Pete: „Es
ist soweit. Der Moment, auf den wir alle gewartet haben.“
Sven:
„Nun heißt es sich zurücklehnen und die Show
genießen. Danny Rickson gegen Robert Breads. Das heißt,
nicht weniger als zwei der größten Legenden, die
diese Liga hervorgebracht hat, werden aufeinandertreffen.
Getrieben durch die Furcht des Jobverlustes müssen sie
sich zu einer außergewöhnlichen Leistung
durchringen. Ich glaube, dies könnte das werden, was man
einen modernen Klassiker nennt!“
Ringsprecherin Laura, zum
Anlass des Abends in ein elegantes Kleid gekleidet, entert
über die Ringtreppe das Geviert und schürt noch
einmal die ohnehin schon riesige Vorfreude des Publikums.
Laura:
„Meine Damen und Herren! Unser folgendes Match ist der
Main Event des heutigen Abends. Es findet nach normalen
1-on-1-Regeln statt und ist ein Loser Leaves League-Kampf...“
Im Hintergrund ertönen
„Robert Breads“-Rufe. Die Halle steht
größtenteils hinter dem ehemals verhassten
Kanadier und feuert ihn schon vor seinem Erscheinen an. Nur
vereinzelt finden sich Chants für seinen Gegner - Danny
Rickson.
I'm
not satisfied
But
I'm done apologizing
No
more compromise
And
no more compromising
Spätestens
das Ertönen dieses Entrancesongs läutet den Main
Event unweigerlich ein. Nun ist es soweit – ein Kampf
um nicht weniger als die Existenz in dieser Liga wird
beginnen. Als erster Kontrahent marschiert Danny Rickson aus
dem Vorhang und wird mit „You suck“-Rufen
empfangen, die spätestens nach seiner Promo am heutigen
Abend die Jubelbekundungen deutlich überwiegen.
Stolz
betritt der Engländer die Rampe, blickt sich im Meer aus
bunten Verkleidungen, Schildern und Blitzlichtern um. Er
lächelt. Langsam, bedächtig, setzt er sich in
Bewegung. An diesem Abend braucht er keine einstudieren
Gesten, keine auffälligen Posen. Ganz einfach und ruhig
läuft er in Richtung des Ringes, um den sich seine Welt
dreht. Er schaut nicht nach links, nicht nach rechts. Nur
geradeaus zum Geviert.
Laura:
„Der erste Kontrahent. Mit einem Gewicht von 95
Kilogramm. Aus Newcastle, England...“
Er springt
auf die Ringtreppe, geht eine Stufe nach oben. Mit einer
schnellen Handbewegung entledigt er sich seines schwarzen
Shirts und steht in Ringkleidung da. Sie ist einfach
gehalten, besteht nur aus roten Trunks mit weißer
Aufschrift „Rickson“ und gleichfarbigen Kneepads,
Ellbogenschützern und schwarzen Ringstiefeln. Seine
Haare sind fast abrasiert, ein akkurat geschnittener
Dreitagebart steht ihm im Gesicht.
Laura:
„Danny...“
Keiner ruft
seinen Namen mit, nur Buhrufe begleiten die Stimme Lauras,
als sie ihn ankündigt. Aber das braucht er auch nicht.
Er vertraut sich selbst. Heute ist es endlich so weit –
sein Tag ist gekommen.
Laura:
„...Riiiiiiiiiicksoooooon!“
Der
Engländer stellt sich in eine Ringecke, lehnt sich
lässig an die Seile und blickt in Richtung der Rampe. Er
summt die letzten Töne seiner Musik mit, dann atmet er
tief los. Man möge seinen Gegner schicken – er ist
bereit!
Fehlt also nur noch ein Mann.
Und dieser Mann ist der Gegner von Danny Rickson, genauso wie
sein Partner, sein Freund, sein Erzfeind, sein Rivale, sein
Gleichgesinnter und wenn es nach den beiden Männern
geht, die hier gleich aufeinander treffen werden: Einer der
zwei besten Wrestler in der Geschichte der GFCW.
„Einer Gegen Alle“
von Samsas Traum kündigt die andere Hälfte des Main
Events der größten Show des Jahres an. Bei Title
Nights 2010 gewann er den World Title im Main Event, bei
Title Nights 2011 beendete er die Show mit seinem Abgang, bei
Title Nights 2012 besiegte er im Main Event Chris McFly
Jr.... er weiß, was es heißt, diese Show zu
beenden. Und er weiß, was es heißt, sie siegreich
zu beenden.
Robert Breads tritt auf die
Rampe und lässt seinen Blick durch die Zuschauer
schweifen. Schwarze, lange Hose, Wrestling-Stiefel, Elbow
Pads und eine wilde Entschlossenheit sind was er mit zum Ring
bringt. Sein Blick ruht auf seinem Opponenten, sein Gang ist
ruhig und zügig. Man merkt ihm an, dass er sich
keinesfalls ablenken lassen will. Er muss fokussiert bleiben,
wenn er Danny Rickson besiegen will. Ein Fehler, und ein
Wrestler vom Kaliber des Engländers wird das Match
sofort beenden können.
Der Ring wird geentert, die
Stimmung kocht noch einmal hoch, ehe die Musik verstummt und
Breads und Rickson allein lässt mit den Rufen der Fans.
Sie stehen größtenteils auf der Seite von Robert
Breads, aber auch der Mann aus Newcastle ist nicht völlig
ohne Unterstützer in der Halle. Nichtsdestotrotz sind
die Chants für „Canada's Own“ die Lauteren.
Sven:
„Wir sind am Ende angelangt. Title Nights 2013... wir
haben drei Titelmatches gesehen, wir haben brutale Matches
gesehen, wir haben emotionale Matches gesehen, wir haben
hochklassige Matches gesehen... aber dieses Match könnte
alle diese Eigenschaften vereinen.“
Pete:
„Das ist genau das Match, dass das Jahr beenden wird,
der Höhepunkt – Breads vs Rickson II, der Bessere
unter den Besten wird gesucht. Gibt es ein Match, das man
hier lieber sehen würde?“
Sven: „Es
ist auf jeden Fall ein Match, dass das Publikum berührt,
wenn man sich die Reaktionen hier anhört. Aber was
können wir hier erwarten?“
Pete:
„Konter. Die Zwei kennen sich in- und auswendig. Es ist
nicht unwahrscheinlich, dass der Mann gewinnt, der sich etwas
Neues überlegt.“
Die beiden Main Eventer dieser
Show stehen sich in gegenüberliegenden Ringecken
gegenüber, während Referee Phönix sich noch
einmal vergewissert, dass beide Männer bereit sind. Das
ist nicht sein erster PPV-Main Event, es wird nicht sein
Letzter sein, und dennoch ist das auch für ihn hier
etwas Besonderes. Er könnte Teil von Geschichte werden.
Denn er wird dafür sorgen, dass einer dieser beiden
Männer letztlich die Liga verlassen muss.
Die Glocke läutet. Es geht
los. Robert Breads vs Danny Rickson, Teil 2, GFCW Title
Nights 2013, Loser leaves League... It doesn't get any bigger
than that.
Doch erst einmal stürmt
keiner der Wrestler los, will auf seinen Gegner einprügeln,
das Match sofort starten. Beide sind fokussiert und wissen,
machen sie einen Fehler, sind überhastet, kann es sehr,
sehr schnell vorbei sein. Und so treten sie langsam, ganz
langsam aufeinander zu, bis sie in der Ringmitte stehen.
Dort bleiben sie einen knappen
halben Meter voneinander stehen und liefern sich noch einen
Staredown. Keiner blinzelt, keiner zuckt, sie starren sich
nur an.
OOOOOOOOH!
Die Fans reagieren zum ersten
Mal richtig, als Danny Rickson seinen Opponenten einfach
ohrfeigt. Mit der flachen Hand schlägt er Robert Breads
ins Gesicht, der kurz wankt, aber nicht fällt. Er fährt
sich über die geschlagene Wange... und packt selbst eine
Ohrfeige aus.
OOOOOOOOH!
Rickson reagiert ähnlich.
Er ist klar getroffen, aber fällt nicht. Stattdessen
schlägt er wieder zurück!
Boooooooo!
Breads ebenso.
Yeah!
Und so entbrennt ein
Slap-Battle zwischen den beiden Männern. Immer mitten
ins Gesicht, immer heftiger.
Boooooooo!
Yeah!
Boooooooo!
Yeah!
Boooooooo!
Yeah!
Yeah!
Yeah!
Breads kann seine Serie von
Treffern landen, sodass Danny zum ersten Mal das
Gleichgewicht zu verlieren scheint. Er wankt einen Schritt
rückwärts, schüttelt den Kopf, muss sich eine
Sekunde sammeln, und das reicht dem Kanadier.
Roundhouse
Kick!
Der Tritt zum Kick wird wie
gewohnt in Perfektion ausgeführt. Allerdings ist Rickson
schnell, reißt den Kopf nach unten, und der Fuß
verfehlt die Schläfe des Briten. „Canada's Own“
versucht sich selbst zu bremsen, nicht zu viel Schwung
mitzunehmen, doch muss Rickson kurz den Rücken zudrehen.
Und der packt zu.
MTS!
Der Finisher von Rickson!
Der Mann aus Newcastle wirbelt
seinen früheren Partner durch die Luft, um ihn
blitzartig zu erledigen. Doch auch Breads kann kontern, es
rutscht aus dem Hold mitten in der Luft heraus und landet auf
seinen Füßen, direkt hinter Danny. Der wirbelt
herum...
Canadian
Cutter!
Nun ist es an Breads, seinen
Trademark-Move zu versuchen, aber Rickson ist vorbereitet und
schubst Breads nach vorne, als er die Aktion ansetzt. Der
PCWA-Wrestler stolpert vorwärts, dreht sich jedoch
sofort wieder zu Danny um.
Lariat!
Der Host der „Good Show“
fährt den Arm aus und will seinem Rivalen einfach gleich
den Kopf vom Hals reißen. Breads ist aber vorbereitet,
lässt sich fallen und reißt das oberste Ringseil
mit nach unten. Rickson macht den Abgang aus dem Ring... aber
fällt nicht auf den Hallenboden. Er kann auf dem Apron
landen, sich abfangen und atmet kurz durch. Das reicht Breads
jedoch schon, und er stürmt auf den auf dem Apron
stehenden Rickson zu...
...der das Knie hochreißt.
Breads holt schnappend Luft, als er rückwärts
taumelt und tatsächlich auf dem Hosenboden landet,
nachdem ihm das Knie in die Körpermitte gedonnert wird.
So schnell er kann klettert Rickson danach von außen
die Ringecke hoch, stellt sich auf das oberste Seil und timed
das Ganze perfekt. In dem Moment, in dem er abspringt, ist
Breads gerade wieder auf den Beinen.
Flying
Crossbody!
Der frühere Präsident
der Liga sieht das Unheil in Form seines Ex-Partners auf sich
zufliegen... und springt selbst ab.
Dropkick
vor die Brust! Breads fängt Rickson ab!
Nun ist es an Rickson, nach
Luft zu schnappen, als er auf die Matte knallt und direkt
neben Breads landet, der ebenfalls einen Moment durchatmet,
während die Fans ihren beiden Main Eventern zum ersten
Mal lautstark ihre Bewunderung deutlich machen.
Pete:
„Wie gesagt... ein Konter nach dem Anderen. Dass die
Beiden sich Lock-Up und Collar 'n Elbow-Tie oder „Catch
as catch can“ sparen würden, war wohl zu erwarten.
Hier geht es Vollgas nach vorne von Anfang an.“
Sven:
„Die Frage ist: Wer kann das länger durchziehen,
wer kann länger diesen Stil gehen... oder wird einer von
Beiden bald etwas Anderes probieren?“
Breads ist nun derjenige, der
zuerst wieder auf die Füße kommt, während
Rickson sich ein bisschen langsamer wieder aufrichten kann.
Der Kanadier packt seinen Gegner am Arm, zerrt ihn hoch und
zeigt einen Irish-Whip in die Ringecke. Danny knallt mit dem
Rücken gegen die Polster, und sofort springt Breads
hinterher, knallt ihm den Forearm an den Kopf.
Rickson wankt getroffen nach
vorn, und Breads packt direkt zu...
Exploder
Suplex!
Doch auch das ist zu früh.
Der Newcastler macht sich schwer, verlagert das Gewicht, und
verhindert so den Move. Mehr noch, er kann Elbows zeigen,
immer wieder gegen den Kopf, vier Mal, ehe Robert los lässt.
Er tritt fluchend von seinem Gegner weg, doch Rickson fährt
sofort das Bein aus, tritt Breads in den Magen, und der sackt
zusammen. Rickson ist es nun, der den Kanadier am Arm packt,
und seinerseits den Whip-In zeigt.
Breads mit dem Reversal!
Tatsächlich gelingt ihm der Konter, und Danny muss ein
zweites Mal in die Ringecke. Sofort springt „Canada's
Own“ hinterher, fährt wieder den Forearm aus, und
trifft erneut... dieses Mal aber nur die Polster. Rickson
lässt sich nicht zweimal von der selben Aktion treffen,
sondern taucht ab, sodass Breads ins Nichts springt. Sofort
positioniert sich der Brite hinter Breads... und rollt ihn
ein.
Eins...
Zwei...
Kick-Out des Kanadiers. Das
erste Cover des Matches reicht noch nicht, der
Überraschungseffekt ist nicht groß genug. Sofort
springt Breads nach dieser Aktion wieder auf, doch Rickson
steht schon längst wieder da und knallt ihm einen üblen
Elbow Smash an den Schädel. Der Kanadier ist kurz
angeknockt, und das gibt Rickson die Chance, seinen Gegner zu
packen.
Belly
To Belly Suplex!
Es geht nun tatsächlich
ein größerer High Impact Move durch, und Rickson
kann Breads auf die Matte hämmern. Doch der frühere
Demon setzt nicht sofort den Pin an, weiß, dass das
noch nicht reichen wird. Also klettert er durch die Seile
wieder auf den Apron und erklimmt das Top Rope. Dort wartet
er auf seinen Opponenten... der steht wieder... und Rickson
fliegt erneut.
Missile
Dropkick!
Der Mann aus Toronto bekommt
die Füße von Rickson vor die Brust und kippt nach
hinten, knallt auf die Matte. Dort bleibt er auch erst einmal
liegen, während Rickson sich langsam wieder aufrichtet
und auf seinen Gegner hinunter blickt. Ein Grinsen schleicht
sich auf das Gesicht des Engländers, und er hebt die
Arme in die Luft, was die Crowd wenig erfreut mit Buhrufen
aufnimmt.
Pete:
„Danny Rickson hat zum ersten Mal klar die Kontrolle
übernommen, und das lässt er Breads auch spüren.“
Diese negativen Reaktionen
stören Rickson kaum, er hat im Laufe seiner Karriere
oftmals so etwas zu spüren bekommen. Rickson lehnt sich
in der Ringecke demonstrativ gelangweilt in die Seile,
während Breads langsam auf die Füße kommt.
Der Kanadier schwankt, dreht sich dann zu Danny um...
Superkick
von Rickson!
Breads duckt sich aber weg, der
Tritt geht ins Leere. Beide Wrestler wirbeln danach sofort
herum... und Robert packt die Clothesline aus. Er reißt
Rickson mit sich, und beide machen den Abgang über das
oberste Seil, landen auf dem Apron. Dort richten sich beide
Wrestler wieder auf und balancieren auf dem schmalen Teil des
Rings neben den Seilen, über dem Hallenboden.
Beide halten sich so gut es
geht gerade, starren sich beide an... ehe Rickson seinem
Gegenüber einfach ins Gesicht spuckt!
OOOOOOOOH!
Die Fans reagieren darauf
entsprechend, und Breads ist kurz geblendet. Also packt Danny
zu, packt seinen Gegner um die Hüften...
BELLY
TO BELLY SUPLEX! AUF DEN HALLENBODEN!
Nein! Breads wehrt sich! Er
knallt seinem Rivalen den Ellbogen mehrfach an den Kopf, bis
dieser loslässt und das Gleichgewicht kurz verliert...
doch er kann sich halten. Er taumelt rückwärts,
aber bleibt auf dem Apron...
Superkick!
Der Brite bekommt den Kick
direkt ans Kinn geballert, sodass Rickson auf dem Apron mehr
oder minder in sich zusammen sackt, nach vorn kippt, in die
Arme von Breads, der ihn nur zu gern auffängt...
EXPLODER
SUPLEX! VOM APRON AUF DEN HALLENBODEN!
Holy
Shit!
Holy
Shit!
Holy
Shit!
Sven:
„Unfassbar! Hat er ihn damit umgebracht? Was für
eine Aktion...“
Tatsächlich liegen nun
beide Wrestler scheinbar völlig zerstört auf dem
Hallenboden. Doch während Breads sich immerhin noch
rührt, die Arme leicht anhebt und versucht sich
aufzusetzen, liegt Rickson einfach nur da. Er regt sich
nicht, ist scheinbar komplett fertig, ausgeknockt, zerstört
– eine Aktion wie diese steckt man nicht so einfach
weg. Viele Wrestler stecken sie überhaupt nicht weg, und
die Tatsache, dass Breads es einfach in Kauf nimmt, Rickson
mit dem Nacken voran auf den Hallenboden aus dieser Höhe
zu werfen sagt einiges über das Verhältnis der
Beiden aus. Es wird nur einen Sieger geben, und wenn es dafür
Verletzte geben muss.
Referee Phönix spart sich
das Auszählen von Rickson, sondern klettert lieber erst
einmal aus dem Ring und guckt, ob der Engländer
überhaupt in der Lage ist, weiter zu machen.
Währenddessen richtet sich Breads langsam wieder auf,
atmet durch und reibt sich den Rücken, auf den er dank
des Moves selbst gefallen ist. Der Kanadier hat auch einen
leicht glasigen Blick, aber wirkt um einiges fitter als sein
scheintoter Gegner. Dann wankt Breads zu seinem Gegner, wankt
zu Rickson herüber, um den Phönix sich noch immer
kümmert... und schubst den Ringrichter zur Seite!
Pete: „Oh
Gott, Breads zieht das durch. Er macht weiter.“
Ob Rickson nun eigentlich
weiter machen kann oder nicht ist schwer zu sagen, aber
„Canada's Own“ ist das egal. Er will nicht so
gewinnen, er will Danny Rickson selbst fertig machen, selbst
besiegen, und nicht durch Referee Stop gewinnen.
Der Brite wird am Schädel
gepackt und in den Ring geworfen, regt sich nicht, wird
einfach nur hinein gerollt und bleibt auf der Matte liegen.
Phönix wirkt besorgt, steigt aber hinterher. Dieser Main
Event bei Title Nights 2013 muss ein richtiges Ende haben.
Breads klettert von außen auf den Apron, auf die Seile
in der Ringecke und blickt auf seinen Gegner herab. Robert
lächelt, als er abspringt.
Top
Rope Double Foot Stomp!
Eine der Trademark-Aktionen von
Robert Breads trifft den auf der Matte liegenden, immer noch
quasi-leblosen Danny Rickson, in scheinbar perfekter
Ausführung. Die Beine drücken auf den Brustkorb
seines Gegners und er landet präzise. Rickson zuckt
einmal, bleibt dann wieder einfach liegen und wird gepinnt...
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Sven:
„Was zur Hölle?“
Der Gesichtsausdruck von Robert
Breads spricht Bände. Der Mund weit aufgerissen, die
Augen ebenso, die Nasenlöcher geweitet. Langsam
schüttelt er den Kopf, zeigt Referee Phönix drei
Finger... das war doch drei! Nein, war es nicht. Breads
schüttelt sich noch einmal... und pinnt Rickson
ungläubig noch einmal.
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Wieder nicht. Wieder befreit
sich Rickson. Breads schlägt wütend mit den Fäusten
auf die Matte, ehe er sich aufsetzt und durch die Haare
fährt. Mit den Schneidezähnen beißt er sich
auf die Unterlippe, steht dann auf und blickt auf seinen
Gegner, der sich noch immer kaum regt. Breads starrt Danny
an, und dann macht er den Mund auf: „Komm hoch, du
Versager. Steh auf!“
Und tatsächlich richtet
sich Danny Rickson nun langsam wieder auf, kommt auf die
Knie, atmet durch. Sein Blick wirkt völlig
desorientiert, während er sich hoch kämpft.
Schwerfällig setzt er die Fußsohlen auf den
Mattenboden, wuchtet sich hoch, ächzt, stöhnt...
Big
Boot von Breads!
„Canada's Own“
tritt seinem früheren Freund einfach stumpf ins Gesicht,
fällt ihn, bringt ihn wieder zu Boden. Klar, das tut
weh, klar, das bereitet ihm Schmerzen, aber es geht vor allem
um die Demütigung. Breads hat ihn sich hoch kämpfen
lassen, nach diesem Killer-Move vom Apron, nach dem Double
Foot Stomp, hat ihm Hoffnung geben wollen, nur um sie jetzt
wieder zu begraben. Genüsslich schreitet Breads über
den gefallenen Körper von Rickson, lehnt sich nun
satirisch, parodistisch in die Seile, wie es Rickson vorhin
getan hat.
„Gib auf! Bleib liegen!“,
ruft Breads seinem Gegner und Feind zu, dem Mann, der
zwischen ihm und seinem Verbleib in der Liga steht. Aber
nicht nur darum geht es hier. Die Egos der beiden Wrestler im
Ring sind viel zu groß, um „einfach nur“
gewinnen zu wollen. Es geht um Dominanz, wer der Bessere
ist... und wer in der Liga bleiben darf.
Der Mann aus Newcastle kämpft
sich wieder hoch. Wieder, mit aller Macht, fightet Rickson
weiter. Er kann nicht aufgeben, es geht für ihn um
alles, und so schiebt er seinen Körper hoch, blickt
Breads an, hasserfüllt, reißt die Hände
hoch...
Big
Boot!
Wieder knallt Breads seinem
Opponenten den Fuß ins Gesicht, wieder geht Rickson zu
Boden. „Schluss jetzt!“, ruft „Canada's
Own“, und dann packt er seinen Gegner am Schädel
und reißt ihn auf die Beine. Er hakt die Arme ein...
RB
DRIVER!
Back
Body Drop!
Es ist noch früh im Match
für einen Finisher, aber das hätte reichen müssen,
nach dieser Aktion von Breads vom Apron... doch Rickson wehrt
sich. Er wirft Breads über seinen Rücken nach
hinten, und der Kanadier knallt, überrascht von der
Tatsache, dass Rickson sich noch wehrt, auf die Matte. Danny
prustet und hustet, während Robert sich auf die Beine
kämpft, sich umdreht...
SUPERKICK
VON RICKSON!
Breads fällt um, Rickson
auf ihn... ist das das Ende von Robert Breads?
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Ro-Bert
Breads!
Ro-Bert
Breads!
Ro-Bert
Breads!
Die Fans sind auf der Seite das
Kanadiers, und nun, wo Rickson scheinbar ein Comeback
hinlegen kann, wollen sie ihn gleich noch einmal pushen. Die
zwei Kontrahenten liegen auf der Matte und richten sich nun
langsam wieder auf. Breads ist trotz des gerade eingesteckten
Moves sogar noch etwas schneller, Rickson ist immer noch
mitgenommen. Und so steht der PCWA-Wrestler einen Moment
früher wieder, und als Danny wieder steht, gibt es die
Revance für eine Aktion früher im Match.
Breads
spuckt Rickson ins Gesicht!
Der Kanadier grinst seinen kurz
geblendeten Gegner an, zeigt den Mittelfinger, ehe er...
LARIAT
VON RICKSON!
Der Engländer reißt
seinem früheren Freund beinahe den Kopf ab, der mit
einer unglaublichen Wucht zu Boden gerissen wird, und Rickson
kniet neben ihm, schnauft, atmet durch und blickt auf seinen
Gegner neben ihm. Breads stöhnt auf, während
Rickson die Zähne bleckt. Dann steht er auf, noch immer
leicht schwankend, doch er steht wieder. Und er zieht Breads
mit sich, zieht ihn am Schädel auf die Füße
und packt ihn um die Hüften...
...und was immer er vorhatte,
Breads wehrt sich mit Ellbogenschlägen. Schließlich
löst Rickson den Griff wieder, und Breads kann ihn
wegschubsen...
Roundhouse
Kick!
Rickson duckt sich! „Canada's
Own“ wirbelt herum, dreht sich zu seinem Gegner...
Roundhouse
Kick von Rickson!
Der Engländer verabreicht
seinem Gegner etwas von seiner eigenen Medizin... jedoch
reißt Breads die Arme hoch, fängt das Bein ab....
und Rickson springt ab, reißt das andere Bein hoch,
knallt es an Breads' Kopf!
Step-Up
Enzuigiri!
Der Kanadier geht auf die Knie,
während Rickson aufspringt, so schnell er kann, sich vor
Breads stellt und seinem knienden Gegner einen satten, üblen
Kick an die Schläfe verpasst. Der Mann aus Toronto sinkt
auf die Matte, bleibt dort liegen, rührt sich nicht mehr
und Rickson versucht, seine Karriere in der GFCW zu
beenden...
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Pete:
„Konter nach Konter nach Konter. Diese beiden kennen
sich in- und auswendig.“
Sven:
„Und Rickson adaptiert hier den Stil von Breads, wenn
man so will. Er verpasst ihm Kicks – Superkicks,
Roundhouse Kicks, einen Enzuigiri... er schlägt seinen
früheren Partner mit seinen eigenen Waffen. Die Beiden
demütigen sich auf subtile Art und Weise immer und immer
wieder gegenseitig.“
Rickson spuckt aus und setzt
sich auf, flucht einmal kurz und richtet sich dann auf. Er
hat wieder die Kontrolle, hat es geschafft, eine der übelsten
Aktionen, die er je einstecken musste, zu verdauen, und kann
weiter machen, gibt sich nicht geschlagen, hat das Match
gedreht.
Als er wieder auf den Füßen
ist betrachtet er Breads misstrauisch, dann wartet er einen
Moment, bis der frühere Präsident sich hechelnd
wieder aufrichtet. Rickson packt ihn am Schädel, mit
beiden Händen, drückt sein Gesicht zusammen und
blickt ihm direkt in die Augen. „Das war's“, ruft
er ihm entgegen, und hebt ihn aus.
German
Suplex!
Der Brite hämmert Breads
auf den Nacken, geht aber nicht in die Brücke, will ihn
wohl noch nicht pinnen. Stattdessen blickt er seinen Gegner
kurz an, kickt ihm dann wie beiläufig kurz gegen den
Kopf, ehe er die Seile nach oben klettert. Er will es
wirklich beenden, will Schluss machen mit diesem Match und
mit Robert Breads. Und so steht er auf dem Top Rope, blickt
herab auf seinen Gegner und...
ENGLAND
SPLASH!
Die Aktion, mit der Rickson
seine Matches ansonsten so oft gewinnt, trifft. Breads kann
nicht ausweichen, kassiert den Finisher, schafft es nicht,
sich zur Seite zu rollen...
...aber
er reißt die Knie hoch!
Rickson knallt auf die Knie,
schreit auf, und wird von Breads sogleich umgedreht!
Small Package! Ist es das Ende?
Eins...
Zwei...
Dreeee...eeeein!
Es reicht nicht! Rickson dreht
einfach weiter durch!
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Breads reißt die Schulter
hoch... doch Rickson rollt mit einer ungemeinen Athletik auf
die Füße durch, schafft es sich hinzustellen ohne
Breads los zu lassen... packt seine Beine... dreht ihn um...
SHARPSHOOTER
VON RICKSON!
Breads hängt im Submission
Move fest! Der Kanadier schreit auf, als der Engländer
eine seiner bekannteren Aktionen bei ihm ansetzt, eine
Aktion, die durchaus zum Sieg reichen kann. Während er
nun gegen den Schmerz ankämpft, der ihm durch die Aktion
versetzt wird, die einer seiner Landsmänner
popularisierte, will Breads sich voran arbeiten, in Richtung
der Seile. Doch Danny Rickson hat etwas dagegen. Er zieht den
Hold so schwer durch, wie er es in seinem Zustand nur kann.
Doch der Wrestler aus Ontario
kämpft. Seine Schreie tönen laut durch die Halle,
aber er kämpft, krabbelt über die Matte, krabbelt
in Richtung des untersten Ringseils, doch Rickson kämpft
genauso wie Breads, will den Sieg hier einfahren, will seinen
Verbleib in der Liga garantieren.
Please
don't tap!
Please
don't tap!
Please
don't tap!
Die Fans wollen nicht, dass es
hier und so endet, dass Breads aufgibt. Doch es sieht
momentan so aus. Er kämpft sich immer näher an die
Seile heran, ja, aber es reicht noch nicht, es fehlen noch
Zentimeter... und Robert hebt die Hand... lässt sie
fallen!
Aber nicht auf die Matte, nein,
er zuckt nur, er denkt darüber nach, aber er gibt nicht
auf. Er zerrt sich weiter durch den Ring...
...und kommt in die Seile!
Breads kommt in die Seile!
Erleichtert jubeln die Fans,
während der Ringrichter Danny Rickson anzählt. Bei
vier lässt er schließlich los und fällt auf
die Knie, selbst ausgepowert. Er hat alle Kraft in diesen
Hold gelegt, und es hat nicht funktioniert. Kurz atmet er
schwer durch, dann richtet er sich wieder auf, wartet auf
Breads, der sich an den Seilen hochziehen muss, der allein
kaum noch hochkommt. Schließlich steht er wieder, dreht
sich um und starrt Danny Rickson direkt in die Augen.
Einen Moment lang kreuzen sich
die Blicke der Beiden. Gekennzeichnet von Hass, Wut,
Abneigung und... Angst. Angst, der schwächere Wrestler
zu sein. Angst, zu verlieren. Angst, aus der Liga zu
verlieren. Angst, dass man nicht der Beste aller Zeiten ist.
Und da ist noch etwas. Entschlossenheit. Und ein widerliches
Lächeln bei Danny Rickson.
MTS!
Der Finisher von Danny Rickson
wird noch einmal angesetzt... und diesmal weicht Breads nicht
nur aus, sondern kontert!
Inside Cradle!
Eins...
Zwei...
Kick-Out!
Beide Männer springen
auseinander und dann auf, stehen sich gegenüber, und es
geht wieder los. Ohne Absprache, beide wissen einfach blind,
was der Andere tun wird, sie kennen sich so gut, und legen
los – das Slap Battle vom Anfang des Matches entbrennt
erneut!
Yeah!
Boooooooo!
Yeah!
Boooooooo!
Yeah!
Boooooooo!
Boooooooo!
Boooooooo!
Rickson ist es diesmal, der das
bessere Ende auf seiner Seite hat, und mit einer Kombination
aus Slaps zuschlägt. Breads sinkt in sich zusammen, und
spielerisch und arrogant schubst der Newcastler Robert ein
Stück rückwärts...
BICYCLE
KICK!
Mit einem Mal reißt
Breads die Beine hoch, ballert Danny Rickson den Bicycle Kick
ins Gesicht. Der Engländer fällt um, und Breads
dann auf ihn, will Rickson aus der GFCW werfen und sich
selbst retten...
Eins...
Zwei...
KICK-OUT! RICKSON
KRIEGT DIE SCHULTER HOCH!
Pete:
„Unfassbar!“
Sven:
„Danny Rickson ist doch der Teufel... wie macht der
das?“
Das fragt Breads sich wohl
auch. Doch „Canada's Own“ hat die Schnauze voll,
und so steht er sogleich wieder auf, reißt Rickson mit
sich und schleift ihn in die Ringecke. Jetzt ist endgültig
Schluss mit arroganten Spielchen, mit Seitenhieben, mit
Demütigungen, nur um der Demütigung Willen. Es ist
eine Grenze überschritten worden. Es geht nur noch ums
blanke Überleben. Und Breads sieht ein: Wenn er dieses
Match gewinnen will, muss er Danny Rickson komplett und ohne
Ausnahme völlig zerstören.
Rickson wird mit dem Rücken
an die Polster in der Ringecke gelehnt, und hängt dort
wie ein nasser Sack. Und jetzt reißt Breads das rechte
Bein hoch und tut, was er am Besten kann: Er tritt zu. Immer
und immer wieder.
Kick
an die Brust!
Kick
an die Brust!
Kick
an die Brust!
Kick
an die Brust!
Kick
an die Brust!
Breads ballert seinem früheren
Partner sämtliche Luft aus den Lungen, bis er
schließlich aufhört und ihn in Ruhe lässt –
was nur dazu führt, dass er atemlos zusammen sackt und
auf den Hintern fällt. „Canada's Own“
schreit seine Wut heraus, die Fans gehen mit, und er
schneidet sich symbolisch die Kehle durch als er Danny am
Kopf packt und zu sich heran zieht.
Doch
Rickson schubst ihn weg!
Breads wankt rückwärts...
und trifft beinahe den Ringrichter, kann ihm noch so gerade
ausweichen. Bloß keinen Ref Bump in diesem Match, nicht
jetzt. Doch das gibt Rickson Zeit.
BICYCLE
KICK!
Rickson knallt Breads seinen
eigenen Move um die Ohren... doch der Kanadier duckt sich
weg. Der Engländer verfehlt, und reißt panisch den
Kopf herum.
CANADIAN
CUTTER!
Der Kanadier packt seinen
Gegner um den Hals, reißt ihn zu Boden und verpasst ihm
seinen Move, DEN Move von Robert Breads. Rickson knallt auf
die Matte, letztlich doch noch geschlagen, und wird von dem
Mann aus der Liga geworfen, der einmal sein bester Freund
war...
Eins...
Zwei...
Drei!
...
Pete:
„WAS?!“
Sven:
„Das ist... Es ist NOCH NIE jemand aus diesem Move
ausgekickt!“
Und doch, nun ist es soweit.
Wie automatisch haben die Fans bis drei gezählt, ohne zu
zögern. In vier Jahren, in über vier Jahren
GFCW-Karriere, hat der Canadian Cutter ausnahmslos jeden
Gegner besiegt. Aber jetzt befreit sich Danny Rickson aus dem
Cover und sorgt für eine Sekunde atemloses Schweigen –
bis die Fans wieder laut werden.
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Breads liegt einfach nur in der
Mitte des Rings, irgendwie neben Danny Rickson, und kann
nicht glauben, was dieser Mann da gerade getan hat. J.T.K.,
Claude Booker... ihre Karrieren wurden so beendet. So gut wie
jeder Wrestler ist vor diesem Move in die Knie gegangen, aber
Danny Rickson tut das nicht. Er kickt aus. Und macht Breads
damit mehr Angst vor der Niederlage als mit jedem Wort, das
er aussprechen könnte.
Langsam, ganz langsam, richtet
Breads sich auf. Noch immer hat er den Unglauben im Gesicht,
kann nicht fassen, was hier gerade passiert ist. Doch er muss
weiter machen. Er darf nicht verlieren, kann nicht verlieren.
Seine Zukunft steht auf dem Spiel. Seine GFCW-Karriere steht
auf dem Spiel. Er muss weiter machen.
Und so überlegt er kurz,
aber es gibt nur noch eines, was zu tun ist: Er muss weiter
machen. Rickson wird am Kopf gepackt und hochgezogen. Der
Kanadier hakt die Arme seines Gegners ein, will noch einmal
versuchen, das Ganze zu beenden. Er wuchtet Rickson hoch...
RB
DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!
Doch Rickson verlagert das
Gewicht, kann sich auf den Füßen halten... den
Rücken durchdrücken... Breads umher schleudern...
...und
knallt ihn per MTS auf die Matte!
Sven:
„Das muss es sein!“
Pete:
„Das ist das Ende!“
Und Rickson hakt das Bein ein
um der Laufbahn von Robert Breads in der GFCW ein Ende zu
bereiten...
Eins...
Zwei...
BEFREIUNG!
Einen Moment lang sieht Danny
Rickson so aus, als hätte er soeben einen Geist gesehen.
Dann verwandelt sein Gesicht sich in eine wütende
Fratze.
„Dann
muss ich dich eben umbringen!“
Rickson setzt sofort nach,
zieht Breads mit sich auf die Füße. Der kann sich
gar nicht selbst auf den Beinen halten, taumelt auf der
Stelle...
SUPERKICK!
BREADS BEKOMMT DEN FUSS INS GESICHT!
„Canada's Own“
fällt, und fällt mehr oder minder in seinen Gegner
hinein, der ihn auch sogleich packt.
German
Suplex!
Erneut landet der Mann aus
Ontario auf dem Nacken, und erneut pinnt Danny Rickson ihn
danach nicht. Stattdessen lässt er ihn in der Ringmitte
liegen und geht zu den Seilen, steigt diese nach oben, steht
schließlich auf den Seilen in der Ringecke und saugt
die Furcht vor dem Ende ein, die die Zuschauer versprühen.
Er genießt sie. Und dann gibt er ihnen einen Grund,
noch viel mehr Angst zu haben.
ENGLAND
SPLASH!
Nach dieser Salve an Aktionen
lässt Rickson nun das „grande finale“
folgen. Die einzige Aktion, die er in ihrem ersten
Aufeinandertreffen damals nicht zeigen konnte, der England
Splash. Ein fast schon poetisches Ende für die Karriere
von Robert Breads.
Eins...
Zwei...
Drei!
NEIN! KICK-OUT!
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Pete:
„Dieses Match sprengt Grenzen, das ist doch nicht zu
glauben!“
Sven:
„Der unbedingte Wille, in der Liga zu bleiben, der
unbedingte Wille, der Beste aller Zeiten sein zu wollen...
diese beiden Männer definierten ihre gesamte Karriere
durch das Sprengen von Grenzen. Sie haben die Grenzen neu
definiert. Und hier, in ihrem letzten Duell, sprengen sie
auch die allerletzte Grenze.“
Danny Rickson hat nun den
gleichen Ausdruck im Gesicht wie Robert Breads, als er sich
aus dem Canadian Cutter befreite. Er hat Angst. Angst, dass
er Breads nicht besiegen kann, dass er nicht der Bessere ist.
Beide Männer haben Angst. Und die Angst treibt sie immer
weiter.
Der Brite starrt einige Momente
lang ins Nichts, ehe er sich aufrichtet und in die Seile
lehnt, den Kopf schüttelt, sich die Haare rauft... was
nun? Rickson entscheidet sich für ein gepflegtes „Dann
eben noch einmal“. Und so geht er zu den Seilen. Er
klettert wieder, er will wieder springen. Er will das so
lange tun, bis Breads zerbricht.
Da
rutscht er weg!
Breads ist mit einem
Hechtsprung zu den Seilen gelangt, hat an ihnen wackeln
können. So hat Rickson das Gleichgewicht verloren, ist
zusammen gesackt, sinkt mit einem schmerzempfindlichen
Körperteil auf die Seile und bleibt dort sitzen. Breads
hechelt und atmet schwer, doch wuchtet sich nach oben. Er
weiß, er muss nun diese Chance nutzen, er muss das
Match nun beenden. Ob er noch genug Kraft für eine
weitere Offensive aufbringen kann ist äußerst
zweifelhaft.
Und so geht er zu Rickson
herüber. Er geht zu ihm, und klettert auf die Seile. Der
Engländer versucht gerade, sich wieder aufzurichten, als
Breads sich zu ihm auf das oberste Seil gesellt. Und da packt
Breads einen Schlag aus, schlägt Rickson gegen den Kopf.
„Das
hier ist deine Schuld!“
Noch ein Schlag.
„Ich
wollte das nicht!“
Noch ein Schlag.
„Das
ist dein Ende!“
Und mit diesen Worten packt
Breads seinen halb ausgeknockten Gegner um den Hals und
stürzt sich mit ihm in die Tiefe. Er zeigt die Aktion,
mit der er Rickson auch beim ersten Mal besiegt hat. Es
scheint für einen Moment so, als wären wir wieder
im März 2011, im Main Event der 10th Anniversary Show,
dem größten Match aller Zeiten. Nun... nach diesem
Match hier dürfte dieser Status wohl vergangen sein.
Doch nun ist auch dieses Match dem Ende geweiht.
CANADIAN
CUTTER VOM TOP ROPE!
Zwei Körper krachen auf
die Matte. Robert Breads verpasst seinem besten Freund seinen
gefährlichsten Move. Als die Beiden auf den Ringboden
knallen, springt Danny Ricksons Körper noch einmal kurz
nach oben. Ein letztes Aufbäumen vor dem Ende einer
großen Karriere.
Eins...
Zwei...
Drei!
Einen Moment lang scheint die
Zeit still zu stehen. Das hier ist ein Moment für die
Ewigkeit, das ist allen Leuten in der Halle klar. Den Fans,
Pete, Sven, Phönix, Robert Breads und natürlich
auch Danny Rickson.
Immerhin ist es Rickson, der
diesen Moment kreiert, als er die Schulter im letzten Moment
noch einmal hochreißt.
Pete:
„Das ist doch unmenschlich!“
Sven:
„Das ist der Main Event von Title Nights, Pete. Wenn
nicht hier und heute, wann dann? Wenn nicht diese beiden
Männer, wer dann?“
Die Reaktion von Robert Breads
ist dieses Mal nicht optisch zu beschreiben, da er sein
Gesicht in die Ringmatte gedrückt hat. Aber seine
Reaktion wäre wohl ohnehin auch nicht mit Worten zu
beschreiben. Was soll man denn noch machen? Wie will man denn
Danny Rickson noch besiegen?
Wer
von den Beiden will überhaupt irgendwen besiegen?
Spätestens nach diesem
Match sollte jedem klar sein, dass es so oder so ein großer
Verlust wird, wenn einer dieser beiden Männer aus der
Liga fliegt. Doch einer muss gehen. Und einer wird gehen.
Langsam, beinahe in Zeitlupe,
richten sich beide Männer auf. Ja, Rickson hat die
letzte Aktion einstecken müssen... aber auch Breads hat
sich selbst auf die Matte geknallt. Und absolut fertig mit
der Welt sind sowohl Robert als auch Daniel. Würde
Phönix standesgemäß zählen, während
die Beiden nicht stehen, würde dieses Match wohl auch
nun im Draw enden – aber darauf pfeift der Ringrichter
nun. Das ist kein Ende für so ein Match. Man braucht
einen Sieger. Es muss einen Sieger geben.
Schließlich ist es so
weit. Breads steht in der einen Ringecke, Rickson in der
Anderen. Direkt gegenüber voneinander. Die beiden
Freunde, die beiden Partner blicken sich an, starren sich an,
Angst und Wut in den Augen. Es kann nur Einen geben. Und dann
rennen sie los.
In der Mitte des Ringes
kollidieren sie, treffen aufeinander, knallen sich jeweils
Big Boots ins Gesicht. Doch keiner von beiden fällt,
beide ignorieren diese Aktion scheinbar einfach. Sie taumeln
jeweils einen Schritt zurück... und treten dann noch
einmal zu. Wieder simultane Big Boots, wieder mitten ins
Gesicht, und wieder ist es ihnen egal. Gut möglich, dass
hierbei Nasen brechen, fast sicher, dass es blaue Augen geben
wird. Doch das ist ein kleines Opfer verglichen mit dem
Abgang aus der GFCW.
So wanken beide wieder
auseinander, stehen wieder einen guten Meter auseinander,
voneinander entfernt... und dann ist Breads da.
BICYCLE
KICK!
Vielleicht eine
Verzweiflungstat, vielleicht die letzte Option, vielleicht
ein Masterplan. Das ist es, was Breads nun versucht.
Es reicht aber nicht. Danny
Rickson weicht aus, duckt sich weg und packt hinter dem
Rücken von Breads zu. „Canada's Own“ ist
nicht mehr in der Lage, sich zu wehren. Er muss es einfach
passieren lassen. Entschlossenheit hin oder her, es gibt
Grenzen. Denn eine letzte Grenze kann auch Robert Breads
nicht sprengen – die des menschlichen Körpers.
MTS!
Danny Rickson zeigt „seinen“
Move gegen Robert Breads, ein zweites Mal in diesem Match,
wirft ihn so auf die Matte und versucht ein weiteres... ein
letztes Mal, die GFCW-Karriere seines Gegners zu beenden.
Eins...
Zwei...
Drei!
Die
Ringglocke klingt im ersten Augenblick so unwirklich. Als
wäre sie nicht real. Rickson kann es nicht fassen. Er
hat gewonnen, sein Traum ist wahr geworden. Am Ende eines
jahrelangen Machtkampfes ist er es, der gewinnt! Endlich.
„ROBERT
BREADS!“
„ROBERT
BREADS!“
„ROBERT
BREADS!“
Die Fans
können rufen wie sie wollen – Breads ist
Geschichte. Dank ihm! Der Tumor wurde entfernt. Mühevoll,
gezeichnet vom Kampf, steht Rickson auf. Der Ringrichter
probiert ihn zu stützen, doch der Engländer kippt
in die Seile, kann sich nur mit einem Griff in selbige auf
den Beinen halten. Doch er lächelt. Lacht.
Pete:
„Unfassbar. Sven! Wir haben das Ende von Robert Breads
gesehen.“
Er macht
langsame Schritte in Richtung des Ringes, doch im Augenblick
fühlt er sich, als würde er in einen Thronsaal
marschieren. Die Liga ist endlich sein. Mit der Hand fährt
sich Rickson über den fast kahlen Schädel, dann
reißt er beide Arme in die Höhe und gestikuliert
dem Ringrichter, dass er seine Hand zum Zeichen des Sieges
heben soll.
Sven:
„Danny Rickson hat seinen Fluch geschlagen. Der ewige
Zweite hat das Gesicht der GFCW aus der Liga gekegelt.“
Breit
grinsend humpelt der Mann aus Newcastle auf die Seile zu,
steigt auf eine der Ecken und ballt die Faust. Die
Siegerfaust. Er dreht seinen Hals und blickt auf Breads, der
noch immer nicht auf den Beinen ist. Ein weiteres Mal hebt
Rickson die Arme, dann springt er vom Pfosten und stürmt
auf die andere Ecke zu, wiederholt die Geste.
Pete:
„Das ist sein Abend heute! Und noch viele können
nun folgen.“
Rickson
klettert wieder auf den Boden und rollt sich von dort aus dem
Ring. Jubelnd brüllt er dem Publikum etwas entgegen, das
heute nicht an ihn geglaubt hat. Dann marschiert er voller
Stolz die Rampe hinunter und bleibt am Ende selbiger noch
einmal stehen. Er dreht sich in Richtung des Ringes um und
schreit seine Freude in die Halle.
Eine Ära
ist beendet. Die Zeit des ewigen Zweiten ist angebrochen.
Nach einer
weiteren Drehung verschwindet Rickson hinter dem Vorhang. Der
Blick fällt nun auf Breads...
Der Kanadier
hat sich aufgesetzt. Er kann immer noch nicht so recht
glauben, was hier jetzt passiert ist, kann immer noch nicht
so Recht glauben, dass es vorbei ist. Aber das ist es. Danny
Rickson hat dafür gesorgt, dass es vorbei ist.
Endgültig.
Langsam,
ganz langsam, kämpft sich Robert noch einmal auf die
Beine. Wenn er schon nur noch ein einziges Mal hier sein
wird, will er in Würde gehen. Er will stehend gehen,
aufrecht, so, wie man ihn kennen gelernt hat. Und so beißt
er die Zähne zusammen und steht schließlich in der
Ringmitte.
Thank
you, Robert!
Thank
you, Robert!
Thank
you, Robert!
Der Kanadier
blickt sich um. Die Zuschauer in der Halle stehen, sie
applaudieren, sie rufen seinen Namen, sie bedanken sich. Und
tatsächlich ist Breads gerührt. Das hat man so auch
noch nicht gesehen. Er beißt sich auf die Unterlippe,
nickt dann noch einmal und hebt die Arme. Es ist sein letzter
Auftritt, sein letztes Mal im Spotlight. Er will gehen, wie
man ihn kennt – mit dem Arm in der Luft, im Zentrum der
Aufmerksamkeit.
Mit diesem
Bild endet nicht nur GFCW Title Nights 2013 nach einem der
größten und besten Matches der Ligen-Geschichte,
sondern auch die GFCW-Laufbahn von Robert Breads. Das Jahr
2014 steht vor der Tür und lässt den Kanadier
zurück.
Thank
you, Robert!
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