Wir befinden uns ein weiteres Mal im berüchtigten Berghain. Provisorische Umkleidekabinen auf dem Level 0 wurden mittlerweile auch errichtet. Die Gegner der Foundation sind mittlerweile auch in diesem monströsen und für eine Wrestlinglocation durchaus ungewöhnlichen Ort eingekehrt.


Die Kamera zeigt nun auf einen der Protagonisten des Elimination Matches: Niander Cassady-Taylor. Der Mann aus Kentucky ist bereits für das Match umgezogen und raucht genüsslich mit verschränkten Armen dastehend eine Zigarette. Neben ihm stehen die drei Routiniers, die diese Liga schon vor zwanzig Jahren geprägt haben und noch heute relevant sind: Thor, Bomb und der zurückgekehrte Odin.


NCT: „Hmm, ich spüre es. Heute liegt was in der Luft. Die finale Abrechnung. Heute werden wir es zu Ende bringen. Panzer rollen über Pflanzen. Raymond Douglas wird endlich seine gerechten Strafe bekommen……“


Niander schaut zu den ihm zustimmenden Haudegen von „Der Wahrheit“ und zieht dann noch einmal kräftig seine Mentholzigarette auf Lunge…


NCT: „Aber wir müssen nochmal kurz hier unsere Taktik für das Match besprechen. Die Foundation Jungs haben wir ja eh im Sack. Aber wir müssen noch darüber sprechen wie wir mit Camden und auch mit dem gestörten Serben umgehen sollen….“

Tha Bomb legt NCT seine Hand auf die Schulter: „Niander mein neuer Freund. Mach dir da mal keine großen Sorgen.“

NCT: „Sorgen?!...Ich mache mir keine Sorgen...“


Er schaut an Tha Bomb vorbei. Thor und Odin...zwei Jünger des Schmerzes und der Zerstörung starren sich schnaufend an. Es scheint so als ob sie sich gleich an die Gurgel gehen wollen.


NCT: „Wenn ich die beiden Typen da hinter dir sehe habe ich mich ehrlich gesagt noch nie mehr auf ein Match gefreut.“

Tha Bomb grinst verschmitzt: „Oh Niander du kannst dir nicht im Ansatz vorstellen was die beiden hier im Berghain veranstalten werden.“

NCT: „Ich bin sehr froh das ich diesen Schuppen hier nochmal in Gänze sehen darf. Odin hat seit seiner Rückkehr immer nur vor sich hergemurmelt...Schmerz...Zerstörung...Hass...Dalmi...Knochen brechen...Der Typ macht mir Angst. Ich mag ihn gar nicht ansprechen.“


Tha Bomb hat sich neben ihn gestellt und die beiden schauen sich die Gründer der Gods of Asgard an. Thor nickt Odin zu. Dieser nickt zurück und beide lachen. Sie lachen das der Hall sich in den großen Räumen wie ein Donnerhall anhört.


Tha Bomb: „Niander...du fragtest nach der Taktik...glaubst du das wir eine Taktik brauchen?


Niander schüttelt mit dem Kopf.


Tha Bomb: „Glaubst du das die beiden Hundesöhne da...“


Thor und Odin schauen Tha Bomb grimmig an. Dieser zeigt den beiden liebevoll den Mittelfinger. Odins Auge zuckt.


Tha Bomb: „Glaubst du das die beiden empfänglich sind für irgendeine eine Art von Taktik?“


Niander schüttelt erneut mit dem Kopf.


Tha Bomb: „Sobald später der Referee das „Match“ einläutet wird sich das Berghain in die neun Ebenen der Hölle verwandeln. Nichts...aber auch rein gar nix wird an seinem Platz bleiben.“


Tha Bombs Stimme bebt und wird lauter und lauter. Thor und Odin schauen ihren ehemaligen Feind mit konzentriertem Blick an.


Tha Bomb: „Niemand...weder Max...noch Slay...noch Camden oder der verrückte Serbe...keiner wird dieses Gebäude so verlassen wie sie es betreten haben. Das Berghain ist bekannt für seine harte Tür.“


Niander: „Die härteste der Welt...“


Odin tritt Niander entgegen.


Odin: „Die härteste Tür der Welt?“


Niander nickt.


Thor: „Hier kommt man nicht so leicht rein?“


Niander nickt erneut.


Tha Bomb: „Die härteste Tür der Welt....Odin...Ich glaube es wird dein Job sein zu überprüfen WIE hart diese Tür ist.“


Odin grinst.


Thor: „Reinkommen ist schon schwer genug.“

Niander: „Die Echse ist ein harter Hund. Der lässt kaum einen rein.“

Thor ballt seine Fäuste: „Das mag ja gut sein...vielleicht muss ich diesem Türsteher noch einen kleinen Besuch abstatten das er seinen Job auch richtig macht heute Abend.“

Tha Bomb: „Aber wir sind doch schon drin.“

Thor: „Wer spricht denn von uns du Made?!“

Tha Bomb: „Na und wenn er die Fisting for Future samt Geschwüre meinst...lässt er sie nicht rein...haben wir keinen Spaß....“

Thor: „Wer spricht denn davon das er sie nicht reinlassen soll?“


Tha Bomb schaut Niander an und beiden zucken fragend mit den Schultern.


Thor: „Wenn wir erstmal anfangen, wenn Odin, wenn Thor, wenn der Marlboro Mann Niander hier und Tha Bomb die Made den Anfang vom Ende des Berghain einleiten...“


Die vier stehen sich nun im Kreis gegenüber. Während Thor auf jeden einzelnen deutet verfinstert sich seine Miene zusehends.


Thor: „Wenn die vier Reiter der Apokalypse in den Feldzug des Schmerzes und der Zerstörung ziehen...dann HOFFE ICH FÜR DEN TÜRSTEHER DAS DIESE SOGENANNTE HÄRTESTE TÜR DEUTSCHLANDS AUCH KEINEN RAUSLÄSST!!!!“


Vorfreudig grinsen sich die vier Männer an, stimmen sich gegenseitig zu, bis diese vorweihnachtliche Stimmung aber wieder ein wenig abgekühlt wird. Abgekühlt durch die womöglich eisigste Stimme der Liga. Ruhig, monoton, abgeklärt aus dem Hintergrund…


Alex: „Wie ich sehe, seid ihr mit der Taktikbesprechung schon fertig.“


Der Kreis der vier Männer des Elimination Matches öffnet sich, die Augen richten sich zum Mathematiker, der hinter einem Pfeiler auftaucht und auf die vier zugeht. Die Hände hinter dem Rücken schaut er fast schon wie ein Feldmarschall prüfend auf jeden einzelnen seiner heutigen indirekten Mitstreiter.


Alex: „Vier Männer, entschlossen und kampfbereit. Odin, Thor, Tha Bomb, Niander Cassady Taylor…ich weiß, ihr habt mehr Kraft als eure Gegner…aber hier…“


Er lässt seine rechte Hand einmal durch die Halle fahren, schaut beiläufig zur Seite.


Alex: „hier ist das Gebiet von Max Moustache und Slay Oakland. Wer von euch kennt diesen Ort und seine Vorteile hier besser als die beiden? Wer von euch kann diesen Ort besser nutzen als die beiden?“


Der Blick geht wieder zur Gruppe, deren Mienen sich kollektiv verfinstern.


Alex: „Und wer von euch will sich in einem Kampf wie diesem mit Kriss Dalmi messen? Einem Gegner, für den der heutige Abend noch nicht einmal im Ansatz das Wahnsinnigste ist, was er erlebt hat? Ein Mann, auf den du dich nicht vorbereiten kannst, weil er im Kampf selber nicht weiß, was er als Nächstes tun wird?“


Er geht einen Schritt näher auf die Gruppe zu. Seine Augenbrauen ziehen sich ein wenig zusammen, die Stimme wird ein wenig leiser, der Hall durch den in diesem Moment leeren Berghain nimmt ab.


Alex: „Jeder von euch will kämpfen. Gut. Bloße Gewalt wird euch heute aber nicht reichen. Vergesst das nicht….und nun entschuldigt mich.“


So dreht er sich schon wieder ab und lässt die vier so schnell hinter sich, wie er gekommen ist. Zumindest in der Theorie hält ihn ein Ruf des Texaners aber auf.


NCT: „Du hast jemanden vergessen…Thomas Camden. Deinen Schüler. Wird er dieses Mal nach UNSEREN REGELN spielen, Ricks? Weißt du was er machen wird? ER hat mir meinen Triumpf im Inferno-Match gekostet. Ich hatte Raymond am Boden und die Fackel brannte lichterloh in meiner Hand….als dein Irrlichtender Schüler uns…nein mir in die Quere gekommen ist! Es wäre besser für dich Graf Zahl, wenn dieses Mal kein GOTT VERDAMMTES STÖRFEUER uns in die Parade fährt!“


Der Mathematiker dreht sich nicht mehr um. Der Kamera bleibt nur seine Hinteransicht, wie sich der Kopf bei Taylors Worten hebt, wie er langsam nickt. Sonst tut sich an der Körperhaltung wenig. Ein kurzes „Hmm“ wird ins Berghain gestoßen.


Alex: „Thomas? Thomas ist gut. Und wenn du es genau wissen willst, Niander Cassady Taylor…dann ist Thomas heute unser stärkster Gegner.“


So setzt sich der Freiburger wieder in Gang und die vier Männer des Berghain Brawls bleiben stirnrunzelnd zurück…genauso wie ein kleines, aber feines fünfbuchstabiges Wort…unser.



Immer noch unter Schock sitzt Rob mit Sid draußen vor der Halle auf einigen Klappstühlen um zu Rauchen und Bier zu trinken.


Rob: „Dass war der endgültige Beweis Sid. Garrison Gaeta und Danny Rickson sind komplett verrückt. Ein Kreuzzug um alle in ihre Formen zu pressen. Sie haben Bier welches ihnen nicht gehörte vernichtet ohne es zu trinken. Bier welches nur zum Genuß gedacht war. Es hat doch niemanden was getan? Wer tut so etwas Sid ich fasse es nicht.


Rob ist sichtlich fast den Tränen nahe als er um Fassung ringt und zitternd an seiner Kippe zieht.


Sid: Eiskalt.... Es war eine eiskalte Tat... Es hat den Stapler genommen.... und er hat ihn eingesetzt... gegen unsere Palette.... Es war überall... Bier...


Langsam führt auch Sid dann seine Fluppe zum Zahn. Dabei Rob nimmt sich weiterhin zusammen nicht zu weinen auch wenn es ihm schwer fällt.


Rob: „Stolz und Ignorant gehen sie zu Werke. Zerstören etwas dessen Schönheit sie nur einfach nicht begreifen können. Erst Urban Ultras, jetzt Beauty and the Best. Wann werden Die Menschen endlich aufhören den Alkohol zu verteufeln? Wann?“


Mit fragendem Blick wendet er sich an Sid


Sid: Ich weiß des nicht Rob... Aber Fortuna ist uns nicht wohl gesonnen.... Ständig stolpern wir in so eine Scheiße! Es fing alles so gut an mit dem Turnier... Jetzt Kämpfen wir wieder gegen einen falsch-gepolten Neurotiker.


Rob beißt wütend auf die Zähne während er die verglimmende Zigarette in die Pfütze wirft.


Rob: „....und genau darum werden sie scheitern. Ihre Ideale sind Falsch und ihre vorgeschobenen Motive nur Schall und Rauch! Sie sind von Grund auf Falsch und darum kann ihre Mission keinen Erfolg haben. Wir sind die Auserwählten und sie werden an uns zerbrechen wie die Palette heute Abend.


Er springt auf und stellt sich in den feucht regnerischen Wind von Berlin. Ergriffen und berauscht von seinen eigenen Worten fährt er fort.


„Wir sind die Auserwählten! Das Licht im Dunkeln und wir kämpfen für die Freiheit selbst zu entscheiden ob wann und wie man zu feiern, zu saufen und zu kotzen hat! Und ich scheiß auf jegliche Ökogrütze und Engstirnigkeit!“


Wütend mit einem Bier in der Hand breitet er die die Arme zum Himmel.


Rob: „Hört ihr das Danny Rickson? Garrison Gaeta? Morbeus? Ihr bekommt uns nicht klein! Ihr habt keine Chance! Wir sind unverwundbar.... unbesigbar wir....“


Da fährt ein Auto hinter ihnen etwas zu nah an ihnen vorbei und Rob bekommt eine volle Ladung Wasser über seine Toga.


Noch in Pose läuft das Wasser an ihm herab und er steht da wie eine begossene Straßenbegrenzung.

Langsam atmet er ein und aus.


Rob: „Dass ist kein Rückschlag!“


Sid beißt in seine Dose um das Lachen zu unterdrücken. Atem zittrig ein und aus, dann tief aus. Leicht schelmisch im Ton wird notiert.


Sid: Das Jahr hat uns mit allen Wassern gewaschen! Mit deinem Siegeswillen und unserer Synergie als Team ist es doch ein Klacks zwei Tag-Team-Touristen in einem Zweckbündnis den Einlauf ihres Lebens zu verpassen!


Gym Wars-Match:

Steve Steel vs. Desmond Briggs

Referee: Karo Herzog

Sven: „Ab geht's das erste Mal außerhalb der Halle, wo wir jetzt die ersten Bilder aus "Heiners Hotter Muckibude" in Berlin sehen. Es steht das Gym Wars Match zwischen dem "Raw Black Diamond" Desmond Briggs und dem "Bronzed Adonis" Steve Steel an!"

Pete: „Genau, Sven. Das Gym wird von den 2 Muskelpaketen auseinandergenommen werden. Also lass uns keine Zeit verlieren und direkt rüber ins Gym geben."


Die Kamera gibt in das heruntergekommene Oldschool Gym. Spülgeräusche sind zu hören, als Desmond Briggs aus der Kabine kommt. Ein fragender Blick zu Karo Herzog, die sich auf das Jungs Klo gewagt hat.


Desmond Briggs: „Ist der Boi da?"


Als Antwort kriegt der New Yorker einen Schlag ab, die ihn gegen den Spiegel befördert! Steve Steel tritt aus der Kabine daneben und das Match ist damit offiziell eröffnet! Desmond wird mit ein paar Schlägen eingedeckt und dann muss er mit dem Kopf das erste Mal das Waschbecken küssen. Benommen schwankt er in Richtung Klokabine und dreht sich im letzten Moment um, als Steve auf ihn zustürmt. Desmond lässt sich fallen und Steve Steel werden die Beinen weggezogen. Hart knallt Steve auf die Klobrille! Noch sind beide Kontrahenten ohne Blut ausgekommen.


Pete: „Desmond packt sich Steve und zieht ihn aus dem Klo. Er hämmert einmal seinen Kopf gegen die Wand und dann geht es in Richtung Cardio Ecke."

Sven: „Da fühlt sich Steve auf kein Fall wohl. Ich glaube nicht, dass er viel Cardio macht..."


Desmond gibt Steve einen Kick in den Magen...


DDT auf den Boden!!!


Desmond nimmt schaltet das Laufband an und zieht Steve nach oben, aber der kontert mit einem Low Blow!


Sven: „Blöd von Desmond. Diese Sekunden nutzt ein so erfahrener Athlet wie Steve zur Erholung und um seinen Schlachtplan zu überarbeiten. Er zieht Desmond nach oben. Harter Kick in den Magen des Bronzed Adonis."

Pete: „Steve lächelt arrogant Desmond an und..."


Spine Buster auf das Laufband!


Der Raw Black Diamond rollt vom Laufband und hält sich schmerzend den Rücken. Doch Steve Steel lässt ihm keine Ruhe. Er nimmt ihn wieder hoch und es gibt einen Scoop Slam auf das Laufband. Desmond wird keine Zeit zur Erholung gelassen, als er mit einem zweiten Scoop Slam auf das Band geworfen wird und das Laufband zusammenbricht!


Pete: „Die Spirale an Brutalität geht also los und Steve hat klar das Heft in der Hand."

Sven: „Oha! Wird auf jeden Fall gleich höher, Pete. Steve hat etwas von dem Gestänge des Laufbands herausgefummelt und will damit zuschlagen...aber Desmond dreht sich weg! Der Schlag geht auf den Boden und durch den Schwung verliert Steve die Stange."


Desmond stemmt sich in die Höhe und schlägt auf Steve ein. Steve wird von Desmond mit einem Whip gegen mehrere Cardio Geräte geworfen, die mit Steve gemeinsam umfallen. Desmond lässt Steve keine Zeit, sondern zieht ihn hoch und wirf ihn seinerseits mit einem Scoop Slam in die Cardio Geräte. Steve krümmt sich vor Schmerzen, während der New Yorker auf einem Knie ist und nach Luft schnappt.


Sven: „Desmond kommt auf die Beine und zieht Steve wieder hoch. Er lässt ihm keine Ruhe."


Snap Suplex!


Desmond hakt das Bein ein und covert den Bronzed Adonis das erste Mal.


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...Kick out!


Briggs lächelt leicht und zieht Steve nach oben, der sich mit einem Fingerpoke von den Attacken befreien kann.


Pete: „Steve Steel mit einer unfairen Aktion erkauft sich Zeit und nutzt den Moment für einen harten Discuss Punch gegen Desmond, der ihn in die Cardio Geräte schleudert!"

Sven „Der New Yorker kommt schwankend hoch und sofort ist Steve wieder da. Noch ein harter Discuss Punch des Bronzed Adonis! Der stürzt sich auf Desmond! Chokehold!"

Pete: „Steve Steel ist klar auf der Gewinnerseite und Desmond versucht dort irgendwie rauszukommen! Desmond schafft es sich irgendwie zu befreien und Steve setzt sofort mit einer Serie an Schlägen nach, die den schwarzen Muskelberg am Boden halten!"

Sven „Desmond weiß nicht wie ihm geschieht. Steve hört auf ihn zu Schlagen und erhebt sich..."


Jumping Elbow Drop!


Zwischen den zertrümmerten Cardio Geräten liegen beide Kontrahenten am Boden und beide halten sich den Rücken bzw. die Brust. Die Aktion hat wirklich SChmerzen bei beiden Männern verursacht. Der Bronzed Adonis versucht sich an einem Cover...


1...

2...

...Kick out!


Steve Steel kommt wütend hoch und sieht Karo Herzog an, aber diemacht ihm klar das es ein 2-Count war. Steve schnappt sich wieder eine Stange aus dem Cardio Gerät, während Desmond langsam auf die Beine kommt.


Bam! Schlag mit der Stange!


Steve Steel treibt Desmond Briggs mit der Stange in den Freihantelbereich, aber der Raw Black Diamond fängt nicht an zu bluten. Ein weiter harter Schlag trifft Desmond und dieser geht zu Boden! Steve versucht mit einem Pin den Sack zu zumachen.


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2...

...Kick out!


Mehrfach schlägt Steel mit der Stange auf den New Yorker ein. Wutschreie verlassen den vor Babyöl triefenden Mann, als die Stange imme wieder Desmonds Oberkörper malträtiert. Der letzte Schlag trifft den Kopf und jetzt bildet sich einer kleine Blutspur am Kopf des Mannes.


Sven: „Das ist es endlich! Endlich spritzt Blut!!"

Pete: „Wieder versucht sich Steve Steel an einem Pinfall..."


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...Kick out!


Steve geht entnervt auf und ab und sucht nach der nächsten Möglichkeit Desmond zu beackern, als dieser überraschend schnell wieder auf die Beine kommt. Vom Blut gezeichnet steht er vor dem Rack mit den Hanteln. Steve Steel dreht sich um und sieht entnervt zu Desmond. Die "Just bring it" Geste vom New Yorker macht Steve wütend und der Bronzed Adonis rennt ins offene Messer. Er läuft auf den New Yorker zu, als dieser sich duckt!


Back Body Drop auf die Freihanteln!


Sven: „Wieder wird der Rücken von Steve Steel in Mitleidenschaft gezogen. Steve bleibt auf dem Rack mit den Hanteln einfach mal liegen und Desmond läuft an? Was zur Hölle?"

Pete: „Oh my Gawd! Big Splash auf das Rack...Steve weicht aus! Desmond knallt alleine auf die Hanteln!!!"


Desmond rollt sich vor Schmerzen von den Hanteln und hält sich den Bauch, während Steve sich den Rücken hält. Beide werden von Karo Herzog angezählt, aber bei 4 sind beide Kontrahenten wieder oben. Zwar nicht mehr frisch, aber der Wille der zwei Fitnessjunkies ist ungebrochen. Desmond sieht bisher mitgenommener aus und das getrocknete Blut im Gesicht spricht für sich. Desmond und Steve gehen aufeinander zu und es werden Schläge ausgetauscht. Keiner von Beiden hat einen klaren Vorteil. Steve versucht sich an dem Fingerpoke, aber unbewusst dreht sich Desmond weg!


Sven: „Desmond Briggs dreht sich um die eigene Achse...Dragonclaw Sanctuary! Aber Steve kann sich ebenfalls wegdrehen!"

Pete: „Beide prügeln sich wieder etwas und es geht in Richtung einer Flachbank mit Langhantel. Das kennen wir noch von der Bench Press Challenge."


Beide hören sich auf zu prügeln und sehen auf diese Bank. Dann sehen sie sich wieder an, wieder die Bank und dann sich wieder. Sie nicken sich zu...


Sven: „Die machen das nicht wirklich, oder?"


Doch Sven! Sie packen 140 Kilo insgesamt auf die Seiten und Steve legt sich tatsächlich drunter. Er stemmt das Ding aus der Halterung und fängt an zu drücken!


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Die Hantel wird wieder in die Führung geballert und Steve kommt schnaufend hoch. Desmond legt sich nun drunter und beginnt seinerseits zu pumpen!


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Das 14. Mal klappt nicht, da Steve die Hantelstange nach unten drückt und damit die Luft abschnürt!


Sven: „Desmond Briggs versucht sich aus diesem sehr guten Versuch des Bronzed Adonis zu befreien, aber das Gewicht und der Konditionsverlust tuen ihr übriges. Das wird nichts mehr und ich glaube das er gleich aufgeben muss!"

Pete: „Nein! Mit der letzten Verzweiflung kickt Desmond ihm in den Magen und kann sich so gerade noch von der Aktion befreien! Er rollt die Hantelstange über den Körper ab und erhebt sich. Wütend sieht er zu Steve, welcher mit den Schultern zuckt und es mit seinem typischen Steve Steel Gegrinse versucht."


Doch das scheint beim New Yorker nicht zu fruchten, da dieser einen harten Punch in den Magen von Steve zeigt, was dieser mit einem Chop gegen den Brustkorb beantwortet.


Pete: „Wieder gibt es Schläge und Tritte auf beiden Seiten! Desmond scheint genug zu haben und packt sich Steve Steel einfach! Er zieht ihn mit sich vor die große Spiegelwand, die ihn keinem Gym fehlen darf."

Sven: „Du sagst es, Pete. Desmond schleudert Steve gegen die Spiegelwand!"


Der Rücken des Bronzed Adonis blutet, als dieser sich in den Scherben wälzt. Desmond verliert keine Zeit und packt sich Steve wieder. Er zieht ihn zurück auf die Füße.


Powerslam!


Erneut landet Steve, dieses Mal gemeinsam mit Desmond, in den Scherben und der New Yorker covert gleich...


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...Kick out!


Der New Yorker kommt langsam auf die Beine und zieht sich eine Glasscherbe aus dem Arm, während auf Steve sieht, der immer noch mit blutendem Rücken in den Scherben liegt. Desmond zieht ihn hoch und prügelt ihn wieder zu der Bank mit der Langhantel. Desmond hebt ihn zu einer Powerbomb hoch...


DDT auf die Flachbank!


Pete: „Steves Konter zeigt Wirkung und Desmond knallt mit dem Gesicht auf die gepolsterte Bank. Trotzdem scheint das wehgetan zu haben! Steve rollt sich sofort auf Desmond!"


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...Kick out!


Sven: „Desmond schafft den Kick out und Steve Steel kann es nich fassen. Er dreht sich zur Seite und stemmt sich mit einem Wutschrei hoch! Aber auch Desmond kommt wieder auf die Beine!"


Steve Steel und Desmond Briggs gehen wieder aufeinander zu, doch Desmond hat keine Lust auf einen weiteren Schlagabtausch. Er dreht sich um die eigene Achse...


Dragonclaw Sanctuary!!!


Pete: „Der 2. Finisher von Desmond! Der New Yorker nimmt sich drei Bänke und stapelt diese übereinander. Was hat er jetzt vor?"

Sven: „Nichts Gutes für Steve auf jeden Fall! Er zieht Steve wieder hoch und trägt ihn förmlich zu einer Art Klettergerüst für Fitness Junkies, wo du auch hangeln kannst. Desmond drückt Steve auf das Gerüst und klettert hinterher. Beidebfeinden sich nun 2,50 Meter über dem Erdboden. Was wird das bitte?"

Pete: „Desmond ballert eine harte Rechte ans Kinn von Steve und nimmt ihn mit ordentlich Anstrengung auf die Schultern! Er geht an den Rand. Unter ihnen sind die 3 Freihantelbänke, die merklich wackeln...er springt ab...oh my Gawd!!!!!!"


Death Valley Driver auf die Bänke!!!


Sven: „Eine Bank sieht noch intakt aus und die anderen 2 sind zu Bruch gegangen. Jetzt rollt sich der Raw Black Diamond auf Steve!"


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...3!!!!!


Sieger des Matches durch Pinfall: Desmond Briggs!!!


Pete: „Ein knackiges, aber intensives Match! Am Ende hat Desmond Briggs den Sieg davongetragen und hat damit Steve Steel in seine Schranken verwiesen."

Sven: „Ich bin ganz froh, dass das Match nicht 3 Tage gegangen ist. Schließlich sind wir hier nicht bei einem Zereo Killer Spotmonkey Match! Lass uns nun Backstage weiter machen, bevor es wieder zurück in den Ring geht."





Dieser Moment der Inspiration wurde Ihnen geschenkt von:

Holly Hutcherson. Life Coach. Speaker.
Offizieller Sponsor der GFCW.

Danke Holly!


Singles Match:

Ellis Diehl vs. Zane Levy (/w Luna Rosario)

Referee: Peter Cleven


Dann sehen wir die Kabine für all diejenigen, die sich noch keine eigene Kabine in der GFCW verdient haben. Die Joe Jobbers, Cereal Killers, Parns und eben auch Ellis Diehls dieser Welt. Dumpf ist die Musik aus dem Halleninneren zu hören, während das Klopfen an der Tür schon lauter wird.

Diehl sitzt dort weitgehend allein auf der Holzbank. Joe Jobber ist etwas abseits, versucht den Frischling mit einem Daumen hoch zu beruhigen und zu motivieren, doch das bemerkt der Jungspund noch nicht einmal so recht. Er sitzt dort nach vorn gelehnt und reibt sich die Handflächen vor Nervosität und Erwartung.


Ellis: „Das wird schon Ellis, das wird schon…mach dich nicht verrückt.“


Erneut klopft es an der Tür. Deutlich lauter und fordernder diesmal. Diehl lächelt in sich hinein…


Ellis: „Na gut Ellis…COME ON!“


Entschlossen brüllt er das in die Welt hinaus, sodass Joe im Hintergrund fast vom Stuhl fällt. Nur eine Sekunde später reißt Diehl die Tür auf, sodass der Crewmitarbeiter in die Kabine stolpert. Er wollte wohl offensichtlich gerade selbst die Tür öffnen.


Wir schalten in die Halle, wo das Theme weiterläuft und es wohl genau jetzt diese klassische Ruhe vor dem Sturm ist…


CAN I SCREAM


Dann fliegt der Vorhang durch die Luft und Ellis Diehl wirbelt auf die Bühne. Von den Fans verhalten bejubelt, versucht er sie mit wilden Armrucken zu motivieren und sich selbst noch weiter zu pushen, während er mit aufgeblasenen Backen auf der Rampe hoch und runter hüpft.

Einen Moment lang fährt er dieses Spielchen fort, dann geht er aber springend zum Ring, motiviert weiter die Galaxy und sich selbst. Schwungvoll springt er auf die Ringkante, hält sich am Seil fest, während er mit dem zweiten Arm weiterhin die Fans anheizt, bevor er auch damit das oberste Seil umgreift und mit einem geübten Sprung seitlich über das Seil in den Ring springt, wo er ein paar Aufwärmrunden dreht und dabei seine Schultern kreisen lässt. Erst die eine, dann die andere. Schließlich bleibt er in einer Ecke stehen und springt noch drei Mal hoch. Richtig hoch, die Knie an die Brust ziehend. Dann schlägt er energisch mit beiden Händen auf die Matte und brüllt aus voller Kehle zur Rampe…


Ellis: „KOMM HER!!!“


Pete: „Wow, ok, Ellis Diehl am Ring und am Mikrofon sind anscheinend wirklich zwei Paar Schuhe.“

Sven: „So habe ich es schon aus dem Performance Center gehört…hier sehen wir aber wohl noch einmal den Beweis. Der Junge will es wissen.“




Grüne und weiße Scheinwerfer durchleuchten die gedimmte Halle gerade genug, dass man noch eine kurze Distanz sehen kann. Und aus den Lautsprechern ertönt Three Days Grace´ „I am Machine“. Aus dem Backstagebereich schiebt sich Zane Levy durch den Vorhang, das Outfit hat sich seit seinem ersten Auftritt heute Abend nicht wirklich gewandelt, nur die bemalten Wrestlingstiefel sind neu. Ohne ein Umblicken, ohne das sonstige Innehalten, ohne eine Pose und: Ohne ein lächeln, marschiert Zane geradewegs zum Ring, so dass Luna Rosario, die hinter ihm auf die Bühne tritt erstmal ein paar Schritte rennen muss, um ihn einzuholen.

Laura: „Sein Gegner, aus Anchorage Alaska, USA, mit einem Gewicht von 78 Kilogramm. Zane. „The Purifier“ LEVYYYYYYYY!“

Doch sie kann kaum zuende sprechen, da springt Zane schon mit einem gewaltigen Satz in den Ring und wirft die Weste zu Boden. Jetzt taucht das Grinsen auf. Diehl wollte kämpfen? Bitte.


DING DING DING

Die Ringglocke bekommt nicht einmal Zeit ihren letzten Schlag vollständig verklingen zu lassen, da schießt Diehl sofort nach vorne. Mühelos dreht sich Zane aus der Clothesline heraus, dreht sich blitzartig um, doch scheint nicht zum Gegenangriff anzusetzen, wartet viel mehr auf seinen Gegner, der sofort liefert, was bestellt wurde. Ellis nimmt, ohne einmal abzustoppen, Anlauf aus den Seilen und springt mit einem wilden Flying Knee auf den Purifier zu, was der mit einem geräuschvollen Ausatmen ebenso mühelos vermeidet, wie den ersten Angriff. Der Unterschied diesmal ist allerdings, dass das Leviathan Mitglied sich entschließt zurückzuschießen. Fast schon ein Trademark des Stables, wird ein Spinning Heel Kick auf Diehls Schläfe gefeuert. Halb kann der Rookie die Attacke abblocken, halb entschließt er sich den Kick einfach zu schlucken und prescht mit einem Headbutt nach vorne, Stirn gegen Stirn. Ein ungesundes Geräusch ist quer durch die Berliner Arena zu vernehmen, als beide Kontrahenten erstmal zurücktaumeln und sich an den Ringseilen festhalten.

Pete: „Ein sehr… Stürmischer… Beginn von Ellis Diehl.“
Sven: „Falls jemand da draußen sich mal gefragt hat, weshalb wir Erfahrung so sehr einbeziehen, wenn wir unsere Favoriten benennen. Das hier ist genau der Grund. Zane spielt mit ihm und der einzige Move der sitzt ist selbstdestruktiv.“

Aber nicht ohne Wirkung. Nachdem er die Benommenheit abschüttelt, fasst Levy sich noch einmal prüfend an die Stirn, stellt nur ein klitzekleines Rinnsal aus Blut fest, befindet das für in Ordnung und feuert einen schier tödlichen Blick in Richtung Diehl, der nur breit grinst.

Mit einer ganz anderen Haltung als zuvor, mit einer gewaltbereiten Zielstrebigkeit, löst Zane sich aus den Seilen und marschiert auf Ellis zu. Auch er ist bereit weiterzumachen, findet sich im Lock- Up mit Zane wieder, doch Diehl scheint kaum zu wissen, was eigentlich gerade passiert, als Zane Mühelos den Hold überführt, den Side Headlock Takedown zeigt und am Boden ebenso Mühelos in die Side Control geht.

Pete: „Das hat Diehl jetzt völlig überfordert.“
Sven: „Und ich glaube das ist das Ende des Matches.“

Aus der dominanten Position am Boden beginnt Levy fast nach MMA-Lehrbuch in Richtung eines Kimura Locks zu arbeiten. Diehl wirkt nicht, als wüsste er, wie er sich hier verteidigen soll, doch es ist eben immer noch Pro-Wrestling und nicht MMA und so nutzt der Rookie seine ganze Kraft, um sich während Zanes mühevollem Arbeiten am Hold in die Seile zu zerren, bevor ihm der Arm aus dem Gelenk gerissen wird.

Genervt atmet Levy aus, während Cleven den 5 Count beginnt. 1. 2. Zane richtet den Arm weiter aus. 3. Mit einem Ruck reißt Zane an. Peacekeeper! 4. Füüü…. Gerade noch lässt der Purifier Diehl los, dessen Griff sofort an seine Schulter geht. Beschwichtigend hebt Zane die Hände, als er aufsteht, was ihm ein paar harsche Worte des Ringrichters einbringt. Hartnäckig beharrt Zane darauf, dass er so oft er mag Holds bis 4 noch hält, doch der Zweck der sinnlosen Diskussion wird schnell klar, als Luna am Apron den angeschlagenen Arm Ellis´ über dem untersten Seil weiter nach unten zerrt und die Schulter strapaziert.

Mit Engelsunschuld im Gesicht, lässt sie aber schließlich vom Rookie ab, und Levy gibt den Ringrichter wieder frei.

BOOOOOOOOOOOOOOO

Pete: „Die beiden schrecken echt vor nichts zurück, oder?“
Sven: „Das ist Lehrgeld, was Diehl hier zahlt. Zane hat doch gesagt es wird keine Kuscheltour.“

Einen Moment scheint Levy noch in der Abneigung der Fans zu baden, doch dann geht es zurück zum geschäftlichen. Zurück zu Ellis Diehl. Der hatte sich auf den Apron gerollt und hochgezerrt und verpasst dem herannahenden Purifier einen harten, harten Forearm. Zane taumelt zurück und Diehl katapultiert sich mit einem Spear durch die Seile in den Ring.

Levy geht zu Boden, Diehl rollt sich ab. Sofort schnellen beide zurück auf die Beine und krachend klatscht die geschlossene Faust von Diehl gehen Zanes Kopf. Das bringt ihm eine ordentliche Ermahnung vom Refferee ein und Ellis muss auch schmerzverzerrt seine eigene Hand greifen, doch der Purifier fällt wie ein Sack zu Boden und wird von Rosario sofort aus dem Ring gezerrt.

Diehl nimmt Anlauf und schießt mit ungebremster Wucht durch die Seile.

SUICIDE DIVE

Sowohl Luna als auch Zane werden brutal abgeräumt, Diehl selbst schießt fast noch weiter und kollidiert hart mit dem Nacken voran mit den Absperrungen, die sich klappernd ein wenig verschieben.

Pete: „Das sah Böse aus.“
Sven: „Motivation schön und gut, ich kann Diehl nicht absprechen, dass er Recht hatte: Er ist anders im Ring. Aber diese Rücksichtslose Offensive kann ihn genausoviel kosten, wie er damit erreichen kann.“
Pete: „Er ist nicht der erste der so kämpft. Du musst nur bis zu seinem gegner schauen.“
Sven: „Zane hat einen riskanten Stil, ja. Aber das was Diehl hier macht ist einfach nur rücksichtslos ohne jeden Plan. Rücksichtlos sich selbst gegenüber mehr als alles andere.“

4….

Der Count Out ist unerbitterlich, doch mittlerweile raffen sich beide Kontrahenten außerhalb des Rings nach oben. Und Levys Gesicht nach zu urteilen, scheint ihm bewusst zu sein, dass er sich hier durchaus in einem Fight wiedergefunden hat. Grob greift er sich Ellis und schleudert ihn erneut in die Absperrung.

5…

Zane rollt sich wieder in den Ring, während der Rookie noch damit beschäftigt ist den letzten Aufprall wegzustecken.

6…

Doch jetzt ist es Zane der Anlauf nimmt. Sprintet auf die Seile zu, springt ab, landet auf dem obersten Seil, federt in die Luft.

SHOOTING STAR PRESS

Pete: „UND ER LANDET AUF DEN FÜßEN!“
Sven: „Siehst du DAS ist der Unterschied zwischen diesen beiden riskanten Strategien!“

Hochgepusht whipt Levy Diehl jetzt zurück in den Ring. Und gelenk wie eine Katze steigt er aufs oberste Ringseil. Mit der klassischen Throat Cut geste zeigt Zane an: Hier endet das Abenteuer des Ellis Diehl.

FALLING STAR

Und Diehl reißt die Knie hoch. Schmerzverzerrt rollt der Purifier zur Seite, hält sich auf einem Knie die Rippen.

DEADLIFT GUTWRENCH

Pete: „Schau dir das an!“
Sven: „Keine Ahnung wie stark Diehl wirklich ist, aber auch bei Zane ist das schonmal beeindruckend!“

GUTWRENCH POWERBOMB

Was ein Einschlag! Doch Ellis muss erst einmal die sichtlichen Schmerzen dieses Lifts wegstecken. Irgendetwas in seinem Körper macht hier nach den Treffern neben dem Ring nicht mehr richtig mit.

Cover!

1…

2…..

Kick Out von Zane, Diehl fällt schmerzgebeutelt zur Seite, und wie ein Aasgeier stürzt Zane sich sofort auf den Rookie. Zwei Schritte Anlauf…

POISONRANA

K.O. liegt Diehl auf der Matte.

PEACEKEEPER

Genau in der Ringmitte!

Pete: „Oh oh…“
Sven: „Gute Nacht.“

Der Rookie streckt einmal den Arm in Richtung des rettenden Seils, doch seine Kräfte verlassen ihn. Schwach klopft Ellis Diehl ab.


Sieger durch Submission: Zane Levy

Ohne einen weiteren Blick, ohne auch nur aufzustehen, ohne auch nur seinen Arm erheben zu lassen, rollt Zane sich aus dem Ring. Schmerzverzerrt hält er sich mit beiden Händen die Rippen, muss kurz auf ein Knie gehen, bevor er etwas vorsichtiger mit Lunas Hilfe aufstehen kann. Er blickt nicht zurück. Auf gehts zur Rampe, zurück Backstage.

Sven: „Tja.“
Pete: „Lektion erteilt. Ziel erreicht. Aber was hatte Zane davon?“
Sven: „Er hat doch gesagt: Er wollte jemandem eine Chance geben.“
Pete: „Das glaubst du doch selbst nicht.“
Sven: „Was denkst du denn?“
Pete: „Ich denke, Zane wollte Frust auslassen. An jemand möglichst schwachem.“
Sven: „Ach komm schon.“
Pete: „Kannst du es denn abstreiten, dass es so wirkt?“

Oben an der Rampe schüttelt Levy genervt Lunas stützende Hilfe ab und trottet vornweg.

FADE OUT




Die Kamera zeigt wieder einmal das Berghain. Zuschauer sind bereits auf dem Level 0 versammelt und erwarten voller Vorfreude das bald anstehende Elimination Match. In einem provisorisch hergerichteten „Backstagebereich“ der enorm riesigen Halle fängt die Kamera nun das Team „Foundation“ ein. Morbeus, Slay Oakland, Max Moustache, Kriss Dalmi, Thomas Camden und Managerin Carola Birkenstock haben sich auf der Stahltreppe versammelt und versuchen bei dem jetzt schon fast ohrenbetäubenden Lärm ein Gespräch zu führen.


Morbeus: „Leute. Ja ich weiß, der Lärm ist scheiße.“


Etwas resignierend schaut er sich um, zeigt dann aber auf den nun aufgebauten Ring in der Mitte der Halle.


Morbeus: „Heute zählt es. Wir haben unsere Truppe versammelt. Die haben ihre Truppe versammelt. Nun klären wir den ganzen diffusen Mist im Ring. Wahrheit, Wahrheit, Wahrheit. Ich weiß nicht mehr was wahr ist und was nicht! Es ist mir mittlerweile aber auch egal. Die anderen haben eine Agenda, wollen uns vernichten. Aber das werden wir nicht zulassen. Nicht jetzt. Und schon gar nicht erst hier! In den heiligen Berliner hallen des Berghains. Diese Nacht wird unsere Nacht. Max und Slay! Schnappt euch Thor und Bomb – wie auch schon in der Vergangenheit.“


Die beiden Ultras sind offenkundig sehr heiß auf das Elimination Match. Beide klatschen sich ab und signalisieren die absolute Bereitschaft gleich in die Schlacht zu ziehen.


Slay: „Das ist unser Revier. Das ist unser heiliger Tempel. Hier sind wir die Kings.“

Max: „Wir sind die Lokalmatadore. Lucha Berghain. Viele Tage und noch mehr Nächte haben wir in diesen Hallen verbracht. So viel Liebe haben wir erfahren…zwischen all dem grauen Beton. Heute ist der Tag, an dem wir all das zurückgeben werden. Den Menschen des Berghains, aber vor allem….“

Slay: „Machen wir das alles für uns! Für die Foundation! Für diese tolle Gemeinschaft! Man hat uns unser Zuhause genommen, man hat uns allen Titelchancen beraubt, aber wir bleiben nicht am Boden liegen. Heute ist der Abend, an dem die Fists for Future Foundation zurückschlagen und das Establishment bezwingen werden!“


Natürlich erfreut sich Raymond Douglas über so ein überragendes Feedback. Dann schaut der gebürtige Kanadier etwas verschmitzt grinsend den serbischen Nationalbürger an. Kriss Dalmi hat schon viele Schlachten in der GFCW geschlagen, lange wart er nicht mehr gesehen und trotzdem taucht er immer wieder auf.


Morbeus: „Dalmi! Die Legenden über dich überschlagen sich meist…….“


Euphemismen, die die vergangenen Grenzüberschreitungen des Belgraders in der Wrestlingwelt wie ein Blattgoldüberzug beschönigen sollen. Sie sorgen für ein amüsiertes Blecken bei dem Belgrader. So falsch wie es die blanken Zahnreihen des Serben selbst sind.


Kriss Dalmi: “Gerüchte, Morbeus. Nichts weiter als Gerüchte, die über mich in Umlauf gebracht wurden.”


Kritisch streift der Blick des Raymond Douglas das selbstgefällige Antlitz Kriss Dalmis. Für den Bruchteil einer Sekunde scheint es, als ob sich ein mikroskopischer Sprung über die Porzellanmaske zieht. Die restlichen Anwesenden scheinen ihn nicht bemerkt zu haben.


Morbeus: “Ist das so?”

Kriss Dalmi: “Oh ja, ganz bestimmt! Welch Diffamierungen ich mir in meiner Karriere bereits anhören musste – Vorwürfe einer anonymen amorphen Masse hitzköpfiger und selbstgerechter Twitter-Rambos, die man seinem schlimmsten Feind nicht nachsagen wollen würde. Ich wäre ein unverbesserlicher Krimineller, ein geistig umnachteter Sektierer, ein abscheulicher Frauenfeind! Nichts davon könnte ferner von der Wahrheit sein.”


Nicht unbedingt oskarreif kullern die imaginären Tränen an den Wangen Dalmis herunter. Entsprechende Skepsis regt sich in den Gesichtern der anderen.


Kriss Dalmi: “Kriss Dalmi ist nicht dieses sagenumwobene Monster, das nachts aus dem Keller schleicht, um die unartigen Kinder zu holen. Kriss Dalmi ist kein Terrorist, der die Bühne der GFCW nutzen will, um den Menschen seine kruden Weltansichten über den Untergang des Systems aufzuzwingen. Damals wie heute ist Kriss Dalmi nur ein missverstandener Junge, der es im Wrestlingbusiness an die Spitze schaffen wollte. Den Talenten im Performance Center nicht unähnlich, wenn du so willst. Aber stattdessen werden diese Verleumdungen tagtäglich wiedergekäut. Ich sei eine Gefahr für die Gesellschaft, man dürfe mir nicht trauen. Bis heute wurden diese ‘Legenden’, wie du sie nennst, geschaffen, um einen Eimer voller Jauche über dem Vermächtnis zu entleeren, das ich dem Wrestlingbusiness hinterlassen habe. Ich bin nach wie vor bestürzt über eine solche Entwicklung. Und bestürzt bin ich auch über die Dynamik, die sich um eine so integre Person wie dich gebildet hat, Morbeus. Widerlich sind diese haltlosen Anschuldigungen, die gegen dich erhoben werden und solches können wir nicht einfach so im Raum stehen lassen. Ist es also nicht gerecht, solche vermeintlichen ‘Wahrheiten’ mit Gewalt aus den Köpfen der Menschen zu tilgen?”


Das serbische Augenpaar gleitet durch die Runde und beinahe handpuppenartig spiegelt sich die Zustimmung im vehementen Kopfnicken der Urban Ultras wider. Und auch Raymond Douglas wirkt nun doch ein wenig zufriedener als noch zuvor. Eine weitere Seele verfängt sich im Spinnennetz seiner Wahrheit, welches er über das ganze letzte Jahr so sorgfältig über die gesamte GFCW gesponnen hat.


Morbeus: “Scheint so, als ob in Berlin doch nicht alle verrückt wären.”


Kameradschaftlich klopft er Max Moustache auf die Schulter.


Morbeus: “Gute Arbeit, Max! Nur aufgrund deines unermüdlichen Einsatzes für die Fists For Future Foundation können wir uns beim Berghain Brawl auf so hochkarätige Unterstützung wie die von Kriss Dalmi verlassen...”


Er hält kurz inne. Sucht den Augenkontakt mit Thomas Camden, der es sich jedoch auf der Stahltreppe gemütlich gemacht hat und sich mit schweifendem Blick ein Bild von der Halle macht völlig davon losgelöst, dass sein Team hier gerade eine Gruppentherapie startet.


Morbeus: “...und die von Thomas Camden.”


Er schaut kurz überrascht seinen Namen zu hören zum Ursprung der Aussage.


Thomas Camden: “Hmm?, ich bin nur dafür da, dass heute Abend alles fair abläuft. Das wird schon.“


Ein Abwinken, ein Schulterzucken, dann schaut er schon wieder auf den beeindruckenden Bau.. Falls es vor zwei Wochen nicht schon klar genug war, unterstreicht der Protegé von Alex Ricks noch mal zusätzlich, wie investiert er in dieser Posse um Verschwörungen und Wahrheiten eigentlich ist.

Nämlich gar nicht.

Ein weiterer Sprung in der Porzellanmaske. Stutzig kräuselt sich daraufhin Kriss Dalmis Stirn.


Carola Birkenstock: “Und da sind wir dir auch immer noch total dankbar für. Oder, Leute? Oder??”


Die unversehens wieder zu kippen drohende Stimmung bemerkend, schaltet sich nun die Managerin der Foundation in das Gespräch ein. Die durch diverse Ratsfraktionssitzungen der Grünen in der Kunst der Diplomatie geschulte Jungpolitikerin versucht einmal mehr die Wogen zwischen den Flügeln ihrer “Wrestling-Fraktion” zu glätten.


Carola Birkenstock: “Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass du im Namen der sportlichen Fairness sogar bereit bist, gegen deinen eigenen Mentor anzutreten. Das rechnen wir dir wirklich hoch an, Thomas.”


Kriss Dalmi: “Yeah... was das anbelangt.”


Der Serbe hat sich zwischenzeitlich vor Thomas Camden aufgebaut. Dieser lässt zum ersten Mal seit der Regieschalte ins Berghain von seiner Besichtigungstour ab und beäugt den vor ihm stehendem Kriss Dalmi erwartungsvoll.


Kriss Dalmi: “Schon komisch, wie schnell sich das alles vor zwei Wochen in Bremen entwickelt hat. Dass du einfach so rausgekommen bist und angekündigt hast, dich für dieses Match mit der Foundation zu verbrüdern. Dass du dich ohne Weiteres gegen den Mann stellst, der dich von Beginn an in der GFCW begleitet und gefördert hat. Dass du ihm einzig mit deiner Präsenz eine weitere Hürde in den Weg stellst, obwohl du mit dieser Auseinandersetzung ja augenscheinlich nicht das Geringste zu tun hast.”


Er sucht in den Augen Camdens hinter dem Schleier offenkundiger Aufrichtigkeit. Ein verräterisches Zucken. Ein verstohlenes Blinzeln.


Kriss Dalmi: “Oder irre ich mich da etwa? Hast du vielleicht doch mehr mit dieser Sache zu tun, als du uns hier glauben lassen willst? Spricht deine Anwesenheit vielleicht gar nicht für sondern gegen einen Bruch mit dem Mathematiker? Sag es mir, Thomas. Sag mir die Wahrheit.”

Thomas Camden: “Naja…mache ich ja Mister Dalmi. Alle wollen kämpfen, warum ich dann nicht? Und jetzt sagt mir doch nich, dass ich der Einzige bin, dem klar is, dass Ray hier mit Alex schon genug zu tun hat. Ich sorge doch nur dafür, dass jeder das Match bekommt, was er will und verdient. Ich habe vor euch auch da nix zu verheimlichen oder so. Wäre ja auch nicht edel... also…eigentlich verdammt unedel.”


Kollektives und beinahe schon synchron ablaufendes Augenrollen bei der Fists For Future Foundation. Wie oft sie diese Catchphrase heute Abend wohl noch hören werden müssen?


Thomas: „So haben wir wenigstens alle was zu tun. Ist doch auch schön beim Jahresabschluss, oder?


Freundliches Lächeln des Hobbybäckers. Plötzlich hält der Amerikaner inne und legt den Zeigefinger auf sein Kinn.


Thomas Camden: “Da fällt mir ein. Wo wir hier alle schon so gemütlich beisammen sind und uns unsere Lebensgeschichten erzählen... Warum bist du überhaupt hier?”


Kriss Dalmi: “Was?”


Der Mund von Alex Ricks Mentee formt ein O. So als hätte er erst jetzt bemerkt, dass er gerade das Falsche gesagt hat.


Thomas Camden: “Naja, was ich hier will, ist ja klar…auch wenn ihrs nich glauben wollt. Aber du? Du bist doch einfach aufgetaucht und hilfst Morbeus und naja…ich weiß nich, ob ich damit alleine stehe, aber ich habe keinen blassen Schimmer, was du davon hast, hier mitzumachen. Ich meine, du hast jetz mit der Foundation doch eigentlich auch nix zu tun oder gibt’s in Serbien Regenwälder? Also mal ernsthaft… wundere hier nur ich mich?”


Dieser Schwall an Fragen, der plötzlich aus Thomas Camden herausgesprudelt ist, scheint in der Tat nicht als Provokation gemeint zu sein. Dahinter scheint genuines Interesse zu stecken, was die serbische Miene jedoch zusehends finsterer erscheinen lässt.


Kriss Dalmi: “Wiederhole das, du Köter.”

Morbeus: “Nun wollen wir uns alle mal wieder ganz schnell beruhigen.”


Rasch drängt sich der FFFF-Begründer zwischen Camden und Dalmi, um eine frühzeitige physikalische Eskalation zu entschärfen. Deeskalierend bedeutet er Dalmi mit seinen ausgestreckten Handflächen, Abstand von Thomas Camden zu nehmen.

Ein Riss tut sich in der Maske auf. Der Ausdruck soll väterliche Gutmütigkeit ausdrücken, doch die Aufgewühltheit kann sie nicht länger verbergen – sehr zur Besorgnis von Carola Birkenstock, die das instabile Fundament dieser unwahrscheinlichen Allianz vorausgesehen hat, bevor der Commissioner Eric Fletcher die Papiere für diese Matchansetzung unterzeichnete.


Morbeus: “Kriss! In Kürze wirst du die Gelegenheit bekommen, dein über die Jahre angestautes Gewaltpotential in geregelten Bahnen zu entladen. Und zwar nicht gegen Thomas Camden, sondern gegen die Wahrheit und diesen verfluchten Niander Cassady-Taylor! Unnötige Querelen wegen solcher Lappalien können wir uns heute Abend nicht erlauben. Jeden einzelnen von euch...”


Fingerzeig zu Slay Oakland. Dann zu Max Moustache. Und zu Thomas Camden. Und schließlich zu Kriss Dalmi.


Morbeus: “...brauche ich bei 100%. Wir wollen diese Strolche mit ihrem falschem Spiel wohl nicht davonkommen lassen. Habe ich nicht recht?”


Einträchtige Zustimmung bei der Fists For Future Foundation. Verächtliches Zischen bei Dalmi. Und bei Thomas Camden? Der nickt und hebt den Daumen. Passt schon. Mitgehangen, mitgefangen. Oder so.


Kriss Dalmi: “Meinetwegen, Morbeus. Aber wenn ich das kleinste Anzeichen dafür erkenne, dass diese Fotze uns verrät, ramme ich ihm eine verfickte Spritze mit AstroHappy ins Auge!”

Morbeus: “Dann sind wir uns ja einig. Ich erwarte euch in Level 1.”



Catch Beobachter Newsletter

02.12.2021


*-*-*-*-*

Um jeden Preis


Geschrieben von Vivien Tolnai


"Ich bin sehr stolz auf das was Timo seit diesem Moment gelernt hat.“


Es ist über sieben Monate her, dass wir den Start der Rivalität zwischen Aiden Rotari und Timo Schiller erlebt haben. Im ersten Match beider Männer attackierte Rotari seinen Mit-Rookie bei dessen Entrance mit einer Lariat auf dem Apron und einem Half-Nelson Suplex auf dem Hallenboden, bevor das Match überhaupt startete.


Der Kampf selbst konnte kaum als solcher bezeichnet werden. Eine weitere Lariat und einen Backdrop Driver später war Timo Schiller geschlagen. Sein Debüt, vor den Augen seiner Eltern, war nicht nur verloren gegangen, er ist komplett vernichtet worden – von Aiden Rotari.


"Ich habe vorher mit ihm gesprochen. Alles, was er wollte, war dass die Leute ihn bejubeln und lieben. Sein Traum war es ein Favorit des Publikums sein. Er hat mit keinem Wort davon gesprochen zu gewinnen. Ich hingegen… nun, ich will immer gewinnen. Mir ist egal wie. Ich will einfach nur gewinnen“, sagt mir Rotari einige Tage vor der Show im Rahmen eines exklusiven Interviews.


Er wirkt nicht nervös, nicht angespannt, aber dennoch jedes Mal eine Spur ernster und direkter, wenn er über seinen kommenden Gegner spricht. Er nimmt Timo Schiller sichtbar ernst.


"Ich hoffe ich konnte ihm mit dieser kleinen Lektion weiterhelfen, auch wenn sie nicht vom Head Coach oder seinem Mentor Keek Hathaway kam“, sagt er mir in einem beinahe vertraulich wirkenden Flüsterton. "Seine Erfolge seit diesem Tag sprechen dafür.“


Tatsache. Seit diesem ersten Match hat Timo Schiller sich auf beeindruckende Art und Weise gesteigert. Sein Aufstieg begann bei GFCW Finest Hour 2021 und kulminierte schließlich in einem Non-Title Match gegen den ehemaligen GFCW World Champion Zeus – welchen er bezwang.


"Wenn du alles tust damit Leute dich lieben und dem alles andere unterordnest ist das bewunderns-, aber nicht empfehlenswert“, gibt Rotari ein kleines Bisschen von seiner persönlichen Einstellung preis. "Ich habe in diesem ersten Match zwischen uns dafür gesorgt, dass Timo das versteht. Alle waren auf seiner Seite, ganz wie er es wollte, aber war er damit glücklich?“


Nein, natürlich nicht. Die Tatsache, dass ihm diese "Hilfestellung“ für Timo bei seinem eigenen Ziel, jedes Match zu gewinnen, in die Karten spielte, leugnet Rotari nicht. "Wir haben an diesem Abend beide bekommen was wir wollten. Aber nur ich habe das bekommen was ich wirklich brauchte.“


Er rechnet nicht damit, dass sein Match mit Schiller bei Title Nights auch nur im Entferntesten etwas mit dem Duell vor etwa sieben Monaten zu tun haben wird. "Er kommt diesmal, um zu gewinnen. Das macht das Match viel spannender und für mich natürlich viel schwieriger. Letzten Endes macht das den Sieg, den ich am Ende einfahren werde, aber auch viel wertvoller. Beinahe genauso wertvoll wie der Sieg gegen Drake Vaughn.“


Darauf angesprochen, dass es sich dabei nur einem Sieg durch Disqualifikation handelte, winkt Rotari bloß ab. "Wer hat eines Tages eigentlich festgelegt, dass ein Sieg durch Disqualifikation oder Count-Out weniger wert sein soll als ein Sieg durch Pinfall oder Submission?“


Es sei schließlich kein Titel-Match gewesen, er hätte also auch nicht Champoin werden können hätte er seinen Gegner gepinnt oder zur Aufgabe gezwungen. "Ständig wollen Leute Statements setzen, etwas beweisen und der Welt etwas zeigen. Das ist auch meinem Freund Robert passiert, und sieh nur, wohin es ihn gebracht hat.“


Rotari wirkt traurig und ehrlich mitgenommen vom Zustand seines Mentors. "Ich bin mir sicher nach Title Nights wird es für ihn wieder aufwärts gehen“, prophezeit der Schützling des Hall of Famers und zweifachen World Champions. Er habe da ein "gutes Gefühl“, auf das er in diesem Vorbericht zum kommenden Pay-Per-View nicht näher eingehen wolle.


Robert Breads stehe ja schließlich nicht auf der Card von GFCW Title Nights 2021, sondern er selbst und Timo Schiller.


"Wir respektieren uns“, sagt Rotari und meint damit sich und seinen Gegner. "Wir haben vielleicht nicht allzu viel gemeinsam und sind eher Verbündete als Freunde, aber wir beide schätzen den jeweils anderen auf einer professionellen Ebene.“


Ich frage ihn was er glaubt was bei Title Nights passieren wird. "Ich werde gewinnen“, stellt er bloß nüchtern fest. "Und dieses Mal weiß Timo, dass ich alles dafür tun werde damit das passiert. Ich werde keine Rücksicht darauf nehmen können, dass seine Familie wieder da ist, dass es sein großer Moment werden soll, das muss ich für die Dauer des Matches ausblenden. Es geht nur darum zu gewinnen. Egal wie.“


Daraufhin erkundige ich mich ob er die Familie seines Gegners erneut auf die eine oder andere Art und Weise in seinen Match-Plan miteinbeziehen würde. Er fragt lediglich zurück, ob ich glaube, dass ihn das seinem Sieg näherbringen oder ihn weiter davon entfernen würde. So könne ich mir die Frage selbst beantworten.


Abschließend möchte ich noch von ihm erfahren was sein nächster Schritt ist. Was passiert in der Karriere von Aiden Rotari nachdem er Title Nights hinter sich gelassen hat?


"Ich will gewinnen. Mehr als alles andere. Das ist das Allerwichtigste. Deshalb ist jede Niederlage für mich besonders schmerzhaft. Wenn jemand einen Wrestler nennt und ich einen "Losing Record“ in Matches gegen diese Person habe, dann ist das ein Problem, das gelöst werden muss. Aber Fehler sind da, um korrigiert zu werden – nicht zwangsläufig im nächstbesten Augenblick, sondern im richtigen Augenblick. Ich denke der richtige Augenblick könnte schon bald kommen.“


Vorher jedoch muss er erst einmal an seinem Rivalen und Verbündeten vorbei. Und das wird schwer genug.


Denn Timo Schiller fährt zu Title Nights, um zu gewinnen.


Singles Match:

Timo Schiller vs. Aiden Rotari

Referee: Thorsten Baumgärtner


Da ist sie: Die Bühne seines Lebens. Der junge Dortmunder Timo Schiller steht vor der größtmöglichen Bewährungsprobe überhaupt. Nun gilt es zu beweisen, dass er in den letzten Monaten wie viel gelernt hat. Seit der ersten Demütigung gegen Aiden Rotari, als das Abenteuer GFCW für ihn so schlimm wie möglich begann.


Doch seitdem hat sich viel getan.


Pete: "Timo Schiller hat die Halle hinter sich. Da soll noch mal einer sagen, dass es nette Typen im modernen Wrestling schwer haben."


Ungewöhnlich bemessenen Schrittes geht Timo zum Ring, für seine Verhältnisse blickt er fast schon ehrfürchtig drein. Angesichts der fast 9000 Kehlen, die ihn hier erwarten und sie tatsächlich sehen wollen, wie ER wrestled. Ein "Krass" zeichnet sich auf seinen Lippen ab.



Mit jedem Schritt wird Timo selbstbewusster, gelöster. Auf der Hälfte der Rampe hat er seinen gewohnten Enthusiasmus zurück und strahlt über das Gesicht. Er klatscht mit den Fans ab, die seinen Namen skandieren und ihm auf den Rücken klopfen, während er vorbeigeht. Dann erblickt Timo einen besonderen Fan und grinst.



Er zeigt dem Mann mit dem Schild ein Thumbs-up, dann geht er weiter aufs Geviert zu. Und plötzlich hat er nur noch Augen für eine ganz besondere Truppe inmitten all der Zuschauer.


Sven: "Da sind Timos Eltern und Freunde. Ein schönes Bild, selbst für einen Herzlosen wie mich."


Timo umarmt seine Eltern Angelika und Gerd, klatscht mit Lennie ab und muss Flip Trip grinsend davon abhalten, in den Ring zu kommen, um einen Flip zu zeigen. In Selbigen steigt Schiller dann selbst und reißt jubelnd seine Hände nach oben.


Timo ist bereit. Bereit für Aiden Rotari.



Laura: „Und sein Gegner… aus Atlanta, Georgia, in den Vereinigten Staaten von Amerika… mit einem Kampfgewicht von einhundert und zwei Kilogramm… Aiden Rrrrrrrrrrrrrrrrotari!“


Und er tritt auf die Bühne. Die Reaktionen der Fans sind ambivalent. So richtig sympathisch ist er nicht unbedingt, aber nach seiner Performance gegen Drake und der Art und Weise wie er sowohl Timo als auch Robert Breads in den letzten Wochen zur Seite eilte wenn diese in Problemen steckten hat er einige Fürsprecher gefunden.


Der Mann mit den langen dunklen Haaren tritt auf die Stage. Eine schwarze Hose mit roten Ornamenten und ein paar ebenso schwarze Stiefel passen zu dem nicht minder schwarzen T-Shirt das er trägt, auf dem lediglich das Logo des GFCW Performance Centers in irgendeiner Form farblich heraus sticht. Dazu hat er sich die Handgelenkte getaped.


In diesem Outfit macht er sich mit einem wissenden Lächeln auf den Weg zum Ring.


Sven: „Aiden Rotari ist unbesiegt gegen Timo Schiller. Und er wirkt ziemlich selbstbewusst, dass das auch so bleibt.“


Pete: „Ich weiß nicht, ob das nicht auch Teil einer Taktik ist, um den Gegner auf Dauer zu provozieren oder aus dem Konzept zu bringen. Man könnte behaupten es habe gegen Drake schon funktioniert.“


Aiden betritt über die Ringtreppe das Seilgeviert, nicht ohne Timo dabei im Blick zu behalten. Ohne eine besondere Pose einzunehmen oder irgendetwas Anderes zu tun das man bei einem Entrance vermuten würde geht er sogleich in seine Ringecke, wo er von einem Bein auf das andere springt, bevor er sich noch einmal mit Hilfe der Seile dehnt.


Sven: „Rotari hält zu keiner Sekunde still und ist immer in Bewegung. Das hat er schon gegen Drake immerzu gemacht.“


Pete: „Das benötigt eine Menge Cardio, aber seinem Gegner niemals auch nur das Gefühl zu geben er könnte sich eine Ruhepause leisten baut einen gewissen Druck auf Schiller auf.“


Referee Thorsten Baumgärtner checkt noch einmal beide Kontrahenten, dann geht es los. Die Glocke läutet.


Sven: „Und los geht’s! Timo Schiller gegen Aiden Rotari II – wer von beiden beendet das Jahr als Nummer eins des Performance Centers? Wer ist der Rookie aller Rookies?“


Pete: „Timo Schiller hat zuletzt den ehemaligen GFCW World Champion Zeus besiegt, Aiden Rotari konnte gegen Drake Nova Vaughn gewinnen. Das erste Duell konnte Rotari für sich entscheiden, aber das ist über ein halbes Jahr her. Wer ist jetzt der Bessere der Beiden?“


Es ist Aiden Rotari der den ersten Move macht – indem er nach vorne geht und seinem Gegner die Hand ausstreckt. Schiller beäugt Rotari einen Moment lang, dann grinst er aber und schüttelt den Kopf.


Aiden zieht eine theatralische Schnute, grinst dann aber zurück. So Den Gefallen in diese simple Falle zu laufen tut Timo ihm nicht. Man möge es vielleicht als unsportlich bezeichnen die Hand seines Gegners nicht zu schütteln – und darauf baut Rotari natürlich – aber wenn dieser schon ankündigt alles tun zu wollen, um zu gewinnen kann Timo mit Sicherheit davon ausgehen, dass das ein Trick ist.


Damit gerechnet, dass es funktioniert hatte Aiden wohl auch nicht, aber zumindest versuchen kann man es ja mal. Jetzt kann er sich zumindest sicher sein, dass er wirklich nicht mehr dem Timo Schiller gegenüber steht den er schon einmal besiegt hat.


Die Beiden gehen dann aufeinander zu, treten sich in der Ringmitte gegenüber und dann eröffnet Rotari das Match.


Mit einem Elbow Strike!


Begleitet vom Jubel der Fans zuckt Timo zwar kurz zurück, bleibt aber stehen. „Komm schon!“, ruft er Rotari zu, der einen „Nicht schlecht“-Gesichtsausdruck macht, und er kommt der Forderung von Rotari nach.


Noch ein Elbow Strike!


Schiller wankt leicht, verlässt seine Füße aber nicht. Mit der flachen Hand klatscht er sich auf die Wange und fordert Aiden auf noch einmal zuzuschlagen. Der tut ihm den Gefallen selbstverständlich.


Elbow Strike!


Diesmal ist es soweit. Tatsächlich heißt es „aller guten Dinge sind drei“ und Schiller muss einen Schritt nach hinten gehen. Den nutzt er aber nur um Schwung zu holen und direkt zurück zu kommen.


Forearm Smash!


Schiller knallt seinem Rivalen den Unterarm vor den Latz und sofort fällt Rotari in sich zusammen und sinkt zu Boden.


Pete: „Die Frage, wer hier härter austeilen kann, dürften wir damit geklärt haben.“


Sven: „Diese Elbows haben schon gegen Drake nicht gut funktioniert, den Rotari nicht einmal von den Beinen holen konnte. Was ihn da gerettet hat war seine Fähigkeit einzustecken.“


Pete: „Die wird er hoffentlich nicht verloren haben. Wenn es um Power, Striking und Herz geht ist Rotari hier eindeutig unterlegen.“


Sven: „Bleiben ihm noch seine Cleverness, die Tatsache, dass er zäh ist und seine Suplessen. Jemanden auf den Kopf zu werfen funktioniert immer.“


Pete: „Toughness kann Timo allerdings auch aufweisen. Das wird nicht leicht, für keinen von Beiden.“


Timo wird der Jubel von den Rängen zu Teil, und er reißt die Arme in die Luft und schreit eine Freude heraus. Seine Eltern Angelika und Gerd und seine Mit-Rookies werden nacheinander eingeblendet, und sie alle zelebrieren diesen ersten kleinen Sieg von Timo Schiller.


Das ist schon mehr Offensive als er im ersten Match gegen Rotari hatte.


Der Ruhrpott Representer greift Rotari, der sich so schnell er kann wieder aufrichten will, am Schädel und zieht ihn hoch. Sofort zappelt und zuckt Rotari und kommt mit dem rechten Arm in die Seile, hakt sich dort ein und lässt sich mit Schwung nach hinten fallen, wobei er sich mit dem linken Arm bei Timo einhakt.


Und so segelt Schiller – mit ein wenig nachdrücklicher Hilfe seines Gegners – über Rotari hinweg, sogar über das Top Rope. Dort kann sich der Dortmunder allerdings auf dem Apron halten, wenn auch mit ein wenig Mühe. Allerdings gibt das Rotari den Moment Zeit den er braucht.


Lariat!


Pete: „Wie im April! Da begann der Niedergang von Schiller mit einer Lariat auf dem Apron. Und schon wieder räumt Rotari seinen Gegner ab.“


Sven: „Man darf Rotari wirklich keine einzige Chance geben, er wird sie mit Sicherheit, auf die eine oder andere Art ergreifen.“


Schiller fällt zum Entsetzen der Zuschauer auf den Hallenboden. Rotari atmet einmal kurz durch, dann schlängelt er sich unter dem Bottom Rope aus dem Ring und stellt sich über Timo.


Aiden wirft den Eltern des Dortmunders einen kurzen, fast schon entschuldigenden Blick zu, dann greift er Timo wortwörtlich unter die Arme und hievt dessen muskulösen Körper unter sichtlicher Anstrengung nach oben. Er reißt den linken Arm von Schiller nach oben, und dann macht er genau da weiter, wo er im April aufgehört hat.


Half Nelson Suplex! Auf den Hallenboden!


Pete: „Dieses Mal nicht! Das hat vielleicht vor ein paar Monaten geklappt, aber jetzt nicht mehr. Timo verlagert sein Gewicht und feuert einen präzisen Ellbogen-Schlag in die Rippengegend von Rotari ab."


Dieser löst sofort seinen Half Nelson Grip und greift sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die eigene Körpermitte. Das gibt Timo die Möglichkeit herumzuwirbeln.


Forearm Smash!


Rotari stolpert über den Hallenboden, rückwärts, während Thorsten Baumgärtner im Ring das Zählen beginnt. Timo folgt Aiden auf dem Fuße und will dem Mann aus Atlanta keine ruhige Sekunde gönnen. Und so schlägt er noch einmal zu.


Forearm Smash!


Rotari versucht irgendwie auf den Füßen zu bleiben, schafft es aber nicht und fällt rücklings über auf den Allerwertesten. Dort bleibt er, mit dem Rücken an der Barrikade, sitzen, während Timo an seinen Eltern vorbei geht, ein lockeres „High Five“ mit ihnen vollzieht und sich dafür noch einmal eine Runde Extra-Applaus abholt.


Pete: „Das wir sowas in der GFCW noch einmal erleben dürfen… ein rundum sympathischer, bodenständiger Kerl, der seine Familie und seine Freunde mag und der Beste sein will. Wie kann man Timo Schiller nicht mögen? Selbst Rotari mag ihn.“


Sven: „Rotari mag doch so gut wie jeden, der nicht gerade zu Leviathan gehört.“


Pete: „Oder er mag keinen. Ich bin mir nur sicher, dass Rotari Rotari mag, alles andere steht zur Debatte.“


Nicht zur Debatte steht dass Timo Schiller gerade klar das Heft in der Hand hat. Er stapft zu Rotari herüber und schnappt sich dessen Arm, doch mit zusammengebissenen Zähnen reißt Aiden wieder an Timo, nutzt dessen eigenes Gewicht ein weiteres Mal gegen ihn und statt ihn nach oben zu werfen zerrt Rotari ihn dieses Mal nach unten.


Mit dem Kopf voran gegen die Absperrung!


Pete: „Autsch! Das sah nicht gut aus! Ist mit der Schädeldecke voran hinein gekracht.“


Sven: „Dieser Aiden Rotari wieselt und schlängelt sich aus jeder prekären Lage irgendwie heraus. Gegen Drake nutzte er dessen Ego als Waffe gegen ihn, gegen Timo dessen überlegene Masse.“


Mit einem sichtlich angestrengten Stöhnen zieht sich Rotari mit Hilfe der Barrikade auf die Füße, während Schiller mit einer Grimasse der Pein auf dem Hallenboden verweilt, die Hände am Kopf, den Körper in der Embryo-Stellung.


Mittlerweile ist der Referee bei sechs angekommen, und Aiden gibt Schiller noch einen kurzen Tritt mit, bevor er sich hin den Squared Circle hinein rollt. Dann zeigt er, noch halb im Liegen, halb im Sitzen, auf seinen Gegner und bedeutet Thorsten Baumgärtner seinen Opponenten auszuzählen.


Pete: „Ein Count-Out-Sieg? Wirklich? Was würde das schon beweisen?“


Sven: „Du hast Rotari doch jetzt schon mehr als einmal gehört: Wichtig ist das Endziel zu gewinnen, nicht darum wie man dorthin kommt. Ein Sieg ist ein Sieg, und fertig.“


Der Offizielle der GFCW führt seinen Job weiterhin professionell und unparteiisch aus. Er zählt im gleichen Tempo weiter, wie vor Rotaris Andeutung er solle sich doch bitte einmal beeilen. Der Wrestler im Ring nutzt die Ropes um sich nach oben zu ziehen, während er seine Gliedmaßen ausschüttelt und streckt.


Er hat Timo genau im Blick, der unter Anfeuerungsrufen der anwesenden Zuschauer über den Boden der Halle kriecht und die Arme nach der Ringschürze ausstreckt.


Und tatsächlich: Kurz vor der so gefährlichen „zehn“ schafft es Timo sich mit einem Satz wie ein Fisch aus dem Wasser in den Ring zu befördern.


Jubel und Applaus vom Publikum. Aiden Rotari hingegen bleibt seinem Motto treu: Gib deinem Gegner keinen einzigen Moment der Ruhe.


In der Sekunde in der Schiller wieder im Seilgeviert ist steht Rotari schon bei ihm und umfasst den Rumpf seines Rivalen. Mit sichtlicher Anstrengung gelingt es ihm das Muskelpaket Timo Schiller hoch zu hieven.


Nur um ihn dann wieder auf die Matte zu donnern.


Snap Saito Suplex!


Schiller wird auf den Ringboden gepfeffert, mit einer Wucht, bei der man nicht umher kommt, davon beeindruckt zu sein. Aiden Rotaris Arsenal ist voll von Moves ohne komplizierte Vorbereitung, die er ansatzlos und mit maximaler Effizienz aus jeder Lage einsetzen kann.


Noch setzt Rotari nicht zum Pin an. Er dreht sich sogleich wieder auf den Bauch und macht sich daran aufzustehen. Regelrecht tänzelnd geht er zwei, drei Schritte zurück, während Schiller seine Toughness unter Beweis stellt und mit zusammengebissenen Zähnen wieder auf die Beine kommt.


Aber – erneut – lässt Rotari ihm keine einzige Sekunde. In dem Moment, in dem Timo wieder steht, ist Aiden schon zur Stelle.


Lariat!


Schiller wird knallhart von den Füßen gerissen, ballert mit dem Hinterkopf voran auf die Matte und bleibt auf dem Rücken liegen. Rotari covert diesmal direkt und hakt das Bein ein, drückt sein ganzes Körpergewicht auf den kräftigen Schiller…



Eins…





Zwei…





Kick-Out!


...


Let’s go Timo!“


Let’s go Timo!“


Let’s go Timo!“


Pete: „So hat Rotari Schiller schon beim ersten Mal geschlagen. Eine Lariat und dann… dann dieser furchtbare Backdrop Driver, der einem schon beim Hinschauen eine Gehirnerschütterung verpasst.“


Sven: „Und das versucht er wohl wieder – sieh nur!“


Tatsächlich. Aiden hat keine Zeit, um geschockt zu sein (oder zu spielen), er hat ein Match zu gewinnen. Und so umklammert er Schiller im gleichen Moment in dem selbiger die Schulter nach oben reißt, um ihn ein weiteres Mal zu attackieren – dieses Mal mit seinem vernichtenden Move, dem Backdrop Driver.


Pete: „Aiden Rotari hilft dir bloß auf, um dich wieder fallen zu lassen.“


Rotari hat seinen Gegner soweit, Timo Schiller ist genau da wo er ihn haben will, da wo er auch schon im April war. Der Weg dorthin war länger und schwerer, aber dennoch.


Es gibt…


Ellbogen-Schläge von Timo! Wieder in die Rippen von Rotari!


Sven: „So schnell nicht! Dieses Mal kontert Timo den Backdrop Driver.“


Aiden versucht durch den Schmerz hindurch seinen Rivalen dennoch zu besiegen. Er hebt Schiller, der einen weiteren Elbow abfeuert, von den Füßen, und er hat ihn in der Luft.


Zehn Centimeter über dem Boden.


Zwanzig Zentimeter über dem Boden.


Da setzt es einen üblen Punch des in der Luft hängenden Timo gegen den Oberkörper von Rotari, und mit einem Keuchen muss Aiden loslassen, schützt mit beiden Armen die schmerzende Stelle und taumelt vornüber gebeugt von Schiller weg.


Der Dortmunder sieht seine Chance gekommen. Er ist dizzy, doch er muss jetzt zuschlagen, sonst könnte das Rotari schon wieder reichen um in das Match zurück zu kommen.


So stellt er sich hinter ihn und hebt ihn aus. Lädt ihn sich auf die Schultern...


Pete: „Argentine Neckbreaker!“


Rotari wird auf die Matte gedonnert, und mit einem Kampfschrei springt Schiller sofort wieder auf die Füße. Das Adrenalin schießt durch seinen Körper, nicht zuletzt aufgrund der Anfeuerungsrufe, die durch das Rund der Arena schallen, und er ist bereit für den nächsten großen Angriff.


So geht er ein Stück zurück und lässt Aiden von selbst wieder auf die Füße kommen. Der Mann aus Georgia hat so seine Probleme, speziell seine Atmung scheint durch die Attacken von Timo in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, aber er kommt – wenn auch mit einigen Problemen – wieder in eine stehende Position.


Da sieht er Timo Schiller mit einem Full-Speed-Shoulder Block heranrauschen.


Aiden Rotari zeigt den einzigen Konter, der ihm in diesem Fall noch übrigbleibt – und lässt sich einfach fallen. Jedes bisschen Körperspannung fällt von ihm ab, und er gleitet wie ein nasser Sack zu Boden. Schiller muss stoppen, denn einen Gegner, der nicht steht, kann man nicht umrennen, und Timo ist kurz verdutzt ob der unorthodoxen Taktik von Rotari.


Sven: „Er spielt den toten Mann. Und zum allerersten Mal in diesem Duell regt sich Rotari nicht mehr. Er liegt einfach auf dem Bauch, die Hände schützend über dem Hinterkopf gefaltet, und nimmt Timo damit das Momentum, das er gerade aufbauen wollte. Ich sag’s doch, Aiden Rotari ist ein verdammt cleverer Wrestler.“


Pete: „Aber nicht so clever wie er selbst denkt – sieh nur!“


Tatsächlich war Schiller eine Sekunde lang verwirrt, dann aber entscheidet er sich die neue Situation zu nehmen, wie sie ist. Er schnappt sich Rotari an seinem Hosenbund. Sichtlich versucht sein Gegner sich so schwer zu machen wie möglich, spielt den Sandsack, doch Timo Schiller ist einfach zu stark.


Er deadliftet über hundert Kilogramm Aiden Rotari gegen dessen Willen in die Luft, bis über seinen eigenen Kopf. Schiller drückt beide Arme gerade nach oben durch. Aiden reißt die Augen auf als er sein Schicksal kommen sieht.


Gorilla Press Slam!


Der Ruhrpott Representer lässt seinen Gegner durch die Luft segeln bevor dieser ungeschützt mit hoher Geschwindigkeit und in sehr unglücklicher Position überaus schmerzhaften Kontakt mit dem Boden des Rings macht.


Die Fans johlen. „Timo! Timo! Timo!“, klingt es durch die Halle. Und der Dortmunder Jung hat vor seine über das letzte halbe Jahr gewonnenen Anhänger glücklich zu machen – und pinnt Rotari.


Eins…






Zwei…






Kick-Out!


Sven: „Das war knapp! Rotari kann sich noch einmal befreien, aber leicht ist es ihm nicht gefallen.“


Pete: „Diesen Muskelprotz Schiller von sich zu schieben ist mit Sicherheit anstrengend, wenn man nicht angeschlagen ist, aber nach diesem harten Slam…“


Schiller sieht einen Moment lang enttäuscht drein, doch dann sammelt er sich wieder und die Entschlossenheit kehrt in seinen Blick zurück.


Er steht auf.


Reißt den wehrlosen Aiden mit sich nach oben.


Und stemmt ihn in die Höhe.



RUHRPOTT REPRESENTER!




Konter von Rotari!




Inside Cradle!




Eins…







Zwei…







Dreee…eeeeeein!


Die beiden Rivalen springen auseinander, doch zu Timos großem Vorteil ist er den einen, entscheidenden Moment schneller – trotz des Konters von Aiden hat dieser zuletzt die harten Aktionen einstecken müssen, nicht Schiller.


Und so ist Timo in der Pole Position.


Forearm Smash!


Er schickt Rotari taumelnd durch den halben Ring. Wie ein Ertrinkender auf der Suche nach dem Rettungsring fuchtelt Aiden mit den Armen umher und hakt sich eher irgendwie durch Zufall in den Seilen ein als dass er sie tatsächlich greift.


Doch geschlagen ist er noch nicht. Und so stolpert er vorwärts.


Elbow Strike!


Ein schwacher Strike, der kaum Wirkung zeigt. Aiden bekommt sichtlich sehr schlecht Luft, jeder Schritt, jede Bewegung schmerzt. Schiller wird nicht einmal wirklich aus dem Gleichgewicht gebracht.


Forearm Smash!


Ein brutaler und kraftvoller Schlag, der wohl einen Ochsen ausknocken könnte.


Aber nicht Aiden Rotari. Denn der duckt sich weg und steht mit einem Mal hinter Timo Schiller.


Half Nelson Suplex!


Sven: „Eine einzige, winzig kleine Öffnung, und Rotari ist da!“


Schiller landet auf dem Nacken, donnert sehr ungesund auf die Matte. Die Kamera zeigt uns kurz seine Mit-Rookies im Publikum, und Lennie Taiwo hat nicht zu Unrecht die Hände vor dem Mund zusammengeschlagen.


Hustend und keuchend richtet Rotari sich schwankend auf. Er versucht so gut es geht keine Zeit zu verlieren, auch wenn ihm im Moment jede Bewegung Schmerzen bereitet. Das wird es alles wert sein, wenn er am Ende gewinnt.


Und so steht er über dem gefallenen Timo Schiller, der ziellos den linken Arm in die Luft streckt. Seine Augen sind gläsern geworden. Es scheint als wäre in seinem Kopf niemand mehr zu Hause, aber ohnmächtig ist er noch nicht. Sein Geist ist stärker als der Körper, der ihn bewohnt.


Rotari ergreift diesen Arm. Und will Timo nach oben zerren.


Doch der wehrt sich. Er hält dagegen. Und selbst in dieser angeschlagenen und kaum noch wachen Verfassung ist Timo Schiller eben einfach viel stärker als Aiden Rotari. Das sieht auch Aiden ein und stößt mit einem Mal den Arm von Timo bei Seite, kniet sich über seinen gefallenen Rivalen und feuert eine gnadenlose und brutale Salve ab.


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


Elbow Strike!


ELBOW STRIKE!


Pete: “Genug! Genug ist genug! Das muss doch nicht…“


Sven: „Du hast das Match doch gesehen. Ein einzelner Strike von Rotari reicht nicht, er hat nicht die Power dahinter. Er braucht einen Haufen davon, und jetzt, wo Timo sich nicht wehren kann, hat er die Chance dazu.“


Pete: „Das ist doch absolut unnötig.“


Sven: „Vielleicht, aber Rotari wird kein Risiko eingehen. Wenn er sicher gewinnen kann, statt nur vielleicht zu gewinnen wird er das machen.“


Schließlich hat er genug davon seinen Rivalen mit üblen Elbow Strikes einzudecken. Noch einmal packt er ihn am Arm, der nur noch schlaff auf der Matte liegt, und benutzt diesen, um Timo nach oben zu ziehen.


Rotari japst sichtlich als er den Berg von Muskeln auf die Füße wuchtet. Er beißt sich auf die Unterlippe. Das ist das Letzte was er mit seinem angeschlagenen Oberkörper tun sollte, aber es ist das was ihm den Sieg bringen wird. Daran glaubt er fest.


Dann hat er Timo so weit. Ohne jede Umschweife, ohne jeden Taunt oder eine Pose oder Geste, ohne noch einmal auf Timos Eltern oder Freunde einzugehen, zieht er durch was er durchziehen will.



BACKDROP DRIVER!



Pete: „TIMO! Er wehrt sich wieder! Er zuckt und dreht sich aus dem Hold…“


Sven: „Nein! Aiden hat ihn schon vom Boden, ein kleines Stück… er lässt nicht los und umklammert Timo als hinge sein Leben davon ab… ein großes Stück vom Boden!“


Pete: „Schiller holt aus! Er setzt den Forearm Smash!“


Sven: „Zu spät!“


Tatsache. Mitten in der Luft holt Timo Schiller noch einmal aus um Rotari den Schädel einzuschlagen, um seinem Griff zu entkommen und sich zu befreien. Und er schafft es fast.


Fast.


Er ist die eine berüchtigte Sekunde zu spät.



DER BACKDROP DRIVER GEHT DURCH!



Bevor Timo sich wehren kann hat Aiden ihn schon rücksichtslos und mit roher Gewalt auf seinen Kopf geworfen. Rotari zieht zischend die Luft ein während er sich zu seinem Rivalen robbt um sich selbst zum besten Rookie des Jahres 2021 zu krönen.



Eins…





Zwei…






Drei!



Sieger des Matches durch Pinfall: Aiden Rotari




Es ist vorbei. Und er hat es geschafft.


Aiden Rotari hat gesiegt. Er hat Timo Schiller besiegt, eins gegen eins, bei der größten Show des Jahres. Er ist der Rookie des Jahres, oder vielmehr: Es ist für ihn nun Zeit den gleichermaßen schützenden, wie einengenden Kokon des Rookie-Daseins abzustreifen und zu schauen, ob er fliegen kann.


Die Prognosen dürften positiv sein.


Der Mann aus Atlanta rollt sich von seinem Gegner, Rivalen und Verbündeten herunter. Er atmet schwer. Alles tut ihm weh. Aber das ist egal.


Er hat gewonnen. Das ist alles was zählt.


Gerade erst wieder auf den Beinen wankt er kurz orientierungslos durch den Ring, ehe er seine Aufmerksamkeit in Richtung Timo Schiller richtet. Dieser wuchtet sich gerade ächzend aus einer liegenden Position auf alle Viere und sucht mit seinem Blick seine Eltern im Publikum.


Timo ist enttäuscht. Er ist traurig. Umso glücklicher ist er beim Anblick seiner Familie, die ihm dennoch nichts als Support und Zuneigung zukommen lässt. Genauso wie der Rest der Arena. Seine Leistung heute hat ihn keine Sympathien gekostet, sie hat ihm welche gewonnen.


Nur er selbst hat nicht gewonnen.


Aiden Rotari stolpert zum Ruhrpott Representer herüber und streckt unter dem Applaus der Zuschauer die Hand aus. Schiller zögert einen kurzen Augenblick, sieht noch einmal in Richtung seiner Eltern. Diese sind ein Teil der Beifall spendenden Meute.


Dann ergreift er Rotaris Hand und lässt sich von diesem auf die Beine helfen. Die zwei Rookies stehen in der Mitte des Rings, und dann zieht Aiden die Hand mitsamt dem Arm von Timo noch weiter in die Höhe.


Rotari hebt Schillers Arm und zeigt mit der freien Hand auf ihn, dann verneigt er sich leicht in einer Geste der Dankbarkeit. Schiller wirkt einen Moment lang fast verwirrt, dann aber erwidert er die Bewegung.


Gegenseitiger Respekt von Aiden Rotari und Timo Schiller.


Dann lösen die zwei ihren Händedruck, und Rotari klopft Schiller auf die Schulter, deutet in Richtung seiner noch immer stolzen Familie. Timo nickt ihm zu, dann dreht er ihm den Rücken zu, um sich aus dem Ring und in die erste Reihe zu begeben.


Aiden lässt ihn nicht aus den Augen. Kaum hat Schiller sich umgedreht geht Rotari einen Schritt auf Timo und die Seile zu.


Dort lässt er sich von einem Mitarbeiter ein Mikrofon reichen.


Aiden Rotari: "Timo… Timo…“


Das Kronjuwel von Chișinău atmet schwer. Rotari muss erst einmal wieder zu Sauerstoff kommen, will aber offensichtlich noch einige Worte klar und deutlich hörbar für alle an seinen "Frenemy“ Timo Schiller loswerden, bevor dieser sich aus dem Staub macht.


Der Ruhrpott Representer hat das Seilgeviert schon verlassen und muss sich noch einmal, überrascht persönlich angesprochen zu werden, zu Aiden umdrehen.


Aiden Rotari: "Danke.“


Für diese Worte gibt es erneute Bekundungen von Respekt von den Rängen. Nach seiner Performance gegen Drake und seinem Post-Match gegen Timo scheint man durchaus einige Befürworter von Aiden in der Crowd zu finden. Eine eindeutige Meinung zu ihm scheint auch nach der längeren Zeit die er sich jetzt schon in der GFCW befindet nicht zu existieren.


Aiden Rotari: "Timo, wann immer du glaubst bereit zu sein... Werde besser und stärker und schlauer als jemals zuvor, Timo, und wenn es soweit ist, dann werde ich auf dich warten. Ich weiß du kannst noch viel mehr, und ich hoffe dass ich eines Tages dem besten Timo Schiller gegenüberstehe den es geben kann. Ein Sieg über diesen Timo Schiller würde mir noch mehr bedeuten als dieser Sieg hier und heute.“


Schiller zwingt sich zu einem Lächeln. Natürlich ist er nicht glücklich mit dem was gerade passiert ist, aber die Worte von Rotari haben durchaus eine gewisse Wirkung.


Unter dem Zuspruch seiner Fans hebt Timo Schiller den Daumen in die Luft, ehe er über die Barrikade hopst und in den Armen seiner wartenden Familie landet.


Aiden Rotari: "Danke… danke… danke…“


Rotari muss einmal tief Luft holen und macht einige Sekunden Pause. Er hat noch etwas zu sagen, wartet jedoch bis er genug Sauerstoff in den Lungen hat um tatsächlich vernünftig sprechen zu können. Dann wendet er sich von Timo ab und spricht in das weite Rund der Arena.


Aiden Rotari: "Seit jeher hat die GFCW stets nur einen Protagonisten gehabt.“


Erschöpft vom gerade geschehenen und kräftezehrenden Match sinkt Aiden auf die Knie.


Aiden Rotari: "Ich rede nicht von Champions oder Main Eventern, auch wenn der Protagonist, um seinen Status als solcher zu erreichen, stets den Weg über Titelkämpfe in den wichtigsten Matches zu gehen pflegt. Aber längst nicht jeder der einmal World Champion war oder in einem Pay-Per-View-Main Event stand kann von sich behaupten der Protagonist gewesen zu sein.


Ich rede von der einen Person um die sich die ganze GFCW dreht. Manche nennen das auch "Galionsfigur“ oder "Ace“ oder "das Gesicht der Liga“. Ich nenne das den Protagonisten.“


Aiden lässt sich auf den Allerwertesten fallen und sitzt mit ausgestreckten Beinen in der Mitte des "Squared Circle“.


Aiden Rotari: "Danny Rickson war einmal der Protagonist der GFCW.“


Jubel brandet bei der Erwähnung dieses Namens auf.


Aiden Rotari: "Robert Breads war einmal der Protagonist der GFCW.“


Wieder Beifallsbekundungen, wenn auch schwächer als bei Rickson.


Aiden Rotari: "Und seit einer gefühlten Ewigkeit ist nun Zereo Killer der Protagonist der GFCW.“


Zur Verwunderung von absolut niemandem folgt der mit Abstand lauteste Zuspruch bisher.


Aiden Rotari: "Das könnte heute ein Ende finden. Vielleicht sorgt Lionel Jannek für ein Vakuum an der Spitze bei dem nicht klar ist ob er selbst oder jemand anderes es ausfüllen kann. Vielleicht gewinnt Zereo Killer auch und kann sich noch ein wenig länger verzweifelt an diesen Status klammern bis sich endlich jemand aufschwingt der neue Protagonist der GFCW zu werden.


Ich bin dieser jemand.“


Langsam sinkt Rotari hinten über, liegt nun auf der Matte und spricht so weiter.


Aiden Rotari: "Ich werde der neue Protagonist der GFCW werden, koste es was es wolle. Ich werde auf diesem Weg einen Sieg nach dem anderen einfahren, koste es was es wolle. Ich werde so weit nach oben klettern wie es nur irgendwie möglich ist.“


Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen rollt er sich auf die Seite.


Aiden Rotari: "Koste es was es wolle.“


Unsicherheit macht sich bei der GFCW-Galaxie breit. Ein paar Leute buhen Rotari aus, ein paar schenken ihm ihre Zuneigung. Statt lautem Geschrei und den absoluten Extremen der Emotion scheint die Arena eher in ein Tuscheln hinter vorgehaltener Hand verfallen zu sein.


Aiden Rotari: "Und jemand der mir dabei schon einmal im Weg stand… und mir die schlimmste aller möglichen Strafen zukommen ließ… wird mein nächstes Ziel.“


Mit einem plötzlichen Adrenalin-Schub schießt Rotari nach oben, stellt sich auf die Füße und baut sich zu seiner vollen Größe auf.


Aiden Rotari: "Desmond Briggs!“


Kampfeslust liegt in der Stimme des sonst so besonnenen und freundlichen Rotari.


Aiden Rotari: "Wir hätten Freunde sein können, du und ich. Doch das wolltest du nicht. Du wolltest gegen mich kämpfen, hast gegen mich gekämpft, und ich habe verloren. Das kann ich so nicht stehen lassen.


Es mag eins zu null für dich stehen, Desmond, doch wenn ich hinten liege bedeutet das lediglich, dass das Spiel noch nicht vorbei ist.“




Dieser Botschaft wurde Ihnen geschenkt von:

Holly Hutcherson. Life Coach. Speaker.
Offizieller Sponsor der GFCW.

Danke Holly



Robert Breads: "Herzlichen Glückwunsch.“


Der Head Coach des GFCW Performance Center steht im Backstage-Bereich, direkt vor der Kabine von Aiden Rotari. Er lehnt an der Wand neben der Tür und gibt sein bestes wirklich begeistert zu wirken – mit mittelmäßigem Erfolg.


Aiden Rotari: "Danke, Robert.“


Noch immer verschwitzt und sichtlich mitgenommen von dem was Timo Schiller im Ring mit ihm angestellt hat steht Rotari da. Er hat auf dem Weg zu seiner Umkleide schon einmal ein Handtuch - welches über seiner Schulter liegt - so wie eine Flasche Wasser - die beinahe leer getrunken zu sein scheint - aufgetrieben und schenkt seinem Head Coach ein aufmunterndes Lächeln.


Aiden Rotari: "Und, bist du bereit für deine Vorstellung unseren neuesten…“


Robert Breads: "Du brauchst nicht so zu tun als wäre das nicht bloß eine Aufgabe die man mir aus Mitleid zugeschustert hat damit ich bei Title Nights irgendeine Rolle spielen darf. Dabei geht es um unser neues Roster-Mitglied, nicht um mich.“


Breads betrachtet Aiden emotionslos.


Robert Breads: "Ich würde dir ja im Stillen verraten wer es ist, aber ich schätze das ist nicht nötig.“


Aiden Rotari: "Ich weiß zu schätzen, dass du kein Buzzkill sein willst.“


Der offensichtliche Scherz geht ins Leere, der Kanadier reagiert nicht.


Robert Breads: "Heute Abend geht es zurecht nicht um mich. Es geht um Timo und dich, um die neuen Jungs.“


Danny Rickson: "Zumindest teilweise.“


Zwei Köpfe drehen sich und erblicken den Hall of Famer, der es schafft, gleichzeitig zu lächeln und doch nicht fröhlich auszusehen. Danny Rickson trägt sein Ringoutfit, dass am heutigen Abend aus schwarzen Wrestlingtights sowie Stiefeln und Ellbogenschonern in der gleichen Farbe besteht. Lediglich ein Shirt hat er sich übergezogen, bevor es ins Geviert geht. Es zeigt das Logo seines Teams – The Beauty and The Best – das heute Abend zu seinem bisherigen Höhepunkt kommen soll.


Danny Rickson: „Aiden.“


Die pure Erwähnung des Namens verbunden mit einem Nicken in Richtung des Angesprochenen ist wohl bei einem angespannten Danny Ricksons so nah an einer freundlichen Begrüßung wie möglich.


Danny Rickson: „Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. War eine gute Leistung. Nicht nur, weil du gewonnen hast. Sondern weil du es vor den Augen einer ersten Reihe getan hast, die dich verlieren sehen wollte.“


Aiden Rotari: "Danke, Onkel Danny.“


Dem Sieger des vorherigen Matches ist klar, dass Rickson wohl kaum hier sein wird, um mit ihm zu sprechen. Er wendet sich an Breads und klopft diesem auf die Schulter.


Aiden Rotari: "Ich glaube, dass dieser neue Wrestler genau das sein könnte, was du brauchst, um wieder in die Spur zu kommen.“


Dann öffnet er seine Kabinen-Tür und verschwindet zum Duschen und Umziehen.


Robert Breads: "Der Junge macht mehr Fortschritte als ich ihm zugetraut hätte.“


Rickson zuckt mit den Schultern als wäre die Aussage Roberts schrecklich obsolet. Dann lehnt er sich – sein Gegenüber spiegelnd - an die Wand und blickt Breads ernst an.


Danny Rickson: „Vielleicht weil er einen Coach hat, der selbst fast immer alle Erwartungen übertroffen hat, seitdem er vor mehr als einem Jahrzehnt erstmals hier war. Muss ja irgendwann abfärben.“


Robert Breads: "Nett von dir, aber das ist allein seine Leistung, nicht meine. Ich habe ihm höchstens Steine in den Weg gelegt, ihm Chancen weggenommen und seine Entwicklung gehemmt. Er könnte Intercontinental Champion sein, wenn mein Ego nicht im Weg gewesen wäre.“


"Canada’s Own“ stößt sich von der Wand hinter ihm ab. Ein Seufzer entfährt ihm.


Robert Breads: "Immerhin kann ich dir nicht im Weg stehen.“


Ein Lachen das von Verbitterung und Galgenhumor nur so strotz entfährt der Kehle des Mannes aus Toronto.


Robert Breads: "Und du hast den perfekten Partner an die Seite gestellt bekommen, wenn es darum geht, genau diese Champions zu besiegen. Ich denke vollkommen unabhängig davon, dass er sich ohne Zweifel in dieser späten Phase seiner Karriere noch einmal enorm gesteigert hat… was man ja nicht von jedem behaupten kann…“


Breads‘ Selbstmitleid scheint noch immer jeden anderen Gedanken, den er hat zu infiltrieren.


Robert Breads: "…würde er es um nichts in der Welt zulassen, dass ihr gegen Sid und Rob verliert. Nicht gerade diese zwei. Abscheu und Verachtung können ein starker Antrieb sein, wenn es darum geht jemanden besiegen zu wollen.“


Danny Rickson: „Ja, das durfte ich in den vergangenen Wochen aus nächster Nähe erleben. Und es lässt mich vielleicht denken, dass ich von Anfang an seine Eigenarten etwas mehr hätte…wertschätzen sollen. So wie du an Aiden die Sachen gemocht hast, bei denen andere mit der Nase gerümpft haben. Aber schlussendlich ist ja noch alles gut ausgegangen. Denn heute Abend werde ich zusammen mit Garrison die Titel gewinnen und damit meine kleine Sammlung vervollständigen…“


Erstmals rutscht ein Ausdruck von Freude auf sein Gesicht.


Danny Rickson: „Jeden Titel zu gewinnen, den man in dieser Liga gewinnen kann. Es freut mich, dass dieser Weg heute zu Ende geht und ich am Ziel bin. Oder zumindest quasi. Ein Match gilt es ja zu gewinnen…aber es sind letztendlich eben nur Sid und Rob.“


Robert Breads: "Ein Titelmatch bei Title Nights ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um damit anzufangen seine Gegner zu unterschätzen. Damit haben wir zu viel Zeit in unseren Karrieren verbracht, findest du nicht?“


Ohne jeden Anflug von böswilliger Kritik formuliert Breads diese Worte, es scheint als wolle er seinem alten Freund lediglich helfen wollen.


Robert Breads: "Gossler und Sid halten sich seit Ewigkeiten in der GFCW, genau wie wir. Sie haben bloß weniger Pausen gemacht als wir. Gossler ist ein ehemaliger Intercontinental Champion, was ich nicht von mir behaupten kann. Und Sid hat mir damals meinen allerersten Titel abgejagt – den Tag Team Titel, wie ich hervorheben möchte. Die beiden sind genauso Dinosaurier, die schon alles gesehen haben wie wir es sind, nur vielleicht etwas betrunkener.


Damit will ich nicht sagen, dass du…“


Er korrigiert sich, bevor Rickson etwas erwidern kann.


Robert Breads: "…, dass ihr nicht die Favoriten wärt. Das seid ihr. Wenn ich Geld setzen müsste, ich würde es auf euch setzen. Ich glaube, dass ihr gewinnt, wirklich. Ich würde es nur wirklich furchtbar finden, wenn du dein großes Ziel wegen einer Reihe von vermeidbaren Fehlern verpassen würdest.“


Breads knirscht mit den Zähnen.


Robert Breads: "Glaub‘ mir, das ist kein gutes Gefühl.“


Rickson hebt den Arm vor sich in die Luft als würde er ihn nach Breads ausstrecken, um den Kanadier tüchtig zu schütteln. Er lächelt schwach und schüttelt gleichzeitig dabei mit dem Kopf.


Danny Rickson: „Alles gut, Robert. Danke für deine mahnenden Worte. Aber grad weil ich so ein Dinosaurier bin, solltest du wissen, dass ich dieses Match richtig einzuschätzen weiß. Ich bin nicht größenwahnsinnig, sondern mit dem nötigen Respekt vor dem Gegner davon überzeugt, dass ich gewinnen kann und werde. Vielleicht ist es das, was uns derzeit unterscheidet. Der…mentale Zustand.“


Klare Sache: Ein Blick auf Breads genügt, um Ricksons Andeutung zu bestätigen. Breads steht zwar aufrecht, sieht dennoch niedergeschlagen aus.


Danny Rickson: „Weißt du…unsere Karrieren verlaufen oft auffällig parallel. Die Erfolge früher. Mehr Hass als Liebe vom Publikum. Dann irgendwann Hall of Fame. Und selbst bei der Anniversary Show in diesem Jahr waren wir noch im Grunde auf der gleichen Stufe. Wir beide hatten ein Traummatch. Du gegen Zereo, ich gegen Antoine. Der Unterschied ist wohl, was danach passiert ist.“


Breads schickt sich an, etwas zu sagen, Rickson fährt ihm aber verbal über den Mund.


Danny Rickson: „Ich habe mir direkt ein neues Ziel gesetzt. Den Team-Titel. Mich voll darauf fokussiert. Du hingegen…hast so ein bisschen in den Tag hineingelebt. Ein bisschen Performance Center hier, ein bisschen Morbeus da. Da war aus der Ferne keine klare Linie zu erkennen und vielleicht hat das dazu geführt, dass du nun bedröppelt dastehst. Aber was derzeit nicht ist, kann ja wieder werden.“


Er macht an dieser Stelle eine Pause, um Breads die Chance zu geben, darauf etwas zu entgegnen. Aber der lässt die Gelegenheit verstreichen.


Danny Rickson: „Worauf ich hinauswill, ist dass vielleicht auch du ein Ziel brauchst, an dem du deine fanatische Verbissenheit wieder ausleben kannst, die in der dir steckt. Statt immer nur die Schultern hängen zu lassen und ‚Ja‘ und ‚Okay‘ zu allem zu sagen.“


Robert Breads: "Wie soll ein solches Ziel deiner Meinung nach aussehen?"


Danny Rickson: „Wieso lassen wir die Parallelität unserer Karrieren nicht wieder aufleben? Wieso…gründest du nicht ein Tag Team? Meinetwegen mit Aiden. Mit Timo Schiller. Oder mit diesem Buzzkill, von dem heute alle sprechen. Vielleicht sogar mit Lennie Taiwo oder du trainierst irgendwen dahin, an deiner Seite zu stehen. Hauptsache du machst irgendwas.“


Breads wirkt nicht besonders überzeugt von dieser Idee und deutet ganz leicht ein Kopfschütteln an. Rickson fährt jedoch fort.


Danny Rickson: „Also ich werde jedenfalls heute Abend Champion werden an der Seite von Gaeta. Und du hast es ebenfalls in dir. Also wenn ich deinen Zustand irgendwie verbessern will, dann bleibt mir nichts übrig, außer dir die Tür sehr, sehr, sehr weit zu öffnen. Mach ein Team und tritt gegen uns an.“


Er starrt Breads direkt an, doch vom Kanadier kommt keine Reaktion. Er blickt zu Boden.


Danny Rickson: „Deutlicher kann ich ein Angebot nicht formulieren.“


"Canada's Own" überlegt eine Sekunde lang. Dann schenkt er Rickson ein müdes Lächeln, während er sich zum Gehen wegdreht.


Robert Breads: "Viel Glück. Auch wenn ich bezweifle, dass du es brauchen wirst."