Pete:
„Soll das heißen, die beiden haben die gesamte Show
in der gleichen Kabine verbracht?! Sven, was für ein Spiel
spielen diese beiden mit uns?“
Sven:
„Mach dir keine Hoffnung, Pete, ich fürchte, niemand
wird je verstehen, was wirklich in den Köpfen dieser beiden
vorgeht. Aber egal, was passieren wird…es wird groß.
Ich habe Gänsehaut.“
Pete:
„Nicht nur du, werter Kollege. Dieses Match…endlich
ist es so weit.“
Dann
dunkelt sich die Halle ab.
You
have power and money
But
you are mortal
You
know you cannot escape death
But
immortality can be obtained
)
Ricksenburg.
Sie
stehen dort auf der Rampe in individuellen Lichtkegeln.
Tatsächlich beide gleichzeitig. Die Fans sind überfordert,
haben keine Ahnung, wie sie reagieren sollen. Sie jubeln, sie
buhen Antoine aus, manche buhen mit Sicherheit auch Alex aus.
Doch insgesamt herrscht Irritation. Es geht um so viel. Was
machen sie gemeinsam hier?!
Die
Lichtkegel leuchten auf die Rampe, lassen die beiden in vollstem
Glanz erstrahlen. Alex Ricks und Antoine Schwanenburg. Sie sehen
sich nicht an. Sie gehen zum Ring.
Laura
weiß nicht so recht, wie sie die beiden ankündigen
soll, macht es einzeln, demzufolge kann man auch endlich die
Reaktionen der Zuschauer zuordnen. Ricksenburg selbst ist nichts
anzumerken.
Sie
betreten gemeinsam den Ring. Dort trennen sich ihre Wege.
Antoine
bleibt stehen.
Alex
geht zur anderen Ecke. Geht in die Hocke. Stützt drei Finger
auf dem Boden ab.
Sie
sind bereit.
Ricksenburg
ist bereit.
Ricksenburg…
ist ewig
Pete:
„Ich bin jetzt schon überfordert.“
Sven:
„Können wir nur hoffen, dass zumindest Jo Dardano mit
diesen beiden zurechtkommt. Er checkt sie zumindest gerade noch
ab. Und ich glaube, Pete…er ist fertig.“
Pete:
„Na dann…auf in den Kampf.“
Singles Match:
Alex Ricks vs. Antoine „Brainpain“
Schwanenburg
Referee:
Jo Dordano
Mit
dem Läuten der Ringglocke explodiert Alex Ricks aus
seiner Körperhaltung. Er schießt nach vorn durch
den Ring, packt Antoine Schwanenburg in den Kniekehlen, der
nicht schnell genug wegsprawlen kann. Antoine stößt
die Beine nach hinten weg, verhindert, dass er komplett
ausgehoben wird, aber wie ein Schneepflug schiebt der
Mathematiker ihn vor sich hin in die erstbeste Ringecke,
richtet Antoine dort weiter auf, greift noch einmal nach und
läuft ihn wie einen Sack Kartoffeln auf die Schultern.
Antoine versucht sich zu befreien, kann der Freiburger
Dampflok im ersten Moment aber nichts entgegensetzen. So wird
er also mit einem harten spinebusterähnlichem Slam auf
die Matte befördert.
Das
soll es aber nicht gewesen sein, iwo. Ricks hält
Antoines Beine gleich fest, bzw. fasst noch einmal nach,
verkeilt seine Hände ineinander und dreht Schwanenburg
bauchlinks.
Boston
Crab vom Mathematiker
Pete:
„Fulminanter Start von Alex! Da hat sich jahrelanger
Frust aufgestaut, der will hier kein großes
Vorgeplänkel.“
Sven:
„Er hat hier auch deutlich mehr zu verlieren, Pete!
Vergiss nicht, sollte Antoine Schwanenburg heute Abend
gewinnen, gehört Alex Ricks ein Jahr lang IHM.“
Im
ersten Moment ist es aber umgekehrt. Ricks hat Schwanenburg
im Griff, wenngleich der sich allerdings direkt zu den Seilen
schleift und so dafür sorgt, dass der Ringrichter
dazwischen gehen muss. Ricks lässt los, noch bevor
Dardano die eins wirklich ausgesprochen hat. Er lässt
los, tritt einen Schritt nach vorn, rennt in die Seile und
federt zurück.
Antoine
kommt wieder auf die Beine, hat die Hand am mittleren
Ringseil, stützt sich ab, blickt kurz zur Seite und
sieht bereits, wie Ricks heranrauscht. Der Mathematiker hebt
quasi in der Ringmitte ab.
Dropkick
von Ricks
Er
erwischt Antoine voll und so stürzt der Weinkenner durch
die Seile nach draußen. Ricks rollt sich im Ring zurück
in den Stand, starrt direkt in Richtung Antoine, während
die Menschenmenge um den Ring die ohnehin heiße
Stimmung noch weiter aufheizt und Ricks noch weiter
anpeitscht. Antoine ist vor dem Ring auf allen Vieren, hustet
auf, schüttelt den Kopf. Ein hektischer Start war zu
erwarten, das hier überrascht dann aber doch. Er hebt
den Kopf, sieht, dass Ricks auf einer anderen Seite den Ring
verließ und in diesem Moment auf ihn zustampft.
Antoine
ist auf den Knien, zeigt einen eher notgedrungenen Schlag in
Ricks Magengegend, während der gerade die Arme ausfährt.
Ricks weicht einen Schritt zurück, genug Zeit für
Antoine, sich vollständig aufzurichten.
Lock
up der beiden vor dem Ring, aber nur für einen Moment.
Schwanenburg
taucht durch, greift um, ist hinter Ricks mit einem Ansatz
zum Sleeper Hold. Falls es sich hierüber freute, war das
allerdings zu früh, denn der Mathematiker fackelt nicht
lange, rollt sich nach vorn, schleudert Schwanenburg damit
quasi von sich weg in Richtung Ringpfosten. Antoine kann
abbremsen, die Hände rechtzeitig hochbringen, die
Kollision verhindern. Er schaut den Stahl an, atmet kurz
durch, dreht sich wieder zu Ricks
Superkick
von Ricks!
Aber
Antoine duckt sich weg und der Mathematiker trifft nur den
Stahl mit einem lauten Klonk.
Ricks
stolpert einen Meter zurück, während Schwanenburg
für’s Erste genug hat und wieder zurück in
den Ring rutscht. Er sammelt sich neu, behält Ricks im
Blick, während der vor dem Ring das Bein kurz
ausschüttelt, dann wieder den festen Stand einnimmt und
mit starrem Blick in Richtung Antoine zur Ringtreppe geht, um
ebenso das Seilgeviert wieder zu entern.
Pete:
„Der erste Schlagabtausch der beiden. Ich vermute, ganz
so hektisch wird es nicht ewig weitergehen.“
Sven:
„Ein Vorgeschmack auf das Match war das aber definitiv.
Härte, Technik und oft, oft die Frage, wer schneller und
cleverer reagiert.“
Beide
wieder im Ring, kurzer Augenkontakt. Antoines Bart zuckt, er
nickt für einen Moment. „Gut, du konntest dich
kurz abreagieren, nun bin ich dran.“ – Vielleicht
schwirrt dieser Gedanke gerade irgendwo im Ring umher.
Tatsächlich nähern sich die beiden nun langsam an.
Kein Vorpreschen mehr. Ein ruhiges, vorsichtiges Umkreisen.
Sie gehen bedacht vor, vollkommen konzentriert und im Tunnel.
Allmählich nähern sie sich an, deuten den Lockup
an.
Ohrfeige
von Antoine!
Pete:
„Ach komm!“
Sven:
„Und die Kopfspielchen.“
So
klingt es, wenn 15.000 Leute buhen. Antoine schaut Ricks mit
versteinerter Miene an, tritt einen Schritt zurück. Der
Mathematiker ist leicht gedreht, reibt sich das Kinn, schaut
gen Boden. Er wird wieder explodieren, natürlich wird er
das.
Clothesline
von Ricks!
Zurückgezogen
von Ricks.
Er
reißt nur den Arm hoch, zieht ihn allerdings prompt
wieder zurück. Angedeutet genug, damit Antoine seinen
Schritt macht, abtaucht und zum Takedown ansetzt.
Zu
spät für ihn um umzuschalten, er ist bereits in
Richtung Ricks unterwegs, der den Arm um Schwanenburgs Hals
legt.
Guillotine
Choke von Ricks.
Pete:
„Das Spiel kann auch Ricks“
Sven:
„Gut gekontert!“
Er
dreht den Arm, quetscht Schwanenburgs Nacken, stört die
Blutzufuhr vom Gehirn und sorgt nebenbei noch gleich für
herbe Nackenschmerzen am nächsten Tag. Antoine nimmt die
Arme hoch, klemmt sie zwischen Ricks‘ Klammergriff,
versucht, sich Luft zu verschaffen, aber die Schlinge sitzt
fest. Der Kölner verschiebt seinen Oberkörper,
bringt sich vor Ricks anstatt seitlich von ihm zu sein. Der
Choke sitzt weiterhin. Jo Dardano ist zur Stelle, behält
alles im Auge.
Schwanenburg
lässt den Griff los! Er umklammert Ricks‘
Hinterkopf, reißt ihn nach unten, wirft sich auf seine
Knie.
Jawbreaker
von Antoine.
Treffer,
der Mathematiker schlägt mit dem Kinn auf Antoines
Schädeldecke auf, löst den Würgegriff direkt,
stolpert zurück, hält sich das Kinn, während
Antoine nach vorn greift, Ricks‘ Beine greift und sie
einfach wie einen Teppich wegzieht.
Alex
geht zu Boden, Schwanenburg „krabbelt“ zu ihm,
ist zwischen den Beinen und schon schlägt Ricks direkt
wieder zu!
Ansatz
zum Triangle Choke von Ricks! Aber Schwanenburg powert
sich durch, handelt schneller, trifft mit einem
Ellbogenschlag in Ricks‘ Gesicht, bevor der die Beine
wirklich hinter Antoine schließen kann.
Pete:
„Antoines Plan ist doch irgendwie aufgegangen.“
Sven:
„Zwar mit Umwegen, aber ja.“
Ricks
am Boden, Antoine kraxelt über ihn, huscht zur Seite,
setzt ein erstes Cover an,
1
schon
vorbei, Ricks bringt den Arm hoch.
Antoine
lässt keine Zeit verstreichen, richtet sich direkt auf,
schnappt sich Ricks‘ Arm und zieht ihn ebenfalls wieder
auf die…streich das…Alex ist auf den Knien und
bekommt selbiges in einfacher Ausführung von Antoine ins
Gesicht. Der Freiburger geht wieder zu Boden, Antoine folgt
mit einem Kneedrop, rollt sich über die Matte, tritt
noch einen Schritt zurück, nimmt Maß und folgt mit
einem tiefgesprungenen Dropkick, während Ricks gerade
wieder auf allen Vieren war. Das nächste Cover
1
2
aber
natürlich kein Ende. Ricks rollt sich zur Seite, greift
nach den Seilen, aber das sind gerade gute Momente für
Antoine. Er geht direkt hinterher, ist auf den Beinen, im
Gegensatz zu Ricks, und packt diesen an den Haaren. Der
Freiburger hat die Seile fast im Griff, wird allerdings
wieder zurückgezogen, kommt diesmal wirklich wieder auf
die Beine, aber
Neckbreaker
von Antoine
Pete:
„Antoine übernimmt gerade die Kontrolle im Match.“
Sven:
„Nicht spektakulär aber sehr kontrolliert.“
Der
Mann der die Zukunft war lässt Ricks‘ Nacken auf
sein eigenes Knie aufprallen und setzt direkt mit einem
Sleeper Hold nach. Ricks sitzt vor ihm auf der Matte, wirbelt
mit den Armen umher, versucht, Antoines Arm zu greifen und
sich ein wenig Luft zu verschaffen. Auch Antoines Technik ist
aber definitiv nicht von schlechten Eltern. Er weiß,
was er tut. Und was er tut, ist, sich zur Seite fallen zu
lassen und die Befreiungsversuche des Mathematikers durch das
Einhaken der eigenen Beine noch weiter einzudämmen. Der
Freiburger ist festgenommen, kann die Beine kaum bewegen und
mit seinen Armen keine wirklich hilfreichen Ziele ergreifen.
Jo
Dardano ist da, sieht sich Ricks‘ Gesichtsfarbe genau
an. Es geht allmählich in den lilanen Bereich, noch ist
er aber definitiv bei Bewusstsein. Auch wenn in diesem Moment
seine Augen geschlossen sind, wohl um sich besser zu
konzentrieren und auf den richtigen Moment zum Gegenschlag
abzuwarten. Schließlich nutzt er seine Arme, versucht,
Antoines Beine wegzudrücken, die Beinumklammerung
aufzulösen. Allmählich wirken seine Bewegungen
notgedrungen, der Sleeper Hold macht ihm zu schaffen.
Antoine
kämpft dagegen an, verteidigt die Beinhaken, verschränkt
die Beine übereinander und DAS ist der Moment, den Ricks
wollte!
Sofort
schlägt er sein eigenes Bein über Schwanenburgs
verschränkte Füße, übt so Druck auf
dessen unteres Fußgelenk aus. So simpel aber auch so
schmerzhaft. Antoine wird überrascht, lockert für
einen Moment seinen Sleeper Hold und sofort bricht Ricks aus,
beugt sich nach vorne, atmet tief durch.
Schwanenburg
hat ihn noch immer umklammert, packt ihn an der Schulter,
reißt ihn seitlich zurück und schlägt ihn mit
einer Short Arm Clothesline zu Boden, wodurch dieser auch den
Fußhebel wieder löst.
Pete:
„Ein hin und her wie es zu erwarten war. Hier wird auch
jede noch so kleine Gelegenheit für einen Konter
genutzt.“
Sven:
„Beide gehen verdammt konzentriert und professionell
vor. Keine Ablenkung durch die Fans, egal wie heiß die
Halle kocht.“
Und
das tut sie definitiv. 15.000 Zuschauer begleiten jeden
Moment, jede Aktion mit der passenden Reaktion und Emotion.
Was man sich hier eigentlich wünscht, wer weiß das
schon. Man will aber auf jeden Fall einen großen Kampf.
Und der entwickelt sich.
Ricks
liegt wieder auf der Matte diesmal Antoine aber auch neben
ihm. Der frühere Brainpain nimmt seinen Fuß in die
Hand, massiert ihn kurz, dehnt das Fußgelenk, will den
Schmerz ausschütteln, dreht sich dann von Ricks weg
wieder auf die Beine. Ein vorsichtiges erstes Auftreten aber
schnell die Erkenntnis: Der Fuß kann weiter voll
belastet werden.
Ricks
ist an den Seilen, zieht sich mithilfe des mittleren Seils
wieder auf die Beine, aber Antoine ist bereits zur Stelle und
fährt die Arme aus.
Kick
von Ricks in Schwanenburgs Magengrube
Er
sieht seinen Partner und Wunschgegner kommen, treibt ihn mit
der Aktion zurück in die Ringmitte, löst sich von
den Seilen und geht hinterher. Weitere Schläge gegen
Antoines Kopf, der wehrt sich, hält die Hände
schützend vor sein Gesicht. Dann stößt er
Ricks weg,
Clothesline
von Ricks
Antoine
duckt sich weg
umgreift
Ricks
German
Suplex mit Brücke!
1
2
aber
der Mathematiker befreit sich.
Pete:
„Puh, aktuell hat Antoine auf alles eine Antwort, was
Ricks ihm zu bieten hat.“
Sven:
„Ich denke, Motivationslosigkeit wird ihm heute Abend
niemand vorwerfen.“
Antoine
setzt sich auf, sitzt in der Ringmitte und nickt kurz vor
sich hin. Schneller Blick zur Seite, Ricks rollt sich auf den
Bauch, kommt wieder auf die Knie und Handflächen.
Antoine rollt sich zur Seite, nimmt Anlauf, stürmt los
High
Knee von Antoine
Ricks
tritt zur Seite
umgreift
Antoine
German
Suplex von Ricks
In
einen Armbar!
Pete:
„Was für eine Kombination!“
Sven:
„Dieser Wahnsinnige jedes Mal, was sind das bitte für
Übergänge?!“
Der
Behüter von Kultur weiß nicht, wie ihm geschieht.
Dem harten Aufprall entgeht er zwar mehr oder minder, aber er
landet direkt in einem festen Armbar des Lehrers.
Schwanenburg rollt sich zur Seite, will Ricks aufrollen, die
Hebelwirkung auf seinen Arm verringern oder Ricks vielleicht
ein paar Schläge mitzugeben, aber das Gegenteil
passiert.
Upkick
von Ricks
Er
erwischt Antoine am Kinn und der geht wieder zu Boden.
Dardano ist zur Stelle, schaut sich alles aus nächster
Nähe an. Antoine schüttelt sich kurz durch, zählte
vielleicht für einen Moment die Vögelchen, die um
seinen Kopf schwirrten.
Alex
beginnt auf der Matte loszurobben, will sich Antoines Beinen
nähern, sich dort einhaken, den Winkel verändern,
um die Hebelwirkung weiter zu verstärken. Antoine lässt
sich nicht lumpen, folgt ihm direkt, will eben diesen Winkel
ins Gegenteil bringen, eher 180° statt 0°. Aber Ricks
ist im Moment schneller unterwegs, ist an Antoines Beinen.
Ricks dreht Antoines Arm, erhöht den Druck mit jeder
Änderung. Schwanenburgs Gesicht schreibt Bücher
voller Schmerzensnachrichten, aber aufgeben wird er nicht.
NOCH nicht.
Pete:
„Ooooh, das sieht nicht gut aus für Antoine
Schwanenburg.“
Sven:
„Unterschätze nicht, wie zäh er ist. Auch
wenn er nicht für die ärgsten Schlachten bekannt
ist, er lässt sich nicht unterkriegen.“
Tatsächlich
nicht, er zieht die Beine, nimmt sich ein Herz, toleriert die
kurzzeitig noch größeren Schmerzen und dreht
seinen Körper so, um sein Bein in die Luft zu werfen und
Ricks ein Knie in die Leber zu rammen. Der Mathematiker ist
getroffen, löst den Griff wieder, krümmt sich zur
Seite und hält sich die getroffene Stelle. Antoine zieht
direkt seinen Arm zum Körper, hält ihn, rollt sich
auf den Bauch, um die angeschlagene Stelle zunächst für
einen Moment vor weiteren Angriffen zu schützen.
Schnaufend
schaut Antoine mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Seite,
genauso wie Ricks, der ihm schwer atmend in die Augen sieht.
Beide „heilen“ sich mit einer Hand, während
sie sich mit der anderen auf der Matte abstützen, um
wieder auf die Beine zu kommen.
Sie
stehen quasi gleichzeitig. Liefern sich das Klischee eines
jeden wichtigen Kampfes. Den langsamen Schlagabtausch. Und
die Zuschauer begleiten
jeden
einzelnen
Treffer
mit
Jubel und Buhrufen.
Es
geht einen Moment hin und her, kein Oberwasser für eine
der beiden Parteien. Schwanenburg schützt seinen Arm,
Ricks seine Leber.
Ein
Kick von Schwanenburg,
abgefangen
von Ricks
Enzuigiri
Ricks
duckt sich weg, Antoine geht zu Boden, Ricks rollt sich über
Antoines Rücken, setzt wieder zu einem Armhebel an.
Natürlich auf den bereits angeschlagenen Arm.
Pete:
„Ricks ist jetzt hellwach! Und er hat ein Ziel bei
Antoine gefunden.“
Sven:
„Eine beeindruckende Übersicht von ihm mal wieder.
Er hat quasi auf alles von Antoine eine Antwort.“
Auch
mit Ricks auf dem Rücken macht sich Antoine auf dem Weg
in Richtung Seile. Eine alternative Befreiungsmethode wird
nicht lange überlegt. Sein gesunder Arm wird in die
Matte gegraben und mit dessen Hilfe schleift sich der Kölner
über die Matte in Richtung rettende Seile.
Ricks
kann nicht viel dagegen tun, hat den Hebel, um Schaden
anzurichten, kann gegen Antoines Bestrebungen allerdings
nichts unternehmen. Er sieht, wie sich sein ehemaliger
Partner den Seilen nähert, sich weiter nähert, sich
weiter nähert und er lässt los, noch bevor Antoine
die Seile tatsächlich berührt.
Ricks
springt fast schon auf, rennt in die Seile, federt zurück,
Spear
von Schwanenburg!
Auf
den Knien wirbelt Antoine herum und wirft sich Ricks
entgegen. Auch wenn er kein großes Momentum aufbauen
konnte, der Überraschungseffekt und der Ansturm des
Freiburgers richten genug Schaden an.
1
2
aber
der Sieg ist das noch nicht.
Pete:
„Antoine kämpft sich zurück. Viel deutlicher
kann er Alex‘ Momentum nicht stoppen.“
Sven:
„Das ist jetzt seine Chance, sich wieder
zurückzukämpfen. Die letzten Minuten war er ja eher
im Hintertreffen.“
Das
hat er vor, auch wenn ihm die Erschöpfung deutlich
anzumerken ist. Er fällt für einen Moment auf die
Matte, atmet durch, richtet sich dann wieder auf und nimmt
Maß. Sieht, dass sich Ricks in Richtung Ringecke
bewegt, sich dort an den Seilen wieder aufrappelt. Der
Mathematiker dreht sich zurück in den Ring,
Shoulder
Tackle von Schwanenburg
Er
presst die Luft aus Ricksenburgs südlicherer Hälfte,
greift dessen Arm, schleudert ihn in die gegenüberliegende
Ecke, folgt mit einer Clothesline, greift Ricks‘ Kopf,
Running
Bulldog
Er
lässt Ricks‘ Lopf los, der knallt auf die Matte,
richtet sich aber, teilweise auch durch den Aufprall bedingt,
aber schnell wieder auf, ist auf den Knien, wird von Antoine
direkt gepackt
DDT
vom Behüter der Kultur
1
2
.
.
Ricks
bringt die Schulter hoch. Deutlich später als noch
zuvor. Es wird knapper für ihn. Diese Aktionen haben
gesessen.
Antoine
stützt sich ab, hängt quasi noch über Ricks.
Klar, eine gute Trefferfolge, aber er ist im Match nicht mehr
so frisch. Gerade nach solch einem Rausch muss er erst einmal
kurz durchschnaufen, sich neu sortieren.
Er
packt den Mathematiker am Nacken, zieht ihn wied
Roll
up von Ricks!
1
2
.
.
.
Nein!
Antoine
löst sich, kickt sich heraus, schleudert Ricks damit
quasi von sich weg und ist sofort wieder in Bereitschaft auf
den Beinen.
Pete:
„Sieh dir nur an, wie schnell Antoine hier auf die
Beine springt! Genauso wie Ricks!“
Sven:
„Die beiden sind erschöpft aber trotzdem so
hellwach. Sie wissen genau, wie hier jeder Moment
entscheidend sein kann.“
Beide
richten sich langsam auf. Klar, aufgrund der Erschöpfung.
Vielmehr ist es aber die Vorsicht, das wilde Raubtier
gegenüber mit einer zu hektischen Bewegung zum Angriff
aufzufordern. Sie umkreisen sich wieder, setzen langsam einen
Fuß vor den anderen. Die Anspannung ist gewaltig.
Lock
up
Headlock
von Schwanenburg
Ricks
drängt ihn in die Seile
schleudert
ihn weg
Antoine
kniet sich auf den Boden, bremst ab
wechselt
in einen Hammerlock
Ellbogenschlag
nach hinten
noch
einer
Antoine
duckt sich weg, Ricks dreht sich um die eigene Achse
Ansatz
zum Belly to Belly Suplex
Ricks
hakt die Beine ein, greift Schwanenburgs Kopf
DDT
Schwanenburg
treibt Ricks voran in die Ringecke, befreit sich
Running
Bulldog
Ricks
unterläuft Schwanenburg, hebelt ihn beim Absprung aus,
Belly
to Back Suplex mit Brücke!
1
2
.
.
Schwanenburg
kickt aus. Der Weinkenner rollt sich zur Seite unter dem
untersten Ringseil hindurch auf die Ringkante. Der
Kuchenliebhaber rollt sich zur anderen Seite.
Pete:
„Alex Ricks hat für den heutigen Abend definitiv
sein Suplexarsenal aufgestockt.“
Sven:
„Sollte Antoine hier tatsächlich gewinnen, hat er
für das nächste Jahr auf jeden Fall einen sehr
vielseitigen…‘Gehilfen‘.“
Ricks
ist auf den Beinen, geht zu den Seilen, greift über
selbige, um sich Schwanenburg zu schnappen. Der hält
dagegen, Lock up über die Seile hinweg. Dardano ist zur
Stelle, will die beiden gerade anzählen, aber Antoine
greift um, springt von der Kante, reißt Ricks nach
unten,
Cutter
auf das oberste Ringseil von Antoine.
So
lässt sich die Aktion am ehesten beschreiben. Ricks
torkelt zurück in die Ringmitte, hält sich den
Hals, während Antoine sofort zurück in den Ring
rutscht. Ricks dreht sich wieder zu ihm, ist noch immer
leicht nach vorn gebeugt, keucht,
Spinning
Wheel Kick von Antoine.
Der
Kölner wirbelt durch den Ring, erwischt seinen „besten
Freund“ punktgenau und schickt ihn auf die Matte. Ricks
bleibt aber nicht lange liegen, rollt sich auf alle Viere,
hustet noch immer. Er versucht aufzustehen, klappt aber nur
mit äußerst wackeligen Beinen. Antoine ist zur
Stelle, hakt die beiden Arme ein
Double
Underhook Suplex direkt in ein Cover per Body Press
1
2
.
.
.
.
es
soll nicht reichen.
Pete:
„Antoine greift hier genauso tief in seine Trickkiste
und fährt wirklich alles auf, was er im Sortiment hat.
Aber genau das muss er heute auch.“
Sven:
„Hier geht es nicht nur darum, wer von beiden der
Bessere ist. Sie wollen sich gegenseitig zeigen, was sie
alles können. Was für ein technischer Leckerbissen,
mir wird ganz warm ums Herz.“
Die
Atmung ist schwer, die Gesichter schweißgebadet. Das
Match kostet den beiden Kraft, vieeeel Kraft. Aber Antoine
ist am Drücker. Er richtet sich wieder auf, denkste,
stattdessen lässt er sich einfach wieder fallen,
schneller Ellbogenschlag gegen Ricks‘ Stirn. Er kniet
sich auf die Matte, umgreift Alex‘ Kopf und lässt
eine Barrage an Schlägen auf ihn niederregnen. Jo
Dardano ermahnt ihn sofort, zählt schnell an und
natürlich hört Antoine wieder auf. Das war kein
Frust, keine Unfairness, das war einfach nur die erstbeste
Möglichkeit, um seinen ewigen Freind weiter zu
schwächen. Dann richtet er sich wieder auf, geht einmal
durch den Ring, atmet durch, sieht sich um, nimmt erneut Maß.
Ricks
wirkt gerade ein wenig verloren, rollt sich nur langsam
wieder auf die Knie und ist vornübergebeugt.
Antoine
steht bereit, lauert. Mittlerweile wird auch dem letzten
Zuschauer klar, was hier folgen soll.
Er
läuft an! CULTURE
Ricks
geht ihm entgegen, geht in die Hocke
Fireman’s
Carry von Ricks!
Er
schleudert Antoine nach vorn,
geht
direkt in den Armbar!
Pete:
„Wieder der Armbar! Das ist Alex‘ beste Waffe
heute!“
Sven:
„Antoine hatte seinen Arm einigermaßen schonen
können, aber Ricks wird nicht locker lassen.“
Antoine
windet sich, ist direkt im Griff des Mathematikers gefangen,
hat aber nicht ansatzweise vor, da auch nur eine Sekunde
länger als nötig zu verweilen. Er windet sich, kann
seinen Oberkörper über Ricks‘ Beine schieben
und sich so über diese rollen und das Ganze in einen
Pinversuch umwandeln,
1
aber
Ricks schaltet sofort, kickt aus, wird von Atoine aber
gehalten und mit einem Kraftakt von der Matte gehoben.
Schwanenburg kann aufstehen, Ricks wie ein schweres
Weihnachtsgeschenk vor sich in den Armen. Für einen
Moment sehen sie sich in die Augen, viel bleibt Ricks gerade
nicht übrig. Abwarten heißt es. Dann geht es
weiter,
Fallaway
Slam von Antoine
Nope!
Im entscheidenden Moment zieht Ricks das Knie an, trifft
Antoine an der Schläfe. Gleichzeitig ein Schlag mit dem
Ellbogen gegen die andere Schläfe. Antoine geht zu
Boden, Ricks landet im Crossbody direkt auf ihm,
1
2
.
.
aber
der Behüter der Kultur behütet auch dieses Match
vor einem Ende. Trotzdem, der Doppeltreffer hat gesessen.
Ricks rollt sich von seinem Partner herunter, kommt wieder
auf die Beine. Er wirkt müde, erschöpft, genau wie
Schwanenburg vor wenigen Momenten. Doch es ist seine Chance,
nachzusetzen. Antoine kämpft sich auf die Beine, braucht
dafür lange. Ricks ist zur Stelle greift ihn, „hilft“
ihm das letzte Stückchen, tritt einen Schritt zurück
Head
Kick von Ricks!
Antoine
duckt sich weg, umgreift Ricks direkt,
Release
German Suplex und Alex kullert durch die Seile aus dem Ring.
Pete:
„Es ist wirklich das Konterfestival, was wir wohl alle
erwartet und erhofft haben. Die beiden kennen sich in- und
auswendig und packen trotzdem noch am laufenden Band
Überraschungen aus.“
Sven:
„Vor allem bringen sich auch jetzt noch solche
Aktionen, obwohl sie schon so erschöpft sind. Sieh dir
die beiden an. Sie sind fertig, aber sie werden den Teufel
tun und jetzt nachgeben.“
Trotz
allem muss Schwanenburg nach dieser Aktion für einen
Moment auf der Matte bleiben, sich erholen. Ricks erst recht.
Der liegt dort vor dem Ring, wird von Dardano begutachtet,
für lebendig befunden und angezählt. Mit der
Unterstützung von tausenden Fans, die kollektiv hoffen,
die „ZEHN!!!“ nicht aussprechen zu müssen.
Dardano
zählt allerdings erbarmungslos weiter. Ricks bringt eine
Hand an die Ringschürze, an das unterste Ringseil, zieht
sich mit dessen Hilfe wieder einigermaßen aufrecht. Wie
ein 80jähriger in der Badewanne. Streifenhörnchenmensch
Dardano ist bei 6, Ricks sitzt und köämpft darum,
die Beine unter den Hintern zu bekommen. Und dann rauscht
Antoine Schwanenburg heran und rammt ihm ein Running Knee
frontal gegen den Kopf und schickt ihn wieder auf die
Bretter.
Pete:
„Oooh, das hat gesessen!“
Sven:
„Heftiger Treffer. Antoine hat ihn da voll erwischt!“
Dardano
schnauzt den Wahlkölner an, bemerkte offensichtlich
nicht, dass sich dieser hinterm Rücken des Ringrichters
aus dem Ring rollte, um eben diesen herum Anlauf nahm, um
hier nun Ricks niederzustrecken. Für diesen Treffer
schickt er aber tatsächlich sogar einen kleinen Gruß
ins Publikum. Dann zurück zum Geschäftlichen. Er
packt Ricks an den halblangen Haaren, zerrt ihn irgendwie in
eine aufrechte Körperhaltung, zeigt noch ein, zwei, drei
Schläge gegen die Stirn, rollt ihn dann zurück in
den Ring, geht schnell hinterher,
1
2
.
.
.
Ricks
kommt heraus. Antoine kniet vor ihm, die Arme auf die
Oberschenkel gestemmt. Er wirkt nicht gerade glücklich
darüber, dass dieses Match einfach nicht enden will.
Aber er scheint zumindest wieder etwas Energie getankt zu
haben. Er beobachtet Ricks für einen Moment, wie dieser
vor ihm wegkriecht, sich in Richtung Ringseile bewegt, um mit
deren Hilfe wieder auf die Beine zu kommen. Wird Antoine nur
leider nicht zulassen. Er geht hinterher, greift sich Ricks
Bein und setzt einen Ankle Lock an. Schleift ihn zurück
in die Ringmitte.
Pete:
„Jetzt testet Antoine Ricks‘ Schmerzensgrenze!“
Sven:
„Drake hatte sie überschritten. Wird Antoine es
schaffen, Alex zum Aufgeben zu bringen?“
Ricks
streckt sich, versucht sich mit dem freien Bein vom Boden
wegzudrücken und sich so den Seilen anzunähern.
Chance? 0%. Das merkt auch der Mathematiker recht schnell.
Überraschend drückt er sich von der Matte weg,
rollt sich nach vorn, doch Antoine geht tatsächlich
geistesgegenwärtig hinterher und lässt den Griff
nicht locker!
Sven:
„Grandios geschalten von Antoine!“
Alex
klopft auf die Matte, allerdings nur einmal. Eher ein Anflug
von Frust, dass das Manöver nicht klappte. Antoine merkt
das, scheint sich sogar leicht zu freuen, dass er Ricks
offensichtlich mit seiner technischen Finesse nervt.
Oder
war es nur ein Täuschungsmanöver? Ricks rollt sich
auf den Rücken, zieht rasch die Beine an, drückt
sie weg, stößt Antoine von sich weg, nutzt den
Schub, um sich selber irgendwie aufzurichten. Antoine
stolperte nur zwei Schritte zurück, rauscht aber direkt
wieder nach vorn,
CULTURE
Ricks
tritt einen Schritt zur Seite, hebt Antoines Standbein aus,
Flapjack
von Alex!
Antoine
kracht auf die Matte, federt quasi zurück, ist auf den
Knien, hält sich die Brust,
Sliding
Elbow Smash von Ricks gegen Antoines Hinterkopf!
1
2
.
.
.
und
es reicht nicht!
Pete:
„Revanche von Alex!“
Sven:
„Und es reicht trotzdem nicht gegen Antoine. Man sollte
niemals wieder anzweifeln, dass Antoine nicht mehr die
Motivation für’s Wrestling hat!“
Schwanenburg
rollt sich wieder bäuchlings, hält sich den Nacken,
stöhnt unter Schmerzen vor sich hin, während Ricks
ihn aus kurzer Entfernung im Sitzen anstarrt und
schwerstatmend seinen nächsten Schritt plant. Antoine
stemmt die Hände auf die Matte, will sich wieder
aufrichten, drückt sich in eine vereinfachte
Liegestützposition…und spürt nur eine
Sekunde später Ricks‘ Arme um seinen Hals,
LIM
Nein,
Antoine zieht den Kopf nach hinten, wird zur Schildkröte.
Er stolpert zurück, fällt direkt wieder auf den
Hosenboden, aber hat Ricks immerhin im Blick und sieht, wie
dieser nach einem kurzen Moment der Überraschung auf ihn
mit einem tiefen Dropkick zuspringt. Volltreffer,
1
2
Reversal,
Crucifix Pin
1
2
.
.
.
Ricks
kriegt eine Schulter frei. Die Fans, die den Atem gerade noch
anhielten, atmen tief durch. Das Gewusel geht aber direkt
weiter, fast schon in der Befreiung der Schulter und im
Herauswinden des Mathematikers gehen die beiden in einen
Lockup über. Auf den Knien, aber trotzdem. Sie ringen um
die bessere Position. Wollen die Underhooks, wollen das
Geschehen dominieren.
Ricks
packt Antoines Arm, wirft sich nach hinten, schießt mit
den Beinen zu einem Triangle Choke hoch, doch Antoine befreit
den Arm ruckartig, greift sofort um Ricks‘ Beine,
richtet sich auf,
Boston
Crab vom Mann, der die Zukunft war.
Pete:
„Konter über Konter über Konter über
Konter. Dieses Match hört nicht auf.“
Sven:
„Soll es das denn?“
Pete:
„Wegen mir nicht.“
Doch
nichts (außer Ricksenburg) ist ewig und wenn es nach
Antoine geht, soll dieses Match in den nächsten Sekunden
enden. In seinem Gesicht erkennt man die Verbissenheit, all
die Energie, die er in diesen Griff steckt, um Ricks‘
Rücken so schwer wie möglich zu belasten. Ricks
drückt sich von der Matte weg, macht sich auf den Weg in
Richtung Ringseile. Für ihn grauenvoll langsam nähert
er sich dem Rettungsseil, doch Antoine behält ihn im
Blick, schätzt die Entfernung ab, kämpft dagegen
an, dass sich Ricks noch weiter nähern kann. Der
Mathematiker lässt nicht locker, die Fans feuern ihn
weiter an.
Aber
nein, Antoine schleift ihn wieder zurück in die Mitte
des Rings und verändert den Winkel tatsächlich noch
einmal, um den Druck auf Alex zu erhöhen. Dessen Gesicht
spricht Bände, aber nur Bände reichen Jo Dardano
nicht. Der will ganz bestimmte Aussagen hören oder
Aktionen sehen. Ist zur Stelle, fragt Ricks wiederholt, ob
dieser weiterkämpfen möchte und kann. Aufgeben
kommt für ihn nicht infrage. Wieder macht er sich auf
den Weg, jetzt noch schwerfälliger als zuvor bereits.
Doch wieder drückt er sich hoch…und schiebt sich
diesmal quasi nach hinten. Drückt sich quasi durch
Antoines Beine durch, was diesen ein wenig aus dem Konzept
bringt.
Und
bevor er reagieren kann, nimmt Ricks sein Kinn an die Brust,
schiebt sich durch Schwanenburgs Beine, zieht ihm selbige weg
und bringt ihn so zu Fall.
Sie
sitzen sich gegenüber, fast wie man lesbische Pärchen
aus…nunja…“Spielfilmen“ kennt und
gehen tatsächlich wieder in einen Lockup.
Pete:
„Egal wie, egal wo, die beiden lassen einfach nicht
voneinander ab.“
Sonderlich
Druck kann allerdings keiner von beiden aufbauen. Soll
vielleicht auch gar nicht das Ziel sein. Hauptsache, der
Gegner kann im Moment nichts ausrichten. Sie bringen die
Beine wieder zu sich heran, richten sich auf, natürlich
weiterhin im Lockup, dann drückt Antoine Ricks herunter,
Double
Underook Suplex
Wird
ausgehebelt, stattdessen knallt Schwanenburg quasi per Back
Body Drop mit Brücke auf die Matte,
1
2
.
er
befreit sich, schiebt Ricks zur Seite, der durch die Brücke
seinen Rücken noch einmal mehr malträtiert und sich
diesen mit einer Hand hält, während er wieder auf
die Beine kommt. Er schaut auf Antoine, der ist in der
Ringecke.
Ricks
läuft an, Clothesline, wird abgeblockt, Antoine fährt
das Bein aus, erwischt Ricks, lässt diesen zurück
in die Ringmitte taumeln,
CULTURE
doch
Ricks duckt sich weg und Antoines Bein segelt über die
kältere Hälfte Ricksenburgs hinweg, kommt gerade so
in der nächsten Ringecke zum Stehen. Antoine dreht sich
um, doch schon ist Alex wieder zur Stelle und diesmal sitzt
die Clothesline. Schwanenburg wankt in die Ringmitte, Ricks
hängt noch für einen Moment in der Ecke. Atmet
durch. Dreht sich dann wieder um, packt Schwanenburg an der
Schulter, wirbelt ihn herum, tritt ihm in die Magengrube
LÖSUNGS
weg
damit. Ricks kann das Bein einhaken, doch Antoine springt ihm
mit dem zweiten Bein mit dem Knie voran an die Stirn und
treibt ihn so zurück.
Ricks
schüttelt sich kurz durch, läuft wieder auf Antoine
zu, doch der fährt den Ellbogen aus,
1
2
.
reicht
nicht.
Pete:
„Es ist nicht immer schön…aber immer
effektiv.“
Sven:
„Das Meiste ist hier aber auch einfach nur schön
anzusehen. Faszinierende Technik der beiden.“
Antoine
ist auf den Beinen, packt sich selbige von Ricks und hievt
ihn in die Senkrechte. Der Culture Shock klappt einfach
nicht, dann kommt Plan B…
MOONLIGHT
Ricks
setzt sich auf, zeigt quasi einen Situp, sitzt auf Antoines
Schultern, schlägt wiederholt auf ihn ein, wirbelt dann
das Bein herum,
LIM
Antoine
bringt den Arm dazwischen, schleudert Ricks von den
Schultern, rammt ihm im Fallen ein Knie ins Gesicht, stürmt
in die Seile, Ricks wackelt auf den Beinen,
CULTURE
SHOCK
1
2
.
.
.
.
3
und
die Glocke läutet!
Pete:
„ANTOINE! ANTOINE HOLT DEN SIEG! Antoine Schwanenburg
besiegt Alex Ricks!“
Sven:
„Er besiegt ihn nicht nur, er BESITZT ihn ab sofort!
Pete, du kennst die Regeln des Matches! Es ist wirklich wahr
geworden! Antoine Schwanenburg besiegt Alex Ricks und darf
ein Jahr lang über ihn verfügen!“
Pete:
„Alex war sich seiner Sache so sicher…und er
muss so einen hohen Preis dafür zahlen!“
Geschlagen
liegt der Mathematiker dort im Ring, während Antoine
voller Erschöpfung für einen Moment noch auf ihm
liegt. Die Halle ist geschockt, unruhig, jeder Fan hat
mindestens drei Emotionen gleichzeitig anzubieten. Jo Dardano
tritt heran, nimmt Antoines Arm, präsentiert den Sieger
zur Melodie von Beranger…Slipping Under wird
gespielt…bis Antoine zur Rampe schaut. Mit einem
Ausdruck von Unzufriedenheit. Und schon verstummen die
Lautsprecher wieder. Nur um einen Moment später eine
andere Melodie zu präsentieren.
Ricksenburgs
Lied.
Einen
Moment lang steht Antoine einfach so da. Lässt sich von
den Fans begutachten und würdigen, während er auf
Ricks schaut. SEINEN neuen Angestellten. Und dann lässt
er sich fallen, rollt sich aus dem Ring und verlässt die
Halle. Zurück bleibt ein geschlagener Alex Ricks, der
langsam wieder zu sich kommt, die Augen öffnet, nur um
sie dann wieder zu schließen.
Pete:
„Alex Ricks ist am Ende. Ein Jahr lang unter Antoine
Schwanenburg? Nach dieser gemeinsamen Geschichte der beiden?
Was soll das nur werden?“
Sven:
„Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung. Aber vielleicht
war Antoines Musikwahl gerade ein Zeichen. Vielleicht waren
seine Teamwünsche im Voraus ein Zeichen. Vielleicht ist
Ricksenburg…ewig?“
Ein cremiger Teig wird vom
Rührgerät bearbeitet. Fast schon hypnotisierend bleiben
die Furchen des Rührers in der Masse eingekerbt, bis eine
Runde vollendet ist und der Teig an gleicher Stelle wieder
durchfahren wird.
Von oben rieseln plötzlich
kleine Stückchen Schokolade in den Teig. Sofort werden sie
vom Teig aufgefangen und durch das Rühren in der Masse
vergraben.
Aus dem Off ertönt die Stimme
einer Frau. Lieblich, fast schon verführerisch haucht sie in
das Mikrofon.
Schokoladig...
Die Schokosplitter hören auf
zu fallen. Stattdessen läuft von der anderen Seite nun weiße
Sahne, gemischt mit Karamell, in die Schüssel.
Cremig...
Und wieder beginnt das Rieseln.
Diesmal jedoch keine Schokolade. Feine Bröckchen an
Haselnüssen regnen in den Teig.
Nussig...
Fließend geht das Bild über.
Weg von der Rührschüssel und hin zu einem fertigen
Kuchen, serviert auf einem edlen schwarzen Teller mit goldener
Verzierung. Mit Schokolade überzogen ruht er dort und wirft
einen matten Glanz in den leeren Raum. Langsam wird alles gedreht
und von allen Seiten präsentiert. Dazu wieder die Stimme...
Das
Ergebnis...
Wieder verschwimmt das Bild und
statt dem Kuchen dreht sich auf dem Tisch nun ein weißer
Karton. Dann stoppt er. Abrupt schaltet die Kamera um, zeigt das
Logo der Box. Dazu eine gänzlich andere Stimme. In einem
ganz anderen Tonfall...
Alex: Pi-Pie.
Rund in der Form, rund im Geschmack. Der Genuss...ist nur eine
logische Konsequenz.
Und wie man es aus sämtlichen
Pharmazie-Werbungen kennt, so gibt auch hier eine weitere
unbekannte Stimme noch eine abschließende Erklärung.
Stimme:
Pi-Pie passt auch bestens begleitet von Schwanenburgunder.
Wir befinden uns inmitten der
Kabine Antoine Schwanenburgs. Wir sehen ihn, wie er von der
Kamera weg gedreht steht und sich abstützt. Die Spuren des
Matches trägt er über seinen gesamten Körper
verteilt. Der Schweiß fließt. Es war ein kolossales
Match, eine wahre Schlacht. Antoine jedoch wirkt nicht so
glücklich, wie er es sonst tut, nach einem solch großen
Sieg. Johnboy Dog, Jasper Randall, Jason Crutch. Das waren
allesamt große Schlachten, doch so am Ende, wie Antoine am
Ende dieser Siege auch gewesen ist, die Freude hat diese
Anstrengung immer überstrahlt. Diesmal aber wirkt es nicht
so. Antoine dreht sich langsam um, aber nur, um sich seine
Sporttasche zu greifen. Er will die Arena offensichtlich sofort
verlassen.
Wartet er nicht auf Alex? Vor dem
Match teilten sie sich gar diese Kabine, nun wirkt es so, als
wolle er so schnell wie möglich weg, dass er Alex nicht mehr
begegnet. Er wischt sich den Schweiß mit einem Handtuch von
der Stirn und trocknet auch seine Hände damit ein wenig ab.
Er atmet noch immer schwer und stellt seine Sporttasche dann auf
die Holzbank, um ein paar Seiten Papier aus einer Mappe heraus zu
nehmen und greift sich den Stift. Er setzt sich hin, versucht
sich zu sammeln, während natürlich dennoch der Schweiß
weiter seinen Körper hinunter rennt. Aber er schreibt.
Er steckt den Stift weg, schultert
seine Sporttasche und lässt die drei Seiten auf der Holzbank
liegen. Ohne sich umzuziehen, einfach so schnell wie möglich,
verlässt Antoine Schwanenburg seine Kabine. Die Arena. Das
Land.
FADE OUT
GFCW Heavyweight Championship Match:
Drake Infinity (c) (/w NEMESIS) vs. Don
Sheen
Referee:
Guido Sandmann
Die
Musik Don Sheens mag zwar verstummt sein, doch die Fans sind
es nicht. Ohne Unterlass applaudieren sie weiter, rufen,
chanten, jubeln, versuchen den Mann im Ring zu unterstützen
wie sie nur können. Jeder weiß, was gleich
geschehen wird, wer gleich die Bühne betreten wird. Doch
nach all den Monaten der aggressiven, düsteren Stimmung
scheint die GFCW-Galaxie sich heute nicht darauf einlassen zu
wollen. Sie ging nicht in Stille über, oder in Buhrufe.
Weiter und weiter wird der Mann angefeuert, der im Ring steht
und sich immer noch fassungslos umsieht. Hoffnung statt Hass
scheint heute die Fans zu durchziehen.
Und langsam,
ganz langsam ebbt diese Demonstration an Unterstützung
dann doch ab.
Pete:
„Sven, ich glaube ich sollte eigentlich gar nichts
sagen und das einfach wirken lassen. Aber ich kann mir nicht
verkneifen zu sagen wie unfassbar das ist. Seit bestimmt zwei
Minuten warten wir auf den Champion. Denn die GFCW Galaxie
scheint ihm keinen Meter weichen zu wollen heute. Kein Stück
nachzugeben. Das ist purer Wahnsinn, was hier, heute, bei
Title Nights passiert.“
Und
nun wird doch noch das Licht gedimmt. Lärm ist das
falsche Wort. An sich ist es sehr ruhig in der Halle, von
einzelnen Rufen und Gesprächen abgesehen. Ein paar
Lichter von Handys blitzen im Publikum. Es ist eher Unruhe.
Unsicherheit. Die nun doch wieder wie eine Unsichtbare
Bedrohung durch die Ränge kriecht und sich in jedem
Einzelnen festsetzt. Man hatte alles versucht. Aber es schien
nicht möglich vollkommen auszuschalten, was der aktuelle
Titelträger mit sich brachte. Dieses Gefühl von
Desaster. Diese aggressive Atmosphäre. Dann springt das
Bild auf der Leinwand an, untermalt mit einem undeutlichen
Schrei. Ohne eine Sekunde der Vorwarnung oder des Vorlaufs
springt das Bild in eine dunkle, schmutzige Gefängniszelle.
Der Schrei stammt von
einer Gestalt am Boden. Auf den Knien, getrocknetes Blut über
dem gesamten, unbekleideten Körper. Eine Stahlkette
zieht sich um den ganzen Körper und liegt auch straff
über – fast im – Mund der Person. Blut rinnt
durch diesen improvisierten Stahlknebel, verzweifelt wird
Kraft, die eigentlich nicht vorhanden ist, gegen die Ketten
gewendet. Dumpf dringen die Laute aus der Kehle und mit
voller Wucht wird der Schädel ein oder zweimal selbst
gegen die Wand geschlagen.
Dann ist wieder Dunkelheit.
Vollkommen fast. Nur durchtrennt von einigen wenigen,
dunkelgrünen Lichtstrahlen. Wenige Sekunden dauerte das
Bild, doch der Schock war zu spüren.
Blitzen
springt das Bild wieder an. Dieselbe Zelle ist zu sehen, mit
ihr der gesamte Trakt – doch diesmal in Schutt und
Asche. Niemand ist zu sehen.
Urplötzlich springt
aus den Flammen eine entstellte Kreatur mit einem
Ohrenbetäubenden Schrei in Richtung der Kamera, eine
Stahlkette in beiden Händen. Das Bild erlischt.
Das
dumpfe Wummern, das man unweigerlich mit einem Herzschlag
verbindet, dringt nun aus den Lautsprechern.
Einmal
Zweimal
Dreimal
Viermal
Und
auf der Leinwand erscheint in einfachen, dünnen, weißen
Buchstaben die Schrift:
As long as a
heart beats, it also bears desire.
Und
während die Scheinwerfer ein wenig heller werden,
verschwindet die Schrift, an ihre Stelle tritt langsam aus
dem Hintergrund das Hydralogo hervor und aus den
Lautsprechern dringen die ersten Töne von „Popular
Monster“ von „Falling in Reverse“.
Es ist wohl der
unscheinbarste Auftritt, den Drake seit langer Zeit bei einem
großen Match aufs Parkett gelegt hat, wie er hier durch
den Vorhang tritt. Die aufwendigen Outfits, die Posen, die
Mühe, größer als die Realität zu sein…
Sie alle sind heute nicht mitgekommen. Ohne eines dieser
Dinge schiebt er den Vorhang zur Seite und betritt die Bühne.
Die Wrestlingstiefel, die Cargohose unter der die MMA-Shorts
sitzen, die schwarze Kapuzenjacke, mit dem Logo der Hydra auf
Brust und Rücken. Die schwarz-goldene Maske, die den
unteren Teil des Gesichts verdeckt. Alles sieht aus
wie immer.
Auch
auf der Bühne Innehalten ist heute nicht angesagt.
Schritt für Schritt schiebt der GFCW Champion sich die
Rampe hinab, blickt dabei nur aus den tiefen, blauen Augen
nach links und rechts. Und während er in das Meer der
Menschen schaut, die ihn verachten, in der Ferne im Ring
seinen Gegner sieht, die Buhrufe, die negative Atmosphäre
wahrnimmt, schießen unweigerlich die Bilder des Tages
in den Kopf. Die Bilder des frühen Abends. Die Tatsache,
wie weit NEMESIS gesickert war in den Fugen der GFCW und auch
weit außerhalb. Drake war ein Symbol. Die Hydra war ein
Symbol geworden. Eines das mehr bedeutet, viel mehr, als nur
das Logo eines GFCW Superstars.
„I´m about to break down.
I´m searching for a way out. I´m a liar, i´m
a cheater, i´m a non believer.“
Doch
als GFCW-Kämpfer würde er es heute verteidigen
müssen. Merklich hebt und senkt sich sein Brustkorb, ein
kurzer Stopp, die Augen geschlossen. Die Bedeutung des Abends
scheint ihn merklich aufzuwühlen. Auf dem Tron laufen
immer wieder Bilder durch das gewaltige Hydra Logo mit dem
Schriftzug seines Names. Bilder, die offensichtlich seine
Vergangenheit zeigen. Von einem ca. 12-jährigen Jungen
auf einem Schulhof, von einem ca.15 jährigen, der
zusammen mit einer zweiten Person an einem See sitzt, von
gewaltsamen Aufeinandertreffen mit der Polizei, aber auch von
einem Büro, und einem Konferenzzimmer.
Sven:
„Pete, er bringt eine einzigartige Geschichte mit. Ein
einzigartiges Ziel. Und eine einzigartige Bedrohung.“
Pete:
„In der Tat. Aber auch ein einzigartiges Jahr. Drake
ist ungeschlagen. Jedes Mal, wenn dieser Mann den Ring 2019
betrat, verließ er ihn als Sieger.“
Sven:
„Und ich glaube es ist nichts mehr zu sagen. Das
gesamte Jahr hat uns, hat Drake, hat die Liga hier her
geführt. An einen Scheideweg.“
Und
während Infinity am Ring ankommt, schwingen sich an drei
verschiedenen Ecken des Rings Damian, Finn und Luna über
die Absperrungen. Banner wehen im Publikum. Drake umarmt alle
drei kurz, bevor er in den Ring rollt. Und die blauen Augen
blicken über den Rand der Maske auf den Mann in der
College-Jacke, bereit alles zu tun, um zu verteidigen, woran
der Mann dahinter glaubte.
Die
Musik verstummt. Noch kurz bedenken die Buhrufe Infinity dann
beginnen die Chants für Don Sheen wieder. Während
Sheen mit Schwung seine Jacke unter dem untersten Seil
hindurch schleudert, zieht Drake langsam die Maske vom
Gesicht und streift säuberlich die Jacke von seinen
Armen und Schultern. Mit konzentriertem Blick sind Luna, Finn
und Damian in einer lupenreinen Drohkulisse um den Ring
aufgestellt.
Laura:
„Meine Damen und Herren, liebe Anwesende, wir kommen
zum Hauptkampf des heutigen Abends!“ *
Jubel *
Laura:
„Das folgende Match geht über eine Runde und es
geht um die GFCW HEAVYWEIGHT CHAMPIONSHIP! Und: Laut
offizieller Anweisung, tritt der Champion heute ohne
Championship Advantage an!“
Sven:
„Bitte was?“ Pete:
„WHAT?“
Jubel
in der Halle, empörte Rufe aus einer sehr wohl bekannten
Sektion. Sheen und Drake? Sie bleiben ruhig. Pokerface? Oder
wurden sie vorab informiert? Das wird wohl zumindest bis nach
dem Match ihr Geheimnis bleiben.
Laura:
„Zuerst, der Herausforderer, aus Erding, mit
offiziellem Gewicht von 94 Kilo...“
DON
SHEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEN
Wie
eine perfekte Einheit. Der Name donnert durch die Reihen der
Zuschauer, was Laura kurz innehalten lässt, bevor sie
lächelnd nochmal nachlegt.
Laura:
„DOOOOOOOOOON SHEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEN“
Und
jetzt rastet auch der Don mit aus, wirft die Arme nach oben
und feiert sich erstmal selbst. Aber den Ernst nimmt das
nicht aus seiner Mine. Nicht heute.
Laura:
„Und sein Gegner, aus Anchorage,
Alaska...“
BUUHHHHHHHHHHHHHHH
Laura:
„...in den Vereinigten Staaten von Amerika, offizielles
Gewicht 87 Kilogramm. The Lord of Madness, the maskless
bringer of truth and harbinger of chaos, the outcast, patient
zero and the scourge of GFCW, the undefeatable: Der GFCW
Heavyweight Champion: DRAKE
INFINITYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYYY“
Keine
Regung. Bis auf den Funken in den Augen und die minimale
Zuckung im rechten Mundwinkel. 364 Tage Vorgeplänkel
waren vorbei. Ein Match in dem mehr auf dem Spiel steht, als
persönliche Fehden, Drakes Serie der Unbesiegbarkeit,
oder ein Gürtel. Viel Richtungsweisender war wohl lange
keine einzelnes Match mehr für die Liga. Und ein letzter
Blick von Sandmann bekundet, dass es losgehen kann.
DING
DING DING
Es
beginnt. Und das ist bei jedem angekommen. Die jubelnden
Fans. Die bangenden. Drakes Anhänger und seine Gegner.
Allen anderen Superstars und offiziellen. Vor allem aber Don
und Drake. Mit einem seeligen Lächeln entspannen sich
Infinitys Gesichtszüge und er beginnt mit Fokus in den
Augen eine kreisende Bewegung im Ring, die Sheen mitgeht.
Pete: „Sven, es
hat begonnen. Und Infinity scheint jetzt, wo es kein zurück
gibt die Dämonen in seinem Kopf einen Moment
abgeschüttelt zu haben.“
Sven:
„Er wirkt lockerer als Sheen im Moment. Wir erinnern
uns: Sheens Karriere war eigentlich beendet. Er hat so eine
enorme Last auf sich. Persönlich und für die
Liga.“
Urplötzlich
bricht Infinity aus dem vorsichtigen Umkreisen aus, schießt
auf Don Sheen zu. Feuert einen Low Kick, einen High Kick,
einen wilden Elbow. Einmal, zweimal, dreimal, entgeht Sheen
dem ganzen, doch Infinity hatte nicht vorgehabt sich
verwundbar zu machen. Seine Position ließ Sheen nur
einen Weg zu, wenn er nicht in weitere Srikes rennen wollte:
In die Defensive.
Bevor er vollkommen in die Ecke
gedrängt wird, versucht Sheen wieder „ins offene
Feld“ zu entkommen, kann sich aber in Sachen Agilität
nicht mit Infinity messen, der den Don mit dem Knie in der
Magengegend trifft.
Sofort
krümmt der Herausforderer sich zusammen und Drake
schleudert ihn grob rückwärts zu Boden. Sheen
landet auf dem Hosenboden in der Ringecke und Infinity wirft
sich wie ein Bluthund auf ihn. Der Kopf des Dons prallt
zwischen dem untersten Turnbuckle-pad und Infinitys Ellbogen
hin und her.
1…
2…
3…
4…
Elegant
gleitet Drake rückwärts in den Ring zurück,
nachdem er angezählt wurde. Pure Entschlossenheit in
seinem Blick, während er Sheen, der sich schmerzend den
Kopf hält, einen Luftkuss zuwirft.
Sven:
„Und vergessen wir nicht, was wir gerade vor dem Match
erfahren haben: Die offizielle Seite der GFCW hatte Infinity
nicht den vollkommenen Freipass gegeben, den er erwartet
hatte: Sollte er heute durch Count Out oder DQ verlieren,
verliert er den Gürtel.“
Pete:
„Welchen Gürtel? Aber ja. Das war sicherlich eine
Überraschung. Oder? Drake sah sehr ruhig aus? Meinst du
er wurde im Voraus informiert? Wäre das nicht
strategisch unklug?“
Sven:
„Ich weiß nicht… Müssen wir über
sowas nicht die Kämpfer vorher informieren?“
Pete:
„Mir doch egal wir müssen Drake stoppen, das ist
das einzige, was diese Liga zu tun hat!“
Infinity
angelt sich in der Zwischenzeit den angeschlagenen und
überrumpelten Sheen aus der Ecke und schleudert ihn quer
durch den Ring in die Seile. Sheen nimmt über den
Rebound Schwung auf, beschleunigt weiter, als Drake sich
flach zu Boden wirft und rauscht erneut in Richtung des
Champion zurück.
Nur
um von einer Clothesline halb enthauptet zu werden. Ein
Raunen geht durchs Publikum, Luna schlägt anfeuernd auf
den Mattenrand.
Sven:
„Infinity nietet Sheen hier einfach mit aller Kraft um.
Das ist nicht technisch sauber, das ist nicht schön. Das
ist ein Fall von: Alles was funktioniert.“
Nach
dem harten Aufprall versucht der Herausforderer sich in
Richtung der Ringseile zu orientieren. Doch abgesehen davon,
dass er wohin er auch blickt in die Gesichter der Rosarios
blickt, spürt er auch Infinitys Fuß mit voller
Kraft in seine Seite gerammt, was ihn er erneut von den
Knien, flach auf den Boden schickt.
Drake greift sich
grinsend Sheens Arm und zieht ihn nach hinten. Doch er
festigt seinen Griff nicht, ohne sicherzustellen, dass eine
seiner Hände sich flach unter Sheens Schulterblatt
drückt. Die Rotation des Griffs dreht den Don zusätzlich
noch von den Seilen weg.
Pete:
„Und wir denken zurück: All das ist passiert, weil
es Infinity erlaubt war drei Strikes zu werfen. Die nichtmal
den Zweck hatten zu treffen.“
Sven:
„Der Mann hat sich unfassbar entwickelt. Und er stellt
alleine in diesen ersten Minuten grauenhaft eindrucksvoll in
Frage was für eine Mischung aus Genie und Brutalität
er in diesem Ring ist. Und warum ihn dieses Jahr einfach
niemand besiegen konnte.“
Auf
der Matte versucht Don Sheen in verschiedenen Winkeln und
Bewegungen zu entkommen, scheint aber kaum Fortschritte zu
machen. Das schmerzverzerrte Gesicht ist dem Spott Finns
ausgesetzt, der schadenfroh unter dem untersten Seil
hindurchblickt.
Doch auch für Drake scheint der
Griff Schwierigkeiten zu bereiten und lockert sich fast
sichtlich, so dass der Patient Zero beschließt, auf
eigene Initiative die Situation zu verändern und Sheen
loslässt.
Ganz der
Veteran rollt der sich aber sofort unter dem untersten Seil
hindurch, noch bevor Infinity eine Chance hat etwas dagegen
zu unternehmen.
Pete: „So
smart von Don Sheen. Er lässt sich nicht einschüchtern.
Weder von Drakes starkem Start noch von den Rosarios. Er
weiß, NEMESIS hat heute keinen Spielraum eine DQ zu
riskieren. Wenn er es schafft sich nicht einschüchtern
zu lassen, ist das die halbe Miete. Die Rosarios sind zur
Deko degradiert.“
An
den Seilen zerrt sich der Herausforderer jetzt auf die Beine,
bis er aufrecht auf dem Apron steht. Infinity nimmt sofort
Anlauf, rauscht auf Sheen zu.
Der Don passt die
Ankunft des Champions ab, versucht ihn mit einem harten Punch
zu unterbrechen. Doch das Manöver ist viel zu
vorhersehbar. Ohne jede Mühe stoppt Drake, findet Zeit
für einen kurzen Lacher und lässt den Don mit einem
Kick unter das Kinn zusammenklappen.
Locker
hält Drake sich mit einer Hand am obersten Seil fest,
während er sich über selbiges schwingt und mit viel
Wucht beide Füße in den Magen des Dons rammt, der
auf dem Apron liegt.
Sven:
„Der Herausforderer sieht kein Land in diesem
Match???“
Pete:
„Und was hat Drake denn jetzt vor… Oh no no
NO!“
Immer noch auf
dem Apron reißt Infinity Sheen auf die Beine und
positioniert ihn wie zu einer Powerbomb zwischen den Beinen.
Mit einem Schulterzucken adressiert Infinity das vor
Wut schäumende Publikum und blickt auf den Apron zu
seinen Füßen.
LETHAL
BLASPHEMY
AUF
DEM APRON
Sven:
„MOTHER OF… WAS AUCH IMMER!!!!“
HOLY
SHIT HOLY SHIT FUCK
YOU DRAKE FUCK YOU DRAKE
Mit
schmerzverzerrtem Gesicht krallt Drake sich an die Seile und
zerrt sich dort, unter den besorgten Blicken von Luna, nach
oben. Und der Don? Tja, ne? Da liegt er. Ausgeknockt vom
Apron gefallen.
1…
Der Count Out
beginnt.
Sven: „Das
ganze könnte enden ohne, dass Drake nur einen Move
einstecken musste?!?!“
2…
Zwar
schwer atmend, aber scheinbar den Schmerz der Ausführung
gut verkraftend steigt Drake wieder in den Ring.
3…
Und
setzt sich im Schneidersitz auf die Matte, Augen nach draußen
auf Don Sheen. Der sich nicht rührt.
4…
Lachend
geht Luna neben dem Herausforderer in die
Hocke.
5…
6…
Langsam. Ganz
langsam beginnt Sheen zu zucken.
7…
Pete:
„Keine Chance!!!“
Sven:
„WAS HABEN WIR GERADE GESEHEN??????“
Stille
liegt über dem Publikum. So ganz schnallt es keiner. Nur
einer sieht nicht überrascht aus: Drake.
8…
Sheen
wirkt immer noch Orientierungslos, als er sich auf alle Viere
stützt. Sein Kopf wendet sich zum Ring um, Verzweiflung
im Blick – der Versuch irgendwie einen Fuß auf
den Boden fest zu setzen, sich nach oben zu
stemmen.
9……….
Mit
einem Gesicht, das die Fratze des Teufels selbst sein könnte,
beobachtet Infinity die Szene auf der Außenseite des
Rings. Wo Sheen beschließt seine einzige Chance zu
nutzen. Mit einem gewaltigen Satz drückt er sich ab.
Ohne Gleichgewicht, doch er schießt in Richtung Ring.
Und versucht sich auf den Apron zu schieben.
Sandmann
holt aus….. Bewegt die Arme nach vorne….
Und
zeigt auf Don Sheen. Signalisiert den Zeitnehmern, dass der
Herausforderer im Ring ist, bevor der Count 10 erreicht
hat.
Jubel donnert durch das Publikum. In vollkommenem
Unglauben blickt Luna noch immer in der Hocke auf die Stelle,
an der Don Sheen lag.
Sheen liegt im Ring. Sitzt,
eher. An die Seile gelehnt – Drake gegenüber. Noch
hat der Lord of Madness sich nicht gerührt.
Starrt
nur auf seinen Gegner, als würde er Verständnis
suchen, wie der es wagen kann, sich noch zu wehren. Und mit
der Bedrohung einer Bevorstehenden Katastrophe richtet er
sich auf. Ebenso der Don, wenn auch mit Hilfe der Seile und
unsicher. Aber grinsend und entschlossen.
Infinity
schnellt nach vorne, greift zu, zerrt Sheen von den Seilen
weg und setzt einen Suplex Griff an.
Sven:
„Ansatz zum Falcon Arrow? Damit hat er in der
Vergangenheit sehr gerne gearbeitet?“
Doch
der Blast from a Past bleibt erstmal aus, falls das Drake
Plan war, denn Sheen blockt den Ansatz, stößt
Infinity von sich, gibt ihm einen Elbow Strike.
Drake
versucht die Distanz wieder zu verringern, doch kassiert nur
einen Front Kick. Und jetzt ist es Don Sheen, der plötzlich
die Chance hat, zuzuschlagen. Unter dem tosenden Jubel der
Zuschauer.
FISHERMAN
BUSTER
Mit
einem Triumphschrei erhebt Sheen sich wieder. Ja, er mag
gezeichnet sein, allein die Lethal Blasphemy hat ihm gefühlt
geraderaus Lebenszeit gekostet. Aber an einem Tag wie heute
war das egal. Mit voller Energie reißt er Infinity auf
die Beine. Zeit dem Möchtegern Tyrannen zu zeigen, was
in der GFCW mit ihm passieren würde.
Short Arm
Clothesline.
Drake sackt zu Boden.Sheen zerrt ihn
zurück auf die Beine. Infinity spuckt ihm ins Gesicht.
Erneut die Short Arm Clothesline. Noch härter
diesmal. Lachend liegt Infinity am Boden, während der
Don noch immer den Griff hält…. Und Drake erneut
nach oben zieht.
Nichts als Abneigung in den Augen des
Herausforderers. Im Ring mit Drake schien Sheen vollkommen
realisiert zu haben, wie anders dieser Mann war – und
wie gefährlich.
Hart reißt er ihn
wiederholt auf die Beine, greift ihn wie zu einem Spinebuster
und rammt ihn quer durch den Ring ins Turnbuckle. Ein dumpfer
Schmerzenslaut entweicht dem Champ, gepaart mit einem Husten
und einem Wechsel seines Ausdrucks. Zum ersten Mal wirkt er
ernsthaft getroffen.
Auch in die Blicke von Finn und
Luna legt sich wieder mehr Ernsthaftigkeit. Die
Machtdemonstration war gescheitert. Infinity musste einen
Bürgerkrieg gewinnen. Und Don Sheen hatte nicht vor ihn
das tun zu lassen.
Angeschlagen
hält sich Infinity an den Ringseilen fest, während
er gekrümmt in der Ecke steht. Der Herausforderer deutet
mit einer leichten Geste an, dass er die Zuschauer hören
möchte, die ihm auf Knopfdruck gehorchen. Unter dem
lauten Jubel nimmt er Anlauf, drei, vier Schritte. Dann geht
es wieder auf Drake zu und mit einem Uppercut schnellt
Infinitys Kopf zurück, während er nach vorne aus
der Ecke torkelt.
Sheen hebt ihn sofort aus und slamt
ihn auf die Matte, wo der Champion erstmal nach Luft japst.
Pete: „Aber Sheen
hat keinen Blick für ihn übrig. Schau dir an wie
hochgepumpt der Mann ist!“
Sven:
„Don Sheen sofort auf dem Weg aufs oberste Seil. Und
schau dir diese Energie an. Hier prallt so viel aufeinander.
Und er weiß, wie knapp er hier der Katastrophe
entkommen ist. Wie knapp Drake dran war, seine Herrschaft
einfach fortzusetzen, als wäre nie etwas passiert. Aber
das ist nicht, wofür Don Sheen steht!“
Langsam
steht der Lord of Madness wieder auf und ohne eine Sekunde
länger zu warten hebt der Don ab.
DIVING
CROSSBODY
Sven:
„Infinity rollt durch!“
Pete:
„Sheen versucht sich wieder aufzurichten!“
Sven:
„Fehler!“
SHATTERED
MASKS
NEIN
Pete:
„Don Sheen hat seine Hausaufgaben ebenfalls gemacht! Er
hat Drake in diesen Move geködert!“
Sven:
„Und Drake hat sich ganz böse das Knie durch
gedrückt bei der Aktion!“
Was
der Don auch gnadenlos ausnutzt. Dragon Screw Leg Whip!
Mit
enorm kurzer Atmung versucht Drake sich in Richtung des Seils
zu bewegen, eine Hand verkrampft auf dem rechten Knie. Aber
wie ein Bluthund schießt Sheen hinterher. Greift das
Bein und fällt mit einem Elbow Drop darauf.
Pete:
„Nicht der Stil, den wir von Don Sheen kennen! Aber in
so einem Match nimmst du was du kriegen kannst! Drake ist
schwer gehandicapt!“
Sven:
„Die Frage ist nur: Wie weit kann der Don das
tatsächlich nutzen? Wenn Drakes Knie weniger
angeschlagen ist, als wir es jetzt vermuten ist das
Zeitverschwendung im Vergleich dazu, was ein Don Sheen an
simpler, roher Power in seinem Arsenal hat. Er ist kein Alex
Ricks, der dieses Knie jetzt in einem Kneebar
zerschreddert!“
Pete:
„Aber wenn Drake bei jedem Kick durch dieses Knie durch
muss ist das schwer genug!“
Im
Kampf um die Position konnte Drake tatsächlich mit dem
gesunden Bein einen Kick von unten ins Ziel bringen. Nicht
schön, aber effektiv. Mit den funktionierenden drei
Gliedmaßen stemmt er sich irgendwie erstaunlich schnell
wieder nach oben.
Der Herausforderer war nur kurz
zurückgestoßen. Keine Zeit für Drake das Knie
zu testen, er muss wieder in die Offensive gehen. Denn
Defensive scheint dieses Match nicht zu kennen. Ein reiner
Verschleißkampf der Ideologien.
Entschlossen
tritt der Champion nach vorne. Sheen bereitet sich vor, doch
Drake macht den Wechseln von oben nach unten schneller mit,
als man es fast sehen kann und sweept Sheen von den Beinen.
Plump schlägt der auf den Rücken, worauf Drake
sofort ins Jackknife-Cover springt.
1…
2…
Sheen
reißt sich unter Infinity hervor.
Sven:
„Whew.“
Pete:
„Hast du das bemerkt? Infinity hat schlicht und
ergreifend sein Standbein gewechselt. Und sofort einen
schnellen Weg aus dem Match gesucht. Die Möglichkeiten
die dieser Mann athletisch und strategisch hat, die
Geschwindigkeit, mit der er auf Sachen reagiert… Ich
bin immer wieder auf eine abstoßende Weiße
fasziniert.“
Als
wolle er Pete zeigen, wohin Infinity sich seine Athletik
stecken kann greift Don Sheen seinen Gegner kurzerhand und
schiebt ihn rückwärts in Richtung der Ringseile.
Ein Akt reiner Kraftüberlegenheit. Die Schritte
rückwärts scheint das Knie des Champions jedoch gut
mitzumachen.
Und diesmal lässt Sheen kein
Fenster für einen Konter von Drake sondern lockert den
Griff nie. Greift nur einmal um und wirft Infinity nach dem
Zurückdrängen schlicht und Ergreifend gleich über
das oberste Seil. Doch der Patient Zero fällt nicht zu
Boden sondern hält sich auf dem Apron. Energisch tritt
der Don unter dem untersten Seil nach um Drake nach draußen
zu befördern.
Aber Infinity hält schlicht
das Bein fest und mit einem Ruck stürzt der Sheen
abermals. Und der Lord of Madness zerrt nochmal mit einem
Ruck an, woraufhin sein Gegner unter dem Seil aus dem Ring
gezogen wird. Sofort will er den nächsten Move ansetzen,
aber findet sich stattdessen auf den Schultern des Dons
wieder, was Damian die Hände über dem Kopf
zusammenschlagen lässt.
1….
RUNNING
POWERSLAM AUF DAS KOMMENTATORENPULT
Sven:
„Ach du HEILIGE!“
Pete:
„Das hat die letzte Luft aus Drakes Körper
gedrückt. Schau dir die leeren Augen
an!“
2…..
3….
Auch
Sheen nutzt jetzt die Chance um mal Luft zu holen, aber auch
nicht lange. Und bevor Pete noch auf die Idee kommt Drake
selbst eine reinzuhauen, reißt der Herausforderer ihn
auch wieder vom Pult herunter.
Sven:
„Drake kam nicht wirklich zurück in die Offensive
nachdem Don Sheen seinem Ansturm entrinnen konnte, oder? Mal
sehen was dieses Mastermind sich noch so aus dem Hut zaubert…
Er sollte es aber bald tun.“
4….
Der
Druck der auf den Champion ausgeübt wird zeigt jedoch
überall in der Halle seine Wirkung. Die Aura der
Hoffnung die sich über den Ring legt ist beispiellos.
Drake war weit davon entfernt geschlagen zu sein. Das wussten
alle. Aber Sheen konnte mithalten. Sheen wusste worum es
geht. Und er tat alles dafür, seine Vorstellung von der
Zukunft der Liga wahr werden zu lassen.
5….
Wie
schon zuvor packt Sheen Infinity in einem
Spinebusterähnlichen Griff.
...und rammt ihn
frontal in den Apron. Ein raunen geht durchs Publikum. Der
Slam auf den Tisch. Jetzt das… Erinnerungen an Drakes
schwere Rückenverletzung vor einem Jahr werden wahr.
Mitleid? In Grenzen. Und der Don lässt nicht ab. Wenn er
eine Chance bekam diesen Dämon aus der GFCW zu
vertreiben, dann würde er sie nutzen. Und wenn der
einzige Weg war ihn zu vernichten? Bitte gerne!
6….
Noch
immer hält er Drake vor sich und visiert nun die
Barrikade an. Und startet.
Plötzlich
passiert sichtlich alles gleichzeitig. Finn, Luna, Drake,
Sheen, Sandmann. Nur das Resultat ist klar. Drake hatte die
Barrikade nie gesehen. Er lag auf dem Boden, robbte sich in
Richtung des Rings, kein Blickt zurück. Unter Schmerzen.
Und Don Sheen?
Der lag vor der Barrikade und
spuckte einen See von Blut auf den Boden. Erneut wirkte er
orientierungslos, aber er stand auf und wankte zum
Ring.
7…
Sven:
„WAS IST PASSIERT? UND WIE STEHT DON SHEEN?“
8…
Beide
zerren sich in den Ring… Und bleiben erstmal
liegen.
Zeit für die Regie das Replay
einzublenden. Sheen, der Infinity in die Barrikade rammen
will… Finn der zwar untätig daneben steht, aber
mit seiner Größe verhindert, dass Sandmann jeden
Zentimeter der Szene sehen konnte.
Was genug ist für
Luna um Sheen das Standbein wegzutreten, just in dem Moment,
in dem auch Infinity sich aus dem Griff befreit.
Sheen
stürzte vornüber und schlug mit dem Kinn auf der
Absperrung auf.
Pete:
„DAS KANN NICHT SEIN! NICHT SCHON WIEDER!“
Sven:
„Das Vertrauen der Vier solche Aktionen selbst mit
diesen Umständen durchzuziehen!“
Pete:
„DON SHEEN IST UNSER NEUER CHAMPION!“
Sven:
„Ich hab keine Glocke gehört.“
Pete:
„HALT DEIN MAUL“
Sven:
„Wie zur Hölle ist Don Sheen eigentlich nicht
K.O.?“
Im Ring
sitzt Infinity aufrecht in einer Ecke, scheint aber zwischen
den Schmerzen in Knie und Rücken nicht so recht zu
wissen, was er tun soll.
Don Sheen spuckt derweil mit
verzweifelter Mine weiter Blut auf die Matte, woraufhin auch
zahlreiche Ärzte angerannt kommen. Doch der
Herausforderer hat nicht die geringste Lust darauf. Seine
Augen und seine Atmung zeugen von Panik ob der Verletzung.
Aber das Wissen, dass der Kampf hier abgebrochen werden
könnte, treibt ihn weiter. Eine Verletzung gegen die
Zukunft der GFCW? Die Priorität war eindeutig.
Und
auch Infinity stand wieder. Beide in der Mitte des Rings. Der
eine mit Blut aus dem Mund rinnend. Der andere mit einer
Verletzung kämpfend die ihn bereits einmal im Rollstuhl
hatte. Aufgeben? Fehlanzeige. Und als wäre alles bis
hierhin nie passiert beginnen die beiden mit glühendem
Ehrgeiz in den Augen sich erneut zu umkreisen, wie
eingesperrte Tiere.
Erneut
setzt Infinity zuerst an. Diesmal lässt Sheen sich nicht
von den Kicks zurückdrängen sondern geht offensiv
durch sie hindurch. Kassiert dabei einen harten High Kick,
doch abgeschwächt durch Drakes Knieverletzung nimmt er
es einfach so hin. Doch blitzartig taucht Infinity hinter ihm
auf.
DRAGON
SUPLEX
Aber
nicht mit Don Sheen. Der Herausforder steht einfach wieder
auf und hämmert Drake einen Superkick unters Kinn. Kurz
wankt Drake, doch fängt sich und jagt Sheen seinerseits
einen Superkick gegen den Schädel.
Einen Scheiß
gibt der Don!
MONEYSHOT
Aber
Infinity hatte den Move perfekt vorhergesehen, entwaffnet
fällt der Don auf den Rücken und Infinity
überschlägt sich blitzsauber über
ihm.
STANDING
MOONSTOMP
Hustend
kämpft der Don sich wieder nach oben. Der Austausch
dieser gewaltigen Moves zehrt hart an den beiden verletzten
Kämpfern. Das Publikum hält gefühlt kollektiv
den Atem an.
Pete:
„Diese Männer sollten nicht mehr stehen. Diese
Männer sollten nirgends mehr sein, außer in einer
Notaufnahme. Dieses Feuer, mit dem sie kämpfen! Ich sag
dir was Sven. Man sagt nichts ist gefährlicher als ein
Mann, der nichts zu verlieren hat. Aber hier stehen zwei
Männer, die ALLES zu verlieren haben. Und ich glaube,
viel gefährlicher geht es nicht.“
Sven:
„ICH HALT DAS NICHT AUS, WAS PASSIERT HIER
DENN???“
INFECTION
MACHINE
UND
DER DON BLEIBT AM BODEN
Ein lauter Triumphschrei von
Luna, die mit Tränen in den Augen am Ring steht. Damian
sitzt längst auf dem Boden außerhalb des Rings und
hat nach dem Abend wohl keine Fingernägel mehr. Finn
schaut ausdruckslos, aber verkrampft auf das Geschehen im
Ring. In der Halle herrscht Schock.
Pete:
„IST DAS DIE GELEGENHEIT DIE INFINITY BRAUCHT?“
Sven:
„Drake hat keine Kraft nachzusetzen! Er nimmt das Cover
schon jetzt!“
1….
2….
Die
Hand senkt sich.
KICK
OUT
Pete:
„Don Sheen reißt die VERFICKTE SCHULTER
HOCH!“
Der
Kommentator springt vor seinem Pult auf und ab und
übersteuert maßlos in sein Mikrofon. Irgendwie
stand für jeden, der irgendwie an dieser Liga hing zu
viel auf dem Spiel um ruhig zu bleiben.
Luna sinkt
vor dem Apron auf die Knie. Und im Ring versuchen erneut
beide Gladiatoren sich auf die Füße zu
stemmen.
Guido Sandmann blickt besorgt auf die Beiden.
Doch lässt das Match laufen.
Tatsächlich
schafft es Don Sheen schneller auf die Beine, seine Blutung
hatte zum Glück ein wenig nachgelassen.
Sven:
„Drake dreht sich zu seinem Gegner um. Sofort harter
Punch von Sheen. Und er schleudert Infinity nochmal hart in
die Ecke.“
Pete:
„Und auch wenn wir Turnbuckle gepolster haben…
Glaub nicht dass Infinity das am Rücken nicht
merkt.“
So sieht
das Gesicht des Champions auch aus. Gepeinigt.
Und
der Herausforderer setzt nochmal alles auf eine Karte.
Sven:
„Sheen hebt Drake aufs oberste Seil. Und klettert
langsam hinterher. Oh wir wissen, was er vorhat. OH
JUNGE!“
Doch Drake
blockt. Ansatz zum Superplex ist da doch jetzt ist es Drakes
Zug das diesen Griff zu blocken. Sandmann bedeutet Don Sheen
vom Turnbuckle herunterzusteigen. Doch der denkt nicht mal an
so nen Scheiß. Aber jemand anderes will ihn unten
haben. Drake.
Der wirft einen harten Haken in Sheens
Bauchraum. Und noch einen. Und der ist zu geschwächt um
den Plötzlichen Stoß abzuwehren. Sheen stürzt
unbeholfen. Und reißt Guido Sandmann um. Beide schlagen
hart auf.
Und Drake? In dessen Augen lodern Flamen.
Mit einer hatsigen Bewegung signalisiert er nach draußen,
doch das ist nicht nötig. Die drei wissen längst
was zu tun ist. Luna ist die erste die sich aufmacht in den
Ring zu springen.
...und geht zu Boden.
Pete:
„WARTE WAS???“
Hinter
Luna war ein Mann aufgetaucht. Abgetragene, graue Turnschuhe,
eine hellbraune Stoffhose und ein einfarbiges, weißes
T-Shirt kleiden ihn. Ruhige, grüne Augen blicken traurig
aus den femininen Gesichtszügen hervor, die unter der
Millimeterfrisur liegen. Ein Dog-Tag baumelt vom Hals.
Luna
war von hinten mit einem einzigen Hieb in den Nacken
ausgeschaltet worden. Finn stürmt von der Seite heran.
Wird aber sofort mit einer Aktion in den Boden gehämmert,
die Drakes Infection Machine bis in die letzte Bewegung
gleicht. Damian macht sich bereit, scheint auf Drake zu
warten um gemeinsam zu attackieren. Doch Infinity macht keine
Anstalten.
Der Champion starrt nur auf den Mann
außerhalb des Rings. So entwaffnet und entgeistert, wie
man ihn vermutlich nie zuvor gesehen hat. Erneut bedeutet
Damian Drake die unbekannte Person zu attackieren, bevor die
Chance vorübergeht.
Doch nichts. Drake ist wie
eingefroren. Ohne seine Mine zu verändern dreht der
Angreifer sich wieder um und verschwindet im Publikum.
Sven: „Sandmann
kommt wieder zu sich. Und wer auch immer das war... sieht
seine Arbeit wohl als getan.“
Pete:
„Drake noch immer wie erstarrt. UND SANDMANN IST NICHT
DER EINZIGE DER WIEDER STEHT?“
Infinity
wird an der Schulter herumgerissen.
SHEENBEIN
SHEEENBEIN
IN
DER MITTE DES RINGS
Als
hätte man ihm jede Lebensenergie geraubt geht Infinity
zu Boden, ein leichter Cut an der Stirn. Die Augen leer, noch
immer in die Richtung gerichtet, in die die Person
verschwunden war. Luna ist K.O. Finn ebenso. Nur Damian
brüllt mit entsetzen in den Ring, als die Zeit wie in
Zeitlupe zu laufen scheint.
Don Sheen, der sich ins
Cover fallen lässt. Sandmann, der die Augen auf
Drakes Schulter richtet.
1…
2…
Thr…
KICK
OUT!
Damian
fällt Rückwärts auf den Boden, die Hände
vor dem Kopf. Die Halle brüllt in Wut und
Frustration.
Infinity hält sich irgendwie im
Match.
Sven: „ER
HAT SHEEN! ER HAT SHEEN!“
Pete:
„WIE MACHT ER DAS????“
Nur
Sekunden, nachdem er so hart getroffen war und irgendwie
auskicken konnte, hatte Infinity seinen Körper neu
positioniert und legt seine Hände vor Sheens Gesicht,
der sichtlich ebenfalls kaum noch Kraft hat sich zu
wehren.
VOID
SHACKLES
VOID SHACKLES
Pete:
„NEIN!“
Sheens
Kopf wird abartig nach hinten gebogen. Und als würde er
die letzten Tropfen aus ihm wringen, lehnt Infinity sich mit
dem in diesen Hold, was er noch irgendwie hat. Und ganz
langsam kann man sehen, wie bei Don Sheen nach all dem etwas
erlischt.
Und seine Hand auf die Matte
schlägt.
Sieger
durch Submission und weiterhin GFCW Heavyweight Champion:
Drake Infinity
Popular
Monster klingt wieder durch die Halle. Doch die massive
Reaktion bleibt aus. Irgendwie scheint jeder noch ein
bisschen zu verdauen, was in diesen Schlussminuten geschehen
ist. Doch eines haben sie alle begriffen: Drake ist immer
noch Champion. Die GFCW immer noch in seinen Klauen.
Damian
kommt sofort in den Ring gesprintet. Luna und Finn kämpfen
sich eher noch selbst auf die Beine.
Don Sheen?
Scheint seine Sinne beisammen zu haben wird aber bereits von
Ärzten umschwärmt. Tja… Und Drake
Infinity schiebt sich langsam auf die
Beine.
BUHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Aber
irgendwie scheint die große Feier auszubleiben. Damian
bleibt irritiert neben ihm stehen. Fragt stumm nach einer
Erklärung. Doch Drake starrt nur leer auf den Boden
außerhalb des Rings während er sich auf das
oberste Ringseil stützt. Auch Finn und Damian zeigen
sich jetzt im Seilgeviert. Und während Damians älterer
Bruder es diesem gleichtut und nur stumm fragt was zur Hölle
geschehen war umarmt Luna ihren Gefährten nur fest. Für
sie scheinen diese Fragen an zweiter Stelle zu stehen.
Leise scheint Infinity ihr etwas zuzuflüstern.
Luna lässt sich jedoch keine Reaktion anmerken.
Sandmann hatte seinen Arm nicht erhoben, einen Titel zum
überreichen gab es auch nicht.
Abfällige
Kommentare für Don Sheen? Das feiern seiner
Terrorherrschaft? Alles Fehlanzeige. Der Champion lässt
sich zu Boden fallen und rollt aus dem Ring. Ohne den anderen
noch einen Blick zu widmen humpelt er die Rampe hinauf. Und
trotz des Sieges sah Infinity wohl nie so geschlagen aus.
Sven: „Was für ein
seltsames Ende zu dieser absolut großartigen Show. Zu
diesem wahnsinnigen Jahr, das wir wieder einmal mit euch
verbringen durften!“
Pete:
„Ja… Die… Die Rosarios gehen ihm
hinterher. Scheinen untereinander sichtlich Gesprächsbedarf
zu haben… Drake ist noch immer Champion… Ich
weiß nicht so ganz… Aber ja vergessen wir einen
nicht. Der heute alles getan hat, was irgendwie in seiner
Macht steht, vielleicht sogar mehr. Und am Ende hauchdünn
gescheitert ist, Infinity aufzuhalten.“
Die
Kamera schwenkt nah an Don Sheen heran, dem jetzt langsam auf
die Beine geholfen wird.
Traurig
blickt er ins Rund. Aber er sieht auch dankbar aus. Er hatte
eine Chance bekommen. Für sich selbst. Und er hatte
alles gegeben, was er hatte. Für die GFCW. Sie waren die
letzten zwei Monate Hand in Hand gegen Infinity gestanden, er
und die GFCW-Galaxie. Aber am Ende war es nicht genug. Seinem
Blick und seinem Winken liegen eine gewisse Schwere inne. Er
musste durch den Abschied noch einmal durch.
Mit
einem Grinsen nimmt er das Mikro an, dass ihm gereicht wird.
Doch wer erwartet, dass der Rich Guy Neid einfordert, der
täuscht sich.
Don
Sheen: „Danke.“
Mit
einem Knacken schlägt das Mikro auf und auch der Don
macht sich auf den Weg in Richtung Backstagebereich.