War Evening, Kassel (Eissporthalle), 03.08.2018


In Kooperation mit




Einmal mehr begrüßt uns Zico Chains 'Mercury Gift' und die Kassler sind absolut aus dem Häuschen. Als das allseits beliebte GFCW Intro auf dem Titantron gezeigt wird, stehen sie hier Kopf. Ein Pyrofeuerwerk gibt es aufgrund einer leicht defekten Klima-Anlage und den Brandschutzbestimmungen leider nicht, aber die Hallenscheinwerfer verwandeln die Arena in ein Blitzlichtgewitter und die Fans feiern sich selbst dennoch ab. Die Ausgaben zuvor waren ein voller Erfolg und jetzt geht es in der Hessen weiter. Fantastische 6750 Fans haben sich hier eingefunden, um die wahrscheinlich beste Ausgabe des War Evenings in diesem Jahr zu genießen. Sie freuen sich wie bolle, dass nach einem Jahr Abstinent wieder eine War Evening hier stattfindet und genau aus diesem Grund ist die Halle auch bis auf den letzten Platz ausverkauft.


Pete: "GFCW-GALAXY! WIR - SIND - LIIIIIVEEEE AUS KASSEL!!"

Sven: "Auch wenn die Kassel Huskies hier sonst zu Hause sind, so ist es hier dennoch brütend heiß. Aber das hält uns nicht ab, dennoch die Hütte abzureißen."

Pete: "Es ist heiß, aber so langsam gewöhnt man sich doch an die Temperaturen, oder? "

Sven: "Na ja, ich gewöhne mich da wohl nie dran, aber was will man machen! Aufwärmen braucht man sich nicht, da kann es gleich mit der Action losgehen."

Pete: "Absolut! Dann fangen wir doch direkt mal an, was erwartet uns heute?"


Singles Match:
Rob Gossler vs ???
Referee: Mike Gard


Pete: "Der Hamburger muss sich hier und heute einer unbekannten Gefahr stellen."

Sven: "Genau wie der Hamburger SV das heute auch tun muss...Zufall?"

Pete: "Ich kenne mich mit Fußball nicht aus, Sven, lass uns mal beim Wrestling bleiben."

Sven: "Na gut. Ein heißer Kandidat für den Posten der drei Fragezeichen ist natürlich Drake Infinity. Irgendwas hat er sicherlich mit dem Match zu tun, wenn er auch nicht selbst antritt. Der Mann liebt seine Kopfspielchen, der hat sich sicherlich was ausgedacht. Aber Rob ist ein harter Kerl, der wird sich jeder Herausforderung stellen."

Pete: "Das Zeug dazu hat er auf jeden Fall! Aber wer hat das Zeug im nächsten Match den Sieg einzufahren?"


Singles Match:
Alex Ricks vs Tyler Lonesome.
Referee: Henry Phoenix Jr.


Pete: "Der Mathematiker muss sich mit dem ehemaligen Tag Team Champ anlegen."

Sven: "Die Animals haben ja noch eine Rechnung mit Ricksenburg offen. Bislang haben sie den Titelverlust eher hingenommen, anstatt sich zu grämen. Vielleicht kann Tyler die Wut des Titelverlustes hier kanalisieren."

Pete: "Welche Rolle Daniel und auch Schwanenburg haben werden, ist auch interessant. Daniel wird definitiv am Ring stehen, Schwanenburg hingegen ist nicht angekündigt..."

Sven: "Ich weiß nicht, ob das viel zu sagen hat. Schwanenburg kann das doch ohnehin ändern, vielleicht will er eine Nebelkerze werfen."

Pete: "Eine Nebelkerze würde ich auch Mike Sheppard zutrauen."


Singles Match:
Frank Bobo vs Mike Sheppard
Referee: Jo Dardano


Pete: "Denn er muss sich gegen den Trucker beweisen."

Sven: "Das ist sehr interessant. Sheppard ist im GFCW Ring noch immer nicht so wirklich angekommen, aber Dank seinem Mentor spielt er dennoch eine Rolle. Ob Sullivan hier auch eine Rolle spielen wird?"

Pete: "Der Trucker jedenfalls ist auf der Überholspur. Er hat zwar gegen Sullivan verloren, aber in jedem Match bislang hat er sich fantastisch präsentiert. Der Mann ist eine Gefahr im Ring."

Sven: "Da muss ich zustimmen. Für Mike ist es ganz gut, dass er hier wahrscheinlich der Underdog ist. Der hat das Talent Frank zu schlagen, er muss es nur aufs Parkett bringen."

Pete: "Sheppard sollte jedenfalls gewinnen, wenn er im Fatal 4 Way ernst genommen werden möchte. Gewinnt Frank, hat er zwei von dreien besiegt. Das wäre eine Hausnummer."


Singles-Match:
Derek Jones (/w Anthony Monroe) vs Antoine Schwanenburg (/w Alex Ricks)
Referee: Mike Kontrak


Sven: "Antoine muss sich mit einem der D.E.P.P.N. messen, Derek Jones darf sich mit Antoine messen."

Pete: "Die Verhältnisse könnten klarer eigentlich kaum sein. Derek ist ein Tag Team Wrestler und Antoine ist einer der Top-Athleten der letzten Dekade. Aber... Wunder gibt es immer wieder"

Sven: "Hörst du auf zu singen, Mann? Aber du hast da auf jeden Fall recht. Derek braucht ein Wunder, um zu gewinnen. Antoine ist jetzt auch nicht der Mann, der Gegner unterschätzt, der macht eher kurzen Prozess. Aber wenn Derek es IRGENDWIE gelingt ein paar Aktionen aneinander zu reihen... ich will es mir gar nicht ausmalen, ne, Antoine wird gewinnen."

Pete: "Aber was wäre das für eine Schlagzeile, wenn Derek Jones Antoine Schwanenburg besiegt? HEADLINE OF THE YEAR!"

Sven: "Wie gesagt, da müssten schon alle Planeten in einer Reihe stehen und Antoine muss ein Piano auf den Kopf fallen, welches vom Hallendach fällt. Ich freue mich aber dennoch drauf, wäre schon wenn Derek ein bisschen mithalten könnte."

Pete: "Und damit war es das auch mit den heutigen Matches! Sven und Pete...."


Der Kommentator bekommt einen Jens Lehmann Gedächtnis Zettel zugesteckt.


Pete: "Ehm, Moment! Eine Sache gibt es da noch!"


Pete entfaltet den Zettel, Sven reißt ihm das Stück Papier jedoch aus der Hand.


Sven: "Laaadiiies and Geentlemeeen! Wie Bryan sagen würde, PLAYER hat angekündigt noch HEUTE die Konfrontation mit dem CHAMPION JASON CRUTCH ZU SUCHEN!"

Pete: "Wow! Das ist ja mal eine Nachricht! Was genau das nun heißen wird... darüber können wir nur spekulieren, aber ich will es herausfinden! Und deshalb geben Sven und Pete jetzt ab! Bis später!"



Eine dampfende Tasse heißen dunkelbraunen Kaffee versprüht ihre Hitze und brennt in den roten Augen des Punksters Rob Gossler. Mit beiden Händen hält er seinen zitternden Körper an der heißen Tasse fest – am Anfang eines weiteren heißen Sommertages, der mit seiner Wärme erst begonnen hat.


Fest schlagen zwei Hände auf den massiven Bürotisch.


Seine Augen wandern müde in die Gesichter von niemand geringerem als Johnboy Dog, gerade erst wieder als Commissioner inthronisiert sowie Al „Spawn“ Simmons – die volle Lutsche Chefetage und er mittendrin und vollkommen überfordert. Es ist erst 9 Uhr und er pflegte bis dato um diese Uhrzeit erst Schlafen zu gehen.


Nun befindet er sich im Kreuzfeuer seiner mächtigsten Kritiker und wäre doch so gerne im Bett geblieben.


Fürwahr, die Stimmung ist nach dem desaströsen Auftritt des Hamburgers aus der letzten Show gegen Drake Infinity wirklich nicht die Beste.


„Weißt Du, Rob…..du hättest nur funktionieren müssen und die Welt hätte dir zu Füßen gelegen. Du weißt mittlerweile seit vielen Jahren, wie der Hase läuft. Und doch….Akzeptanz deinerseits scheint irgendwie ein Thema zu sein, das nicht deins ist, mh? Nicht nur ich bin sehr enttäuscht.“

JBD schafft es, ziemlich enttäuscht dreinzublicken und holt den Gossler an den Laptop.

JBD: „Schau, ich habe extra eine Seite für dich aufgemacht. Rob-Gossler-Wills-Wissen.de. Frag nicht warum, war halt’n günstiges Angebot. Aber nun liegt’s an dir: Was willst Du wissen? Wie man mit Geld umgeht? Oder doch eher, wie man sich im Ring bewegt, wie man sich fit bekommt? Wie man es schafft, nüchtern in den Ring zu steigen, damit man nicht den Ring vollkotzt und sich zum Gespött der Leute macht?“


Kleinlaut ist Rob nicht wirklich in der Lage da gegen zu halten. Die Müdigkeit, der angegriffene Körper....


JBD: „Rob jeder kann doch mal ein Match verlieren.“


Simmons kann sich gar nicht einkriegen.


Simmons: „Ein Wrestler der Im Free TV kotzend im Ring herumstolpert? Wie sollen wir diesen Auftritt unseren Sponsoren erklären...“

Man ahnt, dass der gute Spawn kurz vor seinem inneren Reichsparteitag steht. Immerhin war er derjenige, der Rob Gossler – nachdem sich zwei Menschen für ihn eingesetzt hatten – schweren Herzens wieder eingestellt hatte.


Simmons: „Verdammt wir haben im Vorfeld mit Ihnen sogar geworben....ich wusste, dass war eine schlechte Idee. Ich habe mich nur geschämt.“


Verzweifelt fährt sich Simmons durch das mit Sorgen zerfurchte Gesicht.


Simmons: „Es ist alles meine Schuld ich hätte Sie nie einstellen dürfen und jetzt haben wir den Salat.“


Schließlich reicht Simmons Gossler eine Visitenkarte


Simmons: „Ok, hören sie zu: Sie brauchen Hilfe.....hier...“


Er greift in seine Brieftasche und steckt Rob eine Visitenkarte zu. Der Hund, daneben sitzend, runzelt die Stirn.


Simmons: „Hier die Nummer eines fähigen Therapeuten, der sollte Ihnen helfen können.“


Ernst blickt ihm Simmons in die durchzechten Augen. Dann ist der Hund an der Reihe, während Gossler die Karte desinteressiert mustert. Beim Namen des Therapeuten scheint es sogar einen Moment zu klingeln.

Rob Gossler: „Aber…aber das ist doch nicht…?“

JBD schüttelt den Kopf, nickt dann aber.

Johnboy Dog: „Hörmal, Punky. Wir machen das hier nicht zum Spaß. Du warst Intercontinental Champion und auch wenn das ein paar Jahre her ist: Da kannst Du wieder hin! Wir haben in dich investiert und tun das immernoch, aber langsam ist mal ein wenig Payback angesagt. Dazu zählt eben auch, sein Leben in den Griff zu bekommen. Und da Du das offenbar alleine nicht schaffst, haben wir dich zum besten Therapeuten vermittelt, den es gibt. Und der schon klare Ergebnisse vorweisen kann.“

Gossler schnauft.

Johnboy Dog: „Ich möchte dich daran erinnern, dass auch mein Werdegang nicht immer einfach war. Und selbst der alte Hund hat Hilfe gebraucht – und sie angenommen. Wenn Du das packst, und wir eine Entwicklung sehen, kannst Du mehr verdienen als die paar Kröten, die dir gerade ob des Schadens bleiben, den Du regelmäßig anrichtest. Ich hasse es, mit jemandem der in deinem Alter ist, wie mit einem Kleinkind sprechen zu müssen, aber scheinbar ist das im Moment die einzige Sprache die du verstehst – was ich ausgesprochen schade finde. Aber ich bin mir wie gesagt sicher, dass wir dich hinbekommen und du schon bald wieder DER Rob Gossler bist.“

Ein anerkennendes Schulterklopfen folgt, doch im nächsten Moment lässt der Hund eine kleine Bombe platzen.

Johnboy Dog: „Ich habe dir, quasi als eine meiner ersten Handlungen, einen sehr fähigen Gegner für deinen heutigen Kampf besorgt. Du musst diesen Kampf nicht gewinnen – und SOLLST ihn nicht gewinnen – aber ich will, dass du so nahe wie möglich an die Grenze kommst. Deinen Gegner stelle ich dir vor, wenn es soweit ist.“

Ein Nicken bekommt der Psychopunk noch zusammen, ehe er etwas überstürzt aufsteht und sich aus der Türe schiebt. Zuviele Eindrücke auf einmal!



In den Strahlen der frühen Morgensonne glänzen noch einige Regentropfen auf dem Gras der weiten Wiese. Rund herum finden sich einige Bäume, hauptsächlich in eine Richtung. Offensichtlich Waldrand. Allgegenwärtig ist das, viel zu laute, Gezwitscher der Vögel. Aber wenn man sowas mag, ist das ein Bilderbuch-Morgen.

Naja fast. Erstens ist es viel zu warm und zweitens gibt es weniges was unpassender in dieser Szenerie wäre, als ein fetter Wrestlingring. Und einen Lord of Madness, der mit einer Wasserpfeife daneben sitzt und gewaltige Dampfwolken ausstößt. Und abgeranzte Schuppen, die halb in Wald stehen. Eigentlich sieht das alles ziemlich abgefuckt aus.


Rob Gossler steht in der Nähe des Rings.Weiß der Teufel, woher Drake die Location hat. Ob ihm alles hier gehört oder er einfach drauf scheißt. Rob schlürft seinen Automatenkaffee und wünscht sich ein weiteres Mal in diesen Tagen, er wäre nicht aufgestanden oder hätte die SMS von Drake gar nicht erst bejaht.


Drake schwingt sich lässig aus dem Stuhl und platziert sich vor dem Hamburger. Ein lautes Lachen schallt durch die einsame Gegend, entweicht Drakes Kehle, als er den Kopf in den Nacken wirft.


Drake: „Ich wusste, dass du kommst....“


Rob sieht in der Zusammenkunft mehr einen notwendigen, unangenehmen Austausch, selbst wenn es darum geht, ihn wieder auf die Höhe zu bringen. Daraus macht er auch keinen Hehl, als er versucht die Worte Infitiys an sich abprallen zu lassen.


Rob: „Du machst mir immer noch weniger Angst als dieser verschissene Psychodoc zu dem die Big Daddys mich schicken wollen, digger!“

Wie ein neugieriges Kind legt Drake den Kopf nach links und rechts.


Drake: „Angst? Ich will dir doch keine Angst machen?“


Er legt Rob den Arm um die Schultern und zeichnet mit dem anderen eine unsichtbare Headline in den Himmel.


Drake: „Wir sind hier, um dich NEU zu erschaffen.“

Ein kehliger Laut, als würde Drake gerade aufhören zu Lachen, nachdem er das seit 5 Minuten getan hatte, ertönt.

Drake: „Cool, oder?“


Lässig schlägt Drake Rob den Kaffee aus der Hand, die Flüssigkeit landet halb auf dem Boden, halb auf der Hose des Ex-Champs.


Rob: „Hey was soll dass man?!“

Sich rückwärts von Gossler entfernend, wird nun auch Drake ernst.


Drake: „Du kannst dir doch jetzt ne neue leisten? On top: Jetzt wo du dich bereit erklärt hast, dein Leben mit meiner Hilfe in den Griff zu kriegen, wird sich einiges ändern. Kein Alkohol, keine Drogen und auch kein Koffein. Zumindest on my watch. Wenn du dich selbst zerschießen willst bitte, aber dann erwarte nicht, dass ich dir helfen kann und werde.“


Als er Gosslers Blick zur Pfeife bemerkt, an der Luna immer noch sitzt und die Szene fröhlich beobachtet, nimmt er eine gespielt arrogante Pose ein.


Drake: „Außer natürlich du hast eine innere, perfekte Balance gefunden, die es dir erlaubt, all das zu dir zu nehmen.“


Er dehnt sich.


Drake: „Mal im ernst: das Zeug zerfickt deine Ausdauer, weshalb ich aufgehört habe, bis auf ganz seltene Fälle. Aber wenn du mehrmals in der Woche dich besäufst, auf Trips gehst oder rauchst, dann merkst du das. Dieses Handicap anzunehmen, wäre dämlich.“


Lustlos trottet Gossler zu ihm, von Drakes Art und Geschwafel sichtlich genervt.


Rob: „Also?“

Drake: „Du solltest deinem Erlöser mit etwas mehr Respekt entgegen treten. Aber bitte nicht anfangen vor mir zu kuschen, das ist genau das, was ich nicht erschaffen will: Einen gehorsamen Schoßhund. Ich bin kein Magier, also geht deine Wiedergeburt weder von heute auf morgen, noch wird es schmerzfrei.“


Rob Gossler erscheint tatsächlich ein wenig verschreckt von der Bestimmtheit Infinitys.


Rob: „Und was soll ich jetzt machen?“

Drake: „Wir trainieren. Und los: Laufen.“


Und so laufen die Beiden einige Runden am Waldrand entlang. Zunächst noch ganz geschmeidig, gespickt mit der einen oder anderen flapsigen Bemerkung seitens Gosslers in Richtung Infinity. Doch die lassen nach. Je länger er läuft. Müde fällt er bereits nach kurzer Zeit zu Boden, wie ein nasser Sack.


Drake hat da schon wieder gut lachen und scheint noch nicht wirklich angestrengt. Aber dass der Junge die Ausdauer einer Dieselmaschine hat, wissen wir spätestens seit dem Match gegen Frank.


Drake: „Du wirst doch nicht schon schlapp machen? Das war doch erst die Aufwärmrunde.“


Nach einigen Kniebeugen wird Rob zu Liegestützen genötigt, wobei ihm Drake überlegen den Fuß auf den Rücken stellt und Rob gegen ihn ankämpfen lässt. Rob weiß, er wird hier herausgefordert und lässt es darum mit sich geschehen. Dennoch ist eine gewisse Abneigung abzulesen umso mehr Schikanen Drake ihm aufdrückt. Sit-Ups, bei denen ein Nagel unter Gosslers Rücken platziert wurde, damit er sich bloß nicht ablegt. Mehr Übungen mit mehr Sabotage und mehr Schmerz.


Schließlich stehen sich die beiden Kämpfer im Ring gegenüber.


Drake: „SPARRING TIME! Versuche meinen Angriffen ausweichen.“


Rob lächelt seinem Gegenüber trotz der bisherigen Anstrengungen provozieren entgegen.


Rob: „Kein Problem.“


Die rechten und linken Haken und Geraden fliegen Rob in immer schnellerer Abfolge entgegen, doch Rob versteht es, sich nicht treffen zu lassen. Konzentriert weicht er den Angriffen Drakes aus. Es ist offensichtlich, dass Gossler kein Anfänger ist und durchaus noch fähig, wenn er nicht vollgepumpt bis oben hin ist. Auch Drake nimmt das mit einem leichten Grinsen zur Kenntnis. Er wirkt… Zufrieden? Eher bestätigt!


Rob fühlt zum ersten Mal in dieser Trainigssession eine Gelegenheit zu glänzen und trägt dies auch offen zur Schau. Aggressiv schickt Drake Rob einen lehrbuchmäßigen Kick in die Seite und trifft perfekt die Leber. Rob klappt zusammen, wie eine Marionette, deren Fäden durchtrennt werden.

Gossler bleibt nach diesem brutalen K.O erstmal liegen und lässt nur gelegentlich ein schmerzerfülltes Stöhnen oder Husten hören.


Triumphierend kommt Drake auf ihn zu stolziert (nur echt mit Infinitys arrogantem Grinsen) und zieht ihn am verschwitzten Haarbüschel nach oben.


Drake: „Ich habe es Frank gezeigt und dir auch: Du musst auf alles vorbereitet sein.....Punk! Und vor allem darfst du niemals, NIEMALS auch nur daran denken, nach den Regeln zu spielen. Wofür hältst du mich? Den barmherzigen Samariter? Dein Hirn funktioniert noch nicht so, wie es sollte. Würde es das, hättest du mich ausgeknockt, nach all der Scheiße die du getan hast, und dich nicht daran aufgegeilt, dass du Punches mit 50% ausweichen kannst. Bist du wirklich so verzweifelt? Dass du das ohne Fragen zu stellen hinnimmst?“


Gosslers Kopf wird aus dem Griff freigegeben und schlägt im Ring auf. Mitleidslos starrt Drake ihn an.


Drake: „Los auf, es geht weiter.“

Rob: „Das soll dein neuer Weg sein? Das soll meine Zukunft sein?“

Er spuckt Drake vor die Füße.


Rob: „Fick dich! Im ernst man.“


Irritiert blickt Drake auf ihn herab.


Drake: „Hoooooooo?“


Er stellt seinen Fuß auf Gosslers Kopf und drückt dessen Gesicht in seine Spucke und seinen Schweiß. Langsam beugt er sich zu seinem… Schützling? hinab.


Drake: „Rebellion?“

Aus der Stimme dringt ein großes Maß an Amüsiertheit.


Rob versucht sich freizuwinden.


Rob: „Du meintest doch gerade...“

Drake: „DU VERSTEHST ES NICHT! Aber das wirst du. Wir haben Zeit. Auch wenn du meinen Weg jetzt noch nicht verstehst, annimmst oder verinnerlichst, auch wenn du offensichtlich sehr viel gebrochener bist, als ich dachte... Wir haben Zeit. Und wenn wir dich nicht in Form haben, bringt all das Mindset nichts, weil dich ne Mutter mit Kinderwagen überfahren könnte. Also weiter.“


Er gibt Rob frei, doch der rollt sich aus dem Ring.


Rob: „Genug für heute!“


Den Mittelfinger in der Luft entfernt er sich, während Luna und Drake nachdenklich und ein wenig überrascht, aber keinesfalls unzufrieden wirken.



Das World Matchplay ist vorbei, doch in der GFCW fliegen die Pfeile trotzdem. Das kann ja nur eines bedeuten. Die Kamera hält sich zurück, bleibt starr, sodass man bestens daran teilhaben kann, wie Alex Ricks meditativ seine Schritte zum Oche geht, auf die sich nicht mehr im Bild befindliche Dartscheibe wirft und im Anschluss für einen Moment aus dem Bild verschwindet. In seinem Rücken, zumindest wenn er sich zum Werfen bereit macht, ruht sich Antoine Schwanenburg auf der Bank vor der Garderobe aus. Ein übliches Bild bei den Tag Team Champions. Nur der Hall of Famer, der ein wenig verloren zwischen den beiden steht und noch auf ein Zeichen des Kameramanns, dass er live ist…nur der ist nicht immer da. Aber oft genug, um zu wissen, wie solche Gespräche ablaufen.


Mäc Müll: Meine Damen und Herren, begrüßen sie bei mir die GFCW Tag Team Champions, Ricksenburg.


Kurze Blende in die Halle – die Euphorie hält sich in Grenzen. Schwenk zurück zu Mäc Müll und eben diesen Schwenk tut der Interviewer auch in Richtung Darter.


Mäc Müll: Alex, vor allem DU hast um dieses Gespräch gebeten, daher möchte ich gar nicht mit einer Frage beginnen, sondern dir direkt die Möglichkeit bieten, zu sagen, was dich beschäftigt.


Und den Mathematiker beschäftigt immer so einiges. Das weiß Mäc Müll gut genug, stellt sich innerlich vielleicht sogar schon darauf ein, dass dies seine letzten Worte in diesem Gespräch waren. Aber er hält das Mikro abwartend zur Seite, während der Mathematiker den letzten Pfeil ins Board wirft, sein Ergebnis kurz begutachtet, zustimmend nickt und sich dann zum Mann im Anzug dreht. Vorbereitungen abgeschlossen, jetzt kann er seinen Gedanken freien Lauf lassen. Haltung wie immer – Kopf gesenkt, Hände hinter dem Rücken ineinandergelegt. Ein kurzes „Hmm“, dann geht es los.


Alex: „Ricksenburg sind die Tag Team Champions.“


Das freut in der Halle so gut wie niemanden, aber das ist nun einmal Fakt. Deswegen auch sicherlich nicht alles, was Ricks hier zu sagen hat.


Alex: „Ricksenburg ist der Mittelpunkt von German Fantasy Championship Wrestling.“


Das kann man schon mehr anzweifeln, die Buhrufe bleiben auf jeden Fall bestehen. Ricks aber spricht weiter, hört die Fans ja eh nicht. Stattdessen deutet er kurz mit einem Handzeichen auf den Gürtel, der neben ihm auf dem kleinen Beistelltischchen steht. Dann verschwindet die Hand wieder.


Alex: „Als Antoine und ich uns aufmachten, diese Titel zu gewinnen, haben wir allen erklärt, dass wir diesen Titeln wieder die Relevanz geben, die sie verdienen und die sie einst hatten. Und alles, was wir seitdem taten…ist positiv.“


Langsam müssten die Buhrufe doch bis in die Katakomben durchdringen.


Alex: „Seit Brainwashed sind Antoine, ich und somit auch diese Titel das große Thema dieser Liga. Seien es Kilian Sullivan und Michael Sheppard, die womöglich noch immer auf eine Danksagung warten, die niemals kommen wird, sei es Drake Infinity, der meint, uns fragwürdige Absichten zu unterstellen. Wer den Radius seiner eigenen kleinen um sich konstruierten Kugel überschreitet, trifft unweigerlich auf diese Tag Team Titel.“


Wieder der Fingerzeig auf das Gold. Antoine hört sich alles entspannt aus der Entfernung an. Alex klingt gefühlskarg wie immer, doch seine Worte sprechen eine andere Sprache. Ihn nervt ALLES.


Alex: „Was zum nächsten Punkt führt. Der Wiederaufbau der Tag Team Szene erfordert Arbeit. Antoine und ich arbeiten auf Hochtouren. Antoines Vertrag ist kein Betrug an der Liga, er ist eine Hilfe für sie. Wir geben Derek Jones und Anthony Monroe, neuen Talenten, die Möglichkeit, die Titel zu erlangen. Wir geben den Animals with Attitude die Möglichkeit, diese Titel wieder zu erlangen. Wir geben neuen Kämpfern die Möglichkeit, diese Titel zu erlangen und sich in dieser Liga zu empfehlen, um die Tag Team Szene zu stärken. Wir laden unsere Herausforderer zum Dialog. Doch in den Augen der Zuschauer bleibt unser Handeln falsch.“


Unterstreichend wird wieder einmal kurz die buhende Halle eingeblendet, die von der Selbstbeweihräucherung wenig hält.


Alex: „Wir haben die Animals with Attitude ungerecht entthront, wir scheuen uns vor wirklichen Kämpfen und beschäftigen uns nur mit Niemanden. Wir sind egoistisch und interessieren uns nur für unsere eigenen Vorteile. Es sind die Vorwürfe der Mehrheit der Zuschauer…und sie sind uns egal.“


Ricks beherrscht offensichtlich das 1x1 des Einschmeichelns bei Fans bestens.


Alex: „All die Vorwürfe unterstreichen, was ich sagte. Michael Payne bestimmt eigenmächtig die Regeln seiner Kämpfe und sucht sich eigene Gegner aus, ob sie sich in der Vergangenheit bewiesen oder nicht. Doch sein Handeln verpufft, das Medienecho gilt Ricksenburg, gilt den Tag Team Titeln.“


In all der Zeit blickt Ricks nicht auf, ändert seine Stimme nur minimal an den passenden Stellen. Die einzige Bewegung in der Szenerie ist der gelegentliche Fingerzeig auf den zwischen den beiden ruhenden Titel, der auch hier wieder erfolgte.


Alex: „Wir besiegen Lonesome Tyler und Daniel nach Ansicht vieler ungerecht, doch sie sinnen nicht auf Rache. Sie tauchen lieber unter. Wir suchen die Konfrontation, laden sie zu unserem Kampf ein, doch nach der Bedeutungslosigkeit des Vaters sind sie nun das Anhängsel von Jason Crutch. Attackieren für ihn hinterrücks die New Breed und werden weiter gefeiert, denn die New Breed ist bei den Zuschauern unbeliebt. Zwei mal Minus ergibt bei German Fantasy Championship Wrestling Plus. Sie bleiben die fröhlichen Randerscheinungen, die sich stets unterordnen können, um ihre eigene Relevanz nicht beweisen zu müssen. In der Zwischenzeit ist Ricksenburg damit beschäftigt, die Reputation der Titel, die die beiden so ruiniert haben, wieder zu erschaffen. Die Anzahl der Titelkämpfe haben wir nach zwei Sendungen schon eingeholt. Wir sind die Bösen…doch wir sind da.“


Kurzer Blick hinüber zu Antoine, ja, der ist tatsächlich auch immer noch da. Hört sich das Ganze von der Seite an, lässt sich nach wie vor nicht viel anmerken, verzieht nur hier und da die Miene. Dann dreht Ricks den Kopf wieder zu Mäc Müll…endlich auch mal Augenkontakt.


Alex: „Heute sollen die Animals with Attitude endlich beweisen, warum sie einmal diese Titel hielten. Ich habe es Lonesome Tyler ja schon bei unserer Begegnung vor ein paar Monaten gesagt. Dass wir aufeinandertreffen, ist nur eine logische Konsequenz. Ich weiß, er ist talentiert…ich frage mich nur, ob er das auch zeigen kann.“


Eine Drohung? Oder einfach nur eine offene Frage? Bei solch einer Satzbetonung kann man nur schwerlich zwischen Lob und Mordgeständnis unterscheiden, aus Ricks‘ Blick wird man ja auch nicht schlauer. So verharrt Mäc Müll einfach nur für einen Moment, hält Ricks noch immer das Mikrofon hin, doch von ihm kommt nichts mehr. So nimmt der Hall of Famer vorsichtig das Sprachrohr wieder zurück und kurz bevor er sich dreht, beginnt er doch noch einmal mit Alex zu reden…


Mäc Müll: „Danke, das war…sehr ausführlich…Antoine, möchtest du dazu auch etwas sagen?“


Der Triple Crown Champion wirkte fast so, als ginge das komplette Interview an ihm vorbei, aber in einem Ruck richtet er sich auf und nickt bedächtig den Kopf. Eine Hand ans Kinn, mit dem Zeigefinger klopft er auf seine Wange.


Antoine: "Nichts läge mir jemals ferner, als die GFCW bewusst durch falsche Entscheidungen in den Ruin zu treiben. Alles, was ich tue, hat Hand und Fuß, ja, das hat es. Wenn vereinzelte Individuen nicht verstehen, welche Agenda hinter meinem, hinter UNSEREM Handeln steckt, dann ist das eben so. Ich versuche erst gar nicht, es den Leuten zu erklären, die so offensichtlich beschränkt sind oder es vorgeben zu sein. Nichts ist Alex und mir wichtiger, als das Wohl dieser Liga. Ist es nicht so, Alex?"


Der Mathematiker nickt, ist in der Zwischenzeit aber auch wieder zum Darten übergegangen.


Antoine: "Und aus diesem Grund habe ich eine Entscheidung getroffen. Lonesome Tyler ist aus dem Match gleich gestrichen. Daniel wird seinen Platz einnehmen. Beschlossen und verkündet."


Nicht nur Mac wirkt verdutzt, auch Alex wird überrascht, obgleich er sich nicht viel anmerken lässt. Der Pfeil verharrt aber trotzdem länger in seiner Hand. Abgesprochen war das wohl nicht.


Antoine: "Zwei ehemalige Intercontinental Champions, die sich dort gegenüberstehen. Wenn das nicht zeigt, wie sehr mir das Wohl der GFCW am Herzen liegt, dem ist wahrlich nicht mehr zu helfen! Ich nutze meinen Blanko-Scheck nicht um mir die Welt zu machen, wide-wide wie sie mir gefällt, nein, nein, das tue ich sicherlich nicht. Ich treffe Entscheidungen, welche völlig und vollkommen sind. Punkt."


Der Reporter wirkt noch ein wenig verdutzt. Hat er noch eine Frage?


Antoine: "Und jetzt Abflug, trag das Wort in die Welt hinaus, oder was auch immer."


Joa, das war deutlich genug für den Hall Of Famer. Er verzieht sich tatsächlich aus der Kabine der Champions. Macht die Tür auf und plötzlich rauscht Johnboy Dog an ihm vorbei. So schnell kann er gar nicht reagieren, dass er ihn nach dem Grund für die Hektik fragen kann. Kaum ist Mac Müll raus, beginnen Alex und Antoine zu reden. Bedarf scheint es ja zu geben, doch die Kamera kann dies nicht mehr einfangen.


Fade Out.



Wir befinden uns in einer eher ländlich wirkenden Gegend. Wir hören Autos, die vorbei brausen und sehen den kirschroten Truck von Frank Bobo, wie er auf leicht sandigem Untergrund direkt neben einem Baum geparkt ist. Es wirkt so, als stünden wir an einer abgelegenen Raststätte oder ähnlichem und wir erkennen wir Frank, wie er gerade an den Felgen von Madison II herum poliert.


Die Kamera fährt näher und näher an Frank heran.


Näher.


Näher.


Bis sie direkt hinter im Halt macht. Frank pfeift ein Liedchen und es passiert erst einmal nichts. Der Kameramann räuspert sich. Jetzt reagiert Frank dann endlich, er steht auf wie ein HB Männchen, mit einer Hand reibt er sich den Hinterkopf und lächelt mit geschlossenen Augen.


Frank: "Euch hab' ich ja gar nicht erwartet, ne?"


Peinliche Stille, denn der Kameramann antwortet logischerweise nicht.


Frank: "Aber es trifft sich gut, dass ihr hier seid. Ich hab' da nämlich was, was ich euch zeigen muss!"


Frank präsentiert sein schwarzes, von Kautabak Konsum geprägtes, Lächeln und an den Bildschirmen hoffen wir, dass es nicht das ist, was er uns so dringen zeigen wollte. Wieder haben wir eine kleine, peinliche Pause. Frank ist sichtlich nicht gewohnt, dass er keine Reaktion bekommt, aber er versucht es zu überspielen.


Frank: "Habt ihr euch nicht schon immer gefragt: 'Wie zur Hölle schafft es dieser Trucker so glänzende Felgen zu haben?' Ja, habt ihr, ne?"


Man möchte fast NEIN in den TV brüllen.


Frank: "Ich werde nämlich andauernd auf die glänzenden Felgen von Madison angesprochen! Und heute verrate ich euch, wie auch ihr so glänzende Felgen kriegen könnt. Ganz einfach!"


Der Trucker greift sich eine Flasche seiner Politur, die er zuvor geschickt hinter seinem Rücken platziert hatte. Es sieht fast gar nicht gespielt aus. Eine Schauspieler-Karriere kommt für den Trucker wohl nicht in Frage, wenn es im Ring nicht mehr für ihn reichen sollte.


Frank: "Ich präsentiere euch: 'FRANKS BOBOLITUR!'"


Er ist stolz wie Oskar.


Frank: "Franks Bobolitur ist ein altes Familienrezept in der ersten Generation und nur wenige Tropfen..."


Er versucht den kleinen Text von der Rückseite der Flasche abzulesen.


Frank: "... reichen, um die glänzendsten Felgen zu bekommen! Auftragen - Polieren - Glänzen! Mit diesen drei einfachen Schritten werden ihre Felgen funkeln, wie noch nie zuvor, ne?"


Dann hält er die Flasche in die Kamera. Ein kleines, aber feines Fläschchen, offenbar mit großer Wirkung.


Frank: "Auch für Titelgürtel geeignet!"


Der Trucker grinst fröhlich weiter in die Kamera und die Szene fadet langsam aus.



I want my money back“ erklingt aus den, der GFCW-Galaxie altbekannten Boxen, denn es scheint, als würden jene immer von Station zu Station mitgenommen werden. Der Klang ähnelt sich zumindest sehr. Und jeder der Fans kennt die Melodie, so scheint es, denn einige summen gar mit, als der Oldtimer langsam durch den Vorhang schreitet und die Stage betritt. Die Cardbesprechung ist ja nicht wirklich lange her und teils mag man sich noch bei den Worten der Kommentatoren wiederfinden. JBD, in einem gelben Pullover gestopft und mit einer Jeans verschandelt, schreitet langsam in Richtung Ring, hat jedoch auch schon den Schallwandler dabei, der gleich zum Einsatz kommen wird. Gefühlt mag es ein wenig kühl sein, wie er wirkt; reserviert, aber das mag mit den Umständen seiner Reinthronisation zusammenhängen, die er sicher noch erläutern wird.

Mitsamt des heiligen Schallwandlers schiebt sich der alte Veteran in den Ring und lässt sich da noch einige Pops gefallen, ehe er die Hand hebt.

Stille.

So muss das sein.

Schließlich wird der beliebte Lärmumwandler zum Mund geführt und ein leises ‚Nu?‘ genuschelt, das man in der Halle gut genug hört, um zu realisieren, dass der Ton eindeutig auf ‚an‘ steht. Mögen die Hundespiele also beginnen.

Johnboy Dog: „Kasseeeeeeel! Ich war vor zwölf Jahren schon einmal hier und hab gesehen, einige von Euch waren damals schon dabei!“

Der Hund zeigt auf einige Fans im Publikum, die zum einen nur SEINE Fans sein können und zum anderen, wie zur Bestätigung, eifrig nicken.

Johnboy Dog: „Aber lassen wir den Spaß, wo der Spaß hingehört. Ich war nur einige Wochen weg und gleich sind einige seltsame, merkwürdige Dinge passiert.“

Ein Raunen geht durch die Halle. Ja, diese Meinung hat der Hund wohl alles andere als exklusiv.

Johnboy Dog: „Zereo Killer ist wieder da, was nicht nur ich feiere, sondern auch die GFCW Galaxie. Aber gleichzeitig hat die New Breed hier ihre Vorteilsheischerei bis über einen gewissen Punkt hinaus betrieben und Steve Steel wäre BEINAHE GFCW-Champion geworden! Leider wurden die Mitglieder der New Breed in der Vergangenheit verletzt und werden wohl einige Zeit ausfallen….“

JBD versucht sich an einer bedauernden Miene, die man ihm so, wie er dreinschaut, sogar abzunehmen bereit ist.

Johnboy Dog: „Wir werden als Führungsriege der GFCW natürlich ALLES daran setzen, dass das Ausscheiden der New Breed genauestens analysiert sind. Player bat hier um Mithilfe und die soll er auch bekommen. Dass hier hinterrücks Leute attackiert werden ist einfach ein NoGo….ich denke, das seht auch ihr so.“

Ein Blick ins weite Rund, aber die Zustimmung bleibt – welch Überraschung – aus. JBD kann sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, erinnert sich aber schnell daran, dass er hier ja als Respektsperson unterwegs ist und räuspert sich kurz.

Johnboy Dog: „Ich sehe schon, dass einigen ganz recht scheint, dass die New Breed erst einmal weg ist. Aber ich bleibe, bei dem was ich gesagt habe: Das ist ein NoGo. Doch es ist nicht die einzige Aufgabe, die auf mich wartet….“

Bedeutungsschwanger ist sie, die folgende Pause. Und sie scheint einige Zeit dauern zu wollen, denn wieder schaut sich der Oldtimer im weiten Rund um und geht einige Schritte durch den Ring. Dann hebt er wieder den Kopf und für einen Moment wirkt es, als schaue er jeden einzelnen Fan persönlich an.

Johnboy Dog: „Ich muss – leider – ebenso mitteilen, dass auch Percy Addams seinen Verpflichtungen zur Zeit nicht nachgehen kann. Es sind mit Percival einige Dinge passiert, über die ich hier nicht sprechen möchte, allerdings wissen wir noch nicht, ob er jemals wieder zurückkehren wird.“

Selbst JBD seufzt für einen Moment und man mag erahnen, dass ihm nahegeht, was Percy Addams angeht. Dann allerdings setzt er seinen Monolog fort.

Johnboy Dog: „Die GFCW war somit in Zugzwang. Kurz hat man darüber nachgedacht, Jimmy Maxxx zu fragen, aber der hat wohl nebenher zuviel um die Ohren und so kam man nach kurzer Überlegung, etwas zu reaktivieren – oder jemanden – mit dem das schon einmal ganz gut geklappt hat: Mich.“

Ein Lächeln huscht kurz auf die Züge des Hundes, der sogleich fortfährt.

Johnboy Dog: „Und ich werde nicht nur hier sein, um zu regeln, sondern auch….um zu wrestlen! Dazu später mehr. Zu regeln wird es einiges geben und Ihr könnt davon ausgehen, dass ich viel Präsenz zeigen und nach Möglichkeit niemanden aufgrund persönlicher Sympa- oder Antipathien bevor- oder benachteiligen werde. Das habe ich dereinst auch nicht gemacht und damit will ich auch gar nicht erst anfangen. Der GFCW ein Gesicht geben, Präsenz zeigen und Ansprechpartner in guten wie in schlechten Zeiten sein, das wird meine Aufgabe sein. Und ich will, dass ihr alle auf dem Weg dabei seid! Denn…“

JBD holt Luft und man merkt, dass der kommende Satz von Herzen kommt:

Die GFCW-Galaxie ist unbezahlbar!“

Dafür erntet er donnernden Applaus und lässt den, ganz Gentleman, erst einmal auf sich einwirken. Es dauert einige Zeit, bis es wieder etwas stiller wird, schließlich aber ist es leise genug, dass man den Oldtimer verstehen kann, als er wieder spricht.

Johnboy Dog: „Ich habe Rob Gossler einen sehr fähigen Gegner versprochen. Das könnt ihr mir ruhig glauben, denn Rob’s Gegner…“

Der Hund arbeitet daran, sich einhändig seines Pullovers zu entledigen….

Johnboy Dog: „….bin ich!“

Wieder brandet Jubel auf, denn damit hat kaum jemand wirklich gerechnet. Und weil die letzte Werbepause ja gerade einen Kirschkernspuck her ist, wird es hier auch direkt losgehen! Oder auch nicht – noch eine Backstage-Schalte.



Noch 2 Minuten.


Luna: „Wo bleibt er denn…?“


Rasch geht sie mit Drake den Gang hinab. Offensichtlich sind die beiden nicht gerade immun gegen die Hitze: Sie sind trotz ihrer Klamotten nass geschwitzt. Und die sind nicht gerade Winterkluft. Drake trägt Jeans-Shorts und lässt das Shirt gleich ganz weg, während seine Frau mit noch kürzeren Hosen und einem Top, das unter dem Brustkorb endet, auftritt.

Luna: „Thank God wir müssen nicht kämpfen...“

Drake: „Ich sag´s dir, wenn er jetzt betrunken ist, dann streich ich die Wand mit seinen Eingeweiden.“


1:45


Sie biegen um eine Ecke.


Luna: „Was hältst du von ihm?“

Drake: „Das wird nichts, aber ich will es versuchen… Ne mal im ernst.“


1:30


Nächste Abzweigung.


Drake: „Wir werden sehen wie er sich entwickelt. Das kann klappen oder nicht. In einem Monat oder einem Jahr.“


Genervt stöhnt Luna auf.


Luna: „Deine Geduld ist der Wahnsinn. Mir gefällt der Kerl nicht. Wir sollten ihn hier raus schaffen und Ende ist. Klar ist er genau wofür wir hier sind aber ich hab kein gutes Gefühl. Der Kerl versteht noch gar nichts. Aktuell bringen wir ihn nur halbwegs physisch auf Vordermann.“


1:00


Die beiden treten vor Gosslers Kabine.


Drake: „Ich denke, er hat schon angefangen etwas zu begreifen… Und gleich kriegt er die nächste Lektion.“


In schneller Folge tippt Luna mit der Schuhspitze auf den Boden und starrt auf ihre Uhr.


Luna: „3...2...1… Genau JETZT sollte er fertig sein.“


Grinsend zieht Drake einen Mundwinkel nach oben.


Drake: „Jetzt enttäusch mich nicht Rob Gossler...“


Er reißt die Tür auf. Keine Kippe, keine Flasche, nichts zu sehen, und Gossler steht in Bilderbuchzustand vor ihm. Er scheint von sich selbst überrascht, so steht er doch komplett angezogen in seinem Ringoutfit, bestehend aus Dreivierteljeans und schwarzem T – Shirt vor seinem Mentor. Leicht überfordert streicht er sich durch das grüne Haar.


Rob: „Hi Drake, ich glaub ich bin bereit. Digger man, so nüchtern war ich glaube ich nicht mehr seit der Grundschule... scheiße. Lass es uns hinter uns bringen.“


Laut schlägt Infinity die Hände zusammen.


Drake: „Allright, let´s go.“


Singles Match:

Rob Gossler vs. Johnboy Dog

Referee: Mike Gard


Changes von Godsmack ertönt. Und in der Halle geht ein Raunen um.


Pete: „Sein letztes Match lief alles andere als optimal und er musste viel Kritik einstecken. Wir dürfen gespannt sein, ob es dieses mal anders laufen wird.“

Sven: „Ich bezweifle, dass Drake wirklich der Richtige ist, um jemanden wie Rob wieder aufzubauen.“


Grüne Scheinwerfer werfen einen großen, grünen Stern auf die Rampe. Das schwarze T – Shirt ziert ebenfalls sein altbekanntes Logo. Hinter ihm, in einigem Abstand, treten Drake und Luna durch den Vorhang. Selbst aus dieser großen Entfernung scheint der Lord of Madness und selbst ernannte Erlöser Rob Gosslers dessen Gegner mit seinem Blick wortwörtlich durchbohren zu wollen.


Laura: „Aus Hamburg.......mit einem Gewicht von 98kg....

Rob Gossler



Am Ring angekommen gibt es noch einen kurzen Handschlag mit Drake, dann macht sich Rob auf ins Seilgeviert. Diesmal ohne eine Umarmung an die Offiziellen, sondern mit fokussiertem Blick aus der Ringecke, wartet er auf den Beginn des Matches


Sven: „Das….kam jetzt etwas überraschend, Pete.“
Pete: „In der Tat! Und Johnboy sieht gar nicht so aus, als habe er vor, die Kleidung zu wechseln. Aber er sieht in jedem Fall besser aus als Rob Gossler.“
Sven: „Welch Kunst….Mike Gard ist auch ein wenig irritiert und fragt JBD, ob der das ernst meint, aber der nickt nur. Teile der Fans gehen ab, während auch Rob Gossler zum Ring kommt.“

DING DING DING

Und dann geht es los, stürmt der Gossler auf den Hund zu – aber der weicht elegant zur Seite. Gossler schnauft, hebt die Fäuste und gibt die Ansicht eines Preisboxers – allerdings eines solchen, der schon seit zwanzig Jahren in Rente, Dement und mit Parkinson gesegnet ist. JBD wirkt ein wenig irritiert, geht dann aber mit dem Psychopunk in den Lockup.

Den dominiert der Hund und kann Gossler in die Ecke drängen, lässt dann aber von ihm ab. Ein paar wenig nette Worte bekommt er da von draußen von Drake wie auch Luna entgegengeworfen, schüttelt dann allerdings den Kopf – und kassiert einen Kick in die Weichteile! Gossler lebt und holt zu einigen harten Schlägen aus, die viel zu stiff sind um wahr zu sein. JBD lässt sich ein wenig zurücktreiben, sucht dann aber den Schlagabtausch, doch vorerst behält der Psychopunk die Oberhand. Dafür gibt es von draußen sogar – fast – Applaus.

Rob Gossler fühlt sich sicher genug, einen Schritt zurückzutreten und gen Drake zu deuten – siehste? Ich kanns doch! Aber die Strafe folgt auf dem Fuße, denn jetzt ist es der alte Hund, der hier mit einem Kick in den Gosslerbauch eine Offensive einläutet. Schnell folgt ein DDT hinterher und ein erster Pinversuch:


1


2


kickout!

Zumindest die Reflexe des Psychopunks scheinen noch einigermaßen in Ordnung zu sein. JBD aber setzt sofort nach. Der Kopf des Gosslers wandert in die eine Hand, während die andere des Hundes mit Schlägen zusetzt. Mike Gard findet das recht blöde und ermahnt, den Commish, der böse nach oben schielt, noch zweimal zuschlägt und Gossler sich dann winden lässt. Dann geht es wieder auf die Beine und niemand in der gesamten GFCW zeigt einen so schönen Atomic Drop wie Johnboy Dog! Gut, das mag auch daran liegen, dass den AD niemand mehr nutzt – außer eben der Veteran. Gossler hält sich am Ringseil fest um nicht umzukippen und bekommt – diesmal von Luna – einige motivierende Worte gesagt. Oder sind es Beleidigungen? So genau ist das nicht zu verstehen, aber Gossler erträgt das alles stoisch. Hat ja auch kaum eine andere Wahl, denn von hinten naht schon der Hund – und purzelt, weil Gossler gedankenschnell ist, über das oberste Ringseil sehr umständlich nach draußen. Ein Schrei beendet den Flug und JBD liegt Luna und Drake gewissermaßen zu Füßen. Drake hebt demonstrativ die Hände und deutet an, mit dem herumliegenden Köter nichts zu tun haben zu wollen.

Der steht mühsam am Apron auf und wird von einem Gosslerschen Baseballslide noch ein wenig in Richtung Barriere „geschossen“, wo er mit dem Rücken einschlägt. Allerdings versucht er danach noch einmal in den Ring zu kommen und klettert am Apron hoch, auch wenn der Rücken schon ziemlich schmerzt. Gossler empfängt den alten Hund und befördert ihn mit einem Vertical Suplex über die Seile, dass es nur so kracht! Umgehend folgt ein Cover des Ex-IC-Champs!


1



2


kickout JBD!

Gossler wischt sich die Schweiß genannte Suppe von der Stirn und schnauft. Neben JBD stehend gelten dem einige Kicks und Stomps, ehe ein Blick zu Drake hinaus folgt. Nun wirft auch The Goss mal einen Spruch herüber, wird aber umgehend bestraft! Einroller JBD!


1



2


kickout Gossler! Der Psychopunk bringt sich umgehend auf die Beine und zeigt einen sehr überraschenden Dropkick! Wie er das gemacht hat, wird er sich vermutlich noch ewig fragen. Aber er setzt gleich mit einem krachenden Legdrop nach, ehe er wieder aufsteht, zu Drake sieht und auf den Hund zeigt. Ganz nüchtern wirkt er immernoch nicht und JBD hält sich derweil beim aufstehen den brummenden Schädel. The Goss versucht sich nun an einem WhipIn, doch der Hund kann kontern und seinerseits Gossler in die Seile schicken. Als der zurückfedert, landet er in einem Powerslam des Hundes, der ihn auch gleich unten hält!



1



2



3!

Sieger des Matches durch Pinfall: Johnboy Dog!!!

JBD verdrückt sich danach recht schnell aus dem Ring, allerdings klatscht er dem Rob vorher noch Beifall und reckt den Daumen. Und tatsächlich hat Gossler für ein psychisches und körperliches Wrack eine erstaunliche Ausdauer gezeigt.



Rob Gossler hält sich im Ring den Schädel, steht aber immerhin wieder. Am Rande des Rings spielt sich plötzlich seltsames ab: Drake Infinity ist aufgesprungen und schießt geradeaus in Richtung des Zeitnehmer Areals.


Pete: „Sven ich hab kein so gutes Gefühl dabei.“


Es knackt kurz und die beiden Kommentatoren nehmen ein paar Meter mehr Abstand. Nicht die schlechteste Entscheidung ihres Lebens. Denn Drake hat nicht vor seine Schritte zu verlangsamen und kracht mit vollem Anlauf in den Zeitnehmer.


Drake: „KEINE BREMSEN!“


Kichernd steht Luna hinter ihm und stützt den Kopf in ihre Rechte Hand, als wolle sie sagen „Ich kenn den Typ eigentlich gar nicht.“


Drake: „Ey komm schon so schlecht war der jetzt nicht.“


Der Lord of Madness greift sich den Zeitnehmer, wirft ihn über eine Schulter und befördert mit einem mehr oder weniger genauen Wurf ein Mikrofon zu Luna.


Gemeinsam mit ihrem Gepäck betreten die beiden den Ring und blicken einen verwirrten Rob Gossler an.


Ruckartig lässt Drake den Zeitnehmer fallen – Rob starrt ihn weiter an und gestikuliert wild, während wir unverständliche Worte vernehmen…


Drake: „Sehr gut.“


Seine Stimme halt über das Mikro, dass Luna ihm wieder reichte, durch die Arena.


Drake: „Du hast nicht nur gezeigt, dass du noch kämpfen kannst… Du hast auch deine Aufmerksamkeit nie von mir genommen, ohne dich aber ablenken zu lassen. Nur leider...“

Ein gezielter Tritt stellt den sich regenden Zeitnehmer ruhig.


Drake: „… leider kann mir das nicht genügen. Wenn ich will, dass du hier ohne Alkohol und in Form stehst, dann such ich dir nen Therapeuten und nen Trainer. Aber ich will mehr.“


Entspannt lehnt er sich in die Seile.


Drake: „Siehst du das da? Das ist das Logo der GFCW. Auf seinem Shirt… Das heißt….“

Die erwartete (oder nicht erwartete?) Antwort bleibt aus.


Drake: „Er ist Teil des Systems. Erstens. Zweitens hatte ich Lust jemanden zu verletzen. Und DAS mein Freund ist etwas, dass du verstehen musst… Immer wenn du dir denkst „Ich wollte das nicht tun!“ frage dich, WARUM du das denkst. Weil es von außen kommt. Du musst lernen, vereinfacht gesagt, zu denken „Warum sollte ich denn nicht?““

Lachend schiebt Luna einen Stuhl in den Ring, welchen Drake fast schon ehrfürchtig in die Hand nimmt.


Drake: „Warum denn nicht? Weil er nichts mit uns zu tun hat? Nichts getan hat? Hat so jemals jemand für uns gedacht? Ich hatte meinen Eltern nichts getan. Du hattest niemandem was getan, um dein Leben zu verdienen. Tausende von misshandelten, gemobbten, verletzten haben nie etwas getan. Ich bin nicht der ideale Mensch Rob. Ich bin aber das, was ideale Menschen erschafft. Ich führe Leute nicht nur zu einer eigenen Persönlichkeit. Ich führe Leuten Dinge vor Augen, die sie sonst nicht sehen wollen.“


Mittlerweile schallen die guten, alten WHAT Chants durch die Halle. Gossler sieht nicht aus, als ob er mehr als der Rest der Halle umreißt, was Drake will, aber er hört dennoch zu.


Drake: „Und ich bin das, was sie sonst sind. Ich konfrontiere Leute mit ihren eigenen Sünden. Ich bin JEDER einzelne von euch. Wie viele von euch denken sich jetzt „Oh nein. Der böse Mann“ aber haben im Leben SO OFT die Augen verschlossen oder dasselbe getan? Und wie viele reden sich immer wieder raus mit „ABER DIE ANDEREN...“


Mittlerweile dürfte Drake gut 2 Kilometer in Rage zurückgelegt haben, den Stuhl noch immer in der Hand.


Drake: „Vielleicht erkennt ihr endlich, was in eurem Leben, in unser aller Leben falsch ist, wenn ihr mich beobachtet. Irgendwann… Aber für jetzt, Rob Gossler, für jetzt habe ich eine Frage an dich: Bist du der, der für diese Maden in die Bresche springt, die dich über Jahre auf der Straße haben sitzen lassen? Der das Gute über das Böse siegen lässt und alles so laufen, wie immer? Oder wirst du weglaufen, feige ohne einen Schritt in eine Richtung zu machen? ODER willst du meinen Weg wählen? Willst du etwas sein, dass alle Normen, alle Moral hinter sich lässt und die Welt aufweckt? Und dabei deinen eigenen Weg finden?“


Mit einem Knacken fällt das Mikrofon zu Boden. Der Lord of Madness wirft den Stuhl klappernd vor Rob Gossler und legt sich auf den Boden, neben den Zeitnehmer. Langsam hebt Gossler den Stuhl auf und blickt verwirrt auf die Szenerie.


Sein Blick fällt auf den Stuhl, dann auf den ihn auffordernden Lord of Madness und auf den in ängstliche Schockstarre gefallenen Zeitnehmer.


Dann blickt er noch ein letztes Mal zurück in die Gesichter der Fans. Ehe er tut was nötig ist.


Er hebt den Stuhl an und schlägt zu….


Der Zeitnehmer schreit auf. Losgelöst lässt er all seinen Frust auf den Angestellten niederregnen. Ehe er ihn abschließend mit einem Tritt gegen den Kopf aus dem Ring befördert.


Pete: „ Oh mein Gott! Was ist nur in ihn gefahren?“


Nahezu bewusstlos liegt der Angestellte nun neben dem Ring. Einige Sanitäter kommen herbei, um ihn auf einer Trage eiligst zu fixieren.


All dies beobachtet Rob mit hochrotem Kopf, mit vor Zorn vernebelter Sicht und vor Adrenalin strotzendem Körper. Die Wut hat ihn fest im Griff und lässt ihn nicht los, während ihm die Tränen in die Augen schießen, weiß er doch was er angerichtet hat.


Hinter dem bebenden Gossler erhebt sich langsam, mit einer Aura des Unheils, die wohl in der Apokalypse selbst kaum stärker ist, Drake Infinity und legt ihm die Hand auf die Schulter. Er lehnt sich direkt neben Gosslers Ohr und flüstert, was angesichts des Mikros, das er wieder hält, nicht sooooo viel Sinn ergibt.


Drake: „Gut gemacht!“

Mit einem teuflischen Kichern macht sich Infinity auf, den Ring zu verlassen und hält Rob die Ringseile auseinander. Immer noch aufgewühlt tritt dieser in die Richtung.

Pete: „SALVATION KICK!“

Sven: „BITTE WAS?“
Pete: „Luna taucht mit der Geschwindigkeit einer Kobra hinter Rob auf und schickt ihn zu Boden!“

Man meint, Infinity hätte Atemnot, so sehr kugelt er sich vor Lachen.


Luna: „Und denke daran Rob Gossler: JEDER ist dein Feind!“



Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht.

Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum

Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken.

Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.


Er sieht eine Coca Cola Zero Dose.

Mit einem Zisch wird diese geöffnet.


WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“


Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.


WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“


Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.




ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?





Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild.

Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.


DAS IST ZEREO COLA!!!


0% ZUCKER,

ZEREO GESCHMACK!!!







Im Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der Bürohengst sagt.


ZEREO COLA?

WOW!

DAS NENNE ICH GESCHMACK!







Ein Bild, welches im ersten Moment absolute Glücksgefühle in den Zuschauerreihen auslöst, doch wenn man an die letzte Nachricht denkt, welche er seinen Fans übermittelte… muss man als Mitglied der Zereo Army schon schwer schlucken! Gerade erst bei Finest Hour 2018 zurückgekehrt und erfolgreich ein Match bestritten, sieht es nach jüngsten Meldungen nach einer neuerlichen Pause aus.


Ein Raunen geht durch das Publikum, als sich MacKenzie auf der Auftrittsrampe in Zivilklamotten zeigt. Kein Facepainting, keine irre Lichtershow, kein beeindruckendes Pyro, kein Ausstrahlen von Euphorie, keine positive Haltung. Das Hauptaugenmerk ist abermals auf den eingegipsten, rechten Arm gelegt. Dieses sich zu einem Lächeln zwingen funktioniert nun auch nicht mehr. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass dieser Mann keine guten Nachrichten für die GFCW und für seine Fans hat.


Langsamen Schrittes macht er sich auf dem Weg in den Squared Circle. Immer wieder beißt er die Zähne zusammen. Er scheint erneut große Schmerzen in seinem rechten Arm zu haben. Ist dieser Trizeps tatsächlich erneut gerissen?


Über die Ringtreppe geht’s vorsichtig zwischen die Seile in den Ring. Er ist bereits mit einem Mikrofon bewaffnet. Die Stimmung des Amerikaners hat sich längst auf seine Anhänger übertragen, die auch nicht gerade voller Freude sind ihr Idol abermals mit einem Gipsarm zu sehen.


Zereo Killer: „Stoppt bitte die Musik…“


Sagt er bereits mit etwas betrübter Stimme in das Sprechgerät.

Gesagt, getan!


Zereo Killer: „Manchmal…“



Er muss nochmal absetzen, kann kaum Augenkontakt zur GFCW Galaxy halten.


Zereo Killer: „Manchmal ist das Leben nicht fair… wisst ihr?“


Lange… noch länger als sonst lässt er diese Worte auf das Publikum wirken. Doch diesmal geht’s nicht darum um die Stimmung noch weiter zum Anheizen zu bringen. Nein, das ist das wahre Leben! Denn das wahre Leben schreibt oftmals die schlimmsten Geschichten. In Zereo Killers Fall wäre es natürlich ein erneuter, längerer Ausfall… und es sieht verdammt nochmal danach aus!


Zereo Killer: „Drake Ackley wollte einen fairen Kampf. Ich hab mich drauf eingelassen.“


Das bloße Erwähnen des Namens seines Widersachers lässt da Publikum Hasstiraden rausbrüllen!


Zereo Killer: „Ich hab mich nicht nur drauf eingelassen, sondern die Sache anscheinend zu wenig Ernst genommen.“


Er lässt die vergangene Show kurz in seinem Inneren Revue passieren und ja… da waren einige Momente in denen man erkennen konnte, dass er diese Auseinandersetzung augenscheinlich auf die leichte Schulter genommen hat! Das Interview und die diversen Anspielungen auf die Three Minutes Challenge, sein Entrance, welches er selbst nach 01:46:47 abgebrochen hatte…


Zereo Killer: „Vielleicht wollte Ackley zu Beginn tatsächlich das Match… vielleicht bin ich mit meinen kleinen Anspielungen ein bisschen zu weit gegangen…“


Verärgert stampft er auf den Ringboden und brüllt ins Mikrofon.


Zereo Killer: „Zum Teufel nochmal! Es ist scheißegal ob ich verbal zu weit gegangen bin! Er hat es drauf angelegt, dass ich wieder verletzt bin!!!“


Demonstrativ blickt er über seine rechte Schulter hinab und man kann die Wut, den blanken Hass, in seinen Augen erkennen!


Zereo Killer: „Doch ich hab es nicht zugelassen, dass ich aus der Halle getragen werden musste!“


Still und aufmerksam hört ihn seine Army zu.


Zereo Killer: „Ich hab mich selbst auf die Beine gekämpft und hab mich mit letzten Kräften selbst aus dem Ring geschleppt und bin zurück in den Backstagebereich gegangen… doch dann…“


Mit dem linken Arm deutet er auf den Titantron. Sämtliche Augenpaare blicken gespannt auf die Riesenleinwand, welche das Datum der vergangenen War Evening Show zeigt.


---


Im Hintergrund kann man die Fans noch jubeln hören. Zereo Killer hat es trotz dieser heftigen Attacken geschafft, dass er selbst den Ring verlässt…


Als sich der Vorhang hinter ihm aber verschließt… bricht er Backstage zusammen und kracht dabei auch auf seine Schulter…


Ein lauter Aufschrei lässt uns nur erahnen welche Schmerzen er ertragen muss…

Im Anschluss schließen seine Augen…

Sie bleiben verschlossen…

Er scheint bewusstlos zu sein!


CUT


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ZK kann sich diese Szenen nicht mehr ansehen.

Er hat sich mit dem Rücken zum Tron gestellt, öffnet nun aber wieder seine hasserfüllten Augen und blickt finster in die Crowd.


Zereo Killer: „Ich wollte vor euch keine Schwäche zeigen. Meine Quittung kam im Backstagebereich. Ich brach wirklich zusammen, war bewusstlos… und die Ironie des Schicksals… vielleicht war dieser Sturz hinter den Kulissen im Endeffekt der ausschlaggebende Punkt, dass die Verletzung tatsächlich wieder aufgebrochen ist…“



Schon fast in einem Nebensatz hören wir die Bestätigung.


Zereo Killer: „Ich bin und war nie ein Superman. Ich bin lediglich ein Wrestler der GFCW, der euch mit allen Mitteln bestmöglich unterhalten will! Eventuell erwarte ich manchmal von mir selbst zu viel.“


Er geht langsam im Ring hin und her und spricht weiter.


Zereo Killer: „Ich habe das Gefühl, dass ich euch so unendlich viel schuldig bin, nachdem ich euch vor einiger Zeit allesamt betrogen hatte! Das sitzt mir immer noch tief in der Seele!“


Allen scheinen nun diese dunkle Zeiten wieder hochzukommen, nachdem Mr. #ISGI himself alte Wunden wieder aufreißt. Es gab eine Zeit, in der Zereo Killer das große Titelgold zu Kopf gestiegen ist! Vor einiger Zeit hieß es Zereo Killer gegen Johnboy Dog, der Eine war GFCW Intercontinental Champion, der Andere GFCW Heavyweight Champion! Zereo Killer hatte alle betrogen! Die GFCW, die Fans, seine Freunde, seine Familie, ja sogar sich selbst und seine Prinzipien! Denn er hatte das Match nach Ringrichterablenkung mithilfe eines Eselstrittes gewonnen und wurde doppelter Singles Champion!



Verdammte Scheiße ja! Man merkt es diesen Mann an, mit jeder Faser seines Körpers spürt man es, wie sehr ihm das alles Leid tut. Am Liebsten würde er alles rückgängig machen, am Liebsten…



Pete: “Oh, da ist er ja! Dieser miese Hund! Drake Ackley höchstselbst kommt hier raus – und wir alle können uns denken, wieso! Damit er persönlich noch auf Zereo Killer herumreiten kann!“


Die Fans quittieren Ackleys Auftreten mit Pfiffen und Buhrufen. Reaktionen, die dem Chicagoer nicht egaler sein könnten. Ein süffisantes Lächeln auf den Lippen trottet der ehemalige Tag-Team- und IC-Champion die Rampe hinab und entert den Ring, ganz offensichtlich hat er auch was zu sagen. Denn das Mikrofon befindet sich fest umschlossen in seiner Hand.


Drake Ackley: „Ganz ehrlich, Zereo Killer. Ich weiß gerade nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Denn einerseits ist dein Auftritt so uuuunfassbar traurig für mich, weil ich dir gerne noch öfter, viiiel öfter den Arsch so dermaßen versohlt hätte, dass das, was vor zwei Wochen geschehen ist, nur wie ein einziges Sandkörnchen in der Wüste Gobi bedeutet hätte. Auf der anderen Seite finde ich es zum Schreien komisch. Denn ich sehe, dass dir dein Lachen, deine dummen Sprüche und deine respektlose Scharade, die du mit deinen lächerlichen T-Shirts auf die Spitze getrieben hast…all das ist in deinem Halse stecken geblieben. Und nun zahlst du den Preis dafür!“


Ein Lächeln zeichnet sich nicht mehr auf seinem Gesicht ab, auch kein Tränchen findet seinen Weg aus Ackleys Augenwinkeln. Stattdessen deutet er auf den Arm Zereo Killers und setzt seine Tirade fort.


Drake Ackley: „Das dort ist das Ergebnis dessen, was du selbst heraufbeschworen hast…BITCH! Ich habe es dir angedroht, ZK: Nach dem Ende unseres ‚Matches‘ vor zwei Wochen wirst du, wird JEDER sehen können, wozu ich in der Lage bin. Provoziere kein angeschlagenes Tier, es könnte dich zerreißen! Und wenn ich mir dich so ansehe, ist mir das in vollen Zügen gelungen! Also pack dich, deinen Kram und dein Rumgeheule zusammen, verschwinde aus MEINER Stadt und komm bloß nie wieder!“


Den Schallwandler fest in seine linke Hand gepresst, der böse Blick auf Ackley gerichtet. Zähneknirschend richtet er das Mikrofon zu seinen Lippen hoch. Gedanklich ist der Los Angelino sicherlich gerade dabei Drake Ackley nach Strich und Faden zu verprügeln!


Zereo Killer: „Ist es tatsächlich das was du wolltest?“


Zwei Schritte geht er auf seinen Gegenspieler zu. Die Köpfe sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Lediglich das Mikrofon von ZK passt noch zwischen ihnen.


Zereo Killer: „Ist es wirklich das, was du wolltest?“


Brüllt er Drake an, scheint ihn sogar zurückschuppsen zu wollen. Doch der unfreiwillige Gesprächspartner rührt sich keinen Millimeter! Zu wenig Kraft kann Mike einsetzen, ansonsten würde sein rechter Arm zu sehr schmerzen. Man sieht es nicht oft, doch jetzt sieht man es! Ein hämisches, diabolisches Grinsen ist auf den Lippen von Mr. Chewing Gum ist zu sehen!


Zereo Killer: „Auch wenn ich jetzt wieder für den Rest des Jahres ausfallen werde…“


Holy f’n Shit! Er sagt es wieder, so ganz nebenbei! Und er wird das Wrestlingjahr 2018 nahezu komplett verpassen! Das Grinsen bei Ackley wird breiter.


Zereo Killer: „Gnade dir Gott, wenn ich wieder da bin!“


Vorsichtshalber geht er, trotz Adrenalinschub, die zwei Schritte wieder zurück! Er achtet genau auf Ackley, rechnet mit einem Angriff…


Doch, was macht Ackley? Der Chicagoer lächelt sein ungewöhnliches Lächeln. Er mustert Zereo Killer von unten nach oben, dann wendet er sich ans Publikum und weist mit einer ausladenden Geste auf den Los Angelino.


Drake Ackley: „Das ist er also. Bitte, Leute! Etwas Applaus für Zereo Killer! Der Mann, der schon so viele Rekorde gebrochen hat. Der Mann, der sooft IC-Champion war wie sonst niemand. Der Mann, der den Rekord für die längste Aufenthaltsdauer im Brawlin Rumble hält. Und von heute an kommt noch ein Rekord hinzu, denn nun hältst du sogar den Rekord für das kürzeste Comeback aller Zeiten!“


Ackley wendet sich nochmal ZK zu, der nun mit den Zähnen knirscht. Er würde so gerne…er würde so verdammt gerne! Doch er ist gehandicapt, verdammt noch eins!


Drake Ackley: „Zereo Killer, du bist der auserkorene Held der Massen gewesen, der mir das Maul hätte stopfen sollen. Ja, die Three-minute-of-fame-Challenge ist Geschichte. Doch, ha! Was schert es mich! Du hast mir einen Gefallen getan, indem du bei Finest Hour herausgekommen bist. Ja, du hast mich geschlagen. Aber ich werde fortan als derjenige bekannt sein, der deine ruhmreiche Karriere EIN FÜR ALLEMAL BEENDET HAT!“


Ackley wendet sich von ZK ab und adrenalingeladen an die Fans:


Drake Ackley: „JA! Buht nur, buht! Ihr könnt pfeifen, soviel ihr wollt! Doch Fakt ist, dass die Three-Minute-of-Fame-Challenge nur einen Mann berühmt gemacht hat: NÄMLICH MICH SELBST!“


Während bereits einige Pappbecher in den Ring fliegen und die Buhrufe noch ein Stückchen lauter werden… sind einige Blicke gespannt auf Zereo Killer gerichtet. Er hat das Mikrofon sachte auf die Ringmatte gelegt und fährt sich in die Hosentasche. Er holt eine Schere zum Vorschein… eine richtig große Schere.


Was macht er nun? Wird er Drake Ackley erstech… um Gottes Willen! Nein, das macht er natürlich nicht!


Grinst Mike MacKenzie? Was gibt’s in so einem Augenblick zu grinsen? Was zum Geier macht er hier?

Er schneidet den Gips vorsichtig auf! Die Buhrufe verstummen langsam aber sicher… Der Gips ist zur Hälfte aufgeschnitten! Zereo Killer zieht seinen Arm aus der metaphorischen Schlinge und rudert mit dem rechten Arm als sei nichts gewesen! Das Publikum traut deren Augen nicht! Der aufgeschnittene Gips, diesen behält er in seinem linken Arm!


Drake Ackley hat von alldem immer noch nichts mitbekommen! Doch allmählich scheint es auch ihm aufzufallen! Die Buhrufe werden immer leiser! Die Jubelrufe haben längst die negative Stimmung übertönt. Nun ist es nur noch ein Mann, der ein imaginäres Fragezeichen über sein Haupt zu haben scheint! MacKenzie hat die Schere längst aus dem Ring gestoßen, den aufgeschnittenen Gips hält er mit beiden Händen fest, als hätte er einen Baseballschläger in der Hand! Mr. Chewing Gum will sich umdrehen und…




BÄÄÄÄÄÄÄÄÄMMMMMM!!!!!!!!!!




Was für ein Schlag mit dem Gips gegen die Schläfe von Drake Ackley! Nicht nur dieser geht wie vom Blitz getroffen zu Boden, nein, auch der Gips ist nun endgültig in zwei Teile zerbrochen und liegt in der Mitte des Ringes!


Krachend geht’s für Mr. Chewing Gum auf die Matte, er ist auch beinahe aus dem Ring geflogen, bleibt jedoch auf dem Apron liegen! Währenddessen macht MacKenzie Dehnübungen und demonstriert mit einigen Liegestützen, dass er nicht verletzt sei! Im Gegenteil! Der Kalifornier geht entschlossen auf seinen Gegner zu, stellt sich selbst auf den Mattenrand und zieht den beinahe bewusstlosen Ackley zu sich hoch! Es folgt… ein Eselstritt!!!


Er geht auf die Knie, die glasigen Augen werden von der Kamera in Nahaufnahme gezeigt… doch beim Eselstritt bleibt es nicht! MacKenzie setzt an zu einem seiner berühmtberüchtigten Moves!




SHOULDERDRIVER, VOLL DURCHGEZOGEN!!!




Dieser verdammte Piledriver auf dem Mattenrand, wobei er aber nicht den Kopf des Gegners, sondern mit der Schulter am härtesten Teil des Ringes seinen Gegner aufschlagen lässt, ist eine der härtesten Moves, die das Wrestlingbusiness jemals gesehen hat! Ackley brüllt vor Schmerzen, will sich aus den Ring fallen lassen, doch das verhindert Zereo Killer!!! Blitzschnell schnappt er sich den Arm, der durch den Shoulderdriver in Mitleidenschaft gezogen wurde und zerrt ihn zum Ringpfosten!


Immer noch am Mattenrand liegend, wird der lädierte Arm um den Ringpfosten beinahe geknotet und unter riesigem Beifall der Fans wird der Cross Armbreaker außerhalb des Ringes um den Pfosten angesetzt und voll durchgezogen!!!


Nicht nur, dass Drake Ackley vor lauter Schmerzen aufschreit, er klopft auch mehrmals ab! Doch dieses Mal lässt Zereo Killer nicht los! Dieses Mal… müssen Sicherheitskräfte kommen, die dem ganzen „Spaß“ ein Ende setzen und einige Offizielle kommen auch noch hinzu! Man kann nicht genau verstehen was zu Mr. #ISGI gesagt wird aufgrund der grölenden Menschenmenge, doch die Vehemenz, die hinter den Worten der Offiziellen stecken machen deutlich, wie ernst diese Sache ist!


Nach einigem Hin und Her lässt MacKenzie von seinem Gegner ab und steht sofort wieder auf. Er hält sich den rechten Arm! Ja, die Aktionen von vor zwei Wochen schmerzen anscheinend immer noch, aber das mit der Verletzung war offensichtlich eine Finte! Drake Ackley ist voll und ganz in die Falle getappt und sie hat zugeschlagen! Und wie!


Sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr rasch, sein heftiges Ein- und Ausatmen zeigt, wieviel Kraft er in diese Aktionen gelegt hat! Rückwärts und vollkommen zufrieden geht der Amerikaner die Rampe hoch, sein Blick immer noch auf Ackley gerichtet, der sich vor Schmerzen am Boden windet, sich seinen linken Arm hält, als zwei Sanitäter herbeieilen.


Die Fans chanten so laut es geht seinen Schlachtruf „YOU STILL GOT IT“!


Voller Zufriedenheit und Energie blickt er nun in das Publikum. Das komplette Gegenteil wie zu Beginn dieser Szene! Zereo Killer hat mit allen gespielt, doch es musste sein! Ein lauter Aufschrei drückt seine Zufriedenheit aus, er reißt die Hände in die Höhe als Zeichen des Siegers… dann verschwindet er im Backstagebereich.


Die Sanitäter wollen sich um Drake Ackley kümmern, doch auch er, ähnlich wie vor zwei Wochen, schubst sie IRGENDWIE beiseite. Man sieht das schmerzverzerrte und hasserfüllte Gesicht des Chicagoer und den lauten Aufschrei:


Drake Ackley: „I’M GONNA KILL HIM!“


Pete: „Ob es soweit kommen wird, bezweifle ich…! Muss nun Drake Ackley vielleicht in eine Pause? Die Aktionen gegen den Arm waren das wohl härteste, was ich in der jüngsten Vergangenheit gesehen habe!“

Sven: „Pete, ich kann nur sagen: Zereo Killer hat die Grenze überschritten! Viel zu weit ist er gegangen! Was ZK getan hat, wird nicht ohne Konsequenzen bleiben. SCHMERZHAFTE Konsequenzen! Denn niemand springt so mit GFCWs only Badass um!“



Wir schalten backstage, denn dort scheint sich etwas zu tun bei McMüll. Der Hall of Famer steht in der Interview-Sektion. Und dort steht er nicht allein. McMüll grinst in die Kamera.


McMüll: „Liebe GFCW-Galaxy, hier bei mir steht die Raging Protection Crew. Demnach also der GFCW-Heavyweight-Champion Jason Crutch und die Animals with Attitude Daniel und Lonesome Tyler. Oder…sollte ich sagen, JC, Totally T und Sweet D?“

Feixend stehen die Brüder neben dem Mann, der neben ihrem Vater das wohl größte Vorbild für junge Männer in der GFCW darstellt. Gerade Tyler prustet sich eins und kann sich ausnahmsweise mal von seiner heißgeliebten Ernsthaftigkeit lösen.

Tyler. „Weißt Du, Mac….Totally T, also ich, kann mit dieser Bezeichnung wuuuunderbar leben! Nicht jeder bekommt einen tollen Namen verpasst – und viele Namen sind nur Wortspiele, die auf vergangenes abzielen. Frag mal bei Michael Payne nach. Und auch Daniel alias Sweet D wird das sicher so sehen, nicht?“

Daniel steigt ins allfällige Grinsen mit ein. Der ehemalige Tagteam- und Intercontinental Champion wirkt selbstbewusst wie nie. So ähnlich fällt dann wohl auch seine Antwort aus.

Daniel: „Und ob er das so sieht! Denn so tight wie sich die Raging Protection Crew bisher präsentierte, werden wir auch weitermachen! Wir sind noch lange nicht am Limit – und das hat auch jeder gesehen! Weißt Du, Mülli…..ich finde, wir sind als Team schon ziemlich gewachsen und haben in kurzer Zeit mehr erreicht als die New Breed in gefühlten zehn Jahren.“

McMüll: „Es kreisen einige wirre Aussagen und Vorwürfe durch die Medienlandschaft. Die Wrestlingwelt unterstellt der Raging Protection Crew, dass sie dafür verantwortlich sind, dass sich die New Breed aufgelöst hat. Es wird unterstellt, dass ihr Steve Steel und die Demon Knights so schlimm attackiert habt, dass sie mit gebrochenen Knochen vorerst auf längere Sicht gesehen ausfallen. Jetzt und hier ist die Möglichkeit, sich zu äußern.“


Der Hall of Famer drückt das Mikrofon der RPC vor die Münder. Die drei sehen sich an, dann aber beugt sich Jason Crutch etwas nach vorne.


Jason Crutch: „Mülli, alte Socke. Ich will die Leute nicht für dumm verkaufen. Im Grunde kann jeder eins und eins zusammenzählen. Ich werde aber auch nicht so blöd sein, hier irgendetwas zuzugeben. Die Menschen sollen sich aber einmal vor Augen führen, was die New Breed unter der Führung von Percy Addams in den letzten Monaten speziell mir, aber neulich auch den Animals with Attitude angetan haben. Diese Attacken auf Steel und die Demon Knights? Nun ja…“


Er lächelt verschmitzt die Animals with Attitude an…


Jason Crutch: „Ich würde sagen, Karma ist ne Bitch, oder? What goes around, comes around, wie man in Ami-Land so schön sagt.”

Tyler und Daniel werfen JC, wie man ihn nennen möchte, einen ziemlich warnenden Blick zu. Dann ist es Daniel, der das wort ergreift.

Daniel: „Weißt Du, Mac….natürlich sieht das alles sehr offensichtlich aus. Natürlich könnte man meinen, wir hätten uns unserer Gegner entledigen wollen. Aber wozu? Das haben wir eigentlich gar nicht nötig und würden nur unnötig unsere weiße Weste ruinieren. Denkst du wirklich, wir wären so blöd und würden derartiges nötigenfalls selbst regeln? Wir sind die Guten. Wir klären das im Ring!“

McMüll lässt das einmal so stehen. Doch nachhaken will er dann doch noch und wendet sich nun speziell Jason Crutch zu, der den Gürtel um seine Hüften tätschelt.


McMüll: „Jason, die New Breed ist aus dem Weg geräumt. Von wem auch immer. Player steht nun also alleine da. In der letzten Show wollte er euch herausrufen, hat es sich dann aber doch anders überlegt. Würdest du Player Angst vor der Raging Protection Crew, bzw. vor dir unterstellen?“


Crutch rückt die schwarz verspiegelte Sonnenbrille zurecht, verzieht den Mund etwas, zuckt mit den Schultern, scheint zwei, drei, vier Sekunden ins Leere zu starren. Dann:


Jason Crutch: „Ich würde es nicht Angst nennen. Player ist ein tougher Bastard – wenn es denn darauf ankommt. Vielmehr würde ich es Cleverness nennen. Player weiß sehr gut, dass er gegen unsere geballte Power keine Chance hat. Er tat gut daran, den Ring zu verlassen. Blöd nur, dass er vorher das Maul aufgerissen hat. Siehst du, ich sehe es so: Bis zu einer gewissen Linie kannst du alles tun, alles sagen. Aber es gibt eben eine Grenze. Und wenn diese gewisse Grenze überschritten ist, musst du damit rechnen, dass du es doppelt oder dreifach zurückgezahlt bekommst. Player bewegt sich in einer gefährlichen Zone, seit er mir bei Finest Hour so derbe zugesetzt hat. In meinen Augen ist diese Grenze überschritten. Nun gilt das alte Motto: ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘.“


McMüll: „Konkret heißt das?“


Crutch schürzt die Lippen, schlägt eine Faust in die flache Hand und knetet sie vor sich.


Jason Crutch: „Dass ich Feuer mit Feuer bekämpfen werde. Der Vertrag des GFCW-Heavweight-Championtitelmatches Jason Crutch vs Player bei Brainwashed ist noch nicht unterschrieben. Aber wenn ich in meine Glaskugel blicke, sehe ich, dass es dazu kommen wird. Es sind noch etliche Wochen bis dahin. Und ich werde den Teufel tun, um mir Player gegenüber noch einmal die Blöße zu geben.“


McMüll wendet sich vorsichtig lächelnd den Animals with Attitude zu, die die Worte Crutchs bestätigend abnicken.


McMüll: „Ich schätze einfach mal, damit das nicht geschieht, seid auch IHR u.a. hier?“

Tyler hat sich inzwischen auch mit einer Sonnenbrille geschmückt, Daniel sitzt die eigene oben auf der Schädeldecke. Cool sehen sie zweifellos beide aus.

Tyler: „Wie Daniel schon sagte, Mac…die Eingebung, dass wir uns finden, kam nicht von ungefähr. JC hat jemanden gesucht, wir haben jemanden gesucht….und am Ende gab es diesen Zusammenschluss, der sich für beide Seiten schon ausgezahlt hat. Und es wird so weitergehen, denn eigentlich kann uns in dieser Konstellation niemand stoppen. Wir haben einen Zusammenhalt, den es seit den drei Muskelbären nicht mehr gegeben hat….oder wie die heißen.“

Mac hebt eine Braue, sagt aber nichts, weil auch Daniel zu einer Erwiderung ansetzt.

Daniel: „Tyler meint natürlich die drei Muskelberge, die einst gtegen Don die Schalotte gekämpft haben. Jedenfalls meine ich mich da zu erinnern. Und so einen Zusammenhalt gab es seitdem nirgends, nur bei uns in der RPC, als Bestandteil der GFCW. Deshalb würde ich uns fast als unschlagbar bezeichnen. Denn anders als die New Breed lassen wir uns nicht gegenseitig aus den Augen. Wenn es sein muss, verfolgen wir uns….“

McMüll: „Doch, Daniel und Tyler, seid ihr denn gerade in der momentanen Phase nicht schon beschäftigt genug? Immerhin sollte eure Konzentration doch zu 100% dem Rückgewinn der GFCW-Tag-Team-Titel gelten, oder?“

Tyler nickt, Daniel antwortet.

Daniel: „Du hast durchaus Recht, Mac. Ricksenburg haben den einzigen Moment der Schwäche genutzt, den wir seitdem gezeigt haben. Es spricht für ihre zweifellos vorhandene Cleverness, dass das passiert ist. Aber im Gegensatz zu anderen lernen wir aus den Fehlern, die wir machen. Deshalb wird das nicht noch einmal passieren.“

McMüll: „Ihr selbst hättet es in der Hand gehabt zu verhindern, dass auch die Deppn um die Tag-Team-Titel mitmischen. Doch ein entsprechendes No 1 Contender Match auch mit dem Duo Infernale ging verloren. Habt ihr die Deppn unterschätzt? Immerhin sind Derek Jones und Anthony Monroe etwas…nun ja…speziell?“

???: „‘Speziell‘? Whoop, whoop, was heißt hier ‚speziell‘?“

???: „Par-tay! Par-tay!“


Die Raging Protection Crew blickt sich überrascht um. Die Kamera zoomt heraus und zeigt uns, wie sich tatsächlich die Deppn der Szenerie genähert haben und sich nun einmischen. Beide tragen ausgefranste, bunte T-Shirts. Jones‘ struppiges blondes Haar wallt unter der pinken Plüschmütze in Flamingo-Form hervor, während Monroe einen Biertrinkhelm trägt. Doch anstatt Bierdosen befinden sich „EXSTASE-Energy“-Dosen in den Vorrichtungen. Monroe trötet auf einer Partytröte, während Jones eine Trillerpfeife im Mund trägt, auf der er rumpfeift. Beide nerven alleine durch ihre Anwesenheit schon. Auch die Raging Protection Crew scheint etwas angewidert zu sein.


Derek Jones: „Wenn du, Mr. Müll, mit ‚speziell‘ meinst, dass wir der neue aufgehende Stern am Tag-Team-Himmel sind, ja, dann sind wir ‚speziell‘.“

Anthony Monroe: „Oder wenn du meinft, daff wir ef faffen, einen Fiff vor dem Ertrinken fu retten, dann find wir ‚fpefiell‘.“

Derek Jones: „Wenn du aber meinst, Mr. Müll, wir sind ‚speziell‘, weil wir Hirni 1 und Hirni 2 – ja ja, guckt nur, ich meine euch! - bereits besiegt haben, aber sie dennoch noch im Rennen um die Tag-Team-Titel sind und wir das total gemein finden, dann sind wir…es…auch? Nicht…? Ich…ich hab den Faden verloren…!“

Anthony Monroe: „Ift ja auch wurft! Wichtig ift, daff wir mit Rickfenburg allein im Ring ftehen müfften ohne euch Nafen! Die Welt will unf gegen Rickfenburg sehen und nicht euch fwei Assen!“

Jason Crutch: „Was sind Assen?“

Anthony Monroe: „AFFEN!“

Jason Crutch: „Huh…?“


Verwirrung allerorten. Die Animals with Attitude schieben sich dann aber geschäftig nach vorne, bevor das hier eskaliert, um den Deppn nun von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen. Gerade Tyler schafft es, Sonnenbrillengeschmückt, noch ein wenig böser auszusehen als er es eigentlich kann.

Tyler: „Hört mal, Ihr Dödel. Dass ihr da steht, wo ihr steht, habt ihr nur der bekloppten Agentur zu verdanken die, wir ich hörte, vorher Pornoartikel vertickt hat. Da hat sie mit euch zwei Kaspern ja tollen Ersatz gefunden. Aber im Ring, meine Buddies, habt ihr NICHTS verloren. Sogar Sven hat mehr drauf als Ihr und das sage ich, obwohl Sven alles hasst, was mit uns zu tun hat.“

Daniel sieht sich bemüßigt, nachzulegen.

Daniel: „Wisst Ihr….eigentlich sind wir viel zu gut für das hier. Aber wir sind auch fair und deshalb lassen wir die Kindergartenkinder ein wenig mitspielen. Aber bedenkt, dass es immer eine Grenze gibt. Und Eure ist alles andere als weit entfernt. Eigentlich ist sie genau…..“

Daniel deutet einen Strich auf dem Boden an

Daniel: „…..hier!“


Die beiden Deppn beugen sich tiiief nach vorne und mustern die imaginäre Linie mit prüfenden Blicken. Flamingo Boy kratzt sich am Kopf. Dann kommen beide wieder hoch.


Derek Jones: „Auch wenn ich die Linie nicht erkennen kann und ich auch gerade überhaupt keine Lust habe, Zoll zu bezahlen, so seid ihr zwei ganz schön fiese Gesellen ,wisst ihr das? Und genau deswegen habt ihr auch gar keine Chance gegen uns und Ricksenburg! Und genau deswegen tragt ihr auch kein Gold mehr um eure Hüften! Außer du!“


Er deutet auf Crutch.


Anthony Monroe: „Aber du bift ja auch kein Tag-Team-Champ. Ihr wart daf aber fon, aber bald find wir an der Reihe. Weil die Leute von der Agentur daf fo gefagt haben. Wir find die BEFTEN Leute dafür! Und heute werden wir daf auch beweifen!“

Derek Jones: „Und wenn ich das bewiesen habe, heute im Ring gegen den wohl größten Wrestler, den die Wrestlingwelt jemals gesehen hat, nämlich ANTOIIIIIIINE ‚BRAINPAAAAAAAIN‘ SCHWANENBUUUUUUUUUUUURG, dann werdet ihr nicht mehr so abgehoben daherreden! Und wir feiern die größte PAR-TAY, die die GFCW je gesehen hat!“

Anthony Monroe: „Whoop-whoop! Whoop-whoop!“


Und Derek Jones schnipst Daniel, Tyler und Crutch mit dem Finger gegen die Nasenspitze. Danach wollen die Deppn weitergehen…doch dort ist die imaginäre Linie, die Daniel markiert hat. Die Deppn sind sich unschlüssig. Sie zögern, sie hadern. Dann entfleucht Derek Jones offenbar ein Fluch. Beide Deppn machen kehrt und verschwinden auf der anderen Seite aus dem Bild.

Daniel lässt es sich allerdings nicht nehmen, den Depp’n noch ein paar – in seinen Augen passende – Worte hinterherzurotzen.

Daniel: „Seht Ihr Jungs? So hält man GRENZEN richtig ein! Manchmal muss man sie aber auch überschreiten und vorher seine Eier finden. Denkt an meine Worte!“

Daniel grinst ein wenig debil und knuffelt dann Tyler ein wenig, was hier den Abschluss bildet. Na, da hat McMüll ja n nettes Interview bekommen, ne?