Ein Mann sitzt in seinem Büro, die Klimaanlage funktioniert nicht. Ein Heuballen fliegt durch den stickigen, spärlich beleuchteten Raum Schnell schnappt er sich ein Erfrischungsgetränk, doch das scheint ihm nicht zu schmecken. Der sichtlich verärgerte Mann wirft die Flasche in den Mülleimer und schaut sich um.
Er sieht eine Coca Cola Zero Dose. Mit einem Zisch wird diese geöffnet.
„WOW, DAS IST EINE TOLLE COLA! DOCH IRGENDETWAS IST DARAN ANDERS!“
Der Bürohengst schaut sich die Dose genauer an.
„WHOA! WAS STEHT DENN DA!?“
Er hält die Dose in die Kamera und liest laut vor.
ZEREO COLA? WAS IST DAS!?!?
Plötzlich befindet sich Zereo Killer im Bild. Mit seinem zahnpastaweißen Lächeln präsentiert er das neue Getränk.
DAS IST ZEREO COLA!!!
0% ZUCKER, ZEREO GESCHMACK!!!
Im Anschluss steht der Bürohengst neben Zereo Killer, der ihn in den Arm genommen hat. Beide erheben den Zeigefinger und der Bürohengst sagt.
ZEREO COLA? WOW! DAS NENNE ICH GESCHMACK!
Und nach dem kurzen Werbeblock befinden wir uns direkt im Ring und sehen einen Mann, der heute schon mal ein Wortgefecht hatte. Doch scheinbar hat er uns noch nicht genug erzählt. Der Kalifornier, der mehr als nur bereit für den Main Event zu sein scheint, steht mit einem Schallwandler im Ring und wartet nun auch hier die Reaktionen des Publikums ab. Zuvor hat es gegen Steve Steel und Morbeus ganz gut funktioniert, man hörte die Jubelrufe aus der Ferne, doch ist es auch hier im Ring so?
Die YOU STILL GOT IT Chants sind schon da, doch sie sind ein Stückchen leiser als sonst. Sitzt immer noch das Ergebnis des PPVs im Nacken? Oder zumindest das Ereignis, wie es zur Titelverteidigung gekommen ist? MacKenzie wartet kurz ab, wirkt jetzt im Augenblick wesentlich weniger locker als noch zu Beginn der Show. Doch dann ist es so weit, er fasst sich ein Herz, hält das Mikrofon vor seine Lippen und beginnt zu sprechen.
Zereo Killer: „Hey Leute, liebe GFCW Fans, liebe Zereo Army.“
Deutlich geknickter wirkt seine Stimmlage als wisse er, dass er einen Fehler begangen hat.
Zereo Killer: „Einst sagte ich vor Finest Hour, dass ich – egal wer nach dem PPV Main Event Champion sein wird – diesen herausfordern würde, weil ich nun an der Reihe bin und ich werde diese Chance auch sicherlich nützen…“
Ja, das sagte er, doch wie er das nun erklärt, wirkt alles andere als wild entschlossen.
Zereo Killer: „Fakt ist, dass ich bei Finest Hour einen Fehler gemacht habe. Und dabei wollte ich doch alles nur so halten, dass das Match einen fairen Sieger bekommt…“
Er blickt auf die riesige Leinwand und es wird zuerst der Stuhlschlag-Unfall gezeigt. Im Anschluss die Reaktion von Player gegen Zereo Killer nach dem Match.
Zereo Killer: „Ich kann es Player nicht verübeln, dass er mich auf die Matte gestreckt hat, denn…“
*YYYEEEAAAHHH*
Doch auf einmal wird Zereo Killer von dieser bekannten Musik unterbrochen!
Und schon kommt er herausgestürmt, ohne Spotlight, ohne großes Larifari: PLAYER!
Gekleidet in normaler, schwarzer Jeans, schwarze Sneaker, Schwarzes T-Shirt und schwarzer Snapback. Ein Mikro hat er bereit in der Hand.
Player: "STOPPT DIE MUSIK!"
Die Musik wird sofort unterbrochen.
Player: "ZK… Bitte lass dein Geschwafel einfach sein! Ja klar, du hast bei Finest Hour einen Fehler gemacht… einen FATALEN Fehler!"
Er bewegt sich weiter zum Ring…
Player: "Du hast dem Match mit deiner Aktion die Entscheidung gebracht. Doch weißt du, es geht viel mehr darum was du nicht getan hast!"
Am Ring angekommen betritt er diesen über die Treppe und durch die Seile. Er begibt sich direkt zu ZK und stellt sich ganz nah vor ihn…
Player: "Jeder hier weiß, daß du schon viel früher in dieses Match hättest eingreifen können und es zu einem WIRKLICH FAIREN ONE ON ONE MATCH HÄTTEST MACHEN KÖNNEN!"
Er geht ein paar Schritte zurück…
Player: "Aber nein. Du hast LJ und Konsorten ihr Ding abziehen lassen und erst dann eingegriffen, als es zu spät war! Zum denkbar schlechtesten Moment! Und was passiert… du triffst "ausversehen" mich… "
*BOOOOOH*
Die Fans lassen ZK wissen das sie die Aktion nicht für gut heißen…
Player: "Wenn du nicht gewesen wärst… Dude… ich würde hier jetzt als GFCW Heavyweight Champion stehen!"
*YYYEEEAAAHHH*
Die Fans stimmen ihm zu…
Player: "Aber es gibt da vielleicht einen Grund, weshalb du getan hast was du getan hast. Beziehungsweise was du nicht getan hast. ZK… Wir alle können es uns denken, wir können es sehen, die Anzeichen sind da…"
Wieder geht er nah an ZK heran…
Player: "LJ und ZK… UNRIVALED IST NICHT TOT! Unrivaled war nie Tot! Ihr beide wart, seid und werdet immer ein verworrenes Duo sein, das sich die Gelegenheiten immer und immer und immer wieder zuspielt! Damals habt ihr es vielleicht für die GFCW Galaxy, für die Fans und für das wohlwollen der GFCW getan… doch die Zeiten haben sich geändert. Ihr schaut nur noch auf euch beide, wollt beide im Rampenlicht stehen!"
Wieder geht Player ein paar Schritte zurück…
Player: "Stimmts oder hab ich Recht?"
MacKenzie macht ein, zwei Schritte zurück und blickt den extrem wütenden Player in die Augen. Unsicher schaut er auch durch die Zuschauerreihen, welche immer mehr auf Players Seite wandern.
Zereo Killer: „Das ist nicht wahr, Player! Ich habe einen großen Fehler gemacht, das tut mir Leid. Du kannst mir auch vorwerfen, dass ich früher etwas unternehmen hätte sollen, ja! Aber was ist, wenn das zu einer Disqualifikation geführt hätte? Was ist, wenn…“ Player: "Pah! Ob DQ oder deine lächerliche Aktion… Am Ende wäre es so gekommen wie ihr beide es wollt: LJ bleibt weiterhin Champion und ihr bekommt eure große Bühne! Aber nicht mit mir! Bevor du deine "verdiente" Chance bekommst… Verdiene ich eine weitere Chance! Eine FAIRE Chance gegen Lionel! Ohne seine zwei Idioten und vor allem… ohne dich!" Zereo Killer: „Jetzt mach mal halblang!!“
Brüllt Mr. #ISGI in den Schallwandler und wagt sich wieder einige Schritte nach vorn! Zähnefletschen auf beiden Seiten, nur das Mikrofon des Amerikaners trennt die beiden Nasen, bevor sie kollidieren.
Zereo Killer: „Eine Frage an dich, Player! Hattest du noch nie in deinem Leben Entscheidungen getroffen, die du im späteren Verlauf deines Lebens bereut hast? Nein! Natürlich nicht, unser Player ist perfekt! Er weiß immer die richtige Antwort auf alles!“
Diese Textzeilen hören sich ziemlich sarkastisch an, was man auch an der Stimmlage MacKenzies erkennen kann.
Zereo Killer: „Im Gegensatz zu dir erkenne ich an, wenn ich einen Fehler gemacht habe! Ich entschuldige mich bei dir, aufrichtig, ich entschuldige mich bei den Fans, dass das bei Finest Hour gründlich daneben ging, mir tut das wirklich von Herzen Leid! Ich nehme dir auch nicht mal übel, dass du mich nach dem Main Event niedergstreckt hast!“
Er breitet seine Arme aus, ehe er fortfährt.
Zereo Killer: „Wer weiß? Vielleicht hätte ich das auch getan! Immerhin bin ich ein Hitzkopf und emotionsbedingt reagiere ich oftmals, bevor ich drüber nachgedacht habe. Ja, ich nehm dir das nicht mal übel! Aber das scheint dir nicht zu reichen, meine Entschuldigung ebenfalls nicht… aber…“
Ein Fingerzeig von Double M. Er hat wohl noch etwas nachzusetzen. Player ist sogar etwas neugierig. Diese Worte wirkten doch aufrichtig, das merken auch die Fans – nicht nur die Zereo Army, sondern auch die Player-Fans.
Zereo Killer: „Wie du bereits selbst sagtest… ich fordere den Sieger des Matches bei Finest Hour, weil ich ein Titelmatch verdient habe. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass ich Derjenige bin der dafür sorgt, dass das Match so ausging, wie es nun mal passiert ist. Player, ich mach dir einen Vorschlag…“
Wieder eine künstlerische Pause.
Komm doch mal zur Sache!!
Zereo Killer: „In der kommenden Show werden du und ich aufeinandertreffen. Derjenige, der gewinnt, kriegt Jannek in die Finger!“
Na wenn das den Umständen entsprechend kein faires Angebot ist?!? Den Fans gefällts, bei Player kann man auch ein Funkeln in den Augen erkennen.
Player denkt drüber nach… er will das Mikro zum Mund führen… doch er wirft es weg und man sieht ihn einfach nur mit einem Lächeln auf den Lippen immer und immer wieder "OK" sagen.
Er streckt seine Hand aus und will es fair mit ZK zum Abschluss kommen lassen.
ZK überlegt kurz… doch geht dann auf den Handschlag ein!
Doch plötzlich hievt Player ihn direkt auf die Schulter…
PLAYIN EXTINCTION!!!
Und mit einer knallharten Playin Extincion befördert er Zereo auf die Matte!
Zereo liegt auf der Matte. Player steht triumphierend über ihm…
Player: "Wir sehen uns in zwei Wochen!"
Und noch während Player über seinem nächsten Gegner steht, schaltet die Regie Backstage…
Die Kamera ist auf einen Fernseher gerichtet, der das Bild zeigt das wir gerade gesehen haben. Es wird etwas herausgezoomt und wir sehen, dass das Programm von der 5*Hautevolee in deren Garderobe angesehen wird. Den Champagnerflaschen, -gläsern und den Damen im Hintergrund nach zu urteilen, befinden sich diese wohl gerade mitten in einer Feier, aufgrund des großen Sieges des GFCW World Heavyweight Champions Lionel Jannek. Selbiger betrachtet die Szenen auf dem Fernseher mit stoisch ruhiger Miene… er scheint nicht erfreut oder schadenfroh zu sein. Seinen Partnern steht hingegen ein Lächeln im Gesicht.
Matthäus Meister: „Das könnte besser nicht laufen. Zwei mögliche Herausforderer und sie sind bereit sich gegenseitig zu vernichten, bevor sie noch gegen den Champion antreten.“ David Hott: „Yeah Baby! Und wenn wir zwei dann auch noch das unsrige dazu beitragen, dann sind die beiden wie auf dem Präsentierteller für dich, Champ!“
Zusätzlich zu diesen Worten klopft Hott seinem Boss aufmunternd auf die Schulter und auch die Damen stimmen dem „Dauntless Daredevil“ mit Jubelrufen zu. Doch Lionel Jannek dreht nur langsam seinen Kopf vom Fernseher weg und blickt seine Handlanger und Partner emotionslos an, als hätten sie gerade etwas Dummes gesagt. Der Champion aus Wien schüttelt den Kopf.
Lionel Jannek: „Ihr beiden denkt viel zu kurzsichtig…“
Er dreht sich nun ganz zu den beiden Männern um und blickt sie an. Es wirkt fast als würde er ihnen eine Lehrstunde erteilen.
Lionel Jannek: „Man muss über den Horizont hinaus denken. Es geht um das große Ganze. Man muss alle Wege abwägen, sich jede Möglichkeit zu Nutze machen. Und umso großartiger wird dann am Schluss das Endresultat werden.“
Er lässt die Worte bei den beiden ein wenig sickern. Meister nickt zustimmend, doch Hott scheint das Ganze nicht so ganz zu verstehen. Jannek deutet auf den Fernseh-Bildschirm.
Lionel Jannek: „Das war ein Anfang. Jetzt liegt es an uns, etwas daraus zu machen. Und ihr wisst ja…“
Er kommt etwas näher an die beiden heran und das leichteste Grinsen das möglich ist zieht sich ins Gesicht des „Superior One“.
Lionel Jannek: „Manchmal passiert in diesem Geschäft das Unvorhergesehene.“
Diese Worte rundet er mit einem Zwinkern zu seinen Mitstreitern ab. Dann hebt der Österreicher sein Champagner-Glas und rückt zufrieden seinen Titelgürtel auf der Schulter zurecht.
Lionel Jannek: „Aber für heute, ist Party angesagt! Also los! Wir haben noch gar nicht richtig angefangen!“
Alle in der Garderobe, die sehr geräumig ist, stimmen diesen Worten des Champions jubelnd zu. Auch Meister und Hott heben ihre Gläser.
Matthäus Meister: „Die süße Belohnung des Lebens für harte Arbeit. Auf den Champion!“ David Hott: „Auf den Champion, Baby! Und in drei Monaten schmeißen wir eine noch heißere Party! Off. The. Charts!“
Mit der feiernden 5*Hautevolee und ebenso feiernden, schönen Damen geht die Szene zu Ende. Doch die Worte des Champions geben Rätsel auf. Steckt da etwa ein Plan dahinter?
Die Kamera schaltet in eine wild mit Grafiti besprühte Umkleide. Das obligatorische verzerrte eingekreiste A gesellt sich zur "Critical Government - ERROR, Please Reboot A:Narchy" Plattitüde und drückt dem mit Bärtchen und Augenklappe verzierten "alternativen" Wahlman, sprichwörtlich, die Klinke in die Hand. Klischee, könnte man meinen oder auch nicht. Völlig fertig hängen die GFCW eigenen Punks vom Dienst auf den Bänken und schlürfen ihr Billigbier.
Sid: Was ist da heute passier? Rob? Hast du mir die falschen Vitamine in mein Frühstücksravioli geschüttet?
Scums Worte haben einen skeptischen Ton und sein Blick wandert auf die, auf einem kleinen Tisch abgestellte, mit angekokeltem Ettiket beklebte, leere Raviolidose. Der noch in der Dose steckende Löffel scheint Evidenz für das Frühstück zu sein.
Rob „Keine Ahnung Digger! Slaanesh ist überall man!“
Ein Stirnrunzeln, ein Stirnrunzeln ist Sids affektive Reaktion auf Rob. Mit nicht weniger skeptischem Ton jedoch, legt er, gleich nach einem Schluck Hopfenlimonade, nach.
Sid: Kneif mich wenn das Spätfolgen unseres letzten Matches sind, aber wir haben grade noch die Yuppies aufgemischt und stehen jetzt in einem Match um die Tag-Titel weil der Commissioner den jetztigen Tag-Team-Champions eins reinwürgen wollte und wir hilfe von einer Sekte bekommen haben deren Gott wir entweiht haben... Ob wir jetzt deren Götter sind weil wir ihren besiegt haben?... Verrückt...
Verärgert nimmt Rob einen Schluck von seinem Bier.
Rob: „Du verigsst, dass ich verflucht bin. Ich werde mich in den nächsten Tagen mit jemandem treffen, der was davon versteht, da gibt’s so jemanden in den Anzeigen...“ Sid: Stimmt! Wie konnte ich das Vergessen! Du bist verflucht... Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und du bist wieder verflucht... Rob: Augenblick mal! Wieso wieder?“ Sid: Ich meine das uns alle immer irgendwie an den Eiern haben Rob... Irgendwie rutschen wir immer in die unmöglichsten Situationen und dann passiert irgendeine Wichse! Hoffentlich stolpern wir als nächstes in ein Biolabor und können dann aus unseren Ohren sehen oder uns wächst eine zweite Leber! Prost darauf!
Rob schaut etwas verwirrt zu Sid.
Rob: „ Hey du hast Dye doch versprochen mit den Drogen aufzuhören. Prost!“
Die beiden Punks heben kurz die Flaschen und stürzen den Schund in den Schlund. Nach erlösenden Rülpsern zieht Scum den Mülleimer mit Stoppi ran, um nicht aufstehen zu müssen, damit sie die leeren Flaschen entsorgen können. Doch Rob hebt reflexartig die Hand.
Rob: „Vorsicht, schau vorher nach, dass Slaanesh da nicht reingeschissen hat und wir wieder eine Kultstätte entweihen.“ Sid: Sag' doch sowas nicht Rob! Am Ende ist das eine von diesen sich selbst erschaffenden Aussagen und wir kriegen Hufe! Rob: „Ach Scheiß drauf!“
Dann schmeißen die Punks die leeren Flaschen in den Eimer. Schauen sich Lost an, dann auf den Boden. Just in dem Moment entscheidet die Kamera den Stream zu beenden.
Drake: „Tja.“
Es wird nun wieder in einen dunklen Raum geschalten. Mittlerweile ist wohl allen klar, dass das die Anwesenheit von The End bedeutet. Besonders interessant dürfte das heute vor allem deshalb sein, weil wir ihn heute bereits gesehen haben und zwar wie er sich mit Thomas Camden quer durch den Backstagebereich geprügelt hat, bis die beiden schließlich verschwunden sind, nachdem End einen Kameramann niedergestreckt hat. Die Kamera steht scheinbar fix auf einem Stativ, offenbar ist aktuell kein Kameramann in der Nähe. Viel zu erkennen ist nicht, wie so oft wird die Dunkelheit auch hier durch einen blau-durchleuchteten Nebel durchbrochen, aus diesem nun auch schon The End hervortritt. Mittlerweiler trägt er eine lockere dunkle Stoffjacke und eine ebenso dunkle Hose, drunter sieht es so aus, als wäre er nach wie vor in seinem Ringoutfit.
The End: "Der erste Schritt in Ends Eroberung ist getan, die erste Schlacht geschlagen. Wie ich es schon gesagt habe, wird dies allerdings noch ein weiter und langer Weg. Thomas Camden war nur der erste von vielen, der sich mir in den Weg gestellt und den Preis dafür bezahlen musste."
Mit diesen Worten wirkt es fast schon so, als wolle er die Tatsache komplett ignorieren, dass er früher am Abend einen Brawl mit Camden hatte, dennoch legt der König vor allem in die letzten Worte noch mal eine besondere Betonung hinein. End ist heute wohl so ernst wie noch nie zuvor.
The End: "Das nächste Ziel heißt nun endlich: Alex Ricks. Ich muss gestehen, dass ich zu dem Entschluss gekommen bin, dass ich eventuell doch etwas Hilfe gebrauchen könnte. Nicht gegen Gegner wie Camden oder Ricks im Speziellen, sondern vielmehr, um meine Eroberung auch tatsächlich und erfolgreich abzuschließen. Wenn ich König sein will, brauche ich eine Hand an meiner Seite, die mich in entscheidenden Momenten unterstützen kann. Deshalb, meine Damen und Herren, begrüßen sie mit mir, Mister James Corleone alias „Inspirational“ Jim.“
Daraufhin tritt ein Mann ins Bild. Etwas älter, in einem stylischen schwarzen Anzug, auf dem Kopf trägt er einen ebenso schwarzen Hut und selbst eine Sonnenbrille verdunkelt sein Gesicht. Nötig hat er diese aktuell nicht im Geringsten, schließlich ist weit und breit keine Helligkeit, die ihn blenden könnte und dennoch trägt er sie. Auch ohne seine Augen zu sehen, geht von diesem Mann eine intensive Aura aus, sodass Corleone die Szene sofort an sich reißt. End tritt dabei einen Schritt zurück, um seiner „Hand“ die Bühne zu überlassen. Der Mann steht voll und ganz im Fokus der Kamera.
James Corleone: "Lassen sie mich ihnen eine Geschichte erzählen, meine Damen und Herren. Ich habe The End zum ersten Mal getroffen, als er noch ein kleiner Junge war, ein Kind. Er ist in den Straßen Hamburgs unterwegs gewesen. Man sollte meinen, das wäre nicht weiter tragisch, schließlich ist Hamburg eine schöne und reiche Stadt, aber weder hatte er Familie noch ein Zuhause und schon gar keine Richtung, in die er hätte gehen können. Für ihn gab es damals nur zwei Optionen. Entweder, er wächst im Dreck auf und bleibt ohne Obdach oder ihm wird geholfen. Aber was heißt Hilfe in diesem Falle? In ein Heim zu kommen und erzogen zu werden – erzogen zu was? Einem weiteren identitätslosen Sklaven der Gesellschaft? Nein, Hilfe war seine einzige Chance, aber es musste die richtige sein. Ich habe ihn entdeckt und ihn unter meine Fittiche genommen. Weil ich sein Potential erkannt habe. Er IST ein König. Manche führen, manche folgen. The End gehört eindeutig zu ersterem.“
Corleone ist komplett ruhig in dem was er sagt. Er wirkt, als würde er seine Worte mit Bedacht wählen und schaut auch keineswegs zu The End hinüber. Nun stehen beide wieder relativ zentral nebeneinander im Fokus der Kamera. End hat mitunter auch ab und an ein arrogantes Lächeln auf den Lippen, davon ist gerade aber nichts zu spüren.
James Corleone: „Das wusste ich damals und das weiß ich jetzt auch noch. Ich habe ihn einige Zeit beobachtet, bevor ich mich entschieden habe, ihn zu retten. Er hat sich seine Nahrung aus dem Müll zusammengesucht, er hat geklaut, wenn es ging hat er ab und zu sogar für kleinere Beträge gearbeitet, aber das war eher die Ausnahme. Sollten ihm andere Jungs die gewonnenen Schätze wegnehmen wollen, so hat er sie bis aufs Blut verteidigt. Er hat sich jede Nacht aufs Neue um einen sicheren Schlafplatz bemüht. Er hat gekämpft.“
Ends Miene wird mit jedem Wort Corleones ernster. Wie heißt es so schön: wenn Blicke töten könnten. „Inspirational“ Jim schaut nun doch einmal zu The End herüber, aber auch er bleibt konsequent und ernst, man sollte meinen seine letzten Worte würden einen Blick voller Stolz mit sich bringen, vielmehr ist die Mimik weiterhin fordernd und streng. Doch End hält dem Stand und kontert seinerseits mit einer dominanten Ausstrahlung. Corleone dreht sich wieder zur Kamera.
James Corleone: „Nicht mal ich weiß, warum und wieso The End dort auf der Straße gelandet ist, was er durchmachen musste, um dahin zu kommen, wo ich ihn fand. Aber er hat keine Ausreden erfunden. Er wusste, was er will und er nahm es sich. Egal um welchen Preis. Ich habe gesehen, wie er dafür gekämpft hat, dass zu bekommen, was er will. Das ist eine ganz besondere Qualität.“
Erneut folgt eine Pause, die Anspannung die sowohl von Corleone, als auch von End ausgeht, ist nach wie vor enorm.
James Corleone: „Er weiß was er will und er nimmt sich, was er will und jetzt im Moment, will er dich: Alex Ricks.“
Mit diesen Worten tritt Corleone nun aus dem Kamerabild hinaus. End verharrt nun noch einige Sekunden, bis er schließlich hinter die Kamera tritt und sie aufnimmt, scheinbar versucht er sich nun selbst als Kameramann. Es wird relativ schnell deutlich, wieso das so ist… er hält die Kamera nun auf den Boden. Dort befindet sich ein bewusstloser Thomas Camden mit sichtbaren Verletzungen an Körper und Gesicht. Der blaue Schein des Raumes schafft es ziemlich gut dieses unschöne Bild zu beleuchten. End zoomt nun vor allem auf Camdens Gesicht heran und flüstert dabei noch einige Worte…
The End: „Anarchy is coming.”
Damit endet die Szene.
Es ist schon wieder passiert. Schon wieder ist er im Ring und muss mit ansehen, wie Keek Hathaway feiert. Danny Rickson hat wieder verloren.
Pete: „Reden wir Hathaways Leistung nicht klein. Mit dem, was er heute gezeigt hat, ist ein Gewinn des Schlüssels nicht unmöglich. Aber die erneute Niederlage von Rickson…das ist schon nah dran an der Sensation.“ Sven: „Vom Besten aller Zeiten zum Problemfall? Oder ist es dafür noch zu früh?“
Da ist, anders als beim PPV, kein Unglaube in Ricksons Blick. Er wirkt nicht einmal besonders erschüttert, nicht müde. Auf eine seltsame Art und Weise spiegelt sich eine Fokussierung in seinem Gesicht wieder, als würden die Geschehnisse der letzten Minuten an ihm vorbeigehen.
„KEEK!“ „KEEK!“ „KEEK!“
Der Namibianer feiert in der Ringmitte mit seinen Fans dem Sieg, als ihm plötzlich Rickson gegenübersteht. Ein Mikrofon ist in die Hand des Engländers gelangt.
Danny Rickson: „Stoppt die Musik.“
Ricksons Wort hat Gewicht: Augenblicklich kommt die Regie dem Wunsch des Engländers nach. Keek wirkt irritierend, scheint kurz davor, WÜTEND zu werden.
Danny Rickson: „Nichts gegen dich, Keek. Im Gegenteil. Ich gratuliere dir.“
Und tatsächlich hält dem Namibianer die Hand hin. Keek überlegt einen Moment, blickt in die Massen um ihn herum. Jeder scheint eine Meinung preisgeben zu wollen. Von „Tu es!“ bis Warnungen, dass er angegriffen wird, ist alles dabei.
Keek schlägt ein. „KEEK!“ „RICKSON!“
Danny Rickson: „Vielleicht gewinnst du den Schlüssel, vielleicht wird auch dieses Match als dein größter Erfolg in Erinnerung bleiben. Whatever. Auf jeden Fall hast du heute Abend verdient gewonnen, weil ich…ich habe es verbockt. Dennoch herzlichen Glückwunsch. Aber bitte gönne mir einen Moment. Mit DEM da draußen!“
Fingerzeig auf Garrison Gaeta. Buhrufe im Publikum, als dass überraschte Gesicht Gaetas auf der Videoleinwand gezeigt wird. Keek wiederum versteht den Wink und bewegt sich nach einem letzten Jubel Richtung Backstagebereich.
Danny Rickson: „Garrison. Als ich beim PPV verloren habe, da war ich wütend, entsetzt, todtraurig zugleich. Und vor allem, das gebe ich zu, haben mich deine Worte getroffen. Ich glaube, man wird von manchen Dingen besonders getroffen, wenn man selbst daran glaubt, dass ein Stückchen Wahrheit drinsteckt. Und das hast du geschafft mit deinen Worten nach dem Kampf. Für einen Moment habe ich geglaubt, dass ich wirklich über den Zenit hinaus bin. Wollte das fast als Grund, fast als Ausrede für meine Niederlage nutzen…“
Gaeta weiß die Worte nicht zu deuten. Soll er geschmeichelt sein oder was erwartet ihn? Er wirkt wachsam, das überlegene Lächeln auf dem Gesicht ist vorhanden, doch wirkt wie eingefroren.
Danny Rickson: „Ich könnte nach heute Abend wieder genauso verzweifelt sein wie beim PPV. Meinen Plan als gescheitert sehen, weil ich abermals verloren habe…doch heute ist alles anders. Denn ich weiß, warum ich verloren habe.“
Er atmet tief durch.
Danny Rickson: „Wegen dir.“
Amüsiertes Lächeln bei Gaeta, der sich entspannt auf die Kante des Kommentatorenpultes gesetzt hat und Ricksons Worte mit unhörbarem Trashtalk begleitet.
Danny Rickson: „Damit meine ich nicht deine Ablenkung. Das habe ich mir selbst zuzuschreiben, so einen Anfängerfehler darf ich nicht machen. Ich meine damit, dass deine gesamte Anwesenheit heute dazu geführt hat, dass ich nicht bei der Sache war. Wie ich dich da draußen sitzen sah mit der ganzen Arroganz der letzten Wochen. Wie wütend du mich mit deinem Verhalten vor dem PPV gemacht hast.“
Das nimmt der Italiener eher als Kompliment. Ein Lächeln auf den Lippen des Volkstribuns.
Danny Rickson: „Bei jeder Faust, die in Keeks Gesicht landete, bei jedem Kick in seine Magengrube dachte ich nur eins: Dass du es sein solltest, der wegen mir leidet. Ich hätte liebend gerne gewonnen, doch noch lieber dich im Ring gehabt. Und alles aus dir rausprügeln, das du dazu verwendest hast, aus meiner Challenge einen Witz zu machen. Ich habe die #RicksonTeamChallenge ausgerufen, damit ich einen Traum erfüllen kann und ich habe es meinem Partner verdammt einfach machen wollen, indem er an meiner Seite glänzt. Ich hätte einen Henry Phoenix Jr. trainiert, bis er ein richtiger Wrestler ist. Ich hätte einen Braden Hero aus der Versenkung holen können. Ich hätte einen Neuling wie Taiwo scheinen lassen.“
Gespannte Schultern, ein Gesicht vor Härte verzerrt. Nicht ein Hauch Ironie schwingt in Ricksons Worten mit.
Danny Rickson: „Alles, was ich gebraucht hätte, wäre ein bisschen Willen zur Mitarbeit bei meinem Partner. Doch ich bekam dich. Und ja, das kotzt mich an. Doch du bist immer noch mein Partner und ich werde dieses Team nicht aufgeben. Auch wenn es bedeutet, dass ich dein Spiel mitspielen muss.“
Gaeta stößt sich vom Pult ab, tigert vor dem Ring auf und ab.
Danny Rickson: „Ich kann dir Respekt nicht einreden, das habe ich verstanden. Doch kann ich ihn dir vielleicht…einprügeln?“
Es wird unruhig in der Halle. Die Fans gieren nach Action.
Danny Rickson: „Ich weiß nicht, wie ernst du dein Gerede meinst, dass ich es nicht mehr draufhabe. Doch ich kenne nur einen Weg, dir das Gegenteil zu beweisen. Deswegen, Garrison, fordere ich dich für kommende Woche heraus.“
„YES!“ „YES!“ „YES!“
Danny Rickson: „Wenn ich gewinne, will ich nicht. Du musst nicht versprechen, ich werde dich zu nichts zwingen. Ich will einfach nur, dass du siehst, wer von uns beiden der Bessere ist. Wenn du aber gewinnst…“
Die einzig logische Möglichkeit für Gaeta, dessen Gesicht plötzlich aufmerksamer wird.
Danny Rickson: „…dann mach, was du willst. Dann werde ich dich nicht mehr davon abhalten. Dich nicht umstimmen wollen. Ich werde die Vereinbarung der #RicksonTeamChallenge auflösen, wenn du das möchtest. Du kannst Singles-Wrestler sein, du kannst auch einfach dein Gehalt kassieren und Feste feiern. Aber vorher musst du gegen mich kämpfen, damit wir dieses Geplänkel, das seit Monaten vor sich geht, beenden.“
Er spielt den verbalen Ball zu Gaeta. Der hebt sein Mikrofon mit entnervender Langsamkeit.
Garrison Gaeta: „Mächtige Worte, mächtige Selbstüberschätzung. Doch…“
Noch immer machen die Fans deutlich, ob sie diesen Kampf sehen wollen. Laute „YES!“-Rufe durchbrechen die Stille von Gaetas Kunstpause.
Garrison Gaeta: „…ein Volkstribun gibt dem Pöbel, wonach dieser giert. Ich akzeptiere. Rickson gegen Gaeta. Bei War Evening. In zwei Wochen.“
Im Backstagebereich, mal wieder, sehen wir den bronzenen Hünen Steve Steel, der schon drauf und ran ist, in Richtung Stage zu laufen, da jetzt bald der Main Event des Abends ansteht. Steve macht an einer großen Roadiekiste auf dem Flur noch einige Dehnübungen, als plötzlich Percy Addams und Rider McKnight die Szenerie entern.
Percy Addams: „Hey, Steve! … Da bist du ja!“ Rider McKnight: „Boss, da sind wir … (keuch) … w-wir können los…“
Percy und Rider sind ziemlich außer Puste, scheinbar haben sie den New Breed-Anführer schon überall gesucht. Der Modellathlet ist in voller Ringmontur, diesmal eine hellblau-blitzende Badehose und dazu passende Stiefel, das Wiesel Addams hat seine für ihn typische Lederjacke an, aus deren Tasche man deutlich einen schwarzen Taser herausgucken sieht. Steel blickt die beiden an und nickt ihnen dann lächelnd zu.
Steve Steel: „Hach, ihr zwei treuen Seelen! Ihr seid wirklich wahre New-Breed-Member, immer bereit, für die Gemeinschaft einzutreten und sich selbst hintanzustellen! So lob ich mir das! Aber heute… muss und werde ich diesen Weg allein gehen, jawoll!“
Percy und Rider ächzen beide gleichzeitig geschockt auf. Was zum…?! Hat er das gerade wirklich gesagt?! Steve Steel sieht die verwunderten Blicke seiner beiden Mitstreiter und führt weiter aus.
Steve Steel: „Ja, seht mal, ihr zwei: Ich habe hier eine Riesenchance bekommen, die ich ergreifen will, ja die ich auch ergreifen WERDE!!! Aber das muss ich allein machen. Ich habe es mir durch gute Leistungen verdient, in diesem Schlüsselmatch zu stehen, und nun will ich auch einen Schritt weitergehen. Ich will dieses Match gewinnen! Und dann will ich ein GFCW World Heavyweight Championship-Match gewinnen! Gegen wen auch immer! Und dann will ich ein großer World Champion sein und meinen Titel viele, ach was unzählige Male in gigantischen Matches-of-the-Year verteidigen, gegen solche Leute wie Schwanenburg oder Zereo Killer! Letzterem werde ich heute Abend schon einmal zeigen, dass mit mir zu rechnen ist, hehe! Doch all das MUSS ICH ALLEIN MACHEN!!! DENN ICH WERDE DANN AUF DEM THRON SEIN, ICH STEVE STEEL, UND NICHT THE NEW BREED, MUAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!!! STEVE STEEL IST DER GRÖSSTE WRESTLER ALLER ZEITEN UND ENDLICH BEKOMME ICH DIE CHANCE, DAS AUCH ALLEN ZU BEWEISEN, DAZU BRAUCHE ICH EURE HILFE NICHT!!!“
Jetzt ist auch der bronzed Adonis regelrecht außer Puste, nachdem er sich so in Rage geredet hat.
Steve Steel: „Seid bereit, meine Freunde, für den Coup des Jahrhunderts, seid bereit für den teuflischsten Pakt, hehehe!!! Und keine Angst: Auch eure großen Momente werden kommen, das ist ganz klar. Nämlich dann, wenn ICH CHAMPION BIN, HOHOHO!!! Dann habt ihr die Ehre, dem bronzenen König treu zu dienen und meine Angelegenheiten zu regeln, wenn ich verhindert bin. Dazu habe ich euch zwei handverlesen ausgesucht.“
Nachdem Percy Addams und Rider McKnight zunächst etwas verdutzt geguckt hatten, freuen sie sich jetzt, beide strahlen regelrecht über das ganze Gesicht!
Percy Addams und Rider McKnight: „Jaaa, klasse! Lang lebe der König, lang lebe der König!“
Und mit diesen Bejubelungen der beiden einfachen Member macht der bronzene Adonis sich auf Richtung Seilgeviert, während Addams und McKnight zurückbleiben und ihrem Chef weiter zu jubeln, während die Kamera ausfadet.
Frisch geduscht sitzt er auf einem Plastikstuhl. Das Whey Isolat schmeckt auch nicht wie sonst. Eigentlich ist es eine von Desmond Briggs liebsten Geschmacksrichtungen. Doch gerade heute will ihm Ice Cream Vanilla nicht schmecken. Er verzieht sogar beim Trinken angewidert das Gesicht, während er noch ein paar BCAAs einwirft. Die weißen Jordans an seinen Füßen, die ihm sonst ein gewisses Gefühl von Stolz vermitteln, da er sie vom ersten GFCW Geld gekauft hat, sorgen für nichts in ihm.
Desmond Briggs: „Was soll ich sagen? Ich schaffe es nicht einen klaren Sieg gegen Aiden Rotari einzufahren. Ich habe bisher keines meiner Matches clean gewonnen. Andere würden sich über Countouts oder Siege durch Mithilfe freuen. Aber ich nicht!“
Desmond erhebt sich ruckartig, sodass der Stuhl nach hinten fällt. Der Whey Shake wird wütend auf den Boden geworfen, sodass das Whey in alle Richtungen spritzt und der Plastikshaker kaputtgeht!
Desmond Briggs: „Ich habe das Ziel mich eines schönen Tages auf Titeljagd zu begeben. Sei es Morbeus, sei es Lionel Jannek. Eines schönen Tages will ich diese Männer jagen, aber wie soll ich das bitte wenn ich Aiden Rotari nicht mal in einem normalen Match clean besiegen kann!?“
Desmond macht kurz Pause und er scheint sich etwas beruhigt zu haben, während er starr in die Kamera sieht.
Desmond Briggs: „Es gibt genug Freaks hier wie Bartholomäus. Es gibt genug arrogante Superstars wie dieser Player oder Garrison Gaeta! Aber eines gab es bisher nicht. Die Stimme des kleinen Mannes, der hart für sein Geld arbeiten muss. Der jeden Tag am Fließband sich abrackert und malocht wie ein Tier. Die Stimme der Hausfrau, die jeden Tag die Kinder hütet und kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht. Ich bin diese Stimme und kämpfe für euch! Desmond Briggs kämpft im Namen der Normalos in einem Käfig voller Verrückter und ich verspreche euch die zukünftigen Siege clean zu holen!“
Der Plastikstuhl wird wieder hingestellt und der schwarze Muskelberg setzt sich drauf, während sein Blick weiterhin starr auf die Kamera fokussiert ist.
Desmond Briggs: „Aiden Rotari! Höre mir jetzt genau zu. Hier in Freiburg hat unsere Geschichte kein Ende genommen. Ich weiß ich kann dich clean besiegen und ich werde dich clean besiegen! Ich werde so lange trainieren bis ich es endlich geschafft habe dich zur Aufgabe zu zwingen oder bis 3 zu schultern! Diese Sache zwischen uns kann so nicht zu Ende sein und ich glaube auch, dass du ähnlich denkst und fühlst. Schon bald sehen wir uns wieder im Ring und dann wird das Kapitel enden. Verlass dich drauf…“
Fade out
Alex Ricks wirkt nicht zufrieden. Er steht dort im Türrahmen, die Arme hinter seinem Rücken ineinandergelegt. Mit müdem und trotzdem durchdringenden Blick schaut er schräg nach unten vor sich, die Kamera steht seitlich neben ihm, kann eine Wasserflasche hinter Ricks‘ Rücken einfangen. Zeigt, wie sich die Lippen und der Kiefer des Mathematikers mahlend bewegen. Dann schnauft er nach einigen Sekunden. Er geht einen Schritt nach vorn, nimmt die Hände auseinander, geht in die Hocke, präsentiert die Wasserflasche und bietet sie Thomas Camden an, der noch immer dort in diesem dunklen Raum sitzt, sich weiterhin die Stirn hält und die Flasche mit schmerzverrtem Gesicht dankend abwinkt. „Ne danke, lass mal.“ Ricks geht nicht darauf ein, er präsentiert die Flasche einfach weiterhin. Und weiter Und weiter Und weiter Bis Camden mit einem Seufzer doch endlich mal die Hand von der Stirn löst, eine ordentliche Beule präsentiert und die Flasche aufschraubt um danach einen großen Schluck zu nehmen. Ricks registriert, reagiert nicht, er schaut nur, wartet ab, bis Camden die Flasche wieder absetzt. Mit ruhiger Stimme begegnet der Mathematiker seinem „Schützling“.
Alex: „Du wirst dich weiterhin allein um The End kümmern?“
Thomas hat die Flasche mittlerweile fester umgriffen und sich an die Stirn gedrückt. Ein erlösendes, tiefes „Oooaah“ kriecht aus seiner Lunge. Mit geschlossenen, zusammengekniffenen Augen schüttelt den Kopf.
Thomas: „Ich will hier einfach in Ruhe kämpfen.“
Der Freiburger schnauft erneut, stemmt seine Hände auf seine Oberschenkel und drückt sich in die Senkrechte. Dann bietet er dem Mann aus Oregon die Hand an…alle Freundlichkeit geht dort hinein, für die Stimmlage bleibt nur noch Leere übrig.
Alex: „Dann tu das, Thomas. Du sagtest doch The End gehört dir. Hier findest du ihn nicht.“
Camden schiebt die Flasche zur Seite, schaut seinen Lehrer durch die halbgeöffneten Augen an, setzt den Ansatz eines Grinsens auf. Zumindest zuckt ein Mundwinkel. Dann nimmt er den Handschlag an, lässt sich mit Mühe auf die Beine hieven. So stehen sie sich gegenüber. Ein letztes Mal schaut Thomas hinter sich, auf die Stelle wo er gerade noch am Boden lag. Sieht sogar noch Flecken von ihm an der Kalkwand. Wieder schüttelt er den Kopf. Dann spricht er, halb zu sich selbst, halb zu Ricks, halb zu den Fans, halb zu End, mit dieser Aufzählung definitiv nicht zu einem Mathelehrer. Ein Kommentar, der seine aktuelle Gemütslage vielleicht ganz gut zusammenfasst. Ein Kommentar, den Ricks in dieser Form nicht hören will.
Thomas: „Muss wohl.“
|