War Evening, OWL Arena (Halle/Westfalen), 03.11.2023


In Kooperation mit






Die Hütte ist voll, die Arena bebt, Halle hat Bock auf die heutige Ausgabe des War Evenings.


Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Das Pyro Feuerwerk ist klein, aber fein und heizt die Sitmmung weiter an. 12500 fantastische Fans singen, tanzen, lachen, springen und jubeln und verwandeln die OWL-Arena in einen Hexenkessel.


Pete: „GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS HALLEEEEEEE!!!!“

Sven: „Title Night, das HIGHLIGHT des Jahres, rückt näher und näher und heute wartet eine elektrisierende Ausgabe des War Evenings.“

Pete: „Die beste Zeit des Jahres, nicht war?! Man, ich freue mich auf die heutigen Matches.“

Sven: „Dann verlieren wir mal keine Zeit und gehen direkt rein.“




Singles Match:
Aiden Rotari vs Pheasant Warrior
Referee: Karo Herzog


Pete: „Der Pheasant Warrior IST BACK!“

Sven: „Man darf gespannt sein, wie sich der Kult-Star hier und heute bei seinem Comeback schlägt. Aidens Formkurve zeigte zuletzt wieder nach oben, es gibt also durchaus einfachere Gegner für eine Rückkehr.“

Pete: „Na ja, aussuchen konnte er es sich ja nicht, er sprach ja schließlich eine offene Herausforderung aus! Aber ich finde es gut, dass Aiden hier direkt die Chance ergreifen will, um seine Form zu bestätigen. Ein Sieg gegen den Pheasant Warrior ist jetzt auch nicht gerade geschenkt, auch wenn er länger nicht im Ring stand!“

Sven: „Natürlich richtig. Aber als Realist muss man hier schon sagen, dass Aiden den Sieg holen sollte, sonst wird es schwer mir seinen Zukunftsplänen.“

Pete: „Ich freue mich auf jeden Fall drauf!“



Singles Match:
Mykru vs Kyle Douglas
Referee: Robin Stahlbrand


Sven: „Das ist doch ein nettes, kleines Match welches wir da kredenzt bekommen.

Pete: „Wow, da treffen mal zwie Welten aufeinander!“

Sven: „Durchaus und daher finde ich es natürlich auch echt spannend, dieses Match zu sehen. Mykru ist derzeit ein wenig auf der Suche nach sich als Einzelkämpfer und gegen wen könnte man da besser antreten, als gegen einen der talentiertesten Jungwrestler, die wir in der GFCW zu bieten haben?“

Pete: „Auf jeden Fall! Und im Gegenzug ist es für Kyle auch ein guter Lackmustest für seine Fähigkeiten. Bleibt nur die Frage...“

Sven: „Inwiefern wir hier einen Kampf Mann gegen Mann sehen. Mykru suchte vor zwei Wochen noch einen Partner in Ask und Kyle hat natürlich eine ganze Schar in der Hinterhand.“

Pete: „Das wird spannend werden!“




Dog Collar Match:
Alex Ricks vs Robert Breads
Referee: Jack Bobo


Sven: „Ein richtig, richtig persönliches Match hier im Main-Event. Also wenn da kein Feuer drin ist, dann weiß ich es nicht. Da treffen zwei Brandmauern aufeinander und wir werden sehen, welches Feuer das Andere ersticken kann.

Pete: „Vor allem mit den zusätzlichen Klauseln, die dort noch hinein gestrickt wurden! Weder Aiden, noch Antoine dürfen in dieses Match eingreifen. Damit macht es die Sache irgendwie noch spannender, weil man ja auch davon ausgehen musste, dass sich hier die Teampartner in diese Sache einmischen. Aber nun, wo sie nicht dürfen... Ich bin so HYPED!“

Sven: „Und noch schnell zur Regelkunde, wie es der Name schon sagt, bekommen die Teilnehmer je ein Halsband angelegt, welches durch eine Kette mit dem jeweils anderen Halsband verbunden ist. Wegrennen ist also nicht. Gewinner des Kampfes ist derjenige, welcher seinen Gegner zur Aufgabe bringen kann oder einen Pinfall schafft. Keine Disqualifikationen natürlich, aber das versteht sich ja von selbst.“

Pete: „Das scheint auf jeden Fall mehr in die Karten von Robert Breads zu spielen! Klar sind beide Männer eher als Edeltechniker bekannt, aber diese Stipulation ist natürlich für den persönlichen Konflikt gemacht, für brennende Emotionen. Und da glaube ich tatsächlich, dass Robert ein bisschen mehr herausholen kann, denn in den vergangenen Wochen und Monaten hatte man schon das Gefühl, dass der Groll, den er gegen Alex hegt, größer ist, als umgekehrt.“

Sven: „Das sehe ich tatsächlich ähnlich. Aber auch hat die Vergangenheit uns oft gelehrt, dass der kühle Kopf am Ende die Oberhand hat. Und da sehe ich dann dementsprechend Alex vorne. Es bleibt also wirklich spannend.“

Pete: „Das ist es Zeit Gas zu geben! Die Show beginnt... JETZT!“



Kurz nachdem das legendäre Kommentatorenduo der GFCW die heutigen Matches durchbesprochen haben, wird die komplette Halle verdunkelt. Als der Titantron anspringt und ein Bild zu sehen ist, werden sich die Meisten denken „Das kann doch nur besser werden“.







Das nicht gerade allzu beliebte neue Logo von „The Legend, that never dies“ Mike MacKenzie also known as Zereo Killer ist das einzige Licht, welches die Halle erstrahlt, ehe wenige Augenblicke später die passenden Klänge dazu aus den Boxen dröhnen.


Gut gelaunt, frisch rasiert, und in Wrestlingklamotten betritt der Kalifornier die Halle und kann sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen, als er die Buhrufe auf sich zukommen hört. Er geht auf die Fans in der ersten Reihe zu, welche doch noch die Hand nach ihm ausstrecken. Er lächelt sie an, nickt mit dem Kopf, ehe er im letzten Moment seinen eigenen Arm wieder wegzieht und sich anschließend in den Ring rollt. Der Kalifornier stellt sich in die Mitte des Gevierts und lässt sich ein Mikrofon zuwerfen.


Zereo Killer: „Stoppt die Musik, ich habe etwas zu sagen!“


Sichtlich gut gelaunt – offensichtlich ZU gut gelaunt, blickt er durch die Crowd. Er hat ganz offensichtlich einen Plan.


Zereo Killer: „Glaubt mir, es ist mir auch keine Freude hier zu sein, viel lieber wäre ich in Kalifornien und würde dort wrestlen, wie einst in der guten alten WWCA…“


MacKenzie muss tatsächlich kurz abbrechen, denn die Buhrufe werden immer lauter und lauter.


Zereo Killer: „Ob ihr es hören wollt oder nicht, es ist mir egal, aber ich habe etwas zu erzählen. Und eventuell gefällt euch das Ende davon sogar?!“


Die Augenbrauen hochziehend blickt er fragend durchs Rund, als er lediglich einen „shut the fuck up“ – Chant als Antwort erhält.


Zereo Killer: „Ach, ernsthaft? Nein, denn ich werde dafür bezahlt, dass ich hier rauskomme und euch unterhalte. Also hört mir zu, sonst kann das noch sehr lange dauern, glaubt mir.“


Er fühlt sich absolut dem Publikum überlegen. Er hält das Mikrofon weiter in Richtung GFCW Galaxy, provoziert sie, dass er sie nicht hören kann. Obwohl es immer lauter wird, spricht er fort.


Zereo Killer: „Und weil ich grade von der guten alten WWCA gesprochen habe. Mein Aufstieg damals begann ebenfalls mit dem Intercontinental Title der Liga! Ich machte diesen Title in der WWCA zu etwas Besonderem! Und das werde ich auch in der GFCW wieder machen! Ich werde den Title nicht nur wichtig machen, nein, mit meiner Regentschaft erhält dieser prestigeträchtige Gürtel abermals die Relevanz, die er verdient! Das ist nicht möglich, wenn ein zu groß geratener Idiot, der sich „der Puppensipeler“ nennt, dieses Gold um seine Hüften hat!“


Der ehemalige Mr. #ISGI schraubt weiterhin an seiner Beliebtheitsskala…


Zereo Killer: „Doch ich bin gut gelaunt, und das obwohl ich hier in der OWL Arena auftauchen muss…“


Es wird wieder extrem laut, mittlerweile ist es kaum mehr vorstellbar, dass dieser Mann vor einem Jahr noch einer der beliebtesten GFCW Superstars aller Zeiten war…


Zereo Killer: „Ich will heute, hier und jetzt gegen den Puppenspieler antreten!“


Das kommt nun doch überraschend! Er deutet auf sich selbst, dreht sich im Kreis.


Zereo Killer: „Oder glaubt ihr mindergebildeten Menschen etwa, dass ich nur so zum Spaß meine Wrestlingklamotten angezogen habe?“


SHUT THE FUCK UP verbreitet sich abermals wie ein Lauffeuer, doch der Herausforderer auf den GFCW Intercontinental Title und Verteidiger der Title Night – Streak lässt sich davon nicht beirren.


Zereo Killer: „Komm schon raus, Karo! Du leitest das erste Match, wenn man auf die offizielle Matchcard auf der Homepage blickt. Du kannst aber schon etwas früher mit deinem Arbeitstag beginnen, etwas Extra Money, sozusagen!“


Nur wenige Momente später erspäht er tatsächlich Karo Herzog auf der On Stage, welche fragend in Richtung des Killers kommt.


Zereo Killer: „Komm nur rein und wärm dich auf, denn du wirst in wenigen Augenblicken deinen hübschen Hintern auf die Matte schwingen müssen und den Three Count durchzählen müssen!“


Süffisant dreht sich der Kalifornier wieder in Richtung der Auftrittsbühne und fährt mit seiner Rede fort.


Zereo Killer: „Du musst keine Angst haben, mein Guter! Ich will dir nicht heute schon den Titel abnehmen! Ich habe nur eine Idee! Derjenige, der dieses Match gewinnt, darf sich die Matchart auswählen für Title Night! Na, was sagst du dazu? Oder hast du etwa… die Hosen voll?!“


Er breitet die Arme aus und wartet ab.


Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten, denn es dauert nur wenige Augenblicke, ehe die rhythmischen Trommeln erklingen, gefolgt von einem unheimlichen Glockenspiel.




HAST DU ETWA ANGST?




Tatsächlich, der Puppenspieler erscheint auf der Rampe! Oder so ähnlich. Ein Kleinwüchsiger erscheint auf der On Stage, welcher dem Puppenspieler erstaunlich ähhnlich sieht. Dieser trägt auch einen GFCW Intercontinental Title – offensichtlich aus der Merchandise-Kinderabteilung gekauft. Wütend macht sich „Der Puppenspieler“ auf dem Weg zum Ring und entert diesen auch, nachdem er die Ringtreppen erklommen ist. Er stellt sich Zereo Killer gegenüber.


Zereo Killer: „Ich hatte dich wesentlich größer in Erinnerung!“


Sagt der Kalifornier, ehe er schon in Gelächter ausbricht. Die Musik des „Champions“ wurde bereits unterbrochen. Der Kleinwüchsige schubst MacKenzie und reißt den Championgürtel in die Höhe. The Legend, that never dies, blickt auf sein Gegenüber herab.


Zereo Killer: „Du bist also auch heiß auf dieses Match, huh?“


Im Hintergrund sieht man Karo Herzog, wie sie den Kopf schüttelt. Das kann doch nicht sein Ernst sein, oder?

Vehement nickt der kleine Puppenspieler mit dem Kopf, dass er bereit sei. Die Wut steht ihm ins Gesicht geschrieben, als er von MacKenzie mit dem Fuß zurückgeschubst wird und dabei zu Boden geht. Doch er ist schnell wieder auf den Beinen.

Sie stehen sich von Angesicht zu Angesicht, oder so ähnlich, gegenüber. Der Hall of Famer fährt noch einmal den Schallwandler zu seinen Lippen und fragt ein letztes Mal.


Zereo Killer: „Bist du heiß auf dieses Match? Willst du auch nicht auf Title Night warten? Wollen wir den Fans einen Vorgeschmack geben, was sie bei Title Night erwartet?“


Der Minipuppenspieler nickt abermals mit dem Kopf.


Zereo Killer: „Der Sieger darf die Matchart bestimmen, ganz offiziell! Ich bin auch bereit!“


MacKenzie tritt mit dem Kopf gegen den Minipuppenspieler, sodass dieser direkt hart zu Boden fällt. Dabei verwirft er seinen GFCW Intercontinental Title, welcher vom Herausforderer aufgefangen wird. Etwas verwirrt blickt er auf den IC Title und antwortet theatralisch überrascht.


Zereo Killer: „Püppi! Das ist doch nicht mal der echte GFCW Intercontinental Title! Der sieht eher wie ein Papptitel aus! Hat dir der gute Jason Crutch einen Pappgürtel gemacht? Denn er war definitiv die größte Pappnase der Liga und kennt sich mit Pappe aus!“


Hämisches, lautes Lachen ist zu hören, das Publikum wird noch lauter und buht was das Zeug hält.


MacKenzie dreht sich derweil zur Unparteiischen und diese breitet fragend die Arme aus. Der Minipuppenspieler liegt immer noch auf der Matte, hält sich vor Schmerzen den Kopf.


Zereo Killer: „DO YOUR JOB AND RING THE BELL!!“


Sie weigert sich… MacKenzie wird wütend, geht einen Schritt weiter auf seinen Gegner zu und hievt ihn mit einem Arm hoch. Er hält dabei immer noch den Schallwandler in seinen Händen.


Zereo Killer: „Ich rate dir, läute das Match an, dann werde ich mich innerhalb der Regeln eines Singles Matches bewegen. Wenn du das nicht tust, tu ich mit ihm live vor diesem abscheulichen Publikum, was ich will!“


Dieses Mal verzieht der bedrohliche Herausforderer auf den GFCW Intercontinental Title keine Miene…


und Karo Herzog gibt tatsächlich nach! Widerwillig und unter tosenden Buhrufen wird dieses Match angeläutet. Ist das nun tatsächlich offiziell? Auch die Stipulation?


Zereo Killer hält immer noch das Mikrofon in seinen Händen und mit der freien Hand stemmt er seinen Gegner in die Höhe. Er setzt zu einem One Handed Chokeslam an – dabei scheint er wohl an seinen Bruder erinnern zu wollen, denn das war dessen Finisher. Er hält diesen Mann lange in der Luft…


als plötzlich das Licht aus geht!


Als das Licht wieder an geht, ist der Minipuppenspieler nicht mehr da, stattdessen hält MacKenzie eine Frau, die recht panisch und verzweifelt zu sein scheint am Hals in die Höhe. Sie ist im Ringoutfit des Puppenspielers gekleidet, samt weißer Schminke. Vor Schreck lässt MacKenzie das Mikrofon fallen und ebenso die Frau. Er geht einige Schritte zurück. Er betrachtet seine Hand. Hat er die Frau nun in die Höhe gestemmt gehabt?


Erneut geht das Licht aus… dann wieder an! Die Frau ist weg und nun steht der echte Puppenspieler mit breitem schwarz umrandeten Grinsen vor dem Hall of Famer. Bedrohlich baut er sich in seinem Ringoutfit vor ihm auf. Die Zunge lüstern hervor gestreckt und die Telleraugen auf sein Opfer gerichtet. Die Arme ausgestreckt. Es gibt kein entkommen, das sieht auch MacKenzie und steht zur lebensgroßen Figur seiner selbst erstarrt fassungslos vor dem schwarzen Mann der GFCW.


Der Puppenspieler reagiert schnell und zeigt die Puppetbomb! Es folgt der Three Count!


1


2


3!


Sieger des Matches: Der Puppenspieler!


Nach vollbrachtem Werk erhebt sich der Puppenspieler und schlendert überlegen an Mike MacKenzie vorbei, welcher geschlagen am Boden liegt und zunächst begreifen muss was gerade passiert ist. In aller Ruhe hebt der Puppenspieler das Mikrofon auf und setzt zu einer weiteren Runde um MacKenzie an. Im vollen Bewusstsein die Oberhand in dieser Situation zu haben, lässt er verspielt das Mikrofon in der Hand wirbeln und besieht sich, nicht ohne Gefallen, sein jappsendes Opfer, ehe er dann doch anfängt zu sprechen, während er weiter umrundet.


Puppenspieler: „Tja Mike, damit habe ich gewonnen und ich darf mir als Match aussuchen was immer ich will nicht wahr? Aber dazu später.


Sachlich hat der Puppenspieler den Kopf erhoben und wählt seine Worte mit bedacht während er sich über sein Kinn fährt bei der Beurteilung des aktuellen Umstandes.


Erstmal: Du willst ja jetzt der böse Zereo Killer sein, der sich von niemandem mehr ausnutzen lässt, vor allem nicht von den Fans, die dir völlig egal ist. Diese verblödeten Mindergebildeten wie du sagst.“


Fans beschimpfen machst du schon ganz gut, besser als letztes Mal böser Junge. Dann ziehst du einen Kleinwüchsigen an wie mich und willst ihn verprügeln um deine Macht zu beweisen. Minderheiten oder Randgruppen so zu demütigen ist schon ziemlich böse aber als ich dein bemitleidenswertes Opfer durch eine Frau austausche kneifst du?“


Nun lässt er die nachdenkliche, weise Maske jedoch wieder fallen und wendet sich strafend und hart seinem Kontrahenten, als Lehrer der er nun zu sein scheint zu.


Puppenspieler: „Das War ein Test Zereo Killer und du hast ihn NICHT bestanden! Du hattest dein Match, die Karten auf deiner Hand und du hast ihn nicht bestanden. Du hättest die Frau ohne Probleme auf die Matte befördern können, Three Count und dein Match verkünden, das wars und nichts wäre passiert, doch du bist eingeknickt. Du hast die Frau laufen lassen und hast dich von mir zu Boden bringen lassen und weißt du warum?! Weil du eben doch ein Herz hast! Weil du eben doch nicht der bist, der du vorgibst zu sein! Dir sind die Menschen um dich herum eben NICHT egal!


Nun beugt er sich zu Mike hinunter um seine Worte zu verdeutlichen. Nur das Mikro trennt jetzt noch sein Gesicht von dem des Zereo Killers.


Du bist Weich! Du bist verletzlich und du hast keine Chance gegen mich solange du das nicht begreifst! Du willst mein Match hören? Ich werde den Schrott, der von dir übrig geblieben ist, zu Grabe tragen in einem....“


GRAVEYARD MATCH!“


Ein Aufschrei der Vorfreude geht durch die Halle, welchen der Puppenspieler nur all zu wohlwollend entgegen nimmt.


Der Puppenspieler lässt in zufridener Gewissheit sein Mikro zu Boden und verlässt unter dem Jubel der Fans den Ring.


Langsam aber sicher kommt MacKenzie wieder zu sich und hält sich den Schädel, fasst sich an den Rücken… Er krabbelt zu den Ringseilen und will sich daran hochziehen, was nicht sofort funktioniert… Das Puplikum chantet „you fucked up“ und MacKenzie blickt wütend, aber auch verängstigt durch die Crowd… ehe er den Ort des Geschehens verlässt. Was zum Geier hat er da angestellt?



Der rasende Reporter MacMüll steht Backstage und neben ihm stehen zwei grimmig dreinschauende Profi-Wrestler. Mit all seiner Erfahrung versucht MacMüll die beiden etwas aufzumuntern, aber da ist gerade scheinbar nichts zu machen. Mit ernster Miene schauen Kyle und Kyd in die Kamera. Von den OnlyFriends war in der letzten Show nichts zu sehen, sodass die Zuschauer und auch MacMüll sich unisono fragen, warum die beiden der Show ferngeblieben waren.


MacMüll: „Bei mir stehen die OnlyFriends – Kyle und Kyd. Bei Brainwashed ist viel passiert, immerhin wart ihr beide im Siegerteam! Doch das Match verlief vermutlich nicht wie erwartet. Ihr beide wurdet eliminiert…..“


Kyd: „Sehr ärgerlich, Mac. Ask hat dann die Sache für uns geregelt, aber es war doch ein Muster ohne Wert im Endeffekt. Zuviel ist passiert im Match und das meine ich wirklich nicht positiv.“


MacMüll: „Ihr Mentor Niander Cassady-Taylor…“


Nun schaut Kyle, der eben noch eher abwesend wirkte, mit scharfem Blick MacMüll an. Der junge Kanadier scheint angesäuert wie schon sehr lange nicht mehr. Nun erhebt der Olympionike seinen rechten Arm und bittet so MacMüll nicht weiter zu reden. Dann lässt er sich das Mikrofon geben.


Kyle: „Mein ehemaliger Mentor….!“


Lauter Jubel ist in der Halle zu vernehmen. Niander hatte bekanntlich bei den Zuschauern sowohl in Deutschland als auch in Übersee einen sehr schweren Stand.


Kyle: „….interessiert mich nicht mehr. Brainwashed markiert eine Zäsur in meiner Wrestling-Karriere. So wurde mir an dem Abend vor allem klar, dass ich keinem über 30 Vertrauen kann. Weder meinem Onkel, der meine olympische Karriere wissentlich zerstört hat, noch werde ich Niander noch vertrauen. Er hat viel versprochen, aber wenig eingelöst. Er hat Kyd die ganze Zeit über schlecht behandelt. Ein misogynes holzköpfiges Arschloch hat er noch dazu geholt und die Gruppierung nicht nach vorne gebracht. Und selbst ist er einfach die schlimmste Schlange in gesamten Wrestling-Business. Er hast mich instrumentalisiert und ich habe es mit mir machen lassen. Er hat mich aufgewiegelt und es hat funktioniert. Weil ich es nicht besser wusste. Morbeus ist genauso ein Arschloch. Warum hat er meine Ringer-Karriere zerstört? Ich habe versucht die Scheiße aus der rothaarigen Arschnase bei Brainwashed heraus zu prügeln, aber er hat mir nichts sagen wollen. Hat es mit sich machen lassen. Ich habe es nicht verstanden. Ich habe ihn getroffen, viele Male. Aber er hat nur gegrinst und es über sich ergehen lassen. Es macht alles keinen Sinn. WARUM?! WARUM NUR?!“


Seine Stimme stockt. Das kräftige noch immer ungepinnte Toptalent scheint mit den Nerven am Ende. Kein Wunder, ist er doch erst Anfang 20. Woher soll die Lebenserfahrung nur kommen mit solchen Situationen umzugehen? Nach einem Moment der Unsicherheit atmet Kyle kräftig tief durch und die feste Stimme kehr zurück.


Kyle: „Ich will nicht mehr Spielball dieser beiden verstörten alten Männer sein. Einzig Kyd vertraue ich noch.“


Flawless klopft seinem Kumpel stärkend auf die Schulter.


Kyle: „Danke, Kyd. Die nächsten Wochen und Monate werden wohl nicht leicht für mich, aber ich werde den Stürmen standhalten. Ich bin bereit, ich bin bereit für alles Erdenkliche. Wenn Niander kämpfen will, dann werde ich mich stellen. Und Raymond Douglas wird sich mir auch stellen müssen. Das werden die Wochen der Wahrheit.“


MacMüll: „Kommen wir noch kurz auf ihren heutigen Gegner zu sprechen: Mykru!“


Kyle: „Wir kennen uns schon lange, sind beides Kinder des ersten Performance Centers. Er ist sicherlich kein Mann vieler Worte, hat aber schon einen Titel in der GFCW geholt. Von mir wird immer als der Prodigy geredet und was weiß ich…scheiß Mr. Unpinnable. Aber habe ich Titel geholt? Nein. Hat es Mykru? Ja. Der Mann bewegt sich etwas unter dem Radar, aber er ist ein erstklassiger Wrestler und eine harte Prüfung für mich heute. Mykru, ich freue mich auf unser Match!“


Dann posiert der Kanadier noch kurz für die Kamera und der Ärger über NCT und Morbeus scheint zumindest für einen Bruchteil einer Sekunde verflogen.



Ein wütender Blick.

So stürzt der GFCW Heavyweight Champion, The End, der vor zwei Wochen mit den Konsequenzen seiner Handlungen des letzten Jahres konfrontiert wurde, durch den Backstagebereich der Halle. Er hat sie gejagt, die Leviathan-Mitglieder. Einen nach dem anderen. Und einige davon sind inzwischen weg. Wie Drake es gesagt hat, hat End Leviathan zwar nicht zerstört, aber dennoch besiegt.

Schlussendlich ist das passiert, was passieren musste: Corleone wurde angegriffen. Richtig angegriffen. Kein Weh-Wehchen am Bein, kein simpler Schlag mit dem Gürtel, nein. Corleone wurde extrem stark zugesetzt und deshalb ist auch klar, wieso dieser heute nicht hier ist und dass End allein unterwegs ist. Mit diesem wütenden, fast schon traumatisiertem Blick.

Und wieder kann man in diesen Blick so viel hineininterpretieren: sieht End die Schuld bei sich? Sieht er sie wohlmöglich bei Corleone? Ist es tatsächlich die Trauer über seinen Manager oder die Wut, dass Drake IHN damit ja eigentlich angegriffen hat? Ob hier wirklich Mitleid für Corleone im Vordergrund steht, darüber kann man streiten, schließlich hat sich End auf einer emotionalen Ebene ja von ihm entsagt und dennoch… ist die Sorge in Ends Blick nicht abzustreiten.

Er trägt den Gürtel auf der Schulter, während er zielstrebig und zügig durch diese Gänge läuft. Hinzu kommt nun Mac Müll, der eifrig versucht Schritt zu halten mit dem World Champion.

Neben ihm steht Mac Müll.


Mac Müll: „Meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir gemeinsam den aktuellen GFCW World Champion… The End.“


End reagiert nicht und läuft einfach weiter.


Mac Müll: „End… wir haben alle gesehen, was mit James Corleone passiert ist. Wie geht es dir damit? Und noch viel wichtiger: wie geht es Mister Corleone?“


Und immer noch reagiert End nicht. Es vergehen einige Sekunden bis er mit einem finsteren und wütenden Blick reagiert. Er bleibt stehen. Hierbei spielen sich abermals die verschiedensten Emotionen auf Ends Gesicht ab. Voller Hass tränken sich seine Augen, er fletscht die Zähne und schnieft voller Zorn durch die Nase aus. Alles Anzeichen die mehr als deutlich erscheinen lassen, dass End nur eines will: Rache. Je mehr der Hass und die Wut Einzug in Ends Blick finden, desto mehr schwindet der Anschein von Sorge.


The End: „Wie es Corleone geht, ist egal. Er lebt noch, mehr muss ich dazu nicht sagen. Anders als es bei Drake sein wird, wenn ich mit ihm fertig bin.“


End schnieft erneut durch und setzt erneut zum Weiterlaufen an.


The End: „Vor zwei Wochen, habe ich ausführlich erklärt, warum der Sieg über ihn so wichtig ist. Und wie reagiert er darauf? Er zieht ein Schmierentheater ab, heult der Welt was vor und dass… als Finte? Damit er meinen Manager angreifen kann? Einen alten Mann?“


Und jetzt… lächelt… End sogar? Der Hass sitzt nach wie vor tief, aber jetzt setzt eine Art Galgenhumor ein, die sich dazu gesellt. Er bleibt wieder stehen.


The End: „Nein… die Karte werde ich nicht spielen. Mir war bewusst, dass Mister Corleone immer ein Risiko bietet, mit dem ich mich angreifbar mache. Es ist vorher passiert, es wird wahrscheinlich wieder passieren. Wir befinden uns im Krieg und das war ein Schachzug, den Drake ziehen musste. Das verstehe ich. Aber verzeihen, werde ich es dennoch nicht. Das ist jetzt der Drake, den ich kennengelernt habe und der Drake, den ich besiegen MUSS. Und werde.

Und damit fange ich jetzt direkt an. Ich bin die Zeit der Versteck-Spiele und des heimlichen Auflauerns leid. Ich bin hier und wenn Drake kommen will, dann soll er doch. Ansonsten hole ich ihn mir jetzt.“


Es scheint als würde End dann auch schon direkt loslaufen wollen, da schweift sein Blick ziemlich ungläubig ab. Als würde er einen Geist sehen. Seine Augen weiten sich, doch er bleibt recht ruhig, als die ominöse Person sich nähert.


The End: „Was willst du denn hier?“


Dieses Gesicht hat man in der GFCW bisher noch nie gesehen, in der GTCW dafür aber schon öfter…

Aldo Nero betritt die Bühne. Mac Müll verlässt sie dabei heimlich.


Und der wirkt dann doch noch mal eine Spur niedergeschlagener als The End, aber wohl fast genauso wütend. Warum? Er ist der Sohn von James Corleone. Mit leicht tränenden Augen sei es aus Wut oder aus Trauer ist erstmal dahingestellt, steht er End gegenüber und spricht mit leicht zittriger Stimme.


Aldo: „Ich bin hier… um dir meine Hilfe anzubieten, im Kampf gegen Drake! Er wird dafür bezahlen, was er Vater angetan hat!“


Aus der GTCW kennen wir Aldo Nero ziemlich überheblich. Erhaben, arrogant, sich seines Talentes mehr als bewusst. Ein selbstsicherer junger Wrestler, der sogar schon Titelgold erringen konnte. Von all dem ist hier gerade nicht wirklich etwas zu spüren. Hier sehen wir gerade mehr oder weniger nur einen kleinen Jungen, der Angst um seinen Vater hat. Und das, obwohl, nach all dem was wir bisher über die Beziehung zwischen Corleone und Nero wissen, eigentlich kein wirklich starkes Band zwischen ihnen besteht. Aber wenn es hart auf hart kommt, hält die Familie wohl doch zusammen… oder so.

End mustert ihn. Man sieht ihm bereits an, dass er nicht viel von Nero zu halten scheint und dessen weinerlicher Auftritt scheint nicht wirklich viel daran zu verändern, wenngleich dessen Reaktion natürlich auch vollkommen nachvollziehbar ist.


The End: „Und was… verleitet dich zu der Annahme, dass ich deine Hilfe nötig hätte?“


Nero wirkt leicht schockiert und ebenso verletzt. Aber er lässt sich nicht unterkriegen.


Aldo: „Ich…“


Aldo überlegt. Auch bei ihm kochen die Emotionen hoch. Verständlich. Aber vielleicht, lässt er sich davon gerade etwas zu sehr blenden.


Aldo: „Er ist MEIN Vater. Und niemand legt Hand an meine Familie und kommt unbescholten damit davon, auch nicht jemand, der so gefährlich ist wie Drake. Und du… scheinst es ja allein nicht hinzubekommen, ihn zu besiegen.“


Ohhhaaa. Der saß. Mit allem Mut plustert sich der GTCW-Wrestler vor dem GFCW-Champion auf und hält dem Blickduell stand. Nero zeigt also eindrucksvoll, dass er sich den großen Kalibern der GFCW durchaus gegenüberstellen kann.

End hingegen… findet das nun allerdings gar nicht mehr lustig. Wieder kochen die Emotionen hoch. Aber… er hält sich noch zurück.


The End: „Treibs nicht zu weit Aldo. Ich lass dir das mal noch durchgehen, aber ansonsten bin ich gerade nicht in der Stimmung für so ein Theater. Also geh brav wieder zurück zur GTCW und spiel dort mit deinen Freunden, bevor du noch was wirklich Dummes sagst. ICH werde mich um diese Sache kümmern. Allein.“


Und damit dreht sich The End wieder weg von Aldo Nero, nach einem letzten strengen Blick, mit dem er die eben gesagten Worte noch einmal untermauert. Aldo Nero allerdings, scheint den Ernst der Lage noch nicht wirklich realisiert zu haben. Vielleicht überwiegt allerdings auch nur der Frust über den Gemütszustand seines Vaters.


Aldo Nero: „Das hat uns doch überhaupt erst hierhergeführt. Dass Vater angegriffen wurde… ist deine Schuld!“


End bleibt stehen. Mit dem Rücken zu Nero. Wir sehen nur seinen Hinterkopf, können uns aber genau ausmalen, wie das Gesicht wohl gerade aussieht.

Ruckartig dreht sich End herum und ehe Nero sich versieht, verpasst ihm der World Champ eine kräftige Ohrfeige, komplett übers ganze Gesicht. Der Einschlag ist so kraftvoll und intensiv, dass man vermuten könnte Neros Kiefer wäre gebrochen. Sofort will er sich die Wange halten, da packt sich End ihn schon am Schlafittchen, um ihn gegen die Wand zu drücken. Der GFCW Titel rutscht dabei von seiner Schulter.

Ganz ruhig, aber umso bedrohlicher nähert sich End an Neros Gesicht, um ebenso zu ihm zu sprechen.


The End: „Pass mal auf, Bürschchen. Du denkst du kannst dich hier groß aufspielen, weil du, was… dort unten einen Titel gewonnen hast, hm? Weil du „Handpicked“ bist? Du… magst der Sohn von Mister Corleone sein, da hast du Recht und dennoch frag ich dich: an wessen Seite steht er jetzt seit so vielen Jahren? Wen hat er hier in die GFCW begleitet? Wen hat er großgezogen wie einen tatsächlichen Sohn?

Glaubst du wirklich… wären die Rollen vertauscht und du wärst an seiner Stelle, dass er sich auch nur im Geringsten für dich interessieren würde?“


End pusht sich mit seinen Worten immer weiter hoch und scheint dabei etwas von der kalten Art zu verlieren, die er, wie besagter Mister Corleone, gern nach außen zu porträtieren versucht. Vielleicht ist ihm Corleone doch viel wichtiger, als er es wahrhaben will.

Als würde James Corleone mit in diesem Raum stehen und die Beiden beobachten, zieht die Anspannung immer weiter an. Die Macht und der Einfluss von James Corleone ist allgegenwärtig.

Doch schließlich, lässt End von Aldo ab und scheint etwas herunterzufahren. Als würde er realisieren, dass er mit seinen letzten Worten zwar Recht hat, er aber genau deshalb sogar etwas… Mitleid… mit Aldo Nero hat. Auch die Beziehung zu ihm scheint also nicht ganz so klar, wie anfangs vermutet. End regt sich ab. Aldo Nero hingegen wirkt nach wie vor aufgebracht, sogar leicht in Schockstarre, nach wie vor mit der Hand an der Wange.


The End: „Ich weiß… du meinst es nur gut. Und ich weiß du machst dir Sorgen. Aber das hier… ist mein Kampf. Drake gehört mir. Mir allein. Du hast Recht. Er ist gefährlich. Und du bist noch nicht so weit. Überlass das mir. Das ist ein Rat, denn egal für wie gut du dich hältst, was denkst du, wird dein Vater davon denken, wenn du hier unüberlegt und dumm handelst und Fehler machst und den Namen Corleone… in den Schmutz ziehst?“


Ends leicht versöhnlicher Ansatz scheint bei Nero tatsächlich sogar zu funktionieren, denn in dessen Augen findet Einsicht langsam Einkehr.


The End: „…aber das ist auch eine Drohung. Also halt dich hier aus. Verstanden?“


Nero hat End die ganze Zeit über in die Augen geschaut. Und auch jetzt noch für einige Sekunden, bis er sich schließlich… abwendet. Das ist wohl Antwort genug. Er will nicht zustimmen, er will nicht einknicken, aber er weiß, dass The End Recht hat, mit dem was er sagt.

End schnauft noch einmal kurz durch, bevor er den Titelgürtel wieder aufhebt und ihn sich erneut über die Schulter wirft. End läuft schließlich davon und lässt einen Aldo Nero zurück, der sich in einem Mix aus den verschiedensten Emotionen und Gefühlen gefangen fühlt: irgendwo zwischen der Trauer und Wut über den aktuellen Gesundheitszustand seines Vaters, die Verzweiflung über seine offensichtlich schlechte Beziehung zu seinem Vater, der Ansage die er von The End gedrückt bekommen hat, der Hilflosigkeit und der Stärke, die er trotzdem beweisen muss.

Aldo Nero. Wir werden ihn wieder sehen. Doch fürs Erste, kann er hier nichts machen.



In der Halle sind die Zuschauer kurz verhalten und warten ungeduldig auf den nächsten Act oder das nächste Match.





Auch in Halle/Westfalen geht bei den wummernden Beats von Fisher mal wieder kräftig die Luzie ab. Doch lange hält der Vibe nicht in der Halle. Carola Birkenstock mit ihrer orangefarbenen Beaniemütze, den Röhrenjeans und einem Fjällraven-Rucksack ausgestattet macht sich auf den Weg zum Ring. Schnellen Schrittes und mit feuriger Entschlossenheit in den Augen heute endlich Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, ist sie auch schon am Ring. Auch Max Moustache und Slay Oakland sind selbstredend mit von der Partie. Die selbsternannten Contender auf die Tag Team Titles sind aber eher gemächlichen Schrittes unterwegs. Beide in Zivil – also heute kein Wrestling der beiden.


Pete: „Da sind sie die Ultras. Und sie wollen heute Antworten ihres Foundation-Chefs hören.“

Sven: „Irritiert nahmen sie die Entwicklungen rund um Morbeus und Kyle zur Kenntnis. Und wir haben auch die letzten Wochen von Ray Douglas im Kopf. So richtig verstanden habe ich das alles nicht mehr.“

Pete: „Morbeus dreht völlig frei. Und wo ist er jetzt wieder? Keiner weiß es.“


Im Ring hat sich Carola ein Mikrofon geschnappt und adressiert die Zuschauer.


Carola: „Hallo, Fans. Ich will direkt zum Wesentlichen kommen. Ray?! Noch immer warten wir auf Antworten. Was ist da damals in Japan wirklich passiert? Und wo bist du eigentlich? Wir dachten, dass wir als Foundation hier weiter gemeinsam uns an die GFCW-Spitze fighten. Max und Slay haben in der letzten Show ihr Match gewonnen. Und was ist mit Dir? Wir standen immer zur dir, aber nun ist ein Punkt gekommen….indem wir unbedingt reden müssen!“


Applaus von den Zuschauern. Jeder will nun wissen, was „Phase“ ist – wie man im Münsterland/Ruhrgebiet gerne so sagt….


Doch bis aus unruhiges Raunen unter den Zuschauern ist nichts zu vernehmen. Kopfschüttelnd schauen die Ultras gen Titantron.


Max: „Come on, Ray. Wir wollen mit Dir reden….“


.


Sven: „Vielleicht nehmen die Ultras mal den Hörer in die Hand und wählen seine Nummer. Ist für die neue Generation aber wohl zu anstrengend….“


Plötzlich ertönt Musik aus den Boxen der Arena…



Schon nach den ersten Tönen wird laut im Publikum gepfiffen.


Auf dem Titantron erscheint passenderweise auch folgendes Symbol:



Und auch ohne das Zorn-Gegröle ist direkt jedem klar, wer das aus dem Entrance stolziert: Niander Cassady-Taylor. Der Mann aus dem Mittleren Westen der USA ist in seiner üblichen Garderobe zu sehen. Schnell ergreift er das Wort:


NCT: „Tja, meine kleinen grünen Freunde. Das wird wohl wieder nichts. Kein Morby – keine Antworten. Und ich habe euch doch schon in der letzten Show gesagt, dass das alles keine Zufälle sind….“

Carola: „Ah, NCT ist wieder da und weiß alles besser. Schön, schön. Bist du wieder auf Akquise-Tournee? Neue Leute braucht das CoW-Land, richtig? Wir haben das Statement von Kyle und Kyd eben auch gesehen. Aus den Children of Wrath ist also ein kleiner zorniger Mann geworden. Alleingelassen von seinen Schülern, uns kommen fast schon die Tränen!“


Slay und Max machen entsprechende „Heulsusen-Bewegungen“, indem sie Münder verziehen und mit den Händen ihre Augen „auswaschen“.


Carola: „Bitte erspare uns deine anwidernde Art und verschwinde. Du hast keine Aktien in diesem Thema und das weißt du ganz genau. Ach ganz vergessen, wie geht es dir denn nun, ganz ohne Stable?“


NCT setzt ein Gesichtsausdruck auf, der erkennen lässt, dass er all das, was gesagt wurde, schon vorher antizipiert hat.


NCT: „Kyle und Kyd sind noch ziemlich grün hinter den Ohren und werden bald merken, dass sie ohne mich in ihrer Karriere nicht weiterkommen werden. Wie ein Teenie, der meint, mit 14 könne er problemlos aus dem Elternhaus ausziehen. Aber ich lasse die Jungs mal machen, ist gerade auch eine schwierige Situation für Kyle…Muahhahaha.“


Die Zuschauer pfeifen NCT selbstverständlich nun gnadenlos aus.


NCT: „Ich möchte euch nicht rekrutieren, denn ich sehe kein Potenzial in euch. Ihr mögt Titel irgendwo auf der Welt gehalten haben, aber das ist hier kein zweitklassiges Mickey-Mouse-Land. Wir sind die Prime-Liga der Wrestling-Welt. Und was will ich da mit zwei Midcardern und eine attraktiven Frau, die allerdings nichts im Ring zu suchen hat?“


Sven: „Aua, der Tiefschlag saß.“


NCT: „Was ich allerdings, rein aus christlicher Nächstenliebe, sehr wohl möchte, ist euch über interessante Punkte Morbeus betreffend zu informieren.“


BUUUUUHHH BUUUUHHH


NCT: „So ist mir zugetragen worden, dass Commissioner Eric Fletcher Ray zur einem Gespräch mit einem Psychotherapeuten verdonnert hat, um seine Ringtauglichkeit attestieren zu lassen. Und euer getreuer Morbeus hat den Termin mit Herrn Dr. F. Reuth natürlich auch wahrgenommen.“

Carola: „Das hören wir das erste Mal!“

NCT: „Und vielleicht ist er nun nicht mehr auffindbar? Wurde er aus dem Verkehr gezogen? Tja. Fragen über Fragen. Und das gute ist……ich kenne die Antworten!“


Verwirrte Gesichtsausdrücke bei den UUB. Niander kommt dagegen langsam in Fahrt.


NCT: „Das Gespräch zwischen Morbeus und dem Psychologen hat in der letzten Woche stattgefunden und…ja…..und glücklicherweise ist alles auf Video und mit Ton aufgenommen worden!“

Carola: „Was spielst du wieder für ein Spiel, Niander?“

NCT: „Das Spiel nennt sich „Unbequeme Wahrheiten“ und ist Spiel des Jahres 2023. Muahaha.“


Pete: „Werden wir denn auch sehen, was Morbeus im Gespräch gesagt hat?“


NCT: „So. Ich will euch nicht weiter auf die Folter spannen. Regie! Spielt das Video auf dem Titantron ab.“


VIDEO


In einer typischen Arztpraxis sitzen sich der bekannte GFCW-Psychologe Dr. Sigmund F. Reuth und ein total heruntergekommener Ray Douglas gegenüber. Seit vielen Tagen hat sich der Kanadier nicht mehr rasiert, hat lange Augenränder und ist in einem schlechten Zustand. Das Gespräch scheint schon zu laufen, denn die beiden Männer diskutieren bereits miteinander.


Dr. F. Reuth: „Und dann haben sie tatsächlich die Proben ihres Neffen bei Olympia vertauscht? Welchen Plan haben sie denn damit verfolgt, ihm so schaden zu wollen? Er war Topfavorit auf die Goldmedaille. Das wussten sie doch!“

Morbeus: „Ich….ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Mein Gedächtnis der letzten zwei Jahre ist sehr löchrig. Ich weiß oftmals nicht mehr, ob es real war oder ein Traum. War ich wirklich in Japan?“

Dr. F, Reuth: „Aha. Verdrängung. Interessant, interessant. Die Videobänder belegen eindeutig, dass sie im Medical Centre der Einrichtung waren und dort gehandelt haben..“

Morbeus: „Hmm. Dann muss ich wohl dort gewesen sein. Aber warum?“

Dr. Reuth: „Überlegen Sie noch einmal scharf nach. Nur sie können die Frage beantworten!“

Morbeus: „Ich wollte immer nur, dass er glücklich wird….“

Dr. Reuth: „In welchem Verhältnis stehen sie zu Kyle?“


Plötzlich unterbricht Niander in dem er das Tape etwas vorspult. Wieder laute Buh-Rufe!


Carola: „Was soll das alles?“

NCT: „Unwichtig, was nun gerade kommt. Wichtig für euch ist folgende Passage…“


Das Bild stoppt wieder ab und Dr. Reuth spricht.


Dr. Reuth: „In welcher Beziehung stehen sie denn zu den Urban Ultras Berlin?“

Morbeus: „Es sind meine Freunde.“


Carola und die Jungs freuen sich wie auch das nostalgische Publikum, welches vermutlich an das üppige Vegan-Angebot bei GFCW-Shows zurückdenkt.


Dr. Reuth: „Ach ist das so? Dynamite hat mir mal erzählt, dass nach Title Night 2021 sie ihn darum gebeten haben, die drei zu entlassen. Können sie sich da dran noch erinnern?“

Morbeus: „Hmm, kann mich nicht erinnern. Ich war in erster Linie schon immer ein riesengroßer Hundesohn und kann das ehrlich gesagt nicht ausschließen.“

Dr. Reuth: „Die drei sind also eher Gehilfen für sie?“

Morbeus: „Schauen sie. Wrestling ist ein fürchterliches Business. Es ist maximal zu verteufeln. Man kommt hier oft mit Goodwill usw. nicht weit. Die drei sind mir damals zugelaufen wie streunende Hunde. Ich habe aus ihnen respektable Wrestler und große Persönlichkeiten gemacht, auch wenn das alles in ihnen war. Aber klar, ich brauchte eher als Wrestler ihre Unterstützung gegen Skogur, als dass ich sie jetzt persönlich benötigt habe. Und das haben sie gemacht. Sie folgen mir, egal wohin. Ich bin der Schmied ihrer Karrieren.“

Dr. Reuth: „Aber sie würden die UUB auch wieder über die Klinge springen lassen?“

Morbeus: „Sie müssen verstehen, dass ich keine Garantien aussprechen kann! So läuft das Geschäft.“


Fuchsteufelswild geistern Slay und Max nun durch den Ring. Sie können kaum verarbeiten, was sie da von ihrem „Kumpel“ Morbeus hören müssen. Carola steht derweil das „Pipi in den Augen.“ Niander scheint bei dem Anblick der Drei natürlich die Sonne aus dem Arsch!


Weiter im Video.


Dr. Reuth: „Ehrlich Worte. Kommen wir nochmal zurück zu der Gemengelage mit Kyle Douglas und Niander Cassady-Taylor. Falls Sie in den Ring zurückkehren könnten, was wollen sie denn nun unternehmen?“

Morbeus: „Ich bin zu allem bereit. Die Situation muss nun ein für allemal geklärt werden. Es wird eine Lösung benötigt. Wir drei werden auf Dauer nicht in der GFCW koexistieren können. Das ist klar. Die Spannungen sind zu hoch. Es muss ein Schlussstrich gezogen werden. Aber eins steht auch fest: Ich habe nicht nur Vertrag, ich werde der Liga noch lange erhalten bleiben. Koste es, was es wolle…..“


Danach hält Niander das Bild des Videos an und ein bösartig dreinschauender Ray Douglas wird im Standbild festgehalten.


NCT: „Ultras, ihr habt es selbst gesehen……dieser Mann ist nicht der, der er meint zu sein.“


Diabolisch ist sein Grinsen nun, vom Mann aus Kentucky. Und die Ultras zittern am ganzen Leib.


Carola: „Wir…wir…haben hier heute nichts mehr zu sagen…“


Micdrop der Ultras und Abmarsch in den Backstagebereich. Wie ein Gang nach Canossa wirken die drei mit gebückten Körpern und kraftloser Ausstrahlung. Ist es das Ender der Hipster?



Alex: „Nein.“


Warum nicht? Was dann? Was auch immer die Frage seines Partners war, Alex Ricks verweigert entweder nähere Erläuterungen oder seine Zustimmung oder eventuell auch etwas ganz anderes. Der Freiburger steht einfach nur am Oche, bereit mit seiner Matchvorbereitung zu beginnen und schließt den Reißverschluss seines Dartetuis, nachdem die drei Pfeile bereits auf seinem obligatorischen Beistelltischchen ruhen. In Ruhe legt er das Etui zur Seite, tippt die Pfeilflights noch einmal vorsichtig an um sie perfekt auszurichten, als wäre es ein neuer Tick seinerseits und schaut dabei auf den Tisch.

Dabei ergreift er aber das ruhige Wort.


Alex: „Es ist nicht nötig, jetzt noch einen Plan für den heutigen Kampf aufzustellen. Du kennst mich, Antoine, ich höre deine Ideen gerne. Wir ergänzen unsere Denkweisen. Aber mein Gegner ist Robert Breads.“


Er nimmt die Pfeile auf, nimmt einen nach dem anderen von der rechten in die linke Hand.


Alex: „Mehr als zehn Jahre Videomaterial. Eine gemeinsame Zeit im Protokoll. Bereits gegeneinander angetreten.“


Alle Pfeile in der linken Hand.


Alex: „Ich denke nicht, dass du eine Sichtweise aufwerfen kannst, die ich noch nicht betrachtet habe, Antoine. Also denke ich nicht, dass wir für den heutigen Abend noch einen großen Plan aufstellen müssen. Ich werde antreten und ihn besiegen…weil ich es kann.“

Antoine: „Daran habe ich auch keinen Zweifel.“


Und dennoch dieses Gespräch.


Antoine: „Ich bin ehrlich mit dir, Alex. Um Robert mache ich mir gar keine Sorgen. Ich denke, du gewinnst 99 aus 100 Matches gegen ihn und das sage ich, ohne bewusst zu übertreiben. Im Jahre 2023 kann ein Robert Breads einfach nicht mehr mit dir mithalten. Meine Sorge gilt eher dem, was Aiden in der letzten Show gesagt hat. Das, was er gefordert hat.“

Alex: „Dass du fernbleibst?“

Antoine: „Gewiss. Im Überschwang ließ ich mich dazu hinreißen zu sagen, dass ich fernbleibe, wenn er es tut. Die Sache, die mich im Nachhinein stutzig gemacht hat ist…“


Alex wartet mit dem Werfen seines nächsten Pfeiles und schielt zu Antoine herüber, der ein bisschen grübelnd langsam Schritte nach vorne und zurück macht.


Antoine: „Er hat sofort zugesagt. Ohne auch nur darüber nachzudenken. Ich meine, ich traue ihm zu, dass er so dumm ist und tatsächlich glaubt, Robert könnte dich ohne Hilfe besiegen. Das ist das, was ich zuerst dachte. Aber ein kleiner Gedanke lies mich nicht locker. Was…“

Alex: „Wenn er nicht so dumm ist?“

Antoine: „Exakt. Wir sprechen hier immer noch von Aiden Rotari, also die Chance, dass er so dumm ist, ist noch immer extrem hoch. Aber vielleicht haben sie etwas anderes in ihrer Küche auf den Herd gestellt. Vielleicht kommt es anders, als wir denken. Ich sage nur, dass du vorbereitet sein sollst, Alex. Dass du dich nicht auf dem Videomaterial ausruhst, deine Kenntnis über Robert Breads. WENN da eine andere Sache köchelt, Alex… dann bin ich nichts weiter als Zuschauer. Ich weiß nicht, was sie geplant haben könnten.“


Die Körperhaltung des Kaisers wird etwas unruhiger.


Antoine: „Wobei, warte. Was ist, wenn die wollen, dass ich mir über irgendwelche Szenarien Gedanken mache und wir dadurch Fokus verlieren und am Ende passiert wirklich nichts… Was ist wenn…“

Alex: „Es ist egal.“


So kann man auch unterbinden, dass sich der eigene Partner noch weiter in seinen Theoriensumpf stürzt und sich komplett in einem Netz aus Möglichkeiten verheddert. Ricks schaut ihn an, rollt einen Pfeil zwischen seinen Fingerspitzen hin und her. Er wirkt geduldig, dass er das Gespräch allerdings beenden will, dürfte auch niemanden überraschen. Will der Mathematiker immerhin nahezu immer.


Alex: „Aiden IST nicht dumm. Er wird versuchen, einen Plan zu schmieden um Sleaze einen Vorteil zu verschaffen. Die womöglich größere Frage ist, wie weit Robert dazu bereit sein wird, diesen Plan mitzugehen. Wie weit sein Ego es ihm zulässt. Sein Selbstwertgefühl. Würde er einen Sieg gegen mich aufgrund fragwürdiger Tricks akzeptieren? Tolerieren?“


Er lässt vom Pfeilrollen ab, piekst sich mit den eigenen Fingernägeln in den Daumen.


Alex: „Es ist egal. Ricksenburg ist besser als Sleaze, ich bin besser als Robert Breads. Und falls ihr Plan darin besteht, dich nervös zu machen und damit meinen Fokus zu nehmen, dann wird dieser Plan genauso scheitern wie Aidens Plan gegen dich oder ihr Plan gegen uns bei Stranded. Antoine…im Ring bin ich Robert Breads überlegen. Wenn er das ändern möchte, benötigt er mehr als nur einen kleinen Trick von Aiden. Und nun lass mich meine Vorbereitungen starten.“


Das könnte man schon fast als genervt interpretieren, doch Ricks klingt einfach von Natur aus barsch. Trotzdem, zumindest der Blick geht schon einmal in Richtung Dartscheibe um zu verdeutlichen, welche Art der Vorbereitung er meint…als wüsste man das nach nunmehr 7 Jahren noch immer nicht.


Antoine: „So sei es.“


So 100% ist Antoine nicht überzeugt von der Antwort seines geschätzten Partners. Doch akzeptieren muss er es, wenn auch ungern.


Antoine: „Du weißt, was du tust, Alex. Du weißt, was du tust.“


Der Mathematiker, der wieder in vollstem Fokus ist, reagiert darauf verbal schon gar nicht mehr, aber das muss er auch nicht. Antoine bewegt sich nämlich bereits zur Tür, da ist das letzte Wort noch nicht mal ausgesprochen. Heute Abend im Kampf kann er ihm nicht beistehen und nun will er seine Konzentrationsphase nicht weiter stören und verlässt ruckartig die Kabine.


FADE OUT


Singles Match:

Aiden Rotari vs. Pheasant Warrior

Referee: Karo Herzog


Heute Abend geht es für Sleaze um eine Menge – im Main Event der Show. Das hier ist eine Sache, die Aiden Rotari allein regeln wird, ohne seinen Partner. Dennoch spielt „Charisma“ von WASP, das Tag Team Theme von Robert und Aiden, um zu demonstrieren, was momentan auf Platz eins der Prioritäten-Liste steht.


In gewisser Weise hat Rotari dieses Duell seinem nimmer wähnenden Fokus auf Schwanenburg und Ricks zu verdanken, denn sein unnötiges Mithineinziehen unbeteiligter By-Stander – in diesem Fall enge Vertraute seines häufigen Gegners – haben ihn in diese Situation gebracht. Sei’s drum, kann man jetzt nicht mehr ändern.


Ein Sieg gegen einen Mann aus der Schwanenburg-Generation und immerhin vormaligen Finest Hour Tournament Gewinner wird sich alles andere als schlecht auf der Vita lesen, und ein wenig zusätzliches Momentum vor dem (hoffentlich) anstehenden großen Match bei Title Night kann wohl kaum schaden.


So ausdruckslos und kalt wie eh und je sind die Augen von Rotari, als er die Rampe herunter schreitet, und es ist nicht auszumachen, ob er hier und heute in Richtung „Statement setzen“ oder bloß „so schnell wie möglich gewinnen“ gehen will. Beides erscheinen im aktuellen Klima valide Wege zu sehen, das Ganze zu gestalten, und da er im Main Event ohnehin vom Ring verbannt ist, braucht er sich keine Gedanken darüber machen, Energie zu präservieren.


Oder?


Die Musik Rotaris ist kaum verklungen, da erscheint der Mann, dessen Willen zu einem letzten Tanz diesen Kampf erst möglich gemacht hat. Der Fasanenkrieger betritt die Halle zu seiner instrumentalen, gravitätischen Musik. Alles, was an Lichtern und auf der Videoleinwand passiert, ist golden. Man hört das Flattern der Flügel Mohammeds kunstvoll in die Melodie eingewoben, die Pheasy zum Ring begleitet.


Der Pheasant Warrior reißt die Arme hoch als er auf der Rampe erscheint. Er trägt eine lange, glitzernde Hose in einem blassen Goldton. Applikationen in kräftigen Farben lassen auf seinem einen Hosenbein „Pheasant“ und auf dem anderen „Warrior“ lesbar werden. Gleichfarbig ist die Maske in Luchadore-Tradition. Sie erinnert an einen Fasanenkopf, am Mund und an den Augen sind Öffnungen, unter denen die gebräunte Haut des Guatemalteken deutlich wird.


Ohne sein Gesicht erkennen zu müssen, kann man an der Körpersprache Pheasys ablesen, dass ihm dieser Moment viel bedeutet: Mit energischen Schritten geht er die Rampe hinab und klatscht auf dem Weg in jede Hand, die ihm entgegenhalten wird. Und davon gibt es viele. Nur als sein Blick zu Rotari schweift, stirbt sein Lächeln. Das Verhalten, dass Aiden den Harmsbrüdern in der Vorwoche hat zukommen lassen, wird von Pheasy nicht so schnell verziehen. Dafür ist der Guatemalteke zu viel Gentlemen, zu viel alte Schule.


Pheasy springt erst auf den Apron, dann über die Seile in den Ring. Dort steigert sich der Jubel zu seiner bislang höchsten Lautstärke. Der Warrior winkt in die Zuschauer, dann begibt er sich in die Ringecke und wird von Karo Herzog eingewiesen.


Die Glocke läutet.


Da sind sie: Aiden Rotari und der Pheasant Warrior. Gemeinsam in einem Ring, und doch repräsentieren sie ganz unterschiedliche Generation. Auf der einen Seite der maskierte Guatemalteke, der vor über zehn Jahren erstmals in Erscheinung trat und einerseits für die wilden Tage des Mongotums in der GFCW stehen mag und der andererseits eben doch ein bekannter Veteran geworden ist. Der andere, Aiden Rotari, ist Ausdruck der neuen Verve, mit der die GFCW seit einiger Zeit die Nachwuchsförderung angeht – mit dem Performance Center und Golden Turnbuckle Championship Wrestling überlasst die Liga nichts mehr dem Zufall und der junge Modellathlet, dessen Weg nach oben vorgezeichnet scheint, ist mehr als alles andere Ausdruck dafür.


Rotari umkreist den Pheasant Warrior. Auch ohne, dass man Gedanken lesen kann, ist klar, dass Chişinăus Finest hinter seiner Stirn Pläne schmiedet wie scharfe Schwerter; seine Ringintelligenz, oder besser Verschlagenheit, hat ihn dorthin gebracht, wo er ist und sie ist auch heute seine Waffe, um einen Mann zu besiegen, der als Veteran eigentlich schon alles gesehen hat. Oder hat Rotari einen Pfeil im Köcher, den Pheasy nicht antizipieren kann?


Während Rotari nach dem passenden Einstieg sucht, nimmt ihm der Maskierte diese Entscheidung ab und zeigt, dass trotz des Ringrosts noch enorme Schnelligkeit in ihm wohnt. Er schießt vor als Rotari abermals um ihn kreist und springt einen Dropkick – aber überraschenderweise so tief, dass Aiden, der schützend die Arme hochnimmt, nicht an der Brust, sondern an den Knien erwischt wird und damit in einem Bereich, für den er keine Defensive aufgebaut hatte. Aiden knickt in den Knien ein und fällt auf die Matte. Er stemmt sich sofort wieder hoch, doch in seinem Rücken nutzt der Fasanenkrieger die Chance, sprintet in die Seile und nimmt Schwung auf. Den Bruchteil einer Sekunde bevor Rotari wieder steht und sein Kopf damit aus Pheasys Reichweite für einen Angriff ist, springt der Guatemalteke im Lauf ab und setzt einen Bulldog an, umfasst im Sprung den Nacken seines Gegners und drückt ihn auf die Matte. Unter Applaus für den maskierten Publikumsliebling geht Rotari erstmals im Fight „richtig“ zu Boden. Pheasy still got it. Sven und Pete schwelgen in Erinnerungen an vergangene Kämpfe des Mannes, der heute seinen wohl letzten Fight auf großer Bühne bestreiten wird.


Ächzend rollt sich Aiden auf der Matte herum und stemmt sich hoch. Sein Gesicht ist verzerrt, aber in so einer frühen Matchphase nicht einmal vor Schmerz, sondern von Ärger. Jemand wie er, der jederzeit die Hände am taktischen Steuerrad haben will, verträgt es nicht, überrumpelt zu werden. Er drückt sich mit einer Hand und über die Knie hoch und funkelt den Pheasant Warrior an. Dieser lässt keine Zeit verstreichen, geht auf Rotari zu und lässt sein Bein vorschnellen. Er tritt in Richtung Aidens Brust. Dieser reagiert allerdings beeindruckend schnell, hebt koordiniert beide Arme und greift nach dem Bein seines Gegners. Er bekommt es zu packen, hält es fest. Auf einem Bein hüpft der Warrior umher und versucht, sich freizuschütteln, doch dafür öffnet sich kein Fenster. Aiden ruckt einmal am Bein, um den Warrior näher heranzukommen und auch Gesicht und Oberkörper in Angriffsreichweite zu bringen. Als er direkt vor Rotari steht, wechselt Pheasy jedoch die Taktik – statt sein Bein zu befreien, macht er aus der Not eine Tugend und springt ab. Er verpasst Rotari einen Enzuigiri. Als sein Stiefel mit der Wange Aidens kollidiert, ist ein lautes Klatschen zu hören. Dann lässt Rotari los und fällt benommen auf die Knie.


Der Warrior reißt die Arme in die Luft und lässt sich von den Zuschauern feiern. Halle/Westfalen steht hinter dem Wächter Mohammeds, hinter dem Auserwählten des Fasanenkultes, dessen Karriere zu einem Ende kommt. Wie in alten Tagen steht der Maskierte in seinem glitzernden Outfit da und taxiert seinen Gegner am Boden, um sich die nächsten Pläne zurechtzulegen. Langsam kommt Rotari wieder hoch, nach dem Kopftreffer von eben wirkt er noch schwach auf den Beinen. Chişinăus Finest hat wenig entgegenzusetzen als er am Arm gepackt wird und der Pheasant Warrior ihn am Arm packt. Dann holt der Maskierte Schwung, setzt dazu den ganzen Körper ein. Er schleudert Rotari mit einem Irish Whip in Richtung Ringecke. Im Lauf dreht sich Rotari, so dass er mit dem robustesten möglichen Körperteil, seinem Rücken, mit dem Ringpolster kollidiert, doch auch dieser Einschlag langt, um ihn die Luft aus den Lungen zu drucken. Er keucht für die Kamera deutlich hörbar auf. Bleibt am Polster stehen, greift in die Seile und kämpft dagegen an, zu Boden zu stürzen.

Der Pheasant Warrior sieht seine Gelegenheit, rennt in genau die entgegengesetzte Ringecke. Von dort nimmt er Anlauf und stürmt dann heran, baut so viel Geschwindigkeit auf, wie es auf der kurzen Distanz nur möglich ist. Dann springt er, gute zwei Meter vor Rotari, in die Luft. Segelt auf Aiden, um seinen Körper mit dem des Youngsters crashen zu lassen.

Aber diesmal reagiert Rotari mit perfekter Übersicht. Aiden wartet bis Pheasy in die Luft geht, dann macht er einen schnellen Schritt vor und verlässt die Ringecke. Stattdessen greift er nach dem Bein des Warriors, welches an ihm vorbei ins Leere fliegt. Damit nimmt er dem springenden Pheasy die Balance und wandelt den Schwung des Warriors zu einem Flapjack. Von diesem Konter überrascht bleibt dem Fasanenkrieger nichts mehr übrig außer im Hoffen auf Schadensbegrenzung die Arme hochzunehmen. Trotzdem schlägt er mit Wucht aufs Ringpolster auf – dank des Flapjacks Kopf voran - und schleudert von dort zurück. Er stolpert benommen umher bis in die Ringmitte. Dort wartet Rotari bereits auf ihn.

Breads‘ Partner lässt keine Sekunde verstreichen, packt seinen Feind und verpasst ihm einen Snap Saito Suplex. Die Matte vibriert beim Einschlag und sendet ihre vibrierenden Signale gut hörbar die Zuschauerreihen entlang bis in die hinteren Reihen. Auf Rotaris Gesicht, wo die Lippen zuvor ein verärgerter Strich waren, bildet sich die Andeutung eines Lächelns. Jetzt ist er im Spiel, so kann es weitergehen.


Zwischen dem Veteranen und dem Best-Practice-Beispiel des Performance Centers entwickelt sich in den nächsten gut vier Minuten ein Kampf, bei dem jeder zu Offensivaktionen kommt. Zu Rotaris Verdruss führt der Konter zu keiner anhaltenden Dominanzphase, denn immer, wenn es gerade aussieht als sei Aiden jetzt klar in Front, beweist der Warrior auch im höheren Alter seine Schnelligkeit und kontert. So geht es ausgeglichen hin und her. Von Rotari sehen wir unter anderem einen Half Nelson Suplex und einen Running Elbow Strike. Gleichsam musst er jedoch eine Huracanrana, einen weiteren Enzuigiri und einen Back Suplex einstecken, nachdem Pheasy gar ein Cover versucht, welches jedoch deutlich vor dem Threecount bei Zwei gebrochen wird.


Die von einigen Rotari-Sympathisanten möglicherweise gehegte Hoffnung, dass der alternde Highflyer nach seiner langen Ringpause konditionell im Hintertreffen ist, wird nicht erfüllt. Im Gegenteil: Als es auf die Endphase zugeht, nimmt Pheasy wieder die Zügel in die Hand. Dazu kontert er den Ansatz eines Dragon Screws, indem er sich in den Seilen festhält, was dazu führt, dass Rotari sich selbst auf die Matte wirft als er Schwung holt. Nach dieser Übertölpelung springt ihm der

Pheasant Warrior mit den Füßen voran in den Magen; Aiden rollt sich schmerzverzerrt über die Matte.


Aiden liegt auf dem Bauch und drückt sich mit den Armen hoch. Das ist genau die Chance, auf die der Warrior gewartet hat. Der Maskierte springt seinem Kontrahenten wie ein Raubtier auf den Rücken. „Verbeißt“ sich dort, indem er seine Beine um den Torso Rotaris schlingt. Dann packt er die Arme des Leidenden, setzt den als Palo Special bekannten Move an – besser bekannt unter seinem GFCW Namen: Broken Wings.



Rotari leidet im Finisher des Pheasant Warriors. Er reißt den Mund auf, um seinen Schmerz herauszuschreien. Karo Herzog kniet vor ihm und fragt, ob der junge Mann aufgeben will. Aber das ist für Aiden keine Option. Er schüttelt den Kopf, wobei seine Haare von der einen Seite auf die andere fliegen. Irgendwie muss er den Warrior abschütteln, doch dieser lässt es nicht geschehen.


Um seine Arme beraubt ist für Aiden der Weg zu den Seilen sinnlos, wie soll er es zum Rope Break bringen? Also spart er die Kraft und bleibt in der Ringmitte. Geht mit einem Knie auf die Matte, um der Aktion etwas die Intensität zu nehmen. Der Warrior verrutscht etwas als sich Aiden nach vorne lehnt im Versuch, dass Pheasy durch die Schwerkraft vom Rücken stürzt. Er kann sich festhalten, ist mit dem Kopf aber in größerer Nähe zu Rotaris Händen. Hat nicht mehr den gleichen Grip wie zuvor.


Aiden beginnt, mit dem Unterarm zu schütteln, um den Griff des Warriors noch weiter zu lockern. Aber der Warrior schafft es noch, die Kontrolle zu halten. Doch die Hand Aiden Rotaris ist nah am Kopf…und damit an der Maske.


Und kaum bemerkt Aiden das auch, greift er nach der Maske.


Er ist nur mit drei Fingern dran, aber wenn eine Hyäne wie Rotari die Chance wittert, lässt er sich nicht mehr vom Plan abbringen. Er führt seine drei Finger ins Augenlock des Warriors ein. Greift nach dem Fetzen Stoff, den er dort zu fassen kriegt. Und beginnt daran zu ziehen.


Er will dem Guatemalteken die Maske abreißen.


In seinem letzten Match demaskiert werden? Was wäre das für eine Demütigung für einen stolzen Luchadore. Der Pheasant Warrior muss sich entscheiden zwischen Submission-Sieg und dem Bewahren der Maske. Erst ist er unschlüssig, dann entscheidet er sich für die zweite Option. Er lässt mit der linken Hand Rotari los, um seine Maske zu richtig und wieder auf den Kopf zu ziehen.


Die Identität ist weiter beschützt, aber Rotari weiß die Gelegenheit perfekt zu nutzen. Mit dem freigewordenen Arm schlägt er nach Pheasys anderer Hand und löst auch diesen Griff. Nun hat Chişinăus Finest seine Werkzeuge wieder, die Arme sind frei. Er umgreift die Beine, die um seinen Torso geschlungen sind. Kann sie nicht lösen. Aber findet einen anderen Plan.

Rotari lässt sich nach hinten fallen. Begräbt Pheasy auf der Matte unter sich. Durch den Aufschlag verliert Pheasy auch den letzten Grip. Seine Beine lösen den Schraubstock um Aidens Oberkörper. Rotari ist frei.


Der Sleaze-Wrestler bringt sich erst einmal in Sicherheit. Krabbelt in eine Ringecke und dreht sich so in Blickrichtung zum Warrior, dass dieser nicht wieder auf seinen Rücken springen kann. Die Beiden überlegen einen Moment, dann gehen sie in die Offensive. Greifen gleichzeitig an.


Aber Rotari hat jetzt einen Plan.

Eine Schwachstelle identifiziert.


Es deutet an, als wolle er in so einer späten Phase nun in einen Lock-Up gehen und Pheasy bleibt nichts übrig als das anzunehmen. Doch im letzten Augenblick zieht Rotari die Hände weg, Pheasy greift ins Leere. Stattdessen findet Rotaris Finger ihr Ziel einige Zentimeter weiter höher. Er greift abermals nach der Maske des Pheasant Warriors. Packt sich den goldenen Stoff trotz des Protestschreis; oder besser der Schreie in Mehrzahl. Denn nicht nur Pheasy, sondern auch Pete un Sven und die Zuschauer stoßen Empörung aus.


Rotari zieht an der Maske.

Dreht sie zur Seite, so dass die Augenlöcher nutzlos werden.


Blind geworden stolpert der Warrior herum. Karo Herzog ermahnt Aiden Rotari, auch wenn zumindest die Kommentatoren nicht ganz sicher sind, ob das überhaupt gegen die Regeln ist – oder einfach nur clevere Taktik.

Mit seinem fiesen Trick jedenfalls hat Rotari auf die Siegerstraße gefunden und ist fest entschlossen, auf dieser bis zum Ende zu wandern. Noch während Pheasy seine Maske richtet und Augenlücken so dreht, dass er auch sieht, was vor ihm liegt, packt sich Aiden den Rücken seines Gegners. Erst verpasst dem Fasanenkrieger einen heftigen Elbow zwischen die Schulterblätter. Stößt den Krieger damit auf die Knie.


Als der Warrior hilflos vor ihm ist, die Maske hängt immer noch falsch zur Seite, greift sich Aiden ihn. Lädt ihn zum Backdrop Driver auf.


Und der geht durch.


Der Fasanenkrieger wird auf die Matte geschleudert. Sofort ist Aiden Rotari über ihm, hakt das Bein seines Gegners ein.


EINS…


Die Zuschauer feuern den Veteranen an. Möge er doch bitte aufstehen. Möge seine Karriere bitte nicht so enden.


ZWEI…


Pheasy blickt zum Himmel hinauf. Stemmt sich gegen den Pin. Vergeblich. Er schließt die Augen.


DREI.


Sieger des Matches durch Pinfall: Aiden Rotari




Für Aiden Rotari, den Sieger, gibt es in Sachen Sympathiewerte heute nicht viel zu holen. Dass er selbst bei Pheasys letztem Tanz nicht von seiner Unart lassen konnte, bringt ihm einige Buhrufe an. Doch das ist dem Performance Center-Standout egal. Er genießt seine Musik und begibt sich langsam Richtung Backstagebereich, wobei ihm die Kamera eng folgt – auf der Miene des Youngsters ist nicht ein Funken Bedauern zu entdecken. Nur Triumph darüber, dass er einem Veteranen, einer Legende, wenn auch aus der B-Schublade, heute überlegen war.


Als Rotari verschwunden ist, kommt der Pheasant Warrior auf die Beine. Natürlich gibt es trotz dieser Niederlage eine Menge Applaus für den Fasanenkrieger. In seinem mutmaßlich letzten Match zählen harte Fakten ohnehin nicht so viel. Viel wichtiger: Sich noch ein letztes Mal präsentiert zu haben.


Die Musik des Warriors wird gespielt, doch zur Überraschung von Pete und Sven nimmt Pheasy ein Mikrofon und bittet darum, den Sound wieder auszuschalten.


Pheasant Warrior: „Danke, Leute, für diese Unterstützung. Ich bin gerührt davon, welche Liebe ihr mir zukommen lasst, obwohl es mir gerade nicht gelang, das Wiesel namens Aiden Rotari zur Strecke zu bringen. Aber eine Sache muss ich sagen…“


Er begibt sich in die Ringmitte und nimmt eine aufrechte Pose ein.


Pheasant Warrior: „So sehr es mich auch freut, wie ihr mir zujubelt, so sehr ich es genieße…ich habe es hier nicht auf einen Abschied wie Lionel Jannek oder Keek Hathaway angelegt. Ihr braucht mir nicht Adieu sagen. Dies war mein letztes Match, das schon. Aber es ist kein Adieu für immer. Nach meiner Karriere im Ring gibt es andere Funktionen, auf die ich mich bereits freue und in dieser Position werde ich Teil des GFCW-Kosmos bleiben.“


Diese Ankündigung führt dazu, dass gejubelt wird – auch wenn es unkonkret war, aber die Zuschauerschaft ist in zwei Jahrzehnten GFCW darauf konditioniert, jede Ankündigung mit positiven Reaktionen zu überschütten.


Pheasant Warrior: „Als ich vor zwei Wochen auf dem Parkplatz stand und meine Ankündigung gemacht habe, dass ich meinen letzten Kampf bestreiten will, da habe ich etwas gemerkt. Ich habe gemerkt, dass zwar meine Zeit am Ende ist. Aber nicht das Zeitalter der Fasanenkrieger.“


Seine Stimme schlägt bei den letzten Worten ins Bedeutungsschwere. Er blickt zu Boden, holt Luft, und setzt lauter als zuvor zur Fortführung des Monologs an.


Pheasant Warrior: „Unser Orden der Fasanenkrieger lebt seit Jahrhunderten. Mohammed und ich waren lediglich zwei Vertreter einer uralten Tradition. Einer Tradition, die nicht sterben darf. Vertreten durch mich hat es der Orden im letzten Jahrzehnt geschafft, im Wrestling Fuß zu fassen. Und ich glaube, dass eben dieses Wrestling genau der richtige Ort für eine Kämpferschaft wie uns ist.“


Der Fasanenkrieger hebt einen Finger zum Gewölbe empor, sein Tonfall wird erzählerisch und dramatisch.


Pheasant Warrior: „Ich bin nur ein Mensch und kann unsere Tradition im Wrestling nicht mehr fortführen. Aber ich habe durch eure Liebe zu mir und Mohammed gemerkt, dass die GFCW uns Fasanenkrieger immer willkommen heißt. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, eine neue Generation unseres Ordens auszubilden. Ich werde jemanden finden, der unsere Masken und Traditionen…“


Er tippt sich an seine goldene Maske, die nun wieder perfekt sitzt. Von Rotaris „Angriff“ sind keine Spuren mehr zu sehen.


Pheasant Warrior: „…hier bei GFCW, oder vielleicht zunächst im GTCW-Nachwuchs, fortführt. Und hier uns jetzt gebe ich ein Versprechen – ich selbst habe es nur bis zum No. 1 Contender geschafft und den heiligen Fasanen nicht den größtmöglichen Ruhm gebracht. Doch wenn ich das Zepter meines Ordens an einen Nachfolger übergebe, dann wird dieser es bis an die Spitze schaffen. Darauf werde ich all meine Erfahrung verwenden, die ich gesammelt habe. Ich werde einen neuen Pheasant Warrior finden. Jemand, der unseren Orden mit Stolz erfüllt. Und dieser jemand, wer immer es sein mag, wird die GFCW eines Tages im Sturm erobern. Und wenn es Jahre dauern mag.“


Einen Augenblick lang steht er ganz stumm da. Er legt den Kopf in den Nacken und blickt zum Himmel empor.


Pheasant Warrior: „Der Weg der Fasanenkrieger ist nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen. Mohammeds und meine Geschichte enden hier, doch eine andere wartet darauf, geschrieben zu werden.“



: „Verdammte Scheiße, das kanns doch nicht sein!“


Wütend hört man einen Mann Backstage rumschreien. Es fliegt sogar ein Klappstuhl um die Ecke.


: „Wie kann das…?“


Das Kamerateam huscht in Richtung der Action, mit dabei ist ebenfalls MacMüll!

Sie stehen einem wutentbrannten, aber immer noch an Schmerzen leidenden Zereo Killer gegenüber.


MacMüll: „Mike!!“


MacKenzie verfinstert seinen Blick, er hat überhaupt keine Lust auf ein Interview.


MacMüll: „Ist das jetzt offiziell? Der Puppenspieler gegen Zereo Killer? In einem… wie nannte er es noch mal? Graveyard Match? Kannst du uns genauere Details darüber geben?“


Humpelnd, sich den Rücken haltend, marschiert er bedrohlich auf MacMüll zu und brüllt ins Mikrofon.


Zereo Killer: „Hell no! Ich habe natürlich keine Ahnung, was es mit einem Graveyard Match auf sich hat! Und verdammt nochmal, nein! Das ist natürlich nicht offiziell! Das ist alles nicht fair abgelaufen, denn…“


Die Interviewlegende fährt verbal dazwischen.


MacMüll: „Ja aber Mike, du hast extra einen unserer Referees zum Ring zitiert und sie dazu praktisch gezwungen, dass das Match angeläutet wird. Dass es dann so enden würde, konnte doch niemand ahnen!“


Er reißt die Augen weit auf und kommt seinem unfreiwilligen Gesprächspartner unangenehm nahe.


Zereo Killer: „Und genau das ist das Problem! Das konnte doch niemand ahnen, dass er so reagiert, denn…“

MacMüll: „Naja, aber man könnte sich schon denken, dass sich das der Puppenspieler nicht gefallen lässt. Und natürlich lässt er sich etwas einfallen, immerhin ist er… der Puppenspieler! Und…“


Zereo Killer: „Du kannst sagen was du willst!“


Brüllt er dazwischen und spricht nun in die Kamera.


Zereo Killer: „Graveyard Match, oder wie du das nennst, wird nicht stattfinden! Wir werden fair und sauber in einem Singles Match gegeneinander antreten, ohne Überraschungsmomente! Von Angesicht zu Angesicht, dann wirst du keine Chance haben, diese Puppetbomb zu zeigen und ich werde dich auseinandernehmen!“

MacMüll: „Nun…“

Zereo Killer: „Was…?“


MacMüll: „Man hat mich darüber bereits informiert, dass es sich bei GFCW Titles Night 2023 zwischen dem Puppenspieler und Zereo Killer um den GFCW Intercontinental Title um ein Graveyard Match handeln wird.

Denn, das heutige Match, welches du verloren hast, ist ein offizielles Match gewesen, und du selbst hast die Stipulation dafür gestellt gehabt…“


MacKenzie bleibt die Kinnlade offen. Die Sorgenfalten stehen ihm ins Gesicht geschrieben, er wird kreidebleich.

Er verschwindet kommentarlos und tritt einen weiteren Stuhl um…


MacMüll: „Meine Damen und Herren, das war „The Legend, that never dies“. Wir dürfen gespannt sein auf das sogenannte Graveyard Match.“


Fade Out.



Lang ist die Unterredung mit Alex noch nicht her und erneut sehen wir Antoine Schwanenburg. Nicht mehr in der Kabine, diesmal ist er in den Katakomben der heutigen OWL Arena unterwegs. Nicht im Schlender-Modus, eher im Missions-Modus. Der Gang ist schnell und zielgerichtet. Suchend. Sorgenfalten zeichnen sich auf der Stirn des Kaisers und wir können nur stark vermuten, dass es was mit den zuvor geäußerten Theorien zu tun hat, über die er sich wohl offensichtlich stärkere Gedanken macht. Gedanken worüber, oder über wen fragt sich der geneigte Zuschauer mit niedriger Aufmerksamkeitsspanne.


Aiden Rotari.


Hat dieser Mann nun einen Plan oder hat er keinen? Was steckt hinter den Worten und vor allem der Art und Weise, wie er sie vor zwei Wochen noch äußerte. Beinahe so als wäre es gescriptet, rauschen sie ineinander hinein, als Rotari gerade einen Raum verlässt. Die große Kollision kann gerade so abgewendet werden, doch rauer Körperkontakt konnte nicht vermieden werden.


Aiden Rotari: "Bist du hier um mir zu gratulieren?"


Noch nicht geduscht, aber immerhin schon recht erholt nach seinem Sieg im Opener von War Evening steht Aiden da, und selbstverständlich versuchen beide Männer so gut es geht keinen Schritt zurückzuweichen, auch wenn das eine durchaus unangenehme Nähe zueinander bedeutet.


Aiden Rotari: "Das würde so gar nicht zu dir passen."


Dass Rotari das Ziel von Schwanenburg war, konnte dieser natürlich nicht wissen. Und gerade deshalb ignoriert Antoine auch nonchalant die Sätze des in seinen Augen Plagegeistes und geht direkt zu dem über, was er zu sagen hat. Kein Hallo. Kein Entschuldigung. Kein Danke, kein Bitte, nichts.


Antoine: „Ich weiß ganz genau, was du vor hast.“


Während der Wahl-Kölner den erneuten Körperkontakt sucht, kann sein Gegenüber diesen aber doch recht einfach abblocken. Es wird jedoch sofort klar, dass das hier keine nette Unterredung zwischen Freunden wird.


Antoine: „Mich kannst du nicht hinters Licht führen Aiden. MICH nicht. Und ich sage dir eines: Ziehst du deinen Plan durch, wirst du nicht mehr glücklich werden. Was passiert, wenn wir in den Ring steigen, habe ich dir eindrucksvoll bewiesen. Und wenn du glaubst, dass das schon eine Abreibung war...“


Der wackelnde Zeigefinger wird eingesetzt.


Antoine: „Dann hast du dich aber ganz gehörig geschnitten. Das war ein Bruchteil von dem, was ich zu Leisten imstande bin. Und alleine für den Gedanken, dass du mich überlisten kannst, müsste ich dir schon eine Lektion erteilen. Aber ich ja kein Tyrann, nicht wahr? Dementsprechend lasse ich dir die Wahl. Vergrabe deine Pläne und ich gehe dir aus dem Weg. Ziehst du ihn durch... na ja, du kannst es dir ja gerne ausmalen.“

Aiden Rotari: "Du hast Recht."


Durchaus unerwartete Worte aus dem Mund von Rotari, und trotz der Tatsache, dass dieser Inhalt oberflächlich genau das sein dürfte, was Antoine Schwanenburg in jeder anderen Situation hören wollen würde, lässt das an dieser Stelle seinen Verdacht nur weiter anwachsen.


Aiden Rotari: "Du hast mir klar meine Grenzen aufgezeigt. Du hast mich geschlagen. Sehr eindeutig. Du bist besser als ich. Das weiß ich jetzt und hätte es wohl auch schon früher wissen können."


Einmal mehr verraten die Augen Aiden Rotari. Wie um sich selbst noch harmloser erscheinen zu lassen hebt er die Hände in einer beinahe entschuldigenden Geste, doch da liegt keinerlei Ehrlichkeit in dem Blick, den er Schwanenburg zuwirft.


Aiden Rotari: "Selbstverständlich hatte ich einen Plan. Doch du hast ihn durchkreuzt, als du mich vom Ring hast verbannen lassen. Ich konnte Robert nur noch den kleinen, oberflächlichen Gefallen tun, das Gleiche für dich geltend zu machen, um nicht unser Gesicht zu verlieren. Du magst darüber stehen, anderen zu gratulieren, aber ich tue es nicht."


Beinahe unterwürfig senkt Rotari den Kopf ein wenig. Seiner Stimme ist nicht einmal ein Hauch von Ironie zu entnehmen, das klingt alles so, als würde er es wirklich ernst meinen, aber nun, da man sein Gesicht nicht mehr sehen kann, muss man dennoch aus dem Kontext schließen dass das unmöglich der Wahrheit nahe kommen kann.


Aiden Rotari: "Herzlichen Glückwunsch, Antoine Schwanenburg. Du hast alle meine Pläne durchkreuzt. Nun liegt es an den beiden Männern im Main Event und nur an diesen beiden zu entscheiden, wie die ganze Sache ausgeht. Du hast nichts übersehen und nicht vorschnell gehandelt."


Nun geht der Kopf wieder nach oben. Direkter Blickkontakt. Schwanenburg ist ein bisschen größer, sodass die Machtverhältnisse in dieser Dynamik auch optisch akkurat dargestellt werden, aber Aiden kämpft nicht krampfhaft darum, wahr genommen zu werden. Vor ein paar Shows ist Antoine noch zu ihm gekommen, um sich über ihn lustig zu machen. Nun hält Rotari selbst die Fäden in der Hand, ob Schwanenburg das nun einsieht oder nicht – zumindest, wenn es nach dem Sleaze-Mitglied geht.


Aiden Rotari: "So etwas würde dir doch niemals passieren, oder?"


Dem Rekord-Champion gefällt es ganz und gar nicht, dass Aiden Rotari ihm einen Schritt voraus war und ist. Zwar versucht er sein Pokerface zu wahren, doch das ist leider sehr einfach zu durchschauen. Dementsprechend ging der versuchte Bluff des Kaisers auch in die Leere. So zu tun, als wüsste er was der Plan ist, sodass Rotari ihn in bester Film-Bösewicht Manier ausführlich herunter rattert? Das konnte doch nicht glücken.


Antoine: „Du machst mir nichts vor. Weißt du, es ist mir egal, ob du einen Plan hast oder nicht. Denn, da können wir ruhig mal die Karten auf den Tisch liegen, ein Plan aus deiner Feder wäre so oder so zum Scheitern verurteilt.“


Ob er mit dieser Schiene mehr Erfolg hat?


Antoine: „Also los, ziehe deinen Plan durch. Ach, ich bitte dich gar darum, Aiden. Tu es! Was auch immer du vor hast, ich würde dem Schauspiel liebend gern beim Brennen und Explodieren zusehen. Du bist nicht in meiner Liga, weder im Ring, noch im Ränkespiel. Ich fordere dich also gar heraus, es zu versuchen.“


Auch wenn Antoine wieder mehr die Kurve zu kriegen scheint was seine Contenance angeht, merkt man ihm schon an, dass er insgesamt gereizt, angespannt wirkt.


Antoine: "Du zweifelst doch nicht etwa an deinem Masterplan, oder?“

Aiden Rotari: "Ich kann an nichts zweifeln, das ich nicht habe. Du zweifelst doch nicht etwa an deinem Partner, oder? "


Noch immer kein Einknicken von Aiden Rotari. Natürlich tut Antoine das nicht, das haben wir aus dem Gespräch mit Ricks zuvor bereits mehr als deutlich erfahren. Doch das scheint Rotari wenig zu interessieren, er will nur noch einen Nadelstich setzen. Stattdessen wendet er sich ab, mit ein paar letzten Worten in Richtung einer Hälfe der GFCW Tag Team Champions.


Aiden Rotari: "Entspann dich einfach und genieße das großartige Duell im Main Event. Was passieren soll wird auch passieren. Man könnte behaupten… das ist der Lauf…"


Und ohne weiter zu sprechen verschwindet Aiden Rotari einmal mehr in das große Gar Nichts, aus dem er so regelmäßig aufzutauchen scheint.



Nun bereits zum zweiten Mal am heutigen Abend sehen wir den GFCW World Champion im Backstagebereich der OWL-Arena. Das Gespräch mit Aldo Nero geht ihm noch nicht so recht aus dem Kopf, auch wenn er seinen Punkt klar verdeutlicht hat. Und dann ist da ja auch noch der „Schatten“ namens Drake, wie er selbst es vor zwei Wochen verkündet hat, der End nicht loslässt. Und natürlich: James Corleone, der immer noch an den Verletzungen von der letzten War Evening Ausgabe zu kämpfen hat. Ja, als wäre das Leben eines World Champions nicht so schon schwierig genug, macht es all das nicht unbedingt besser.


Immer noch zielstrebig läuft End also umher. Plötzlich kommt er zum Stehen und steht vor der muskulösen Gestalt von Berzerk. Berzerk ist in einen schwarzen Einteiler gehüllt und eine schwarze Maske auf welche eine weiße Theatermaske gedruckt ist bedeckt sein Gesicht. Jedoch ist ein Schlitz für die Augen frei gelassen und diese Augen starren the End bedrohlich emotionslos an.


Nun, diese Begegnung vereinfacht den ohnehin schon schwierigen Tag nicht wirklich. End hält den Augenkontakt und scheint direkt zur nächsten Ansage ansetzen zu wollen, da hört die Stimme des Puppenspielers.


Puppenspieler: „Umdrehen.“


Der amtierende Heavyweight Champion tut ihm den Gefallen und steht nun vor dem Puppenspieler. Dieser trägt ein schwarzes Jackett und wie gewöhnlich einen Zylinder. Der Intercontinental Titel geschultert. Jedoch ist nicht wie so häufig ein spöttisches, belustigtes Lächlen in seinem von schwarzen Blitzen durchzogenen Weißen Gesicht zu sehen. Nein der schwarze Mann der GFCW meint es dieses mal ernst bei seinem Treffen mit dem Hamburger und strafft ihn harten Blickes.


Puppenspieler: „Du hast unseren Packt gebrochen. Wir hatten uns versprochen uns gegenseitig den Rücken freizuhalten und gemeinsam das Match bestreiten, um Ricksenburg zu bezwingen.“

The End: „Dir ist sicherlich nicht entgangen, dass mein Manager angegriffen wurde…“


Man merkt The End deutlich an, dass er auf dieses Gespräch hier wirklich keine Lust hat. Wie schon gesagt: er hat gerade so viel um die Ohren und nun ist der Puppenspieler schon die zweite Person, die ihn unerwartet belagert.


Den Puppenspieler scheint dieses Argument nicht wirklich zu versöhnen. Unverständlich legt er den Kopf schief und scheint noch auf eine bessere Erklärung zu warten, dann jedoch ergreift er wieder selbst das Wort.


Puppenspieler: „Ernsthaft, dass ist der Grund Wortbrüchig zu werden. Du hast nicht mal den Anstand hast mich Anzulügen, um es plausibler aussehen zu lassen als es tatsächlich ist.


James Corleone hätte mit so einem Angriff rechnen müssen. Er ist der Manager des World Champions der GFCW und so ziemlich jeder in der Liga würde dieses Gold um sich legen. Gerade nach dem Angriff von Drake bei deinem Titelgewinn hättest du es wissen müssen dass es dabei nicht bleiben wird.“


So langsam erkennt The End, dass es dem Puppenspieler ernst ist. Er scheint wirklich ein Problem mit Ends Taten aus der letzten Show zu haben und das ja auch irgendwie zurecht.


The End: „Du hast Recht. Ich hätte Drake durchschauen müssen, denn ich weiß, wie Drake tickt. Drake tickt wie ich und das war das, was ich getan hätte. Allerdings… war der Drake der vergangenen Wochen und Monate nichts weiter als eine abgeschwächte Light-Version Seiner Selbst. DAS habe ich unterschätzt und das hat Mister Corleone unterschätzt. Jetzt ist der alte Drake zurück und den werde ich ganz sicher nicht mehr unterschätzen. Als mach dir da mal keine Sorgen.“


End will hier nicht mehr Zeit verschwenden als nötig, aber dennoch, auch trotz der zynischen Note am Ende seiner Aussage: er erkennt den Ernst der Lage und in der Unterzahl, in der er sich hier befindet, muss er aufpassen, was er sagt und wie er vorgeht, um nicht noch mehr Wrestler gegen sich aufzubringen.


The End: „Aber ich glaube wohl kaum, dass du hier bist, um mit mir über meine Probleme mit Drake zu sprechen. Raus mit der Sprache, was willst du?“


Der Puppenspieler bleibt hart und blickt nun hart auf the End herab.


Puppenspieler: „Jeder meiner Anhänger kann sich selbst verteidigen und wenn er unterliegt nimmt er es in Kauf für das große Ganze. Niemand kann mir den Intercontinental Titel so entreißen. Doch ein einziger Mensch reicht aus um den World Champion in Unruhe zu versetzen und ihn angreifbar zu machen. Du bist schwach End und dem Titel unwürdig. Ich bin der wahre Champion der GFCW. Ich bin der Mann, der die GFCW in Wahrheit anführt so viel ist sicher. Liebend gern würde ich dir den Word Heavweight Titel zum Wohle aller entreißen, doch ich muss mich zuvor einem gewisser Österreicher entledigen!“


Der Puppenspieler blickt nun zu Berzerk, welcher auf der anderen Seite des Hamburgers steht und gibt ihm ein Zeichen.


Puppenspieler: „Komm Berzerk, wir sind hier fertig.“


Nun reicht es aber auch The End so langsam. Ja, er hat viel um die Ohren. Ja, ihn belastet aktuell sehr viel. Aber ER ist der TOP-Champion der Liga und SO redet man ganz sicher nicht mit ihm. Während der Puppenspieler also im Begriff ist wegzugehen…


The End: „Halt. Umdrehen.“


Und damit kehrt The End den Spieß um, wie der IC-Champ zuvor mit ihm gesprochen hat. Mit erhobener Augenbraue dreht sich der Puppenspieler noch einmal zu ihm um.


The End: „Du vergisst besser nicht mit wem du hier redest. ICH bin DER Champion der GFCW und ich stehe an der Spitze. Und das nicht, weil ich es sage, sondern WEIL ICH DER WORLD CHAMPION BIN. Meine Taten sprechen für sich, ich muss hier nix beweisen. Und ich habe es sicher nicht nötig, darüber rumzuheulen, weil irgendeine Abmachung nicht eingehalten wurde. Ja, ich habe dich da zurückgelassen. Und jetzt? Wenn du wirklich so gut bist, wofür du dich hältst, dann hättest du das Match sicher auch allein gewinnen können. Was willst du jetzt also tun, hm? Willst du weiter darumstehen und mich mit schwachen Worten angreifen?


Oder willst du versuchen diese Worte mit Taten zu untermauern?“


Es könnte sein, dass ein gewisser Puppenspieler da gerade einen Nerv beim World Champ getroffen hat, weshalb jetzt er es ist, der sich ein wenig von seinen Emotionen leiten lässt. Ist das bereits der erste negative Beigeschmack von der Abwesenheit von James Corleone?


The End: „In zwei Wochen… können wir sehen, wer der bessere Champion ist. Du gegen mich. Und den da lässt du selbstverständlich zu Hause.“


End deutet auf Berzerk. End scheint diese Herausforderung ernst zu meinen. Ob das so klug ist? Eine impulsive Entscheidung bei allem, was gerade ansteht? NOCH ein neues Fass aufzumachen? Corleone fehlt, das merkt man. Aber auf der anderen Seite… End IST nun mal der World Champ und seine Ansage wirkt auch hier nicht unbedacht. Er wirkt eisern und überzeugt. Er kann beweisen, dass er der Top-Champ der Liga ist, er will es und er wird es.


Der Puppenspieler hat the End zugehört und schnauft durch. Ein weiteres mal wird er zu einem Match gedrängt und er weiß auch was von ihm erwartet wird und so kommt es wie es kommen muss. Seufzend geht er auf the End zu und wendet seine Worte nun wieder von Gesicht zu Gesicht an den Champ.


Puppenspieler: „Na gut wenn ich dir den Titel schon nicht abnehmen kann so kann ich dir wenigstens zeigen was passieren würde wenn ich es täte. Nicht der Titel macht den Wrestler! Der Wrestler macht den Titel und lauf diesmal gefälligst nicht weg!“


Wer nun allerdings genervt das Feld räumt ist aber der Puppenspieler als er final dem Worldchamp den Rücken zudreht. Berzerk lässt den Puppenspieler an sich vorbei und schaut streng noch einen Augenblick länger auf den künftigen Gegner seines Chefs, ehe auch er sich langsam abwendet und dem Puppenspieler folgt.


End schaut dem Puppenspieler hinterher. Damit stehen das Match und eine große Herausforderung. Wieder Champion gegen Champion, wieder mit Drake, der als Schatten darüber schwebt.


Es wird nicht leichter für The End.


Aber so ist das nun mal. Als GFCW World Champion. Jetzt geht die Suche nach Drake aber erstmal weiter.





So leave the memories alone
I don't want to see
The way it is, as to how it used to be
Leave the memories alone, don't change a thing
And I'll hold you here in my memory


Schluchzend sitzt Mykru auf einem Stuhl am Ende eines langen Tisches, auf dem in einem herzförmigen Bilderrahmen ein Foto Scarecrows aufgestellt wurde, welches mit der linken Hand sanft von Mykru gestriffen wird, während er dem Bild jedoch selbst keines Blickes würdigt, da er mit dem, tatsächlich noch funktionsfähigen, Laptop der letzten Show vor sich beschäftigt zu sein scheint, da dort immerhin ein allem Anschein nach durchaus komplexes Videobearbeitungsprogramm geöffnet ist, mit welchem der Sonderbare in diesem Moment eine weitere Videomontage zu erstellen versucht, wobei das Thema dieses Videos offensichtlich nicht Ask Skógur sondern vielmehr sein heutiger Gegner, Kyle Douglas, sein soll, wofür er sich aus dem Fundus des gemeinsamen Auftritts bei der Rookie Battle Royal von Stranded 2022 bedienen möchte.


Nicht genug Bildmaterial


Herzzerreißend erscheint diese Meldung im Programm als Fehlermeldung im Zuge des geöffneten Videoprojekts und sorgt dafür, dass der Schweigsame den Kopf zunächst schief legt, den Bildschirm noch einmal verdaddert anglubscht und anschließend mit beiden Händen wild über die Tischplatte wischt, was die darauf verteilten Blätter mit ausgedruckten Fotos verschiedener Showauftritte Mykrus durcheinander bringen und hoffentlich weitere gemeinsame Momente von Kyle Douglas und dem Videoproduzenten selber herbeibeschwören soll, was zunächst noch relativ nachvollziehbar beginnt, jedoch zunehmend manischere Züge und ausuferndere Bewegungen mit sich bringt, die nur leider kein Ende zu nehmen schei...


*Klopf, Klopf*


Ungeachtet des Klopfens wischt Mykru weiter über den Tisch, lehnt sich weit darüber um wirklich jedes Foto zumindest mal berührt und umgedreht zu haben als ob sich eventuell noch etwas auf der Rückseite verbergen könnte, was ihn davon ablenkt, dass tatsächlich ein weiteres Mal an die Tür geklopft wird, wobei es diesmal sogar noch den Ruf gibt, dass Mykrus Match ansteht, was er jedoch auch nicht mitbekommt, da er so in seine Suche zu sein scheint, bis dann aber schließlich…Scarecrows Bild vom Tisch gewischt wird.


Schockiert springt der Schweigsame von seinem Stuhl auf, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, reißt die Augen und den Mund noch weiter auf, als sie es ohnehin immer sind und beginnt schnellstmöglich mit den Aufräumarbeiten, indem er mit der Hand in den Scherbenhaufen grabscht, als wäre er ein Bagger bei der Arbeit, was für einen kleinen Blutrinnsal sorgt, der durch seine Finger hindurchfließt und für Irritation beim Crewmitglied sorgt, welches nach weiterem unbeantworteten Klopfen die Tür öffnet und Mykru kopfschüttelnd anschaut.


Crewmitglied: "Mykru! Das Match steht an! Wir müssen los!"


Unbeantwortet bleibt auch dieser direkte Aufruf in Richtung Sonderbaren, sodass das Produktionsteam Nägel mit Köpfen machen muss, sich der Arbeiter Mykrus Arm schnappt und ihn so gut er nur kann vom Tisch und den Bildern weg, hinaus aus der Kabine und zum Halleninneren zieht, bis auch der Schweigsame selbst endlich aus seiner Trance gerissen wird und sich selber dem Weg zum Match widmet, unterstützt dadurch, dass vor dem Eingang ein Mann mit einer brennenden Fackel auf ihn wartet und er hinter dem Vorhang im Halleninneren die ersten Klänge der Tanxuguieras vernimmt, was dafür sorgt, dass die Kameras umgeschalten werden.



Entfernt ertönen sanfte Klänge, bevor der wummernde Bass diesen Einmarsch und damit auch dieses Match eröffnet, indem er Mykru, noch immer leicht verdaddert und überrascht vom doch so schnellen Matchstart, in dessen dreckigen Cargo-Shorts und mit einem leicht geöffneten und Tropfen daraus herausfallenden Mund heraustreibt, bevor ihm die Stimmen der Tanxugueiras folgen und ihn so auf die Rampe schicken gemeinsam mit einer brennenden Fackel, die er in seiner rechten Hand hinter sich her trägt.

Ailaralalá

Ailaralalaa

Ailaralala

Ailaralalala

Ailaralalaa

Ailaralalaa

Ailaralalaa

Spuckend schleudert Mykru die Flüssigkeit aus seinem Mund gegen die plötzlich gehobene Fackel und erzeugt somit einen Feuerball vor sich, während der Sonderbare selbst um sich schauend und verunsichert wirkend seinen Weg entlang der Rampe weitergeht und die Fackel nun lediglich hinter sich her über den Boden schleift, was bei der Metallrampe keinerlei Schaden verursacht, weswegen die Fackel letztlich auch dort abgelegt und direkt von Crewmitarbeitern gelöscht wird, was dafür sorgt, dass sich der Sonderbare wieder leicht verloren umdreht, dann aber doch wieder weiterziehen muss, den Ring erreicht und mit einem plötzlichen Satz aus dem Stand auf die Ringkante springt, das oberste Seil greift und nach einem weiteren Sprung im Ring steht, woraufhin er wieder in die Lethargie verfällt und mit offenen Augen und Mund seine Runde durch den Ring dreht…bis sein Gegner erscheint.


Singles Match:

Mykru vs. Kyle Douglas

Referee: Robin Stahlbrand








Die Musik des Kanadiers erklingt und die Zuschauer sitzen nicht länger. Große Anfeuerungsrufe erklingen und auch Mykru schaut etwas beeindruckt ob der Reaktion der Zuschauer.


Doch am Entrance tut sich….überhaupt nichts. Kein Kyle und auch kein Kyd Flawless sind zu sehen.


Sven: „Wo ist Kyle? Diese Douglas schauen irgendwie gar nicht mehr vorbei hier.“

Pete: „Dafür wird es vermutlich Gründe geben..“


Plötzlich stoppt das Entrance Theme und es wird in den Backstagebereich geschaltet…..wo Kyle Douglas blutverschmiert am Boden liegt. Flawless sitzt vor ihm gebückt und kümmert sich um seinen Partner. Doch Kyle liegt da regungslos. Sanitäter kommen aus dem Hintergrund und verarzten Douglas.


Sven: „Oh, boy. Das sieht nicht gut aus.“

Pete: „Es wirkt nicht so, als könne Kyle Douglas heute Abend kämpfen.“


Die Bilder aus dem Backstagebereich sind noch immer beunruhigend. Kyle Douglas wird mit einer Trage weggetragen und Kyd ist auch mit dabei. Schulterzuckend nimmt Mykru das ganze im Ring zur Kenntnis.


Sven: „Wir hören gerade aus dem Off, dass das Match zwischen Kyle Douglas und Mykru heute Abend nicht stattfinden kann. Kyle wurde von einem Unbekannten niedergeschlagen und ist nicht kampffähig.“

Pete: „Es tut uns leid, liebe Fans. Aber das ist bittere Realität!“


Douglas wird gerade in einen Krankenwagen geladen und er fährt sofort ins städtische Krankenhaus. Ein bescheidender Abend für Kyle Douglas!




Tammy: „Meine Damen und Herren, begrüßen Sie mit mir einen der Teilnehmer des Main Events und eine Hälfte der potenziellen No. 1 Contender für die GFCW Tag Team Titles bei GFCW Title Night 2023… Robert Breads!“


Sleaze und ihre Abneigung gegen Mac Müll und dessen endlos bescheuerten Namen gewähren Tammy einmal mehr zusätzliche TV-Zeit, und so tritt sie hier zum Gespräch mit dem Hall of Famer, dem zweifachen World Champion, dem Absolut-Alles-Gewinner der PCWA, dem Head Coach des GFCW Performance Centers und dem edelmütigen Bezwinger von Emilio Fernandez an.


Robert Breads: „Wie immer eine Freude, mit dir sprechen zu dürfen.“


Das dürfte glatt gelogen sein, wenn man sich die letzten vierzehn Jahre genauer anschauen würde, aber da das niemand tun wird kann man dem Kanadier an dieser Stelle nur schwerlich widersprechen.


Tammy: „Robert… heute Abend geht es im Main Event gegen Alex Ricks. Ein First Ever Singles Match, wenn ich mich recht entsinne, und noch dazu ein Dog Collar Match – mit einer Menge auf dem Spiel. Gewinnst du gibt es ein Titelmatch für Sleaze bei Title Night. Verlierst du war es das mit deinen Hoffnungen, das Gold zu holen und Ricksenburg zu schlagen. Die andere Hälfte von Ricksenburg hat bereits prophezeit, dass du keine Chance haben wirst, dieses Duell zu gewinnen – warum glaubst du dennoch daran, dass du siegen wirst?“


Natürlich eine bewusst provokant gestellte Frage. Tammy ist Profi und weiß, wie man formulieren muss, um eine bestimmte Art von Reaktion zu bekommen. Gleichermaßen ist Breads diese Tatsache klar, aber er ist weit über den Punkt in seiner Karriere hinaus, an den er sich an so etwas stören würde, und gibt dem Publikum einfach das, was es verlangt.


Robert Breads: „Redest du von dem gleichen Antoine Schwanenburg, dem vor zwei Wochen nichts Besseres eingefallen ist als Sleaze „irrelevant“ zu nennen? Der Antoine Schwanenburg, der trotz egal welchem Titelmatch nicht aus dem PPV-Opener herauskommt, es sei denn, er tritt gegen Sleaze an, will mir etwas von Relevanz erzählen? Bitte. Ich kann die Geschichte der GFCW ohne Antoine Schwanenburg erzählen, aber niemals ohne Robert Breads.“


Zweifelhafte Aussagen. Die Sache mit dem PPVs geht auch nur auf, wenn man die letzten drei betrachtet und alles davor ignoriert, aber hey, Relevanz ist schließlich oftmals eine tagesaktuelle Sache, deshalb kann man den klassischen Breads’ismus – gerade so viel Wahrheit in seine Version der Geschichte einfließen lassen, dass man sie nicht gleich als Humbug abtun kann – hier an seinen gewohnten Standards gemessen wohl durchgehen lassen.


Robert Breads: „Ich würde an dieser Stelle bevorzugt über meinen heutigen Gegner sprechen, und auch wenn es für den ungewohnt sein dürfte, dass nicht etwa Antoine am anderen Ende seiner Leine steht, gedenke ich nicht, Alex Ricks zu unterschätzen. Er ist ein erbärmlich ambitionsloser Stiefellecker ohne eigenen Willen oder Ziele, aber das macht ihn nicht zu einem einfachen Gegner.“

Tammy: „Was bedeutet, dass du ihn in der Favoriten-Rolle siehst?“


Der Kanadier zuckt mit den Schultern.


Robert Breads: „Ich denke die Allgemeinheit denkt das, und wenn man die letzten Jahre als Basis nimmt kann ich niemanden deswegen den Hals umdrehen. Die letzten Jahre haben auch die Spitze meines Könnens nicht akkurat wiedergegeben, und das ist meine Schuld gewesen. Jetzt aber sind wir hier, in diesem Moment, an einem Punkt, an dem ich mit felsenfester Entschlossenheit sagen kann: Ich werde Alex Ricks besiegen.“


Diese Worte bringt er ohne zu Zögern und ohne Zweifel über die Lippen. Er glaubt sie. Das ist keine Fassade.


Robert Breads: „Alex und ich, wir zwei… wir waren nicht gerade beste Freunde, aber wir waren Team-Mates, für eine Weile. Und im Protokoll habe ich nicht alles, aber einiges über ihn lernen können. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass er in seinem Hochmut, vermutlich übertragen bekommen von seinem Partner, das direkt vor ihm liegende Unheil niemals kommen zu sehen scheint. Er hat das Protokoll als Einziger nicht verlassen, und manche mögen das Loyalität nennen, manche mögen darin starke Prinzipien erkennen… ich erkenne hier bloß jemanden, der nicht weiß, wann Schluss ist.


Das war schon damals so, und das ist heute immer noch so. Ich werde gewinnen, Aiden und ich werden das Titelmatch bekommen, und Ricks und sein Herrchen werden trotzdem denken, dass alles Tutti ist und sie bei Title Night gewinnen werden. Relevanz, Ricksenburg ist ewig, irgendwas mit Mathe, irgendwas mit Kaiser, diesdas, oh, was, Sleaze sind Champions? Wer hätte das kommen sehen können? Dann wird Schwanenburg wieder hinschmeißen, dann wieder auftauchen und so tun, als hätte er niemals irgendetwas verloren und Alex Ricks macht das, was er ohne Antoine immer macht, nämlich… gute Frage. Keine Ahnung. Ist aber auch eigentlich nicht so wichtig.


Das wird alles exakt so passieren, und lediglich zwei Personen auf der ganzen weiten Welt werden davon überrascht sein, nämlich unsere GFCW Tag Team Champions. Heute Abend wird Schritt eins erledigt, nämlich das Titelmatch gesichert, und bei Title Night folgt unsere Revance für Stranded… oder, um es für Alex so klar wie möglich zu formulieren…


Bei GFCW Title Night 2023 ist Schluss für euch.“



Alle guten Dinge sind bekanntlich drei. Und so sehen wir nun zum dritten Mal The End im Backstagebereich. Der Champion hat vor einigen Wochen angekündigt, dass sobald er World Champion ist, keiner mehr sicher vor ihm sei, hier in der GFCW. Aktuell wirkt es aber eher so, als ob es The End ist, der vor nichts mehr sicher sei. Drake, der verletzte James Corleone und dessen Sohn Aldo Nero und auch der Puppenspieler, all das sind Dinge, die ihn, vor allem heute, bereits beeinträchtigen.

End wirkt immer noch nachdenklich, während er durch die Gänge läuft. Wir wissen nach was oder wem er sucht. Schließlich kommt er in einer größeren Halle an. Dort ist es recht dunkel. Nachdem er einige Schritte in die Halle gelaufen ist, immer noch mit dem Titelgürtel auf der Schulter, hört er eine weitere Stimme. Und wieder ist es eine Neue.


Hey Champion…“


Genervt registriert der Champ die Stimme, richtet sich gerade und dreht sich langsam um. Und da steht ein Mann aus dem Wald.


Ask: „Hör zu, ich weiß du bist gerade echt beschäftigt und so… aber du hast sicher mitbekommen, dass ich es auf nen Titel abgesehen habe. Und ich muss schon sagen, deiner gefällt mir echt ganz gut.“


Man könnte meinen Asks Auftreten hier wirkt etwas zufällig, allerdings hat der Schwede vor zwei Wochen erst angekündigt, dass er gerne einen Titel hätte. Ja, er will sich diesen erst noch erarbeiten, aber dennoch scheint er dem Champion schon mal einen Besuch abstatten zu wollen. Oder… vielleicht ahnt Ask auch schon, wie beladen End ist und will den psychischen Druck erhöhen?

End hingegen sieht man deutlich an, dass er keine Lust auf die Interaktion mit Ask Skógur hat. Er wirkt eher genervt als wütend und dennoch sieht man, dass seine Zündschnur mittlerweile sehr kurz ist. Dieses Überangebot an Herausforderungen, in Kombination mit Corleones Abwesenheit gehen nicht ungeschoren an ihm vorbei.


The End: „Du willst ein Match? Wie wäre es, wenn ich den Titel zur Seite lege und wir direkt hier kämpfen?“


Ask steht End gegenüber. Der zerzauste Waldmensch wusste, dass er bei End wohl nicht auf einen Freund treffen wird. Aber er hatte seine Jagd auf einen Titel angekündigt und die muss ja irgendwo beginnen. Die Lage ist auf jeden Fall, wie schon so oft an diesem Abend, angespannt. Und es scheint sogar so, als würde Ask bereits in Lauerstellung gehen wollen. Bei The End hingegen merkt man deutlich an, wie sehr ihn alles mitnimmt. Er wird unvorsichtig, unnötig provokant und weniger bedacht als sonst. Der Druck der GFCW Championships?

Und dennoch, scheint der Champion seinem Titel Ehre zu erweisen. Er rennt nicht weg, sucht kein Hintertürchen. Er steht hier erhobenem Hauptes (s)einem potentiellen Herausforderer gegenüber und knickt nicht ein.


Ask: „Keine Sorge… ich bin nicht hier, um zu kämpfen.“


Glück gehabt. Ask ist ein Guter und natürlich will der hier keinen dreckigen Kampf, er will den Titel fair und ehrlich gewinnen.


Ask: „So macht mir die Jagd nämlich keinen Spaß, wenn es zu viele Jäger gibt. Ich warte auf meinen Moment und dann schlage ich zu. Wenn du vorher erlegt wirst, dann hole ich mir eben die nächste Bestie und falls nicht, dann steigt der Wert von deinem Kopf.

Ich wollte nur… meinen Hut in den Ring werfen.“


Ends Blick bleibt ernst und demonstrativ. Aber er erkennt, dass von Ask keine Gefahr ausgeht, zumindest nicht in diesem Moment.


Ask: „Also dann, Champion… man sieht sich.“


Ask wendet sich ab und macht sich daran sich zu entfernen. Zurück bleibt ein sichtlich angefressener Champion. Nicht nur holt ihn die Realität seines neuen Postens ein: Die eines gejagten Mannes. Ein Leben mit der Zielscheibe auf dem Rücken. Nicht dass ihm diese Rolle unbekannt wäre. Doch der Titel auf seiner Schulter führt dem ganzen doch ein anderes Gewicht zu. Und noch dazu hatte sein Rivale, sein persönlicher Nemesis sich wieder einmal rar gemacht. Der Schlag letzte Show und nun wie in Luft aufgelöst. The End ballt die Fäuste verkrampft. Doch welche Gedanken auch immer durch seinen Kopf eilen, sie haben nicht lange Zeit, bevor sie einem komplett anderen weichen müssen.


???: "Du hast doch noch nicht alles gelernt, hm?"


Dem des Kampfes. Klappernd fällt der World Title neben ihm auf den Boden, als er mit dem Gesicht voran in die Wand des Ganges gestoßen wird und die Schläge beginnen auf ihn einzuhageln.


Drake: "Erst lässt du deinen Freund, deinen einzigen Freund ohne Aufsicht..."


Mit einem groben Griff an Ends Kragen segelt letzterer auf der gegenüberliegenden Seite in einen Aufbau aus Lichtern, Kabeln und Kameras, die über ihn zusammenbrechen, als der Champion eine bittere Erkenntnis realisiert. Eine, die er am ganzen Abend spüren musste und dennoch nie so deutlich wie jetzt gerade: er ist nicht der Jäger, er ist der Gejagte.


Drake: "Und dann rennst du hier naiv rum als würden wir nicht mehr als verstecken spielen."


Hart tritt Drake den Champion mit der Sohle seines Schuhs zu Boden. Vergangenheit ist der Tag im Anzug. Die Stiefel, weiten Hosen, getapeten Handgelenke und offene Jacke, die er nun zu Boden schleudert sind die Kleidung für einen Fight.


Klappernd fallen einige der Eisenstangen der Stative und Lichter zu Boden, als Vaughn sich eine der metallernen improvisierten Waffen schnappt.


Drake: "Du magst den Titel haben, aber du bist noch kein Champion. Aber hey. Ich hatte damals gesagt ich mache dich zu einem. Und du lernst gerade sehr sehr schnell, was es heißt unter Feuer zu leben. Du dachtest, du weißt was es heißt gegen mich zu kämpfen? Ich hätte dich beenden sollen, als ich die Chance hatte."


The End kämpft sich benommen in dem Stapel aus Gerümpel auf, während Drake den Kopf schieflegt und ausholt.


Drake: "Aber im Gegensatz zu dir bin ich lernfähig."


Der dumpfe Laut, als das Metall auf Ends Rippen trifft ist ekelerregend. Ein gepeinigtes Husten bricht aus ihm heraus, als Drake sofort den zweiten Schlag führt. Keine Gnade mehr.


Knallend trifft das Metall auf eine der Kameras, die End verzweifelt vor sich zerrt, um den Schlag zu blocken. Postwendend schleudert er sie in Richtung Vaughns, der sich gerade so aus dem Weg des schweren Objekts wirft, damit jedoch End die Chance gibt von Adrenalin gepeitscht auf die Beine zu kommen. Er wirft sich auf Drake, so dass die Stange in seiner Hand zu Boden klappert, doch ein Ellbogenschlag mit dem anderen Arm scheint End kurz zu betäuben.


Zeit genug für Drake schnell einen Schlagring aus seiner Hose zu fischen.


Drake: "Idiot."


Wie ein Donnerschlag ist das Klatschen zu hören, als der Stahl auf Ends Wange trifft. Reglos fällt er zu Boden, während ein Rinnsal aus Blut sich in seinem Mund zu formen beginnt.


Doch während Vaughn mit dem Sprichwörtlichen Schaum vorm Mund sich aufrappelt, stürmt eine ganze Reihe von GFCW Security heran und kriegen ihn gerade so an den Armen zu packen, bevor er sich erneut an End vergreifen kann, der würgend sich auf alle Viere schiebt.


Die Situation hat auch die Aufmerksamkeit Ask Skogurs im Hintergrund erregt, der seinen Weg aus der Szenerie gestoppt hatte und ruhig beobachtet. Das war es wohl, was Ask damit meinte, dass zu viele Jäger ihm die Beute verderben. Mit einem ruhigen Schulterzucken nimmt Drake es zur Kenntnis und lächelt die bestimmt 8-9 Securities vor sich an.


Drake: "Wie ist es so als Champion, End? Immer wenn man denkt eine Sache ist vorbei, will schon der nächste was von einem."

???: "Hey Bitch!"


Knallend schießt die Faust eines weiteren Mannes, den End besser kennt, als ihm lieb sein dürfte, gegen Ends Schläfe. Der verstärkte Handschuh an seiner rechten zeugt von Gebrauchsspuren, die nur selten glimpflich für seinen "Empfänger" ausgingen.


Zane: "Denkst du ich ziehe den Schwanz ein. Nenenene. Du hast da was... was Leviathan will."


Die Security blickt ein wenig irritiert auf die Szene, doch in der kurzen Ratlosigkeit taucht für die armen Männer unerwartete Unterstützung auf.

Levy wirbelt herum und rammt dem Mann, der ihn nicht grob, aber doch sehr bestimmt von The End wegzerren will den Kopf gegen das Brustbein rammt.


Zane: "Halt dich da raus Ask."

Ask ist da. Der Mann, der eigentlich nur eine Nachricht an den Champion schicken wollte, im Zuge seiner Kampfansage an die Champions der GFCW von vor zwei Wochen, steht jetzt hier vollkommen zwischen den Fronten. Eigentlich sollte ihm das ja egal sein, schließlich hat er weder für End, noch für Leviathan auch nur einen Hauch von Sympathien.


Ask: „Ist das dein Ernst? Willst du wirklich so kämpfen? Wolltest du nicht ein ehrenvoller Champion sein, der den Sport respektiert? Was hat das hier mit Respekt zu tun?“


Asks moralischer Kompass das Richtige zu tun und Zane davor zu bewahren, weiterhin falsch zu handeln, scheinen größer zu sein als seine Abneigung gegenüber The End. Es ist klar erkenntlich, dass Ask nicht wegen The End hier ist, sondern wegen Zane.

Energisch schüttelt Zane den Kopf und blickt Ask fassungslos in die Augen.


Zane: "Ich war ein Champion, Ask. Ich bin es nicht mehr, falls es dir nicht aufgefallen ist. Und der Mann, der der Champion ist? Der muss genau so behandelt werden, wenn ich da jemals wieder hin will."


Drake hebt die Augenbrauen, sagt aber nichts dazu.


Zane: "Also hör mit dem lächerlichen Gelaber auf. Wenn du Revange dafür willst, dass ich dich damals bloßgestellt habe..."


Einladend winkt er Ask heran.


Zane: "... oder tatsächlich diesem Stück dreck helfen willst, dann komm her. Ich hab die Schnauze voll von Gelaber."


Drake: "Och ich finds unterhaltsam."


Mit Wucht wirft er sich durch die Masse an Securities, um End erneut Schaden zuzufügen, während Ask nur einen Schritt nach vorne macht, was Zane sofort dazu bringt auch Skogur anzugehen.

Ask ist sichtlich verwirrt. Aber gut, so kennt er die Wrestler der GFCW… wenn ihm selbst ein Thomas Camden schon in den Rücken gefallen ist, dann kann man wohl bei niemanden eine gewisse Beständigkeit erwarten.


Zane geht auf Ask los, der die Schläge direkt abfängt, um mit eigenen zu kontern. Es entwickelt sich ein Schlagduell, ein grober Kampf, bei dem keiner von beiden so wirklich dominieren kann.


Zane: "Du willst Champion werden? Stell dich hinten an, Ask. Misch dich nicht ein!"


In der Zwischenzeit hat die Security Drake wieder unter Kontrolle bekommen und ein heraneilender Ringarzt steuert auf The End zu.


Drake: "Deine Zeit läuft End."


Verächtlich tritt er auf den Titel, der am Boden liegt.


Drake: "Sola..."


Mit einem dumpfen Schlag landet Zane neben ihm auf den Boden und starrt entgeistert auf Ask, der ihn mit Feuer in den Augen nur mit seinem Blick an den Boden zu fesseln scheint. The End starrt zwar in die Richtung der beiden, scheint aber gezwungenermaßen zu akzeptieren, dass diese Runde nicht mehr seine wird.


Drake: "Naja."


Er zerrt Zane auf die Beine, der sich schmerzverrt den Kiefer hält. Vaughn nimmt seine Augen nicht von Ask.


Drake: "Sicher, dass das der Kampf ist, den du willst?"


Selbstsicher grinst er und zieht in einer rhetorischen Frage die Augenbrauen hoch.

Doch Ask nimmt die Frage durchaus ernst. Er wirkt entschlossen. Aber er steht dort für sich, nicht als Unterstützung für The End. Dies wird zudem untermauert durch die Bildsprache, die zeigt, dass genug Abstand zwischen End und Ask ist.


Ask: „Was ich will, ist der Titel. Ich hab gesagt, dass ich dafür tun werde, was nötig ist. Und dabei ist es mir egal, ob ich gegen End kämpfen muss, gegen Zane oder gegen dich, gegen Leviathan… oder gegen euch alle. Ich werde kämpfen.“


Ask ballt die Fäuste, während er selbstbewusst zu Drake und leicht frustriert zu Zane schaut. Die gute Seele der GFCW scheint mal wieder von jemanden enttäuscht worden zu sein.


Noch immer gelassen - oder zumindest augenscheinlich gelassen - zuckt Drake die Schultern.


Drake: "Wenn du deinen neuen Freund wieder aufgepäppelt hast und ihr Onkel James besucht... sagt ihm schöne grüße. Nächstes mal bringe ich ihn um."


Während Drake und Zane nun also das Weite suchen, fällt der Fokus wieder auf denjenigen, der der Grund für dieses ganze Chaos ist. Auf The End. Die Ärzte wollen sich weiter um ihn kümmern, während er sich aber langsam aufrichtet.

Dabei stößt er die Ärzte von sich ab.


The End: „Verzieht euch…“


End will keine Hilfe. Wieder einmal wurde er gedemütigt, wieder einmal war Drake ihm ein Schritt voraus. Und das ausgerechnet heute. Ein unschönes Finale für diesen unschönen Tag. So gut The End es im letzten Jahr ging, so schwierig ist die Zeit seinem Titelgewinn.

Da muss sich was ändern.

Ask steht mittlerweile immer noch da, mit Blick zu The End. Es sieht nicht so aus, als wolle er ihm helfen. Wieso auch? Es sieht aber auch nicht so aus, als wolle er ihn angreifen. Würde auch nicht zu Ask passen.

End hingegen steht ziemlich wackelig auf den Beinen, während ihm das Blut noch aus dem Mund tropft. Er stolpert fast schon zu seinem Gürtel, den er aufhebt.


The End: „Du auch…“


Damit ist wohl Ask gemeint. Grimmig schaut End zu Ask. Er richtet sich, so gut es ihm nach diesem Angriff geht, auf. Er versucht den Anschein zu wahren, dass alles gut ist. Eine schwere Aufgabe. Nach einem wütenden Blick zum Waldmensch verlässt schließlich auch The End das Bild. Enttäuscht, geschlagen, frustriert. Er verschwindet im Dunkeln, wie ein geprügelter Hund, während Ask ihm nachschaut.

Ask, der hier in etwas hereingeraten ist, was nicht geplant war. Immer noch enttäuscht zieht auch er schließlich ab.


Und etwas weiter im Hintergrund… ja, da steht noch jemand. Die Party ist zwar vorbei, aber es gab einen weiteren unangekündigten Gast, der alles beobachtet hat. Wie der Vater, so der Sohn, steht dort in feinster Corleone-Manier Aldo Nero, der das Geschehen verfolgt hat.

Er hat End seine Hilfe angeboten. Genau deshalb. Der wollte nicht, nun sieht er, was er davon hat.

Erhobenen Hauptes und sogar leicht zufrieden steht er da, doch die Zufriedenheit hält nicht lange an, schließlich ist das gerade alles auf dem Rücken der Verletzung seines Vaters geschehen. Aber fürs Erste, kann er hier wohl nix machen.


Dog Collar-Match:

Alex Ricks vs. Robert Breads

Referee: Jack Bobo



Ricksenburg ist ewig und zusammen - selbst wenn Alex Ricks dieses Match allein bestreitet.

Allein im Lichtkegel - doch gemeinsam Champions.

Allein mit der Championship auf der Schulter - doch gemeinsam in Gedanken.

Allein geht der Mathematiker zum Ring - doch Antoine ist bei ihm, verfolgt das Geschehen backstage.


Der Freiburger geht seiner Aufgabe entgegen. Selbstsicher. Entschlossen. Fokussiert. Die Reaktionen der Fans werden ausgeblendet, Lauras Ankündigung ebenso. Er ist eine Hälfte der Tag Team Champions, ganz recht, aber Antoine ist immer an seiner Seite. Sie sind im Geiste verbunden. Was sich Sleaze überlegt hat..ist egal. Es wird nicht funktionieren.


Der Mathematiker erreicht den Ring, entert diesen, nimmt seine Pose ein, legt die Championship vor sich auf die Matte und ist sich gewiss:


Ricksenburg wird diesen Kampf gewinnen.


Ricksenburg ist ewig.



Das Theme von Sleaze (und nicht etwa das Solo-Theme von Robert Breads) klingt durch die Arena, als sein Gegner auf die Rampe tritt. Main Event Time – da, wo Breads der eigenen Meinung nach längst wieder hingehört. Da ist er wieder, und es ist nicht nur der Mainer, es ist gleich eine Big Match Situation: Gewinnt Breads heute Abend, bekommen Aiden Rotari und er bei GFCW Title Night ein GFCW Tag Team Title Match. Verliert Breads hier war es das fürs Erste mit den Titelambitionen.


Als wäre das nicht genug handelt es sich bei dem Duell heute Abend auch noch um ein Dog Collar Match – von Sleaze selbst so gefordert, also kann sich Breads darüber schlecht beschweren – und sowohl Antoine Schwanenburg als auch Aiden Rotari sind für die Dauer dieses Kampfes vom Ring verbannt. Ausgehend davon, dass weder Sleaze noch Ricksenburg allzu viele sonstige Freunde im Roster der GFCW haben, reduziert das die Wahrscheinlichkeit von Bullshit erheblich.


Im Seilgeviert angekommen zieht sich Breads das Sleaze-Merchandise-T-Shirt über den Kopf und lässt seinen Blick von Alex Ricks hin zu dem Gold wandern, welches er mit zum Ring gebracht hat, und welches ein Mitarbeiter der GFCW gerade behutsam von den Teilnehmern dieses Matches entfernt und zum Zeitnehmer bringen lässt.


Der Kampf der Ex-Protokoll-Mitglieder steht uns bevor, und vier GFCW Staff Member – zwei für jeden Wrestler – schieben unter dem ersten Seil die schwere, eiserne Kette in den Ring, die Breads und Ricks verbinden wird. Das hier sind Veteranen, ehemalige World Champions, ein Hall of Famer und ein zukünftiger Hall of Famer, die sich von nichts aus der Ruhe bringen lassen, aber diese Situation ist dann doch etwas Besonderes. Ricks testet mit den Händen einmal kurz an, wie hart die Kette tatsächlich ist, bevor er bestätigend nickt, als wären seine Vermutungen bestätigt worden, während man ihn das Halsband umlegt. Breads verzieht hingegen ein wenig das Gesicht, als sein Kehlkopf umschlossen wird.


Schließlich ist es so weit, und sowohl Alex als auch Robert sind „verkabelt“ worden. Verbunden durch eine lange silberne Kette, die jeweils am Hals der Kontrahenten endet, stehen sie da, und liefern sich einen letzten Staredown. Nette Worte hatte hier keiner der beiden füreinander über, und seit dem Vorlauf von Stranded hat sich die (zwischenzeitlich recht einseitige) Rivalität von Sleaze und Ricksenburg weiter gesteigert. Die Frage ist nun: Ist das hier nur der vorläufige Höhepunkt oder gar das vorläufige Ende?


Das Ergebnis wird es uns sagen.


Die Glocke läutet.


Robert Breads setzt sich hin.


Irritation. Was genau soll das hier werden? Der Blickkontakt wird nicht gebrochen, und Ricks scheint einen Moment lang zu überlegen, was das hier werden soll, als Breads mit allem, was er hat, an der Kette reißt. Instinktiv wehrt sich Ricks dagegen, nach vorne geschleudert zu werden, noch immer etwas perplex, ob dieser „Taktik“, bis ihm bewusstwird, dass er ruhig attackieren kann – Breads zieht ihn auf einen sitzenden Gegner zu, einen Gegner, der seine beste Waffe – die Kicks – nicht benutzen kann und auch ansonsten in einer schlechten Position ist.


Warum zur Hölle macht er das?


Das ist völlig sinnbefreit. Er hat jetzt fast eine Minute damit verschwendet, nichts zu kreieren als Verwirrung und nun, da Ricks den kurzen Schockmoment beigelegt hat, steht er über ihm, mehr oder minder frei zu tun, was auch immer er will. Was will er damit…


Oh.


Nichts kreieren als Verwirrung. Eine gute Minute Zeit verschwenden. Natürlich.


Ricks wirbelt noch rechtzeitig herum, um zu sehen, wie eine Gestalt auf den Apron klettert. Sie ist durch das Publikum gekommen, und das dauert eben einen Moment, einen Moment, den Breads ihm gegeben hat.


Du?!“


Irritation bei Alex Ricks. Nicht ganz zu Unrecht. Denn der Mann, der da auf dem Apron steht, ist nicht nur kein Freund von Sleaze – er ist vielleicht ihr bisher hartnäckigster Feind gewesen.


Niander Cassady-Taylor. Noch ein ehemaliges Puzzle-Teil des Protokolls.


Sich darüber Gedanken zu machen ist allerdings ein Luxus, den Alex Ricks nicht hat. Und so tut er instinktiv das Richtige – er stürzt sich auf den wahrscheinlichen Feind auf dem Apron.


Oder er versucht es zumindest.


Denn Breads klammert sich mit aller Macht an die Kette, lehnt sich nach hinten und verhindert, dass Ricks weiterkommt als bis etwa vierzig Zentimeter vor die Seile. Deshalb hat er sich hingesetzt: Würde Breads stehen, könnte Ricks immer noch mit einem plötzlichen Ruck das Gleichgewicht von Breads stören und er würde mit Alex nach vorn stolpern. So macht sich Breads so schwer wie er nur kann, lehnt sich nach hinten und hält Ricks buchstäblich an der Leine wie einen Pitbull, der UNBEDINGT auf jemanden losgehen will, aber schlicht nicht kann.


Der Mann aus Apron feixt, als er sieht, wie Ricks die Hände um den eigenen Hals legt, als er merkt, wie er nach hinten gezogen wird. Sofort schlüpft NCT durch die Seile in den Ring, und sein Arm schnellt nach oben. Das kurze, goldene Funkeln an seiner Faust lässt uns vermuten, dass er sich einmal mehr eines Schlagringes bedient – wie so oft gegen Sleaze, nun anscheinend in deren Sinne.


Und schon gehen die Lichter aus. Man mag ihm vieles vorhalten, aber wie man unfair zuschlägt, weiß Niander Cassady-Taylor. Er schlägt Ricks nieder, perfekt an die Schläfe, und mehr braucht es nicht, um einem Mann, dem gleichzeitig auch noch von hinten die Luft genommen wird, den Todesstoß zu versetzen. Ricksenburg mag ewig sein, aber über den Grenzen der menschlichen Biologie stehen sie bislang noch nicht.


Im Frühjahr standen Robert Breads und Niander Cassady-Taylor sich noch im Madison Square Garden eins gegen eins gegenüber und nun gab es hier irgendwie eine Wende, bei der sich noch nicht alle Puzzle-Teile zusammenfügen lassen. Alex Ricks knallt mit dem Rücken voran auf die Matte, und Breads steht nicht einmal auf. Er robbt einfach über den Ringboden, schiebt die Kette aus dem Weg und setzt den Pin an.


Eins.


Zwei.


Drei.


Herzlichen Glückwünsch den neuen No. 1 Contendern.


Sieger des Matches durch Pinfall: Robert Breads


Breads und Niander tauschen einen kurzen Blick aus. Da ist keine Freundschaft, kein Lächeln, keine Begeisterung, sondern ein Verständnis von „Jetzt sind wir quitt“, wie es scheint. Die GFCW Mitarbeiter hasten in den Ring, um den Kontrahenten die Ketten wieder abzunehmen, die sie ihnen doch eigentlich gerade erst angelegt hatten. Während Breads sich erhebt und Referee Jack Bobo bedeutet, er solle die Hand des Siegers in die Höhe heben, meint er lapidar zu den Staff Membern, Ricks könne die Kette ruhig weitertragen, er sei dran gewöhnt.


NCT sieht sich das Ganze an, recht unbeteiligt, verlässt den Ring aber noch nicht. Es scheint, als würde er noch auf etwas warten, und als jemand die Rampe herunter schlendert, wird auch klar, auf was: Das Match ist offiziell vorbei, also kann Aiden Rotari tun und lassen, was er möchte. Er wirkt seelenruhig und sehr entspannt – kein Wunder, ob des doppelten Triumphes von Sleaze an diesem Abend – während er den Blick auf NCT richtet, der nun aus dem Ring slidet, auf Rotari zu, und auf das blickt, was Aiden in den Händen vor sich herträgt.


Den Coal Miner’s Glove.


Die Waffe, die von Niander benutzt wird, um Leute niederzuschlagen.


Wie ist Aiden da drangekommen, wenn NCT es ihm nicht gegeben hat?


Gar nicht. NCT hat ihm den Handschuh gegeben.


Was bedeutet…


Kyle Douglas war mit Sicherheit alarmiert und bereit, nach NCT und Zeichen von ihm Ausschau zu halten, nach dem, was sich heute zugetragen hat. Einen zufällig vorbeikommenden Aiden Rotari, irgendwo im Hintergrund, wie gewöhnlich, beachtete man gar nicht groß, wenn man Ausschau nach irgendetwas oder irgendjemand anderem hielt.


Kyle Douglas hatte sicherlich nicht damit gerechnet, dass Aiden Rotari – von allen Menschen auf der Welt – die Drecksarbeit für NCT erledigt. Auf der anderen Seite ist Rotari sich nicht zu schade, seine Seele zu verkaufen, an egal wen, wenn es ihn weiterbringt – auch nicht an den Mann, der ihn blamiert und gequält, bekämpft hat und vernichten wollte. Wenn NCT ihm dafür diesen Main Event gewann, würde er den Laufburschen spielen.


Aiden Rotari und Robert Breads hassen Ricksenburg an diesem Punkt ausreichend, um sich auf einen Deal mit Niander Cassaday-Taylor einzulassen. Weil sie wissen, dass sie ohne ihn nicht gewinnen können – oder weil sie ganz sicher gehen wollten?


Breads rollt nun auch aus dem Ring, nur um sicher zu gehen, dass NCT keine seltsamen Spielereien abzieht. Doch es scheint so weit alles in Ordnung zu sein. Rotari überreicht NCT den Glove, und auch wenn hier keine Freundschaft entstehen wird, scheint es doch so zu sein, dass alle Beteiligten zufrieden sind.


Nun, zumindest die auf einer Seite des Feldes.


Es wird laut in der Halle, als noch jemand die Rampe herunterkommt – deutlich schneller, deutlich energetischer und vor allem deutlich wütender als Aiden Rotari vor ihm. Antoine Schwanenburg ist alles andere als begeistert von der Art und Weise, wie das alles hier von statten ging, und ist bereit, seinem Ärger Luft zu machen.


Zu dumm, dass die drei Männer, die dafür verantwortlich sind, dass er sich nun mindestens bis Title Night mit Sleaze herumschlagen muss, entweder clever oder feige genug sind – lassen wir das Ansichtssache sein – um sich nicht einem mit Adrenalin vollgepumpten Kaiser anzulegen. NCT verschwindet in die eine Richtung, Breads und Rotari in die andere durch das Publikum. Schwanenburg scheint einen kurzen Moment lang zu überlegen, tatsächlich die Verfolgung aufzunehmen, entscheidet sich dann aber doch in den Ring zu sliden und nachzusehen, wie es um seinen Partner steht.


Alex Ricks‘ Augen sind glasig, aber er ist wieder bei Bewusstsein. Er scheint noch nicht ganz in der Lage zu sein, die Situation zu verarbeiten – ein Schlag mit Metall an die Schläfe sorgt schon einmal dafür – aber er wird schon noch früh genug verstehen, dass Sleaze die nächste Eskalationsstufe herbeigeführt hat.


Was als Rivalität begann hat sich mehr und mehr in Richtung eines Krieges entwickelt, und diese hinterhältige und gerade deshalb irgendwo passende Aktion heute hat dem Ganzen sicherlich keinen Abbruch getan. Schwanenburg blickt von seinem Partner auf, in die Crowd, wo Breads und Rotari – mit genügend Abstand – stehen geblieben sind.


Breads hebt mit jeder Hand vier Finger. Vier und vier, vierundvierzig – die Zahl der Tage bis Title Night. Rotari sieht lediglich überaus zufrieden mit sich aus, nachdem er ENDLICH Antoine Schwanenburg Paroli bieten konnte… auf eine gewisse Art und Weise zumindest.


So viel dürfte klar sein: Ricksenburg wird das nicht auf sich sitzen lassen. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen, noch nicht einmal im Ansatz. Bei Title Night werden diese zwei Teams in einem Re-Match aufeinandertreffen, dieses Mal wird es um die GFCW Tag Team Titles gehen und keine Seite denkt auch nur daran, den Kürzeren zu ziehen.


Willkommen auf der Road To GFCW Title Night 2023.



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Danke an alle Schreiber!!!