Die Regie schaltet Backstage, wo wir Mac Müll sehen, der vor einer Tür steht, wo das Schild „GFCW-Management“ hängt. Neben ihm steht Lionel Jannek, der im Opener letztendlich leer ausgegangen ist!
Mac Müll: „Ich habe gerade beobachtet wie Lionel Jannek dieses Zimmer betreten hat! Gerade ist er wieder herausgekommen! Lionel Jannek, es hat heute nicht zum Titelgewinn gereicht und jetzt gab es offensichtlich ein Gespräch mit dem Management! Kannst du der GFCW-Galaxie sagen was der Grund war?“
Der Österreicher sieht sehr unzufrieden, fast geradezu verärgert aus.
Lionel Jannek: „Ja, Mac, das kann ich euch sagen! Vor Kurzem hat die GFCW-Galaxie gesehen wie zwei supertalentierte, wenn nicht aktuell sogar die besten Wrestler, das beste Intercontinental Titelmatch aller Zeiten auf die Beine gestellt haben!“
LJ blickt nachdenklich nach oben und schüttelt den Kopf.
Lionel Jannek: „Wir beide wollten beweisen, dass wir besser sind als der andere! Und am Ende hatte Player das kleine Quäntchen Glück mehr auf seiner Seite! Es hätte genauso gut auch anders ausgehen können! Und das weiß Player genauso gut wie ich!“
Er deutet zur Tür und wendet sich zur Kamera.
Lionel Jannek: „Aber so kommst du mir nicht davon! Du hast heute überhaupt nichts bewiesen! Deswegen habe ich gerade mit dem Management gesprochen, Player! Ich bekomme mein Rückmatch! Bei der ersten War Evening im neuen Jahr 2021! Du und ich! Noch einmal! Und um sicherzugehen, dass es keine Zweifel mehr daran gibt wer der Bessere von uns ist, wird es ein 2-Out-Of-3-Falls Match sein!“
Alleine der Gedanke und wohl auch die Vorfreude darauf, zaubern dem „Superior One“ wieder, zumindest kurzzeitig, ein Grinsen ins Gesicht.
Lionel Jannek: „Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass es wieder das beste Match der Show sein wird, aber dieses Mal wird es einen klaren Sieger geben und das werde ich sein, Player! Genieße deine Restzeit als Intercontinetal Champion! Denn bald gehört der Titel mir! 2021 wird MEIN Jahr!“
Nach dieser Ansage zieht sich der Österreicher zurück. Mac Müll blickt überrascht zur Kamera.
Mac Müll: „Wir haben es gerade von Lionel Jannek gehört: Bei der ersten War Evening Show 2021 wird es das Rückmatch um den Intercontinental Titel geben! Und das in einem 2-Out-Of-3-Falls Match! Unglaublich! Das neue Jahr beginnt mit einem absoluten Kracher und verspricht jetzt schon fantastisch zu werden! Aber warten wir erstmal ab, was Title Nights uns heute noch alles zu bieten hat! Denn noch ist die Nacht ja nicht vorbei!“
Endlich wieder Freitagabend. Die Arbeitswoche ist geschafft und zu Hause Entspannung angesagt.
Ein guter Film, eine interessante TV-Serie oder actionreiches Wrestling stehen auf dem Programm.
Was gibt es schöneres als diesen Abend mit einer Tüte Chips auszuklingen?
ABER HALT!
Da ist wieder dieses schlechte Gewissen! Erst freut man sich auf Chips und dann plagt einen wieder das schlechte Gewissen, ob der Unmengen an Kalorien und Fett die man nun wieder essen wird.
Wer will schon noch ein Couch-Potato sein? Wer will schon gegen seinen Trainingsplan verstoßen?
ALL DAMIT IST NUN SCHLUSS! LECKERE CHIPS MÜSSEN NICHT MEHR UNGESUND SEIN!
© Ein Produkt der Morbeus Foods GmbH
Man hört noch die Reaktionen der Fans aus den Lautsprechern, da mischt sich ein lautes Scheppern in die Geräuschkulisse. Es ist nicht mehr die Kamera am Ring, die das Bild bestimmt, wir befinden uns in der kaiserlichen Kammer. Das Scheppern stammt von der Traubenschale, die unsanft schwungvoll auf den Tisch an der Seite des Raumes knallt und daraufhin noch ein wenig vor sich hintrudelt und langsam ausleiert. Der Kaiser schaut nicht auf, entspannt in seinem Ledersessel, ist im Tunnel samt Augenmaske zur Ruhe. Eine Ruhe aus der er so eben gerissen wird. Er und sein Ehrengast Danny Rickson, der im Hintergrund auf einem gemütlichen Sofa ruht. Extra für den heutigen Abend und den heutigen Gast besorgt natürlich. Ein genervter Seufzer des Champions..
Antoine: „Alex…du sollst doch vorsichtig sein.“
Ricks hat seiner Majestät noch den Rücken zugedreht, schaut noch auf die Schale, die sich mittlerweile beruhigte und still auf dem Tisch steht. So beruhigt, wie auch die Stimme des Mathematikers.
Alex: „Der Gong war unser Zeichen. Es ist Zeit Antoine.“ Antoine: „Das ist kein Grund so…Alex?“
Der Kaiser stoppt im Satz, lehnt sich langsam nach vorn, die Sitzlehne folgt ihm langsam wieder in die Senkrechte. Er nimmt die Augenmaske in die Hand, schiebt sie leicht nach oben, schaut unten durch mit gedrehtem Kopf in Richtung Sklaven. Der dreht sich auch allmählich um. Beginnt…
Alex: „Antoi…“
Räuspern des Kaisers. Offensichtlich ist das NICHT die Anrede, die der Untertan zu wählen hat. Er hebt den Zeigefinger, der Ricks in dessen Position verharren lässt. Die Stimme wirkt skeptisch. Gefährlich skeptisch. Der Blick verengt sich.
Antoine: „Was genau gedenkst du gerade zu tun, Alex? Aufmüpfigkeit steht dir nicht.“
Ricks hat sich mittlerweile vollständig gedreht. Steht direkt in des Kaisers giftigem Blickfeld. Hat die Hände hinter dem Rücken. Rickson hat sich bislang schön im Hintergrund gehalten, aber langsam scheint die Geschichte doch interessant zu werden. Die Beine sind immer noch hochgelegt, aber er dreht den Kopf zum Geschehen. Zum Schatten. Der den Kopf schüttelt.
Alex: „Ich werde alles für dich tun, Antoine. Ein Jahr lang. Natürlich, ich halte mich an Abmachungen.“ Antoine: „Dann heißt es Eure…“ Alex: „ABER…“
Der Kaiser wirkt fassungslos. ER WIRD UNTERBROCHEN?! Bevor er seiner Wut Luft machen kann, fährt Ricks fort.
Alex: „…wir waren vor einem Jahr der vorletzte Kampf. Du hast den Gong gehört Antoine. Das Jahr ist vorbei, Antoine. Was du jetzt willst…ist mir egal.“
Der Kaiser reißt die Augen weit auf, steht in einer ruckartigen Bewegung wieder auf seinen zwei Beinen. Alex bemerkt diese blitzschnelle Bewegung und bringt sich in eine Defensive Haltung, aber Antoine drückt Alex noch gegen die Wand, ehe er sich wirklich dagegen wehren kann. Auch Danny Rickson hat das natürlich mitbekommen.
Antoine: „Du entscheidest nicht, wann das Jahr vorbei ist.“
Der Kaiser drückt Alex weiterhin gegen die Wand und versucht ihn auch ein Stück hinunter zu drücken, sodass er besser von oben auf ihn herab schauen kann.
Antoine: „Das Jahr ist vorbei, wenn du dich dort draußen hinlegst...“
Der Kopf geht kurz, aber nur ganz kurz zu Danny, der sich mittlerweile neben die beiden positioniert hat.
Antoine: „... und er mir MEINEN Titel überreicht hat. Alles andere wäre Wortbruch, Alex. Ich hoffe, das war klar soweit. War das klar soweit, Alex?“
Der Mathematiker ist sichtlich im Konflikt mit sich selbst. Auf der einen Seite weiß er, dass Antoine faktisch gesehen recht hat, aber auf der anderen Seite will er zu seiner Entscheidung stehen, dass für ihn das Jahr genau jetzt vorbei ist. Es scheint, als gewänne die zweite Seite. Er versucht Antoine von sich wegzudrücken, aber dann schreitet der Hall Of Famer und Special Guest Referee ein.
Das heißt: Eigentlich steht Rickson nur da und isst – oder frisst eher – Trauben. Eine ganze Hand der roten und grünen Rebenfrüchte hat er gerade mit lässiger Geste aus jener Schale geangelt, die diese Szenerie so geräuschvoll einläutete. Dann verschwinden sie gierig in seinem Mund. Schwanenburg und Ricks beobachten ihn dabei, doch nicht das Essen ist der Grund ihrer Aufmerksamkeit. Sondern dass, was er zuvor gemacht hat.
Hatte er sich nicht geräuspert?
Danny Rickson: „Schätze, dass dies der Zeitpunkt ist, an dem der Offizielle was sagt.“
Sagt er mit vollem Mund und zieht an seinem enganliegenden Ringrichter-Shirt, welches er kurz darauf verwendet, um sich den Mund abzuwischen.
Danny Rickson: „Wir diskutieren also jetzt darüber, ob ein verdammter Gong darüber entscheidet, ob wir heute im Main Event ein richtiges Match oder eine..Farce…bekommen?“
Farce? Diese Wortwahl und die Art, wie Rickson es betont, lassen Schwanenburg die Schultern straffen und ein angestrengter Ausdruck schleicht sich auf das sonst so selbstsichere kaiserliche Gesicht.
Danny Rickson: „Wenn es darum geht, Alex, und du noch einen Gong brauchst, um dich zu entscheiden, wie wäre es dann damit?“
Unvermittelt nimmt er die Traubenschale in die Hand und lässt sie dann mit solch einem Schwung auf den Tisch runterkrachen, dass beide Kontrahenten ob des heftigen Schepperns zusammenzucken.
Danny Rickson: „Das war der Gong, dass dies alles jetzt mal vorbei ist. Das Lakaiendasein, das Sklaventum. Diese ganze Travestie, die die große Bedeutung der Show und des Wortes Main Event ins Lächerliche zieht.“
Der Engländer lässt nun endgültig seine lockere Haltung sein und nimmt eine aufrechte Pose ein, die seinen schneidenden Worten gerecht wird. Selbstbewusst, gerade provokant, ganz wie der alte Rickson.
Danny Rickson: „Ich habe selbst vor einem Moment wie diesem gestanden, vor einem Main Event bei Title Nights um das große Gold und ich schwöre, ich hätte so einiges getan, um als Sieger hervorzugehen. Wenn es sein müsste, hätte ich meinen Gegner mit bloßen Händen blutig und bewusstlos geprügelt, nur um am Ende zu siegen. Notfalls mit einer Hand, wenn die andere gebrochen wäre. Mit einem Finger, mit den Füßen, mit Zähnen. Was – auch – immer. Egal wie – ich hätte GEKÄMPFT. Nicht taktiert, nicht palavert, nicht irgendwelche Abmachungen erörtert und über Minutenregelungen diskutiert.“
Schwanenburg schickt sich an, etwas zu sagen. Zu protestieren. Doch da knallt abermals die Schale auf den Tisch. Mit solcher Wucht, dass es ein Wunder nimmt, sie noch heile zu sehen.
Danny Rickson: „Das war der Gong, dass ich genau das von euch jetzt erwarte! Ein Match, ein Kampf, ein Kräftemessen. DAS Kräftemessen der zwei größten Kräfte in der GFCW. Ich will, dass ihr mit vollem Willen alles dafür gebt, in eine Linie mit jenen Männern zu treten, die dieses bedeutungsvolle Event schon beendet haben.“
Der Mathematiker blickt bei diesen Worten mit großen Augen auf Rickson, seine Haltung wird entschlossener. Der Monolog scheint seine Entscheidung einfacher zu machen.
Schwanenburg hingegen tritt auf Rickson zu, gestikuliert wild, noch bevor er etwas sagt. Aber das wutgerötete Gesicht spricht Bände.
Plötzlich klirrt es, die anderen beiden Männer zucken abermals erschrocken zusammen. Unvermittelt hatte Rickson die Traubenschale genommen und sie durch den Raum geschmissen. Als der Schreck und das Geräusch nachgelassen haben, tritt Rickson seinerseits auf Antoine zu.
Danny Rickson: „Und dann war dies wohl der Gong, dass diese ganze Scharade ein Ende hat. Dieses Ich-lade-dich-zum-Essen-ein, dieses Komm-wir-sind-jetzt-Freunde. Wir, Antoine, sind uns viel zu ähnlich, um irgendwann in diesem Leben Freunde zu sein. Wir sind beides Sonnengötter, die verwelken, wenn sie das Licht mit wem anders teilen müssen und im Schatten dahindarben.“
Wie um die Implosion ihrer vermeintlichen Freundschaft zu symbolisieren, tritt Rickson wieder zurück, auf Abstand zu dem vor Wut kochenden Schwanenburg.
Danny Rickson: „Und wir beide hassen es, verarscht zu werden. Ich sehe es in deinem Gesicht, den roten Linien, dem ärgerlichen Zucken bei meinen Worten. Dein Plan, mich einzuspannen, hat nicht funktioniert. Edler Wein, gutes Essen und nette Gesellschaft lassen mich nicht vergessen, dass ich dir in nur in einer Beziehung nützlich bin und ein Antoine Schwanenburg niemals aus Nettigkeit handelt. Er spielt sein Spiel so lange, wie es ihm zuträglich ist…“ Ein Lächeln krabbelt in Ricksons Gesicht.
Danny Rickson: „…und ein Danny Rickson spielt nur so lange mit, wie ER will. Du willst gegen mich antreten? Um den Titel? Bei der Jubiläums-Show, um allen Menschen zu beweisen, dass du die größte Legende bist, die die GFCW je gesehen hat? Gut, dann geh nach draußen und beweise es.“
Er dreht sich zu Ricks und zieht diesen wieder mit ins Gespräch.
Danny Rickson: „Ich werde keinen von euch heute benachteiligen. Weder Antoine, weil er mich wie einen Idioten vor seine kaiserliche Kutsche spannen wollte. Noch dich, Alex, weil deine verdammte Clothesline ganz schön wehgetan hat. Ich gehe da jetzt einfach mit euch raus und schaue, wer der bessere Mann ist. Weil es darum – lassen wir die ganze Dramatik und Co. mal beiseite – bei Title Nights schlussendlich immer geht.“
Gong.
Diesmal ist es weder der Ringgong, noch die Traubenschale. Es ist ein kürzerer, hoher Gong.
Es ist das interne Signal.
Der Aufruf für
die Wrestler, zum Ring zu kommen.
Der Ringrichter geht voran und tritt durch die Tür, um sich auf den Weg zu machen. Ihm folgen, ein letzter hasserfüllter Blick aufeinander, die beiden Männer, auf die es jetzt ankommt.
„DANNY RICKSON!“ „DANNY RICKSON!“ „DANNY RICKSON!“
Die Fronten sind
geklärt. Der Vorhang gefallen. Und mit ihm auch offensichtlich die Anspannung von Danny Rickson. Denn der Engländer tritt lockeren Schrittes durch den Vorhang, ein Lächeln umspielt seine Lippen, und als er zu seiner bekannten Musik zum Ring stolziert, entwickelt es sich zu einem weiten, die Zähne entblößenden Grinsen.
Pete: „Main Event-Time! Der erste große Name marschiert zum Ring, dabei ist er nur der Ringrichter. Nehmen wir uns trotzdem einen Moment Zeit, Danny Rickson zu feiern. Wenn ein Hall of Famer vorbeischaut, ist es immer etwas Besonderes.
So sieht es offensichtlich auch der Engländer, der sich Zeit lässt. Kurz vor der Ringtreppe bleibt er stehen, lauscht seiner Musik. Dann greift er mit der linken Hand an den Kragen seines Referee-Shirts und präsentiert es der Kamera. Er vollführt eine Drehung, dann schlägt er sich energisch auf die Brust – genau dort, wo das GFCW-Logo prangt. Er ist heute der Offizielle, in seinen Händen liegt das Schicksal des folgenden Main Events. Und das möchte er allen klar machen.
Über die Treppe kommt Rickson in den Ring, wo er direkt Schwung nimmt und auf den gegenüberliegenden Ringpfosten zuläuft. Eben jenen erklimmt er problemlos und bleibt auf dem mittleren Ringseil stehen, reißt einen Arm in die Luft und lässt sich feiern.
„WELCOME BACK!“ „WELCOME BACK!“
In einer fließenden Bewegung springt er vom Seil, rollt sich ab und damit aus dem Ring, kommt draußen auf der Matte zum Stehen und marschiert auf Pete und Sven zu. Mit den Kult-Kommentatoren, seinen langjährigen Weggefährten, klatscht er freudig ab. Dann deutet er in Richtung des Publikums und als die Kamera dem Bild folgt, sehen wir ein besonders kreatives Exemplar eines Fan-Plakats. Es zeigt den Fußballschiedsrichter Collina, doch das Gesicht des charismatischen Glatzkopfs wurde durch Ricksons ersetzt. Darunter steht in großen Lettern „UNPARTEIISCH!“. Lachend deutet Rickson auf das Plakat und es ist nicht ganz klar, ob ihn die ungewohnte Frisur amüsiert oder der Spruch an sich, auf jeden Fall lässt er ein „Der hat Recht!“ in Richtung Videokamera vernehmen, dann klopft er freundschaftlich dem Zeitnehmer auf den Rücken und begibt sich zurück in den Ring.
Lässig in die Seile gelehnt wartet er auf das Eintreffen der heutigen Kontrahenten.
Mit dem Knarzen einer alten Vinylschallplatte lenken die Lautsprecher die Aufmerksamkeit auf die Videoleinwand. Grautöne. Schwarzer Hintergrund, weißgrauer Boden. Keine Konturen erkennt man weiß und breit. Bis von links und rechts zwei Personen ins Bild laufen. Sie sind klassisch gekleidet, der Mann in einem eleganten Anzug, die schwarzen Lackschuhe glänzen durch die Videofarbwahl noch einmal stärker. Er geht in die Mitte des Bildes, verbeugt sich leicht, hält eine Hand hinter dem Rücken, bittet mit der rechten ausgestreckten Hand die Dame von links ins Bild. Ihr langes Kleid bedeckt ihre Beine komplett, beim Gehen blitzen nur kurz ihre Schuhe hervor. Der hintere Teil des Kleides reicht bis zum Boden, streicht sanft darüber. Sie nimmt die Hand des Mannes, er blickt auf. Sie lächeln. Sie beginnen zu tanzen. Den Klassiker der Klassiker. Den Wiener Walzer.
I know you I walked with you once upon a dream
Mit dem Einsetzen des Gesangs nehmen sie die gesamte Tanzfläche ein. Drehen sich, gehen in der Musik auf, strahlen sich gegenseitig an, genießen den Tanz. Im Hintergrund erscheinen Bilder. Standbilder Ricksenburgs. Die erste Begegnung Gemeinsame Auftritte als Team Als Tag Team Champions Heavyweight und Intercontinental Champion Beim Schach Spielen In Antoines Haus Zusammen im Ring
So dreht das Paar seine Runden. Die Bilder erscheinen und verblassen, machen Platz für das nächste Bild. Und das nächste Und das nächste.
You’ll love me at once The way you did once upon a dream
Nach 1:14 zieht die Musik plötzlich an. Die Schritte des Paares werden schneller. Das Lächeln in den Gesichtern schwindet. Die Konzentration nimmt zu Die Bilderserie setzt sich fort.
Der Blankoscheck Schwanenburgs Skepsis bei Ricks Amelie im Streit mit Ricks Der Verlust der Tag Team Titel Antoines Rückkehr nach Alex‘ Niederlage gegen Drake
Die Uneinigkeiten Ricks‘ Bitten nach dem Match
upooooooooooon aaaaaaaaaaaaa dreeeeeeeeeaaaaaaaam
Das Tanzpaar verliert den Rhythmus komplett, verzögert die Schritte, versucht fast stehenzubleiben und sich trotzdem noch zu bewegen, wirkt mit der Haltung unzufrieden. Im Hintergrund erscheint nur ein Bild, während alles leise wird….
Title Nights 2019 – Antoine Schwanenburg steht über Alex Ricks
Dann fängt es wieder an. Schneller. Nochmal viel schneller als zuvor. Das Paar setzt wieder an. Kommt nicht mehr hinterher, wirbelt über die Fläche, stolpert, steht sich gegenseitig im Weg, wirkt gequält, der Dame tun die Füße weh, sie knickt um, muss aber weiter machen, steigt dem Mann auf die Füße, der keine Chance hat, die Kontrolle zu behalten.
Ricks wütet durch die Liga Er steht über Kid Daniel Er steht über Henry Phoenix Jr Er sitzt neben Luna Rosario Er hinterlässt Drake Nova Vaughn Er attackiert Danny Rickson
upoooooooooooon aaaaaaaaaaaaaaaaa dreeeeeeeeeeeeaaaaaaaam
Und das Tanzpaar kommt zum Stillstand. Stoppt. Hält ein und hält sich fest, muss erst an Stabilität gewinnen. Die Frau in den Armen des Mannes, nervös schauen sie zur Seite. Die Kamera fährt ein wenig heraus. Dreht sich und filmt frontal den einzigen Zuschauer dieser Darbietung. Auf seinem Thron Nicht in schwarz weiß. Mit der goldenen Championship. Der Kaiser – Antoine Schwanenburg
Und mit einem süffisantem Lächeln im Gesicht und höhnischem Applaus fadet das Video langsam aus . . .
Pete: „Sven…ich kann es nicht fassen…es ist wirklich so weit. Ist das…das endgültige Ende von Ricksenburg?“ Sven: „Ricksenburg…ist ewig…oder?“
Weiter kommen die beide mit ihren Gedanken nicht, denn in diesem Moment ertönt die einzige Melodie, die jetzt noch zählt.
You have power and money But you are mortal You know you cannot escape death But immortality can be obtained
Ricksenburg.
Auch wenn es die Menschen in der Halle und an den Fernsehgeräten zu überraschen vermag, so ist Title Nights eine Nacht der Traditionen. In der Pre Show verdeutlichte das der Kaiser noch einmal indem er sagte, wie sehr er solche Traditionen adelte. Auftritte von Legenden haben Tradition. Player im Opener hat Tradition. Ein gemeinsamer Ricksenburg Entrance... hat Tradition. Nach 2018, 2019 kommen sie nun auch wieder gemeinsam zum Ring. 2018 noch als Team, 2019 bereits als Gegner und Geschichte wiederholt sich einmal mehr. Auch im Jahr 2020 sind Antoine Schwanenburg und Alex Ricks Gegner in diesem Ring.
Sven: „Antoine Schwanenburg und Alex Ricks, keine zwei Individuen stehen mehr für ein gemeinsames Auftreten bei Title Nights, als diese beiden! Pete, hast du Lust auf ein wenig Geschichte?“
Der Entrance füllt sich langsam mit dem weißen Rauch, der für Antoines Auftritte markant ist.
Pete: „Ja, schieß' los!“ Sven: „Wir schreiben das Jahr 2017. Antoine Schwanenburg musste den World Title gegen Jasper Randall verteidigen. Aus Sorge, der Split beim Fight Club sei nur gespielt, stürzte sich Alex Ricks auf Drake Ackley um alle Individualitäten auszuschließen. Zwar waren sie in den Matches getrennt, in der Mission waren sie jedoch vereint. Alex ordnete sich unter und gab alles, was er hatte, damit Antoine Schwanenburg der World Champ bleiben konnte. Der Plan hatte Erfolg, wie wir wissen. Sowohl Alex Ricks, als auch Antoine Schwanenburg gewannen jeweils ihre Matches.“
Mittlerweile sind zwei schemenhafte Gestalten auf der Stage zu sehen. Durch den weißen Nebel werden sie noch verhüllt, natürlich wissen wir aber, dass es sich um Ricks und Schwanenburg handelt.
Sven: „Ein Jahr später, das Jahr 2018. Diesmal traten sie gemeinsam an, denn zu diesem Zeitpunkt waren sie die Tag Team Champions. Wir wissen alle noch sehr gut, dass Antoine seinen Blankoscheck nutzte, um den Animals with Attitudes NACH ihrem eigentlichen Match den Titel abzunehmen. Doch ein Happy End wie im Jahr zuvor gab es in dieser Nacht nicht. Alles sah nach einem Ricksenburg Sieg aus, doch am Ende verloren sie den Title an die Domination. Antoine Schwanenburg griff Alex Ricks an, verließ das Match und die Domination konnte abstauben.“
Die zwei Gestalten treten durch den Nebel. Zu erst ist es Antoine Schwanenburg. Er ist der Kaiser. Er ist der World Heavyweight Champion. Er ist der beste Singles Match Wrestler aller Zeiten.
„KAISER“ ANTOINE SCHWANENBURG
142 Tage Intercontinental Champion. 168 Tage Tag Team Champion. 390 Tage GFCW World Champion. Wrestler des Jahres 2017. Tag Team des Jahres 2018. Match des Jahres 2019. Totale Dominanz.
Ein Scheinwerfer lässt ihn im güldenen Licht erstrahlen. Den World Title reckt er lässig in die Höh' und das Scheinwerferlicht spiegelt und blitzt im Glanze des Goldes.
Sven: „Im letzten Jahr war es dann endlich soweit. Alex Ricks trat gegen Antoine Schwanenburg bei Title Nights an. Ein Match, auf das wir zu dem Zeitpunkt schon zweieinhalb Jahre warten mussten. Alle großen Namen traten in dieser Zeit gegeneinander an, wir sahen nahezu jede Begegnung. Nur diese nicht. Doch Antoine reichte dieses Match alleine nicht. Er wollte mehr. Also sagte er dem Match nur zu, als Alex Ricks ihm das anbot, was wir jetzt ein Jahr lang mit ansehen mussten. Antoine gewann diese Schlacht und Alex Ricks wurde tatsächlich ein Jahr lang zum Sklaven des Kaisers.“
Nun tritt auch Alex Ricks nach vorn. Er bekommt nicht den gleichen Scheinwerfer, wie Antoine, aber selbst ein kleiner Scheinwerfer ist mehr, als er das gesamte Jahr über erhalten hat.
ALEX RICKS
72 Tage Intercontinental Champion. 168 Tage Tag Team Champion. 84 Tage GFCW World Champion. Rohdiamant des Jahres 2016. Tag Team des Jahres 2018.
Der Mathematiker.
Sven: „Und nun sind wir im HIER angekommen. Im JETZT. Antoine Schwanenburg. Alex Ricks. Zum vierten Mal in Folge bestreiten die die wichtigste Nacht des Jahres gemeinsam. Ricksenburg ist ein Epos. Ricksenburg legendär. Ricksenburg... ist ewig.“
Während Antoine Schwanenburg vorgeht, lässt Alex Ricks ein wenig Sicherheitsabstand. Aber gerade nur so viel, als dass man es noch als gemeinsamen Entrance sehen kann. Gerade so viel, dass er nicht im großen Scheinwerferkegel steht, in dem der Kaiser wandelt.
Pete: „Das hast du schön aufgedröselt, Sven! Ich muss sagen, ich bin so gespannt auf dieses Match. Wir haben so viel gesehen heute. Titelwechsel, Drama, Emotionen. Diese Nacht hatte fast schon alles. Aber wie wird sie enden? Danny Rickson ermahnte die beiden. Er drohte Schwanenburg indirekt. Gibt es den Fingerpoke of Doom, tritt er nicht gegen Antoine beim Jubiläum an!“ Sven: „Ich denke, darüber wurden schon so viele Worte verloren, Pete. Wir sollten es auf uns zukommen lassen. Kommt es zum Fingerpoke of Doom, wäre es die größte Kontroverse in der Title Nights Historie. Kommt es zum Match, wird es vielleicht das anspruchsvollste Match in der Title Nights Historie. So oder so, als Zuschauer können wir nur gewinnen.“
Beide Teilnehmer lassen sich vom Blick in ihre Augen nichts anmerken. Das Pokerface ist da. Am Ring angekommen, betritt Antoine diesen über die dafür vorgesehenen Treppen. Er stellt sich mitten in den Ring. Nimmt den Titel in beide Hände. Schließt die Augen. Reckt ihn nach oben.
Der Kaiser ist da.
Kurze Zeit später betritt dann auch Alex den Ring über die Treppen. Er stellt sich in die Ringecke, ein paar Dehnübungen folgen. Den Blick wendet er nicht von Schwanenburg ab. Die Dehnübungen sollen wohl symbolisieren, dass er sich nicht hinlegt, sondern dass er gleich einen harten Kampf vor sich hat.
Dann tritt Danny Rickson ins Bild. Er greift sich den Titel von Antoine, bzw. versucht es. Antoine will nicht loslassen, aber gibt sich kurze Zeit später geschlagen. Der Hall Of Famer präsentiert der Meute den Titel.
YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAH!
Als Rickson den Titel in die Luft reckt und diese Reaktion bekommt, zaubert es ihm ein Lächeln auf seine Lippen. Ein Gefühl, dass er beim Jubiläum im März wieder haben könnte, wenn er tatsächlich gegen Antoine um den Titel antreten sollte. Aber das ist noch Zukunftsmusik. So übergibt er das große Gold an den Zeitnehmer. Er erkundigt sich bei den Teilnehmern, ob sie bereit sind. Sie sind bereit. Es kann losgehen. Er gibt das Zeichen.
© 2001-2020 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling
Danke an alle Schreiber!!!
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