Wusstet
ihr, dass die deutsche Sprache, das Werkzeug von Dichtern und
Denkern, kein exaktes Pendant zu der englischen Phrase
"subverting expectations" hat? Eine Erkenntnis, welche
die Einleitung dieses Segments nachhaltig beeinflusst hat. Nun
gibt es keinen Satz, der eine entsprechende Phrase enthält,
nur ein nacktes, blankes Wort:
Tammy:
"Hallo."
Aiden
Rotari blickt vom Türgriff auf. Er trägt einen dunklen
Mantel, der ihm bis zu den Knien reicht, und hat eine Sporttasche
über die Schulter geschlungen. Wir haben ihn heute bereits
in einer undatierten, aber eindeutig vorher aufgezeichneten
Version gesehen, doch nun ist er hier, live und in Farbe -
hauptsächlich schwarz und dunkles grau, um ehrlich zu sein -
und kommt in die Halle. Ziemlich spät dran, auf der anderen
Seite hat er ja auch kein Match.
Aiden
Rotari: "Hallo."
Die
Interviewerin ist leicht außer Atem, tut aber ihr bestes,
das unter einem professionell klingenden Räuspern zu
verstecken. Vermutlich hat irgendein Produktions-Assistent auf's
Ohr bekommen, dass Aiden Rotari an der Halle angekommen ist, und
Tammy hat gleich die Chance ergriffen, ihn abzufangen, bevor er
werweißwohin verschwindet. Der Nachteil am ständigen
touren ist nun einmal, dass jede Halle anders aufgebaut ist.
Tammy:
"Wir haben dein Video gesehen."
Aiden
Rotari: "Das war die Intention."
Tammy:
"Könntest du dazu ein Statement abgeben?"
Aiden
Rotari: "Ich wüsste nicht, was es zu ergänzen
gäbe."
Tammy:
"Naja."
Nicht
nur ist sie knappe zwei Jahrzehnte älter als ihr
Interview-Gast, sie ist auch kein Athlet auf Spitzenniveau,
weshalb es mehr als verständlich ist, dass sie vor dem
größer gewachsenen Rotari noch einmal Luft holt,
während dieser geduldig und ohne einen Mangel an Höflichkeit
auch nur anzudeuten wartet. Das sorgt allerdings bloß
dafür, dass Tammy die Situation noch ein wenig peinlicher
ist.
Tammy:
"Meinst du nicht, das ist ein schwieriges Unterfangen? Ask
ist nun wirklich nicht der Typ dafür. Luna hat keine
Historie des beidseitigen Vertrauens mit dir. Aldo Nero scheint
für seine Eroberung
bislang keine Hilfe zu brauchen."
Aiden
Rotari: "Ich möchte dir nicht widersprechen. Lediglich
anmerken, dass Angst, Zweifel und die eine oder andere
unvorhergesehene Entwicklung einen unveränderbar scheinenden
Standpunkt schneller ins Wanken bringen können als man
annehmen mag."
Tammy:
"Du baust also darauf, dass sich noch mindestens einer -
oder eine - umentscheidet?"
Aiden
Rotari: "Ich baue auf persönliche Ambition und den
Selbsterhaltungstrieb. Vielleicht noch auf das Misstrauen
gegenüber dem Feind. Eine Zusammenarbeit mit mir und der
dazugehörige Waffenstillstand sind Ideen, die verlockender
erscheinen werden, je mehr sich die Lage zuspitzt."
Tammy:
"Aber es wäre nicht vermessen, dich ebenfalls als Feind
von allen dreien darzustellen. Zwei mindestens. Aldo... nun, da
vermute ebenfalls nicht unbedingt große Zuneigung."
Aiden
Rotari: "Das wäre ganz und gar nicht vermessen. Aber
man handelt schließlich auch keinen Waffenstillstand mit
seinen Freunden aus."
Rotari
rückt den Gurt der Tasche auf seiner Schulter zurecht. Seine
Idee noch einmal präsentieren zu können und ins
kollektive Gedächtnis zu rufen dürfte keine schlechte
Idee sein. Er muss nicht einmal Luna oder Aldo oder Ask direkt
erreichen - wenn sein Gedanke sich irgendwie in das Hirn eines
James Corleone oder Drake Nova Vaughn schleicht wäre das
auch schon wertvoll.
Tammy:
"Da wäre noch etwas."
Rotari
hebt die Augenbrauen, um der Interviewerin non-verbal ein Zeichen
zu geben, fortzufahren.
Tammy:
"Monica Shade."
Aiden
Rotari: "Würdest du sie auch als eine Feindin
bezeichnen?"
Tammy:
"Nach ihren Worten vorhin würde ich sie zumindest nicht
"Freundin" nennen. Hast du das gesehen?"
Aiden
Rotari: "Ja, ich habe mir den Beginn der Show im Hotelzimmer
angesehen."
Tammy:
"Und?"
Eine
Frage, die sehr generell und ungenau ist, aber dennoch eine
Antwort verlangt. Aiden schiebt die Hand, die nicht seine Tasche
festhält, in die Tasche seiner Jacke, und scheint einen
Moment lang zu überlegen, bevor er antwortet.
Aiden
Rotari: "Sie ist Roberts Projekt. Ich möchte die
vollkommene Kontrolle über alles und jeden, mit dem ich zu
tun habe. Sie und die Baggage an sonderlichen Gestalten, mit
denen Robert die GFCW anscheinend unterwandern möchte,
machen nicht den Eindruck, an blindem Gehorsam interessiert zu
sein. Also bin ich nicht an ihnen interessiert.
Solange
wir uns nicht in die Quere kommen, werde ich sie ignorieren. Ich
beschäftige mich mit dem World Title, Robert und seine Bande
von Minotauren, Hippogryphen und Kobolden beißen sich an
meinen Opfern die Zähne aus."
Ganz
unrecht hat Rotari nicht, hat er doch PJ Smidt und Rasmus
Rantenen - beides Mitglieder des Förderkaders - in den
letzten beiden Shows eindeutig mitten im Ring geschlagen. Das
kann man von Milly Vermillion heute nicht behaupten. Allerdings
scheint Rotari hier eine nicht ganz unwichtige Sache zu
vergessen: Monica Shade sollte man nicht in den gleichen Topf
werfen.
Tammy:
"Es sind Wölfe, Phönixe, Alchemisten und Elfen."
Aiden
Rotari: "Es sind keine nützlichen Werkzeuge. Das ist,
was mir wichtig ist."
Die
Ignoranz gegenüber farbenfrohen Aufzügen rührt bei
Aiden Rotari vermutlich noch immer aus seiner Zeit als Spielball
des Protokolls, als er gegen seinen Willen als "Poseidon"
und Fisch-Mensch antreten musste. Kein Wunder, dass er sich nicht
vorstellen kann, warum seine neuen "Kolleginnen" eine
ähnliche Extravaganz nicht nur freiwillig zur Schau stellen,
sondern damit auch noch zufrieden sind.
Aiden
Rotari: "Wäre das alles?"
Es
steht kein unfreundlicher Druck, keine subtile "Sind wir
hier endlich fertig?"-Message hinter dieser Frage. Es ist
bloß eine manierliche Erkundigung, ob er entlassen ist.
Tammy:
"Eine kurze Frage noch."
Sie
wartet einen Moment, fährt dann aber fort, als Rotari stumm
nickt.
Tammy:
"Wenn du dir aussuchen könntest, wer dein Angebot
annimmt - und gegen wen du dann, insofern alles für dich
glatt geht, letztlich um die GFCW World Championship antrittst -
wen würdest du bevorzugen?"
Aiden
Rotari: "Wer auch immer bei Aurora gewinnt."
Tammy:
"Das beantwortet die Frage nicht so wirklich."
Aiden
Rotari: "Doch, Tammy. Das ist die einzig richtige Antwort."
Open
Challenge
Skaði
Fenrir
Referee:
Karo Herzog
Northern
Hemisphere
Schneeflocken
beginnen von der Hallendecke zu rieseln als die frostigen
Töne von Northern Hemisphere ertönen, die nicht mit
frenetischem, aber doch recht starkem Jubel der Fans
begleitet werden. Kein Wunder, so sehr man den Skandinaviern
auch nachsagt eher kühl und distanziert zu sein, so gilt
dies kaum für ein großes Sportereignis wie eine
GFCW Show und schon gar nicht, wenn eine Norwegerin in
Norwegen durch den Vorhang schreitet. Die
snobistische Schneewölfin Skaði Fenrir verharrt auf
der Einzugsrampe und genießt sichtlich den Zuspruch des
Publikums in Oslo. Eine ganz neue Erfahrung für die
großgewachsene Frau mit der silbrigen Zottelmähne
im wolfigen Top und Schurz plus Wolfskappe auf dem Kopf.
Sicherlich, für eine Frau so nah am Anfang der
Wrestlingkarriere ist vieles eine neue Erfahrung, aber diese
hier, die ist etwas ganz Besonderes. Selbst
wenn es letztlich mit der Lerbitz Performance Group doch
nichts werden und sie ebenso plötzlich wieder aus den
GFCW Shows verschwinden sollte, wie sie gekommen war, diesen
Moment kann man ihr nicht mehr nehmen und so kostet sie ihn
ausgiebig aus. Warum schnell zum Ring spurten, wenn man auch
langsam gehen und die Atmosphäre ausgiebig genießen
kann? Hier und da gewährt sie gar einigen Fans ein paar
Fist Bumps, bzw. Paw Bumps – besonders jenen, die als
Familie angereist sind – ohne dabei mehr zu lächeln
als nötig. Immerhin ist sie ja die gar mächtige
Schneewölfin Skaði Fenrir, da kann sie jetzt nicht
süß lächeln wie ein Switzidog, es gilt ja
sowohl ein nordisches wie auch ein mythologisches Gesicht zu
wahren, so wenig ihre beiden Namensbestandteile auch
eigentlich kompatibel sein mögen. Im Ring posiert sie
dann noch ausgiebig unterkühlt und selbstgefällig,
wie es sich gehört. Das Gefühl der Sorge ist ihr
fremd. Egal wer ihre offene Herausforderung nun annehmen
wird, kommt direkt in ihr Jagdgebiet geschritten und wird
Opfer ihres frostigen Bisses werden, keine Frage.
In
ihrem Kopf zumindest.
Tatsächlich
ist sie bei aller Größe, Kraft und Agilität
natürlich trotz allem eine Rookie und auch wenn ihr
Anspruch ist, Jägerin statt Gejagte zu sein, realistisch
betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr
Gegenüber sportlich favorisiert sein dürfte, egal
wer es denn jetzt letztendlich wird. Gleichzeitig ist aber
auch klar: vor diesem Heimpublikum kann sie mit ihren Anlagen
jedem und jeder gefährlich werden. Insbesondere weil
ihre Jagdfreude und ihr Fokus stark ansteigen, je würdiger
die Beute ist.
Die.
Fans. Flippen. Aus. ! Daniel ist es, der hier zu seinem
Theme auf der Stage erscheint und tatsächlich kommt der
Mittdreißiger in Oslo sehr, sehr gut an! Und so richtig
hatte ihn hier auch niemand auf dem Schirm.
Pete:
„DAS ist mal etwas, das ich eine faustdicke
Überraschung nenne!“
Sven:
„Ist es jetzt schon soweit, dass Daniel sich nur noch
gegen Frauen wehren kann?“
Pete:
„Ich bitte dich, damit tust du der Kämpferin aber
starkes Unrecht, wie die letzten Wochen bewiesen haben!“
Daniel
scheint von all dem recht unbeeindruckt und klatscht
gedankenverloren mit einigen Fans ab. Die Euphorie der
Zuschauer teilt er – wohl aus naheliegenden Gründen
– nicht und scheint recht froh zu sein, als er
schließlich den Ring erreicht. Auch hier lässt er
sich nochmal kurz feiern, ehe ein anerkennendes Nicken in
Skadis Richtung folgt. Daniel richtet sich noch ein wenig
die spärliche Kleidung – immerhin hat er ne Hose
an, muss reichen – und macht sich dann bereit für
den wohl – für ihn – spannendsten Kampf des
Tages.
Die
Glocke läutet. Es geht los.
Und
zwar mit einer direkten Attacke von Skaði, die Daniel
etwas zu überrumpeln scheint.
Gegen
Sam Grant vor etwa vier Wochen schien Fenrir fast ein wenig
enttäuscht, keinen schwereren Gegner vorgesetzt bekommen
zu haben, aber nun, da es ein würdiges Skalp zu erbeuten
gibt - Daniel ist schließlich in der Top 15 der ewigen
GFCW-Rangliste - wirkt sie deutlich motivierter.
Davon
ist Daniel überrascht. Ob er seine Gegnerin nicht so
hundertprozentig ernst nimmt und das Match hier eher als
Chance sieht, "den Kopf freizubekommen", wissen wir
nicht. Aber zu hundert Prozent aufmerksam ist er nicht, als
er einen Forearm von Skaði einsteckt, der ihn
zurückdrängt.
Davon
getroffen stolpert er zurück in die Ringecke, wo die
beinahe übermotivierte Fenrir ihren körperlichen
Vorteil gegen den Nicht-Gerade-Giganten Spross von Johnboy
Dog voll ausspielt. Ein Tackle mit ihrer Schulter in seinen
Magen folgt eine Clothesline an den Hals, und als Daniel die
Arme hochreißt, um eine weitere solche Clothesline
abzuwehren, wird er ausgehoben - und sogleich wieder fallen
gelassen.
So
wirklich technisch sauber sind die Snake Eyes nicht, die
Skaði hier auspackt, sie bekommt die Hände nicht
schnell genug und geschickt genug gedreht, um Daniel in der
Luft herum zu wirbeln, aber sie ist kräftig genug, als
dass es trotzdem reicht, ihn hochzureißen und mit dem
Gesicht auf das oberste Turnbuckle Pad klatschen zu lassen -
zwar eher seitlich als direkt auf die Nase, aber funktional
ist es allemal.
Davon
mitgenommen wankt Daniel aus der Ringecke, schüttelt den
Kopf, um wieder klarzukommen, und sieht Skaði auf sich
zuschießen. Eine gute Jägerin weiß: Man muss
auf den richtigen Moment warten. Das kann Geduld bedeuten,
wie bei Sam Grant. Es kann aber auch bedeuten, schnell und
präzise zuschlagen zu müssen, solange die Beute
verwundbar ist. Die Fans in der Quasi-Heimat von Fenrir
scheinen zuzustimmen, denn "SKAÐI! SKAÐI!"-Chants
hallen durch die Arena.
Und
jetzt gerade ist Daniel verwundbar, von dieser aggressiven
und nicht unbedingt erwartbaren Taktik kalt erwischt.
Aber
deshalb gehen ihm natürlich noch lange nicht die
Instikte ab.
Monica
Shade hat gezeigt, dass Fenrir nicht unbesiegbar ist, und
auch wenn sich Erfolge über verschiedene Promotions nur
schwer eins zu eins vergleichen lassen, hat Daniel mit Monica
doch eine konkrete Sache gemeinsam: Deutlich mehr Erfahrung
als Skaði Fenrir.
Also
lässt er sich einfach fallen, als Fenrir mit dem Big
Boot ankommt.
Diese
schaut verdutzt in das Nichts, dem sie nun den Fuß ins
non-existente Gesicht rammt.
Dann
wird sie am Oberschenkel gepackt, noch immer mit einem Bein
in der Luft, weshalb ihr Gleichgewicht nicht gut ist, und
wird per School Boy eingerollt.
Eins...
Zwei...
Dre...eeein!
Kick-Out
bei 2,9!
Tatsächlich
hätte der Veteran hier beinahe mit den vielbeschworenen
"Instinkten" schnell und unbarmherzig den
bisherigen Match-Verlauf korrigiert, doch Fenrir hat schnell
genug geschaltet, um diese Mini-Demütigung zu umgehen.
Vielleicht
ist das der Unterschied: Fenrir hat die Instinkte einer
Jägerin, Daniel die eines ehemaligen Champions.
Beide
springen auseinander, doch Daniel ist die entscheidende halbe
Sekunde schneller und wieder auf den Beinen, ehe Fenrir es
ist. Ein kaum merklicher, aber durchaus nennenswerter
Unterschied, der in einem solchen Kampf eine Menge ausmachen
kann. Das demonstriert uns das erfolgreichste verbliebene
Mitglied der JBD-Dynastie, indem es diesen winzigen Vorteil
ausnutzt und den Hals von Skaði schon gepackt hat, als
diese wieder steht.
Der
Swinging Neckbreaker geht durch, das anschließende
Cover reicht allerdings nur bis kurz nach zwei. Ja, Daniel
hat mit Überraschung einen ordentlichen Nearfall geholt,
aber geschwächt genug für einen Three Count nach
einem Move ist Fenrir noch nicht.
Daniel
beißt sich auf die Unterlippe, schnappt sich seine
Gegnerin dann aber am Haupthaar und zerrt sie daran hoch, was
Fenrir überhaupt nicht passt. Sie schlägt wütend
um sich, aber der Veteran ist umsichtig genug zu wissen, dass
sie das versuchen wird, tänzelt beinahe elegant im
richtigen Moment rückwärts oder zur Seite, und legt
sich währenddessen den Arm von Fenrir um die Schulter.
Der
folgende Snap Suplex ist durchaus beeindruckend, wenn man die
Größe von Skaði Fenrir bedenkt, und auch wenn
die Fans nicht unbedingt etwas gegen Daniel haben lassen sie
doch einige leise Buhrufe vernehmen, wollen sie doch die
Lokalmatadorin siegen sehen. Davon scheint der Hundesohn
einen Moment lang etwas irritiert zu sein, blickt mit
merkwürdigem Blick erst zur Crowd und dann in Richtung
Backstage-Bereich - als würde er vermuten, der
Verantwortliche für diese Reaktion sitze irgendwo dort.
Einmal
mehr ein Zeichen, dass seine Gedanken vielleicht nicht
vollständig bei der Frau sind, die er gerade bekämpft.
Das
könnte ihn noch teuer zu stehen kommen.
Fenrir
knurrt verärgert, ihrem Rücken hat diese Landung
überhaupt nicht gefallen, und doch benutzt sie einmal
mehr nicht die Ringseile in der Nähe, um sich hoch zu
helfen, sondern probiert es ohne und selbst. Das verlangsamt
sie natürlich etwas, und das gibt Daniel Zeit, sich in
Position zu bringen.
Kaum
steht Skaði, hakt Daniel den Arm ein.
HAZARD!
Sein
Side Effect!
Oder
auch nicht. Sei es die Tatsache, dass Skaði noch nicht
genug geschwächt wurde, um diesen Move nicht abwehren zu
können, sei es die Tatsache, dass Skaði
möglicherweise eventuelle Gegner gescoutet hat und
zumindest den Finisher von Daniel kennt, oder sei es die
Tatsache, dass Daniel das hier nur als kleine Ablenkung in
seinem eigentlich wichtigen Krieg sieht: Fenrir verlagert das
Gewicht, verankert die Füße fest auf dem Boden,
und Daniel bekommt sie nicht von der Matte.
Verdutzt
guckt er hoch. Sieht ihr ins Gesicht.
Er
sieht blitzende Augen und gefletschte Zähne, ehe ihn
eine Lariat aus dem Stand einfach umreißt.
Natürlich
wäre noch mehr Power dahinter, wenn Fenrir in den Seilen
hätte Anlauf nehmen können, aber der
Überraschungseffekt macht das beinahe wieder wett.
Der
frühere Intercontinental-Champion wird sehr zum
Entzücken der Crowd in Norwegen von den Füßen
gerissen. Voller Adrenalin ballt Skaði kampfeslustig die
Faust, ehe sie Daniel am Schädel packt und ihn nach oben
zieht. Sie lädt ihn sich auf die Schultern, packt ihn
dabei unter den Achseln. Es ist so weit.
Frostbite!
Doch
Daniel rutscht hinten über. Erschöpft und erst
jetzt - fast zu spät - die Schwierigkeit der Aufgabe vor
ihm realisierend kann er aus dem Hold entkommen, landet auf
den Füßen hinter Fenrir, die sich zu ihm umdreht.
Big
Boot!
Fenrir
bekommt etwas von der Medizin zu schmecken, die sie vorher
selbst hatte verteilen wollen. Daniel muss das Bein weit
hochreißen, und trifft Skaði eher am Kinn als auf
die Nase, aber Wirkung zeigt die Aktion allemal. Getroffen
geht die Wölfin zu Boden, und so schnell Daniel kann
wendet er sich keuchend den Ringseilen zu, springt auf das
zweite Seil und fliegt.
Moonsault!
Auf
die Knie von Fenrir!
Mit
einem Jaulen kippt Daniel zur Seite, während Fenrir
fauchend die Beine ausstreckt und wieder anzieht, um zu
testen, ob ihre Knie allzu sehr in Mitleidenschaft geraten
sind - aber es scheint noch im Rahmen zu sein, so schnell wie
sie sich bewegt. Der Sohn aller Söhne windet sich auf
der Matte, Tränen des Schmerzes in den Augen während
er sich die Mid-Section hält, und nach einem kurzen,
beinahe verächtlichen Blick auf die Ringseile beginnt
Skaði zu klettern.
Eine
beeindruckende Erscheinung, wie sie da auf dem Top Rope
steht. Groß,
gefährlich, hungrig.
Und
dann springt sie ab.
Snow
Splash!
Ihr
großer Körper kracht ungebremst auf Daniel, der es
weder schafft, wie Skaði die Knie hochzureißen,
noch sich aus dem Weg zu rollen. Nicht seine beste Leistung,
und das reicht nicht gegen Skaði Fenrir. Die Frog Splash
Variante trifft und begräbt Daniel unter sich. Sofort
setzt Fenrir nach.
Eins...
Zwei...
Drei!
Siegerin
des Matches durch Pinfall: Skaði Fenrir
Sehr
zur Freude der Fans in Norwegen fährt Skaði Fenrir
ihren bislang beeindruckendsten Sieg ein. Die Schneewölfin
ist nicht ohne Kampfspuren davongekommen, doch sie ist
siegreich - auch wenn ihr Gesichtsausdruck uns das nicht
verrät. Zwar lässt sie sich, nachdem sie sich
erhoben hat, von Karo Herzog den Arm im Zuge des Sieges in
die Luft strecken, aber ihr Blick verharrt auf Daniel, und
trotz ihres Triumphs, der erfolgreichen Jagd, scheint sie
nicht unbedingt unglücklich, aber vielleicht...
enttäuscht?
Schwer
zu sagen.
Schwer
zu deuten.
Klar
ist nur: Skaði Fenrir hat wieder einen Sieg geholt -
diesmal in ihrem Heimatland, gegen den größten
GFCW-Namen, gegen den sie bis jetzt gekämpft hat. Das
dürfte der LPG gefallen. Und wenn es nach Skaði
Fenrir geht, war das noch lange nicht die letzte Beute, die
sie erlegt hat.
Trotz
der Auseinandersetzung beim ersten Meeting mit den Teamkollegen
bestreitet Ethan Carlyle sein GFCW-Debüt mit einem Lächeln
auf den Lippen. Er stößt die Tür zu Dynamites
Büro zu und marschiert schwungvoll in Richtung der
Förderkader-Kabine.
Offenbar
hat er im Gespräch erhalten, was er wollte.
Je
näher er dem Kabinentrakt kommt, desto näher kommt er
auch etwas anderem: Einem lautstarken Geschrei. Eine
Auseinandersetzung?
Carlyle
beschleunigt seine Schritte. Denn die Auseinandersetzung kommt
aus der Kabine des Förderkaders.
Ethan
Carlyle: „Hallo?“
Der
junge Kanadier klopft mit den Fingerknöcheln an die
Kabinentür. Doch entweder wird er nicht gehört oder
ignoriert. Die Männer, die im Inneren streiten, scheinen
etwas Besseres zu tun zu haben, als Carlyle hereinzubitten. Also
stößt Ethan die Tür auf und tritt herein.
Ethan
Carlyle: „Oh.“
Im
Türrahmen stehend hält Carlyle inne. Denn die Beiden,
die in der Kabine streiten, sind zwei, die von der Autorität
her deutlich über ihm stehen. Und denen er definitiv nichts
zu sagen hat.
Es
sind Robert Breads und Mirkan Uysal.
Der
Hall of Famer und der Förderkader-Coach sind derart in einem
ihrer vielen Streits versunken, dass sie gar nicht bemerkt haben,
dass Carlyle gekommen ist - und mit ihm die Kamera, die den Zwist
auf die Videoleinwand in die Halle bringt.
Mirkan
Uysal: „…und natürlich hast du Bene absichtlich
verletzt! Weil du ein frustrierter alter Mann bist, Robert.“
Robert
Breads: “Im Gegensatz zu dir konfrontiere ich die Jungs mit
der Realität.”
Seine
Miene ist steinern, sein Kiefer mahlt. Sein Vorgehen gegen
Zampach war zweifelsohne eine emotionale, nicht gut durchdachte
Aktion bei der er die Kontrolle verloren hat – aber das
kann er unmöglich zugeben. Denn dann müsste er sich
entschuldigen. Und das wird er nicht tun.
Robert
Breads: “Hättest du Bene vernünftig vorbereitet
hätte er sich vielleicht wehren können und wäre
kein wehrloses Opfer geworden. Hast du aber nicht.”
Uysal
wischt sich seine langen schwarzen Haare aus dem Gesicht und
stößt ein höhnisches, freudloses Lachen aus.
Mirkan
Uysal: „In deinem Kopf bin ich wirklich an allem schuld,
oder? Wahrscheinlich trage ich sogar Schuld daran, dass du dich
nun Aiden Rotari unterordnen musst. Aber ich sage dir, wie es
ist: Die Schuld trägst nur du. Niemand sonst. Es liegt
daran, dass du
es bist, der die Erwartungen nicht erfüllt. Du hast die
Erwartungen als Coach nicht erfüllt und wurdest durch mich
ersetzt. Jetzt hast du die Erwartungen der LPG genau so wenig
erfüllt und wirst wieder ersetzt.“
Robert
Breads: “Glaubst du wirklich, ich wische mir mit meinem
Hall of Fame Ring im Bett still und leise die Tränen weg,
weil ein viertklassiger Never-Even-Has-Been eine schlechte
Meinung von mir hat? Ich habe keine Erwartungen zu erfüllen,
ich habe sie definiert. Und du bi-”
In
diesem Moment scheint er zu bemerken, dass sie mit ihrem
Hick-Hack nicht länger allein sind. Da ist nicht nur eine
Kamera, da ist noch jemand – jemand, der ihm bekannt
vorkommt.
Robert
Breads: „Oh. Wir haben Besuch.“
Ein
Umstand, den Uysal erst durch Breads‘ Hinweis bemerkt. Der
Förderkader-Coach dreht sich überrascht in Richtung der
Türrahmen. Als er Carlyle erblickt – seinen neuesten
Schützling – senkt sich sein Puls etwas. Er wirkt
ertappt und beschämt, vom Youngster mitten in einem Streit
erwischt wurden zu sein. Kein guter Eindruck dem Jüngling
gegenüber, den er anleiten soll.
Robert
Breads: „Hallo Ethan.“
Der
Blick von “Canada’s Own” verliert ob des
Auftauchens seines jüngeren Landsmanns etwas an
Feindseligkeit, bleibt aber scharf.
Robert
Breads: “Ich kann nicht sagen, dass ich überrascht
bin, dich bei War Evening zu sehen. Das hatte ich schon bei
seinem Try-Out in Edmonton vermutet.”
Es
gibt also durchaus Vergangenheit zwischen den beiden – hat
Breads doch dafür gesorgt, dass Carlyle als
“Geburtstagsgeschenk” zu seinem Achtzehnten einen
Development-Vertrag Der Hall of Famer wirft einen verächtlichen
Blick über die Schulter.
Robert
Breads: “Bezeichnend, dass es ein Versagen des momentanen
Regimes benötigte, damit jemand so talentiertes eine Chance
bekommt.”
Uysal
ballt ob der neuerlichen Provokation die Fäuste. Unterdessen
steht Ethan Carlyle unsicher im Türrahmen. Er fühlt
sich unwohl in der Situation. Breads und Uysal streiten zu sehen
ist schlimm genug, er will nicht auch noch Partei ergreifen
müssen.
Robert
Breads: “Ich bin optimistisch, dass du die Fehler deiner
weniger talentierten Mitstreiter nicht wiederholen wirst. Ich
mache dir selbstredend keinen Vorwurf daraus, diese Chance zu
ergreifen, wenn sie sich bietet, aber du wirst sicherlich bald
erkennen, dass du dich nicht an Mirkan halten solltest.”
Mirkan
Uysal: „Oder was?“
Irritiert,
mit hochgezogenen Augenbrauen, dreht sich Breads zu Uysal um. Der
Hall of Famer scheint nicht recht zu verstehen, worauf sich die
Frage bezieht.
Mirkan
Uysal: „Was passiert, wenn auch Ethan nichts mit dir zu tun
haben will? Wirst du ihn dann so verletzen wie Bene? Was lässt
du dir wieder einfallen, Robert?“
Robert
Breads: “Solche Dinge sind Berufsrisiko. Das wüsstest
du, wärst du jemals ein Wrestler auf Top-Niveau gewesen.”
Mirkan
Uysal: „Mir sind deine Ausflüchte völlig egal,
Robert. Es kann so nicht weitergehen. Das muss ein Ende haben.“
Das.
Ein Wort, dass alles umfasst – Monate des
Sich-Einander-Aufstachelns zwischen Breads und Uysal. Ein
Konflikt zweier Philosophien. Und zu guter Letzt eine große
Portion Hass.
Robert
Breads: „Und du gedenkst das wie zu tun?”
Mirkan
Uysal: „Kämpfen.“
Robert
Breads: „Ist das dein Ernst?”
Ein
ungläubiges, hohlklingendes Lachen entkommt der Kehle des
zweifachen World Champions.
Robert
Breads: “Nach dem, was mit Bene passiert ist, willst du mir
noch jemanden schicken, ohne, dass du deine Methode änderst?
Du willst mir als nächstes PJ oder Marc opfern, die genauso
unvorbereitet sind wie Bene? Rasmus scheinst du ja ohnehin nicht
unter Kontrolle zu haben. Oder soll Ethan dich diesmal
vertreten?”
Entschieden
schüttelt Uysal mit dem Kopf.
Mirkan
Uysal: „Nein. Ich übernehme die Verantwortung selbst.“
Er
tritt auf Breads zu. Dieser ahnt schon, worauf es hinausläuft,
und wirft dem gebürtigen Dortmunder einen Blick zu, der
sowohl herablassend als auch überrascht ist.
Mirkan
Uysal: „Wenn du gegen jemanden antreten willst, dann kämpfe
gegen mich. In zwei Wochen. Ich stelle mich vor meine Jungs. Ich
werde deinen Frust stoppen.“
Robert
Breads: “Einen Scheiß wirst du.”
Breads
findet diese Idee anscheinend vollkommen absurd, aber ein
grausames Lächeln schleicht sich auf seine Lippen.
Robert
Breads: “Ich bin
Robert Breads.
Du bist Mirkan
Uysal.
Du gehst noch schneller unter als der Junge, den du hättest
beschützen sollen.”
Ethan
Carlyle tritt vor. Der junge Kanadier scheint zwischen seinem
alten Mentor und seinem neuen Coach schlichten zu wollen. Aber
Uysal ist zu aufgebracht, um sich beruhigen zu lassen. Er hat
eine Provokation auf den Lippen und schleudert sie Breads
entgegen.
Mirkan
Uysal: „Denk an Brainwashed.“
Sofort
beginnt der Kiefer wieder zu mahlen. Eine Erinnerung die
eindeutig noch einmal Wunden aufreißt, so peinlich Breads
das auch sein mag.
Robert
Breads: “Als du unter dem Vorwand von “Teamgeist”
ein Pay-Per-View Match in der GFCW für dich herausgeschlagen
hast, das du alleine durch Können niemals erreicht hättest?
So wie du nun unter irgendeinem Vorwand selbst ein Singles Match
für dich auf die Beine stellst, statt deinen Jungs Chancen
zu verschaffen?”
Heuchlerisch
von Breads, aber das ist man mittlerweile nicht mehr anders
gewohnt. Er könnte einem wirklich Leid tun, wäre er
nicht so stur und uneinsichtig.
Mirkan
Uysal: „Ich tue nur, was getan werden muss. Ich kann nicht
verantworten, dass du meine Jungs verletzt. Dass du ihre
hoffnungsvollen Karrieren unter deinem Frust begräbst. Also
übernehme ich die Pflicht, das zu tun, was getan werden
muss. Ich werde dich stoppen. Egal, was es mich kostet.“
So
selbstbewusst wie seine Worte ist die Stimmlage Uysals nicht. Man
kann Mirkan anhören, dass er im Inneren weiß, wie
wahnsinnig seine Idee ist. Am Ende des Tages bleibt Breads ein
Hall of Famer und er – Mirkan Uysal – ein Coach und
passabler Teilzeitwrestler ohne größere Meriten.
Mirkan
Uysal: „Das ist, was ein Vorbild tun muss, Robert. Würdest
du das auch verstehen, hättest du noch meinen Job.“
Ein
herablassendes Schnauben ist alles, was Mirkan zu hören
bekommt. Eine verbale Erwiderung lässt Robert sich nicht
entlocken. Stattdessen wendet er sich an Carlyle.
Robert
Breads: “Sieht aus, als würde es nur zwei Wochen
dauern, bis du die Inkompetenz deines Trainers in vollem Ausmaß
bewundern darfst.”
Verlegen
kratzt sich Carlyle am Bart.
Ethan
Carlyle: „Oh Mann. Was für ein Start…“
Der
Kanadier blickt zwischen Breads und Uysal hin und her. Seine
Euphorie, mit der er dieses Segment begonnen hat, ist einer
sorgenvollen Miene gewichen. Er will nicht, dass sich der alte
und neue Coach bis aufs Blut bekriegen. Er will nicht zwischen
zwei Stühlen stehen.
Ethan
Carlyle: „…eben wollte ich noch die tollen
Nachrichten verkünden, dass ich in zwei Wochen meinen ersten
Kampf habe. Und jetzt werde ich in diesen Konflikt reingezogen.“
Robert
Breads: “Keine Sorge, das wird schnell vorbei sein. Kurz
und... nun, vermutlich nicht schmerzlos. Aber kurz.”
Mit
einem selbstgefälligen Blick nagelt Breads Uysal fest.
Robert
Breads: “Verdammt kurz.”
Und
damit ist sein Auftritt beendet - natürlich gibt er
niemandem sonst die Chance, das letzte Wort zu haben, und
verabschiedet sich so, wie es ihm passt.
Als
die Tür ins Schloss gefallen ist, bleiben Ethan und Mirkan
zurück. Der Neuling und sein Coach schauen einander in die
Augen. Langsam geht Uysals Herzschlag auf Normalgeschwindigkeit
zurück.
Das
Match gegen Robert Breads steht. Es gibt kein Zurück mehr.
Wenn er jetzt noch einen Rückzieher macht, ist er erledigt.
Mirkan
Uysal: „Ich werde Robert schlagen. Ich werde seinen
Kreuzzug gegen den Förderkader stoppen. Egal, was es mich
kostet.“
Statt
einer Antwort gibt es von Carlyle auf diese Ankündigung hin
nur ein zögerliches Nicken. Aber Uysal ist zu sehr im
Tunnel, um zu bemerken, dass der Rookie ihm nicht euphorisch
zustimmt.
Mirkan
Uysal: „Also dann. In zwei Wochen. Und du hast auch einen
Kampf, habe ich das gerade richtig gehört?“
Der
Themenwechsel gibt Uysal die Gelegenheit, die Sorgen für
einen Augenblick zur Seite zu schieben.
Ethan
Carlyle: „Gegen Aiden Rotari.“
Mirkan
Uysal: „WAS?“
Ethan
Carlyle: „Ich hatte doch einen Wunsch frei. Und…“
Er
sucht den Blick seines Coaches und hofft, Zustimmung in dessen
Augen zu finden. Doch Uysal wirkt überrascht, fast schon
schockiert.
Ethan
Carlyle: „…ich wollte so hochrangig wie möglich
starten. Um mich gut einzuführen.“
In
Ungläubigkeit gefangen schüttelt Uysal mit dem Kopf.
Dann gibt er ein kehliges Lachen von sich.
Mirkan
Uysal: „Mutig bist du, Ethan. Mutig bist du…“
Er
klopft seinem neuen Schützling auf die Schulter. Es ist mehr
eine verlegene Geste als das Zeichen, dass er den Wunsch Carlyles
gutheißt.
Mirkan
Uysal: „…es scheint, dass wir beide in zwei Wochen
oberhalb unserer Gewichtsklasse boxen. Hoffen wir, dass es gut
ausgeht.“
Ein
weiteres wortloses Nicken von Carlyle als Antwort.
Mirkan
Uysal: „Für uns beide.“
Tag
Team-Match:
Aya
& Jay Taven vs. TSEizn Ra(re)BBits (Tsuki Nosagi & El
Metzli /w Der Fuchs)
Referee: Mike Kontrak
Als
wir in die Halle zurückschalten begrüßen uns
gerade noch die energischen Vocals von Hatebreeds „Idolized
and Villified“. Unter dem flackernden Licht, dem
letzten Rauch der Pyrotechnik, schlendert Drake Nova Vaughn
an den ersten Zuschauerreihen vorbei um den Ring herum. Für
vier Männer war es Zeit, eine offene Rechnung der
letzten Show zu begleichen. Und für den Mann, der dafür
sorgte, dass alle vier genannten am Abend sicherlich wussten,
was sie getan hatten, scheint das ganze eine Show zu sein,
die er aus aller… ALLERnächster Nähe sehen
will.
Grinsend
quittiert er ein Schild eines Fans, das die Tätigkeit
der Hasen augenscheinlich amüsant bis feierbar fndet,
als er seinen Weg fortsetzt. Und noch während er dabei
ist, sich aus dem Zeitnehmerbereich einen Stuhl zu schnappen,
um sein Quartier am Ring aufzuschlagen, wird das Bild ein
wenig undeutlich… denn das Licht beginnt plötzlich
zu flackern. Erst leicht, dann immer intensiver – als
würde eine unsichtbare Macht die Elektrik der Arena
manipulieren. Die Zuschauer werden unruhig, einige recken
ihre Köpfe zur Bühne, andere rufen lautstark ihren
Unmut heraus.
Dann
– absolute Dunkelheit.
Ein
einziger Moment der Stille legt sich über die Menge,
bevor sich die Szenerie dramatisch entlädt.
Ein
grelles Licht, ein Blitz, durchzuckt die Halle, schlägt
mit voller Wucht in den Entrance-Bereich ein und erhellt für
einen Sekundenbruchteil die komplette Arena. Gleichzeitig
dröhnt die Musik der World
of Darkness
aus den Lautsprechern, die Theme Ayas.
Dichter,
grauer Nebel beginnt aus dem Bühnenbereich zu quellen,
schleicht sich langsam über den Boden wie eine
bedrohliche, unaufhaltsame Welle. Er legt sich schwer über
den Entrance-Bereich und verschluckt die Szenerie in eine
düstere, fast schon surreale Atmosphäre.
Auf
den gigantischen LED-Leinwänden, die normalerweise die
Namen von
Ayas oder Jay Taven und
Logos der Wrestler zeigen, gibt es keine Spur –
stattdessen dominiert nun das Emblem der World
of Darkness
auf den Bildschirm. Ein finsteres Symbol, das in blutrotem
Licht aufleuchtet und pulsierend flackert.
Dann
taucht die erste Gestalt aus dem Nebel auf. Es ist Jay Taven!
Mit
einer übertriebenen, fast schon manischen Gestik tritt
er auf die Rampe. Seine Arme weit ausgebreitet, das Gesicht
in einem breiten Grinsen verzogen, genießt er jede
Sekunde. Er
badet in den Reaktionen der Fans,
die ihn entweder aus voller Kehle ausbuhen oder ihm mit
lauten Jubelrufen der treuen WoD-Anhänger ihre
Anerkennung zollen. Jay lässt sich davon nicht beirren –
im Gegenteil. Er saugt es auf, streckt die Arme weiter nach
oben und klopft sich grinsend auf die Brust, als würde
er sagen:
"Ich
bin HIER – ihr könnt nichts dagegen tun!"
Doch
während Jay sich mit seinem überschäumenden
Auftreten bereits ins Rampenlicht drängt, tritt Aya
in aller Ruhe aus dem Nebel.
Er
kommt mit gelassener, fast schon beängstigend ruhiger
Körpersprache die Rampe hinunter.
Der
Wuppertaler geht mit bedachten, provozierend langsamen
Schritten, während die Buhrufe anschwellen. Sein Blick
ist ruhig, sein Gesichtsausdruck gelassen – fast, als
würde ihn das ganze Spektakel nicht einmal tangieren.
Doch es gibt eine unterschwellige, eiskalte Präsenz in
seiner Haltung. Eine Ausstrahlung, die sicher den ein Fans
oder anderen Fan eine Gänsehaut über den Rücken
jagt.
Jay
bewegt sich unruhig um ihn herum, gestikuliert wild in
Richtung der Zuschauer, ruft ihnen spöttische Worte zu,
während Aya einfach nur marschiert.
Keine unnötigen Bewegungen, kein Anzeichen von
Unsicherheit – nur reine, kalte Fokussierung.
Als
sie sich dem Ring nähern, reagiert das Publikum in
geteiltem Echo. Während die treuen Anhänger der
World
of Darkness
ihre Fäuste in die Luft recken und Ayas Namen rufen,
wird die Mehrheit der Halle von einem gewaltigen Chor aus
Buhrufen durchzogen.
Doch
der Leader der WoD kümmert sich nicht darum.
Jay
ist der Erste, der zum Ring sprintet. Ohne zu zögern,
gleitet er mit einem perfekten Slide
unter dem untersten Ringseil hindurch
und springt sofort wieder auf die Beine. Dann nimmt er Anlauf
– und erklimmt die erste der vier Ringecken.
Aya
hingegen bleibt ruhig.
Langsam
und gemessen steigt er die Treppen zum Ring hinauf. Jeder
einzelne Schritt scheint mit Bedeutung geladen zu sein.
Oben
angekommen, bleibt er kurz stehen. Seine Hand greift leicht
an das oberste Ringseil.
Dann
tritt er ein.
Er
betritt den Ring mit der gleichen Gelassenheit, mit der er
die Rampe entlanggeschritten ist. Kein unnötiges
Posieren, kein pompöser Auftritt.
Kurz
lehnt er sich mit dem Rücken gegen die Seile, während
Jay inzwischen alle vier Ringecken erklimmt –
abwechselnd, um sich von den Anhängern feiern zu lassen
und den Hass seiner Gegner zu provozieren.
Aya?
Aya
bleibt ruhig in der Mitte des Rings.
Dann
fängt sich sein Blick. Seine Augen wandern durch die
Arena, sein Blick schweift über die tobende Menge. Einen
Moment lang scheint er die Reaktionen der Fans abzuwägen.
Als
Jay seinen letzten Turnbuckle erklommen hat, springt er
grinsend herunter und marschiert direkt auf Aya zu.
Kaum
ertönen die Trommeln beginnt auch schon das Buhen der
Fans.
Pinkes
Licht
Pinker
Nebel
Auf dem
LED Boden hoppeln die weißen Hasen wie wild
durcheinander. Wieder etwas langsamer erscheinen die beiden
Hasen auf der Bühne. Sie scheinen sich in der Umgebung
ihrer kleinen Hasen mehr als wohl zu fühlen. Ohne sich
groß mit den Fans zu befassen gehen die beiden zum
Ring. Nachdem sie einmal um den Ring herum sind und
augenkontaktlos an Drake vorbei gehoppelt sind bleiben sie
nun an der Ringseite stehen. Sie beäugen ihre Gegner
skeptisch um dann doch langsam die Treppe zu benutzen um den
Ring zu betreten. El Metztli nimmt sofort die Position
außerhalb des Ringes ein während Aya auf ihrer
Seite nach draußen geht.
Pete:
Zumindest das geht gesitteter von statten als letzte War
Evening
Sven: Mal
schauen wie lange das so bleibt?!
Mike
Kontrak lässt das Match anläuten.
DING
DING
Offizielle
im Ring: Jay Taven und Tsuki Nosagi
Jay
Taven geht auf Tsuki Nosagi los. Dieser macht es sehr clever
und wechselt sofort mit El Metztli sodass Jay Taven trotz
seiner Attacke auf Tsuki Nosagi auf die Bretter muss.
Offizielle
im Ring:
Jay
Taven und El Metztli
Der
Mexikaner streckt Jay Taven mit roher Gewalt von hinten
nieder. Der Highflyer taumelt nach vorne und landet dann doch
im Ringstaub.
Pete:
Sehr clever von den Hasen.
Sven:
Ja das muss man Ihnen ja lassen.
Pete:
Sie haben sich als Tag Team absolut etabliert und bewiesen.
Sven:
Ja das sie ein eingespieltes Team sind wird ein großer
Vorteil sein.
Jay
Taven schießt wie von der Tarantel gestochen wieder auf
die Beine und versucht El Metztli in die Ecke zu drängen.
Doch die Wucht der Schläge die auf seinen Rücken
prasseln lassen ihn nach und nach zu Boden gehen. In der
gegnerischen Ecke ist Jay Taven von seinem Partner direkt
isoliert. El Metztli packt sich Jay Taven und nimmt ihn in
einen Headlock. Wechsel mit Tsuki Nosagi.
Offiziell
im Ring: Jay Taven und Tsuki Nosagi
Während
Jay weiter im Griff von Metzli fest hängt hüpft
Tsuki aufs dritte Seil. Mike Kontrak ermahnt Metztli das er
loslassen soll. Dieser schaut unbeeindruckt und geht mit Jay
Taven vor sich einen Schritt nach vorne. Er lässt Taven
los und springt gleichzeitig im Bocksprung über diesen
sodass dieser unter dem Gewicht leicht in die Hocke geht.
DOUBLE
STOMP VON TSUKI NOSAGI GEGEN JAY TAVEN VOM DRITTEN SEIL
Total
überrascht landet Taven unsanft Gesicht voraus in der
Ringmitte nachdem der Japaner vom dritten Seil auf seinem
Rücken gelandet ist. El Metztli nutzt das
Überraschungsmoment und attackiert Aya in der Ringecke
sodass dieser vom Ringapron muss. Direkt widmen sich Aya
knallt unsanft gegen die Ringabsperrung. El Metztli steht
grinsend am Ringseil und zeigt mit beiden Fingern nach oben.
Ein Raunen geht durch die Fans denn Tsuki Nosagi hat Aya
anvisiert. Mit hohem Tempo geht es in die Seile. Bocksprung
über El Metztli hinaus.
SUICIDE
CROSS BODY VON TSUKI GEGEN AYA
Die
Fans rasten total aus.
Pete:
Auch wenn keins der beiden Teams arg beliebt ist reißt
es die Fans direkt vom Hocker.
Sven:
Absolut. Direkt Vollgas zu Beginn.
El
Metztli steht im Ring und lacht sich schlapp als er Aya unter
Tsuki liegen sieht. Aber auch seinem Tag Team Partner hat es
mitgenommen. Beide liegen benommen außerhalb und
richten ihre Gliedmaßen. Der Mexikaner lässt sich
fallen und rollt sich aus den Ring. Er hilft seinem Partner
auf die Beine. Dieser schüttelt sich und zusammen
betreten sie erneut den Ring. Dort bekrabbelt sich Jay Taven
gerade. Sieht sich nun jedoch den beiden Hasen
gegenüberstehen. Taven schaut erst Tsuki an. Dann
Metztli. Und geht ohne Rücksicht auf Verluste auf die
beiden los.
Pete:
Eier hat der Mann ja. DAS muss man ihm ja lassen.
Sven:
Das stimmt. Jedoch sieht man das es wenig Aussicht auf Erfolg
hat.
Pete:
Die Hasen haben die beiden gut seperiert.
Tsuki
und Metztli stecken zwar ein paar Schläge ein, kämpfen
Taven jedoch schnell zurück. Tritt in den Magen.
DOUBLE
VERTICAL SUPLEX GEGEN TAVEN
Keine
Verschnaufpause für den Techniker. Sofort wieder auf die
Beine. Dann in die Seile und mit einer Double Clotheline geht
es für Taven aus den Ring. Die Hasen lassen sich im Ring
genüsslich ausbuhen. Taven kommt neben Aya zum liegen.
Tsuki flüstert Metztli was ins Ohr. Beide nehmen Anlauf
und gehen in die Seile. Jay Taven und Aya haben sich gerade
zurück auf die Beine gekämpft.
DOUCLE
SUICIDE BASEBALL SLIDE GEGEN AYA UND TAVEN
Ein
Knäul von Menschen liegt außerhalb des Ringes.
Auch Metztli und Tsuki haben ein wenig Schaden genommen.
Pete:
Nun sind wieder alle 4 außerhalb des Ringes.
Sven:
Und Mike Kontrak zählt…
Pete:
Hauptsache nicht wieder bis 10
Sven:
Diese WE WOLLEN wir einen Sieger haben.
1
2
3
Metztli
und Aya sind die ersten die es wieder auf die Beine schaffen.
Beide gehen aufeinander los. Tatsächlich schafft es Aya
sich die Oberhand zu erkämpfen. Er drängt den
mexikanschen Hasen zurück und befördert ihn mit
voller Wucht gegen dir Ringtreppe die unter der Wucht ihren
ursprünglichen Standort verlässt. Tsuki und Taven,
die legalen Leute im Ring schütteln sich noch.
4
5
6
Aber
auch hier geht es für die beiden parallel wieder hoch.
Aya schnappt sich Tsuki und hämmert ihn mit dem Kopf auf
den Ringapron. Anschließend rollt er den benommenen
Japaner wieder in den Ring.
Pete:
Zum Glück geht es weiter.
Sven:
Letzte WE war es doch ein komplett anderes Szenario.
Nun
hilft Aya seinem Partner zurück in den Ring. Jay Taven
schüttelt sich und setzt seinerseits zur ersten
offensiven Welle an.
Standing
Backflip LegDrop auf den Rücken von Tsuki Nosagi
Wie
im Fluss zieht er den Japaner auf die Beine. Ansatzlos.
GERMAN
SUPLEX GEGEN TSUKI NOSAGI
Taven
pusht sich und lässt sich von den Fans feiern. Auch wenn
das noch nicht viele sind. Aya will das er wechselt. Doch da
sieht man das die beiden noch kein eingespieltes Tag Team
sind. Es dauert fast zu lange bis Taven den Tag macht.
Offiziell
im Ring: Aya und Tsuki Nosagi
Aya
stürmt herein und packt sich den wesentlich kleineren
Japaner. Whip
In.
POWERSLAM
GEGEN TSUKI NOSAGI
Sofort
das Cover
ONEEEEEE
TWOOOOO
Da
schießt El Metztli in den Ring und unterbricht das
Cover. Nicht ganz frisch. Nicht ganz fit. Trotzdem hat der
Mexikaner das Cover unterbrochen. Aya hat es nicht geschafft
ihn davon abzuhalten. Nun sind alle vier im Ring. Die WoD ist
etwas oben auf und das kosten sie nun auf. Gemeinsam gehen
Taven und Aya auf Metztli los.
Pete:
Jetzt wollen die beiden die Hasen isolieren.
Aya
spricht mit Taven. Kurzes Kommando. Anschließend packt
er sich Metztli und nimmt ihn in den Bear Hug. Taven läuft
an den beiden vorbei und geht in die Seile.
LARIAT
TAKEDOWN VON TAVEN MIT SLAM VON AYA GEGEN METZTLI
Aya
reagiert sofort und schiebt Metztli aus den Ring.
Pete:
Das war clever. Geiler Move übrigens.
Sven:
Man sieht das da was zusammenwächst.
Pete:
Ja…aber schau da…auch die Hasen sind clever.
Tsuki
Nosagi hat die Situation erkannt und hat sich ebenfalls aus
dem Ring gerollt. Aya ärgert es maßlos. Tsuki
kniet neben Metztli um ihn zu helfen. Aya will gerade
hinterherklettern als Aya an ihm vorbeigeschossen kommt und
übers dritte Seil springt.
LEG
DROP AUF DIE HASEN
Alle
drei bleiben benommen liegen.
Pete:
WAHNSINN!!!
Sven:
Harte Aktion. Doch anscheinend etwas zu forsch für Aya.
Schau..
Aya
schaut schockiert. Und schüttelt mit dem Kopf.
Sven:
Es scheint so als ob Aya mit der Vorgehensweise nicht
zufrieden ist.
Pete:
Das wird sich noch einspielen müssen. Das wird aber
klappen.
Wütend
stampft Aya aus dem Ring. Er schaut kurz nach dem Befinden
seines Partners und hilft ihm hoch. Dieser hält sich den
Allerwertesten. Verständlich nach dem Move. Gemeinsam
ziehen sie nun ihre Kontrahenten hoch. Für beide Hasen
geht es nun Richtung Kommentatoren Pult. Ein böser Blick
von Aya in Richtung Drake. Beide Hasen müssen nach oben
und…Face First aufs Pult. Die Hasen taumeln zurück.
Taven und Aya setzen nach und tackeln beide mit dem Rücken
gegen den Ring. Mit schmerzverzerrtem Blick bleiben die
beiden liegen. Taven ist nun voll in rage und schnappt sich
einen Stuhl. Er will auf die Hasen losgehen doch wird er
nicht nur von Aya sondern auch von Mike Kontrak davon
abgehalten. Eine kleine Rangelei bricht aus in der Mike
Kontrak alle Hände voll zu tun hat um Taven zu
beruhigen. Taven wird zurückgestoßen und stolpert
in Richtung Drake welcher Taven ansatzlos mit einem Tritt in
den Rücken abfängt.
Pete:
Drake sollte man nicht zu nahe kommen.
Sven:
Egal ob man Schuld hat oder nicht.
Aya
sieht die Aktion und will nun seinerseits mit dem Stuhl auf
Drake losgehen was dazu führt das Mike Kontrak noch mehr
zwischen die Fronten gerät. Mit aller Kraft schiebt er
Aya weg und entreißt ihm den Stuhl. Taven hält
sich den Rücken.
BAM!!!!!
Taven
sackt ko zusammen. Aya entweicht alles aus dem Gesicht. Er
läuft rot an und WUT steigt auf.
Pete:
DRAKE! :(
Sven:
DRAKE! 😊
Seelenruhig
stellt Drake den Stuhl wieder an seine Stelle und setzt sich
drauf. Aya schnauft und will losstürmen. Doch wird er
von beiden Hasen am Bein festgehalten. Er schaut nach unten
und schreit plötzlich auf.
Pete:
Die haben ihn gebissen!!!
Sven:
JAAA!...GEIL!!!
Mike
Kontrak versucht Herr der Lage zu werden und schaut sich
fragen um. Aya schreit und springt umher. Die Hasen grinsend
am Boden. Taven ausgeknockt und ein verschmitzt lächelnder
Drake der sein Headset richtet. El Metztli steht langsam auf
und schiebt nun seinerseits den humpelnden Aya in die
Ringabsperrung. Tsuki Nosagi steht ebenfalls wieder und packt
sich den bewusstlosen Taven. Er schleift ihn in Richtung
Ringtreppe und legt ihn davor. Man sieht das der Japaner
Anlauf nimmt und dann hinter dem Ring verschwindet. Anhand
der Reaktion der Fans kann man erahnen das es eine harte
Aktion gegen Jay Taven gab. Tsuki steht nach kurzer Zeit
wieder und scheint sich zu freuen.
Pete:
EINE WEITERE HARTE AKTION GEGEN DEN KOPF VON TAVEN
Sven:
Und zweimal hat keiner was gesehen. Vor allem Kontrak nicht.
Tsuki
hievt Taven hoch und rollt ihn in den Ring. El Metztli kommt
mit einem Big Boot Versuch angefolgen, doch Aya weicht aus
sodass Metztli unsanft auf der Ringabsperrung landet. Im Ring
hat Tsuki sich Taven gepackt und wollt ihn zum Coverversuch
rum. Mike Kontrak hat es ebenfalls in den Ring geschafft und
zählt.
ONEEEEE
TWOOOOOO
THR….AYA
UNTERBRICHT DAS COVER.
Mit
roher Gewalt prügelt er auf Tsuki ein der sich rücklings
in die Ecke zurückzieht. Am Hals zieht Aya den Japaner
in die Luft. Geht in die Ringmitte.
Pete:
WAS FÜR EINE KRAFT!!!
Sven:
Da hat der kleine Japaner nix zu melden.
Er
lässt Tsuki fallen…ansatzlos…wirbelt ihn
herum
GERMAN
SUPLEX!!!!
GERMAN
SUPLEX!!!
GERMAN
SUPLEX!!!
Tsuki
liegt im Ring. Neben Taven. Aya kniet über ihn und hilft
ihm hoch. Schleppend schafft es Jay sich in die Ringecke zu
begeben. Mike Kontrak forder Aya verschärft auf endlich
seine Position außerhalb des Ringes einzunehmen. Ein
paar böse Worte und nun sind zumindest die beiden
legalen Leute wieder im Ring. Metztli schleppt sich ebenfalls
humpelnd auf den Ringapron. Kontrak schnauft durch.
Anscheinend hat er die Ordnung wieder hergestellt. Taven hält
sich den Kopf während Tsuki sich langsam von der dreier
German Suplex Serie berappelt. Taven taumelt in die Ecke und
wechselt mit Aya. Dieser schießt in den Ring und
schnappt sich Tsuki gerade eben noch bevor dieser wechseln
kann. Er wirbelt ihn herum und schickt ihn die Seile.
BIG
BOOT GEGEN TSUKI
Aya
will das Ding hier beenden. Er gibt Gas wie die Feuerwehr.
Wie einen nassen Sack schnappt er sich den Japaner.
FALLAWAY
SLAM UND SOFORT DAS COVER
ONEEEEE
TWOOOOOOO
THREEEEEEEEE…METZTLI
IST IN ALLERLETZER SEKUNDE DA!!!
Aya
kann es nicht fassen.
Pete:
Das war knapp!!!
Sven:
Ach die Hasen haben alles im Griff.
Aya
schaut wütend zu Kontrak der ihm anzeigt WIEEEEEE knapp
das war. Metztli nutzt das und attackiert Aya der nun
seinerseits aber on fire ist. Er kämpft gegen Metztli
und drängt ihn erneut zurück. Kontrak versucht
erneut die Wogen zu glätten und will die beiden trennen.
Dabei stößt Metztli ihn weg sodass er unsanft in
der Ringecke landet. Der Referee bleibt liegen. Aya schickt
Metztli in die Seile und schickt ihn mit einer Clotheline
nach draußen. Dann schnappt er sich Tsuki, tritt in den
Magen. Er winkt Taven herein und gibt ihm erneut das Kommando
was zu tun ist. Er schubst Tsuki in die Seile der sofort
zurückfedert. Taven, immer noch leicht benommen geht in
die entgegengesetzte Richtung in die Seile. Aya empfängt
Tsuki Belly 2 Belly und hebt diesen in der Ringmitte hoch in
die Luft.
Pete:
ANSATZ ZUM 3D!!!!
Sven:
NEIN!!!!
BÄM!!!!!
Pete:
DRAAAAAAAAAAAAAAKE!!!
Sven:
HAHAHA
Jay
Taven fällt regungslos zu Boden als er aus den Seilen
zurückfedert. Drake schlendert lansgam zurück zum
Kommentatoren Pult und setzt sich auf das eben jene. Den
zusammengeklappten Stuhl in der Hand. Aya wartet mit Tsuki im
Arm in der Mitte des Ringes. Als er sich umdreht sieht er den
ausgeknockten Taven der regungslos vor ihm liegt. Er lässt
Tsuki fallen und kümmert sich um seinen Partner.
Pete:
Das sieht nicht gut aus.
Sven:
Was meinst du?! Ich hab nix gesehen.
Im
Hintergrund berappelt sich Tsuki Nosagi. Er geht in die
Seile…
RUNNING
ROARING ELBOW GEGEN AYA
Ohne
es kommen zu sehen geht auch der Hühne nun zu Boden. Der
Ellbogen hat ihn direkt am Kopf getroffen. Tsuki schaut was
sein Partner macht und winkt diesen zurück in den Ring.
Metztli zieht sich am Seil hoch und klettert zurück in
den Ring. Kurze Absprache zwischen den beiden. Metztli packt
sich Aya. Zwei Schritte nach in die Ringmitte.
FACECRUSHER
GEGEN AYA
Damit
nicht gut. Die Hasen wollen nun Schluss machen. Mike Kontrak
berappelt sich langsam. Nun wird auch Aya keine Pause mehr
gegönnt.
MEXICAN
DEATHWISH VON METZTLI GEGEN AYA
Rüde
wird der Hühne aus dem Ring geschoben. Bevor Kontrak
wieder auf den Beinen steht hat Metztli seine Position
außerhalb des Ringes eingenommen. Tsuki zieht Taven in
die Ringmitte. Ohne Gegenwehr fügt sich Taven seinem
Schicksal.
HONJO
MASAMUNE GEGEN TAVEN
Sofort
der Wechsel
Offiziell
im Ring: EL METZTLI UND TAVEN
Metztli
nimmt Taven in den Standing Mexican Stretcher. Der Japane
nimmt Anlauf und schießt aus den Seilen zurück.
MORDISCO
DE USAGI GEGEN TAVEN
Taven
liegt in der Ringmitte. Sofort
das Cover
ONEEEEEEE
TWOOOOOOOOOO
THREEEEEEEEEEEEE
Sieger
des Matches durch Pinfall: TSEizn Ra(re)BBits
Die
Hasen knien vor ihrem geschlagenen Gegner. Grinsend schauen
sie herunter. Tsuki hält sich noch leicht den Kopf.
Sven:
„Aya hat vor zwei Wochen sehr sehr schnell seinen und
Tavens Hut in den Ring geworfen, was die Tag Team Titel
angeht. Ich glaube zumindest für den Moment haben wir
faktisch geklärt, wer Jagd auf Leviathan machen darf.“
Pete:
„Das war eine sehr hohe Einstiegshöhe für das
Team aus Aya und Jay. Und die Truppen des Fuchses haben ihren
Status bewiesen, den sie ausgerufen hatten.“
Sven:
„Es heißt Wunden lecken in der World of Darkness,
und am besten schnell, denn ich glaube nicht, dass die
Lerbitz Performance Group und co die Tag Szene so einfach
überlassen wollen.“
Pete:
„Sich…“
Drake:
„Bravo. Bravissimo. Bonjour. Oder irgendwie so, ich
kann kein französisch… WAS ich aber kann…“
Brav
verstummt die Musik der TSEizn Ra(re)BBits, als Vaughn sich
aus dem Zeitnehmerbereich ein Mikrofon schnappt, nachdem er
spöttischen Beifall ob des Sieges Nosagis und Metztlis
gespendet hat.
Drake:
„… ist euch beglückwünschen. Ich bin
mir sicher… Äh. Is es okay, wenn ich euch mit
Milka-Hase und Lindt-Hase anspreche, eure Namen sind die
Hölle. Ich bin mir sicher, Milka und Lindt, dass euer
flauschiger fuchsender Freund förmlich frohlockt, dass
ihr dem Skript folgt… Ach ne das war auch jemand
anderes…“
Auf
der Suche nach einem geraden Gedanken, der offensichtlich
sehr schweren Suche nach einem geraden Gedanken, schlägt
Vaughn sich selbst mit der flachen Hand gegen die Stirn.
Drake:
„Ah. Sich freut, dass ihr das Kapitel weiterschreibt.
Oder...seinem Kapitel… ne. Okay ich bin ehrlich, so
ganz blick ich bei euch nicht durch. Aber ich weiß,
dass er scheinbar noch irgendeine Aufgabe für euch hat
und es sieht so aus, als wäre die wohl… Uns zu
holen. Besser gesagt unser Gold. Ne Spaß. Natürlich
ist das alles nur Vorspiel, Tyler hat sicher noch nen Twist
auf Lager. Brauchts keine Hundenase um das zu riechen.“
Sven:
„Pete, wovon redet Drake?“
Drake:
„Aber auf die eine oder andere Art und Weise sind wir
wohl erstmal Teil dieser Nummer. Find ich gut. Denn…“
Für
den Moment wird Drake unterbrochen, denn es wird backstage
geschaltet.
Die
Umkleidekabine sieht aus wie ein Schlachtfeld nach einem
wilden Brawl, der jede Grenze von Chaos und Zerstörung
gesprengt hat.
Zerschlagene
Stühle liegen kreuz und quer verteilt, einige verbogen,
andere komplett in ihre Einzelteile zerlegt. Spinde stehen
offen, manche aus den Angeln gerissen, mit halb
herausgerissenen Türen, an denen noch zerfetzte
Ringkleidung hängt. Schweißnasse Handtücher
und Bandagen sind über den Boden verstreut, als hätte
jemand sie im Vorbeigehen wie Trophäen weggeworfen.
Der große
Spiegel an der Wand ist zerbrochen – splitternde
Scherben überall auf dem Boden, als hätten mehrere
Köpfe ihn aus nächster Nähe geküsst. Auf
einem der Tische flackert noch eine umgestoßene Lampe,
die halb unter einem zerrissenen Poster eines Wrestlers liegt
– das Gesicht eingerissen, als wolle es selbst den
Kampf nicht mehr mit ansehen. Ein Bild Tylers zusammen mit
Johnboy Dog im Hintergrund.
Besagter
Tyler, die Fuchsmaske in der Hand, ist definitiv angefasst,
als man ihn inmitten dieses absoluten Chaos sieht. Kurz
scheint es, als müsse er um Worte ringen, dann aber geht
es recht schnell.
Tyler:
„Aber Drake, aber Drake....“
Dafür,
dass er recht angefasst aussieht, klingt die Stimme ruhig.
Gefährlich ruhig möchte man beinahe schon sagen.
Tyler:
„Es gibt einen gewissen Kodex der Ehre in dieser
Familie: Wer Fragen stellt, bekommt eine Antwort. Du aber
hast keine Frage gestellt, sondern versucht, die Antwort
selbst zu finden. Wie du sicher feststellen konntest, ein
eher aussichtsloses Unterfangen, nicht wahr?“
Hatte
Tyler vorhin einen Puls von mindestens hundertsechzig, so
scheint er mittlerweile auf den Puls eines Bären beim
Winterschlaf abzusinken.
Tyler:
„Also Drake...wenn du etwas willst: Nett fragen hilft.
Fast immer!“
Pete:
„Was zum…“
Mit
schuldiger Unschuldsmiene sieht Vaughn verstehend fragend
umher, legt die Fingerspitzen auf die Brust, als wolle er
sagen…
Die
Schalte in die Kabine zurück folgt postwendend.
Tyler:
„Ach, du bist Dir selbst nicht sicher, was du denn
wollen solltest? Du scheinst alle hier für ziemlich dumm
zu halten, Drake. Ich erinnere an die Attacke vor zwei
Wochen. Ich erinnere an das heillose Chaos auf dem Parkplatz,
das so richtig Sinn ergibt. Und ich erinnere an das, was du
bei mir im Hintergrund siehst.“
Tyler
holt tief Luft.
Tyler:
„Ich kann nicht behaupten, dass ich abgrundtief
glücklich darüber wäre. Da ich aber weiß
– und der festen Überzeugung bin – dass
meine beiden Hasen und damit auch ich unser Ziel sowieso
erreichen werden, lass mich eine Frage stellen....“
Zu
einem Schmunzeln reicht es nicht, dafür zu einem recht
neutralen Blick.
Tyler:
„Was willst du.... Drake Nova Vaughn?“
Kichernd
wippt Vaughn von links nach rechts.
Drake:
„Ahhhh ertappt.“
Bevor
er schlagartig wieder ernst wird und mit eiskalten Augen auf
die Leinwand starrt, als wäre der Fuchs, wäre
Tyler, direkt vor ihm.
Drake:
„Mein guter Fuchs… ne. Tyler. Ich habe
Vergangenheit… die ich reparieren muss. Mit deinem
Vater. Mit deinem Bruder. Mit dir. Zane mag zufrieden sein.
Hier. Er ist der Champion. Nicht mehr, nicht weniger zählt
für ihn. Aber ich. Ich bin anders. UND DENNOCH. Geht es
auch mir nicht um dich. Um deinen Vater. Um deine oder meine
Vergangenheit. Selbst wenn ich es schaffen würde meine
Obsession mit Dingen, über die ich es nicht haben
sollte, abzulegen… Das hier und jetzt ist die
dunkelste aller Zeitlinien. Das weißt du. Nichts als
LEID trieb dich unter diese Maske, Tyler.“
Er
kann ihn hören, das ist klar zu bemerken. Doch mehr als
eine kurze Bewegung des Kopfes bringt Drake nicht aus DEM
Fuchs heraus.
Drake:
„Wenn ich alle Vergangenheit sein lassen könnte…
Dann wäre da immer noch die schwärzeste aller
Gegenwarten. Und daran, Tyler, bist du ganz alleine Schuld.
Und wie so oft, werde ich gezwungen, der Engel zu sein, der
ich nie sein wollte. Niemand lässt mich einfach mal in
Ruhe n Arschloch sein, dauernd muss ich Leuten helfen. Tyler.
Ich gebe eines zu. Ihr versteckt euch gut. Ich habe Himmel
und Hölle in Bewegung gesetzt… Ich habe dein
Mauseloch. Ne… rabbithole äh dings…
Fuchshaus. Baumbau. Fuchsbau. Ich hab euch nicht gefunden.
Ich habe ALLES versucht, aber glaube nicht, dass ich ruhen
werde, bevor ich deine größte Sünde
ausgebessert habe.“
Mit
einem Satz, der inmitten des Wortschwalls eine überraschende
Erinnerung an Vaughns Athletik ist, katapultiert er sich auf
den Kommentatorentisch, an dem Pete und Sven erschrocken
einen halben Meter zurück rutschen.
Drake:
„DU WILLST WISSEN, WAS ICH MÖCHTE? FINE TYLER! In
zwei Wochen ist Ostern und ich sage dir, dass neben Jesus,
noch die Freiheit von jemand viel wichtigerem gefeiert werden
muss. Jesus starb für unsere Sünden? Nicht dass ich
dran glaube, aber ich werde nicht zusehen, wie jemand, der
minimum genauso gnädig und wundervoll ist, nicht aus
seinem Grab entkommen kann. TYLER!
GIB! UNS! DEN! WEIHNACHTSMANN!“
Donnernder
Jubel bringt die Halle, nein die Erde, das gesamte
Raum-Zeit-Gewebe, zum Erbeben. Einzig in der Chaos-Kabine ist
nichts derlei zu spüren. Vielmehr sieht Tyler aus, als
habe er ein gewisses Maß von Genugtuung, das er gerade
verspüre. Und so dauert es auch keine halbe Ewigkeit,
bis er schließlich antwortet. Beinahe mag er bei seinen
Worten wie ein Priester wirken.
Tyler:
„Es ist nicht so, als hätten wir ewige Freude an
dem Manne verspürt, der uns schon lange im Magen liegt –
und uns die Haare vom Kopf frisst, weil er seine schon
gefressen hat. Es ist auch nicht so, als wäre es nicht
ohnehin unsere Absicht gewesen, ihn an Ostern zu
entlassen.....hätten wir bis dahin denn die Titel. Was
du hier offerierst, Drake...Nova....Vaughn....ist nichts
anderes als ein Vergleich, der selbst einem Hohepriester
nicht gekommen wäre, hätte er vergorenen Wein
getrunken.“
Tyler
faltet die Hände ein wenig.
Tyler:
„Also mag ich zusammen mit meinen Brüdern im
Geiste, Metztli und Nosagi, verkünden dass wir uns
demnächst sehen. Alle bringen etwas mit. Du bringst
deinen Bruder und die Titel mit. Und ich....ich sorge für
die Anwesenheit meiner Schützlinge, derer die meines
Schutzes eigentlich gar nicht mehr bedürfen – und
von mir aus auch den grumpigen alten Mann, den man
Weihnachtsmann nennt.“
In
der Halle tobt ein Spektakel vor Jubel, dass einem hören
und sehen vergeht – das man aber backstage vermutlich
gar nicht so sehr mitbekommt. Noch ehe Drake zu einer
passenden Reaktion ansetzen kann, ist noch einmal Tyler zu
sehen – und zu hören.
Tyler:
„Wir sehen uns!“
Aiden
Rotari: "Det
er ingen skam å snu."
Einmal
mehr beginnt Aiden Rotari eines seiner Segmente mit einem Zitat
oder - in diesem Fall - Sprichwort. Wenn es nicht die
Allzweckwaffe namens "Hallo" ist, versucht uns Aiden
meist, in den Worten eines anderen, darauf vorzubereiten, worüber
er gleich sprechen wird. Heute kommen allerdings nur jene mit
Norwegisch-Kenntnissen in den Genuss dieses zusätzlichen
Wissens.
Aiden
Rotari: "Bislang hat niemand von euch mein Angebot
angenommen."
Vor
der Interview-Wand im Backstage-Bereich stehend - heute mit mehr
lokalen skandinavischen Sponsoren versehen als das für
gewöhnlich der Fall ist - hat Aiden Rotari die Hände in
den Taschen seines Hoodies vergraben, während er mit einer
Ruhe, die nie Gefahr läuft, gelangweilt zu wirken, die
Kamera im Visier hat.
Aiden
Rotari: "Das kommt nicht unbedingt überraschend."
Nach
den eigenen Worten, die er im Laufe der Show gefunden hat, kann
man ihm abkaufen, dass er nicht von dieser Tatsache überrumpelt
wurde.
Aiden
Rotari: "Wobei ich durchaus überrascht war, wie viele
von euch zumindest mit mir sprechen wollten."
Das
lässt er mit einer kleinen Kunstpause im Anschluss erstmal
so stehen. Selbstverständlich ein perfides Spiel: Was soll
das heißen? Es könnte bedeuten, dass er überrascht
ist, dass niemand sich gemeldet hat. Es könnte aber auch
bedeuten, dass es ihn wundert, dass überhaupt jemand jetzt
schon mit ihm spricht - was natürlich Druck auf die anderen
Teile der World Title Szene aufbaut. Rhetorische Spielereien, um
sein Spiel voranzutreiben, von dem er überzeugt scheint,
dass es funktionieren wird. Inklusive Aiden Rotari als
letztlichen und alleinigen Sieger.
Aiden
Rotari: "Geduld ist eine Tugend, die-"
Weiter
kommt er nicht. Sein Schwadronieren wird jäh und plötzlich
gestoppt, als jemand von der Seite ins Bild tritt.
Es
ist eine Gestalt mit Jeanshose und weißer Sweatjacke. Die
Kapuze ist aufgesetzt. Ein Fan, der sich in das Innere der Halle
geschlichten hat? Jedenfalls blickt Aiden Rotari irritiert auf
den Neuankömmling. Wenn auch nur für ein, zwei
Sekunden. Doch dieses Zeitfenster reicht dem Mann schon. Er zieht
sich die Kapuze ab.
Rasmus
Rantanen: „Hallo.“
Die
Gesichtsmuskeln Rotaris verhärten sich. Es schien, als habe
er Rantanen und dessen Versuch, sich über ihn zu
profilieren, bei Brainwashed abgeschüttelt. Falsch gedacht
offenbar. Hier ist Rantanen wieder, völlig unvermittelt
crasht er die Promo. Und dabei klaut der Kieler noch die
Catchphrases des neuen LPG-Ace.
Rasmus
Rantanen: „Kennst du die noch?“
Er
öffnet den Reißverschluss seiner Sweatjacke und gibt
damit Rotari freien Blick auf die goldene Kreuzkette –
jenen Gegenstand, der zu Beginn ihres Brainwashed-Fights in
Aidens Gesicht gelandet war und fast die Entscheidung brachte.
Nun schaut Rotari auf die Kette. Er lässt sich dadurch nicht
provozieren. Er greift nicht nach der Kette, nein, er wirkt nicht
einmal besonders interessiert an dem Gegenstand.
Also
tritt Rantanen ihm in den Unterleib.
Mit
einem Keuchen sackt Rotari zusammen. Der Tritt kam so
unvermittelt wie Rantanens Auftritt generell, noch immer hatte
Aiden nicht verarbeitet oder verstanden, warum sein junger Rivale
hier ist. Und so sah er den Tritt, eine völlig unnötige
Aggression, nicht kommen.
Auch
die Fans in der Halle verstehen jetzt erst richtig, was grad
passiert ist. Ein lautes Raunen ertönt. Die Ankündigung
Rotaris ist soeben in Gewalt umgeschlagen. Und Gewalt ist das
richtige Wort, nicht etwa Brawl – denn durch den
Überraschungsangriff ist es einseitig. Rantanen springt auf
dem Boden zusammengekrümmten Amerikaner und schlägt ihm
mit der Faust stumpf ins Gesicht. Zwar versucht sich Aiden zu
wehren, doch Überrumpelung ist ein mächtiger Feind. Und
so muss er die Schläge auf sich niederprasseln lassen.
Er kann ebenso wenig verhindern, von Rantanen an den Haaren auf
die Beine gezogen zu werden. Und für den Mann aus dem
Förderkader ist das noch nicht genug.
Rasmus
nimmt Rotaris Kopf. Und
rammt ihn Gesicht voran an die Sponsorenwand.
Die
ganze Wand mit den Logos von Firmen, die teuer dafür bezahlt
haben, kippt mit einem Krachen unter Rotaris Einschlag weg. Aiden
stolpert und landet auf den Resten des bedruckten Holzes. Ein
schwerer Angriff, aber noch immer ist nicht genug. Rantanen ist
schon wieder über Aiden. Ungezügelt, angetrieben durch
eine unerwartete Wut, boxt er weiter auf Aiden ein. Erst als
dieser so schlaff am Boden liegt, dass er sich kaum noch wehrt,
lässt Rantanen nach. Der Mann aus Kiel keucht selbst –
aber nicht vor Schmerzen, sondern vor Anstrengung. So hart und
schnell ist seine Attacke erfolgt.
Jetzt
wendet er sich der Kamera zu. Er steht genauso wie zuvor Aiden
Rotari. Bloß, dass im Hintergrund stöhnend der
Ex-Champion in einer kaputten Sponsorenwand liegt.
Rasmus
Rantanen: „Geduld ist wahrlich eine Tugend. Da hat Aiden
Recht.“
Während
sich sein Atem etwas verlangsamt, wischt sich Rantanen eine
seiner pechschwarzen Strähnen aus dem Gesicht.
Rasmus
Rantanen: „Denn mit etwas Geduld habe ich endlich den Sinn
darin erkannt, warum mich Jesus die Wege mit Aiden Rotari hat
kreuzen lassen.“
Eine
Hand legt sich auf die Kette um den Hals. Rantanen nimmt sie hoch
und drückt ihr – mit einem geflüsterten „Danke
Jesus“ – einen Kuss auf.
Rasmus
Rantanen: „Noch bei Brainwashed habe ich mich gefragt, ob
meine Entscheidung die richtige ist. Warum hatte ich den Kampf
gegen Rotari gefordert? Aus Rache? Oder um mich als Anführer
des Förderkaders zu beweisen?“
Er
spielt mit der Kamera, fixiert sie immer wieder grinsend, um sich
dann abzuwenden und nach hinten auf Rotari zu schauen. Doch von
dem Ex-Champion geht keine Gefahr aus. Er liegt noch immer vor
Schmerzen stöhnend auf dem Boden.
Rasmus
Rantanen: „Was für schwache Motive. Wie visionslos.
Ich war nicht mit dem Herz dabei in diesem Kampf. Ich wollte
sogar abhauen. Denn ich sah noch nicht das größere
Ganze, für das ich kämpfe. Ich sah nicht den Weg, den
Jesus für mich vorgesehen hat. Doch seitdem hat sich viel
verändert. Ich habe etwas gelernt.“
Rantanen
macht einen Schritt zurück und geht in die Knie. Er greift
nach einem Stück dünnem Holz, dass aus der
Sponsorenwand gebrochen ist – und wirft es hämisch auf
den schutzlosen Rotari.
Rasmus
Rantanen: „Jesus hat mir den Weg gewiesen: Ich muss den
Mann, der die gesamte GFCW zu Figuren auf seinem Schachtbrett
machen will, der einen Plan hat…zu MEINEM Werkzeug in
MEINEM Plan machen.“
Während
er mit einem Finger auf Rotari deutet, stemmt sich Rantanen
wieder auf die Beine. Er positioniert sich abermals vor der
Kamera. Euphorie spricht aus ihm, als er fortfährt –
was auch immer sein Plan sein mag, er steht hundertprozentig
dahinter. Das sieht man dem jungen Mann an. Er kann nicht
verhehlen, wie sehr ihm diese Situation gefällt. Jemand wie
er, einer aus dem Förderkader, thront über dem Wrestler
des Jahres 2024.
Rasmus
Rantanen: „Der Förderkader hält mich zurück.
Ich muss mich befreien. Und Aiden Rotari ist der Türöffner
dazu.“
Er
holt die Kamera mit einem Fingerzeig noch näher heran, bis
sein Gesicht in Großansicht zu sehen ist. Auf ihn soll sich
jeder in der Halle konzentrieren. Nur auf ihn. Das hier ist sein
Moment. Die Vorstellung lässt sein Herz schneller pochen.
Rasmus
Rantanen: „Ich will noch einmal gegen Aiden Rotari kämpfen.
Aber diesmal mit einem konkreten Ziel vor Augen: Wenn ich
gewinne, darf ich den Förderkader verlassen und werde
normaler GFCW-Wrestler.“
Wieder
fallen die dunklen Strähnen in sein Gesicht. Rantanen wischt
sie sich mit beiden Händen zur Seite. Beiläufig –
denn er ist ganz auf seine Worte konzentriert.
Rasmus
Rantanen: „Ich weiß, dass sich Aiden Rotari dagegen
wehrt, mein Werkzeug zu werden. Also habe ich meine Vorkehrungen
getroffen, Aiden.“
Er
ruft den Namen des Mannes über die Schulter. Mit
provozierend sanfter Betonung. Hohn für Rotari, der noch
besinnungslos am Boden leigt.
Rasmus
Rantanen: „Solange du meinen Bedingungen nicht zustimmst
und mir meinen Traum nicht ermöglichst, werde ich deinen
Traum zerstören. Ich werde verhindern, dass du deinem
verlorenen Titel wieder näherkommst. Ich werde immer da
sein, wenn es für dich der schlechteste Augenblick ist.“
Auch
wenn sich seine Worte direkt an Rotari richten, spricht Rasmus
sie nur in die Linse der Kamera. Er geht davon aus, dass der
Amerikaner sie ohnehin grad nicht verarbeiten kann – aber
umso besser, wenn er wieder und wieder die Wiederholung der Show
schauen wird. Um zu verstehen, was hier passiert ist. Wie er
überlistet werden konnte.
Rasmus
Rantanen: „Du glaubst, deine LPG-Gehilfen können mich
davon abhalten, dir zu schaden? Falsch, Aiden, ich sehe Wege, die
keiner deiner Freunde voraussehen kann. Denn – Danke Jesus!
– sie kommen von hoher Stelle zu mir. Du kannst mir nicht
entkommen, wenn ich es drauf anlege. Also solltest du meinem
Wunsch besser zustimmen.“
Jetzt
erst, am Ende seines Monologs, dreht sich Rantanen noch einmal zu
Rotari um. Der Ex-Champion hat sich mittlerweile auf den Rücken
gedreht. Er versucht, sich in den Trümmern der Sponsorenwand
hochzustemmen.
Rasmus
Rantanen: „Genieß‘ die Show noch, Aiden. Jetzt
musst du dir keine Gedanken mehr darüber machen, ob jemand
dein Angebot annimmt. Denk‘ nur noch an mich.“
Ein
letztes Mal geht die Kreuzkette zum Mund. Ein weiterer Kuss, ein
Dank an Jesus. Dann ist Rantanen verschwunden – so schnell
und unvermittelt, wie er gekommen war.
HERE…COMES…THE…DYNAMITE!!
Die
explodierenden Dynamitstangen auf der Videoleinwand und die
bekannten Klänge, die aus den Boxen dröhnen, kündigen
an, dass GFCWs oberster Boss Claude „Dynamite“ Booker
in die Halle kommt. Und aufmerksame Zuseher und Leser - die wir
alle sind - erinnern sich, dass uns der Chef der Liga noch eine
Antwort schuldig ist. Nämlich eine Antwort auf die Frage,
die nicht nur der GFCW-Galaxy unter den Nägeln brennt,
sondern allen voran JASON CRUTCH. Denn der allseits beliebte
Oberpollinger hat in der letzten Show vor zwei Wochen klar
gemacht, dass er ein weiteres Match gegen GFCWs
Intercontinental-Heavyweight-Champion haben will. Wieso? Das wird
uns wohl der Cheffe selbst nochmal aufdröseln, denn er hat
das Geviert erreicht, sich gekonnt ringmittig in Szene gesetzt
und das Sprechgerät in Händen. Er winkt medienwirksam
in die Menge. Er scheint zuversichtlich.
Dynamite:
„Liebe GFCW-Galaxy, als allererstes möchte ich nochmal
allen Fans dort draußen danken, die mir Genesungswünsche
gesandt haben über den Zeitraum der letzten knapp vier
Wochen. Meinem Knie geht es schon wieder viel besser, ich bin
soweit wieder bei 100%. All die Sorgen, die ihr euch um mein Knie
und allgemein um meine Gesundheit gemacht habt, erinnert mich
daran, dass die GFCW die besten Fans der gesamten Galaxie hat.
Danke! ICH LIEBE EUCH!“
In
der ersten Reihe bricht ein kleiner Junge in Tränen der
Rührung aus, eine aufreizende knapp 20jährige Blondine,
die einen Claude-Booker-Knuddelteddy in Händen hält,
ruft „WIR LIEBEN DICH AUCH, DYE!!“, ein älteres
Rentnerpaar umarmt sich frohlockend und ein bleicher Goth-Typ im
„Dynamite“-T-Shirt wirft einen Handkuss in Richtung
Dynamite. Ja, die Fans sind wieder glücklich, weil Dye
glücklich ist. Doch so glücklich, wie gerade alle sind,
muss es auch langsam wieder zurück zum geschäftlichen
gehen. Und deswegen setzt der Boss das Mic wieder an den Mund.
Dynamite:
„Wir ihr alle wisst, hat Jason Crutch bei Brainwashed
seinen Battlemania-Ring eingesetzt, um gegen den
Intercontinental-Champion anzutreten. Diverse Umstände haben
dazu geführt, dass dieses Match äußerst
kontrovers zu Ende gegangen ist. Darragh Switzenberg hat durch
eine ganz offenkundig absichtlich herbeigeführte
Outside-Interference einen DQ-Sieg für Jason Crutch
provoziert. Unserm geschätzten Referee Mike Gard blieb gar
nichts anderes übrig, als die Glocke läuten zu lassen.“
Die
Fans buhen nochmal aus voller Kehle, während die
umstrittenen Szenen auf der Videoleinwand (ohne Ton)
wiedergegeben werden, während Dynamite das Gesagte
gesprochen hat. Auch wird die Attacke nach dem Match gezeigt, die
Jason Crutch endgültig zu Boden gestreckt hat.
Dynamite:
„Jason hat mich vor zwei Wochen gebeten, über ein
Rückmatch nachzudenken. Und ja, auch ich hatte
Bauchschmerzen ob dieses unwürdigen Endes eines Matches, dem
ihr alle entgegengefiebert habt und mit dem wir Brainwashed u. a.
auch groß beworben haben. Ich kenne die Regeln des Games,
ich kenne die Abläufe, ich bin selber, seit ich ein kleiner
Knirps bin, Wrestling-Fan. Ein DQ-Ende ist richtig…Scheiße.
Dennoch…“
Für
diesen Satz gibt es laute Anfeuerungsrufe der GFCW-Galaxy. So
laut, dass Dye sich selbst für einen Moment unterbrechen
muss, bevor er weitersprechen kann.
Dynamite:
„Dennoch ist es eine äußerst prekäre
Situation, da die Battlemania-Regeln ja besagen, der Sieger
bekommt eine Titelchance auf den Intercontinental-Championtitel.
Mit Betonung auf dem Wort EINE.“
Und
demonstrativ streckt er einen Finger in die Kamera. Neiiiin…es
ist der Zeigefinger!
Dynamite:
„Ich bin also nun hier, um meine Entscheidung kundzutun.
Und ich werde das tun vor den Augen der beiden betroffenen
Personen: Darragh Switzenberg. Und Jason Crutch. ABER: ich werde
nicht schon wieder riskieren, dass hier die Hölle losbricht
zwischen euch beiden. Jason, für die hinterhältige
Attacke vor zwei Wochen auf Darragh hast du von mir schon eine
Geldstrafe über 5000 Euro aufgebrummt bekommen. Ich habe dir
ausdrücklich gesagt, du sollst dich zurückhalten…das
ist aber ein anderes Thema. Aber das ist der Grund, wieso ich
heute, hier und jetzt, nicht beide gleichzeitig im Ring haben
will. Deswegen sind sie via Splitscreen auf der Videoleinwand
zugeschaltet.“
Splitscreen
ist das Stichwort, bei dem Dynamite mit schwungvoller Geste auf
die Videoleinwand deutet. Dort sorgt die Regie in diesem Moment
dafür, dass in die Kabine von Switziverse Unlimited
geschaltet wird. Auf der Bank sitzt Darragh Switzenberg. Er
scheint frisch geduscht zu sein, kein Schweiß aus dem
Auftritt an der Seite von Fleestedt und Alonso ist an ihm zu
bemerken. Zu Füßen Switzenbergs liegt der Switzidog
zusammengerollt. Der Anblick des Hundes bringt einen Pop aus dem
Publikum, der allerdings in Buhrufe umschlägt, sobald die
Kamera nach oben auf Darraghs Gesicht zielt.
Darragh
Switzenberg: „Kompliment, Dynamite, du hast dazugelernt.
Vielleicht haben Ayas Schläge Gutes bewirkt. Denn scheinbar
hast du endlich verstanden, den wichtigsten Mann deiner Liga…“
Der
Intercontinental Champion hält im Satz inne, als habe er
etwas Falsches gesagt.
Darragh
Switzenberg: „…beziehungsweise den wichtigsten Mann
MEINER Liga zu schützen. Mich.
Du hast verstanden, mich nicht ständig der Gegenwart eines
geisteskranken Fossils auszusetzen, welches mit Wut als
Treibstoff noch einmal aus den dunklen Tagen der
GFCW-Vergangenheit auferstanden ist und nun ständig auf
Gewalt aus ist.“
Switzenberg
rückt sich den Titelgürtel auf seiner Schulter zurecht.
Darragh
Switzenberg: „Jetzt musst du nur noch eine zweite richtige
Entscheidung treffen – und mir für den nächsten
Pay Per View freigeben. Das hast du hoffentlich vor, richtig?“
Auf
der anderen Seite des Screens sitzt Jason Crutch im
Backstagebereich auf einer der zahlreichen Transportkästen,
die hier immer rumstehen. In einer Hand hält er eine Flasche
mit namenlosem Isogetränk, in der anderen eine Tüte
Crutchips. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase
lässt ihn, chipsknuspernd, zumindest cool WIRKEN. In
Wahrheit dürfte der Vollzeit-Oberpollinger allerdings
ziemlich nervös sein.
Jason
Crutch: „Cheffe, bevor wir hier zum Offiziellen übergehen,
will ich zunächst loswerden, dass ich die Geldstrafe sehr
gerne bezahlt habe. Die Prügel, die ich dem Typen dort
drüben mit auf den Weg gegeben haben, waren eine Genugtuung
für den ganzen Bullshit, den er und sein Switziverse mir
angetan haben. Ich würde es hier und heute wieder tun,
wenn…“
Darragh
Switzenberg: „Ich weiß, dass du es wieder tun
würdest, Jason. Deine Gedankenwelt geht nur von A wie
Auflauern bis Z wie Zuschlagen. Dinosaurier wie du haben nichts
außer animalische, gewalttätige Instinkte. Dir fehlt
schlicht das Verständnis dafür, wie das Switziverse
Unlimited diese Liga bereichert und…-“
Als
Crutch lauter weiterspricht, übertönt er Switzenbergs
Zwischenruf.
Jason
Crutch: „Eine Bereicherung? HA, jetzt wird’s lustig.
Und du nennst MICH geisteskrank? In welchem Paralleluniversum
bist du eine Bereicherung für diese Liga? Ja, ich habe immer
gesagt, und der Meinung bin ich nach wie vor, dass du einer der
besten In-Ring-Performer der Welt bist. Eines der größten
Talente jemals. Aber letzten Endes läuft es nur darauf
hinaus, dass du einer der feigsten Intercontinental-Champions in
der Geschichte der…“
Darragh
Switzenberg: „Ich höre dir gar nicht zu, Jason. Aber
nenne dich einfach mal einen impulsiven alten Trottel. Das passt
immer zu dir. Brüstest du dich ernsthaft mit deiner Attacke
von vor zwei Wochen? Mit einem hinterhältigen Angriff? Dein
Hang zur Gewalttätigkeit wird noch lächerlicher, wenn
man bedenkt, dass du ohne deinen Trick keine Chance gehabt
hättest.“
Jason
Crutch: „Oh ja? Du willst tatsächlich in DIESE
Richtung gehen, huh? Diese ganze Sache hier zwischen dir und mir
soll also tatsächlich auf dieser Schiene weiter…“
Die
Stimme Jason Crutchs ist ohnehin schon ein Trigger für den
Switizdog. Aber sie auch noch laut
zu hören – und beim
Unterbrechen des Herrchens – ist für den Labrador zu
viel. Der Switzidog springt auf und kläfft in die
Kamera, übertönt damit sogar Darragh und Jason. Seine
Zähne sind gefletscht, er versucht sich auf die Hinterbeine
zu stellen. Ein Benehmen, welches Switzenberg nur mit einem
Blick, nicht aber mit Taten bedenkt – es ist nicht seine
Aufgabe, sich darum zu kümmern. Das ist unter seiner
Gehaltsklasse. Aus dem Bildrand kommt also mit hektischem
Blick der Mann dazu, der Spezialist für diese Fälle
ist. Der „Switzidogisstant“ Zac Alonso. Er kniet sich
zum Switzidog herunter und versucht, ihn zu beruhigen. Das Gebell
geht in ein tiefes Knurren über, als Alonso den Hund
beruhigend festhält. Dann fixiert Alonso die Kamera, er ist
mindestens genauso aufgebracht wie das Tier selbst.
Zac
Alonso: „Sieh‘ doch nur, wie du ihn aufwiegelst,
Jason! Monster! TIERQUÄLER!“
Dynamite:
„SCHLUSS! JETZT IST SCHLUSS HIER!!“
Und
die Fans gehen steil, weil Dynamite, ganz Cheffe, hier einen
seiner seltenen Momente hat, in denen es richtig aus ihm
herausbricht und er für Ruhe sorgt. Denn sein Wort hat wohl
tatsächlich Gewicht. Denn wie ein Vater, der in den Streit
seiner zwei Söhne eingreift, halten bei diesen Worten selbst
die Streithähne auf der Videoleinwand unvermittelt inne –
und Dynamite hat sich Gehör verschafft.
Dynamite:
„Mir reicht es langsam, und ganz ehrlich, die ganze
Angelegenheit zwischen euch beiden ist nicht ausgestanden, das
dürfte jedem klar sein. Allen voran euch beiden selbst! Ich
habe gesagt, ich teile euch meine Entscheidung mit – und
das tue ich hiermit auch: Jason, Darragh…“
Ruhe…die
Stecknadel fällt…gespannte Gesichter bei Jason Crutch
und bei Darragh Switzenberg…
Dynamite:
„Bei Aurora, am 18.05. in Göteborg, trefft ihr beiden
wieder aufeinander! Und es geht WIEDER um die
GFCW-Intercontinental-Championship!“
Die
Fans gehen steil! Aus tausenden Kehlen entbrennt ein tosendes
Gejodel und Gejubel. Und zeitgleich entgleisen Darragh
Switzenbergs Gesichtszüge auf der Videoleinwand vollends.
Auch Zac Alonso will etwas sagen, doch Darragh bedeutet ihm mit
einer Geste zu schweigen. Der Switzidogisstant trottet aus dem
Bild und überlässt das (verbale) Feld seinem Herrn.
Darragh
Switzenberg: „Lächerlich, Claude. Dafür hast du
nun ZWEI Wochen überlegt? Um eine derart populistische
Entscheidung zu treffen?“
Der
Intercontinental Champion schnaubt und will noch etwas
hinzufügen, wird aber von den Jubelrufen seines Kontrahenten
unterbrochen.
Jason
Crutch: „YES!! YEEEES!!“
Der
Oberpollinger ballt beide Fäuste, lässt die Chipstüte
fallen und springt vom Transportkasten. Es bricht aus ihm heraus
und er könnte nicht euphorisierter sein.
Darragh
Switzenberg: „Ein Match, Dynamite. EIN Match. Das sind die
BattleMania-Regeln. Womit genau hat Jason Crutch nun diese
Bevorzugung verdient? Wieso bekommt er seinen Willen? Durch
hinterhältige Angriffe? Durch sein generelles Idiot-sein?
Kann es vielleicht sein, Dynamite, dass du mir einen reinzuwürgen
versuchst und deshalb die Regeln biegst und brichst?“
Dynamite:
„Moment! Moment, Darragh! Wir bewegen uns hier in
regelkonformen Bahnen. Ja, es gibt die Aussage: „Der
Battlemania-Sieger erhält ein
Intercontinental-Championtitelmatch!“ ABER: es ist KEINE
Regel! Es steht nirgends geschrieben. Und es steht nirgends
geschrieben, dass automatisch ein Rückmatch ausgeschlossen
sei.“
Darragh
Switzenberg: „Es steht aber sehr wohl geschrieben, wie du
mich zu nennen hast.“
Ein
provokativer Einwurf, den Dynamite überraschend gelassen
übergeht. Er lässt sich nicht aus dem Konzept bringen.
Dynamite:
„Der hervorragende
GFCW-Wrestler Darragh
Switzenberg wird bei Aurora gegen Jason Crutch antreten. Kein
Beiname ändert etwas an dieser Entscheidung.“
Und
wieder jubeln die Fans. Jason Crutch pustet auf der Leinwand
durch, reibt sich die Hände, hüpft locker flockig auf
und ab – ja, am liebsten würde er jetzt gleich
loslegen…
Dynamite:
„Der Matchausgang bei Brainwashed war umstritten. Darragh,
du weißt selbst, dass du ein linkes Spiel durch Alonso
gespielt hast. Verkauf mich, verkauf die GFCW-Galaxy nicht für
dumm. Diese Fans zahlen einen Haufen Geld und haben einen klaren,
eindeutigen Sieger verdient. All das sind Argumente für ein
Rückmatch. Und der eindeutigste davon ist:
Ich
kann es festlegen, denn ich bin der Chef! Und so wird’s
gemacht!“
Mit
diesen Worten verlässt der GFCW-Boss den Ring…
Jason
Crutch: „Bei Aurora gehörst du mir, Darragh! Oh, bei
Aurora nehm ich dir dein Gold ab, verlass dich darauf!“
Kopfschüttelnd
lehnt sich Switzenberg auf der Bank zurück. Er blickt zur
Seite, wo offenbar noch immer Zac Alonso steht, der aus dem
Kamerafeld verschwunden ist. Die Beiden tauschen einen Blick aus.
Darragh
Switzenberg: „Bist du eigentlich ein echter Mensch oder ein
Soundboard inhaltsloser Phrasen?“
Jason
Crutch: „Du kannst Schwachsinn reden, wie es dir beliebt,
Freund. Bei Aurora wirst du auf die harte Tour feststellen
müssen, WIE echt ich bin. Heul dann hinterher nicht rum, ich
hätte dich nicht gewarnt…“
Wieder
wendet sich Switzenberg zur Seite. Diesmal spricht er Zac Alonso
direkt an.
Darragh
Switzenberg: „Ich halte dieses Gerede nicht mehr aus.
Beleidige ihn, Zac.“
Eine
Tätigkeit, die unter der Würde des Chefs liegt.
Sogleich springt Alonso ins Bild, fletscht die Zähne im
Switzidog-Stil und geifert Richtung Kamera.
Zac
Alonso: „Du WICHSER! Bei Aurora wird Darragh deinen lahmen
Nostalgie-Run beenden und dich Wrack zurück auf den Grund
schicken und wenn du dann noch aufmuckst, beißt dir der
Switzidog die Eie…-„
Switzenberg
hebt die Hand. Es reicht. Alonso verstummt sofort.
Jason
Crutch: „…DIR, Alonso, hat die Abreibung von vor
zwei Wochen wohl noch nicht gereicht, huh? Wenn du weiterhin Töne
spuckst, komm rüber. Ich bin nicht all zu weit von euch weg!
Komm schon!“
Darragh
Switzenberg: „Ich habe etwas sehr viel Besseres, Jason.“
Die
wütende Erregung Switzenbergs hat sich scheinbar gelegt.
Trotz dessen, dass er nun ein weiteres Mal gegen Jason antreten
muss, hat sich sein hochmütiges Grinsen zurück ins
Gesicht gelegt. Er schenkt Crutch einen Blick voller Verachtung.
Darragh
Switzenberg: „Ich habe die beste Waffe gegen einen
Choleriker wie dich.“
Er
beugt sich zur Kamera vor.
Darragh
Switzenberg: „Den Aus-Knopf. Wie herrlich doch Stille sein
kann.“
Und
dann fährt der Finger des Intercontinental Champions auf die
Linse zu. Im letzten Moment senkt er die Hand etwas, wohl, um an
die Bedienung der Kamera zu gelangen. Die Fans buhen. SO will
sich der Champion einem Austausch mit ihrem Helden entziehen?“
Zac
Alonso: „Das hast du davon du HU-…“
Klick.
Das Bild wird schwarz. Der Splitscreen auf der Videoleinwand ist
keiner mehr – das Switziverse ist verschwunden. Zurück
bleibt Jason Crutchs Hälfte. Der Oberpollinger atmet schwer,
pustet seinen angestauten Frust dann final laut aus, um den Puls
zu senken. Dann schlägt er wütend die fast leer
getrunkene Iso-Dose aus dem Bild und verschwindet ebenso aus
selbigem…
Wir sind noch
einmal Backstage in der Halle in Oslo. Zu sehen ist zwar keine
Kabine, dafür aber ein kleiner Cateringstand, an dem sich
DANIEL eingefunden hat, der hier offenbar Frustfressen betreibt,
anders kann man sich die Portionen, die vor ihm stehen und die er
offenbar zu essen beabsichtigt, kaum erklären.
Wer auch da ist,
beziehungsweise gerade hinzukommt: ALEX! Schon wieder treffen die
Brüder backstage aufeinander.
Alex:
„Hat das Mädchen dich so dermaßen ramponiert,
dass du dir nen Panzer anfuttern musst?“
Daniel schweigt
zunächst und schiebt sich den nächsten Donut auf den
ersten Step ins Feinkostgewölbe. Im Prinzip versucht er
einfach nur so zu tun, als habe er seinen (Halb-)Bruder nicht
gehört. Leider geht der Plan nicht auf und Alex ist auch
nicht bereit, locker zu lassen.
Alex:
„Gut, keine Antwort ist auch eine Antwort.“
Spricht's und
zieht sich einen Stuhl heran, sich neben den eine Dekade älteren
hockend. Alex greift mal zu einem Salatblatt an dem er, soviel
sei verraten, verdammt lange herumkauen wird.
Alex:
„Du brauchst mich nicht anschweigen, nur weil du langsam
anfängst, deine Karriere zu verkacken, Bro. Ist ja nicht so,
als wäre dein Match und dessen Ausgang heute mit Ansage
gewesen, weil du dich von Tyler und seiner Hasengang aus dem
Tritt bringen lässt – und das sogar ohne, dass die am
Ring anwesend gewesen wären. Was zur Hölle ist los mit
dir?“
Daniel seufzt
relativ laut auf – man merkt, dass er sich oder seinen
Bruder zig Kilometer von hier weg wünscht. Am besten
anderthalb Kontinente weiter. Alex kann nämlich wie eine
Plage sein und nicht weggehen. Aber er sieht zumindest ein, dass
er um eine Antwort nicht ganz herumkommt.
Daniel:
„Was genau willst du tun? Mir weiter auf den Sack gehen?
Mir erzählen, dass ich gegen ein Mädchen – das im
übrigen eine Frau ist – verloren habe? Mir erzählen,
dass du das ja soooo viel besser gelöst hättest als
ich, weil du der geilste Ficker im Ring bist?“
Empört
schaut er seinen Bruder an, kann aber auch eine gewisse
Gleichgültigkeit nicht verhehlen. Und vielleicht eine
gewisse Traurigkeit und Resignation, für die, die genau
hinsehen. Alex' gesicht bleibt genauso wie vorher.
Alex:
„Um ehrlich zu sein....jup, genau das. Eigentlich müsstest
du als ehemaliger IC-Champion mit ihr den Boden gewischt haben
und schon längst die Hasen zu Hundefutter verarbeitet haben.
Stattdessen läufst du in ein, zwei blöde Aktionen,
verlierst – und es tut dir scheinbar nicht mal mehr weh! Du
hast glaube ich deine Leidenschaft für's Business ein wenig
verloren, kann das sein? Ich habe dich immer für nen richtig
krassen Catcher gehalten, aber offenbar ist das einzige, was du
im Moment noch catchen kannst, Seifenblasen!“
Daniel knurrt.
Erst leider, dann lautstärker. Wirklich vernehmbar. Aber er
sagt nichts, erhebt sich nur und starrt Alex gefühlt zu
Boden. Aber der lässt sich nicht zu Boden starren, sondern
hält dem Blick stand – und macht auch den Bäbbel
wieder auf.
Alex:
„Ich sag dir jetzt was, „Bruder“. Nächste
Woche werde ich im Ring stehen, du eher nicht. Und ich werde dir
mal zeigen, wie man dieses Mädchen besiegt. Clean und ohne
Fallstricke. Glaubst Du nicht? Werde ich dir beweisen! Du
solltest dir das also aus nächster Nähe ansehen.
Vielleicht möchtest du es gar kommentieren, wie ich aus der,
die dich schlug, eine mache, die gegen mich nicht den Hauch einer
Chance hat.“
Daniel
lacht kurz spöttisch auf und kneift dann die Augen
zusammen.
Daniel: „So
wie Luna, ja?“
Oh, da hat er
den Junior aber tüchtig gepiekst. Man erinnert sich an die
Auseinandersetzung zwischen Alex und Luna, die nicht unbedingt zu
Gunsten des jungen Mannes ausgegangen war. Alex atmet tief ein
und aus. Und antwortet schließlich.
Alex:
„Nein. Besser. Viel besser. Besser als du.“
murmelt er leise
in den nicht vorhandenen Bart – und lässt Daniel
alleine, der sogleich in den nächsten Donut beißt.
Überzeugt scheint er von der Aussage seines Bruders nicht
wirklich zu sein....aber wer will es ihm auch verdenken.
Wir
sehen ein Football-Feld. Kleinkinder zwischen acht bis zehn
Jahren trainieren hier. Flashige Musik aus den 80er Jahren
unterstreicht das ganze Bild.
Dann
sehen wir einen der kleinen Racker, der gegen die Offense der
Gegner keine Chance hat. Die Offense rennt gegen ihn an –
und drückt ihn zu Boden.
Ein
weiterer Versuch der Offense. Die rennt an – und der kleine
Racker wird wieder zur Seite gestoßen, die Offense bricht
durch.
Beim
nächsten Snap dasselbe Bild: Die Offense rennt an –
der kleine Racker stemmt sich dagegen an. Aber wieder vergeblich:
Er wird wie eine Feder zur Seite gewischt, die Offense bricht
durch und erzielt einen Touchdown.
Während
die Offense den Touchdown feiert, geht der kleine Racker auf die
Auswechselbank, nimmt seinen Helm ab und pfeffert ihn zu Boden.
Dann setzt er sich enttäuscht auf die Bank, beugt sich nach
vorne, legt die Ellenbogen auf die Knie und stützt mit
seinen Händen den Kopf.
Plötzlich
zoomt die Kamera heraus. Und neben dem kleinen Jungen sehen wir
plötzlich Jason Crutch sitzen. Der Oberpollinger trägt
Blue Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit roten „US AGAINST
THE WORLD“-Lettern. Die schwarz-verspiegelte Sonnenbrille
auf der Nase, eine Tüte „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS“ in der Hand guckt er
starr nach vorne. Er stopft sich gerade einige der Chips in den
Mund und blickt knuspernd stur gerade aus. So sitzen sie da.
Jason Crutch, chips-kauend. Neben ihm der kleine enttäuschte
Junge.
Dann
dreht sich Crutchs Kopf wortlos zu dem kleinen Jungen hinüber.
Der Junge sieht auch ihn an. Stumm hält Crutch dem Jungen
die Chipstüte hin. Der Junge guckt ihn zunächst
entgeistert an. Aber Crutch bedeutet ihm mit einer Mimik, dass er
ruhig zugreifen solle. Der Junge greift einmal in die Tüte,
stopft sich Chips in den Mund. Ruckartig kehrt Zuversicht und
Euphorie in sein Gesicht zurück. Noch einmal fasst er in die
Tüte, stopft sich noch eine Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS in den Mund.
Man
hört den Schiri pfeifen. Schnitt
Der
Junge steht wieder auf dem Feld. Die Offense der Gegner hat
wieder den Ball. Wie zuvor wird der kleine Racker angerannt. Doch
nun gelingt es ihm: Unterstrichen von einem lauten Knall (der vom
Off eingespielt wird) wird der Gegner zu Boden gerissen.
Beim
nächsten Versuch prallt der Racker wieder auf seinen Gegner
– und kann ihn, erneut unterstrichen von einem gewaltigen
Knall aus dem Off – zu Boden ringen.
Beim
dritten Versuch geschieht sogar das schier unmögliche: Der
kleine Racker geht auf den ballführenden Spieler los (anhand
der Nr. ist es der Quarterback, der selbst einen Run versucht),
macht seine Brust breit, schlägt den Quarterback zu Boden,
schnappt sich sogar selbst den Ball, rennt die restlichen zehn
Meter und erzielt selbst einen Touchdown!
Der
Schiri pfeift.
Schnitt.
Man
sieht, wie seine Teamkameraden den kleinen Racker feiern und
hochleben lassen. Freude pur.
Schnitt.
Wir
sehen Jason Crutch auf der Reservebank sitzen, die Tüte
JASON CRUTCHs
CRUTCHIPS in der Hand, in der anderen einige
der Chips. Er blickt weiter ungerührt starr nach vorne und
kaut JASON CRUTCHS
CRUTCHIPS.
Sprecher
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT“
CUT
Singles
Match:
Aldo
Nero vs. Zane Levy
Referee: Bob Taylor
Buh-Rufe.
Buh-Rufe so laut, wie es nur geht für das Gespann, das
aktuell wirklich einen Grund nach dem nächsten liefert, dass
die Fans sie nicht mögen.
Das
generelle Auftreten, das toxische Ausnutzen eines Vaters von
seinem Sohn, der Betrug von The End, der seitdem spurlos
verschwunden ist und natürlich das Stören und
unbefriedigende Beenden des World Title PPV Main Events von
Brainwashed – ja, die Beiden mag keiner und das zurecht.
Aber sie mögen einander und vor allem mögen sie die
Aussicht nun endlich das zu bekommen, wonach sie streben: den
GFCW World Championship.
Aldo
tritt auf die Stage, Corleone folgt ihm und ohne große
Umschweife visieren sie den Ring an. Zane Levy darf sich freuen.
Laura:
„Es ist Zeit für das Main Event des Abends! Der erste
Teilnehmer, mit einem Gewicht von 105 kg aus Corleone, Sizilien…
ALDOOO NEROOO!“
Pete:
*seufzt*
Sven:
„Und damit kommen wir nun zu dem Highlight der Show! Ein
würdigeres Main Event dürfte es kaum geben, denn jedes
Main Event ist verdient ein solches, wenn Aldo Nero, begleitet
von dem großartigen James Corleone, darin antritt!“
Pete:
„Jaja… wenn du meinst. Wie auch immer, dieses Match
dürfte tatsächlich sehr spannend werden. Noch ist nicht
garantiert, dass Aldo sein Titelmatch bekommt, vor allem in
Anbetracht dessen, dass da ja auch noch Luna Rosario wartet. Die
wiederum ist der Stablepartner von Aldos heutigem Gegner. Ob sie
bei Zane vielleicht bisschen mit Nachdruck dafür gesorgt
hat, dass der sich heute um das Problem Aldo Nero kümmert?“
Sven:
„Tja, soll er das doch mal versuchen! Aldo hat seit seiner
Abwesenheit in Sizilien nur ein Match verloren und das durch
Eingriff von außen. Und das, wobei einer seiner Gegner The
End war! Als ob er sich von Zane Levy aufhalten lässt.“
Pete:
„Man sollte Zane nicht unterschätzen, schließlich
ist er ehemaliger World Champion. Und wie schon gesagt, er sollte
großes Interesse daran haben Aldo auszuschalten.“
Sven:
„Sicher sicher, aber bedenke doch, von wem wir hier reden.
Wir reden hier von James Corleones Sohn. Und Mister Corleone weiß
ganz genau, dass man seine Gegner niemals unterschätzen
sollte. Damit wird er heute nicht anfangen. Vielmehr wird er
genauestens darauf geachtet haben, dass Aldo für alle Tricks
von Levy gewappnet ist.“
Pete:
„Wir werden sehen. Aldo hat jedenfalls angekündigt,
dass dieses Match noch schneller ablaufen wird als das Match
zwischen End und Zane um den GFCW World Title vor zwei Jahren.
Schauen wir mal, ob er diesen Worten auch Taten folgen lassen
kann.“
Nero
hat den Ring erreicht. James Corleone bleibt selbstverständlich
draußen stehen, um das Geschehen aufmerksam zu beobachten
und auf den Gegner von Nero zu warten.
Tief
und elektrisch sind die ersten Gitarrentöne, die Motionless
in White´s „Headache“ eröffnen. Ein Klang,
den man seit Levys Zeit als World Champion nicht allzu oft
vernehmen konnte, Abwesenheit und Tag-Team-Business sorgten
dafür. Doch eben an diese Zeit fühlt sich die ein oder
andere Zuschauer*in sicherlich erinnert. Der Champion der GFCW,
der Champion Leviathans, damals gefällt von James Corleones
„Sohn“ mit An- und Abführung.
Und
heute? Noch immer, besser gesagt „wieder“, ziert Gold
den Mann aus Alaska. Und wieder geht es gegen Corleones Sohn.
Doch die Zeit ist eine ganz andere. Jener ist nicht der Singles
World Champ. Dieser ist kein Sohn mit Anführungszeichen.
Silber
und violett wird die Bühne beleuchtet, während sich
unter dem leisen Zuspruch der Zuschauer*innen der Vorhang zur
Seite schiebt.
Pete:
„Eine...verhaltene Reaktion.“
Sven:
„Verständlich. Ich würde auch nicht für den
klaren Verlierer des Matches jubeln.“
Pete:
„Pardon?“
Sven:
„Wie schon gesagt, das ist doch nur Aufwärmprogramm
für Aldo.“
Pete:
„Wie schon gesagt, ich glaube erstens, dass du das zu
einfach machst und zweitens, dass sich hier einige noch unsicher
sind, ob man Zane echt bejubeln darf. Aber gegen Aldo und
Corleone vermutlich schon.“
Ohne
auch nur groß den Blick zu heben, schlurft Levy die Rampe
hinab. Keine Kraft verschwenden. Keine Emotion verschwenden. Sein
Ziel war erreicht. Er war Tag Champion. Nun kam die Kür.
Lunas Gegner schwächen. Sich auch als Singles Star sofort
wieder ins Rampenlicht werfen.
Sven:
„Ich mache das nicht zu einfach. Ich sehe nicht, dass Zane
hier ne Chance hat.“
Pete:
„Ich gebe dir ja Recht, dass Aldo nahezu unaufhaltbar
aussieht, gerade mit Corleone in seiner Ecke. Aber seit er zurück
ist, haben wir nicht nur Zanes Athletik gesehen, sondern auch
diesen absoluten Willen, mit dem wohl selbst in der GFCW nicht
viele mithalten können.“
Sven:
„Wille zur Selbstzerstörung vielleicht. Das hier ist
kein Tag Team Match, keine Tag Team Fehde, das hier ist ein
Singles Match, eine Chance, Hop oder Top. Wenn er sich umbringt,
gewinnt Aldo. Also hab das Regelwerk nicht gewälzt aber ich
denke Mal.“
Dem
hypnotischen Blick von James Corleone klug entgehend blickt Zane
nur kurz in den Ring auf, bevor er seine Jacke langsam auf den
Ringstufen ablegt.
Feinsäuberlich
darüber platziert er das MCR T-Shirt und schließlich
den schimmernden Tag Team Titel, der um seine Hüften lag.
Laura:
„Sein Gegner: Mit offiziellem Gewicht von 82 Kilogramm. Er
repräsentiert Leviathan und ist eine Hälfte der GFCW
Tag Team Champions… Aus Anchorage, Alaska: „PURIFIER“
ZANE LEEEEEEEEEEEEEEEVYYYYYYYYYY.“
Kurz
werden die in Stulpen gehüllten Arme ausgeschüttelt.
Dann geht es langsam auf die erste Ringstufe.
Pete:
„Mir fällt da gerade noch was auf. Kein Drake, keine…
Oh?“
Im
Hintergrund flammt plötzlich ein Bild auf dem Titantron auf
und die geneigte Fernsehzuschauer*in wird natürlich direkt
ins Vollbild mitgenommen, während die Kameracrew sichtlich
noch versucht ein ruhiges Bild zu bekommen, als sie die Distanz
zur Szenerie schießt.
Backstage
klappert der GFCW World Title von Ask Skogur auf den Boden,
daneben ein niedergeschlagener Scarecrow, während der
Champion selber sich in einem wilden Geringe mit Luna Rosario
befindet.
Zwar
kann die ihren Rivalen mit einem mächtigen Kick erst einmal
um die Luft in seinen Lungen bringen, doch segelt kurz darauf
selbst in zwei für Interviews aufgebaute Lampen.
Sich
mühsam befreiend wirft sie ihre Finger wie Krallen ins
Skogurs Augen, doch dessen wilder Schwinger lässt The
Serpents Child erst einmal benommen liegen.
Ein
Cut zurück zum Ring lässt uns den Gegensatz beobachten,
der sich abspielt. Während Aldo Nero stoisch weiter in
seiner mentalen Vorbereitung zu stecken scheint, blickt Zane erst
mit Sorge auf das Bild und dann mit hassentbrannten Augen zu
James Corleone, der höchstzufrieden zu sein scheint.
Pete:
„Liebe GFCW Galaxy, wir sind sofort zurück, unser Main
Event Live und ohne Werbung und hoffentlich die Auflösung,
was zur Hölle zwischen Ask und Luna noch passiert ist,
schaltet nicht ab, bis GLEICH!!!!!“
Schauplatz: Ein
Schlafzimmer.
In
zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in
schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes
gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar
romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme
sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes,
der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das
Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...
Schnitt.
Wieder
das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in
Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt,
läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme
sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt
ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“
ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück
gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe
des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...
Schnitt.
Ein
neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere
Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“.
Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut
und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt
uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich
hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...
Schnitt.
Der
Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf
den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen
Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist,
während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie
zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem
Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl
Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt
mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die
schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte
JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand knuspert der Oberpollinger seine
Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den
Mund. Er blickt stur nach vorne.
Dann
wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben
sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es
seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann,
er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht
zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine
Handvoll JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich
ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen.
Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund
geführt. Mmmmh...JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS!
Schnitt.
Der
Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und
stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht.
Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr
Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend,
lächelnd...
Schnitt.
Noch
einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt,
lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme
sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In
Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann
es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich
sogar um Gnade.
Schnitt.
Der
Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im
Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher,
sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt
daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der
Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.
Neben
dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt
auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem
Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS.
Stimme
aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON
CRUTCHs CRUTCHIPS
– für den Extra-IMPACT!“
CUT
Kaum
sind wir zurück, gibt es nicht wie versprochen eine
Aufklärung, was da bei Ask und Luna abgegangen ist. Aber
Corleone wirkt zufrieden, Aldo ebenso. Zane hingegen wirkt
unruhig. Ob das ein schlechtes Omen für das Match ist?
Wir
werden es herausfinden.
Und
zwar… JETZT!
~
Ding Ding Ding ~
BATTERING
RAM
Fast
zeigtleich mit dem Ring-Gong ist Nero auf Levy zugestürmt
gekommen. Diese Szenen erinnern also unweigerlich an das Match
von The End gegen Zane Levy und bestätigen damit das, was
Nero heute angekündigt hat: er will Zane noch schneller und
deutlicher besiegen als End, das vor einigen Jahren getan hat…
… allerdings
ist Zane ja auch nicht blöd. Der scheint gehört zu
haben, was Nero gesagt hat oder hat einfach bessere Reflexe als
damals noch und schafft es im richtigen Moment aufzuspringen,
sodass Aldo unter ihm hindurchsaust. Aldo bremst aber direkt ab
und dreht sich herum. Levy nutzt diesen für-Aldo-überraschenden
Counter aus und kickt mit einem Spin-Kick nach Nero, der dabei
wiederum den Fuß von Levy greift und festhält.
Beide
Wrestler schauen nun einander an und in Aldos Gesichtsausdruck
sehen wir die Wut aufkochen. Er will nicht zulassen, dass Levy
ihm hier seine Machtdemonstration nehmen will. Levy bleibt
bedacht, aber so ganz unbeeindruckt von Neros Auftreten bleibt er
auch nicht – Aldo ist wahrlich eine Naturgewalt und das
strahlt er mit jeder Pore seines Körpers aus. Er zieht Nero
an dessem Fuß nun zu sich heran, stößt Levy
hinauf und will quasi aus dieser Situation die POP-UP-POWERBOMB
zeigen!
… aber
Levy kontert abermals!
HURRICANRANA
Und
Levy schafft es tatsächlich Nero über sich zu werfen.
Nero macht eine Rolle, steht aber direkt wieder auf. Er dreht
sich abermals und will erneut auf Levy zustürmen, diesmal
via RUNNING LARIAT, aber WIEDER kann Zane diesem Angriff
ausweichen, sich wegducken und einen Superkick in Neros Kniekehle
entgegensetzen. Nero fällt tatsächlich auf sein Knie
und Levy bedient sich schließlich beim Move-Set seiner
Teamkameradin und Aldos aktueller Feindin.
SHINING
WIZARD
Zane
sieht seine Chance für das erste Cover, doch bevor er das
initiieren kann, rollt Aldo sich direkt in Richtung der
Ringseile. Er mag angeschlagen sein, aber er ist immer noch viel
zu fit. Trotzdem… kein guter Start für Aldo und das,
nachdem die Vorzeichen des Matches eigentlich Zane aus der
Fassung hätten bringen sollen und nicht ihn.
Nero
rollt sich also zum Rand des Ringes, an dem ihn James Corleone
schon erwartet. Sofort beginnt es dort zu tuscheln und zu
flüstern. Man merkt, dass Corleone mit dem bisherigen
Verlauf des Matches nicht zufrieden ist und er dementsprechend
Redebedarf hat. Aldo hört aufmerksam zu und scheint gar
nichts wirklich entgegnen zu wollen, denn sein Vater hat ja
recht. Der hat immer Recht.
Aldos
Blick wird finsterer, als der sich wieder aufrichtet und sobald
alles gesagt wurde, geht Corleones Blick zu Zane Levy, der diesem
Blick nicht nur standhält, sondern ihn erwidert. Wie mit
jedem Leviathan-Mitglied steckt auch hier viel Historie dahinter.
Zane
war lange Zeit, als End der Gruppe beigetreten ist, derjenige,
der am skeptischsten war. Er wollte End nicht vertrauen, hat
diesen Vertrauensbeweis dann aber erwiesen, als er End zum Gewinn
des GFCW Intercontinental Championships verholfen hat.
Ironischerweise war es letztlich auch Zane Levy, wie Aldo erwähnt
hat, von dem End den GFCW World Championship gewonnen hat. Also
ja, hier ist viel Geschichte da.
Pete:
„Na, Svenni, Einschätzung zum Match bisher?“
Sven:
„Du kannst dir deine miesen, fiesen, spitzfindigen
Kommentare sparen! Ja, mag ja sein, dass Aldo einen schlechten
Start ins Match hatte, aber das wird sich jetzt ändern,
nachdem der GROßARTIGE James Corleone ihm siegbringende
Tipps gegeben hat! Und Aldos Gegner ist ja auch nicht irgendwer,
sondern einer der amtierenden GFCW Tag Team Champions und
ehemaliger World Champion Zane Levy!“
Pete:
„Aber sollte Aldo nicht im Stande sein derartige Matches
ohne Unterstützung von James Corleone zu gewinnen? Wann gab
es diese Pep-Talks innerhalb der Matches mit The End?“
Sven:
„Oh Gott, Pete, du bist ein noch hoffnungsloserer Fall, als
ich dachte. Du bist eines dieser Schafe, die blind der Masse
folgen. Hätten wir ihn nicht in der GFCW, würde ich
sagen, du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann. Wir reden hier
von JAMES CORLEONE – wer sagt denn, dass das hier nicht
alles Masche und System ist, um Zane einzuschüchtern?
Vielleicht ist all das der Plan vom Königsmacher!“
Pete:
„Ahja…“
Sven:
„Wie auch immer, eines ist doch klar. Aldo Nero und James
Corleone sind ein Doppelpack und so gut und gefährlich The
End auch war, so hat er sich doch nie wirklich auf James Corleone
eingelassen. Mit Aldo Nero sehen wir nun aber, wie mächtig
man sein kann, wenn man das vollends tut.“
Nicht
ganz unrichtig, was Sven da sagt. Vielleicht ist Aldos Straucheln
zu Matchbeginn hier wirklich ein bedachter Plan. Definitiv sind
Aldo und James eine unfassbar gefährliche Kombination. Jetzt
allerdings ist es erstmal wichtig dieses Match zu gewinnen und
Zane Levy zu besiegen. Tag Team Champion hin oder her, Aldo hat
seine Augen auf den World Title gerichtet, da darf so jemand für
ihn keine Hürde sein.
Aldo
richtet sich also wieder auf und leckt sich blutdurstig über
die Lippe. Er signalisiert Zane, der leicht irritiert ist, dass
es weitergehen kann. Und damit kommen wir nun zum traditionellen
Start des Matches. Beide nähern sich, gehen in einen Lock-Up
und wollen Kräfte messen, doch Aldo… wirft Zane mit
einem gewaltigen Ruck via Side-Headlock über die eigene
Achse auf den Mattenboden. Mit voller Kraft zerquetscht er Zanes
Kopf, der wiederum versucht sich aus dem Griff zu lösen.
Erfolgslos. Nero unterstützt ihn dabei nun aber zunehmend,
löst den Griff selbst, indem er auf Zane losprügelt.
Intensiv, hart und kompromisslos.
Diese
Schlagserie hält Nero nicht lange, aber lange genug um gut
Schaden reinzubekommen, danach zieht er Zane aber direkt wieder
auf die Beine, um ihn einen Bodyslam zu verpassen. Und noch
einen. Und noch einen. Auf die Schlagserie, folgt die
Bodyslam-Serie. Und darauf wiederum, packt Aldo Zane erneut, um
ihn mit maximaler Kraft in eine der Ringecken zu schleudern. Und
zwar so hart, dass Zane daran abprallt und mit dem Gesicht voraus
auf den Mattenboden knallt.
Es
zeichnet sich bereits ab, dass Aldo Zane nun niemals so schnell
oder noch schneller besiegen wird, als The End, das getan hat,
aber das bedeutet nicht, dass er ihn nicht zumindest noch
eindeutiger und härter besiegen kann. Aldo pausiert für
einen kurzen Moment, in dem die Galaxy lautstark zu buhen
beginnt. Aber das ist Aldo mittlerweile gewöhnt. Und das ist
ihm auch egal. Ihn interessiert nur die Meinung eines einzigen
Mannes. Daran hat sich auch im vergangenen Jahr nichts geändert.
Aldo
greift wieder nach Zane und will diesen abermals auf die Beine
ziehen, doch jetzt kann Zane tatsächlich kontern! Er hat die
kleine Auszeit genutzt und greift Aldo nun mit eigenen Schlägen
und sogar verschiedenen Kicks an! Und er scheint ganz gut Erfolg
zu haben und Aldo gut bearbeiten zu können. Aldo lehnt in
den Seilen und Zane holt Anlauf von der gegenüberliegenden
Seite. Er kommt angesprungen… doch Aldo fängt ihn ab!
FALLAWAY SLAM! Aber Zane landet auf den Füßen! Er ist
selbst etwas erstaunt, wartet nun darauf, dass Aldo sich zu ihm
dreht und als das passiert… SUPERKICK! Wieder fängt
Aldo den Fuß ab, wieder will er Zane zu sich ziehen,
schafft das auch, aber Zane…
DDT
… gelingt
erneut ein Konter! Sofort dreht Zane Aldo auf den Rücken um
nun das erste Cover des Matches anzusetzen. 1… Kickout!
Und was für einer! Aldo stößt Zane von sich weg,
sodass Zane kurzzeitig in der Luft schwebt. Levy versucht sich
anschließend direkt wieder aufzubauen und dennoch ist Aldo
schneller auf den Beinen, der von dort aus auf Zanes Schulter
drückt und diesen somit darin hindert selbst wieder
aufzustehen. Eine beeindruckende Zurschaustellung von der Kraft
des Sizilianers. Ungläubig schaut Zane zu Aldo, der nun
seine andere Hand an die Kehle von Levy nimmt und einen CHOKESLAM
andeutet. Er zieht Levy hoch, doch der kann sich aus dem Griff
befreien und in eine der Ringecken flüchten. Aber Aldo ist
sofort hinterher. BIG SPLASH mit dem er Zane zwischen sich und
Ringecke einquetscht. Er zieht Nero direkt hinaus…
GERMAN
SUPLEX
Zane
landet unsanft auf dem Nacken, den er sich sofort hält. Aber
Aldo bleibt eiskalt. Er greift nach Levy und quasi aus der
liegenden Position, zieht er ihn für einen Vertical Suplex
hoch, den er dann auch einige Sekunden anhält…. und
durchsetzt!
Anschließend
auch das erste Cover von Aldo gegen Zane. 1… 2…
Knapp, aber noch keine Entscheidung.
Es
folgen nun wenige Minuten, in denen Aldo Zane mehrfach durch den
Ring wirft, in Ringecken schmeißt und die ein oder andere
Poweraktion durchbringt. Kurz: Aldo spielt mit Zanes regungslosen
Körper und unterstreicht seine Power abermals. Zane versucht
immer mal wieder Gegenwehr zu bringen, aber nur mit mäßig
Erfolg.
Schließlich
scheint Aldo sich genug ausgetobt zu haben und den Sack zu machen
zu wollen. Man sieht Zane an, dass er hier regelrecht als Boxsack
benutzt wurde und nur noch wenig Kraft im Körper hat. Aldo
packt Zane nun also zum URANAGE und will mit diesem die Sache
beenden… doch Zane ist nicht umsonst Tag Team Champion…
PEACEKEEPER
(Kimura Lock)
AUS
DEM NICHTS! Zane sammelt alle letzten Lebensgeister und schafft
es mit Bravour Nero in diesen verheerenden Aufgabegriff zu
nehmen! Nero wedelt tatsächlich auch direkt wild herum, als
er realisiert, in was für einer gefährlichen Situation
er gerade ist und selbst Corleone weitet die Augen ein wenig. Das
könnte tatsächlich das Ende sein…
… aber…
… Neros
Angriffe zuvor haben Zane genug Kraft geraubt, dass dieser den
Griff nicht mit voller Intensität und Stärke
durchsetzen kann. Und auch so, Aldo ist ein Kraftpaket. Die
Überraschung hat ihn zwar kalt erwischt, aber sobald sich
Nero geordnet hat, packt dieser Zane und stellt sich langsam und
unter Anstrengung auf… nur um sich dann wieder nach vorn
fallen zu lassen und zwar so, dass Zane mit dem Rücken auf
dem Boden landet.
Nach
diesem Quasi-Spinebuster hält sich Aldo kurz den Arm/die
Schulter, während auch Zane sich langsam wieder aufbaut. Und
jetzt ist Aldo richtig wütend. Mit einem gewaltigen Schlag
gegen den Hinterkopf knockt er Zane fast aus, der sofort zu Boden
geht. Nero schreit nun unverständliche Dinge in Richtung
Zane, die aber nichts Gutes zu bedeuten scheinen. Und dann…
geht Aldos Blick in die Kamera und wir wissen, sehr
wahrscheinlich durch die Kamera in Richtung Luna Rosario.
Aldo
packt sich Zane, hievt diesen nach oben und mit voller Kraft
wirft er ihn nun in die Ringseile…
BATTERING
RAM
Ein
Spear, sie zu zerteilen. Zane kennt es, einen Spear einzustecken,
aber nicht, einen Spear von Aldo Nero einzustecken. Dessen Härte,
überraschende Schnelligkeit und Durchschlagskraft sind
nochmal auf einem anderen Level und dürften auch die letzten
Lichter des Tag Champions ausknipsen.
Zane
liegt am Boden, Aldo ragt über ihm und erneut geht der Blick
in die Kamera, durch sie hindurch in Richtung Ask Skógur.
Seine Beiden Gegner sollen sehen, was sie erwartet.
… aber…
das Ding scheint noch immer nicht gelaufen zu sein. Aldo packt
sich Zane wieder, zieht ihn auf und stellt sich hinter ihn. Ein
letzter Blick in die Kamera, dadurch hindurch in Richtung The
End... wo auch immer der sein mag.
TOXIC
WALTZ
Aldo
setzt zum Tanz an. Wieder bedient er sich damit bei einem
Finisher von The End und jetzt dauert es nicht lange, bis es Bob
Taylor zu wild wird und er das Match beendet.
~
Ding Ding Ding ~
Laura:
„Meine Damen und Herren… der Sieger des Matches…
ALDOOO NEROOO!“
Das
Match ist gewonnen, die Message an seine Feinde gesendet. Aber
der Griff wird deshalb noch lange nicht gelöst. Aldo hält
Zane im Toxic Waltz, während sich nun auch James Corleone in
den Ring begibt. Nero drückt den Griff sogar noch fester an,
wobei Zane nicht mehr wirklich viel davon mitbekommt.
Corleone
stellt sich nur teuflisch-lächelnd vor Zane. Man sieht, wie
er nun auch damit beginnt auf ihn einzureden, aber auch das
realisiert Levy nicht. Es sind Aussagen in Richtung Luna Rosario
und dass sie dieses Schicksal als nächstes erwarten wird.
Während
all das passiert, kommt nun Drake Nova Vaughn zum Ring gerannt.
Er hechtet auf den Apron, mit einem besorgten, aber erzürnten
Blick zu Nero. Am liebsten würde er wohl direkt auf diesen
losgehen, hält sich aber noch kurz zurück, wohlbedacht
dessen, was Nero Zane sonst noch antun könnte.
James
Corleone dreht sich um und schaut nun ebenfalls zu Drake. Dem
Mann, der ihn einst attackiert hatte und das vor mehr als einem
Jahr. Schadenfreude, auf dem Gesicht von Corleone, wie sich die
Zeiten doch geändert haben. Aber, man merkt, dass Drake
durchaus bereit ist in den Kampf zu gehen und das realisiert auch
Aldo, der dann tatsächlich den Griff von Levy löst.
Zane fällt, wie ein nasser Sack zu Boden und verächtlich
tritt Nero Zane mit dem Fuß in Richtung des Ringrandes, aus
dem Drake seinen Co-Champion sofort herauszieht.
Ja
– das Zeichen ist eindeutig. Aldo Nero ist kaum noch
aufzuhalten. Das ist der Mann, der The End besiegt hat und nun
mit Zane Levy den nächsten ehemaligen World Champion.
Pete:
„Ich sags nur ungern, aber ja, Aldo ist eine Kraft. Und es
scheint, dass Aldo unaufhaltsam ist.“
Sven:
„Die Macht des Corleone! Ask und Luna müssen sich gut
wappnen, denn sonst, werden sie keine Chance haben dieser
Eroberung stand zu halten! Aldo Nero der neue GFCW World
Champion!“
Während
Aldo genüsslich in Richtung Levy und Vaughn schaut, seinen
Sieg feiernd und Corleone ebenfalls sehr glücklich ist, wird
noch einmal backstage geschalten. Vor einem Monitor sehen wir
dort einen ebenfalls angeschlagenen Ask Skógur, der seinen
Gürtel auf der Schulter hat. Er scheint dem Brawl mit Luna
nicht nur Stand gehalten zu haben, sondern, gemessen daran, dass
wir Luna gerade nicht sehen, diesen sogar mehr oder weniger
erfolgreich für sich entschieden zu haben.
Dem
Champion wird aber durchaus bewusst, dass das ein Kampf an
mehreren Fronten ist, dieses aber eigentlich nicht sein sollte.
Der logische Weg wäre gemeinsam mit Luna Aldos Eroberung
niederzuschlagen und sich dann aufeinander zu konzentrieren, aber
dabei gibt es ein Problem, dass noch mehr Gewicht hat, als Logik,
vor allem bei Menschen wie Luna Rosario, die selten rational
handeln.
Wir
haben nicht gesehen, wie das Geschehen im Wald ausgegangen ist,
wir haben nicht gesehen, wie der Kampf im Backstagebereich
ausgegangen ist, aber wir wissen eindeutig, dass Corleones Plan
funktioniert hat. Ask und Luna zerfleischen einander, sie
konzentrieren sich vielmehr aufeinander, als auf den wahren
Übeltäter. Es gibt Dinge, die sich in einem Jahr ändern
können. What
a difference a year makes. Aber
es gibt auch etwas, was sich nie ändern wird und wie eine
unaufhaltsame Eroberung über die GFCW hereinprescht. Über
Ask, über Luna, über alles und über jeden. Etwas
oder jemand, der, Menschen wie The End und Aldo Nero an die Macht
bringen. Jemanden, der ewiger als Ricksenburg, überzeugender
als Logik und aktuell wohl gefährlicher als alles andere.
Egal
wo er sich auch immer aufhalten mag, in den Köpfen seiner
Feinde heißt es immer:
Corleone
ist hier.
Die Kamera fängt Aya und Jay Taven ein als sie durch einen
der engen Gänge der GFCW-Backstage-Bereiche gehen. Das Licht
ist gedimmt, die Luft wirkt schwer. Es gibt kaum Ablenkung –
nur das gedämpfte Murmeln anderer Mitarbeiter, das
gelegentliche Scheppern von Equipment und das dumpfe Brummen der
Hallenbelüftung im Hintergrund.
Jay trägt sein Handtuch locker über den Schultern, sein
Gang ist noch entspannt, wenn auch etwas langsamer als üblich.
Neben ihm bewegt sich Aya mit gewohnter Ruhe, sein Blick ist
fokussiert nach vorn gerichtet. Ihre Stimmen sind nicht zu hören,
doch man sieht, dass sie sich unterhalten. Ihre Gestik ist
zurückhaltend, kein übermäßiges Mienenspiel
– eine typische Unterhaltung zwischen Männern, die
sich nicht mit unnötigem Drama aufhalten.
Doch dann – eine plötzliche Veränderung.
Ohne Vorwarnung schwankt Jay leicht zur Seite. Sein Körper
scheint ihm nicht mehr zu gehorchen, als hätte er für
einen Moment die Kontrolle verloren. Seine Schultern sacken
leicht ab, und seine Schritte werden unregelmäßig, als
würde der Boden unter seinen Füßen wanken.
Aya bleibt sofort stehen, sein Blick schneidet mit der Präzision
eines Falken zu seinem Tag-Team-Partner. Jay hebt eine Hand,
fasst sich an die Schläfe, sein Gesicht verzieht sich für
einen Moment zu einer unsicheren Grimasse.
Seine Lider flattern, als würde sein Kopf nicht richtig
mitspielen. Seine Augen sind leicht glasig, als könnte er
nicht genau fokussieren. Dann blinzelt er mehrfach und presst die
Lippen aufeinander.
Doch bevor er sich fangen kann, verliert er endgültig das
Gleichgewicht.
Aya reagiert blitzschnell.
Bevor Jay hart auf den kalten, unnachgiebigen Boden aufschlagen
kann, fängt Aya ihn mit geübten Reflexen auf. Jays
Körper sackt schwer gegen ihn, sein Kopf kippt leicht nach
hinten, als wäre ihm für einen Moment die Kraft zum
Halten seiner eigenen Haltung genommen worden. Aya stützt
ihn fest, aber mit der nötigen Vorsicht.
Langsam, beinahe kontrolliert, lässt Aya Jay zu Boden
gleiten, um ihn nicht weiter zu belasten. Seine Bewegungen sind
ruhig, methodisch – doch in seinen blauen Augen liegt etwas
anderes. Ein Hauch von Anspannung, vielleicht sogar Besorgnis.
Jay liegt auf dem Rücken, sein Brustkorb hebt und senkt sich
schwer und ungleichmäßig. Sein Blick geht ins Leere,
als würde er versuchen, sich zu orientieren. Seine Atmung
ist flach, seine Stirn leicht verschwitzt, obwohl er sich nicht
gerade physisch überanstrengt hat.
Aya legt eine Hand an Jays Schulter und drückt sachte.
Aya: „Jay?“
Ein Mitarbeiter, der sich in der Nähe aufhält, reißt
erschrocken die Augen auf. Ohne zu zögern, ruft er laut
durch den Gang.
GFCW-Angestellter: „Wir brauchen
einen Arzt! SOFORT!“
Die Worte hallen durch den Korridor. Eilige Bewegungen,
aufgeregte Stimmen im Hintergrund. Der Notruf verbreitet sich wie
ein Lauffeuer in den engen Gängen.
Aya aber bleibt still.
Er kniet noch immer neben Jay, sein Blick wechselnd zwischen
seinem Partner und der Umgebung. Er spricht kein Wort, zeigt
keine Panik – doch sein Kiefer ist angespannt, seine
Haltung leicht vorgespannt, als würde er sich mit aller
Kraft zurückhalten, etwas zu tun.
Ein Arzt kommt eilig dazu, ein Mann mit ernster Miene. Ohne zu
zögern, kniet er sich zu Jay und beginnt mit der
Untersuchung.
Arzt: „Können Sie mich
hören?“
Seine Stimme ist klar und direkt, während er Jays Augen mit
einer kleinen Lampe überprüft.
Jay murmelt etwas Unverständliches, seine Lippen bewegen
sich, aber es klingt undeutlich und verwaschen. Seine Augenlider
zucken, sein Blick wirkt kurzzeitig irritiert, als würde er
gegen etwas Unsichtbares kämpfen. Dann zieht eine leichte
Unruhe über sein Gesicht.
Aya bleibt neben ihm sitzen, beobachtet den Check mit kühler
Präzision. Doch sein Blick ist nicht mehr nur analytisch –
er wirkt… tiefer.
Der Arzt richtet sich auf und sieht einen der Mitarbeiter an.
Arzt: „Wir bringen ihn ins
Krankenhaus. Sofort.“
Wenige Sekunden später erscheinen zwei Rettungssanitäter,
die eine Trage mitbringen. Aya bewegt sich nicht vom Fleck, als
sie Jay vorsichtig darauf legen. Er folgt jeder ihrer Bewegungen,
seine Haltung noch immer eisern ruhig, doch es ist eine Ruhe
voller Kontrolle, kein Gleichmut.
Jay wird langsam Richtung Krankenwagen geschoben. Aya setzt sich
in Bewegung, will ohne zu zögern mit einsteigen – doch
er wird zurückgehalten.
Zwei GFCW-Mitarbeiter stellen sich ihm in den Weg.
GFCW-Mitarbeiter: „Nur
medizinisches Personal. Du kannst nicht mit.“
Aya bleibt stehen, seine Augen verengen sich kurz. Sein Atem ist
kontrolliert, doch für einen Sekundenbruchteil zuckt ein
Anflug von Widerwillen über sein Gesicht.
Doch dann… ein tiefer Atemzug.
Ohne ein Wort zu sagen, gibt er nach. Seine Schultern bleiben
entspannt, seine Haltung unverändert – doch wer ihn
kennt, weiß, dass er innerlich brodelt.
Der Krankenwagen setzt sich mit aufblitzendem Blaulicht in
Bewegung.
Die Kamera fängt das Lichtspiel auf Ayas Gesicht ein,
während er starr in die Richtung schaut, in die der
Krankenwagen fährt. Er bewegt sich nicht, spricht nicht.
Seine Augen verraten nichts – und doch alles zugleich.