„Ha ha! Heute kipp ich mir richtig ein auf die Lampe! Alles geht aufs Haus!“
So schallt die raue von unzähligen Zigaretten gezeichnete Stimme durch den Raum und doch dürften einige GFCW Freunde darüber ganz besonders freuen. Überall würde betrunkenes Gegröhle als störend und abwärtig gering geschätzt. Doch nicht hier nicht in dieser Bar. Nicht in der GFCW und nicht bei diesem Mann und so lauschen wir weiter seinen Worten.
„Noch zwei Grasvodka für mich und meinen Freund hier.... die Flasche können sie stehen lassen!“
Der Qualm der Zigaretten und die dicht gedrängte Menschenmenge machen es dem Kameramann derweil schwer zu dem Sprecher vorzudringen.
„Ha ha, ich sag dir, das war immer das Beste am Wrestler sein. Fürs SAUFEN BEZAHLT WERDEN HA HA! Da können mich zwanzig Robert Breads und Fight Club Jünger aufeinmal verdreschen.... nach ein paar Gläsern Rum biste wieder auf dem Dampfer HA HA!“ ???: „Das stimmt schon. Aber bist du dir sicher, dass das der einzige Ausweg ist? Hier zu sitzen? Ich meine, du warst Intercontinental-Champion, hättest mehr erreichen können. Und dann hauste einfach ab. Ich mein, ich versteh das einfach nicht! Ein Großteil der GFCW-Galaxie kennt deinen Namen, du hast Fans – und dann bist du einfach weg. Will mir nicht in meinen Kopf.“
Er würde Charles Bukowski und Boris Jelzin Ehre machen so sitzt er hier. Die Gesellschaft hat sich geändert. Die Leute kamen und gingen, so sitzt er hier könnte man meinen. Rob Gossler. Die Klamotten abgerissen. Das Gesicht zerschlagen und unrasiert. Die Augen rot und glasig. Mit seinen gelben Stumpen malt er einen Zigarillo. Doch am Tresen immer noch einer der Fittesten.
Auch wenn ihm das Aufrechte Sitzen langsam Schwierigkeiten bereitet, so gelingt es ihm trotzdem dem Schnaps an seinem Zigarrillo in die Kehle vorbeizuschleusen und das eher einseitige Gespräch aufrecht zu erhalten.
Die Silben sind waklig und er verfällt immer mehr ins Nuscheln aber wir verstehen ihn.
„Seid ich aus der GFCW raus bin is nicht mehr viel mit mir los. Den Arsch voll Schulden. Aber ich hab sogar einen Job.“
Er klopft sich selbest anerkennend auf die Brust.
„Ja hättest nicht gedacht was? Von wegen nur Saufen, ich kann mich auch nützlich machen. Ich arbeite jetzt halbtags im Tierheim und dafür lassen die mich im Zwinger wenigstens meinen Rausch ausschlafen.“
Er speit aus und ein dicker traniger brauner Tropfen fällt in den fast überquellenden Aschenbecher.
Hustend setzt der Alkoholist seine Erzählungen fort.
„Ja,Tiere liegen mir am Herzen, dass kannst du mir glauben. Tiere sind die besseren Menschen sag ich immer oder so ähnlich zumindest.....“
Er fasst sich an den Kopf. Die Wirkung des Alkohols ist unverkennbar.
„Hast du diesen Film.. äh Fuck.. mit diesem Bären gesehen? Ted oder so?!“
Mahnend schwängt er den Finger vor seinem Gast. Ein Kopfschütteln Desselben folgt.
„Ich sag dir die verstecken ihn irgendwo hundert prozentig. Dieser Bär ist echt uund wir sollen nur alle glauben er wäre animiert. Irgendwo halten sie ihn gefangen und lassen ihn für ihre eigene Profitgier Kiffen und saufen und alberne Texte aufsagen!“
Ärgerlich schlägt er auf den Tisch das die Gläser klirren.
Rob: „Weißt du was? Wir fahren sofort zu Universal und holen ihn da raus! Noch heute Nacht!“
Und ohne den Widerspruch abzuwarten geht es weiter.
„Herr Wirt die Rechnung und einen Eimer bitte!“
Zu spät.....
(Röchel, Spotz, Rotz, Hust)
Keuchend erhebt sich der Hamburger wieder.
Rob: „Ok den Eimer können sie weglassen.“
Einige zerknitterte Geldscheine wandern auf den Tresen, dann klopft Rob seinem Gesellen lachend auf die Schulter und wankt zur Tür.
Rob:„Ich fahre denn ich... habe getrunken.“ ???: „Hätt ich nicht gedacht....“
Der „Gast“, dessen Lederjacke noch leicht zu erkennen ist und ihn vermutlich als Kid Daniel identifiziert, folgt dem Gossler schließlich.
"Maden der Welt.."
Das Bild ist schwarz, als die Stimme zum ersten Mal erklingt.
"HÖRT AUF DIESEN MANN!"
Dann entzündet sich ein Streichholz. Direkt vor dem Gesicht des Sprechers, besser bekannt als der Son of Rome, Marvin Percio.
Marvin Percio: "Noch bevor ich meinen ersten Auftritt in der GFCW hatte, wussten die Meisten wer ich bin. Wrestler des Jahres. Superstar. Bla bla."
Das Streichholz entfacht den Docht einer Kerze, deren Schein einen Blick auf die Titelsammlung des Sprechers freigibt.
Marvin Percio: "Wer es noch nicht wusste, lernte mich bald kennen. Ich versprach viel. Und hielt alles."
Weitere Kerzen werden der Reihe nach entfacht. Geben weitere Titel frei. World Title. Auszeichnungen. Pokale.
Marvin Percio: "Dabei gab es immer eine Handvoll Zweifler. Denn vor meinem Erscheinen hier in dieser Liga wurde mir mein Bein gebrochen und ich war lange verletzt. Doch in der Hinsicht ist Wrestling ein wenig wie Fahrradfahren: Man verlernt es nie wirklich. Die Muskeln erinnern sich. Der Körper weiß, was er tun muss. Der Instinkt wurde durch Jahrelanges Training auf das richtige Timing geprägt. Natürlich, mein Bein war gebrochen, ich musste operiert werden, ich war ein Jahr lang weg. Solche Dinge sind relevant. Aber Knochen heilen und mein Herz schlug noch stark wie eh und je. Ich lag das Jahr nicht auf der faulen Haut am Strand um Cocktails aus dem Bauchnabel von Bikinimodels zu schlürfen. Ich hatte Physiotherapie. Ich betrieb Aufbautraining. Und selbst mit hochgelegten Beinen kann man noch immer Gewichte stemmen. Ich komme weder aus dem Urlaub noch aus dem Krankenbett, sondern aus dem Trainingsraum und ich hätte ihn nicht verlassen, wenn ich nicht überzeugt davon wäre mental wie körperlich in der gleichen Verfassung zu sein wie vor meiner Verletzung. Zumal bei aller Bedeutung der körperlichen Attribute nicht vergessen werden darf, dass am Ende vor allem die Willenskraft über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Und im Gegensatz zu meinem Bein war und ist mein Wille ungebrochen."
Die Kerzenreihe erreicht nun die letzte Trophäe, die der GFCW Mongo Challenge. Der Tag seines Comebacks im Ring.
Gefeiert mit einem Sieg.
Marvin Percio: "Wie man sieht. Ich habe hart für mein Comeback trainiert. Ich war auf diesen Moment vorbereitet. Und ich hielt Wort. Ich galt vor meiner Verletzung als einer der besten Wrestler der Welt. Genau wie mein Partner Robert Breads. Zusammen haben wir bewiesen das wir es noch immer sind. Immer bleiben werden. Zusammen dominierten wir die gesamte GFCW. Zusammen konnten wir sie alle im Ring überleben. Genau wie wir es heute erneut tun werden."
Schließlich wird der Lichtschalter betätigt und der ganze Raum wird erleuchtet. Aber vor allem erstrahlt Marvin Percio in all seinem Glanz.
Marvin Percio: "Die größten Monster und Gefahren lauert nicht im Wald, verborgen unter dem Bett oder in den Schatten finstrer Gassen und Ecken, sie steht direkt vor euch im Scheinwerferlicht. Ich verstecke mich nicht in der Dunkelheit. Ich ramme euch nicht den Dolch aus dem Hinterhalt in den Rücken, sondern den Ellenbogen mit Anlauf ins Gesicht. Ich will das ihr mich kommen seht, weil ich weiß dass ihr mich sowieso nicht aufhalten könnt. Unstoppable, wie der Name meines Entrance-Themes. Deshalb verstelle ich mich nicht und lüge euch nichts vor. Ihr bekommt genau das, was ihr seht. Und was ihr hört, dürft ihr erwarten. Ich bin der ehrlichste Mann der Welt, weil ich auch der Einzige bin, der sich das überhaupt erlauben kann. GREATNESS!"
Mit einer Kerze in der Hand schaltet er das Deckenlicht wieder aus. Sichtbar ist nun nur noch höhnische Grinsen im schaurigen, flackernden Schein der Flamme.
Marvin Percio: "...at any cost!"
War Evening, Bremen (ÖVB-Arena), 07.08.2015
In Kooperation mit
Der "War Evening"-Trailer wird eingespielt mit der Musik „Masquerading of the Wicked“ von Edge of Thorns. Ein Schwenk geht durch das Innere der Halle. Die Fans werden eingefangen. Sie sind in super Stimmung. Die Fans stehen entweder auf ihren Plätzen und jubeln in die Kamera oder sie jubeln im Sitzen. Eine Pyroexplosionsreihe geht vor dem Titantron hoch. Nun schaltet die Kamera zu Sven und Pete, welche am Kommentatorenpult sitzen.
Pete: Hallo liebe GFCW’ler. Herzlich Willkommen zu einer weiteren Folge von War Evening. „Home sweet Home“ heißt es erneut und wir befinden uns in der ÖVB-Arena in Bremen. Heute abend ist es soweit, denn das Jason Crutch Invitational Match steht heute an. Sven: Hallo GFCW-Fans. Ja, dieses Match wurde ja in den letzten beiden Shows so richtig gehyped. Schauen wir uns mal die Card für heute abend an:
3 Way Dance: Savior vs. Kid Daniel vs. Michael Payne Referee: Peter Cleven
Pete: Savior, Kid Daniel und Michael Payne eröffnen diese War Evening-Show heute abend.
Non Title-Tag Team-Match: Fearsome F(r)iends (Max Mustermann & „The Bad Bat“ Toxic Lugosi) vs. The Real Deal (Frazier Malone & The Dutch Dragon) Referee: Bob Taylor
Sven: Unsere Tag Team-Champions Max Mustermann und Toxic Lugosi müssen sich gegen das neue Tag Team The Real Deal beweisen. Um den Titel geht es dabei aber nicht.
Singles
Match / One Night Only: Referee: Phönix
Pete: Ja, ihr habt richtig gelesen. Rob Gossler ist für eine Nacht, für ein Match wieder zurück und er kämpft gegen den Frauenarzt Dr. Dick.
Jason Crutch Invitational: Team Crutch (Jason Crutch, Johnboy Dog, Zereo Killer, Player) vs. Team Breads (Robert Breads, Marvin Percio, Der Puppenspieler, Demon of Death) Referee: Howard Eagle
Sven: Als letztes kommt halt das Jason Crutch Invitational Match. Welches Team kann sich durchsetzen? Wer bleibt von welchem Team noch übrig? Gewinnt Team Crutch oder Team Breads? Pete: Ich freue mich schon richtig auf den Main Event. Du nicht auch, Sven. Sven: Aber sowas von. Nun aber geht die Show los mit der ersten Sequenz.
Rob Gossler, der lange nicht mehr in Erscheinung getretene Alkoholist geht durch die Gänge seiner alten Heimat. Seiner Vergangenheit. Der GFCW. Älter ist er geworden. Das Gesicht ist von Falten, Dreck und Schweiß gezeichnet. Wunden, die nur all zu offensichtlich nun im grellen Licht der Gänge der ÖVB Arena zu Tage treten. Doch noch immer sticht sein giftgrüner Irokesenschnitt provokant aus dem gegerbten Kopf hervor. Ein schwarzes T- Shirt sowie eine blaue rissige Jeans zieren seinen Oberkörper. Über all sind schon Risse zu erkennen an der schon etwas mitgenommenen Jacke zu erkennen. Die Uralten Patches verblasster Punkbands nehmen langsam Abschied von der Jacke. Der abgenutzte Nietengürtel hält nur notdürftig die schlecht sitzende rissige Jeans auf den schmalen Hüften.
Dem ruppigen Hamburger folgt sein Bruder Norman. Welcher mit seinen Braunen zurecht gekämmten Haaren und dem unauffälligen Kleidungsstil aus Parker und Jeans einen weitaus vertrauenswürdigeren Eindruck hinterlässt.
Doch Rob stört das nicht im geringsten. Selbstbewusst und Zähne mahlend, als wäre er nie weg gewesen marschiert er durch den Backstagebereich. In seinem Mundwinkel hängt eine Zigarette.
Sein Bruder folgt ihm und ist weit weniger entspannt.
„Meinst du sich durch zwei Schachteln filterlose Zigarillos husten ist vor deinem heutigen Auftritt eine so gute Idee?“
Rob gibt sich Wortkarg.
„Ja“. „Du warst gestern mit einem Kollegen in einer Bar?“ „Ja“ „Ihr habt bis zwei Uhr nachts dort gesessen?“ „Ja“ „Du hast die Rechnung an die GFCW geschickt?“ „Ja.“ „Und danach seid ihr noch in einen Stripclub?“ „Ja.“ „und du glaubst wirklich dass bezahlt dir die GFCW?“ „Ja, läuft alles unter etwaige Aufwendungen.“ „Ist das Erbrochenes in deinem Haar?“ „Ja, oder Blut oder irgendetwas anderes. Lässt sich jedenfalls nur unheimlich schlecht aus den Haaren kämmen.
Norman gerät ins Stottern.
„Ähm Rob meinst du nicht Die machen dir die Hölle heiß für für deine Suftour? Ich mein dein Kollege ist hier angestellt aber bei deiner knappen Barschaft und den Anwaltskosten für deine letzten „Ausflüge“ war das keine besonders gute Idee. Ganz zu Schweigen von den Alimente....
Ärgerlich dreht sich der Alkoholist nun doch zu seinem Bruder um und baut sich vor ihm auf.
„Lass das mal meine Sorge sein!“
Er schnauft durch, und holt einen Zettel aus seiner Tasche.
„Kümmere du dich lieber um die Aftershowparty! Hier, folgende Pornodarstellerinnen will ich auf meiner Party haben und bring was von diesem weißen Pulver mit.“
Perplex steht Norman mit der Liste in seiner Hand da. Ist aber noch überraschter über die Aussagen seines Bruders.
„Kokst du etwa?“
Völlig abwegig schüttelt Rob den Kopf.
„Ich doch nicht, aber ich will meinen Gästen was bieten. Um den Alkohol kümmere ich mich lieber selber sonst sitzen wir am Ende noch bei zwei Paletten Alsterwasser (auch als Radler bekannt) und ein paar Flaschen Aperol Spritz du Pissetrinker.“
Norman besieht sich die Liste.
Norman: „Ähm Rob... und die meisten der Damen die du hier aufgelistet hast sind schon tot glaub ich, wenn ich mir die beigefügten Fotos so ansehe. Mann du hast echt Probleme“
Rob verdreht die Augen.
Rob: „Ach verdammt ich habe befürchtet, dass meine Leidenschaft für Vintage mir noch einmal Probleme bereitet. Okay hör zu sorg einfach nur dafür dass die Weiber dicke Titten haben und noch nicht in der Menopause sind verstanden?“
Norman nickt.
Norman: „Ich werde sehen was sich machen lässt.“
Rob geht indessen weiter.
„Und dusch dich wenigstens noch einmal bevor du in den Ring steigst!“
Doch für diesen Hinweis erntet der Bruder des ehemaligen IC Champs nur einen wortlosen strengen Mittelfinger.
Robert Breads: “Nein.”
Der Kanadier hat die Arme vor der Brust verschränkt und schüttelt den Kopf.
Robert Breads: “Auf gar keinen Fall.” Mac Müll: “Warum nicht?”
Erzürnt stampft der GFCW Hall of Famer mit dem Fuß auf.
Mac Müll: “Es ist immerhin mein Job, Interviews zu führen. Und vor so einem großen Main Event darf ich ja wohl um ein Interview mit dem World Champion und Team Captain bitten, oder?” Robert Breads: “Ja, darfst du.”
Breads nickt.
Robert Breads: “Und ich darf es ablehnen.”
Müll seufzt genervt auf.
Mac Müll: “Robert, komm schon... die Leute wollen hören, was du zu sagen hast! Die Leute sind heiß! Die Leute haben Bock!” Robert Breads: “Schön. Ich aber nicht.”
Und weil Breads kein Bock hat, erscheint jetzt auch kein Schafbock, sondern Marvin Percio im Bild.
Marvin Percio: "Robert, hör endlich auf den Müllmann zu belästigen und beeil dich. Meine Tischreservierung läuft in 10 Minuten aus und ich habe kein Bock auf das sogenannte Catering, dass sie den GFCW-Untermenschen hier servieren. Wenn ich mich nicht irre ist das sogar Hundefutter. Muss wohl an Johnnyboy Dog liegen." Robert Breads: “Ich werde vom Repräsentanten der Idiote als Geisel gehalten und soll gezwungen werden, seine dummen Fragen zu beantworten. Ich werde belästigt.”
Percio findet das nicht gut. Was er mit einem leichten Kopfschütteln samt TzTzTz Richtung Mac Müll andeutet und diesem anschließend gönnerhaft den Arm um die Schulter legt.
Marvin Percio: "Maccy. Maccy, my mate. Bei all den wichtigen Gestalten, die hier so rumrennen, wirst du doch sicherlich auch jemand anderen finden, den du befragen kannst. Diesen Player-Typen zum Beispiel, der hat doch jedes bisschen Aufmerksamkeit nötig. Robert dagegen, als Superstar der Liga, hat doch sowieso schon zwanzig Interviews in den letzten zwei Tagen gegeben. Gönne ihm doch mal eine kleine Pause. Und dir selbst einen kleinen Salat."
Mit diesen Worten steckt der Römer dem Interviewer sogar einen Geldschein in die Jackettasche. Was diesen aber nur sauer macht, vermutlich weil er es nicht gewohnt ist. Sonst bekommt er immer nur Dosenpfand.
Mac Müll: “WAS SOLL DENN DAS?!”
Schnaubend stemmt Müll die Hände in die Hüften.
Mac Müll: “Ich will doch nur ein paar Worte zu eurem Match heute... ist denn das zu viel verlangt...” Marvin Percio: “Ja.” Robert Breads: “Absolut.” Marvin Percio: “Definitiv.” Robert Breads: “Aber sowas von.”
Die beiden Partner – immerhin gemeinsam Sieger der GFCW Gro Gock Mongo Challenge 2015 – sehen damit das “Gespräch” wohl als beendet an und machen sich auf, die Szenerie zu verlassen. Um zu essen.
Mac Müll: “Weißt du Robert, ich glaube, Zereo hatte Recht... du bist feige! Du bist zu feige ihm gegenüber zu treten und du bist zu feige meine kritischen Fragen zu beantworten!”
Breads hält inne. Langsam wendet er sich wieder dem Interviewer zu.
Robert Breads: “Was bitte?”
Sofort bereut Mac Müll seine große Klappe.
Mac Müll: “Ich... ich meine ja nur... ich meine, das Interview...” Robert Breads: “Das Interview? Mac, es gibt kein Interview. Und weißt du auch warum?” Marvin Percio: "Weil wir keine Interviews brauchen. Keine Fragensteller. Wenn wir etwas zu sagen haben, dann sagen wir es auch. Tut mir leid, Maccy, aber du bist hier völlig überflüssig. Vielleicht solltest du lieber Zereo dazu befragen, warum er auf dem Mount Everest herumkraxelt, wenn er lieber trainieren sollte. Oder wenigstens Frauen besteigen. Denn bei all den Bergen, die es auf der Welt gibt, ist keiner so hoch wie der auf dem unsere Flagge weht und wenn Zereo auch nur versucht da rauf zu klettern, schneidet mein Buddy Robert hier ihm persönlich das Seil durch." Robert Breads: “Ganz richtig.”
Der Kanadier streichelt den goldenen Gürtel um seine Hüften geistesabwesend mit der rechten Hand.
Robert Breads: “Wenn wir sagen wollen würden, dass wir Flop-boy Dog nach diesem Match einmal WIRKLICH wie einen geprügelten Hund aussehen lassen werden, dann würden wir das tun. Wenn wir sagen wollen würden, dass wir Jason Crutch nach diesem Match für immer die Hoffnung aus dem Hirn geprügelt haben werden, dass er jemals ein “real champion” sein kann, dann würden wir das tun. Und wenn wir... wer ist nochmal außer Zereo noch in dem Team? Ich vergesse das immer.” Marvin Percio: “Player.” Robert Breads: “Nicht schlecht, Marvin. Sieben von zehn Punkten. Und wer ist nun wirklich noch in dem Match?” Marvin Percio: "Seriously. Der Typ heißt Player. Kein Erfolg bei den Frauen, aber hey, Namen sucht man sich wohl nicht aus." Max Müll: "Hat der dir nicht letzte Show zwei Mal seinen Finisher verpasst?"
Falls die Frage Percio getroffen hat, dann lässt er es sich nicht anmerken. Sein Lächeln wird sogar noch größer:
Marvin Percio: "I know, right?! What are the odds! Ein Moment für die Ewigkeit. Wie ein Checkpot im Kasino. Was könnte es passenderes für einen Typen namens Player geben. Davon kann er noch seinen Kindern erzählen. Aber bin ich liegen geblieben? Nein. Bringt mich das jetzt aus der Fassung? Natürlich nicht. Ich mein, ich bin ein gläubiger Mensch."
Schelmisches Grinsen des Italieners.
Marvin Percio: "Was heißt, ich glaube in erster Linie an mich selbst. Aber ich glaube auch an andere Dinge. Ich glaube zum Beispiel, dass jemand wie Player durchaus mal einen Move gegen mich durchziehen kann. Das schaffte auch schon Jimmy Maxxx. Aber kann er mich auch besiegen? Nein, daran glaube ich nicht. Y'see, ich kann damit leben dass wir in einer Liga sind, wo die Leute behaupten entweder Gottgleich, der Teufel oder Dämonen des Todes zu sein. Aber sobald jemand behauptet er wäre mir überlegen, dann falle ich schneller vom Glauben ab als Jason Crutch seinen World Title verlor. DAS kann ich mir einfach nicht vorstellen. Nicht in diesem Universum. Nicht in der GWS. Und schon gar nicht hier in der GFCW. Mein Rat an Player ist also seinen Einsatz zu nehmen und zu gehen, solange er noch im Plus ist. Denn Marvin Percio ist nicht hier um das Spiel nach Players Regeln zu spielen. Ich bin nicht hier um mich nach euren Plänen zu richten. Falls er nicht hört nehme ich ihn vom Tisch und aus dem Match. Genau wie ich damals Maxxx beim gleichen Versuch ins Krankenhaus schickte. Denn ich bin hierher gekommen um Ärsche zu treten und Titel zu gewinnen, wie an jedem Ort zu dem ich mich bisher begeben habe. Den ersten Titel im ersten Match habe ich schon. Der Zweite im Zweiten folgt heute. Selbst gegen so übermächtige Gegner wie... Player.." Robert Breads: “Mit was für Abschaum muss ich mich denn da heute abgeben? Siehst du, Mac, kein Wunder dass ich keine Lust habe über dieses Match zu reden! Ich meine, da können wir auch nur unsere beiden Partner antreten lassen und einfach in Ruhe essen und die würden das Match vermutlich auch alleine gewinnen. Es wäre beinahe blamabel das nicht zu tun. Ich meine, wir zwei würden das Match auch zu zweit einfach gewinnen...” Marvin Percio: "Wer sollte uns auch daran hindern? Wir sind nachweislich das beste Tag Team der GFCW. Wir haben die Meisten unserer heutigen Gegner schon längst besiegt und überhaupt klingt das ganze Match wie ein billiger Witz aus einem Zeichentrick. Mit Zereo, Crutch, Player und JBD stehen auf der Gegenseite drei Pussies und ein Hund, die lieber in einem Van herumzufahren und die Mysteries vom Puppenspieler und Demon of Death auf den Grund zu gehen, statt mit Robert und mir in einem Ring zu stehen, wo sie eh nichts zu suchen haben." Robert Breads: “Ganz richtig. Also, Mac, so läuft das hier heute...”
“Freundschaftlich” legt nun auch Breads den Arm um den Interviewer.
Robert Breads: “Wir gehen da raus. Marvin, ich, der Dämon und der Puppen-Typ... und wir klatschen die weg. Ende, aus, fertig. Zuerst zerstöre ich Zereo, wie ich es versprochen habe, und danch ist das nur noch das Aufsammeln der Reste. Es ist eine nette Übung für unsere beiden Partner und quasi eine Trainings-Session mit Rookies für uns beide. Wir werden heute Abend einfach gewinnen. Fertig, Ende, aus. Dieses Team voller... Standard-Wrestler... kann uns nicht schlagen. Denn wir haben den besten Wrestler der Welt in unserem Team.” Marvin Percio: "Und dazu noch den GFCW World Champion Robert Breads."
Breads blinzelt irritiert.
Robert Breads: “...ähm... was?!” Marvin Percio: "Ah, sorry. Ich Dummerchen. Vor lauter Hunger kann ich mich kaum noch konzentrieren. NATÜRLICH ist Robert Breads der beste Wrestler der Welt!" Robert Breads: “Aw, danke.”
“Canada's Own” macht eine Grimasse, die an ein 14-jähriges Mädchen erinnert. Offenbar spielt er das Spiel nun einfach weiter.
Robert Breads: “Nein, Marvin... du bist doch der beste Wrestler der Welt!”
Der Römer denkt kurz darüber nach...
Marvin Percio: "Stimmt! Danke!" Robert Breads: “...gerade war ich doch noch der beste Wrestler der Welt.” Marvin Percio: "Schon, aber du hattest eben die besseren Argumente. Außerdem platze ich wirklich vor Hunger. Jetzt lass uns endlich gehen, bevor der Wein zu warm wird und sein Aroma verliert!"
Das überzeugt dann auch Robert Breads, der eigentlich sowieso nur von Mac Müll weg will und die Beiden ziehen von dannen.
Ein ganz normaler, durchschnittlicher Tag an einer ganz normalen durchschnittlichen Universität in einem ganz normalen durchschnittlichen Land.
Ein völlig gewöhnlicher Mann steht vor der völlig gewöhnlichen Tafel in einem völlig gewöhnlichen Schulungssaal vor einer völlig gewöhnlichen Studentenschaft.
Um genau zu sein: Max Mustermann trägt Tweet-Jacket und Championship-Belt.
Max Mustermann: "Guten Morgen. Mein Name ist Professor Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion], ich unterrichte Wrestling 101 und..."
Zwischenrufer: "Ich dachte das hier wäre Mathematik für Informatiker?"
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion] (zornig) "Wer wagt es mich zu unterbrechen? VORTRETEN!"
Zögerlich erhebt sich der Zwischenrufer und tritt wie geheißen nach vorne zur Tafel.
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Du würdest jetzt also viel lieber Mathematik pauken, ja?"
Zwischenrufer: "Laut Lehrplan.."
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Klappe, Nerd. Als ob dir nicht völlig egal wäre was hier unterrichtet wird, du zockst doch eh die ganze Zeit World of Warcraft auf deinem Laptop."
Chokeslam durch das Pult!
Ein schockierter Aufschrei geht durch die Studentenschaft als hätte jemand die O-Phase gecancelt, weil das Bier alle ist. Selbst die restlichen WoW-Nerds im Saal unterbrechen für einen Moment ihren Raid, blicken vom Monitor auf..
.. und sterben!!! [In-Game natürlich].
Hysterischer Dude: "OH MEIN GOTT, ER HAT IHN EINFACH UMGEHAUEN!"
Tadelnd schüttelt der Aushilfs-Professor den Kopf.
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion] (tadelnd): "Nein, habe ich nicht. Das war ein Chokeslam. Pass doch auf!" Hysterisches Weib: "ER HAT IHM DEN RÜCKEN GEBROCHEN!!" Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion] (seufzend): "Also wenn du einen Chokeslam nicht von einem Backbreaker unterscheiden kannst, bist du hier völlig falsch!" Anderer hysterischer Dude: "WAS SOLL DENN DAS?!"
Da strahlt selbst der Teufel in Professorengestalt.
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Guter Mann! Wenigstens einer passt auf. Jetzt haltet die Klappe und hört gut zu. Vergesst Informatik. Das Internet ist sowieso tot, 4Chan hat es nämlich getötet. Stimmt wirklich. Und ihr kommt alle in die Hölle. Das weiß ich, weil ich der Teufel bin."
Diesmal geht kein schockierter Aufschrei geht durch die Studentenschaft. Nach dem was auf dem letzten Sommerfest abging war das mit der Hölle sowieso schon allen klar. Außer vielleicht den Physikern, die viel zu sehr damit beschäftigt waren zu diskutieren ob die Hölle nun extrem heiß oder extrem kalt sei, um irgendetwas lustiges zu tun, dass sie tatsächlich dahin bringen würde.
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Ihr habt alle so eben das Studienfach gewechselt. Herzlichen Glückwunsch, ihr seid jetzt Theologiestudenten!"
"BUUUUUUUH!"
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Ich sagte Klappe zu. Ihr sollt ja nicht Priester werden und kleine Kinder vergewaltigen oder so etwas. Der einzigen übermächtigen Macht, die ihr dienen werdet, bin ich."
Mit diesen Worten reißt sich Mustermann die Klamotten vom Leib wie einer der Mathematik-Erstsemestler im Puff und steht da in seiner Ringekleidung.
Dr. Dr. Max Mustermann [Tag Team Champion]: "Und dazu müsst ihr zu erst einmal wissen, wer ich bin. Määähähähähähä!"
(Fortsetzung folgt...)
Wir befinden uns in der Halle, wo die Fans nun endlich etwas In-Ring Action sehen wollen, doch auf einmal geht in der Halle das Licht aus. Und auf dem Titantron spielt sich das ab:
Wir befinden uns in einem schlecht beleuchteten Raum. An der Decke baumelt eine Lampe, die flackert. In den kleinen Lichtkegeln tritt nun Savior, gefolgt von Azreal.
Savior: Vor zwei Wochen habe ich versucht Kid Daniel zu retten, indem ich ihn in unserem Match besiege. Aber das hat nicht geklappt. Kid hat es geschafft zu gewinnen. Versteht mich nicht falsch: Mit dem Sieg von Kid hätte ich kein Problem, wenn er nicht gecheatet hätte und das Seil zur Hilfe genommen hätte um diesen Sieg einzufahren. Du denkst jetzt bestimmt, dass du dich mit diesem Sieg so langsam aus dem Schatten deines Vaters bewegst, aber das tust du nicht! Durch die Art wie du gegen mich gewonnen hast, bist du sogar noch tiefer in diesen Schatten geraten. Mit solchen Aktionen beschmutzt du jeden hart errungenen Sieg, den dein Vater je eingefahren hat. Du bist einfach eine Enttäuschung!
Savior läuft ein paar Mal von links nach rechts und wieder zurück.
Savior: Doch heute steht ein 3-Way Dance an, indem neben Kid und mir auch noch Michael Payne im Ring steht. Michael … Wir hatten noch nicht das Vergnügen uns in irgendeiner Weise zu begegnen und Vorzustellen. Ich … bin Savior! Ich kann nicht viel zu dir sagen, ausser … Heute in dem 3-Way Dance werde ich herausfinden, weshalb du gerettet werden musst! Bei Kid ist es, dass er in dem Schatten seines Vaters steht. Doch was ist es bei dir? Du denkst dir bestimmt selber, dass du vor nichts gerettet werden musst … Aber das stimmt nicht! Jeder hat irgendwas wovor er gerettet werden muss! Sei es vor einer bestimmten Sache … Vor einem anderen Menschen … Oder sogar vor sich selbst! Azreal: Rescue Approaches you … Don`t fight it!
Der Titantron geht aus und in der Halle geht das Licht wieder an. Und im Ring stehen nun Savior und Azreal. Savior greift mit einer Hand an den Kopf von Azreal und sagt ihm er solle aus dem Ring gehen. Dieser Anordnung folgt er und Savior wartet nun auf seine Gegner!
Was für harte Wochen! Er war noch nie so schlecht drauf, gut er ist zwar immer noch ungeschlagen in der GFCW, und das schon seit einem Jahr. Es ist echt unglaublich, dass noch niemand einen Frauen-Arzt besiegen konnte. Dieser kleine Gedanke erheitert ihn für einen Moment, doch wenn ihn wieder einfällt, dass seine Frau bei diesem Demon of Death ist, könnte er schon wieder aus der Haut fahren!
Dr. Dick: „Demon Mary… pah…“
Spuckt er verächtlich auf den Hallenboden und geht verärgert durch den Backstagebereich. Wir sehen ihn in einem privaten Outfit, nicht in seinem mittlerweile berühmten und berüchtigten Doktorkittel.
Dr. Dick: „Ich werde Mary den Dämon austreiben, das schwöre ich! Und den Idioten, bei dem sie sich befindet, werde ich persönlich in die Hölle schicken!“
Grimmig wie noch niemals zuvor geht er weiterhin durch den Backstagebereich, als er plötzlich Halt macht.
Dr. Dick: „Stacy, Tracy, Casey!!! Kommt sofort her, ihr Bitches!“
Wo hat er denn die Nutten ausgegraben? Und wie dumm sind sie eigentlich, dass sie ihn immer noch folgen??? Sind sie überhaupt bei ihm oder hat er einfach nur Wahnvorstellungen. Wie die Hufe eines Pferdes kann man schon die drei Frauen von weitem daherstöckeln hören. Ihre schrillen Stimmen sind ebenfalls allgegenwärtig.
Stacy: „Wir kommen schon, Doktorchen!“ Tracy: „Uhuhuhu, du unartiges Ding, du kommst schon?“ Casey: „Hihihihi!!“
Und da sind sie auch schon! Noch nuttiger angezogen, noch größere Titten, noch aufgeblasenere Lippen, schwarzhaarig, rothaarig, blond… und alle scheinen nicht die allergrößten Leuchten zu sein.
Dr. Dick: „Ich will, dass ihr mich unterhaltet, okay??“
Sie nicken sofort und salutieren – warum auch immer – vor dem größten Frauenversteher der Welt. Das muss er doch sein, weshalb sollten die drei sonst zu ihm zurückgekehrt sein?!?! Tracy holt unter ihrem Rock ein Smartphone zum Vorschein… Dieses Versteck ist wahrhaftig… smart. Casey flüstert Tracy etwas Unverständliches ins Ohr und auch die dritte im Bunde ist von dieser Idee begeistert…
Tracy: „Wie funktioniert dieses Ding nochmal?“
Fragt sie saublöd, doch muss nicht lange auf die Antwort warten.
Stacy: „Sanft mit deinem Finger musst du über den Körper des Phones gleiten, dann gibt es eine Regung von sich und du kannst damit arbeiten.“
Dann ist ein lautes Klatschen zu hören, denn Casey hat Tracy auf den Hintern geslappt.
Casey: „Das geht ganz einfach, dann einfach das Touch-Displey antätscheln, wie ich es mit deinem Hintern gemacht habe…“
Und genau das tut sie dann auch, sie klatscht mit der flachen Hand auf das Smartphone und… die Tastensperre ist warum auch immer gelöst! Vor Freude hüpfen sie auf und ab und ihre sekundären Geschlechtsteile bleiben – genau wie es Mutter Natur für sie vorgesehen hat – wie erstarrt stehen… Noch ein paar kurze Handgriffe und schon geht’s los mit dem Lieblingssong des Docs… mit seinem Song! Die drei Frauen stimmen schon den Refrain von Help me Dr. Dick ein und berühren sich ziemlich obszön… Immer wieder huscht ein lasziver Blick der drei Nutten in Richtung des Docs… der scheint mit dem Gedanken aber ganz woanders zu sein…
Dr. Dick: „Ach verpisst euch!“
Er verlässt den Ort des perversen Geschehens und lässt die drei angeheuerten Schlampen einfach im Gang stehen… Er geht… tatsächlich! Er hat keinen Bock auf solche Spielchen! Was ist denn nur los mit ihm??? Die Szene fadet langsam aus…
Und an einer anderen Stelle geht’s weiter. Man sieht die bezaubernde Demon Mary, welche sich in der Kabine des Dämons befindet… dieser kommt auch schon durch die Tür und lächelt die hübsche Frau von Dr. Dick an.
Demon of Death: „Weißt du, ich bin froh, dass du hier nun bei mir bist. Versteh mich nicht falsch, aber… es passt einfach, wie ich finde.“
Der sanfte Riese schaut ihr in die Augen und lächelt sie an… Mary zeigt jedoch kaum eine Regung, wie man es ebenv on ihr gewohnt ist… Geschweige denn sie gibt eine Antwort, das kennt man sowieso nicht von ihr.
Demon of Death: „Weißt du, im Gegensatz zum Doc werde ich für dich da sein, wenn du mich brauchst. Ich hoffe, dass du eines Tages verstehen wirst, dass er dich nur ausnützt…“
Wieder ein hoffnungsvoller Blick in die Augen der Schönheit. Ohne auch nur einmal zu blinzeln schaut sie ihn mit ihren stahlblauen an, woraufhin der Dämon beinahe zu schmelzen beginnt. Er ist ein zäher, harter Hund, aber diese junge Dame schafft es tatsächlich ihn seine Sinne zu rauben, es hat zumindest den Anschein.
Der Dämon des Todes mustert die Schönheit von Kopf bis Fuß, sein Blick bleibt allerdings bei ihren Händen stehen… sie muss Schmerzen haben, man sieht es ihr von außen gar nicht an, allerdings hält sie ihren rechten Zeigefinger ganz fest zusammengedrückt.
Demon of Death: „Was hast du denn da?“
Neugierig geht er auf Dirty Mary zu und sie weicht einen Schritt zurück. Dadurch bleibt auch der Riese automatisch stehen und positioniert sich in eine abwehrende Haltung.
Demon of Death: „Keine Sorge, ich will dir nichts tun, ich will dir bloß helfen…“
Der Riese mit seiner sanften Stimme scheint es doch zu gelingen, dass er sich den Finger mal ansehen darf… verdammte Scheiße, sie hat sich den Fingernagel eingerissen!!! Kurze Live-Einspieler in die Halle und auch die Fans können es nicht glauben was passiert ist! Holy Shit – Chants gepaart mit This is Awesome – Chants sind zu hören!
Demon of Death: „Das sieht wirklich übel aus, Mary…“
Er versucht nun ihre Hand zu halten, ihre verletzte Hand… Mit einem eindringlichen Blick versucht er sie zu beruhigen. Dann ist es so weit. Mit der rechten Hand hält er die ihre fest, und mit seiner anderen streichelt er über die verletzte Hand drüber…
Dirty Mary: „… uhhh…“
Immer noch zuckt sie nicht mal mit der Wimper, sie verzieht keine Miene, aber sie hat ein sanftes Stöhnen ausgestoßen… Das allererste Mal, dass man den Ansatz ihrer klangvoll lieblichen Stimme gehört hat, welche sich so ähnlich himmlisch anhört als wenn R. Kelly I believe I can Fly anstimmt!
Dann wird das Bild wieder schwarz…
Erneut gibt es einen Szenenwechsel und die bewegten Bilder zeigen wieder den Mann aus Busendorf… Der Mann, der die drei Schlampen sprichwörtlich im metaphorischem Regen stehen gelassen hat… was für ein Arsch! Aber was treibt ihn voran, dass er auf solche (Sex)Spielchen keine Lust mehr hat!?!?
Dr. Dick: „Mary…“
Kann es tatsächlich sein, dass dieser Mann so etwas Ähnliches wie Gefühle besitzt??? Auf alle Fälle scheint ihn seine Frau Dirty – oder Demon – Mary nicht aus dem Kopf zu gehen. Er schnappt sich aus seiner Lederjacke den Dick Stick und setzt ein äußerst aggressives, entschlossenes Gesicht auf.
Dr. Dick: „Demon, ich komme nun zu dir und prügle dich mit meinem Dick Stick kaputt!“
Er dreht um und geht zielstrebig in eine Richtung.
Dr. Dick: „Ich glaub ich bin vorher an deiner Kabine vorbeigerannt… Ich werde dort einbrechen und einfach auf dich warten und dich dann überfallen, ja genau das mache ich!“
Während er mit sich selbst spricht, geht er durch die Katakomben der Bremer ÖVB-Arena und schon bald ist er an seinem Ziel angekommen… Plötzlich bleibt der Meister der Dickspielchen stehen und schaut starr geradeaus… Die Tür ist offen, zumindest einen Spalt. Dass er schon hier sein könnte, und SIE eventuell auch, daran hatte er noch gar nicht gedacht.
Dr. Dick: „Soso, du bist schon da? Okay… auch so ist ein Überraschungsangriff möglich! Ich werde einfach reinplatzen und dir das Rohr über die Rübe schlagen, bis du liegen bleibst und dich nicht mehr rührst!“
Langsam schleicht er sich an die Tür ran, versucht keine unnötigen Geräusche zu machen. Er ist schon beinahe am Ziel angekommen… Er schaut durch den offenen Spalt, kann aber nicht wirklich etwas erkennen… doch er kann Stimmen hören.
Demon of Death: „Ist es so für dich in Ordnung??“
Natürlich hört man Demon *hust hust* ääääh… Dirty Mary nicht… denn sie spricht nicht, sie stöhnt! Aber der Dämon fährt fort.
Demon of Death: „Ich werde ganz, ganz vorsichtig sein, okay?“
Der Doc reißt die Augen weit auf und wird vor der Tür wild und hektisch. Er versucht durchs Schlüsselloch zu blicken, aber auch dort ist nichts zu erkennen. Lautlos schreiend bleibt er vor der Tür stehen und lauscht weiterhin den Worten des Dämonen.
Demon of Death: „Jetzt passierts, Mary… jetzt passierts!“
Der Doc schlägt sich die Hand auf die Stirn und kann es nicht glauben, was er hier hört… Sie wird doch nicht… sie… nein, oder? Sie wird es doch nicht wagen!
Dirty Mary: „… uuhhh…“
Ein weiteres sanftes Stöhnen ist aus der Kabine zu hören.
Demon of Death: „Gut so, wir schaffen das… gemeinsam!“
Ein weiteres Mal ist die liebliche Stimme der hübschen Ehefrau des Docs zu hören… und es stimmt tatsächlich. Sie sagt nicht, sie stöhnt lediglich… Die Kamera erfasst das entgleiste Gesicht des GFCW Frauen-Arztes.
Dr. Dick: „Sie… sie stöhnt… woanders…“
Er schlägt mit dem Rohr neben die Tür auf die Mauer und lässt einen lauten Schrei von sich… Im Anschluss rennt er davon!!! Sofort sind von der Innenseite der Kabine Schritte zu hören, welche immer lauter werden… Der Demon of Death öffnet die Tür und sieht sich im Gang um. Weit und breit nichts zu sehen, dennoch wundert er sich.
Demon of Death: „Was zum Teufel war denn das???“
Als er wieder in die Kabine zurückgeht, sieht man auch Dirty/Demon Mary. Sie hat nun einen Verband um den Finger mit dem abgebrochenen Fingernagel… Fürsorglich legt er seinen Arm auf ihre Schulter.
Demon of Death: „Ich hab doch gesagt, wir schaffen das, gemeinsam.“
Der sanfte Riese lächelt sie an und deutet auf den Finger… Sie nickt, mehr aber auch nicht… Somit ist diese Szene dann auch schon zu Ende. Die GFCW-Galaxy schaut gebannt auf den Titantron, als ein Teil der aktuellen und amtierenden Tag-Team-Champions eingeblendet wird.
Toxic Lugosi: „Frazier Malone, The Dutch Dragon, The Real Deal. - Namen wie Schall und Rauch. Typen die tagein und tagaus versuchen, mehr als nur einen Fuß in die GFCW zu bekommen.“
Lugosi schaut kopfschüttelnd in die Kamera.
Toxic Lugosi: „Ihr Zwei wollt die Tag-Team-Championship? - Welch' Überraschung. - Das ist ja mal was ganz Neues. - Wie lange seit ihr noch mal hier? Wie viele PPVs habt ihr bestritten? - Und dann glaubt ihr allen Ernstes das ihr schon so weit seid? - Mustermann und ich haben diese Titel nicht weil wir gut sind – wir haben sie weil wir die Besten sind!“
Lugosis Augen sind nun groß und weit aufgerissen.
Toxic Lugosi: „Wir haben es euch schon mal gesagt. Erkämpft euch den Platz als Herausforderer, damit man euch auch ernst nehmen kann!- Das Publikum mag euch und ihr mögt gute Stimmung verbreiten, doch das reicht nicht – bei weitem nicht um im Main Event eine Rolle zu spielen. Leistung ist das was zählt. - Warum ihr ein Match gegen uns habt, verstehe ich noch immer nicht, aber das spielt auch keine Rolle mehr. Mustermann und ich werden euch heute zeigen wie echte Wrestler ein Match bestreiten werden! - Und das Ergebnis wird euch nicht gefallen!“
Mit diesen Worten blendet die Aufnahme von Toxic Lugosi aus, und das Publikum in der ÖVB-Arena ist sichtlich und hörbar auf das Match gespannt.
Der Amerikaner ist in der ÖVB Arena in Bremen angekommen… doch heute Abend ist alles ein wenig anders. Normalerweise ist er immer einer der Ersten, die den Arbeitstag beginnen und einer der Letzten, der das Licht ausschaltet und nachhause geht… Es ist auch keine normale War Evening Ausgabe, denn diese steht ganz im Zeichen des Jason Crutch Invitational Matches, welches im Main Event zwischen 7 Superstars und einem Gastsuperstar mündet. „When Giants collide“ könnte man sagen! Es treffen nicht nur große Sportpersönlichkeiten aufeinander, nein, auch Rivalitäten werden aneinandergeraten und vorangetrieben. Wer weiß? Vielleicht tun sich auch neue Freundschaften auf? Vielleicht wird auch das ein oder andere Kriegsbeil begraben? Zum Beispiel die Unstimmigkeiten im „Team Crutch“ zwischen Jason Crutch und Zereo Killer! Diese sollten schnellstmöglich ad acta gelegt werden, sonst hat das „Team Breads“ einen großen Vorteil.
Solche Gedanken schwirren gerade Mr. #ISGI durch den Kopf, als er sehr fokussiert durch den Backstagebereich trabt. Mit einem Nicken nimmt er einige Mitarbeiter der GFCW wahr, hat jedoch keine Zeit um kurz stehen zu bleiben und ein Schwätzchen zu halten. Auffällig ist, dass er ein extragroßes Handtuch mitgebracht hat, welches er in seiner Hand hält. Es scheint so, als würde sich darunter etwas verstecken… Doch was? Was hat es wohl damit auf sich?!? Was auch sehr auffällt ist, dass er bereits seine Wrestlingklamotten trägt. Das schwarz-weiße Outfit muss heute wieder ausgepackt werden, sein Lieblingsoutfit, sein Glücksbringeroutfit, er nennt es selbst Black and White Illusion Outfit!
Zereo Killer: „Heute ist es so weit. Heute werde ich Robert Breads das erste Mal in die Finger kriegen.“
Murmelt er vor sich hin. Während er in dieses Selbstgespräch vertieft ist, ziehen sich plötzlich seine Lippen in die Horizontale. Ein kurzes Nicken bestätigt seine Selbstmotivation, ehe es in dieser Szene einen Cut gibt.
Wir werden sofort reingerissen in den Lockerroom. Jason Crutch steht mittig. Er trägt sein Ringoutfit bereits. Die alte schwarze Wrestling-Leggins mit den roten „Jason Crutch“-Lettern hat er mal wieder ausgepackt, dazu die passende Lederweste. Der Oberpollinger wirkt verbissen. Er hat die Arme verschränkt und steht leicht breitbeinig dort. Neben ihm, auf einer der Bänke, sitzt Player und taped sich die Handgelenke. Auch er wirkt fokussiert. Etwas leicht im Hintergrund steht der amtierende Intercontinental-Champion Johnboy Dog an einen der Spinde gelehnt. Er hat seinen Championgurt um die Schulter geworfen. Fixieren tut er ihn mit den vor der Brust verschränkten Armen. Auch er blickt schweigend zu Boden. Doch nicht abwesend. Er scheint…nachzudenken.
Die Beschreibung der Szene dauert länger als das Schweigen, das anhält, bevor das erste Wort fällt. Und es ist Jason Crutch, der die Stille sprengt. Er, der von allen als Teamcaptain bezeichnet wird, obwohl er doch ausdrücklich darauf hingewiesen hat, dass er genau das nicht ist. Und – angeblich? – auch nicht sein will. Er wirkt gefasst und ruhig.
Jason Crutch: „Heute Abend ist es soweit, Leute. Heute Abend steigt das große Match, bei dem es darum geht, der GFCW-Galaxy etwas zu bieten. Eine Matchart, die zwar in der Welt des Wrestlings durchaus eine lange Historie hat, aber die leider in der GFCW nie seinen großen Einzug gehalten hat.“
Schweigen bei den Anwesenden. Aber sie hören dennoch genau, was Crutch sagt. Noch regt sich niemand. Der einzige, der weiter seiner Tätigkeit nachgeht, ist Player, der immer noch an dem Tape arbeitet.
Jason Crutch: „Das ‚Jason Crutch Invitational‘ habe ich ins Leben gerufen, um genau diese spezielle Matchart an den Mann zu bringen – denn die Fans lechzen nach so etwas. Die Fans wollen möglichst viele Stars in einem Ring sehen – und sie wollen sehen, dass sie sich so lange auf die Nüsse hauen, das Beste geben, das Beste zeigen, was sie zu bieten haben. Und zwar so lange, bis ein Team vollständig ausgeschieden ist.“
Immer noch ist das einzige, was man während Crutchs künstlerischer Pause vernimmt, das leichte Zerren des Tapes…
Jason Crutch: „Robert Breads…der Puppenspieler…“
…bei der Erwähnung dieses Namens meint man, eine leichte verbissene Regung bei Johnboy Dog auszumachen…
Jason Crutch: „der Demon of Death…Marvin Percio…Klangvolle Namen. Unter ihnen ist niemand Geringeres als der GFCW-Heavyweight-Champion höchstselbst. Auf der Seite des Gegners steht mit das Beste, das die GFCW derzeit überhaupt zu bieten hat. Wisst ihr, ich weiß nicht viel über Percio. Aber ich habe mir seine Vita durchgelesen, ich kenne ihn aus der Tag-Team-Challenge-Battle Royal – und was soll ich sagen? Er ging siegreich aus diesem Match hervor. Gemeinsam mit Breads. Die beiden kennen sich. Und ich muss sagen, dass ich Percio für einen Freak halte – einen Freak, der es drauf hat. Er ist durchaus gefährlich.
Ich sehe den Demon of Death. Ein Typ, der sich noch nicht gefunden zu haben scheint, aber weit weniger gefährlich ist. Und ich sehe den Puppenspieler.“
Nun die erste Regung bei Crutch. Er dreht den sonnenbebrillten Kopf zu JBD hinüber, der nun ebenfalls den Kopf zu ihm hinüber dreht.
Jason Crutch: „Vergessen wir einfach mal die Niederlage, die ich gegen diesen Mann erlitten habe. Ich will die Sache nicht wieder hochkochen lassen, weshalb ich verloren habe. Denn wenn wir alle in uns gehen, wissen wir alle, WIESO ich gegen ihn verloren habe.
Und dann ist da Robert Breads. Der GFCW-Heavyweight-Champion. Aber wisst ihr, was ich euch noch sage?“
Er sieht zu Player hinüber, der seinen Kopf kurz hebt, um seinen Blick zu suchen, aber dann wieder mit seinem Tape weitermacht.
Jason Crutch: „Ich sehe hier bei mir zwei Männer, die diesen vier Leuten standhalten können. Und mehr noch: Wir können sie ausstechen! Wir können sie übertrumpfen. Wir haben das Talent, wir haben das Werkzeug. Wir verlassen uns nicht auf Glück! Wir können all diese Männer schlagen. In jeder Situation. Sei es Mann gegen Mann, oder wie heute im Team. Was wir brauchen, ist eine Einheit! Ein TEAM! Und genau das müssen wir heute aufbringen! Es wird nicht leicht – aber: Wir sind ganz gewiss keine Außenseiter, wie es vielleicht in den Foren zu lesen ist. Wir…“ JBD: „....Schluss! Kannst Du jetzt BITTE, BITTE mal mit dem Mist aufhören? Ich weiß natürlich um unsere Stärke, aber du wirst sicher noch genau wissen, warum du schon letztes Jahr kein 4-on-3 sondern ein 4-on-4-Invitational gemacht hast, eh? Und davon gehe ich auch weiterhin aus! Es ist dir, wie auch die „Foren“ sagen, tausendmal gesagt worden, dass es ein, zwei unglückliche Zufälle gab. ICH glaube daran, so what?! Wir werden das Team Breads vernichtend schlagen, da bin ich überzeugt, WENN wir zusammenhalten. ….hey! Hörst du mir überhaupt zu?!“
Crutch hört, was der Intercontinental-Champion zu sagen hat. Während er ihm zugehört hat, verlässt er aber nicht seine Position mit den verschränkten Armen – und wendet sich ihm auch nicht zu. Emotionslos entgegnet er stattdessen:
Jason Crutch. „Ich höre dich, JBD, ich höre dich. Aber lass mich dir darauf eines antworten: WER ist es, der Störungen in dieses Team bringt? An WEM liegt das wohl? Bin ich es? Ich sage: Nein! Darf ich dich daran erinnern, dass es MacKenzie war, der eine mit uns nicht abgesprochene Vereinbarung mit Robert Breads getroffen hat, dass beide das Match starten und sich solange nicht auswechseln, bis einer von ihnen ausgeschieden ist?“
Keine Antwort.
Jason Crutch: „Darf ich dich fragen, wie egoistisch man sein muss, um solch eine Entscheidung – ich wiederhole es gerne – ohne die Teammitglieder zu treffen? Es ist ein folgenschwerer Deal, den MacKenzie da getroffen hat. Er kann UNS als Team schaden. Aber seht ihr jetzt, wieso MacKenzie diesen Deal eingegangen ist?“
Jetzt dreht er sich zu JBD herum – und hätte er nicht die Sonnenbrille auf – JBD würde den eindringlichen Blick spüren. So aber kann er nur erahnen, was Crutch mit seinen Augen ausdrückt.
Jason Crutch: „Er will die große Bühne, John. Nichts anderes. Er nutzt das 4-on-4-Match lediglich dazu, um sich selbst wieder ins große Spotlight zu rücken. Nichts anderes ist der Grund. Es geht ihm nicht darum, dass wir uns gegenseitig einen weiteren großen Sieg in den Ast ritzen. Mike MacKenzie geht es in diesem Match nur um Mike MacKenzie, nichts anderes!“ JBD:
„Ich will gar nicht in Abrede stellen, dass das sehr
unglücklich ist, klar. Ich hätte so etwas nicht
gemacht. Aber stell dir vor, er eleminiert Breads – wovon
ich ausgehe – dann haben wir gleich einen Gegner weniger
und einen hochmotivierten Partner in der Ringecke. Oder denkst Du
etwa, MacKenzie verlässt einfach den Ring, wenn er seine
Mission als beendet ansieht? Ich glaube das nicht, ja...ich
weigere mich, derlei zu glauben!“
JBD: „Trotzdem ist natürlich blöd, dass er dich nicht gefragt hat. Uns gefragt hat. Aber das Kind liegt nun im Brunnen – und wenn es nach mir geht, lassen wir es dort nicht ersaufen! Denke, dass das dann geklärt wäre.“
Player, immer noch mit seinem Tape beschäftigt, räuspert sich etwas um deutlich zu machen, dass er sich hier auch mal zu Wort melden möchte. Er hebt seinen Kopf nach oben und schaut zu JC.
Player: „Wie ich schon vor zwei Wochen gesagt habe: ZK … Ist kein einfacher Typ. Mit seiner Entscheidung, die er ohne uns getroffen hat, bestätigt er das ein weiteres Mal. Wenn er das unbedingt tun muss um sein Ego zu füttern meinetwegen. Natürlich wäre es besser gewesen er hätte es mit uns abgesprochen, aber was geschehen ist, ist geschehen. Jetzt müssen wir nur auf das beste Hoffen.
Nachdem er diese Worte gesprochen hat, wendet er sich wieder seinem Tape zu.
Der Oberpollinger stellt sich wieder in die Mitte des Lockerrooms. Er bleibt aber weiterhin ungewohnt emotionslos – man sieht aber klar, dass er sich bestätigt fühlt.
Jason Crutch: „Seht ihr, und deswegen wollte ich diese, nun ja, ‚Teambesprechung‘ mit euch beiden führen, ohne dass er…“
BÄMM!!!!
Erschrocken springen die drei Mitglieder des Face-Teams zurück und die weit aufgerissenen Augenpaare wandern zur Tür des Locker Rooms, welche schon beinahe aus der Verankerung getreten wurde. Ein wütend schnaufender Zereo Killer steht im Türrahmen und blickt sich das „Team Crutch“ an… Denn das ist es und nichts Anderes, zumindest in seinen Augen.
Zereo Killer: „Eine Teambesprechung ohne mich?“
Diese Frage wirft er in den Raum, lässt aber Niemanden die Chance sich zu erklären, und schon gar nicht den Anführer der Crutch-o-Maniacs! Er tritt in die Kabine und die Blicke der glorreichen Drei verlagern sich auf seine verdeckte Hand. Diese ist immer noch von diesem Handtuch eingehüllt… Er lässt es fallen und das Geräusch des Aufprallens auf den Boden verdeutlicht die Vermutung, dass etwas darin eingewickelt ist.
Zereo Killer: „Was ist los? Wollt ihr nicht euer viertes Teammitglied begrüßen und mich in die Taktik einweihen, wie ihr vorgehen werdet? Wie W-I-R vorgehen werden?“
Erneut blickt Mr. #ISGI durch den Raum und wartet auf Reaktionen… doch darauf muss er nicht lange warten.
Es ist natürlich der Begründer der Crutch-o-Mania, der mit einer ausladenden Armbewegung gestikuliert, während er einen Schritt zurückweicht.
Jason Crutch: „MacKenzie, die Vorgehensweise hast du doch wohl selbst schon festgelegt, wie wir feststellen mussten. Mr. Ego himself hat ja schließlich schon einen Schlachtplan. Die Bühne ist bereitet für dein Match gegen den GFCW-Heavyweight-Champion, nicht wahr? Du und Breads starten die Show, die GFCW-Galaxy blickt auf dich und schreit ‚You still got it! You still got it!‘ – und dir geht einer ab, ist es nicht so? Du willst Breads outwrestlen und ihn im Alleingang eliminieren?“
Wieder eine dieser crutchschen künstlerischen Pausen. Doch diesmal nicht so lange wie sonst, denn er spürt den giftigen Blick seines ehemaligen Kameraden Mike MacKenzie und merkt, dass er schon antworten will. Bevor das aber passiert, wirft er noch hinten dran:
Jason Crutch: „Das Problem ist nur, MacKenzie, dass daran keiner glaubt. Selbst ich konnte Bobo nicht schlagen, und dir wird das auch nicht gelingen – nicht alleine!“
MacKenzie, MacKenzie, MacKenzie… Zereo Killer hasst es, wenn man ihn nur bei seinem Nachnamen nennt. Der giftige Blick wird sofort zurückgeworfen und durch ein Zähneknirschen ergänzt… Johnboy Dog erkennt die Gefahr und bevor es richtig los geht zwischen den Beiden, geht er mal dazwischen und spielt den Streitschlichter…
Johnboy Dog: „Ich bin schon echt lange in diesem Geschäft, aber sowas habe ich auch noch nie erlebt! Unser Team zerfällt ja schon bevor die Schlacht überhaupt angefangen hat, bevor der Ringgong ertönt! So kanns doch nicht weiter gehen! Wir müssen zusammenhalten verdammt nochmal! Player, sag du doch auch was dazu! Hilf mir mal, dass die Beiden zumindest für dieses wichtige Match das Kriegsbeil begraben! Verdammt, wo ist denn eure Freundschaft hin? Ihr wart doch mal Freunde, oder?“
Angst und Bange Blick, ja schon fast ein verzweifelter Gesichtsausdruck, den er in den Raum wirft. Er übergibt das Wort an den Jüngsten im Bunde!
Player scheint nun endlich mit dem Tapen seiner Gelenke fertig zu sein. Er wirft die Rolle in eine Ecke des Raumes und steht auf. Er dreht sich zu seinem Schrank, greift nach seiner schwarz-roten Trainingsjacke und wirft sie sich über die Schulter.
Player: Ich habe ja schon vorhin gesagt: Wenn er denkt er müsse das tun, soll er es tun. Vielleicht hat er seine Gründe. Gründe die wir nicht kennen. Aber das ist mit bumms! Es ist einfach nicht richtig solche wichtigen Entscheidungen zu treffen ohne es mit dem Team zu besprechen ZK! Aber ganz ehrlich Boys: Mittlwerweile geht’s mir am Arsch vorbei. Was für mich nur noch zählt ist meine Performance im Ring nachher!
MacKenzie hört sich alles genau an, was die Teammitglieder zu sagen haben. Er schaut alle an, lässt sich diese Worte durch den Kopf gehen und überlegt sich bereits eine passende Antwort… Zuerst geht er entschlossen auf den Jungspund der Runde los. Zwei bis drei energische Schritte in Richtung Player, sodass dieser aus Respekt ein wenig zurückweicht. Auf den metaphorischen Schlipps ist ihm Zereo Killer bereits getreten. Der Zeigefinger, welcher auf die Brust des Jungstars gedrückt wird, tut ebenfalls seine Wirkung.
Zereo Killer: „BEI ALLEM RESPEKT, Player… Das was du hier gesagt hast, werde ich nicht vergessen, ganz ehrlich. Du, ja genau du hast hier gesagt, was du denkst, was du fühlst, dass du es nicht richtig findest, was ich getan habe… doch es ist richtig und wichtig für mich, für das Team, glaube mir! Danke für deine ehrlichen Worte, die du für mich übrig hast… aber eins noch… weißt du eigentlich, wie lange ich schon vor der verschlossenen Tür stand? Richtig, schon ne ganze Weile! Du sagst mir Dinge ins Gesicht, die Wahrheit… aber nicht die ganze Wahrheit, stimmts???“
Eine kurze Atempause und der Blickkontakt mit den Anderen wird aufgenommen, ehe seine Ansprache in Richtung Player weitergeht. Nun wird dieses Finger auf die Brust drücken etwas deutlicher, fester, ernster. Player weiß nicht ganz genau was Zereo Killer meint, doch der wird ihn gleich mal die Meinung geigen!
Zereo Killer: „Was fällt dir ein dir das Recht herauszunehmen und zu sagen, dass ich ein schwieriger Charakter bin? BEI ALLEM RESPEKT, Player, aber du kennst mich noch nicht mal! Nur weil wir in einem Team sind, bedeutet das nicht, dass du mich kennst, verstanden?“
Ein ironisches Lachen ist zu hören und er schüttelt den Kopf…
Zereo Killer: „Wow… was für ein Team wir sind… echt sensationell…“
Er schüttelt den Kopf und geht dann auf Johnboy Dog zu. Mit dem Player scheint er fürs Erste fertig zu sein.
Zereo Killer: „Johnboy, du alter Hund…“
Mike klopft ihn auf die Schulter und zwingt sich zu einem Lächeln.
Zereo Killer: „Ja, ich habe mal zu Crutch gesagt, dass du alt bist… aber das hat nichts mit deinen Fähigkeiten im Ring zu tun. Du bist GFCW Intercontinental Champion, du bist zwar old but gold, und das im wahrsten Sinne des Wortes!“
Der Arm wird von der Schulter des alten Hundes genommen. JBD ist erfahren genug dass er weiß, dass er noch nichts drauf sagen kann, denn Zereo Killer ist sicherlich noch nicht fertig.
Zereo Killer: „Und ich muss dir leider auch Recht geben, dass ich so etwas wie dieses Team noch nie gesehen habe… es zerfällt schon, bevor die große Schlacht beginnt… Die Teammitglieder scheiden schon der Reihe nach aus, bevor der Ringgong ertönt ist… und das ist alles…“
Ein schnelles, aggressives Umdrehen in Richtung Jason Crutch. Die Augen werden weit aufgerissen und ZK spricht weiter.
Zereo Killer:“ … alles ist seine Schuld!!!“
Der Mann aus Los Angeles Kalifornien geht nun verbal auf Jason Crutch los. Der Oberpollinger hat wohl damit gerechnet, dass er natürlich auch noch sein Fett weg kriegt, aber das ging dann nun doch etwas schnell…
Zereo Killer: „Du bist für den Untergang des Teams verantwortlich! Der Titel hat dich verändert, der Verlust des Titels hat dich böse gemacht, hat dich zu einem Menschen gemacht, der du niemals sein wolltest! Kannst du überhaupt noch in den Spiegel schauen, ohne dass du dich von oben bis unten ankotzen musst, huh??? Sag mir, sag UNS die Wahrheit!“
Natürlich will sich der Begründer der Crutch-o-Maniacs für diesen Vorwurf rechtfertigen, doch er kommt noch nicht dazu, denn Mike MacKenzie ist noch lange nicht fertig.
Zereo Killer: „Du hast böses Blut in dieses Team gegossen, indem du Player und Johnboy Dog klar machen wolltest, was ich angeblich von ihnen halte! Du glaubst, von Player halte ich nichts, weil er einfach nur grün hinter den Ohren ist? Du glaubst, ich halte nichts von Johnboy Dog, nur weil er alt ist?!?! Der junge Mann, der voller Gier steckt und seine ganze Zukunft noch vor sich hat, gepaart in einer Kombination mit Johnboy Dog, der schon alles in diesem Business erlebt hat und uns mit seiner Erfahrung wirklich helfen kann, ich finde sogar, dass das die perfekte Mischung ist!“
Er tritt näher an Jason Crutch heran, sodass sich die Nasen erneut beinahe kollidieren. Auch wenn sie nur Zentimeter von Angesicht zu Angesicht voneinander entfernt sind, beginnt MacKenzie zu schreien.
Zereo Killer: „Diese Beiden sind der Grund, weshalb ich euch in der DREI GEGEN VIER Situation gerettet habe! Nicht weil ich im Mittelpunkt stehen wollte, nein, sondern weil mir Johnboy Dog und Player Leid taten, weil Jason Crutch die Beiden ins Verderben stürzen wollte! Schau dich doch mal an, du bist nicht mehr der Jason Crutch als du hier angekommen bist!“
Er geht einige Schritte zurück und umrandet mit seinen Zeigefingern die Gestalt Jason Crutch.
Zereo Killer: „Du bist – DAS – hier geworden… Ein Schatten deiner selbst! Wo ist der beliebte Jason Crutch hin, der für seine Freunde auch mal grade steht?? Der Titel hat dich echt verändert, weißt du das? Ganz ehrlich, dir ging es mal besser, physisch als auch psychisch… Ich glaube auch, dass du wieder einen richtig an der Klatsche hast und wieder Hilfe benötigst…“
War das eine kleine Anspielung in Richtung Dr. Sigmund F. Reuth?
Zereo Killer: „Und deswegen habe ich das hier für dich.“
Seine Augen wandern auf das Handtuch, welches immer noch am Boden liegt… Etwas verbirgt sich darunter, aber was? Der Mann der 1.000 Facepaintings bückt sich und legt das Handtuch beiseite… darunter befindet sich ein Pappgürtel! Es ist zwar nicht Derselbe, den er damals hatte… aber schon allein die symbolische Geste reicht aus… Jason reißt die Augen weit auf und kann es nicht glauben, auch Player und Johnboy Dog sind für den Moment sehr gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird. MacKenzie geht auf Jason Crutch zu und drückt ihn den Gürtel fest an die Brust, sodass JC den Gürtel selbst halten muss.
Zereo Killer: „Als du noch der Pappchampion warst, warst du zwar nicht ganz dicht im Kopf, doch wir alle liebten dich, verstehst du das??? Damals konnte man noch mit dir reden, einen trinken gehen, gemeinsam trainieren, oder auch einfach nur Spaß haben! Doch seit Jannek dir diesen Titel weggenommen hat, bist du nicht mehr derselbe… Er ist längst nicht mehr hier und dennoch wandert sein Geist über dir… weil dich der Verlust des Pappgürtels verändert hat!“
Er schließt die Augen, sein Tonfall wird ruhiger und er spricht weiter.
Zereo Killer: „Damals warst du noch der Champion der GFCW Fans… heute bist du nur noch ein Champion für dich selbst…“
Autsch!
Das saß…Während Player und Johnboy Dog selbst noch nicht ganz wissen, was sie von dieser doch schon beinahe etwas schmutzigen Art und Weise ZKs halten, halten auch die zwiegespaltenen Fans in der Halle den Atem an. Sie wollen diese Kollision der Zereo Army und der Crutch-o-Maniacs eigentlich nicht. Es ist nicht lange her, da outete sich Zereo Killer vor JCs Match um den ECHTEN Titel als Crutch-o-Maniac. Das bedeutete damals, dass sich beide Fanlager vereinten und gemeinsam Jason Crutch zum großen Wurf pushten. Denn einen erheblichen Anteil an Jason Crutchs Titelgewinn hatten eindeutig die Fans und ihre Reaktionen auf den Oberpollinger. Dieser Streit zwischen Crutch und MacKenzie, der ganz klar eskaliert ist und nicht mehr zu kitten scheint, spaltet diese Einheit aber wohl wieder.
Während all dieser Reaktionen steht JC immer noch da – den Pappgürtel, auch wenn es nicht sein alter ist, krallt er fest an sich und will ihn gar nicht loslassen. Tausende Gedanken schießen ihm durch den Kopf. Die Erinnerung wird wach, als Jannek diesen Gürtel damals in die brennende Tonne warf und als er unter Tränen im Ring zusammenbrach. Die entscheidende Wende in Jason Crutchs Karriere.
Seine Unterlippe bebt – dann beginnen seine Hände zu zittern. Doch er kann den Gürtel nicht loslassen – warum auch immer. Irgendwo hört er eine Stimme…ganz leise, ganz weit weg…
You‘re a Champion…You‘re a Champion…
Immer wieder dröhnt und hämmert diese Stimme an seine Hirnrinde. Wie ein Schlagbohrer versucht sie sich einen Weg nach draußen zu bahnen…
You‘re a Champion…You‘re a Champion…
Und es dauert tatsächlich einige Sekunden, bevor Crutch sie mit einem für die anderen kaum sichtbaren Kopfschütteln abwenden kann. Dann lockert sich sein Griff um den Gürtel aus Pappe – und er lässt ihn fallen. Und plötzlich sind auch die Stimmen weg…Er versucht ruhig zu bleiben. Doch ein leichtes Zittern in seiner Stimme ist klar zu vernehmen:
Jason Crutch: „Du…du wirfst mir all diese Dinge immer wieder vor, MacKenzie. HÖR AUF DAMIT!“
Ja, das war laut.
Jason Crutch: „I-ich wollte den Ref nach dem Match nicht angreifen, d-das war nicht die Absicht. Aber mir ist schon klar, dass absolut niemand unfehlbar ist – außer natürlich dem großen Zereo Killer!“
Das nagt nun auch wieder an ZK, doch der stemmt nur die Hände in die Hüften, rollt etwas mit den Augen und reagiert mit einem süffisanten Lächeln.
Jason Crutch: „Aber eines ist klar: Diese Solo-Entscheidung, solange gegen Breads zu wrestlen, bis einer von euch eliminiert ist, ist eben genau dies: Eine SOLO-Entscheidung! Du bist diesen Deal für DICH eingegangen, und nur für dich! Du kannst das mir und den anderen hier nicht als TEAM-Entscheidung verkaufen, MacKenzie. Für so dumm kannst du uns nicht halten! Und mit deiner egoistischen Entscheidung schadest du dem, wieso wir heute überhaupt kämpfen.“
Johnboy Dog ist der erste, der sich daran erinnert, dass er Jason Crutch ja eigentlich beipflichten will, zumindest was diesen Punkt des Matches angeht.
JBD: „So richtig verstehe ich das auch nicht. Klar, du bist motiviert und willst als erster starten. Aber was, wenn es einen Zwischenfall gibt...“ eine Kunstpause folgt „...und du als erster eliminiert wirst? Was dann? Dann haben wir wieder ein drei gegen vier. Ich bin natürlich überzeugt davon, dass dich Breads nicht eliminiert, aber eine Garantie kann uns da niemand geben. Nicht einmal der allmächtige Wrestlinggott.“
Player atmet tief ein und stellt sich jetzt vor ZK. Er schaut ihm kurz in die Augen. Jetzt dreht er sich zu JC um und versucht durch die Sonnenbrille seine Augen zu erkennen. Dann wendet er sich von ihm ab und setzt sich wieder hin.
Player: JC hat absolut Recht. Wir sollten eine Einheit sein und solche wichtigen Entscheidungen als solche treffen! Es geht schließlich um das gesamte Team und nicht nur um dich ZK! Aber ich kann dazu jetzt nur noch eines sagen: Ich hoffe du kannst mit dir selbst weiterleben, falls du von Breads eliminiert wirst und endlich realisierst, was für eine dumme und eigennützige Entscheidung du da gefällt hast!
Dem Meister des Slacklinens entgleisen sämtliche Gesichtszüge. Hier war er wieder der ehrliche Player, zu 100%! Anscheinend hat Jason Crutch mit seiner Rede die beiden Partner wohl auf seine Seite gezogen. Somit steht Zereo Killer, wie schon zu Beginn dieser Teambildung, ganz alleine da. Aber daran ist er tatsächlich nicht ganz unschuldig, oder? Mit ausgebreiteten Armen starrt er Player an und will ihn zuerst Paroli bieten. Der Kleine traut sich tatsächlich was!
Zereo Killer: „Du, nein, ihr versteht es nicht, oder? Ich hab das nicht für mich, sondern für uns getan! Ich will und werde Breads ausschalten, um uns einen Vorteil zu verschaffen, versteht ihr? Verdammt nochmal, das kann doch nicht so schwer sein! Ich habe euch gerettet und mich im Endeffekt als vierten Mann angeboten, nachdem ich eigentlich schon ausgeladen war, damit es ein fairer Kampf und keine Abschlachtung von drei GFCW Stars wird, okay? Aber das wollt ihr doch nicht verstehen, so wie es aussieht…“
Er schüttelt lediglich seinen Kopf, die Schultern sacken in Richtung Boden, diese Körperhaltung spricht Bände. Ein tiefes Ausseufzen ist die Folge und sein Blick wandert zum alten Hund. Mr. #ISGI erinnert sich an die Worte von Johnboy und lässt diese für einen Augenblick in seinen Gedanken Revue passieren.
Zereo Killer: „Johnboy… natürlich gibt’s keine Garantie, dass ich Breads ausschalte… Aber im Prinzip ist es sowieso für alle eine Win-Win-Situation, oder nicht?? Überlegt doch mal!“
Sie verstehen nicht…
Zereo Killer: „Sogar für mich, um ehrlich zu sein…
Ein weiteres angestrengtes Seufzen wird ausgestoßen. Weiters immer noch Unverständnis in den Augen der Dreien.
Zereo Killer: „Ich fühle mich durch eure Aussagen nicht sehr zum Team dazugehörig. Euch wurde von dem Typen, der offensichtlich einen an der Klatsche hat, lange genug die Rede eingetrichtert, dass ihr glaubt, dass ich der Fehler im Team bin… deshalb habe ich das auch für mich ohne euch entschieden, dass ich das mache…“
Jason Crutch fletscht schon mit den Zähnen, wird aber von Johnboy Dog und Player zurückgehalten… Sie merken, dass sich hier etwas anstaut, dass hier beinahe etwas explodiert.
Zereo Killer: „Ich muss mich weder ums Team kümmern, da ich von Anfang an im Match stehen werde, genauso wie Robert Breads! Wenn ich es schaffe Robert Breads auszuschalten, dann ist der vermeintlich stärkste Gegner des Teams ausgeschieden. Wenn ich zuerst rausfliege, dann seid ihr mich wenigstens los, dann könnt ihr euer von Jason Crutch geplantes DREI GEGEN VIER veranstalten!“
Er blickt durch das „Team“ und spricht weiter.
Zereo Killer: „Und wenn ich tatsächlich zuerst rausfliegen sollte, dann könnt ihr euch sicher sein, dass ich Breads alles abverlangt habe und er auch nicht mehr lange kann! Also wäre es zumindest ein DREI GEGEN DREIEINHALB!“
Er breitet die Arme aus.
Zereo Killer: „Tja, so siehts aus, das ist meine Erklärung dazu! Ich hab dem Team Crutch geholfen, weil mir Player und Johnboy Dog Leid taten. Ego-Crutch hätte euch dem Gegnerteam zum Fraß vorgeworfen… und sich selbst auch… Das Match steht, wir vier, gegen die vier!“
Mike winkt ab und will schon beinahe den Lockerroom verlassen, als er noch einen weiteren Satz von sich gibt.
Zereo Killer: „Egal ob ich Breads zuerst ausschalte oder er mich… wir haben dennoch schon verloren… mit einem Geisteskranken als Teamleader… das kann doch nicht gut gehen…“
Das hätte der Kalifornier nicht sagen sollen! Er hat seine Hand schon an der Tür, will die Klinke nach unten drücken, damit er den Lockerroom verlassen kann… doch daraus wird nichts.
Jason Crutch: „Hey, MacKenzie!“
Alte Leier – der Gerufene dreht sich um. Wieso auch nicht? Und bevor er überhaupt reagieren kann, trifft ihn etwas im Gesicht. Es ist der Pappgürtel, den er zuvor Crutch mitgebracht hat. Dieser steht da…breitbeinig, überlegen grinsend, wieder die Arme verschränkt. Und selbstgefällig meint er nur:
Jason Crutch: „Du hast was vergessen.“
Nun ist es der Los Angelino, der die Zähne fletscht. Doch wegen einem Stück Pappe beginnt er hier sicher keine Prügelei. Das Teamgefüge ist ohnehin schon zu sehr angeschlagen. Aber Crutch hat ihm wohl doch noch etwas mit auf den Weg zu geben:
Jason Crutch: „Dieses Ding kannst du wieder mitnehmen. Denn ich brauche es nicht mehr. Und weißt du wieso?“
Er tritt einen Schritt, aber auch nur einen, näher an den an der Tür stehenden Zereo Killer heran.
Jason Crutch: „Weil es diesmal nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ich mein mir zustehendes Rematch um den GFCW-Heavyweight-Championtitel erhalten werde. Und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich wieder der echte, der wahre GFCW-Heavyweight-Champion bin.“
Ohne dass Zereo Killer dem Team auch noch eines Blickes würdigt, verlässt er den Locker Room. Den Pappgürtel tritt er wie einen Fußball aus dem Türrahmen und verabschiedet sich mit einem lauten Türknall! Und somit endet auch diese Szene.
Die Kamera fadet im schummrigen, kalten Licht von Halogenlampen ein, wie es für gewöhnlich in Sporthallen und Bürogebäuden zu finden ist, kurz flackert es, dann ist es stabil für einige Momente. Der Fokus wechselt auf die Rückseite von Dolfgrin Hunter und zu seinen Füßen folgt ihm auf Schritt und Tritt der weiße Wolf Luna. Am Ende des ansonsten menschenleeren Raums befindet sich weiße Tür auf die Dolfgrin zu schreitet. Vor dieser angekommen, drückt Dolfgrin die Klinke ruhig und langsam runter, dann stößt er die Tür mit seiner Hand auf. Am Ende des Raumes befindet sich ein Schreibtisch, hinter diesem Sitzt viel beschäfftigt Dynamite.
Dynamite: Ah, Dolfgrin... schön dich zu sehen. Dolfgrin: Du wolltest mich sprechen? Dynamite: Ja, komm doch bitte näher und nimm Platz.
Auf die Aufforderung Dynamites hin betritt Dolfgrin den Raum und setzt sich auf einen von zwei Stühlen die vor dem Schreibtisch stehen. Der andere Stuhl wird kommandolos von Luna besetzt. Eine kurze Kunstpause entsteht durch das subjektivwahrgenommene abkühlen des Raums um 5 Grad Celsius.
Dynamite: Du bist ja jetzt in der Tryout-Phase der GFCW und so langsam wird es Zeit, dass du anfängst zu arbeiten. Dolfgrin: Das bedeutet im Detail? Dynamite: Naja, in den letzten Sendungen habe ich von dir nichts gesehen. Dolfgrin: Ich wurde nicht gebookt, ich dachte es wäre nicht nötig gewesen zu erscheinen. Du hast mir keine Arbeit gegeben.
Dynamite lächelt und schüttelt leicht den Kopf.
Dynamite: So läuft es aber nicht bei uns. Wenn du bei uns ein Match haben möchtest, musst du dich erst einmal den Fans und Zuschauern vorstellen. So und wie machen wir das? Du stellst dich in den Ring und fängst an dich den Leuten vorzustellen. Du erzählst etwas von dir. Lass dir etwas einfallen. Vielleicht auch ein Trick mit deinem Wolf. Oder du kannst auch ein Interview mit Mac Müll oder Tammy veranstalten oder du zeigst etwas aus deinem Privatleben. Da gibt es viele Möglichkeiten
Dolfgrin steht auf und haut mit beiden Fäusten auf den Schreibtisch, dann stützt er sich auf die beiden ab und lehnt sich weit nach vorne rüber zu Dynamite. Nach einer kurzen Pause beginnt er im Flüsterton und aus dem Rachen zu sprechen.
Dolfgrin: Luna ist kein dresierter Pudel! Außerdem tut es mir leid das du die Semantik hinter Privat nicht verstehst... deshalb...
Dolfgrin holt nochmals kurz Luft.
Dolfgrin: Deshalb erkläre ich es dir, aber nur dieses eine und einzige Mal! Du merkst es dir besser! Privat wird abgeleitet vom lateinischen Wort Privatus und bedeutete Ursprünglich getrennt und genau das tue ich damit auch! In seiner heutigen Form ist es ein Antonym von offenstehen! Ich rate dir mich nicht nocheinmal so zu beleidigen Dynamite! Sonst wirst du wie dein Name schon indiziert explodieren..... außerdem besorgst du mir auch ohne den ganzen Kitsch und ohne das ganze traurige Gerede von: Mir geht es SO gut oder ich hatte eine SO harte Kindheit und ein beschisseneres Leben, ein Match!
Dolfgrins Fäuste entspannen sich wieder und langsam lässt er sich zurück auf den Stuhl sinken. Dynamite muss einmal kurz schlucken, denn beleidigen wollte er mit seinen Worten nicht. Eher war es als Hinweis gedacht.
Dynamite: Als Beledigung war dies auch nicht gedacht. Einige Wrestler zeigen auch Szenen aus ihrem privaten Umfeld. Nun gut, also zeige dich in den nächsten Shows mal öfters den Kameras. Das ist das, was ich dir eigentlich vermitteln möchte Dolfgrin: Ist das alles was du mir sagen wolltest?
Dynamite überlegt kurz und nickt dann zustimmend.
Dynamite: Im Grunde ja. Weil das Wrestlingbusiness besteht nicht nur ausschließlich aus Matches.
Dolfgrin nickt und steht auf.
Dolfgrin: Ich wünsche dir noch einen guten Tag und wesentlich wohl überlegtere Worte!
Dann dreht Dolfgrin sich um und verschwindet mit Luna aus dem Raum.
Dynamite: Danke, dir auch.
Dann fadet die Szene aus.
Immer wenn ein Song der Band Evanescence aus den Boxen dröhnt, ist jede Halle, die die GFCW weltweit besucht, aus dem Häuschen. Denn absolut jeder weiß ganz genau, dass dieser Song zum Wrestler des Jahres 2014 und GFCW Finest Hour Turniersieger 2015 gehört… und genauso ist es. Zereo Killer nähert sich den lauten Jubelrufen und gesellt sich zu seinen Fans. Er präsentiert sich natürlich immer noch in seinem Black and White Illusion Outfit und seine Anhänger bringen ihm immer wieder zum Lachen. Er lässt sich viel Zeit, geht links sowie rechts an den Fans vorbei, sodass er allesamt abklatschen kann. Auch für einige Autogramme und Selfies ist er sich nicht zu schade…
Im Anschluss geht’s rund um den Ring herum, ein kurzer Gruß an das beste Kommentatorenduo der Welt und schnurstracks befindet sich Mike MacKenzie schon auf dem obersten Ringseil. Er schaut entschlossen durch die Crowd und reißt euphorisch beide Arme in die Höhe, was von einem lauten Jubelruf begleitet wird. Im Anschluss rennt er über das Top Rope drüber und beweist wieder einmal sein meisterhaftes Können des Slackliningsports, ehe er mit einer Shooting Star Press in den Ring springt. Natürlich – wie sollte es auch anders sein – landet der Kalifornier auf den Beinen und beim Kontakt mit dem Ringboden wird das Theme sofort abgewürgt… nun sind die ohrenbetäubenden YOU STILL GOT IT – Chants der Zereo-Army zu hören. Seine Fans stehen trotz der Auseinandersetzung mit seinem eigenen Team zu ihm, das freut dem Amerikaner sehr. Für einen Moment hatte er schon daran gezweifelt, dass zumindest einige Zuschauer das Lager sozusagen gewechselt und sich zu Crutch-o-Maniacs transformiert haben Während er sich diese Gedanken macht, wird ihm sofort das Gerät der Macht überreicht… Ein Mikrofon bedeutet Macht, denn alle hören zu, wenn nur eine Person spricht, und diese eine Person ist Zereo Killer himself!
Zereo Killer: „Ich danke euch für diesen herzlichen Empfang liebe Fans!“
Natürlich will er sofort weitersprechen, doch die Crowd macht ihm einen Strich durch die Rechnung und schreien und chanten seinen Namen. Mike badet kurz in der Menge des extremen Zuspruchs, macht aber dann deutlich, dass er einiges zu sagen hat… und das tut er sehr gerne wie wir alle wissen.
Zereo Killer: „Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass sich in der Wrestlingwelt außerhalb des Ringes, sprich bei euch, liebe Fans, einiges verändert hat… oder sich einiges verändern könnte… Zereo Killer und Jason Crutch sind die Publikumslieblinge der GFCW, aber wir verstehen uns nicht… nicht mehr… Das war früher mal anders.“
Er ringt ein bisschen mit sich selbst und hadert mit den Worten. Irgendwie scheint ihn das wirklich zu beschäftigen, tut es ihn sogar Leid, was er gesagt hat?
Zereo Killer: „Wir waren mal wirklich gute Freunde, ich habe zwar den Anstoß dazu gegeben, dass wir uns nicht mehr verstehen… aber nunja, das war schon eine saublöde Aktion von Crutch, dass er den Ringrichter und auch Breads nach dem Titelverlust attackierte… Auch war ich der Initiator dieser heftigen Diskussion heute zu Showbeginn. Tja, wir wissen alle, dass ich ein Hitzkopf bin, aber dafür kann man bei mir immer davon ausgehen, dass ich immer die Wahrheit sage, dass ich immer sage, was ich mir denke, versteht ihr? Ich war vielleicht provokant, habe auch nicht immer die Aussagen gewählt, die jeder Fan sich von mir gewünscht hätte… tja, aber ich bin authentisch und ehrlich…“
Er geht im Kreis herum und hebt den Zeigefinger in die Höhe. Er ist wohl noch nicht fertig.
Zereo Killer: „Das erinnert mich an damals, ich glaub das ist jetzt gut anderthalb Jahre her, als Lex Streetman der Champion war und nicht mehr wollte. Da kam ich raus und hab ihn herausgefordert, er lehnte ab… aus Wut verpasste ich meinem guten Freund eine Backpfeife! Das gefiel im ersten Moment natürlich auch niemanden, ich erntete dafür sogar ein paar Buhrufe und so… doch irgendwie konnte ich ihn motivieren, dass er beim PPV alles gab und so wars dann auch… nur war der lachende Dritte damals Raphaellus Krueger… tja, aber um ihn geht’s nicht… es geht darum, dass ich euch hiermit sagen und zeigen will, dass ich sehr impulsiv bin, aber wirklich ehrlich und authentisch…“
Dann bleibt er plötzlich in der Mitte des Ringes stehen und schaut sich die Reaktionen des Publikums an. Sie diskutieren untereinander und ein unruhiges Murmeln ist zu hören… Auch ein Seufzen sickert durch den Schallwandler, ehe der Nummer #1 Herausforderer auf Robert Breads‘ Titel weiter spricht.
Zereo Killer: „Worauf ich hinaus will ist, dass ich alles, was ich getan habe, nicht bereue. Vor allem nicht die Konfrontation mit Jason Crutch! Ich versuche ihn lediglich die Augen zu öffnen, dass er mal wieder wird wie früher, der Crutch, den ich mochte! Nur versteht er es nicht, noch nicht! Wer weiß? Vielleicht pendelt sich das irgendwann wieder ein? Vielleicht müssen wir uns lediglich die Scheiße aus dem Leib prügeln, damit wieder alles grade gerückt werden kann? Ich weiß es zum aktuellen Zeitpunkt wirklich nicht, wie der – ähähäm – Beziehungsstatus zwischen Zereo Killer und Jason Crutch aussieht… aber was ich euch sagen will ist…“
Und nun blickt er eindringlich durch die Crowd und will mit so vielen Fans wie möglich Augenkontakt halten.
Zereo Killer: „Die Zereo Army ist super, die Crutch-o-Maniacs sind super! Auch wenn sich die Fanlager im Augenblick aufgrund aktueller Geschehnisse spalten… haltet einfach zusammen und genießt die Show!“
Keine euphorischen Chants der Fans, keine YOU STILL GOT IT – Sprechchöre, nein… Einfach nur anerkennendes, respektvolles Klatschen! Egal wie sehr es gerade zwischen Zereo Killer und Jason Crutch brodelt, die Fans sollten zusammenhalten und die Show genießen. Wirklich… fantastisch. Sogar teilweise Standing Ovations… immer mehr Leute stehen auf und nicken dem Killer zu. Es dauert nicht lange, und die komplette Halle hält es nicht mehr auf den Sitzen.
Robert Breads: „Und ich fände es absolut super wenn du jetzt deinen Braveheart-Speech beendest und den Fans ihre wohlverdiente Pause gönnst, damit sie sich übergeben können.“
Köpfe drehen sich. Buhrufe werden laut. Da, in der obersten Reihe der Fans in der Arena, steht der amtierende GFCW World Heavyweight Champion, den goldenen Gürtel um die Hüften, ein Mikrofon in der Hand und ein zynischen Lächeln auf den Lippen.
Robert Breads: „Zu sagen dass du mich langweilst wäre ein Euphemismus, Zereo... im Ernst, um DAS zu sagen musst du extra vor die Zuschauer treten? Hast du eine solche Angst dass sie nun keine Lust mehr auf dich haben, dass du gleich wieder drauf los schleimen musst? Armselig.“
Und nun, langsam, Schritt für Schritt, geht er die Treppe herunter zum Ring, wobei er die Fans in zwei Hälften teilt – man buht ihn zwar aus und mag ihn nicht, aber sich mit ihm anlegen will nun auch wirklich Niemand. Das kann ihr Held Zereo Killer machen. Ironischerweise spaltet Breads hier die Fans nun tatsächlich physisch, während Zereo es mit seiner Aktion zu Beginn der Show wohl nur psychisch getan hatte.
Robert Breads: „Ich meine, müsst ihr denn unbedingt Freunde sein, Zereo? Das hier ist ein Business, das Wrestling-Business. Könnt ihr nur zusammen antreten wenn ihr euch ganz doll lieb habt? Anscheinend ja schon. Siehst du, das ist der Unterschied zwischen unseren Teams. Unser Team ist kein Team das nur aus allerbesten Freunden besteht. Wir müssen nicht vorher zusammen abhängen und bescheuerte Motivationsreden halten, uns gegenseitig pushen... nein, wir werden zusammen arbeiten, weil wir das Match gewinnen wollen. Und danach gehen wir wieder getrennte Wege und wenn ich dem Demon of Death oder dem Puppenspieler danach in seinem Singles Match gegenüber treten sollte, werde ich sie auseinander nehmen. Aber nicht heute. Heute Abend steht ein Match an, das im Zeichen vom Business steht. Und bei euch?“
Der Kanadier ist nun am Ring angekommen und entert diesen über die Treppe.
Robert Breads: „Ihr spielt die Seifen-Oper des zerstrittenen Teams. Und dann sind die Fans gespannt, ob es doch noch klappen kann bei euch, oder ob nicht, und weißt du was? Das interessiert mich einen Scheißdreck.“
Endlich steht der Mann aus Toronto seinem Gegner bei GFCW Brainwashed gegenüber.
Robert Breads: „Wen interessiert bitte die Freundschaft zwischen Jason Crutch und Zereo Killer? Mike, alles, was dich interessieren sollten, befindet sich um meine Hüften. Jeder Nebenkriegsschauplatz, den du dir aufmachst, minimiert deine ohnehin schon astronomisch kleinen Chancen nur noch weiter. Ich will bei Brainwashed zumindest ein bisschen mit dir spielen, Zereo, und nicht in drei Minuten fertig sein, weil es dir wichtiger war vor dem Match Blumen für Jason Crutch zu kaufen als noch einmal ins Fitness-Studio zu gehen. Denn das wird zu deinem Untergang führen... aber das habe ich ja alles schon gesagt.“
Schulterzucken beim Titelträger.
Robert Breads: „Aber gut, spielt euer Spielchen, von mir aus... das macht es nur einfacher für Team Breads, das Match heute Abend zu gewinnen. Ich meine, das würden wir sowieso... ich allein habe Jason Crutch bereits einen geliebten Titel abgenommen und bewiesen, wer von uns der Bessere ist. Ich war schon 2010 besser als Johnboy Dog, als ich noch ein Rookie und er ein erfahrener Veteran war – nun bin ich auf dem Höhepunkt meines Schaffens und er ist über seinem Zenit, alt, schwach und gebrochen. Und dann ist da noch... dieser vierte Typ in eurem Team. Ich habe vergessen wie der heißt oder was der so gerissen hat, aber den werde ich auch schon platt machen. Das lässt nur uns beide übrig, Zereo... und du wirst, wie wir es bereits ausgemacht haben, als Erstes aus dem Match ausscheiden. Die Chancen stehen nicht gerade gut, oder?“
Es war einfach nur sonnenklar, dass der GFCW Heavyweight Champion höchstpersönlich hier rauskommt und etwas dazu zu sagen hat. Verdammt, immerhin ist hier Derjenige im Ring, der rein theoretisch die Chance besitzt, Breads schon bald den Titel abzunehmen.
Zereo Killer: „Wir werden sehen, wie es nachher endet, wenn wir Beide in den Ring steigen und kämpfen bis zum Schluss! Das wird auf alle Fälle deine erste von zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen mich werden, Breads!“ Robert Breads: „Das glaubst du doch selbst nicht.“
Ein ehrliches, kurzes, eiskaltes Lachen des PCWA-Wrestlers. Breads kann das nicht ernst nehmen.
Robert Breads: „Ich sehe in deinen Augen doch die Angst, Zereo. Nein, nicht nur die Angst... die GEWISSHEIT, das WISSEN, dass du mich nicht schlagen kannst. Du hast dir vielleicht eingeredet dass in einem Tag Team Match alles passieren kann, das seltsame Dinge passieren können... aber nein, tief in deinem Inneren weißt du es: Du kannst micht nicht besiegen.“
Ein Satz den man von Breads bislang sehr, sehr oft gehört hat – und der bis jetzt auch gestimmt hat.
Robert Breads: „Komm schon, Zereo, gib' es zu – du hast Angst. Angst dass die Fans dir den Rücken kehren, weil ihre Unterstützung das Einzige ist, was dir bleiben wird wenn du deinen Title Shot verloren hast. Angst dass du versagen wirst. Angst dass du mich nicht schlagen kannst. Angst... Angst davor, dass du nie wieder DAS HIER tun wirst.“
Und mit diesen Worten löst Breads den Gürtel um seine Hüften und streckt ihn hoch in die Luft, über seinen Kopf, als Zeichen seiner Überlegenheit und seines Status – er ist der Champion, niemand sonst. Er ist der Beste. Er ist Robert Breads. Er ist unbesiegbar.
Mike MacKenzie starrt den Titel an, und sein Blick wandert wieder zum entschlossenen und siegessicheren Kanadier. Wie ein Fels in der Brandung hat sich Robert Breads vor Zereo Killer aufgebaut. Selbstbewusst wie eh und je, nicht einen Augenblick denkt er dran, dass er gegen den Mann aus Kalifornien verlieren könnte… Der Mann der 1.000 Facepaintings schließt für einen Blick seine Augen und geht ein bis zwei Schritte zurück… Er fasst sich ein Herz, sucht den Blickkontakt zu seinem neuen Gesprächspartner. Er hebt das Sprechgerät zu seinen Lippen. Mike überlegt noch kurz, doch dann beginnt er zu sprechen.
Zereo Killer: „Weißt du was, Breads? Du hast tatsächlich Recht.“
Eine Antwort, die die GFCW Galaxy schockiert und Breads ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Als würde er sagen „Seht ihr? Ich habs doch gewusst!“. Doch Mike MacKenzie ist natürlich noch nicht fertig mit dem was er sagen will.
Zereo Killer: „Ich habe Angst davor, dass ich bei diesem Match versagen werde! Ich habe Angst davor, dass ich bei GFCW Brainwashed 2015 nicht dazu in der Lage sein werde, dir den Titel abzunehmen. Ich sehe jede Chance wie meine letzte und werde wie immer alles geben. Für meine Fans, für mich selbst, für meinen Bruder, für meine Tochter! Ich habe Angst davor mit dem Wissen in dieses Match zu gehen, dass ich absolut alles gebe und dennoch verlieren werde! Ja, Robert Breads, du hast definitiv Recht damit, wenn du sagst, du erkennst Angst in meinen Augen…“
Nun geht Mike wieder einige Schritte auf seinen kommenden Gegner zu. Sie stehen sich wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
Zereo Killer: „Doch es kommt nicht drauf an, ob man Angst hat! Es kommt drauf an, dass man die Angst akzeptiert. Und vor allem kommts drauf an, wie man mit dieser Angst umgeht!“
Dieser Satz lässt viele Fans in der Halle laut aufjubeln und mitten unter diesem Jubel durchdringt die Stimme des Publikumslieblings!
Zereo Killer: „Ich habe die Angst akzeptiert, seitdem du mir meine erste Niederlage in der GFCW zugefügt hast und was folgte dann einige Zeit später? Ein Sieg gegen dich meinerseits! Du hingegen… ich sehe in deinen Augen nullkommanull Angst! Lediglich diese arrogante Ausstrahlung, nichts in dieser Welt könnte dir diesen Titel nochmal abnehmen! Du zweifelst nicht eine Sekunde daran, dass ich beim BREADS-PPV gewinnen könnte! Bei Brainwashed verlierst du eh nie, egal wer kommt, egal was kommt, egal wie es kommen mag! Robert Breads gewinnt gegen Zereo Killer und wird als Champion zu GFCW Title Nights 2015 reisen! Du bist zuversichtlich, voller Hochmut und absolut von dir selbst überzeugt, dass du gewinnen wirst, stimmts?“
Natürlich nickt hier der Champion, was soll er dem noch hinzufügen? Selbst hätte er es wohl kaum besser sagen können…
Zereo Killer: „Und genau deshalb wirst du bei Brainwashed untergehen, weil du dich nicht damit auseinandersetzt, dass du verlieren könntest. Deine Arroganz, dein übergroßes Selbstbewusstsein, deine absolute Selbstüberzeugung, das wird dein Untergang sein! Du bist schlagbar, ich bin schlagbar, jeder ist schlagbar! Und genau das werde ich dir nicht einmal, sondern zweimal relativ kurz hintereinander beweisen!!!“ Robert Breads: „Du bist nicht der Erste, der meinen Untergang prophezeite. Lex Streetman, Jimmy Maxxx, Lionel Jannek, Jason Crutch... sie alle haben das auch gesagt. Guck' dir an wo sie nun sind. Guck' dir an wo ich jetzt bin. Siehst du, der Unterschied zwischen mir und allen Anderen ist dass ich keineswegs arrogant bin wenn ich mich den Besten nenne. Ich bin lediglich realistisch. Ich sehe die Wahrheit. Und die Wahrheit ist, Zereo Killer...“
Der Kanadier lächelt.
Robert Breads: „...dass du dich am Besten einmal umdrehen solltest.“
Irritiert hebt Zereo Killer die Augenbrauen, leistet aber durchaus verwirrt Folge. Er dreht sich auf dem Absatz um.
Direkt vor ihm steht Marvin Percio.
Pete: „Nein!“ Sven: „Kick in den Magen von Zereo Killer! Er nimmt ihn hoch!“ Pete: „TRANSCENDENCE! Das ist sein Package Piledriver!“
Tatsächlich. Während Breads gesprochen hatte hatte sich Marvin Percio von hinten in den Ring geslidet und sich hinter Zereo Killer aufgebaut. Der Partner von Robert Breads, mit dem er schon die Tag Team Challenge früher im Jahr gewonnen hatte, im heutigen Main Event steht wieder auf und lässt den geschlagenen Zereo Killer auf dem Ringboden liegen. Breads applaudiert der Aktion seiner Partners, während dieser auf sein geschlagenes Opfer hinab blickt und die Nase rümpft, als hätte er gerade einen besonders übel riechenden Beutel Müll entsorgt.
Dann überreicht Breads seinem Partner feierlich den GFCW World Heavyweight Title, um die Hände frei zu haben. Bitter für Zereo Killer – ihm will Breads nicht einmal die Hand geben, während er Percio ohne nachzudenken sofort das Heiligtum in die Hand drückt für das der Kalifornier alles geben würde.
Zereo stöhnt auf, versucht gerade wieder auf die Beine zu kommen, wirkt noch irritiert und angeschlagen. Spöttisch hebt „Canada's Own“ das Mikrofon an den Mund.
Robert Breads: „Was ist, Zereo? Wir sind zwei gegen einen – und es gibt drei Leute, die dir helfen könnten! Drei! Wo sind die, Zereo? Wo sind die? Wo sind deine Freunde? Was bringen dir deine Freunde? Nichts. Gar nichts. Sie sind nicht hier. Denn du hast sie alle verprellt. Du bist allein. Und allein kannst du überhaupt nichts ausrichten. Allein bist du wehrlos. Allein bist du hilflos. Allein bist du NICHTS.“
Spricht es und wirft das Mikrofon von sich, ehe er seinen Herausforderer am Kopf packt und hoch zieht, um ihn auf seine Schultern zu laden. Sein Lächeln dabei ist absolut bösartig und mitleidlos, ehe er einmal laut ruft „I still got it!“, um sich über seinen Rivalen lustig zu machen. Dann schleudert er ihn von sich.
The Big Hit!
Breads zeigt den Trademark-Move von Zereo Killer gegen ihn, um noch weiter Salz in die Wunde zu streuen. Langsam und genüsslich richtet Breads sich auf und klopft sich imaginären Staub von den Schultern, während er in einem Meer aus Buhrufen badet – das gefällt den Fans überhaupt nicht. Er ruft Marvin Percio etwas zu, und dieser tritt nach wenigen Momenten an ihn heran und überreicht Breads „seinen“ Titel, den dieser danach noch einmal in die Luft streckt. Zereo Killer liegt geschlagen am Boden. Die Frage ist: Werden wir das im Match nachher auch so sehen?
Die
Kamera fadet hinter Ryder ein, dieser bewegt sich durch die
Katakomben der Halle, bis er zu einer Kreuzung kommt und nach
links geht. Plötzlich läuft Ryder in eine Person rein,
welche ihn mit einem kurzen Schubser aus seiner Komfortzone
stößt, es ist Dolfgrin, sogleich beginnt Luna zu
reagieren, sie knurrt und fletscht die Zähne. Die Augen
Dolfgrins sind im Rachen der Maske verborgen und weder für
sein Gegenüber noch in dem Video sichtbar, mit heiserer
Stimme beginnt der einen Kopf kleinere Maskierte ruhig aber
bestimmt zu sprechen.
Beide starren sich noch für einen Moment lang in stille an, dann fadet die Kamera aus.
Jemand, der auf gute Musik steht, dem gefällt natürlich E-Rotic – Help me Dr. Dick. Diese Sorte von Menschen scheint es in der GFCW Galaxy nur vereinzelt zu geben, denn als genau dieser Song aus den Boxen dröhnt, wird der Frauen-Arzt aus Busendorf überwiegend mit Buhrufen begrüßt…
Immer noch in seinem Privatoutfit macht er sich auf dem Weg ins Geviert und hat bereits einen Schallwandler in seiner rechten. Er verzichtet hierbei komplett auf seine Spielchen mit dem Publikum. Der Ring ist schnell geentert und als er sich in der Mitte des Ringes aufstellt, wird das Theme auch direkt abgewürgt. Der Doc hat etwas zu sagen. Die Buhrufe hindern ihn nicht daran einfach loszulegen, er versucht diese einfach zu übertönen.
Dr. Dick: „Jetzt mal ganz ehrlich, könnt ihr nicht einfach mal die Klappe halten, wenn ein Arzt etwas zu sagen hat?“
Dies ist natürlich nicht für den Gemütszustand der Bremer förderlich und der Lärmpegel steigt noch weiter an.
Dr. Dick: „Wisst ihr was? Ihr kotzt mich richtig an. Buht mich hier einfach aus, meintet, ihr seid stark dadurch, doch habt ihr das Recht dazu? Nein! Genauso wie dieses verdammte Werder Bremen, die reißen auch seit Jahren nix mehr, meinen aber sie sind die Größten!“
Das Publikum beleidigen ist auf seiner To-do-Liste abgehakt. Die Reaktionen sind auch dementsprechend und es finden einige Papierballen und auch Bierbecher den Weg in den Ring… Verachtend spuckt er metaphorisch auf die Matte und spricht weiter.
Dr. Dick: „Nicht nur, dass meine Frau mit einem Dämon herumvögelt, nein, heute trete ich auch noch gegen einen Mann aus der Vergangenheit an! Was soll denn der Scheiß? Hat die GFCW mit mir echt nix Besseres vor??? Ich bin seit einem verdammten Jahr ungeschlagen in dieser Liga und mir wird ein Mann namens Rob Gossler vor die Nase gesetzt, der schon längst der Steinzeit angehört??“
Als die Crowd den Namen hört, beginnen sie natürlich zu jubeln. Es ist tatsächlich schon sehr lange her, dass dieser Mann den Weg in die GFCW gefunden hat. Jeder will ihn wieder sehen.
Dr. Dick: „Ich kenne diesen Mann natürlich nicht und habe mal ein wenig recherchiert. Und wisst ihr, was ich rausgefunden habe??? Er war GFCW Intercontinental Champion!“
Die Menge tobt natürlich, nur allzu gerne erinnern sie sich daran zurück.
Dr. Dick: „Er hat den Gürtel mit Würde und Stolz getragen…“
Weiters jubelt das Bremer Publikum, aber der Doc schüttelt mit dem Kopf und wachtelt mit seinem Zeigefinger hektisch von links nach rechts.
Dr. Dick: „NOT! Natürlich hat er das nicht ihr unterbelichteten Bremer!!“
Von einem Augenblick zum Anderen überschlagt sich die Stimmung des Publikums und YOU SUCK Chants werden immer lauter.
Dr. Dick: „Ich sucke? Das glaube ich nicht! Wenn jemand suckt, dann is es meine…“
Hm, jetzt wollte er mit Sicherheit einen coolen Spruch bringen, der die eindeutige Zweideutigkeit hervorheben soll… aber seine Frau ist nicht da. Tracy, Stacy und Casey hat er auch sehr schnell wieder in den Wind geschossen. Er ist alleine da, ohne weibliche Begleitung… Er lässt den zweideutigen Spruch einfach mal stecken… Er richtet sich den sinnbildlichen Kragen zurecht und spricht weiter…
Dr. Dick: „Rob Gossler war GFCW Intercontinental Champion und hatte bei GFCW Title Nights ein großes Titelmatch. Und was war damals? Man sah ihn, wie er in einer Gosse lag und beinahe vergaß, dass er ein Match hat!“
Er breitet die Arme aus und blickt fragend durchs Publikum. Einige nicken mit dem Kopf, andere können darüber laut auflachen. Natürlich kennt man diese Szene noch sehr gut.
Dr. Dick: „Ein Champion dieser Liga vergisst, dass er seinen Titel bei der wichtigsten Veranstaltung seines Arbeitsgebers verteidigen muss! Was soll denn der Scheiß??? Dieser Rob Gossler ist einfach nur ein Witz! Und genauso sieht er auch aus! Wie ein zweitklassiger Punk, der in der Gosse verreckt!“
Erneut spuckt er auf die Ringmatte und fährt mit seiner Wutrede fort.
Dr. Dick: „Ich wette, dass dieser Gossler immer noch in der Ecke liegt und nach einem weiteren Fläschchen Bier lechzt! Ich werde ihn heute eine derbe Niederlage verpassen, die er so schnell nicht vergessen wird! Glaubt mir, an dieses Match wird er sich heute erinnern können!“
Er geht im Ring hin und her und bleibt plötzlich stehen. Ein Zeigefinger wird in die Höhe gestreckt und er spricht weiter.
Dr. Dick: „Es sei denn, er ist überhaupt da… vielleicht hat er schon wieder vergessen, dass er heute Abend ein Match zu bestreiten hat!“
Kampfeslustig blickt der GFCW Arzt, dem die Schlampen vertrauen, schon in Richtung Auftrittsrampe und brüllt los.
Dr. Dick: „Komm schon Rob Gossler! Wenn du da bist, dann zeig dich! Wehr dich gegen diese harten Worte, die ich dir entgegenwerfe!“
Er beugt sich mit seinem Oberkörper über das oberste Seil und sendet einige Giftpfeile in Richtung Backstagebereich.
Dr. Dick: „Lass dich blicken! Zeig deinem Publikum, dass du da bist! Zeig mir, dass du mehr Wert bist als ein Stück Scheiße!!!“
Urplötzlich ist diese Aggressivität verschwunden und der Doc bricht in einem Gelächter aus, bevor er erneut das Mikrofon zu seinen Lippen führt.
Dr. Dick: „Tja… wie ich schon sagte… Dieser obdachlose Alkoholiker soll bleiben wo er ist! Falls er doch noch auftauchen sollte, dann prügel ich ihn nüchtern! Ich schick ihn per Dick Explosion in die Entzugsklinik! Dort wird sich mein Cousin Dr. Sick um ihn kümmern!!!“
Erneut macht der Frauen-Arzt eine kurze Redepause.
Dr. Dick: „Aber wenn er nicht kommt, dann will ich trotzdem, dass das Match angeläutet wird! Denn ich trete an! Ich arbeite hier in dieser Liga! Wenn dieser verdammte Gossler nicht kommt, dann soll der Referee das Match anläuten und diesen Alkoholiker auszählen! Und ich werde meinen großartigen Sieg zelebrieren!“
Nach diesen Worten wirft er das Mikrofon aus dem Ring und es sind nur noch Buhrufe zu hören. Er breitet die Arme aus, dreht sich theatralisch im Ring und zeigt sich „seinem“ Publikum! Die Musik geht wieder an und der Mann in seinen ungewohnt normalen Klamotten verlässt den Innenraum der Arena und verschwindet hinter dem Vorhang.
???: „Neinneinneinneinnein…ich bin im Recht. Ich bin im Recht. Du redest Unsinn!“
…
???: „BLÖDSINN! Ich bin über’s Ziel hinausgeschossen!“
…
???: „Bin ich nicht! Ich glaube langsam, ich bin wirklich wieder verrückt!“
…
???: „NEIN! Ich. Bin. Nicht. VERRÜCKT! Nicht mehr.“
…
???: „Ich hab ihn gespürt, nicht wahr? Er gibt ihn mir, und ich hab es wieder gespürt. Ich weiß, dass es so ist. Wer wüsste es besser als ich? Schließlich war ich am Gipfel. Ich war ganz oben an der Spitze. Und ich wurde hinuntergestoßen. Und jetzt ist er da und stiehlt mir den Kampf, der mir zusteht. MIR!“
…
???: „…“
…
???: „Dazu fällt mir nichts ein? Und ich weiß, wieso? Weil ich Recht habe, verdammt. Ich gehöre an die Spitze! Ich will dieses Gefühl wieder haben! Ich darf mir nichts anderes einreden lassen. Ich bin schon so weit gekommen. Und jetzt nimmt er mir das, was mir eigentlich zusteht. Ich lass es mir nicht einfach so wegnehmen. Und heute Nacht wird er wieder versuchen, es mir wegzunehmen.“
…
???: „…Nein…diesmal lass ich es nicht zu!“
…
???: „Siehst du? Das gefällt mir schon besser. Nein, lass es nicht zu!“
In der GFCW ist man nicht oft unbeobachtet. Die Wrestler sind es gewohnt, immer im Spotlight zu stehen, beobachtet von so und so vielen Kameras. Doch manches Mal gibt es Situationen, in denen die Wrestler das Gefühl haben, ungestört zu sein. Und solche Situationen treten z. B. ein, wenn sie auf der Toilette sitzen. Eigentlich unerhört, was hier stattfindet. Doch der Kameramann, der zufällig zur gleichen Zeit auf der Schüssel in der Nachbarkabine hockt, hört dieses Zwiegespräch. Seine Kamera…tja, die hat er natürlich mitgenommen gehabt. Warum auch nicht? Soll er sie vorne bei den Waschbecken liegen lassen, damit sie ihm ein anderer klaut? Außerdem wollte er sowieso gerade die letzte Backstage-Szene, die er gedreht hat, nochmal überprüfen. Und das macht er gewohnheitsgemäß aufm Topf – wenn er denn gerade muss. Aber was soll die lange Erklärung? Es ist, wie es ist. Filmen tut er nicht. Man sieht sowieso nichts. Aber er hat das Mic auf Aufnahme geswitcht, sobald er vernommen hatte, was da in der Kabine neben ihm gesprochen wird.
Wer zum Teufel unterhält sich da aber? Jemand führt Selbstgespräche, das ist klar an der sich kaum verändernden Stimme zu ahnen. Wir wissen es nicht, werden es wohl auch nicht erfahren. Man hört nur, dass es im Moment ruhig ist – und man hört den Kameramann atmen.
Dann wird die Spülung in der Nachbarkabine betätigt. Die Tür wird geöffnet. Schritte. Und der Kameramann hält den Atem an. Die Schritte führen zu den Waschbecken hinüber. Dann hört man, wie sich die Schritte zur Ausgangstür entfernen. Dann ist es still. Der Kameramann atmet wieder. Zum Glück hat er sein Geschäft gar nicht erst verrichtet, sonst würde man hier Töne hören, die man nicht unbedingt hören will. Der Kameramann ist so nervös, dass er seine Kabinentür wohl sofort öffnet – man hört es nur, das Bild ist immer noch schwarz. Dann nur noch:
???: „Hallo, Jerry…“
Und mit einem dumpfen Schlag endet das Segment abrupt.
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