Der Abend neigt sich dem Ende zu. Auf dem Parkplatz vor der Lissaboner Halle ist es stockdunkel. Im Inneren warten tausende von Menschen auf die Kämpfe, die schon seit Wochen herbeigesehnt werden. Euphorie, Glückseligkeit und steigender Alkoholpegel haben die Ränge zu einem Bad der Emotionen gemacht.

Nur der Mann, der in diesem Moment gedankenversunken dasteht und sich eine Zigarette entzündet, hat kein Interesse an den Main Events. Denn er ist kein Teil mehr von allem. Er will nur noch die Stille genießen. Normalerweise ist Keek Hathaway kein Raucher. Doch der Rauch der Gauloises, den er in seine Lunge zieht und in Ringform nach draußen bläst, hilft ihm, sich zu beruhigen. Ein schwerer Tag liegt hinter ihm. Er ist entlassen wurden.

Im Schein des Feuerzeuges fällt ihm auf, dass noch Blut an seinen Händen klebt und mittlerweile verkrustet ist.


Er bemerkt nicht, wie eine zweite Gestalt hinter ihn tritt.


Elena: „Was hast du getan, Keek?“

Keek Hathaway: „Ich habe die GFCW von einem Fluch erlöst.“


Die Russin fragt nicht weiter nach. Sie versteht, wann sie den Afrikaner besser in Ruhe lassen sollte. Wortlos stellt sie sich neben ihn. So stehen sie ja und betrachten gemeinsam die Sterne am Himmel. Als wäre heute nichts zwischen ihnen vorgefallen. Langsam dreht Elena ihren Kopf zu ihrem Ex-Freund.


Elena: „Keek?“


Er springt nicht auf die Nennung seines Namens an. Nur ein weiterer Rauchausstoß kommt als Antwort.


Elena: „Keek. Es tut mir leid.“


Für einen Moment wirkt es auf Elena so, als könne sie es in Hathaways Augen glänzen sehen. Mit dem Ärmel wischt er sich durch das Gesicht.


Keek Hathaway: „Mir tut es auch leid, Elena.“


Er dreht sich zu ihr und lächelt sanft. Aus haselnussbraunen Augen blickt Elena ihn an und langsam ziehen sich auch ihre Mundwinkel nach oben.


Elena: „Aber das ist es eben, was ich bin. Eine Nutte.“

Keek Hathaway: „Und das ist eben, was ich bin. Ein Idiot.“


Die Russin greift nach der Hand des Afrikaners und er lässt es geschehen. Mit ihren weichen Finger streichelt sie über die Haut Keeks.


Elena: „Du bist mein Lieblingsidiot.“


Sie lächelt und legt ihren Kopf schief.


Keek Hathaway: „Und du bist meine Lieblingsnutte.“


Für einen Moment setzt Elenas Herz vor Freude aus. Sie schmiegt ihren Kopf an Keeks Schulter.


Elena: „Ich liebe dich.“


Der Arm Hathaways schließt sich um Elena. Er umarmt sie für einen Augenblick, der für die Russin unendlich zu werden scheint. Dann packt er ihre Hand.


Elena: „Was machst du da?“


Er geht vor Elena auf die Knie.


Elena: „Oh mein Gott!“


Sie hält sich eine Hand vor den Mund, ihr Herz pocht wie verrückt.


Keek Hathaway: „Willst du meine Frau werden, Nutte?“


?


?


?


?


?


?


?



Elena: „Ja, ich will!“


So ist es also beschlossen! Die Romanze schlechthin findet ein Happy End.


Keek Hathaway: „Lass' uns etwas Verrücktes machen!“


Er nimmt wieder ihre Hand und gemeinsam laufen sie los, zurück in die Halle. Laut lachend und ihre Verlobung heraus krakeelend stürmen sie durch den Backstagebereich, vorbei an gröhlenden Backstagemitarbeitern und anderen Wrestlern. In eiligem Tempo gelangen sie in den Eingangsbereich und stürmen durch den Vorhang, den sie Hand in Hand durchschreiten!


Pete: „Da sind sie, Sven! Ein glückliches Paar.“


Ihr Empfang ist der Wahnsinn! Die Fans stehen Kopf und chanten den Namen des baldigen Ehepaares. Aus Solidarität ziehen viele Zuschauer ihre Hosen aus. Andere werfen, in Ermangelung von Reis und weißen Tauben, Taschentücher und Chicken Wings in den Ring.


Sven: „Sie kommen auf uns zu!“


Vor lauter Rührung laufen Pete Tränen übers Gesicht und er umarmt Sven, der sich aber gegen die Geste der Zärtlichkeit wehrt. Dermaßen abgelenkt merken die Kommentatoren nicht, wie Elena und Keek den Ring geentert haben.


Keek Hathaway: „ICH BIN GLÜCKLICH!“


Gemeinsam steigen Elena und Keek auf den Ringpfosten, reißen ihre Arme in die Luft und baden in der Zuneigung der Fans. Und dann drückt Elena die Hand ihres Verlobten.


Elena: „Ich bin bald Frau Hathaway!“


Noch einmal schwillt der Jubel an, dann stehen die Beiden Hand in Hand auf einem der Ringpfosten. Sie blicken sich an und verständigen sich mit einem Nicken...


...und dann springen sie GEMEINSAM durch das Kommentatorenpult!


Pete: „Das muss wahre Liebe sein, Sven.“



THE END.



Loser Leaves GFCW-Match:

Danny Rickson vs. Robert Breads

Referee: Phönix


Pete: „Es ist soweit. Der Moment, auf den wir alle gewartet haben.“

Sven: „Nun heißt es sich zurücklehnen und die Show genießen. Danny Rickson gegen Robert Breads. Das heißt, nicht weniger als zwei der größten Legenden, die diese Liga hervorgebracht hat, werden aufeinandertreffen. Getrieben durch die Furcht des Jobverlustes müssen sie sich zu einer außergewöhnlichen Leistung durchringen. Ich glaube, dies könnte das werden, was man einen modernen Klassiker nennt!“


Ringsprecherin Laura, zum Anlass des Abends in ein elegantes Kleid gekleidet, entert über die Ringtreppe das Geviert und schürt noch einmal die ohnehin schon riesige Vorfreude des Publikums.


Laura: „Meine Damen und Herren! Unser folgendes Match ist der Main Event des heutigen Abends. Es findet nach normalen 1-on-1-Regeln statt und ist ein Loser Leaves League-Kampf...“


Im Hintergrund ertönen „Robert Breads“-Rufe. Die Halle steht größtenteils hinter dem ehemals verhassten Kanadier und feuert ihn schon vor seinem Erscheinen an. Nur vereinzelt finden sich Chants für seinen Gegner - Danny Rickson.


I'm not satisfied

But I'm done apologizing

No more compromise

And no more compromising


Spätestens das Ertönen dieses Entrancesongs läutet den Main Event unweigerlich ein. Nun ist es soweit – ein Kampf um nicht weniger als die Existenz in dieser Liga wird beginnen. Als erster Kontrahent marschiert Danny Rickson aus dem Vorhang und wird mit „You suck“-Rufen empfangen, die spätestens nach seiner Promo am heutigen Abend die Jubelbekundungen deutlich überwiegen.


Stolz betritt der Engländer die Rampe, blickt sich im Meer aus bunten Verkleidungen, Schildern und Blitzlichtern um. Er lächelt. Langsam, bedächtig, setzt er sich in Bewegung. An diesem Abend braucht er keine einstudieren Gesten, keine auffälligen Posen. Ganz einfach und ruhig läuft er in Richtung des Ringes, um den sich seine Welt dreht. Er schaut nicht nach links, nicht nach rechts. Nur geradeaus zum Geviert.


Laura: „Der erste Kontrahent. Mit einem Gewicht von 95 Kilogramm. Aus Newcastle, England...“


Er springt auf die Ringtreppe, geht eine Stufe nach oben. Mit einer schnellen Handbewegung entledigt er sich seines schwarzen Shirts und steht in Ringkleidung da. Sie ist einfach gehalten, besteht nur aus roten Trunks mit weißer Aufschrift „Rickson“ und gleichfarbigen Kneepads, Ellbogenschützern und schwarzen Ringstiefeln. Seine Haare sind fast abrasiert, ein akkurat geschnittener Dreitagebart steht ihm im Gesicht.


Laura: „Danny...“


Keiner ruft seinen Namen mit, nur Buhrufe begleiten die Stimme Lauras, als sie ihn ankündigt. Aber das braucht er auch nicht. Er vertraut sich selbst. Heute ist es endlich so weit – sein Tag ist gekommen.


Laura: „...Riiiiiiiiiicksoooooon!“


Der Engländer stellt sich in eine Ringecke, lehnt sich lässig an die Seile und blickt in Richtung der Rampe. Er summt die letzten Töne seiner Musik mit, dann atmet er tief los. Man möge seinen Gegner schicken – er ist bereit!


Fehlt also nur noch ein Mann. Und dieser Mann ist der Gegner von Danny Rickson, genauso wie sein Partner, sein Freund, sein Erzfeind, sein Rivale, sein Gleichgesinnter und wenn es nach den beiden Männern geht, die hier gleich aufeinander treffen werden: Einer der zwei besten Wrestler in der Geschichte der GFCW.


„Einer Gegen Alle“ von Samsas Traum kündigt die andere Hälfte des Main Events der größten Show des Jahres an. Bei Title Nights 2010 gewann er den World Title im Main Event, bei Title Nights 2011 beendete er die Show mit seinem Abgang, bei Title Nights 2012 besiegte er im Main Event Chris McFly Jr.... er weiß, was es heißt, diese Show zu beenden. Und er weiß, was es heißt, sie siegreich zu beenden.


Robert Breads tritt auf die Rampe und lässt seinen Blick durch die Zuschauer schweifen. Schwarze, lange Hose, Wrestling-Stiefel, Elbow Pads und eine wilde Entschlossenheit sind was er mit zum Ring bringt. Sein Blick ruht auf seinem Opponenten, sein Gang ist ruhig und zügig. Man merkt ihm an, dass er sich keinesfalls ablenken lassen will. Er muss fokussiert bleiben, wenn er Danny Rickson besiegen will. Ein Fehler, und ein Wrestler vom Kaliber des Engländers wird das Match sofort beenden können.


Der Ring wird geentert, die Stimmung kocht noch einmal hoch, ehe die Musik verstummt und Breads und Rickson allein lässt mit den Rufen der Fans. Sie stehen größtenteils auf der Seite von Robert Breads, aber auch der Mann aus Newcastle ist nicht völlig ohne Unterstützer in der Halle. Nichtsdestotrotz sind die Chants für „Canada's Own“ die Lauteren.


Sven: „Wir sind am Ende angelangt. Title Nights 2013... wir haben drei Titelmatches gesehen, wir haben brutale Matches gesehen, wir haben emotionale Matches gesehen, wir haben hochklassige Matches gesehen... aber dieses Match könnte alle diese Eigenschaften vereinen.“

Pete: „Das ist genau das Match, dass das Jahr beenden wird, der Höhepunkt – Breads vs Rickson II, der Bessere unter den Besten wird gesucht. Gibt es ein Match, das man hier lieber sehen würde?“

Sven: „Es ist auf jeden Fall ein Match, dass das Publikum berührt, wenn man sich die Reaktionen hier anhört. Aber was können wir hier erwarten?“

Pete: „Konter. Die Zwei kennen sich in- und auswendig. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Mann gewinnt, der sich etwas Neues überlegt.“


Die beiden Main Eventer dieser Show stehen sich in gegenüberliegenden Ringecken gegenüber, während Referee Phönix sich noch einmal vergewissert, dass beide Männer bereit sind. Das ist nicht sein erster PPV-Main Event, es wird nicht sein Letzter sein, und dennoch ist das auch für ihn hier etwas Besonderes. Er könnte Teil von Geschichte werden. Denn er wird dafür sorgen, dass einer dieser beiden Männer letztlich die Liga verlassen muss.


Die Glocke läutet. Es geht los. Robert Breads vs Danny Rickson, Teil 2, GFCW Title Nights 2013, Loser leaves League... It doesn't get any bigger than that.


Doch erst einmal stürmt keiner der Wrestler los, will auf seinen Gegner einprügeln, das Match sofort starten. Beide sind fokussiert und wissen, machen sie einen Fehler, sind überhastet, kann es sehr, sehr schnell vorbei sein. Und so treten sie langsam, ganz langsam aufeinander zu, bis sie in der Ringmitte stehen.


Dort bleiben sie einen knappen halben Meter voneinander stehen und liefern sich noch einen Staredown. Keiner blinzelt, keiner zuckt, sie starren sich nur an.


OOOOOOOOH!


Die Fans reagieren zum ersten Mal richtig, als Danny Rickson seinen Opponenten einfach ohrfeigt. Mit der flachen Hand schlägt er Robert Breads ins Gesicht, der kurz wankt, aber nicht fällt. Er fährt sich über die geschlagene Wange... und packt selbst eine Ohrfeige aus.


OOOOOOOOH!


Rickson reagiert ähnlich. Er ist klar getroffen, aber fällt nicht. Stattdessen schlägt er wieder zurück!



Boooooooo!



Breads ebenso.


Yeah!


Und so entbrennt ein Slap-Battle zwischen den beiden Männern. Immer mitten ins Gesicht, immer heftiger.


Boooooooo!


Yeah!


Boooooooo!


Yeah!


Boooooooo!


Yeah!


Yeah!


Yeah!


Breads kann seine Serie von Treffern landen, sodass Danny zum ersten Mal das Gleichgewicht zu verlieren scheint. Er wankt einen Schritt rückwärts, schüttelt den Kopf, muss sich eine Sekunde sammeln, und das reicht dem Kanadier.


Roundhouse Kick!


Der Tritt zum Kick wird wie gewohnt in Perfektion ausgeführt. Allerdings ist Rickson schnell, reißt den Kopf nach unten, und der Fuß verfehlt die Schläfe des Briten. „Canada's Own“ versucht sich selbst zu bremsen, nicht zu viel Schwung mitzunehmen, doch muss Rickson kurz den Rücken zudrehen. Und der packt zu.


MTS! Der Finisher von Rickson!


Der Mann aus Newcastle wirbelt seinen früheren Partner durch die Luft, um ihn blitzartig zu erledigen. Doch auch Breads kann kontern, es rutscht aus dem Hold mitten in der Luft heraus und landet auf seinen Füßen, direkt hinter Danny. Der wirbelt herum...


Canadian Cutter!


Nun ist es an Breads, seinen Trademark-Move zu versuchen, aber Rickson ist vorbereitet und schubst Breads nach vorne, als er die Aktion ansetzt. Der PCWA-Wrestler stolpert vorwärts, dreht sich jedoch sofort wieder zu Danny um.


Lariat!


Der Host der „Good Show“ fährt den Arm aus und will seinem Rivalen einfach gleich den Kopf vom Hals reißen. Breads ist aber vorbereitet, lässt sich fallen und reißt das oberste Ringseil mit nach unten. Rickson macht den Abgang aus dem Ring... aber fällt nicht auf den Hallenboden. Er kann auf dem Apron landen, sich abfangen und atmet kurz durch. Das reicht Breads jedoch schon, und er stürmt auf den auf dem Apron stehenden Rickson zu...


...der das Knie hochreißt. Breads holt schnappend Luft, als er rückwärts taumelt und tatsächlich auf dem Hosenboden landet, nachdem ihm das Knie in die Körpermitte gedonnert wird. So schnell er kann klettert Rickson danach von außen die Ringecke hoch, stellt sich auf das oberste Seil und timed das Ganze perfekt. In dem Moment, in dem er abspringt, ist Breads gerade wieder auf den Beinen.


Flying Crossbody!


Der frühere Präsident der Liga sieht das Unheil in Form seines Ex-Partners auf sich zufliegen... und springt selbst ab.


Dropkick vor die Brust! Breads fängt Rickson ab!


Nun ist es an Rickson, nach Luft zu schnappen, als er auf die Matte knallt und direkt neben Breads landet, der ebenfalls einen Moment durchatmet, während die Fans ihren beiden Main Eventern zum ersten Mal lautstark ihre Bewunderung deutlich machen.


Pete: „Wie gesagt... ein Konter nach dem Anderen. Dass die Beiden sich Lock-Up und Collar 'n Elbow-Tie oder „Catch as catch can“ sparen würden, war wohl zu erwarten. Hier geht es Vollgas nach vorne von Anfang an.“

Sven: „Die Frage ist: Wer kann das länger durchziehen, wer kann länger diesen Stil gehen... oder wird einer von Beiden bald etwas Anderes probieren?“


Breads ist nun derjenige, der zuerst wieder auf die Füße kommt, während Rickson sich ein bisschen langsamer wieder aufrichten kann. Der Kanadier packt seinen Gegner am Arm, zerrt ihn hoch und zeigt einen Irish-Whip in die Ringecke. Danny knallt mit dem Rücken gegen die Polster, und sofort springt Breads hinterher, knallt ihm den Forearm an den Kopf.


Rickson wankt getroffen nach vorn, und Breads packt direkt zu...


Exploder Suplex!


Doch auch das ist zu früh. Der Newcastler macht sich schwer, verlagert das Gewicht, und verhindert so den Move. Mehr noch, er kann Elbows zeigen, immer wieder gegen den Kopf, vier Mal, ehe Robert los lässt. Er tritt fluchend von seinem Gegner weg, doch Rickson fährt sofort das Bein aus, tritt Breads in den Magen, und der sackt zusammen. Rickson ist es nun, der den Kanadier am Arm packt, und seinerseits den Whip-In zeigt.


Breads mit dem Reversal! Tatsächlich gelingt ihm der Konter, und Danny muss ein zweites Mal in die Ringecke. Sofort springt „Canada's Own“ hinterher, fährt wieder den Forearm aus, und trifft erneut... dieses Mal aber nur die Polster. Rickson lässt sich nicht zweimal von der selben Aktion treffen, sondern taucht ab, sodass Breads ins Nichts springt. Sofort positioniert sich der Brite hinter Breads... und rollt ihn ein.


Eins...




Zwei...




Kick-Out des Kanadiers. Das erste Cover des Matches reicht noch nicht, der Überraschungseffekt ist nicht groß genug. Sofort springt Breads nach dieser Aktion wieder auf, doch Rickson steht schon längst wieder da und knallt ihm einen üblen Elbow Smash an den Schädel. Der Kanadier ist kurz angeknockt, und das gibt Rickson die Chance, seinen Gegner zu packen.


Belly To Belly Suplex!


Es geht nun tatsächlich ein größerer High Impact Move durch, und Rickson kann Breads auf die Matte hämmern. Doch der frühere Demon setzt nicht sofort den Pin an, weiß, dass das noch nicht reichen wird. Also klettert er durch die Seile wieder auf den Apron und erklimmt das Top Rope. Dort wartet er auf seinen Opponenten... der steht wieder... und Rickson fliegt erneut.


Missile Dropkick!


Der Mann aus Toronto bekommt die Füße von Rickson vor die Brust und kippt nach hinten, knallt auf die Matte. Dort bleibt er auch erst einmal liegen, während Rickson sich langsam wieder aufrichtet und auf seinen Gegner hinunter blickt. Ein Grinsen schleicht sich auf das Gesicht des Engländers, und er hebt die Arme in die Luft, was die Crowd wenig erfreut mit Buhrufen aufnimmt.


Pete: „Danny Rickson hat zum ersten Mal klar die Kontrolle übernommen, und das lässt er Breads auch spüren.“


Diese negativen Reaktionen stören Rickson kaum, er hat im Laufe seiner Karriere oftmals so etwas zu spüren bekommen. Rickson lehnt sich in der Ringecke demonstrativ gelangweilt in die Seile, während Breads langsam auf die Füße kommt. Der Kanadier schwankt, dreht sich dann zu Danny um...


Superkick von Rickson!


Breads duckt sich aber weg, der Tritt geht ins Leere. Beide Wrestler wirbeln danach sofort herum... und Robert packt die Clothesline aus. Er reißt Rickson mit sich, und beide machen den Abgang über das oberste Seil, landen auf dem Apron. Dort richten sich beide Wrestler wieder auf und balancieren auf dem schmalen Teil des Rings neben den Seilen, über dem Hallenboden.


Beide halten sich so gut es geht gerade, starren sich beide an... ehe Rickson seinem Gegenüber einfach ins Gesicht spuckt!


OOOOOOOOH!


Die Fans reagieren darauf entsprechend, und Breads ist kurz geblendet. Also packt Danny zu, packt seinen Gegner um die Hüften...


BELLY TO BELLY SUPLEX! AUF DEN HALLENBODEN!


Nein! Breads wehrt sich! Er knallt seinem Rivalen den Ellbogen mehrfach an den Kopf, bis dieser loslässt und das Gleichgewicht kurz verliert... doch er kann sich halten. Er taumelt rückwärts, aber bleibt auf dem Apron...


Superkick!


Der Brite bekommt den Kick direkt ans Kinn geballert, sodass Rickson auf dem Apron mehr oder minder in sich zusammen sackt, nach vorn kippt, in die Arme von Breads, der ihn nur zu gern auffängt...


EXPLODER SUPLEX! VOM APRON AUF DEN HALLENBODEN!


Holy Shit!


Holy Shit!


Holy Shit!


Sven: „Unfassbar! Hat er ihn damit umgebracht? Was für eine Aktion...“


Tatsächlich liegen nun beide Wrestler scheinbar völlig zerstört auf dem Hallenboden. Doch während Breads sich immerhin noch rührt, die Arme leicht anhebt und versucht sich aufzusetzen, liegt Rickson einfach nur da. Er regt sich nicht, ist scheinbar komplett fertig, ausgeknockt, zerstört – eine Aktion wie diese steckt man nicht so einfach weg. Viele Wrestler stecken sie überhaupt nicht weg, und die Tatsache, dass Breads es einfach in Kauf nimmt, Rickson mit dem Nacken voran auf den Hallenboden aus dieser Höhe zu werfen sagt einiges über das Verhältnis der Beiden aus. Es wird nur einen Sieger geben, und wenn es dafür Verletzte geben muss.


Referee Phönix spart sich das Auszählen von Rickson, sondern klettert lieber erst einmal aus dem Ring und guckt, ob der Engländer überhaupt in der Lage ist, weiter zu machen. Währenddessen richtet sich Breads langsam wieder auf, atmet durch und reibt sich den Rücken, auf den er dank des Moves selbst gefallen ist. Der Kanadier hat auch einen leicht glasigen Blick, aber wirkt um einiges fitter als sein scheintoter Gegner. Dann wankt Breads zu seinem Gegner, wankt zu Rickson herüber, um den Phönix sich noch immer kümmert... und schubst den Ringrichter zur Seite!


Pete: „Oh Gott, Breads zieht das durch. Er macht weiter.“


Ob Rickson nun eigentlich weiter machen kann oder nicht ist schwer zu sagen, aber „Canada's Own“ ist das egal. Er will nicht so gewinnen, er will Danny Rickson selbst fertig machen, selbst besiegen, und nicht durch Referee Stop gewinnen.


Der Brite wird am Schädel gepackt und in den Ring geworfen, regt sich nicht, wird einfach nur hinein gerollt und bleibt auf der Matte liegen. Phönix wirkt besorgt, steigt aber hinterher. Dieser Main Event bei Title Nights 2013 muss ein richtiges Ende haben. Breads klettert von außen auf den Apron, auf die Seile in der Ringecke und blickt auf seinen Gegner herab. Robert lächelt, als er abspringt.


Top Rope Double Foot Stomp!


Eine der Trademark-Aktionen von Robert Breads trifft den auf der Matte liegenden, immer noch quasi-leblosen Danny Rickson, in scheinbar perfekter Ausführung. Die Beine drücken auf den Brustkorb seines Gegners und er landet präzise. Rickson zuckt einmal, bleibt dann wieder einfach liegen und wird gepinnt...


Eins...




Zwei...





Kick-Out!


Sven: „Was zur Hölle?“


Der Gesichtsausdruck von Robert Breads spricht Bände. Der Mund weit aufgerissen, die Augen ebenso, die Nasenlöcher geweitet. Langsam schüttelt er den Kopf, zeigt Referee Phönix drei Finger... das war doch drei! Nein, war es nicht. Breads schüttelt sich noch einmal... und pinnt Rickson ungläubig noch einmal.


Eins...




Zwei...




Kick-Out!


Wieder nicht. Wieder befreit sich Rickson. Breads schlägt wütend mit den Fäusten auf die Matte, ehe er sich aufsetzt und durch die Haare fährt. Mit den Schneidezähnen beißt er sich auf die Unterlippe, steht dann auf und blickt auf seinen Gegner, der sich noch immer kaum regt. Breads starrt Danny an, und dann macht er den Mund auf: „Komm hoch, du Versager. Steh auf!“


Und tatsächlich richtet sich Danny Rickson nun langsam wieder auf, kommt auf die Knie, atmet durch. Sein Blick wirkt völlig desorientiert, während er sich hoch kämpft. Schwerfällig setzt er die Fußsohlen auf den Mattenboden, wuchtet sich hoch, ächzt, stöhnt...


Big Boot von Breads!


„Canada's Own“ tritt seinem früheren Freund einfach stumpf ins Gesicht, fällt ihn, bringt ihn wieder zu Boden. Klar, das tut weh, klar, das bereitet ihm Schmerzen, aber es geht vor allem um die Demütigung. Breads hat ihn sich hoch kämpfen lassen, nach diesem Killer-Move vom Apron, nach dem Double Foot Stomp, hat ihm Hoffnung geben wollen, nur um sie jetzt wieder zu begraben. Genüsslich schreitet Breads über den gefallenen Körper von Rickson, lehnt sich nun satirisch, parodistisch in die Seile, wie es Rickson vorhin getan hat.


„Gib auf! Bleib liegen!“, ruft Breads seinem Gegner und Feind zu, dem Mann, der zwischen ihm und seinem Verbleib in der Liga steht. Aber nicht nur darum geht es hier. Die Egos der beiden Wrestler im Ring sind viel zu groß, um „einfach nur“ gewinnen zu wollen. Es geht um Dominanz, wer der Bessere ist... und wer in der Liga bleiben darf.


Der Mann aus Newcastle kämpft sich wieder hoch. Wieder, mit aller Macht, fightet Rickson weiter. Er kann nicht aufgeben, es geht für ihn um alles, und so schiebt er seinen Körper hoch, blickt Breads an, hasserfüllt, reißt die Hände hoch...


Big Boot!


Wieder knallt Breads seinem Opponenten den Fuß ins Gesicht, wieder geht Rickson zu Boden. „Schluss jetzt!“, ruft „Canada's Own“, und dann packt er seinen Gegner am Schädel und reißt ihn auf die Beine. Er hakt die Arme ein...


RB DRIVER!


Back Body Drop!


Es ist noch früh im Match für einen Finisher, aber das hätte reichen müssen, nach dieser Aktion von Breads vom Apron... doch Rickson wehrt sich. Er wirft Breads über seinen Rücken nach hinten, und der Kanadier knallt, überrascht von der Tatsache, dass Rickson sich noch wehrt, auf die Matte. Danny prustet und hustet, während Robert sich auf die Beine kämpft, sich umdreht...


SUPERKICK VON RICKSON!


Breads fällt um, Rickson auf ihn... ist das das Ende von Robert Breads?


Eins...




Zwei...




Kick-Out!


Ro-Bert Breads!


Ro-Bert Breads!


Ro-Bert Breads!


Die Fans sind auf der Seite das Kanadiers, und nun, wo Rickson scheinbar ein Comeback hinlegen kann, wollen sie ihn gleich noch einmal pushen. Die zwei Kontrahenten liegen auf der Matte und richten sich nun langsam wieder auf. Breads ist trotz des gerade eingesteckten Moves sogar noch etwas schneller, Rickson ist immer noch mitgenommen. Und so steht der PCWA-Wrestler einen Moment früher wieder, und als Danny wieder steht, gibt es die Revance für eine Aktion früher im Match.


Breads spuckt Rickson ins Gesicht!


Der Kanadier grinst seinen kurz geblendeten Gegner an, zeigt den Mittelfinger, ehe er...


LARIAT VON RICKSON!


Der Engländer reißt seinem früheren Freund beinahe den Kopf ab, der mit einer unglaublichen Wucht zu Boden gerissen wird, und Rickson kniet neben ihm, schnauft, atmet durch und blickt auf seinen Gegner neben ihm. Breads stöhnt auf, während Rickson die Zähne bleckt. Dann steht er auf, noch immer leicht schwankend, doch er steht wieder. Und er zieht Breads mit sich, zieht ihn am Schädel auf die Füße und packt ihn um die Hüften...


...und was immer er vorhatte, Breads wehrt sich mit Ellbogenschlägen. Schließlich löst Rickson den Griff wieder, und Breads kann ihn wegschubsen...


Roundhouse Kick!


Rickson duckt sich! „Canada's Own“ wirbelt herum, dreht sich zu seinem Gegner...


Roundhouse Kick von Rickson!


Der Engländer verabreicht seinem Gegner etwas von seiner eigenen Medizin... jedoch reißt Breads die Arme hoch, fängt das Bein ab.... und Rickson springt ab, reißt das andere Bein hoch, knallt es an Breads' Kopf!


Step-Up Enzuigiri!


Der Kanadier geht auf die Knie, während Rickson aufspringt, so schnell er kann, sich vor Breads stellt und seinem knienden Gegner einen satten, üblen Kick an die Schläfe verpasst. Der Mann aus Toronto sinkt auf die Matte, bleibt dort liegen, rührt sich nicht mehr und Rickson versucht, seine Karriere in der GFCW zu beenden...


Eins...




Zwei...




Kick-Out!


Pete: „Konter nach Konter nach Konter. Diese beiden kennen sich in- und auswendig.“

Sven: „Und Rickson adaptiert hier den Stil von Breads, wenn man so will. Er verpasst ihm Kicks – Superkicks, Roundhouse Kicks, einen Enzuigiri... er schlägt seinen früheren Partner mit seinen eigenen Waffen. Die Beiden demütigen sich auf subtile Art und Weise immer und immer wieder gegenseitig.“


Rickson spuckt aus und setzt sich auf, flucht einmal kurz und richtet sich dann auf. Er hat wieder die Kontrolle, hat es geschafft, eine der übelsten Aktionen, die er je einstecken musste, zu verdauen, und kann weiter machen, gibt sich nicht geschlagen, hat das Match gedreht.


Als er wieder auf den Füßen ist betrachtet er Breads misstrauisch, dann wartet er einen Moment, bis der frühere Präsident sich hechelnd wieder aufrichtet. Rickson packt ihn am Schädel, mit beiden Händen, drückt sein Gesicht zusammen und blickt ihm direkt in die Augen. „Das war's“, ruft er ihm entgegen, und hebt ihn aus.


German Suplex!


Der Brite hämmert Breads auf den Nacken, geht aber nicht in die Brücke, will ihn wohl noch nicht pinnen. Stattdessen blickt er seinen Gegner kurz an, kickt ihm dann wie beiläufig kurz gegen den Kopf, ehe er die Seile nach oben klettert. Er will es wirklich beenden, will Schluss machen mit diesem Match und mit Robert Breads. Und so steht er auf dem Top Rope, blickt herab auf seinen Gegner und...


ENGLAND SPLASH!


Die Aktion, mit der Rickson seine Matches ansonsten so oft gewinnt, trifft. Breads kann nicht ausweichen, kassiert den Finisher, schafft es nicht, sich zur Seite zu rollen...


...aber er reißt die Knie hoch!


Rickson knallt auf die Knie, schreit auf, und wird von Breads sogleich umgedreht!


Small Package! Ist es das Ende?


Eins...




Zwei...





Dreeee...eeeein!


Es reicht nicht! Rickson dreht einfach weiter durch!


Eins...





Zwei...





Kick-Out!


Breads reißt die Schulter hoch... doch Rickson rollt mit einer ungemeinen Athletik auf die Füße durch, schafft es sich hinzustellen ohne Breads los zu lassen... packt seine Beine... dreht ihn um...


SHARPSHOOTER VON RICKSON!


Breads hängt im Submission Move fest! Der Kanadier schreit auf, als der Engländer eine seiner bekannteren Aktionen bei ihm ansetzt, eine Aktion, die durchaus zum Sieg reichen kann. Während er nun gegen den Schmerz ankämpft, der ihm durch die Aktion versetzt wird, die einer seiner Landsmänner popularisierte, will Breads sich voran arbeiten, in Richtung der Seile. Doch Danny Rickson hat etwas dagegen. Er zieht den Hold so schwer durch, wie er es in seinem Zustand nur kann.


Doch der Wrestler aus Ontario kämpft. Seine Schreie tönen laut durch die Halle, aber er kämpft, krabbelt über die Matte, krabbelt in Richtung des untersten Ringseils, doch Rickson kämpft genauso wie Breads, will den Sieg hier einfahren, will seinen Verbleib in der Liga garantieren.


Please don't tap!


Please don't tap!


Please don't tap!


Die Fans wollen nicht, dass es hier und so endet, dass Breads aufgibt. Doch es sieht momentan so aus. Er kämpft sich immer näher an die Seile heran, ja, aber es reicht noch nicht, es fehlen noch Zentimeter... und Robert hebt die Hand... lässt sie fallen!


Aber nicht auf die Matte, nein, er zuckt nur, er denkt darüber nach, aber er gibt nicht auf. Er zerrt sich weiter durch den Ring...


...und kommt in die Seile! Breads kommt in die Seile!


Erleichtert jubeln die Fans, während der Ringrichter Danny Rickson anzählt. Bei vier lässt er schließlich los und fällt auf die Knie, selbst ausgepowert. Er hat alle Kraft in diesen Hold gelegt, und es hat nicht funktioniert. Kurz atmet er schwer durch, dann richtet er sich wieder auf, wartet auf Breads, der sich an den Seilen hochziehen muss, der allein kaum noch hochkommt. Schließlich steht er wieder, dreht sich um und starrt Danny Rickson direkt in die Augen.


Einen Moment lang kreuzen sich die Blicke der Beiden. Gekennzeichnet von Hass, Wut, Abneigung und... Angst. Angst, der schwächere Wrestler zu sein. Angst, zu verlieren. Angst, aus der Liga zu verlieren. Angst, dass man nicht der Beste aller Zeiten ist. Und da ist noch etwas. Entschlossenheit. Und ein widerliches Lächeln bei Danny Rickson.


MTS!


Der Finisher von Danny Rickson wird noch einmal angesetzt... und diesmal weicht Breads nicht nur aus, sondern kontert!


Inside Cradle!


Eins...






Zwei...






Kick-Out!


Beide Männer springen auseinander und dann auf, stehen sich gegenüber, und es geht wieder los. Ohne Absprache, beide wissen einfach blind, was der Andere tun wird, sie kennen sich so gut, und legen los – das Slap Battle vom Anfang des Matches entbrennt erneut!


Yeah!


Boooooooo!


Yeah!


Boooooooo!


Yeah!


Boooooooo!


Boooooooo!


Boooooooo!


Rickson ist es diesmal, der das bessere Ende auf seiner Seite hat, und mit einer Kombination aus Slaps zuschlägt. Breads sinkt in sich zusammen, und spielerisch und arrogant schubst der Newcastler Robert ein Stück rückwärts...


BICYCLE KICK!


Mit einem Mal reißt Breads die Beine hoch, ballert Danny Rickson den Bicycle Kick ins Gesicht. Der Engländer fällt um, und Breads dann auf ihn, will Rickson aus der GFCW werfen und sich selbst retten...


Eins...







Zwei...





KICK-OUT! RICKSON KRIEGT DIE SCHULTER HOCH!


Pete: „Unfassbar!“

Sven: „Danny Rickson ist doch der Teufel... wie macht der das?“


Das fragt Breads sich wohl auch. Doch „Canada's Own“ hat die Schnauze voll, und so steht er sogleich wieder auf, reißt Rickson mit sich und schleift ihn in die Ringecke. Jetzt ist endgültig Schluss mit arroganten Spielchen, mit Seitenhieben, mit Demütigungen, nur um der Demütigung Willen. Es ist eine Grenze überschritten worden. Es geht nur noch ums blanke Überleben. Und Breads sieht ein: Wenn er dieses Match gewinnen will, muss er Danny Rickson komplett und ohne Ausnahme völlig zerstören.


Rickson wird mit dem Rücken an die Polster in der Ringecke gelehnt, und hängt dort wie ein nasser Sack. Und jetzt reißt Breads das rechte Bein hoch und tut, was er am Besten kann: Er tritt zu. Immer und immer wieder.


Kick an die Brust!


Kick an die Brust!


Kick an die Brust!


Kick an die Brust!


Kick an die Brust!


Breads ballert seinem früheren Partner sämtliche Luft aus den Lungen, bis er schließlich aufhört und ihn in Ruhe lässt – was nur dazu führt, dass er atemlos zusammen sackt und auf den Hintern fällt. „Canada's Own“ schreit seine Wut heraus, die Fans gehen mit, und er schneidet sich symbolisch die Kehle durch als er Danny am Kopf packt und zu sich heran zieht.


Doch Rickson schubst ihn weg!


Breads wankt rückwärts... und trifft beinahe den Ringrichter, kann ihm noch so gerade ausweichen. Bloß keinen Ref Bump in diesem Match, nicht jetzt. Doch das gibt Rickson Zeit.


BICYCLE KICK!


Rickson knallt Breads seinen eigenen Move um die Ohren... doch der Kanadier duckt sich weg. Der Engländer verfehlt, und reißt panisch den Kopf herum.


CANADIAN CUTTER!


Der Kanadier packt seinen Gegner um den Hals, reißt ihn zu Boden und verpasst ihm seinen Move, DEN Move von Robert Breads. Rickson knallt auf die Matte, letztlich doch noch geschlagen, und wird von dem Mann aus der Liga geworfen, der einmal sein bester Freund war...


Eins...





Zwei...





Drei!



...


Pete: „WAS?!“

Sven: „Das ist... Es ist NOCH NIE jemand aus diesem Move ausgekickt!“


Und doch, nun ist es soweit. Wie automatisch haben die Fans bis drei gezählt, ohne zu zögern. In vier Jahren, in über vier Jahren GFCW-Karriere, hat der Canadian Cutter ausnahmslos jeden Gegner besiegt. Aber jetzt befreit sich Danny Rickson aus dem Cover und sorgt für eine Sekunde atemloses Schweigen – bis die Fans wieder laut werden.


This is awesome!


This is awesome!


This is awesome!


Breads liegt einfach nur in der Mitte des Rings, irgendwie neben Danny Rickson, und kann nicht glauben, was dieser Mann da gerade getan hat. J.T.K., Claude Booker... ihre Karrieren wurden so beendet. So gut wie jeder Wrestler ist vor diesem Move in die Knie gegangen, aber Danny Rickson tut das nicht. Er kickt aus. Und macht Breads damit mehr Angst vor der Niederlage als mit jedem Wort, das er aussprechen könnte.


Langsam, ganz langsam, richtet Breads sich auf. Noch immer hat er den Unglauben im Gesicht, kann nicht fassen, was hier gerade passiert ist. Doch er muss weiter machen. Er darf nicht verlieren, kann nicht verlieren. Seine Zukunft steht auf dem Spiel. Seine GFCW-Karriere steht auf dem Spiel. Er muss weiter machen.


Und so überlegt er kurz, aber es gibt nur noch eines, was zu tun ist: Er muss weiter machen. Rickson wird am Kopf gepackt und hochgezogen. Der Kanadier hakt die Arme seines Gegners ein, will noch einmal versuchen, das Ganze zu beenden. Er wuchtet Rickson hoch...


RB DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!


Doch Rickson verlagert das Gewicht, kann sich auf den Füßen halten... den Rücken durchdrücken... Breads umher schleudern...


...und knallt ihn per MTS auf die Matte!


Sven: „Das muss es sein!“

Pete: „Das ist das Ende!“


Und Rickson hakt das Bein ein um der Laufbahn von Robert Breads in der GFCW ein Ende zu bereiten...


Eins...





Zwei...






BEFREIUNG!


Einen Moment lang sieht Danny Rickson so aus, als hätte er soeben einen Geist gesehen. Dann verwandelt sein Gesicht sich in eine wütende Fratze.


Dann muss ich dich eben umbringen!“


Rickson setzt sofort nach, zieht Breads mit sich auf die Füße. Der kann sich gar nicht selbst auf den Beinen halten, taumelt auf der Stelle...


SUPERKICK! BREADS BEKOMMT DEN FUSS INS GESICHT!


„Canada's Own“ fällt, und fällt mehr oder minder in seinen Gegner hinein, der ihn auch sogleich packt.


German Suplex!


Erneut landet der Mann aus Ontario auf dem Nacken, und erneut pinnt Danny Rickson ihn danach nicht. Stattdessen lässt er ihn in der Ringmitte liegen und geht zu den Seilen, steigt diese nach oben, steht schließlich auf den Seilen in der Ringecke und saugt die Furcht vor dem Ende ein, die die Zuschauer versprühen. Er genießt sie. Und dann gibt er ihnen einen Grund, noch viel mehr Angst zu haben.


ENGLAND SPLASH!


Nach dieser Salve an Aktionen lässt Rickson nun das „grande finale“ folgen. Die einzige Aktion, die er in ihrem ersten Aufeinandertreffen damals nicht zeigen konnte, der England Splash. Ein fast schon poetisches Ende für die Karriere von Robert Breads.


Eins...





Zwei...






Drei!



NEIN! KICK-OUT!


This is awesome!


This is awesome!


This is awesome!


Pete: „Dieses Match sprengt Grenzen, das ist doch nicht zu glauben!“

Sven: „Der unbedingte Wille, in der Liga zu bleiben, der unbedingte Wille, der Beste aller Zeiten sein zu wollen... diese beiden Männer definierten ihre gesamte Karriere durch das Sprengen von Grenzen. Sie haben die Grenzen neu definiert. Und hier, in ihrem letzten Duell, sprengen sie auch die allerletzte Grenze.“


Danny Rickson hat nun den gleichen Ausdruck im Gesicht wie Robert Breads, als er sich aus dem Canadian Cutter befreite. Er hat Angst. Angst, dass er Breads nicht besiegen kann, dass er nicht der Bessere ist. Beide Männer haben Angst. Und die Angst treibt sie immer weiter.


Der Brite starrt einige Momente lang ins Nichts, ehe er sich aufrichtet und in die Seile lehnt, den Kopf schüttelt, sich die Haare rauft... was nun? Rickson entscheidet sich für ein gepflegtes „Dann eben noch einmal“. Und so geht er zu den Seilen. Er klettert wieder, er will wieder springen. Er will das so lange tun, bis Breads zerbricht.


Da rutscht er weg!


Breads ist mit einem Hechtsprung zu den Seilen gelangt, hat an ihnen wackeln können. So hat Rickson das Gleichgewicht verloren, ist zusammen gesackt, sinkt mit einem schmerzempfindlichen Körperteil auf die Seile und bleibt dort sitzen. Breads hechelt und atmet schwer, doch wuchtet sich nach oben. Er weiß, er muss nun diese Chance nutzen, er muss das Match nun beenden. Ob er noch genug Kraft für eine weitere Offensive aufbringen kann ist äußerst zweifelhaft.


Und so geht er zu Rickson herüber. Er geht zu ihm, und klettert auf die Seile. Der Engländer versucht gerade, sich wieder aufzurichten, als Breads sich zu ihm auf das oberste Seil gesellt. Und da packt Breads einen Schlag aus, schlägt Rickson gegen den Kopf.


Das hier ist deine Schuld!“


Noch ein Schlag.


Ich wollte das nicht!“


Noch ein Schlag.


Das ist dein Ende!“


Und mit diesen Worten packt Breads seinen halb ausgeknockten Gegner um den Hals und stürzt sich mit ihm in die Tiefe. Er zeigt die Aktion, mit der er Rickson auch beim ersten Mal besiegt hat. Es scheint für einen Moment so, als wären wir wieder im März 2011, im Main Event der 10th Anniversary Show, dem größten Match aller Zeiten. Nun... nach diesem Match hier dürfte dieser Status wohl vergangen sein. Doch nun ist auch dieses Match dem Ende geweiht.


CANADIAN CUTTER VOM TOP ROPE!


Zwei Körper krachen auf die Matte. Robert Breads verpasst seinem besten Freund seinen gefährlichsten Move. Als die Beiden auf den Ringboden knallen, springt Danny Ricksons Körper noch einmal kurz nach oben. Ein letztes Aufbäumen vor dem Ende einer großen Karriere.


Eins...





Zwei...





Drei!


Einen Moment lang scheint die Zeit still zu stehen. Das hier ist ein Moment für die Ewigkeit, das ist allen Leuten in der Halle klar. Den Fans, Pete, Sven, Phönix, Robert Breads und natürlich auch Danny Rickson.


Immerhin ist es Rickson, der diesen Moment kreiert, als er die Schulter im letzten Moment noch einmal hochreißt.


Pete: „Das ist doch unmenschlich!“

Sven: „Das ist der Main Event von Title Nights, Pete. Wenn nicht hier und heute, wann dann? Wenn nicht diese beiden Männer, wer dann?“


Die Reaktion von Robert Breads ist dieses Mal nicht optisch zu beschreiben, da er sein Gesicht in die Ringmatte gedrückt hat. Aber seine Reaktion wäre wohl ohnehin auch nicht mit Worten zu beschreiben. Was soll man denn noch machen? Wie will man denn Danny Rickson noch besiegen?


Wer von den Beiden will überhaupt irgendwen besiegen?


Spätestens nach diesem Match sollte jedem klar sein, dass es so oder so ein großer Verlust wird, wenn einer dieser beiden Männer aus der Liga fliegt. Doch einer muss gehen. Und einer wird gehen.


Langsam, beinahe in Zeitlupe, richten sich beide Männer auf. Ja, Rickson hat die letzte Aktion einstecken müssen... aber auch Breads hat sich selbst auf die Matte geknallt. Und absolut fertig mit der Welt sind sowohl Robert als auch Daniel. Würde Phönix standesgemäß zählen, während die Beiden nicht stehen, würde dieses Match wohl auch nun im Draw enden – aber darauf pfeift der Ringrichter nun. Das ist kein Ende für so ein Match. Man braucht einen Sieger. Es muss einen Sieger geben.


Schließlich ist es so weit. Breads steht in der einen Ringecke, Rickson in der Anderen. Direkt gegenüber voneinander. Die beiden Freunde, die beiden Partner blicken sich an, starren sich an, Angst und Wut in den Augen. Es kann nur Einen geben. Und dann rennen sie los.


In der Mitte des Ringes kollidieren sie, treffen aufeinander, knallen sich jeweils Big Boots ins Gesicht. Doch keiner von beiden fällt, beide ignorieren diese Aktion scheinbar einfach. Sie taumeln jeweils einen Schritt zurück... und treten dann noch einmal zu. Wieder simultane Big Boots, wieder mitten ins Gesicht, und wieder ist es ihnen egal. Gut möglich, dass hierbei Nasen brechen, fast sicher, dass es blaue Augen geben wird. Doch das ist ein kleines Opfer verglichen mit dem Abgang aus der GFCW.


So wanken beide wieder auseinander, stehen wieder einen guten Meter auseinander, voneinander entfernt... und dann ist Breads da.


BICYCLE KICK!


Vielleicht eine Verzweiflungstat, vielleicht die letzte Option, vielleicht ein Masterplan. Das ist es, was Breads nun versucht.


Es reicht aber nicht. Danny Rickson weicht aus, duckt sich weg und packt hinter dem Rücken von Breads zu. „Canada's Own“ ist nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Er muss es einfach passieren lassen. Entschlossenheit hin oder her, es gibt Grenzen. Denn eine letzte Grenze kann auch Robert Breads nicht sprengen – die des menschlichen Körpers.


MTS!


Danny Rickson zeigt „seinen“ Move gegen Robert Breads, ein zweites Mal in diesem Match, wirft ihn so auf die Matte und versucht ein weiteres... ein letztes Mal, die GFCW-Karriere seines Gegners zu beenden.


Eins...




Zwei...





Drei!




Die Ringglocke klingt im ersten Augenblick so unwirklich. Als wäre sie nicht real. Rickson kann es nicht fassen. Er hat gewonnen, sein Traum ist wahr geworden. Am Ende eines jahrelangen Machtkampfes ist er es, der gewinnt! Endlich.


ROBERT BREADS!“


ROBERT BREADS!“


ROBERT BREADS!“


Die Fans können rufen wie sie wollen – Breads ist Geschichte. Dank ihm! Der Tumor wurde entfernt. Mühevoll, gezeichnet vom Kampf, steht Rickson auf. Der Ringrichter probiert ihn zu stützen, doch der Engländer kippt in die Seile, kann sich nur mit einem Griff in selbige auf den Beinen halten. Doch er lächelt. Lacht.


Pete: „Unfassbar. Sven! Wir haben das Ende von Robert Breads gesehen.“


Er macht langsame Schritte in Richtung des Ringes, doch im Augenblick fühlt er sich, als würde er in einen Thronsaal marschieren. Die Liga ist endlich sein. Mit der Hand fährt sich Rickson über den fast kahlen Schädel, dann reißt er beide Arme in die Höhe und gestikuliert dem Ringrichter, dass er seine Hand zum Zeichen des Sieges heben soll.


Sven: „Danny Rickson hat seinen Fluch geschlagen. Der ewige Zweite hat das Gesicht der GFCW aus der Liga gekegelt.“


Breit grinsend humpelt der Mann aus Newcastle auf die Seile zu, steigt auf eine der Ecken und ballt die Faust. Die Siegerfaust. Er dreht seinen Hals und blickt auf Breads, der noch immer nicht auf den Beinen ist. Ein weiteres Mal hebt Rickson die Arme, dann springt er vom Pfosten und stürmt auf die andere Ecke zu, wiederholt die Geste.


Pete: „Das ist sein Abend heute! Und noch viele können nun folgen.“


Rickson klettert wieder auf den Boden und rollt sich von dort aus dem Ring. Jubelnd brüllt er dem Publikum etwas entgegen, das heute nicht an ihn geglaubt hat. Dann marschiert er voller Stolz die Rampe hinunter und bleibt am Ende selbiger noch einmal stehen. Er dreht sich in Richtung des Ringes um und schreit seine Freude in die Halle.


Eine Ära ist beendet. Die Zeit des ewigen Zweiten ist angebrochen.


Nach einer weiteren Drehung verschwindet Rickson hinter dem Vorhang. Der Blick fällt nun auf Breads...


Der Kanadier hat sich aufgesetzt. Er kann immer noch nicht so recht glauben, was hier jetzt passiert ist, kann immer noch nicht so Recht glauben, dass es vorbei ist. Aber das ist es. Danny Rickson hat dafür gesorgt, dass es vorbei ist. Endgültig.


Langsam, ganz langsam, kämpft sich Robert noch einmal auf die Beine. Wenn er schon nur noch ein einziges Mal hier sein wird, will er in Würde gehen. Er will stehend gehen, aufrecht, so, wie man ihn kennen gelernt hat. Und so beißt er die Zähne zusammen und steht schließlich in der Ringmitte.


Thank you, Robert!


Thank you, Robert!


Thank you, Robert!


Der Kanadier blickt sich um. Die Zuschauer in der Halle stehen, sie applaudieren, sie rufen seinen Namen, sie bedanken sich. Und tatsächlich ist Breads gerührt. Das hat man so auch noch nicht gesehen. Er beißt sich auf die Unterlippe, nickt dann noch einmal und hebt die Arme. Es ist sein letzter Auftritt, sein letztes Mal im Spotlight. Er will gehen, wie man ihn kennt – mit dem Arm in der Luft, im Zentrum der Aufmerksamkeit.


Mit diesem Bild endet nicht nur GFCW Title Nights 2013 nach einem der größten und besten Matches der Ligen-Geschichte, sondern auch die GFCW-Laufbahn von Robert Breads. Das Jahr 2014 steht vor der Tür und lässt den Kanadier zurück.


Thank you, Robert!




Pete: Mit diesen bewegenden Bildern geht so langsam das größte Ereignis der GFCW zuende. Danke, Robert für die schöne Zeit bei uns in der GFCW. Alles Gute für deine Zukunft und wir sehen uns bei den beiden Best of-Shows wieder. Ciao, euer Pete.

Sven: Danke Robert für die coole Zeit. Wir sehen uns demnächst hier auf diesem Kanal wieder. Bis dann. Ciao, euer Sven.


© 2001-2013 GFCW – German Fantasy Championship Wrestling


Danke an alle Schreiber!!!