Eine herrliche Blumenwiese ziert das Bild. Tulpen, Nelken, Krokusse, Gänseblümchen, Löwenzahn, alles wächst dort gleichzeitig, während im Hintergrund ein kleiner Wasserfall plätschert. Was für eine Idylle. Und das Ganze wird gleich noch etwas paradiesischer, denn mit einem lauten „CHING!“ strahlt nun ein prachtvoller Regenbogen über diese Wiese voller Dotterblumen und anderen bunten Blüten. Ja so stellt man sich das Paradies vor, während über die ganze Szenerie Stille herrscht, das entfernte Zwitschern einiger fröhlicher Vögel einmal ausgenommen. Was für ein herrliches Leben! Irgendwo hier muss der Garten Eden sein. Aber dann wird die Stille durchbrochen. Hufgeräusche ertönen. Irgendein Tier muss sich dem Bild nähern. Und da erscheint es auch am linken Bildrand. Kein Pferd, noch nicht einmal ein Zebra. Nein es ist tatsächlich der Traum eines jeden kleinen Mädchens....ein Einhorn. Mit Glitter in der Mähne. Ein Einhorn mit Glitter in der Mähne, tatsächlich steht es dort mitten auf der Wiese und wiehert wie ein echtes Einhorn, nur etwas schöner. Und dann beginnt es zu fressen. Aber nur das Gras, die herrlichen Blümchen bleiben alle da und auch der Regenboge strahlt noch über die Szenerie. Und plötzlich betritt noch ein Lebewesen das Bild. Knallbunte Joey Buttafouco Parachute Pants, Shutter Shades, eine hellblaue Trainingsjacke, ein orangefarbenes T-Shirt mit einem Regenbogen drauf und eine rot-gelb-grün-blaue Mütze mit Helikopter oben drauf. All das trägt dieser Mann und hat noch dazu einen Dauerlutscher in der Hand, welcher mindestens einen Durchmesser von 10cm haben dürfte. An diesem leckt er einmal, dann schaut er in die Kamera und zuckt zweimal kurz die Augenbrauen nach oben.
Mann: Und ich bin immer noch cooler als der Rest der Liga.....
Damit fadet das Bild aus und es bleibt nur noch in neongrüner Schrift übrig.......
“THE CANDY MAN“ ERIC FLETCHER
Ist es das Adrenalin, die Aufregung, die Wut über die Niederlage? Keine Ahnung, Fakt ist aber, man sieht Fletcher die gerade kassierte Niederlage nicht an. Kein bisschen. Energiegeladen braust er durch den Backstagebereich und hat nur ein Ziel vor Augen. Nach vorne. So stürmt er da an den verwirrten Crewmitgliedern vorbei, erreicht dann eine Tür und reißt sie nicht nur auf, sondern sogar leicht aus den Angeln. So wenig unter Kontrolle hat sich der Junge gerade, das hat man schon lange nicht mehr derartig bei ihm gesehen. Die Kamera versucht, ihm auf den Fersen zu bleiben, aber keine Chance. Er ist schon im Raum und beginnt zu brüllen, da ist noch der leere Backstagebereich im Bild.
Eric: „LEUTE MIR REICHTS! ICH MUSS MIT EUCH REDEN!“
Und nun hat auch endlich der Kameramann die Tür erreicht und so sieht auch der normale GFCW-Fan endlich, mit wem der Candy Man da redet, auch wenn es keine große Überraschung sein dürfte. Richard von Hansa schaut zu seinem neuen Corpsbruder auf und lässt Poppys Kopf, den der Adelsmann bis eben noch in einen randvoll mit Bier gefüllten Futternapf gepresst hat, los. Auch Heinrich von Sternburg blickt Eric fragend an.
Richard: „Okay... Worüber willst du reden? Verkürzung deiner Fuxenzeit ist nicht drin, das habe ich dir vorher schon gesagt!“
Aber Eric winkt sofort ab...seine Handbewegung konnte man aber sehen, sie ist langsamer als sein Verhalten vorher. Scheint so, als hätte er sich endlich zumindest ein wenig beruhigt. Auch sein Brustkorb hebt und senkt sich nun langsamer.
Eric: „Scheiß drauf...es geht um die GFCW. Ich wollt euch fragen....Quatsch! Ich will euch nur SAGEN, so wie wir das am Anfang dachten, so wird das nichts.“
Dann geht Eric zwei Schritte nach vorn und setzt sich auf den Stuhl vor sich. Lehne in Richtung Corps gedreht und die Arme darauf abgestützt, dann fährt er fort.
Eric: „Es ist mir zu blöd, die ganze Zeit neben euch herzudackeln und euch nur hier und da mal zu helfen. Das hat mir bei Bala noch Spaß gemacht, aber ich vernachlässige mich, verdammt nochmal! Habt ihr das Match gerade gesehen? Ich hatte Breads! Ich hatte ihn und dann vermassel ich den Scheiß wieder. Leute, ich habe keine Lust mehr mich ablenken zu lassen, es wird langsam Zeit, dass ich mich mal wieder auf mich konzentriere und mal wieder richtig aufdrehe....Dynamite hat vorhin doch die Battle Royal angekündigt, tja Leute ich habe mich entschlossen. Ich kann euch ja meinetwegen weiter gegen den Kult helfen, aber wenn dann mache ich das als GFCW Champion. Breads meinte also, ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst? Ich werds ihm, euch und allen anderen zeigen, ich werde mir diesen Titel holen!.......und ich wollte nur, dass ihr das wisst. Problem damit?“
Aus großen Augen schaut Richard von Hansa den Candy Man mit gespielter Erstauntheit an...
Richard: „Warum sollte das ein Problem sein?“
...die sich aber ziemlich schnell in ein dreckiges Grinsen wandelt. Ohne auch nur auf eine Reaktion von Eric Fletcher zu warten, beantwortet sich der Corpsstudent seine Frage selbst.
Richard: „Nein, das ist überhaupt kein Problem. Es geht nicht darum, wer am Ende welchen Titel hält. Es geht nur um das CORPS!!! Es geht um Einigkeit nach Außen, um adlige Überlegenheit, darum, dass das Gold dem Stand zukommt, der die Geschicke der Menschheit lenkt. Ob es ein Richard von Hansa, ein Heinrich von Sternburg oder ein Eric Fletcher ist, der am Ende siegreich aus der Battle Royal hervorgehen wird, ist nicht relevant! Aber um es kurz zu machen, mein lieber Corpsbruder, du wirst freie Bahn haben. Heinrich und ich...“
Richard stockt, denn das laute Quieken Poppys unterbricht seinen Redefluss. Irritiert sieht er zu ihr hinunter und sieht wie Heinrich mit seinem Fuß ein weiteres Mal den Kopf von Balas ehemaligem Haustier in den Biernapf taucht.
Richard: „...ähm ja. Heinrich und ich werde dich auch dabei unterstützen, denn das Corps hält gegen das elendige Proletariat zusammen!“
Zufriedenes Nicken vom Fux, gepaart mit diesem fiesen Grinsen, welches er so oft an den Tag legt. Dann mal wieder ein kleiner Blick zu Poppy und ein Augenzwinkern. Klar das Schwein hat keine Ahnung, was es bedeutet und weder Richard noch Heinrich haben es bemerkt, aber für den Amerikaner hat das schon irgendwie Sinn gemacht und irgendwann werden vielleicht auch andere Leute verstehen, worin dieser besteht. Vorerst muss diese Reaktion aber reichen, bevor sich Fletcher wieder vom Stuhl hochschwingt und sich seinen Corpsbrüdern gegenüberstellt.
Eric: „Das wollte ich hören, Leute. Dann ruft schonmal im Haus an und bestellt die Deko vor...in zwei Wochen haben wir was zu feiern. Mich, Eric ab und zu Fletcher, den neuen GFCW Champion!“
Mac Müll:“Meine Damen und Herren, liebe GFCW Fans. Heute Abend haben wir eine weitere tolle Show auf dem Weg zu Ultra Violance gesehen, in dem im Main Event der Anführer der Junkie World Order Kriss Dalmi, dem ehemaligen Galaxy Champion Rob Gossler gegenüberstand. Doch nun neigt sich dieser Abend dem Ende zu und wir von der G......“
Doch Mac kommt nicht dazu seinen Satz zu beenden, den der Berliner Jimmy Maxxx reisst ihm das Mikrofon aus der Hand und schiebt den Backstagereporter aus dem Bild.
Jimmy Maxxx:“VERPISS DICH DU FLASCHE!!!“
Dann dreht er sich zur Kamera, eine Bandage am Kopf. Anscheinend von einer genähnten Platzwunde auf der Stirn.
Jimmy Maxxx:“DRAGOOOON!!! DRAGOOOOOOON!!! DENKST DU ERNSTHAFT; DU KLEINER SCHEIßER KÖNNTEST MIR SO ANS BEIN PISSEN??? INDEM DU FEIGE SAU MIR DEINEN EX SCHWAGER SCHICKST, WEIL DU ZU FEIGE BIST DICH MIR ZU STELLEN???? ES IST MIR EGAL WAS NÖTIG IST, ES IST MIR EGAL WELCHES MATCH DU WILLST!!! ICH BRAUCHE DICH, ICH BRAUCHE DICH IM RING!!! ICH WERDE DICH AUSLÖSCHEN, DEIN LEBEN ENDGÜLTIG BEENDEN. ICH WERDE......“
Mitten im Satz stopt die Hardcore Ikone seine Tirade über den German Dragon. Er atmet durch, der Schein in seinen Augen wechselt von Rage zu Wut und überlegtem Hass.
Jimmy Maxxx:“.... ich..... ich hatte Richard von Hansa dominiert. Ihn sicher in meinen Händen, kurz davor meine Dominanz in Richtung des World Heavyweight Title weiteren Ausdruck zu verleihen. Doch dann.... doch dann.... KOMMT DIESER WICHSER UND........“
Wieder versucht der Berliner sich zu beruhigen, es fällt ihm sichtlich schwer seine Gefühle zu kontrollieren. Er greift sich immer wieder an die Stirn, an die Bandage.
Jimmy Maxxx:“Denkst du wirklich, das mich das aufhalten wird? Das ich jetzt Schiss habe und genau wie dieser feige Sack Tobi Whitehouse mich verpisse und die Liga verlasse? Du hast keine Ahnung Marc, du hast keine Ahnung wo meine Grenzen liegen. Eine Wand aus Stacheldraht hat mich nicht aufgehalten, eine schwere Nackenverletzung die ich mir vor einem Jahr in Amerika zugezogen hatte, hat mich nicht aufgehalten. Es gibt nichts was mich aufhalten könnte. Und wen ich nach der nächsten Show endlich den World Title in meinen Händen halte, werde ich bei Ultra Violance das gleiche machen, was der Kult mit dem General gemacht haben. Den längst überfälligen Rücktritt des German Dragon einläuten. Dann kann niemand, einfach niemand mehr leugnen, das Jimmy Maxxx die unangefochtene Nummer Eins von German Fantasy Championship Wrestling ist!!!“
Dann wirft der Berliner das Mikrofon weg und streckt einen Mittelfinger in die Kamera. Mit diesen Bildern geht War Evening off.
© 2001-2012 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!
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