Mike Müller: „Ey yo, was scared, Crow? Bei deiner Crew… biste immer noch bei… Leviathan?“
Wie schon Viggo vor ihm ist auch Scarecrow nicht sicher vor dem menschlichen Bedürfnis, gelegentlich etwas zu trinken. Das bedeutet ab und an zwangsläufig einen Trip zum Catering, und dort können einem die skurrilsten Bewohner der GFCW-Galaxie begegnen.
Unter anderem wegen Drogenkonsum suspendierte Performance Center Rookies, die komplett geistesgestört aussehen. Etwas irritiert und noch erschöpft, mustert Silas Müller.
Mike Müller: „Ey, Bruder… dein Look, man. Kommt echt richtig gefährlich, ich schwöre. Ich habe so viele Fotos von deinen Fits bei Pinterest gespeichert, das glaubst du nicht. Unnormal, wie das die Sehnerven fickt, Bruder. Richtig durchgenommen hat das meine Glotzknospen. Komplett geisteskrank inspiriert hat mich das, siehst du?“
Das ist wohl kaum zu übersehen. Die Haare von Müller sind rötlich gefärbt, und ihm läuft eine Flüssigkeit in der gleichen Farbe vom Kopf den Körper herab. Seine Kleidung ist von roten Flecken übersäht. Dazu hat er auf sein T-Shirt mit der Aufschrift „CRACKSTREET BOYS 3“ mit Hilfe eines Eddings Botschaften gekritztelt, die dem jüngsten Leviathan-Mitglied offensichtlich imponieren sollen. So stehen auf seinem Shirt beispielsweise Dinge wie „THE SIXXX RYDER OF THE APOKALYPTUS“, „TOT AND DEATH AND SO“ oder „CERTIFIED LOVER BOY“. Dazu hat er sich seltsame Striche auf die Arme und ins Gesicht gemalt, mit denen er wohl glaubt, Tattoos emulieren zu können.
Silas:
„Ähm…“ Mike
Müller: „Chillig, chillig. Also, was du sagen willst…
mein Look kommt mies gefährlich, oder?“
Müller wartet keine Antwort ab, was wahrscheinlich besser ist, wenn man bedenkt, wie diese Antwort wahrscheinlich ausfallen würde.
Mike
Müller: „Ihr seid ja schon so mit die korrektesten
Kings und Queens die es hier so gibt. Und ich meine… du
fickst mit meiner Situation, oder? So als Rookie… hängen
gelassen von der Gesellschaft… hm, das stimmt mich
wirklich nachdenklich… wir leben wirklich in einer
Gesellschaft, die… also, so deepes Zeug, weißt du?
Was nicht jeder versteht. Und ihr helft ja so Opfern wie dir,
also könnt ihr mir doch bestimmt auch helfen, oder?“ Scarecrow:
„Ohne, dass äh… Ohne dass ich jetzt alleine
Leviathan bin ich glaube du solltest dich erstmal anderweitig um
deine Probleme kümmern. Also. Du bist offensichtlich böse
von jemandem hier gefi… Dir wurde offensichtlich böse
von jemandem hier mitgespielt, aber das macht dich nicht direkt
zu einem von uns, also ich
hoffeduverstehstdasjaokaydannistjaguttschauähschönen
tag…“
Mike Müller: „SCHEISSE! Warum fickt keiner mit dem Ficker?“
Verzweifelt fällt Müller auf die Knie und blickt nach oben in die summende Lampe an der Decke.
Mike Müller: „Muss ich das wirklich… alles allein durchstehen?“
Die Tasche steht schon gepackt neben ihm, als es an der Tür klopft. Eigentlich gab es für Keek Hathaway nichts mehr zu erledigen. Die wichtigsten Dinge wurden geklärt: Er weiß, dass es gegen Schwanenburg geht. Sein bisher größtes Match. Er weiß, dass er auch Lennie Taiwo verloren hat. Und Timo heute nicht retten kann.
Warum nun dieses Klopfen?
Keek Hathaway: „Moment.“
Er wirft die ausgetrunkene Wasserflasche auf die Bank neben sich. Geht langsam zur Tür. Noch hat er keine Schritte gehört, die sich entfernen. Wer auch immer da klopft, hat Geduld.
Keek Hathaway öffnet die Tür. Und blickt einen Postboten an.
Bote: „Ein Paket für Mr. Hathaway.“ Keek Hathaway: „Ich erwarte kein Paket, Mann. Schon gar nicht während einer Fernsehsendung. Sie sind kein richtiger Postbote.“
Der Mann will etwas erwidern, da schlägt Keek ihm die Tür vor der Nase zu. Er hat keine Lust auf Spiele. Wer auch immer sich einen Scherz erlauben mag, einen Mann ins Botenkostüm gesteckt hat, muss damit leben, dass Hathaway der Pointe keinen Raum gibt. Er greift wieder nach seiner Wasserflasche. Doch trotz Schütteln ist kein Tropfen auf ihr herauszubekommen. Genervt sinkt Hathaway auf die Bank. Andererseits…dieser Bote. Was, wenn er doch etwas Wichtiges hatte? Wenn es kein Scherz, sondern etwas gut Gemeintes ist? Vielleicht sollte er hinterher. Es kann zumindest nicht schaden. Sonst wird es ihm heute Abend den Schlaf rauben, was er verpasst hat.
Keek Hathaway öffnet erneut die Tür. Der Postbote hat sich keinen Meter bewegt.
Keek Hathaway: „Sie sind noch da? Bleiben Sie immer vor der Tür stehen, nachdem sie vor Ihnen zugeschlagen wurde?“
Der Mann schenkt Hathaway ein Grinsen.
Bote: „Nein.“ Keek Hathaway: „Und warum sind Sie dann noch da und nicht auf dem Rückweg?“ Bote: „ER sagte mir, dass Sie so reagieren würden.“
Irgendwo im Hinterkopf ist das schrille Geräusch einer Alarmglocke bei Keek Hathaway. Er ahnt, woraus er hinauslaufen wird, doch bringt seine Ahnung noch nicht in den bewussten Teil des Denkens.
Keek Hathaway: „Er? Wen meinen Sie?“
Der Mann nimmt ein Paket etwa von der Größe eines Aktenordners aus einer Tasche. Statt es Keek zu reichen, blickt er auf das Etikett. Liest den Namen, der dort steht.
Bote: „Na, wohl ihr Kumpel, der das Paket geschickt hat. Express aus Kalifornien. Ein Mr. Hutcherson. Hat uns beim Auftrag gesagt, dass sie exakt so reagieren würden.“
Hathaway sackt in sich zusammen, greift nach dem Türrahmen.
Bote: „Scheint sie gut zu kennen, hm? Sind wohl schon lange Freunde, was?“
Der Namibier nimmt dem Boten das Paket wort- und kraftlos ab. Dann wirft er die Tür vor dem neugierigen Boten ins Schloss. Tritt zurück in die Kabine und wirft sich auf die Bank. Ein Blick aufs Etikett. Tatsächlich steht da dieser beschissene Name, der er am liebsten vergessen hätte.
Absender: Holly Hutcherson
Keek Hathaway: „Ich bin WÜTEND!“
Er greift das Paket und setzt an, den Mist an die Wand zu schleudern. Kurz bevor er loslässt, hält er inne. Was ist, wenn es etwas Wichtiges ist? Muss er es sich nicht zumindest angucken. Mit ein paar gezielten Bissen versucht er, das Paket zu öffnen. Und kommt sich dann unendlich bescheuert vor.
Keek Hathaway: „Was mache ich hier? Scheiße.“
Also reißt er mit seinen Händen weiter. Er fördert drei Dinge zu Tage. Zwei Umschläge und eine große Box. Bei genauerem Hinsehen ein mobiler DVD-Player mit integriertem Monitor. Er stöpselt ihn ein. Blickt auf die Umschläge. Einer rot, einer gelb. Beide tragen eine Aufschrift.
Keek Hathaway: „Was soll das?“
Er wirft den gelben Umschlag zur Seite. Öffnet den roten, der ihn als guten Freund ausweist. Zunächst hat er das Gefühl, einen leeren Umschlag vorzufinden. Doch dann ertastet er eine unbeschriftete DVD ohne Hülle. Seufzen. Er weiß, dass das irgendein Spiel ist. Doch er kann auch nicht aufhören. Die WUT sagt ihm, dass er es bis zum Ende durchziehen muss.
Keek legt die DVD in den mobilen Player.
: : :
Die Sonne steht über der Ranch. Bescheint die hochgewachsenen Bäume. Das Heu, an dem sich die Dutzenden Pferde laben wie an einem Festmahl. Sie blasen entspannt durch ihre Nüstern, lassen den Schweif hin- und herschwingen. Die Stimmen im Hintergrund bringen sie nicht aus der Ruhe, ebenso wenig, dass nur wenige Meter zwischen der Weide und dem großen Haus im Hintergrund sind.
Keek jedoch hat nur Augen für den blonden Mann, der im Schatten eines großen Baumes steht. Und so befreit lacht, wie man es schon lange nicht mehr von ihm gehört hat. Timo Schiller wirkt glücklich. Er wirft einen scheuen Seitenblick auf Miri, die im Schneidersitz am Baum sitzt und Miri am Hals krault. Der Hund fällt im wilden Spiel zu Boden und genießt die Streicheleinheit. Timo beobachtet die Szene mit unverhohlener Freude. Dann wendet er sich dem unbekannten Kameramann zu. Sein Lächeln ist breit. Sein Blick freudig und doch auch verloren.
„Schön hier, Timo, was?“
Timo Schiller: „Das ist ein wundervoller Tag.“
Er lacht auf, als Nina auf ihn zugelaufen kommt und den Border-Collie-Kopf an sein Bein presst. Timo geht in die Hocke, um dem Hund das Fell zu durchwühlen.
„Gibt es etwas, was du vermisst?“
Timo Schiller: „Nein. Grad…absolut nicht. Ich bin einfach froh, mit euch hier zu sein. Es ist ein wundervoller Ort.“
Der Hund streunt zurück zu Miri, die mit schiefgelegtem Kopf und leichtem Biss auf die Unterlippe zu Timo blickt. Der junge Dortmunder schaut verlegen zu Boden.
„Was ist es, was dir dieser Ort gibt?“
Schiller wirkt von der Frage überrascht. Seine Augen finden träge den Weg zurück zur Kamera, als er überlegt. Über seiner fröhlichen Maske liegt ein Schleier, den man nicht gänzlich zu deuten vermag.
Timo Schiller: „Also, es ist…Freundschaft, schätze ich. Zuneigung.“
„Und das hast du woanders nicht erlebt?“
Schiller blickt zu Boden. Auch das Nina ihn erneut mit der Nase anstupst, löst die nachdenkliche Pose nicht auf. Dann hebt Timo den Blick unsicher, lässt ihn zu Miri wandern. Und blickt in das geliebte Gesicht der EINEN. Wie sie ihm neckisch zuzwinkert.
Timo Schiller: „Nein, das hier ist schon besonders. Andere haben sich nie so um mich geschert, denke ich.“
: : :
Keek Hathaway: „ICH BIN WÜTEND!“
Hathaway greift den DVD-Player und schleudert ihn an die Kabinenwand. Das fragile Gerät zerspringt in mehrere Teile. Hathaway stampft auf die Trümmer und sein wütender Schrei transformiert sich mit jedem Schrei zunehmend in ein hilfloses Schluchzen.
Keek Hathaway: „Timo, scheiße…“
Er nimmt eines der Plastikteile, das vom Player übriggeblieben ist, und bricht es in der Hand durch. Dann tritt er gegen die Kabinenbank. Doch damit ist seinem Zerstörungswillen nicht genüge getan.
Er spürt etwas, das er lange nicht mehr gespürt hat. Teil der Zerstörung zu sein.
Der Namibier nimmt Anlauf und wirft sich gegen die Tür. Ein lautes Geräusch erfüllt den Raum. Als Hathaway schmerzverzerrt zurückweicht, ist ein sichtbarer Abdruck zurückgeblieben. Unkoordiniert tritt er gegen die Tür, doch das Scheißding geht nicht zu Bruch. Also tritt Keek ein Stück weiter zurück.
Keek Hathaway: „So WÜTEND.“
Er springt gegen die Tür. Sie fliegt aus den Angeln. Hinter der Tür steht noch immer der Postbote.
Als der pochende Schmerz in seiner Seite und der Schulter nachlässt, mit der Keek die selbstzerstörerische Kollision begangen hat, steht er aus den Trümmern der Tür auf. Reibt sich den Kopf. Blickt aus zusammengekniffen Augen auf den Postboten. Der Mann grinst breit.
Keek Hathaway: „Warum zur Hölle…sind sie noch hier?“ Bote: „Dieser Mr. Hutcherson sagte mir, dass Sie genau so reagieren würden. Ich wollte es mir ansehen.“
Er hilft Keek, der so perplex ist, dass er nicht einmal WÜTEND sein kann, dabei, Holzspäne vom Shirt zu wischen.
Bote: „Ihr Freund kennt sie wirklich richtig gut. Schönen Tag dann noch.“
Der Mann tippt sich an die Mütze und verschwindet.
Zurück bleibt Keek Hathaway. Mit all seiner Wut.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. Dynamite: „Ich warte, Alex.“
Damit durchbricht er endlich die Stille, bringt Trittrisse in die dicke Eisschicht, die sich durch die Blicke der beiden zueinander im Büro des Ligenpräsidenten ausgebreitet hat. Eine Situation wie man sie schon beim PPV erlebte. Claude Booker auf der einen Seite seines Schreibtisches, seine Untergebenen auf der anderen. Diesmal allerdings…nur ein Untergebener. Alex Ricks. Wie nahezu immer steht der Mathematiker mit den Händen hinter dem Rücken einen Meter von der Tischplatte entfernt und blickt mit ausdrucksloser Miene zum Chef.
Alex: „So wie ich. Sie haben mich ins Büro gebeten, Claude Booker.“ Dynamite: „Ich warte auf eine Entschuldigung verdammt nochmal!“
Wuchtig schlägt er die Handfläche auf die Tischplatte, sodass einige Blätter vom Stapel daneben verrutschen. Dynamite selber schießt dabei ein wenig aus seinem Ledersessel hervor, hält sich selbst aber mit der rechten Hand an der Stuhllehne zurück. Er kocht vor Wut. Nach dem nahezu Komplettausfall bei Doom’s Night kein Wunder, doch jetzt auch noch Alex Ricks so zu erleben, tut sein Übriges dazu. Wieder herrscht für einen Moment Augenkontakt, Ricks’s Augen öffneten sich beim Schlag instinktiv weiter, doch kaum als er merkte, dass sich Dynamite selbst wieder unter Kontrolle hatte, ging auch sein Blick zurück in den Normalzustand. Nach einem kurzen Moment der Ruhe schnauft er.
Alex: „Der Kampf gegen Keek Hatha…“ Dynamite: „ENT…SCHULDIGE…DICH!“
Selten sprach der Chef derart erbost. Seine Mimik unterstreicht jeden Wortteil noch einmal mehr, presst die Silben und Wortfetzen heraus. Er zeigt Zähne. Ricks knirscht nur mit selbigen, lässt den Unterkiefer mahlen. Er atmet noch einmal durch, überlegt, wie diese Situation am besten zu meistern ist.
Alex: „way verlief nicht so, wie ich es erwartet hatte, das ist wahr. Allerdings.“
Der Chef hat genug gehört. Er streckt Alex die flache Hand entgegen. Das gestische Stopschild. Langsam schließt sich seine Hand, lediglich der Zeigefinger bleibt stehen. Der beginnt zu zittern, vor Ricks zu wackeln, dann nimmt Dynamite langsam die Hand zurück. Die Wut in seinen Augen schwindet, stattdessen breitet sich ein Grinsen auf seinen Wangen aus. Die Augen funkeln. Fast schon manisch blickt er drein, beginnt zuckend zu nicken.
Dynamite: „Erwartet hast du was, soso…erwartet….erWARTET…Alex, ich habe auch etwas erwartet.“
Er schaut ihn wieder scharf an, schiebt den Kiefer nach vorn und brüllt Ricks an.
Dynamite: „ICH HABE ERWARTET, DASS DER BESTE KÄMPFER VON GERMAN FANTASY CHAMPIONSHIP WRESTLING AUCH ZU ETWAS FÄHIG IST!“
Dynamite winkt ab, schüttelt den Kopf.
Dynamite: „Nicht nur, dass du gegen Keek versagt hast, nein, nein, nein…wäre ich nicht gewesen, hättest du nicht einmal diese Chance gehabt. NOCH NICHT EINMAL MORBEUS KONNTEST DU BESIEGEN! Wer soll uns ernst nehmen, Alex? Hmm? Du machst uns zu einer Lachnummer mit deiner Unfähigkeit, ist dir das klar?!“
Ricks’s behält seinen starren, leeren Blick bei. Er reagiert nicht, lässt die Schimpftirade auf sich niederregnen. Er hat sie verdient. Dynamite schüttelt weiter den Kopf. Dann seufzt er.
Dynamite: „Du bist nicht der Mann, den ich mir erhofft hatte, Alex. Das muss ich mir eingestehen. Sieh dir Niander an. Er erledigt seine Aufgaben. Er überlegt sich Lösungen. ER WEISS, WORUM ES UNS GEHT! Im Gegensatz zu dir erreicht er etwas! DU…hast auf voller Linie versagt! Hätte ich vielleicht auf Antoine setzen sollen? Der verdient wenigstens seine Titelchancen.“
Booker schnauft hörbar, diese Wutrede hat Luft und Energie gekostet. Es wird Zeit den Puls wieder ein wenig zu senken. Auch Ricks merkt, dass der erste Sturm vorbeigezogen ist. Er nickt registrierend, senkt dann den Kopf. Fast schon kleinlaut spricht er.
Alex: „Ich habe verloren, daran gibt es nichts zu leugnen. Ich habe meine Aufgaben für das Protokoll nicht erfüllt, das ist mir bewusst. Doch Probleme sind nicht unlösbar, nur weil der erste Ansatz nicht zur Lösung führt. Genauso ist ein Ansatz weniger wertlos nur weil er nicht für jedes Problem das ideale Vorgehen ist.“ Dynamite: „Spar dir deinen Mathevergleiche, Ricks. Komm zum Punkt.“ Alex: „Das ist nicht das Ende des Protokolls, Claude Booker. Das ist…“ Dynamite: „Das ist das Ende für DICH, Alex. Vom Protokoll kann keine Rede sein. Nur weil du versagst, werde ich mein Leben nicht nach dir ausrichten. Niander weiß, was zu tun ist. Selbst ohne Thor oder Tha Bomb kümmert er sich um das Performance Center. Und ich bin mir sicher, dass er heute auch wieder alles daran legen wird, unsere Ziele voranzubringen.“
Der Blick des Mathematikers verschärft sich. Die Augen werden zu Schlitzen, der Kopf ein wenig nach vorn geneigt, es wirkt leicht verschwörerisch, wie er in diesem Moment dort steht. Er hat eine Ahnung, was Dynamites Worte zu bedeuten haben könnten. Er öffnet den Mund mit einem leichten Geräusch, so sehr presste er die Lippen zuvor zusammen. Bis er zu sprechen beginnt, vergehen aber noch ein zwei Sekunden. Der Tonfall ist ruhig. Zu ruhig. Fast schon als spräche er mit einem kleinen Kind, das er nicht beunruhigen möchte.
Alex: „Ich kann Ihnen zeigen, wie hilfreich er für das Protokoll ist, wenn Sie wünschen. Warum Sie mich an der Spitze für das Protokoll wollten und niemanden sonst. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Niander Cassady-Taylor und mir. Sie haben es in der Hand, Claude Booker. Sie können diesen Unterschied in zwei Wochen sehen. Sollte er mich wirklich besiegen können, räume ich meinen Platz beim Protokoll. Keine Widerrede meinerseits. Doch das wird nicht passieren Claude Booker. Seien Sie sich bewusst…“
Er tritt einen Schritt näher an den Tisch heran und lehnt sich leicht über die Holzplatte. Seine Augen sind geöffnet, der Blick leer und durch Dynamite hindurchgehend direkt an die Kommode hinter dem Chefsessel.
Alex: „Nach diesem Kampf wird es im Protokoll eine Person weniger geben.“
Er nickt noch einmal langsam aber entschieden. Er will die Worte wirken lassen, bevor er sich wieder vom Tisch abdreht und seitlich zum Chef gerichtet noch einige Worte spricht. Direkt vor sich hin gen Boden.
Alex: „Und das wird nicht das Ende des Protokolls sein Claude Booker.“
Er dreht den Kopf noch einmal zum Chef.
Alex: „Nach allem was bisher passierte…ist das nur die logische Konsequenz.“
Mit diesen Worten schafft es Ricks am Ende doch noch…Dynamite zieht die Mundwinkel nach oben. Keine Freude, keine Zufriedenheit…Es ist ein durchtriebenes Grinsen. Ein Grinsen mit Gewissheit. Alex wurde aus seinem Schlaf geweckt.
Wir befinden uns Backstage, genauer gesagt in einem kleinen Fitnessraum. Das machen wir Anhand einiger Geräte aus, die dort unter anderem dazu dienen, sich für Matches warm zu machen, wenn man nicht weiß wohin mit seiner Energie oder vielleicht auch Langeweile hat. Wir sehen den designierten Hauptherausforderer auf den GFCW Title. Antoine Schwanenburg. Er sieht zufrieden aus, wie selten. Keine unnötige Körperspannung, er wirkt fast schon locker, als er vom Laufband steigt. Er wirkt nicht übermäßig verschwitzt, wahrscheinlich hat er nur eine lockere Laufübung eingeschoben um seine körperliche Topform zu bewahren. Amélie kommt von links ins Bild und reicht ihm das Handtuch blind, während sie auf ihr Smartphone schaut, was sie in der anderen Hand hält.
Amélie: „Irgendwas stimmt nicht.“
Der Blick wendet sich nicht vom Smartphone ab. Antoine greift nach dem Handtuch, wischt sich den Schweiß von der Stirn und wirft es elegant über seine Schulter.
Antoine: „Was meinst du?“ Amélie: „Keine Ahnung.“
Erst jetzt wendet sie den Blick ab, sieht ihren Mann an.
Amélie: „Wenn etwas zu gut läuft, ist eigentlich immer etwas faul.“ Antoine: „Zu gut? Wie genau soll ich das verstehen?“
Amélie: „Was ich meine? Eric erklärt dich zum Number One Contender. Aus dem Nichts.“ Antoine: „Was soll das heißen, aus dem Nichts? Ich habe bei Doom's Night Lionel Jannek in einem meiner härtesten Matches aller Zeiten besiegt. Es ist nur folgerichtig..“
Sie erhebt den Zeigefinger ihrer rechten Hand.
Amélie: „Ja und was sollte das eigentlich? Jannek gratuliert dir? Die GFCW trifft logische Entscheidungen? Sind wir in der Twilight Zone?“
Amélie wirkt tatsächlich ein wenig entrüstet.
Antoine: „Ich konzentriere mich nur auf mich. Damit bin ich in diesem Jahr hervorragend gefahren. Ich fühle mich so gut und fit, wie selten. Ich möchte mir um die Nebenkriegsschauplätze keine Gedanken machen. Ich will wresteln. Der andere Kram hat mich kaputt gemacht.“ Amélie: „Ich meine ja nur. Irgendwas ist da im Busch. Ich werde am Ball bleiben.“
Erneut der Blick auf das Smartphone.
Amélie: „Claude verpasst Alex einen Einlauf, das Protokoll bröckelt stark. Es ist perfekt.“ Antoine: „Amélie...“ Amélie: „Ja, sorry. Aber auch ich bin zu lange in diesem Business als dass ich nicht irgendwo den Haken suchen muss. Das ist alles zu gut, um wahr zu sein.“
Der Hauptherausforderer nimmt seiner Frau das Smartphone aus der Hand und legt es weg.
Antoine: „Wie ich bereits sagte. Ich konzentriere mich auf mich. Höchstens noch auf meinen Gegner, Keek. Ich werde alles und mehr daran setzen, den höchsten Preis der GFCW einmal mehr mein Eigen nennen zu dürfen. Das wird nicht leichter als mein Match gegen Jannek, eher das Gegenteil.“ Amélie: „Wenn jetzt auch noch Eric...“
Merklich schwelgt sie in Gedanken und scheint sich den Comissioner Job zurück zu wünschen.
Antoine: „Genug jetzt, bitte. Keine Nebenkriegsschauplätze. Kein unnötiges Drama. Es zählt nur, dass bei Ultra Violence gegen Keek gewinne. Einen Schritt nach dem anderen. Alles andere...“
Er gibt ihr das Smartphone zurück.
Antoine: „Kommt danach.“
FADE OUT
Robert Breads: „RayRay, die Zweite.“
Eine Parallele zu seinem neuesten „Wrestler-Projekt“, wie es Buzzkill selbst ausgedrückt hat – Robert Breads steht vor der GFCW-Interview-Wand. Keine Schnörkel, kein Drumherum, nur er und eine Kamera. Ob er sich von seiner Unterhaltung mit Flip Trip hat inspirieren lassen mit Liam Spencer ebenfalls über Promos zu reden? Sieht er sich hier selbst in der Situation, abliefern zu müssen, um dem Status als Koryphäe, der ihm von Flip Trip indirekt verliehen wurde, gerecht zu werden?
Nicht zu beantworten. Der Unterschied zu Liam Spencer zuvor ist allerdings offensichtlich: Robert Breads wirkt locker. Fast schon lakonisch schwingt er die metaphorische Wortkeule, während seine Körpersprache nicht einen einzigen Funken von Nervosität vermuten lässt. Seine Lippen umspielt ein beinahe schelmischer Ausdruck, der nicht ganz ein Lächeln ist, eher eine Mischung aus Süffisanz und Galgenhumor.
Robert Breads: „Es ist eine Menge passiert, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind, nicht wahr? Lasst mich die Erinnerungen der GFCW-Galaxie auffrischen: Es war im letzten Sommer, bei einem Pay-Per-View, den es dieses Jahr gar nicht mehr geben wird, im Auftrag von Commissionerin Schwanenburg, und es ging um den GFCW Intercontinental Title.“
Dinge, die sich anfühlen als würden sie nicht bloß viel weiter in der Vergangenheit liegen als sie es tatsächlich tun, sondern beinahe schon wie aus einer alternativen Zeitachse wirken, wenn man bedenkt, wie sehr sich die Lage der gesamten Promotion seit diesen Momenten verändert hat.
Robert Breads: „Ich bin mir sicher, dass du so gut wie alles tun würdest, um zurück an diesen Punkt zu kommen. Du warst Champion. Du hast die Fists For Future Foundation angeführt, warst umgeben von Leuten, die dir etwas bedeuten. Du warst ein Rising Star, auf dem Weg nach ganz oben. Du warst etwas Besonderes.“
Etwas an der Art und Weise wie Breads diese Worte ausspricht wirkt ein wenig… merkwürdig. Es ist nicht unbedingt Sarkasmus, aber es liegt eine irgendwo vertraute Bitterkeit in der Stimme des Kanadiers, die wir aus seiner Fehde mit einem inwischen offiziell zurückgetretenen Superstar kennen.
Robert Breads: „Das waren viele andere vor dir auch. Und wie bei vielen anderen vor dir auch war der Höhepunkt deiner Karriere ein Match mit Robert Breads. Das war der Peak. Seitdem ging es bloß noch bergab. Du hast deine Wohnung verloren. Deine Freunde. Deinen Coach. Du wurdest belogen, du wurdest betrogen, suspendiert, wieder eingestellt… man hat dir Hoffnung gegeben, dass du es wieder auf den rechten Pfad schaffen könntest – nur um sie dir dann wieder weg zu nehmen.
Du bist ganz schön am Ende, was?“
Diese Frage erklingt ton- und mitleidlos. Es ist selbstverständlich eine rein rhetorische Frage – wir alle haben den Zustand von Raymond Douglas in den letzten Wochen beobachten können – aber es scheint als hinge ein Rattenschwanz an dieser als Frage formulierten Feststellung.
Robert Breads: „Du bist nicht der Einzige, der beinahe jede Schandtat begehen würde, um wieder an diesen Punkt kurz vor unserem ersten Match zurückzukehren. Auch ich hatte eine neue Berufung gefunden, als Head Coach des GFCW Performance Centers. Auch ich war von Leuten umgeben, die mir etwas bedeutet haben. Doch im Gegensatz zu den Urban Ultras Berlin konnten die gefeuerten Rookies nicht einfach in der nächstbesten Liga anheuern und dort bequem weiter ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie haben keinen Namen, den sie dafür benutzen können, irgendwo unterzukommen. Die GFCW war für die meisten ihre eine große Chance, und aus denen, die nicht gefeuert wurden, prügelt man systematisch den Glauben an sich selbst heraus – vor meinen ohnmächtigen und hilflosen Augen.“
Die Bitterkeit ist nun eindeutig in den Vordergrund getreten. Einmal mehr scheint „Canada’s Own“ eine horrende Ungerechtigkeit in der GFCW-Galaxie und in der Art und Weise wie verschiedene Situationen und Wrestler behandelt und beleuchtet werden für sich entdeckt zu haben und moniert diese Umstände ohne Rücksicht auf den Konsens.
Robert Breads: „Und wer ist dafür verantwortlich? Wer hat das gesamte Nachwuchsprogramm dieser Liga… MEIN Nachwuchsprogramm in MEINER LIGA… zu einem Witz verkommen lassen, über den niemand lacht? Wer unterbietet Fireball Hikari in Sachen Kompetenz in seiner Rolle als Autoritätsperson? Wer hat meine Karriere… nein, mein LEBEN zur Hölle gemacht?
Niander Cassady-Taylor.“
Ein Name, der von Breads mit noch mehr Missbilligung ausgesprochen wird als vorhin noch Liam Spencer – vielleicht auch, weil das Match von eben jenem Rookie seitdem bereits stattgefunden hat und NCT durch seine Taten im Duell mit Buzzkill kein Stück sympathischer geworden ist, vor allem in den Augen von Robert Breads.
Robert Breads: „Und warum ist er überhaupt hier, in der GFCW? Daran bist du schuld, RayRay. Er ist nur wegen dir hier.“
Es folgt eine kurze und pointierte Pause. Diese Aussage impliziert eine ganze Menge, aber bevor man sich dem Ausmaß bewusstwerden kann, setzt der Hall of Famer schon wieder an, um es minutiös zu erklären – das volle Ausmaß der Verfehlungen eines Anderen hat Breads seit jeher liebend gern im Detail erläutert.
Robert Breads: „Damit will ich nicht sagen, dass du allein die Schuld an dieser ganzen Misere trägst, die der neue Head Coach und die Wahrheit über die GFCW und speziell meinen Zuständigkeitsbereich gebracht haben. Das wäre absurd. Ich will dir aber auch nicht die Last der Schuld von den Schultern nehmen, die du zweifelsohne trägst.
Diesie erbärmlichen Witzfiguren haben sich schließlich zusammengefunden, weil du es nicht lassen konntest, sie zu provozieren. Würde es Morbeus nicht geben, würde es vielleicht auch das Protokoll nicht geben.“
Eine beinahe utopische Vorstellung, vor allem wenn es nach dem zweifachen GFCW Heavyweight Champion geht. Tatsächlich kräuselt er die Nase bei dem Gedanken daran, in einer Protokoll-befreiten Welt existieren zu können, in der er und seine Protegés nicht dem wahllosen und fehlgeleiteten Tatendrang von Niander Cassady-Taylor ausgeliefert sind. Aber es ist eben nicht die Realität, und wie es scheint, glaubt Breads Morbeus entziehe sich der Verantwortung, die er für die Existenz des Protokolls zumindest in Teilen hat.
Robert Breads: „Und Empathie für dein Leiden, das du via Suspendierung größtenteils aussitzen durftest, während wir hier Show für Show gedemütigt wurden, wirst du von mir nicht zu spüren bekommen. Du hast seit unserem Duell im letzten Jahr auch nicht wirklich mehr gerissen als ich das getan habe, aber trotzdem hattest du eine Chance auf den GFCW Heavyweight Title. Ja, eine 50/50-Entscheidung wurde bei Doom’s Night zu deinen Ungunsten ausgelegt, aber wärst du gut genug gewesen, hättest du einfach klar gewonnen und es wäre niemals dazu gekommen. Alex Ricks hat dich beim zweiten Pay-Per-View in Folge geschlagen. Du scheinst nicht aus deinen Fehlern zu lernen.“
Das sind selbstverständlich harsche Worte von einem Robert Breads, der sich selbst überaus schwer damit getan hat, mit seinen eigenen Fehlern umzugehen oder sie gar abzustellen – etwas, womit er bis heute Probleme hat.
Robert Breads: „Ich habe nicht vergessen, wer du bei unserer letzten Begegnung warst, RayRay. Menschen ändern sich in ihrem Kern nur selten. Du warst jemand der nach unten tritt und jeden der unter dir stand, wie Dreck behandelt hast, statt nach oben zu treten. Du hast deinen Titel ohnehin nur gewinnen können, weil Spawn dir bei der Anniversary Show ein Match zugeschustert hat, in dem du nicht hättest sein dürfen. Du hast den Titel nur gewonnen, weil eine Autoritätsperson ihn dir geschenkt hat. Damit hattest du kein Problem.
Und nun soll ich so sein wie die Menschen in den Hallen, die dich bejubeln, weil du dich gegen das Protokoll stellst? Du bist das kleinere Übel, keine Frage, aber du bist dennoch ein Übel. Du bist genauso ein ekelhafter Bastard wie NCT, Thor und Tha Bomb. Du bist allerhöchstens sauer, dass man dich nun so behandelt, wie du vorher andere behandelt hast.“
Einmal mehr zieht sich der rote Faden der Karriere von Robert Breads ein kleines Stücken weiter durch seine Laufbahn. Wieder einmal wird jemand statt ihm in den Status des Helden der Massen erhoben der es nicht so sehr verdient hat wie… nunja, Breads selbst. Minderwertigkeitskomplexe und Eifersucht waren beim Kanadier seit Beginn seiner Karriere ein Problem, und sie wären deutlich einfacher mit einem Augenrollen abzutun, wenn da nicht immer diese leise Stimme im Hinterkopf eines jeden Zuhörers seiner Worte wäre, dass er vielleicht, nur vielleicht, nicht ganz Unrecht haben könnte.
Robert Breads: „Meine Niederlage gegen dich bei Finest Hour 2021 schmerzt mich bis heute. Ich meine, natürlich tut das jede meiner Niederlagen, aber diese… diese ganz besonders. Weil sie mir den Unterschied zwischen meinen besten Tagen und meiner aktuellen Verfassung so sehr verdeutlicht hat.“
Und eben dieser Schmerz schlägt sowohl visuell als auch akustisch in diesem Moment durch. Das Gesicht des Mannes aus Tornto verzieht sich zu einer Grimasse bei der schmerzlichen Erinnerung an diese unerwünschte, aber dennoch reale Erinnerung, während sein Tonfall eine sehr einschneidende Enttäuschung über das eigene Unvermögen nahelegt.
Robert Breads: „Wie schon gesagt, dass ein Match gegen Robert Breads der Peak der eigenen GFCW-Karriere ist… das ist nichts Neues gewesen. Aber es war immer auch ein Test. Gegen Robert Breads anzutreten, heißt sich der Welt zu offenbaren und offen zu legen, wer man ist.
Ein großes Talent oder ein Produkt von Overhype. Ein mutiger Fighter oder ein ambitionsloser Grifter. Ein Kämpfer mit Herz und Persönlichkeit oder ein seelenloser Abklatsch von etwas Besserem. Die Wahrheit tritt immer ans Tageslicht, wenn man sich mit mir misst. Doch früher… früher habe ich solche Menschen wie dich immer besiegen können.
Ich war immer in der Lage, jeden Wrestler seinem angestammten Platz zuzuweisen. Leute wie du… Leute aus der zweiten Reihe… kamen an mir nicht vorbei und wurden klar und deutlich besiegt. Ihnen wurde aufgezeigt, wo ihr Limit ist. Und das ist mir im letzten Jahr nicht mehr gelungen.“
Für einen kurzen Moment schweift Breads‘ Blick ab, an der Kamera vorbei, während er sich auf die Unterlippe beißt. Es ist kaum wahrnehmbar, aber doch eindeutig genug zu identifizieren: Er hat sich aus dem mentalen Loch gekämpft, aber noch immer nicht aus dem ergebnistechnischen.
In der nächsten Sekunde aber hebt er leicht den Kopf. Mit einem Mal scheint er einem durch die Kamera direkt in die Augen zu starren.
Robert Breads: „Es wird Zeit, das wieder zu ändern.
Ich habe zu Liam gesagt, mein erster Sieg nach langer Zeit soll ein Sieg sein, der mir etwas bedeutet. Ein Sieg gegen dich wäre so ein Sieg, RayRay. Denn er würde mir… und der Welt da draußen zeigen, dass Robert Breads wieder die Messlatte für die echten All-Timer ist, die besten ihrer Zeit – derjenige, bei dem die richtig guten sich die Zähne ausbeißen, und nur die wirklich großartigen eine Chance haben.
Es wird Zeit, dass wir beide unsere rechtmäßigen Plätze in der Hackordnung wieder einnehmen. Das heißt für mich das Auferstehen aus der Asche, den Aufstieg wie ein Phönix…“
Und da ist er wieder – dieser Ausdruck, den er zu Beginn dieser Promo im Gesicht hatte. Galgenhumor ob der kleinen Referenz an einen Teil seiner Vergangenheit, an dem aus dem GFCW-Roster lediglich ein gewisser Serbe einen nennenswerten Anteil hatte. Die Süffisanz ob der finalen Worte, mit denen er sich aufmacht, den Main Event von War Evening zu bestreiten.
Robert Breads: „…und für dich bedeutet es den freien Fall.“
Normalerweise klopfen die Leute energischer und kraftvoller an die Tür des Commissioners. Manch einer platzt sogar direkt rein und ist dann auch noch so dreist und duzt einfach. Hier ist es allerdings ein sehr versetztes, fast schon schleifendes Klöpfeln mit dem jemand dafür sorgt, dass der Candy Commissioner von seinem Aktenstapel aufschaut und doch nicht die Unterschrift setzt, die er gerade setzen wollte. Ob dieser Aktenstapel im Übrigen stets der Gleiche ist und von Fletcher von Halle zu Halle transportiert wird um Beschäftigungen vorzugaukeln vermag an dieser Stelle niemand eindeutig zu sagen. So wie man den Mann kennt, der sich selbst mit einer Litfaßsäule verprügelt um sich vor Matches zu drücken, könnte man allerdings durchaus davon ausgehen. Nun gilt es aber ehrliche Arbeit zu verrichten.
Eric: „Jap.“
Die Klinke wird langsam heruntergedrückt, dann schlurft er hinein. Noch gemächlicher als sonst. Heute hat er allerdings auch einen guten Grund dafür. Thomas Camden kämpft sich in das Büro, Hose und Shirt dezent zerfetzt hier und da mit Löchern besetzt. Er humpelt und stolpert an Fletchers Tisch, deutet aus der Entfernung schon leidig auf den Stuhl. Fletcher nickt nur väterlich, bietet ihm den Stuhl mit einer offenen Handbewegung an. Mit einem erschöpften Aufstöhnen lässt sich der Oregono hineinplumpsen. Er legt den Kopf an die Lehne, atmet erst einmal durch. Also übernimmt Fletcher den Start. Er faltet die Hände ineinander und lehnt sich nach vorn.
Eric: „Thomas, tut mir Leid, dass P-Dawq es heute so auf dich abgesehen hat. Du kommst um Revanche zu nehmen?“
Camden kämpft seinen zurückgeworfenen Kopf nach vorn, öffnet die Augen, die Lider zucken, das irritierte Kopfschütteln kostet ihm Kraft.
Thomas: „Eri….Fletcher…sie wissen doch, was…oder…WEN ich will. Wo is Jannek?“
Fletchers Kopf kippt ab. Er versteckt sein Gesicht, das Schmunzeln kann er aber nicht komplett verbergen. Ein leichtes amüsiertes Luft durch die Nase Pusten ist zu hören. Er schüttelt den Kopf, schaut dann wieder zu seinem Gast.
Eric: „Thomas…du hast heute gleich zwei Mal einen Einlauf verpasst bekommen. Trotzdem willst du Lionel Jannek?“
Camden lehnt sich weiter nach vorn. Er stöhnt auf wie ein Siebzigjähriger, der gleich Geschichten von früher erzählen möchte. Seine Schmerzen sind aber gut begründet.
Thomas: „P-Dawq will sich nur einen Namen machen…und ich auch Mister Fletcher. Ich hab halt nur nen anderen Weg. Und da wollten Sie mir helfen. Ich hab was gut, oder?“
Das amüsierte Schmunzeln weicht. Fletcher kneift einen Mundwinkel ein, zieht Luft mit einer Art Quietschen ein. Dann atmet er durch die Zähne.
Eric: „Mmhmm, ja ich weiß, Thomas. Danke, dass du im Match ausgeholfen hast. Aber Hand auf’s Herz…oder um in deiner Welt zu bleiben: Butter bei die Fische…ob du jetzt am Ring warst oder nicht spielte halt keine Rolle.“ Thomas: „Na und? Ich war da.“
Tatsächlich kommt diese Antwort prompt. Eine gewisse Genervtheit schwingt in Camdens Stimme mit. Er hatte einen langen Tag, da kann selbst er nicht mehr komplett ruhig bleiben. Fletcher hebt beschwichtigend die Hand.
Eric: „Ich weiß, Thomas. Und ja, ich weiß, was ich gesagt habe. Nämlich dass wir über Jannek gegen dich reden können. Ich habe dir kein Match garantiert.“
Camden beißt sich auf die Unterlippe, kaut regelrecht darauf herum. Seine Nasenlöcher weiten sich, während er langsam schüttelnd den Kopf sinken lässt.
Thomas: „Jetz haun Sie mir nich auch noch eine rein. Ich will doch einfach nur ne Chance, sind wir nich alle darum hier?“
Der Kopf geht wieder hoch, der Hobbybäcker schaut den Commissioner müden Blickes an. Der erwidert den Blick. Fletcher gehen viele Gedanken durch den Kopf, man sieht ihm an, wie sehr es in ihm rumort. Letztlich scheint er allerdings einen Entschluss zu fassen. Er nickt, schließt für einen Moment die Augen, schaut Camden dann wieder mit Freundlichkeit und dieser väterlichen Aura an.
Eric: „Du hast recht, Thomas. Du verdienst deine Chance. Aber Jannek ist einfach eine große Nummer. Hey, hätte er gegen Antoine gewonnen, stünde er jetzt im Main Event von Finest Hour. Du hast dich gerade gegen P-Dawq in dessen zweiten Match in der Liga schwer getan.“
Er deutet mit ausgestrecktem Arm nach draußen. Camden folgt der Bewegung allerdings nicht. Er wartet auf das ABER.
Eric: „Aber das muss nichts heißen. Wer weiß, vielleicht kannst du ja wirklich mit Lionel Jannek mithalten. Zeige mir, was du kannst Thomas. Ich gebe dir in zwei Wochen ein Match. Gegner? Wer auch immer. Such dir einen um dein Niveau zu zeigen. Bist du bis dahin wieder fit?“
Allein durch diese Worte hat er sich bereits sichtbar erholt. Er sitzt aufrechter im Stuhl. Die Hände hängen nicht mehr neben ihm, er legt sie auf dem Tisch ab, lehnt sich nach vorn. Er versucht sich an einem Lächeln.
Thomas: „Klingt edel Mister Fletcher….Verda...*Hust* *Hust*“
Er muss sich wegdrehen. Ein trockenes, gekeuchtes Husten presst sich aus seinen Lungenflügeln. Daraufhin hält er sich die Rippen. Er kneift die Augen zusammen, verzieht die Mundwinkel. Aber er kämpft sich mit der zweiten Hand zu einem hochgehaltenen Daumen. Fletcher schüttelt bemitleidend den Kopf.
Thomas: „Verdammt edel.“
GFCW War Evening ist endlich aus der Werbepause zurück und das nächste Segment steht an. Dafür kommt nun Mac Müll auf die Stage gelaufen, dann sehen wir aber zunächst Sven und Pete in einer Nahaufnahme.
Pete: „Liebe GFCW Galaxie, zuletzt haben wir schockierende News rund um den letzten PPV erhalten. Ihr alle habt es sicher schon mitbekommen: Steve Steel ist bei Doom’s Night hinter den Kulissen zusammengebrochen.“ Sven: „Das stimmt, Pete. Nach dem Match gegen Kid Daniel hatte Steve auf einmal Schmerzen in der Brust und ihm wurde schwarz vor Augen, dann ist er zusammengeklappt und war bewusstlos.“ Pete: „Was ganz genau vorgefallen ist, das wissen wir noch nicht, aber es war wohl richtig ernst und Steel wurde mit einem Notarztwagen abtransportiert und in ein Mannheimer Krankenhaus gebracht.“ Sven: „Doch es gibt auch gute Nachrichten: Der Bronzed Adonis wurde kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen und ist nun wieder zuhause. Und nicht nur das, er ist uns heute sogar zugeschaltet! Und deshalb jetzt schnell ab zu Mac Müll, der alten Socke!“
Die Kamera blendet um, jetzt sehen wir Mac Müll im Entrancebereich in Großaufnahme.
Mac Müll: „Danke Pete, danke Sven. Es stimmt, erst heute Morgen haben wir die Info bekommen, dass Steve sich gemeldet hat und darum gebeten hat, heute hier in die Halle zugeschaltet zu werden. Und wenn technisch alles klappt, dann sollte er uns jetzt hören, und wir ihn auch sehen. Steve? Hallo Steve?“
Der Titantron knistert kurz etwas, und dann sehen wir tatsächlich Steve Steel auf der großen Videowand. Ein ungewohnter Anblick, Steve sitzt scheinbar zuhause in seinem gemütlich eingerichteten Arbeitszimmer vor dem PC. Der Adonis hat große, schwarze Kopfhörer auf und lächelt freundlich in die Kamera. Das Zimmer scheint rustikal eingerichtet zu sein, an der hinteren Wand sehen wir mehrere große Geweihtrophäen, die Wände sind mit dunklem Holz vertäfelt und in einer Ecke befindet sich ein großer Kaminofen, in dem ein lauschiges Feuer lodert.
Steve Steel: „Hallo Pete, hallo Sven, hallo GFCW Galaxie! Schön, dass ich heute hier sein darf, wenn auch nur digital zugeschaltet. Schön, dass ich überhaupt hier sein kann, hehehe. Ich wollte die Chance heute einfach nutzen, um mal Danke zu sagen. Danke, für die jahrelange Unterstützung und den Support von euch Fans!“
Die Zuschauer wissen nicht so richtig, wie sie auf diese ungewohnten Worte von Steve Steel reagieren sollen. Der Bronzed Adonis bedankt sich bei den Fans?! Sehr ungewöhnlich, sonst verhöhnt er die Fans eher…
Steve Steel: „Ja, es stimmt. Die Ereignisse bei Doom’s Night und mein Zusammenbruch haben mir gezeigt, dass bei mir zuletzt einfach vieles nicht richtig lief und ich mich irgendwie ein verrannt habe. Mein Weg in der GFCW ist an einem Wendepunkt angekommen, vielleicht sogar… an einem Endpunkt. … Mein Streit mit Daniel, wie ich über seinen Vater JBD, meinen Weggefährten, hergezogen bin. Das war einfach nicht die feine Art von mir. Das weiß ich jetzt, und wo hat es mich hingeführt? Ich bin zusammengebrochen, wäre fast gestorben!“
OOOOOHHH!!!!!
Ein Raunen geht durch das Publikum. Das es ernst um Steve Steel steht und stand, das wussten die Leute, aber das es so knapp gewesen ist, das lässt viele Fans dann doch erschaudern.
Steve Steel: „Ja, mein Herz hatte ganz schön zu kämpfen, hätte fast schlapp gemacht. Aber nur fast, hehe. Ich bin noch hier. Allerdings haben mir die Ärzte gesagt, dass ich erstmal nicht mehr wrestlen darf, nicht mehr wrestlen kann, zu gefährlich. Und dann… mal sehen, sagen sie. Vielleicht ist es sogar… Aber das sehen wir dann, wenn es so weit ist! Wie gesagt, heute will ich einfach nur Danke sagen, für die tolle Zeit, die ich hier in der GFCW haben durfte, und das habt in erster Linie IHR ermöglicht, die Fans, die GFCW Galaxie!“
YEAH!!!!! YEAH!!!!! YEAH!!!!!
Das sind Cheap Pops vom Feinsten, aber ernst gemeint, von beiden Seiten. Die Fans acknowledgen den Muskelprotz und das, was er in den vergangenen Jahren im Wrestling geleistet hat.
Mac Müll: „Wow, das sind offene und tolle Worte, Steve. Aber was heißt das, ist das dein Rücktritt vom Wrestling?!“ Steve Steel: „NEIN. Nein, Mac Müll, nein. … Ich hoffe nicht. Aber wie gesagt, das wird die Zeit zeigen. Im Moment… muss ich kürzer treten und werde mich daher zurück ziehen. Ich bleibe natürlich Teil der GFCW Familie, das ist doch klar! Aber nicht mehr aktiv, im Ring. Erstmal… Doch vorher will ich noch einem Mann sagen, dass ich im Unrecht war. Daniel. Daniel, du guter Junge! Du hast einen tollen Vater und gehst deinen Weg, das ist schön zu sehen. Unser Streit war vollkommen unnötig und ich war da wirklich im Unrecht. Dein Sieg bei Doom’s Night hat das auch gezeigt, du hast mich klar und eindeutig besiegt. Du hast eine große Zukunft vor dir.“
Auf dem großen Bildschirm, im Arbeitszimmer von Steve Steel, sehen wir jetzt zwei Teenager zu ihrem Vater kommen. Die beiden blonden Buschen sind Steve Steel wie aus dem Gesicht geschnitten. Steve wuschelt ihnen durch die Haare.
Steve Steel: „Das hier sind meine beiden Jungs, Robert und Bruce! Die beiden sind tolle Jungs, und ich hoffe, dass sie es mal irgendwann so gut machen wie du! Vielleicht werden die beiden ja auch mal Wrestler, aber das ist noch lange hin, die müssen erst mal die Schule fertig machen. Aber genug jetzt von mir, ich will euch da in der Halle nicht weiter von der Action abhalten und hier weiter rührselige Ansprachen halten. It’s War Evening, Baby! Also, macht’s gut und bis bald!“
Steve Steel und seine beiden Sohnemänner winken noch mal in die Kamera und dann schaltet Steel die Kamera aus, das Bild wird schwarz.
Mac Müll: „D-danke Steve, vielen Dank für diese Worte! Oh man, damit hatte ich nicht gerechnet. Meine verehrten Damen und Herren, ich hoffe sehr, dass das nicht das Ende von Steve’s Karriere ist, aber wie es aussieht, wird der Bronzed Adonis bis auf Weiteres nicht mehr in den Ring steigen. Das sind wirklich traurige Neuigkeiten, aber es ist doch auch schön zu sehen, dass es ihm ganz gut geht und er wohl noch mal mit dem Schrecken davongekommen ist. OK, sicher wird es hier in Zukunft weitere Infos geben, aber jetzt machen wir erstmal weiter mit der Action bei GFCW War Evening! Zurück zu euch, Pete und Sven!“
Pete: Danke, Mac Müll. Wir haben noch einen Spot und dann geht es weiter.
Der Schlüssel zum Erfolg.
Wir sehen das Ende vom ersten Schlüssel zum Erfolg Leitermatches.
Und Keek Hathaway kommt nicht nur einfach so herangestürmt, nein, er schiebt auch noch eine neue Leiter unter dem untersten Seil hindurch in den Ring, slidet schnell hinterher und flink wie ein Wiesel hat er sie auch schon aufgebaut. Für eine Millisekunde betrachtet er das Massaker, dass Zane Levy da angerichtet hat, mit leicht schockiertem Blick, besonders als sein Blick auf den verbeulten Kopf von Phoenix C. Miller fällt, aber dann sprintet er die Leiter hoch und hängt den goldenen Schlüssel ab! Keek Hathaway hat den Schlüssel zum Erfolg in seinen Händen!!!
Dann der Cut. Main Event, noch am gleichen Abend.
Pete: „Der Dolphin Dash!“ Sven: „Keek hat nicht gewartet, bis sein Gegner bereit war.“
Abermals fast schockbetäubte Stille, als Keeks Move perfekt ins Ziel trifft. Player fällt wie ein Baum und schlägt auf die Matte auf.
Sofort das Cover.
Eins…
Zwei..
Drei…
Player ist entthront.
Pete: „Er hat es getan! Keek ist GFCW Champion!“
Geschichte wurde geschrieben. Geschichte wird erneut geschrieben werden. Der Schlüssel zum Erfolg kommt auch 2022 wieder zurück.
Die letzte Szene vor dem Main Event steht an. Mac Müll befindet sich bei Desmond Briggs, der immer noch mit verseinerter Miene beim besten Interviewer der Wrestlingwelt steht.
Mac Müll: „Hallo Fans, Hallo Desmond. Herzlichen Glückwunsch zu deinem Titelgewinn. Wie mir scheint bist du nicht gerade glücklich darüber oder warum machst du so ein Gesicht?“ Desmond Briggs: „Es geht darum wie die Fans mit mir umgegangen sind am heutigen Abend und in der letzten Zeit. Ich bin der Champion und habe mir das Gold verdient. Ich habe jeden PPV bisher als Sieger verlassen und dadurch die Möglichkeit bekommen zu beweisen, dass ich der Champion bin! Doch wie danken es mir die Fans? Überleg dir das mal, Mac. Dann frage mich nochmal warum ich sauer bin!“ Mac Müll: „Aber die Hilfe von Niander lässt sich nicht von der Hand weisen…”
Desmond zuckt mit den Schultern.
Desmond Briggs: „DAS IST EURE BEGRÜNDUNG WARUM ICH ES NICHT VERDIENT HABE CHAMPION ZU SEIN!? FUCK YOU MAC! WENN DU AUCH SO EIN PFOSTEN BIST, DANN HAU EINFACH AB!“ Mac Müll: „Okay Desmond, dann lass uns über die Zukunft sprechen. Dein Ziel ist es dem Titel Würde, ja sogar Klasse zu verleihen. Wie genau stellst du dir das vor?“ Desmond Briggs: „Der GFCW Intercontinental Titel braucht gute Herausforderer und einen würdigen Champion. Das Zweite liegt vor, dass verspreche ich euch! Das Erste wird sich mit der Zeit ergeben. Ich bin bereit den Titel zu verteidigen und wie ich bereits gesagt habe, gehe ich diesen Weg bis zum bitteren Ende!“ Mac Müll: „Aber was genau…“
Mac unterbricht sich und sieht abseits der Kamera, wo genauso Desmond Briggs hinsieht.
Desmond Briggs: „Was zum Teufel willst du hier? Huh?“
Die Person tritt vor die Kamera und wir sehen James Corleone!
Wie wir schon bei Dooms Night gesehen haben, wirkt Corleone in seinem Auftreten nach wie vor recht dubios und unscheinbar, aber er scheint auch recht freudig gestimmt zu sein. Der Grund für seine Freude? Warten wir es ab.
James Corleone: „Mister Briggs! Meinen herzlichen Glückwunsch zum Titelgewinn! Ich muss schon sagen, sehr beeindruckend. Selbstverständlich bin ich nicht unbedingt erfreut, dass Leviathan den Titel los ist, aber die abgebrühte Art und Weise WIE sie den Titel gewonnen haben, verdient dennoch meine Hochachtung! Einen solch diabolischen Plan hätte ich ihnen gar nicht zugetraut. Also, wie schon gesagt… alle Achtung!“
Man spürt die Note Sarkasmus in den Worten Corleones und dennoch, scheint auch ein Hauch von „Aufrichtigkeit“ mitzuschwingen. Wobei, ist es das, was Desmond Briggs will? Anerkennung – ausgerechnet von James Corleone?
Der Raw Black Diamond geht einen Schritt auf Corleone zu und macht ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter, oder wie es der Hamburger nennt: Wetter.
Desmond Briggs: „Hör zu, James. Ich habe keinen Bock mich von dir voll blubbern zu lassen. Ich habe keinen Bock darauf mich von einem drittklassigen Manager stressen zu lassen, der sowieso in ein paar Monaten von seinem Protege fallengelassen werden wird.“
James Corleone will etwas erwidern, aber die Hand von Desmond hebt sich und der Manager von The End bleibt still und lauscht Desmonds Ausführungen weiterhin aufmerskam.
Desmond Briggs: „Ich bin noch nicht fertig, James! Außerdem rate ich dir deine folgenden Worte gut zu überlegen, ansonsten rennst du mit einem blauen Auge durch die Gegend und das würde dir auf keinen Fall gut zu Gesicht stehen. Alles klar?“ James Corleone: „Nun bleiben sie doch mal ruhig, Mister Briggs. Ich bin hier, weil ich dir zugehört habe. Und weil ich ihnen zustimme. Der GFCW Intercontinental Titel BRAUCHT gute Herausforderer, das stimmt. Und nunja… ich denke schon, dass ein Rückmatch, VOR ALLEM, angesichts der Umstände, unter denen der Titel gewonnen wurde, hier durchaus von Nöten wäre. Ein Rückmatch, gegen Leviathan. Dummerweise, wie ihnen wahrscheinlich nicht entgangen ist… ist Drake Nova Vaughn leider… verhindert.“
Ein weiterer Schritt wird vom Champion auf James Corleone zugemacht. Sie trennen noch maximal drei Schritte, während Mac Müll sich mittlerweile als Statist im Hintergrund aufhält.
Desmond Briggs: „Das spielt dir doch mehr als in die Karten, oder James? Du willst also tatsächlich deinen Schützling wieder nominieren? The End soll es wieder probieren und scheitern wie bei Title Nights? Ich denke, dass auch andere Kollegen eine Chance auf den Titel bekommen sollten. Also warum The End schon wieder?“ James Corleone: „Wie schon gesagt, sie sind ein schlauer Mann, das wusste ich gleich. Ich denke es wäre das Mindeste, wenn Leviathan eine faire Chance erhält, sich den GFCW Intercontinental Championship zurückzuholen. Und wer wäre dieser Aufgabe besser gewachsen als The End? Wir reden hier schließlich vom Rohdiamanten des Jahres 2021! Einen Titel, den sie nebenbei bemerkt nicht gewonnen haben…
Desmond macht noch einen Schritt auf James zu, welcher einen Schritt zurückgeht, aber von Desmond verfolgt wird. Desmond lächelt leicht und richtet seinen GFCW Intercontinental Championship.
Desmond Briggs: „1. Hör mir auf Honig ums Maul zu schmieren und 2. Ist Leviathan ein Witz! Drake ist verletzt und die zwei Vögel diese Vogelscheuche und Zane nur lächerliche Statisten. Luna ist die einzige Frau in dem Stable mit Eiern und das will was heißen, Boi! Dein Schützling hat sich keinen Gefallen getan sich diesem Haufen von Versagern anzuschließen. Das kannst du mir glauben.“
James Corleone schaut weiterhin verschmitzt zu Desmond Briggs. Es scheint als würde er etwas im Schilde führen, doch tut er das nicht immer?
James Corleone: „Nun denn, Mister Briggs, nun denn. Sie kennen meine Absichten, sie wissen was ich will. Sie wissen, was The End will. Und ihnen sollte auch bisher nicht entgangen sein, dass The End immer das bekommt, was er will. In diesem Sinne… wir sprechen uns noch.“
Ein letzter Blick von Corleone zu Briggs, bevor er ihn schließlich mit seinen Augen verlässt und anschließend auch physisch abzieht…
Der Champion sieht ihm nach, bis James hinter der nächsten Ecke verschwunden ist.
Desmond Briggs: „Hast du das mitgekriegt, Mac? Der will doch tatsächlich The End wieder ins Rennen schicken. The End kriegt was er will? Eine Lehre gegen den Champion zu verlieren ist das Einzige was er von mir kriegen wird…“
Fade out
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Danke an alle Schreiber!!!
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