In den Katakomben der Neusser Halle ist Tammy zu sehen. Die junge attraktive Frau steht vor einer der Umkleiden, in denen sich die GFCW - Stars meist aufhielten, wenn sie nicht grade im Ring standen. Mit einer eleganten Bewegung klopft sie dann an die Tür und wartet ob sie herein gelassen würde. Doch es kam keine Reaktion vom inneren der Umkleide. Etwas verwirrt schaut Tammy kurz in die Kamera, bevor sie wieder, aber diesmal was fester, gegen die Tür klopft. Kurze zeit später öffnet sich dann auch die Tür zur Umkleide, im Türrahmen steht der gut 2 Meter große blonde Hüne aus Wuppertal. Aya, der Mann mit der Augenklappe. Ohne ein Wort zu sagen dreht sich der zurück gekehrte um und geht in die Umkleide zurück, während ihm Tammy folgt, während dessen sie von der Kamera verfolgt wird.
Tammy : „Aya, es ist schön sie wieder in der GFCW begrüssen zu.......“
Weiter kommt auch schon die junge Frau nicht mehr, denn der Wuppertaler schneidet ihr das Wort einfach ab, wobei dieser es sich auf einem Ledersofa bequem macht.
Aya : „Sparen wir uns die Floskeln Tammy! Ich bin wieder da und das dürften auch alle beim PPV mitbekommen haben.“ Tammy : „Ähm ja, Aya wo waren sie denn in den letzten Monaten und wieso grade jetzt wieder ihr auftauchen in der Liga?“ Aya : „Ach Tammy, tu mir einen Gefallen und erspare mir diese dummen Fragen. Wo ich war und was ich gemacht habe geht niemanden was an. Warum ich wieder hier bin nun das ist einfach, ich habe einen Vertrag mit der Liga und den will ich erfüllen. Und dabei ist es mir egal wie ich es machen muss.“ Tammy : „Wie meinen Sie das?“ Aya : „Wie ich das meine ganz einfach. Nehmen wir meine Anfangszeit hier in der GFCW. Ich war einer der Top Heels der Liga zu dieser Zeit, und alle die dieses bestreiten sollten mal in die Archive der Liga schauen. Ich habe die Leute in die Halle geholt, wie mit großen von JTK und anderen, waren wir die Säulen der Liga. Dann habe ich persönliche Probleme gehabt die mich zwangen eine Pause zu machen. Als ich diese dann hinter mich gebracht habe und wieder aktiv eingreifen konnte, was musste ich feststellen. Über all in der Liga Heels. Jeder Böser als der andere. Und deswegen wollte man mich zum Face machen.“ Tammy : „Ja ich erinnere mich sie feierten dort ihr Comeback zu der Jubiläumsshow und nahmen da an der Battel Royal teil.“ Aya : „Ja, ich nahm an der Battel Royal teil und ja ich habe es genossen. Ich habe es genossen meine Gegner über das oberste Seil zu schleudern und hinterher die Battel Royal zu gewinnen. Aber das war nicht der Grund für mein späteres verschwinden wieder. Es lag auch nicht daran das die Kritik an meiner neuen Rolle als Face immer lauter wurde und die Fans sich den alten Aya wieder wünschten.“ Tammy : „Sondern, woran lag es Aya?“ Aya : „Es gab viele Gründe, aber eine Sache lag mir am meisten im Magen. Und zwar der Umgang mit mir und wie einige Kollegen hinter meinen Rücken hinter mich her zogen.“
Kurz unterbricht der Wuppertaler sein Statement und spannt kurz seine Muskeln an bevor er weiter spricht.
Aya : „Sie waren neidisch das ich mehr OnAir Zeit bekommen habe als andere, ja nannten mich hinter meinen Rücken den „Meister der Quantität“ nur da ich meine Matches puschte und einen roten Faden durch meine Storys zog, das sie Hand und Fuss hatten. Dann die Sache mit meinen Namen, bis heute werden immer noch Witze drüber gezogen. Und dann dass was ich am schlimmsten fand. Das übergehen von mir!“ Tammy : „Aya also das kann ich jetzt nicht verstehen, wie sie wurden übergangen?“ Aya : „Sehen sie Tammy selbst sie haben es nicht mitbekommen wirklich. Mir wurden Filme versprochen, mir wurden Werbeauftritte versprochen und mir wurden Titelkampfe versprochen! Und was hatte ich bis jetzt davon?“ Tammy : „Moment mal Aya, das mit den Filmen und der Werbung kann ich nicht beurteilen. Aber sie hatten doch ein Titel Match und damals ging es um die Tag Team Titel!“ Aya : „Ach die Tag Team Titel und der Kampf vom Brainwashed 2010. Ja, da hatte ich einen Titelkampf, aber keinen der mir versprochen wurde. Ich habe immer darauf hin gearbeitet den World Titel zu erkämpfen. Und was musste ich sehen. Wie andere immer und immer wieder eine Chance auf diesen Titel bekommen haben. Es kam nie den Bookern mal in den Sinn mir meine Chance ein zu räumen. Und der Gipfel der Unverschämtheit war dann vor fast einem Jahr. Am 22.04.2011 bestritt ich ein Match gegen den damals amtierenden Champion Robert Breads. Ein Non Titel Match, und wie das Match ausgegangen ist das wissen wir doch sicher alle. Und wenn nicht dann schaut mal genau hin.“
Der Wuppertaler macht mit einer Fernbedienung den Fernseher an und dort ist das Match von damals zu sehen. Genauer gesagt die letzten paar Min. des Matches zwischen dem Wuppertaler und dem damaligen Champion.
Sven: „Sensationell!“ Pete: „Wunderschön gesprungen... Aber Aya reißt die Knie hoch! Breads kracht mit dem Bauch auf die angewinkelten Knie.“ Sven: „Breads schreit vor Schmerz auf, taumelt schwer getroffen nach hinten, während Aya sich schnell wieder aufrichtet... Tritt gegen Breads, und er setzt den Blood Dream an!“ Pete: „Und da kommt der Finisher! BLOOD DREAM! NEIN! Der Champion rutscht hinten über, während er in der Luft ist... Er kann sogar gleich stehen bleiben, Aya ist irritiert, dreht sich um...“ Sven: „CANADIAN CUTTER!“
Auch das funktioniert aber nicht wirklich, denn Aya reagiert schnell genug und kann Breads wegschubsen, sodass dieser alleine auf dem Rücken landet, und Aya will ihn direkt überraschen, packt sich Breads' Beine und setzt einen Boston Crab an, dreht ihn... Aber Breads kontert in der Drehung! Small Package!
Eins...
Zwei... Kick-Out von Aya. Der rollt sich erstmal aus dem Ring heraus, um sich eine Pause zu gönnen, überrascht von diesem Konter. Breads sieht das aber, und er zeigt den Move aus dem Match gegen Rickson nochmal, er nimmt Anlauf, springt auf das zweite Seil in der Ringecke, von dort aus auf das oberste Ringseil und er nimmt den Schwung mit nach draußen! Crossbody! Aya fängt Breads aber in der Luft ab, hat sich das Match gegen Rickson offenbar gut angesehen, und rennt mit ihm in den Armen frontal gegen den Ringpfosten!
Pete: „AUA! Das war richtig schmerzhaft. Breads sackt zusammen und schreit vor Schmerz, das hat seinem Rücken wohl nicht gut getan.“ Sven: „Aya sieht seine Chance nun, packt den Kanadier am Kopf und rollt ihn unter dem untersten Seil zurück in den Ring, wo Breads verzweifelt schnell versucht, sich aufzurichten, während Aya sich in den Ring nachrollt.“ Pete: „Tatsächlich kann Breads sich noch irgendwie aufrichten, unglaublich! Aya steht nun auch, aber da kommt Breads mit der Clothesline... Aya duckt sich weg, packt zu! GERMAN SUPLEX! IN DIE BRÜCKE!“ Sven: „Eins... Zwei...Drrrrrrrrrrrah! Das wäre es fast gewesen!“
Breads atmet wie ein Pferd auf Speed das gerade 'nen Marathon gerannt ist, ist völlig im Eimer, schafft es aber noch irgendwie, auszukicken. So langsam ist Aya frustriert, sieht Breads am Kopf wieder auf die Beine, packt sich seinen Arm, setzt den Abdominal Stretch an... Nein! Konter von Breads! Small Package!
Eins...
Zwei...
Konter! Aya dreht sich raus, dreht das Cover um!
Eins...
Zwei...
Drei!
Sieger des Matches durch Pinfall: Aya!!!
Tammy schaut Aya nach dem Gezeigten an und nickt leicht. Es scheint als könnte sie sich noch gut an dieses Match oder an diese Zeit erinnern. Denn diese war ja auch fast nur ein Jahr her.
Tammy : „Ja sie haben damals Breads besiegt und?“ Aya : „Jeder andere hätte einen Titelkampf bekommen. Jeder andere hätte die Chance bekommen um die ich betrogen wurde. Und deswegen habe ich mir die Auszeit genommen. Ich liebe das Wrestling, es ist ein Teil von mir. Doch werde ich mich nicht mehr einfach übergehen lassen. Mir ist es egal ob ich bejubelt werde oder ausgebuht werde. Ich will das was mir zu steht und wenn ich dafür Knochen brechen muss so soll es dann sein. Mir ist es egal ob ihr mich als Heel verkauft oder als Face.... denn eines das könnt ihr nicht verkaufen, das was ich bin AYA!“
Nach diesen Worten erhebt sich Aya vom Ledersofa, dann stösst der Wuppertaler die Kamera um kurz ist noch was von Tammy zu vernehmen als auch schon das Bild schwarz wird und hinterher in Schnee endete.
Sven:“So als nächstes steht das Match Jimmy Maxxx gegen Lex Streetman an. Jetzt werden wir ja sehen, ob Lex gegen Jimmy bestehen kann.“ Pete:“Ich denke mal schon das The Alternativ hier eine gute Chance hat nach seinem Comeback. Doch du hast mit einem Recht, Jimmy und Lex waren vor ungefähr einem Jahr Partner in der Gruppe Outlaws. Meine Güte, wie die beiden sich seitdem verändert haben…“
Dann ertönen schrille Gittarensounds aus den Boxen, ein Song den hier vorher noch niemand gehört hat. Ein Extrem Aggressiver Song, der die Fans in der Halle durchschüttelt. Dann ein Schrei.
FUCK YOU ALL!
Dann kommt Jimmy Maxxx hinter dem Vorhang hervor. Mit der Lederweste und dem Bandshirt an und seiner schwarzen Shorts, während er seine Arme in die Luft streckt und dem GFCW Universum zwei ausgestreckte Mittelfinger entgegenstreckt. So geht er die Rampe herunter, die Buhrufe sind Ohrenbetäubend. Neben dem Ring an der Rampe steht ein älteres Ehepaar, die Frau fuchtelt mit ihrer Handtasche nach Jimmy. Sie versucht ihn damit zu schlagen, doch diesem entlockt das nur ein fettes grinsen, bevor er der alten Dame mit einer fetten Ladung Rotze ins Gesicht spuckt.
Sven:“Was??? Hat er gerade der alten Dame ins Gesicht gerotzt? Hahahaha…“ Pete:“Das ist nicht lustig, das ist ekelhaft!“
FUCK
IT ALL! FUCK THIS WORLD!
Während die Band Slipknot diesen sehr aggressiven und wahrscheinlich in den Augen von Jimmy Maxxx sehr passenden neuen Theme Song in die Ohren der Fans knallen, betritt Jimmy unter weiteren Hassbekundungen der GFCW Fans den Ring. Doch das interessiert ihn nicht, wieder streckt er die Mittelfinger in die Runde. Dann gibt man ihm ein Mikrofon, sein neuer Theme Song wird langsam leiser.
Jimmy Maxxx:“Bevor ich in wenigen Minuten diese Randnote der GFCW mit dem Namen Lex Streetman nicht nur besiege sondern auch vernichte, möchte ich an das GFCW Universum und eine ganz besondere Person dort draußen mein Wort richten.“
Dann geht er an die Seile und blickt in Richtung des Sitzplatzes vom German Dragon.
Jimmy Maxxx:“Wie ihr wahrscheinlich alle am Anfang der Show gesehen habt, gab es ein kleines Aufeinandertreffen zwischen dem besten Wrestler der GFCW Jimmy Maxxx und dem German Dragon Marc Millberg. Und in diesem zusammentreffen, verneinte mit der Dragon eine Herausforderung an diesen veralteten Star der GFCW.“
Mit einem Kopfschütteln atmet die Hardcore Ikone seinen Frust aus.
Jimmy Maxxx:“Marc, du müsstest gut genug wissen das ich mehr erreicht habe und länger durchgehalten habe als du. Deine Erfolge in der GFCW sind so alt wie Opas Geschichten über den zweiten Weltkrieg. Genau wie Pavus, solltest du endlich verstehen, das es Zeit ist Platz zu machen und die Fackel an jemanden abzugeben, der die GFCW in eine bessere Zukunft führen kann. Und das bin natürlich ich.“
Wieder dieses diabolische Grinsen des Berliners.
Jimmy Maxxx:“Und ich garantiere dir, wen deine Antwort nicht bis zur nächsten War Evening Show ein Ja ist zu meiner Herausforderung. Wen ich nicht bis zur nächsten Show im Internet oder den Zeitungen lese, der German Dragon wird gegen Jimmy Maxxx antreten bei Ultra Violance, dann wirst du es bei der nächsten Show sehr bereuen. Das schwöre ich dir. Den ich werde dich in den Ring kriegen, frag einfach Brainpain, der kann dir ein Lied davon singen aus seinem Krankenhausbett, direkt neben deinem Ex Schwager Pavus!“
Jetzt verwandelt sich das Grinsen in ein lautes Lachen.
Jimmy Maxxx:“Und wen ich dich dann im Ring habe bei Ultra Violance, dann werde ich dich genauso zerstören wie diesen Nichtsnutz Lex Streetman also schau genau zu…“
Und dann wird auch schon dessen Musik gespielt….
So wir sind wieder im Backstagebereich und damit ist die Trilogie komplettiert. Erst gab es ein Video, dann eine Promo im Ring und jetzt ist er eben noch einmal in den Gängen der Halle zu sehen. Eric Fletcher zieht seine finalen Runden, für ihn ist die Show ja schon so ziemlich gelaufen, sein Match ist jedenfalls vorbei. Und so hat er auch schon wieder seine Straßenschuhe an, was für die Kleidungsfetischisten dieser Welt tragischerweise der einzige Unterschied zu seinem Ringaufzug ist. Soll heißen Joey Buttafouco-Parachute-Pants, orangenes Candy-Man-Shirt, hellblaue KiK-Trainingsjacke und grüne Shutter Shades bedecken seinen Körper, sowie diese Original Adidas-Trainingstasche mit den 4 Streifen über seiner Schulter. So wandert er eben summend durch die Gänge, hält dann vor der Tür seiner Begierde an und, tut das, was man eben vor einer Tür macht. Aber keine Reaktion auf das Klopfen. Ein unbekümmertes Schulterzucken später ist die offenbar nicht abgesperrte Tür auch schon offen und dem selbsternannten Hüter der Wahrheit bietet sich ein bizarres Szenario.
Entgeistert schaut ihn Richard von Hansa, der adlige Verbindungsstudent, auf einem Stuhl stehend und ein über einen Deckenbalken geschlungenes Tau festhaltend, an. Neben ihm – gleichermaßen überrumpelt – sitzt sein Tag Team Partner, Heinrich von Sternburg, welcher auf einem weiteren Stuhl sitzend bis eben gerade scheinbar damit beschäftigt war, etwas Schlingenartiges aus einem weiteren Tau zu knoten. Offensichtlich haben die beiden Corpsstudenten in diesem Augenblick aber nicht ganz realisiert, wer da überhaupt vor ihnen steht und so werden die Augen der Jurastudenten noch größer, ob vor peinlicher Scham oder echter Überraschung oder beidem ist dabei nicht vollkommen klar auszumachen.
Richard: „Äääähm… Was machst DU denn hier?“
Das weiß
Fletcher im Moment selber nicht mehr so wirklich. Stirnrunzelnd
mustert er die beiden Corpsstudenten und stülpt nach einem
langgezogenen „Ööööhm“ die Unter-
über die Oberlippe. Dann schaut er fragend nach links und
rechts, sucht vermutlich die versteckte Kamera, die er nicht
findet, nur um sich dann wieder auf die Adligen zu konzentrieren.
Nach einem tiefen Einatmen inklusive kurzem Augenschließen
will er dann loslegen, aber nein...das ist alles nicht koscher
genug, also wieder Stirnrunzeln. Schließlich schüttelt
er aber den Kopf und zuckt mit den Schultern. Richard: „Also ähm… also…“
Die Überrumplung ist zumindest Richard immer noch deutlich anzumerken. Schnell fasst er sich aber wieder, lässt das Tau in seiner Hand los, welches auf dem Boden zu einem kleinen Knäuel zusammenfällt, und antwortet im pikierten Ton.
Richard: „Hey!!! Also das ist ja wohl einer der größten Affronts der Menschheitsgesch… Also, egal nach was das hier aussieht, es ist… Wie kann man von uns Adligen, deren Leben wohl wertvoller als das tausender Normalsterblicher ist, nur denken, dass wir mit einem Suizid unser paradiesisches Leben aufgeben würden? Heinrich, jetzt sag doch auch mal was dazu!“ Heinrich: „Missverständnis… …… jetzt?“
Richard springt vom Stuhl und schaut noch einmal an eben jene Stelle, um die das Tau über dem Deckenbalken geschlungen war.
Richard: „Wir haben lediglich geprüft, ob die Decke in dieser maroden und minderwertigen Halle auch sicher ist. Schließlich ist das Leben eines Adligen beschützenswert…“
Anscheinend ist Richard selbst nicht völlig von dieser Begründung für das merkwürdige Auftreten der Beiden überzeugt, zumindest scheint das der vage Tonfall am Ende seines letzten Satzes auszusagen. Nachdem auch eine entsprechend bestätigende Reaktion oder überhaupt eine Reaktion des Poeten ausbleibt, fährt er nicht ohne Misstrauen in der Stimme fort.
Richard: „Ja… also, wie auch immer. Was soll das für ein Vorschlag sein?“ Eric: „Ihr nehmt mich bei euch auf!“
Überraschter Blick der beiden Corpsstudenten, aber damit hat Eric gerechnet. Und so grinst er die beiden nur frech an und nickt, woraufhin er anfängt, durch die Kabine zu wandern. Vorbei an den verwirrten Blicken der Adligen geht er einfach zwischen beiden hindurch, schenkt jedem kurz ein kleines Augenzwinkern und legt sich dann gemütlich auf die Holzbank vor der Garderobe. Seine Tasche plumpst dabei einfach auf den Boden, aber es sind anscheinend eh keine zerbrechlichen Gegenstände darin. Mit den Armen hinter dem Kopf und dem Blick gen Hallendecke gerichtet, fährt er dann fort. Im entspanntesten Tonfall, den man haben kann und das obwohl er hier eigentlich gerade in der Höhle des Löwen ist.
Eric: „Passt auf...Ihr habt's ja sicherlich mitgekriegt. Bala und ich haben uns getrennt. Nukular...ist Geschichte. Damit ist die Sache für mich aber noch nicht abgeschlossen. Ich will mich erst noch an den Leuten rächen, die dafür verantwortlich sind. Und nein, das seid nicht ihr. Klar ihr habt Poppy geklaut, aber das hat's Fass nur gefüllt, nicht zum Überlaufen gebracht. Nein, der Kult hat das Ganze ruiniert. Indem er sich auf einmal mit seinen Titelgürteln in unseren Kampf eingemischt hat. Und damit wir das irgendwann endlich einmal klären können, muss der Kult aus dem Weg geräumt werden!“
Jetzt setzt er sich schlagartig auf und starrt die beiden Studenten augenbrauenzuckend an...mit einem Grinsen, Eric ist sich seiner Sache sicher.
Eric: „Und deswegen will ich bei euch mitmachen. Eric Fletcher, neues Mitglied bei Corps Nobilis...na wie klingt das?“
Wäre er nicht durch Sehnen und Muskelfasern verbunden, würde der Unterkiefer von Richard in diesem Moment mit einem donnernden Schlaggeräusch auf dem betonierten Kabinenboden knallen. Auch Heinrich reibt sich zuerst seine Augen und säubert mit dem kleinen Finger noch mal die Ohren, nur um auch sicher zu gehen, dass er weder träumt noch etwas akustisch nicht richtig verstanden hat.
Richard & Heinrich: „Du willst WAS?“ Eric:
„Corpsstudent werden. Also wie sieht's aus? Wo muss ich
unterschreiben, gegen wen muss ich um die Wette trinken, mit wem
soll ich fechten?... Keine Sorge, ich werde mich zum nächsten
Semester auch an irgendeiner Uni einschreiben, damit es
realistisch ist. Na was los? Wollt ihr immer noch rumstehen und
dumm aussehen, oder kommt ihr jetzt her, schüttelt mir die
Hand und nehmt mich herzlich auf?...ich hätte sogar noch ein
kleines Begrüßungsgeschenk für euch.“
Richard: „Was soll das für ein Begrüßungsgeschenk sein?“
Kaum hat Richard diese Frage ausgesprochen, schnellt sein Tag Team Partner protestierend nach vorn und erhebt warnend den Zeigefinger.
Heinrich: „Wir lassen uns aber nicht mit Bonbons bestechen!!!“
Aber Eric
winkt nur lachend ab, bevor er sich seiner Tasche widmet.
Natürlich, irgendwann muss die ja mal wichtig werden. Und so
öffnet er demonstrativ langsam den Reißverschluss,
langt dann hinein und präsentiert.....................eine
Schere?!
Ein fast schon comichaft breites Grinsen formt sich auf den Lippen von Richard und Heinrich. Doch damit nicht genug: Wie kleine Mädchen, die kurz vor der Bescherung stehen, hüpfen sie klatschend und Hände reibend auf der Stelle und kichern freudestrahlend. Sogleich kehrt jedoch der Ernst wieder ein, obwohl Richard kaum seine kindliche Entzückung unterdrücken kann. Dennoch versucht er gewohnt arrogant rüberzukommen und räuspert sich.
Richard: „Also, wenn dein Vorschlag tatsächlich ernst gemeint sein sollte, dann wären wir durchaus bereit deinen Antrag auf Mitgliedschaft anzunehmen.“
Eric bleibt skeptisch, dreht den Kopf leicht zur Seite und beginnt die rechte Hand, inklusive Schere, ums Handgelenk zu drehen. Eric: „Aaaaaaaber?“ Richard: „Aber in den Statuten von Corps Nobilis steht geschrieben, dass wenn jemand einen Antrag auf Mitgliedschaft stellt, dieser adelig sein muss, bevor so ein Antrag bewilligt werden kann…“
Der Candy Man
lacht kurz auf. Das ist also die große Hürde, um
Corpsstudent zu werden? Kikifax!
Richard und Heinrich schauen sich beide fragend an, um im Blick des Gegenübers vielleicht eine Antwort zu finden. Sehr schnell schleicht sich allerdings wieder ein bösartiges Lächeln auf die Lippen der Corpsstudenten. Sie schlagen ein.
BLACK SABBATH – ANNO MUNDI Die ersten sanften Töne der Theme des Innovators of Deadly Sins ertönen und passend zum „Spiritus Sanktus“ Chor der Musik erscheinen nun je zwei Mönche rechts und links des Eingangsbereiches. Alle 4 tragen brennende Fackeln und sind in weißen Gewändern gehüllt die an den Kutten des Klu-Klux Klans der Südstaaten erinnern. Doch tragen diese vermeidliche Mönche nicht die Symbole des Clans, nicht die Symbole der Kirche sondern viel mehr die diabolischen Zeichen des Antichristen welche für Chaos und Anarchie stehen. Can you see me, are you
near me? Die Kuttenträger, welche im Folgenden nur noch als Pride Jünger Bezeichnung finden, schreiten langsam und gemächlich jeder auf eine Position am Eingangsbereich um sich dann mit den brennenden Fackeln dem Publikum zuzuwenden und auf den Einzug ihres Meisters zu warten. Doch dieser lässt sich Zeit bis die schweren Gitarrenriffs des Black Sabbath Songs einsetzen. Dann erscheint Robert Pride, der selbsternannte Innovator Of Deadly Sins auf der Bühne die die Welt bedeutet – für ihn. Er schreitet auf einen Punkt der von einem Licht ausgeleuchtet wird, direkt in der Mitte der Rampe die zum Ring führt. Dort bleibt Pride stehen, rechts und links, fast auf Höhe und doch einen Schritt hinter ihm, in einer Reihe stehen die 4 Pride Jünger und leuchten den Weg. Robert Pride sieht durch die Reihen des buhende Publikums und nickt selbstgefällig, reißt mit einem Mal den neu gewonnen GFCW Galaxy Champion Titel in die Luft und genießt fast die Schreie des Publikums. Dann lässt sich Robert Pride ein Mikrofon reichen und beginnt seine Ansprache. Robert Pride: „Ihr seht das Schicksal lässt sich nicht betrügen. Er, falls ihr zu einem Gott gebetet habt, konnte uns nicht daran hindern das hier in Besitz zu nehmen und der Innovation eine erste Krone auf zu setzen!“ Robert Pride sieht erneut durch die Reihen des buhende Publikums und nickt selbstgefällig, hebt jetzt ganz langsam erneut die GFCW Galaxy Championship in die Luft und erntet erneut die buhenden Schreie des Publikums. Robert Pride: „Wir wollen aber keine weitere Zeit verschwenden euch dazu etwas zu erklären, das gemeine Pöbel wäre nicht in der Lage dies zu verstehen.“ Mit der rechten Hand deutet Robert Pride, diabolisch lächelnd, auf den Eingangsbereich wo eine Blondine in schwarzen Kleid nun elegant auf ihm zu schreitet. Robert Pride: „Erlaubt er mir stattdessen ihn die entzückende Claudia, ihres Zeichens Manager der Innovation und unsere Begleitung vorzustellen.“ Hochmütig grinst Robert Pride während Claudia geschickt wie eine Katze posiert und um Robert Pride rumtänzelt während sie ihm das Mikrofon abnimmt wie ein Spielzeug das nicht unbekannt ist. Claudia: „Heeey .. Foooolks! Wie geht es euch heute Abend?“ Rober Pride beobachtet das Publikum um zu sehen wie Claudia auf die GFCW Galaxy wirkt. Oder sollte man sagen einwirkt? Claudia: „Nicht das es mich wirklich kümmert, was ihr von mir denkt. Ich weiß das ich sexy bin. Ich weiß das ich hübsch bin und ich weiß das ich über Talente verfüge die ihr nie haben werdet, also... haltet einfach eure Klappe und lasst mich das Ding hier schaukeln. Okayy??“ Während das Publikum nun buht, klatscht Robert Pride in seine Hände nachdem er den Gürtel über seine Schulter legt. Claudia: „Es gibt da etwas über das ich gerne reden würde: Rob Gosslar... und... Mr. Sinclair!“ Nun setzt Robert Pride einen eiskalten Blick auf und nimmt eine starre Haltung ein, beobachtet Claudia still schweigend. Claudia: „Rob... Darling... du wirkst ein wenig... enttäuscht... irgendwie.. geschockt. Hast du deshalb den ehrenwerten Mr. Pride vorhin mit dem Gürtel gehauen?! Oder hab ich dich vielelicht in deinem Ego verletzt?? Nein, wie bedauerlich!“ Claudia spielt hier die Unschuld vom Lande während Robert Pride über diese Darbietung nur lachen kann. Claudia: „Aber nachdem was du und deine jämmerlichen Freunde mit mir abgezogen habt tut es mir nicht mal Leid. Nicht mal so wenig. Natürlich willst du gerne wissen warum ich das getan habe richtig? Richtig!“ Claudia sieht zu Robert Pride deutet mit den Fingern elegant auf seinen Körper. Claudia: „Die Sache ist die. Er ist ein Gentleman, du bist keiner. Einfacher Deal. Aber die zweite Sache ist... und die nehme ich sehr persönlich.... du hast mich gekränkt Rob Gossler. Du hast mir weh getan und mich verletzt und das, mein Lieber, werde ich dir nie verzeihen! Nicht nur das du mich für deine grenzenlose Zügellosigkeit missbrauchst und dich danach einfach aus den Staub machst, nein das war nicht genug, du hast mich auch gleich an den nächst Besten verkauft!!!“ Jetzt nimmt Claudia eine starre Haltung ein, spielt die absolut empörte Dame mit offenen Mund und aufgerissenen Augen. Claudia: „Rob das ist ein absolutes NO GO!“ Claudia wedelt mit den Fingern hin und her und zieht ihr Mini Phone aus dem Ausschnitt. Claudia: „Rob, ich muss dir ein Geständnis machen: ich liebe dich nicht, habe es auch nie und werde es auch nicht. Und die Sache mit der Entführung: es war süß anzusehen wie du vorgibst dir Sorgen zu machen aber das kauft dir doch keiner ab. Außerdem gab es nie eine Entführung, der Versuch Mr. Pride hinter Gittern zu bringen war also völlig wirkungslos. Warum ich das tat? Weil ich Rache wollte. Rache für das hier!“ Claudia schreitet auf der Bühne hin und her und hält ihr iPhone in die Luft. Dann hält sie es vor ihren Augen und liest eine SMS vor. Claudia: „ Darling. I liebe was du tust PUNKT Möchte mich mit dir treffen PUNKT Wir können eine Menge Geld machen PUNKT Lass mich dein Nachtleben organisieren PUNKT Ich weiß wie man das Geschäft effektiv betreibt PUNKT“ Jetzt dreht sich Claudia zu einer Kamera und sieht direkt in diese. Claudia: „Lieber Mr. Sinclair. Es tut mir Leid das ich ihre Dienste nicht in Anspruch nehme. Als Zeichen meiner Abneigung gegen ihre schmierige Griffel habe ich mir erlaubt sie um einen Teil ihres Auskommen zu berauben, den Provisionen für die Championship. Gruß Claudia.“ Dann dreht sich Claudia zu Robert Pride der nun anfängt richtig zu applaudieren wohin gegen das Publikum fast ausrastet bei dieser Darbietung. Das Mikrofon wechselt seinen Besitzer. Robert Pride: „ Danke sehr Lady Claudia. Well, die Geschichte bringt uns zu einem weiteren Punkt. Mein Match gegen Kriss Dalmi. Rob Gossler, es war ein Fehler von ihm in mein Kampf einzugreifen. Einen Fehler den wir ihm nicht erlauben werden zu wiederholen. Er hat Claudias Worte vernommen. Es war nicht unsere Schuld, das er seine Championship an uns verloren hat, viel mehr hat er Verräter in den eigenen Reihen was heute Abend wohl bewiesen wurde. Wie dem auch sei...“ Robert Pride befeuchtet seine Kehle. Robert Pride: „... wir haben nicht vor die GFCW Galaxy Championship wieder abzugeben oder an irgend jemanden zu verlieren. Er mag heute Nacht Glück gehabt haben das es ihm gelang mich nieder zu strecken doch sei er gewarnt. Wir werden das nicht tatenlos hinnehmen das man uns hinterrücks attackiert. Wir fordern Satisfaktion. Und wir werden sie gnadenlos eintreiben!“ Dann wendet sich Robert Pride ebenfalls an die Kamera. Robert Pride: „Gentleman, hier spricht Robert Pride mit einer wichtigen Nachricht an Mr. Sinclairs Team. Bereiten sie sich auf ihr Ende vor, denn wir werden dafür sorgen das ihr nicht mehr bis Ultra Violence durchhaltet. Wir versprechen ihnen, Mr. Sinclair, ihre Schützlinge Gossler und Norman werden Ultra Violence im Krankenhaus verbringen. Wir werden sie und ihren Verein einfach von der Bildfläche verschwinden lassen.“ Dann wendet sich Robert Pride wieder dem Publikum zu, hebt mit der rechten Hand den GFCW Galaxy Titel empor und spricht ins Mikrofon. Robert Pride: „Well... liebes GFCW Galaxy. Solltet es euch danach dürsten, das wir in der kommenden Ausgabe von War Evening Rob Gosslar ein für alle mal zeigen welch finstere Mächte in uns stecken dann wählt Rob Gosslar in ein No Disqualifcation Match um den GFCW Galaxy Titel. Aber so dämlich seine Person zum Tode zu verurteilen seid sogar ihr nicht. Nein, nein wir haben da einen größeren Plan: wählt Kriss Dalmi und wir versprechen euch die komplette Junkie World Order auf Entziehungskur zu schicken! “ Pride lässt das Mikro fallen, die Black Sabbath Theme setzt ein, die Innovation posiert mit dem Gürtel, Robert Pride grinst diabolisch und das Licht erlischt. Die Dunkelheit ist der Zufluchtsort der Verstoßenen. Sie bietet Schutz für all Diejenigen, die sich von der Welt abgewandt haben; oder die die Welt abgestoßen hat. Sie ist wie ein warmer Mantel des Schweigens, der über die Seelen gelegt wird. Die Dunkelheit ist, so scheint es, überall und nirgendwo. Sie ist mächtig und kann als gemeine Waffe benutzt werden. Sie existiert in jedem Herz, und in jeder Seele. Es genügt oftmals nur ein kleiner Funke, um sie zu entfachen. Und ist sie erst einmal aus ihrem Käfig freigelassen, übernimmt sie die Herrschaft über deinen Verstand. Sie vergiftet deine Gedanken, sie infiltriert dein Handeln und macht aus dir ein Geschöpf reinster Boshaftigkeit. Und doch genügt lediglich eine kleine brennende Kerze um sie zu vertreiben. Doch fehlt vielen Geschöpfen Jemand, der ihnen das Streichholz reicht. Manche unter ihnen wurde es gereicht, doch sie schlugen die helfende Hand aus und entschieden sich vollends für die Dunkelheit ihrer Seele.
Man sieht eine Gestalt auf einem klapprigen Stuhl sitzen. Die Umgebung ist unfreundlich. Ein nass/kalter Raum, dessen Wände lauter Schimmel um Hilfe zu rufen scheinen. In der Ecke ein kleines Teelicht das jeden Moment ausgehen könnte. Im Hintergrund leise Tropfgeräusche. Und eine Stimme, dessen klangliche Gestalt auf keinen Menschen deuten lassen.
Ambivalenz. Sie begleitet uns in jeder Lebenssituation. In jeder Tat die wir tun, in jedem Wort das wir sprechen, in jedem artikulierenden Moment. Unsere größten Stärken entwachsen aus unseren größten Schwächen, und andersrum. Ein Gefängnis der Gedanken treibt uns in unsere gesellschaftlichen Rollen und machen uns zu Kreaturen, die andere uns vorleben. Ist es nicht zynisch, dass eine Kerze die Licht spendet von einem kleinen Blutstropfen gelöscht werden kann? Ist es nicht zynisch, dass jener Tropfen einem Menschen das Leben retten könnte? Wieso fressen und ficken wir wie die Tiere? Glaubt auch nur irgendeiner von euch da draußen, dass unser Leben eine weitreichende Bedeutung hat? Wir sind weder zivilisiert noch gebildet. Wir sind nur ein weiterer Baustein in der Endlosschleife des Lebens. All diese sogenannten Errungenschaften der Menschheit .. all die Rekorde .. all die Experimente .. sie bedeuten nichts ausser, dass wir unser Ego damit aufpolieren. Wer kennt heute noch den Erfinder des Fernsehens. Weiss auch nur einer von euch, wie der Mensch hieß, der als erster Messer und Gabel zum Essen benutzte?
Es mag sein, dass ihr da draußen meine Gedanken für Konfus haltet. Zusammenhanglos. Nichtig. Doch genau das halte ich von eurem Leben. Ihr seid wie Ratten die in einem Labyrinth nach dem Käse sucht. Was passiert, wenn ihr den Käse gefunden habt? Ihr kriegt einen Stromschlag und lauft zurück ins endlose Labyrinth.
Die Gestalt auf dem Hocker dreht sich und es wird sichtbar, dass es völlig unbekleidet ist.
Die Frage nach dem Wieso geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Viele trauen sich nicht, diese Frage zu stellen. Weil es dafür keine Antwort gibt. Wieso sollte man auch Energie für etwas aufbringen, dass keine Antwort parat hat? Da schnapp ich mir doch lieber meine verseuchten Zigaretten und meinen vergifteten Whisky und zerstöre weiter meinen Körper.
Die Gestalt tritt ins kleine Kerzenlicht und es tritt eine tiefe, blutende Wunde auf der Brust hervor. Durch das ganze Blut ist es schwer zu erkennen, doch bei genauerem Hinsehen sieht man ein großes rotes Fragezeichen, welches dem Zuschauer gnadenlos geradezu ins Gesicht springt.
Die Frage nach dem Wieso hat mich dazu veranlasst, zurückzukehren. Ich weiss nicht, ob ich hier eine Antwort finde. Ich weiss nichtmal, ob ich, gerade hier, die Antwort finden möchte. Doch eins weiss ich, und zwar, dass es in dieser beschissenen Welt nirgendwo einen Platz für mich gibt, der mich befriedigt. Diese bittere Erkenntnis musste ich in den vergangenen Jahren schmerzlich erfahren. Ich gebe zu, dass eine gewisse Verbitterung nicht ausgeblieben ist. Und nur hier kann ich sie ausleben. Ich strebe weder nach Geld, Gold oder sonstigem. Wonach ich strebe? Das werdet ihr schon erleben. Und eins kann ich euch versprechen: Dieses Blut .. (Die Gestalt fährt sich mit dem Zeigefinger übers Fragezeichen und zeigt den blutverschmierten Finger in die Kamera) .. wird nicht das einzige Blut auf meinem Körper bleiben.
Es ist soweit. Soeben haben wir das Beste gesehen, was die GFCW zu bieten hat – ein GFCW Heavyweight Championship Match, der Champion und sein Herausforderer, die Spitze der Liga. Nun geht es dem Ende von War Evening aus Neuss zu, und es gibt noch etwas, das geschehen muss, bevor wir zum Ende kommen. Etwas, dass über den Abend hinaus bereits mehrfach angekündigt wurde.
Und so wird nun das Licht in der Halle ausgeschaltet – es wird nicht gedimmt, es wird komplett abgeschaltet. Es ist dunkel, und das einzige Licht in der Halle kommt aus den Zuschauerrängen in Form von Blitzen aus dem Inneren von Kameras.
Es herrscht eine gespannte Erwartung in der Halle vor, man weiß nun zwar, was hier gleich passieren soll und wird, aber die Frage des „Wie?“ steht noch immer im Raum. Es ist eine echte Gänsehautstimmung.
Eine Glocke ertönt.
Die Fans halten kollektiv die Luft an. Das ist der Moment, auf den sie gewartet haben. Aber es ist immer noch nichts zu sehen, die Halle bleibt dunkel. So kann man absolut nichts sehen, keine Silhouette, nichts. Alles, was man sehen kann, ist Finsternis. So wie der Champion of Darkness es mag.
Ein greller Blitz.
Der Titantron flammt mit einem Mal auf, und gleißendes weißes Licht blendet die Zuschauer, die die Augen zusammen kneifen müssen und sich nur langsam an den neuen Umstand gewöhnen, ehe sie das Gesicht einer Frau auf dem Titantron sehen und mit einem Mal macht das weiße Bild dem Gesicht einer Frau Platz, oder besser den schemenhaften Umrissen eben dieses Gesichtes, denn wo auch immer sich die Kamera sich befindet, die diesen Clip aufnimmt, hell ist es dort nicht. Doch die scharfen Gesichtszüge, die fast schon bösartigen, schwarzen Augen und der schmale Mund mit den dünnen Lippen, die so weit nach unten gezogen sind wie es die menschliche Anatomie zulässt, lässt keinen Zweifel daran, wen wir hier vor uns sehen.
Janella Dark: „Die Zeit ist gekommen.“
Das Publikum wird nun lauter angesichts dieser Tatsache, es ist nun scheinbar wirklich soweit und sie bekommen, was ihnen seit Monaten versprochen wurde – ein großes Comeback, ein altes Gesicht, dass jeder kennt und mit dem jeder etwas anfangen kann.
Janella Dark: „Die Zeit für Worte ist vorbei. Die Finsternis wird für mich und meinen Champion sprechen, die Finsternis ist die Sprache die die Black Hand und ich sprechen. Nur eins noch...“
Wieder ein gleißender Blitz, wieder sind die Fans in der Halle geblendet, wieder ist nicht zu erkennen, was sich dort auf dem Titantron abspielt. Doch durch die Halle fährt ein Knurren, das klingt, als würde ein Monster sich auf die Jagd machen, so bedrohlich, so wütend, so wild wie man es schon sehr, sehr lange nicht mehr gehört hat.
Dann, mit einem Mal, wie schon zuvor, wird der weiße Bildschirm wieder schwarz. Doch diesmal ist es keine Silhouette, die dort zu sehen ist, kein Frauengesicht, das vor Boshaftigkeit nur so strotzt und auch kein monströser Mann mit gefletschten Zähnen, dem die Wildheit eines Tiers in die dämonenhaften Augen geschrieben steht. Nein, es ist wieder ein Schriftzug, wie bei den vorherigen Videos auch immer. Und er liest:
Doppelt genäht hält besser, ihr Idioten. Habt ihr das wirklich geglaubt?
Verwirrung. Was ist denn jetzt los?
Aber bevor irgendwer wirklich nachdenken kann, was das nun zu bedeuten hat geht das Licht in der Halle wieder an. Nicht das normale Licht, sondern dunkelrotes Licht, das auf den Entrance-Bereich gerichtet ist, wo mit einem Mal ein Strahl von Feuerwerk in die Luft schießt, ehe man Töne aus den Boxen hört, die nicht zu Mandrake gehören. Ganz sicher nicht. Es sind Töne, die man schon lange nicht mehr gehört hat. Wie lange ist es her? Ein Jahr? Zwei Jahre? Schwer zu sagen. Aber das Gitarren-Intro des nun beginnenden Songs dürfte vielen langjährigen GFCW-Fans bekannt vorkommen. Und die, die wissen, was nun kommt, verfallen in gemischte Reaktionen – einige freuen sich über das Comeback, das nun scheinbar ansteht, andere erinnern sich noch zu gut daran, was dieser Mann damals getan hat.
Und in dem Moment, in dem der Gesang einsetzt, tritt jemand auf die Stage. Wesentlich weniger beeindruckend als der Mann, den man vorhin in den Videos bewundern durfte. Eher normalgroß, normalbreit und...
...und das Licht geht endlich wieder an. Nun kann man den jungen Herren in seiner ganzen Pracht bewundern – eine Jeanshose, eine rot-weiße Jacke mit einer Kapuze, die er sich tief ins Gesicht gezogen hat und ein Lächeln auf den Lippen, welches von den Kameras eingefangen wird. Nicht nur das, die Lippen des Mannes bewegen sich auch, er scheint zu sprechen, und wenn man Lippen lesen müsste, man würde wohl vermuten er sagt so etwas wie: „Tut mir Leid, Florian. Vielleicht ja nächstes Mal.“
I
remember when all the games began.
Nun wissen scheinbar noch mehr Leute, wer hier gerade auf der Stage steht und soeben sein Comeback gegeben hat – und irgendwie weiß keiner so recht, wie er reagieren soll. Sollten sie sich nun über das Comeback des Mannes freuen, der der Liga eine lange Zeit lang seinen Stempel aufgedrückt hatte und zahlreiche Pay Per Views headlinte? Oder sollten sie den Mann ausbuhen, der die Liga verließ, weil sie ihn nicht interessierte und nachdem er so viel kaputt gemacht hatte, wie nur irgendwie möglich? Oder sollte man sich erstmal fragen, warum er nach diesem Abgang nun wieder hier war? Wollte er etwa zu Ende bringen, was er damals versprochen hatte? War es nun so weit?
Auf jeden Fall macht sich der Mann nun auf den Weg in den Ring, deutlich schneller als man das von ihm früher gewohnt war, als er sich immer Zeit ließ, um die Fans zu provozieren und zu zeigen, dass ihm egal war, was sie von ihm hielten. Und so ist er bereits am Ring angekommen, als der Refrain des Songs beginnt, und tut nun etwas, was er hingegen seinem sonstigen Entrance früher auch immer tat – er klettert auf den Apron, von dort aus in einer flüssigen Bewegung von außen mit dem rechten Fuß auf das zweite Ringseil und mit dem linken Fuß auf das dritte Ringseil und breitet die Arme aus – dieses Mal jedoch reißt er sich noch die Kapuze vom Kopf, wirft sie nach hinten und tut es dann. Und nun ist fast jedem in der Halle klar, wen sie da breit grinsend vor sich sehen.
THE
LYING!
Von dort aus springt er dann direkt in die Mitte des Rings und starrt ins Publikum, scheint die Reaktionen der Neusser Crowd zu genießen, ehe er seine rot-weiße Jacke öffnet, die er früh in seiner Karriere mehr oder minder zum Markenzeichen gemacht hatte, als er noch kein eigenes Merchandise hatte, eigene Shirts und so weiter und so fort, als er noch nicht der war, der er heute ist.
Die Jacke wirft er dann recht achtlos aus dem Ring, um ein Shirt mit der Aufschrift „Mitglied der Blödel-Elite“ zu enthüllen, was auch so mehr oder minder typisch für ihn ist, ehe er sich aus dem Ring begibt und neben das Kommentatorenpult geht, wo ihn Sven und Pete verdattert und mit unverhohlenem Entsetzen anstarren. Er hat für die beiden nur ein Lächeln übrig und man hört dank der GFCW-Kameras auch die Worte, die er den beiden mitgibt: „Hey Leute, gut euch zu sehen. Man, seht ihr scheisse aus. Diese „neue Ära“ muss ja schlimmer sein als ich dachte.“
Während das Kommentatorenduo versucht, die Sprache wieder zu gewinnen, hat sich der Rückkehrer ein Mikrofon geschnappt und rollt sich damit wieder in den Ring. Er will erst etwas sagen, doch wird von Chants der Fans unterbrochen, die ihre Meinung nun zum Ausdruck bringen.
„Welcome back!“
„Please go home!“
„Welcome back!“
„Please go home!“
„Welcome back!“
„Please go home!“
Ein Schulterzucken, dann nimmt er das Mikrofon doch noch zum Mund und... zögert. Er grinst, das hier macht ihm sichtlich Spaß. Er wusste scheinbar, dass seine Rückkehr nicht jeden glücklich machen würde. Und doch ist er hier und spricht nun seine ersten Worte seit langer Zeit.
Robert Breads: „...und schon ist die GFCW wieder interessant.“
Ein Lächeln. Ein Flimmern des Bilds. Der Ton aus der Halle wird durch einen schrillen Piepton ersetzt. Dann ein Schriftzug.
Auf Anweisung des Präsidenten von German Fantasy Championship Wrestling, Claude „Dynamite“ Booker, wird diese War Evening Ausgabe bereits jetzt beendet. Wir entschuldigen uns für die soeben gezeigten Szenen. Das hätte nicht geschehen dürfen und wird für die Angestellten Konsequenzen haben, die sich den Anweisungen des Präsidenten widersetzt haben. Dieser Mann hat ein Auftrittsverbot bei dieser Firma ohne zeitliche Begrenzung. Ein solcher Vorfall wird sich nicht wiederholen. Wir bitten um ihr Verständnis. Danke.
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Danke an alle Schreiber!
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