Es ist ca. 18 Uhr und bereits dunkel, doch War Evening live aus Neubrandenburg hat noch nicht begonnen. Der fleißige GFCW-Kameramann treibt sich auf dem düsteren Parkplatz unmittelbar vor dem Hintereingang des Jahnsportforums herum. Sozusagen der Mitarbeitereingang. Es stehen hier und dort einige Autos, Lieferwagen und sogar Trucks herum. Nein, nicht die imposanten Trucks von Jack und Frank, sondern GFCW Production Team-Trucks. Vereinzelt laufen auch noch Crew-Member umher, doch das ganz große Gewusel sehen wir hier nicht, denn natürlich sind so kurz vor Beginn der Show alle Aufbauarbeiten bereits erledigt. Ein ganz schön kalter Wind pfeift hier draußen über den Parkplatz, so dass alle, die hier wirklich nicht mehr unbedingt etwas zu erledigen haben, bereits in der beheizten Arena sind. Nur das Kamerateam hält tapfer stand.


Kabelträger: „Brrrrr, warum ist das denn so bitterkalt auf einmal?! Was machen wir noch hier draußen, hier passiert doch eh nix mehr. Komm, gehen wir rein!“

Kamermann: „Nein, Stefan, wir haben hier einen Job zu erledigen! Der Chef-Regisseur hat uns ganz klar Anweisung gegeben, hier draußen zu warten, und alles Relevante einzufangen. Also stell dich gefälligst mal nicht so an!“


Und dann, mitten in die fast schon gespenstische Stille hinein, ertönen plötzlich quietschende Reifen! Zunächst noch recht leise, dann immer lauter werdend. Die Kamera schwenkt sofort in die entsprechende Richtung um, und schon erscheinen zwei große, gelbe Lichtkegel in der Dunkelheit. Der dazugehörige Wagen biegt krachend auf den Parkplatz ein und rast dann direkt in Richtung der Kamera. Es ist eine schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben. Der Wagen kommt quietschend direkt vor einem grauen Rolltor zum Stehen, unmittelbar neben dem Kamerateam, wobei er noch einen an der Hallenwand stehenden Müllcontainer umfährt. Dann wird der Motor abgestellt, die Scheinwerfer bleiben aber an. Man sieht den Wagen nun von hinten, die roten Hecklampen leuchten auf, vorne erhellen die Scheinwerfer mit beißendem Licht das Rolltor und die direkt daneben liegende Stahltür.


Die Fahrertür öffnet sich, und eine düstere Gestalt steigt aus dem Wagen. Der Mann trägt eine verwaschene Jeans und eine schwarze Lederjacke im Bikerstyle, dazu schwarze Handschuhe. Die schulterlangen, wasserstoffblonden Haare trägt er offen. Es ist Ryder. Er steigt langsam aus dem Wagen aus und richtet sich dann zu voller Größe auf. Der Kamermann ist jetzt um den Wagen herumgelaufen und steht genau neben dem Mann aus Atlantic City. Ryder hebt langsam den Kopf, ohne jedoch in die Kamera zu schauen, und atmet tief ein. Scheinbar gefällt ihm die kühle, frische Luft, er scheint vollkommen mit sich im Reinen zu sein. Dann ruckt der Kopf abrupt nach links und er blickt direkt in die Kamera, bedenkt die GFCW-Zuschauer mit einem düsteren Blick. Ohne ein Wort geht er dann an der Kamera vorbei, zum Kofferraum des Wagens. Er öffnet ihn, greift sich die große Sporttasche (natürlich ebenfalls schwarz) und wirft sie sich über die Schulter. Der Kofferraumdeckel wird krachend ins Schloss geworfen. Langsam geht Ryder dann in Richtung der weißen Stahltür, die nur deshalb als weiß zu erkennen ist, da sich direkt darüber eine kleine Lampe an der Wand befindet, die den Bereich vor der Tür erleuchtet. Ryder öffnet die Tür, schaut dann aber nochmal zurück zur Kamera. Der Blick zeigt keinerlei Emotionen. Dann geht er in die Halle hinein und zieht dir Tür hinter sich zu.


Kabelträger: „Wa-was war das denn?! Was ist nur mit Ryder los? Der kommt hier angerast und lässt seinen Wagen dann einfach so stehen? Und warum schaut er so grimmig?!“

Kameramann: „Ich weiß es nicht, Stefan. … Ryder scheint heute nicht so gesprächig zu sein.“

Kabelträger: „Nicht so gesprächig?! Der verbreitet geradezu eine eisige Stimmung! Passt auch irgendwie zu den eisigen Temperaturen hier draußen. Man, ist das bitterkalt!“

Kameramann: „Stimmt. Komm, Stefan, lass uns auch reingehen. Hier draußen passiert nichts mehr. Wenn wir uns beeilen, können wir Ryder drinnen noch zu seiner Umkleide begleiten. Also los, komm!“

Kabelträger: „Juhu, ab ins Warme!“


Die beiden GFCW-Staffmember verschwinden ebenfalls durch die weiße Stahltür ins Innere der Arena. Dann fadet die Szene aus.



Es ist dunkel, am frühen Morgen im Jahnsportforum in Neubrandenburg. Der Hausmeister liegt wahrscheinlich noch im Bett – und trotzdem ist die Halle spärlich erleuchtet, zumindest der Bereich, in dem ein kleinerer, provisorischer Ring aufgebaut wurde. Da es hier keinen Fitnessraum gibt, hat man kurzerhand den Innenraum zu einem solchen umstrukturiert – aber so am Morgen sind nur sehr wenige GFCWler auf den Beinen, um ihre Körper für die anstehenden anstrengenden Matches zu pflegen.

Einer aber hat sich am frühen Morgen schon hier eingefunden: Daniel. Der amtierende Intercontinental Champion vollführt gerade einige Situps und wirkt dabei austrainierter denn je. Unweit des jungen Mannes hat sich Drake Ackley auf einem Stuhl niedergelassen, während Jasper Randall fernab der Szenerie mit irgendwem zu telefonieren scheint. Gute Gelegenheit für Daniel, mit Mister Chewing-Gum ein wenig smalltalk zu halten. Da ist Drake ja auch absolut bekannt für – allerdings liegt hier die Betonung wohl wirklich auf „small“.


Daniel: „Sag mal Drake...“


meint der junge Herr, der von den Situps inzwischen zu einigen Dehnübungen übergegangen ist, die auch in einer Aerobic-Show der 80er hätten stattfinden können....viel nimmt sich der optische Eindruck da nicht, auch wenn Daniel natürlich viel fitter ist als die meist weiblichen Teilnehmer solcher Kurse anno dazumal.


Daniel: „....wie fühlt sich eigentlich so ein Equalizer an?“

Der flapsige Unterton des jungen Mannes täuscht nicht darüber hinweg, dass er diese Frage ganz offensichtlich ernstmeint - und dabei einen nicht eben glücklichen Blick von Drake Ackley erntet, der für einen Moment ganz vergisst, WARUM man ihn Mr. Chewing Gum nennt. Denn während er Daniel den wohl giftigsten Blick zuwirft, den er auf Lager hat, unterbricht er das Kaugummikauen. Und das mag schon was heißen. Drake Ackley ist einer dieser Menschen, die mit einem Blick mehr sagen als mit Dutzenden Wörtern. So auch hier. Der Blick alleine reicht um Daniel mitzuteilen, dass er gerade überhaupt keine Lust hat, auf diese Stichelei näher einzugehen. Als er aber sieht, dass Daniel keinerlei Anstalten macht, seine Übungen zu unterbrechen und Drake somit klar wird, dass die Frage auch durchaus ernst gemeint ist, nötigt ihm das ein kehliges:


Drake Ackley: „Halt’s Maul!“


ab. Dass der Umgangston beim Fight Club ein besonderer und mitunter ziemlich derber ist, ist ja nichts neues. Aber das hier scheint dann doch eine neue Dimension zu sein, denn Daniel unterbricht seine Bemühungen und schaut zu Drake, der ihn allerdings keines Blickes würdigt. Daniel überwindet die kurze Distanz zum Mit-Fight-Clubberer und grinst.


Daniel: „Ich weiß ja nicht...mich erwischt man nicht so leicht, gerade wenn ich voll fokussiert bin. Aber das kann man wohl nicht von jedem in jeder Situation erwarten, hm?“


Drake lässt sein Getränk sinken und beginnt wieder mit dem Kauen des Kaugummis, fixiert Daniel dabei und erhebt sich schließlich.


Drake Ackley: „Worauf willst du eigentlich hinaus, huh?“


Daniel schaut ungerührt an Drake vorbei in Richtung Jasper Randall, dessen Telefonat bisher immer noch kein Ende gefunden hat. Allerdings hat er die Szenerie im Blick – leider versteht man von seinem Gespräch kein einziges Wort. Daniel strafft sich etwas und bleibt neben Drake stehen.

Daniel: „Worauf? Dass ich Euch bei War Evening den Arsch hab retten müssen. Nicht zum ersten Mal im Übrigen – und das nur, weil in all den Monaten der Dominanz der letzten Funke vielleicht fehlt, sich den Arsch aufzureißen und die weiteren Wege zu gehen. Und aufmerksamer zu sein. Was ist los mit euch? Der eine hält sich für einen kommenden Champion und der andere neidet dem ersten das und versucht, die Titel im Alleingang zu verteidigen? So geht das nicht, Drake!“

Daniel ist nun ein wenig lauter geworden, was auch Jasper Randall langsam aber sicher auf den Plan ruft, denn der New Yorker scheint genervt zu sein, kann er doch wohl seinen Gesprächspartner nicht mehr allzu gut verstehen, weswegen er sich genötigt sieht, das Telefonat zu beenden. Und ehe man sich versieht, steht das ursprüngliche Sprachrohr des Fight Club in unmittelbarer Schlagdistanz zu seinen beiden Partnern.


Jasper Randall: „Was zum Teufel soll das hier?“


Verdutzte Blicke haften auf dem Rekord-Tag-Team-Champion.


Jasper Randall: „Wer hat DICH überhaupt dazu befördert, anderen die Leviten zu lesen?“


Das ging klar an Daniel. Und an Drake gewandt:


Jasper Randall: „Und von dir will ich vorerst GAR NICHTS mehr hören! Das, was vor zwei Wochen vor unserem Match gegen Crutch passiert ist, darf nie wieder passieren. Wir müssen Einigkeit darstellen, gerade vor all diesen Pissnelken dort am Ring. Was vor zwei Wochen passiert ist, deine „kleine Kritik“ an meiner Person, Drake, erachte ich als einmaligen Ausrutscher. Ich hatte die Angelegenheit auch als beendet deklariert. Und was DICH betrifft...“


Und damit wendet er sich wieder an den Spross des amtierenden General Managers.


Jasper Randall: „Du bist Intercontinental-Champion. Du bist ein Teil von uns. Du wirst als das heißeste Eisen im Feuer gehandelt, Daniel. Der Fight Club ist stolz auf dich und deine Taten in den vergangenen Monaten. Doch...“


Und nun noch ein Stückchen näher an ihn heran. Und er legt Bedrohung in seine Tonlage, spricht leise, aber deutlich.


Jasper Randall: „Vergiss nie, NIEMALS, wer dich überhaupt in diese Regionen gebracht hat, Daniel. Beiße niemals die Hand, die dich füttert. Ohne den Fight Club würdest du immer noch gegen Joe Jobber und Hunk antreten. Du musst deinen Platz kennen, Daniel. Und selbst wenn mir dein Auftritt vor zwei Wochen gefallen hat, als du ebenso die Einigkeit des Fight Club verteidigt hast und Drake den Kopf gewaschen hast...So ist das nicht deine Aufgabe, Daniel. Denn die einzige Person, der so etwas zusteht, steht vor dir.“


RUMMS. Man möchte meinen, Jasper Randall wollte nun doch noch einmal klar und deutlich machen, WER der Kopf des Fight Club ist. Ob die Message allerdings angekommen ist? Letztlich geht Jasper auf Abstand, geht langsam einen unsichtbaren Kreis um Daniel und Drake Ackley ab, während er folgende Worte spricht.


Jasper Randall: „Diese Einigkeit, die ich eben so angepriesen habe, müssen wir heute Abend ein weiteres Mal unter Beweis stellen. Wie jeden verdammten War Evening. Big Rigs Hut wurde dank deines Dads in den Ring geworfen. Nun gut. Wir werden Big Rig heute zeigen, dass sie in eben diesem Ring gegen uns nichts verloren haben. Wir müssen die Aufständischen bereits plattmachen, bevor sie aufbegehren können. Ebenso gilt es für dich, Daniel. Zeig Jason Crutch einmal mehr, dass er dir im Ring unterlegen ist. Bei Title Nights war es ein Sieg des Willens. Heute Abend wird es eine Demonstration, dass du ihm auch vom Können überlegen bist!“


Daniel hat während all dieser Worte Jasper Randalls ziemlich wenig gesagt und sich ein bisschen am Kopf gekratzt – natürlich nicht so, dass es so wirken würde, als zeige er Jasper den Vogel. Die Worte des Tagteam-Champions dringen durchaus an sein Gehör. Noch bleibt Zeit für eine kurze Erwiderung.


Daniel: „Du hast ja grundsätzlich Recht, Jasper. Aber auf Dauer wird es zu anstrengend, ständig den Kleber und Heilsbringer spielen zu müssen. Ich bin nicht Euer Kindergärtner, ebensowenig bist du der Kindergärter von Drake und mir. Das kann nicht unsere Aufgabe sein! Unsere Aufgabe muss bedingungslose Dominanz sein – innerhalb der GFCW. Wir verteidigen die Tagteamtitel gemeinsam und wenn ich meinen Titel verteidige, weiß ich euch ebenso in meiner Nähe. Und ich würde den Titel sogar gegen euch verteidigen, wenn es Euer Wunsch wäre. Aber da sind wir gerade nicht.“


Daniel seufzt leise und schnappt sich nun selbst einen Eiweißriegel, in den er herzhaft hinein- und ein Stück abbeißt. Es dauert einige Momente, bis er den Mund leer genug hat, seine Aussage fortsetzen zu können.

Daniel: „Big Rig sind Unfug. Sie gehören hier nicht hin – und ebensowenig tut das Jason Crutch. Jener Crutch, der damals nur aus Mitleid Heavyweight Champion war und dem man den Intercontinental-Championship förmlich geschenkt hat. Der sich hier nichts erarbeiten musste, aber seit drei Jahren erzählt, wie großartig die GFCW-Fans doch sind. Es ist zum kotzen! Und Big Rig scheinen ähnliche Kotzbrocken zu sein, schleimig bis in die letzte Ebene.“


Daniel sucht Randalls's Blick und scheint den auch zu finden – immerhin sind die beiden größenmäßig nicht allzuweit auseinander.


Daniel: „Ich lasse nicht zu, dass das hier in Gefahr gerät, Jasper. Aber ich muss mich verlassen können. Auch gleich, wenn wir den dreien zeigen, WAS ein richtiges Team ist und wie es funktioniert. Wir müssen unsere Eingespieltheit nutzen! Und Big Crutch, ich nenne sie einfach mal so, dem Erdboden gleichmachen – auf dass von ihrer Seite nie wieder Ansprüche gegen uns gehegt werden!“


Die Reaktion Randalls fällt recht spärlich aus – es gibt keine. Stattdessen dreht sich der Einsenblickler beiseite und legt endlich das Telefon beiseite, das er immernoch in der Hand gehalten hat.
Die Ansage Jaspers scheint klar zu sein – und es bleibt zu hoffen, dass der Anführer des Fight Club nicht so bald seine natürliche Autorität erneut unter Beweis stellen muss....eine Garantie, dass das nicht der Fall ist, gibt es aber nicht! Für den Moment scheint diese Ansage aber zu reichen, denn die drei gehen wieder an ihre „Arbeit“, womit das Segment sein Ende findet.



Wir befinden uns im Backstagebereich im heutigen Jahnsportforum. Es ist noch recht früh am Tage, außer ein paar Technikern sind noch nicht viele Leute, die hier herumwuseln. Die Kamera fängt nun ein bekanntes Gesicht ein. Es ist niemand geringeres als Antoine Schwanenburg zu sehen. Sein massiver, dennoch wohlgepflegter Vollbart verdeckt wie immer fast das ganze Gesicht. Die wenigen freien Stellen im Gesicht werden dann auch noch von seiner modischen Brille überdeckt, sodass es den Anschein macht, als wolle er nicht so viel Haut zeigen. Ein breites Lächeln erstrahlt den ganzen Raum und der achtbar gekleidete Mann zupft sich die letzten Falten aus seinem Sakko, indem er leicht nervös am Ärmel zupft. Er freut sich hier zu sein. Ein letztes kurzes Schütteln, bevor er sich in Bewegung versetzt. Mit langen Schritten geht er an einigen Technikern vorbei, wobei diese ihn ignorieren. Antoine versucht ihn jedes Gesicht zu blicken, allerdings erwidert niemand. Nach kurzem Marsch dann macht er Halt. Er hält vor einer schlichten Tür, auf welcher allerdings ein goldener Aufzug prangt.



JOHNBOY DOG



Er nimmt die Aufschrift in den Fokus und man kann nur ahnen, über was er gerade nachdenken mag. Kurzerhand macht er den Anschein, als würde er klopfen wollen, doch im letzten Moment setzt er noch einmal ab. Er räuspert sich und noch einmal prüft er neurotisch, ob sein Anzug auch wirklich sitzt. Erneut klopft er, diesmal wird er aber von der Vorzimmerdame unterbrochen. Sie gibt zu verstehen, dass der GM noch nicht so weit sei. Während Antoine kurz Platz nimmt, schaltet das Geschehen nach Innen.



Das Büro, das sich JBD in der kleinen aber feinen Halle ausgesucht hat, entspricht so ungefähr dem Anspruch des Anspruchslosen Wrestling-Opas. Ein kleiner Schreibtisch ohne jede Opulenz, die nötigsten Dinge dort vertreten – und der unvermeidliche Drehstuhl, der ja in jedes Büro zu gehören scheint, wie die Coke Zero zu Manuel Neuer. Ein paar Blumen sind auf der einzig verfügbaren Fensterbank gelandet, um es etwas behaglicher zu haben – ansonsten aber halt ein ziemlich normales Büro eben, in welchem der Veteran mit Jeans und locker offenem Hemd hinter besagtem Schreibtisch sitzt. Sogar für eine, wie würde er sagen, „Vorzimmerdame“ hat es gereicht – die nun einen Gast ankündigt.


Vorzimmerdame: „Er wäre nun da.“
Johnboy Dog: „Soll reinkommen, ich krame eben nach den Unterlagen.“


Während besagte Vorzimmerdame sich auf den Weg macht, um den Gast ins Büro zu holen, sucht der alte Herr nach einigen Unterlagen und fördert schließlich einen erstaunlich dicken Ordnerstapel zutage, garniert von zwei DVD-Hüllen, die hoffentlich mit dem passenden Inhalt gesegnet sind. Kaum hat er das getan, taucht auch schon besagte Vorzimmerdame – die unbedingt noch einen Namen braucht – auf und bringt den Gast mit.

Gast: „Einen rosigen Morgen wünsche ich. Es ist mir eine Freude.“

JBD: „Ehm....ebenso guten Morgen. Monsieur Schwanenburg, nehme ich an?“


Der angesprochene Monsieur rümpft etwas pikiert die Nase, als wolle er seine Empörung darüber kundtun, dass der alte Hund ihn nicht gleich auf Anhieb erkannt hat.

Antoine Schwanenburg: „Genau so ist es.“


Der Hund nickt und deutet auf den Stapel, ehe er nach einem kleinen Bogen Papier angelt, der entfernt an soetwas wie einen Vertrag erinnern könnte. Aber alles der Reihe nach.


JBD: „In dieser Akte hier rechts neben mir, steht alles, was wir wissen. Ist ziemlich viel, Sie sind gut rumgekommen, hm? Mich freut es natürlich, einen Weltenbummler als Verstärkung dazuhaben und ich bin mir sicher, dass wir viel Freude aneinander haben werden. Schwanenburg an der GFCW, die GFCW an Schwanenburg...und auch ich an Ihnen. Ob das umgekehrt so sein wird, sehen wir dann. Aber ich nehme an, Monsieur sind nicht hier, um sich mein Gesülze anzuhören, sondern um den Vertrag zu unterzeichnen?“


Ein Nicken. Dann wandert das Papier auf die andere Seite des Tisches, begleitet von einem freudigen Blick des Commissioners, der tatsächlich froh zu sein scheint, diese Verpflichtung eintüten zu können.


Antoine überfliegt den Vertrag kurz, während er sich mit dem Kugelschreiber an die Lippen tippt.


JBD: „Ihr Match wird an zweiter Stelle der Card stehen. Ich darf darum bitten, sich gründlich vorzubereiten, denn die Zeit ist zugegebenermaßen etwas knapp. Aber ich möchte mir gerne einen...Eindruck verschaffen, Sie verstehen?“

Antoine: "Ehm.. ja, sicherlich, deswegen bin ich schließlich hier, bin ich das nicht? Allerdings, Johnboy, allerdings bin ich mir nicht so recht sicher, ob mir hier der richtige Vertrag vorliegt."


Etwas verwirrt schiebt er ihn zurück zum GM, welcher ihn leicht verdutzt noch einmal überprüft, aber kurz und knapp seine Richtigkeit bestätigt. Er schiebt das Papier zurück und räuspert sich.


Antoine: "Nun... damit habe ich wahrlich nicht gerechnet. Ich war einige Jahre nicht aktiv, doch ich hatte eigentlich gedacht, mein Resümee würde hier in der GFCW höher gewichtet werden."


Er blickt auf den Stapel mit Unterlagen und wundert sich, ob JBD wirklich die Zeit investiert hat, es nachzusehen.


Antoine: "Aber, Johnboy, belassen wir es dabei. Wissen Sie, es wäre ein belastender Neubeginn für uns Beide, also nehme ich das Angebot vorerst an. Das Ganze hier soll nicht unter einem schlechten Stern stehen, also beuge ich mich erst einmal. Ich freue mich ob meiner neuen Zeit in der GFCW und möge sie von Erfolgen gekrönt sein, wie die Vergangenheit es war."


Antoine blättert zur gestrichelten Linie und setzt dann seine Unterschrift unter eben dieser. Er scheint erleichtert, er scheint leicht zu lächeln und auch der GM ist zufrieden. Wieder erhebt er sich ziemlich förmlich, allerdings passt das ja zu ihm auch.


JBD: „Dann freue ich mich auf eine fruchtbare und lange währende Zusammenarbeit, Mister...äh..Monsieur Schwanenburg.“


Das klingt so aufrichtig, dass ihm A-S – zumindest in diesem Moment – nicht einmal wirklich böse sein kann. Der GM reicht Schwanenburg die Hand, er erwidert. Beide tauschen noch ein paar Blicke und freundliche Worte aus, ehe die Szene endet.



Ein eisig kalter Winterabend. Der Wind heult, der Schnee peitscht. Ein wackeliges Kamerabild zeigt uns zunächst die kaum befahrene Straße in einer Stadt, die alleine anhand dieser Bilder nicht identifiziert werden kann. Haus an Haus reiht sich, so dicht, dass das sprichwörtliche Papier kaum dazwischen zu passen vermag. Die Straßenlaternen, die wie die Bäume einer Allee den Straßenrand säumen, sorgen wenigstens für ausreichend Beleuchtung.


Die Tür eines Altbaus öffnet sich. Der Kameramann scheint hektisch zu werden, sucht wohl Deckung hinter einem parkenden Wagen. Aus dem Lichtschein, den die sich öffnende Tür zwangläufig freigibt, tritt eine Person heraus, die man durch das Schneegestöber kaum erkennen kann. Die Person ist dick eingemummt in eine dicke Winterjacke, die Kapuze am Kopf. Die Gestalt hält die Tür geöffnet, und eine weit zierlichere Person tritt heraus, eingehüllt in einen Wintermantel, hohen Wildlederstiefeln und dicken Handschuhen. Das zierliche Persönchen hakt sich bei der zuvor herausgetretenen Gestalt unter, und die beiden gehen die Straße entlang zu einem Auto.


Jetzt wagt sich auch der Kameramann aus seinem Versteck hervor, überquert hektisch die Straße und zeigt uns das Schild, das an dem Altbau hängt. DR. SIGMUND F. REUTH – Psychotherapeut und Psychologe...


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Wer auch immer der Kameramann ist, der uns diese Bilder beschert: Er scheint sein Handwerk zu verstehen, denn ganz offensichtlich ist es ihm gelungen, den beiden Personen völlig unbemerkt zu folgen. Gerade rechtzeitig setzt das Bild ein, als der Kameramann aus „seinem Auto“ aussteigt. Die beiden Personen, die er hier stalkt, verlassen ebenso gerade ihr Auto – ein Fiat Panda...


Die größere Gestalt umkreist sein Auto und hält der anderen Person die Wagentür auf. Immer noch peitscht der Wind Schnee ins Gesicht aller Anwesenden. Der Größere der beiden Verfolgten dreht sich um, guckt sich um. Doch offensichtlich ist ihm nicht aufgefallen, dass sie „verfolgt werden“. Das Paar geht wieder, die Arme eingehakt, weiter, nachdem sie das Auto abgeschlossen haben. Sie biegen um die Ecke und betreten ein nobel aussehendes Restaurant. Das Kamerabild zeigt uns demonstrativ, dass es sich hier um ein 5-Sterne-Etablissement handelt. Clever verharrt der Kameramann eine Weile, bis seine „Opfer“ etwas Vorsprung haben. Und dann tritt auch er ein...


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War Evening, Neubrandenburg (Jahnsportforum), 03.02.2017


In Kooperation mit



Ein großes Feuerwerk wird auf der Entrance Rampe abgefeuert und wir tauchen direkt in die aktuelle War Evening-Show heute aus Neubrandenburg ein. Die Hallenscheinwerfer am Dach flitzen nur so über das Publikum hinweg und tauchen - gemeinsam mit den farbigen Explosionen auf der Rampe - die Halle in ein buntes Lichterspektakel. Auf dem Rundflug durch die Halle fängt die Kamera jubelnde Fans ein, welche voller Stolz ihre selbstgebastelten Schilder und Plakate in die Kamera halten und bereit für den heutigen Abend sind. Unter den Klängen der Edge of Throns mit „Masquarading of the Wicked“ landen wir am Ende des Rundflugs am Titan Thron, welches in gewohnter Art und Weise das Logo unserer aller Lieblingsliga zeigt und dann sofort Platz für einen Kameraschnitt zu den zwei „Herren des Headsets“ macht.


An ihrem alteingesessenen Platz hinter dem Pult begrüßen die beiden GFCW-Veteranen die Fans vor den Flimmerkisten und nicken dann auch noch kurz in die anwesende Fanschar in der Halle. Wieder einmal gekleidet im feinsten Zwirn zeigen die werten Herren ihr strahlendes Zahnpastalächeln, als sie noch ein letztes Mal ihre Notizkarten für den heutigen Abend sortieren und einen finalen Schluck aus ihrem bereitgestellten Wasserglas nehmen. Mit einem kleinen Räuspern ist es dann selbstverständlich wieder „der grüne Part“, der den offiziellen Teil der Show einläutet.


Pete: „Einen wunderschönen guten Abend, liebe GFCW-Galaxie, und herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von „GFCW War Evening“! Der Start in das neue Jahr ist uns vor vierzehn Tagen sehr gut gelungen und am heutigen Abend knüpfen wir natürlich direkt daran an, wenn wir uns im Jahnsportforum zu Neubrandenburg auf erneute Action und Spannung der allerhöchsten Kategorie freuen können. Für jede Menge Gesprächsstoff hat die erste Show des Jahres vor zwei Wochen ja bereits gesorgt und sowohl ich, als auch mein werter Kollege staunten in manchen Situationen nicht schlecht, was uns dort präsentiert wurde. Ist es nicht so, mein Lieber?“

Sven: „Das kannst du absolut laut sagen und damit auch ein freundlichen „Hallo“ von meiner Seite aus. Die erste Ausgabe in Schwerin hat bereits alles geboten, was man sich wünschen kann und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Zunächst einmal haben wir nach der Absetzung von Jimmy Maxxx einen NEUEN GFCW General Manager... und es ist niemand Geringerer als der amtierende GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog!!! Darüber hinaus bot das erste Titelmatch des Hundes ein mehr als kontroverses Ende und wir dürfen gespannt, ob wir von den einzelnen Beteiligten heute im Nachtrag noch etwas hören werden. Zunächst konzentrieren wir uns aber mal auf die heutigen Matches und die lassen einen wieder einmal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Meine Damen und Herren, wir präsentieren die heutige Matchcard der War Evening Ausgabe aus Neubrandenburg!“

Singles Match:
Ilay Callas (/w Tony Beck) vs. Savior (/w Azreal)
Referee: Jo Dardano


Pete: „Noch vor Beginn der offiziellen Show in Schwerin sahen sich Savior und Azreal den Debütanten Ilay Callas und Tony Beck entgegengesetzt, die prompt die zwei Mitglieder der DOMINATION verbal angingen. Die Wegbegleiter Players ließen dies aber nicht auf sich sitzen und forderten das neue Gespann, welches sich The Dying Breed nennt, zu einem Match am heutigen Abend heraus. So wird es im Eröffnungskampf Callas gegen Savior heißen, welches somit zugleich das erste Match der Rookies in der GFCW bedeuten wird. Ebenfalls ein Debüt feiern wird übrigens Referee Jo Dardano, welcher im Zuge von Umstrukturierungen bei den Unparteiischen fortan fester Bestandteil des GFCW-Staffs ist.“


Singles Match:
Michael Payne vs. Dschungle-Kid
Referee: Mike Gard


Sven: „Ebenfalls eine Art Debüt, oder sollen wir besser „Comeback“ sagen, wird im zweiten Match des Abends das Dschungle-Kid feiern! Nachdem sich vor einiger Zeit der heutige GFCW Intercontinental Champion Daniel unter dem Alter-Ego versteckte, steckt hier und heute angeblich das originale Kid hinter der Verkleidung, wenn er gegen Micheal Payne in den Ring steigt. Gegen das Kraftpaket dürfte es allerdings ziemlich schwer werden, denn nach seinem endgültigen Loseisen von Jimmy Maxxx scheint Payne stärker und fokussierter als jemals zuvor zu sein und dies dürfte er wohl direkt in seinem ersten Match auf Solopfaden beweisen wollen. Wie lange das Dschungle-Kid durchhält und wie uns Payne beeindrucken wird, erfahren wir im zweiten Match des Abends.“


Singles Match:
Don Sheen vs. Ryder
Referee: Peter Cleven


Pete: „Neues Jahr, neues Glück und dies scheint für die zwei folgenden Akteure durchaus zutreffen zu können. Der „Rich Guy“ Don Sheen fand vor vierzehn Tagen nicht nur einen mehr oder minder versöhnlichen Abschluss mit Alex Ricks, sondern feierte direkt einen wichtigen Sieg gegen Jack Bobo. Ryder hingegen, und ja das „y“ ist wieder zurück in seinem Namen!, verlor zwar das allererste Match des Jahres gegen Zereo Killer, zeigte dabei allerdings wieder sein großes Talent und sein Kämpferherz. Mithilfe seines offensichtlich neuen Manager Percical Addams möchte der Modellathlet endlich durchstarten und heute hat er dafür die Gelegenheit. Addams suchte für ihn eine passende Herausforderung und mit Sheen hat er sie gefunden. Fragt sich am Ende nur, ob diese Aufgabe gemeistert werden kann oder sie aktuell doch einen Tacken zu hoch gesetzt ist.“


6 Men-Tag Team-Match:
Fight Club (Daniel, Drake Ackley & Jaspar Randall) vs. Big Rig (Frank der Trucker & Jack Bobo) & Jason Crutch
Referee: Guido Sandmann


Sven: „Der heutige Main Even sprüht nur so vor Star-Power und beinhaltet auf der einen Seite die wohl dominanteste Gruppierung seit lange langer Zeit in der GFCW. Niemand scheint den Fight Club aufhalten zu können, auch nicht Jason Crutch, der vor zwei Wochen zwar durch erneute Unstimmigkeiten bei den GFCW Tag Team Champions gegen Drake Ackley gewinnen konnte, einem anschließenden Beatdown von Ackley, Jaspar Randall und Daniel dann aber Nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Zu Crutchs Glück, und meinem Leid, kamen dem Oberpollinger allerdings BIG RIG zu Hilfe, was genau zum heutigen 6 Men Tag Team-Match führt. Daniel, Ackley und Randall gegen Frank den Trucker, Jack Bobo und Crutch. Das verspricht Spannung, das verspricht Action, das verspricht... die nächste Feierstunde des Fight Clubs zu werden.“

Pete: „Momentan sehe ich beim Club eher eine Selbstzerfleischung von Innen heraus, aber das ist ein anderes Thema. Soweit die heutige Card, aber natürlich freuen wir uns noch auf weitere Auftritte andere GFCW-Superstars. Freut euch zum Beispiel noch auf den GFCW Heavyweight Champion Johnboy Dog, den zurückgekehrten Zereo Killer, Cyrus und...“



???: „Und ein Name fehlt auf dieser Liste, denn für ihn geht es am heutigen Abend nicht vorrangig um Kämpfe sondern um Antworten...“


So ertönt es plötzlich aus den Lautsprechern, ohne dass jemand, abgesehen von Pete von Sven, in der Halle auftaucht. Trotzdem brandet bei den ersten Fans Jubel auf, die können ihre Helden ja auch an der Stimme erkennen. Selbst wenn diese Personalie zumindest zu Beginn seiner Karriere nun nicht gerade zu den gesprächigsten Leuten der GFCW gehörte...


Doch da ist er nun. Alex Ricks betritt die Rampe. Ohne Musik, ohne Stromausfall, einfach nur in Hemd, Hose und Mikrofon. Gerade Letzteres dürfte in diesem Moment aber entscheidend sein. Ohne auf der Bühne abzubremsen und die Hallenluft einzusaugen oder dergleichen, entert er einfach die heutige Veranstaltungshalle, mit auf den Boden gerichteten Blick, während er gen Ring marschiert und weiter seinen Worten freien Lauf lässt.


Alex: „Was passiert ist, muss nicht noch einmal aufgezählt werden, ich nehme ihr habt meinen Kampf gegen Johnboy Dog noch vor Augen.“


Jubelrufe bei den Fans. Auch wenn es natürlich keine Schlacht wie Zereo Killer vs Rider McKnight war, dafür reichte die Zeit auch gar nicht, so war es dennoch ein abwechslungsreiches und ausgeglichenes Match bis...ja, bis zu diesem fragwürdigen Ende. Während der Mathematiker also eine, sicherlich ungewollte aber dennoch erwartete, Sprechpause einlegen muss, erreicht er den Ring und betritt diesen über die Treppe.


Alex: „Das werte ich als 'Ja'. Daraus folgt, ihr kennt den Ausgang, daraus folgt, ihr kennt den Grund, warum ich jetzt hier stehe. Du kennst den Grund auch...Cyrus.“


Gepaart mit den Buhrufen der Fans geht der Blick des Freiburgers nun nach oben, direkt und starr in Richtung Rampe. Ricks wirkt kühl, emotionslos. Was geschehen ist, ist geschehen, er will einfach nur das „Warum“ verstehen. Dann kann er sich immer noch rächen.


Alex: „Warum?...Ich warte.“


Sagt er und tut er tatsächlich. So tritt er zurück, geht in die Ringecke und hockt sich in diese, als würde er auf einen Matchbeginn warten. Nur bleibt der Blick diesmal auf der Rampe anstatt in Richtung gegenüberliegende Ecke.


Es vergeht eine halbe Minute. Ohne Reaktion, ohne jegliche Antwort auf den klaren Ausruf an Cyrus. Doch dann bricht die Halle in laute Buhrufe aus. Die Musik des Löwen erklingt. Die Show beginnt.


Aus dem Backstagebereich kommt der Perser getreten. Der Mann der dem Mathematiker seine große Chance vor 2 Wochen gestohlen hat. Dieser scheint anders als Ricks eher auf einen Kampf vorbereitet zu sein. Oberkörperfrei und schwarze MMA Shorts tragend tritt er nun auf die Rampe, sein Blick schweift dabei keine einzige Sekunde auf die GFCW Crowd, sondern ist fest auf den Freiburger fixiert. Nach einem kurzen Austausch von abfälligen Blicken, lässt sich der Löwe auf der Rampe ein Mikrofon geben. Und dieses nutzt er nun.


Cyrus: Guten Abend GFCW. Mein Name ist, wie ihr alle wisst, Cyrus Achämid, meines Zeichens der tapferste Löwe Persiens und das Kronjuwel der Kampfkünste. Aber das alles wisst ihr bereits. Mein Blut stammt aus der Familie des großen Jahan, durch meine Adern fließt also Größe. Aber das wisst ihr bereits. Und vor 2 Wochen griff Ich in den Main Event der erste War Evening 2017 ein und machte mir damit einen Namen. Aber das...


Während dieser Worte wendet der Perser seinen Blick nicht eine Sekunde von Ricks ab.


Cyrus: … wisst ihr bereits.


Der Achämide setzt sich nun auf die Rampe, der Blick schweift weiterhin nicht vom Mathmatiker ab.


Cyrus: Wie waren deine letzten 2 Wochen, Alex Ricks? Hast du dich gut von deiner Niederlage gegen Johnboy Dog erholt? Ich muss leider sagen, ich bin enttäuscht von dir. Von jemandem der sich „der Mathematiker“ nennt, hätte ich erwartet dass er alle Variablen beachtet, bevor er in so ein Match tritt. Deine Gleichung ging nicht auf, und ich war das X, dass du übersehen hast. Du willst also wissen warum. Nutze deinen Kopf, Alex. Warum habe ich das getan? Welche Gründe könnte ich möglicherweise haben, dass ich gerade dir meine allererste Aufmerksamkeit in dieser Liga gebe?


Dem Freiburger stinkt's. Er will keine Fragen gestellt bekommen, er ist hier, um Antworten zu bekommen. Aber dafür muss er sich offensichtlich gedulden. Die innere Unruhe und Wut lässt er sich aber nicht anmerken. Kälte und Monotonie beherrscht seine Stimmlage, wie so oft.


Alex: „Mathematische Modelle sind Approximationen der Realität, doch sie können niemals perfekt sein. Und das wissen diese Zuschauer hier ebenfalls bereits, die Chaos-Theorie habe ich bereits erläutert.“


Hat er tatsächlich, damals an einem verregneten Tag in einem Hotelzimmer. Doch das weiß Cyrus noch nicht bereits. Was er dafür weiß, ist, dass Ricks noch nicht fertig ist. Der hält das Mikro nämlich weiterhin im Anschlag.


Alex: „Aber du hast recht, Cyrus. Ich habe mir in den letzten Wochen Gedanken zu deinen Aktionen gemacht. Und auch wenn du dich selbst anscheinend für etwas Besonderes hältst, so muss ich dich enttäuschen. Du bist nur ein gewöhnlicher Neuling, der sich hier schnell einen Namen machen will. Dafür greifst du denjenigen an, den die Zuschauer als Rohdiamanten der Zukunft ansehen. Du bist nicht der Erste, der so handelt und du wirst auch niemals der Letzte sein. Oder steckt mehr dahinter?“


Aus Cyrus' Gesicht ist nicht abzulesen, wie er auf die provokanten Worte seines Gegenübers reagieren wird. Anders als der Mathematiker ist der Löwe ein Mann der durch seine Emotionen Stärke findet, sie in sich aufnimmt und durch sie seine ambitionierten Ziele erreicht. Gleichzeitig macht ihn das aber auch anfälliger auf solche verbalen Angriffe auf den Stolz des Persers. Der Trick dabei ist allerdings, sich das nicht anmerken zu lassen. Und diesen Trick wird er nun auch wieder verwenden, wenn er antwortend zum Mikrofon greift.


Cyrus: Begehe keinen Fehler, Alex Ricks. Wecke nicht den Löwen. Vor dir steht nicht irgendwer. Ich bin kein Mann wie jeder andere.


Der Löwe erhebt sich nun.


Cyrus: Du bezeichnest mich also ein typischen Neuling? Als Anfänger, wie jeder andere? Nun, Mathematiker, du solltest dir noch einmal deine Rechnung anschauen. Vor dir steht der Cyrus „The Lion“ Achämid. Abkömmling von Jahan Achämid, der persischen Kampfsport Legende. Und du ziehst seinen Namen in den Dreck.


Die Maske ist abgelegt, die Wut ist Cyrus nun klar ins Gesicht geschnitten.


Cyrus: Schau dich an. Alex Ricks. Die Menschen, diese Meute von GFCW Fans, nennen dich größtenteils nicht mal bei deinem Namen. Du bist „der Mathematiker“. Du bist das Produkt einer Figur. Ein Gimmick. Du bist kein Kämpfer, kein Krieger. Du bist ein Mathematiker in einem Wrestlingring.


Die wütende Miene des Persers entspannt sich nun etwas. Seine Gesichtszüge sind nun wieder beruhigt, aber immernoch ernst.


Cyrus: Und nun blick auf mich. Ich komme aus der selben Kampfsportrichtung wie du. MMA. Mixed Martial Arts. Doch ich bin das genaue Gegenteil von dir. Ich bin ein genetisches Meisterwerk. Ich bin ein Kampfkünstler. Nicht mehr und definitiv nicht weniger. Ich versuche mich nicht zu verkaufen. Ich versuche nicht meine Hobbys, wie du es mit deiner Mathematik tust, groß aufzuspielen und mich damit interessanter zu machen. Ich BIN interessant. Aus dem Grund weil ich in den Ring steige, egal ob im Muay Thai, egal ob im MMA oder auch im Wrestling. Und jedes mal liefere ich mit meinem technischen Können eine Show ab die die Massen nach Luft schnappen lässt. Deswegen habe ich dich angegriffen, Ricks. Weil du Jahans Namen in den Schmutz ziehst! Und weil du und ich gleich sind, und doch absolute Gegenteile.


Cyrus nimmt das Mikrofon von den Lippen und blickt nun wieder starr in Richtung Ricks. Dessen Kopf knickt ab, Blick gen Boden direkt vor ihm. Fast schon murmelnd fällt der nächste Satz.


Alex: „Das ist mir egal.“


Was, das kann man nicht so klar sagen. Aber nun stößt er sich mit der aufgestützten Hand von der Matte ab, richtet sich auf. Der Blick geht starr in Richtung Cyrus, der Tonfall bleibt unterkühlt, während er die freie Hand nutzt, um nach und nach die Knöpfe seines Hemds zu öffnen, was die Fans erwartungsvoll zu leichtem Jubel treibt.


Alex: „Mir ist egal, was du erreicht hast. Was dein Vater erreicht hat. Jahan, Persien, deine Familie ist mir egal.“


Kann er den Löwen noch stärker beleidigen?


Alex: „Wir haben andere Ansichten, was das Kämpfen angeht. Gut. Du bist also eine weitere Person, die mich unterschätzt. Ein weiterer Jemand, der mich für einfache Beute hält, um es für dich auszudrücken. Weil ich mich mit Mathematik beschäftige? Cyrus, wenn du dich von den anderen Leuten blenden lassen willst, die mich als Exzentriker verlachen, dann tu das ruhig. Wenn du dich aber selber davon überzeugen willst, dass es keine hohlen Phrasen sind, wenn ich meine taktische Kampfweise als meine große Stärke betone...“


Das Hemd, mittlerweile komplett geöffnet, wird Ärmel für Ärmel abgelegt und in aller Seelenruhe nach draußen abgegeben. Mit dem Rücken zu Cyrus, noch beim Weiterreichen des Ärmels spricht er weiter...fast schon gelangweilt, aber gerade deswegen in seiner ganz eigenen Bedrohlichkeit.


Alex: „...dann betritt diesen Ring und bestreite mit mir hier und jetzt deinen ersten Kampf.“


Da wird die Halle laut. Dass der Mathematiker diesem arroganten Neuling direkt das Maul stopft, das würde durchaus einigen Leuten gefallen. Abwartend dreht sich Ricks wieder in Richtung Löwe.

Der Perser wirkt nicht beeindruckt. Der im Ring stehende Ricks kann ihm nämlich auf der Rampe nicht zur Gefahr werden. Doch einem Kampf an sich möchte der Löwe nicht ausweichen. Er hat andere Pläne für Ricks, die er nun auch mitteilen möchte.


Cyrus: Du möchtest also einen Kampf, Mathematiker?


Das letzte Wort betont er wie einen Cocktail aus toxischen Substanzen, der gemixt und dem Ohr des Zuhörers heruntergespült wird.


Cyrus: Ein Achämid weicht keinem Kampf aus. Doch bei einer Sache täuschst du dich, Ricks. Ich unterschätze dich nicht. Ganz und gar nicht. Ich weiß wozu du Fähig bist. Ich weiß auch dass ein Kampf zwischen uns nicht in so einem kleinen Maßstab geführt werden darf. Du willst mir im Ring begegnen? So sei es. Du und ich. In einem Ring. In etwas mehr als 2 Monaten steigt der große GFCW Pay Per View, der erste in diesem Jahr. Doom's Night. Und in dieser Nacht werde ich mein in Ring Debüt haben. Gegen dich, Ricks. Mein erstes Match in der GFCW, dein Match gegen den Mann der dir den Titel gekostet hat Auf einer großen Stage. Die Massen werden uns beobachten wie wir Mann gegen Mann kämpfen werden. Ich für die Ehre meiner Familie. Und du dafür dass du weiterhin dein Gimmick bestätigen kannst. Du willst gegen mich kämpfen? Das sind meine Bedingungen!


Cyrus dunkle Augen starren von der Halle beleuchtet direkt auf den Ring in dem Alex Ricks steht. 2 weitere Monate soll er noch auf sein erstes Match warten. Und dieses erste Match soll ihn vom ersten Augenblick an von allen abheben. Er ist ein Phänomen welches nicht akzeptieren wird sich an Gegnern zu messen die keinen Kampf liefern würden. Er ist ein Krieger. Und der Krieger braucht einen Krieg, bevor er erobern kann. Und wenn der Feind selbst mächtig ist, so wird die Eroberung umso Prestigelastiger. Der Perser weiß was er möchte. Er packt seine Emotionen erneut, sammelt sie, wird dadurch stärker. Er ist das genaue Gegenteil von Ricks. Und doch irgendwie gleich.


Cyrus: Was sagst du, Alex Ricks? Mathematiker? Doom's Night. Mein Debüt, deine Chance auf Vergeltung, meine Chance auf die Größe die ich verdient habe?


Alex: „Nein.“


Buhrufe von den Rängen. An wen die gerichtet sind, den ausweichenden Cyrus oder den Mathematiker, der hier anscheinend dieses Match verwehrt, das lässt sich in diesem Moment nicht klar sagen. Aber der Mathematiker ist noch nicht fertig...


Alex: „Ich musste ein halbes Jahr darauf warten, endlich meine Gelegenheit zu bekommen, mich mit Don Sheen zu messen. Ich habe nicht vor, erneut so lange zu warten. Ich will diesen Kampf, Cyrus...und ich will ihn je...“


tzt. Sollte es wohl heißen. Heißt es aber nicht. Stattdessen schallt nämlich „I want it all“ aus den Boxen – und man sieht: Johnboy Dog hat sich wenigstens ein mal an diesem Abend aus seinem Büro gewagt. Das Hemd immer noch recht locker über der dunklen Hose sieht man dem Mittfünfziger an, dass er ordentlich zu tun hat. Zu tun im Sinne der GFCW allerdings.


Johnboy Dog: „Wo.....wou.....wou! Nun halten wir doch alle mal einen kurzen Moment inne! Wir haben hier Alex Ricks, eines der größten Talente auf diesem Planeten, der in der vorvergangenen Woche beinahe GFCW-Heavyweight-Champion geworden wäre. Zumindest hatte er eine faire Chance. Und dann gibt es Cyrus, der eingegriffen hat....und nun, wenn ich das richtig sehe, willst Du, Alex Ricks, Cyrus heute im Ring? Cyrus...du willst Alex Ricks bei Doom's Night im Ring?“


Fragende Blicke wandern zwischen den beiden Männern hin und her. JBD hat mittlerweile zu Cyrus aufgeschlossen und bewegt sich, den Schallwandler in der Hand, weiter in Richtung Ring, während er spricht. Sprechen ist heute ohnehin eine der Hauptbeschäftigungen, denen der erfahrene Recke nachzugehen hat...

Johnboy Dog: „Wisst ihr, ich bin hier, um Entscheidungen zu treffen. Und wie so oft im Leben, gibt es Entscheidungen die man nicht so einfach fällen kann. Gleichzeitig habe ich aber auch das große Ganze im Auge....und deshalb: Wird es dieses Match zumindest heute nicht geben...“


Vereinzelte Buhrufe kommen auf, ja – man ist von dieser Feststellung alles andere als begeistert. Und auch die beiden Protagonisten könnten in ihrer Ausstrahlung nicht unterschiedlicher sein. Bei Cyrus meint man ein freudiges Lächeln zu erkennen – was sicher täuscht, da der Löwe nie lächelt. Alex Ricks aber wirkt in sich gekehrt auf der einen; stocksauer auf der anderen Seite. Es mag klar sein, dass diese Ankündigung Folgen haben wird...Folgen, die allerdings trotz allem in einem Match gegen den Perser konvergieren. Vorher lässt Ricks keine Ruhe. Aber für jetzt bleibt ihm offensichtlich nur warten. Und das gefällt ihm gar nicht. So viel lässt sich aus dieser versteinerten Miene herauslesen. Dieses Ergebnis hat er nicht erwartet. Und während sich Johnboy Dog wieder aus der Halle verabschiedet, endet dieses Segment anstatt in einem Kampf lediglich mit Blicken in zwei Gesichter unterschiedlichster Reaktionen...der Kampf...der kommt bei Doom's Night.



Es ist noch früh am Abend und wird befinden uns in der Tiefgarage des Jahnsportforums. Dort fängt die Kamera ein, wie Ilaj Callas und Tony Beck gerade aus ihrem Auto steigen und aus dem Kofferraum ihre Sporttaschen holen. Doch nicht nur die Kamera hat die beiden Neulinge für sich entdeckt, sondern auch GFCW Urgestein Mac Müll, der direkt auf sie zu geht.

Mac Müll: „Jungs? Hättet ihr eventuell kurz Zeit für ein kleines Interview?“

Ilaj setzt zur Antwort an, wird allerdings von Tony zurückgehalten.


Tony Beck: „Na klar, wieso nicht?“

Daraufhin packen sie ihre Taschen zurück in den Kofferraum und setzten sich auf die Rücksitze ins Auto und animieren durch winken, dass sowohl Mac, als auch der Kameramann vorne Platz nehmen sollen.

Tony Beck: „Interviews in Autos sind momentan doch voll im kommen, du als guter Reporter möchtest da doch bestimmt mit der Konkurrenz mithalten können, oder?“

Sagt der Frankfurter mich einem freundlichem Lächeln im Gesicht. Worauf Müll allerdings nur mit einem Schulterzucken antwortet.

Mac Müll: „Ihr Zwei kennt euch nun knapp 10 Jahre, ihr habt damals gemeinsam mit Wrestling angefangen und den größten Teil eurer Karriere seid ihr auch als Team zusammen aufgetreten. Doch wie kam es überhaupt zu dieser Freundschaft? Immerhin kommt Tony hier aus Deutschland und du Ilaj aus Kanada!?“
Ilaj Callas: „Naja das ist eigentlich eher unspektakulär, ich habe damals an einem Austauschjahr teilgenommen und da Frankfurt unsere Partnerstadt ist, ging es für mich eben nach Deutschland und Tonys Familie war meine Gastfamilie. Anfangs taten wir uns schwer mit dem kennenlernen, da es so schien, als hätten wir keine gemeinsamen Interessen, doch als sich an einem Tag unsere gesamte Stufe über WrestleMania 22 unterhielt und wir Beide ganz Vorne mit dabei waren, merkten wir, dass wir zwar nicht viele Gemeinsamkeiten hatten, uns allerdings eine große Leidenschaft verbindet … Wrestling!“
Mac Müll: „Okay und habt ihr dann quasi direkt zusammen mit dem Training angefangen?“
Tony Beck: „Nein das kam in der Tat erst später und zwar um genau zu sein, fast ein Jahr später, denn nachdem sein Austauschjahr vorbei war, setzten wir alle Hebel in Bewegung, dass ich ein Austauschjahr in Kanada machen konnte und als ich dann dort war, konnten wir mit der Unterstützung seiner Eltern eine Wrestlingschule besuchen.“
Mac Müll: „Okay, aber auch diese Jahr neigte sich irgendwann dem Ende, wie ging es dann für euch weiter?“
Tony Beck: „Zurück in Deutschland musste ich erstmal meine Ausbildung anfangen und voll durchziehen, denn das war damals der Deal von meinen Eltern und mir, ich darf nach Kanada, wenn ich danach meine Ausbildung mache. Diese ging 3 Jahre und in diesen 3 Jahren konnte ich leider nicht so viel ins Training investieren wie ich konnte, allerdings stand mein Entschluss fest! Nach der Ausbildung wollte ich zurück nach Kanada und mich wieder vermehrt auf's Wrestling konzentrieren.“
Mac Müll: „Ilaj was hast du in den 3 Jahren ohne deinen Partner an deiner Seite gemacht?“
Ilaj Callas: „Natürlich trainiert und bei kleineren Shows in den Ring gestiegen! Ich hatte Glück, meine Eltern unterstützten mich und wollten nur, dass ich nebenbei einen Nebenjob mache, damit ich das Arbeiten nicht verlerne.“
Tony: „Und nach diesen 3 Ausbildungsjahren bin ich dann nach Kanada zurückgekehrt, Ilaj zog dann bei seinen Eltern aus und mit mir zusammen, wir hielten uns mit all möglichen Minijobs über Wasser und legten unseren Hauptfokus auf's Wrestling. Wir stiegen meistens in Kanada ins Seilgewirr, doch vereinzelnd gab es auch Auftritte in den USA und in Mexiko. Und jedes Mal wenn wir in Deutschland waren, haben wir natürlich die Chance genutzt und sind auch hier aufgetreten.“
Mac Müll: „Okay nun wissen wir einiges Mehr über eure Vergangenheit, aber was ist mit der Gegenwart und der näheren Zukunft? Momentan scheint sich ja etwas anzubahnen mit Azreal und Savior von Domination. Warum grade die Jungs?“
Tony Beck: „Ganz ehrlich Beck? Zufall! Klar sind wir zu German Fantasy Championship Wrestling gekommen um uns zu beweisen, nicht nur euch Außenstehenden, sondern auch uns selbst, wir wollen immer wieder an unsere Grenzen kommen und diese dann überschreiten, wir wollen mit richtigen gegner in den Ring steigen, wie man nicht nur gewinnt, sondern es ausgeglichen ist und wie wir eventuell mal mehrere Anläufe brauchen um jemanden zu schlagen. Und wir beide haben Familie, ich meine Mutter und meinen Vater und Ilaj...“

Doch da stoppt Ilaj seinen Partner abrupt.

Ilaj Callas: „Das Interview ist hiermit beendet.“

Ilaj guckt sehr verärgert in die Kamera, ehe dieser Blick Mac Müll trifft, woraufhin dieser und der Kameramann schnell das Auto verlassen und sich zurückziehen. Man hört nur doch wie sich The Dying Breed lautstark im Auto unterhalten.


Er klopft an die Tür, aber wartet nicht. Die Klinke wird einfach sofort nach unten gedrückt. Nur eine kleine Vorwarnung, das Minimum an Höflichkeit.


Alex: „Warum?“


Die Frage, zusammen mit ihrem Steller, steht im Raum, noch bevor der General Manager der GFCW, und gleichzeitiger GFCW Champion, verarbeiten konnte, dass der Mathematiker überhaupt erst an die Tür klopfte. Doch so findet sich Johnboy Dog nun eben in dieser Situation wieder. Heute, ohne Match, in seinem neuen Büro, ein paar Akten wälzend, mit dem Titel schön an der Tischkante drapiert, damit jeder, der etwas von ihm fordert, sofort weiß, mit wem man es hier zu tun hat. Einer dieser Leute mit Forderungen ist just in diesem Fall der Mathematiker der GFCW. Und Alex Ricks fordert Antworten, während der alte Hund ihn noch leicht überrascht von seinem Stuhl aus anschaut, während sich Ricks vor dem Tisch postiert...selbstverständlich mit den Händen hinter dem Rücken.


Alex: „Warum gewährst du den Wunsch eines Neulings und missachtest mich dabei? Ich will diese Angelegenheit mit Cyrus klären. Ich habe kein Interesse daran, die nächsten Monate erneut damit zu vergeuden, in meinen Kämpfen konstant von äußeren Eingriffen attackiert zu werden. Ich habe fast das gesamte letzte Halbjahr so verbracht. Also?“


Diese Sätze rattert er seinem Gegenüber entgegen, ging sie in seinem Kopf womöglich unzählige Male vorher durch. Der Mathematiker ist wütend. Wenn man es auch in der Stimme selbst nicht hört, so merkt man es an seinem Sprechtempo. Er ist ungeduldig, gestresst, genervt.


Ähnliches kann man von seinem Gegenüber nicht behaupten – vom letzten Punkt vielleicht einmal abgesehen, denn Ricks ist weiß Gott nicht der allererste, der sich derartig präsentiert. So langsam dämmert dem alten Hund, auf welches Himmelfahrtskommando er sich hier eingelassen hat – und Neid auf seinen Vorgänger kommt auf, denn der hat den ganzen Spaß nun nicht mehr an den Hacken. Nichtsdestotrotz bleibt er, für seine Verhältnisse, diplomatisch.


Johnboy Dog: „Ricks, Ricks, Ricks.... zunächst einmal: Du bist, in meinen Augen, das heißeste Feuer, das wir derzeit in der GFCW haben. Die Fans lieben dich – und auch wenn sie dir möglicherweise egal sind und du lieber dein Ding machen möchtest: Das spricht eine eindeutige Sprache! Die Shirts mit deinem gelösten Sudoku verkaufen sich tausendfach! Das hat hier schon lange nicht mehr jeder erreicht, der neu in die GFCW kam, jedenfalls nicht mit dieser bisherigen Nachhaltigkeit.“


Worauf auch immer der neue General Manager hier hinaus will, Ricks' Gesicht spricht eine klare Sprache. Ihm sind diese Worte egal. Kein Nicken, keine Freude darüber, dass er seiner Liga Geld einbringt. Das ist noch nicht die Antwort, die er hören will. Starr verharrt der Blick auf den Hund.


Johnboy Dog: „Jedenfalls....ich muss als Commissioner auf das Gesamtbild achten, wie ich auch schon betont habe. Und diese Gesamtheit verspricht Geld. Viel Geld für die GFCW, Alex. Geld, das auch den Workern zugute kommt – und damit eben auch dir. Das ist Geld, das kann ich nicht einfach so verbrennen. Das ist so, Alex.“


Der Hund dreht sich leicht weg und beginnt, auf der Tastatur herumzuklimpern. Nach einigen zusätzlichen Mausklicks – und einem möglicherweise nicht minder erbosten Alex Ricks als zuvor – hebt er wieder den Kopf.


Johnboy Dog: „Sieh mal... Wir sind ja nicht doof und haben uns im Vorfeld erkundigt, was Cyrus für ein Kaliber ist. Und wenn ich ehrlich sein darf: Stand heute bliebe in einem Match von dir nicht wirklich viel übrig. Ich schätze dich sehr, Genie, aber...nein. Das Risiko kann und will ich als Verantwortlicher für die GFCW nicht eingehen. Dass du das nicht verstehen willst und wirst, ist mir klar....aber finde dich bitte damit ab, dass es dieses Match frühestens bei Doom's Night geben wird.“


Sich damit abfinden? Nichts weicht in diesen Momenten weiter von den tatsächlichen Gedanken des Mathematikers ab. Das menschliche Auge muss naturgemäß ab und an blinzeln. Könnte er diesen Mechanismus noch abstellen, so hätte er sich seit Anbeginn der Ansprache seines „Bosses“ in keinster Weise bewegt. Und auch jetzt nicht. Kein Ton, keine Gefühlsregung. Wie versteinert starrt er eisig ein Loch in die Seele des Champions. Man kann nur erahnen, wie sehr es in ihm tobt. Doch er bleibt still. Noch immer reicht ihm diese Antwort nicht. Johnboy Dog seufzt. Wieder kommt der Moment, in dem er am liebsten den Laptop gegen die Wand werfen und einmal drüberpissen würde. Geht leider nicht, aber ehrlich gesagt hat er sich den Kram ja auch ausgesucht – dann muss er auch da durch!

Johnboy Dog: „Jedenfalls....ich sehe ja, dass du „on fire“ bist und ich wäre ein schlechter GFCWler, würde ich dieses vorhandene Potential des ungeschliffenen Diamanten, der fast jeden Gegner dominieren kann, nicht nutzen wollen oder können. Deshalb kannst du dich schon einmal auf ein Match in der nächsten Show einstellen, wenn Alex Ricks auf einen ganz besonderen Gegner trifft.... einen ehemaligen Intercontinental Champion, einen Tagteamchampion und jemand, der – ebenso wie du – um den wertvollsten Titel dieser Promotion angetreten ist.“

Der Blick richtet sich auf Ricks, versucht die Reaktionen einzufangen. In der Hoffnung, dass es davon endlich mal eine gibt. Wenigstens jetzt MUSS doch einfach Interesse beim Freiburger geweckt worden sein. Irgendwas Emotionales MUSS doch im Mathematiker vor sich gehen...tut er aber nicht. Der Blick bleibt gleich. Starr...kühl...kalt...eisig...


Johnboy Dog: „Nun....dein Gegner ist niemand geringeres als... Jasper Randall!“


Den Namen lässt er im Raum stehen. Selbst zieht er sich aber ein wenig zurück, rollt mit dem Stuhl ein wenig vom Tisch weg und lehnt sich abwartend nach hinten. Der General Manager hat sein Urteil also endgültig gefällt...und es ist an der Zeit, aufzutauen. Eine Bewegung vom Mathematiker. ENDLICH. Tiefes Einatmen...1 Sekunde...2 Sekunden....3 Sekunden...4 Sekunden....Luft anhalten, langsames Ausatmen...1 Sekunde...2 Sekunden....3 Sekunden....4 Sekunden...5 Sekunden...6 Sekunden...7 Sekunden...8 Sekunden...9 Sekunden...


Alex: „Jasper Randall...ist mir egal.“


Hat man auch nur irgendetwas anders erwartet? Sei es, wie es ist...der Blick bleibt weiter stur auf den Champion gerichtet, jetzt ist Ricks dran, er hat sich alles brav angehört, seine Gedanken geordnet, es ist Zeit für eine Antwort. Und die bringt er wie Gewehrsalven. Schlagartig, herunterratternd, klar, deutlich, emotionslos.


Alex: „Erzähl mir nicht, du siehst in mir Potenzial und hältst mich für ein Talent, um mich Sekunden später angeblich vor Cyrus beschützen zu wollen. Denkst du, ich weiß nicht, was mich erwartet hätte? Denkst du, ich habe keine Recherchen zu Cyrus angestellt? Denkst du, ich kenne seine Erfolge nicht? Seinen Ruf? Sein Talent? Denkst du, mein Notizbuch ist nicht seit zwei Wochen voller Stichpunkte zur Akte Cyrus Achämid? Denkst du wirklich, ich denke nicht nach, bevor ich handle?“


Kurze „Denk“-Pause für den General Manager. Auch für den Mathematiker eine passende Gelegenheit, endlich mal wieder Luft zu holen. Diesmal allerdings nicht sekundenlang. Nur eine kleine Pause, es gibt noch viel zu sagen.


Alex: „Vor zwei Wochen stand ich in meiner Kabine und erklärte Mäc Müll, dass ich es Leid bin, nur als Denker angesehen zu werden. Du hast recht, ich bin talentiert, ich bin gefährlich für jeden in dieser Liga. Aber du selbst traust mir nichts zu. Dann werde ich es dir beweisen. Dir, Cyrus, Jasper, den Zuschauern, völlig egal. Ich werde dieser Liga beweisen, dass man mich nicht unterschätzen sollte. Niemals unterschätzen sollte.“


Die Worte klingen wie ein Heißblut, dass sich hier komplett in Rage redet, doch vor Johnboy Dog steht nach wie vor der wahrscheinlich größte Eisblock der GFCW. Und der ist noch immer nicht am Ende seiner Ansprache. Lange genug hörte er ja zu...


Alex: „Ich muss mir meinen Weg zu Cyrus erkämpfen? Ich muss mir deinen Respekt erkämpfen? Und dafür soll ich gegen Jasper Randall kämpfen? Dann soll es so sein. Ich werde mich mit deiner Willkür nicht anlegen. Aber ich warne dich, Johnboy Dog.“


Dann kommt tatsächlich noch einmal mehr Bewegung ins Spiel. Der Mathematiker beugt sich vor. Die Hände nicht mehr hinter dem Rücken, stattdessen werden sie auf dem Tisch zwischen Ricks und dem Hund abgestützt. Alex schiebt seinen Kopf nach vorn, senkt sich, um mit seinem Blick auf gleicher Höhe mit JBD zu sein. Rückt mit dem Kopf so nah wie möglich an seinen Vorgesetzten. Starrt ihm direkt in die Augen...und spricht leise...


Alex: „Erkundige dich ruhig, was ich für ein Kaliber bin. Wenn ich will...bleibt von meinen Gegnern nicht viel übrig. Das ist nur eine logische Konsequenz.“


Und dann grinst der Freiburger sogar. Ein verstörendes Grinsen. Die Fratze des Teufels, einmal war sie so bereits zu sehen...Ricks hat eine dunkle Seite und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese ans Tageslicht kommt. Doch für diesen Moment reicht es ihm. Und so stößt er sich vom Tisch ab, sein Blick wechselt wieder in die normale Leere, er bewegt sich in Richtung Ausgang und mit dem Rücken zum Champion und der Türklinke bereits in der Hand gibt es noch ein abschließendes...


Alex: „Noch einen schönen Abend.“


Johnboy Dog: „Und dir auch....“


die letzten Worte des General Managers, während sich dieser langsam wieder an seinen Schreibtisch heranzieht und sich erneut auf den Weg in den Aktenwald macht.


Wer weiß, ob das schon alles war für heute.



Schauplatz: Ein Schlafzimmer.


In zivilisierten und unversauten Bildern sehen wir, wie in schummrigem Licht unter der Bettdecke ein Mann „sein bestes gibt“. Begleitet wird das Ganze von einer unfassbar romantischen Melodie, das glaubt man gar nicht. In Großaufnahme sehen wir das verschwitzte und angestrengte Gesicht des Mannes, der wirklich aaalles gibt... In Großaufnahme sehen wir das Gesicht der Frau, die keinesfalls erfreut aussieht...


Schnitt.


Wieder das Schlafzimmer. Diesmal eine andere Position. Dann in Großaufnahme das Gesicht des Mannes. Er ist verschwitzt, läuft rot an, gibt sich alle Mühe...In Großaufnahme sehen wir dann wieder das Gesicht der Frau, die ziemlich genervt ist, weil ihr Kopf während der „Anstrengungen“ ihres Mannes so nach vorne und zurück, vorne und zurück gebeutelt wird, dass sie gar nicht ordentlich die neueste Ausgabe des GFCW-Magazines lesen kann, das vor ihr liegt...


Schnitt.


Ein neuerlicher Blick in das Schlafzimmer des Paares. Eine weitere Position. Der Mann gibt unter der Bettdecke erneut sein „bestes“. Sein Gesicht in Großaufnahme zeigt, dass er macht und tut und macht und tut...doch die Großaufnahme der Frau zeigt uns, dass sie nicht sehr befriedigt zu sein scheint, schließlich hat sie Zeit zum Nägelfeilen nebenher...


Schnitt.


Der Mann sitzt in der Küche auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf den Knien, die Hände stützen den Kopf, in dessen Gesicht nichts anderes als Enttäuschung zu sehen ist, während aus dem Schlafzimmerfernseher die „GZSZ“-Melodie zu hören ist. Dann zoomt die Kamera heraus. An dem Küchentisch sitzt neben dem Mann auf einem weiteren Stuhl Jason Crutch in Blue-Jeans. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit den roten „US AGAINST THE WORLD“-Lettern. Die schwarz verspiegelte Sonnenbrille auf der Nase und eine Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand knuspert der Oberpollinger seine Lieblings-Chips-Marke und stopft sich Hand für Hand in den Mund. Er blickt stur nach vorne.


Dann wandert sein Blick langsam zu dem enttäuschten Mann neben sich, der den Blick erwidert, aber so unfassbar traurig, dass es seinesgleichen sucht. Mit einer Mimik bedeutet Crutch dem Mann, er solle doch auch in die Tüte greifen. Der versteht zunächst nicht, doch letztlich nimmer auch er sich eine Handvoll JASON CRUTCHs CRUTCHIPS aus der Tüte und stopft sie sich in den Mund. Plötzlich ist Euphorie und volle Zuversicht in seinem Gesicht abzulesen. Ein weiterer Griff in die Tüte, die Hand wird zum Mund geführt. Mmmmh...JASON CRUTCHs CRUTCHIPS!


Schnitt.


Der Mann unter der Bettdecke, gibt alles. Seine Frau stöhnt und stöhnt, ruft nach Gott. In Großaufnahme sein Gesicht. Verschwitzt, euphorisch, erfreut. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen, verschwitzt, lachend, lächelnd...


Schnitt.


Noch einmal, andere Position. Die Frau stöhnt und stöhnt, lässt ihrer Lust lauthals freien Lauf. In Großaufnahme sein Gesicht. Er lacht, lächelt, ist voller Freude. In Großaufnahme ihr Gesicht. Weit aufgerissene Augen. Sie kann es nicht fassen, wieder ruft sie nach Gott. Bettelt letztlich sogar um Gnade.


Schnitt.


Der Mann sitzt zufrieden lächelnd aufrecht im Bett, die Arme im Nacken verschränkt, blickt in den Schlafzimmerfernseher, sieht die neueste Ausgabe von War Evening. Die Frau liegt daneben, völlig außer Puste, eine Zigarette in der Hand. Sie wirkt zufrieden und befreit.


Neben dem Bett sitzt Jason Crutch auf einem Stuhl. Die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS in der Hand blickt er starr nach vorne auf den Fernseher, guckt auch War Evening. Er nickt dem Mann stumm zu, der ihn mit einem Nicken bestätigt. Dann greifen beide in die Tüte JASON CRUTCHs CRUTCHIPS.


Stimme aus dem Off, völlig euphorisch: „JASON CRUTCHs CRUTCHIPS – für den Extra-IMPACT!“





CUT


Singles Match:
Ilay Callas (/w Tony Beck) vs. Savior (/w Azreal)

Referee: Jo Dardano

Savior befindet sich bereits im Ring, mit Azreal in seiner Ecke.

Cut the Cord von Shinedown dröhnt aus den Lautsprechern, heraus kommen Ilaj Callas und Tony Beck und begeben sich zum Ring.

Michael Cruncher: „Liebe GFCW-Galaxie, heute gibt er sein Debüt, er kommt aus Toronto, Ontario, Kanada, er ist 1,85 groß und bringt 97 Kilogramm auf die Wage … ILAJ CAAAALLAS!“

Pete: „Sollten sie die letzte Ausgabe verpasst haben, so kam es zu dem Match, Savoir und sein Partner Azreal schikanierten Backstage Joe Jobber, bis The Dying Breed Ilaj Callas und Tony Beck dazwischen gegangen sind und vor allem der Kanadier verbal mit ihnen angelegt hat, woraufhin Savior ihn kurzerhand zu diesem Match herausgefordert hat!“
Sven: „Dabei liegt es ja klar auf der Hand, dass sich diese beiden Rookies einfach nur einen Namen machen wollen, doch da haben sie sich eventuell die falschen ausgesucht, denn 2017 könnte das Jahr von Domination sein!“

Ilaj ist im Ring angekommen, zieht seine Jeansjacke aus und übergibt sie Tony.


DING! DING! DING!

Das Match kann beginnen! Oder doch nicht? Denn Callas kommt zwar aus seiner Ecke, jedoch plant er keinen Angriff, sondern streckt seine linke Hand aus. Er möchte vor dem Match einen Handshake!
Savior zögert, guckt rüber zu Azreal, ehe er einmal in die neubrandenburger Crowd blickt und tatsächlich, er will den Handshake erwidern … doch kurz bevor sich die Hände der beiden Kontrahenten treffen, zieht Ilaj seine Hand weg und streift sich stattdessen lieber durch sein dunkelblondes Haar. Die Fans feiern ihn dafür und Savior sollte eigentlich fuchsteufelswild sein, jedoch lässt ihn das ganze relativ kalt. Anscheinend möchte er tatsächlich das Match fair beginnen und nun ist er es, der seine Hand seinem Gegner entgegenstreckt.
Auch der Kanadier zögert, auch er blickt zu seinem Partner der nur leicht mit den Schultern zuckt und dann blickt er in die Galaxie, die gemischte Reaktionen von sich geben.
Doch letztendlich willig der GFCW Neuling dem Handshake zu und schlägt ein!



Doch das war ein Fehler, denn diesen Kontakt nutzt Savior, zieht das kanadische Großmaul an sich heran und verpasst ihm einen harten Tritt in seine Eishockey Pucks! Callas geht sofort zu Boden und schnappt nach Luft und Jo Dardano? Hat keine andere Wahl als die Glocke jetzt schon wieder läuten zu lassen.


DING! DING! DING!

Sieger des Matches durch Disqualifikation: Ilaj Callas!



Tony Beck slidet sofort in den Ring, um Savior in die Finger zu bekommen, doch ist der schon Raus aus dem Ring und mit seinem Partner Azreal auf der Rampe. Der Frankfurter lässt sich ein Mikrofon geben.

Tony Beck: „Wirklich starke Aktion Savior. Allerdings hast du jetzt ein gewaltiges Problem, vor dem du nun gesafed werden musst! Dieses Problem ist 1,90 groß, wiegt gute 110 Kilo und fordert dich nächste Woche zu einem richtigen Match heraus!“

Savior und Azreal schauen sich gegenseitig an und fangen lauthals an zu Lachen. Savior winkt nun jemanden heran der ihm ein Mikro geben soll, welches er auch bekommt.


Savior: „Ähm … Tony war es, richtig? Also pass mal auf Newbie: Diese „starke Aktion“ … An der ist dein Partner selber Schuld! Niemand geht so respektlos mit einem Veteranen in diesem Business um!


*BOOOOOH*


Savior: „Ja, ihr habt richtig gehört! Ich bin ein Veteran! Und wer mir so wenig Respekt zeigt, der verdient kein Match gegen mich!“


*BOOOOOH*


Savior schaut zu den Fans.


Savior: „Ach kommt schon! Habt ihr wirklich gedacht das wir diesen Grünschnäbeln gleich in ihrer zweiten Show eine Chance zum „Scheinen“ geben würden? Nein!“


Savior wendet seinen Blick wieder zum Ring.


Savior: „Tony … Du sagst ich habe ein Problem? Mit dir in zwei Wochen? No No No No No. Du hast das Problem! Du bekommst dein Match, aber nicht gegen mich. Denn du wirst gegen den 2 Meter 5 Großen, 160 Kilogramm schweren Azreal antreten! Und der wird dir in zwei Wochen zeigen, dass ihr euch die falschen ausgesucht habt um euch hier einen Namen zu machen!“


Savior reicht das Mikro an Azreal weiter.


Azreal: „Ich bin kein Mann der großen Worte. Deswegen sage ich dir nur eines Tony: Ich werde dich zerquetschen! Ja … das wars auch schon von mir…“


Azreal gibt Savior wieder das Mikro.


Savior: „Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen.“


Savior wirft das Mikro weg und er und Azreal verschwinden in die Backstage Area…



Wir befinden uns Backstage und ein aufgebrachter Antoine Schwanenburg stapft durch die Katakomben, als bräche gerade die Hölle auf uns alle ein. Seine Destination: Das Büro des GM. Bereits am zweiten Mal an diesem Tage steht er nun vor dieser Türe. Er klopft kurz.


.................................. nichts.


Wie wild klopft er nun gegen die Türe.


Antoine Schwanenburg: "JOHNBOY!"


Schläge prasseln auf die Tür ein.


Antoine Schwanenburg: "JOHNNY!"


Die abfällig und ironische Art den Namen des GMs zu verniedlichen lässt einem die Eiseskälte über den Rücken laufen. Er lässt sich nicht davon abbringen, dass niemand antwortet. Bei all dem Radau wird ein Techniker aufmerksam und signalisiert ihm aus der Ferne, dass JBD gar nicht da ist. Blitzartig bewegt sich der Kopf vom Mann, der die Zukunft war zum Techniker. Wenn Blicke töten könnten, würde er wohl nicht mehr unter uns weilen und so sucht er auch schnellstmöglich das Weite. Antoine wird kurz ruhiger und atmet tief ein.


Antoine: Es ist mir absolut Einerlei ob sich Johnny hinter diesen Türen befindet, oder ob er sich nicht dahinter befindet!


Er macht einen Schritt rückwärts und fokussiert den "Johnboy Dog" Aufzug, welcher auf der Tür prangt.


Antoine: Ich kenne das Spiel hier. Er wird das schon hören. Sicher wird er das...


Einen schnellen Schritt vorwärts und wieder geht das Gehämmer los.


Antoine: "ICH VERLANGE ANTWORTEN, JOHNNY, ANTWORTEN WILL ICH! Dieser lumpige Vertrag zu erst, welcher nahezu an Diffamie grenzt, nun diese absolute Affront! Ich weiß nicht einmal, wer dieser Mann war, den du mir da zum Ring geschickt hast! Das bei meiner Vita, bei meiner Vita!"


Der scheinbar aufgebrachte Mann geht erneut einen Schritt rückwärts. Dann geht er in langsamen Tempo kreise.


Antoine: "Niemals, ich wiederhole: NIEMALS zuvor war ich so perplex wie in diesem Moment! Neue Superlative müssten für diese Taten erst noch erfunden werden. Ich habe so viel geleistet für diesen Sport, ihn zu dem gemacht, was er heute ist. ICH BIN EINE LEGENDE! Glorreiche Zeiten sollten anbrechen, die Leuchtfeuer erneut entzündet werden Dank meiner Wiederkehr. Willst du mich auf perfide Art und Weise verspotten?“


Er geht zur Tür und das Klopfen beginnt von vorn.


Antoine: "Ich war die Zukunft! Hörst du, Johnny, die Zukunft war ich! So bekomme ich es gedankt? Mein Dasein stellt nichts als Großartigkeit da, alter Mann! Du tatest nichts weiter, als mir meine kostbare Zeit zu entnehmen! Mein kostbarstes Gut!


Langsam müssten die Arme von Schwanenburg lahm werden, doch er beweist zumindest Ausdauer. Die Energie, die er in seinem Match aufsparte, setzt er nun, mehr oder weniger, sinnvoll ein. Stakkatoartiges Klopfen, welches niemals zu Enden scheint. Der Schatten, der sich langsam in seinem Rücken aufbaut, bleibt vorerst unbemerkt.


???: „Also wirklich....“


Nicht minder erschrocken als eine Katze vor einer Kampfmaus, macht Schwanenburg einen halben Satz zurück. Da steht er ja, der Mann, den er so vehement zu besabbeln glaubt und den er sucht!


Antoine: "Johnboy! Das wurde aber auch Zeit, mein lieber Herr."


Er zieht die Brille aus und hebt mahnend den Finger


Antoine: "Das ist allein dein Verdienst, mein Freund! Habe ich dir je irgendetwas getan, um das zu verdienen? JEMALS? "

JBD: „Aber aber! Wer wird denn gleich durch die Decke gehen? Ich finde das, was ich gesehen habe, war durchaus ansprechend. Und natürlich ausbaufähig. Auch wenn es so aussah, als hätte Monsieur die letzten Jahre auf einer einsamen Insel verbracht...wobei: Dann wäre er wohl fitter.“

Antoine: "Dir laufen die Stars reihenweise weg und wenn dann ein solcher vor dir steht, ist das deine Reaktion? DAS IST DEINE REAKTION? Entschuldige meine Aufgebrachtheit, aber das ist einfach großer Humbug. In meiner Vergangenheit ist nicht alles nach Plan gelaufen, aber so eine Bestrafung verdiene ich nicht."


Hat der da gerade etwa echt „Star“ gesagt und das in einen Kontext zu sich selbst gesetzt? Nun...prinzipiell tut Schwanenburg das ja schon die ganze Zeit. Dem Hund aber scheint das ansatzweise egal zu sein. Er schüttelt den Kopf.


JBD: „Mein lieber Schwan.....enburg. Mir läuft niemand weg. Diese Leute haben Verträge und die sind ausgelaufen, weil mein Vorgänger oder sonstwer vergaß, sie zu verlängern. Das lag also nicht in meiner Hand. Du, lieber Antoine, wolltest ein Match – und hast es bekommen. Selbst ein Zereo Killer hätte sich über ein solches Match gefreut...und DER hat nun wirklich mehr in der GFCW erreicht – und auch anderswo – als du. Was also willst du? Ein Titelmatch? Verdiene es dir!“


JBD verschränkt die Arme vor der Brust und wartet ab. Antoine haucht die Brillengläser kurz an und säubert sie an seiner Sakkojacke.


Antoine: "Johnboy, mein Freund, das ist doch das, wovon ich die ganze Zeit rede. Ich habe kein Problem damit, mir irgendetwas zu verdienen. Absolut gar keines, wirklich! Die ganze Posse hier ist eine einzige Statusfrage und mit dem Stempel, den du mir versuchst aufzudrücken, kann ich nicht arbeiten. Das verstößt gegen all' meine Prinzipien, das geht absolut gar nicht. Ich dachte meine Buße sei getan, als ich den niedrig dotierten Vertrag unterschrieb. Mir aber einen Referee und Teilzeitwrestler hinzuwerfen, war eine absolute Kränkung. Ich entschuldige mich für mein leicht übertriebenes Verhalten, das tue ich wohl. Dass wir nun unter einem schwierigen Stern stehen, tut mir ebenso Leid."


Er streicht sich nachdenklich durch den Bart.


Antoine: Ich habe eine solche Passion für diese Arbeit, da gehen schnell die Pferde mit mir durch. Ich bin stolz auf meine Vergangenheit, doch ebenso bin ich dankbar für diese neue Chance. Ich will einen wirklichen Unterschied bewirken. Das kann ich nicht, wenn mir dickliche Rentner zum Fraß vorgeworfen werden. Ich suche keine Siege, ich suche das Größere hinter all dem. Ich hoffe sehr, dass wir noch einmal starten können. Kram tief in deiner Kiste, ich werde mich von nun an den Herausforderungen stellen wollen. Wenn du der Meinung bist, ich müsse etwas beweisen, dann ist das wohl so."


Er beißt sich dabei auf die Lippe.


Antoine: "Also, Johnboy, lass dies einen Gewinn für uns Beide werden."


Der alte Hund nickt, ehe er Antoine Schwanenburg dabei beobachten kann, von dannen zu schreiten.



Auf dem Titantron wird nun wieder in den Backstagebereich geschaltet. Und da sehen wir jetzt Percy Addams, den neuesten Manager in der GFCW. Wobei er noch gar keinen Klienten hat, wenn man ehrlich ist. Allerdings bemüht er sich nach Kräften darum, der neue Manager von Ryder zu werden. Addams trägt nicht mehr den schlecht sitzenden Anzug aus der letzten Show, nein. Heute trägt er eine helle Jeanshose und ein einfaches, schwarzes Polo-Shirt mit dem GFCW-Logo drauf. Dazu trägt er weiße Turnschuhe. Allerdings hat er immer noch sein Stofftuch dabei, mit dem er sich regelmäßig die Schweißperlen von der Stirn abtupft. Er läuft durch einen langweiligen, weiten Flur mit weißen Wänden und kommt dann schnell zu einer Tür mit der Aufschrift ‘Umkleide – Ryder‘.


Knock … Knock … Knock


Percy Addams: „Ähm, hallo? Mr. McKnight, sind Sie … sind Sie da drinnen? Ich bin’s, also ich meine, ich, Percival Addams. … Hallo? Ryder?“


Nichts passiert. Addams lauscht eine Weile, ob sich drinnen in der Umkleidekabine etwas tut, aber nichts. Er lehnt sich sogar an und hält dann ein Ohr direkt an die Tür.


Percy Addams: „HUCH … ?!“


Mit einem Ruck wird plötzlich die Tür aufgerissen, so schnell, dass Percy sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, das Gleichgewicht verliert und in den Raum hineinpurzelt, direkt vor die Füße des Mannes, der die Tür so abrupt geöffnet hatte. Direkt vor die Füße von Ryder. Dieser trägt immer noch die Straßenklamotten, in denen er vorhin an der Arena eingetroffen ist. Auch die schwarzen Handschuhe. Der Mann, der neuerdings aus Atlantic City, New Jersey angekündigt wird, schaut mit grimmigem Blick auf Addams herab. Der bemüht sich, den Schreck schnell abzuschütteln und wieder auf die Beine zu kommen.


Percy Addams: „Ah, da sind Sie ja! Ich … äh ich dachte schon, Sie wären nicht da, hihi. Ich --- äh, haben Sie vielleicht einen Moment für mich? Ich meine, wir ähm, wir hätten da noch etwas zu besprechen, r-richtig? Hihi …“

Ryder: „So, wir hätten also etwas zu besprechen, Percy Addams?! Was gibt’s denn so Drängendes, dass du mich bei meiner Matchvorbereitung störst?! Sprich rasch!“


Ryder spricht mit lauter, dröhnender Stimme und sieht so aus, als ob er dem armen Percy jederzeit an die Gurgel springen könnte.


Percy Addams: „Na-Na-Na ja, wir hatten doch in der letzten Show besprochen, ähm …, also dass ich versuchen würde, Ihnen für heute ein tolles Match zu besorgen, falls Sie sich erinnern, hihi. Und ähm, ich meine, das habe ich doch geschafft, oder? Also das Match gegen Don Sheen ist doch wirklich sehr attraktiv, wie ich finde. Ein sehr interessanter Gegner, oder?“


McKnight lächelt plötzlich schelmisch in sich hinein, er scheint in der Tat sehr zufrieden mit der heutigen Matchansetzung zu sein. Und auch die Art und Weise, wie er an das Match gekommen ist, scheint ihm sehr zu gefallen. Schließlich musste er selbst nicht großartig etwas dafür tun, diese Chance, einen großen Gegner zu besiegen wurde ihm quasi auf dem Silbertablett serviert, er muss nur noch zugreifen. Und das wird er auch!


Ryder: „Don Sheen ist ein toller Wrestler, das stimmt! Er war sicher nicht der schlechteste Kandidat, den du hättest finden können, um dich zu beweisen. Ich muss zugeben, das hast du gut gemacht, hätte ich dir gar nicht zugetraut, du halbe Portion. Sheen hat das Talent, um es ganz nach oben zu schaffen, so wie ich! Aber er hat nicht die Ausdauer, die ich habe, Addams! Wie lange ist er jetzt in der GFCW?! Ein halbes Jahr? Ich bin seit über zwei Jahren hier, und habe schon alles erlebt. Die Fans haben mir zugejubelt, und genauso haben Sie mich aus dem Ring gebuht! Das habe ich alles ausgehalten, ich bin daran gewachsen! Ich habe alle Tricks drauf, Percy. Don Sheen muss erst einmal beweisen, dass er keine Eintagsfliege ist, heute hochgejubelt und morgen schon wieder vergessen. Er muss diese Ochsentour erst einmal noch absolvieren, so wie jeder es muss, jeder! ICH habe das bereits hinter mir, und deshalb werde ich Sheen heute besiegen, weil ich genau weiß, wie man einen solchen Emporkömmling angehen muss! Sheen hat nicht die Erfahrung, die ich habe, und außerdem ist er viel zu arrogant, er glaubt, dass ihm alles zufliegt! Aber ich bin ein harter Arbeiter, Addams! Ich weiß, dass man sich Erfolg nicht mit Geld erkaufen kann, zumindest nicht hier im Wrestling-Business! Hier muss man sich Stückchen für Stückchen nach oben arbeiten! Und das werde ich Don Sheen heute beweisen, Percy Addams!“


McKnight hat sich richtig in Rage geredet und seinen Worten mit mächtigen Gesten Nachdruck verliehen. Jetzt streicht er sich genüsslich die blondierten Haare zurück und macht dann tatsächlich Anstalten, in seine Kabine zurück zu gehen und Percival Addams hier einfach so stehen zu lassen.


Percy Addams: „Ähm … Ryder? Das heißt, wir … ähm, sind also im Geschäft? Ich mein, also das war ja schließlich … der Deal. Hihi ….“


Ryder dreht sich wieder um und seufzt, das Gesicht verdunkelt sich merklich, die Augen funkeln auf. Er streicht sich über den dunkel gefärbten 6-Tage Bart.


Ryder: „Im Geschäft?! Was für ein Geschäft?!“

Percy Addams: „Na ja, ich besorge Ihnen einen guten Gegner für heute, und wenn ich das schaffe arbeiten wir ab jetzt zusammen, ich manage Sie! Also … so war es abgemacht, hihi.“

Ryder: „ABGEMACHT?!? Ich sagte, wir werden sehen, Percy Addams, wir werden sehen! Don Sheen ist ein ganz guter Auftakt, das stimmt, aber ich will mehr, viel mehr!“


Percival Addams nimmt sich sein Stofftuch und wischt sich erschöpft über die Stirn.


Percy Addams: „Mehr? Wa-was heißt das, mehr?“

Ryder: „Ich will, dass du mir weitere Gegner besorgst, bessere! Leute, die einen noch höheren Status in der Liga haben. Don Sheen ist guter Wrestler, aber er ist noch kein Top Dog in der GFCW. Und genau gegen einen solchen will ich wrestlen, Mr. Addams! Kannst du das organisieren, ja?! Kriegst du das hin? Ich sag dir was, wenn du mir für die nächste Show jemanden besorgst, jemand ganz Großen, dann, ja dann können wir noch mal darüber reden, ob du mein Manager werden kannst, ok?!“

Percy Addams: „Jemand NOCH Größe …“


RUMMS


Percival Addams kann seinen Satz nicht zu Ende sprechen, stattdessen muss er zur Seite springen, um nicht die Tür vor die Nase zu bekommen, die Ryder in diesem Moment zuknallt.


Percy Addams: „….“


Etwas perplex tupft sich der Manager die Schweißperlen von der Stirn, die Kamera zoomt direkt auf sein Gesicht. Man hört es förmlich rattern in seinem Kopf. Jemand NOCH größeren als Don Sheen. Das bedeutet dann ja schon …. Plötzlich hellt sich sein Gesicht auf, der Mann hat eine Idee! Und schon wendet er sich ab und hastet davon.



???: „Wöff! … Wöff! … Wöff! Wöff! Wöff! …“

???: „Man, Schnauze jetzt, du alte Misttöle! Sonst vergess‘ ich mich gleich!“

 

Wir sind im Backstagebereich der Arena und sehen einen recht kleinen, aber extrem muskulösen Mann. Er trägt ein superenges, schwarzes T-Shirt, das seine gigantisch aufgepumpten Muskeln betont, und eine verwaschene Jeans, dazu trägt er eine „It’s cool man“-Sonnenbrille. Die wasserstoffblonden Haare sind kurz geschnitten und im Soldatenlook hochgestylt. In der rechten Hand hält er eine schwarze, mit Nieten besetzte Hundeleine. Und an dieser Leine läuft der vielleicht hässlichste Hund, den man sich überhaupt nur vorstellen kann. Was heißt hier läuft, der Hund zieht mit aller Kraft an der Leine, aber der muskulöse Mann hat überhaupt keine Schwierigkeiten, den Hund zurückzuhalten. Er hält die Leine so als wäre es nichts.

 

???: „Wwwwwwwwwwöff! … Wöff! … Wöff! … Wöff! … Wwwwwwwwwwwwwwöff! Wöff! Wöff! Wöff! Wöff!“

???: „SCHNAAAUUUUZE, Butch! Halts‘ Maul, oder ich dreh dir endgültig den Hals um und verarbeite dich zu Hundefutter!“

 

Mittlerweile sind so ziemlich alle Backstagemitarbeiter der GFCW, die sich gerade in der Nähe herum treiben, auf das Gespann aufmerksam geworden. Die beiden stören hier ganz schön den Ablauf, aber keiner traut sich, sie darauf anzusprechen. Scheinbar hat jeder Angst, von der Töle in Stücke gerissen zu werden, sobald man ihr zu nahe kommt. Der Mann macht sich auch noch einen Spaß daraus, seinem Hund Butch immer genau so viel Leine zu geben, dass dieser ganz in die Nähe der Mitarbeiter kommen kann, und zieht ihn dann erst im letzten Moment zurück.

 

???: „Hehe, siehste Butch? Die haben alle Schiss vor uns, machen sich in die Hose, hahaha! Dabei bist du doch der liebste Hund der Welt, hahaha!“

 

Nur der Kameramann verfolgt die beiden todesmutig. Selbst als Butch ihm bedrohlich nahe kommt hält er weiterhin drauf.

 

???: „Waaas, du scheinst ja gar keinen Schiss zu haben, hä? Respekt, mein Alter! Bisher ist noch jeder vor Butch stiften gegangen. Oder haste nur Angst, dass du gefeuert wirst, wenn du verduftest, hä?“

Kameramann: „Ähm … netter Hund, wirklich. Ich … also …“

???: „Schon gut, Junge, schon gut! Der tut dir nix, keine Sorge. Der zerfleischt dich nur, wenn ich es will, hehehe. Ich nenne ihn auch liebevoll Shredder, haha. Aber du scheinst mir ganz in Ordnung zu sein.“

Butch: „Wöff! … Wöff! Wöff! Wöff! … Grrrrrrrrr! Grrrrrrrrrr!“


Die freundlichen Trucker von nebenan schlendern unterdessen ins Bild. Frank ist sofort angetan vom Hund und gibt seinem Bruder Handzeichen, welche wohl 'so einen will ich auch!' bedeuten sollen. Jack jedoch signalisiert, dass er sich nicht mit dem Hund aufhalten solle und will weiter. Neugierig wie er ist, geht Frank jedoch auch die Knie, als wolle er mit dem Hund spielen. Sofort knurrt dieser los und auch seinem Halter liegt ein 'naiver Narr' Lächeln auf den Lippen. Jack zieht seinen Bruder wieder auf die Beine, welcher aber noch immer recht angetan scheint. Kautabak kauend schmatzt er in die Richtung des Hundehalters.


Frank: "Och, süßen Hund haste da! Wie heißt der denn? Ich wollte auch immer einen haben, aber klappt halt on the road nicht so gut, ne?"


Der immer noch namenlose Wrestler, denn ein Wrestler scheint er seinem imposanten Muskelkörper nach zu urteilen wohl zu sein, guckt etwas verdutzt drein, dass dieser Trucker seine Töle Butch scheinbar zu mögen, ja sogar niedlich zu finden scheint. Und, was wohl noch mehr verwundert, dass auch Butch, genannt Shredder, diesen Mann scheinbar respektiert.


???: „Hehehe, was ist da denn los, du bist ja sogar noch mutiger als dieser Kamerafritze! Butch scheint dich aber zu mögen, wa, dann kannste kein schlechter Kerl sein! Ich bin Steve, Alter! Steve Briggs. Und wer bist du, hä? Und dein Freund da?!“


Frank kniet sich wieder hinunter zum Hund und lässt sich eifrig beschnuppern.


Jack: "Jack und Frank, die Trucker deines Vertrauens. Und du, Tarzan? Seltsamer Ort für ein Nachmittagsgassi mit dem Hund würde ich mal behaupten. Was zieht dich hier her?"

Frank: "Jack, guck, ich glaub der Hund mag mich!"

Jack: "Du duftest heute ja auch wieder besonders nach Eau de Speckbohne. Kein Wunder, dass er dich zum Fressen gern hat."


Frank ist verwirrt.


Frank: "Du sagst es, als wäre es was schlechtes!"


Steve Briggs tätschelt seinen Hund, der sich nun ganz ruhig neben ihn gesetzt hat.


Steve Briggs: „Was ich hier zu suchen habe?! Na, ich will wrestlen, das sollte doch wohl klar sein, he?! Ich mein, schaut mich doch mal an, ich hab wohl ganz klar die Veranlagung dazu, was?!“


Briggs spannt seine gigantischen Muskeln an und posed ein wenig herum.


Steve Briggs: „Hehe, ganz ehrlich, gibt es hier in dieser komischen Liga einen Mann mit größeren Muskeln, hä?! Ich glaub nicht! Ich bin ein monströses Tier, das seht Ihr doch! Wer will es denn hier mit mir aufnehmen?!“

Frank: "Hehe, du scheinst da ein paar große Pakete zu haben. Aber BIG RIG sind die Spezialisten wenn es um Pakete geht. Aber lass dir mal gesagt sein, die mit den meisten Pferdestärken sind immernoch wir, ne?"


Er grinst, die schwarzen Zähne schimmern wie immer. Er macht die typische Truckerhandbewegung für's Hupen.


Jack: "Frischling also, was? Ich hoffe mal für dich, dass du außer großen Muckies und großer Klappe noch mehr zu bieten hast."


Briggs scheinen diese Worte ein wenig zu verärgern. Seine eben noch freundlichen Gesichtszüge verdunkeln sich und sein Kopf schwillt rot an.


Steve Briggs: „NOCH MEHR?! NA KLAR GEHÖRT DA NOCH MEHR DAZU! UND DAS HABE ICH EBENSO DRAUF, ICH BIN NICHT NUR DER STÄRKSTE MANN DER WELT, ICH BIN AUCH DER CLEVERSTE! ZWEIFELT IHR ETWA DARAN, HÄ?!“


Frank fängt lauthals an zu lachen.


Frank: "Ich mag den irgendwie, Jack!"


Jack verschränkt die Arme.


Jack: "Pass auf Jung, du scheinst in Ordnung zu sein, aber wir Trucker sind schwer aus der Fassung zu bringen. Lass die Energie lieber im Ring raus, bei uns ist das nur Verschwendung.


Frank hält Steve die Faust hin und Steve erwidert. Der schnell erregbare Hundebesitzer beruhigt sich jetzt wieder.


Steve Briggs: „Ach so, ja klar. Äh, sorry Jungs, da ists wohl etwas mit mir durchgegangen. Ich mein, ich bin noch neu im Wrestling Business. Um ehrlich zu sein, bin ich erst kürzlich aus den USA nach Deutschland gekommen, um hier einen Job als Wrestler zu finden. Mein Agent drüben hat mir hier einen Try Out Vertrag besorgt, scheinbar sucht die GFCW noch Leute! Und naja, hier bin ich!“

Frank: "Ja dann mal herzlich willkommen, ne? Neue Gesichter sind immer 'ne coole Sache. Beiß dich durch, man!"


Frank knurrt wie ein Hund und jetzt muss Steve lachen. Auch Jack kann sich ein Lachen nicht verkneifen.


Jack: "Lass es uns wissen, wenn wir was für dich tun können. Viel Erfolg da draußen."


Die beiden verlassen die Szenerie und lassen einen lächelnden Steve Briggs zurück.


Singles Match:
„Fat Man“ Joe Dardano vs. Antoine Schwanenburg

Referee: Bob Taylor


THE MAN WHO WAS TOMORROW



Sven: Da ist er, der Mann, der die Zukunft war!

Pete: Nach mehr oder weniger erfolgreichen Verhandlungen dürfen wir ihn nun direkt in einem Match bewundern!

Sven: Mal sehen, was er drauf hat!



I WAS TOMORROW YESTERDAY, TODAY IS YESTERDAYS.... TOMORROW!



Antoine baut sich auf der Stage auf, hebt selbstsicher beide Arme. Unter dem massivsten Vollbart aller Zeiten kann man sein hochmütiges Lächeln nur erahnen. Seine modische, blonde Kurzhaarfrisur steht im starken Kontrast zu seinem Bart. Trotz seiner schieren Präsenz, ist er allerdings hervorragend gepflegt. Den Oberkörper frei und mit einer klassichen Wrestling-Leggins, sowie Boots ausgestattet, schreitet er mit großen Schritten gen Ring. Kurz vor seinem Ankommen, hält er kurz Inne und schließt die Augen. Ein bestätigendes Nicken später und er gleitet grazil in den Ring hinein. Er blickt kurz in das Rund der Arena, bevor er ein wenig in die Seile läuft, um sich aufzuwärmen. Ein kurzes Schütteln der Arme später, ehe er sich mitten in den Ring stellt und auf die Stage blickt, um seinen Gegner in Empfang zu nehmen.


Sven: Pete, wer könnte nur der Gegner von Schwanenburg sein?

Pete: Unser GM hat sich da mit Sicherheit etwas Feines ausgedacht, Sven!"


Einen kurzen Moment ist es still, die Fans sind ohnehin nicht so wirklich überzeugt von alledem. Antoine leckt sich in Erwartung auf das kommende sehnsüchtig die Lippen.


Sven: Da ist er!

Pete: Der Fat Man, die Neuverpflichtung des GM!


Als Antoine seinen Gegner auf der Stage sieht und noch nicht einmal Musik eingespielt wird, wandelt sich das streichen der Lippe mit seiner Zunge in ein aggressives Beißen auf die Unterlippe. Die Mine des Schwanenburg wird immer ernster und ernster, sein Atmen immer schwerer und schwerer. Der Fat Man wandert unterweil gemütlich zum Ring, so als würde er einen schönen Nachmittagsspaziergang zum Verdauen machen. Voller Wut packt sich Antoine das oberste Ringseil und fixiert seinen Gegner, als ob dieser verantwortlich für alle schlimmen Dinge auf der Welt wäre. Der Fat Man jedoch lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und schlendert gemütlich an Schwanenburg vorbei, rollt er sich eben auf der anderen Seite in den Ring. Antoine, noch immer fixiert auf die Stage und mit einem Blick, der eher nach einem Monat Regenwetter ausschaut, als nach dreien, obwohl sein Gegner bereits hinter ihm im Ring steht und schon längst nicht mehr vor ihm. Beinahe als sei er in einer Trance der Wut macht er nicht den Anschein, als würde er sich noch Umdrehen, bis ihn der Ref sanft versucht auf das kommende Match aufmerksam zu machen. Wie von der Tarantel gestochen dreht sich Schwanenburg um und sein Blick wird sofort fokussiert und ruhig. Bob Taylor nutzt die Situation kurzerhand und startet das Match!



DING DING DING!


Sven: Los geht es, Schwanenburg in Action!

Pete: Ich kann es kaum erwarten!


Doch weder der Eine, noch der Andere machen den Anschein, als würden sie eine Aktion starten. Erwartungsvoll blickt der Fat Man Schwanenburg an und signalisiert, dass er nur auf ihn wartet.


Pete: Sehr verhaltender Start...

Sven: Pete, Moment!


Schwanenburg verschwindet ohne großes Brimborium aus dem Ring! Mit ernstem Blick, jedoch vollkommen ruhig packt er seine sieben Sachen und scheint zu verschwinden. Taylor beginnt mit dem Count Out:



1....



2.....



3.....



Sven: Was soll das?



4.....



5....



Schwanenburg dreht sich kurz um, als würde er sich die ganze Sache noch einmal überlegen wollen. Der Fat Man grinst und sieht sich schon als Sieger, damit hat er wohl am allerwenigsten gerechnet. Doch der Moment verstreicht so schnell, wie er gekommen war. Antoine Schwanenburg macht Feierabend.



6....



7.....



8.......



9........





10! AUS! Bob Taylor winkt ab.




Sieger des Matches durch Count-Out: „Fat Man“ Joe Dardano!


Der Fat Man lässt sich frenetisch feiern, als hätte er den schwierigsten Sieg seiner Karriere errungen. Von Schwanenburg ist derweil nichts mehr zu sehen.


Pete: Was für ein Einstand von Schwanenburg, so macht er sich sicher keine Freunde.

Sven: Damit hat er direkt die erste Niederlage auf dem Konto.




(https://www.youtube.com/watch?v=RrkzIN2eP0U&hd=1)


Standing on the edge of the crater
Like the prophets once said
and the ashes are all cold now
No more bullets and the embers are dead
Whispers in the air tell the tales
Of the brothers gone
Desolation, devastation
What a mess we made, when it all went wrong


Wie es mich schmerzt, wenn ich sehen muss

wie sich Kameraden das Messer gegenseitig

aus selbstsüchtigen Gründen in den Rücken rammen

sind wir nicht alle gleich? Sind wir nicht alle Krieger?

Auf der selben Seite stehend, gegen diese Menschen

die uns ausbeuten und sich an unserem Leid ergötzen


Watching from the edge of the circus
For the games to begin
Gladiators draw their swords
form their ranks for armageddon


Sollten wir nicht lieber gemeinsam Kämpfen

uns von diesen Ketten befreien und wieder

dahin kommen wo wir einst waren


I'm nuclear
I'm wild
I'm breaking up inside
A heart of broken glass
Defiled
Deep inside
The abandoning child


Wir waren alle einst große Kämpfer

die große Schlachten schlugen

nun schlagen wir uns nur selber

und haben nichts darraus gelernt

die führen uns an der Nase herum

und wir laufen ihnen nach

wie Hunde

wie Sklaven


Standing on the edge of the underworld
Looking at the abyss
and I'm hoping for some miracle
To breakout to escape from all this
Whispers in the air tell the tales
of a life that's gone
Desolation, devastation
What a mess we made, when it all went wrong


Ich werde kommen und die Revolution anführen

und wieder einen was getrennt

um zusammen etwas zu schaffen was wir alle brauchen

das Utopia wo wir sind was wir sein sollten

respektiert und frei


I'm nuclear
I'm wild
I'm breaking up inside
A heart of broken glass
Defiled
Deep inside
The abandoning child


You can´t stop it

its coming

The Evolution

in Wrestling

is coming.....

soon!

Singles Match:
Michael Payne vs. Dschungle-Kid

Referee: Mike Gard

Pete: Michael Payne hat in den Wald an Gegnern nach einem Match für die heutige Show gerufen und aus dem Wald kam ein Echo...vom Dschungle-Kid. Eine interessante Ansetzung, will sich Payne doch neu erfinden und das Dschungle-Kid sich generell erst einmal beweisen.

Sven: Naja, was beweist er denn mit diesem Match? Mut? Immerhin ist er gut 20cm kürzer als der Real American Nightmare...kann aber auch für seine Dummheit sprechen.

Pete: Nicht so vorschnell. Schauen wir doch erst einmal, was dieses Match zu bieten hat.


Und das ist abgesehen von Neuling und Neuerschaffung auch noch ein Veteran in Form von Mike Gard, der dieses Match nun offiziell anläuten lässt. Zeitgleich damit stößt sich Payne aus der Ringecke seiner Wahl ab und macht sich auf den Weg in Richtung Ringmitte, wo er aber direkt mit einem Superman Punch begrüßt wird!


Pete: Na holla!


Das Dschungle Kid schießt nach vorn und schleudert dem Riesen sofort die Faust ins Gesicht. Michael wankt vor Überraschung (und natürlich auch dank des Treffers) einen Schritt zurück, gerät ins Straucheln, aber er fällt nicht. Das bemerkt auch die Neuverpflichtung, nimmt also direkt wieder Schwung in den Seilen, kommt zurück und springt den Amerikaner mit einer Clothesline an. Payne torkelt weiterhin, doch der Baum fällt noch nicht. Also wieder in die Seile für Dschungle Kid, Anlauf, Tempo, Clothesline.


Aber von Michael Payne. Und schon ist der anfängliche Schwung des Mogli-Verschnitts mit einem Raunen der Fans bereits verflogen. Kurz schüttelt Payne sich durch, vor allem der Kopf wird einmal wieder gerade gerückt. Dann schnappt er sich das Kid am Kopf und zieht es wieder auf die Beine, bekommt zum Dank aber sofort wieder einen Tritt in die Magengrube. Vor Überraschung lässt er von seinem Gegner ab, der Payne daraufhin erneut und erneut und erneut gegen die Beine kickt. Eine ganze Kicksalve, na klar, wenn man einen Baum fällen will, trägt man das Holz unten am Stamm ab.


Pete: Na, Sven, was sagst du jetzt? Vielleicht doch keine Dummheit sondern Selbstvertrauen vom Dschungle-Kid. Der legt hier, wirklich überraschend, gut los.

Sven: Sonderlich viel Schaden richtet er damit aber nicht an. Das sind halt Mückenstiche für so einen Riesen.


Paynes Gesicht (voller Pein höhöhö) nach zu urteilen, sind diese Kicks dann allerdings doch mehr als Mückenstiche und so stößt er das Kid von sich weg, doch eine gekonnte Rückwärtsrolle später ist eben selbiger schon wieder zurück und schickt Payne mit einem Flying Knee torkelnd in die Ringecke. Da setzt es dann weitere Schläge für den Real American Nightmare, für den sich das Match in diesen Momenten selbst in einen Albtraum verwandelt. Doch diese lästige Fliege namens Dschungle-Kid lässt einfach nicht locker. Im Gegenteil. Mike Gard muss ihn sogar anzählen und ihm mit der Disqualifikation drohen, bis der Neuling endlich einen Schritt zurück weicht. Allerdings nur, um ein weiteres Mal Anlauf zu nehmen und sich erneut mit einem...naja...“Big“ Splash auf Payne zu werfen.


Sven: Siehst du? DAS war jetzt dumm!


Denn ganz so erschöpft ist Payne trotz all der Angriffe dennoch nicht. So sieht er Mogli heranfliegen, fängt ihn, leicht wie der nun einmal ist, einfach auf und trägt ihn danach sogar ein wenig im Ring spazieren. Wie ein Kind, dass seinen Teddybären ganz doll lieb hat. Das Problem ist nur, dass Payne hier andere Emotionen entwickelt hat und das Dschungle-Kid daher nach einem hohen Overhead Belly-to-Belly Suplex durch den Luft fliegt. Die Fans freut das. Und dass sie danach noch einen kleinen Gruß von Payne abbekommen, ist gleich noch einmal besser. Der positioniert sich jetzt nämlich in einer Ringecke und wartet darauf, dass sich das Dschungle-Kid auf der gegenüberliegenden Seite wieder aufrichtet.


Das geschieht auch...schleppend. Doch dann hat sich der Neuling wieder einigermaßen aufgerichtet. Gerade noch rechtzeitig, um Payne auf ihn zustürmen zu sehen. Und DAS verdient auch wirklich den Namen...


Pete: Big Splash von Payne! Meine Güte, da wirst du von 250 Pfund Lebendgewicht zusammengequetscht, das kann nicht gut für das Dschungle-Kid ausgehen.

Sven: Ich sage dir doch, dieses Match anzunehmen, war eine verdammt dumme Idee. Egal, ob er sich hier einen Namen machen will. Dafür gäbe es andere Gegner aber nicht Michael Payne. Der hat selbst einiges vor.


Zum Beispiel dieses Match hier zu beenden. Die Voraussetzungen dafür scheinen zumindest geschaffen. Röchelnd und um Luft ringend krümmt sich das Dschungle Kid vor ihm auf der Matte und so setzt Payne auch zum Cover an


1


2


doch genug hat die Neuverpflichtung offensichtlich noch nicht. Etwas, was dem Amerikaner sogar ein anerkennendes Kopfnicken abringt. Doch genug der Sympathie, es gilt ein Match zu gewinnen. So wird das Kid wieder auf die Beine gezogen und in die Seile geschleudert. Doch das Kid denkt mit, sieht seine Chance und rutscht stattdessen einfach unten durch! Gibt sich selbst eine kleine Verschnaufpause zum Missfallen der Fans...und Payne. So steigt also auch der aus dem Ring und versucht, sich seinen Kontrahenten zu schnappen, doch nach wie vor ist das Dschungle-Kid der deutlich Flinkere der beiden. So kann er Payne einfach davon laufen. Zumindest um den halben Ring...dann reicht es ihm. Das Kid slidet zurück in den Ring, Payne hinterher, doch da ist Mogli schon wieder mit Schwung von der anderen Seite des Seilgevierts zurück und trifft Payne mit einem Baseball Slide gegen die Brust. Schickt ihn zurück auf die Rampe. Wieder wankt der Riese, doch es bleibt, wie es ist. Er fällt nicht.


Zeit das zu ändern. Das Dschungle-Kid steht an den Seilen im Ring, schaut seinen Gegner aus, nimmt Maß, nimmt Schwung...und zeigt einen Plancha direkt über das oberste Seil!


Direkt in Paynes Arme. Abgefangen. Erneut. Und nun ein Powerslam auf die Matte!


So war der Plan, doch das Kid gibt sich nicht so einfach geschlagen. Windet sich und kämpft zurück, kann sich tatsächlich erneut aus Paynes Griff lösen, hinter dessen Rücken wieder auf die Matte rutschen und ihn mit der Stirn voran gegen den Ringpfosten schicken.


Pete: GONG! Eieiei, das wird Payne noch einen Abend voller Kopfschmerzen bescheren. Da braucht er dagegen nicht nur ein Feierabendbier.

Sven: Ja, genau...du vermarktest hier Bier als Aspirin, aber ich bin der „böse“ Kommentator.

Pete: Man mag halt meine Kommentare mit Witz.

Sven: Mach dich nicht lächerlich, Pete...niemand mag dich.


Darüber mag man sich an anderer Stelle streiten, denn dieses Match zwischen Michael Payne und dem Dschungle-Kid hat noch immer keinen Sieger gefunden. Wobei letzter daran arbeitest, dies in näherer Zukunft zu ändern. Denn während Payne angeschlagen gegen den Ringpfosten lehnt, hat das Kid die Ringkante erklommen, Anlauf genommen und punktet nun mit einem Dropkick gegen Paynes Kopf, der wiederum gegen den Pfosten prallt. Das Kid fällt auf die Matten vor dem Ring, ist aber sofort wieder auf den Beinen, um sich von den Fans für diese gelungene Aktion feiern zu lassen. Payne hingegen wankt ziellos umher, hält sich den Kopf und weiß im Moment vermutlich überhaupt nicht, wo oben und unten ist.


Aber er weiß zumindest, dass der Ringrichter bereits SIEBEN gezählt hat. So macht er sich also wieder auf den Weg zum Ring, doch ein weiteres Mal ist das Dschungle-Kid schneller. Und nachdem es bereits zuvor bestens funktionierte, kann man die Taktik ja wiederholen. Der Neuling nimmt also ein weiteres Mal Anlauf und während Payne auf der Ringschürze steht, springt das Kid auf ihn!


Crossbody!


Abgeblockt, wie jedes Mal. Payne hält ihn nicht fest, stößt ihn einfach weg und so fliegt Mogli zurück in die Ringmitte, rollt sich ab und stürmt erneut los. Doch die Zeit genügt Payne, um endlich ebenfalls wieder in den Ring zu kommen. Wieder rennt das Dschungle-Kid auf ihn zu, Michael kommt ihm entgegen, Clothesline! Doch das Kid duckt sich durch, läuft in die gegenüberliegenden Seile, auch Payne läuft durch, nimmt Schwung, beide rennen wieder aufeinander zu,


Flying Clothesline von Dschungle Ki


TRAUMATIC HALLUZINATION!


Pete: Oh verdammt! Was für ein Treffer!

Sven: Das war's, nach so einem Ding steht niemand mehr auf.


So sieht es wirklich aus. Das heranfliegende Dschungle-Kid wird frontal mit voller Kraft (und eigentlich doppeltem Schwung) von Paynes Big Boot erwischt und nun liegt der Neuling da, als wäre er mit dem Kopf voran gegen einen Schrank gestürmt. Was erstens auch irgendwie stimmt und zweitens dem Schreiber dieses Matches beim „Blinde-Kuh“-Spielen als 5-Jähriger passiert ist. Nur die Enden sind anders. Denn hier sind keine Geschwister, die das Dschungle-Kid unter Gelächter wieder aufwecken, hier ist nur Mike Gard,


1


2


3


und der hebt Michael Paynes Arm zum Sieg.


Sieger des Matches durch Pinfall: Michael Payne!!!


Pete: Das waren deutlich mehr Probleme für Payne, als der selbst vermutlich anfangs erwartet hätte. Das Dschungle-Kid konnte einige gute Treffer landen.

Sven: Am Ende war der Kräftevorteil für Payne aber doch zu deutlich. Wie ich dachte...oh und Payne hat wohl noch was vor...


Zumindest verlässt er den Ring in gegenüberliegender Richtung zum Dschungle-Kid. Das schleift sich irgendwie die Rampe hinauf, ist mittlerweile wohl wieder aufgewacht. Payne hingegen steht direkt vor dem Kommentatorenpult und schnauft erst einmal durch, hält sich noch immer den Kopf und hinkt sogar leicht. Jetzt nach dem Match, wo das Adrenalin weg ist, spürt er dann auch die Tritte von zuvor stärker.




Der „Real Amercian Nightmare“ Michael Payne steht neben dem Ring, während Kid gerade die Rampe hoch zum Backstage Bereich läuft. Der Mann aus Detroit lässt sich von der Soundcrew ein Mikrofon geben und geht langsam, verschwitzt sowie erschöpft die Stahltreppe wieder hoch in den Ring.


Michael Payne: „Erst einmal möchte ich sagen... danke an Dschungel Kid für dieses Match. Mein erstes Match seit dem Ende der Blood Brothers Connection! Und ich wusste, egal ob Sieg oder Niederlage, ich würde heute gut performen müssen. Und ich denke, das Dschungel Kid und ich das gut gemacht haben!“


Nach einem kurzen Zwinkerer und Gruß in Richtung des gehenden Kids, dreht er sich den Fans zu, wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht.


Michael Payne: „Doch nun zu dem Elefanten im Raum, ich habe letzte Show eine offene Herausforderung an das GFCW Roster gestellt. Ich wollte einen Gegner finden, mit dem ich beim ersten Pay Per View 2017 ein Match abliefern kann, welches beweisen wird das Michael Payne in diesem Jahr wieder auf eigenen Beinen steht und nicht mit dem Rücken auf dem Boden!“


Dann dreht er sich zum Entrance und wartet nun anscheinend auf seinen Gegner, der hoffentlich auftaucht.


Michael Payne: „Also bitte, wer auch immer du bist. Zeige dich, komm raus und liefere mir und diesen Fans einen Grund für ein spannendes Match beim Pay Per View! Von mir aus, lass noch eine krasse verbale Aktion ab. Hau einen Monolog raus, lass mich wissen was du über den großen Verlierer des letzten Jahres denkst. Ich bin bereit für alles und jeden. Ich werde nicht zurückweichen, sondern mich dieser Herausforderung stellen! Ich bin Michael Payne, der Real American Nightmare! Und ich trete an gegen....“


Dann wartet er auf den Kick der Musik....


Und auf einmal geht in der Arena das Licht aus! In der Arena wird es ruhig und nach einigen Sekunden ertönt folgender Song.


https://www.youtube.com/watch?v=ZB7Xjd34pjo


I came in the world cryin' and fussin'

Nigga, we ain't have nothin'

Every ghetto I know the same

We trying to make a little change

Preacher man come around talkin'

I don't wanna hear it, keep walkin'

I'mma put the powder in the pot

Whip it 'till I'm pullin' off a lot

Imagine when I pull it off the lot

New shit come without a top

Once I'm on I ain't never gon' stop

Bitch, I'm on, I ain't never gon' stop


I'm the man, I'm the man, I'm the man

I'm the man, I'm the man, I'm the man


Diese Worte wurden in dem Song nun gesprochen und es fällt ein Spotlight auf die Stage! Und in diesem steht … keiner!?


Sven: Normalerweise würde jetzt Player in diesem Spotlight stehen! Aber wo ist er?

Pete: Keine Ahnung. Vielleicht lässt er uns warten.


Doch das ist nicht der Fall, denn in das Spotlight tritt nun jemand anderes: Bryan!


Sven: Und da haben wir den Manager von „The Man“!


Bryan trägt wie immer seinen Armani Anzug und begibt sich mit eiskalter Miene Richtung Ring.


*BOOOOOH*


Pete: Die Fans hätten wohl lieber seinen Klienten gesehen!


Bryan ist nun im Ring angekommen, lässt sich ein Mikro geben und stellt sich neben Michael Payne, aber mit dem Blick in Richtung Zuschauer.


Bryan: Ladies und Gentleman. Mein Name ist Bryan und ich bin der Manager von dem einzig wahren, bei Title Nights ungeschlagenen … „THE MAN“ … PLAYER!


*BOOOOOH*


Bryan: Vor zwei Wochen standen mein Klient und ich in diesem Ring und haben euch, den Fans, erklärt das wir uns bis heute entscheiden würden, wer denn der nächste Gegner für Player sein wird. Wir hatten viele Optionen zu berücksichtigen. Viele Namen die in Frage gekommen sind. Wir haben die letzte Show selbstverständlich verfolgt um uns diese noch einmal genau anzuschauen. Wir hatten uns eigentlich schon entschieden, doch dann…


Bryan wendet seinen Blick nun zu Michael Payne.


Bryan: Doch dann haben wir Ihr Interview gesehen, Mr. Payne. Sie sagten Sie wollen ganz nach unten in der Rangliste der GFCW gesetzt werden um sich dann endlich aus eigener Kraft an die Spitze der GFCW zu kämpfen. Bis dahin alles ok. Doch dann haben Sie im selben Zusammenhang den Namen meines Klienten genannt und meinten noch dazu, und ich zitiere, „er würde nur rumdümpeln und nicht wirklich Erfolge feiern“ …


Bryan setzt das Mikro kurz ab, reibt sich die Stirn und überlegt kurz…


Bryan: Genau in diesem Moment, Mr. Payne, haben Sie Ihr Schicksal besiegelt! Denn als mein Klient Ihre Worte gehört hat meinte er zu mir ich solle alles andere vergessen und unbedingt dieses Match mit Ihnen klar machen! Und genau deswegen bin ich jetzt hier. Player fand Ihre Worte mehr als unangebracht und ist Mega angepisst deswegen. Ihre Worte waren mehr als dreist und deswegen wird Player Ihre Open Challenge annehmen.


Bryan schaut kurz in die Weiten der Arena…


Bryan: Doch Ich warne Sie, Mr. Payne. Wenn Sie diesen Weg einschlagen und gegen Player antreten … Dann fürchte ich, dass Sie nie wieder derselbe sein werden. Denn Player wird Sie auseinander nehmen … Er wird Sie massakrieren … Und er wird sich Ihren Rücken holen!


*BOOOOOH*


Bryan senkt das Mikro und wartet auf die Antwort von Michael Payne…


Dieser geht vor Bryan auf und ab, reibt sich das stachelige 3 Tage Bart Gesicht und sucht die richtigen Worte, die er Bryan´s Ansprache entgegenbringen kann.


Michael Payne: „Bryan.... kennst du dieses Gefühl eines Deja Vus? Wie eine schwarze Katze die zweimal an einem vorbeigeht? Genau das hatte ich gerade eben als du mit Players Musik hier rausgekommen bist und diesen seltsamen „Ich bin Bryan und mein Klient ist...“ Monolog abgehalten hast. Denn weißt du, irgendwoher kenne ich diesen ganzen Ablauf, so als ob es das schonmal irgendwo gegeben hat. Ist ja aber auch egal denn...“


Er bleibt vor Bryan stehen und grinst diesem in sein Gesicht.


Michael Payne: „Das wichtige ist, das Player meine Message verstanden hat und sich mir im Kampf stellen möchte. Und ich muss dir sagen Bryan, wenn dein Klient Bryan meint das meine Nachricht das Leute wie er und ich nur in der Bedeutungslosigkeit herumdümpeln ein Angriff war, dann scheint er anscheinend genauso realitätsfern wie er talentiert ist. Versteh mich nicht falsch Bryan, Player ist ein ernstzunehmender Gegner und ein talentierter Wrestler in der GFCW! Aber wenn Player meint, das ein Match ganz unten auf der Card von Title Nights ihn zu einem gemachten Mann gemacht hat innerhalb der GFCW, werde ich ihm wohl wirklich beim Pay Per View einen Weckruf verpassen müssen!“


Doch noch scheint der Real American Nightmare nicht fertig zu sein, er erhebt den Finger des Bösen!


Michael Payne: „ABER! Da ich ja weiß Bryan, das wo dein Klient Player rumspringt auch seine Schutztruppe die Domination nicht weit weg ist mache ich dir und vorallem deinem Klienten einen Vorschlag!“


In seinen Gedanken bildet sich ein klares Bild, als er in das Gesicht von Players Manager grinst.


Michael Payne: „Player gegen Michael Payne beim PPV.... One on One... NO DISQUALIFICATION! Ich will das du und dein Klient eure Rasselbande Domination mit zum Ring bringt! Bringt sie alle und ich werde mir einen nach dem anderen vorknöpfen! Weisst du was Bryan, damit möchte ich nicht mal bis zum Pay Per View warten! Du schleppst mir gefälligst in der nächsten War Evening Show ein Mitglied eurer Truppe an... in eine Match! Also, was ist Bryan? Willst du für deinen Klienten diese Sache entscheiden oder musst du diesen Feigling der lieber einen Vertreter rausschickt als sich selber hier hinzustellen um Erlaubnis fragen?“


Bryan schaut mit einem leichten Grinsen zu Michael Payne…


Bryan: Wissen Sie, Mr. Payne, Ich habe schon viel Überhebliches gesehen in meiner Karriere. Aber das was ich jetzt gerade von Ihnen gehört habe ist an Überheblichkeit nicht zu übertreffen. Sie fordern also erstens tatsächlich ein No Disqualification Match gegen den Mann der in solchen Matches zu Bestform aufläuft? Und noch dazu wollen Sie in zwei Wochen gegen Savior oder Azreal antreten? Ich sage Ihnen was: Das erste können Sie gerne bekommen! No Disqualification beim PPV geht klar! Doch was das Match in zwei Wochen angeht … Da kann ich Ihnen noch keine Zusage geben.


*BOOOOOH*


Bryan: ABER! Sie können gerne in zwei Wochen in diesen Ring steigen und darauf warten das einer meiner Klienten sich Ihnen stellt. Vielleicht kommt einer und tritt gegen Sie an. Vielleicht kommen aber auch beide. Egal welches Szenario: Sie werden untergehen! Sie können Forderungen stellen, wie Sie wollen.


Bryan stellt sich nun direkt vor Michael Payne und schaut ihm tief in die Augen…


Bryan: Doch seien Sie vorsichtig. Am Ende übernehmen Sie sich noch und dann … Genau dann, Mr. Payne, stehen Sie noch dümmer … noch weiter unten … und noch viel gedemütigter da, als Sie es jetzt ohne hin schon sind.


Bryan geht an Michael Payne vorbei und läuft zu den Seilen. An diesen bleibt er stehen und schaut setzt noch einmal das Mikro an…


Bryan: Ach und machen Sie sich keine Hoffnungen das Sie Ihren kommenden PPV Gegner, Player, vor dem PPV zu Gesicht bekommen. Denn Player taucht auf wann und wo er will. Und dann … macht er auch was er will!


Bryan wirft das Mikro weg und verlässt den Ring…


Eine tolle Ankündigung für den ersten PPV des Jahres 2017. Michael Payne will sich ändern, will zeigen, dass er mehr ist als nur ein Schuhabtreter! Die offene Herausforderung steht, Player hat sie in Form seines Managers Bryan angenommen… Pete und Sven reiben sich auch schon die Hände beim bloßen Gedanken, dass diese beiden upcoming Stars aufeinandertreffen werden.


Pete: Nach einem tollen Match geht’s direkt dramatisch weiter. Mir gefällt dieser offensichtlich neue Michael Payne sehr gut.

Sven: Nunja, ich bin mir da nicht so ganz sicher, aber es ist nunmal wie es ist.

Pete: Player gegen Michael Payne. Dem Sieger könnten nach Dooms Night große Zeiten bevorstehen.

Sven: Ja, aber weißt du was uns noch bevor steht?

Pete: Öhm… was?

Sven: Offenbar sollten wir direkt in den Backstagebereich schalten, denn es geht nahtlos weiter.

Pete: Huch!? Was denn heute los?! Und ab geht die Post!



und genau an dieser Stelle geht’s weiter! Pete und Sven haben es angedroht und es wird direkt hinter die Kulissen geschalten!


Grade in diesem Moment sehen wir Mike MacKenzie, der allen Wrestlingfans auf der ganzen Welt natürlich auch unter seinem Synonym „Zereo Killer“ bestens bekannt ist. Der einstige Publikumsliebling, der nach eigenen Aussagen wieder auf den richtigen Weg gelandet ist – ähnlich wie angeblich auch Michael Payne -, spaziert grade durch die Korridore der Neubrandenburger Halle, als ihm just in diesem Augenblick die hübsche Tammy entgegenläuft. Ihr Anblick ist wie immer absolut atemberaubend, das scheint auch Mikes Mimik auszudrücken. Was wohl Leighton dazu sagen wird? Darüber kann er sich keine Gedanken machen, denn Tammy wischt sich eine Strähne aus dem Gesicht, grinst den Rückkehrer an und packt ihn mit ihren zarten und samtweichen Händen an seinem muskulösen Oberarm.


Tammy: „Mike! Hey, hast du einen Moment für mich?“


Auch die Kamera scheint von Tammy angeturnt zu sein, immerhin ist sie mit einem hübschen Mini und einem Mikrofon bewaffnet. ZK grinst zurück und nickt.


Zereo Killer: „Hallo Tammy! Na klar, für dich und für die GFCW Galaxy habe ich immer Zeit! Schön, dich zu sehen!“


Sie wird vom GFCW und PCWA Superstar von oben bis unten gemustert. Natürlich fallen ihr auch diese Blicke auf, dennoch lässt sie sich nicht von ihrer Arbeit ablenken und beginnt sofort zu recherchieren.


Tammy: „Erstmal, schön, dass du wieder da bist! Wir haben dich alle echt vermisst, da spreche ich wirklich für das gesamte GFCW-Team. Wir haben den wahren Zereo Killer vermisst, nicht das Face of GFCW! Doch genau der wahre Zereo Killer, Mr. I still got it, scheint ja jetzt wieder da zu sein.“


Seine „Mission“ hat grade erst begonnen, scheint aber schon einige Früchte zu tragen. Tammy glaub ihn schon mal, dass er wieder der Alte zu sein scheint… Skepsis macht sich vor allem bei seinen alten Kumpels und Weggefährten breit, wie wir in der letzten War Evening Ausgabe noch in Erinnerung haben dürften…


Zereo Killer: „Ja, Tammy, ich bin tatsächlich wieder da! Ich habe schon sehr viel über meine Fehltritte gesprochen, da will ich jetzt nicht nochmal ausholen… Ich hatte in meinem Leben tatsächlich schon viel miterlebt, viel in dieser Liga, viel in anderen Wrestlingpromotions, hatte mit den härtesten Kontrahenten im Ring gekämpft… doch glaube mir, meinen allerhärtesten Gegner hatte ich bei GFCW Title Nights 2016 besiegt…“


Die hübsche Interviewerin scheint nicht zu verstehen, MacKenzie gewährt ihr noch einen Augenblick, doch dann gibt er selbst die Antwort.


Zereo Killer: „Mich selbst, Tammy! Ich habe mein Ego-Ich hinter mir gelassen und will es jeden beweisen, dass ich tatsächlich wieder da bin! Ich bin Mr. I STILL GOT IT, wie du es so schön gesagt hast, und dieses egozentrische Face of GFCW hab ich hinter mir gelassen… Ich will tatsächlich wieder das Gesicht dieser Company werden, eines Tages, aber mit Sicherheit nicht mehr auf diese unrühmliche Art und Weise wie vor knapp einem Jahr…“


Nun ungern erinnert sich der Amerikaner daran zurück, senkt seinen Kopf, schließt für einen Moment lang die Augen und versucht ein wenig in sich zu gehen, doch die zarte Stimme seiner unfreiwilligen Gesprächspartnerin reißt ihn aus seinen Gedanken.


Sie nickt verständnisvoll, erkennt sofort, dass dieses Thema noch tief in ZK drin sitzt… sie räuspert kurz und setzt direkt an einem anderen Thema an, um Double M von diesem düsteren Jahr 2016 zu distanzieren.


Tammy: „Dein erstes Match hast du ja bereits gewonnen, der Einstand ist also mehr als geglückt. Aber wir alle fragen uns natürlich, wie es jetzt für dich weitergehen soll. Stehen deine nächsten Gegner bereits fest?“


Eine sehr interessante Frage… Wohin geht’s mit Zereo Killer?! Diese Frage kann vielleicht tatsächlich nur er selbst gut beantworten.


Zereo Killer: „Ganz ehrlich? Ich habe mir vorgenommen, dass ich, genau wie früher, von ganz unten wieder anfange und mich hochkämpfe! Ich will keine Abkürzungen mehr, ich will saubere Kämpfe und mich Sieg um Sieg wieder in Titelregionen hochspielen. Egal wer kommt, egal was kommt, ich nehme jede Herausforderung an. Ich will wieder ein Teil der GFCW Familie sein, mir Respekt zurückerkämpfen und der GFCW Galaxy zeigen, dass ich jedes einzelne Wort ernst meine!“

Tammy: „Das hört sich ja wirklich vielversprechend an! Wir können uns also in den kommenden Wochen auf spannende Action mit Mr. I still got it freuen!“


Hochmotiviert nickt der Mann aus den Staaten. Erhobenen Hauptes fügt er noch Folgendes hinzu.


Zereo Killer: „Allerdings, Tammy! Ich habe bei den GFCW Fans einiges wieder gut zu machen, durch mein Verhalten im letzten Jahr. Und das werde ich auch, denn …“

Tammy: Was zum … HEEEY, STOP!!!“


Die Interviewerin tritt hysterisch einige Schritte zurück, denn…




KLATSCH!!!!!




.. urplötzlich stürmt von hinten ein vermummter und maskierter Mann heran und beginnt damit, wie ein Berserker mit einem Stahlstuhl auf Zereo Killer einzudreschen. Der hatte das Unheil nicht kommen sehen, da er mit dem Rücken zu seinem Angreifer stand. Laute Aufschreie lassen uns nur erahnen, wie sehr ihn diese Treffer schmerzen, und der Unbekannte hat noch lange nicht genug!




KLATSCH!!!


KLATSCH!!!


KLATSCH!!!




Immer wieder drischt der Angreifer auf MacKenzie ein, der mittlerweile hilflos am Boden liegt. Er hatte niemals die Chance sich verteidigen zu können. Zu plötzlich kamen diese Attacken.


Tammy fasst sich ein Herz und beginnt laut zu schreien, was die Blicke des Unbekannten kurzzeitig auf sie zieht.


Tammy: „SCHLUSS!!! Was soll das denn, hören Sie endlich auf, Sie schlagen ihn ja halb tot! HIIIIIIILFE!“


Für einen Augenblick hört der Angreifer mit seinen Attacken auf, will jedoch schon bald wieder loslegen. Verzweifelt brüllt die GFCW Angestellte weiter, dann scheint endlich Rettung zu kommen. Es ist tatsächlich Michael Payne! Mensch, der hat heute aber sehr viel zu tun. Er hatte grade ein Match, dann ging es direkt danach weiter, denn jemand hatte seine offene Herausforderung angenommen. Der Riesenkerl muss tatsächlich grade eben vom Ring in den Backstagebereich gekommen sein.


Er beobachtet das Geschehen und zögert keine Sekunde. Er muss etwas unternehmen!

Michael Payne: „Hey du!!“


Das harte Match scheint vergessen zu sein. Zu groß ist der Drang einen Kollegen in Not helfen zu wollen. Die Strapazen des Kampfes sieht man anhand seines verschwitzten Körpers. Es hält ihn nicht auf zum Ort des Geschehens zu laufen… mit Erfolg! Der Angreifer wurde direkt in die Flucht geschlagen.


Während sich der Täter auf der Flucht befindet, blickt er noch einmal einen Augenblick zurück. Der Mysteriöse trägt eine Eishockeymaske!

Im Hintergrund hört man bereits das Security-Personal. Der Angreifer verschwindet dann genauso schnell, wie er aufgetaucht war. Auch eine besorgte Tammy beugt sich zu MacKenzie herunter. Michael Payne kümmert sich bereits um ZK und stützt seinen Nacken… Die Sicherheitskräfte sind nun auch da und passen auf, dass nichts Weiteres mehr geschehen kann. Mike selbst weiß überhaupt nicht wie ihm grade geschehen ist. Er ist fix und fertig, kann sich kaum noch rühren… Nur mit viel Mühe und Not kann er mithilfe der GFCW Securities aufstehen…


Michael Payne: „Bist du… okay?“


Geschwächt blickt Mr. #ISGI in die Augen des vermeintlichen Retters… Kaum kann er seine Augen offen halten, die Attacken waren zu schlimm… doch er erkennt, wer ihn Schützenhilfe bot…


Zereo Killer: „Warum…“


Er schafft es nicht noch weiter zu sprechen… offenbar wollte er Payne etwas fragen… doch das müssen wir wohl auf einen anderen Zeitpunkt verschieben.


Die einzige Frage, die uns tatsächlich ins Hirn eingebrannt wurde ist folgende:


Wer zum Teufel war das?