Wir befinden uns Backstage und sehen, wie Antoine ruhig und gelassen, aber mit Ziel durch die Katakomben schlendert. Mit einer Selbstzufriedenheit, die ihresgleichen sucht, pfeift er ein lässiges Liedchen, eher er an seiner Destination angekommen ist. Jasper Randall und Drake Ackley, der Fight Club! Die GFCW-Tag-Team-Champions konnten ihre Titel bei Finest Hour in einem absoluten Klassiker gegen die Trucker-Brüder von Big Rig am Ende dann doch überraschend verteidigen. Und so stehen sie einmal mehr hier, die Gürtel um die Hüften – würde man sehen können, wenn sie nicht die mausgrauen Hoodies darüber tragen würden. Ackley und Randall stehen nun direkt vor ihm und wirken so, als ob die Pfeifeinlage ihnen nicht so sehr gefallen hat. Das stört den Behüter von Kultur aber so viel wie Trump die globale Erderwärmung und so ergreift er direkt das Wort.
Antoine: "Jasper, Drake, von Champion zu Champions... Glückwunsch zur Titelverteidigung. Ich kann euch nicht leiden, da mache ich kein Geheimnis draus, aber ich respektiere Taten. Ohne Zweifel wird der große Fight Club in die Annalen der GFCW eingehen, als vielleicht bestes Team aller Zeiten."
Die grimmigen Untergrundkämpfer wirken nicht so, als hätten sie Lust auf die berühmten Monologe des Champs. Und noch weniger Lust haben sie, ihm etwas zu entgegnen. Aber das scheint Schwanenburg nur recht zu sein, denn so kann er einfach weiterreden:
Antoine: "Falls ihr meine glorreiche Anfangsrede gehört habt, wisst ihr, warum ich hier bin. Ricksenburg ist auf der Jagd, Steuern werden eingetrieben. Das Puzzle muss vervollständigt werden. Das erste Puzzlestück befindet sich direkt auf meinen Hüften. Das Zweite trägt dieses Papasöhnchen, das ihr auch Freund nennt, derzeit spazieren. Dieser Versager von einem Wrestler ist nicht nur eine Schande für diese Liga, sondern auch für den Fight Club. Dieses Ziel zu erreichen wird das wohl einfachste aller Ziele sein, denn, nun ja, als Versager versagt man eben. Das ist das, was ein Versager tut. Versagen. Früher oder später werdet ihr das einsehen und euch von ihm lossagen. Das ist nur ein gut gemeinter Rat als Champion und Leitbild dieser Liga."
Geht es wirklich noch weiter? In Drake brodelt es und Jasper nickt höhnisch nach so ziemlich jeder Silbe. Dieser 'Rat' ist nicht unbedingt das, was die Jungs hören wollen.
Antoine: "Das dritte Teil wird die Cotatores Trophy. Auch dies sollte ein Leichtes sein für fantastische Wrestler und Freunde, wie es Alex und ich sind. Ich hörte, dass auch ihr ein Auge darauf geworfen habt und sage euch das nun folgende nur ein einziges Mal und mit Nachdruck: Diese Trophy gehört ausschließlich in die Hände von Ricksenburg. Wir sind diejenige, welche die GFCW über ihre Grenzen hinaus vertritt und wir sind das Bild der Öffentlichkeit. Diese Trophy ist für uns bestimmt und gemacht, daran könnt selbst ihr nichts ändern."
Die Stimme des Champs hebt sich langsam. Pocht die Halsschlagader von Drake bereits? Es sieht fast so aus. Noch aber sehen sich die GFCW-Tag-Team-Champions nicht genötigt, etwas zu sagen. Oder sollen sie gleich Taten sprechen lassen...?
Antoine: "Und wenn wir schon einmal dabei sind, eure Titel sind das vierte und letzte Puzzlestück. Ja, ganz richtig, Ricksenburg wird auch die GFCW Tag-Titles für sich beanspruchen. Jedes verfluchte Gold dieser Liga wird uns gehören. Wir sammeln so lange Titel, bis wir keinen Platz mehr an unseren Körpern haben, um diese zu tragen. Selbst dann engagieren wir Leute, die mit Schubkarren hinter uns herfahren. Dies ist eine formelle Kriegsankündigung, Jasper, Drake. Ricksenburg wird sich den Traum erfüllen, welchen ihr schon soo sooo lange träumt, so unendlich lange von fantasiert, aber leider niemals Wirklichkeit wurde und auch niemals Realität wird. Ricksenburg wird das erreichen, was euer degenerierter Verein niemals geschafft hat. Alle Titel unter einem Banner."
Jasper Randall mustert den GFCW-Heavyweight-Champion – von oben herab, bis sein Blick auf dem Gürtel des Großen Champions dieser Liga haften bleibt.
Jasper Randall: „Ist das so? Dein Traum ist es also, alle GFCW-Titel auf Ricksenburg zu vereinen? Mit welchem Hintergedanken, Antoine? Was wolltet ihr schon für ein Zeichen damit setzen? Wie lange hat es bei dir überhaupt gedauert, bis du da stehst, wo du jetzt stehst? Zehn Jahre? Oder länger? Sieh mich an, ‚Brainpain‘!“
Und die Blicke treffen sich. Irgendetwas „Großes“ liegt in der Luft...
Jasper Randall: „Der Fight Club hat nach nicht einmal einem halben Jahr seit ihrem Debüt in der GFCW etwas geschafft, was es zuvor nie gegeben hat: Erster GEMEINSAMER Intercontinental-Champion. Und wir haben noch etwas geschafft, was es zuvor NIE gegeben hat: Wir haben die GFCW-Tag-Team-Championtitel länger gehalten, als es jemals ein Team in der ruhmreichen 15jährigen Geschichte der GFCW zuvor geschafft hat. Klingelt es? Der Fight Club ist dazu geboren, NEUES zu schaffen. Grenzen zu überschreiten, ach was, sie zu DURCHBRECHEN. Dieses Privileg obliegt UNS! Also...wieso sollten nicht WIR es sein, die es erstmals schaffen, ALLE Titel der GFCW auf sich zu vereinen? Huh? Wieso sollte nicht, nachdem Daniel es nicht geschafft hat...“
...und er deutet mit beiden Zeigefingern bedeutsam auf den Gürtel von Brainpain...
Jasper Randall: „...ICH der nächste GFCW-Heavyweight-Champion sein?“
Das lässt er kurz so wirken – und wieder treffen sich eindeutige Blicke der drei Beteiligten, ehe Jasper Randall nochmal ausholt.
Jasper Randall: „Ihr solltet kleine Brötchen backen, ‚Brainpain‘. Der Fight Club liegt nämlich mit zwei Titeln in Front – und Daniel ist eine Hürde, die es erst zu meistern gilt. Du willst uns von Daniel berichten, legst uns sogar nahe, ihn fallen zu lassen. Nun, ich habe Neuigkeiten für dich: Es könnte nicht klarer geschrieben gestehen, dass der Tag kommen wird, an dem Daniel uns das Messer in den Rücken stechen wird. Und obwohl wir uns dessen bewusst sind, kooperieren wir zusammen, weil wir noch lange nicht am Ende unserer gemeinsamen Reise angekommen sind. Daniel weiß, dass er uns braucht – und wir ziehen Nutzen aus seinem Können. Es ist wie eine Symbiose, Antoine. Und erst wenn wir den Gipfel erreicht haben, wird diese Symbiose zerfallen. Ihr habt ein Ziel, Schwanenburg. Doch das ist dem unseren nicht so unähnlich.“
Wieder eine künstlerische Pause, ehe ein fast unsichtbares Zeichen an seinen Partner Drake Ackley folgt, das bedeutet, dass es Zeit für den Abgang ist. Und so gehen die FC-Member etwas auf Distanz, ehe Jasper noch etwas loslassen muss:
Jasper Randall: „Die Frage wird nur sein: Wer wird sein Ziel schneller erreichen? Ricksenburg? Oder der Fight Club?“
Dem Champion gefällt dies alles ganz und gar nicht. Wie wild fuchtelt er mit dem Finger.
Antoine: "DU willst World... Heavyweight... Champion sein? Dass ich nicht lache."
Ein ganz kurzer Lacher findet seinen Weg durch den Bart.
Antoine: "Punkt Eins: Das wird nicht geschehen. Und zwar niemals. Du bist vieles, Jasper, aber dieser Titel ist das höchste und erstrebenswerteste in dieser Liga. Männer von Klasse sind privilegiert, diesen zu halten. Ihr könnt in eurer Kinderkrippe, die ihr Fight Club nennt, tun und lassen, was ihr wollt, aber wahrscheinlicher ist es, dass ich in Narnia rauskomme, wenn ich durch meinen Kleiderschrank gehe, als dass du WORLD. HEAVYWEIGHT. CHAMPION. wirst. Wisst ihr, ihr seid Zombies, nur in der Gruppe stark, habe ich nicht Recht? Einzeln seid ihr gar nichts, stimmt es nicht? Punkt Zwei: Du hast nicht das Recht, meinen Namen in den Mund zu nehmen. Für dich bin ich Herr Schwanenburg, haben wir uns da verstanden? Brainpain ist etwas, das wollt ihr nicht erleben, also nehmt diesen Namen nie wieder in den Mund. Dieser Name ist das Mahnmal für alles, was ich in meiner Karriere geleistet habe ich lasse nicht zu, dass Intelligenzallergiker wie ihr diesen durch bloßes Aussprechen in den Dreck zieht. Ich bin der Champion, ihr seid Champions und in Bälde wird nur noch einer von uns drei Hübschen Gold um seine Hüften tragen. Ich hoffe das war klar genug für euch, denn Ricksenburg ist eine ganz andere Gefahr, als es zwei Footballspieler, Trucker oder Dick und Doof im Heizungskeller sind."
Abermals knistert es. Drake Ackley schiebt sich bereits an seinem Tag-Team-Partner vorbei. Wird es doch noch handgreiflich? Es ist aber einmal mehr Jasper Randall, der den Ton – oder die Gestik – vorgibt. Denn mit einem Griff an die Schulter des Chicagoers hält er diesen wortlos zurück. Und etwas hinter ihm stehend lässt er sich doch noch einmal zu etwas hinreißen:
Jasper Randall: „Ist dem so? Nun, wir werden heute Abend im Main Event einen Vorgeschmack davon bekommen, welche Gefahr von Ricksenburg ausgeht, wenn sie auf den Fight Club prallen...“
Die Luft knistert, doch es wirkt nicht so, als würde das Pulverfass explodieren. Beide Parteien wissen genau, wie weit sie gehen können. Eiseskälte wird in den Blicken allerdings ausgetauscht. Zwischen Jasper und Schwanenburg ist das letzte Wort definitiv nicht gesprochen, dafür haben sie einfach viel zu viel zu sagen. Antoine ist derjenige, welcher den Staredown bricht und sich scheinbar wieder entfernt. Einen letzten Satz kann er sich aber auch nicht verkneifen. Er ist der Champion, er hat das letzte Wort.
Antoine: "Es ist der Lauf, wisst ihr? Alle Titel gehören uns, wir kommen, um sie einzutreiben."
Und der Champ verlässt dann bestimmt die Szenerie. Drake hat dieser letzte Spruch ganz und gar nicht gefallen, doch Jasper bewahrt einen kühlen Kopf. Da scheint sich etwas anzubahnen, die Message des Champions ist klar. Als König der Liga verlangt er alles Gold. Ob sich das Team an dem Fight Club die Zähne ausbeißt, wie unzählige vor ihnen? Wir werden es erleben.
Die Crutch-o-Maniacs in der Halle springen von ihren Sitzen! Es ist Zeit für das Statement ihres Lieblings. Zu all ihrer Enttäuschung erscheint der Oberpollinger auf der Entrance-Stage allerdings nicht in einer seiner schwarzen Lederwesten mit dem „US AGAINST THE WORLD“-Aufdruck. Stattdessen trägt Jason Crutch eine himmelblau-weiße Collegejacke wie sein neuer Boss Don Sheen. Auf dem Rücken der Jacke steht „DON SHEENS BITCH“. Man sieht es, als der Begründer der Crutch-o-Mania sich auf der Stage mit ausgebreiteten Armen um seine eigene Achse dreht, während sein Feuerwerk krachend und zischend abgebrannt wird. Unter großartigem Jubel seiner Anhänger und mit den Fans in der Frontrow abklatschend begibt er sich die Rampe hinab. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille sitzt immer noch auf der Nase. Im Ring klettert er nacheinander auf die vier verschiedenen Turnbuckle, lässt sich dort bejubeln, begibt sich erst dann in die Mitte des Rings und setzt das Mic an, während seine Theme endlich verklingt.
Jason Crutch: „Es ist...“
JA-SON! JA-SON! JA-SON! JA-SON!
Er unterbricht sich selbst, gibt den Fans nochmal die Gelegenheit, ihn derbst abzufeiern. JC wirkt etwas gerührt, stemmt die Hände in die Hüften und blickt sich nochmal in der Halle um, sieht den Zuspruch seiner Fans. Wow...
Jason Crutch: „Es ist kaum zu glauben, Leute. Trotzdem ich – mal wieder – bei einem PPV nicht gewinnen konnte, seid ihr hergekommen, um mich mit euren Plakaten, euren Chants, eurem Zuspruch zu unterstützen. Das zeigt mir einfach, dass die Crutch-o-Mania die stärkste Kraft in der gesamten Wrestling-Welt ist!“
YOU’RE OUR CHAMPION! YOU’RE OUR CHAMPION! YOU’RE OUR CHAMPION!
Die alten Jason-Crutch-Chants, nur etwas abgewandelt. Der Oberpollinger lächelt, genießt noch einmal die Rufe der Fans und blickt sich abermals in der Halle um. Und wieder wirkt er ziemlich ergriffen, ringt sich ein freudiges Lächeln ab. Und dieses Lächeln nimmt man ihm sogar ab.
Jason Crutch: „Es ist einige Zeit vergangen seit dem schicksalsträchtigen Abend bei Finest Hour. Einige Abende, in denen ich nachdenken konnte. Don Sheen hat mir wahrlich das Leben zur Hölle gemacht. Und wird das wohl auch weiterhin tun. Ich habe mich bei der Vertragsunterzeichnung zu dem Match gegen den Don auf einige Dinge eingelassen, die wahrlich riskant waren. Ich möchte aber nicht leugnen, dass ich zu keinem Zeitpunkt wusste, worauf ich mich da einlasse. Nun ist geschehen, was ich und Anna nicht wollten.“
Er dreht sich mit dem Rücken zur Kamera und deutet mit beiden Daumen auf die Worte auf der himmelblau-weißen College-Jacke: DON SHEENS BITCH. Die Fans buhen, was das Zeug hält. JC dreht sich wieder um.
Jason Crutch: „Ja, das bin ich: Don Sheens Bitch. Ich trage seine Koffer, chauffiere seine Karre, öffne ihm Türen, wische ihm den Arsch ab, spucke ihm in seinen Fünf-Uhr-Tee, pinkle ihm in sein Omelette...“
Gelächter bei den Fans – ein fieses Grinsen bei Jason Crutch. Und beinahe meint man sogar sehen zu können, wie die Augen hinter der Sonnenbrille blitzen.
Jason Crutch: „Wisst ihr, ich weiß, dass es meiner Anna und unserem Kleinen gut gehen wird. Wir sind fürs Erste finanziell abgesichert. Und darum ging es mir – immer! Ich bin nach der Niederlage in mich gegangen. Ich habe viel nachgedacht, viel geredet. Mit Anna, dem Doc. Ich habe Zuspruch von euch Crutch-o-Maniacs bekommen. Egal, wie der Don mit mir umspringt, ich werde weitermachen. Denn das wichtigste ist das Wohl meiner Familie. Und das heißt, dass es weitergehen wird!“
JA-SON! JA-SON! JA-SON! JA-SON!
Crutch nickt sich selbst zu, ballt eine Faust, schwingt sie rhythmisch mit den Chants.
Jason Crutch: „Ich werde dem Don nie vergessen, welches perfide Spiel er mit mir und Anna getrieben hat. Abartig, widerwärtig, verabscheuungswürdig. Aber: Ich muss mich im Moment damit abfinden. So sind die Dinge eben! Und es wird immer mal wieder ein Glas Milch geben, das ich dem Don bringen muss...“
Meint er schelmisch grinsend...
Jason Crutch: „Wir dürfen aber nicht vergessen, was bei Finest Hour überhaupt zu meiner Niederlage geführt hat. Wir wollen doch nicht vergessen, dass ich meinen Boss bereits zum Abklopfen gebracht habe! Das Match war gelaufen. Ich hatte Don Sheen quer durch den Ring geprügelt, wir hatten one-hell-of-a-match! Am Ende aber war es mein Camel Crutch und dein Arsch, der aufgegeben hat, Don Sheen! Aber was passierte dann? DAS!“
Crutch zeigt auf den Titan Tron und wir sehen die Bilder, als der Puppenspieler in das große Finest Hour Match eingriff, mit seinem Gehstock zuschlug, JC die Puppetbomb verpasste und damit für den Sieg von Don Sheen sorgte. Natürlich finden die Crutch-o-Maniacs in der Halle das nicht toll und verfluchen den Puppenspieler dafür, dass er ihnen ihr Happyend versaut hat. Wir sehen nun wieder Crutch, der verbissen wirkt.
Jason Crutch: „Ich weiß nicht, warum du das getan hast. Wie wir zuvor gesehen haben, ging es ja doch scheinbar nicht um den schnöden Mammon. Anscheinend weißt du es selbst nicht einmal! Alles, was du willst, ist Chaos verbreiten! Puppenspieler, ich kenne niemanden in der GFCW, der so verschroben ist wie du. Niemand durchschaut dich. Ich sehe dich aber als genau das, was du bist: Ein Freak! Ein Psychopath! Ein Soziopath! Du bist der Typ, der am Schulhof den Kleineren den Lolli weggenommen hat, ihnen Angst eingejagt hat, weil er sich daran ergötzt hat. Zur Hölle, selbst mir jagtest du Angst ein! Es war vor knapp einem Jahr hier in diesem Ring, da habe ich mir aus Angst vor dir ins Hemd gemacht, war starr vor Schreck! Aber jetzt ist jetzt! Jason Crutch ist reifer geworden, es ist viel passiert und viel Wasser die Donau hinabgeflossen. Finest Hour ist passiert! Meine Angst steht hinten an, Puppenspieler! Es ist Zeit für Payback! Du hast es mir verkackt. Du hast mir meinen ersten Sieg bei einem PPV nach beinahe 2 Jahren versaut. Du hast ein Weltklassematch bei Finest Hour versaut! Du bist DAFÜR verantwortlich!“
Er schreit bei den letzten Worten fast in die Kamera, schnaubt wie ein wilder Stier und deutet wieder auf die „DON SHEENS BITCH“-Lettern. Dann sammelt er sich aber.
Jason Crutch: „Dafür gibt es eine gute Lösung, Puppenspieler. Denn schon kommen wir zum letzten Punkt, über den ich mit euch sprechen wollte: Hiermit verkünde ich offiziell, dass beim War Evening am 18.08.2017 das vierte offizielle Jason Crutch Invitational stattfinden wird!“
Pete: „YES!“ Sven: „JA!“
Und die Fans feiern es auch. Auf diese Ankündigung haben sie schon lange gewartet – und endlich ist es offiziell. War Evening, 18.08.2017, JCI!
Jason Crutch: „Und du, Puppenspieler, sollst gefälligst ein Team um dich scharren, das meinem gegenübertritt! Das ist es, was die GFCW-Galaxy will! Das ist, was wohl auch du willst! Aber eines ist todsicher: Das ist es, was ICH will! Jason Crutch Invitational, Team Crutch vs Team Puppenspieler! Ich WEISS, dass du annehmen wirst, denn das ist es, was du auch willst!“
Puppet on the String ertönt und gleichzeitig setzt dass größte Pfeiffkonzert ein, welches dem Puppenspieler wohl während seiner gesamten Zeit in der GFCW noch nicht untergekommen ist und wie reagiert der Mann der Puppen darauf? Die Menge johlt und verhöhnt ihn, verächtlich blicken sie auf ihn herab.
Pete: „Da ist sie ja: Die Große Ratte im GFCW Universum. Hat er denn überhaupt keine Ehre?“
Lächelnd im schwarzen Anzug kommt der Puppenspieler lässig die Rampe hinuntergelaufen. Den Gehstock ebenso in der einen Hand wirbelnd, wie in der anderen Hand seinen Gehstock. Er besieht sich die Fans entlang seiner Route, immer wieder drohend, er könnte auch ihnen gegenüber zuschlagend, doch kurz davor hebt er lachend immer wieder die Situation auf. Er gefällt sich in der Rolle und das sollen doch auch alle wissen, vor allem Jason Crutch, der schnaubend auf den Puppenspieler lauert, doch er lässt sich weiter im Meer des Hasses der Fans verwöhnen, ehe er doch den Weg in den Ring ansteuert.
Bedächtig steigt er in den Ring und Jason Crutch lässt ihn nur wiederwillig gewähren, doch er muss, wenn er Antworten will.
Im Ring angekommen buhen die Fans noch einmal aus leibes Kräften als er sich mit Achselzucken zu entschuldigen Versucht. Doch dann nimmt er Haltung an, als sichtbar wird wie nah er Jason Crutch gegenüber getreten ist.
Sven: „o oho, Jason Crutch würde Püppi mit Haut und Haaren verspeisen."
Der Puppenspieler zuckt noch einmal entschuldigend mit den Achseln. Doch das stimmt die Massen nicht zufrieden, vor allem nicht den vor ihm stehenden Jason Crutch. Der Puppenspieler breitet mit angewidertem Grinsen die Arme aus.
Puppenspieler: „Jason ich konnte einfach nicht anders. Tag ein Tag aus, musste ich dein Gesicht im Fernsehen sehen. Deine Predigen hören und deine Werbung ertragen, im Fernsehen, auf Plakaten, In den Straßen überall laufen die Kinder mit deinem Merchendise herum und ihr alle feiert ihn auch noch dafür. In was für einer Zeit leben wir in der dieses „Produkt“ ein solches Ausmaß an Aufmerksamkeit erregt.“
Der Blick wandert durch die Halle. Doch die Fans kennen jetzt natürlich nur einen Namen: JASON CRUTCH! Doch das hat der Puppenspieler erwartet.
„Ach ihr seid doch alle nur dumme Schafe! Jason wusste um die Risiken seines Schaffens! Ich habe dich ob der Gefahren deines egozentrischen Hervortuns gewarnt, doch du wolltest nicht hören und auch jetzt wo die Uhr kurz vor Zwölf steht will Jason nicht seine Lektion lernen.“
Der Puppenspieler lacht bitterlich:
„Nein er glaubt in seinem Größenwahn tatsächlich so viel macht über sein Schicksal zu haben, mir befehligen zu können seinen Rachegelüsten zu Diensten zu sein. Ich weiß ehrlich nicht warum ich deiner Forderung nachkommen sollte Jason, ich habe da kein Bedürfnis es zu tun.“
Amüsiert lässt er die Worte wirken. Jason Crutch aber würde dem Mann im Zylinder am liebsten eine runterhauen. Die Antwort kann ihn aber nicht zufriedenstellen...
Jason Crutch: „Du hast kein Bedürfnis dazu? Ich will dir mal sagen, was...“
Bässe gehen durch die Halle und die Crowd buht sich die Seele aus dem Leib. „Yes Sir“ von Genetikk läuft in ohrenbetäubendem Lärm durch die Anlage. Kurz danach betritt auch der Mann, den dieses Lied ankündigt, die Stage. Mit einer schwarz-gelben College-Jacke steht er da. Und natürlich mit einem Mikrofon. Sheens Mundwerk muss den Fans schließlich präsentiert werden. Der Rich Guy bleibt auf der Bühne stehen und die Musik wird langsam leiser. Dann führt er das Mikrofon zu den Lippen und beginnt zu sprechen.
Don Sheen: „Moment, Moment, Moment. Zwei Sachen. Zunächst. Was machst du hier draußen Crutch? Kannst du mir das mal erklären bitte? Ich hatte gerade Bock auf ein eiskaltes Wasser und musste es mir selber holen! Warum? Weil du hier draußen stehst und Scheiße laberst. Du sollst deinen verkackten EINEN Job machen den du hast!“
Dann macht er sich auf den Weg zum Ring. Er pöbelt etwas die buhenden Fans an, geht einmal um den Ring, lässt jedoch zu keinem Zeitpunkt die zwei Protagonisten im Ring aus den Augen. Dann steigt er lässig auf den Apron und betritt durch die Seile dann auch den Ring. Obligatorischerweise steigt er noch auf die Ringecke und genießt sichtlich den Abspruch der Fans. Dann steigt er wieder herab, stellt sich neben den kopfschüttelnden Jason Crutch und beginnt wieder zu sprechen.
Don Sheen: „Ernsthaft. Ich will heute gar nicht viel sagen. Aber was ich da gerade gehört habe, erzürnte mich doch etwas. Crutch, du bist nicht in der Position so etwas festzulegen. Das Jason Crutch Invitational. Nenenene. Crutch. Du gehörst mir. Alles was du besessen hast, gehört jetzt mir. Sogar deine hässliche Sonnenbrille. Aber so einen Müll kannst du als mein Angestellter nicht tragen. Da geht ja mein Ruf kaputt. Ned deiner!“
Mit diesem Satz schnappt sich Sheen die Sonnenbrille, wirft sie auf den Boden und mit einem Ruck tritt er auf sie, so dass sie in tausend Einzelteile zerspringt. Der pure Hass steht dem Anführer der Crutch-o-Maniacs ins Gesicht geschrieben, doch er reißt sich zusammen. Dass die anwesenden Crutch-o-Maniacs ein Buhkonzert losreißen, dürfte klar sein. Sheen neben ihm grinst munter drein und macht mit seiner Rede weiter.
Don Sheen: „Aber wie gesagt. Ich entscheide über die Dinge, nicht du. Und genau deswegen wird es dieses Jahr kein Jason Crutch Invitational geben!“
Und wieder rastet die Crowd aus. Sheen hat es inzwischen fertig gebracht jeden in der Arena gegen sich aufzubringen.
Don Sheen: „Nein. Dieses Jahr wird das erste Mal das Don Sheen Invitational ausgetragen werden! Ist das nicht grandios?“
Mit einem lauten Buuuuuuh quittiert das Publikum diese Aussage. Sheen strahlt im Ring als wäre er in Tschernobyl groß geworden. Der Rich Guy schaut jedoch nicht so aus als wäre er bereits fertig mit seiner Ansage.
Don Sheen: „Und in diesem Match wird auch nicht Team Crutch stehen, sondern Team Sheen! Und für MEIN Team suche auch ICH MEINE Partner aus! Aber mit was du nicht unrecht hattest Crutch, war der Puppenspieler. Mit dir bin ich auch noch nicht fertig! Du zerreißt das gute Geld, was du dir fair und ehrlich verdient hast vor meinen Augen? Geld? Ist das dein scheiß Ernst? Am liebsten würde ich dir gleich an Ort und Stelle eine verpassen, aber das hebe ich mir für den 18.8. auf. Also Herr Puppenspieler. Bist du dabei?“ Alle Blicke ruhen nun auf dem Puppenspieler. Was wird er sagen?
Der Puppenspieler schnauft durch und lässt sich Zeit. Das Publikum wird ungeduldig. Elektrisiert können Don Sheen und Jason Crutch die Antwort des Puppenspielers kaum abwarten.
Schließlich zuckt der Puppenspieler lachend wieder mit den Schultern.
Puppenspieler: „ Na wenn ihr mich so höflich darum bittet….. ihr werdet schon sehen was ihr davon habt…“
Pete: „Damit steht es, Sven: Team Crutch vs Team Puppenspieler!“ Sven: „Du meinst wohl: Team SHEEN vs Team Puppenspieler! Im ersten DON SHEEN Invitational, wohl gemerkt!“ Pete: „Ich fass es nicht…“
Ein Werbebreak erfolgt.
Die Musik kündigt ihn an. Challenges dröhnt aus den Boxen und das kann nur eines bedeuten. Daniel, der Intercontinental Champion, entert zur Unterstützung und Ablehnung der allgemein lautstarken Fans die Halle. Aber keine Zeit, um lange in der Geräuschkulisse zu baden. Er hat wichtiges zu klären. Der Titel auf der Schulter in der rechten Hand ein Mikro. Voll ausgerüstet stapft er die Rampe hinunter und entert auch gleich den Ring.
Mucksmäuschenstill
ist es in der Halle – ja, wir sind heute endlich wieder in
einer HALLE – als Daniel den mitgebrachten Schallwandler
schließlich in Richtung Kopf hebt. Worte sprechen er wird,
davon ausgehen man kann. Und so steht er da und wartet darauf,
dass...ja, was eigentlich? Ruhig in der Halle ist es ja bereits.
Daniel: „Aber
eigentlich bin ich ja nicht hier, um zu lamentieren, sondern um
die nächste Stufe zu erreichen! Ich hatte vorhin, wie ihr
sicher gesehen habt, ein Gespräch mit Dynamite, der meinen
unsäglichen Erzeuger im Moment vertritt....und habe ein
Titelmatch um den Titel von Schwatzenspecht gefordert!“
???: „Dann tu es nicht.“
Diese Stimme hatten wir doch heute schon einmal im Ohr. Unter ähnlichen Voraussetzungen. Dramatische Promo mit einem Crescendo. Und dann wenn es drauf ankommt, am Höhepunkt der Ansprache, da wo alle Augen auf den Mann im Ring gerichtet sein sollen, da spricht plötzlich der Mathematiker hinterm Vorhang und sorgt für Verwirrung und einen genervten Ausdruck in Daniels Gesicht.
Doch Ricks ist nicht genervt. Er ist einfach da auf der Rampe. Mikrofon in der Hand. Mittlerweile mit seinen Aufwärmübungen für's Erste fertig. Schweiß tropft von der Stirn auf den Boden, so langsam aber stetig wie seine Worte hier in die Halle fallen.
Alex: „Einen Mathematiker interessieren Fakten und und klare Aussagen, kein Geschwafel. Darum wundere dich nicht, dass ich dir keine 'witzigen' Namen gebe Daniel, ich benenne dich einfach dabei, was du bist. Daniel, du bist erbärmlich.“
Booooooh. Daniel denkt es sich, die Fans rufen es. Immerhin ist der Intercontinental Champ zuletzt ja tatsächlich wieder einigermaßen in der Gunst der Fans gestiegen...trotz seiner etwas eigenen Art. Aber wer hat die nicht? Der Mathematiker mit Sicherheit. Daniel ballt indes im Ring die Fäuste, wenngleich er die Arme nach unten hängen lässt.
Alex: „Das ist also der Ehrgeiz, den du verspürst. Du trägst seit einem halben Jahr diesen goldenen Gürtel. Deine Aufgabe ist es, ihm und dir selbst zu Ruhm zu verhelfen. Der Anspruch eines jeden Titelträgers sollte es sein, das Gold irgendwann in einem besseren Zustand abzugeben, als man es einst errungen hat. Aber du bist genau wie dein Vater. Ihr beide seid kläglich an dieser Aufgabe gescheitert.“
„Du bist wie dein Vater.“ 5 Worte, die Daniel in dieser Zusammensetzung HASST. Es sind deftige Worte des Mathematikers. Doch er ist mit Sicherheit nicht nur hier herausgekommen, um seinen späteren Gegner zu kritisieren. Da steckt noch mehr dahinter.
Alex: „Du bist dieses Gürtels nicht würdig. Du warst es nie. Und diese Liga täte gut daran, wenn du das Gold endlich nicht weiter verkommen lässt. Also versuche dein Glück am großen Gold. Versuche dein Glück an Antoine Schwanenburg und sieh schon beim ersten Kontakt ein, um wie viele Klassen du unterlegen bist. Tu, was du willst und sei das erste Kapitel der Ära der Intelligenz. Aber ich verbiete dir, dieses Gold mit dir in den Ruin zu treiben.“
Ohooo, der Lehrer verbietet Dinge. Dass seine Befehle Daniel auch nur im Geringsten interessieren, dürfte allerdings stark bezweifelt werden. Noch widerspricht Daniel aber nicht. Denn Ricks ist noch nicht fertig. Seine Bühnenansprache geht weiter. Nun mit ausgestrecktem Arm in Richtung Daniel mit Fingerzeig auf den Gürtel.
Alex: „Der Wert dieses Titels musste unter deiner Regentschaft lange genug leiden. Ich lasse es nicht zu, dass du ihn achtlos zur Seite wirfst und sich in zwei Wochen eine Reihe von Unnützen um ein Relikt aus der Mülltonne streiten muss. Antoine und ich lassen diese Liga wieder in neuem Glanz erstrahlen. Bei Finest Hour tat er den ersten Schritt. Heute werde ich nachziehen. Denn heute, Daniel, werde ich dich von deiner Pflicht als Intercontinental Champion erlösen. Tu es. Erweise dem Gold diese letzte Ehre und verliere es an jemand Besseren. Alex Ricks.“
Der Arm
wandert zurück auf die eigene Brust. Eine klare Ansage. Zur
Freude der Fans, denn so ein Titelmatch würde dem Main Event
noch ein wenig mehr Feuer verleihen. Das Problem ist nur, dass
Ricks eben aktuell nicht mehr zu den beliebtesten Leuten der Liga
gehört. Aber er ist jetzt egal. Nun zählt Daniel. Der
immernoch dasteht und mittlerweile so wütend guckt, wie er
es eben bewerkstelligen kann. Die Augen zusammengekniffen, die
Fäuste indes so feste geballt, dass man das Weiße
zwischen den Knöcheln hervortreten sieht. Respektive an den
Knöcheln...ach, ihr wisst schon. Endlich wandert der
Schallwandler wieder nach oben, scheint Daniel gewillt, zu
antworten und doch....der erste Moment gebührt dem
Schweigen. Dem Schweigen der Halle, aber auch dem Schweigen des
Intercontinental Champions und Fight Clubberers. Erst dann sind
sie da, die Worte, die einfach gebraucht haben; einen kleinen
Umweg gehen mussten. Alex: „Und wenn du bei 1 und 2 die Vorzeichen umdrehst, dann ist -1 plötzlich größer als -2.“
Das ist die Freiburger Art, die Worte eines anderen als lächerlich abzustempeln.
Alex: „Du hast mich in der Vergangenheit besiegt. Ich habe dich in der Vergangenheit besiegt. Denk nach, Daniel. Natürlich wirst du Argumente finden, die für dich und dummen Zuschauern belegen, dass du besser bist als ich. Du willst Finest Hour nutzen, um meine Schwäche zu beweisen? Obwohl Antoine und ich exakt das erreicht haben, worauf wir abzielten? Und du fragst dich, warum ich nicht gegen Antoine antrete? Wir haben größere Ziele, Daniel. Im Gegensatz zu deinem Vater und dir werden wir das Gold nicht auf ewig horten und verstecken und uns vor Herausforderungen scheuen. Es reicht nicht nur zu sagen, dass wir besser als der Rest der Liga sind. Wir beweisen es.“
Der Mathematiker blickt durch die Halle, die Fans buhen ihn in letzter Zeit aufgrund seiner, irgendwie stärker gewordenen, Selbstsicherheit immer stärker aus. Aber sein Gesicht zeugt nicht gerade davon, dass es ihn sonderlich kümmert, was die Fans von ihm halten. Noch immer wandern seine Augen durch die Ränge, als er das Mikro wieder hoch nimmt. Er klingt fast schon gelangweilt, aber dennoch klar und immer deutlich.
Alex: „Dein Titel gehört mir, Daniel. Deine Entscheidung...ist egal. Du würdest die Revolution nur verzögern, doch du kannst sie nicht aufhalten. Niemand kann es. Das ist nur eine logische Konsequenz.“
Diese arrogante Selbstsicherheit, das ist kein gesundes Selbstvertrauen. Das ist mehr. Und das stinkt Daniel gewaltig. Das sieht man. Das sehen auch die Fans. So gern würde Daniel seinem heutigen Gegner schon jetzt eine reinhauen, aber wenn er jetzt die Rampe hinaufrennt, kann man wohl kaum noch von einem Überraschungsangriff sprechen. Trotzdem schleudert sich Daniel in die Seile und streckt sich über das Oberste in Richtung Ricks. Spuckend und geifernd. Er hat schon jetzt die Schnauze voll von Ricksenburg...und der Tanz hat gerade erst begonnen.
Daniel: „Oh soo toll seid ihr, ja? Ist das so? Jetzt sage ich dir mal was du Mathefuchs. Ich werde mit Schwatzenbruch den Boden wischen! Und mit dir genauso. Genauso wie ich es schon vor Finest Hour gemacht habe! Du willst eine Chance auf diese Intercontinental Championship?“
Fast schon beiläufig packt er den Titel an der goldenen Platte und reißt ihn in die Höhe.
Daniel: „Die kannst du haben! Und du wirst scheitern! Du oder dein Lover...eins gegen eins mache ich euch beide fertig!“
Sagt er und starrt in Richtung Rampe. Die Menge jubelt, Ricks nickt registrierend. Er hat erreicht, wofür er da war. Ob es allerdings klug war, Daniel so sehr aufzubringen, das wird sich erst noch herausstellen. Später...in ihrem Match. Zunächst schaltet die Kamera aber weg.
Ein Werbebreak erfolgt.
Ja, man hat dies heute schon bei Zereo Killers RP gesehen, dass das Logo des Wrestlers auf dem Titantron erscheint und es ist das Allererste, was vom Schreiber gezeigt wird… Okay… ich oute mich… für alle, die’s nicht wussten: Ich bin der Schreiber von Zereo Killer UND (!!!) Dr. Dick!!!
…
Jetzt ists raus!
#MostShocking2017!!!
Come on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick I need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper help me Dr. Dick my fever's rising please come quick I know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper Come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
Das Theme des Frauenverstehers ist längst erklungen, sein Logo auf der riesigen Leinwand steht wie ne Eins! Die Halle wird in ein sattes Pink getaucht… Es ist Zeit für Dr. Dick!!!
Doch etwas ist anders als sonst… hm… wie soll mans beschreiben?! Ach, ganz einfach… Dirty Mary trägt heute kein sexy Sekretärinnenoutfit, sondern lediglich ganz normale Jeans, ein schönes, schwarzes Oberteil, welches jedoch keine heimlichen Blicke auf ihre Riesenmöpse zulässt (also wenn mein „coming out“ oben nicht für den Schocker des Jahres sorgte, dann wohl das, oder?)! Selbst die Stöckelschuhe wurden durch bequeme Straßenschuhe ausgetauscht, OMF’NG!
Ihre große Nerd-Brille trägt sie dennoch, genauso wie ihr Klemmbrett, welches sie in ihrer Linken hält. Sie geht voran und entert recht ereignislos den Ring. Dort dreht sie sich um, ihre stahlblauen Augen fixieren den Vorhang. Immer noch dröhnt Dr. Dicks Melodie durch die Halle… dann kommt er auch schon…
Er schwingt sich mit seinem Geschlecht voran die Auftrittsrampe runter. Der Doktorkittel ist natürlich nur oben verschlossen, damit sein sexy Slip immer wieder bei jedem Schritt durchblitzen kann. Obszöne Gesten in Richtung des Publikums darf natürlich auch nicht fehlen, denn…
…
Moment mal… das passiert alles nicht?!!?
Ja, er trägt seinen Doktorkittel, doch der ist komplett zugeknüpft! Der Frauen-Arzt ist bereits mit einem Schallwandler bewaffnet! Der Busendorfer geht ganz normal die Auftrittsrampe runter…
Dr. Dick: „Macht die Musik aus!“
Verwirrt schaut nun auch Dirty Mary… oder ist das eher ein besorgter Blick!? Die Musik ist zu Ende, noch bevor er die Rampe runtergelaufen ist.
Dr. Dick: „Und beleuchtet die verdammte Halle normal!“
Sein Wunsch ist der Regie Befehl! Die Halle wird wieder normal beleuchtet…
Dr. Dick: „Und du… ja, genau du! Verwende gefälligst die Farbe Rot, wenn ich rede, hast du verstanden?“
Er blickt bedrohlich in die Kamera und zeigt sogar mit dem Zeigefinger genau auf Denjenigen, der grade vorm Bildschirm sitzt… nur… wovon zum Teufel spricht er hier?!
Der Doc befindet sich bereits im Ring, schaut nun seine Frau an… Sie hält ihr Klemmbrett mit beiden Händen fest, scheint etwas notieren zu wollen. Der Frauenklempnter hält eine ihrer Hände.
Dr. Dick: „Nein… nicht jetzt… das wäre…“
Er kann ihr fast nicht in die Augen schauen.
Dr. Dick: „Das wäre…“
Immer noch versucht er die richtigen Worte zu finden.
Dr. Dick: „zu intim…“
Jetzt ists raus! Es ist zu intim! Doch was ist los mit ihm? Was ist plötzlich mit dem Meister des Dick Explosions geschehen?
Bevor er weiterspricht bzw. bevor er anfängt sich zu erklären… ist ein tiefer Seufzer zu hören.
Dr. Dick: „Lang… lang… sehr lang… beinahe so lang wie mein Penis… genauso lang war ich hier in dieser Liga ungeschlagen…“
Er schwelgt in Erinnerung, während er auf sein bestes Stück hinabstarrt…
Dr. Dick: „Irgendwie bin ich aber vom Weg abgekommen und konnte keine bedeutenden Sieger mehr einfahren… als hätte ich grad… grad… nunja… Butter aufs Brot geschmiert und… es kommt nix mehr bei raus! Wenn ihr versteht was ich meine.“
Das Einzige, was wir hier verstehen und sehen und bekommen, ist absolutes Kopfkino… Egal. Der Doc macht weiter.
Dr. Dick: „Nunja… ich will…“
Wieder starrt er in die Kamera, scheint wieder wütend zu werden…
Dr. Dick: „Verdammt nochmal rot, rot… ROT!!! Nicht pink! Das muss man sich verdienen!!! Pink muss man sich verdienen!!!“
Kann uns bitte jemand sagen auf welche Drogen der Doc ist?! Kann ihn vielleicht seine Frau dabei helfen!?
Dr. Dick: „Wo war ich!? Ach ja…“
Wenigstens hat er verbal wieder in die Spur gefunden und scheint dort weiterzumachen, wo er grade aufgehört hat… Bei „Butter und Brot“.
Dr. Dick: „Ich bin durch Zufall wieder in der GFCW gelandet… ihr wisst schon… Pokemon Go und so… doch wie es der Zufall eben so will, geriet ich in eine Konfrontation mit einem Neuling. Und… ja… ich legte mich mit ihm an, da mein Handy dabei kaputt ging… Ich brauch euch das jetzt nicht mehr lang und breit erklären. Wenn ihr die GFCW in letzter Zeit verfolgt habt, wisst ihr worums geht, verdammt! Hier geht’s nicht um die Geschichte! Ich will diese Geschichte nicht zusammenfassen…“
Zuerst Trauer… dann bricht die Wut aus ihm raus.
Dr. Dick: „Denn diese Geschichte GING NICHT GUT AUS!!! ICH HAB GEGEN EINEN NEULING VERLOREN!!!“
Wir erinnern uns natürlich alle zurück an das Lumberb!tch Match, ein Match, welches in dieser Art und Weise absolut einzigartig ist… und es vermutlich auch bleiben wird… Aber der Doc hat natürlich Recht, er hat das Match verloren. Mehr oder minder gegen einen Rookie… und das obwohl er die vermutlich längste Siegesserie der GFCW hingelegt hat… Nicht Matchmäßig, aber zeitmäßig!
Dr. Dick: „Ja… ich habe gegen einen Mann verloren, dessen Gesicht wir nicht mal kennen. Ja… ich habe durch TKO verloren… Er hat mich irgendwie mit meinen eigenen Waffen geschlagen. Er hatte ein probates Mittel gegen meinen Dick Explosion…“
Sein Tonfall wird wieder ruhiger und er verfällt wieder in ein Art Selbstmitleid.
Dr. Dick: „Ich habe es anscheinend nicht mehr drauf… vielleicht hab ichs sogar nicht mal mehr drunter… aber da müsst ihr meine Frau… oder meine B!tches fragen…“
Was macht er nun?! Er zieht sich seinen Doktorkittel aus… drunter hat er nur seinen Wrestling Slip, seine Wrestlingstiefel an… allerdings ist es ein schlichter, weißer Slip… von den vertikalen Buchstaben, die den Namen des Docs tragen, fehlt jede Spur… Langsam und vorsichtig faltet er den Mantel zusammen, legt ihn in die Mitte des Ringes…
Dr. Dick: „Mary…“
Sagt er mit bedachter Stimme… im Publikum macht sich ein Raunen breit. Er streckt ihr seine Hand entgegen…
Dr. Dick: „Gib mir das Klemmbrett…“
Ihre Miene ist immer noch ein absolutes Pokerface. Ein kurzes Zucken mit der Augenbraue war zu erkennen… Als wolle sie fragen, ob er sich sicher ist… doch sie hat keine Wahl, sie übergibt ihn… das Klemmbrett!!! Ja, darauf wurden schon so manche Notizen geschrieben!
Langsam beugt er sich runter zu seinem Doktorkittel… legt das Klemmbrett vorsichtig obendrauf… ein weiterer, tiefer Seufzer… viele Leute im Publikum sind unlängst aufgestanden… was hat… was hat er nun vor!?
Dr. Dick: „Das wars dann wohl…“
Er lässt seine Arme sacken, das Mikrofon fällt mit einem lauten Plopp auf den Ringboden. Hat er hier grade… gekündigt? Sein Karriereende verkündet!?
Dass viele Fans im Publikum aufgestanden sind und laut und deutlich „NO“ schreien, nimmt er für den Augenblick nicht wahr. Sein leerer Blick zieht an der Crowd vorbei, zieht an Pete und Sven vorbei, vorbei an Dirty Mary… langsamen Schrittes begibt er sich zu den Ringseilen…
…
Dirty Mary hat sich das Mikrofon geschnappt… Was hat sie nun vor?!
Dirty Mary: „… STOPP!!!“
Sie… spricht! Sie stöhnt nicht nur, sie spricht!!! Sie hat… eine Engelsstimme! Dr. Dick traut seinen Ohren kaum… er dreht sich um! Dirty Mary hat den Schallwandler in ihrer Rechten!? Er traut seinen Augen kaum! Sie entfernt grade das Mikrofon von ihren wunderschönen Kusslippen!
Sie gestikuliert wild, spricht aber nicht weiter! Sie deutet auf das Publikum, welches immer lauter wird! Sie chanten seinen Namen!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
DICK!!!
Ja, er siehts auch! Ja, er nimmt das Publikum tatsächlich wahr! Sie jubeln ihn zu! Sogar… sogar… Ehefrauen jubeln ihn zu! Sogar die hässlichen, fetten Ehefrauen!
Seine Frau übergibt ihn das Mikrofon, welches er fallen gelassen hat… Sie beugt sich vor zu ihrem Klemmbrett, bleibt in der gebückten Haltung stehen… ein prüfender Blick über die Nerd-Brille hinweg und ihre Blicke treffen sich… ein kurzes Nicken von Dr. Dick, und ein kurzes Grinsen! Sie schnappt sich das Klemmbrett und das Publikum scheint auszurasten!
Dr. Dick: „Ihr… ihr… wollt nicht, dass ich gehe?!!?“
Verwundert schaut er sich um… zum größten Teil, sagen wir so ca. 90%, wollen Dr. Dick weiterhin in Action sehen! Er soll weitermachen! Die GFCW Galaxy will ihn nicht missen müssen!
Dr. Dick: „Oh mein Gott! OH MY FUCKING GOD!!!“
Euphorisch schmeißt er den Schallwandler weg, zieht sich hektisch seinen Doktorkittel an! Die (Wrestling)Welt gerät in Schockstarre! Dr. Dick entledigt sich von seinem Wrestlingslip!!! Nun ist es wieder so weit, die Eltern halten ihren Kindern und sich selbst die Augen zu… doch unter diesem Wrestlingslip verbirgt sich etwas, womit in diesem Augenblick niemand gerechnet hatte!!! Der pinke Wrestlingslip mit den DICK-Initialien drauf!!! Der keuschweiße Slip findet den Weg ins Publikum! Anstatt dass sich die Fans drauf stürzen, kreischen alle und weichen aus! Niemand will dieses Teil anfassen… absolut Niemand!!!
Okay… ein alter Perverser stürzt sich drauf und schnüffelt bereits dran… doch der wird schon von der Security entfernt… Der Doc runzelt mit der Stirn.
Dr. Dick: „Also das war jetzt echt eklig!“
Das war zwar ne kurze Ablenkung, doch nun geht’s weiter mit der Euphorie!
Dr. Dick: „Verdammte Scheiße, ihr wollt also, dass ich hier bleibe?! Wie geil ist das denn!? Gut, dass ich das gesehen habe!!!“
Er schaut zu seine Ehefrau, die hat sich ne Schere geschnappt und macht aus der stink normalen Straßenjeans Hot Pans, auch gut!
Dr. Dick: „Mary!!!!!!!!!!!!!!“
Sie schmeißt die Schere auf den Boden, hält in der linken Hand stramm das Klemmbrett! Der Doc lässt, wie man es von ihm gewohnt ist, die untersten Knöpfe des Doktorkittels offen! Er springt mit seinem besten Teil voran in Richtung seiner Frau.
Dr. Dick: „B!tch, hold my stick! Schieb den Braten zurück ins Rohr! Spring auf meinen Ast, dann reiten wir weiter! Dieses Publikum will, dass wir weitermachen!!!“
Er jubelt mit seiner Frau… innerlich wird sie bestimmt ein Freudenfest veranstalten, doch nach außen hin… das pure Pokerface! Sie notiert etwas auf ihren Klemmbrett, dann schiebt sie sich den Stift zwischen ihre Brüste und… hält den Stock!
Der Doc blickt erneut direkt in die Kamera!
Dr. Dick: „Hey du!!! Schreib gefälligst in PINK, wenn ich spreche!“
Schon wieder so etwas… Seltsames! Danach reibt er sich die Nase. Ist er verkühlt? Hat er was geschnupft? Man weiß es nicht!
Dr. Dick: „Fuck ey! Ich will, dass mein Theme gespielt wird! Ich will, dass die Halle eingepinkt wird!!! Ich will, dass all meine Lumberb!tches rauskommen! Wir haben hier eine Party zu feiern!!!“
Der Titantron ist wieder prall gefüllt mit dem Schwanzlogo des Frauenverstehers! Die B!tches kommen auch schon daher, allesamt, die man auch beim PPV bewundern durften!
Dr. Dick: „Wo sind meine Steher?“
Was zum Teufel sind „Steher“?
Plötzlich, out of nowhere, schießen auf der Auftrittsrampe die aufblasbaren, absolut überlebensgroßen Schwänze in die Höhe! Die B!tches spielen ein bisschen mit den Aufblaspenissen, ehe sie den Weg in den Ring finden!
Come on please help me Dr. Dick I need your love I feel so sick I need a kick and you're so big oh doctor please deep deep deeper help me Dr. Dick my fever's rising please come quick I know you know a little trick oh doctor please deep deep deeper Come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper come on help me Dr. Dick come on doctor help me quick d-d-d-d-d-deeper
Die Musik läuft, die Halle ist wieder pink… und sie bleibt auch pink! Dr. Dick ist zurück, besser denn je! Er fühlt sich wohler denn je! Denn nun wird er nicht nur von seinen bezahlten B!tches akzeptiert und geliebt, sondern auch die Fans sind froh, dass er immer noch ein Teil, ein großes Teil, der GFCW ist!
… und nun schalten wir die Kameras ab, wir lassen sie hier ein wenig feiern!
Ein erneuter längerer Werbebreak erfolgt.
Wir sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren unterstreicht das ganze Bild.
Dann sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an – und drückt ihn zu Boden.
Ein weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht durch.
Beim nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an – der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich: Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht durch und erzielt einen Touchdown.
Während die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden. Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit seinen Händen den Kopf.
Plötzlich zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase, eine Tüte „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da. Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte Junge.
Dann dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber. Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte, stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner – und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht), macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden, schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der Schiri pfeift.
Schnitt.
Man sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und kaut JASON CRUTCHS CRUTCHIPS.
Sprecher aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT“
CUT
Es folgt jetzt eine Schalte in den Backstagebereich. Der Kameramann hat es wohl eilig, denn das Bild wackelt ganz schön hin und her. Wir sind im Parking Lot und sehen nun Steve Steel, der etwas unbeholfen auf ein geparktes Fahrzeug zu spurtet. Der blonde Hüne sieht ganz schön mitgenommen aus, völlig verschwitzt, die Haare zersaust. Immerhin hat er auch schon so einiges hinter sich heute. Immer wieder blickt er sich hektisch um, in den Händen hält er den gestohlenen Koffer von Faceless, den er schützend an sich drückt. Schließlich gelangt er zu dem Wagen und öffnet gerade ruckartig die Fahrertür, als …
???: „Hey, Steel!“
Steel fällt die Kinnlade herunter, so dass er fast den Koffer fallen lässt, und blickt sich hektscih nach der Stimme um.
Steve Steel: „Was zum … ach so, ihr seid es nur!“
Wir sehen jetzt den Rich Guy Don Sheen ins Bild gelaufen kommen, dicht gefolgt von seinem neuen „Angestellten“ Jason Crutch. Der Don lächelt zufrieden in sich hinein, und Steel scheint sich wieder zu entspannen. Etwas eingeschüchtert, es könnte ja Faceless oder Cassius sein, dreht er sich um. Es ist aber Don Sheen, an seiner Seite sein „Angestellter“ Jason Crutch.
Don Sheen: „Yo Steel! Ich will ja nichts sagen, aber war eine gute Sache dass du mir zu diesem, viel zu leichten, Sieg verholfen hast. Also nicht, dass ich ihn so nicht geschlagen hätte, aber du hast es mir halt einfach deutlich gemütlicher gemacht. Da kommt man ja kaum ins Schwitzen. Und weißt du was Steel? Wer so einen guten Job für mich macht hat doch sicherlich auch eine Belohnung verdient. Deswegen will ich dich in meinem Team beim Don Sheen Invitational dabei haben. Was hältst du davon?“
Jason Crutchs Augen werden groß.
Jason Crutch: „WAS? Du willst ihn in unserem Team? Dieses aufgeblasene, eingeölte Großmaul?“
Den Zeigefinger direkt in Steels Gesicht haltend ist der Oberpollinger mehr als fassungslos.
Jason Crutch: „Niemals! Komm schon, Sheen! Weil er dir gerade den Arsch gerettet hat, weil er dich vor einer ordentlichen Tracht Prügel durch Faceless bewahrt hat, willst du ihm jetzt einen Spot in meinem...ich meine...in DEINEM Match geben?“ Don Sheen: „Jason. Schnauze. Ich kann in MEIN Team holen, wen ich in MEINEM Team für MEIN Match haben will. Ich bin der Kapitän in der ganzen Sache und du hast nicht dein Maul auf zu machen“
Wütend schnauzt er Crutch an, tippt ihm auch ein paar Mal energisch auf die Brust bevor seine kurze Ansage endet. Und auch von Steel bekommt JC noch sein Fett weg…
Steve Steel: „Jetzt halt mal die Luft an, du … du … du … du M’Gladbach-Fan, du! So! Wer ist denn bitteschön M‘Gladbach-Fan, das ist doch eine lächerliche Wald-und-Wiesen Mannschaft! Aber Crutch, du bist sowieso der Grund, warum es mit dieser Liga Berg ab geht. Pah! Ruhe jetzt, du Lakai du! Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause! HA-HA!“
Nachdem er Jason Crutch nun erst einmal zurecht gewiesen hat wendet sich Steel jetzt seinem eigentlichen Gesprächspartner zu, dem er gönnerhaft den Arm um die Schulter legt und ihn so ein bisschen zur Seite führt, weg von Crutch.
Steve Steel: „Du bist allerdings schon deutlich eher nach meinem Geschmack, Rich Guy! Ich habe das Gefühl, wir sind zwei von einem Schlag, wir wissen worauf es ankommt! Aber dieser hier … und auch The Faceless, das sind doch Nieten, die kapieren einfach nicht, dass sie niemals etwas Großes erreichen werden. Mit denen sollten wir nicht unsere Zeit verschwenden, deshalb habe ich auch heute in dein Match eingegriffen und Faceless abgelenkt, damit du dir an dem nicht weiter die Hände schmutzig machen musst. Freut mich, dass du das alles auch so siehst, mit mir wird dein Team bei diesem Invitational ganz bestimmt siegreich sein! Ich bin dabei, Mr. Sheen! HA-HA-HA!“
Der Don lächelt nur und schlägt dann ein, die beiden neuen Freunde besiegeln ihre Allianz mit einem echten Männerhandschlag, wobei Sheen ganz schön durchgeschüttelt wird, so roh sind Steels Kräfte, selbst bei einem Handschlag.
Steel will gerade den Koffer im Auto verstauen, als plötzlich Unruhe herrscht – was ist nun?
Don Sheen: „Faceless! Cassius!“
Der Rich Guy deutet in eine Richtung. Entsetzter Blick bei Steel. Und tatsächlich kommen die beiden Männer angerannt! Das Objekt der Begierde ist klar: Sie wollen den Koffer zurück! Irgendwann nach dem Match hat Faceless die „Fährte“ von Steel verloren, sie aber wieder aufgenommen.
Don Sheen: „Crutch! Halt sie auf! Und zwar sofort! Stell keine Fragen, tu es einfach!“
Der Erdinger drängt seinen Angestellten förmlich in Richtung der beiden Heranstürmenden, während er selbst auf Distanz bleibt. Crutch aber – tritt einfach nur beiseite! Ihm könnte dieser Zwist nicht egaler sein. Und wenn der Don sich mit Faceless und Cassius anlegen will – so sei es. Doch er wird sich hier nicht einmischen.
Don Sheen: „Was ist denn los mit dir Crutch? Jetz mach...“
Don Sheen kann die Worte nicht aussprechen, da Cassius Ihn stumm, aber äußert bedrohlich mustert. Er steht vor Ihm und sieht Ihm lediglich ins Gesicht, während The Faceless hinter Steve Steel her ist und mit großen Schritten aufholt. Ein weiterer Blick des Koloss von Texas streift Jason Crutch und dann geht er gemächlich hinter dem jagenden Faceless her.
Don Sheen: „Ohhhh, große, starke Männer. Mir schlottert‘s schon. Wir sehen uns wieder! Crutch, komm, verdammt!“
Die Hand von The Faceless schafft es gerade mal die Türklinke zu berühren, während Steve Steel mitsamt Koffer und quietschenden Reifen abhaut! Wütend tritt der maskierte Texaner gegen eine Blechdose, die unachtsam auf den Parkplatz geworfen wurde. Cassius schüttelt den Kopf, während er zischend den Atem ausstößt. The Faceless sieht dem fahrenden Wagen nach.
The Faceless: „Ich hatte dieses Arschloch fast! Mir ist egal, warum er Ihn geklaut hat oder wer er überhaupt ist...mir ist egal, ob er weiß was im Koffer ist oder nicht...nächste Woche werde ich meinen Koffer wiederbekommen! Wir MÜSSEN diesen Koffer wiederhaben, Cassius!"
Damit hat sich der Fokus des Texaner auf ein endgültig neues Ziel gerichtet. Er dachte, dass Steve Steel lediglich eine kleine Nebengeschichte wäre, aber mit dem Diebstahl hat er sich nach ganz oben auf die Liste gesetzt. Die Wut, die der Maskierte sonst gut unter Kontrolle hat, lässt sich schwer zügeln. Er dreht ab und will in den Backstage zurück, als plötzlich...
…der Puppenspieler ihm den Weg versperrt!
Das Breite Lächeln eines windigen Gebrauchtwagenhändlers im Gesicht. Das Feuer des Wahnsinns in den Augen lodernd.
Puppenspieler: „Ich bin die Gute Fee und heute ist euer Glückstag, ihr dürft euch was wünschen!“
The Faceless sieht zunächst Cassius an, dann den Puppenspieler, dann Cassius und dann den Puppenspieler. The Faceless kann die Person aus gewissen Gründen nicht leiden. Doch bevor er antworten kann ist das Video auch bereits zu Ende…
Schauplatz: Ein Schlafzimmer.
In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...
Schnitt.
Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.
Schnitt.
Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT!“
CUT
The Faceless: „Ich wiederhole nochmal meine Frage und mir ist scheißegal, ob Ihr Angestellte dieser Liga seid...Habt Ihr Steve Steel mit einem schwarzen Koffer gesehen? Oder wisst Ihr in welchem Hotel er wohnt?"
The Faceless steht in der Mitte zwischen Joe Jobber und "Fat Man" Jo Dardano und hat Beide am Kragen gepackt, während er von Einem zum Anderen sieht.
Jo Dardano: „Ich weiß gar nicht worum es geht. Ich bin lediglich Hier vorbei gekommen um mir einen Hot Dog zu holen und mir den Rest der Show anzusehen..." Joe Jobber: „Ich wollte mir einen Eisbeutel für meine Schulter holen, da ich Heute einiges einstecken musste und..."
Ein Stoß in den Rücken folgt und man sieht Cassius, welcher hinter Jo Dardano und Joe Jobber steht. Sofort verstummt der Edeljobber der Liga und The Faceless sieht Ihm hart in die Augen.
The Faceless: „Mich interessiert nicht, was Ihr machen wolltet! Ich will wissen, ob Ihr sein Hotel wisst ihr Idioten!"
Beide stammeln kurzzeitig vor sich Hin und verneinen leise. Theatralisch seufzt der maskierte Texaner und lässt die Jobber mit einem leichten Stoß los. Beide suchen sofort das Weite, während The Faceless wütend gegen die Wand schlägt!
The Faceless: „Fuck, Cassius! Das Hätte nicht passieren dürfen! Er hat den Koffer und ich habe keine Ahnung was er damit vorhat. Ich hasse es, wenn ich meinem Gegner einen Schritt zurückliege! Er macht nicht den Eindruck die hellste Kerze auf dem Kuchen zu sein und gerade solche Menschen haben meist das Glück der Dummen. Ich werde mir meinen Koffer wiederholen, Cassius! Um Jeden gottverdammten Preis!!!"
Gemeinsam gehen Sie langsam in Richtung Ausgang. Heute Abend ist zuviel passiert und The Faceless hat keine Lust mehr sich den Main Event anzusehen, was er sonst gerne getan hätte. Dank Steve Steel ist die Laune im Keller. Der Inhalt dieses Koffers ist Brisant genug, aber in den falschen Händen ist es für Ihn noch viel schlimmer. Das erste Mal in dieser Liga fühlt er sich hilflos und die innere Wut wächst...die kleine Flamme scheint zu wachsen und er spürt in seinem Bauch Wärme...manche nennen es Sodbrennen, doch für Ihn nicht. Für Ihn nicht...er atmet tief ein und versucht die Flamme zu ersticken. Er braucht diesen Koffer zurück...Unbedingt....
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Danke an alle Schreiber!!!
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