. Ein lachender Drake fängt den Schläger auf, den seine Gefährtin ihm zuwirft und drückt ihn Frank auf den Hals, um ihn am Boden zu halten.

Drake: „Jetzt hör mal gut zu du Amateur...“
???: „HEY!“

Jack hatte mittlerweile mitbekommen, was Sache war und stürmt auf den Parkplatz.

Drake: „Ts ts ts.“

Er hebt den Schläger in die Luft.

Drake: „Du bleibst wo du bist oder das endet böse. Du bist mindestens 50m von mir weg, bis du hier bist mach ich Matsch aus ihm. Ich habe nicht vor nur noch einen schlag zu führen heute, Jack. Mach mich nicht unglücklich!“


In den Augen von Franks Bruder spiegelt sich der Konflikt, doch der Lord of Madness hatte diese Runde gewonnen, Jack bleibt stehen. Dennoch folgen wütende Beleidigungen in die Richtung von Drake.


Drake: „Brav!“

An Franks Hals findet sich wieder der Schläger.

Drake: „Wie glaubst du sollte ich das getan haben? Hast du die Show gesehen? Ich war den ganzen Drecksabend beschäftigt und außerdem: Wie zur verfickten Hölle sollte ich das alleine, oder zu zweit, denn so schnell schaffen? Auf den Parkplatz sind Leute, man kennt mich hier, man merkt wenn ich verschwinde.“

Ausnahmsweise ohne jedes Grinsen oder Lachen findet sein Blick nun die Kamera.

Drake: „Aber so funktioniert ihr nunmal. Hauptsache ein Feindbild haben und ihm alles in die Schuhe schieben. Blinder Hass ist solch ein Balsam für eure frustrierten Seelen. Ich bin Veränderung. Eine Veränderung, die ihr nicht annehmen wollt. Aber das ist in Ordnung. Ich wurde nie angenommen und ich brauchte es nie. Und wenn Frank das Exempel ist, das ich statuieren muss, um euch allen zu zeigen, welche Macht ich habe, dann soll es so sein.“

Er kniet sich neben den immer noch am Boden liegenden Trucker und hält ihm eine Hand an die Kehle während er Luna, ohne sie anzusehen, den Schläger zurück gibt. Zischend flüstert er dem Trucker zu.

Drake: „Ich weiß nicht, wie du immer noch stehst. Du bist niemand der mich schlagen kann. Aber da du das denkst lass mich dich an eines erinnern. Die letzten 2 Monate war jede Sekunde hier für dich ein Alptraum. Egal wo du warst. Egal was du tatest. Ich war immer hinter dir. In Form eines Windstoßes, eines gebrochenen Astes, eines Schattens hinter der nächsten Ecke.“

Er beugt sich noch weiter hinab und spricht ins Ohr des Truckers.

Drake: „Du hast nichts mehr übrig, was du gegen mich stellen kannst. Frank Bobo… Du bist nicht schwach. Aber deine Stärke ist simpler Natur. Und Alpträume kann man nicht schlagen oder greifen. Man muss sie aushalten. Und das kannst du nicht. Bei Finest Hour steigst du mit einem Alptraum in den Ring. Und du wirst nicht aufwachen, bis es dir gestattet ist. Du gehörst mir, Frank Bobo. Und mit dir die Wünsche von all diesem armseligen, widerlichen Ungeziefer da draußen. Du bist verloren.“

Langsam erhebt er sich und jetzt hat auch das arrogante Grinsen seinen Platz wieder gefunden.

Luna: „Noch irgendwas?“
Drake: „Taschen?“
Luna: „Stehen im Auto.“
Drake: „Dann Abfahrt.“

Das Paar verlässt langsam den Parkplatz, während Jack sich um seinem Bruder kümmert. Fade Out.



Wir schreiben den 31. Mai im Jahre 2018. Himmel: 10 Wolken, zwei davon recht grau. Es weht ein seichter, kühler Wind. Die Luft ist schwüler als in Freiburg. Und dennoch hat es Freiburgs GFCW-Vertretung auch außerhalb von einer War Evening Ausgabe einmal an einen anderen Ort getrieben.


Der Stadtrand von Köln. Reihenweise schöne, aber keine prunkvollen, Einfamilienhäuser. Es sieht so aus, wie es in den ruhigeren Vororten von Großstädten nun einmal aussieht.

Zum Bestaunen der mal mehr mal weniger gestalteten Vorgärten, fehlt ihm allerdings der Nerv. Er weiß, wo er hin will und er will dort schnell hin. Haus gefunden, klingeln, warten, kurzes Mustern des Windspiels auf der Veranda, welches sich seit dem letzten Mal nicht verändert hat, und schon öffnet sich die Tür und präsentiert diesmal keine Amélie, die ihn hineinbittet. Stattdessen ist es der ehemalige GFCW Champion selber. Hat sich Antoine Schwanenburg schon an seine neue Rolle als Hausmann gewöhnt?


Er wirkt nicht gerade glücklich, seinen Freund hier zu sehen, er kann sich ohnehin denken, was Ricks hier will, doch es bleibt gar keine Zeit, ihn zu begrüßen oder vielleicht direkt abzuweisen. Denn kaum, dass Antoine die Tür öffnete und dementsprechend einen Schritt zurück gehen musste, schlüpft durch diesen Spalt hindurch und macht sich direkt auf den Weg in Richtung Wohnzimmer.


Alex: „Wir müssen reden.“


Er kennt Antoines Haus mittlerweile fast so gut wie seine eigenen vier Wände, geht durch den Flur den kleinen Knick nach links, dreht sich nach rechts und ist direkt im großen, stilvoll eingerichteten Wohnzimmer. Doch was interessiert ihn die Dekoration aus all den fremden Ländern oder die sicherlich kostspieligeren Möbelstücke, fernab des gemütlichen Ledersessels neben dem Sofa vor der Fernsehwand. Doch Ricks setzt sich nicht. Er geht um den Sessel herum, direkt in Richtung Esszimmer, schnappt sich nur eben einen Stuhl, kommt wieder zurück, stellt diesen direkt vor dem Sessel ab, setzt sich drauf, Blickrichtung Sessel und mit einem verdutzten Schwanenburg im Hintergrund. Dann deutet Alex auf die Sitzgelegenheit.


Alex: „Bitte setz dich.“


Der Mathematiker hat es offensichtlich eilig. Schwanenburg jedoch ist bekanntlich im Ruhestand. Er hat alle Zeit der Welt und steht noch immer mit der Klinke in der Hand im Türrahmen. Es ist nicht gerade die beste Etikette, die Ricks hier präsentiert, auch unter Freunden nicht, sodass es dem Hüter der Kultur ein Kopschütteln abringt. Dann schließt er allerdings doch langsam die Tür und geht zu Alex…um sich auf das Sofa links neben dem Stuhl zu legen. Keine direkte Konfrontation. Sein Haus, seine Regeln und der Gast hat sich nach ihm zu richten.


Antoine: „Was…“

Alex: „Du bist in der Liga noch nicht fertig. Sieh es ein und sage nicht ‚doch‘.“


Für diese Aussage dreht sich der Mathematiker noch nicht einmal zu seinem Partner. Er stellt sie einfach in den Raum. Die ewigen (?) Machtspielchen Ricksenburgs. Antoine schlägt die Beine übereinander.


Antoine: "Alex, ich kann verstehen, dass du diesen Umstand nicht akzeptieren willst."


Es wirkt so, als hätte Antoine genau gewusst, dass Alex hereinschneit und wirkt vorbereitet.


Antoine: "Ich habe dir alles aufgezählt, was ich erreicht habe. Für mich gibt es nichts mehr zu tun, verstehst du? Ich benötige ein Ziel vor Augen, ein klar definiertes. Und Anerkennung."


Im Kopf des Mathematikers rattert es bereits. Was soll er sagen und wie soll er es verpacken? Doch Antoine scheint noch nicht fertig zu sein. Nach einer kurzen Pause geht es weiter.


Antoine: "Du weißt besser als ich, wie viel ich der GFCW gegeben habe. Ich habe niemals einen Dank erwartet. Aber ich habe auch keinen bekommen, verstehst du? In Retrospektive empfinde ich es als respektlos."


Kopfschütteln.


Antoine: "Bis dato bist du der einzige Mensch, der mich vom Rücktritt abhalten will."


Er schnappt sich seine Brille und beginnt diese zu säubern, während er fortfährt.


Antoine: "Niemand sonst. Das sagt einiges, oder? Es sagt, dass meine Entscheidung richtig war."

Alex: „Weil die Liga es nicht versteht.“


Noch immer spricht Alex in Richtung Sessel. Sein Blick geht stur zur leeren Sitzgelegenheit, wo er Antoine gerne hätte, genauso wie er ihn auch gerne wieder in der GFCW hätte, aber da ist der Platz Schwanenburgs aktuell genauso leer. Dann senkt der Mathematiker seinen Kopf habe. Was ihn noch lange nicht davon abhält, weiterzusprechen.


Alex: „Natürlich schmieren sie dir hier und da Honig ums Maul. Crutch erklärt dann doch kurz, was du eigentlich für ein toller Gegner warst. Aber niemand begreift, wie wichtig du für German Fantasy Championship Wrestling bist, bis du nicht mehr da bist. Man vermisst die Dinge erst, wenn man sie nicht mehr hat. Wie würdest du sagen? Das ist der Lauf.“


Eine minimale Kopfbewegung des Freiburgers hin zu seinem Gegner, das kurze Abschauen beim Banknachbarn, ob der denn das Gleiche geschrieben hat. Aber Schwanenburgs Blatt bleibt leer. Keine Antwort auf die Frage, was ihn zur Rückkehr bewegen kann. Also Kopf wieder zurück und selber eine Antwort überlegen.


Alex: „Und wie viele Erfolge du auch gefeiert hast und wie sehr du vorgibst, damit zufrieden zu sein, das ist…egal. Seit Ricksenburgs Anfängen wissen wir beide, dass es eine Sache gibt, die wir nicht hatten, aber haben wollten. Muss ich es wirklich aussprechen oder siehst du es selbst ein? Und selbst wenn du behaupten willst, dass dich diese Sache nicht interessiert, so gibt es immer noch eine weitere Frage zu klären.“


Dann geht der Kopf tatsächlich zu seinem Partner und Alex nimmt ihn scharf ins Visier.


Alex: „Willst du wirklich gehen, ohne endgültig zu wissen, wer von uns der Bessere ist? Oder kommt es bei Finest Hour endlich zu Alex Ricks gegen Antoine Schwanenburg? Es gibt zu viele offene Fragen, Antoine…du kannst nicht gehen.“


Ein deutliches Seufzen füllt den Raum.


Antoine: "Alex..."


Der Behüter von Kultur stellt sich vor die Tür und öffnet seinem Freund diese höflich.


Antoine: "Ich sehe ein, was du sagst. Ich sehe ein, was du denkst. Ich verstehe es, ich verstehe es alles. Aber wie du sagtest... Es ist der Lauf. Ein Lauf kann auch sein Ende nehmen. Ich danke dir auch für deine Worte, aber..."


Es gibt halt immer ein aber.


Antoine: "Ich kann sehr gut damit leben nicht herauszufinden, wer der 'Bessere' ist. Ein einziges Match würde ohnehin keinen klaren Aufschluss geben, verstehst du? Von daher ist deine 'Herausforderung' für mich kein Grund meine Entscheidung zu überdenken. Andere Leute müssen mit mir dafür reden. Es tut mir Leid, Alex..."


Ricks ist mittlerweile aufgestanden, hat den Stuhl umrundet und steht nun neben Schwanenburg im weiten Türrahmen des Wohnzimmers. Sein Kopf dreht sich zum ehemaligen Champion, sein rechter Mundwinkel zuckt, die Miene wird leicht abschätzig. Dann ein schnelles Kopfschütteln.


Alex: „Du weißt, dass das Thema nicht abgeschlossen ist.“


Für heute allerdings schon. Denn schnell geht Alex durch den Rahmen hindurch in den Flur, biegt wieder nach links in Richtung Haustür. Antoine hingegen verharrt im Wohnzimmer, streckt nur den Kopf ein wenig heraus, um sicherzugehen, dass der Mathematiker auch wirklich geht, aber der Griff des Freiburgers an die Türklinke dürfte Gewissheit schaffen. Erst recht als er diese hinunterdrückt und die Haustür öffnet.


Ein letzter Blick hinüber zum vermeintlich ehemaligen GFCWler. Ein letztes Kopfschütteln des Mathematikers. Doch trotz allem wirkt er nicht derart enttäuscht, wie man es in der Situation erwarten möchte. Er wirkt nicht hoffnungslos. Irgendetwas lässt ihn hier die Ruhe bewahren. Schwanenburg schaut ihm hinterher, bis schließlich die Tür ins Schloss fällt. Und dann geht der Hausbesitzer auch wieder zurück ins Wohnzimmer.


Doch die Kamera geht in den Vorgarten. Wo die Hausbesitzerin soeben durch das Zauntor tritt und auf ihren ungewollten Verbündeten trifft. Perfekt, wie so etwas immer zusammenpasst. Ricks sieht sie im ersten Moment nicht, sie ihn genauso wenig, beide haben sie die jeweiligen Türklinken in der Hand, doch dann geht ihr Kopf nach oben, ein überraschtes


Amélie: „Alex?! Was machst du denn hier?“


gefolgt von einem ebenso überrascht (für seine Verhältnisse) aufschauenden Mathematiker. Dann ein Nicken des Freiburgers.


Alex: „Gut, dich zu sehen.“


Zwei Sekunden später stehen sie sich gegenüber, in der Mitte des Weges zur Haustür. Fernab von Antoine Schwanenburg. Und Ricks schaut Amélie ernst in die Augen. Mit einem kleinen Leuchten. Nicht gerade der beruhigendste Blick für die Dame des Hauses, dementsprechend wirkt sie auch etwas nervös. Doch die Stimme des Mathematikers ist ruhig.


Alex: „Ich weiß, wen du angerufen hast.“


Überrascht schaut Amélie auf.


Alex: „Ich war bei ihm. Er hat es mir erzählt. Ich kümmere mich darum, Amélie. Ich weiß, DAS ist es, was Antoine zurückholen kann. DU musst nur dafür sorgen, dass Antoine bei Finest Hour auftaucht. Schaffst du das?“


Ernster Blick, Abwarten auf eine Antwort. Alex streckt die Hand aus. Zusammenarbeit mit Amélie, daran war vor einem halben Jahr auch nicht unbedingt zu denken. Doch wenn zwei Parteien das selbe Ziel verfolgen, kann es zu einem Pakt kommen. Vielleicht geht dieser nicht sehr lange, aber Amélie erwiedert den Händedruck. Der Pakt steht.


Amélie: "Ich tue alles, was mir nötig erscheint."


Bestätigendes Kopfnicken von Alex, dann auch von Amélie.


Amélie: "Die Weichen sind sogar schon gestellt. Das Gespräch verlief so, wie ich es mir vorgestellt habe."

Alex: „Gut.“


Gut. Im "Guten" verbleiben die Beiden dann auch. Man darf gespannt sein, wie das ungleiche Duo mit dem selben Ziel ihren scheinbar ähnlichen Plan in die Tat umsetzen werden. Damit fadet die Szene langsam aus.



Rider McKnight: „Argh, das kann einfach nicht wahr sein, wie konnte ich nur verlieren, WIE KONNTE ICH NUR VERLIEREN?!“

Steve Steel: „SCHREI HIER NICHT SO RUM, VERDAMMT, DAS IST MEIN JOB!“


Wir befinden uns backstage, in einer hellen Großraumkabine. Der Blick fällt auf Rider, der gerade auf einer Bank sitzt und sich sein Ringgear anlegt, und den Hünen Steel, der bereits in voller Montur vor ihm steht.


Ricky Murk: „Rider, du hast einen guten Job gemacht, immerhin warst du der erste von uns, der gegen Crutch ran musste. Wir zwei haben ihn weich gekocht, so dass Steve am Ende die Lorbeeren einsammeln konnte!“


Aus einer eher düsteren Ecke tritt der Demon of Death dazu, ebenfalls bereits fertig für den Kampf.


Steve Steel: „WAAAS?! WILLST DU DAMIT ETWA ANDEUTEN, ICH …“

Percy Addams: „Schluss jetzt verdammt! Hört damit auf, euch gegenseitig anzukleffen! Wir haben heute ein Match zu gewinnen, darauf solltet ihr euch konzentrieren, verdorrich! Ihr benehmt euch wirklich wie ungezogene kleine Bengel!“


Der Commissioner lehnt an einer gegenüberliegenden Wand, natürlich mit seiner braunen Lederjacke und dem schwarzen Basecap, das er verkehrt herum trägt, die coole Sau.


Ricky Murk: „Jaaa, hast ja recht, Percy.“

Rider McKnight: „Das wurmt mich halt nur so dermaßen, gegen so eine Flasche zu verlieren! Pah! Aber heute lass ich Jason nicht davon kommen, das sag ich euch, heute ist er fällig!“

Ricky Murk: „Und die Animals werden gehellhammert, bäm!“

Steve Steel: „Keine Sorge, Percy, ich mach das schon! Ich hab die drei locker im Griff.“

Percy Addams: „Na also, das hört sich doch schon besser an. Ein Sieg heute ist Pflicht, Leute, denn heute werden die Weichen für Finest Hour gestellt. Wir dürfen bei denen erst gar nicht den Gedanken aufkommen lassen, sie hätten beim PPV eine Chance! Wir müssen jedes Feuer sofort im Keim ersticken! Dazu sollten uns alle Mittel recht sein!“


Der Commissioner guckt verstohlen in die Kamera.


Percy Addams: „Alle fairen Mittel, natürlich. Hihihi.“

Steve Steel: „Schooon klar, hohoho!“


Der Modellathlet ist mittlerweile fertig gegeared und ready-to-go. Gerade schnappt er sich noch schnell eine Tube Bräunungscreme, die aus Steve‘s Tasche raus lugt, und gönnt sich ne Portion, was dem Ölprinzen ein verächtliches Grummeln entlockt, sonst sagt er aber nichts. Der Muskelprotz höchstselbst ist natürlich längst geölt und gestriegelt. Nur der DoD scheint sich nichts aus Öl oder Bräunungscreme zu machen.


Percy Addams: „Die werden sich noch gehörig wundern, das sage ich euch, ich habe heute eine nette, kleine Überraschung für die drei parat, hihihi.“

Steve Steel: „Wie, Überraschung?! Watt‘n für ne Überraschung, hä?!“

Rider McKnight: „Davon hast du ja noch gar nichts gesagt! Sollten wir von irgendwas wissen?!“

Percy Addams: „Nein, das werdet ihr noch früh genug erfahren! Ich muss jetzt erst mal los, da sind noch ein paar wichtige Sachen, um die ich mich dringend kümmern muss. Macht euch ein bisschen warm jetzt und dann ab zum Ring, Leute! Gleich ist Showtime!“


Sagt‘s und verschwindet schnurstracks aus der Umkleide, man man, ganz schön in Eile immer, dieser Tausendsassa. Die drei New Breedler schauen ihrem Chef ein wenig verdutzt nach, und dann fadet die Szene aus und War Evening geht … na in die Werbung natürlich.



Das Licht ist gedimmt und zu sehen ist Antoine Schwanenburg, wie er auf einem prunkvollen, dunkelrotem Sessel sitzt, welcher goldene Verzierungen aufweist. Zu seiner Rechten kann man einen Kamin erahnen, was sich durch die Geräuschkulisse auch zu bestätigen scheint. Zu seiner Linken ist ein kleiner, fast schon zu schlichtes Holztischlein aufgebaut, auf dem nicht nur eine lange Kerze steht, die etwa zu einem Viertel abgebrannt ist, sondern auch eine Flasche Rotwein.



Antoine nimmt die Flasche in die Hand und präsentiert sie stolz der Kamera.


Antoine: "Ich bin ekstatisch Wein aus meiner eigensten Rebsorte präsentieren zu dürfen."


Der Behüter von Kultur öffnet die Flasche mit einem lautem PLOP und gießt etwas in ein Weinglas ein, um daran zu nippen.


Antoine: "Schwanenburgunder. Überlegen im Geschmack. Siegreich im Abgang. Schwanenburgunder, Wein der Champions, Tropfen des Erfolges. Schwanenburgunder, jetzt erhältlich."



Wir schalten nun an andere Stelle in den Backstagebereich der Porsche Arena in Stuttgart. Alles ist hergerichtet für in Sit-Down Interview. Tammy die bei der Wärme ein hübsches Kleid mit Blümchenmuster trägt, sitzt in einem schwarzen Ledersessel. Ihr gegenüber steht ein Regiestuhl und ein normaler Klappstuhl. Somit ist offensichtlich, dass sie nun das Duo Infernale interviewen wird. Und wie wahre Gentleman lassen The Dramatic One und sein Protegé die junge Dame nicht warten und betreten das Bild.

Doch bevor sich die Beiden hinsetzen..

Killian Sullivan: „Tammy hast du gesehen wer meinen Stuhl hier aufgestellt hat? Ich hoffe es war nicht dieser kleine Bengel ohne Manieren..“

Tammy kann auf die Frage leider nur mit einem Schulterzucken beantworten.

Killian Sullivan: „Michael dann gibt mir doch mal bitte eins.“

Michael greift in seine Westentasche und holt ein Feuchttuch hervor und reicht es Sullivan. Dieser wischt damit sowohl die die Armlehnen, als auch die Sitzfläche seines Stuhls ab.

Nun setzen sich die Beiden und während Sheppard eher breitbeinig sitzt, sitzt Sullivan mit überschlagenen Beinen.

Tammy: „Killian Sonntag in zwei Wochen findet Finest Hour statt. Und vor zwei Wochen hast du angekündigt, dass sich das Duo Infernale nicht weiter mit kleinen Fischen beschäftigen wird. Nun ist die GFCW Galaxie natürlich heiß am diskutieren über die Möglichkeiten, welche The Dramatic One für seinen ersten PPV seit Brainwashed 2017 für sie bereit hält.“
Killian Sullivan: „Und das ist es also was du wissen willst Tammy? Okay, warte ich schlage eben das Kapitel 'Finest Hour' auf!“

Der Mann aus Dundee fängt an in seinem Drehbuch herumzublättern, als er die besagte Seite gefunden hat, dreht er es in Richtung Tammy … nur um es ihr dann mit voller Wucht vor der Nase zu zuschlagen!

Killian Sullivan: „Tammy erinnerst du dich noch an unser erstes Aufeinandertreffen, huh? Damals habe ich dich für die Tochter von Mac Müll gehalten und dich der Szene verwiesen. Und genau das würde ich grade liebend gern wiederholen und weißt du auch wieso? Du möchtest mit mir wirklich über den Klatsch und Tratsch der GFCW Galaxie sprechen?“
Tammy: „Ähh.., ja weißt du.., ich dachte..“
Killian Sullivan: „CUT! Schon gut, du brauchst nicht nervös zu werden, denn da du öffensichtlich nichts anderes vorbereitet hast, lasse ich mich auf dein Gossip ein. Also los, was hast du für uns?“

Tammy atmet einmal tief durch.

Tammy: „Okay. Manch einer geht davon aus, dass es bei Finest Hour zu der Paarung Duo Infernale vs. Die Deppen kommt, da ihr beides neu Teams seid und..“

Da fällt ihr der säuerlich schnaufende Schotte auch schon ins Wort.

Killian Sullivan: „Wer so etwas glaubt, der hat wirklich die Kontrolle über sein Leben verloren! Ich habe diese beiden Witzfiguren nach ihrer schwachen Vorstellung vor zwei Wochen nicht einmal in mein Drehbuch geschrieben. Ergo existieren sie in meiner Galaxie auch nicht und somit ist es unmöglich gegen sie anzutreten!“

Tammy schluckt einmal schwer, bevor sie die nächste Frage stellt.

Tammy: „Nachdem es vor vier Wochen im Backstagebereich zu einem Aufeinandertreffen mit Intercontinental Champion Michael Payne kam, behaupten einige, das Due Infernale hätte geplant ins Intercontinental Championship Match einzugreifen...“

Auch hier fällt der Schotte ihr wieder ins Wort.

Killian Sullivan: „Warum sollten wir das tun? Vor vier Wochen habe ich glasklar unter Beweis gestellt, dass ich Payne in einem Wortgefecht locker überlegen bin. Und würden wir uns in einem Ring gegenüberstehen, dann sehe das nicht anders aus. Des weiteren muss ich Johnboy Dog zustimmen, Michael lässt in letzter Zeit immer wieder mal durchsickern, dass er nicht bei einhundert Prozent ist. Jedoch nicht nur körperlich, sondern vor allem mit dem Kopf. Er wirkt teilweise wie ein weinerliches Kind. Und einer Heulsuse den Gürtel abzunehmen ist für mich kein erstrebenswerter Erfolg!“

Tammy versucht dieses Mal das unfreundliche Verhalten einfach zu überbrücken, indem sie..

Tammy: „Michael! Was sagst..“

Der Texaner antwortet relativ schnell mit einem einfachen Kopfschütteln, während Sullivan die Ärmel seines Hemdes hochkrempelt.

Tammy: „Laut einigen Fans ist eine weitere Option, dass sich einer von euch bei Finest Hour der '3 Minutes of Fame' Challenge stellen und gegen Drake Ackley antreten wird. Wie hoch stehen die Chancen dafür?“

Killian Sullivan: „German Fantasy Championship Wrestling's only Badass Drake Ackley! Vor zwei Wochen sagte er, dass auf der Suche nach dem Individuum ist, welches ihn innerhalb von nur drei Minuten plattmacht und ihm sein Maul stopft. Und beides könnten wir Zwei auf jeden Fall! Aber was würde es uns bringen? Seit meiner Rückkehr herrscht ein gewisser Hype um mich und meinem Partner, haben wir es also aktuell nötig seine Challenge zu meistern? Nein! Denn er würde davon mehr profitieren als wir es tun würden. Und außerdem ist der liebe Herr Ackley ein sehr überschätzter Herr, nicht nur er selbst überschätzt sich, sondern auch die GFCW Galaxie! Und ich bin mir sicher, früher oder später wird er damit auf's Maul fliegen, um es mal in Worten die er auch versteht auszudrücken. Aber dafür benötigt es keinen von uns Zweien. In meinen Augen ist er auch kein Badass, sondern einfach nur schlecht in dem was er tut und menschlich gesehen ein Arsch!“

Michael Sheppard guckt auf die Uhr ein seinem Handgelenk, lehnt sich rüber zu Sullivan und flüstert ihm etwas zu. Woraufhin dieser Tammy mit einer Handbewegung zu verstehen gibt, dass die Zeit ein wenig drängt.

Tammy: „Okay, letzte Frage. Wie hoch stehen die Chancen, dass das Duo Infernale bei Finest Hour auf die amtierenden Tag Team Champions Animals with Attitude trifft?“

Plötzlich sieht man bei Sullivan etwas, was man so zuvor noch nie bei ihm gesehen hat, er scheint für einen kurzen Moment nervös zu sein und beißt sich einmal auf die Unterlippe, ehe er auf diese brisante Frage eingeht.

Killian Sullivan: „Tammy du glaubst ernsthaft GFCW hat aktuell Tag Team Champions? Und du brauchst mir diese Frage nicht einmal zu beantworten, denn es gibt nur eine richtige Antwort. Und diese lautet … NEIN! Die Animals with Attitude sind in meinen Augen nichts weiter als Titelträger und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Söhne des alten Hundes tragen die Titel doch nur mit sich herum. Hier mal ein paar harte Fakten! Zwischen ihren beiden letzten Matches liegt eine Zeitspanne von über zwei Monaten! Ihre letzte Titelverteidigung war im Januar! Und in den knapp acht Monaten als „Champions“ haben die Beiden die Titel lediglich drei Mal verteidigt! Und ich wette, wären sie jetzt hier und könnten sich dazu äußern, dann würde so eine Ausrede kommen wie, bei German Fantasy Championship Wrestling stehen zu wenig Tag Teams unter Vertrag. Aber sie hatten jeder Zeit die Möglichkeit sich selbst eine Herausforderung zu suchen! Warum haben sie nicht die Position der Helden eingenommen und sich gegen diesen Muskelprotz Steve Steel gestellt? Dieser Muskelberg ohne Hirn wäre bestimmt so blöd gewesen und wäre gegen Beide angetreten. Oder warum hat man sich nicht Ricksenburg in den Weg gestellt? Sie haben sich an Allen vorbei an die Spitze von GFCW gearbeitet und waren dabei zu Zweit! Warum nicht die beiden absolut unangefochtenen Top Guys der Liga herausfordern? Ich meine einst als Mitglied vom Fight Club sahen viele Daniel doch als ernstzunehmenden Herausforderer auf den World Champion. Warum haben sich eure „Champions“ nicht solchen Herausforderungen gestellt?“

Tammy wirft Killian nur einen total perplexen Blick zu. Während der Schotte sich aus seinem Regiestuhl erhebt und sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht abzeichnet.

Killian Sullivan: „Ganz einfach … weil sie Angst haben! Daniel und Tyler haben fürchterliche Angst vor der Wahrheit! Und wahrscheinlich wollen die Beiden das jetzt kommenden Worte nicht hören, aber die nackte Wahrheit ist, dass von Anfang an klar war, dass sie nichts weiter sind als eine Übergangslösung! Mit dem Fight Club ging es zu Ende und man hatte einfach kein passendes Team parat, welches nach dem vielleicht dominantesten und gefährlichsten Tag Team in der Geschichte der Company folgen konnte. Also entschied man sich dazu die beiden Söhne eines alteingesessenen Ringveterans zu nehmen. Immerhin haben sie das Wrestling im Blut richtig? Sie werden die Titel schon präsent halten, bis man eine Lösung gefunden hat, richtig? Falsch!“

Nun steht auch Sheppard auf und es sieht so aus, als müssten sie sich verabschieden.

Killian Sullivan: „Aber um der Galaxie zumindest einen kleinen Einblick zu geben, was sie bei Finest Hour erwartet, verrate ich so viel … wir planen eine Galavorstellung! Das Motto lautet 'Dramatisch. Praktisch. Gut.', seid gespannt!“

Ein wenig in Eile verlassen nun The Dramatic One und sein Protegé das Geschehen.

Tammy: „Ihr habt es gehört liebe Galaxie, bei Finest Hour kommt es also zur 'Dramatisch. Praktisch. Gut' Galavorstellung und ihr habt ein paar sehr detailreiche Eindrücke bekommen, was Killian Sullivan von einigen seiner aktuellen GFCW Kollegen hält. Und damit zurück zu euch Pete und Sven.“

Fade Out


6 Men-Tag Team-Match:

Jason Crutch & Animals with Attitude (Daniel & Lonesome Tyler) vs. The New Breed (Rider, Ricky Murk, Steve Steel)

Referee: Jo Dordano



Laura: „Und ihre Gegner, auf dem Weg zum Ring, mit einem Gesamtgewicht von 365 Kilogramm, die GFCW-Tag-Team-Champions Daniel und Lonesome Tyler, die Animals with Attitude und der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch...die RAGING PROTECTION CREW!“


Und da sind sie auch! Ne Menge Gold hier, das glänzt, während sich die drei angekündigten Menschen auf der Stage zeigen und etwas posen. Dann gehen sie forschen Schrittes die Rampe hinab, fokussiert, entschlossen. Im Ring posed jeder so, wie er es so auch tun würde. Und dann sind sie bereit. Es gibt etwas Trashtalk, aber letztlich warten alle darauf, bis der Gong ertönt.


Pete: „IIIIIIIIT‘S MAIN EVENT-TIME!!! Wuhu!!!“

Sven: „So ist es, werter Herr Kollege, und ich bin mal sehr gespannt, ob als krönender Abschluss dieser tollen Show auch das letzte Match des Abends hält, was es verspricht.“

Percy Addams: „Da bin ich mir zu hundertpro sicher, Sven!“


Oh ja, richtig gelesen, bzw. gesehen und gehört. Auch der Commissioner befindet sich nun wieder am Kommentatorenpult, wie schon zu Beginn der Show hat er seine Position zwischen Pete und Sven wieder eingenommen, um das Match mit zu kommentieren.



Kaum hat der Commissioner seinen Satz zu Ende gesprochen, da ertönt auch schon die Entrancemusik von Steve Steel, und gemeinsam tänzeln die drei New Breed-Member auf die Bühne.



Die drei lassen sich von der menge ordentlich feiern, wobei viele der Fans hier in Stuttgart die Breedler gnadenlos auspfeifen. Steel posiert natürlich aufs Übelste, der grandiose Hüne, der er nun mal ist. Rider und der DoD machen eher einen auf cool.


Es wird in die Werbung geschaltet und zurück in der Halle kann der Kampf bereits losgehen.


Ding Ding Ding


Bis das Match so richtig starten kann, dauert es ca. 5 Minuten, da die Akteure es wirklich auf die Spitze treiben und sich nicht entscheiden können, wer denn nun jeweils anfangen soll. Immer wenn man sich gerade scheinbar auf einen Startet geeinigt hatte, kommt dann doch noch etwas dazwischen und es muss noch mal umdisponiert werden. So kann man auch Sendezeit füllen. Doch dann legen Rider und Daniel endlich los. Die beiden bekämpfen sich für weitere 5 Minuten bis aufs Blut, schließlich haben sie auch eine Vergangenheit miteinander, die nicht gerade rosig war. Es geht hin und her, und keiner kann sich wirklich einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Schließlich wechseln beide, und nun heißt es Ricky Murk gegen Lonesome Tyler. Zunächst legt Tyler gut los, doch kann der DoD die Oberhand gewinnen. Er choked Tyler in der Ecke und wird mehrfach angezählt, doch komischerweise(!) nicht disqualifiziert. Dann setzt es sogar einen Chokeslam, aus dem Tyler aber auskicken kann. Doch dann schafft Tyler es, Murk mit einem DDT outta nowhere auf die Matte zu schicken. Schließlich können beide gleichzeitig zum Wechsel krauchen, so dass es nach insgesamt 15 Minuten im Match plötzlich Steve Steel vs. Jason Crutch heißt. Steel verschleppt das Tempo ganz schön und schafft es tatsächlich, Crutch damit einzulullen. Auch Steve choked seinen Gegner weit über das erlaubte Maß hinaus, ohne disqualifiziert zu werden, was die Fans in der Halle zu wütenden Sturmläufen verleitet. Sehr seltsam, dass Dardano so was mitmacht, aber na ja. Doch dann kann Jason den Spieß umdrehen und Steel für weitere 5 Minuten dominieren. Als Steel bereits vollkommen fertig ist und Crutch gerade zu seinem Finishing Move ansetzen will…


Pete: „Was zum…?! Wer ist das denn jetzt bitte?!“

Sven: „Hehe, das wird Percy Addams‘s Überraschung sein, oder Herr Commissioner?“

Percy Addams: „Hihi, so meinst du? Ganz ehrlich, keine Ahnung wer das ist.“


Alle Blicke gehen in Richtung Entrancestage, wo jetzt ein maskierter Typ in schwarzen Klamotten und mit einer Eishockeymaske(!!!) auf die Bühne kommt. Außerdem hat er ein Baseball-Bat dabei! Der Maskierte sprintet in den Ring und slidet rein. Er stürmt auf Crutch zu, der zwar noch reagieren will, sich aber schneller als er gucken kann einen heftigen Punch mit dem Bat einfängt und krachend zu Boden geht.


BUUUH!!! BUUUH!!! BUUUH!!!


Die Animals stürmen jetzt auch in den Ring, doch auch sie werden von dem maskierten Wüterich zu Boden geschickt, und alle drei rollen sich mit letzter Kraft aus dem Ring raus. Das Match ist natürlich längst abgebrochen, da hatte Dardano dann doch „keine Wahl“ mehr.


Pete: „Ich fass es nicht, was ist das denn wieder für eine Schweinerei?!“

Percy Addams: „Hihi, darf ich vorstellen: Das neueste Mitglied von The New Breed!“

Pete: „Ein Maskierter, ernsthaft?!“


Im Ring hilft der Maskierte Steve Steel auf und stützt diesen. Auch Rider und Murk sind jetzt wieder im Ring und klatschen mit dem Eingreifer ab.


Percy Addams: „Na wieso, ein maskierter passt doch perfekt zur New Breed, hihihihi! Tja, damit habt ihr nicht gerechnet was? Was bedeutet es schon, ein Match offiziell zu gewinnen, wenn die wahren Sieger da oben stehen?!“


Sagt‘s und zeigt auf seine Gruppierung im Ring, die soeben scheinbar um ein Mitglied reicher geworden ist.


Percy Addams: „Hach wie schön! Ich hoffe, ihr habt alle die Show genossen! Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich freu mich schon richtig auf den PPV. Ich wünsche allen eine gute Nacht, schlaft schööön!“



© 2001-2018 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!!!