Wie befinden uns auf einem großen
Balkon mit wunderschöner Aussicht. Dieser Balkon und diese
Aussicht gehören zu einem ansehnlichen Anwesen in der Nähe
von Wien, der schönen Hauptstadt von Österreich. Damit
engt sich der Kreis der möglichen Besitzer doch sehr ein,
wenn es ein GFCW Star ist. In der Tat betritt Lionel Jannek
gerade, mit langsamen Schritten und anscheinend sehr
nachdenklich, seinen Balkon und blickt in die Ferne.
???: „Willst
du nicht hin gehen?“
Eine weibliche, ihm gut bekannte,
Stimme unterbricht zart seinen Gedankengang… Die Stimme
seiner Schwester. Jannek dreht sich zu ihr um. Sie sitzt in ihrem
Rollstuhl und blickt ihn fragend an. Lio dreht den Kopf wieder in
Richtung Aussicht…
Lionel
Jannek: „Ich werde dort sein… Ich weiß nur
noch nicht, was ich wegen Mike machen soll…“
Jannek verschränkt die Arme
und atmet einmal tief aus…
Lionel
Jannek: „In mir ist immer noch unheimliche Wut, über
das was er bei der letzten Show gemacht hat…“
Nun blickt er nachdenklich zur
Seite…
Lionel
Jannek: „Aber ansonsten bin ich auch einfach hin und her
gerissen… Seit dem Vorfall mit seiner Tochter ist so
vieles anders… Ich weiß, dass ich noch derselbe
Mensch bin wie früher, aber doch irgendwie nicht… Es
fühlt sich inzwischen so an als würde er mir ein neues
Verhalten aufzwingen wollen, damit ich noch besser zu ihm passe.
Dabei dachte ich wir hätten uns darauf geeinigt, dass wir
unterschiedlich sind und das auch akzeptieren!“
Jannek schüttelt enttäuscht
den Kopf. Für ein paar Sekunden überwiegt die Stille…
Carina
Valentina: „Ich verstehe das Problem nicht so ganz, Lio…
Menschen verändern sich nun einmal. Entwickeln sich
charakterlich weiter… auch du! Hast du das Ganze noch nie
so gesehen? Als eine Chance… auf Veränderung?“
Wieder eine nachdenkliche Stille…
Vom kalten Wind getrieben, kehrt LJ schließlich ins warme
Haus zurück, vorerst ohne eine Antwort darauf zu geben.
Carina folgt ihrem Bruder. Dieser nimmt auf einem Sofasessel
Platz und blickt Carina, die ihm nun gegenüber sitzt,
lächelnd in die Augen…
Lionel
Jannek: „Carina, du bist meine Schwester. Du kennst mich
besser als irgendjemand anderer. Und auch wenn ich dich lange
Zeit schlcht behandelt habe, ich weiß du willst nur das
Beste für mich! Aber… du musst verstehen…“
Der „Superior One“
rutscht an das vordere Ende des Sofasessels vor und sitzt so nun
noch näher an Carina dran.
Lionel
Jannek: „Ich bin Lionel Jannek… meine Karriere im
Wrestling läuft seit fast 15 Jahren. Dabei bin ich erst 30!
In diesen 15 Jahren habe ich viel geschafft und erlebt. Mehr als
so mancher andere! Noch wichtiger: In diesen 15 Jahren habe ich
meine Methoden gefunden, meinen Stil entwickelt und es hat immer
bestens funktioniert! Habe ich mir dabei Freunde gemacht? Nein…
aber das wollte ich auch nie! Wozu auch? Und jetzt habe ich zum
ersten Mal, mit Mike, so etwas wie einen Freund… und was
ist passiert?“
Eine rhetorische Frage… das
weiß auch Carina, deswegen antwortet sie bewusst nicht,
sondern hört weiterhin geduldig zu. Jannek lässt sich
in die Lehne zurückfallen.
Lionel
Jannek: „Ja… ich weiß… Vielleicht
könnte ich mich verändern aber-“
Carina
Valentina: „Du machst dir Sorgen, dass du es nicht anders
schaffst?“
Sonst fällt sie ihrem Bruder
nie ins Wort, aber in diesem Fall hat sie anscheinend die Worte
die LJ nicht hatte… oder auch nicht aussprechen wollte.
Carina
Valentina: „Du hast dich so an deine Methoden und Taktiken
gewöhnt, dass du nicht mehr auf sie verzichten willst…
Weil du fürchtest, dass dann der Erfolg ausbleibt. Das sit
es doch?“
Auch wenn er kein Wort dazu sagt…
Janneks Blick sagt alles… Carina lächelt.
Carina
Valentina: „Ich denke, jemand der so gut ist wie du, sollte
das schaffen! Du solltest es zu mindestens einmal probieren…
Vielleicht als Neujahresvorsatz?“
Carinas Lächeln wird größer.
Man spürt das Vertrauen in ihren Bruder. Jannek überlegt…
Neujahresvorsatz? Das bedeutet, wenn es hart auf hart kommt,
könnte er bei Title Nights noch der alte LJ sein! Die
Nachdenk-Zeit ist nicht kurz. Immerhin wäre das eine große
Entscheidung für den Österreicher.
Lionel
Jannek: „Na schön... Vielleicht ist es wirklich an der
Zeit, einmal etwas Neues auszuprobieren! Ich denke es könnte
dem Team nur guttun! Solange es funktioniert ist ja alles gut…
und notfalls kann ich ja wieder zu meinen alten Gewohnheiten
zurückkehren! Aber du hast Recht! Wenn ich wirklich so gut
bin wie ich immer sage, dann muss ich das auch schaffen!“
Carina freut sich das zu hören.
Sie nimmt Lios Hand.
Carina
Valentina: „Ich mache mir Sorgen... Das ist die erste
richtige Freundschaft und ernsthafte Partnerschaft, die du da mit
Mike hast! Und ich möchte nicht, dass das an deinen
typischen Methoden zerbricht und endet. Ich denke, es tut dir gut
an Mike’s Seite zu sein…“
Jannek lächelt erheitert und
blickt zur Seite. Dort drüben hängt sein Tag-Team
Titelgürtel. In dieser Hinsicht tut es ihm tatsächlich
gut an der Seite von Zereo Killer zu sein. Alles andere…
man wird sehen. Vor allem weil Jannek davon überzeugt ist,
dass es auch Mike gut tut an der Seite von LJ zu sein…
Lionel
Jannek: „Ich frage mich gerade… Denkst du, dass Mike
auch einen Neujahrsvorsatz hat?“
Carina lächelt und zuckt
einfach nur mit den Schultern.
Carina
Valentina: „Warum fragst du ihn nicht selbst?“
Jannek lächelt zurück und
erhebt sich aus dem Sofasessel. Es wird Zeit, dass er sich für
einen Flug nach Berlin bereit macht! Title Nights steht vor der
Tür! Auf dem Weg aus dem Raum schnappt er sich seinen Titel
und verschwindet im Nebenzimmer. Kaum ist die Tür
geschlossen, holt Carina ein Papierhervor. Es sieht aus wie ein
medizinisches Formular…
Carina
Valentina: „Ich weiß zumindest… was MEIN
Neujahrsvorsatz ist…“
Es ist dämmrig
geworden. Die Uhr zeigte erst 16:30 an, aber ganz langsam machte
die Nacht sich bereit die Sonne einmal mehr beiseite zu schieben.
Grauenvoll früh, wie es zu dieser Zeit des Jahres eben ist.
Um die Mercedes Benz Arena in Berlin herrscht bereits reges
Treiben. Die Parkplätze für Zuschauer sind nahezu voll,
viele Superstars offensichtlich schon angekommen und die GFCW
Galaxie feiert sich bereits fleißig selbst. Hier und da
halten Gruppen ihre Spielchen, einige unterhalten sich lieber in
den langen Schlangen vor den Eingängen, es wird allgemein
viel Quatsch gemacht - die Leute haben sichtlich ne gute Zeit.
Und trotz allem, was an einem Abend wie diesem auf dem Spiel
stand, soll es ja genau so sein.
Urplötzlich
schlägt die Stimmung jedoch um. Viele halten mitten im Satz,
oder was auch immer sie gerade taten, inne. Blicke wenden sich,
gehen in Richtung Arena… Genauer gesagt nach oben, zum
Dach hin. Denn dort oben sind ganz eindeutig Bewegungen zu
beobachten, und zwar immer mehr. Zwei, drei, vier, fünf…
Immer mehr Personen tauchen an der Fassade auf. Nun versucht die
Kamera ein wenig heranzuzoomen und einzufangen, wer sich da oben
bewegt.
Und tatsächlich erkennt man jetzt, was sich
genau auf der Arena abspielt. Zahlreiche schwarz gekleidete
Personen, in gold-schwarzen Masken reihen sich dort oben auf und
blicken auf die Fläche vor der Arena herab.
Viele am
unteren Ende des Baus haben längst ihre Handys gezückt
und filmen, was da geschieht, wohl noch immer nicht im klaren,
was hinter dem ganzen steckt. Doch für die, die das
tatsächlich nicht haben, gab es nahezu sofort die
Aufklärung. Die Menschen auf der Arena lösen einige
Befestigungen unter ihren Füßen und über die
Seite der Arena entrollt sich ein schier GIGANTISCHES schwarzes
Banner, auf dem sich gestochen scharf die Silhouette einer Hydra
abzeichnet. In gezackten Buchstaben ziehen sich die
Worte
Tonight is our
night
über den oberen
Rand.
Aber scheinbar
ist das längst nicht alles. Überall auf dem Platz
ziehen Leute Masken hervor. Als würden sie aus Löchern
plötzlich hervorkommen, tauchen hier und da kleine Gruppen
von NEMESIS-Anhängern auf.
Fans anderer Wrestler
werden Schilder aus der Hand gerissen und vernichtet. Parolen
werden gerufen. Leute werden aggressiv beleidigt, gar angespuckt.
Die Arena, Plakate, der Boden, Autos. Überall finden sich,
wie beim Schalten durch verschiedene Kameras zu sehen ist, Tags –
hauptsächlich das Logo der Hydra und das Anarchie-Symbol.
Wieder ein Umschnitt. Zum Mitarbeitereingang. Durch
den eine weitere Gruppe von NEMESIS-Anhängern versucht in
die Halle zu gelangen.
Die Bilder erinnern an das, was in
Polen passiert ist. Vielfach multipliziert. All die Aktionen
waren koordiniert. Im Hintergrund sind blockierte Zufahrten zu
erkennen. Viele der friedlichen Zuschauer wirken zunehmend
unsicher. Gerade Eltern mit Kindern versuchen sich zu
distanzieren.
Und so schnell, wie es begonnen hatte
scheint es wieder abzuebben. Unmengen an Security und sogar
Polizisten – viel mehr Personen, als sich hier für die
Hydra mobilisiert haben – drängen die schwarz
gekleideten Menschen zurück, einige werden auch
festgehalten.
Und während langsam wieder versucht
wird, Ordnung herzustellen, kreuzen sich fragende Blicke überall.
Wohin würde das führen? Was würde mit Drake und
seinen Anhängern aus dieser Liga werden?
Gerade wenn
Drake selbst weiter an der Spitze der Promotion stehen könnte?
Viele bedenken die abgeführten NEMESIS Anhänger mit
Beschimpfungen und Abneigung. Doch einige bekunden auch ihre
Solidarität. Und oben, wo das Banner ausgerollt wurde
verbleibt eine einzige Person, deren Beine fröhlich von der
Kante der Arena baumeln, während sich ein grimmiges Lächeln
auf den kahlen Schädel schiebt: Luna.
GFCW
Title Nights 2019, Berlin
(Mercedes Benz Arena), 08.12.2019
Pre-Show
In
Kooperation mit
Die
Kamera schaltet zur Ringside und wir sehen ein LED-Panel hinter
dem vier Leute sitzen. Auf dem Panel wird derzeit das Title
Nights Logo abgespielt. Während die gewohnten Kommentatoren
Sven und Pete links, bzw. rechtsaußen sitzen, haben sich in
deren Mitte zwei weitere Personen eingefunden, welche wir nicht
mehr so häufig vor den GFCW Kameras zu Gesicht bekommen.
Pete:
"Einen wunderschönen guten Abend GFCW GALAXY! Wir haben
heute eine fantastische Pre Show vorbereitet und wie ihr sehen
könnt, sind wir heute auch nicht alleine!"
Sven:
"Ganz richtig, denn neben mir hat sich GFCW Hall Of Famer,
dreifacher GFCW Heavyweight Champion... J.T.K.!"
J.T.K:
"Seht ihr, jetzt bin ich hier... und ich bin J.T.K.!"
Das
Panel applaudiert.
Pete:
"Aber das ist natürlich noch nicht alles, denn neben
mir hat sich ein weiterer GFCW Hall Of Famer eingefunden. Und
wisst ihr was? Auch ich habe einen dreifachen World Champion zu
bieten! Bitte begrüßt "Wild Thing" Tommy
Cornelli!"
Tommy:
"Es ist eine Ehre, heute hier sein zu dürfen!"
Erneut
gibt es Applaus vom Panel.
Pete:
"Title Nights. Es ist immer wieder fantastisch oder? Die
Arena ist der Hammer, die Fans strömen so langsam aber
sicher in die Arena ein und ich kann kaum glauben, dass das Jahr
schon wieder rum ist."
J.T.K.:
"Die ihr nicht wisset, was morgen sein wird. Denn was ist
euer Leben? Ein Dampf ist's, der eine kleine Zeit wäret,
danach aber verschwindet er. Jakobus 4:14 und was man uns damit
sagen will: Nutzt die Zeit, denn sie ist endlich! Title Nights
ist sicherlich genau die richtige Zeit um sie zu nutzen und genau
das erhoffe ich mir heute."
Sven:
"Wahre Worte, JTK, das muss man dir lassen. Und was haben
wir in diesem Jahr wieder alles erlebt? Ich meine, als das Jahr
begann, wart ihr beide noch die einzigen dreifachen World
Champions."
Tommy:
"Oh ja, aber weißt du was, Sven? Das zeigt doch nur,
dass es noch ACTION gibt! Dass die Leute noch HUNGRIG sind! Genau
das gefällt mir und deshalb denke ich auch, dass es ein
gutes Jahr war!"
Am
Tisch ist man sich da einig.
Pete:
"Ja, wollen wir dann mal über die Show reden? Wir haben
noch ein bisschen Zeit, bevor Dynamite uns mit seiner Laudatio
begrüßt und wie wir gelernt haben, ist Zeit Dampf,
also machen wir mal Dampf!"
GFCW
Intercontinental Championship Title Match: Damian Rosario
vs Player Referee: Jo Dardano
Sven:
"Und mit was einem Match wir nachher starten, nicht wahr?
JTK, Tommy, ihr konntet den Title jeweils ein bzw. zwei mal
erringen. Eure Meinung interessiert die Fans da draußen
dadurch natürlich am allermeisten."
Tommy:
"Das ist eine geile Sache."
Tommys
Augen fangen Feuer und er entschuldigt sich per Handbewegung bei
JTK, dass er das Wort so schnell an sich riss.
Tommy:
"Für mich war es wie ein Traum, der wahr wird. Der
Intercontinental Title war für mich das große
Sprungbrett. Kleiner Fun Fact: Ich gewann ihn übrigens das
erste Mal gegen den NOCH NICHT Hall Of Famer Stormy Boy!"
Es
wird gelacht.
Tommy:
"Aber ernsthaft. Ohne den großen Sieg gegen die damals
schon Legende Stormy Boy, wäre ich ein Jahr später
nicht World Champion geworden und viele Jahre später
wahrscheinlich auch nicht in die Hall Of Fame gekommen. Ich habe
daher immer ein Auge auf den Title."
J.T.K.:
"Ich sehe das ähnlich. Ich war damals keine 20 Jahre
alt, als ich den Titel gewann. Ich glaube Tommy nannte es 'Fun
Fact', ich habe da auch einen."
Tommy:
"Oh bitte nicht!"
Tommy
muss lachen, denn er weiß, was kommt.
J.T.K.:
"Aber sicher werde ich das erzählen. Mein Gegner 2008
war nämlich niemand geringeres als Tommy Cornelli. Und so
schließt sich der Kreis."
Die
Stimmung am Tisch ist auf jeden Fall gut, doch Pete versucht das
Ganze nun auf die heutige Card zu lenken.
Pete:
"Das waren Zeiten, ja! Tommy, du meintest ja, dass du ein
Auge auf den Title hast. Hast du Player und die Rosarios
verfolgt?"
Tommy:
"Natürlich! Ich liebe Player! Ich denke, er macht einen
tollen Job. Er hat den Spirit, den ich auch hatte und den Spirit,
den man braucht. Deswegen würde ich auch sagen, dass er noch
länger den Title tragen kann."
Das
LED Display vor dem das Panel sitzt, ändert sich und vor
Tommys Platz wird das Konterfeit von Player abgebildet.
J.T.K.:
"Ich hake da auch mal ein. Ich kenne mich mit brüderlichen
Duellen aus. Auch wenn es 'nur' mein Halbbruder war, ich schlug
bei Title Nights eine erbitterte Schlacht gegen Eric. Ich kann
also ungefähr abschätzen, in welcher Situation man sich
da befindet und alles was ich sagen kann: Es ist sehr schwer,
sich auf andere Dinge zu fokussieren. Damals ging es bei uns auch
um den Intercontinental Title, aber das war zweitrangig."
Sven:
"Ich verstehe, worauf du hinaus willst. Die Familienfehde
steht natürlich immer oben in der Prioritätenliste.
Also denkst du, dass das Damian ein Hindernis sein könnte,
dass es da Differenzen... ich will jetzt nicht mal direkt gibt
sagen, aber zumindest dass es sie gab?"
J.T.K.:
"Auf jeden Fall. Familie ist immer die Nummer 1 und bei den
Rosarios ist es auch so. Ich kenne sie zwar nicht persönlich,
aber den Eindruck macht es. Ich glaube, man kann das nicht
einfach aus dem Weg räumen und deshalb sage ich auch
Player."
Nun
erscheint Players Bild auch vor J.T.K.
Pete:
"Zwei Hall of Famer für eine Titelverteidigung! Was
kann ich da noch gegen sagen?"
Auch
vor Pete taucht das Bild von Player auf.
Sven:
"Ich kann was dagegen sagen. Was einen nicht tötet, das
macht einen nur noch stärker und Damian ist ohnehin schon
verdammt stark. Ich denke, dass er es sogar schafft einen Nutzen
aus der ganzen Sache ziehen zu können. Ich denke, ihn und
die Rosarios hat das alles nur noch stärker gemacht."
Vor
Sven taucht also Damian auf. Das Panel stimmt mit 3:1 für
eine Titelverteidigung.
Pete:
"Also doch nicht komplette Einigkeit! Mit wem wir uns aber
komplett einig sind, ist ein weiterer Hall of Famer... MacMüll!
Der rasende Reporter ist nämlich gerade am Rasen, also
schalten wir direkt doch mal zu ihm."
Das
Bild schaltet um zum Hall Of Famer. Er wandert durch einen
gesonderten Bereich der Arena, der schon sehr gut gefüllt
ist. Wenn wir so auf die Zuschauer achten, dann sehen wir auch,
warum dieser Bereich etwas gesondert ist, denn er läuft
unter anderem an ehemaligen und aktuellen GFCW Wrestlern vorbei,
die sich für die Hall Of Fame Zeremonie eingefunden haben.
Wir können unter anderem Steve Fog, Ironman, Lex Streetman,
Pavus Maximus oder auch einem weiterem Hall Of FamerIN mit
Firebird begutachten. Und die schnappt sich MacMüll dann
auch direkt.
MacMüll:
"Firebird! Lange nicht gesehen!"
Sie
begrüßen sich herzlich.
MacMüll:
"Meine Damen und Herren: Die einzige Frau, die jemals den
Heavyweight Title holen konnte! Mal so von einem Hall of Famer zu
Anderen... so eine Zeremonie ist doch immer wieder herrlich,
oder?"
Firebird:
"Absolut! Ich liebe die Hall Of Fame, ich liebe die Leute,
die eingeführt werden. Jeder, der seinen Weg in die Hall of
Fame findet, hat den Weg für irgendetwas oder irgendjemandem
geebnet. Jeder war irgendwo ein Pionier oder sonst irgendwie von
sich reden gemacht. So wie ich als Frau in diesem Feld den Weg
damals für Leute wie Jessy Chaos ebnete und zeigte, dass man
unabhängig vom Geschlecht Erfolg haben kann."
MacMüll:
"Ich würde fast sagen, dass auf dem Feld mal wieder ein
Pionier fällig wäre, also wann kommst du zurück?"
Die
Frage kam mit einem leichten Augenzwinkern, beide lachen.
Firebird:
Ach Macky, ich bin mittlerweile viel zu alt für all' das.
Aber ich drücke ganz fest die Däumchen, dass das Feld
auch in Zukunft beackert wird."
MacMüll:
"Und zu Title Nights, gibt es da jemandem, dem du die Daumen
drückst?"
Firebird:
"GO LUNA!"
MacMüll:
"Damit von zwei Hall of Famern zu zwei anderen Hall of
Famern! ... und zu Sven und Pete."
Die
Kamera schaltet wieder auf das Pult. Sven und Pete fühlen
sich etwas ausgegrenzt, aber sie sind eben Profis.
Pete:
"Tolle Arbeit, Mülli, wirklich toll, wie immer!"
Slow
Clap von den beiden Kommentatoren.
Sven:
"Aber wenn wir schon bei so vielen Hall Of Famern sind, ich
glaube so langsam aber sicher wird es Zeit für den nächsten.
Wie ich höre ist alles bereit für den ACHTEN GFCW Hall
Of Famer. Dem Texas Hero Stormy Boy!"
Hall
of Fame Aufnahme: “The Texas Hero” Stormy Boy
Laudatio:
Claude „Dynamite“ Booker
Da ertönt plötzlich
folgende Stimme durch die Boxen.
"You
waited long enough! Here it is! The Dynamite!"
Die Halle verdunkelt sich plötzlich
und eine riesige Explosion detoniert vor dem Titantron, welche
die ganze Halle durchschallt. Claude "Dynamite" Booker
kommt in einem kompletten weißen Dress, wobei Teile des
Jacketts im Scheinwerferlicht glitzern, in die Halle und wird von
den Fans bejubelt. Die Musik von Steve Lukather mit "Tumescent"
ertönt. Eine Jubelarie ist von den Fans zu hören und
laute "Claude"-Chants füllen die Halle. Dynamite
stellt sich vor dem Titantron, worauf eine Filmsequenz immer
wieder abläuft, wo ein Bündel Dynamitstangen zu sehen
ist. An diesen Bündel ist ein Docht zu sehen, welcher
langsam herunterbrennt. Dann explodiert das Bündel Dynamit
und Schrift erscheint auf dem Titantron. Nacheinander sind die
Worte "Claude", "Booker" und "Dynamite"
zu sehen. Danach erscheint Zusammenschnitte von Backstageszenen
und Ausschnitte von Matches von Dynamite. Immer wieder sind die
explodierenden Dynamitstangen zu sehen und die Schriftzüge.
Dynamite lächelt in die Menge hinein und geht in Richtung
Rednerpult. Die sanften Klänge seiner Titelmusik begleiten
den Chef der GFCW dorthin. Die Musik verstummt langsam.
Dynamite:
„Hallo Berlin, herzlich Willkommen zum letzten PPV, zur
letzten Show in diesem Jahr. Willkommen zu GFCW Title Nights
2019!!!“
Ein Jubel bricht aus und
unterbricht die eine Hälte der Besitzer der GFCW. Dynamite
blickt sich freudestrahlend um.
Dynamite:
„Berlin, seid ihr bereit für die erste Einführung
in die GFCW Hall of Fame in diesem Jahr?!“
Ein Jubeln, „Jaaaaaa“-Rufe
sowie „Yes“-Rufe sind zu vernehmen. Wieder bricht ein
starker Jubel aus. Dynamite legt eine kurze Pause ein.
Dynamite:
„Die Person, über die ich jetzt rede, war ein sehr
patriotischer Wrestler, der seit fast zu Beginn der GFCW bei uns
unter Vertrag stand. Seinen ersten Auftritt hatte er bei War
Evening am 08.03.2002. Er war ein großartiger Wrestler und
Techniker. Der neue Hall of Famer ist 1,92 m groß und kommt
gebürtig aus Dallas, Texas. Er war dreifacher GFCW
Intercontinental Champion und stand bei GFCW Title Nights 2005 im
Main Event in einem Hell in a Cell-Match um den GFCW Heavyweight
Titel gegen Justin Sane, welches er leider verlor. Das war auch
sein letztes Match in der GFCW. Ein Comeback war ein Jahr später
geplant, welches aber leider nicht stattfand. Er hatte Fehden
u.a. gegen Ishues, Venom, Virus, FFF und noch einige mehr. Meine
Damen und Herren, liebe GFCW'ler, liebe Zuschauer hier in der
Halle und zuhause – bitte begrüßt mit einem
großen Jubel und Applaus den neuen Hall of Famer „The
Texas Hero“ Stormy Boy!!!“
Die Fans in der Halle jubeln und
kreischen. Laute Sprechchöre mit „STORMY BOY, STORMY
BOY“ füllen die Halle. Dynamite verabschiedet sich und
es geht weiter mit der nächsten Hall of Fame-Einführung.
Es dauert nicht lange, bis C'mon
von den H-Blockx aus den Boxen der Hallen ertönt und die
Arena in ein Blitzlichtgewitter verwandelt. Die Fans jubeln,
obwohl Stormy Boy noch gar nicht zu sehen ist. Doch der Texaner
lässt die Meute nicht lange warten. Der mittlerweile 43
jährige trägt eine lange, schwarze Hose, die modisch
etwas ausgeblichen ist und auffällige, rote Cowboystiefel.
Oben rum jedoch hat er sich schick gemacht. Er trägt ein
modisches Sakko, eine Fliege und auf dem Kopf aber einen
Cowboyhut, um die weniger werdenden Haare zu verstecken.
STORMY!
STORMY!
STORMY!
Unter großen Jubel schreitet
der neue Hall of Famer die Stage entlang. Während er diese
entlang läuft, klatscht er mit den Fans ab, aber nicht nur
mit denen. Dynamite, der den Weg schon für Stormy Boy frei
gemacht hat, steht auf halbem Wege und applaudiert seinem neuen
Hall Of Famer. Auch sie klatschen sich selbstverständlich ab
und Stormy zieht seinen Hut, um ihn Dynamite aufzusetzen. Die
Crowd rastet aus.
STORMY! STORMY!
STORMY!
Lachend verabschiedet sich Claude
Booker und Stormy Boy stellt sich an das Rednerpult.
Stormy Boy:
"Wow. Wow. Einfach nur Wow!"
STORMY BOY!
STORMY BOY!
STORMY BOY!
Der Mann aus Dallas ist sichtlich
gerührt.
Stormy Boy:
"Nach so vielen Jahren noch so begrüßt zu
werden... das sind Sachen, die mich die GFCW niemals vergessen
lassen."
Er klopft sich auf sein Herz.
Stormy: "Ich
bin froh und dankbar dafür, dass die GFCW Galaxie nicht
vergisst. Dass selbst Wrestler wie ich, die seit fast zwei
Dekaden nicht mehr im Ring standen dennoch ihren Platz haben.
Danke. Wirklich, Danke!"
Die Jubelarien unter den Fans gehen
weiter und Stormy Boy muss sich ein Tränchen wegwischen. Der
Mann, der über 1000 Tage Intercontinental Champion war zeigt
Emotionen.
Stormy:
"Wisst ihr..."
Während er drüber
nachdenkt, beginnt er leicht zu lachen.
Stormy: "Ich
weiß gar nicht, wie ich anfangen soll."
Die Menge lacht auch.
Stormy Boy:
"W-wisst ihr... Die GFCW damals war ein wilder Ort. Wir
waren Rockstars. Wir waren aber gleichzeitig auch irgendwie
Indie. Fragt mich nicht wie, aber wir haben den Spagat zwischen
diesen Extremen irgendwie hinbekommen. Wir waren jung, wir
wollten jede Woche die Hütte abreißen und anschließend
in den Fans baden. Es war wirklich eine Zeit, die ich nie
vergessen werde."
Er zeigt auf die Crowd, auf den
Part, wo die aktiven und ehemaligen Wrestler sitzen.
Stormy: "Und
dass sie all' das noch immer ist, zeigt mir, dass wir damals
alles richtig gemacht haben."
Der Jubelsturm kennt keine Grenzen
und Stormy Boy zeigt erneut Emotionen. Er versucht die Tränen
zu unterdrücken, aber eine einzelne schafft er nicht
aufzuhalten.
Stormy: "Oh
man, was würde ich dafür geben das noch jede Woche
erleben zu dürfen..."
Die Kamera schaltet auf die Fans,
die sich gespannt die emotionale Rede von Stormy anhören.
Stormy:
"Damals, wie heute war die GFCW ein Platz für eine
gewisse Art von Wrestler. Wrestlern, denen einfach scheißegal
ist, was andere sagen. Wrestler, die ihr Ding durchziehen. Keine
Fragen stellen. Sie gehen raus, sie machen ihr Ding und
trotzdem... oder viel mehr sehr wahrscheinlich gerade deshalb
zieht sie so viele Fans in ihren Bann. Die GFCW ist einfach
einzigartig."
Stormy applaudiert den Fans und
diese applaudieren zurück.
Stormy: "Ob
damals Bam Bam, Tommy Cornelli oder Fatal Fabious Fabian oder
heute Don Sheen und Drake Infinity. Wir waren damals eine Truppe,
die sich nicht hat verbiegen lassen. Wir haben nach unseren
Regeln gespielt und andere gebrochen. Dass es heute noch exakt
genau so ist, macht mich wirklich glücklich. Dafür will
ich Danke sagen."
THANK YOU STORMY!
THANK YOU STORMY!
Stormy:
"Wisst ihr, wir haben damals nichts von einer bestimmten
"Form" gehalten, durch die Wrestler in andere Ligen
gepresst wurden, um Massenware ins Regal zu stellen. Wir brachen
die Form. Uns war egal uns war alles egal. Nur eines war uns nie
egal und das seid ihr gewesen."
Er zeigt auf die Fans und die
feiern frenetisch.
Stormy:
"Deshalb habe ich nur einen Rat an die aktuelle Riege.
Bleibt einfach fucking noch mal so wie ihr seid. Lasst euch
nichts sagen. Lasst euch nicht verbiegen. Sorgt dafür, dass
die GFCW immer ein Happy Place bleiben wird. Sorgt dafür,
dass auch im nächsten Jahr alte Ärsche wie meiner in
die Hall Of Fame aufgenommen werden können. Sorgt dafür,
dass in zehn Jahren die aktuellen Stars einen Platz haben, an den
sie so wohlwollend zurück denken können, wie ich das
heute kann. Wenn man ein junger und aufstrebender Star ist, dann
versteht man nicht so wirklich was es bedeutet hier oben stehen
zu dürfen. Ich hätte das damals jedenfalls nicht
verstanden. Heute aber verstehe ich. Ich liebe jede einzelne
Sekunde, die ich hier auskosten darf. Danke, GFCW, dass ihr auch
nach so vielen Jahren stark seid und nicht vergesst. Danke,
danke, danke, danke."
THANK YOU STORMY!
THANK YOU STORMY!
THANK YOU STORMY!
Stormy:
BLEIBT INDIE, BLEIBT ROCKSTARS!"
Unter den Jubelstürmen der
Gefühle stehen alle auf und beklatschen den neuen Hall Of
Famer. TEXAS HERO STORMY BOY! Die Kamera schaltet zurück auf
das Panel und auch dort stehen alle und applaudieren.
Pete: "Wenn
alle Zeremonien heute so emotional werden, dann weiß ich
ehrlich gesagt nicht, ob ich den Abend durchhalte!"
Sven: "Es
wird definitiv eine laaaaange Nacht. Aber was für ein Moment
oder?"
Tommy: "Ich
kann Stormy so gut nachvollziehen. Vor zwei Jahren hat Claude
mich in die Hall of Fame eingeführt und ich träume
immer noch von diesem Abend. Es war einer der Besten in meinem
Leben. Stormy hat es verdient, jede Sekunde davon auszukosten."
J.T.K.:
"Definitiv. 14 Jahre lang nicht da zu sein und dann so in
die GFCW Galaxie einzutauchen, das geht unter die Haut."
Pete: "Mir
fällt es fast schwer danach zum normalen Programm
überzugehen, da ich mich Stunden drüber unterhalten
könnte, aber die Show muss weitergehen!"
Tag Team
Match: Fight Club vs Eric und ??? Referee: Guido
Sandmann
Pete: "Und
wer könnte uns besser auf den Boden der Tatsachen zurück
holen, als der Fight Club!"
Sven: "Davon
können die Deppn ein Liedchen oder zwei singen."
Pete: "Das
stimmt! Ich muss sagen, die ganze Fight Club Chose mit Tom und
Eric war sehr intensiv und heute findet das ganze sein Ende."
Tommy: "Also
ich sag mal so: Randall und Ackley sind schon richtige Bastarde,
ich weiß gar nicht was Eric da überhaupt gegen machen
kann."
J.T.K.: "Die
Gewalt die sie an den Tag legen spricht Bände. Toms Arm
ebenso."
Bei Tommy und JTK erscheint
zeitgleich der Fight Club auf dem LED Pult. Sie haben sich fest
gelegt.
Pete: "Es
steht und fällt eben alles mit dem geheimen Partner von
Eric! Aber selbst dann wird es schwer werden. Wer kann den Fight
Club überhaupt aufhalten?"
Sven: "Pete,
du kennst mich. Ich wette niemals gegen den Fight Club so auch
diesmal nicht."
Auch vor Sven erscheint der Fight
Club.
Sven:
"Außerdem bewerte ich Fakten. Ich weiß nicht,
wer der Partner von Eric sein wird, aber selbst wenn es Gott
persönlich..."
J.T.K.:
"ÄHEM."
Sven: "Oh,
ja, entschuldige, was ich damit sagen wollte.."
J.T.K.: "Vor
mir musst du dich nicht rechtfertigen.
Sven: "Also
was ich damit sagen wollte, eigentlich spielt es keine Rolle, wen
Eric auspackt. Der Fight Club gewinnt immer."
No Cout Out
Match: Jim'Boy Joe vs Rob Gossler Referee: Peter
Cleven
Pete: "Nur
folgerichtig, wenn man bedenkt, dass Jim'Boy sich hat auszählen
lassen in der letzten War Evening!"
Sven: "Das
stimmt. Ich gehe davon aus, dass Jim'Boy sich heute aber den Sieg
holt. Ich denke er hat die Zeit genutzt um sich einen Plan zu
überlegen. Er hat Gossler auf dem falschen Fuß
erwischt und ist abgehauen. Ich denke nicht, dass er feige war,
er wollte sich viel mehr überlegen, wie er ihn hier und
heute schlagen kann."
Vor Sven taucht Jim'Boy auffällige
Tommy:
"Interessant... ich sehe es aber anders. Rob ist 'ne harte
Sau. Er hat die Nummer von Jim'Boy. Das ist es, was ich denke.
Jim'Boy ist abgehauen, weil er gemerkt hat, dass er gegen Rob
keine Schnitte hat. Heute wird es nicht anders sein, nur, dass
Rob ihm diesmal hinterher gehen wird!"
Tommy stimmt für Gossler.
J.T.K.: "Ich
verstehe euch beide. Ich weiß aber auch, wie effektiv
solche Spielchen sein können. Ich kann mir gut vorstellen,
dass es diesmal ähnlich kommt, wie im Match vor zwei Wochen.
Aber dann schlägt die Falle zu."
Stimme von J.T.K. an Jim'Boy Joe.
Fehlt noch Pete.
Pete: "Ich
mache es kurz. Ich sehe es so wie Tommy! Rob wird sich den Sieg
heute holen!"
Das macht dann 2:2 vom Pult.
Pete: "Wie
ich höre, ist der nächste Hall Of Famer fast bereit,
schalten wir zu Mac...."
Pete bekommt einen Zettel rein
gereicht.
Pete: "Nein,
stattdessen sehen wir ein Video! Danach aber zu Macky!"
Saunaclub
Herbert kommt Dienstag Abend von der Arbeit nach Hause und leert
seine Briefkasten. Er findet ein Couvert mit dem Absender „GFCW“.
Beim Öffnen stellt sich heraus, dass es sich dabei um einen
Zweijahresvertrag bei der deutschen Wrestlingliga handelt, bei
der er letzte Woche aus Versehen in Polen aufgetreten ist. Er war
eigentlich auf der Suche nach dem nächsten Bordell nach der
Grenze, aber durch Zufall ist er auf einer War Evening Card
gelandet, weil er das falsche rot angestrahlte Gebäude
ansteuerte.
Das Gehalt für den Zweijahresvertrag ist
nicht fürstlich, aber Herbert denkt, dass er sich sein
Gehalt vom Bau ruhig noch ein bisschen aufstocken könnte. Er
will ja schließlich frühstmöglich in Rente.
Herbert unterschreibt das Papier und sendet es schnellstmöglich
zurück. Schon am Donnerstag hat er in seinem E-Mail Postfach
eine Nachricht, dass sein nächster Kampf in der Mercedes
Benz Arena von Berlin stattfinden wird diesen Sonntag.
Schnell
googled Herbert auf seinem Browser alle möglichen
Rotlich-Adressen der Hauptstadt. Seine Augen bleiben dabei auf
einem Fetisch-Club namens „KitKat“ hängen, der
sehr berühmt für sein durchtriebendes Publikum ist.
Herbert ist erfreut und denkt sich, dass er seine Antrittsgage
erstmal schön da raushauen wird. Über seinen Gegner,
der irgendwas mit Daniel heißt, will er sich keine Gedanken
machen.
Die
Kamera ist backstage. Ganz offensichtlich ist es hier ziemlich
dunkel.
„Blut.“ Pause.
„Blut,
Schweiß und Tränen habe ich investiert. War hier,
ging, kam zurück, ging…und bin doch wieder da. Ein
endloser Zyklus, so planungssicher wie Sonnenauf- und Untergang.
Und nun?“ Das
Licht in diesem dunklen Bereich der Arena in Berlin fängt
etwas verworren den Träger eines Hoodies – schwarz –
ein. Nicht mausgrau, weil mausgrau kann jeder. Nein, schwarz ist
der Hoodie und ebenso dunkel sind die Markierungen auf dem
Gesicht des Trägers dieses Hoodies: DANIEL!
Dieser
blickt weiterhin stur und beinahe stumm in die Kamera und wenn
man genau hinsieht, meint man Wut zu erkennen.
Daniel:
„Eine Zeitrechnung neuer Art kann erst beginnen, wenn eine
alte Zeitrechnung endet. Heute endet diese alte Zeitrechnung,
endet die Karriere von Johnboy Dog. Aber wo etwas Altes
endet….dort ist Raum für Neues. Und dieses
Neue….“ Daniel
lacht leise, dreht sich einmal um die eigene Achse….
….und
steht dann nur mit Catcherschlüpper und Kriegsbemalung da!
Sieht aus wie Schweineblut!
Daniel:
„….bin ich! Daniel! KID Daniel, the devilish devil
dawg! Wo ich bin ist CHAOS! Wo ich bin, sind keine Nutten! Sind
keine Pyros! Ist einfach nur ehrlicher Ringkampf! Mein Kopf ist
immer einen Schritt weiter als deiner! Ich bin ein TIER, ein
ANIMAL….aber immernoch ich! Es reicht nicht, verrückt
zu gucken oder verrückte Dinge zu tun! Du musst verrückt
SEIN!“ Schließlich
senkt sich die Kamera auf en kleinen Tisch vor Daniel, der fast
wie ein Altar wirkt. Darauf: Ein kleines Stoffschwein, eine
Schale mit offenbar noch mehr Schweineblut und….wenn DAS
mal kein Eberhoden ist! Daniel scheint zu bemerken, wo die Kamera
gerade ist und langt nach dem Knicker der manch einen Neidisch
machen würde.
Und ISST ihn! Sichtbares Kauen folgt,
Daniel wirkt selig, als er tut was er tut, aber es hat einen
Grund, warum die Kamera draufbleibt! Denn Daniel hat nicht nur zu
essen, er hat auch noch etwas zu sagen….
Daniel:
…..ANGST?!“ Sekunden
später fadet das Bild aus…gerade als Daniel
weiterkaut.
Das
Bild schaltet um zum Hall Of Famer. Er wandert erneut durch die
Reihen und schwafelt ein wenig vor sich hin.
MacMüll:
"Schon jetzt eine tolle Show! In Kürze steht Zereo
Killer bereit, eine bis zwei Minütchen muss ich noch
überbrücken kriege ich gerade auf's Ohr gesagt und ich
würde sagen, wir gehen einfach mal ein bisschen durch die
Reihen."
Gesagt,
getan.
MacMüll:
"Oho, ich finde es wirklich toll, wie viele ehemalige
Wrestler heute hier sind. Da drüben sitzt Eric Fletcher,
auch Raphaellus Krueger ist nicht weit.. aber was sehen meine
Augen denn da: Antoine Schwanenburg und Alex Ricks sitzen
friedlich nebeneinander, das sieht man auch nicht alle Tage,
schließlich treten sie nachher noch gegeneinander an, aber
hey, dahinten ist Parn."
Er
winkt.
MacMüll:
"PAAARN!"
Alle
drehen sich genervt zu MacMüll um, Parn aber winkt betroffen
zurück.
MacMüll:
"Das who ist who der GFCW ist hier heute vertreten, aber wie
ich höre, ist Zereo Killer bereit! Also schnell rüber!"
Hall
of Fame Aufnahme: Robert Breads
Laudatio:
Zereo Killer
Die Feierlichkeiten
haben längst angefangen. Texas Hero Stormy Boy wurde
aufgenommen, ihm folgt kein Geringerer als „Canada’s
Own“ Robert Breads! Ein Mann, der in dieser Liga wahrhaftig
Geschichte geschrieben hat.
Doch bevor es zum
Auftritt des Kanadiers kommt, wird Zereo Killer auf die Bühne
gebeten.
Es dauert nur wenige
Augenblicke, bis sich dieser auch auf der Bühne befindet.
Gekleidet im feinsten Zwirn, ein dunkelblauer Anzug, bewaffnet
mit einem breiten Grinsen, steht er voller Stolz auf der Bühne
vor dem Mikrofon.
Ein seltener Anblick,
Zereo Killer im Anzug!
Zereo
Killer: „Hallo meine Lieben! Es freut mich wahnsinnig, dass
ich hier heute auf dieser Bühne stehen und einen großartigen
Wrestler präsentieren darf.“
Kurz lässt er
diese Worte auf alle Anwesenden wirken. Die Vorfreude scheint
riesengroß zu sein. Schon zu lange ist es her, dass Robert
Breads irgendwie mit der GFCW in Verbindung gebracht wurde, doch
heute wird dieses Loch wieder gefüllt… der Auftritt
des Superstars ist nur noch wenige Momente entfernt.
Zereo
Killer: „Ich möchte euch gerne ein kleines Geheimnis
verraten… Damals, als ich wieder mit dem Wrestling
angefangen hatte, im Jahre 2012… war es niemand Geringerer
als Robert Breads, der all seine Kontakte mobilisierte, um meine
Nummer herauszufinden… Er war Derejnige, der damals mich
angerufen hatte. Er sagte mir, dass er mich persönlich nicht
kannte, aber meine Matches aus der damaligen WWCA! Er wusste,
dass mein zehnjähriges Jubiläum bevorstünde und
dass ich eine große Verstärkung für die GFCW
wäre.“
Wow, darüber
wusste tatsächlich Keiner Bescheid. Ein Raunen geht durch
die Zuschauer und durch alle anwesenden GFCW Mitglieder. Kann das
wirklich wahr sein? MacKenzie nickt.
Zereo
Killer: „Ja, es ist wahr! Dieser großartige Mann ist
der Hauptgrund dafür, dass Zereo Killer damals den Weg in
die GFCW fand! Wir trafen uns sogar einmal und hatten uns darüber
unterhalten… Er fragte mich, ob ich das Ganze nicht
vermisse. Und ja… natürlich vermisste ich das…
und mich packten die Erinnerungen, das Glück, die Tränen,
die Freude, die Weggefährten, die Fehden, einfach alles!“
Das Grinsen wird immer
breiter, die Augen glänzen vor Freude, doch Zereo Killer ist
mit seiner Ansprache noch nicht fertig.
Zereo
Killer: „Neben seinen Fähigkeiten im Ring, es mit
absolut jedem aufnehmen zu können, absolut jedem die Show
stehlen zu können, hat Robert Breads noch eine weitere
Waffe, die mindestens genauso gut ist! Er kann reden und
überzeugen! Glaubt mir wenn ich sage, dass ich
höchstwahrscheinlich nicht im Ring stehen würde, wenn
es keinen Robert Breads geben würde! Deswegen ist es mir
eine besondere Ehre, dass ich Derjenige sein darf, der Canadas
Own nun auf die Bühne bittet!“
Und alle paar Jahre
grüßt das Murmeltier, oder wie sagt man noch gleich?
Wie dem auch sei, Robert Breads betritt – nicht zum ersten,
aber eventuell zum letzten Mal – die Stage bei Title
Nights. Das letzte Mal war er es noch selbst der eine Laudatio
für Danny Rickson hielt, jetzt ist es am ehemaligen Gewinner
von so ziemlich allem was irgendeine Relevanz hatte sich selbst
EINFÜHREN zu LASSEN. Hier bitte beliebigen Maximilian
Lunenkind-Joke einfügen.
In einem feinen Anzug
kommt der mittlerweile beinahe 40-jährige auf die Bühne
und es gibt einen Handshake zwischen Zereo Killer und ihm.
Breads‘ Lächeln wirkt ein wenig gequält, nicht
weil er sich nicht freuen würde, das mit der strahlenden
Grinsekatze konnten Andere aber einfach immer schon besser als
er. Trotzdem murmelt er ein paar Worte des Dankes an den Mann der
seine Laudatio hielt, ehe er zum Mikrofon kommt und beginnt zu
sprechen.
Robert
Breads: „Hätte ich mir damals wohl mal besser gespart,
Zereo zu rekrutieren, was? Dann hatte dieser Irre mir nicht
damals den Titel abgenommen. Seht ihr, auch Hall of Famer machen
mal Fehler.“
Das scheint ein Witz
zu sein. Vielleicht aber auch nicht. Ist manchmal bei dem Mann
aus Toronto schwer zu sagen.
Robert
Breads: „Hall of Fame, was? Ich
weiß noch als ich hier stand und euch allen erzählte,
wie großartig Danny Rickson sei, dass er ein Vorbild ist
dem ich stets nacheiferte und… naja, jetzt stehe ich hier.
Auch wenn er natürlich mal wieder der Erste von uns beiden
war. Ich soll euch übrigens ausrichten dass er auch gerne
gekommen wäre, aber seit er mitbekommen hat dass Johnboy Dog
auch in die Hall of Fame kommt lässt er juristisch prüfen
ob man aus einer Hall of Fame auch wieder austreten kann. Ich
soll euch aber schön grüßen. Glaube ich.“
Er zuckt mit den
Schultern, dann macht er eine kurze Pause und dreht sich um,
blickt zum großen Title Nights Logo in der Halle.
Robert
Breads: „Inzwischen bin ich auch nur noch für den ganz
großen Event hier, wie es mir scheint. Ich kann mich aber
tatsächlich noch sehr gut an mein allererstes Title Nights
erinnern. Ich habe zwar nie ganz verstanden warum es nicht „Title
Night“ heißt, aber sei‘s drum. Damals, 2009,
vor zehn Jahren… scheiße, ich bin so verdammt alt…
trat ich an in einem Singles Match gegen John… ähm…
guckt am Besten selbst auf die Card von damals, okay? Sagen wir
es so, 2019 würde Dynamite so einen Wrestler wohl nicht mehr
einstellen. Generell, mein ganzes Jahr danach… okay, fuck
it, ich kann hier erzählen was ich will, oder?
Wenn
es etwas gibt, das die GFCW, so wie ich sie lieben gelernt habe,
sehr gut zusammenfasst ist es das Jahr von meinem ersten bis zu
meinem zweiten Title Nights. Wie gesagt, 2009 gab es da dieses
Match, und ich glaube ich habe gewonnen… dann gab es aber
auch noch ein improvisiertes Tag Team Match um die Bierzelt Tag
Team Titles, gehalten von einem Typen der hieß wie eine
Nuss und einem Anderen der sich einen darauf runter geholt hat
ein drogensüchtiger Obdachloser zu sein. Mein Partner damals
war Ironman, der kurz darauf aber dann auch irgendwie Money in
the Bank gewonnen hat. Ja, das gab es mal.
Dann
hatten wir monatelang Stress mit der Nuss und dem Junkie und wir
wurden irgendwie Tag Team Champions, aber es gab schließlich
ein Unification Match weil auf einmal die Bierzelt Titel
offiziell waren, und es war ein Match in einer Burg aus
Bierkästen und wir haben verloren weil mein Partner
inzwischen seinen Koffer eingelöst hatte und World Champion
war und Tag Teams doof fand. Danach hatte ich aber eine
weiterführende Blutsfehde mit besagter Nuss, die in einem I
Quit Match mündete in dem ein Emu eine tragende Rolle
spielte. Wie könnte es auch anders sein.
Naja,
dann hatte irgendwer die Idee den No. 1 Contender für Title
Nights 2010 in einem FIVE WAY TRIPLE CAGE MATCH zu ermitteln, und
ganz ehrlich, keine Ahnung wieso. Ich weiß noch dass ein
Hai damals teilnahm. Und Jimmy Maxxx, gegen den ich übrigens
eine Bilanz von 13-0 habe oder so ähnlich. Dieser reale Fakt
ist viel lustiger als jeder Witz den ich über ihn machen
könnte. Oh, und Nightmare war dabei. Warum ist Nightmare
nicht längst in der Hall of Fame? Ernste Frage. Kann ich
meinen Spot irgendwie an ihn abtreten? Ja? Nein? Klären wir
später? Okay.
Auf
jeden Fall habe ich dann dieses – ich möchte es noch
einmal betonen – FIVE WAY TRIPLE CAGE MATCH gewonnen und
war No. 1 Contender. Aber weil der damalige Champion verletzt
wurde, wurde der Titel vakantiert und statt einem One on One
gegen den Champion gab es dann einen Four Way um den frei
gewordenen Titel bei Title Nights gegen Leute von denen ich nicht
weiß warum sie diesen Spot bekommen haben. Ich musste ein
FIVE WAY TRIPLE CAGE MATCH gewinnen. Und Leute die ich in diesem
Match besiegt habe waren in diesem Four Way! Mal ganz abgesehen
davon dass ich am gleichen Abend vorher auch noch ein 5-on-1
Handicap Gauntlet Match bestreiten musste. Und am Ende des Abends
stand ich zum ersten Mal als World Champion dar. Ich meine…
was zur Hölle ging damals eigentlich ab?“
Und diese Frage
scheint er durchaus ernst zu meinen, es wirkt nicht unbedingt so
als wäre sie rhetorisch gemeint.
Robert
Breads: „Warum erzähle ich euch das alles? Ganz
ehrlich, in erster Linie weil ich mich gern selbst reden höre.
Ich bin in einer Zeit in die GFCW gekommen – die Senioren
unter euch werden sich erinnern – in der oftmals inhaltlich
nicht wirklich viel gesagt wurde, aber trotzdem unglaublich viel
gesagt wurde. Holy Shit, wir haben damals so viel gelabert, es
war nicht auszuhalten. Aber warum ich das auch erzähle ist
weil das allerwichtigste an der GFCW für mich immer war und
bis heute ist: Wir – und ja, auch wenn ich zwischendurch in
irgendwelchen anderen Ligen unterwegs war, sehe ich mich bis
heute vor allem als Teil DIESER Liga – haben nie einen
einzigen Fick darauf gegeben was irgendwer für Erwartungen
hatte oder was es für Standards gab oder was weiß ich.
Wir
waren immer etwas „Besonderes“. In der PCWA, wo ich
einige Jahre meiner Karriere verbrachte, wurde dieses „Besondere“
ein wenig so behandelt wie das ungeliebte, seltsame Kind, dem man
das sagt weil man es nicht beleidigen will – und das hat
mich immer richtig, richtig angepisst. Fuck, ich sehe hundertmal
lieber Strong Olli dabei zu wie er gegen Glasscheiben rennt als
irgendwelchen Leuten die einen verschissenen Thomas Mann-Roman
mit jeder Promo abliefern. Ich will sehen wie Nightmare mit
seinem Monstertruck Autos kaputt fährt. Ich will sehen wie
Keek Hathaway wütend wird und sich selbst durch alles
mögliche befördert. Ich will sehen wie Zereo Killer
komplett bescheuerte Moves durch sieben Tische springt. Ich will
sehen wie Rebel called Hate nicht zu seinem Match erscheint. Ich
will sehen wie ein Schaf gegen einen Fasan in einem Cage Match
antritt. Das war die GFCW. Das ist die GFCW.
Wir
sind keine Witz-Liga. Es gibt hier herausragende Wrestler,
Wrestler, die absolut Top-Notch sind… und in aller Regel
dann von mir besiegt wurden, aber das nur nebenbei...“
Schön zu sehen,
dass niemand sich je ganz ändert.
Robert
Breads: „...und nur weil wir wirklich jedem und allem einen
Platz bieten und niemanden ausschließen sollen wir
schlechter sein als alle Anderen? Fuck that. Ich bin in die PCWA
gegangen, der Typ aus der Witz-Liga mit den lustigen Idioten,
habe alle deren Singles Titles gewonnen, deren komisches Turnier,
den beknackten Brawlin‘ Rumble, ich hab‘ die alle
verdammt nochmal geputzt, und wisst ihr was? Das könnten
eine Menge Leute hier auch. In jeder anderen Liga. Aber es sind
zum Glück nicht alle so angepisste, verbitterte Narzissten
wie ich, und ich hoffe jeder gute Wrestler bleibt der GFCW
erhalten. Denn ich habe damals gemerkt… ich komme
irgendwie nicht aus meiner Haut, wisst ihr? Aber „da
drüben“… „wo anders“… kam es
nicht so gut an wenn man sich in der Pay-Per-View Pre-Show auf
eine Insel mit einem Dinosaurier verpisst. Hier? Hier kann ich
das machen.
Hier
kann ich das machen, weil die GFCW etwas WIRKLICH Besonderes ist.
Sie erwähnt es nie, weil sie es nicht nötig hat. Wir
haben keinen Slogan, keinen Werbespruch, wir sagen nicht „die
GFCW ist für alle da, egal, wo du herkommst, wer du bist,
was dein Geschlecht ist“, was auch immer. Wir machen‘s
einfach. Jeder ist hier willkommen jeden gottverdammten Bullshit
zu machen den er für richtig hält, und klar, damit kann
nicht jeder den World Title gewinnen oder Title Nights main
eventen – so wie ich, drei Mal übrigens – aber
jeder findet hier seinen Platz. Jeder. Vom besten Wrestler der
Welt bis zum ausgestoßenen Anfänger. Und verdammte
Scheiße, ich bin stolz zu wissen dass sich gerade die Fans
und Wrestler dieser Liga, die mir wirklich, wirklich am Herzen
liegt, auch Jahre später noch an mich erinnern, und das…
zumindest größtenteils positiv, schätze ich mal?“
Zumindest von den Fans
in der Halle kommt ein positives Feedback. Auch wenn Breads in
seiner GFCW-Karriere einige unschöne Dinge getan hat, sind
wir ehrlich: Wenn ein „großer“ Wrestler lange
genug nicht mehr da ist, wird er schon irgendwann abgefeiert
werden wenn er denn wieder kommt.
Robert
Breads: „Ich habe so viele Erinnerungen an die GFCW, die
ich seit teilweise einer Dekade mit mir herum trage, und es sind
einige der liebsten Erinnerungen meines Lebens. Und so stolz ich
auch bin auf Main Events in Anniversary Shows oder Pay-Per-Views,
auf Titelgewinne, auf große Siege… es war oft das
was dazwischen lag was so viel Spaß gemacht hat. Es gab
verdammt schwere Zeiten hier, Blutsfehden, harte Kämpfe,
üble Verletzungen, Verrat… aber es gab eben auch so
viele gute Zeiten. Wenn ich an meine Zeit in der GFCW zurück
denke, denke ich vor allem an eins und das ist, das ich glücklich
war. Und dafür danke ich Dynamite… sorry übrigens,
dass ich dich damals aus deiner eigenen Liga gekickt habe, kommt
nicht wieder vor… und Sven und Pete und Mac Müll und
Tammy und den unzähligen Leuten die ich hier gar nicht
erwähnen kann.
Ich
danke einem Haufen Leuten, die vielleicht schon so gut wie
niemand mehr kennt. Marvin
Percio. Nightmare. Emilio Fernandez. Ironman. Eric Fletcher.
Nightmare. Dean Welkey. Rebel called Hate. Nightmare. Zereo
Killer. Cashew. Deiner Mutter. Nightmare. Und
noch einer Menge Leute, die mir gerade nicht einfallen. Ist okay,
seid ruhig angepisst. Ich bin das gewohnt. Manchmal vermisse ich
es sogar ein bisschen. Hey, GFCW-Fans? So um alter Zeiten Willen…
kann ich euch um einen Gefallen bitten? Buht mich einmal so laut
aus wie nur irgendwie möglich, ja? Das würde wirklich
mein Herz erwärmen.“
Vereinzelte Buhrufe
ertönen. Die Crowd scheint nicht so ganz sicher zu sein ob
das jetzt ein Scherz ist.
Robert
Breads: „Ich finde wir sollten Chaos Night wieder
einführen.“
Ein schallendes
Konzert von Pfiffen und Buhrufen tönt durch die Halle. Mit
sichtbarem Genuss schließt der Kanadier die Augen, atmet
tief ein und genießt dieses so vertraute Geräusch, das
ihm in den letzten Jahren stets gefehlt hatte.
Es dauert einige
Sekunden, bis es wieder ruhiger wird. Mit dem ersten ehrlichen
Lächeln seit er auf die Bühne getreten ist öffnet
Breads die Augen.
Robert
Breads: „Danke.“
Eine kleine Verbeugung
folgt.
Robert
Breads: „Ich denke, so langsam habe ich fertig, oder? Ich
meine, ihr seid ja sicher nicht wegen mir hier, sondern wegen…
Saunaclub Herbert. Die Tatsache, dass meine Hall of Fame
Einführung in der Card unter seinem Match steht, ist –
und das sage ich ohne jegliche Ironie – das GFCW-hafteste
was ich mir vorstellen kann. Und auch wenn ich nicht schon wieder
Danny Rickson nach dem Mund plappern will, so muss ich es doch
tun: Keine Ahnung, ob wir uns heute das letzte Mal sehen.
Vielleicht ist das mein letzter Auftritt. Vielleicht habe ich
irgendwann nächstes Jahr oder übernächstes Jahr
oder mit 50 noch einmal Lust auf diesen einen, großen
Nostalgie-Run mit ein paar Matches. Wer weiß. Sicher ist
nur dass der wichtige, der große Teil meiner Karriere
vorbei ist. Ich habe mein Erbe hinterlassen, und was ihr damit
macht, das sei euch überlassen. Ich bin mir sicher die GFCW
wird etwas Unterhaltsames auf die Beine stellen. Das tut sie
immer. Das hat sie vor mir getan. Das hat sie getan während
ich da war. Und das wird sie tun wenn ich längst vergessen
bin. Aber heute Abend, wenigstens heute Abend… werden die
Leute sich an mich erinnern. Danke.“
Ob er es nun will oder
nicht, die Leute stehen auf und danken Robert Breads, keine
Buhrufe, schlicht und einfach Standing Ovations für einen
der Größten, die es in diesem Business jemals gegeben
hat! Das war eine unglaubliche Rede, auch Zereo Killer scheint
sprachlos zu sein.
Es gibt viele Talente
in dieser Liga, aber keiner kann so am Mikrofon wie eben unser
aller liebster Kanadier.
Und nun überkommt
es Mike MacKenzie nochmal. Ein Händedruck wird in eine kurze
Umarmung verwandelt und man sieht, wie er seinem einstigen
Rivalen einen Zettel in die Brusttasche steckt.
Als sie wieder
voneinander loslassen, ist ein großes imaginäres
Fragezeichen bei Robert Breads zu erkennen, MacKenzie grinst und
nickt. Er sagt es zwar nicht ins Mikrofon, aber von seinen Lippen
kann man es ablesen: Breads soll es später ansehen.
Doch
in Erinnerung soll uns in diesem Augenblick vor allem die
wunderbare Rede von Breads bleiben, in jeder Hinsicht einer der
Besten, die es jemals gegeben hat!
Die
Kamera schaltet weg von den Standing Ovations und erneut zum
Pult. Auch da gibt es natürlich Standing Ovations.
Pete: "WAS
FÜR EINE REDE!"
Sven: "Die
Gänsehaut will einfach nicht weg gehen."
Tommy:
"Welche Ninjas schneiden hier eigentlich Zwiebeln?"
Selbst Tommy muss sich ein Tränchen
verdrücken.
Sven:
"J.T.K., du kennst Robert ja ein bisschen, unglaublich ihn
so zu sehen oder?"
J.T.K.:
"Robert Breads ist und bleibt einfach Robert Breads. Das war
genau die Rede, die ich erwartet hatte, aber ich bin dennoch
gerührt und überrascht. Aber genau deswegen ist er
zurecht da, wo er jetzt ist. Er bewegt die Menschen, jeder
interessiert sich für ihn."
Pete: "Und
damit von uns auch noch mal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an den
Neunten GFCW Hall Of Famer! Sicherlich einer der größten
aller Zeiten."
Sven:
"Herzlichen Glückwunsch. Und ich verzeihe dir, dass du
mich damals gefeuert hast. Ich war lange sauer, aber hey, das
liegt hinter uns!"
Pete: "Tommy,
JTK, ihr wisst: Die Show muss weitergehen. In Kürze gibt es
das Pre Show Match zwischen Herbert und Daniel. Schnelle
Tippabgabe?"
Tommy:
"Daniel."
J.T.K.:
"Daniel."
Sven: "Auch
wenn ich nicht gefragt wurde: Daniel. Herbert ist vielleicht ein
Talent, aber Daniel ist ein gestandener GFCW Wrestler."
Pete: "Leider
muss ich Sven zustimmen, jetzt müssen wir aber auch schnell
los! Der Job ruft!"
Sven und Pete nehmen die Beine in
die Hand, um vom Pult zum Pult zu kommen. Das Pre Show Match
steht an.
Sven:
„Ich habe gerade mitbekommen, dass wir noch einmal
Backstage schalten bevor das Match beginnt.“
Der Cut
erfolgt Backstage. Und auch hier wirkt alles ein bisschen größer
als sonst. Und alle ein bisschen aufgeregter. Title Nights war
für niemanden Routine.
Doch die Bilder die wir sehen sind leider eine nahtlose
Fortsetzung dessen, was schon außerhalb der Halle
beobachtet wurde. Die Gänge innerhalb der Arena sahen…
Dekoriert aus.
Im
Hintergrund kann man gerade noch zwei Anhänger sehen, die
mit Security ringen. Offensichtlich war es einigen gelungen die
Halle zu betreten. Und nachdem Luna vor der Halle das eindeutige
Signal gesendet hatte, dass NEMESIS ihre Anhänger sehr wohl
unterstützten, wirft sich wohl zwangsläufig die Frage
auf, ob hier nicht ein oder zwei Rosarios oder Infinitys ihre
Finger im Spiel hatten.
So oder so: Sie selbst lassen
sich den ganzen Spaß sichtlich nicht entgehen. Drake
Infinity, Damian Rosario und dessen älterer Bruder Finn
marschieren allesamt durch einen Gang, je zwei Spraydosen an
einem Gürtel befestigt.
Fröhlich pfeifend zeigt
Damian auf eine der Wände, an denen sie offensichtlich noch
nicht vorbeigekommen waren.
Geräuschvoll nimmt Finn
einen Schluck aus der (Bier)dose, die er in der Hand hält,
bevor er mit breitem Grinsen und kommentarlos eine der
(Spray)dosen von seinem Grütel löst.
Damian:
„Allright Van Gogh. Hau rein.“
Mit
beiden Händen stützt er die Schablone, die er hinter
sich herzog an die Wand, während Finn in sauberen Zügen
darüber sprühte.
Ein paar Sekunden später
entfernt Damian die Schablone und in blauer Farbe prägt die
Hydra auch das Bild dieses Ganges.
Finn:
„Man, stell dir mal vor du hättest n Match und
könntest dich bei der ganzen geilen Scheiße nicht
zuschütten.“
Damian:
„Jaaaa unglücklich.“
Drake:
„Ohhhhh hang on was haben wir denn HIER.“
Er
wendet sich einer Tür zu. Und beginnt grinsend eine Dose von
seinem Gürtel zu schütteln.
Drake:
„Einen Moment, Leute.“
Hektisch gräbt
er einen zerknitterten Zettel aus seiner Jackentasche und beginnt
scheinbar die Dinge darauf auf die Tür zu
übertragen.
Damian: „Hey
Finn.“
Finn: „Hm?“
Die
Stimmung zwischen den beiden ist nahezu wieder normal. Aber Dinge
wie das, was zwischen den Beiden vor zwei Wochen passiert war,
lassen sich schlecht einfach auslöschen.
Damian:
„Ich hätte da noch eine Bitte. Nein. Ich muss noch
eine Sache von dir verlangen.“
Finn:
„Hm?“
Skeptisch blickt er seinen Bruder
an.
Finn: „Dass du mir die
Lichter ausgeknipst hast war nicht genug?“
Ah.
Da ist es also. Bei aller Wiederversöhnung… ging eine
wichtige Niederlage an jemandem wie Finn Rosario nicht spurlos
vorbei.
Damian: „Finn, bitte.
Nicht hier, nicht heute.“
Genervt verschränkt
der Ältere die Arme.
Finn: „Was
los?“
Damian: „Haltet
euch nachher aus dem Match raus!“
Kurz
scheint Finn seinen Bruder anbrüllen zu wollen. Oder einen
passiv-aggressiven Kommentar oder Blick zu feuern. Irgendetwas um
seinem Frust Luft zu machen. Dieser Haltung seines Bruder eine
Abfuhr zu erteilen. Aber er scheint sich zu beherrschen.
Finn:
„Okay.“
Damian:
„Wie...okay?“
Finn:
„Was? Du hast erwartet ich mach Stress und hättest das
hingenommen? So kurz vor dem Match?“
Schweigen.
Finn:
„Oh man, die Scheiße ist dir echt wichtig oder?“
Er
lacht kurz auf.
Finn: „Alles
klar. Du machst das alleine. Aber wir sind da. Und wir
unterstützen unseren Bruder. Und du kannst nen Scheiß
dagegen tut.“
Der Tonfall war der einer
Drohung, doch sein Blick und die Bedeutung der Aussage sprachen
offensichtlich etwas ganz anderes. Zwei Brüder die nach so
langer Zeit ihre Unterschiede akzeptierten statt zu
ignorieren.
Drake: „Allright
ihr Turteltäubchen.“
Grinsend blickte er
zwischen Tür und Rosarios hin und her.
Drake:
„Ich bin fertig.“
Er klatscht in die
Hände und sein Blick wird ernst.
Drake:
„Wir haben noch andere Sachen zu tun, als unseren Spaß
zu haben. Einmal mehr. Wird das die Nacht von NEMESIS.“
Die
drei geben sich einen Fist Bump.
Damian:
„Wir sollten uns vorbereiten.“
Finn:
„Aye...“
Die drei entfernen sich und
die Kamera hat endlich die Chance die Tür zu filmen, die
Drake dekorierte.
ALEX RICKS steht auf ihr
Darunter
hatte Drake sein Kunstwerk gesprüht… Was dort stand
war jedoch nichts als eine Abfolge von Funktionen:
f(x) =
2 + √ - (x-2)² +1
g(x) = 2 - √
- (x-2)² +1 h(x) = 3x - 3
i(x) = -3x + 9
j(x) = 0,2x +
1,7
Singles Match:
Daniel vs. Saunaclub Herbert
Referee:
Mike Gard
Herbert
hat sich extra für den PPV ein neues Entrance Theme
zugelegt. Es ertönt "Perverse Swinger“ von
Dork & Darn aus den Boxen der Arena. Der Song beschäftigt
sich mit der Berliner Rotlichtszene:
Herbert kommt souverän mit Bademantel und seinem Bier im
Plastik die Rampe runter stolziert und auf Daniel wartet.
Seltsame
Klänge sind es, die da ertönen - und zu denen sich
schon nach wenigen Momenten Daniel, der wohl einen
Dschungle-Kid-Anfall hatte, durch den Vorhang schiebt!
Barfuß! Aber immerhin trägt er den
Catcherschlüpper und die Kriegsbemalung aus
offenkundigem Schweineblut noch...und offenbar riecht er auch
nicht gut, denn kaum kommt er dem Ring etwas näher,
rümpft Herbert auch schon die Nase und landet beinahe
bei den Kommentatoren.
Daniel hat indessen den Ring
erreicht und macht einen Satz auf den Apron, dem ein
stylisches Manöver via quasi-Salto in den Ring folgt!
Dort schleicht er ein wenig umher und lässt, passend zum
gruseligen Outfit, ein wenig aufgespartes Schweineblut aus
dem Mundwinkel fließen, als er Herbert anstiert! Für
Daniel kann es eindeutig losgehen! Oder sollte man
Dschungle-Kid sagen? Kid Daniel? Dschunganiel?
Und los
geht die wilde Fahrt….respektive Herbert erst einmal
wieder aus dem Ring. In der ersten Reihe steht eine reichlich
blondierte Schönheit und der jute Bademantelträger
fühlt sich animiert, ihr auf den Zahn und anderes zu
fühlen – ein wenig geehrt scheint sie sich ja
schon zu fühlen, zumindest wird dem guten Herbert nicht
gleich eine geklatscht. Daniel allerdings findet das weniger
gut und stampft mit dem nackten Fuß auf, was leider auf
Herbert mal so gaaar keinen Effekt hat, weder posi- noch
negativ. Da wird doch der Daniel im Ring verrückt! Also
nimmt er Anlauf und will über die Seile zum Herbert
segeln – aber da quält der sich und seinen
Astralkörper auch schon in den Ring, so dass Daniel
innehalten und umplanen muss. Ein Stomp gebührt dem
alten Herrn, doch der ist recht schnell auf den Beinen,
nachdem er den Stomp einfach mal NoSellt und Daniel eine
krachende Ohrfeige verpasst. Dabei bekommt er einiges von
dessen Kriegsbemalung an die Hand, riecht daran….und
unterdrückt einen Würgereiz, zumindest aber hängt
er sich mal über’s Seil und sieht aus, als wäre
ihm speiübel! Daniel nutzt die
Gelegenheit…
BACKSTABBER!
Sofortiges
Cover, doch so alt ein Herbert auch ist, auskicken kann er
immer! Daniel setzt jedoch mit Schlägen an den Kopf nach
und versucht mit den Fingern, die über ziemliche Krallen
verfügen, des Herbert’s Visage ein wenig
ansehnlicher zu gestalten – was den zu infernalischen
Schreien und Mike Gard, den alten Teilzeitnazi, zu sofortigem
Einschreiten verleitet. Daniel tut so, als verstünde er
nicht, doch als er schon bis vier angezählt ist, lässt
er doch mal lieber los. Herbert hält sich das Gesicht
und Daniel sieht aus, als würde er Mike Gard fressen
wollen; der aber bekundet, dass er so ganz und gar
ungenießbar sei. Stimmt auch wieder. Herbert rappelt
sich indessen auf und soll von Daniel in die Seile geschickt
werden, kann dies jedoch wie durch ein Wunder kontern. Doch
Oldschoolig wie er ist, senkt er den Kopf zum Backbodydrop –
und bekommt einen feinen Kick an jenen, gefolgt von einer
Serie von Handkantenschlägen, die selbst Bruce Lee wie
eine alte Kackwurst aussehen lassen! Daniel treibt Herbert in
die Ecke – und mit einem Bulldog in die Ringmitte,
schön durchgezogen! Der Legendensohn, der mal so gar
nicht nach künftiger Legende aussieht, fühlt sich
sicher und geht in die Ringecke, von wo es offenbar eine
Shooting Star Press geben soll….
SHOOTING
STAR PRESS!
NEIN!
HERBERT ZIEHT DIE
KNIE AN!
Ein japsender Daniel rollt vom Herbert
herunter und bleibt dort erst einmal liegen, während
Herbert etwas von Metallplatten in den Knien andeutet.
Wahrscheinlich wurde der Mittfünfziger schon ein mal
komplett runderneuert. Daniel windet sich und ist nun ein
leichtes Opfer für einen Back Suplex von Herbert, der
ihn gleich wieder aufnimmt…
GERMAN SUPLEX
MIT BRÜCKE!
Doch Daniel kann sich wehren und
flippt unter großer Anstrengung in die Senkrechte! Ein
Kick soll Herberts Kopf treffen, doch der Geile Alte ist
erstaunlich flink und schafft es, Daniels Bein festzuhalten
und ihn herumzuwirbeln! Die folgende Clothesline ist nicht
von schlechten Großeltern! Herbert lässt ein wenig
die Muskeln spielen und nach einem Bizepskuss einen
krachenden Elbow auf Daniel folgen, der daraufhin fast wie
ein stinkendes Taschenmesser zusammenklappt. Herbert sieht
seine Chance und covert!
1
2
kickout
Daniel!
Herbert hat seinen Kotzreiz inzwischen
erfolgreich gegen einen angewiderten Blick getauscht und
hämmert den Danielkopf einige Male auf den Ringboden,
was wieder Mike Gard auf den Plan ruft, der Herbert die
weitere Nutzung des Rings als Waffe untersagt. Herbert ist
schier außer sich und….nippt draußen erst
einmal am Schoppen aus Plastik, der ihn wie immer begleitet
hat. Daniel richtet sich leicht auf – und wird von
Herbert sofort in den Ansatz zum Vertical Suplex genommen,
kontert diesen jedoch und zeigt seinerseits einen Vertical
Suplex – wobei er Herbert ziemlich lange oben halten
kann! Und er lässt ihn nicht etwa auf die Matte krachen,
sondern hängt ihn wie einen nassen Sack auf das oberste
Ringseil, von wo aus er ihn mit einem schönen Kick aus
dem Ring befördert! Daniel setzt sofort nach, der
Plancha den er geplant hat, trifft aber längst nicht so
satt, wie er das gerne gehabt hätte! Herbert kann halb
ausweichen und greift erneut zum Schoppen, doch das ist nicht
der aus Plastik…wo ist eigentlich Mike Gard?
Der
diskutiert am Ring gerade mit einer schwarz vermummten
Person! Der Frieden dieses Matches wird empfindlich gestört,
zumal Herbert als auch der malade Daniel in Richtung jener
Person schauen, auch jetzt wo Mike Gard beide anzuzählen
beginnt! Anscheinend hat die Person Gard davon überzeugt,
nichts böses im Schilde zu führen.
Das hat
dafür Herbert! Denn der hat nun einen Glaskrug in der
Hand!
….und einen Fuß des Maskierten
unter dem Glas, das weggekickt wird. Daniel fängt das
Glas auf, doch auch dem wird das Ding weggekickt! Mike Gard
hat die Faxen dicke und die Schnauze voll – er bricht
das Match ab. Eine Sekunde später trifft Herbert Daniel
mit dem Plastikglas und wird vom Maskierten mit einem Kick
umgenietet – aber da ist die Messe schon gelesen.
NO
CONTEST!
Noch ehe Herbert sich wieder
aufraffen kann, sammelt das maskierte Wesen Daniel ein und beeilt
sich, mit ihm Backstage zu kommen….lässt ihn
allerdings auf halbem Wege liegen und verschwindet lieber
alleine. Zurück bleibt ein verwirrter Herbert, dessen Debüt
aber auch schlechter hätte laufen können und dessen
Musik jetzt noch mal gespielt wird.
Das
Bild fadet ein. Und zu sehen ist der Intercontinental Titel. Die
Kamera zoomt heraus und neben dem Titel sitzt sein Besitzer. "The
Man". PLAYER!
Mit
starrem Blick und nach vorne gebeugt schaut er in die Kamera.
Fokussiert. Wie immer vor einem wichtigen PPV Match. Noch trägt
er normale Klamotten, weißes Shirt, dunkle Jeans, weiße
Schuhe und ein schwarzes Cap auf dem Kopf, welches mit Schirm
nach hinten gerichtet ist.
Player:
"Es ist wieder Mal Zeit. Es ist Zeit… für Title
Nights! Jedes Jahr aufs Neue steigt eine der besten, wenn nicht
sogar DIE beste, Wrestling Show der Welt! Und wie jedes Jahr
werden große Namen in den Ring steigen. Sie werden in
diesen Ring steigen um zu zeigen, dass sie zu den besten dieser
Welt gehören! Namen wie Drake Ackley und Jasper Randall, der
Fight Club, Rob Gossler, ReXas und Jack White, Contrast Collison,
Dr. Dick, Alex Ricks, Antoine Schwanenburg, Zereo Killer, Lionel
Jannek, JBD, Jason Crutch, Drake Infinity und Don Sheen. Nur um
ein paar zu nennen."
Mit
einem leichten Lächeln und Augenzwinkern sagt er den letzten
Satz…
Player:
"Und dann gibt es da einen Mann. EINEN Mann, der heute in
den Ring steigt um abermals zu zeigen, dass er der beste
Performer in Title Nights Geschichte ist! Die Rede… ist
von mir! Ich will nicht selbstverliebt klingen, aber es ist ein
Fakt! Das fünfte Jahr in Folge bin werde ich bei Title
Nights antreten. Und jedes Jahr habe ich, mit egal wem ich im
Ring stand, Matches kreiert, die für die Ewigkeit sind! Sei
es mit Rider McKnight, Belzebub, Ricky Murk oder Zereo Killer.
Mit jedem habe ich die Hütte abgerissen!"
Der
Blick wandert nun zum Intercontinental Titel. Er greift ihn sich
und legt ihn sich über die Schulter.
Player:
"Doch anders als in den Jahren zuvor, steht dieses Jahr ein
wenig mehr auf dem Spiel. Auf dem Spiel steht mein IC Titel. Ein
Titel auf den ich 5 lange Jahre warten musste, auf den ich
hingearbeitet habe. Aber diese Geschichte kennt ihr bereits.
Kommen wir zum eigentlichen Thema: Heute Abend werde ich das
aller erste Mal meinen Titel verteidigen. Und das bei Title
Nights. Größer geht es nicht! Und mein Gegner: Damian
Rosario!"
Er
schaut kurz zur Seite. Er überlegt. Dann geht der Blick
wieder zur Kamera.
Player:
"Schau, Damian. Ich habe nichts gegen dich persönlich,
du bist mein Challenger heute Abend, mehr nicht. Es gibt hier
keine große Story, über die man sich den Kopf
zerbrechen müsste. Und was mit dir, deinem Bruder und Luna
und Infinity abgeht: Das interessiert mich einen Scheiß!
Das einzige was mich Interessiert ist, ob du bereit für das
bist, was dich heute erwartet? Denn heute kämpfst du nicht
gegen deinen Bruder. Du kämpfst gegen "THE MAN"...
"THE CHAMP". Du kämpfst gegen mich. Und glaube
mir, mit meinem Titel auf dem Spiel und einer Bühne wie
Title Nights: NO CHANCE IN HELL.. das ich heute als Verliere die
Halle verlasse!"
Player
steht von seinem Stuhl auf…
Player:
"Und mir ist es auch egal, wen du heute mit zum Ring
bringst! Ich werde mich, egal was ist, durchsetzten, so wie ich
es schon immer getan habe!"
Er
schaut auf seinen Titel…
Player:
"Also bleibt nur noch eine Frage, Damian…"
Der
Blick, mit einem schiefen Grinsen, geht wieder zur Kamera…
Player:
"Ready To Play?"
Und
nach diesem Satz fadet das Bild auch schon aus...
Pete: "Ein
No Contest in der Pre Show, wer da wohl wieder eingegriffen hat,
bzw. Daniel verschleppt hat!"
Sven: "Der
war heute gefühlt eh auf einem anderen Planeten. Erst das
Video, dann diese Szenen? Seltsam, wenn du mich fragst."
Pete: "Aber
wir dürfen uns nicht wieder verquatschen, denn Johnboy Dog
will heute auch noch eingeführt werden!"
Falls Count
Anywhere Tag Team Match: Hell Or High Water vs Contrast
Collision Referee: Jack Bobo
Tommy: "Ich
verstehe mich ganz gut mit Jack Bobo und ich hoffe deshalb
natürlich, dass 'seine' Jungs heute hier den Sieg holen
können."
Hell Or High Water erscheint vor
Tommy.
Sven: "Nach
allem, was in den vergangenen Wochen so passiert ist, ist das
fast schon eine kühne Ansage, auf Hell Or High Water zu
tippen. Ich setze auf Contrast Collision. Die Jungs, das ist die
Zukunft."
Vor Sven erscheint Contrast
Collision
Tommy: "Ich
war auch schon in Situationen wo ich Woche für Woche auf die
Fresse bekommen habe. Irgendwann kommt man da aber wieder raus
und schlägt mit doppelter Kraft zurück. Ich hoffe
einfach, dass es für Hell Or High Water heute soweit ist."
J.T.K.:
"Besonders das, was Henry durchmacht ist natürlich
herzzerreißend, aber..."
Auch vor J.T.K. erscheint Contrast
Collision
J.T.K.: "Ich
weiß, dass die GFCW ein Haifischbecken ist. Wie es mir
erscheint, ist Contrast Collision einfach der größere
Hai."
Pete: "Das
klingt recht eindeutig von deiner Seite, aber J.T.K., ich bin da
auf deiner Meinung und auch auf Svens. Ich kann Tommy verstehen,
aber White und Rexas sind einfach heiß im Moment."
Damit steht es 3:1 für
Contrast Collision vom Pult.
Sven: "Ich
denke, dass sich Hell Or High Water nicht kampflos geschlagen
geben wird, das wird eine Schlacht, aber das Momentum ist bei
Contrast Collision. Beide Teams in Topform wäre ein wirklich
knappes Höschen, aber so ist es eindeutig für mich."
Pete: "Und
hoffentlich bleibt das Auto von Dynamite heute heile!"
Tommy: "Gebt
nicht auf Henry und Gino, ich stehe hinter euch!"
J.T.K.: "Ich
freue mich auf das Match."
Hell
in a Cell Match: Dr.
Dick vs ONSLAUGHT Referee:
Mike Gard
Sven: "Da
war ich mir sehr unsicher, muss ich ja zugeben."
Pete: "So
oder so, das wird so Hardcore, wie man es bei der GFCW nur werden
kann oder?"
Tommy: "Oh
ja. Ich habe das so ein bisschen mit verfolgt und da ist noch mal
ein gutes Stückchen mehr Intensität mehr drin, als beim
zuvor besprochenen Fight Club Match. Ich habe da schon für
die.. ich sag' jetzt mal 'Aggressoren' gestimmt, deswegen weiche
ich hier ein bisschen ab. Der Doktor hat bislang nicht viel Land
gesehen gegen Onslaught, aber jetzt kommt seine Zeit. Ähnlich
wie bei Hell Or High Water sehe ich das."
Sven: "Weißt
du was Tommy? Ich sehe es auch ähnlich, wie bei Hell Or High
Water und deswegen sage ich ONSLAUGHT."
Onslaught taucht vor Sven auf, Dr.
Dick vor Tommy.
J.T.K.: "Ich
muss auch etwas dazu sagen, oder? Wer mich und meine Werte kennt,
der weiß, dass ich leider nicht für Dr. Dick stimmen
kann. Onslaught hat viel gezeigt und gerade die Hell In A Cell
Stipulation wird ihn dazu bringen, sogar noch mehr zu zeigen."
Onslaught erscheint vor J.T.K.
Pete: "Ich
finde es auch sehr schwer, hier ein finales Urteil zu fällen.
Auf der einen Seite mag ich den Doc und würde auch gerne für
ihn stimmen, aber ich glaube, dass J.T.K. hier einen guten Punkt
eingebracht hat. Eigentlich wollte ich für den Doc stimmen,
aber wenn man wirklich in sich geht, ist das Hell In A Cell Match
wahrscheinlich dann doch ein bisschen besser für Onslaught."
Sven:
"Stimmt. Diese unbarmherzige Stipulation dürfte
Onslaught ziemlich in die Karten spielen."
Auch vor Pete erscheint also
Onslaught und damit steht es 3:1 für ihn.
GFCW
Tag Team Championship Match: Unrivaled
vs Johnboy Dog und Jason Crutch Referee:
Mike Kontrak
Sven: "Ein
sehr polarisierendes Match."
Pete: "Und
es passt irgendwie, dass wir nach dieser Prognose wieder zur
Bühne schalten um Johnboy Dog von Jason Crutch "
Tommy: "Oh
ja! Wenn ich JBD im Ring sehe, bin ich immer ein bisschen
neidisch. Mit meinen 55 Jahren hab ich ja schon einiges auf dem
Buckel, aber der ist noch mal ein Jahr älter als ich!"
Er lacht, das Pult lacht mit.
Tommy: "Es
ist bewundernswert, dass sein Körper das bis zu diesem
Zeitpunkt mitgemacht hat, meine Knie haben schon viel früher
aufgeben. Aber hey, ich gönne dem Jungen das. Ich hoffe,
dass er sich den Abend auch noch mit dem Titel am Ende versüßt."
Jason und JBD erscheinen vor Tommy.
J.T.K.: "Ich
stand selbst schon mit Johnboy im Ring. Er konnte mich besiegen.
Er war damals schon gut und wurde mit dem Alter sogar noch
besser. Mit Jason Crutch steht der Mann neben ihm, der als
einziger mehr World Title erringen konnten, als Tommy und ich.
Ich denke, das sagt genug."
Auch vor dem zweiten Hall Of Famer
erscheint JBD mit Crutch.
Sven: "Die
Hall of Famer stimmen für den baldigen Hall Of Famer, war ja
klar! Aber ich muss euch jetzt mal die Realität vor Augen
halten und die Realität heißt: Unrivaled."
Vor Sven erscheint Unrivaled.
Sven: "Sie
haben ein schweres Turnier gewonnen. Sie sind absolut
ungeschlagen. So gut JBD und Crutch auch sind, als Team sind sie
nicht besser als Unrivaled. Wenn sie zusammen im Ring sind, dann
können sie ansonsten alles ausblenden und gemeinsam alles
für den Sieg geben. Das haben sie bewiesen und deshalb sehe
ich sie vorne."
Pete: "Ich
muss Sven da mal wieder zustimmen. Wir beide sehen die Jungs
Woche für Woche direkt vor unseren Augen. Die Aura von
Unrivaled im Ring ist schon etwas besonderes. Es wird ein famoses
Match, aber am Ende ein knapper Sieg für die Champs."
Auch vor Pete erscheint Unrivaled,
das Pult stimmt also 2:2!
Pete: "Und
wenn man vom Teufel spricht, schalten wir doch zur Bühne!
Mac, ist alles bereit?"
Die Kamera schaltet zum Reporter.
Er hat sich unter die Wrestler in der Crowd gemischt. Auch
Michael Payne, Schloty und Don Sheen haben sich hier eingefunden.
Als Sheen auf dem Tron erscheint, gibt es noch mal besonders
großen Applaus.
MacMüll: "Wie ich
höre, sind wir quasi bereit. Ich muss sagen, ihr vier macht
da einen guten Job!"
Während des Kameraschwenks
sehen wir, wie Stormy Boy und Breads noch zusammen für ein
Foto posieren und einen kleinen Plausch halten.
MacMüll: "Es ist auf
jeden Fall ein Event der Extraklasse und ich muss euch sagen:
Hier zu stehen bei all' den vergangenen und aktuellen Wrestlern
der GFCW ist mein Highlight des Jahres! Es fühlt sich wie
ein großes Klassentreffen an! Aber genug der Worte, ich
höre die Bühne steht bereit für Jason Crutch!"
Hall
of Fame Aufnahme: Johnboy Dog
Laudatio:
Jason Crutch
Laura:
„Liebe GFCW-Galaxy…JASON…CRUUUUUTCH!“
Jason
Crutch tritt auf die Bühne. Der Oberpollinger trägt zur
diesjährigen Hall of Fame wie immer bei solchen Anlässen
tatsächlich einen schnieken Anzug mit Krawatte und lässt
sich nicht lumpen, die schwarz verspiegelte Sonnenbrille, die er
sonst gefühlt 24/7 trägt, wegzulassen. Crutch erntet
Beifallsbekundungen der anwesenden Kollegen und Fans, als er das
Mikrofon am Rednerpult in eine ihm genehme Position rückt.
Ein Räusperer, der jeden Politiker blass vor Neid hätte
werden lassen, darf nicht fehlen.
Jason
Crutch: „Ihr seht mich leicht nervös, was selten
vorkommt. Aber der Grund, wieso ich hier stehen darf, ist ein
besonderer.“
Er
lässt die Worte einen Moment wirken.
Jason
Crutch: „Die Hall of Fame würdigt diejenigen, die mit
ihren Leistungen, ihrer Aufopferung, ihrem Willen und ihrer
Leidenschaft Großes in unserer GFCW bewegt haben. Ob nun
Aktive, die im Ring gestanden sind, oder auch Außenstehende
wie unser Mülli, die alte Socke…“
Kurzes
Gelächter für diese Standardbezeichnung, die Crutch
stets für den Interviewer des Jahrtausends verwendet…
Jason
Crutch: „…sie alle sind in der Hall of Fame, weil
sie ihre Abdrücke hinterlassen haben. Ebenso natürlich
wie die beiden Herren Stormy Boy, der für mich dereinst ein
Vorbild war, oder Robert Breads, mit dem ich die Ehre hatte, im
Ring gestanden zu haben und der seinerzeit sogar meinen ersten
Run als GFCW-Heavyweight-Champion beendet hatte. Robert –
wo sitzt er…“
Er
sucht ihn und findet ihn…
Jason
Crutch: „…die Revanche steht noch aus, ich habe dich
nicht vergessen!“
…sagt
Crutch und schüttelt gespielt ironisch die Faust. Wir sehen
Breads im Publikum lächeln. JC wendet sich wieder dem
eigentlichen Thema zu.
Jason
Crutch: „Sie alle sind also zurecht in der Hall of Fame.
Dabei trifft es sich wunderbar, dass der Mann, den ich in diese
illustre Runde mit aufnehmen darf, perfekt dazu passt.“
Crutch
verlagert sein Gewicht von einen Fuß auf den anderen,
während er sich mit beiden Händen am Pult abstützt.
Jason
Crutch: „Er war mein Weggefährte seit dem ersten Tag,
den ich in der GFCW aufgetreten bin. Dabei haben viele das gar
nicht mitbekommen, weil es hinter den Kameras geschehen ist. Doch
er war der ERSTE, der mich im Lockerroom mit einem Schulterschlag
begrüßt hat und mir viel Glück gewünscht
hat. Die erste Partie Kniffel werde ich auch nicht so schnell
vergessen. Mensch, ist das lange her.
Bevor
ich aber abschweife und euch unnötig mit Anekdoten nerve,
wofür ich ja gar nicht ‚eingestellt’ wurde,
verweise ich lieber einfach auf den letzten Inductee der
diesjährigen Hall of Fame. Er kann ohnehin selber für
sich sprechen, er ist ja schließlich alt genug. Es ist mir
eine große Ehre, dass er mich als seinen Laudator
ausgewählt hat. Ich freue mich, hier stehen zu dürfen
und dich als meinen Kumpel in die Hall of Fame einführen zu
dürfen. Liebe GFCW-Galaxy, liebe Fans, liebe Kollegen. Neu
in der GFCW Hall of Fame:
JOHN…BOY…DOG!“
Und
Crutch weist mit einer ausladenden Geste in Richtung Entrance,
klatscht höflich Applaus und tritt zur Seite.
Und
lange muss die GFCW Galaxie auch gar nicht warten, denn unter den
schon bekannten Klängen von Mark Crozer‘s „A
night like this“ erscheint tatsächlich der alte Hund
auf der Stage. Johnboy Dog wie er leibt und lebt:
Nadelstreifenanzug, Basecap – das nach fünf Sekunden
nach vorn fliegt – und einen insgesamt etwas wackligen Gang
begleiten ihn, als er sich Jason Crutch nähert und mit dem
Begründer der Crutch-o-Mania, die wohl nie enden wird, erst
einmal die Umarmung dessen Lebens austauscht. Viele, viele
Rückenklopfer folgen, dazu klingt der Hund, als schluchze
er. Als er den Kopf aber hebt und Jason auf den Anstandsmeter
neben sich bittet, scheint das Schlimmste aber überstanden.
Die ihn begleitenden Tyler und ein etwas gezeichneter Daniel
haben auch Huggies für Jason übrig, treten dann aber
leicht in den Hintergrund. Gerade Tyler sieht mit seinem
Dreiteiler fantastisch aus.
JAY-BEE-DEE!
JAY-BEE-DEE!
JAY-BEE-DEE!
JAY-BEE-DEE!
Das
will gar nicht aufhören, auch nicht, als der gesetzte
Mittfünfziger ans Pult tritt. Das Grinsen wird er wohl heute
nicht mehr los.
Johnboy Dog:
„Hey….“
meint
er leise
Johnboy Dog: „Nun
ist aber gut. Lasst noch etwas übrig.“
Das
scheint zu wirken, denn mit einem Male ist das Publikum still.
Selig. Bei ihm.
Und der Hund scheint das zu wissen, denn
er schaut in die Menge, dann zu Jason Crutch, dem er ein weiteres
Lächeln schenkt….und schließlich wieder nach
vorn. Räuspern. Gleich nochmal. Dann scheint er sprechen zu
können.
Johnboy Dog:
„Eigentlich….ist das hier ein Moment, vor dem ich
immer Angst hatte. Hier zu stehen und zu sagen „Das war’s.“
Aber so schwierig mag das gar nicht sein. Das funktioniert
allerdings nur, wenn Dein Kopf dir sagt, dass es das jetzt
war.“
Der Hund holt
tief Luft, wie er überhaupt in der nächsten halben
Stunde viel Luft braucht.
Johnboy
Dog: „Jetzt steh ich hier – und am liebsten würde
ich das die nächsten drei Tage tun, so viel hätte ich
zu erzählen! Soooo viel….“
JBD
legt einen wahren Wust an Papieren vor sich ab!
Johnboy
Dog: „Wisst Ihr….damals, als ich anfing, gab es
weder Handies, noch Kameras noch sonstwas, mit dem Du noch am
gleichen Tag prahlen konntest, was Du alles getan hast. In den
Neunzigern wurde das dann mehr…und heute? Kannst Du dich
kaum davor retten. Und ich muss zugeben: Ist eben der Lauf der
Dinge!“
Dabei schaut
der Hund einigermaßen zufrieden aus.
Johnboy
Dog: „Ich habe in den letzten Jahrzehnten so einige
Kontinente bereist und war sicher in mehr als fünfzig
Ländern – und das immer, um meinen Körper zu
Markte zu tragen. Um in den Ring zu steigen und mit Partnern wie
auch Gegnern ein Feuerwerk abzubrennen! Aber auch, um viele
Kulturen kennenzulernen. Doch irgendwie kam ich immer wieder
hierher zurück. Nach Deutschland, nach Berlin.“
Warmer
Applaus ist es, den es als Dank gibt.
Johnboy
Dog: „Well…meine zweite Karriere, wenn man sie so
nennen will, startete Ende der Neunziger Jahre. Wir waren ein
verdammt cooler Haufen mit tollen Namen wie THE Futschler oder
‚Schotte der Grotte‘ und daneben konnte sich Johnboy
Dog doch sehen lassen. Später kamen Namen wie Superior Man,
Arcgenius oder auch Alex T hinzu. Was aber bleibt dir davon, wenn
deine Gesundheit dicht macht? Richtig: Nichts.“
Der
Blick wird ein wenig ernster. JBD schaut in die Runde und sieht
einen alten Bekannten, Mr. Attitude. Der wird den GFCWlern wenig
sagen, war aber mal Chef der FWF.
Johnboy
Dog: „Mr. Attitude, wesentlich jünger als ich, hat
schon damals viel eher als ich erkannt, dass es nicht gut um mich
stand. Dass ich morgens volltrunken ins Gym ging. Dass ich nicht
wesentlich nüchterner hinauskam. Und dass ich unsauber zu
arbeiten begann, etwas, das in diesem Business tödlich sein
kann. Ich habe Atti viel zu verdanken, auch wenn es lange dauern
sollte, bis ich auf ihn hörte.“
Der
Hund beschließt, den Ausflug in fremde Gefilde für
einen Moment beizubehalten.
Johnboy
Dog: „Ich verließ die FWF Mitte 2007 und war dann
knapp zwei Jahre ohne Beschäftigung. Ich habe an mir
gearbeitet, oh yeah! Fragt die Jungs hinter mir, Tyler und
Daniel! Fast jeden Tag haben wir trainiert und ich ihnen die
Scheiße aus dem Leib geprügelt…und dann, gut
zwei Jahre später, passierte folgendes:“
Ein
wenig freundlicher schaut er nur, während man im Publikum
eine Stecknadel fallen hören könnte. Hat aber keiner
eine parat.
Johnboy Dog: „Ich
war eher zufällig bei einer Show der GFCW anwesend,
eigentlich kannte mich hier kaum jemand. Das Internet gab’s
ne Weile, aber damals war’s schon so, dass Du schnell in
Vergessenheit geraten bist, wenn Du mal ein paar Wochen nichts
gemacht hast. Und so war ich hier und sah Big Tobi gegen Self
Justice um irgendeinen Titel, den es heute nicht mehr gibt. Und
ich war geflasht. Wisst ihr…ich war Mitte vierzig und
eigentlich ziemlich am Ende. Und doch wollte ich ein verdammtes
Comeback. Nun…ich habe mich danach mit Thunder
unterhalten, ihm erzählt, dass ich schlimme Tage hinter mir
hatte und er sagte zu, mich da unterstützen zu wollen. Echt
großes Kino! Und ich startete meine dritte Karriere, nun in
der GFCW. Jedenfalls dachte ich das.“
Wieder
schaut er ernster drein, als es der Anlass eigentlich
hergibt.
Johnboy Dog: „Am
Anfang war alles noch okay. Ein paar kleinere Matches, ein paar
Botches…und dann irgendwann ein Rückfall in schlimme
Zeiten. Mein letztes Match, ich weiß nicht einmal mehr,
gegen wen – und will es auch gar nicht wissen –
dauerte nicht lange und war eine Qual. Ich habe auf dem Weg vom
Ring nach Backstage schlicht gekotzt und am nächsten Tag
trennten sich die Wege der GFCW und meiner selbst. Das war in
2010 und für mich echt die beschissenste Zeit meines Lebens.
Well, an manchen Tagen dachte ich durchaus daran, ob es nicht
eine Lösung sein könnte, zum Strick zu greifen. Aber
dafür war ich zu feige. Und gleichzeitig, wie ich heute
weiß, zu stark.“
Verhaltener
Applaus macht sich nach dieser Beichte breit, doch der Hund ist
weitab davon, fertig zu sein.
Johnboy
Dog: „Well….ich beschloss, und hier war Dynamite
eine große Hilfe, mir professionelle Hilfe zu suchen. Und
wenn man sich darauf einlässt, kann das echt zu etwas
führen. Dennoch war ich bis 2014 bei keiner richtigen
Wrestlingshow mehr und wollte eigentlich auch in dem Jahr nicht
am Brawlin‘ Rumble teilnehmen. Allerdings dachte ich mir
dann, was ich denn zu verlieren hätte…und plötzlich
läuft mir Dynamite über den Weg!“
Dem
gilt ein grinsender Blick, gefolgt von einem Lächeln, das
seine Dankbarkeit nicht versteckt.
Johnboy
Dog: „Wisst ihr…ich habe ja nie ein Hehl daraus
gemacht, welche Menschen in diesem Business mir besonders wichtig
sind. Dynamite ist ein solcher. Mit allem möglichen an
Empathie weiß er eigentlich genau, wie er dich nehmen
musst. Wann du eine helfende Hand brauchst. Und ich bin mir sehr
sicher, dass man ihm irgendwann ein Denkmal bauen wird, ja bauen
MUSS. Danke Dye!“
THANK
YOU DYE!
THANK YOU DYE!
Noch ehe der Hund
anfangen kann, den Faden zu verlieren, räuspert er sich
schon. Denn er ist noch nicht am Ende, sondern hat hier noch viel
zu erzählen. Und das kommt an, bei den Zuschauern, bei den
umherstehenden – und auch bei ihm selbst.
Natürlich.
Johnboy Dog:
„Nun….ich war bei dieser Show Ende Juli 2014 in
Augsburg. Und da lief mir, Dynamite hatte für einen
Backstagepass gesorgt, doch tatsächlich so’n Schnösel
mit Sonnenbrille in meinen Kaffee, den ich mir gerade unter
Einsatz meines Lebens aus dem Automaten gezogen hatte! Resultat
war: Er sah scheiße aus – und ist seitdem nicht
hübscher geworden – und ich auch. Ich hab ihn dann,
wie man das so macht, aufgefordert, die Sonnenbrille abzunehmen,
denn sonst würde ich ihm recht bald zeigen, wo das richtige
Licht ist. Mittlerweile ist klar, dass es Jason Crutch ist, gell?
Und Jason, so richtig oberpollingerisch-schnöselig: ‚Na
vor dir werd i ma Brilln ned zian, am Ende schaust besser aus als
i‘“
JBD spricht
das richtig schön näselnd aus und fängt sich
daraufhin von rechts martialisch böse Blicke von Jason
Crutch, die wir aber nicht sehen, da er sich extra dafür die
Sonnenbrille aufgesetzt hat!
Johnboy
Dog: „Jedenfalls hab ich mir dann gedacht ‚Okay, gönn
ihm den Spaß‘ und wollte weitergehen, hab aber
gesehen, dass er zum Automaten wollte. ‚Erst nen Kaffee,
dann auf’s Klo‘ war wohl das was er sagte und ich
lächelte im Stillen, denn noch von früher kenne ich den
Backstagebereich von Augsburg wie meine Westentasche. Jason
wirkte nicht, als wäre er schon jahrelang dort gewesen und
ich erlaubte mir, während er sich den Kaffee zog, per
Schildummodelung aus dem Damen- ein Herrenklo und umgekehrt zu
machen. Dabei hab ich versucht, mit meinem eingesauten Anzug so
vornehm wie möglich auszusehen, aber zum Glück kam eh
kein Mensch. Jason brauchte ewig für seinen Kaffee und
langsam wurde ich nervös. Schließlich kam er
gemächlich angetrabt, wollte auf das eben entweihte Damenklo
– und ich bremste ihn. Er könne da nicht reingehen. Er
wollte aber, weil er sich nur die Hände waschen wollte –
also ließ ich ihn. Inzwischen hatte ich allerdings selbst
ein nur zu menschliches Bedürfnis und vergaß einen
kurzen Moment, wo ich war. Schließlich hab ich dann, da wo
ich’s richtig wähnte, die Türe geöffnet….dieses
GESCHREI könnt ihr euch nicht vorstellen! Mir sind zwei
Kulturtaschen an den Kopf geflogen, weil die Mädels
natürlich nicht eingeweiht waren – und als ich mich
umgedreht hab, stand da ein schäbig lachender Jason Crutch,
zeigte auf mich, nickte…und ich bekam tüchtigen Ärger
mit dem Hallenmanager! Für Dynamite aber war das Anlass, mir
noch einmal einen Vertrag zu geben, nachdem ich in der
Vorbereitung auf den Rumble gut drauf war. Karriere Nummer vier
konnte also starten!“
Schräg
hinter dem Hund sieht man einen, nun wieder entsonnenbrillten,
lächelnden Jason Crutch, der die Bilder sicher noch genauso
vor Augen hat, wie der Hund selbst. Der Hund aber sucht mit
den Blicken weiter. Als er nicht findet, was er sucht, fragt
er.
Johnboy Dog: „Rider,
bist Du hier irgendwo?“
Schließlich
zeigen einige Finger auf den Mann, der so unauffällig
gekleidet ist, dass seine Underköfte niemals auffliegen
wird!
Johnboy Dog: „Rider,
auch Ryder, Ryder reloaded, Ratschenzwerg und mit vielen anderen
Begriffen – Night Ryder! – behaftet, war damals neben
Toxic Lugosi einer derer, die mir von Anfang an mit Rat und Tat
zur Seite standen und nicht nur auf sich geschaut hatten. Rider
hat dankbar meine Geschichten angehört, die ich zu erzählen
hatte – es waren viele – und mir dafür zwei,
drei neue Kniffe im Ring gezeigt, durch die meine Ausdauer und
sogar meine Technik sehr viel besser geworden ist, als sie vorher
war. Also von ganz, ganz schlecht zu schlecht, wenn man so will.
Hey! Für mich war das echt ein Upgrade, denn ich war nie ein
Techniker vor dem Herrn. Und auch mit Ricky Murk, den Ihr als
Demon of Death kennt, die beiden hatten ja ein tolles Team, habe
ich abgehangen. Hat echt gutgetan, nicht der einzige alte Sack in
einem Haufen zu sein, in dem der Älteste Mitte dreißig
ist. Und hin und wieder gab es für die Leute auch
Chancen….aber ich hoffe, das wird noch. Ich glaube an
Dich, Rider!“
Zwei
Daumen nach oben gibt es, während man Rider nicht mehr
sieht. Hm. Wo der wohl abgeblieben ist? Das hindert den Hund aber
nicht, das nächste Fass aufzumachen.
Johnboy
Dog: „Wo wir gerade bei jungen Leuten sind….Zereo
Killer ist ja schon ne geile Sau, richtig? Als ich in die GFCW
kam, war ich geflasht, was man mit ein wenig Hirnschmalz für
Matches auf die Beine stecken kann! Für mich waren die
Matches gegen Mike immer jene, auf die ich mich am akribischsten
vorbereiten musste, denn hier muss JEDER Spot sitzen, weil Du dir
ansonsten ruckzuck das Genick brechen kannst. Wäre ja fast
mal passiert….“
Es
scheint, als mache es Spaß und Freude, in Erinnerungen zu
schwelgen. Und auch Mike McKenzie scheint gespannt, was der Hund
jetzt ausgräbt!
Johnboy
Dog: „Ihr erinnert Euch sicher an die Show zum 15. Jubiläum
der GFCW, nicht? Eine Show, die ACHT Seiten hatte, wenn man sie
als Bericht betrachtete! Und im Main Event traf Johnboy Dog auf
Zereo Killer in einem 60-Minuten-Iron-man-Match aufeinander. Ich
war Intercontinental Champion, Mike hatte den Heavyweight-Titel,
den er sein Eigen nannte. Und der Sieger würde beide
bekommen. Direkt vor uns hatte die große Battle Royal
stattgefunden, die Eric Fletcher hatte gewinnen können. Das
Publikum war heiß wie Frittenfett, hatte sich aber doch
ziemlich verausgabt, so dass wir nun vor einer Mammutaufgabe
standen: Wie sollten wir NOCH größere Reaktionen
erzeugen? Nun, ihr kennt mich, ihr kennt Mike…“
Der
Hund lächelt versonnen und schenkt dem Ami ein zahniges
Grinsen.
Johnboy Dog: „Wir
hatten uns etwas feines ausgedacht, wussten aber nicht, ob wir es
würden umsetzen können. Irgendwann kamen wir zu dem
Punkt an dem ich ‚The end is here‘ zeigen wollte. Das
gelang auch, aber es gab keinen Connect. Ich bin ziemlich
unglücklich aufgekommen und weiß nicht, wie ich die
nächsten Minuten überstanden habe. Mike war sehr gut
und hat dafür gesorgt, dass wir weitermachen konnten. Bis er
mir in die Eier getreten hat, wie hier jeder weiß….aber
dahingehend sind wir quitt. Und es würde mich sehr
überraschen, wäre Zereo Killer nicht eines Tages selbst
Bestandteil der Hall of Fame.“
Wieder
lächelt der alte Hund selig und schwelgt förmlich in
seinen Anekdoten, wird dann aber wieder ein wenig
ernster.
Johnboy Dog: „In
all den Jahren hat sich das Business sehr verändert. Früher
kamst Du in den Locker Room und musstest dich hocharbeiten. Heute
kannst Du sehr schnell sehr erfolgreich sein, aber es kann auch
ruckzuck wieder nach unten gehen. Ich glaube meine zwei Jungs,
Daniel und Tyler sind da recht gute Beispiele.“
Beide
bewegen sich auf’s Pult zu und flankieren ihren
Vater.
Johnboy Dog: „Das
sind Jungs mit wahnsinnigem Potential, nicht weil ich ihr Vater
bin, sondern weil sie mit dem Leben das wohl beste Training
hatten, das man in diesen Zeiten haben kann. Ob Tyler jemals
wieder in einem Ring stehen wird, ist fraglich, aber Daniel kann
jederzeit ein Champ sein. Egal welcher Coleur. Wisst ihr…es
war mir nie wichtig, dass die Jungs erfolgreich sind. Schon gar
nicht, mit mir als Messlatte. Mir war vielmehr wichtig –
und ist es nach wie vor – dass sie glücklich sind.
Glücklich und mit sich im Reinen.“
Ein
Seufzer folgt und kurz senkt der Hund den Blick, hebt ihn aber
gleich. Man ahnt, dass es jetzt auf die Zielgerade geht.
Johnboy
Dog: „Ich wurde in den letzten Tagen und Wochen ziemlich
oft gefragt, was ich nun mit meiner Zeit anstelle. Nun…zunächst
einmal steht nachher noch das Match meiner Karriere auf dem
Programm – und wir werden, da spreche ich gern für
Jason mit, nicht kampflos abschenken! Wir wissen um die Probleme,
die Unrivaled haben – und werden versuchen, sie zu nutzen!
Aber zurück zum Thema Zeit… man sagt ja immer,
Rentner – und ein solcher wäre ich ja dann mehr oder
minder – hätten Zeit. Aber ich bin ehrlich: Ich habe
noch keinen Rentner getroffen, der Zeit hat! Vielleicht werde ich
der erste! Ich habe Kids, die ihren Vater aufwachsen sehen
sollen. Einen Enkel. Und eine verdammt fickige Gesundheit, der
ich ein Schnippchen schlagen muss.“
Noch
ernster als jetzt kann der Hund gar nicht gucken!
Johnboy
Dog: „Ich gebe gern zu, dass ich Euch gern noch weiter
unterhalten hätte. Gerne den Under-Dog gegeben hätte,
der alle Widrigkeiten beiseite räumt, um sich seinen Traum
zu erfüllen. Aber an manchen Punkten im Leben funktioniert
das mit dem Wunschkonzert nicht. Ich bin unendlich dankbar für
das, was ich sein durfte und vielleicht für immer sein
werde. Legt Euren Fokus auf die, die da sind. Drake Infinity,
ONslaught, den Fight Club, Ricksenburg und andere. Zeigt ihnen,
dass sie es Euch wert sind, ihnen zuzujubeln oder sie auszubuhen.
Zeigt Daniel, dass er eine verdammt coole Socke sein kann, wenn
er will. Und zeigt vor allem Euch selbst jeden Tag, dass diese
Welt ohne Euch ein viel langweiligerer Platz wäre!
Danke!“
Damit hebt der
Hund die Hände – und ein schier nicht enden wollender
Applaus setzt ein, während er sich langsam zu seinen Söhnen
und Jason Crutch herumdreht die ihm entgegenkommen und ihn, nach
einem Winken in die Fans sowie einer tiefen Verbeugung, zumindest
von dieser großen Bühne führen. Die Kamera
schwenkt über die Anwesenden Zuschauer und ja, manch einer
scheint da durchaus ein Tränchen zu verdrücken –
feuchte Augen aber zumindest gibt es. Und zumindest für
dieses Jahr war es das dann wohl fast mit der Hall of Fame.
THANK YOU JOHNBOY!
THANK YOU JOHNBOY!
Und die
Kamera schaltet wieder zum Panel und ein letztes Mal gibt es
Standing Ovations. Der ZEHNTE Hall Of Famer trägt den Namen:
JOHNBOY DOG!
Pete:
"Puh…Worte, die ins Mark gehen!" Sven:
"Dahin vielleicht nicht, aber schon klug gewählt,
absolut…"
Tommy: "Ich
bleibe dabei, absolute Bewunderung für diesen Mann. Ich
komm' echt nicht über die Tatsache hinweg, dass du sogar
noch ein Jahr älter bist als ich! Aber Hey, Mann, wenn du
das jemals hören solltest: Meinen absoluter Respekt geht an
dich! Verdient!"
J.T.K.: "Ich
unterstütze das. Es ist eine einzigartige Geschichte, die
dort erzählt wurde."
Pete: "Und
auch wenn ich noch ewig darüber reden könnte und auch
wollen würde... einzigartige Geschichten werden uns
hoffentlich auch dort erzählt:
Singles
Match: Alex
Ricks vs Antoine Schwanenburg Referee:
Jo Dardano
Pete:
"Ein Match, auf welches wir schon über ein Jahr
warten." Sven: "Die Geschichte zwischen Alex
und Antoine ist schon unglaublich. Da treten die beiden
irgendwann im März 2017 gegeneinander an und daraus entstand
die vielleicht größte Freundschaft und vielleicht auch
die größte Hassliebe, welche wir je in der GFCW
hatten. Wer hätte damals gedacht, dass aus diesem einfachen
Match mal soetwas wachsen würde."
J.T.K.:
"Ich."
Sven: "Aha?"
J.T.K.: "Es
ist simpel. Ich trat auch gegen Antoine an, damals hieß er
natürlich noch anders. Auch ihn konnte ich nicht besiegen,
aber nach dem Match merkte ich sofort den starken Respekt, den er
mir entgegen brachte. Und er respektierte damals außer
Rickson eigentlich niemanden. Aber er war damals recht einfach
gestrickt. Wenn du gegen ihn in den Ring gestiegen bist, egal ob
er gewonnen oder verloren hat, wenn du wrestlerisch das Maximum
aus ihm heraus holen konntest, hat er dich respektiert. Das
konnten damals nicht viele und heute wahrscheinlich auch nicht.
Weil es so eine geringe Anzahl ist, ist die Bindung automatisch
viel höher."
Pete: "Das
klingt einleuchtend. Wer glaubst du, gewinnt heute?"
J.T.K.: "Auch
das ist simpel. Ich stimme natürlich für Antoine
Schwanenburg."
Antoine Schwanenburg erscheint vor
JTK.
J.T.K.: "Ich
gehe da ähnlich heran, wie beim Match zuvor. Ich weiß
aus eigener Erfahrung, wie gut Antoine ist. Wenn man seine
Karriere betrachtet, dann weiß man auch, dass er auf den
Punkt da ist, wenn es darauf ankommt. Alex mag konstanter sein,
aber Title Nights ist das Maximum, was es im Wrestling gibt. Da
wächst man über sich hinaus. Antoine kann das."
Tommy: "Ich
fürchte fast, dass ich da zustimmen muss!"
Auch vor Tommy erscheint
Schwanenburg.
Tommy: "2017
Title Nights Main Event. Ich war damals Ref, als Schwanenburg
gegen Randall gewann. Auch wenn ich nie gegen ihn antrat, kann
ich alles verstehen, was JTK da sagt. Je größer der
Pot ist, desto wahrscheinlicher scheint der Sieg für ihn zu
werden. Wenn Alex und Antoine zehn Mal im neutralen Ramen
gegeneinander antreten würden, dann würde Alex
vielleicht sechs oder sogar sieben Mal gewinnen. Auf der Bühne?
Es gibt vielleicht ein oder zwei Leute, die Antoine hier besiegen
können, aber dafür ist Alex nicht der Typ."
Pete: "Jetzt
muss ich aber mal für Alex in die Bresche springen."
Alex Ricks erscheint vor Pete.
Pete: "Alex
hat gerade in den letzten Wochen, aber auch schon davor eine
Entwicklung durch gemacht, die es ihm ermöglicht über
Schwanenburg hinaus zu wachsen. Ich denke nicht, dass er ein Jahr
lang der Sklave von ihm sein will, das ist noch mal eine
Extraportion Motivation."
Sven: "Ich
gebe dir recht, Pete."
Ricks erscheint vor Pete.
Sven: "Aber
er wird Antoine nicht besiegen."
Ricks verschwindet und Schwanenburg
erscheint! 3:1
Sven: "Man
kennt mich. Ich wette niemals gegen den Fight Club und ich wette
niemals gegen Schwanenburg. Das sind meine beiden eisernen Regeln
und auch heute halte ich sie beide ein. Alex muss gewinnen, wenn
er wirklich aus dem Schatten Antoines heraustreten will, aber
Antoine wird heute zeigen, warum er einer Besten unserer Zeit ist
und Alex' aufbäumen im Keime ersticken."
GFCW
Heavyweight Championship Match: Drake
Infinity vs Don Sheen Referee:
Guido Sandmann
Pete: "Don
Sheen mit dem Comeback des Jahres." Sven:
"Das Comeback des Jahres gegen den Wreslter des Jahres. Das
ist mal eine Headline, oder? Man kann von Drake halten oder sagen
was man will. Ich bin auch nicht immer Fan seiner Aktionen, aber
in diesem Jahr hat er einfach abgeliefert. Gegen Ricks sammelte
er in diesem Jahr zwei PPV Siege und gegen Schwanenburg den
Dritten. Es gibt nicht viele, die einen Grand Slam schaffen und
vier PPV Matches im Jahr gewinnen können."
J.T.K.: "Das
ist wohl war. Selbst mir ist das nie gelungen."
Sven: "Dir,
Tommy?"
Tommy: "Öhm,
da müsste ich überlegen, aber tatsächlich... ja!
Mein Debut Jahr 2005 lief gut und da ist mir das wirklich
gelungen! Ich habe damals noch nicht so wirklich drüber
nachgedacht, erst im Nachhinein wird einem klar, was man da
geleistet hat. In den Folgejahren ist mir das dann schließlich
auch nicht mehr gelungen."
Pete: "Liegt
da Druck auf Drake?"
Tommy: "Ne.
Der ist eh nicht der Typ, der sich über sowas Gedanken
macht. Da gibt es andere, die auf sowas Wert legen, aber hat er
nicht sogar den Titel verbrannt? Ich denke, das sagt schon viel
über ihn aus. Auch wenn ich wirklich für Don stimmen
will, Drakes Jahr ist einfach so gut gewesen... ich kann mir
nicht vorstellen, dass er hier heute verliert."
Drake Infinity erscheint vor Tommy
J.T.K.:
"Drake ist im Schatten von Anderen zu einer Gefahr geworden,
die vielleicht niemand mehr eindämmen kann. So eine
Entwicklung ist beeindrucken und gleichzeitig beängstigend.
Sven, du hast es ja schon gesagt, Ricks und Schwanenburg besiegt
man mal nicht so im vorbeigehen."
Tommy: "Ich
sehe, wir sind uns einig!"
Drake erscheint ein weiteres Mal,
diesmal vor J.T.K.
Pete: "Das
Schlimme an der ganzen Sache ist, dass es ja nicht mal am Don
liegt, dass er die Stimmen von uns nicht bekommt."
Drake erscheint erscheint vor Pete.
Tommy: "Das
stimmt! Don ist 'n guter Junge. Sein Comeback war Mega. Ich will
ihn hier nicht schlecht reden!"
J.T.K.: "Das
wollte ich auch nicht implizieren. Don Sheen ist definitiv nicht
Chancenlos. Drake hat allerdings einen Lauf, Sheen ist eine
Unbekannte. Das kann natürlich auch für Sheen sprechen,
für eine Prognose spricht es aber leider nicht."
Pete: "Genau
das. Du hättest es nicht besser sagen können, JTK!"
Sven: "Ich
gebe euch allen Recht."
Drake Infinity erscheint zum
vierten Mal. 4:0. Vierter PPV Sieg im Kalenderjahr?
Sven: "Für
Don ist es aber vielleicht ganz gut, dass er hier ohne die großen
Erwartungen ran muss. So kann er nur gewinnen."
Tommy:
"Don Sheen hat aber eine Sache, die ihn vielleicht auf das
nächste Level hebt."
Pete:
"Und zwar?"
Tommy:
"Die Crowd! Die werden hier heute alle hinter dem Don
stehen! Was Drake mit dem Titel gemacht hat, ist für die
Galaxy nicht zu akzeptieren. Ich weiß es, wie sehr eine
Crowd wie diese einen tragen kann. Es bewirkt, dass man
vielleicht einmal mehr auskicken kann, als wenn man auf einer
kleineren Bühne wäre."
J.T.K.:
"Das sehe ich auch so. Die Fans standen auch oft hinter mir
und das gibt einem Rückenwind. Nicht immer bewusst, aber das
spielt in dem Moment ja auch keine Rolle."
Pete:
"Wenn ich so auf die Uhr blicke... es wird so langsam aber
sicher Zeit für die MAIN SHOW! Die Pre Show heute war schon
absolut fabelhaft und ich möchte mich an dieser Stelle noch
mal bei meinen Gästen bedanken. J.T.K. Tommy Cornelli.
Super, dass ihr euch heute die Zeit für uns und die Galaxy
genommen habt."
J.T.K.:
"Ab und an lasse ich mich ganz gerne zu etwas wie diesem
hinreißen. Mir hat es auch Spaß bereitet. Ich wünsche
den Fans und uns eine Show, die wir die nächsten Jahre nicht
vergessen werden."
Tommy:
"Hey, ich bin froh gefragt worden zu sein, also ich gebe den
Dank zurück! Vor Title Nights 2017 dachte ich, dass ich nie
wieder was von der GFCW hören würde, jetzt bin ich
richtig froh hin und wieder eingeladen zu werden. Gerne wieder!
TOLLE SHOW WÜNSCHE ICH ALLEN!"
J.T.K. und Tommy
Cornelli nehmen beide ihr Headset ab. Es wird sich gegenseitig
bedankt, Handschläge und Umarmungen ausgetauscht, ehe sie
das Bild verlassen.
Sven:
"Wow, das hat Spaß gemacht. Die nächsten Stunden
werden anstrengend, aber ich habe Bock!"