Ein
kurzes Video rekapituliert das bisherige Geschehen um den
Intercontinental Title seit der Rückkehr Johnboy Dog's zur
GFCW. Der Gewinn, die Verteidigungen, der Verlust. Und
schließlich die unsägliche Vakantierung durch Toxic
Lugosi.
Ein
Schmunzeln ziert des Dog's Züge, aber er scheint alles
andere als fertig zu sein.
Johnboy
Dog: „Jaaasper...Randaaaalll! Dein Name kann ebensogut für
Randale stehen, weit ist der Weg ja nicht. Für mich bist Du
der Kopf, der Arsch und das Gesamtpaket des Fight Club. Ohne dich
würde das Konstrukt nicht funktionieren, auch wenn Ihr
eigentlich ansonsten ziemlich austauschbar seid. Sogar der
Kampfstil ist der gleiche – man kann sich leicht darauf
einstellen. Aber Du Randall, du hast besondere Skills. Du hast
eine Art, die andere fesselt, die einen mitnimmt. Und du hast
mehr Haare als Drake. Aber macht dich das zu einem besseren
Intercontinental Champion? Ich denke nicht. Und wenn es darauf
ankommt, werde ich Dir das auch beweisen – wir starten alle
bei Null, vergiss das nicht!“
Johnboy Dog: „Player. Der Spieler, der immer auf der Suche nach neuen Problemen ist. Und nach anderen Dingen wie dem Genitiv-S. Und nun auf der Jagd nach dem Intercontinental-Title? Ich bin von deiner Leistung immernoch geflasht, Alter! Ey Bro, dat haste echt tofte gemacht, weißte? Nee...wirklich. Die Leistung beim PPV war aller Ehren wert, aber ich zweifle, dass Du sie wirst wiederholen können. Dazu bist Du zu unbeständig, und du hast Savior, deinen selbsternannten Retter, der offenbar das Wichtigste für dich ist, im Hinterkopf. Mit dem Gedanken kannst Du eigentlich nur verlieren – aber ich werde nicht den Fehler machen, Dich abzuschreiben, Dude! Dafür hast Du schon zuviel gezeigt. Und wer weiß....vielleicht schaffst Du ja das Unmögliche.“
Der Hund, nun eigentlich mit der Besprechung seiner Gegner fertig – und ziemlich zufrieden dreinschauend – lehnt sich wieder in seinem Sessel zurück. Ein Zettel wird hineingereicht – Zettel sind an diesem Wochenende sehr wichtig! - und angeregt gelesen. Ein lauter Lacher entfährt dem Hund, der zu lachen beginnt und dabei zuckt, als weine er sich soeben die Seele aus dem Leib. Schließlich aber hat er sich gefangen und schaut mit einem Male todernst drein. Und schüttelt den Kopf, ohne weniger ernst dreinzuschauen.
Johnboy
Dog: „Ich habe gerade den Rest der Kampfkarte
bekommen...“
Johnboy
Dog: „Puppenspieler gegen Jimmy Maxxx um den
Nummer-eins-Herausforderer-Spot. Really?“
Johnboy Dog: „Ich weiß nicht, ob ich vom Puppenspieler bisher mehr gesehen habe als Minna. Aber wenigstens mal jemand, der mir Altersmäßig nahekommt, der auf Lebenserfahrung bauen kann. Jemand, den ich im Falle des Falles ganz sicher nicht unterschätzen würde. Jemand, der diesen Titel – oder einen Shot darauf – mindestens so sehr verdient hat wie Joe Jobber. Habe ich erwähnt, dass Joe Jobber mein erster Gegner wird im Falle eines Titelgewinnes?“
Falls die Stimme des alten Mannes Ironie beherbergt, muss man sie schon ziemlich gründlich suchen, denn sie erscheint nicht sogleich auf dem Präsentierteller. Kurz wischt er sich den Schweiß ab, ehe er nochmals gen Kamera schaut.
Johnboy
Dog: „Auch dich werde ich keinesfalls unterschätzen.
Ganz gleich, ob Du mit Lex Streetman kämst oder Solo. Jimmy
Maxxx hat eine eindeutige Reputation und dich zu schlagen würde
schwierig. Aber ehe ich mir weiterführende Gedanken dazu
machen kann, sollte ich vielleicht meine Hausaufgaben machen.
Camguy? Ich möchte trainieren. Danke.“
Nun taucht die Kamera in die dunkel roten Flammen der Hölle hinab. Die Flammen steigen funken sprühend empor und der Zähe Qualm macht es den Augen schwer zu erkennen was da vor ihnen auftaucht. Ein großer schwarzer Schatten, der schwarze Mann mit Zylinder geht vor der Kamera umher. Immer noch streben die Flammen rechts und links in die Wolken, doch der Schatten bleibt ganz ruhig. Während die Orientierung dahingleitet und sich Realität und Fiktion vor den Augen des Betrachters vermischen, als immer wieder Uhren und Planeten entgegen fliegen, gepaart mit grausigen entstellten Cartoonfiguren, die die Zungen herausstrecken und den fremden Besucher verhöhnen.
Das Bild ruckelt, die Farben verblassen und werden schwarz/weiß. Kurz reißt der Film, tiefe Schwärze, dann fällt der Blick wieder auf den schwarzen Schatten vor der Kamera. Er ist stehen geblieben. Die Schwaden verziehen sich und aus seinen schwarzen Kleidern bleckt die teuflische Fratze des unglückseligen Puppenspielers der Kamera entgegen. Auf einem runden Steintisch lodern die roten Linien eines heitnischen Symbols auf. Beschwörerisch erhebt der Puppenspieler die Hände und richtet seine Blicke gen Himmel. Dann bedeutet er näher zu treten, während das teuflische Grinsen nicht aus seinem Gesicht weicht.
Auf dem Tisch landen klackernd einige Tierknochen und undefinierbare Stücke. Der Puppenspieler fokusiert die Knochen und blickt konzentriert auf sie hinab, dann lacht er auf.
„Ho ho ho! Dass sieht aber gar nicht gut aus.... ich sehe ich sehe (schwerer Atem) das Übel dieser Welt über Jimmi Maxxx hineinbrechen..... die Dämonen haben ihn gebrochen... geschwächt pulsiert das Gift des Zweifels in seinen Adern. Der verwirrte Geist lässt ihn in das Messer laufen.... keine Hoffnung für Jimmy Maxxx am Firmament... es ist beschlossen.... er wird heute untergehen..... der Puppenspieler wird ihn schlachten.
HA HA HA HA HA HA!
Laut auflachend reckt er seinen Kopf in die Höhe. Die Augen verdrehen sich als er die spitzen gelben Zähne in die fletscht. Weißer Geifer läuft aus seinem schwarzen Mundwinkel... es ist beschlossen.
DER PUPPPENSPIELER
Wir befinden uns im Interviewbereich wo wir Mac Müll sehen.
Mac Müll: Ladies und Gentleman. Mein jetziger Interviewpartner: Player!
Player betritt betröppelt das Bild.
Player: Hey Buddy. Mac Müll: Player … Gerade haben wir die, ich nenne es mal, Auflösung deines „Teams“ mit Savior gesehen. Du sagtest du hattest von Anfang an sowieso nicht vor mit ihm ein „Team“ zu bilden. Warum? Player: Ganz einfach: In den letzten Monaten habe ich mir ein Namen gemacht, was die Singles Competition angeht. Und all das will ich nicht wegwerfen. Savior ist vielleicht ein guter Wrestler. Aber mit ihm ein Team zu bilden, würde all meine Arbeit in den letzten Monaten zu nichte machen. Mac Müll: OK. Ausserdem sagtest du zu Savior, dass du ihn zu einem besonderen Match bei Finest Hour herausforderst und das er sich deswegen schon mal Freunde machen sollte, hier in der GFCW. Um was für ein Match handelt es sich? Player: Wie ich vorhin schon sagte, werde ich dies erst in zwei Wochen bekannt geben. Aber was ich sagen kann ist: Dieses Match haben Savior, Azreal, Bryan und ich damals zu Domination-Zeiten eingeführt. Es ist eines der brutalsten Matches die ich jemals bestritten habe, weil es aus mehreren Matcharten besteht. Zugleich ist es ein 6 Man beziehungseise 8 Man Tag Match. Aber wie die Regeln genau lauten, werde ich wie gesagt erst in zwei Wochen bekannt geben. Mac Müll: Gut. Aber trotzdem stellt sich noch eine Frage: Dadurch das du Savior zu diesem Match herausgefordert hast, du zusätzlich aber noch im Finest Hour Turnier stehst: Wie willst du das alles unter einen Hut bekommen? Player: Das ist kein Problem. Falls ich im Finale des Turniers stehen sollte, werde ich auch gerne zwei Matches an diesem Abend bestreiten. So, aber jetzt entschuldige mich Kumpel. Ich muss mich auf mein wichtiges Match nachher vorbereiten. Mac Müll: Na klar. Danke Player.
Player klopft Mac auf die Schulter, lächelt ihm zu und verlässt das Bild.
Robert Breads: “Zwei Wochen noch.”
Der Kanadier steht backstage vor einer kahlen Wand, den Blick stur in die Kamera gerichtet – nichts lenkt von ihm ab. Keine anderen Menschen um ihn herum, keine anderen Geräusche, keine Ablenkung hinter ihm. Er will dass man sich auf ihn konzentriert, auf sein Gesicht, seine Worte.
Robert Breads: „Die Ruhe vor dem Sturm. Noch beschäftigt sich die GFCW mit den Folgen des Pay-Per-Views, sortiert sich neu, richtet sich auf Finest Hour aus, auf das Turnier dorthin, auf die Frage – wer tritt um welchen Titel an? Doch in zwei Wochen wird eine komplette Show lang Ausnahme-Zustand herrschen. Alles, was momentan hier geschieht, wird pausiert. Die Stop-Taste wird gedrückt und für eine Show tauchen wir ein in eine andere Welt, in eine Welt im Auge des Sturms, der über uns alle hineinbrechen wird – ein Sturm aus anderen Ligen, anderen Wrestlern, anderen Idealen... ein Sturm, der die GFCW zu vernichten droht.“
Sein Blick verfinstert sich merklich.
Robert Breads: „Einmal im Jahr hat die GFCW diese große Aufmerksamkeit auf ihrer Seite, einmal im Jahr blickt die halbe Wrestling-Welt in den GFCW-Ring um dieses Match zu sehen. Und was wird sie zu sehen bekommen? Eine Show voller Absonderheiten, Missgestalten und dem zwanghaften Versuch, durch krampfhafte Selbstironie und aufgezwungen Humor ein wenig Aufmerksamkeit zu generieren. Man wird eine Show zu sehen bekommen, die das Gegenteil von dem zeigen wird, was die GFCW sein sollte. Man wird eine Schande von einer Show zu sehen bekommen. Einen Witz von einer Show. Nur dass niemand außer den Beteiligten selbst über diesen Witz lachen kann.“
Schluckend ballt er die Fäuste, spreizt dann die Finger und atmet einmal tief durch, ehe er den Kopf schüttelt.
Robert Breads: „Deswegen ist es wichtig, dass diese Show zumindest ein versöhnliches Ende bekommt. Ich kann nichts dagegen machen, dass diese Idioten hier auftauchen werden und War Evening mit ihrer Anwesenheit beleidigen. So gerne ich auch pausenlos durch die Hallen laufen und alles und jeden umtreten würde, dem ich begegne... so ist das doch schwer machbar. Dafür werden sich zu viele Versager auf den Weg in die GFCW machen, um für eine Show das Zepter in die Hand zu nehmen. Und ich kann das irgendwo verstehen.“
Ein Schulterzucken.
Robert Breads: „Wir reden hier größtenteils von Ausgestoßenen. Von Niemanden. Von Leuten, die überall nur belächelt werden – allerdings weil man über, und nicht mit ihnen lacht. Diese Show in zwei Wochen ist ein Zusammentreffen von Randgestalten und den unbeliebten, uncoolen Kindern, die keiner mag. Allerdings nicht, weil sie eine große Warze haben oder komisch aussehen, nein – niemand mag sie, weil ihr Verhalten einfach eine Zumutung ist. Doch bei der nächsten Show treffen sich alle diese Wrestler, kommen aus ihren Verstecken gekrochen, und beginnen die Invasion. Für eine Nacht gehört ihnen eine Show, für eine Nacht dürfen sie sich alle Hoffnungen auf den Sieg in einem Match machen, auf dass die ganze Wrestling-Welt guckt – als kämpften die unbeliebten, uncoolen Kinder darum, wer einmal mit der Ballkönigin tanzen darf.“
Verächtliches Schnauben angesichts von Breads bei dem Gedanken daran, jemand außer ihm könnte auch nur daran glauben, diese Battle Royal zu gewinnen.
Robert Breads: „Leider ist das hier die Realität. Das hier ist nicht Hollywood. Das hier ist Pro-Wrestling. Und in der Realität tanzt die Ballkönigin nicht mit den uncoolen Kindern. Die Ballkönigin tanzt mit dem Besten, den sie finden kann. Und den Besten, den man in der GFCW finden kann... bin ich.“
Kurze Pause, um diese Worte wirken zu lassen.
Robert Breads: „Diese Show braucht ein Happy End. Wenn diese Katastrophe von einer Show in zwei Wochen mit dem Sieg einer furchtbaren Witzfigur endet... ist die GFCW wieder einmal am Boden. Die öffentliche Wahrnehmung ist zerstört. Deshalb muss dieses Match von jemandem gewonnen werden, der die GFCW nach außen hin repräsentieren kann. Von jemandem, der das repräsentiert, was diese Liga sein sollte. Das Beste für die GFCW wäre es, wenn so jemand das Match gewinnt. Und so jemand... bin ich.“
Erneut eine kurze Pause, während der Breads einen Moment lang zu Boden schaut, und dann kurz schnaufend lacht.
Robert Breads: „Selbst wenn ich alleine in dieses Match gehen würde gäbe es so gut wie keine Chance, dass ich alle anderen Teams besiege. Aber ich trete nicht allein an. Und deshalb gibt es FAKTISCH keine andere Chance als dass ich... als dass WIR dieses Match gewinnen werden. Das Happy End ist sicher. Euer Held, ob ihr ihn nun haben wollt oder nicht... euer Held, der eure Liga vor sich selbst retten wird, hat dafür gesorgt. Denn er hat den besten Partner, den sich ein Wrestler auf dem Planeten Erde wünschen kann.“
Schwarze Lederstiefel treten in das Bild der Kamera, wie später in diesem Monat in eure Fressen. Der Mann darin ist Marvin Percio. World Carnage Champion. FW Wrestler des Jahres. Und vor allem: Robert Breads Tag Team Partner. Ein kurzes Grinsen für seinen Kollegen und ein Zwinkern für die Zuschauer. „Canada's Own“ wirft noch einen Blick auf seinen Partner, dann schaut er in die Kamera.
Robert Breads: „Seht eurer Chancenlosigkeit ins Gesicht. Willkommen in der Realität... ihr Maden des Wrestling.“
Der Kanal von England. Irgendwann in der Zeit von König Artus Regentschaft. Auf einem kleinen Schiff.
„HÖAAARG!!!“ „Sir Rowan, wie ich sehe quält dich auch dieses mal wieder der Dämon der Seekrankheit?“
Wir befinden uns als stille und heimliche Zuschauer auf einem kleinen Schiff das irgendwo im Kanal zwischen dem heutigen England und dem heutigen Frankreich verkehrt. Die erste Stimme die wir, sich entladend hörten, ist die des edlen Ritters der Tafelrunde Sir Rowan. Der Hochedle und treue Diener seiner Majestät König Artus Pendragon dem Herr über Albion, füttert mit aller Hingabe die ihm sein Magen noch zur Verfügung stellt die Fische.
Sir Rowan: „Wie ist mir? Oh ich hatte gänzlich verdrängt das mich die Blümeranz wieder einhersuchen würde sobald ich auch nur einen Fuß auf ein Boot wie dieses setzen würde.“
Ihm zur Seite steht Sir Ewan der Jüngere. Ein Mann von ungemeiner Weitsicht und erzogen mit dem alten Glauben an die Alten. Ein junger Mann der sich auch von Merlin dem Zauberer die eine oder andere Kleinigkeit hat lehren lassen.
Sir Ewan: „Ich bin, wie auch schon beim letzten mal als wir den Nebel passierten, nicht wirklich im Stand dir zu helfen. Aber mich fasziniert die Dualität der Dinge. Wieder übergibst du dich in die See während dort vorne der Nebel Avalons heraufzieht.“
Wieder ist ein würgendes Geräusch zu vernehmen dem ein Husten folgt. Leise platschen kleine Klumpen des heutigen Frühstücks unverdaut in die See.
Sir Rowan: „Mache er sich nur wieder über mich lustig. Mir ist auch schon gegenwärtig das Er sich weit mehr darauf freut wieder in das Zeitalter der bewegten Bilder zu reisen als es mir beliebt. Aber ich stehe treu zu meinem König und werde diesmal mit dem Heiligen Gral zurückkehren.“
Sir Ewan der Jüngere kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Sir Ewan: „Ich gebe unumwunden zu das ich mich freue. Was soll ich das auch leugnen? Ich mochte die Dinge die sich uns erschlossen als wir beim letzten mal in Needles an Land gingen. Die bewegten Bilder zum Beispiel.“
Und auch die Damen die sich darboten. Aber Ewan würde nie zugeben das seid ihrer Rückkehr nicht eine Nacht vergangen ist in der er nicht an die Holde Dixie Dynamite dachte. Aber die Zeit hat es nicht zugelassen. Er und Rowan mussten zurückkehren. Damals hatten sich noch nicht verstanden das sie die Zeit wie eine Schiene herauf vor und zurück befahren konnten. So hatte ihnen Horacio Hornbower damals doch nicht erklärt wie die Magie der Zeit funktionierte.
Sir Rowan: „Mit wahrem Horror denke ich an die Taschendrachen zurück. Die sprechenden schachteln oder der stählerne Drache...“ Sir Ewan: „...der Lauftreff der kreationistischen Gemeinde von Needles...“ Sir Rowan: „... der Lauftreff der kreationistischen Gemeinde von Ne... hey Moment mal! Wir hatten doch ausgemacht das wir nie wieder darüber sprechen würden!“
Wie die Unschuld vom Lande daselbst schaut Sir Ewan der Jüngere auf seinen Schildbruder.
Sir Ewan: „Hatten wir das? Wie könnte ich nur jemals den Anblick vergessen den da abgegeben hattest. Eine Hitze bei der das Wasser von selbst das Weite sucht und du standest auf einem Hügel in der Wüste und hast den Bewohnern der Stadt von der Erlösung gelobpreist! Ich amüsiere mich gar köstlich nur alleine bei dem Gedanken.“ Sir Rowan: „Lach du nur. Eines Tages wirst auch du die Erlösung erhalten.“
Ein Räuspern erklingt von der Seite. In das Bild tritt: Captain Horatio Hornblower. Ein Mann wie ein Baum und geht man nach seinen Klamotten gehört er nicht in die gleiche Zeit wie die beiden Hchedlen der Tafelrunde. Eher irgendwas im 17 Jahrhundert. Während dessen zieht schnell ein Nebel auf der dem Begriff „Suppe“ eine ganz neue Konsistenz gibt.
Hornblower: „Meine Herren, wir werden alsbald wieder den Strudel erreichen. So rate ich euch das ihr euch bereit macht. Wie auch beim letzten male werdet ihr nur den Strudel von Beginn an erleben und dann wieder an den Gestaden des Ziels erwachen. Meine Aufgabe wird dann ein weiteres mal als erledigt zu betrachten sein.“ Sir Ewan: „Gut Captain. Gibt es etwas was wir tun können um das Erlebnis ein wenig abzuschwächen?“ Hornblower: „Nein. Der Zauber unterliegt gewissen, festgesetzten Ritualen und Abläufen.“
Hornblower und Sir Ewan der Jüngere begeben sich gemeinsam auf den Weg zum Bug des Schiffes. Als der Seeman mit dem undankbarsten Job des Welt, dem Auskuck, sich meldet.
Auskuck: „Capt’n! Dort vor uns ist ein Strudel! Ein Loch im Meer!“ Hornblower: „Ah... es ist soweit.“
Plötzlich erklingt eine Stimme aus dem Nebel. Alt. Rau. Und unglaublich wehmütig
„…anal nathrak, uthvas bethud, do che-ol di-enve…”
Sie spricht die Worte des Zaubers. Und damit beginnt das Chaos der Reise durch den Strudel der Zeit. Plötzlich, ohne Vorankündigung ist es soweit.
Wasser! Überall nur Wasser! Oben. Unten. Links. Rechts. Um ihn herum. Sir Ewan der Jüngere rang um sein Leben. Er Versuchte zu schwimmen. Er versuchte dem Strudel der das kleine Schiff verschlungen hatte, zu entkommen. Immer wieder sah er Blitze um sich herum. Aber wie konnte das sein? Blitze im Wasser?
„…anal nathrak, uthvas bethud, do che-ol di-enve…”
Die Worte Merlins. Sein Zauberspruch. Die Formel die er sprach um jeden seiner Gedanken in die Tat umzusetzen. Diese Worte hämmerten in seinem Kopf. Sie prägten seine Gedanken und fraßen sich sein Bewusstsein. Er konnte nicht sagen warum. Aber er begann diese Worte zu sprechen.
„Anal nathrak!“
Man konnte doch eigentlich keine Stimmen unter Wasser hören. Oder etwa doch?
„Uthvas bethud!“
Um ihn herum war immer noch nur Wasser. Seine Lungen brannten!
„Do che-ol… di-enve!“
Die See kam zur langsam zur Ruhe. Doch Ewan kam es nicht.
„ANAL NATHRAK!“ „UTHVAS BETHUD!“ „DO CHE-OL DI-ENVE!!“
Plötzlich war alles ganz still. Die See stand still. Die Zeit stand still. Alles war ganz still.
Stille… Für wie lange? Wo waren sie diesmal?
Er fühlte wie ihn etwas nach oben zog… Immer weiter nach oben. Ist es wirklich oben? Oder zieht ihn etwas nach unten?
Die Sonne!
Er tauchte auf. Neben ihm im Wasser trieb Sir Rowan. So wie es auch beim letzten mal passierte. Doch wo waren sie? Wo waren sie diesmal gelandet? Und vor allem, wann?
To be continued...
Hamburg, 03.04.2015
PAM!
PAM!
PAM!
PAM!
Dutzende von Schläge hagelt es gegen den Sandsack und Hilary Tate hat erhebliche Probleme diesen in seiner stabilen Position zu behalten. Ja, wir sind in der Gegenwart angekommen und ja, ihr seht gerade wirklich Tom Hdot der mit seiner Freundin im Nordish Fight Club trainiert! Das Ganze erfolgt in dem neuen, von Hilary besorgten Attire, bestehend aus kurzer schwarzer Hose mit Feuer-Aufdruck, sowie schwarzen Stiefeln, Elbow- und Kneepads, sowie Scheißbändern. Es ist vollkommen ungewohnt das Twoface mit seinem vernarbten Gesicht und den zerzausten Haaren, nicht in seinem verrückten Outfit zu sehen wie wir es aus den anderen zwei Szenen heute kannten. So schnell kann sich das Blatt wenden. In der Zuschauermenge gibt es gemischte Reaktionen. Einerseits würden sich die Fans gerne die Seele aus dem Laib buhen, denn diese Szenen könnten bedeuten dass Hdot recht bald mit seiner verräterischen Freundin in die GFCW zurückkehren wird. Der Teil der Zuschauer, der allerdings noch ein Gewissen hat hält sich zurück und zeigt einfach keine Reaktion, denn ein Buhen würde gleichzeitig auch bedeuten, dass man Tom Hdot den Alkoholtod wünschen würde. Jemandem den Tod wünschen ist für das Twoface das Alltäglichste der Welt, aber die unschuldigen Fans in den Zuschauerrängen haben was das angeht noch eine gewisse Hemmschwelle.
Hilary Tate: „So lob ich mir das! Super Arbeit, Tom! Ich wusste doch das Training würde sich auszahlen.“
Schwer schnaufend hört Hdot auf auf den Sandsack einzudreschen.
Tom Hdot: „Ja, da sagst du was. Es ist doch unglaublich was man mit etwas diszipliniertem Training etwas erreichen kann. Ich habe zur Abwechslung mal keine Lust auf Alkohol, mein Körper fühlt sich frisch und erholt und ich glaube echt, dass ich seelisch bald wieder fit bin um den ganzen Kackbratzen im Wrestlingbusiness ordentlich einzuheizen!“
Zufrieden lacht Hilary auf.
Hilary Tate: „Das ist mein Mann! Ich würde dich ja küssen, aber du schwitzt gerade wie ein Schwein. Hast du Lust auf eine spritzige Dusche?“
Verführerisch zwinkert Hilary dem Twoface zu und erhofft sich etwas Spaß.
Tom Hdot: „Nein.“
Hdot schlägt erneut auf den Sandsack ein und Hilary greift diesen reflexartig und muss sich wieder schwer bemühen, damit der Sack nicht aus der Halterung fliegt.
Tom Hdot: „Solange wir... noch die Halle... haben... muss ich trainieren... Ich will ja... möglichst schnell... zurück in die... GFC... W...“
Mit jedem Schlag muss Hdot seinen Satz pausieren um kurz nach Luft zu schnappen. Plötzlich holt Hdot zu einem gewaltigen Schlag aus und schreit Hilary dabei laut an.
Tom Hdot: „WEG!!!“
Als Hilary das Wort wahrnimmt springt sie ruckartig zu Seite um nicht in die Flugbahn des Sandsacks zu geraten, welcher gerade kompromisslos von Hdot aus der Halterung geschlagen wurde. Ein lautes Knallen schallt durch die Halle. Das Twoface pustet ganz schön, will sich reflexartig hinsetzen. Hdot steht aber sofort wieder auf und schwingt mit den Armen um seinen Kreislauf in Schwung zu halten. Hilary schaut kurz auf den besiegten Gegner in Form des Sandsacks und spricht daraufhin ihren Freund an.
Hilary Tate: „Ich freu mich schon so sehr dich endlich wieder im Ring zu sehen. Wann willst du jetzt eigentlich in die GFCW zurückkehren?“
Hdot überlegt kurz, während er sich den Schweiß von der Stirn wischt.
Tom Hdot: „Am liebsten so schnell wie möglich. Ich hab langsam zu meiner alten Form zurückgefunden, das muss ich ausnutzen. Denkst du Dynamite gibt mir schnell wieder einen Vertrag nach allem was passiert ist?“ Hilary Tate: „Du hast noch einen laufenden Vertrag.“
Der Norddeutsche kratzt sich am Kopf. Er ist zwar wieder der Alte, aber der Alkohol hat tiefe Löcher in seine Erinnerung gerissen.
Tom Hdot: „Achja... Egal, ich muss ja trotzdem mit ihm reden um wieder in die Shows gebooked zu werden.“
Plötzlich bekommt Hilary Tate ein Grinsen das über beide Ohren reicht.
Hilary Tate: „Was würdest du sagen, wenn du schon in zwei Wochen wieder auftreten kannst?“
Sie zwinkert Hdot zu und geht in Richtung einer Hallenbank, wo ihre Sporttasche liegt. Sie holt einige Papiere aus der Tasche und ohne diese zu sehen freut sich Hdot bereits wie ein kleines Kind.
Tom Hdot: „Halts Maul, das ist doch nicht dein Ernst! Du bist die Beste Managerin die sich ein Mann nur wünschen kann, Babe! Oh, oh, zeig's mir, zeig's mir, welche unschuldige Seele darf ich in zwei Wochen platt machen?“
Ungeduldig reißt er ihr das Papier aus der Hand und als er draufblickt fallen ihm die Augen aus dem Kopf.
Tom Hdot: „Oh mein Gott! Die GFCW GroGock Mongo Challenge 2015! Das ist ja fantastisch! Da hätte ich doch nie im Leben mehr dran gedacht mich anzumelden!“
Hilary bekommt ebenfalls das Grinsen nicht mehr aus Gesicht, immerhin freut sie sich sehr für ihren Freund.
Hilary Tate: „Ja, hervorragend, oder? Weißt du noch wie du bei der letzten Tag Team Challenge abgeräumt hast? Du warst fast das ganze Match im Ring, hast bestimmt das halbe Roster eliminiert und das Ganze fast komplett ohne einen Partner! Das war der helle Wahnsinn!“
Die braunhaarige Dame übt sich nicht gerade in Bescheidenheit, während sie von ihrem Freund redet, doch dieser sieht die ganze Sache ähnlich und fiebert schon voller Vorfreude seinem Comeback-Match entgegen.
Tom Hdot: „Ha, ja, du sagst es! Und dieses Jahr werde ich das Ding gewinnen, denn mein Partner ist dieses Mal kein fetter Securitybeauftragter der GFCW, sondern niemand geringeres als...“
Mit einem breiten Grinsen sucht Hdot den Namen seines Partners auf dem Papier, während er mit seinem Finger die einzelnen Zeilen absucht, bis er endlich seinen eigenen Namen abgedruckt findet.
Tom Hdot: „Hier! An der Challenge nehmen teil... Tom Hdot und …“
Plötzlich verstummt das Twoface. Hdot schaut ungläubig auf das Papier. Hilary wird leicht verlegen und streichelt Tom instinktiv.
Tom Hdot: „Nein.“
Der Janusköpfige schluckt noch einmal kräftig und beginnt sich zu wiederholen.
Tom Hdot: „Nein, nein, nein, nein, nein...“
Mit ihren braunen Rehaugen schaut Hilary nach oben in Hdots Gesicht und nickt unschuldig.
Tom Hdot: „Nein, hör mal, das kannst du vergessen, ich kann doch nicht mit...“ Hilary Tate: „Denkst du etwa ich bin zu schwach dafür?“
Das Bantamgewicht nimmt Hdot das Papier aus der Hand. Dabei wedelt es so in die Kamera, dass man die beiden fettgedruckten Namen lesen kann, welche an der Challenge in zwei Wochen teilnehmen werden. Tom Hdot & Hilary Tate.
Tom Hdot: „Nein, das ist es nicht, ich will nur nicht dass dir etwas zustößt. Du weißt doch, da sind nur Idioten am Start und... und...“
Das Lächeln schwindet aus Hilarys Gesicht, während Hdot verzweifelt versucht sich für seine verhaltene Reaktion zu rechtfertigen. Dagegen stellt Hilary eher ihre verbale Schlagkräftigkeit unter Beweis.
Hilary Tate: „Also bitte, ja? Ich bin ehemalige UFC-Championesse (Ja, denn Hilary Tate war vor Ronda Rousey UFC Womens Champion! Denk dran, lieber Leser, wir befinden uns nicht in diesem Universum!) und habe auf der Straße mehr schmierige Leute verprügelt als das neunzig Prozent der Männer von sich behaupten können! Abgesehen davon wirst du von allen der größte Idiot im Ring sein und dich habe ich gerade so erzogen, damit du was aus deinem Leben machst! Du solltest ja wohl in der Lage sein in einem Wrestling-Ring deine Freundin zu beschützen, wenn du das wirklich so gefährlich findest! Nicht dass ich die Hilfe nötig hätte.“
Hdot schluckt zum Zweiten. Natürlich hat seine Freundin Recht mit dem was sie sagt, doch was ist wenn ihr doch etwas passiert?
******************Flashback******************
PILEDRIVER!!!! PILEDRIVER MIT HILARY TATE!!
Nun dreht sich Hdot um, stolz auf das, was er mit Hilary Tate gemacht hat. Die liegt regungslos in der Mitte des Ringes. Hilary Tate ist k.o.!
******************Flashback******************
Der Kieler erinnert sich dunkel an das Match in dem er mit Sven gegen Hilary Tate und Jason Crutch angetreten ist. Das Match an sich hat er größtenteils durch den Alkoholrausch vergessen, doch dieser Piledriver hat sich als einschneidenes Erlebnis in seiner Erinnerung verankert. Zugegeben, dieses Match war größtenteils mit Hilary abgesprochen, was auch ein Grund ist warum dieser Piledriver sehr viel zerstörerischer aussah, als Hdot ihn in Wahrheit angesetzt hatte, aber Fakt ist dass in der Mongo Challenge niemand der erfolgskranken Wrestler und Brawler darauf Rücksicht nehmen wird. Wo sich Hdot zurückhielt könnte das Match für Hilary in zwei Wochen vorbei sein. Möglicherweise sogar für den Rest ihres Lebens.
Tom Hdot: „...“
Halt Stop. Pausieren wir die Szene kurz gedanklich. Ist das gerade ein Moment in dem Tom Hdot, das gefürchtete Twoface so etwas in der Art wie Gefühle empfindet? Bis auf Hass waren ihm doch alle Emotionen fremd. Und jetzt sorgt er sich tatsächlich um seine Freundin? Der Alkohol muss Toms Gehirnzellen schwer geschädigt haben, denn so funktioniert das Twoface normalerweise nicht, in keiner Weise. Nie hat sich Tom um das Schicksal eines Menschen gekümmert, nicht einmal um sein eigenes. Und nun ist es eine FRAU welche ihm solche Sorgen bereitet, dass er vor einem Wrestling Match zurückschreckt!? Niemand durchschaut was gerade im Zweigesichtigen vorgeht. Diese ganze Situation kann sich Hdot selbst nicht erklären, weshalb er leicht bedröppelt auf den Hallenboden schaut und bedauerlicherweise keinen einzigen Satz aus seinem zur Hälfte verbrannten Mund bekommt.
Hilary Tate: „Na gut. Ich gehe dann mal in die Dusche. Bitte komm nach, sobald du deine Eier wieder gefunden hast, ansonsten nützt du mir nichts und ich verliere die Challenge wegen dir!“
Mit einem neckischen Grinsen im Gesicht boxt Hilary mit ihrer bandagierten Faust auf Hdots Oberarm und verschwindet aus dem Trainingsbereich. Mitten in der Halle steht nun Tom Hdot. Peinlich berührt fässt er sich an den Oberarm. Er weiß aktuell gar nichts mehr. Weiß nicht was er tun soll, weiß nicht was er fühlen soll... Und er weiß nicht warum er gerade nicht irgendetwas aus Zorn kaputt tritt.
Das Bild des desorientierten Twoface wird langsam ausgeblendet. Nun erklingt kurz der Refrain von sum41 – Over my Headsum41 – Over my Head und es erscheint ein Logo von Tom und Hilary auf dem Titanthron, welches die Fans auf die nächste Show hypen soll, an welcher die offizielle GFCW Gro Gock Mongo Challenge stattfindet:
Das Bild ist noch schwarz…
Erst, als plötzlich schallendes Gelächter und Gejohle ausbricht und die stoische Ruhe der Schwärze in tausend Scherben zerschmettert wie ein Spiegel, weiß man, dass bereits gefilmt wird.
??? (spuckt aus): „Komm hoch…“
Dann wird Beifall geklatscht und ein Gewirr von verbalen Beglückwünschungen kommt auf. Das Bild fadet sehr langsam ein. Richtig hell wird es dadurch aber nicht, doch man erkennt schon die Konturen. Im Hintergrund verschwimmen graue und schwarze Gestalten, manche von ihnen sogar mit nacktem Oberkörper, doch sie alle haben eines gemein: Schwarze Kapuzen oder Sturmhauben verdecken ihre Gesichter. Nur der Mann, der eben einem weiteren der vermummten Kerle mit einem Handschlag auf die Beine hilft, ist eindeutig erkennbar. Und nun, da das Bild endlich gestochen scharf ist, weiß man, dass es sich um Jasper Randall handelt.
Der New Yorker hat für alle erkennbar eben einen Kampf im Fight Club gewonnen. Sein Gesicht ist etwas verquollen, ein Blutrinnsal läuft aus dem linken Mundwinkel. Der Schweiß tropft von Haar und Körper auf den kalten Betonboden. Er umarmt seinen unterlegenen Gefährten, klopft ihm auf die Schulter. Er flüstert ihm etwas ins Ohr. Der Verlierer schlendert auf seine Kameraden zu und verschwindet schließlich in der Menge, die ihn ebenso herzlich empfängt. Es ist kein Mitleid, was dem Mann entgegen gebracht wird. Es ist Freundlichkeit. Sie klopfen ihm auf die Schulter, herzen ihn. Die vermummten Gestalten laden ihn zu sich ein, umschließen ihn und er wird von der Menge verschluckt. Die Menge selbst macht sich dann auf, verschwindet im Dunkel und ist weg. Spurlos verschwunden.
Das am Anfang herrschende Gegröle ist verstummt. Zurück bleibt nur Jasper Randall, der etwas Blut ausspuckt. Dann taucht von rechts sein Partner Drake Ackley auf, reicht ihm ein weißes Handtuch, mit dem sich Randall sofort den Schweiß und das Blut aus dem Gesicht wird. Bizarr sieht er aus. Mit Zeigefinger und Daumen seiner rechten Hand prüft er kurz einen Schneidezahn, wackelt daran. Gut. Hält noch. Dann wischt er sich mit dem Handtuch die Hände ab, während Drake Ackley mit verschränkten Armen neben ihm stehen bleibt, um eine Schulter den GFCW-Intercontinental-Championtitel geworfen. Ohne den Kopf zu heben, einfach seine Hände weiter am Handtuch abwischend, beginnt Jasper Randall zu sprechen. Ruhig.
Jasper Randall: „Etwas Großes ist geschehen, meine Freunde. Dooms Night 2015. Was für ein Erlebnis. Der Glaube an den Fight Club schien schon beinahe abzufallen. Was wir alle bei Dooms Night erlebt haben, war der Beginn des Vermächtnisses des Fight Club. Zu erkennen, was überhaupt zählt…zu erkennen, was überhaupt wichtig ist…was uns daran erinnert, zu fühlen…zu denken…zu leben…DAS alles haben wir mit unserem Sieg bei Dooms Night erreicht.“
Er wirft das Handtuch zur Seite. Drake Ackley reicht ihm eine Wasserflasche, aus der er genüßlich einen Zug tut.
Jasper Randall: „Was ihr endlich begreifen müsst, liebe Freunde, ist, dass WIR eure Rettung sind. Seht doch nur, was dort draußen geschieht. Flugzeugabstürze. Kriege. Pogrome. Menschen schlachten sich gegenseitig ab. Und wofür? Wofür das alles? Ja. Für Macht. Noch mehr Macht. Die Bonzen dort draußen wollen mehr davon, immer mehr. Sie wollen uns alle unterdrücken. Nicht nur mich. Nicht nur Drake. Nicht nur all unsere Anhänger. Ja, auch DICH.“
Dabei stiert Jasper Randall mit seinen stahlblauen Augen genau in die Kamera. Und der Blick ist durchdringend. Furchteinflößend…
Jasper Randall: „Das System, in dem ihr lebt, ist so. Es zielt darauf ab, dass die Bosse euch ausnutzen. Ihr werdet verheizt. Schuftet für einen Hungerlohn. Doch ist es das wert? Erhebt ihr euch, werdet ihr niedergedrückt. Zertrampelt von den Bossen. Wie der junge Welpe, der gegen sein Herrchen erstmals aufbegehrt, werdet ihr auf die Schnauze gehauen, damit ihr es nicht wieder tut. Und was tut ihr? Ihr fügt euch. Rottet sich der Hund aber eines Tages zusammen zu einem Rudel…glaubt ihr, das Herrchen erzielt mit einem Klaps auf die Schnauze noch einmal dasselbe Ergebnis? Versteht ihr, was ich sage?“
Randall tritt aus dem „Kreis“ des Kampfes heraus und geht einige Schritte weg, so dass die Kamera ihm folgen muss. Dort stehen nun drei Männer, die nicht vermummt sind. Und der geneigte GFCW-Zuseher erkennt sie sogleich. Hier stehen mit verschränkten Armen die drei Männer, die JBD vor dem Match bei Dooms Night attackiert haben.
Jasper Randall: „Hier seht ihr, was die Bosse machen. Begehrst du auf, wirst du gezüchtigt. Was ist geschehen? Claude Booker hat diese drei Männer gefeuert. Er hat ihnen ihre Jobs weggenommen, weil sie gegen sein System aufbegehrten. Sie haben Johnboy Dog attackiert, weil sie dem Fight Club dienen. Weil sie brave Männer sind.“
Randall streckt die Hand in Richtung Drake Ackley aus, der ihm den Intercontinental-Championgürtel überreicht - widerwillig, wie an seinem Blick zu erkennen ist. Doch als Randall den Gurt in Empfang nimmt, hält dieser ihn demonstrativ in die Kamera.
Jasper Randall: „DAS war der Preis für das Opfer. Und das Opfer, das diese drei braven Männer gebracht haben, war es wert. Denn nun hat der Fight Club die Aufmerksamkeit, die er verdient. Wir stehen in Online-Artikeln. „Der Fight Club ist der erste Doppelchampion der GFCW.“ „Der Fight Club gewinnt tatsächlich den Intercontinental-Championtitel“. Interviews en masse. Aufmerksamkeit, liebe Freunde. DAS ist es, was wir brauchen, damit auch der letzte erkennt, dass ihr alleine keine Chance gegen die Bosse habt. Ihr müsst dem System entfliehen, liebe Freunde. Der Welpe alleine kann gegen sein Herrchen nicht aufbegehren. Der Klaps auf die Schnauze züchtigt ihn. Im Rudel aber sind wir stark. Gemeinsam können wir etwas erreichen. Und wir werden es nicht länger dulden, dass Bosse wie Claude Booker antanzen und uns in ein weiteres Fatal Four Way Match stecken, nur um uns das zu rauben, was uns zusteht.“
Drake und die drei Männer nicken fortwährend zustimmend.
Jasper Randall: „Diese drei Männer haben aufbegehrt - und bekamen die Quittung in Form einer Kündigung. Drake und ich haben aufbegehrt und den Intercontinental-Championtitel gewonnen - und wir bekommen die Quittung in Form eines weiteren Fatal Four Way Matches in einem Stahlkäfig.“
Der New Yorker lächelt selbstgefällig, während Drake Ackley die Hand ausstreckt. Er will das Gold wiederhaben. Randall widmet ihn keines Blickes…aber nach einer Weile gibt er ihm den Gürtel zurück.
Jasper Randall: „Claude Booker, du kannst uns in noch soviele Fatal Four Way Matches stecken, wie du willst. Es ändert nichts an der Tatsache, dass der Fight Club größer und größer wird. Je öfter du uns Steine in den Weg legst, und je öfter wir diese Steine aus dem Weg räumen, umso mehr Ohren erreichen wir.“
Mit einem Kopfnicken bedeutet er den drei ehemaligen GFCW-Angestellten, sie können gehen. Dann wendet er sich wieder der Kamera zu und breitet die Arme einladend aus.
Jasper Randall: „Kommt zu uns. Es ist noch nicht vorbei. Es hat gerade erst begonnen. FUCK THE SYSTEM, liebe Freunde. Brecht aus und schließt euch uns an. GEMEINSAM können wir etwas bewegen. GEMEINSAM erreichen wir unsere Ziele. GEMEINSAM!“
Und das Bild fadet langsam aus…
Amerika hat die GFCW hinter sich gelassen, bei Dooms Night 2015 ist sehr viel passiert und die Athleten dieser Liga befinden sich gerade mitten in der Capital Rush Tour! Erster Stopp ist die Hauptstadt von Dänemark, Kopenhagen. Die Halle ist natürlich prall gefüllt und mit vier tollen Matches ist die Card gut bestückt. Der Hauptgang steht noch vor ihnen und sie können es kaum abwarten. Wird der Intercontinental Title heute Abend wieder wechseln oder nicht? Doch bevor es so weit ist, müssen noch einige Dinge geklärt werden, denn…
Dunkel, plötzlich wird jedem in der Halle schwarz vor Augen. Stille macht sich breit, welche durch Unruhe ausgetauscht wird. Leichtes Tuscheln unter der Galaxy ist zu vernehmen, doch schon bald kehrt Licht in die Dunkelheit. Licht in Form eines dunkelblauen Spotlights auf der Auftrittsrampe.
Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte! Er ist zwar im Augenblick nicht der GFCW Heavyweight Champion, kann sich aber mit dem rechtmäßigen Titelträger mit der Gunst der Fans sicherlich anlegen. Zereo Killer is in the house! Die Crowd flippt förmlich aus, noch nie war Mike MacKenzie in Dänemark live zu sehen, jetzt wird der Bann gebrochen! Der Song Bring me to life von Evanescence wird eingespielt und dadurch wird auch der Lärmpegel noch weiter in die Höhe getrieben… doch von einem Moment auf dem Anderen kennen sich die Fans nicht mehr aus. Das Theme, die YOU STILL GOT IT – Chants, die Musik wird von einem fürchterlichen Lachen übertönt, ein virtueller Vorschlaghammer zerstört jedes einzelne Gesicht von Zereo Killler. Die Gesichter und Gesichtsbemalungen zerbrechen in tausend Einzelteile und dahinter kommt ein neues Gesicht zum Vorschein. Schlagartig ist die Stimmung gekippt und tosende Buhrufe kommen zum Vorschein. Zereo Killers Logo wird durch das Gesicht seines Sohnes Luke MacKenzie ersetzt und Evanescence – Bring me to life wird durch Linkin Park – In the End ausgetauscht. Ebenfalls verfärbt sich das Spotlight von blau in dunkelrot… und genau in diesem Augenblick kommt der junge Sohn von Mr. #ISGI auf die Rampe.
Begleitet von gegen sich aufgebrachten Fans geht er schnell zum Ring, bewaffnet mit einem Mikrofon. Die Ringtreppe bahnt ihn den Weg ins Seilgeviert, wo er sich auch in der Mitte dann platziert… Langsam aber sicher wird der Halle wieder die normale Ringbeleuchtung zurückgegeben und die Musik fadet aus. Hier steht er nun, der junge Spross des Publikumsliebilings. Er schaut durch die Crowd und ihn scheinen diese Antipathien nicht zu stören, die ihm entgegenkommen.
Luke MacKenzie: „Hat euch mein Überraschungsauftritt gefallen?“
Provokationen hat er drauf, der junge Mann! Das Publikum hat er sehr schnell gegen sich aufgebracht, eigentlich seit der ersten Sekunde, seit er sein Unwesen in der GFCW treibt…
Luke MacKenzie: „Haltet die Klappe ihr verdammten Dänen!“
Viele im Publikum sind nun aufgesprungen und drohen dem Sohn von Zereo Killer Prügel an. Auch dieser macht eindeutig klar, dass sie nur über die Ringabsperrung kommen sollten, er habe keine Angst vor ihnen!
Luke MacKenzie: „Kommt nur her, ihr Idioten! Ich habe keine Angst vor euch! Wer sollte euch denn beschützen? Etwa mein alter Herr???“
Das scheint im Augenblick nicht möglich zu sein. Der Killer wurde bei Dooms Night 2015 kurz vor dem Hauptkampf hinterrücks attackiert. Natürlich steht auch Luke als einer der Verdächtigen im Raum, doch dafür gibt’s noch keine Beweise. Er beginnt zu grinsen, denn Luke weiß natürlich was beim vergangenen PPV passierte. Zereo Killer ist höchstwahrscheinlich nicht anwesend, kann nicht anwesend sein.
Luke MacKenzie: „Ich habe es satt jetzt gleich über Mike MacKenzie zu reden, ich habe noch etwas Anderes, was wesentlich wichtiger ist.“
Eines scheint Vater und Sohn dennoch zu verbinden. Wenn sie etwas zu sagen haben, marschieren beide im Ring hin und her wie ein hungriger Tiger, welcher schon bald auf die Jagd gehen wird.
Luke MacKenzie: „Haltet doch mal alle das Maul, ich habe etwas zu sagen!“
Mit diesem Satz kommt er zum Stillstand und reißt seine stahlblauen Augen weit auf. Er mustert viele Leute im Publikum, welche nun noch viel lauter geworden sind. Keiner, absolut niemand will Luke MacKenzie sehen!
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
WE WANT MIKE
Luke MacKenzie: „Er wird nicht hier sein! Und es gibt verdammt noch mal WICHTIGERES als mein Vater!“
Er stampft mit den Füßen energisch in den Boden.
Luke MacKenzie: „Alles ist wichtiger als mein Vater!!!“
Und nochmals hat er es geschafft mit wenigen Worten eine komplette Halle gegen sich zu stellen. Er steckt seinen rechten Arm in die Hosentasche und lehnt sich in eine Ringecke. Lässig steht er da, schaut ziemlich ernst durch die Crowd und beginnt dann zu sprechen, egal ob die Dänen noch weiterbuhen oder nicht.
Luke MacKenzie: „Ich habe Mike MacKenzie den GFCW Heavyweight Title gekostet, habe dafür gesorgt, dass dieser lächerliche Spielzeuggürtel vom Rampenlicht verschwindet. Ich habe immer dafür gesorgt, dass Lionel Jannek den Titel gegen Mike verteidigen konnte. Zugegeben, bei Title Nights 2014 war es ziemlich knapp, doch dieser Armleuchter schaffte zumindest ein unentschieden.“
Der Sprössling des Killers legt sich auch nicht gerade mit kleinen Fischen an. Bezeichnete er hier gerade den Österreicher als Armleuchter?
Luke MacKenzie: „Lionel Jannek, du nennst dich The Spotlight Highlight? The Opporturnistic Artist? The Tactical Sovereign? The Alpha Lone Wolf??? Dann frage ich mich warum?”
Auch wenn die Fans den Jungen nicht mögen, lauschen sie dennoch den interessanten Worten. So eine Wendung hätte sich wohl niemand gedacht, dass er auch gegen LJ scharf schießt.
Luke MacKenzie: „Du hast bewiesen, dass du ein Spotlight Highlight bist, ja. Du bringst gute Leistungen, wenn du sie abrufen musst, doch was dich viel mehr auszeichnet als das, sind deine taktischen Kopfspielchen und dass du jede Möglichkeit zu nutzen weißt, wenn sich eine ergibt. Du bist absolut ein Tactical Sovereign und uach ein Opporturnistic Artist, wahrlich keine Frage. Du und Summer Nights habt mich ausfindig gemacht und ich habe dafür gesorgt, dass mein Vater den Titel verloren hat und ihn nicht wieder bekommen hat. Doch wo bleibt der Alpha Lone Wolf? Den sehe ich nicht, der ist nicht vorhanden, denn ohne mich hättest du den Titel schon längst verloren.“
Er fletscht die Zähne und stampft weiterhin wie ein ungeduldiges Kind auf den Ringboden.
Luke MacKenzie: „Eigentlich solltest du diesen lächerlichen Crutch…“
Er wird von den Fans unterbrochen, die natürlich diese Aussage auch nicht für gut heißen können. Endlich wieder ein „guter Champion“ an der Spitze der GFCW und dieser wird hier von Luke MacKenzie, der in der GFCW noch absolut gar nichts gerissen hat, als lächerlich bezeichnet? Wie töricht!
Luke MacKenzie: „Haltet euer Maul wenn ich spreche!“
Brüllt er in den Schallwandler, doch die Gemüter erhitzen sich noch mehr… Luke schenkt den Buhrufen weiters keine Beachtung und spricht stur fort.
Luke MacKenzie: „Du solltest diesen lächerlichen Crutch vernichten Jannek! Und eigentlich sollte mir ein Titelmatch zustehen, denn du hättest den Titel ohne meiner Hilfe weder gewonnen, noch verteidigt… und bei Title Nights hätte es nicht mal für ein unentschieden gereicht!“
Er schüttelt den Kopf und ist absolut sauer. Wie um alles in der Welt konnte Lionel Jannek den Titel bloß gegen Jason Crutch verlieren?
Luke MacKenzie: „Sogar bei Dooms Night 2015 habe ich dir geholfen, doch es nützte nichts, du Versager!“
Moment mal… er hat bei Dooms Night geholfen?
Luke MacKenzie: „Ich habe dir nicht geholfen, weil ich dich so toll finde, weil du mein Freund bist, sondern weil mir einen gemeinsamen Feind haben. Ich habe dir wieder mal meinen jämmerlichen Vater vom Leib gehalten, doch du konntest Crutch nicht besiegen.“
Aus seinem Jackenärmel bringt Luke MacKenzie ein Eisenrohr zum Vorschein! HOLY F’N SHIT!!! Es war also doch der Sohn des Killers! Eigentlich sollte er nun hier stehen und sich freuen, denn er hat seinen Vater einen weiteren Denkzettel verpasst, doch er senkt den Kopf, Ärgernis ist in seiner Mimik und in seiner Gestik zu erkennen. Er fletscht die Zähne und spricht weiter.
Luke MacKenzie: „Ich habe Zereo Killer mit dem Eisenrohr niedergeschlagen und du musstest deinen Titel nur gegen diese Witzfigur verteidigen! Mein Plan wäre gewesen, dass ich dich hier und heute zu einem Titelmatch herausfordere und mir das Match hole, welches ich mir verdient habe! Mein Plan war es in die Geschichtsbücher der GFCW einzugehen! Ich wollte in meinem Debütmatch gegen Lionel Jannek um den Titel antreten und mit meinem ersten Match sofort den GFCW Heavyweight Titel gewinnen! Alles verlief nach Plan, nur du hast ihn vereitelt, denn du bist kläglich an Crutch gescheiter!“
Er redet sich in Rage, das kennen wir von seinem alten Herrn!
Luke MacKenzie: „Du wolltest dafür sorgen, dass der Killer nie wieder kommt? dass Mike MacKenzie nie wieder kommt? Dass mein Vater nie wieder kommt? Sogar da hast du kläglich versagt!“
Er reißt den Arm in die Höhe, in der er das Eisenrohr hält.
Luke MacKenzie: „Ich bin derjenige, der dafür sorgte, dass er nie wieder kommen kann! Ich habe seine Beine mit dem Eisenrohr attackiert!“
Die Crowd hasst diesen jungen Mann, der sich als Sohn von Zereo Killer bezeichnen darf. Die Buhrufe werden immer lauter, ihm kümmerts nicht. Er spricht weiter.
Luke MacKenzie: „Ihr werdet Mike MacKenzie, Zereo Killer nie wieder…“
Wie aus dem Nichts ertönt der Beginn des Refrains von Evanescence – Bring me to life! WAKE ME UP schallt es aus den Boxen und auf dem Titantron ist erneut das Logo von Zereo Killer zu sehen.
Luke schaut sehr ungläubig in Richtung Auftrittsrampe. Normalerweise ist der Killer einer, der gern mit seinem Publikum, mit seinem Opponenten im Ring spielt. Doch heute ist es nicht an der Zeit diese sinnlos zu verstreichen. Der Meister des Slacklinens, der Rückkehrer, der Mann, der einen schweren Autounfall schnellstmöglich überwunden hat um wieder in der GFCW sein zu können, er ist auch heute hier! Zereo Killer ist auf der Auftrittsrampe! Schwarzes #ISGI – T-Shirt, blaue Hose, weiße Sneaker! Im Laufschritt macht er sich auf dem Weg zum Geviert, begleitet von tosenden Jubelschreien der Fans. Er steigt auf das oberste Seil, marschiert in bester Slackline-Manier bis zur Mitte und springt von dort mit einer Shooting Star Press in den Ring! Perfekte Landung, keine Probleme mit seinem Bein sind zu sehen! Beim Kontakt mit dem Ringboden schießen aus den vier Ringecken mächtige Feuerfontänen, welche Luke MacKenzie kurz zusammenzucken lassen. Er stellt sich seinem Sohn gegenüber. Von Angesicht zu Angesicht. Sie sind beinahe gleich groß, doch Luke ist wesentlich schmächtiger als sein berühmter Vater. Die Musik ist längst ausgefadet. Es brodelt, die Stimmung ist fast am Überlaufen. Die Nasen berühren sich, beide fletschen mit den Zähnen. ZK sollte aufpassen, sein Sohn hat das Eisenrohr in der Hand, welches beim PPV zum Einsatz kam. Doch anstelle des Eisenrohres hebt Luke das Sprechgerät zu seinen Lippen.
Luke MacKenzie: „Du…“ Zereo Killer: „Du hättest härter zuschlagen sollen!“
Er lässt Luke nicht zu Wort kommen und unterbricht ihn sofort. Danach schuppst er seinen Sohn zurück. Durch den Schupps ist dem jungen Mann das Mikrofon aus der Hand gefallen. Er lässt sich in die Ringseile Fallen um Schwung zu holen! Mit dem Eisenrohr in beiden Händen bewaffnet rennt er auf Zereo Killer zu und will einen gezielten Schlag auf dem Kopf platzieren, doch Mr. #ISGI duckt sich weg, reagiert blitzschnell und hebt seinen Sohn noch zu seinem Finishing Move! Er brüllt aus Leibeskräften, genauso wie seine Fans! Sie wollen genau das sehen!
THE BIG HIT 2.0!!!
VOLL DURCHGEZOGEN!!!
Luke ist ausgeknockt, regungslos in der Mitte des Ringes. Das Eisenrohr rollt auch langsam aus dem Ring. Mike steht auf und schaut sich sein Werk an. Er hat seinen Sohnemann den gefährlichen Wrestlingmove verpasst… doch es musste sein. ZK steht über seinen Sohn, atmet schwer durch und schaut zu ihm herab. Mit diesen Bildern geht es in die Werbepause.
Claude Booker, Besitzer einer größten und ältesten Wrestlingpromotion Deutschlands, sollte eigentlich keinen Grund haben, sich zu beklagen. Bis jetzt verlief die von ihm ersonnene Show genau nach Plan: ausverkaufte Halle, mitreißende Matches und eine Crowd, die einen Höllenlärm erzeugt – besser konnte der Auftakt der European Capital Rush überhaupt nicht sein. Es läuft doch alles nach Plan. Oder?
Obwohl sich der Präsident der Dortmunder Liga diese Frage immer und immer wieder stellt und sie in seinem Geiste positiv bestätigt, kann er sich dennoch nicht eines beunruhigenden Gefühls erwehren, das ihn in den letzten Wochen heimgesucht hat, so auch in dem Moment, als er die verschlungenen Gänge des Backstagebereichs durchquert, um sein Büro zu erreichen und sich dort ein paar Minuten Ruhe zu gönnen. Dieses Gefühl, das seine Gedankenwelt kultivierte, war für ihn kaum zu greifen, wie ein spielfreudiger Poltergeist, der seine Präsenz auf subtile Art und Weise bemerkbar machte, wenn er Gegenstände, Bücher, Vasen oder Obstschalen im Haus um wenige Zentimeter verrückte, um dem Bewohner des Hauses zu vergegenwärtigen, dass da etwas Dunkles lauerte, das nur darauf wartete, zuzuschlagen. Dieses unbehagliche Gefühl wurde befeuert durch Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit, die er sich nicht erklären konnte. Da war zum einen das unauthorisierte Auftauchen dieser Frau names Bleed, und zum anderen diese seltsamen Telefonstreiche, die er in den letzten Tagen auf sein Smartphone und zu Hause erhielt, tosende Gezeiten von Störsignalen, aus denen sich immer wieder ein mädchenhaft helles Kichern erhob und nach wenigen Sekunden erstarb.
Waren das etwa Vorzeichen? Vorzeichen darauf, was mit ihm geschehen würde? Was mit seiner Liga geschehen würde? Sollte etwa die Person, welche er zu seinem Erstaunen in diesem Augenblick vorfand, der Auslöser für sein ungutes Gefühl sein? Claude Booker lässt den Türrahmen hinter sich, in dem er eben noch sprachlos stand und geht auf die Person zu, die mit einem in seinem Bürostuhl sitzt und sich mit einem albernen „Huiiii!!!“ auf der Stelle dreht, als säße sie in einem Sitzkarusell auf einem Spielplatz. Erst als Dynamite mit konsterniertem Gesichtsausdruck der Person direkt gegenübersteht, hellt sich seine Miene für einen erkenntnisreichen Moment auf, denn nun scheint er zu erkennen, wer da überhaupt in seinem Chefsessel sitzt.
Dynamite: „Kriss... Dalmi?”
Der Angesprochene stoppt sein Sitzplatzkarussell augenblicklich und setzt daraufhin ein Grinsen auf, ein Grinsen, das man selbst ob der neugemachten, blendend weißen Zähne nicht verkennen kann. Es ist das charakteristische Grinsen eines Psychopathen.
Dalm1: „Nicht ganz, Dye. Aber nah dran!”
Das letzte Mal als er den ehemaligen Anführer der Junkie World Order-Vereinigung gesehen hatte, war kurz nach Title Nights 2012, als er ihm in Folge des medialen Shitstorms, den das Belgrade Ruins Match gegen Strong Olli nach sich zog, die Papiere aushändigte und ihn weiterziehen ließ. Seitdem hatte sich der geisteskranke Junkie ganz schön verändert. Zumindest optisch. Wo der ehemalige Intercontinental Champion früher noch einen unzähmbaren Dutt als Frisur trug, der einer Palme ähnelte, fällt nun ein ölig glänzender, schwarz gefärbter, langer Iro locker in sein hageres Gesicht. Sein früherer Kinnbart umrahmt nun seine gesamte Mundpartie und im Gegensatz zu seinem ersten und einzigen Run in der GFCW scheinen die hauchfeinen, roten Aderfäden in seinen Augen zu fehlen. Das herausstechendste Merkmal bleiben aber immer noch die Zähne, die vormals einen fauligen Gelbton innehatten. Überhaupt scheint der Erzfeind von Strong Olli einen sehr viel vitaleren Eindruck zu machen, als noch 2012. Ob er hingegen auch sein soziopathisches Verhalten geändert hatte, war ob des sich ihm bietenden Bildes eher fraglich.
Sogleich setzt Claude Booker eine ernste Miene auf. Garantiert lässt er sich vom plötzlichen Auftauchen des abgewrackten Junkies nicht aus der Ruhe bringen und wenn er in der Vergangenheit noch so furcheinflößende Dinge getan hat. Kriss Dalmi lächelt ihn dabei erwartungsvoll, ja fast schon freundlich an und ergreift kurzerhand das Wort.
Dalm1: „Wie lange ist das jetzt her, Dye?” Dynamite: „Du klingst, als sprächen wir hier von einer Ewigkeit. Leider sind tatsächlich aber nur zwei Jahre vergangen, seitdem ich dich aus meiner Liga entfernt habe.“
Misstrauisch verziehen sich die Augenbrauen des Serben, das Gesicht von Spott gekennzeichnet.
Dalm1: „Leider? Freust du dich etwa nicht, mich zu sehen?“ Dynamite: „Spar dir die Floskeln, Dalmi! Was hast du in meinem Büro verloren? Warum bist du hier, obwohl ich dir bei unserem letztem Gespräch in aller Deutlichkeit gesagt habe, dass ich jemanden wie dich hier nie wieder sehen will?“
Claude Bookers Ton hat mit einem Mal eine plötzliche Schärfe und Lautstärke angenommen, die selbst sein Gegenüber dazu bringt zusammenzuzucken. Der Ligapräsident hat keine Lust auf Spielchen, das macht sein aggressiver Gestus überdeutlich klar und dieser kontrollierte Ausbruch scheint wiederum für gute Stimmung bei dem Belgrader zu sorgen, die daraufhin wieder anfängt, sich auf dem Bürostuhl um die eigenen Achse zu drehen.
Dalmi1: „Okay, Boss! Ich mache es kurz.“
Und Stop. Ihre Blicke treffen einander, in ihnen ist des einen Euphorie die schrumpfende Geduld des anderen.
Dalm1: „Ich will wieder hier arbeiten!“
Ein spontanes Auflachen von Dynamite ist die erste Reaktion. Es soll spöttisch klingen – so war es zumindest intendiert – und auch den ablehnenden Gesichtszügen des anzugtragenden Unternehmers kann man Gleiches entnehmen. Tatsächlich soll es aber seine Unsicherheit überspielen. Vielleicht hat es mit den jüngsten Blüten seiner seit Monaten andauernden Unbehaglichkeit, dass er nicht weiß, wie er Kriss Dalmis Aussage deuten soll, ob er ihn zum Narren halten will oder er das wirklich ernst meint, aber der Serbe scheint es zu wittern. Er scheint ihn riechen zu können, den Duft unterdrückter Angst.
Dynamite: „Du… du wirst hier nie wieder arbeiten. Du hast schlimme Dinge getan, als du hier warst, Menschen entführt, Kollegen drogenabhängig gemacht, bist vor die Massen getreten und hast deine eigene Drogenabhängigkeit vor ihnen verherrlicht. Und von deiner unrühmlichen Karriere in Berlin wollen wir gar nicht erst sprechen.“
Der Ligapräsident schüttelt den Kopf.
Dynamite: „Nein, das kann ich nicht tun, das werde ich nicht tun! Ich brauche hier keinen Junkie, der am Fließband PR-Skandale produziert, und auch darüber hinaus hast du kaum Argumente zu bieten. Du warst kein World Champion, du bist kein GFCW-Veteran und mein Roster ist breit genug aufgestellt, sodass ich auf dein Mitwirken gut verzichten kann. Warum also sollte ich dich einstellen, Kriss Dalmi?“
Kriss Dalmi zuckt bloß mit Schultern, so als wüsste er die Antwort auf diese Frage selber nicht. Dann sucht abermals ein Lächeln seine Lippen heim, eine Tatsache, die den diametralen Effekt auf die Mundwinkel des Ligapräsidenten hat. Ein langer Seufzer begleitet das Aufstehen des Serben und zum ersten Mal in dieser Begegnung stehen sich die Beiden Auge in Auge.
Dalm1: „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass du Angst davor hast, was ich noch in der GFCW tun könnte.“ Dynamite: „Ja. Angst vor abspringenden Sponsoren, Angst, um die Sicherheit meiner Mitarbeiter, Angst vor dem medialen Echo, Angst vor juristischen Konsequenzen! Alles Ängste, die ich hege, wenn ich dich wieder in die Liga lasse. Angst vor dir selbst? Nein. Also frage ich dich nochmals: Warum sollte ich dich wieder einstellen?“
Selbe Frage, nun allerdings mit deutlich größerer Relevanz. Und immer noch scheint das den Serben wenig zu kümmern. Er macht den Eindruck, als sei er die Ruhe selbst, während er seinen rechten Zeigefinger ans Kinn legt und mit den Augen an die Decke schaut, so als müsse er über diese Frage nun wirklich tiefergehend nachdenken.
Dalm1: „Mal sehen… Vielleicht aus dem gleichen Grund, weshalb du Aya zum hundertsten Mal wieder einstellst, obwohl er in der GFCW noch nichts erreicht hast. Vielleicht aber auch aus dem gleichen Grund, warum du damals Jimmy Maxxx die Chance gegeben hast, zurückzukehren, obwohl er bei seinem Abgang noch ein elendiges Drogenwrack war. Oder wie wäre es mit Robert Pride, dem du den Wiedereinstieg wieder und wieder ermöglicht hast? Stryfe? Emilio Fernandez? Chris Stryker? Namen über Namen, die allesamt auf keiner der verzierten Marmortafeln in der güldenen Ruhmeshalle der GFCW gemeißelt worden sind und dennoch stellt sie für diese Namen eine Drehtür der wiederkehrenden Chancen dar.“
Ein spontaner Ausbruch melodramatischer Bitterkeit zeichnet die Miene des einstigen Intercontinental Champions.
Dalm1: „Ist das fair, Dynamite? Ist das guter Führungsstil?“ Dynamite: „Nein, Kriss! Ich weiß, wo du damit hinwillst, aber…“ Dalm1: „Alles wonach ich frage, ist eine zweite Chance! Eine zweite Chance, damit ich beweisen kann, dass ich heute ein anderer Mensch bin, dass ich mich gebessert habe, dass ich es aus dem Drogenmorast geschafft habe und nur noch dafür lebe, meine vergangenen Fehler wiedergutzumachen.“
Der Belgrader scheint kurz davor zu stehen, gleich in Tränen auszubrechen. Und noch immer kann Claude Booker nicht genau einschätzen, ob sein Gegenüber ihn damit verhöhnen will, oder ob dieser emotionale Ausbruch tatsächlich ernst gemeint ist.
Dalm1: „Gib mir die Möglichkeit, mich zu beweisen! Gib mir die Möglichkeit, dir zu zeigen, dass ich es sehr wohl wert bin, wieder in der GFCW zu wrestlen!“
Hundeaugen. Damit kriegen sie ihn immer wieder, egal wer da vor ihm steht. Darum konnte er bei den anderen Rückkehrern auch nie nein sagen.
Dynamite: „Also… ich.“
Sein Verstand und sein Herz brüllen ihm entgegen, dass es ein folgenschwerer Fehler sein wird. Sein Großmut hingegen sagt ihm, dass es das Richtige ist. Und wollte er nicht spätestens seit die Liga ihre dunkelste Stunde ereilte, als Robert Breads seine feindliche Übernahme startete, immer das Richtige tun? Und war es nicht richtig, zu verzeihen? War es nicht richtig, dass jedem eine zweite Chance zustehen sollte?
Dynamite: „Na gut. Du sollst deine zweite Chance bekommen. Bei der nächsten War Evening-Ausgabe wirst du ein Match gegen einen von mir ausgewählten Gegner bestreiten. Sieh es als eine Art Try-Out an, in dem ich sehen will, ob du Wort gehalten hast, ob du dich im Gegensatz zu früher wirklich verändert hast. Solltest du dieses Match gewinnen können, bin ich bereit, dich erneut unter Vertrag zu nehmen. Solltest du allerdings verlieren, war es das mit deiner zweiten Chance und ich warne dich schon mal jetzt vor: Ich werde es dir mit der Wahl deines Gegners auf keinen Fall leicht machen!“
Die Miene des Serben hellt sich schlagartig auf.
Dalm1: „Dazu wärst du wirklich bereit?“
Knappes Nicken vom GFCW-Chef.
Dynamite: „Ja. Allerdings musst du mich nun entschuldigen. Ich möchte allein sein, du verstehst?“
Nun ein bestätigendes Nicken von Kriss Dalmi. Er hat verstanden. Ohne noch weitere Worte zu verlieren, umgeht der Belgrader den massiven Holztisch, vorbei an Dynamite, aus dem Büro und schließt die Tür hinter sich. Was Dynamite nicht sieht und was zu diesem Zeitpunkt auch die Kameras nicht mehr einfangen, ist das boshafte Grinsen auf dem verzerrten Gesicht des Mannes, der die Drogen zwar hinter sich gelassen hat, sich dafür aber von einer anderen, weitaus zerstörerischen Macht abhängig gemacht hat. Das Grinsen wächst zu einem schallenden, sich überschlagenden Gelächter heran, das die leblosen Gänge erfüllt, so wie flüchtige Gespenster bei Nacht. Seine Königin wird so zufrieden mit ihm sein!
Mac Müll: „...was... aber... Nein?!“ Robert Breads: „Verschwinde.“
Und mit diesen Worten schiebt der Mann aus Toronto den GFCW Hall of Famer aus dem Zimmer und knallt die Tür hinter ihm zu.
Robert Breads: „So.“
Demonstrativ wischt sich Breads imaginären Schweiß von der Stirn. Von draußen hört man Müll noch rufen.
Mac Müll: „Hey! Aber ich muss doch ein Interview führen... mir wurde gesagt es solle...“ Robert Breads: „Ich mache das. Wir wollen ja auch, dass es ein vernünftiges Interview wird.“
Die Proteste von der anderen Seite der Tür à la „Aber es ist doch mein Job...“ verklingen langsam, während Breads sich in den Stuhl mit der Aufschrift „Mac Müll“ fallen lässt.
Robert Breads: „Also dann... wollen wir doch zur Abwechslung einmal ein wirklich gutes Interview führen. Bist du soweit fertig?“
Die Kamera enthüllt, dass Robert Breads auch ohne Mac Müll nicht alleine ist. Ein Schwenk auf den Stuhl gegenüber des Kanadiers enthüllt den Son of Rome Marvin Percio, der lässig nach hinten gelehnt mit einer einladenden Handbewegung zu verstehen gibt, dass sie anfangen können.
Robert Breads: „Sehr schön.“
Der Mann aus Kanada schlägt die Beine übereinander und lächelt Klischee-haft in die Kamera, ehe er sich dann doch relativ ernst wieder an Percio wendet.
Robert Breads: „Du bist vor allem in Amerika anerkannt, du bist einer der besten Wrestler der Welt, du bist ehemaliger mehrfacher Champion in anderen Ligen... aber die GFCW-Galaxie scheint dich teilweise nicht so hundertprozentig zu kennen. Sag' uns doch einmal kurz... Wer ist Marvin Percio?“ Marvin Percio: "Wie ich schon sagte: Ich bin ein einfacher Mann. Entgegen dem, was man so sagt, bin ich weder Gott noch dessen Sohn. Nicht einmal Christ. Ich war nie der Größte, der Stärkste, oder der Schnellste. Alles was ich hatte war mein Wille und mein unerschütterlicher Glaube an mich selbst. Und eigentlich wollte ich ursprünglich nicht einmal Wrestler werden. Ringen war für mich an der Uni ursprünglich ein Freizeitsport. Stressabbau, ausgeglichener Lebensstil, Abwechslung zum Alltag, gesteigerte Fettverbrennung, der Weiber willen – y’know. Aber ich fand Gefallen darin Leute durch die Gegend zu schleudern. I mean.. ich konnte all den Arschlöchern am Campus in Selbiges treten. Ganz legal, ohne Sanktionen. Also blieb ich dabei, ging irgendwann über ins Wrestling und fand schließlich in Needles eine Umgebung und jede Menge williger Vollidioten, woraufhin Eins zum Anderen führte. Und das führte dann irgendwann vor allem zu Titel und Awards. GWS Salvation Champion, Majesty of the Fallen Kingdom, Battlefield-Sieger und World Carnage Champion. Alles in einem Jahr. Später folgte dann noch der zweite Battlefield-Sieg und die zweite World Carnage Championship. Ohne Ruhe und ohne Gnade, unerbittlich gegen mich selbst und allen anderen wurde ich FW.nets Wrestler des Jahres. Zu einem wahrer Kämpfer und Champion, der alle Zweifel zusammen mit seinen Gegnern hinwegfegte und Fans wie Management gleichermaßen neue Hoffnung schöpfen lies. Dessen bloße, massive Präsenz all seine Feinde, egal ob intern oder konkurrierende Ligen, vor Ehrfurcht erzittern lies! Und jetzt.. bin ich hier." Robert Breads: „Wie man also hört... ein Mann der weit davon entfernt ist, ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Nichtsdestrotrotz muss man sagen, dass es in deiner Karriere auch einen bedeutsamen Knick gab." Marvin Percio: "Yeah, du warst ja Live in diesem Match dabei. Unser Sport ist nicht von Verletzungen gefeit und vor allem in dieser "No Rules, Everything Goes, Fuck That Shit Up"-Liga drübem in den Staaten war jedes Match eine Art Russisches Roulette. Im Grunde hat es mich schon überrascht das es so lange gedauert hat. Well, mein Bein brach und das war erst einmal das Letzte was man von mir im Ring sah. Ich hatte es allerdings auch nicht eilig zurück zu kommen. Y'know, natürlich habe ich es vermisst. Der Sport war immer ein großer Teil meines Lebens. Aber es gab aktuell nicht viel da draußen, was mich dazu bewegte: Ich hatte in meiner Liga alles gewonnen, alles erreicht. Und der Typ, der mir das Bein brach, war plötzlich vom Erdboden verschwunden.. ich konnte also nicht mal Vergeltung üben. So what to do.. what to do? Bis mein Telefon klingelte und mir einen verdammt guten Grund lieferte" Robert Breads: „Und diesen Grund hast du hier gefunden?“
Der Römer beugt sich mit entschlossenem Gesichtsausdruck nach vorne und nickt ernst.
Marvin Percio: "See, die GFCW ist von den gleichen Maden zerfressen, wie es meine alte Liga war. Wie es das ganze Business ist. Männer wie wir, wahre Gladiatoren des Ringes.. wir sind längst die Ausnahme in diesem Zirkus der Kriechtiere geworden. Wir nehmen das Wrestling ernst, während es sonst keiner mehr tut. Sicher, mir liegt die GFCW nicht so sehr am Herzen wie dir, doch auch für mich ist dieser Sport noch immer eine Herzensangelegenheit und ich weiß, als ich dich rief und um Hilfe bat, warst du sofort da. Ohne zu zögern standest du in meiner Ecke. Ich stehe deshalb in deiner Schuld und das hier ist genau die gleiche Situation. Die gleiche Scheiße, nur in einer anderen Liga. Und ich bin mir nicht zu fein die Hände schmutzig zu machen um den Ring von ihr freizumachen!"
Eifrig zustimmend nickt der Mann aus Toronto.
Robert Breads: „Und du selbst stehst für etwas ganz Anderes. Du stehst für das Wrestling höchst selbst.“ Marvin Percio: "Auch deshalb bin ich hier. Nicht nur um meine Schuld zu begleichen, sondern auch dem Sport etwas zurück zu geben und den Fans selbst bei dieser "Mongochallange" zu zeigen, wie das Wrestling sein könnte, wenn man es den Profis überlässt. Wie atemberaubend, und technisch beeindruckend. Das Unterhaltung nicht nur aus pubertären Witzen und übertriebenenen Acting bestehen kann. Das Business braucht keine Tiere, Zuhälter, Puppenspieler, unsichtbare Knalltüten und Pöpel-Viren, es braucht Männer wie uns. Denn am Ende des Tages zählt immer noch was im Ring passiert. Dazu braucht es im Wrestling vor allem WRESTLER - und ich werde nicht tatenlos dabei zuschauen, wie diese Frevler weiterhin auf unsere Profession pissen ohne befürchten zu müssen dabei mit runter gelassener Hose erwischt zu werden." Robert Breads: „In Ordnung.“
Mit einem ernsthaft zufrieden wirkenden Lächeln beugt Breads sich leicht nach vorne.
Robert Breads: „Dann einmal vielen Dank für das Interview. Irgendwelche abschließenden Worte?“
Mit geballert Faust dreht sich der selbsternannte Imperator des Wrestlings zur Kamera. Seine stahlblauen Augen starren kalt durch die Linse.
Marvin Percio: "Sie haben euch weismachen wollen, dass jeder die Chance hätte diesen Event zu gewinnen. Welch eine Lüge. Wir werden gewinnen, weil neben mir Robert Breads steht, der einzige Mann in dieser Liga der es verdient Ringerstiefel zu tragen, weil es niemanden gibt, der besser zutreten und dieses Mongofeld aus Maden zerquetschen kann als er. Wir werden gewinnen, weil ein Gummibaum nicht wrestlen kann. Wir werden gewinnen, weil ihr uns zwar mit Pfanddosen bewerfen könnt, aber das am Ende des Tages nicht mehr wert ist als die 25 Cent, die darauf ausgewiesen sind. Wir werden gewinnen, weil wir auch ohne Augen, Beine und Arme noch immer besser kämpfen können, als es Team Happy Hour und die gesamte XAW jemals konnten. Wir werden gewinnen, weil uns keiner aufhalten kann. Weil wir die einzigen verdammten WRESTLER sind, die das Wort wirklich verdienen und nicht eher Ruhen werden, bis der Ring von den Stümpern und Amateuren gereinigt ist, die den guten Namen unseres Sports durch den Dreck gezogen haben. Dafür steht mein Name. Dafür steht.. GREATNESS! AT AY COST!"
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